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Masterarbeit DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE EIGNUNG ALS PERSONALCONTROLLING- INSTRUMENT eingereicht von Andrea Tamara Fleischhacker, BSc zur Erlangung des akademischen Grades Master of Science (MSc) an der Medizinischen Universität Graz ausgeführt am Institut für Pflegewissenschaft Unter der Anleitung von: Dr. Susanne Fink, MSc Graz, am 13.02.2017

DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

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Page 1: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

Masterarbeit

DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE

(LEP©) UND IHRE EIGNUNG ALS

PERSONALCONTROLLING- INSTRUMENT

eingereicht von

Andrea Tamara Fleischhacker, BSc

zur Erlangung des akademischen Grades

Master of Science

(MSc)

an der

Medizinischen Universität Graz

ausgeführt am

Institut für Pflegewissenschaft

Unter der Anleitung von:

Dr. Susanne Fink, MSc

Graz, am 13.02.2017

Page 2: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

Eidesstattliche Erklärung

Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde

Hilfe verfasst habe, andere als die angegebenen Quellen nicht verwendet habe und die den

benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich

gemacht habe.

Graz, am 13.02.2017 Andrea T. Fleischhacker eh

Page 3: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

Danksagung

Ich möchte mich bei meiner Familie und meinen Freunden und meinem Partner für

die langjährige Unterstützung während meiner gesamten Studienzeit bedanken. Für

die Betreuung meiner Masterarbeit und fachliche Unterstützung bedanke ich mich bei

Frau Dr. Susanne Fink MSc und bei Frau Univ.-Prof.in Dr.in rer. cur. Christa

Lohrmann.

Besonderer Dank gehört meinen Eltern, die mich stets unterstützt haben, mir

Verständnis entgegengebracht haben und viel Geduld aufbrachten. Auch in

schwierigeren Phasen sind sie stets hinter mir gestanden.

Der Dank gilt auch einigen Vortragenden, die mich mit wertvollem Rat unterstützten

und durch deren Erfahrung und Hinweise ich meine angestrebten Ziele verfolgen

konnte. Durch die Teilhabe derjenigen, ließ sich mein Weg leicht bestreiten und sie

werden mich gedanklich in meiner weiteren Laufbahn begleiten.

Page 4: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

I

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungen und Erklärungen .............................................................................. III

Abbildungsverzeichnis ............................................................................................ V

Tabellenverzeichnis ............................................................................................... VI

Zusammenfassung ............................................................................................... VII

Abstract ............................................................................................................. VIIIX

1.Einleitung ............................................................................................................... 1

1.1 Zielsetzung ....................................................................................................... 5

1.2 Forschungsfrage .............................................................................................. 5

2. Methodenteil ......................................................................................................... 6

3. Management in der Pflege ................................................................................... 8

3.1 Begriffsbestimmung Pflege ............................................................................... 8

3.1.2 Kompetenzmodell für Pflegeberufe in Österreich .................................... 10

3.1.3 Stufen der Pflegetätigkeiten .................................................................... 11

3.2 Herausforderungen für das Pflegemanagement ............................................. 15

3.2.1 Qualität in der Pflege ............................................................................... 17

3.2.2 Qualität als gesetzliche Pflicht ................................................................. 18

3.3 Begriffsbestimmung Management .................................................................. 19

3.3.1 Management als Institution ..................................................................... 21

3.3.2 Funktionales Management: Planung, Organisation und Kontrolle ........... 24

3.4 Personalmanagement in der Pflege ............................................................... 26

4. Controlling .......................................................................................................... 28

4.1 Pflegecontrolling ............................................................................................. 30

4.2 Controlling -Instrumente ................................................................................. 31

4. 3 Personalcontrolling in der Pflege ................................................................... 34

4.3.1 Ziele des Personalcontrollings ................................................................ 35

4.3.2 Personalplanung ..................................................................................... 35

4.3.3 Personalbedarf ........................................................................................ 36

4.3.4 Personalkennzahlen ................................................................................ 39

4.3.5 Kennzahlen im Gesundheitswesen ......................................................... 40

5. Klassifikationssysteme und Leistungserfassungssysteme ........................... 42

5.1 Pflegeklassifikationssysteme .......................................................................... 44

Page 5: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

II

5.1.1 Zustandsbezogene Pflegemessinstrumente ........................................... 45

5.1.2 Die Identifikation des Pflegebedarfs ........................................................ 46

5.1.3 Handlungsbezogene Pflegemessinstrumente ......................................... 47

5.1.4 Evaluation ............................................................................................... 49

5.2 System der Diagnosis Related Groups ........................................................... 49

5.3 Anforderungen an Instrumente ....................................................................... 51

6. Leistungserfassung in der Pflege (kurz LEP©) ................................................ 53

6.1 Entstehung ..................................................................................................... 53

6.2 Erfassungsart ................................................................................................. 54

6.3 Erfassungsbereich .......................................................................................... 55

6.5 Implementierung ............................................................................................. 58

6.6 Pflege Personalregelung (PPR) und LEP© .................................................... 59

6.7 LEP© und Qualität .......................................................................................... 61

6.8 LEP© und Test Statistische Kriterien ............................................................. 62

6.9 LEP© und Pflegezeit ...................................................................................... 63

6.10 Verbreitung und Akzeptanz .......................................................................... 64

7. Zusammenfassung und Resümee .................................................................... 66

8. Quellenverzeichnis ............................................................................................. 70

8.1. Internetseiten ................................................................................................. 81

8.2 Internetadressen und Downloads ................................................................... 82

9. Anhang ................................................................................................................ 83

10. Glossar .............................................................................................................. 92

Page 6: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

III

Abkürzungen und Erklärungen

Abb. Abbildung

ADL Activities of Daily Living

A-IQI Austrian Inpatient Quality Indicators

ANP Advanced Nursing Practitioner

ARGE Arbeitsgemeinschaft

ATL Aktivitäten des täglichen Lebens

BGBI Bundesgesetzblatt

bspw. beispielsweise

CIRS Critical Incident Reporting System

DGFP Deutsche Gesellschaft für Personalführung

DGKP Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger,-innen

d.h. das heißt

DRG Diagnosis Related Groups

EBN Evidenced Based Nursing

ENP European Nursing Care Pathway

EQR Europäischer Qualifikationsrahmen

FIM Functional Independence Measure

GuK Gesundheits- und Krankenpflege

GuKG Gesundheits- und Krankenpflegegesetz

IADL Instrumental activities of daily living

ICD International Classification of Diseases

ICF International Classification of Functioning, Health and Disability

ICN International Council of Nursing

ICNP International Classification of Nursing Practice

i.d.R in der Regel

LEP© Leistungserfassung in der Pflege

LKF Leistungsorientierten Krankenanstaltenfinanzierung

MDS Minimum Data Set

MTM Methods Time Measurement

NANDA North American Nursing Diagnosis Association

NIC Nursing Interventions Classification

Page 7: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

IV

NMDS Nursing Minimum Data Set

NOC Nursing Outcome Classification

NQR Nationaler Qualifikationsrahmen

OP Operation

ÖGKV Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband

PAMS Patienten- Aufwand-Mess –System

PC Personal Computer

PPR Pflege Personal Regelung

PRN Projet de Recherche en Nursing

RAI Resident Assessment Instrument

SEP System zur Erfassung des Pflegeaufwandes

SERVQUAL Service Quality

SPDT Die Selbstpflegedefizit Theorie

Tab. Tabelle

u.a. unter Anderem

USA United States of America

usw. und so weiter

v.a. vor allem

WHO Word Health Organization

z.B. zum Beispiel

Page 8: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

V

Abbildungsverzeichnis

Abb.1: Konzeption der Arbeit, eigene Darstellung ................................................................. 5

Abb. 2: Der Leistungserstellungsprozess (Kerres & Seeberger 2005, S. 433) ......................14

Abb. 3: Management und Führung (Hoefert 2007, S. 69) .....................................................21

Abb. 4: Managementebenen und das Kompetenzmodell (Lieb 2010, S. 28) .........................22

Abb. 5: Integrierter Krankenhausmanagementansatz (Lieb 2010, S. 29) ..............................23

Abb. 6: Grundfunktionen des Managements (Lieb 2010, S. 26) ............................................25

Abb. 7: Schnittstelle zwischen Manager,-in und Controller,-in: (Horváth 2011, S. 17) ...........29

Abb: 8: Aufgabenbereiche des Pflegecontrollings (Kerres & Seeberger 2005, S. 411) .........31

Abb. 9: Systematik der Controlling- Instrumente (Kerres & Seeberger 2005, S. 411) ...........33

Abb. 10: Systematik der Personalplanung (Haubrock & Schär, S. 409) ................................36

Abb. 11: Verfahren zur Personalbedarfsplanung (Sibbel 2004, S. 122) ................................39

Abb. 12: Fragestellungen und Datenbedarf im Versorgungsprozess (Poser 2012, S. 502) ...43

Abb. 13: Beispiel LEP© Auswertung: Personalzeit und C- Wert Zeit (www.lep.ch) ...............57

Page 9: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

VI

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Ergebnisse der Literaturrecherche ............................................................................. 6

Tab. 2: Pflegeorientierte Führungsaufgaben (Loffing et al. 2012, S. 53) ...............................26

Tab. 3: Kriterien zur Bewertung von Erhebungsinstrumenten (eigene Darstellung) ..............52

Tab. 4: Pflegevariablen der LEP© (Haubrock 2009, S. 411) .................................................56

Tab. 5: Pflege-Personalregelung Pflegegruppen (www.dip.de) .............................................60

Tab. 6: Zeitwerte und Pflegegruppen (Sibbel 2004, S. 128) .................................................61

Tab. 7: LEP© Variable und Zeitwert (Beispiel) (Isfort 2004, S. 46) .......................................64

Tab. 8: Kunden und Referenzen der LEP©: (www.lep.ch) ....................................................65

Page 10: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

VII

Zusammenfassung

Schlüsselwörter: Leistungserfassung, Leistungserfassungssysteme, LEP©, Pflege-

Personalregelung, Pflegeklassifikationssysteme, Personalcontrolling,

Personalplanung, Controlling-Instrumente

Hintergrund

Es entfällt ein hoher Kostenaufwand auf das Pflegepersonal in Krankenhäusern,

weswegen die zielgerichtete möglich genaue Planung des Personals und der

angebotenen Leistungen eine wichtige Aufgabe darstellt, um Kosten im Rahmen zu

halten und Über- und Unterversorgung entgegensteuern zu können. Es wird unter

den Aspekten der Rechtsicherheit, Wirtschaftlichkeitsprüfung, Qualitätssicherung

oder Kommunikationssicherung noch bedeutender, Leistungen der Pflege sowie den

spezifischen Beitrag von Berufsgruppen genauer zu erfassen und zu benennen. Für

Controlling- und Managementzwecke und aus berufspolitischer, wie auch

volkswirtschaftlicher Sicht besteht großes Interesse, den Pflegebedarf, die

Pflegeleistungen sowie die Pflegeergebnisse sichtbar zu machen. Erfassungs- und

Auswertungsinstrumente wie die Leistungserfassung in der Pflege (LEP©) dienen

dem Zweck der Erhebung von Pflegeleistungen in Zeitwerten.

Ziel

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es zu überprüfen, inwieweit sich die

Leistungserfassung in der Pflege (LEP©) als Personalcontrolling- Instrument eignet.

Methode

Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden eine Literaturrecherche in

ausgewählten Datenbanken, eine unterstützende Handsuche und eine

Internetrecherche vorgenommen. Zusätzlich wurde auch an Bibliotheken der

medizinischen Universität Graz und im Bibliotheken -Verbund recherchiert.

Ergebnisse

Die Leistungserfassung in der Pflege (LEP©) ist ein in der Schweiz entwickeltes

standardisiertes quantitatives Erfassungs- und Auswertungsinstrument für

Leistungen der Gesundheits- und Krankenpflege im stationären und ambulanten

Page 11: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

VIII

Bereich. Das Instrument entstand aus der Zusammenführung zweier Modelle, dem

System zur Erfassung des Pflegeaufwandes (SEP) und dem Patienten(-innen)-

Aufwand- Mess-System (PAMS) und macht den Pflegeaufwand für das

Pflegemanagement sichtbar. Die Daten der LEP© werden in der Regel retrospektiv

erfasst, wobei eine prospektive Abschätzung der notwendigen Pflegeleistungen

möglich ist. Die LEP© erfasst 160 verschiedene Pflegevariablen in verschiedenen

Kategorien mit vier Merkmalausprägungen. Der Nutzen dieses

Erfassungsinstruments hängt davon ab, wie es eingeführt, begleitet und

implementiert wird. Die Auswertung der erhobenen Daten, sollten durch

Pflegepersonen wie bspw. der Stationsleitung erfolgen. Dieses Instrument gilt unter

Pflegeexperten und –innen als mühelos nutzbares Instrument zur Aufwanderfassung.

Die Bedeutung der LEP© als Instrument zur Prozess- und Qualitätsverbesserung

sowie für das Controlling ist groß. Die Relevanz für das Controlling besteht unter

anderem in den Berechnungen von Fallkosten und die Nachkalkulationen des

Aufwandes der Pflege. Zudem dient es zur Steuerung des Personaleinsatzes und

des Bettenmanagements, der Feststellung von Ressourcen im Pflegedienst, der

Organisations- und Strukturprüfung und dem Aufzeigen des Therapie – und

Aufwandzusammenhangs.

Durch die LEP© kann aufgezeigt werden, welche Auswirkungen bestimmte

therapeutische Entscheidungen auf die Personalsituation haben. Ebenso können

indirekt Auswirkungen anderer Berufsgruppen auf das Pflegeverhalten bzw. den

Pflegeaufwand sichtbar gemacht werden. Pflegeleistungen können über die

Zeitwerte aggregiert werden und eine Gegenüberstellung mit der Arbeitszeit des

Pflegepersonals ist möglich. Das Instrument eignet sich für die Ermittlung des

erforderlichen Personals infolge des dargestellten zeitlichen Pflegeaufwandes,

Pflegeintensitäten und Leistungshäufigkeiten und der internen Personalsteuerung.

Es werden unterschiedliche Qualifikationsniveaus des Personals berücksichtigt,

welche einen Einfluss auf die Dauer der Tätigkeitsausführung haben. Zu beachten

ist, dass sich die Verknüpfungsmöglichkeiten zu anderen Versorgungsprozessen

noch in der Entwicklung befinden.

Page 12: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

IX

Abstract

Key words: activity recording, activity recording systems, LEP©, nursing staff

provision, nursing classification systems, personnel controlling, personnel planning,

controlling tools

Background

High costs amount for the nursing staff in hospitals, wherefore the target-oriented

preferably, accurate planning of the staff and offered activities represents an

important role to keep the costs under control and counteract over- and undersupply.

Below the aspects of legal security, performance audits, quality assurance or

communication security, it becomes even more important to accurately record and

name activities in the nursing sector as well as the specific contribution of

professional groups. For controlling and management purposes and from a

professional policy as well as an economic perspective, there is a lot of interest in

making nursing needs, nursing activities as well as nursing results visible. The

activity recording in the nursing sector (LEP©) is a standardised, quantitative

recording and evaluation tool for activities of the health care and nursing sector in the

inpatient and outpatient area and serves primarily as nursing management tool.

Aim

The objective of the present work is to verify to what extent the activity recording in

the nursing sector (LEP©) qualifies as personnel controlling tool.

Method

To answer the research question a literature research in selected databases, a

supporting manual research and an internet research was carried out. Additionally,

research was done at the library of the medical university of Graz and via the network

of libraries.

Results

The activity recording in the nursing sector (LEP©) is a standardised, quantitative

recording and evaluation tool developed in Switzerland for activities of the health

care and nursing sector in the inpatient and outpatient area. The tool resulted from

the merger of two models, the system for recording nursing costs (SEP) and the

Page 13: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

X

patient-costs-measuring system (PAMS) and makes the nursing costs visible for the

nursing management. The data of the LEP© are normally recorded retrospectively,

whereby a prospective assessment of the necessary nursing activities is possible.

The LEP© records 160 different nursing variables in different categories with four

characteristic properties. The benefit of this recording tool depends on how it is

introduced, accompanied and implemented. The assessment of the collected data

should be carried out by the nursing staff like the ward manager. Among nursing

experts the tool is considered to be an easy to use tool for the cost recording. The

significance of LEP© as a tool for the process and quality improvement as well as for

the controlling is considerable. The relevance for the controlling consists in the

calculations of case costs and the post calculations of nursing costs. Furthermore, it

is used to control staff deployment and bed management, determine resources in the

nursing sector, do organisational and structure checks and represent therapy and

cost correlations.

Via the LEP© it is possible to point out the impacts of certain therapeutic decisions

on the staff situation. Also impacts of other professional groups on the nursing

behaviour or the nursing costs can indirectly be made visible. Nursing activities can

be aggregated via the time values and a comparison with the working time of the

nursing staff is possible. The tool is thus qualified for the illustration of nursing

activities and internal staff control. Different qualification levels of the staff are

considered which have an influence on the duration of the activity performance.

Limitations like the still missing linkage possibility with other health care processes

need however to be outlined.

.

Page 14: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

1

1.Einleitung

Die sich verändernde Alters- und Bevölkerungsstruktur in Österreich stellt zukünftig

große ökonomische, politische und soziale Herausforderungen an das Gesundheits-

und Sozialsystem, Gesundheitseinrichtungen und die in ihm befindlichen Akteure,

und -innen (Happe 2007, S. 33; Schipfer 2005, S. 3; www.oif.ac.at).

Besonders bedeutend ist die Berufsgruppe der Diplomierten Gesundheits- und

Krankenpfleger und- innen, da diese den zahlenmäßig größten und

kostenintensivsten Teil an Beschäftigen in Gesundheitseinrichtungen darstellen

(Landenberger et al. 2005, S. 143; www.statistik.at). Die zunehmende Nachfrage

nach Dienstleistungen des Pflege- und Gesundheitsbereiches erfordert die Deckung

des quantitativen Personalbedarfs, zudem ergeben sich Schwierigkeiten hinsichtlich

der Deckung des qualitativen Personalbedarfs als Folge der Entwicklung der

Altersstruktur (Landenberger 2005, S. 147).

Das Krankenhaus mit seiner Personalsituation hat sich in den letzten Jahren

erheblich verändert. Zugrunde liegend sind u.a. Struktur- und

Organisationsveränderungen, neue Pflegemethoden, ein neues Berufsbild und

Stufenkonzept der Pflege gekoppelt an den hohen Bedarf, die Zunahme von

Qualitätssicherungs-, Hygiene- und Dokumentationsstandards, fortschreitende

Arbeitsteilung und der medizintechnische Fortschritt. Der steigende Bedarf an

differenzierten Pflegeleistungen fordert neben der Notwendigkeit des effizienten

Mitteleinsatzes auch eine hohe Qualität und Steuerung der zu leistenden Pflege

(Pfeil 2007, S. 66).

Pflegerische Leistungen werden immer mehr zu einem „signature piece of society,

invoking and at the same time shaping the decision of labour and responsibility of

women and men and the state, the family and the market.“ (Daly & Rake 2003;

Armstrong/Kits 2004 in Appelt et al. 2010, S. 99). Sie tragen wesentlich zur

Sicherung der Gesundheit der Bevölkerung bei und sollten bedarfsgerecht,

koordiniert, wirkungs- prozessorientiert und qualitätsgesichert sein

(www.gesundheitsziele-oesterreich.at). Durch den intensivsten direkten Patienten(-

innen)kontakt der Pflegepersonen leisten diese einen wichtigen Beitrag zur

Patienten(-innen)sicherheit und Versorgungsqualität (Ranegger et al. 2014, S. 14).

Page 15: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

2

Diesen Forderungen der Gesundheitsziele steht jedoch die Tatsache entgegen, dass

sich aufgrund von Rahmenbedingungen, die Umsetzung aller dieser Punkte nicht so

einfach gestalten lässt. Hinderlich für das Erreichen einer hohen Versorgungsqualität,

können sich Belastungen oder Zeitknappheit im beruflichen Pflegealltag erweisen,

woran die Leistungsverdichtung durch Leistungsverrechnungssysteme wie der

Diagnosis Related Groups (DRG) oder der Leistungsorientierten

Krankenanstaltenfinanzierung (LKF) nicht unbeteiligt ist (Braun & Müller 2005, S. 133

f).

Der steigende Bedarf an differenzierten Pflegeleistungen, die wachsenden

Bedürfnisse der Patienten und -innen und der mit dem medizinisch-technischen

Fortschritt gekoppelte hohe Pflegebedarf haben ein neues Berufsbild der Pflege

geprägt, welche auch die hohen Qualitätsanforderungen an die zu leistende Pflege

widerspiegelt (Pfeil 2007, S. 66). Dies lässt auch das aktuelle Kompetenzmodell des

Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes (ÖGKV), angelehnt an

das ICN- Modell, erkennen. Hier werden anschaulich Rollenprofile der Pflegeperson

wie bspw. Coach, Designer, -in, Forscher, -in oder Experte, -in beschrieben. Somit

geht zukünftig die Funktion der Pflegeperson weit über die des Leistungsanbieters,

der Leistungsanbieterin der Pflegeleistung hinaus.

Gesetzesnovellen zeigen außerdem, dass einige Änderungen bezüglich der

bisherigen Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten von Pflegenden in Kraft treten

(ÖGKV, 2011).

Es wird unter den Aspekten der Rechtsicherheit, Wirtschaftlichkeitsprüfung,

Qualitätssicherung oder Kommunikationssicherung noch bedeutender, Leistungen

der Pflege sowie den spezifischen Beitrag von Berufsgruppen genauer zu erfassen

und zu benennen (Lauterbach et al. 2010, S. 270; Menche 2011, S. 25).

Wer Leistungen nicht benennen oder beschreiben und somit die pflegerisch-

therapeutische Realität nicht abbilden kann, trägt ein wirtschaftliches Risiko (Hannah

& Ball 2002, S. 90). Aus berufspolitischer, wie auch volkswirtschaftlicher Sicht

besteht großes Interesse, den Pflegebedarf, die Pflegeleistungen sowie die

Pflegeergebnisse sichtbar zu machen. Das LKF -System, das zur Vergütung der

stationären Leistungen in Österreich eingesetzt wird, berücksichtigt den tatsächlichen

Pflegeaufwand und erbrachte Pflegeleistungen nicht. Valide Instrumente, zur

Lieferung vergleichbarer Daten zum Pflegeaufwand, den Kosten, dem

Page 16: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

3

Personalbedarf, der erbrachten Pflegequalität für Management und Politik sind

Mangelware (Ranegger et al. 2014, S. 14).

Es darf somit bemerkt werden, dass der künftige Pflegebedarf „weniger ein Problem

der Prognose, als vielmehr ein solches der aktiven Steuerung“ ist. (Pfeil 2007, S. 40)

Der verschärfte Ruf nach Qualität und aktiver Steuerung ist mittlerweile gesetzlich

verankert. Im Gesundheitsqualitätsgesetz (BGBl. I Nr. 179/2004 i.d.g.F.) wird in § 8

die Bedeutung der Ergebnisqualität hervorgehoben. Die Steuerung von Struktur,

Organisation und Finanzierung der österreichischen Gesundheitsversorgung steht in

der Gesundheitsreform 2013 im Mittelpunkt. Das Festlegen strategischer

Zielsetzungen und daraus folgende operative Ziele und Maßnahmen zur

Zielerreichung für Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität sind Fundament der

Steuerung. Dies hat im Lichte von „Wirkungsorientierung, Verantwortlichkeit,

Rechenschaftspflicht, Offenheit und Transparenz von Strukturen bzw. Prozessen und

Fairness“ zu erfolgen (www.bmg.gv.at).

Da die strategische Positionierung im Wettbewerb um Patienten und -innen und

qualifiziertem Personal für Gesundheitsunternehmen immer wichtiger wird, ist ein

Controlling als fester Bestandteil der Unternehmensstrategie nötig, um einer

Unterversorgung bedeutender Gesundheitsberufsgruppen entgegenzuwirken und die

Qualität der Leistungen zu sichern (Bechtel & Smerdka- Arhelger 2012, S. 9;

Lauterbach et al.2013, S. 177; Wickel-Kirsch et al.2008, S. 140) .

Controlling dient zur Erkennung von Erfolgspotenzialen und als Frühwarnsystem für

Fehlentwicklungen (Fleßa & Greiner 2013, S. 89; Zapp 2004, S. 131).

Dienstleistungen können durch Controlling- Instrumente stärker standardisiert,

messbar und bewertbar werden. Die Informationsbereitstellung komplexer

betrieblicher Prozesse, unterstützt die Führung bei wichtigen Entscheidungen.

Ergebnisse, die durch Instrumente gewonnen werden, machen den Handlungsbedarf

sichtbar und greifbar (Bröckermann 2012, S. 393).

Personalcontrolling ist ein Teil des Personalmanagements, wesentlich ist die

Integration in die Unternehmensziele der Krankenanstalt. „Personalcontrolling

bedeutet Planung, Steuerung und Kontrolle von Prozessen sowie des

Personaleinsatzes, der Qualifikationen und der Personalkosten“ (Zapp 2004, S. 199).

Schwierigkeiten für den Einsatz im Pflegemanagement ergeben sich aus der

Tatsache, dass dieses sich im Spannungsfeld zwischen veralteten Theorien, alten

Page 17: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

4

Führungskonzepten, unzureichenden Personalentwicklungskonzepten, sowie einer

Modernitäts-, und Organisationskrise steht (Haubrock 2009, S. 529).

In der Personalbemessung der Pflege fehlte es bis vor wenigen Jahren noch an

adäquaten Instrumenten. Kritische Stimmen hinsichtlich der Bewertung vorhandener

Steuerungsinstrumente der Leistungserfassung wie bspw. der Pflege-

Personalregelung (PPR), wurden hierüber bereits laut, es würde nicht der

pflegerische Bedarf der Patienten und -innen oder der tatsächlich geleistete

pflegerische Aufwand erfasst (Zapp 2004, S. 143).

Die angemessene Personalausstattung, die auf Grundlage von geeigneten

Instrumenten ermittelt werden muss, stellt jedoch „einen wesentlichen Faktor zur

Vermeidung von Überlastung und Erhaltung der Arbeitsfähigkeit dar“

(www.gesundheitspolitik.verdi.de).

Mit diesem Hintergrund soll untersucht werden, inwiefern sich die LEP©

(Leistungserfassung in der Pflege), als Personalcontrolling- Instrument der Pflege

eignet. In der LEP© wird die Dokumentation von pflegerischen Handlungen zum

Nachweis des Arbeitsaufwandes vorgenommen, wodurch Ansprüche nach einer

besseren Leistungsvergütung erbracht werden können (Thielscher 2012, S. 428).

Zusammenfassend werden die wichtigsten Punkte der Relevanz angeführt:

• Die Pflege steht im Spannungsfeld von hohen Qualitätserfordernissen,

knappen Ressourcen und einem sich ändernden beruflichen Bild der Pflege.

• Für Kliniken besteht ein Zwang wirtschaftlich arbeiten zu müssen.

• Das Erbringen von Tätigkeitnachweisen wird unter gesetzlichen, finanziellen

und Qualitätsaspekten immer wichtiger.

• Bislang gibt es mangelhafte oder unzureichend geeignete Instrumente im

Pflegemanagement.

• Bei der Einschätzung des zu erwartenden Pflegeaufwandes des stationär

aufgenommenen Patienten oder der Patientin wird meist nicht der tatsächliche

Aufwand berücksichtigt, was Planungsungenauigkeiten zur Folge hat.

• Der Nutzen der Leistungserfassung in der Pflege (LEP©) als

Dokumentationsnachweis, der Möglichkeit als Verrechnungssystem oder des

Personalcontrollings ist als Alternative zu anderen Erfassungssystemen wie der

Pflegepersonalregelung ist bislang nicht umfassend ergründet.

Page 18: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

5

1.1 Zielsetzung

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, Möglichkeiten der Leistungserfassung in der

Pflege (LEP©) hinsichtlich des Personalcontrollings zu untersuchen. Die LEP©

erfasst, worauf der vollständige Name schon hindeutet, pflegerische Leistungen.

Insofern behandelt diese Arbeit inwieweit die Erfassung von Leistungen durch das

Instrument LEP© relevante Daten für das Personalcontrolling liefert.

Dem voran steht zudem die Identifikation wesentlicher Aspekte der pflegerischen

Arbeit, des Pflegemanagements und des Personalcontrollings im Bereich der Pflege.

In weiterer Folge wird in den Mittelpunkt gerückt, wie sich die LEP© betreffend dem

Einsatz im Management und Controlling bewährt und wie es sich mit der

Wissenschaftlichkeit, Anwendung und Weiterentwicklung der LEP© verhält.

Abb.1: Konzeption der Arbeit, eigene Darstellung

1.2 Forschungsfrage

Resultierend aus der Zielsetzung formt sich folgende Forschungsfrage:

1.) Inwiefern eignet sich die Leistungserfassung in der Pflege (LEP©) als

Personalcontrolling Instrument in der Pflege?

Page 19: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

6

2. Methodenteil

Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden eine Literaturrecherche sowie eine

Analyse der Suchergebnisse gewählt.

Ein Querlesen aus gefundener Literatur und dortig angeführten Literaturhinweisen,

wurde zudem als Vertiefung genutzt.

Die Basisthematik betreffend, wurde auf Literatur mit betriebswirtschaftlichem,

gesundheitsökonomischem, pflege- und managementrelevantem Hintergrund

zurückgegriffen. Aus den gefundenen und selektierten Studien der Datenbanken

waren drei Literaturquellen freizugänglich und zwei wurden über den Literaturservice

bestellt. Diese waren in deutscher Sprache erhältlich.

Die Literatursuche wurde mit Eingabe in Ovid mit den Eingrenzungen EBM Reviews

–Cochrane Systematic Reviews, Embase und Ovid Medliner mit dem Limits 1996-

2015 vorgenommen.

Es wurde mit den Keywords und Kombinationen nursing AND LEP© AND staff;

Nursing AND documentation system AND staff; nurs* AND documentation system

AND management AND staff; nurs* AND LEP© gesucht. Die Auflistung ist in Tabelle

1 ersichtlich.

Die erste Suchkategorie und die letzte ergaben brauchbare Artikel.

Suche Treffer Brauchbare Ausselektiert Relevante

Nursing AND LEP©

AND staff

6 (2 gleiche)1 1 4

Nursing AND documentation system AND staff

106 0 106 0

Nurs* AND documentation system AND management AND staff

6 0 6 0

nurs* AND LEP© 63 (10gleiche) 5 1 (von 5) (Setting )

4

Tab. 1: Ergebnisse der Literaturrecherche

Zum Zwecke der Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine Internetrecherche

vorgenommen, um herauszufinden, welche Fachliteratur zu diesem Thema bereits

vorrätig ist und um umfangreichere Suchergebnisse zu erhalten. Folgende

Suchwörter wurden zur Eingabe in die Suchmaschine Google verwendet:

Page 20: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

7

• Leistungserfassung in der Pflege (LEP©)

• Pflege-Personalregelung (PPR)

• Personalcontrolling und Pflegemanagement

• Wissenschaftlichkeit der LEP©

• Instrumente des Pflegecontrollings

• Instrumente des Personalcontrollings

Es wurde in bekannten Gesundheits- und Pflegeportalen oder Ähnlichem gesucht,

wie dem ÖGKV, Bundesministerium für Gesundheit, dem Rechtsportal

www.ris.bka.gv.at und Seiten der Gesundheitspolitik Deutschland oder dem

deutschen Krankenhausverband, in denen einige brauchbare Dateien für den freien

Download im pdf- Format aufgefunden wurden.

Nach Auffinden der Internetseite der „LEP.CH“, erfolgte eine vertiefende Sichtung

bestehender Literatur und Informationsquellen zum Thema mit folgenden

Ergebnissen:

• Referenzlisten

• Präsentationen und Aufzeichnungen zu Konferenzen

• bereits reale Master- und Diplomarbeiten

Weiters wurde unter dem Bibliothekszugang der Medizinischen Universität Graz,

sowie unter dem Zugang des Bibliotheken-Verbandes nach Literatur gesucht. Die

Suche erstreckte sich über den Zeitraum von Ende Februar 2015 bis Ende Juni

2015. Auf die Aktualität der gefundenen Literatur wurde geachtet, aus Gründen der

Relevanz, wurden dennoch wenige nicht allzu aktuelle Exemplare berücksichtigt. Zur

Beantwortung der Forschungsfrage wurden demzufolge Studien, Fachbücher,

diverse Gesetzesauszüge, öffentliche Downloads und Internetadressen genutzt.

Aus den Ergebnissen der Literaturrecherche, erfolgt die Analyse und das Resümee

der Arbeit. Zu Beginn steht die Thematik Pflegemanagement. Als Voraussetzung gilt

die Betrachtung der Pflege und des Managements, um zum Controlling als eine

junge Disziplin in der Pflege hinzuführen. Im Anschluss verengt sich die Thematik

über Instrumente und Klassifikationssysteme in der Pflege, um zum Kern der Thesis,

einem Instrument zur Leistungserfassung in der Pflege hinzuführen: Der LEP©.

Page 21: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

8

3. Management in der Pflege

Schwierige ökonomische und soziodemografische Bedingungen gehen mit

Befürchtungen einher, Herausforderungen der Pflege schwer bewältigen zu können

(Kerres & Seeberger 2005, S. 190). Veränderte Rahmenbedingungen und steigende

Wettbewerbsintensität gehen mit der Notwendigkeit eines stärkeren patienten(-innen)

und prozessorientierten Handelns und Denkens über alle Leistungsbereiche einher

(Sibbel 2004, S. 122). Die Betrachtung der Probleme, die sich für die Führung

hinsichtlich der Sicherstellung von Leistungen und der Qualität im Betrieb

Krankenhaus ergeben, ist von wesentlicher Bedeutung (Haubrock & Schär 2009, S.

40).

3.1 Begriffsbestimmung Pflege

Die Auffassungen des Begriffs der Pflege sind unterschiedlich. Im Pflegegeldrecht

bspw. werden nach der Einstufungsverordnung, Pflege, Hilfe und Betreuung

abgegrenzt (Pfeil 2007, S. 39). Die WHO bezeichnet Pflege als einen

gesellschaftlichen Auftrag mit dem Ziel dem einzelnen Menschen, der Familie und

der ganzen Gruppe bei der Gesundheitserhaltung, Vorbeugung und Heilung von

Krankheiten zu helfen (www.who.int).

Ähnlich definiert der International Council of Nursing (ICN) Pflege: “Nursing

encompasses autonomous and collaborative care of individuals of all ages, families,

groups and communities, sick or well and in all settings. Nursing includes the

promotion of health, prevention of illness, and the care of ill, disabled and dying

people. Advocacy, promotion of a safe environment, research, participation in

shaping health policy and in patient and health systems management, and education

are also key nursing role” (www.icn.ch).

Vereinfacht kann Pflege somit als erbrachter Dienst vom Menschen für den

Menschen ausgedrückt werden. Pflegepersonen übernehmen Aufgaben für

Personen mit Defiziten oder Behinderungen, welche diese sonst eigenverantwortlich

ausführen würden, zur Wiedererlangung oder Stabilisierung ihrer Gesundheit

(Deutmeyer & Thiekötter 2009, S. 20f).

Page 22: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

9

3.1.1 Professionelle Pflege

Spezielle Aufgabenbereiche, die geschichtliche Entwicklung oder gesetzliche

Grundlagen jeweiliger Länder, können für Variationen der Beschreibungen des

Gegenstandbereiches professioneller Pflege verantwortlich sein (Mayer 2007, S. 33).

Grundsätzlich wird zwischen informeller Pflege, die von Familienmitgliedern

bereitgestellt wird, oder formeller Pflege, die von privaten und öffentlichen

Institutionen abgedeckt wird, unterschieden (Appelt et al. 2010, S. 99).

Die Pflegetheoretikerin Madeleine Leininger spricht auch von generischen oder

professionellen Pflegesystemen. Damit sind die volkstümliche oder laienhafte Pflege

und die durch Wissen und praktischen Fähigkeiten unterrichtete und erlernte Pflege

in professionellen Institutionen wie Krankenhäusern gemeint. Der Prozess des

Lernens und die wissenschaftliche Fundiertheit sind Gegenstand der Professionalität.

Vor allem sind vier Merkmale für die Abgrenzung von professioneller und

nichtprofessioneller Pflege kennzeichnend. Das in einer Ausbildung erworbene

Fachwissen, das tarifliche Gehalt, das Stützen auf wissenschaftliche Grundlagen und

ein Berufsbild mit Berufskodex, stehen für professionelle Pflege (Dibelius 2003,

S105; Lauber 2012, S. 116).

Die Beschreibung der Pflege im berufsrechtlichen Sinne, ist im Gesundheits- und

Krankenpflegegesetz geregelt. „Gemäß § 11 GuKG, ist der gehobene Dienst für

Gesundheits- und Krankenpflege der pflegerische Teil der gesundheitsfördernden,

präventiven, diagnostischen, therapeutischen und rehabilitativen Maßnahmen zur

Erhaltung oder Wiederherstellung der Gesundheit und zur Verhütung von

Krankheiten“ (www.ris.bka.gv.at; Pfeil 2007, S. 65).

Das Handlungsspektrum der Pflege geht weit über medizinorientierte Krankenpflege

hinaus (Schaeffer et al.2004, S. 160). Der Dienst der Pflege gestaltet sich durch viele

patienten(-innen)ferne Tätigkeiten (z.B. das Führen von Kurven, Vorbereiten von

Untersuchungen) und berufsfremden Tätigkeiten (z.B. Transporttätigkeit,

hauswirtschaftliche Tätigkeit), die die eigentliche Pflege ergänzen (Schaeffer et

al.2004, S. 161f). Die Analyse von Primär-, Sekundär- und Tertiär- Tätigkeiten hat in

weiterer Folge auch für die Finanzierung immer höheren Stellenwert. Es gilt zu

hinterfragen, welcher Gesundheitsberuf oder welche angelernte Mitarbeiter(-

innen)struktur für welche Tätigkeit qualifiziert ist (Kerres & Seeberger 2005, S. 204).

Page 23: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

10

Die Hierarchieverhältnisse, die fach- und berufsgruppenübergreifende

Zusammenarbeit, die Geschlechtstypisierung und die besonderen

Arbeitsbedingungen zeichnen die pflegerische Arbeit aus (Hoefert 2007, S. 69).

Mit soziodemografischen Veränderungen und gesetzlichen Rahmenbedingungen

werden neue und veränderte Anforderungen an berufliche Kenntnisse und

Fähigkeiten und damit an berufliche Handlungskompetenzen von Pflegepersonen

gestellt (Lauber 2012, S. 72).

3.1.2 Kompetenzmodell für Pflegeberufe in Österreich

Die Unterscheidung von verschiedenen Kompetenzen wie fachlichen, personalen,

sozialen und methodischen als Erfordernisse der pflegerischen Ausbildung und

Arbeit, sind gesetzlich angeführt (Ballsieper et al. 2012, S. 24). Unter Kompetenz

allgemein wird die „Befähigung“, „Qualifikation“ das „Vermögen etwas zu tun“

verstanden. Kompetenz stellt einen „kognitiven Regelprozess“ dar, in dem Prozesse

und Strukturen sinnvoll angeordnet werden. Sie bezieht sich somit nicht nur auf

einen Zuständigkeitsbereich von Pflegepersonen, sondern auch auf „Performance“,

der sich aus dem „kognitiven Regelsystem“ herausbildenden Handlung. Performance

und Kompetenz stehen in einer reziproken Beeinflussung (Lauber 2012, S. 72).

Kompetenz- bzw. Karrieremodelle, welche sich an Ausbildungs- und

Kompetenzstufen orientieren, dienen als Instrument für die Leitung, Laufbahnen von

Mitarbeiter und -innen gezielt zu planen und gründen auf dem Fundament von

theoretischen Modellen (Tewes 2014, S. 200). Kompetenz entwickelt sich nach

Christa Olbrichs Auffassung durch „Regelgeleitetes Handeln“, „Situativ-

Beurteilendes Handeln“, „Reflektierendes Handeln“ und „Aktiv- Ethisches Handeln“.

Eine weitere Vertreterin, die Erklärungen zur pflegerischen Kompetenz bietet, ist

Patricia Benner. Nach ihrem Verständnis, erfolgt der Erwerb von Pflegekompetenz in

einem Entwicklungsprozess von fünf Kompetenzstufen im Zusammenwirken mit

Patienten und -innen. Das Einschätzen und Beurteilen von Situationen entwickelt

sich mit steigendem Erfahrungsreichtum (Benner 2012, S. 30).

Durch Zeit und Erfahrung werden ein planvolles Vorgehen und eine intuitive

Situationserfassung möglich, welche ein bloßes Reagieren auf Situationen in der

Pflegepraxis ersetzen. Dies erleichtert das Bewältigen von Aufgabenbereichen der

Pflegepersonen, wie u.a. der Diagnostik und Patienten(-innen)überwachung, dem

Durchführen und Überwachen von Behandlungen, dem Überwachen und

Page 24: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

11

Sicherstellen der Qualität der medizinischen Versorgung und der Organisation und

Zusammenarbeit (Juchli 2004, S. 505).

Aufbauend auf diesen Theorien, ist die Adaption des österreichischen

Kompetenzmodells an die verschiedenen Kompetenzstufen des „ICN Nursing Care

Continuum Framework and Competencies“, als Reaktion auf einen steigenden

Pflegebedarf erfolgt. Als weitere Bezugsrahmen dienen u.a. außerdem der EQR

(europäischer Qualifikationsrahmen), der NQR (nationaler Bezugsrahmen) und die

Internationale Klassifikation für die Pflegepraxis (ICNP®) (ÖGKV 2011).

Die fachliche Zuständigkeit und die Befugnisse von Pflegepersonen, sowie

Kompetenzen, die zur Ausübung des Pflegeberufs erforderlich sind, sind Inhalte des

Modells. Sie dienen als Grundlage, um Qualifikationsprofile und dazugehörige

Ausbildungslevel, erarbeiten zu können. Die Unterstützungskraft nimmt die erste von

fünf Stufen ein, darauf folgen die Pflegeassistenz, der Generalist oder die

Generalistin in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Spezialist oder die

Spezialistin und der oder die Advanced Nurse Practitioner (ANP). Die Evaluation des

Skill- und Grade-Mix in der Pflegepraxis ist für eine effiziente und effektive

Personaleinsatzplanung notwendig (ÖGKV 2011).

3.1.3 Stufen der Pflegetätigkeiten

Aufgrund des Mangels an qualifiziertem Pflegepersonal, sowie des hohen

wirtschaftliche Drucks erweist sich die Einteilung der Pflegetätigkeiten in

verschiedene Stufen als notwendig. Dass hauswirtschaftliche Tätigkeiten von einem

hochqualifizierten, kostenaufwändigen Personal durchgeführt werden, ist heute

schon und auch zukünftig schwer vorstellbar. Die Stufung erfolgt in primäre,

sekundäre und tertiäre Pflegetätigkeiten, wobei die spezielle Zuordnung

folgendermaßen aussehen würde:

Primäre Pflegetätigkeiten(i.d.R. vom qualifizierten Krankenpflegepersonal erbracht)

Beispiele:

• Pflegediagnostik

• Steuerung und Koordinierung von Patienten und -innen

• Spezielle Pflege

• Leistungserfassung, -steuerung

• Übernahme ärztlicher Tätigkeiten

• Qualitätsüberprüfung der erbrachten Leistungen

Page 25: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

12

Sekundäre Pflegetätigkeiten (i.d.R. von Pflege-, Arztassistenzen erbracht):

Beispiele:

• Ein Teil spezieller Pflege

• Die gesamte Grundpflege

• Ein Teil der administrativen Tätigkeiten

• Patienten(-innen)transporte

Tertiäre Pflegtätigkeiten (i.d.R. von weniger qualifizierten Mitarbeiter,-innen erbracht):

Beispiele:

• Hauswirtschaftliche Tätigkeiten

• Teile der Grundpflege

• Lagerhaltung

• Patienten(-innen)transporte

• Botengänge

Diese Einteilung macht es leichter wirtschaftlichen Erfordernisse nachzukommen. Ein

unangemessener Einsatz zu Lasten der Versorgungsqualität, sollte jedoch nicht der

Sinn und Zweck sein. So können individuelle und fachgerechte

Betreuungserfordernisse von Patienten und -innen je nach Krankheitsbild ein höher

qualifizierteres Glied dieser Einstufung verlangen, obwohl die Tätigkeit an sich

vorrangig diesem der Einteilung nach nicht zugesprochen ist. Somit ist eine

Generalisierung, die diese Aspekte außer Acht lässt, nicht erstrebenswert (Zapp

2004, S. 140).

Durch diese oben angeführte Unterteilung wird die Palette pflegerischer Leistungen

in ihren Grundzügen ersichtlich.

Page 26: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

13

3.1.4 Pflegeleistungen

Die Pflegearbeit zur Erbringung des Gesundheitsgutes wird u.a. in Krankenhäusern,

den „Produktionsanlagen“ für die Leistungserstellung verrichtet. Krankenhäuser der

Neuzeit ähneln Produktionsbetrieben immer mehr. Verglichen mit

Produktionsbetrieben, die mit Kapitaleinsatz oder technischem Fortschritt einen

Produktivitätszuwachs bewirken, überwiegt der menschliche Arbeitseinsatz in

Gesundheitsbetrieben. Kennzeichnend für diese ist eine stärkere Ausprägung der

leistungswirtschaftlichen und sozialen Zielsetzungen gegenüber den

finanzwirtschaftlichen Zielsetzungen. Langwierige medizinisch- technologische oder

pharmazeutische Entwicklungen leisten ihren Beitrag, dass es zu einem verzögerten

Produktivitätszuwachs kommt. Außerdem ist zu bedenken, dass ein

Produktivitätszuwachs zu Lasten der Behandlungsqualität nach ethischen und

sozialen Standpunkten nicht zulässig ist (Frodl 2010, S. 166).

Wirtschaftlich betrachtet gehören Pflegeleistungen zu den Gesundheitsgütern.

Gesundheitsgüter sind Produkte oder Dienstleistungen, um Krankheit zu beseitigen,

Gesundheit wiederherzustellen oder Gesundheit zu erhalten. Sie sind in begrenztem

Maße vorhanden, was den wirtschaftlichen und bedarfsgerechten Einsatz erforderlich

macht (Loffing & Geise 2010, S. 33).

Pflegeleistungen charakterisieren sich wie andere Dienstleistungen dadurch, dass

der Kunde oder die Kundin oder der Patient oder die Patientin an der Erstellung der

Leistung mitwirkt. Die Situation der Patienten oder -innen ist bei der Steuerung von

Pflegeleistungen im Blick zu behalten, da der Pflegeaufwand im direkten Bezug zu

Patienten, -innen steht. Die Zustandsbeschreibung bei Patienten(-innen)aufnahmen

muss theoretisch fundiert durch valide Instrumente vorgenommen werden. Ein

strukturiertes Vorgehen nimmt mit der Anwendung von Klassifikationssystemen oder

Assessment-Instrumenten seinen Ausgang zur Abbildung des

Versorgungsprozesses. Auf der Grundlage können Argumentationen bezüglich

Pflegeleistungen vorgenommen werden. Zur Festlegung des konkreten

Pflegebedarfs, sind wissenschaftlich abgesicherte Indizien unerlässlich. Das

Aufzeigen des Beitrags der Pflege zu Kosten, dem Outcome und zu Erlösen im

Unternehmen ermöglicht die zielgerichtete Steuerung pflegerischer

Leistungsprozesse (Poser 2012, S. 501).

Page 27: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

14

Eine Kombination von Ressourcen oder auch als Faktoren bezeichnet, ergibt ein

Leistungspotenzial, welches vorhanden sein muss, um eine Leistung erstellen zu

können. Diese bspw. strukturellen Voraussetzungen führen durch die Anwendung

auf den Patienten oder die Patientin (bzw. den Einbezug dessen als externen Faktor)

als eigentliche pflegerische Versorgung in dem Leistungserstellungsprozess zu

einem Leistungsergebnis (Kerres & Seeberger 2005, S. 396).

Die Gestaltung des Prozessablaufes der Leistung zur Erreichung von Effizienz und

Effektivität stellt eine Aufgabe des Managements dar. Der Patient oder die Patientin

bildet den Ausgangspunkt, wonach die Pflegeleistungen gestaltet werden (Kerres &

Seeberger 2005, S. 399). Unsicherheiten hinsichtlich Auslastung quantitativer und

qualitativer Kapazitäten und Kosten, zeitlichen Aufwand und Qualität der

Pflegeleistung, die sich durch das Mitwirken des Patienten, der Patientin im

Leistungserstellungsprozess ergeben, erfordern eine Steuerung, um diese

Unsicherheiten zu bewältigen. Die Verbesserung der Leistungserstellung und des

Leistungspotentials ist eine grundlegende Aufgabe, um die Wettbewerbsfähigkeit

sicherzustellen. Hier gilt es Ziele nach operativen oder strategischen Schwerpunkte

auszurichten (Kerres & Seeberger 2005, S. 399).

„Die grundlegende Prämisse der Leistungserstellung ist, dass der mit geeigneten

Methoden festgestellte Versorgungsbedarf des Patienten, der Patientin die

unternehmerische Begründung für den nachfolgenden personellen und materiellen

Ressourcenaufwand darstellt“ (Poser 2012, S. 502).

Im Folgenden ist der Leistungserstellungsprozess veranschaulicht.

Abb. 2: Der Leistungserstellungsprozess (Kerres & Seeberger 2005, S. 433)

Page 28: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

15

Im Pflegebereich erfordert das Controlling die Kenntnisnahme des Mitwirkens des

Patienten, der Patientin. Es wird daher zwischen kundeninduzierten Aktivitäten

(Leistungserstellungsprozess) und kundenunabhängigen Aktivitäten

(Leistungspotenzial) unterschieden. Diese fließen im Leistungsergebnis zusammen.

Diese bilden die Controlling- Objekte. Qualität, Kosten und Zeit werden als

Controlling- Größen herangezogen, wonach sich Controlling- Instrumente

unterscheiden lassen (Frodl 2010, S. 165). Eine genaue Beschreibung des

Controlling - Begriffs folgt in Kapitel 4.

3.2 Herausforderungen für das Pflegemanagement

Die Schwierigkeiten und Herausforderungen für Krankenhausbetriebe liegen darin,

dass sie von ihrem Führungspersonal und ihren Führungsstrukturen her ursprünglich

nicht dafür ausgelegt sind, Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit mit

unzureichenden Investitionsmitteln bei hohen Qualitätsstandards sicherzustellen.

Heutzutage jedoch müssen Krankenhäuser wie ein Wirtschaftsunternehmen handeln

und unternehmerische Risiken tragen (Salfeld et al. 2009, S. 23).

Gesundheitsunternehmen, ob öffentlich oder privat, sind zunehmend in das

marktwirtschaftliche System eingebunden und mit Wettbewerb konfrontiert. Es ist

somit notwendig, externe Umweltbeziehungen durch Weiterentwicklung von

Strukturen und Prozessen zu gestalten, die Kundenpotenziale zu ermitteln und zu

realisieren, neue Angebote und Leistungen zur Existenzabsicherung zu entwickeln,

für ein stimmiges Preis- Leistungsverhältnis zu sorgen und Kostentransparenz zu

schaffen. Diese Aufgabenbereiche unterliegen der Verantwortung der strategischen

Führung (Loffing & Geise 2010, S. 104).

Die Beteiligung an Veränderungs- und Reorganisationsprozessen bspw. bei der

Einführung von neuen Arbeitszeitmodellen oder Pflegekonzepten erfordert von

kompetenter Führung das Bewusstsein, dass Gestaltungs- und

Mitbestimmungsmöglichkeiten des Personals zur erfolgreichen Umsetzung nötig

sind, um Widerstand und Ablehnung desselben bewältigen zu können (Zapp 2004,

S. 136).

Der Führung stehen heutzutage durchaus einige erprobte Managementkonzepte und

–instrumente zur Verfügung. Die Umsetzung benötigt allerdings genügend

hochqualifizierte Manager und -innen. Häufig mangelt es jedoch daran, aufgrund

Page 29: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

16

budgetärer Situationen, diesen attraktive Gehälter anzubieten. Erfolgsaussichten

sind nur mit der Überwindung von Engpässen möglich (Salfeld. et al. 2009, S. 23).

Arbeitsbedingungen, Ausbildungsniveau und Status der Pflegeberufe sind

weitgehend unverändert geblieben, was steigende Unzufriedenheit, sinkende

Berufsattraktivität sowie kürzere Verweildauer im Beruf zur Folge hat (Loffing &

Loffing 2010; Schaeffer et al.2004, S. 160, S. 36; www.next-study.net).

Letztendlich wirkt sich dies auf die Versorgungsqualität und in weiterer Folge auch

auf die Prozess- und Ergebnisqualität aus (Braun & Müller 2005, S. 136; Deutmeyer

& Thiekötter 2009, S. 125f).

Zur Sicherstellung der Qualität in der Versorgung ist nicht nur die Entwicklung eines

fachlichen Niveaus pflegerischer Leistungen, sondern auch die Befähigung der

Mitarbeiter, -innen diese Leistungen anzubieten, zentraler Aufgabenschwerpunt des

Managements (Stöcker 2002, S. 228).

Wobei zu bedenken ist, dass nach objektivierten Gesichtspunkten gestaltete

Vorgaben sowie standardisierte Behandlungspläne, welche sich aus der

krankenhaustypischen Ablauforganisation ergeben, im Widerspruch zu

subjektivierenden Vorgaben, die an die pflegerische individuelle Patienten(-

innen)betreuung gestellt werden, stehen können (Böhle & Glaser 2006, S. 119).

Managementaktivitäten in dieser Hinsicht sind in den letzten Jahrzehnten als

ergänzender Teil zu pflegefachlichen Inhalten im Kompetenzprofil von Pflegekräften

als unentbehrlich zu erachten. Nicht zuletzt, da sich die Kompetenzen und

Qualifizierungsaufgaben von Pflegepersonen als Gesundheit- und Pflegeexperten,-

innen ausweiten (Milstead & Furlong 2006, S. 13; Schäffer et al. 2004, S. 171f; Weiss

& Lust 2014, S. 81). Zukünftig werden verstärkt Anforderungen an

Managementpersönlichkeiten gestellt, die nicht in der momentanen pflegerischen

Aus-, Weiter- und Fortbildung erlernt werden. Diese beinhalten die Fähigkeit zur

Zielvereinbarung durch Planung, Organisation, Personaleinsatz, Personalführung

und Kontrolle (Lieb 2010, S. 149).Um die Qualität der Versorgung zu sichern, sind

derartige Kompetenzen sowie ständige Neu- und Höherqualifizierung

Grundbedingungen (Pfeil 2007, S. 4). Zwei Voraussetzungen für erfolgreiche

Führung von Geschäftseinheiten sind bei Betrachtung der umfangreichen

Anforderungen, als notwendig zu erachten:

Page 30: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

17

• Die klare Definition der Kompetenzen und Verantwortlichkeiten der Leiter,-

innen

• Die Leistungs-, Erlös- und Kostentransparenz mit einem sachgerechten

Controlling -System, welche auf die Geschäftseinheit bezogen sind (Lieb

2010, S. 35; Mauritz 2000, S. 225).

Bei oben angeführter Betrachtung beruflicher Problemstellungen rücken besonders

drei Elemente ins Augenmerk, denen sich das Pflegemanagement annehmen muss.

• Der Gestaltung der Strukturen der Organisation

• Der Steuerung der Behandlungs- Pflegeprozesse

• Der Entwicklung des Verhaltens von Mitarbeiter,-innen

Es obliegen dem Management in der Pflege u.a. die Funktionen als Vernetzer, -in

von externen und internen Kontakten, Informationssammler,-in, und –verwerter,-in

und Zuteiler.-in von knappen Ressourcen und Verhandlungsführer,-in (Lieb 2010, S.

30).

Das Pflegemanagement muss sich in diesem Sinne der Herausforderungen

annehmen und anpassen. Die wirtschaftlich verantwortliche Leitung und Steuerung

von Prozessen umfasst Handlungen wie das Ableiten von Maßnahmen und Zielen,

Ressourcen- und Defizitanalysen und die Durchführung oder Delegation der

Maßnahmen (Deutmeyer & Thiekötter 2009, S. 21).

Die Einführung von Leistungs- und Kostenrechnung eines geeigneten

Qualitätsmanagements, Controllings und interner Budgetierung sind bestimmend für

die Zukunft von Krankenhäusern und in der Verantwortung von Leistungsanbietern

und -innen, als Führungsinstrumente zu integrieren (Stöcker 2002, S. 224).

3.2.1 Qualität in der Pflege

Es ist in den letzten Jahrzehnten vermehrt die Rede von der Notwendigkeit der

Qualitätserzielung als unternehmerisches Ziel. Diese Absicht ist mittlerweile zentraler

Punkt in Gesundheitseinrichtungen geworden (Stöcker 2002, S. 228).

Die Gemüter scheiden sich, wenn es um das Verständnis von Qualität geht.

Auffassungen von Qualität von Pflegebedürftigen und Angehörigen und vom

Gesundheits- und Sozialsystem sind „diametral. Dem Qualitätsverständnis von

gepflegten Personen wohnen meist der soziale Kontakt, Verständnis, Vertrauen und

das Gefühl der Sicherheit inne. Nach Systemvorstellungen kann hohe Qualität durch

Page 31: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

18

„ausdifferenzierte Abstufungen von Berechtigungen nach Berufsgruppen“ geboten

werden, was auch aus GuKG Regelung hervorgeht und für den Krankenhausbetrieb

praktikabel sein mag, weniger aber für andere Settings (Pfeil 2007, S. 62).

Da es zahlreiche Definitionen aus unterschiedlichen Perspektiven für Qualität gibt,

soll im Wesentlichen angeführt werden, was Qualität ausmacht: Die Relation

zwischen den definierten Idealen und der tatsächlichen Realisierung einer Leistung

(Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, 1998, S. 86; Engel 2008, S.

20).

Pflegequalität ist nach Williams (1978) der „Grad des erreichten Erfolges der Pflege,

der mit verantwortlichem Gebrauch von Mitteln und Leistungen“ erbracht wird (Wierz

et al. 2000, S. 16).

3.2.2 Qualität als gesetzliche Pflicht

Das Gesundheitsqualitätsgesetz gilt als wichtigste gesetzliche Grundlage für Qualität

im österreichischen Gesundheitswesen. In § 8 im Gesundheitsqualitätsgesetz (BGBl.

I Nr. 179/2004) wird die Bedeutung der Ergebnisqualität hervorgehoben.

Ergebnisqualität ist nicht nur für behandelnde Personen und Patienten, -innen,

sondern auch für Kosten- und Krankenhausträger,-innen, Organisationsstrukturen

wie Kammern oder Patienten(-innen)organisationen, Behörden und den

Gesetzgeber,-innen von Interesse (Kuhlen et al.2010, S. 14)

Die wichtigen Entscheidungsträger, -innen des Gesundheitswesens, haben im

Auftrag der Bundesgesundheitskommission eine Gesamtstrategie für das

österreichische Gesundheitswesen entwickelt, damit die bestmögliche und qualitativ

gleiche Behandlung für Betreuungsbedürftige sichergestellt werden kann. Die

Qualitätsstrategie legt Qualität als Steuerungskriterium fest.

Im Zuge der Gesundheitsreform 2013 wurden Qualitätsindikatoren, die A-IQI

rechtlich verankert und verbindlich gemacht. Weitere Hinweise auf

Qualitätsbestimmungen finden sich auch im Bundesgesetz über die

Krankenanstalten und Kuranstalten (BGBl. Nr. 1/1957) oder in entsprechenden

Gesetzen der Krankenanstalten der Länder (www.bmg.gv.at).

Zur Sicherung der Qualität müssen jeweilige Organisationen und das Management,

Qualitätsziele formulieren und Mittel zur Zielerreichung bereitstellen. Instrumente der

Ergebnisqualitätsmessung sind zu entwickeln und die Ergebnisse in einem Bericht zu

veröffentlichen. Die Verantwortung für Qualität liegt jedoch nicht in der Führung

Page 32: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

19

alleine, sondern benötigt jede einzelne in der Organisation tätige Fachkraft

(Fichtinger 2014, S. 115). Nach außen hin können durch Qualitäts- Modelle,

Organisationen ihre Qualität darlegen (Offermanns 2011, S. 176).

Die letzten Jahrzehnte an Erfahrung haben die Erkenntnisse gebracht, dass ein

hohes Qualitätsniveau nur mit der Definition der Art und des Umfangs von

Leistungen erreicht werden kann. Da Behandlungs- und Pflegeleistungen sehr

komplex sind, ist die wissenschaftliche Fundierung und die Kommunikation und

Vereinbarung mit der Praxis maßgeblich (Stöcker 2002, S. 228).

Pflegequalität kann nur begrenzt über administrative Maßnahmen und über das

Einhalten von Verhaltensregeln und Normen sichergestellt werden. Formelle

Prozesse sind notwendig für die Weiterentwicklung in komplexen Organisationen.

Gemeingültige Qualitätsstandards sichern das Niveau der Arbeit und die

Zufriedenheit von Patienten, -innen und Beschäftigten. Sie fördern die Identität der

Organisation und die Stabilität der Pflegephilosophie (Schaeffer et al.2004, S. 287).

3.3 Begriffsbestimmung Management

Zu Beginn werden die Begriffe Führung, Management und Leitung unterschieden,

um diese abgrenzen zu können.

Führung ist die Einflussnahme auf einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin oder

Mitarbeiter(-innen)gruppe, die prozesshaft, zielgerichtet, interpersonal und

weitgehend persönlich ausgeübt wird.

Die kunstvolle Aufgabe der Führung ist, Beschäftigte zur Erfüllung eines gemeinsam

vereinbarten Ziels in optimaler Zusammenarbeit zu bewegen (Ciulla 2004, S. 11;

Hoefert 2007, S. 31; Jetter & Skrotzki 2010, S. 19).

Bestimmte Merkmale wie die Rückkoppelung, das asymmetrische Machtverhältnis

und die informationelle Kommunikation zwischen Führendem oder Führender und

Geführtem oder Geführter sind kennzeichnend für die Führung in Organisationen

(Hornung 2013, S. 43).

Die Ausrichtung der Führung, ob bspw. mehr Interaktion, Partizipation oder eine

hohe Abhängigkeit der Mitarbeiter, -innen im Arbeitsfeld vorhanden ist, gestaltet sich

nach bestimmten Kriterien wie der Art der Organisation und des Problems, den

Eigenschaften der Gruppe, dem zeitlichen Abstand zur Handlung oder dem

Qualifikationsniveau (Hoefert 2007, S. 43; Rodler & Kirchler 2002, S. 44).

Page 33: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

20

In der Position der Leitung muss nicht gleichzeitig das Management oder die

Führung ausgeübt werden. Sie verleiht vielmehr die „Berechtigung zur

Wahrnehmung bestimmter zugestandener Kompetenzen“ (fachliche Rechte,

dienstrechtliche Anweisungen). Die im Sinne der Leitung ausgeübte administrative

Funktion kann, ohne dass die Führungsperson anwesend ist, durch Anweisungen

oder Handbücher gesichert werden (Hoefert, 2007, S. 31).

Die Bezeichnung des Managements bezieht sich einerseits auf die Tätigkeit des

Managens und andererseits auf die Position in der Hierarchie von Organisationen.

Management beinhaltet somit zwei Dimensionen, die der Funktion und der Institution

(Loffing et al. 2012, S. 13). Grundsätzlich sind aus funktionellem Gesichtspunkt, die

gesamten Aufgaben der Führung, darunter die zielgerichtete Koordination, die sich

informeller, personeller und sachlicher Ressourcen bedient, das Treffen von

grundsätzlichen Entscheidungen und die Steuerung der Kommunikation auf allen

Hierarchiestufen, zu verstehen. Im Mittelpunkt des Interesses stehen Leitung,

Gestaltung, Kontrolle, Steuerung und Entwicklung der gesamten Organisation

(Hoefert 2007, S. 31; (Loffing et al. 2012, S. 13; Loffing & Geise 2010, S. 104).

Führungsaufgaben gestalten sich im Wesentlichen nach den Ausrichtungen der

Interaktion, des Personen- und des Sachbezugs (Hornung 2013, S. 45; Rogall-

Adam 2011, S. 233; Zügler 2007, S. 150).

Die Charakteristika Prozess, Zielbezug, und Einflussnahme finden sich im

Management wie auch in der Führung wieder. Was den Unterschied ausmacht, ist

das Beeinflussungsziel und die jeweiligen Instrumentarien, mittels dieser die

Einflussnahme vorgenommen wird. So ist der Gegenstand des Managements die

Organisation und der der Führung die Mitarbeiter, -innen mit ihrem Sozialverhalten

(Hoefert 2007, S. 31). Die Leitung bezieht sich auf die sachbezogenen Aufgaben

(Lieb 2010, S. 27).

Die Kenntnis der generellen Zielsetzungen, welche die Leitung verfolgt, ist für die

Führungskraft von hoher Bedeutung, um ihr Management danach ausrichten zu

können. Der Handlungsspielraum der Leitung kann durch die Bedingungen des

Systems (unter anderem Gesellschaftsform der Krankenanstalt, Kundenverhalten,

Konkurrenz, Arbeitsmarkt, soziopolitische Rahmenbedingungen) erweitert oder

verengt werden (Debatin et al.2010, S. 156; Hoefert 2007, S. 47).

Page 34: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

21

Abb. 3: Management und Führung (Hoefert 2007, S. 69)

Diese Zusammenhäge werden durch die Darstellung deutlich gemacht. Im

Folgenden wird auf das Management als Institution näher eingegangen.

3.3.1 Management als Institution

Nach institutioneller Auffassung meint Management die gesamten verantwortlichen

Träger, -innen der Entscheidungs-, Anordnungs-, und Kontrollbefugnisse in der

Organisation. Das Verhältnis der Anteile der Management- und Fachbefugnisse ist

vorrangig für die hierarchische Position in der Managementebene ausschlaggebend

(Schumann et al.2014, S. 163).

Das Lower Management umfasst Gruppenleiter, -innen oder Teamleiter, -innen einer

Versorgungseinheit bzw. Station. Auf der Stufe des Middle Managements stehen

Abteilungs-, und Pflegedienstleiter, -innen und an oberster Stelle stehen schließlich

der Direktor oder die Direktorin und der Geschäftsführer oder die Geschäftsführerin.

Wie bereits angeführt stehen die Interessen der Organsiation im Mittelpunkt (Loffing

et al. 2012, S. 13).

Managementaufgaben unterschiedlicher Managementebenen und das „Verhältnis

zwischen dienstrechtlicher, führungsmäßiger und fachlicher Aufsicht“ sind im

pflegerischen Berufsleben der Krankenhauspraxis nicht immer eindeutig geklärt. Der

Pflegeleitung obliegt im Prinzip die Aufgabe des Ersteren. Dem jeweils überstellten

Arzt oder der überstellten Ärztin ist in medizinischen Belangen, mit Letzterem betraut

(Hellmann & Ehrenbaum 2011, S. 73).

Page 35: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

22

Abb.4: Managementebenen und das Kompetenzmodell (Lieb 2010, S. 28)

Koordinationsprozesse in der Pflege sollten durch alle Hierarchieebenen gehen und

nicht nur operative, sondern auch strategische Komponenten beinhalten (Zapp 2004,

S. 138).

Der Erklärungsversuch von Managementproblemen anhand eines allgemeingültigen

Konzepts gestaltet nach dem systemischen Ansatz des St. Gallener Management-

Modells, soll einen theoretischen Bezugsrahmen zur Ausgestaltung von

Managementebenen bieten. Dieses ist jedoch sehr komplex und in die Praxis schwer

übertragbar. Es soll hier zur Erklärung des normativen, strategischen und operativen

Managements herangezogen werden. Ausgangspunkt aller Managementaktivitäten

ist das normative Management. Dieses bildet den rechtlichen Handlungsrahmen für

Grundsatzentscheidungen zur Verfolgung der Unternehmenszwecke. Eine klare

Mission bzw. klare Zielvorstellungen werden im gesamten Unternehmen angesteuert.

Die Gesamtheit aller gelebten Normen, Werte und Zielvorstellungen im Unternehmen

soll zudem auf der Ebene des normativen Managements entwickelt werden.

Zusammenfassend sind somit die Schlagwörter der Unternehmensverfassung,-

politik und –kultur dem normativen Management zuzuordnen (Lieb 2010, S. 28).

Das strategische Management hat die Aufgabe Voraussetzungen zur Erfüllung der

abgeleiteten normativen Erstrebnisse zu schaffen. Es ist eine oft nicht klare

Abgrenzung von normativen und strategischen Dimensionen in der Praxis

vorherrschend (Lieb 2010, S. 31f).

Im operativen Management geht es um die Umsetzung der Entscheidungen, die im

normativen und strategischen Management gefällt werden (Haller 2007, S. 33f;

Loffing & Geise 2010, S. 125).

Page 36: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

23

Im integrierten Krankenhausmanagement wird auf den Auf- und Ausbau

strategischer Erfolgspotenziale der pflegerischen Leitung hingewiesen, durch die die

Sicherung der langfristigen Existenz der Geschäftseinheit durch neue Wege erfolgen

kann. Die Ablösung der pflegerischen Handlung durch strategisches

Pflegemanagement wird darin grundlegend betont (Lieb 2010, S. 34).

In der folgenden Abbildung werden die Zusammenhänge noch einmal verdeutlicht.

Abb. 5: Integrierter Krankenhausmanagementansatz (Lieb 2010, S. 29)

Der Leitung des Pflegedienstes obliegt es Verhandlungen um Pflegesätze zu führen,

um die pflegerische Arbeit aufzuwerten. Pflegekosten, die auf Basis von

Fallpauschalen, vorab festgelegt werden, üben mitunter einen Kostendruck auf

Krankenhäuser aus. Die Pflege wird durch Abrechnungsmodalitäten von Kassen, auf

handwerkliche Tätigkeiten eingegrenzt, nicht berücksichtigt werden häufig planende,

anleitende, gesundheitsfördernde oder rehabilitative Leistungen. Diese behindern

jedoch das eigenständige Pflegehandeln und die Übernahme neuer Aufgaben

(Schaeffer et al.2004, S. 168).

Der noch immer häufig anzutreffenden Ansicht, dass Management in der Pflege nicht

unbedingt gelernt sein muss, kann entgegen gestellt werden, dass zur Erreichung

des Unternehmenserfolgs Gestaltungsaufgaben, Entwicklungsaufgaben und

Steuerung in das Managementhandeln aller Ebenen zu integrieren sind. Dies

erfordert eine gewisse Systematisierung. Ohne einen fachtheoretischen und

wissenschaftlichen Hintergrund wird es nicht möglich sein Problemstellungen zu

Horizontale Integration

Page 37: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

24

bewältigen. Es wird noch Arbeit nötig sein, um Diskontinuität in der pflegerischen

Versorgung und konkurrierende Zielvorstellungen abzubauen und eine einheitliche

Fachsprache aufzubauen (Kerres & Seeberger 2005, S. 202).

3.3.2 Funktionales Management: Planung, Organisation und Kontrolle

Planung, Organisation und Kontrolle sind die drei Elemente der sachbezogenen

Leitungsaufgaben, die in der funktionalen Auffassung von Management integriert

sind. Planung ist ein Prozess, um Entscheidungen vorzubereiten und

Handlungsmöglichkeiten zu schaffen, mit dem zentralen Zweck der Zielerreichung.

Die Planungsdurchführung kann nur durch klare Zielsetzungen mit Erfolg

vorgenommen werden. Wesentliche Phasen der Planung sind die Situationsanalyse

und die Strategieentwicklung. In der Praxis werden Zielvorstellungen jedoch häufig

nur vage formuliert, woraus sich Probleme ergeben können. Die Art der Organisation

und Personalführung, der quantitative und qualitative Personaleinsatz und die

Vorgehensweise der Kontrolle werden durch die Planung bestimmt (Lieb 2010, S.

36f).

Die Organisation in Gesundheitseinrichtungen kann mit dem Hintergrund

instrumentaler, institutionaler und funktionaler Betrachtung erfolgen. Die Organisation

liefert den Rahmen für allgemeine soziale Prozesse und schafft formale und

informale Strukturen durch die Aufbau- und Ablauforganisation. Arbeitsprozesse,

Stellenbeschreibungen und Verfahrensanweisungen werden dadurch definiert. Der

Vergleich durch eine Analyse der Ergebnisse des Organisationshandelns und der

Ziele der Organisation, ermöglicht die Bestimmung der Qualität der Leistungen. Der

organisatorische Aufbau und Ablauf sind kritisch zu hinterfragen, um auf sich

ändernde Anforderungen wie bspw. der Managementkompetenzen reagieren zu

können.

Die Aufgaben der Kontrolle, die den Vergleich von geplanten Soll- und erreichten Ist-

Größen darstellt, sind die Prüfung von Plänen, die laufende und terminliche

Überwachung der strategischen Pläne, die Überwachung operativer

Verhaltensweisen und unternehmenspolitischer Verhaltensgrundsätze und die

Überprüfung der Geschäftssituation anhand strategischer Analysen (Lieb 2010, S.

100). Das Controlling soll die Führung im Rahmen von Planung, Koordination und

Kontrolle unterstützen. Nach dem New Public Management Verständnis haben

Controlling und Management das gleiche Ziel, erreichen dies aber auf

Page 38: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

25

unterschiedlichen Wegen. Das Management trifft Entscheidungen und sorgt für die

Umsetzung, das Controlling bereitet diese vor (Zapp, 2004, S. 64).

Abb. 6: Grundfunktionen des Managements (Lieb 2010, S. 26)

Genaueres Verständnis kann durch das Aufzeigen von Zusammenhängen von

pflegeorientierten Führungsaufgaben geschaffen werden.

Externe Führungsaufgaben sind sowohl strategischer als auch operativer Dimension.

Operative Tätigkeiten sind bspw. planerische, durchführende oder kontrollierende

Aufgaben wie die Kontaktierung von Patienten, -innen oder anderer Krankenhäuser.

Externe Tätigkeiten haben die Zielsetzungen der Steuerung und Kontrolle der

Pflegeleistungen und der Sicherstellung des wirtschaftlichen Erfolges (Loffing et al.

2012, S. 53)

Interne Tätigkeiten legen den Ablauf und den Prozessverlauf fest. Aus operativen

Tätigkeiten wie Einsatz- und Dienstplanentwicklung, ergeben sich strategische

Aufgaben wie die Mitarbeiter(-innen)bedarfsplanung und Qualifikationsplanung.

Aussagekräftige Daten und Informationen sind zur wirtschaftlichen Überprüfung der

Leistungserstellung notwendig. Interne Tätigkeiten haben die Zielsetzungen der

Sicherstellung und Steigerung der Effizienz der Leistungserstellungsprozesse, der

Verringerung der Kosten und Aufwände und der Umsatzsteigerung. Von der Planung

und der Durchführung hängen die Steigerung der Effizienz und der Qualität ab.

Planungsschwächen verursachen Stress bei Pflegekräften oder durch zu weite

Planungsvorgaben bedingte Ineffizienzen. Der Plan- Ist Vergleich ist wesentliches

Kriterium der Effizienz, was die hohe Relevanz der exakten Erfassung der Ist- Daten

betont (Loffing et al. 2012, S. 53f).

Page 39: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

26

Tab. 2: Pflegeorientierte Führungsaufgaben (Loffing et al. 2012, S. 53)

3.4 Personalmanagement in der Pflege

Personalführung und Personalmanagement sind zwei unterschiedliche Bereiche. Die

Gewinnung, Entwicklung, Erhaltung und Freisetzung von Personal sind Aufgaben

des Personalmanagements. Der zielführende und effiziente Einsatz von Personal ist

Aufgabe der Personalführung (Hollmann 2013, S. 38). Personalmanagement ist ein

wesentlicher Bestandteil der Organisationsentwicklung. Die Qualität wird durch

Mitarbeiter, -innen gewährleistet (Haubrock & Schär 2009, S. 406).

Pflegewissenschaftliche und personalwirtschaftliche Kenntnisse und Fähigkeiten

sollten, wie bereits geschildert, im Repertoire des Pflegemanagers oder der

Pflegemanagerin nicht fehlen,um Konzepte umsetzen und Unternehmensrisiken

gering halten zu können (Stöcker 2002, S. 227).

Das Umsetzen wirtschaftlicher Prinzipien in einer Unternehmenskultur erfordert die

Deckung der Ziele des Unternehmens mit denen der dort tätigen Personen. Aufgrund

der Aufgabenvielfalt in Krankenhäusern erfolgt eine Aufgabenaufteilung auf mehrere

Personen, um der Erreichung von Unternehmenszielen durch die speziellen

Dienstleistungen nachzukommen. Dies geht mit einem hohen Koordinationsaufwand

einher. In der interprofessionellen Leistungserbringung wird es immer wichtiger den

spezifischen Beitrag von Berufsgruppen zu beschreiben (Lauterbach et al., 2010, S.

270). Ein wesentlicher Erfolgsfaktor, der an der Erreichung der Unternehmensziele

Page 40: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

27

einen Anteil hat, sind die Mitarbeiter, -innen der Pflege. Das Personalmanagement ist

somit wichtiger Teil der Unternehmensstrategie (Bechtel & Smerdka- Arhelger 2012,

S. 9f).

Maßnahmen, wie Personaleinsparungen, sind für den Anstieg von empfundenen

Belastungen seitens des Personals mitbeteiligt (Pfeil 2007, S. 70f; Stemmer 2009, S.

52). Personalkosten sind besonders aufgrund des hohen Anteils an Pflegekräften

bedeutend. Sie machen 65%- 75% der Betriebskosten aus (Haubrock & Schär 2009,

S. 407). Es ist daher grundsätzlich nachvollziehbar, dass Vieles unternommen wird,

um diese gering zu halten (Conzen et al.2009, S. 87f).

Nach einer zeitgemäßen Auffassung wird Personal jedoch als Potenzial und

Ressource erkannt, was den vergangenen Blick auf das Personal als

Kostenverursacher im Betrieb in den Hintergrund drängt (Bechtel & Smerdka-

Arhelger 2012, S. 10f).

Blockierender Grund für die Weiterentwicklung personalintensiver Betriebe, wie es

Krankenhäuser sind, ist noch immer häufig die finanzielle Lage. Dies bewirkt, dass

Kostenanalysen meist Leistungsanalysen verdrängen (Stöcker 2002, S. 227).

„Die optimale Nutzung des eingesetzten Personals“ wird allerdings als die

„wirkungsintensivste Managementaufgabe in Unternehmen“ angesehen. Die

Zielsetzung des Personalmanagements besteht darin, „die Leistung des Faktors

Personal auf marktfähiges Qualitätsniveau zu angemessenen Kosten zu sichern.“

Dies passiert mit dem Zweck der Realisierung der Kunden(-innen)erwartungen und

der Orientierung an Rentabilität bei der Erstellung der Dienstleistung und dem

Rationalisierungsprinzip (Haubrock & Schär 2009, S. 406).

Indikatoren, die den Stellenwert des Personalmanagements aufzeigen, sind u.a:

Die organisatorische Integration des Personalmanagements in die Hierarchie

des Unternehmens

Die konzeptionelle und methodische Qualität von Steuerungsinstrumenten

Evaluationsbemühungen von Personalmanagementaktivitäten und die

Wertschöpfungsermittlung

Die Qualität der Zusammenarbeit zwischen Personalabteilung und

Führungskräften (Haubrock & Schär 2009, S. 406).

Page 41: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

28

Es konnten die wesentlichen Erfordernisse, die an das Management in der Pflege

gestellt werden, aufgezeigt werden. Controlling ist eine Disziplin, die immer stärkere

Bedeutung für die Führung von Gesundheitsunternehmen, wie Krankenhäuser

gewinnt. Aus diesem Grund wird diese nun einer näheren Betrachtung unterzogen

(Zapp 2004, S. 62).

4. Controlling

Die Früherkennung von Wachstums – und Erfolgsengpässen ist von wesentlicher

Bedeutung für Unternehmen, um rechtzeitig mit bestimmten Strategien darauf

reagieren zu können. Die Abgrenzung von Funktionsbereichen mit Zuständigkeiten

wie Kapital, Material, Personal oder Absatz ist für zielgesteuertes Arbeiten in

Unternehmen grundlegend (Loffing & Geise 2010, S. 132; Mayer 2007, S. 109). Das

Pflegecontrolling ist Teil des Krankenhauscontrollings und zielt auf eine umfassende

und vollständige Abbildung vom pflegerischen Leistungsgestehen ab (Poser 2012, S.

492).

Das Controlling soll die Führung im Rahmen von Planung, Koordination und Kontrolle

unterstützen. Der Begriff Controlling hat seine Abstammung aus den lateinischen

Worten „contra“ und „rotulus“. Entwicklungen im französischen und englischen

Sprachgebrauch haben zur Folge, dass der Begriff heute mit „to control“ =

beherrschen, steuern, führen, leiten in Verbindung gebracht wird (Haubrock & Schär

2009, S. 330; Zapp 2004, S. 31).

Controlling hat ursprünglich in der öffentlichen Verwaltung, sowie in

privatwirtschaftlichen Unternehmen die Bedeutung über Ein- und Ausgaben zu

berichten und diese zu überprüfen (Schaeffer et al.2004, S. 168). Der Trend des

Controllings begann in den USA und hat in den letzten 50 Jahren auch Einzug und

Entwicklung in europäische Länder gefunden. Es herrscht länderspezifische

Meinungsvielfalt über Aufgabenfelder, spezifische Funktionen und die Eingliederung

in Organisationen, was mitunter das Problem mit sich bringt, die Eindeutigkeit des

Begriffs zu verwaschen (Krysteket al. 2002, S. 498).

Der Begriff steht einerseits für die organisatorische Einheit, andererseits wird er

funktional für Aufgaben und Funktionen verwendet (Zapp 2004, S. 482).

Grundfunktionen des Controllers bzw. der Controllerin wie Rechnungsfunktion,

Revisionsfunktion, Steuerfunktion und Interpretationsfunktion wurden in empirischen

Page 42: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

29

Untersuchungen in den 40er Jahren in amerikanischen Großunternehmen erhoben.

Die Beteiligung an Entscheidungsprozessen konnte ergänzend dazu festgestellt

werden (Horváth 2011, S. 19f). Informations-, planungs-, kontrollorientierte,

koordinationsorientierte und integrative Konzepte setzen Schwerpunkte auf

bestimmte Inhalte und Funktionen des Controllings (Zapp 2004, S. 483). Im

deutschsprachigen Raum wird dem Controlling zunehmend die wichtige Funktion der

Koordination innerhalb von Führungssystemen beigemessen (Krysteket al. 2002, S.

498).

Controlling kann unter Betrachtung verschiedener Definitionen, als ein Regelkreis

aus Zielsetzung, Planung und Statistik, Datenauswertung, Information und

Steuerung, zur ergebniszielorientierten Unterstützung der Führung verstanden

werden. Controlling bildet eine Schnittmenge zwischen Manager, -in und Controller, -

in. Die Ergebnisverantwortung obliegt vorwiegend dem Management und die

Transparenzverantwortung dem Controlling, welches Informationen zur

Entscheidungsfindung liefert (Horváth 2011, S. 20f; Loffing & Geise 2010, S. 131f;

Zapp 2004, S. 128).

Abb. 7: Schnittstelle zwischen Manager,-in und Controller,-in: (Horváth 2011, S. 17)

Funktionell besteht auch im Unternehmen Krankenhaus die Möglichkeit der

Untergliederungen u.a. bspw. in Finanzcontrolling, Budgetcontrolling,

Leistungscontrolling, Personalcontrolling oder Qualitätscontrolling (Poser 2012, S.

483; Zapp 2004, S. 65). Die Controlling- Ziele werden in operativer Zeitdimension

kurzfristig (bis zu einem Jahr), in taktischer (in etwa zwei bis fünf Jahre) und in

Page 43: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

30

strategischer (in etwa ab drei Jahre) Zeitdimension angelegt (Haubrock & Schär

2004, S. 334).

Im Rahmen der Umstrukturierung öffentlicher Unternehmen müssen nicht nur

Leistungs- sondern auch Managementprozesse neu definiert werden. Dies

beeinflusst natürlich auch die Ausgestaltung des Controllings, es ist

privatisierungsgerecht neu auszurichten, damit entscheidungsorientierte

Managementinformationen geliefert werden können. Der Wertewandel des

Führungsbegriffs in öffentlichen Unternehmen wird in dem Ausdruck New Public

Management deutlich. Hier haben Controlling und Management das gleiche Ziel,

erreichen dies aber auf unterschiedlichen Wegen. Das Management trifft

Entscheidungen und sorgt für die Umsetzung, das Controlling bereitet diese vor. In

verschiedenen Controlling- Ansätzen finden sich Hinweise, wann ein Controlling

zentral oder dezentral angesiedelt oder wie die disziplinarische Einbindung in die

Unternehmenshierarchie in öffentlichen Unternehmen sein soll (Hofbauer &,

Bergmann 2013, S. 50).

Wesentliche Controlling -Neukonzeptionen sind Investitions- und Personalcontrolling.

Eine verstärkte Prozessorientierung ist notwendig, da Abläufe immer schneller

stattfinden sollen und Unternehmenshierarchien flacher werden (Zapp 2004, S. 64).

4.1 Pflegecontrolling

Der Begriff Controlling für die Pflege ist in den 90er Jahren verstärkt in den

Vordergrund getreten. Mittels üblicher Controlling- Methoden erfolgt eine

Auseinandersetzung von Leistungsprozessen in der Pflege, mit zur Verfügung

stehenden Daten. Die Betrachtung der Organisation aus Pflegesicht fällt auf einzelne

Einheiten der Pflege, den Stationen, Teileinheiten von Kliniken und Fachabteilungen.

Durch die an Kliniken ausgerichtete betriebswirtschaftliche Sicht, kommt es für das

Management in der Pflege zur Daten-und Informationszersplitterung. Dies würde zu

einer unzureichenden Datengrundlage führen. Eine inhaltliche und organisatorische

Verbindung mit dem Medizin-, und allgemeinen Controlling, ist daher notwendig

(Poser 2012, S. 492).

Betrachtet man die pflegerischen Leistungen Bezug nehmend auf Controlling-

Größen und Controlling – Objekte ergibt sich folgende Matrix:

Page 44: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

31

Abb: 8: Aufgabenbereiche des Pflegecontrollings (Kerres & Seeberger 2005, S. 411)

Im Berichtswesen des Controllings fällt verstärkt das Augenmerk auf Kennzahlen der

Wirtschaftlichkeit. Diese sind quantitativ wie bspw. Erlöse in den einzelnen

Pflegestufen oder die Belegungsquote. Soziale und humanitäre Merkmale und die

alltägliche Umsetzung werden, verglichen mit konkret messbaren Daten,

vernachlässigt. Ebenso verhält es sich häufig mit Informationen zur

Unternehmenskultur oder Merkmalen der Prozessqualität wie z.B. Kommunikation

oder Mitarbeiter(-innen)beteiligung an Entscheidungen. Die Erweiterung des

Berichtwesens um qualitative Aspekte wie psychosoziale (weicher) Faktoren ist nicht

nur für das Unternehmen, sondern auch für die Akzeptanz bei Beschäftigten von

Interesse. Denn diese definieren und erleben ihre Arbeit maßgeblich auf dieser

Ebene.

Die Notwendigkeit weiche Faktoren bei der Betrachtung einer sozialen Dienstleistung

zu integrieren ist durchaus begründet. Das Manko besteht jedoch in der beklagten

geringen Vergleichbarkeit qualitativer Informationen (Zapp 2004, S. 129f).

4.2 Controlling -Instrumente

Noch immer stellt es sich in der Pflege als schwierig heraus, den ermittelten

pflegerischen Versorgungsbedarf zu rechtfertigen. Die fehlende Systematisierung der

klinischen Pflegepraxis ist das Problem, womit die Medizin weniger zu kämpfen hat,

da sie sich auf wissenschaftlich fundierte Grundlagen stützt. Der Mangel an

Instrumenten, die durch Gütekriterien belegt sind, bringt Begründungen für den

Ressourcenaufwand in der Pflege ins Wanken. Für das Unternehmen Krankenhaus

stellt es ein mögliches Risiko dar, den Interventionsbedarf aufgrund wissenschaftlich

Page 45: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

32

unzureichender Belege schwer ermitteln zu können und „Aufwand ohne

nachweislichen Nutzen“ zu erbringen (Poser 2012, S. 501)

Im Controlling werden Informationen zur Unternehmensplanung herangezogen, um

auf sich ändernde ökonomische Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen

reagieren zu können (Zapp 2004, S. 128).

Die Verbesserung der Erreichung ökonomischer Ziele ist dabei meist im Fokus,

sprich die Erfassung und Senkung der Ist- Kosten pro Patient, -in (Haubrock & Schär

2004, S. 334).

Bedingungen, die das strategische Controlling fordert, sind möglichst viele

standardisiert ermittelte Informationen für das Berichtswesen und eine Herstellung

von Ursachen-und Wirkungszusammenhängen. Eine alleinige Auseinandersetzung

mit Einzeldaten wäre demzufolge unzureichend, um fundierte Aussagen zu treffen

(Zapp 2004, S. 128).Die Ausrichtung des Controllings erfolgt im engen Sinn nach

betriebswirtschaftlichen Zielsetzungen der Effizienz und Effektivität.

Im Rahmen des Controllings im Pflegebereich ist das Mitwirken des Patienten oder

der Patientin ein wesentliches Merkmal, welches die Beachtung von

kundeninduzierten Aktivitäten (Leistungserstellungsprozess) und kundenabhängige

Aktivitäten (Leistungspotenzial) voraussetzt. Die Instrumente des Controllings sind

hinsichtlich des Controlling-Objekts und der Controlling-Größe zu differenzieren.

Somit kann eine Einteilung nach effizienzbezogenen und effektivitätsbezogenen

Instrumenten vorgenommen werden. Letztere lassen sich weiter in prozessbezogene

(sequenzielle Ergebnismethode, CIRS, Beschwerdeanalyse, Frequenz- Relevanz-

Analyse, Gap- Analyse) und potenzialbezogene Instrumente (SERVQUAL, Penalty-

Reward, Faktoren-Analyse, Qualitätsaudits) teilen. Im Mittelpunkt des Interesses von

effizienzbezogenen Instrumenten (Target Costing, Cost Benchmarking,

Prozesskostenrechnung) stehen kostenbezogene Informationen (Kerres &

Seeberger 2001, S. 299).

Page 46: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

33

Abb. 9: Systematik der Controlling- Instrumente (Kerres & Seeberger 2005, S. 411)

Die Gegenstandsmessung ist wesentlich für die Auswahl von Controlling-

Instrumenten. Die Unterscheidung nach Schwerpunkten der Fragestellung nach dem

Patienten(-innen)zustand, erbrachten Leistungen, dem Bedarf und dem Aufwand

rücken ins Interesse des Pflegedienstes. Zudem geht es um Gegenstandsbereiche,

wie dem Qualitätsmanagement oder der Einsatzplanung des Personals, nach denen

unterschiedliche Instrumente ihren Einsatz finden.

Eine weitere Zuordnung von Instrumenten besonders für das Mittlere Management

im Krankenhaus, wird unter Berücksichtigung der Funktionen des Controllings in

Instrumente der Informationsversorgung, Planungsinstrumente und Kontroll-

instrumente vorgenommen (Poser 2012, S. 486).

Speziell im Pflegebereich wird über zustandsbezogene Instrumente versucht, die

Pflegebedürftigkeit unter Berücksichtigung von Fähigkeiten und Funktionsstörungen

von Patienten, -innen, zu operationalisieren. Pflegediagnosen z.B. nach, ENP, ICF

oder Assessment-Instrumente wie die FIM bspw. beschreiben Patienten(-innen)

zustände.

Assessment-Instrumente dienen der Einschätzung und Informationssammlung für

Problemlösungsprozesse. Oberes Ziel bei der Anwendung ist die Pflegediagnostik

(Bartholomeyczik & Halek 2009, S. 14).

Mittels handlungsbezogenen Instrumenten ist eine Beschreibung des Pflegebedarfs

möglich. Der Zustand des Patienten, der Patientin wird mit Zielsetzungen und

Umwelteinflüssen abgeglichen. Der Soll-Zustand der bezogenen

Pflegeinterventionen zeigt den Pflegebedarf auf. Die Systematik der Kodierung kann

Page 47: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

34

unterschiedlich erfolgen bspw. als tägliche Erhebung, Aufnahme-,

Entlassungserhebung oder jeweils bei Eintritt oder Austritt (Isfort et al. 2004, S. 18).

In Anbetracht von Vergütungsfragen sind Instrumente mit Zuordnungen von Punkten

und Zeiten wesentlich, da die Aufwendung von Zeit ein bedeutendes Kriterium für die

Bestimmung von aufgewendetem Geld ist. Instrumente der Zustandsbemessungen

bieten auch die Möglichkeit der Vergabe von Zeit oder Punktewerten für die Basis

der Personalberechnung (Isfort et al. 2004, S. 19).

4. 3 Personalcontrolling in der Pflege

Personalcontrolling bezeichnet die Anwendung des Controllings auf

personalwirtschaftliche Strukturen und Prozesse (Bröckermann 2012, S. 385). Es

dient der Messung der Einhaltung und Umsetzung von ermittelten Veränderungen in

regelmäßigen Zeitabschnitten und der Abweichungsanalyse und Berichterstattung an

die Planungsverantwortlichen (DGFP e. V. 2009, S. 68). Personalcontrolling ist nicht

allein auf die Planung und die Errechnung vergangenheitsbezogener Daten

beschränkt, sondern richtet sich auf die vorwärtsorientierte Betrachtung durch das

Aufzeigen von Trends und Ursachenermittlung. Der Ist- Zustand, Plan und Soll

werden miteinander verglichen, um Informationen zu gewinnen, die die Steuerung

personalwirtschaftlicher Strukturen und Prozesse ermöglichen (Bröckermann 2012,

S. 18).

Das Controlling kann der Geschäftsführung obliegen oder als Dependance in

Leistungsbereiche und Kompetenzen aufgeteilt werden. Die dezentrale Ausrichtung

nimmt taktische oder operative Aufgabendimensionen wahr, wohingegen

strategische Aufgaben im zentralen Controlling wahrgenommen werden. Ein zentral

organisiertes Personalcontrolling birgt die Gefahr geringer Akzeptanz, da die

Bedingungen der Leistungserbringung und Anliegen der Mitarbeiter, -innen den

Führungskräften zu wenig bekannt sind. Außerdem kann es sein, dass es zu stark

finanziell orientiert betrieben wird. Vorteile bestehen in der Einheitlichkeit, der

Anwendung der Controlling -Instrumente und folglich der Bewertung eventueller

Fehlentwicklungen (Naegler 2014, S. 268).

In Unternehmen stimmen häufig noch Anspruch und Wirklichkeit des

Personalcontrollings nicht überein. Es geht die Tendenz dorthin, zukünftig mehr

Personalcontrolling-Instrumente einzusetzen, um bei der Vorbereitung strategischer

Entscheidungen zu unterstützen. Personen, die Personalcontrolling- Aufgaben

Page 48: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

35

wahrnehmen, verfügen i.d.R. über Berufserfahrung im Personalmanagement (DGFP

e.V. 2007).

4.3.1 Ziele des Personalcontrollings

Personalcontrolling bezweckt Qualitätserhaltung und–verbesserung. Durch den

effektiven und effizienten Einsatz der vorhandenen Mitarbeiter, -innen wird auf

dieKosteneinsparungen im Personalbereich abgezielt. Die Übersicht über Struktur

und Entwicklung der Personalkosten, sowie die personalwirtschaftliche Flexibilität

durch eine frühzeitige Umsetzung von Informationen, werden zu verbessern

versucht. Die Rentabilität und Vermeidung von Verlusten im Krankenhaus ist

wesentliches Kriterium des Erfolges. Zudem wird versucht die

Entscheidungsgrundlagen für personalwirtschaftliche Aktivitäten und die

Informationsversorgung zu verbessern. Personalcontrolling -Ziele sind außerdem die

Verringerung der Personalfluktuation

Erhöhung der Arbeitsproduktivität

Verbesserung der Leistungsmotivation von Mitarbeiter, -innen und des

Führungsstils (Jung 2007, S. 532).

4.3.2 Personalplanung

Die Festlegung von Zielen und Maßnahmen, damit zur richtigen Zeit am richtigen Ort

die richtigen Mitarbeiter, -innen in benötigter Anzahl beschäftigt sind, ist Aufgabe der

Personalplanung. Es können qualitative und quantitative Personalplanung

unterschieden werden (Wickel-Kirsch et al. 2008, S. 9). Personalplanung ist u.a. von

der Arbeitsorganisation, dem Arbeitsrecht und der Tarifpolitik, den Markttendenzen

und der Unternehmensplanung abhängig.

Nach den Fragestellungen wie viele Mitarbeiter, -innen welcher Qualifikation benötigt

werden und auf welche Art und Weise das benötigte Mitarbeiter(-innen)potenzial

ausgewählt und beschafft werden kann, werden Personalbedarfsplanung und

Personalbeschaffungsplanung unterschieden. Weitere Arten der Personalplanung

sind die

Personaleinsatzplanung

Personalanpassungsplanung

Page 49: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

36

Personalentwicklungsplanung

Personalkostenplanung.

(Bartscher & Huber 2007, S. 53f).

Die Methoden der Personalplanung orientieren sich an Dimensionen und

Detaillierungsgrad. So können die personenbezogene Personalplanung, die Planung

auf Basis von Stellenplänen, der Personalbemessungen und verschiedene Prognose

-Verfahren abgegrenzt werden. Die Kennzahlen, die in der Personalplanung erhoben

werden und im Sinne des Controllings verfolgt werden, beziehen sich auf Menge,

Zeit, Kosten und qualitative Aspekte des Personals. Diese gelten sowohl in der

faktorenorientierten Personalplanung als auch in der prozessorientierten

Personalplanung (Bruhn & Stauss 2005, S. 7f).

Zur Veranschaulichung der Systematik der Personalplanung soll die folgende Grafik

dienen.

Abb. 10: Systematik der Personalplanung (Haubrock & Schär, S. 409)

4.3.3 Personalbedarf

Zentrale Aufgabe der Personalplanung im Krankenhaus ist die kostenminimale

Bestimmung des Personalbedarfs. Dieser bezieht sich auf die angefallene Arbeit und

die einzelnen Dienstarten. Mit der Personalbedarfsermittlung wird der aktuelle und

zukünftige Personalbedarf erfasst, wobei die Konzentration auf die Arten des

Finanzieller

Aspekt

Umsetzung

Filter

Information

Page 50: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

37

Bruttopersonalbedarfs, Personalbestands zum Planungszeitpunkt,

Nettopersonalbedarfs und qualitative Personalbedarfsermittlung fällt (Haubrock &

Schär, S. 409).

Eine Differenzierung zwischen einzelnen Patienten, -innen, Krankenhausabteilungen

und Krankenhäusern infolge unterschiedlicher Verweildauer und Qualitätsstandards

kann erfolgen. Die Personal- Sollkapazität ist abhängig von der Anzahl der zu

pflegenden Patienten, -innen, der Pflegeintensität, der Krankenhausorganisation, der

Diensteinteilung, der Ausfallquote und der wöchentlichen Arbeitszeit. Die

Datenerhebung kann u.a. nach Mitarbeiter(-innen)gruppen oder Kostenstellen

differenziert werden. Anhand von Kennzahlen, kann Über- oder Unterdeckung des

Personalbedarfs gemessen werden (Haubrock & Schär, S. 413).

Die genaue Kenntnis des Arbeitsvolumens ist Voraussetzung für eine exakte

Planung des Personalbedarfs. Im heutigen Verständnis ist es angemessen,

Zahlungsmodalitäten aus messbar gemachten Leistungen zu entwickeln. Der

eigentliche Bedarf an Krankenhausleistungen ist schwer abschätzbar (Haubrock, S.

409f).

Es können jedoch verschiedene Verfahren zur Ermittlung von Personaleinsatz und

Personalbedarf als Hilfestellung dienen. Diese unterscheiden sich vorrangig dadurch,

ob sie den quantitativen oder qualitativen Personalbedarf ermitteln (Sibbel 2004, S.

121).

Die quantitative Personalbedarfsplanung kann grob in intuitive Schätzverfahren,

mathematisch- analytische Methoden und organisatorische Ansätze unterteilt

werden. Leitungskräfte oder Planungsverantwortliche schätzen auf Basis der

erwarteten Beschäftigung im intuitiven Schätzverfahren. Der Personalbedarf im

analytischen Planungsverfahren wird anhand statistischer Methoden und

mathematischer Ansätze vom Leistungsprogramm ausgehend vorhergesagt und

abgeleitet. Die Kennzahlenmethode bezieht sich auf Größen, von denen der

Personalbedarf abhängt. Diese Anhaltszahlen sind bspw. Bettenzahlen oder die

prognostizierte Anzahl gewisser Leistungen. Komplexere Verfahren wie Korrelations-

und Regressionsanalyse können zudem statistische Zusammenhänge in Verbindung

mit dem Personalbedarf prognostizieren (Sibbel 2004, S. 123).

Anhaltszahlen und Arbeitsplatzmethode sind für eine Personalbedarfsplanung kein

allzu geeignetes Maß. Eine leistungsbezogene Personalbedarfsberechnung, wie die

die Pflegepersonalregelung (PPR), mit der eine detaillierte Ermittlung von

Page 51: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

38

Leistungsanforderungen und eine Umrechnung in Stellen erfolgt, ist sinnvoller. Die

PPR wurde ursprünglich für Pflegesatzverhandlungen im Rahmen des

Gesundheitsstrukturgesetzes eingeführt (Fleßa 2008, S. 34). Im Bereich der Pflege

wird in der PPR festgehalten, wie viel Zeit für bestimmte Leistungen benötigt wird. Es

erfolgt eine Einstufung des Patienten, der Patientin in Pflegestufen und

Leistungsbereiche. Jeder Patient, jede Patientin wird täglich Pflegekategorien

zugeteilt. Minutenwerte nach dem pflegerischen Hilfsbedarf in bestimmten Bereichen,

werden zur Gesamtpflegezeit summiert (Fleßa 2008, S. 36). In ihrer Angemessenheit

für die Personalplanung heutiger Verhältnisse wird die PPR durch andere Methoden

überholt.

Auf der Basis einer detaillierten Zerlegung einzelner Leistungsprozesse und

Arbeitsvorgänge in kleine Elemente und Tätigkeiten, für die Sollzeiten ermittelt

werden und dann zu Vorgabezeiten für Teilprozesse zusammengeführt werden, sind

arbeitswissenschaftliche Methoden, ausgelegt. Die benötigte Gesamtarbeitszeit lässt

sich über das erwartete Arbeitsvolumen berechnen. Beispiele hierfür sind das REFA-

Verfahren, die MTM – Methode oder die Work- Faktor- Analyse.

Voraussetzung für derartige Berechnungen ist, dass Arbeitsaufgaben weitgehend

planbar und genau in einzelne gleichbleibende Tätigkeiten auf zu splitten sind, was

die Schwierigkeit bei komplexen Dienstleistungen birgt (Sibbel 2004, S. 124). Die

organisatorischen Verfahrensansätze beruhen auf fortgeschriebene, sich aus

Organisationsgestaltungsergebnissen ergebende Stellenpläne und Arbeitsplätze.

Hier sind weniger leistungsabhängige Einflussgrößen, sondern in erster Linie

organisatorische und ressourcenbezogene Kriterien maßgeblich.

Charakteristisch für Krankenhäuser ist die Aufrechterhaltung der

Leistungsbereitschaft, das heißt, dass in bestimmten Maß eine permanente

personelle Besetzung gegeben sein muss. Der bestimmte Mindestpersonalbedarf,

der sich daraus ergibt, ist vom Beschäftigungsgrad weitgehend unabhängig. Für die

Planung eines Mindestbedarfs ist die Arbeitsplatzmethode geeignet (Sibbel 2004, S.

124).

Page 52: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

39

Abb. 11: Verfahren zur Personalbedarfsplanung (Sibbel 2004, S. 122)

4.3.4 Personalkennzahlen

Kennzahlen dienen als quantitative Informationen zur Steuerung der Darstellung des

betrieblichen Zustands eines Unternehmens. Ihnen kommen folgende Merkmale zu:

• Sie liefern eine komprimierte Darstellung quantifizierbarer, ergebnisorientierter

Informationen

• Sie erlauben Aussagen über Effektivität und Effizienz von Prozessen

• Sie haben die Funktion der Kontrolle von Prozessen

• Sie benötigen Vergleichswerte

• Sie dienen in geordneter vollständiger Form als Grundlage für

Kennzahlensysteme (Kramer 2002, S. 44, Poser 2012, S. 487)

Wesentliche Funktionen von Kennzahlen sind u.a. die Operationalisierung von

Zielen, die Steuerungsfunktion, Kontrollfunktion und die Funktion strategische Ziele

von Netzwerken zu repräsentieren (Kramer 2002, S. 46).

Der Aufbau des Personalcontrollings wird vorerst unter operativen Gesichtspunkten

vorgenommen. Die Ermittlung des Personalbestandes, das Erstellen von Personal-

und Personalkostenstatistiken sowie ein Standard- Reporting zur Personalsituation

Page 53: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

40

machen die Basis aus. In weiterer Folge wird auf den operativen Instrumenten

aufbauend, das Augenmerk auf eine strategischere Ausrichtung gelenkt. Sofern

Kennzahlen auf Basis der Unternehmensstrategie entwickelt wurden und im Bezug

zum Ziel stehen, sind sie dieser zuzuordnen. Als Ausgang können

Personalkennzahlen in Verbindung mit anderen Elementen, ein zu erkennendes

Gesamtbild schaffen (Schübbe, 2011, S. 13).

Folgende Kennzahlen werden im Personalbereich regelmäßig ermittelt.

Vollkräfte: Planwerte, Istwerte, Abweichungen

Arbeitszeit: Nettoarbeitszeit, Arbeitssalden

Urlaub: Resturlaub, prozentualer Abbau

Personalkosten: Planwerte, Istwerte, Abweichungen

Mitarbeiter(-innen)struktur: Funktionsmix, Qualifikationsmix (Poser 2012, S.

505)

Wird eine Verknüpfung von Leistungs-und Personalkennzahlen vorgenommen,

entstehen für das operative Management valide und reliable Kennzahlen (Poser

2012, S. 495).

Im Anhang werden Personalkennzahlen angefügt. Die Darlegung von Kennzahlen im

Gesundheitswesen wird rechtlich gefordert. Es können durch Vergleiche dieser u.a.

Veränderungen von Strukturen, Prozessen und Ergebnissen sichtbar gemacht

werden. Neben Personalkennzahlen, werden nun Kennzahlen im Gesundheitswesen

genauer betrachtet.

4.3.5 Kennzahlen im Gesundheitswesen

Kennzahlen geben quantitative Informationen (Menge und Wert) aus der

Leistungserbringung eines Krankenhauses.

Sie können absolut (Anzahl von Stellen, Gewinn, Kosten der Abteilung) oder im

Verhältnis (Stellen pro Bett, Pflegetage) dargestellt werden.

Die grobe Einteilung kann in Form von drei Gruppen vorgenommen werden.

Kostenkennzahlen (monetär)

Leistungskennzahlen

Strukturkennzahlen (nicht monetär) (Bsp.: Qualitätskennzahlen, Mitarbeiter(-

innen)kennzahlen)

(Schirmer 1998, S. 177 ; Zapp 2010, S. 37).

Page 54: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

41

Leistungs- und Kostenkennzahlen dienen zur Bewertung der Effizienz. Sie können

zum Benchmarking eingesetzt werden. Die Beschreibungen der

Rahmenbedingungen für Leistungen und Kosten erfolgt anhand der

Strukturkennzahlen (Kramer 2002, S. 47).

Die Information aus den Kennzahlen soll, zum Einen die Analyse aus vergangenen

Daten ermöglichen und zum Anderen können daraus prognostische Aussagen

abgeleitet werden (Zapp 2010, S. 49f).

Zur Abbildung der Leistungsfähigkeit eines Krankenhauses sind Kennzahlen wie

Verweildauer der Patienten, -innen, Verweildauerstruktur, Auslastungsgrad,

Pflegetage, Fälle, Casemix/CasemixIndex, der PPR- Index zu nennen (Poser 2012,

S. 505).

Es besteht hier eine Abhängigkeit bspw. von diversen Faktoren wie der

Beschäftigtenzahl, der technischen Ausrüstung oder den Diagnostik- und

Therapiemethoden (Haubrock & Schär, S. 413).

Kennzahlensysteme, die Gesamtzahl von geordneten Kennzahlen, dienen der

Unternehmensführung als Instrument. Sie sollen sachliche Beziehungen und

Ergänzungen von Kennzahlen bewirken, um einen ausgewogenen

Betrachtungsgegenstand herzustellen. Sie können jedoch auch den negativen

Beigeschmack haben, dass sie sich an vorhandenen Daten orientieren, Engpässe zu

wenig fokussieren und als „Datenfriedhof“ ihren Zweck verfehlen. Der Fokus auf zu

einseitigen, auf monetären vergangenheitsbezogenen Größen, ist wenig Nutzen

bringend (Kramer 2002, S. 53).

Ein ausgewogenes Zusammenspiel von Kennzahlen zur Leistungsmessung einer

Organisation, um Unternehmensvisionen und Strategien gerecht zu werden, wird

anhand des Instrumentariums der Balanced Scorecard angestrebt. Dadurch soll ein

Ausgleich zwischen kurzfristigen und längerfristigen Maßnahmen der vier

Perspektiven (Kunden, -innen, Mitarbeiter, -innen, Prozesse, Finanzen) erreicht und

nicht nur vergangene, sondern auch zukünftige Leistungen berücksichtigt werden

(Kramer 2002, S. 54).

Bestimmte Anforderungen an Kennzahlen wie die Steuerungsrelevanz, Akzeptanz,

Legitimität, Validität, Reliabilität und Kosten- Nutzen- Relation müssen gestellt

werden, um für das Controlling Nutzen und Effekt zu erbringen (Poser 2012, S. 488).

Im pflegerischen Kontext sind Kennzahlen zur Planung, Überwachung und

Steuerung besonders bedeutend für die nachstehenden Aspekte:

Page 55: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

42

Personaleinsatz, Sachmitteleinsatz und deren Kosten

Leistungserbringung (Effektivität, Effizienz, Prozesscontrolling)

Leistungstransparenz

Qualität, Leistung, Leistungsplanung und Leistungserbringung

Dokumentationsgüte

Leistungsergebnis (Poser 2012, S. 490)

Eine Übersicht über weitere Kennzahlen befindet sich im Anhang.

5. Klassifikationssysteme und Leistungserfassungssysteme

Eingangs wurde bereits erwähnt, dass geeignete Methoden zur Feststellung des

Versorgungsbedarfs von Patienten, -innen die unternehmerische Begründung für den

anschließenden personellen und materiellen Ressourcenaufwand liefern. Die

Grundlage zur Festlegung des konkreten Pflegebedarfs wird durch ein strukturiertes

Vorgehen geschaffen, welches von Klassifikationssystemen oder Assessment-

Instrumenten unterstützt wird (Poser 2012, S. 501).

Zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle des Versorgungsprozesses ist es wichtig

die wesentlichen Teilprozesses zu erkennen. Diese bestehen aus Aufnahme,

Diagnostik, Therapie, Pflege und Entlassung. Diagnostik und Therapie sind

medizinische Schwerpunkte im Versorgungprozess. In pflegerischer Hinsicht spielen

der Pflegeprozess mit dem Pflegeassessment, -planung,- durchführung und –

evaluation eine wesentliche Rolle. In jedem dieser Abschnitte des

Versorgungsprozesses fallen bestimmte Gewichtungen und Fragestellungen zum

Datenbedarf an (Bechtel & Smerdka- Arhelger 2012, S. 156).

Anhand von Instrumenten und Klassifikationssystemen kann eine Ermittlung und

Bereitstellung von Daten erfolgen, um zur Beantwortung von Fragestellungen, die

sich in den einzelnen Schritten des Versorgungsprozesses ergeben, beizutragen.

Page 56: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

43

Abb. 12: Fragestellungen und Datenbedarf im Versorgungsprozess (Poser 2012, S.

502)

Die Begriffe Pflegebedürftigkeit, Pflegebedarf und Pflegeaufwand können

Ausgangspunkte von Pflegemessverfahren bilden und sind auch Grundlage für

unterschiedliche Finanzierungsmodelle. Das Ausmaß des Pflegebedarfs begründet

Abstufungen des Pflegegeldes und ist gesetzlich genau definiert. Ursache für den

Bedarf bildet die Pflegebedürftigkeit, welche i.d.R. vom medizinischen Dienst der

Kassen festgestellt wird und diese ist Grundlage für die Inanspruchnahme des

bezahlten Pflegeaufwandes. Die gesetzliche Auffassung und die der Betroffenen

oder Angehörigen decken sich nicht in jeder Hinsicht (Brodil & Windisch-Graetz

2009, S. 164). Pflegeaufwand kann als die Gesamtheit der „tatsächlich erbrachten

Pflegetätigkeiten“ definiert werden. Im günstigsten Fall decken sich Pflegebedarf und

Pflegeaufwand bei einem Patienten, einer Patientin (www.dip.de).

Die Unterscheidung dieser Begriffe ist eine wesentliche Grundlage für die

Konstruktion, Systematisierung und Analyse von Pflegemessverfahren.

Grundsätzlich wird eine Unterscheidung von handlungsbezogenen (Pflegeaufwand -

Messverfahren) und zustandsbezogenen Messverfahren (Pflegebedarfs -

Messverfahren) vorgenommen.

Unter diesen Gesichtspunkten werden Beispiele von Klassifikationssystemen und

Instrumenten angeführt. Es soll hier keine Wertung der einzelnen vorgenommen

werden, sondern in erster Linie aufgezeigt werden, welchen Schwerpunkt diese im

Versorgungsprozess haben.

Page 57: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

44

5.1 Pflegeklassifikationssysteme

Als logisch zusammenhängende Begriffssysteme können Pflegeklassifikationen zu

einer einheitlichen Sprachbildung in der Pflege verwendet werden. Klassifikationen

dienen dem Zweck der Systematisierung und Einordnung verschiedener

Gegenstandsbereiche der Pflege. Derzeit gibt es Klassifikationen für

pflegediagnostische Prozesse als auch für Pflegeinterventionen und

Pflegeergebnisse. Einer Klassifikation liegen implizite oder explizite

Strukturmerkmale zugrunde, wodurch Zuordnungen erfolgen können (www.dip.de).

Pflegediagnosen leisten einen wesentlichen Beitrag zur pflegerischen Fachsprachen-

und Wissensentwicklung und sind auch ein wesentlicher Baustein für die Erstellung

des Pflegeprozesses, um den Patienten(-innen)zustand zu ermitteln. Sie bieten eine

grundlegende und systematische Terminologie zur logischen und nachvollziehbaren

Beschreibung der Pflegepraxis, für die Pflegedokumentation und elektronische

Erfassung von Pflegeproblemen.

Diagnosen folgen dem Prinzip einer logischen Deduktion. Nach Ermittlung der

Diagnosen, folgen i.d.R passende Interventionen. Diagnosen„ liefern Begriffe und ein

Klassifikationssystem, um Pflegeinformationen in Datenverarbeitungssysteme zu

integrieren“, um in Politik und Gesetz berücksichtigt zu werden (Haubrock & Schär

2009, S. 554). Eine standardisierte Beschreibung des Pflegebedarfs und die

Möglichkeit der Begründung von Pflegeleistungen, können durch Pflegediagnosen

der NANDA erfolgen, welche die bekannteste Systematisierung von Pflegediagnosen

liefert. Daten aus elektronischen Systemen können als Basis für wissenschaftliche

Belege und statistische Auswertungen dienen. Die Berücksichtigung aller

Pflegeprozessschritte ist für eine vollständige Abbildung des Leistungsgeschehens

bedeutend (Poser 2012, S. 533). Als zukünftige Lösungswege können außerdem

Verfahren, wie Kodiersysteme der International Classification Practice (ICNP), die

Pflegediagnosen der NANDA und europäische Pflegepfade European Nursing

Pathways), den Patienten(-innen)bedarf abbilden und den Pflegeanlass aus

professioneller Sicht beschreiben (Rau et al.2009, S. 78).

International Classification of Nursing Practice

Die ICNP erlaubt eine dreidimensionale Dokumentation der Krankenpflegepraxis und

dient nicht wie die NANDA-Pflegediagnosen der Beschreibung der Arbeitsaufgaben

Page 58: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

45

des Pflegepersonals. Die Unterschiede bezüglich des Einsatzes von

Pflegeinterventionen und der klinischen Ergebnisse des Pflegeeinsatzes werden

versucht abzubilden, um die Kommunikation innerhalb der Pflege und zwischen der

Pflege und anderen zu verbessern (www.dip.de).

NIC (Nursing Interventions Classification)

Die NIC ist eine Taxonomie zur dreistufigen Zuordnung von pflegerischen

Interventionen in einzelne Klassen. Die Einteilung ist auf verschiedenen

Abstraktionsniveaus beschrieben. Die Ziele bestehen vorwiegend in der

Standardisierung der Bezeichnung für Pflegebehandlungen, der Erweiterung der

pflegerischen Kenntnisse über die Verbindungen zwischen Diagnose, Behandlung

und Ergebnis, der Entwicklung von Pflege- und Gesundheitsfürsorge-

Informationssystemen sowie Schulungen und Kostenbestimmung pflegerischer

Leistungen (Bulechek et al. 2013, S. 33).

NOC (Nursing Outcomes Classification)

Die Ergebnisdarstellung pflegerischer Arbeit ist nicht immer simpel, da Variablen, die

Einfluss auf einen Menschen haben, nicht ausreichend isolierbar sind.

Der Entwicklungsgegenstand der NOC ist es, aufzuzeigen, welcher

berufsspezifischen Anteil an Gesundheitsverbesserungen der Pflege zuzuschreiben

ist. Die NOC umfasst insgesamt 17 verschiedene Messinstrumente mit Likert-

Skalierung, denen Einzeloutcomes zugerechnet werden können.

Das Klassifikationssystem verfolgt die Zielsetzung, eine Verbindung zu den

Interventionen der NIC und den Diagnosen der NANDA-Pflegediagnosen zu

schaffen. Dadurch stellt die NOC einen wesentlichen Beitrag in der Entwicklung und

Darstellung eines prozesshaften Vorgehens im Rahmen professioneller pflegerischer

Arbeit dar (Moorhead et al. 2013, S. 2f).

5.1.1 Zustandsbezogene Pflegemessinstrumente

Mittels dieser Instrumente wird das Ziel fokussiert, die Pflegebedürftigkeit in

Berücksichtigung von Fähigkeiten und Funktionsstörungen von Patienten, -innen

aufzuzeigen. Im Folgenden werden Beispiele angeführt, die im deutschsprachigen

Raum zur Anwendung kommen.

Page 59: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

46

RAI ©(Resident Assessment Instrument)

Das RAI® wird vor allem im Bereich der stationären Altenpflege als Beurteilungs-

Instrument zur Schaffung einer soliden Datenbasis für die Pflegeplanung eingesetzt.

Das RAI® besteht aus dem Minimum Data Set, Abklärungshilfen und dem

Kostensystem. Das RAI© gilt als umfassendes System zur Bewohner(-innen)

beurteilung, Pflegeplanung, Qualitätssicherung und Kostensteuerung im stationären

Langzeitbereich (www.fmc.ch).

FIM© (Functional Independence Measure)

Der FIM® ist ein Assessmentverfahren, das von den individuellen Fähigkeiten eines

Patienten, einer Patientin ausgeht und erfasst strukturiert Aktivitäten des täglichen

Lebens.

Mit dem Einsatz des FIM® wird eine geplante und strukturierte Erhebung von

Fähigkeitsstörungen bezweckt, um eine Verbesserung der Planung von

therapeutischen und pflegerischen Interventionen zu ermöglichen. Verfahren wie die

ADL /IADL, der Barthel-Index® oder die Rankin Scale® ähneln dem Instrument im

Aufbau (Bartholomeyczik 2004, S. 41).

PPR (Pflege-Personalregelung)

Die PPR wird intern in Kliniken als Controlling- Instrument eingesetzt. Das

übergeordnete Ziel der PPR ist die Ablösung eines starren Berechnungssystems für

den Personalbedarf durch ein leistungsorientiertes, das die einzelnen Strukturen und

Unterschiede der Patienten(-innen)gruppen in den Krankenhäusern für deren

personelle Ausstattung besser berücksichtigen sollte.

Pflegegruppen werden mit einem Minutenwert hinterlegt. Jeder Patient, jede

Patientin wird in einer dieser Gruppen eingestuft. Der Pflegeaufwand ergibt sich aus

der Summe der Minutenwerte (Zapp 2004, S. 143).

5.1.2 Die Identifikation des Pflegebedarfs

Auf der Grundlage pflegefachlich indizierter Leistungen, die zwangsläufig

wissenschaftlich definiert sein sollten, wird die Bestimmung des konkreten

Pflegebedarfs vorgenommen. Da die Pflegeevidenz noch in den Kinderschuhen

steckt, muss häufig noch auf Leitlinien und Standards zurückgegriffen werden (Poser

2012, S. 502).

Page 60: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

47

5.1.3 Handlungsbezogene Pflegemessinstrumente

Diese bezeichnen Pflegemessinstrumente, die die Pflegetätigkeiten (Pflegeaufwand)

als Bemessungsgrundlage haben. Folglich können diese dem Nutzen der

Berechnung von Personalstellen und der Transparenz der pflegerischen Arbeit

dienen.

LEP® (Leistungserfassung in der Pflege)

Die LEP® ist in erster Linie kein Assessment-Verfahren, das auf die Erfassung des

pflegerischen Bedarfs abzielt, sondern als quantitative Methode zur Erfassung der

Personalbemessung anhand von Tätigkeiten und Patienten(-innen)aufkommen

dienen soll. Dies stellt einen Unterschied zu den anderen vorgestellten Instrumenten

dar.

Die LEP© ist hinsichtlich der Einzelleistungsabbildung der Pflege als einheitliches

Erfassungssystem diskutiert worden. In der Schweiz wurde das Instrumente

hauptsächlich zur Steuerung und zum Qualitätsmanagement entwickelt. Die

Pflegezeitbemessung rückt außerdem immer stärker als Anwendungsgebiet ins

Interesse. Die LEP© scheint sich gegenüber der PPR durchzusetzen und Einzug in

die Erlösanteile der DRGs zu finden (Rau et al.2009, S. 78).

Was sich bei den Instrumenten der PPR und LEP© als problematisch erweist, ist

dass sie inhaltlich ursprünglich keine Verbindung zu Instrumenten der

Bedarfserhebung vorheriger Teilprozesse aufweisen. Eine Verknüpfung zwischen

Assessment und erbrachter Leistung, ist daher schwierig. Auf das Problem der

fehlenden Verbindung ist mit dem LEP©WAUU Projekt reagiert worden, wodurch

eine inhaltliche Kombination verschiedener Assessment- und Klassifikationssysteme

erfolgte (Poser 2012, S. 503).

NMDS (Nursing Minimum Data Set)

Das NMDS stellt ein systematisches Erfassungsinstrument zur Darstellung

pflegerischer Tätigkeiten in der Akutpflege dar, mit dem Ziel, Vergleichsdaten über

die pflegerische Arbeit zu bekommen.

Dieses entstand aus der Überlegung heraus ein verändertes Abrechnungssystems

einzuführen. Voraussetzung hierfür ist jedoch, die pflegerischen Tätigkeiten sichtbar

zu machen und sie zahlenmäßig systematisch zu erfassen.

Page 61: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

48

Es wird rückwirkend eine Korrektur der Mittelvergabe vorgenommen, da es nur einen

geringen Zusammenhang zwischen ärztlichen Diagnosen und pflegerischem

Behandlungsaufwand gibt.

In das NMDS werden insgesamt fünf verschiedene Arten von Datenmaterial

aufgenommen.

Generelle Kodierungsnummern, welche für die statistische Auswertung

notwendig sind

Patienten(-innen)bezogene Daten (Geburtsjahr, Geschlecht,

Haupterkrankungen orientiert am ICD-9, Komplikationen) werden registriert.

Pflegehandlungsbezogene Daten

Pflegekraftbezogene Daten (Anzahl der Pflegekräfte in der Abteilung,

Qualifikation der Mitarbeiter, -innen, geleistete Arbeitszeit und die Bettenzahl

der Station)

Pflegebedarfsbezogene Daten (Patienten(-innen)fähigkeiten nach ATLs)

(www.dip.de).

Plaisir©

Das Plaisir© ist ein französischsprachiges Erfassungsinstrument und wird im Bereich

der Langzeitpflege als informationsgestützte Planung der erforderlichen Pflege

eingesetzt. Die Methode vereint zustands- und handlungsbezogenen

Pflegemessverfahren in sich, da die Aspekte der Pflegebedarfsmessung und der

Personalbemessung berücksichtigt werden.

Das gesamte Erhebungsverfahren besteht aus der Erfassung des bio-

psychosozialen Zustandes des Bewohner, der Bewohnerin, der Erfassung der

erforderlichen pflegerischen Leistungen und der Auswertung und Berechnung der

finanziellen Ressourcen (www.fmc.ch).

Analytische Leistungserfassung

Standards dienen hier zur detaillierten Erfassung erbrachter Leistungen mit der

aufgewendeten Zeit, der Personal- und Materialkosten und der beteiligten Personen.

Für diese Methode spricht die hohe Genauigkeit, jedoch stehen dieser ein hoher

Aufwand und eine geringe Vergleichbarkeit aufgrund der Individualität entgegen.

Leistungen werden anhand von Punktewerten bemessen, wobei ein Punkt einer

Minute entspricht. Dieses Instrument ermöglicht Kostenvergleiche bei

Page 62: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

49

Qualitätsabstufungen, da einzelne Leistungen mit ihrem Erlös und den Kosten bei

der Erbringung der Leistung durch unterschiedliche Berufsgruppen verglichen

werden (Zapp 2004, S. 143).

5.1.4 Evaluation

Im letzten Teilprozess der Erfassung des Zustands bei Entlassung des Patienten, der

Patientin ist ein Vergleich mit gleichen Instrumenten des anfänglichen Zustandes

sinnvoll, um die Wirkung der Pflege erkenntlich zu machen. Die Nutzenfrage ist mit

der Frage nach dem erforderlichen Ressourcenaufwand zur Zielerreichung (bspw.

Gesundheitszustand) eng verknüpft. Erfolgt die Verknüpfung von Aufwands- und

Kostengrößen wird eine Erzielung der Versorgungsqualität mit definierten

Ressourcenaufwendungen und somit die Qualitätssteuerung ermöglicht (Poser 2012,

S. 503).

5.2 System der Diagnosis Related Groups

Der Begriff Diagnosis Related Groups oder zu Deutsch Diagnose Relevante

Fallgruppen steht für die englische Abkürzung DRG. Eine Fallgruppe steht für die

Zuordnung von vergleichbaren Patienten(-innen)fällen zu einer gemeinsamen

Fallgruppe (Poser 2012, S. 520).

Informationsquellen wie DRG – bezogenen Statistiken werden zur Steuerung der

erbrachten DRG-Leistungen geführt. Die Darstellung von geplanten und erbrachten

DRG- Leistungen und Zusatzentgelte, erfolgt mit dem zentralen Instrument der

Aufstellung der Entgelte und Budgetermittlung, welches als Datenbasis für

Budgetverhandlungen mit Kostenträgern dient. Für das operative Controlling eignet

sich das Fallgruppensystem nur in begrenztem Maße.

In Statistiken, welche den Abgleich geplanter und erbrachter DRG- Fallzahlen,

Zusatzentgelte oder Operationen ermöglichen, werden absolute Fallzahlen, der

Casemix und Zu- und Abschlagssituation in Summe betrachtet.

Ein Controlling der Leistungsprozesse wird durch das DRG- System mittels

Statistiken über die Einhaltung von Verweildauervorgaben der DRGs möglich.

Verweildauergrenzen, Fallzahlen und prozentuale Anteile der Fälle außerhalb von

Verweildauergrenzen geben eine Informationsbasis, auf welcher Reports von

Kliniken und eine aktive Steuerung des Leistungsgeschehens fundieren. Zur

Page 63: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

50

Zahleninterpretation sind Planwerte oder Benchmark-Daten anderer Kliniken

hilfreich.

Eine Relevanz für die Kodier- Qualität haben Nebendiagnosen oder Casemix und

Zusammenhänge von Alter, Verweildauer und Diagnosezahl. Primär ist das

Medizincontrolling für Analysen anhand Statistiken abgestellt, um bei

Planabweichungen und Auffälligkeiten reagieren zu können. Dem Pflegedienst

kommt im Kodier -Prozess jedoch vermehrt Bedeutung zu (Poser 2012, S. 496).

Die gewonnen Daten auf DRG – Grundlage sind für die Steuerung des

Leistungsgeschehens der Pflege in vielen Bereichen nicht ausreichend, da die DRG-

Sicht, eine abschließende summarische Betrachtung des Patienten(-innen)falls ist

und es sich um ein medizinisch-ökonomisches Klassifikationssystem handelt, das

von der Nomenklatur her nicht auf das pflegerische Leistungsgeschehen im

Krankenhaus ausgerichtet ist. Die DRGs sollen die Kosten für die pflegerische

Versorgung eines Patienten, einer Patientin der jeweiligen Fallgruppe abdecken,

auch wenn pflegerische Aspekte nicht für die DRG-Eingruppierung relevant sind.

Pflegepersonalkosten werden in der DRG-Berechnung berücksichtigt und

eingepreist.

Die DRGs bauen auf medizinische Diagnosen auf, mittels denen der Pflegeaufwand

nicht adäquat abgebildet werden kann. Die Anzahl von Pflegepersonen, ihre

Qualifikationen und die erbrachte Pflegezeit haben erhebliche Auswirkungen auf die

Pflegequalität, wodurch sich valide ergebnisbezogene Messungen als wichtig

erweisen. Im Vergleich internationaler Pflegesystemen werden eine unzureichende

wissenschaftliche Fundierung, sowie Berücksichtigung der Komplexität und die

Problematik der Bestimmung normativer Pflegezeiten bemängelt. Ein valides

Instrument zur Erfassung vergleichbarer Daten zur Abbildung der Pflegeleistungen

und Effektivität scheint das Nursing Minimal Data Set (NMDS) zu sein. Die Diversität

der Patienten(-innen)gruppen, die Variabilität der pflegerische Versorgung, die

Kapazität des Pflegeteams und die Pflegequalität werden darin abgebildet und dient

dem Nutzen der Forschung und der Evaluation und Berichterstattung. Die

Verbindung von Pflegesystemen mit der ICF als Inhalt von Untersuchungen ist

wesentlich, da die Komplexität von Versorgungsprozessen berücksichtigt wird (Mayer

2009, S. 121).

Page 64: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

51

Zur aktiven Steuerung v.a. der Personalressourcen benötigt das Management der

Pflege Daten, die zeitnah Informationen über Belastungssituationen und

Steuerungsbedarfe liefern (Poser 2012, S. 495).

Im Rahmen der Leistungsorientierten Krankenanstalten- Finanzierung wurden

Leistungsorientierte Diagnosefallgruppen entwickelt. Die Darstellung von

Behandlungsfällen mit kurzem Stationsaufenthalt, Tagesfällen und ambulanten

Eingriffen wird durch untere Verweilgrenzen mit degressiven Vergütungsregelungen

und separat berechnete Leistungskomplexe möglich. Das LKF -System orientiert sich

nicht zur Gänze am DRG- Grundsatz, wo Behandlungsfälle Fallgruppen zugeordnet

sind. Für kostenintensive Zusatzleistungen oberhalb bestimmter Wertgrenzen oder

Intensivaufenthalte kann im LKF- System neben Pauschalen eine zusätzliche

Abrechnung sog. Leistungskomplexe erfolgen (Arnold et al. 2001, S. 58;

www.bmg.gv.at).

Die DRG – Einführung hat die Pflegedokumentation, die von Pflegepersonen

vorgenommen wird einschließlich PPR Daten abgewertet, da erlösrelevante Inhalte

darin nicht kodiert werden konnten. Die Leistungsbezogene Dokumentation wirft

Unklarheiten bezüglich der Existenz der für den Pflegebereich identifizierbare

homogene Fallgruppen und den Enthalt von Bedarfsvariablen neben der

Leistungskodierungen auf (Rau et al.2009, S. 83).

5.3 Anforderungen an Instrumente

Aus wissenschaftlicher Sicht, sind bestimmte Anforderungen an ein

Erfassungsinstrument zu stellen, welche Ausdruck der Qualität sind bzw. sein

können.

Die Gültigkeit (Validität) bezieht sich auf die Frage, ob das eingesetzte Instrument

tatsächlich misst, was es vorgibt zu messen. Die Zuverlässigkeit (Reliabilität) zeigt,

ob wiederholte Messungen desselben Gegenstandes oder Vorgangs mit demselben

Instrument die gleichen Werte liefern. Diese gibt die Unabhängigkeit und die Stabilität

des Messergebnis von demjenigen der misst wieder und kann auf verschiedene

Weise ermittelt werden.

Die Spezifität und Sensitivität bezeichnen Wahrscheinlichkeiten von Beziehungen.

Die Sensitivität trifft Aussagen über die Genauigkeit von Instrumenten. Sie beschreibt

die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens eines Indikators, wenn ein bestimmtes

Page 65: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

52

Ergebnis ermittelt wurde. Die Spezifität trifft Aussagen über die Wahrscheinlichkeit,

mit der ein Indikator nicht vorliegt, wenn ein bestimmtes Ergebnis nicht vorliegt.

Außerdem ist die Praktikabilität ein bedeutendes Kriterium, denn sie steht für die

Handhabung, die möglichst einfach und verständlich sein soll, damit die Anwendung

des Instruments erleichtert wird. Die Angemessenheit als weiteres Kriterium, steht

dafür, ob eine Wiedergabe der Wirklichkeit der Praktiker, -innen erfolgt. Ein

ausgeglichenes Verhältnis zwischen erwartetem Nutzen und dem erwartetem

Aufwand sollte bestehen (Mayer 2007, S. 79).

Diese sind häufig angeführte Kriterien, die im Rahmen wissenschaftlicher

Betrachtungen für die Güte von Instrumenten sprechen. Jedoch sind diese allein

meist nicht ausreichend. Es konnten in Recherchen Empfehlungen ermittelt werden,

unter welchen Fragestellungen Erhebungsinstrumente zu untersuchen und zu

bewerten sind. Ein Vergleich dieser befindet sich der folgenden Tabelle.

Tab. 3: Kriterien zur Bewertung von Erhebungsinstrumenten (eigene Darstellung)

Page 66: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

53

6. Leistungserfassung in der Pflege (kurz LEP©)

Das Instrument “Leistungserfassung in der Pflege“ (LEP©) ist ein standardisiertes

quantitative Erfassungs- und Auswertungsverfahren für Leistungen der Gesundheits-

und Krankenpflege im stationären und ambulanten Bereich und das damit

verbundene Pflegeangebot für einen Patienten oder eine Patientin oder eine Gruppe

von Patienten, -innen.

Die LEP© ist ein handlungsbezogenes Pflegemessinstrument, das

sozialwirtschaftlich konstruiert und vornehmlich dem Pflegemanagement dient. Die

Pflegedokumentation ist nicht die Absicht der LEP©, wodurch auch keine juristische

Sicherheit für Pflegepersonen geschaffen wird. Es zielt nicht auf die Darstellung der

Notwendigkeit von Leistungen und von Patienten(-innen)zuständen ab, sondern zeigt

wie bereits erwähnt pflegerische Leistungen auf (Isfort 2002, S. 498).

Die Anwendungsdauer ist kontinuierlich, das heißt, dass über 24 Stunden nach

Einführung alle Informationen der aufgewendeten Tätigkeiten für jeweilige Patienten,

-innen in der gesamten Einrichtung erfasst werden. Die Zeitwerte sind normativ, d.h.

nicht der Echtzeit entsprechend. Daten für die klinikinterne Personalsteuerung,

Qualitätsmanagement und Personalbedarfsplanung können durch dieses Instrument

erhoben werden (Haubrock 2009, S. 411).

6.1 Entstehung

Die LEP© wurde in den 90er Jahren in der Schweiz durch die Zusammenführung

zweier eigentlich unabhängig voneinander erschaffenen Modelle, dem System zur

Erfassung des Pflegeaufwandes (SEP) und dem Patienten- Aufwand-Mess –System

(PAMS) entwickelt. Die Arbeitsgruppe ARGE LEP© gab den Ausschlag für die

Konstruktion der LEP©. Für verschiedene Bereiche einer Klinik existieren eigene

Erfassungsmodule (Intensivmodul, Psychiatriemodul) (Isfort et al. 2004, S. 20;

Thomas et al. 2014, S. 24).

Als Resultat verschiedener Entwicklungsschritte des Instruments sind diese Module

in neuen Versionen nicht mehr vorhanden. Anhand von verschiedenen Variablen, die

die Pflegearbeit abbilden, können für Stationen passende Listen erstellt werden.

Weitere Veränderungen zum Zweck der Vermeidung des unnötigen Mehraufwandes

und der Doppelkodierung, die eine reine Leistungserfassung mit sich bringt, werden

zukünftig vorgenommen werden (Isfort et al. 2004, S. 21).

Page 67: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

54

Der Konstruktionsprozess

Bei der Konstruktion des Instruments galt es an vorhandene Klassifikationen,

Normen und Standards des professionellen Handelns anzuschließen (Brosziewski &

Brügger 2001, S. 61). Im Falle der LEP© handelt sich es um das

Klassifikationsschema des Variablenkatalogs. Anfangs werden Begriffe für einzelne

Tätigkeiten bestimmt, denen in einem zweiten Schritt normative Zahlenwerte

zugeordnet werden. Eine Gliederung von pflegerischen Handlungen zieht in weiterer

Folge eine Identifikation und eine Wahl von angemessenen Begriffen nach sich. Eine

möglichst gute Anknüpfung an bestehende Vorstellungen und Begriffe, erleichtert die

Integration des Instruments in den beruflichen Alltag und ist grundlegend für eine

valide Messung (Brosziewski & Brügger 2001, S. 62). Um aus einem reinen

Klassifikationsschema, ein Messinstrument zu bilden, ist die Koppelung von Begriffen

an Messdimensionen erforderlich. Diese ist bei der LEP© die Zeit.

Die Art und Weise der Zeitfestlegung erfolgt bei der LEP© nicht durch die Zuordnung

der Dauer jeder einzelnen Tätigkeit, die gemessen und aufgezeichnet (Echtzeit) wird,

sondern kommt durch die Vergabe der normativen Zeit für jede Tätigkeit zustande.

Teilnehmende Beobachtungen und ethnografische Interviews mit Pflegepersonen

haben den Entwicklungsprozess der LEP© begleitet, damit die Normzeit, für die

ausgeführte Tätigkeit angemessen ermittelt wird (Brosziewski & Brügger 2001, S.

62).

6.2 Erfassungsart

Die Daten der LEP© werden i.d.R. retrospektiv erfasst. Jedoch ist eine prospektive

Abschätzung der notwendigen Pflegeleistungen möglich.

Die LEP© erfasst 160 verschiedene Pflegevariablen in verschiedenen Kategorien mit

vier Merkmalsausprägungen. Zur Abbildung der routinemäßigen Arbeit reichen i.d.R.

80 Variablen aus. Jede Pflegevariable ist mit einem Zeitwert versehen.

In der Anfangsphase der Erfassung wurden elektronisch einlesbare

Erhebungsformulare genutzt. Computergestützte Verfahren haben diese

Erfassungsform abgelöst.

Hinsichtlich der Zeit gibt es folgende Eingabeverfahren zur Erhebung:

Mittels Barcodeleseeinheiten am Computer

Mittels kleiner Mobilcomputer

Page 68: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

55

Mittels stationärer PCs

Mittels mobiler PCs

Das Investitionsbudget bestimmt in erster Linie die Verwendung der

unterschiedlichen Möglichkeiten. Weiters besteht die Möglichkeit die

Erfassungssystematik anhand von Mapping-Verfahren in die vorhandene Software

zu integrieren. Entsprechende Variable werden Tätigkeitslisten zugeordnet, die

hausintern verwendet werden. Die Verwendung der LEP© als reines

Erfassungsinstrument hat den Vorteil der einfachen Zuordnungsmöglichkeit der

Variablen. Die Differenzierung, welche LEP© - Variablen mit einer hausinternen

Tätigkeit zu vergleichen sind, wird durch Mapping- Tabellen erschwert (Thomas et

al.2014, S. 24).

Die Kodierung kann auf zwei unterschiedlichen Wegen in einer Klinik angewendet

werden:

Das Handbuch wird herangezogen, um zu sehen, welche Intensität der

Durchführung gemäß der Variablen – Beschreibung vorliegt. Die normativ

hinterlegten Zeiten entsprechen dabei nicht den tatsächlich aufgewendeten.

In der Kodierung erfolgt eine Orientierung an Zeitwerten, die im System

ersichtlich sind, was eine stärkere Realitätsnähe zur aufgewendeten Zeit nach

sich zieht. Jedoch sind die Intensitätsstufen ungenauer beschrieben.

Die Verständigung über Kodierungsgrundsätze in diesem Sinn, ist für die

Übertragbarkeit und Vergleichbarkeit von Daten bedeutend (Isfort 2004, S. 25).

6.3 Erfassungsbereich

Mit der LEP© wird der zeitliche Pflegeaufwand erfasst. Durchgeführte

Pflegetätigkeiten sowie Häufigkeit und Intensität werden ermittelt und beschrieben.

Eine Variable besteht aus einer Bezeichnung, einer Definition und einem

vorgegebenem Zahlenwert. Pflegeleistungen können über die Zeitwerte aggregiert

werden und eine Gegenüberstellung mit der Arbeitszeit des Pflegepersonals ist

möglich (Brosziewski & Brügger 2001, S. 60).

In vierzehn verschiedenen Kategorien, welche inhaltlich mit dem Modell der

Lebensaktivitäten eng verbunden sind, werden die verschiedenen Pflegevariablen

erfasst. Eine spezifische Anpassung der LEP© erfolgt durch die Festlegung der

Page 69: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

56

Bereichs- und Pflegedienstleistungen (Isfort 2004, S. 25). Nachstehend sind die

Variablen der LEP© angeführt.

Bereiche der Pflegevariablen Anzahl und Kurzform 1. Veränderung 9 Pflegevariablen Eintritt, Notfalleintritt, Zimmerwechsel

innerhalb der Station, Verlegung intern von anderer Station, Verlegung intern nach anderer Station, Urlaub, Austritt, Ambulant

2. Bewegung 6 Pflegevariablen Mobilisation selbstständig, Mobilisation mit Hilfe , Mobilisation aufwändig, Bettruhe, Umlagern bis 4x, Umlagern mehr als 4x

3. Körperpflege 5 Pflegevariablen Körperpflege selbstständig, Körperpflege mit Hilfe, Körperpflege aufwändig, Körperpflege zusätzlich, Prophylaxe speziell

4. Essen und Trinken 4 Pflegevariablen Essen/Trinken selbstständig, Essen/Trinken mit Hilfe, Essen/Trinken aufwändig, Sonderkost

5. Ausscheidung 7 Pflegevariablen Ausscheidung selbstständig, Ausscheidung mit Hilfe, Ausscheidung aufwändig, Dauerkatheter, Flüssigkeitsbilanz, Erbrechen mehr als 3x, Darmspülung

6. Gespräch/Betreuung 9 Pflegevariablen Pflegegespräch, Instruktion Pat./Angehörige, Betreuung in Krisen, Selbsthilfegruppe, Hör,- Sprachproblem, Sehbehinderung, Desorientiertheit/ Verwirrtheit, Isolation, dauernde Präsenz

7. Dokumentation 2 Pflegevariablen Pflegedokumentation einfach, Pflegedokumentation aufwändig

8. Besprechung 4 Pflegevariablen Arztvisite, Verordnung/Kardexvisite, Besprechung mit anderen Diensten, Vorstellung, Vorlesung

9. Überwachung 2 Pflegevariablen Überwachung 1-20, Überwachung 21-40

10. Laborprobe 3 Pflegevariablen Blutentnahme, andere Laborprobe, Test durch Pflegepersonen

11. Medikation 7 Pflegevariablen Medikation oral/anal/u.a. 1-20, Medikation oral/anal/u.a.21-40, Injektion i.v., Infusion richten/anschließen 1-20, Infusion richten/anschließen 21-40, Bluttransfusion, Zytostatika i.v. richten

12. Behandlung 15 Pflegevariablen Mundpflege 1-20, Mundpflege 21-40, Absaugen oral/nasal/tracheal 1-20, Absaugen oral/nasal/tracheal 21-40, Inhalieren/ O2 verabreichen, Verbandswechsel aufwändig, Therapeutische Lagerung, Wickel, ergänzende pflegerische Maßnahmen, Einlauf/Practoclyss, Drainage/Spülung, Katheter/Sonde einlegen, Untersuchung, Verrichtung mit Arzt,Ärztin, Operations- /Eingriffstag, Rasur OP- Feld

13. Stationsvariable 7 Pflegevariablen Stationsvariablen 1-7

Tab. 4: Pflegevariablen der LEP© (Haubrock 2009, S. 411)

Page 70: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

57

C- Wert

Für den Zeitverbrauch von Tätigkeiten, die nicht direkt an dem Patienten, der

Patientin stattfinden, wie die Vorbereitung, Nachbereitung oder Koordination, wird

der C- Wert eingesetzt (Brosziewski & Brügger 2001, S. 63). Die Summe aus

Mitarbeiter(-innen)gesprächen, Dienstplanung, Ausbildungsaufgaben,

administrativen Aufgaben, Übergabe-Gesprächen, hauswirtschaftlichen Tätigkeiten,

und Wegezeiten fallen bspw. darunter. Es wird davon ausgegangen, dass dieser

Wert 25- 40 % der Personalzeit ausmacht.

Eine genaue Betrachtung der unterschiedlichen Qualifikationsstufen des Personals

ist notwendig, um den Pflegeaufwand und das Pflegeangebot sinnvoll

gegenüberstellen zu können. Zur Berücksichtigung dessen, stehen in der LEP©

verschiedene Stufen der Berechnungszeit des Personals zur Verfügung. Es wird auf

die Personalzeit und die gewichtete Personalzeit zurückgegriffen (Gewichtung meint

die die prozentuale Anrechnung), da nicht davon ausgegangen werden kann, dass

eine DGKP in Ausbildung den gleichen Aufwand abdecken kann wie eine geschulte,

erfahrene Diplomierte (Isfort 2004, S. 28).

Abb. 13: Beispiel LEP© Auswertung: Personalzeit und C- Wert Zeit (www.lep.ch)

Page 71: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

58

Weiters ist eine Patienten(-innen)kategorisierung nach differenziertem Zeitaufwand in

der LEP© enthalten, was eine Übersicht über pflegeintensivere Patienten(-

innen)bereiche schafft. Auch bei großen Fallzahlen ist dadurch eine Vereinfachung

von Vergleichen möglich. Die Kategorien können mit Punktwerten oder Geld

gewichtet werden. Eine Finanzierung anhand der Patienten(-innen)zahl nach

gleichem Pflegeaufwand kann somit vorgenommen werden (Isfort 2004, S. 29).

Von Interesse für die Personalplanung, ist u.a. die Errechnung der Personalzeit, also

welche Summe der Arbeitszeit des Personals pro Erhebungszeitraum, im

Durchschnitt pro Tag und Monat für die einzelnen organisatorischen Einheiten zur

Verfügung stehen soll. Eine bestmögliche Verteilung der Personalzeiten nach

Erkenntnissen des Verlaufs des Pflegeaufwandes ist möglich. Nach Informationen,

die die Kennzahlen liefern, kann der Personaleinsatzplan optimiert werden.

Anhand der Kennzahlen kann errechnet werden, welcher Pflegeaufwand zur

Verfügung stehenden Personal realisiert werden kann (Isfort 2004, S. 35f).

6.5 Implementierung

Der Nutzen des Instruments hängt davon ab, wie das Instrument eingeführt, begleitet

und implementiert wird. Da es sich bei der LEP© um eine kontinuierliche

Erhebungsmethode handelt, werden von der Einführung an Daten ermittelt, die auch

ausgewertet werden müssen. Es sind vor allem auch Überlegungen hinsichtlich der

Verwendung des Instruments für Qualitätsmanagement- Aspekte anzustellen. Denn

für reine Kostenberechnungen sind diskontinuierliche Methoden auch einsetzbar.

Wesentliche Fragestellungen, die im Zusammenhang mit der Implementierung

erwogen werden sollten, werden vom Deutschen Institut für angewandte

Pflegeforschung empfohlen (Isfort 2004, S. 38).

Die Auswertung der erhobenen Daten, sollten durch Pflegepersonen wie bspw. der

Stationsleitung erfolgen. Zudem sind Schulungen für die Auswertung notwendig.

Auch wenn die Auswertung von anderen Stellen vorgenommen wird, sollte bedacht

werden, dass große Mengen von Daten anfallen und unterschiedliche

Auswertungsmöglichkeiten existieren, was nicht einfach als Nebentätigkeit zu

bewerkstelligen ist. Wünschenswert ist eine zeitnahe Auswertung der Daten. Dies

kann jedoch durch bestimmte Faktoren erschwert werden, wie bspw. eine geringe

Anzahl an PCs, was in kleineren Einrichtungen der Fall sein kann.

Page 72: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

59

Eine Prüfung, welche Auswertung durchzuführen ist und ob der Anbieter, die

Anbieterin oder die Einrichtung selbst diese vornehmen soll, ist zu klären, denn die

Bandbreite reicht von der Einzelbeschreibung bis zur Patienten(-

innen)pfadbeschreibung. Die Akzeptanz des Instruments wird nur dann von Dauer

sein, wenn Auswertungen und Besprechungen dauerhaft erfolgen sowie ein

Schulungsangebot vorgesehen und diese Resonanz und Zufriedenstellung findet.

Eine umfassende Begleitung und regelmäßige Schulungen werden von

Pflegepersonen gewünscht. Diese sollten idealerweise von der LEP© AG selbst oder

von Vertretern, -innen mit ausreichenden Kenntnissen durchgeführt werden (Isfort

2004, S. 39).

In der Anfangsphase der Systemumstellung entsteht ein administrativer Aufwand. In

weiterer Folge gilt das Instrument Pflegeexperten, -innen als mühelos nutzbares

Instrument zur Aufwandserfassung, wobei die elektronisch basierte Datenerfassung

eine Beschleunigung des Dokumentationsprozesses bedeutet (Thomas et al 2014,

S. 24).

6.6 Pflege Personalregelung (PPR) und LEP©

Die Pflegepersonalregelung wurde für die Berechnung des Personalbedarfs in den

90ern entwickelt und basiert auf dem damals geltenden Krankenhausrecht. Die

Ablösung eines starren Berechnungssystems durch ein leistungsorientiertes, das

einzelne Unterschiede der Patienten(-innen)gruppen und Strukturen in

Krankenanstalten hinsichtlich der personellen Ausstattung besser berücksichtigt, war

das eigentliche Ziel. Im Rahmen des Pflegeprozesses kann das Instrument keine

Hilfestellung bei der pflegerischen Anamnese leisten. Für den Bereich der Akutpflege

gab die PPR eine Systematisierung und Strukturierung der pflegerischen

Einschätzung vor, was als Nebeneffekt einen bürokratischen Aufwand aufgrund der

zahlreichen Erhebungsbögen bedeutete. Nach der Einführung ist aufgrund der sich

bedeutend veränderten Rahmenbedingungen hervorgegangen, dass eine

Ausweitung der vorhandenen Beschäftigungszahlen in der Pflege eine finanzielle

Belastung bedeuten würde, die realistisch betrachtet als unfinanzierbar erschien. Die

PPR kann innerhalb eines Krankenhauses, zur Begründung der

Personalumverteilungen genutzt werden (www.dip.de).

Sie wird den zustandsbezogenen Pflegemessverfahren zugeordnet. Patienten, -

innen werden zur Ermittlung des Bedarfs an Fachpersonal durch den Pflegedienst

Page 73: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

60

einmal täglich zwischen 12 und 20 Uhr auf Grundlage, der für sie notwendigen

Pflegeleistungen eingestuft. Die Pflegepersonalregelung umfasst die Bereiche der

Kinderkrankenpflege und der Erwachsenenkrankenpflege. Funktionsabteilungen wie

Intensiv- und Dialyseeinheiten und psychiatrische sind nicht einbegriffen. Die

Leistungen der Nachtdienste werden nicht in der PPR geregelt. Die »Fallgruppen«

der PPR umfassen die folgenden Bereiche:

Allgemeine Pflege

A1 Grundleistungen

A2 Erweiterte Leistungen

A3 Besondere Leistungen

Spezielle Pflege

S1 Grundleistungen

S2 Erweiterte Leistungen

S3 Besondere Leistungen

Die PPR sowie die Zuordnung der Zeitwerte für die Tätigkeitsbereiche, basieren nicht

auf empirisch analytischen Verfahren, sondern auf einer Festsetzung der Experten,-

innen auf Grundlage von Berufserfahrung.

Allgemeine Pflege Spezielle Pflege

Körperpflege Leistungen im Zusammenhang mit Operationen, akuten Krankheitsphasen, invasiven Maßnahmen

Ernährung Leistungen im Zusammenhang mit medikamentöser Versorgung

Ausscheidung Leistungen im Zusammenhang mit Wund- und Hautbehandlung

Bewegung und Lagerung

Tab.5: Pflege-Personalregelung Pflegegruppen (www.dip.de)

Als Summe der Minutenwerte, die für Tätigkeiten vergeben werden, ergibt sich die

Gesamtpflegezeit, wobei 30 Minuten als Pflegegrundwert für jeden Patienten, jede

Patientin und Tag und ein Aufnahmegrundwert von 70 Minuten für jede Aufnahme

zusammengezählt werden (Sibbel 2004, S. 128).

Page 74: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

61

Allgemeine Pflege A1 Allgemeine Pflege A2 Allgemeine Pflege A3

Spezielle Pflege S1 52 Minuten pro Patient,-in und Tag

98 Minuten pro Patient,-in und Tag

179 Minuten pro Patient,-in und Tag

Spezielle Pflege S2 62 Minuten pro Patient,-in und Tag

108 Minuten pro Patient,-in und Tag

189 Minuten pro Patient,-in und Tag

Spezielle Pflege S3 88 Minuten pro Patient,-in und Tag

134 Minuten pro Patient,-in und Tag

215 Minuten pro Patient,-in und Tag

Tab. 6: Zeitwerte und Pflegegruppen (Sibbel 2004, S. 128)

In vielen Punkten weist die LEP© eine ähnliche Verfahrenslogik wie die PPR auf. Die

Bewertungen der verschiedenen Kriterien unterscheiden sich jedoch deutlich. Die

Implementierungsdauer der LEP© ist eine deutlich längere, da sie mit einem

intensivem Einrichtungs- und Schulungsbedarf verbunden ist.

Wie auch bei der PPR bedarf es bei der LEP© als Grundlage für eine

Personalbemessung eine Kombination mit einer Ausfinanzierung. Bei der LEP© ist

sicher auch der Aspekt der Lizenzgebühren sowie Beratungs- und Schulungskosten

als relevant für Einrichtungen zu erachten (Isfort 2004, S. 45).

Im Gegensatz zur PPR ermittelt die LEP© auch Tätigkeiten des Nachtdienstes,

wodurch die Anteile direkter Pflege in den verschiedenen Schichten sichtbar werden.

Ein Nachvollziehen des Aufwandes, der mit besonders pflegeintensiven Patienten, -

innen in Verbindung steht, wird zudem ermöglicht. Die PPR lasst nur unscharfe

Aussagen über die Kategorisierung und den vermuteten Aufwand für Patienten, -

innen zu. Nach der LEP© ist eine Auswertung der Häufigkeit bestimmter Tätigkeiten

nach Diagnosen möglich, wodurch wiederum die Anteile der Pflege, die bspw. in

einem Patienten(-innen)pfad eingehen müssen, erschlossen werden können (Isfort

2002, S. 499).

6.7 LEP© und Qualität

Das Instrument ist wie bereits beschrieben, ein System zur Klassifikation von

pflegerischen Leistungen. Weitere Informationen und Kriterien werden benötigt, um

die Art und Weise von Tätigkeiten zu beschreiben. Der Durchführung der Tätigkeiten

liegen keine allgemein gültigen Standards zugrunde. Es gibt keine Aussagen

darüber, wer die Tätigkeiten ausführt, da die Auswertung der Informationen des

Instruments patienten(-innen)bezogen vorgenommen wird. Durch die Erhebung

zahlreicher auf abhängige Pflegetätigkeiten bezogene Variablen, ist die Frage

Page 75: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

62

nachdem Warum der Maßnahmen hier hinfällig. Eine klare Abgrenzung von

eigenständigen pflegerischen Tätigkeiten und denen die der ärztlichen Verordnung

bedürfen, damit Anzahl und Aufwand der einzelnen dargelegt werden können, wäre

erstrebenswert. Hierzu müsste es einen Katalog mit klaren Definitionen der

pflegerischen und ärztlichen Aufgaben geben.

Durch die Kombination mit anderen Instrumenten und Skalen wären eine Erstellung

qualitätssichernder Standards und die Überprüfung möglich.

Die Bedeutung der LEP© als Instrument zur Prozess- und Qualitätsverbesserung

und für den interdisziplinären Einsatz ist groß.

Es kann aufgezeigt werden, welche Auswirkungen bestimmte therapeutische

Entscheidungen auf die Personalsituation haben. Ebenso können indirekt

Auswirkungen anderer Berufsgruppen auf das Pflegeverhalten bzw. den

Pflegeaufwand sichtbar gemacht werden. Die Methode der LEP© ist zur

kontinuierlichen Darstellung der Leistungsbereiche geeignet. Die Funktion

beschränkt sich nicht nur auf das Controlling, sondern auch die Bedeutung für das

Qualitätsmanagement ist zu betonen. Denn wenn die Zeit nicht in die Analyse

einbezogen wird, kann die Beachtung von Tätigkeitshäufigkeiten und

Gruppenprofilen für die Beantwortung von Fragen des Qualitätsmanagements

genutzt werden. Die LEP© liefert auch „bei einer Veränderung des

Abrechnungssystems noch relevante Daten“ zu Fragen der Organisation und

einzelnen Abläufen, also auch wenn keine Berechnung mit den DRG vorgenommen

werden würde (Isfort 2004, S. 58).

6.8 LEP© und Test Statistische Kriterien

Wenn es um die Betrachtung des wissenschaftlichen Hintergrundes der LEP© geht,

muss erneut darauf aufmerksam gemacht werden, dass die LEP© von der Praxis für

die Praxis konzipiert wurde. Demnach sind die Variablen nicht anhand statistischer

Verfahren ermittelt worden. Das Gütekriterium der Face validity wird durch den

hohen Verbreitungsgrad ausgedrückt. Die Anpassung der Variablen erfolgt durch die

Pflegekräfte in den Einrichtungen selbst. Eine hohe Akzeptanz des Instruments wird

u.a durch Möglichkeiten der Variablenanpassung der Einrichtungen angestrebt,

weshalb die Konzentration verstärkt auf eine hohe Datenqualität gerichtet wird.

Wissenschaftliche und statistische Analysen wie Faktorenladungen einzelner

Variablen entsprechen aufgrund der obigen Begründungen nicht der

Page 76: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

63

Konstruktionsidee der LEP© (Isfort 2004, S. 42). Pflegemessinstrumente werden mit

dem Zweck der Information über den Pflegeeinsatz entwickelt und eingeführt und

haben nicht das vorrangige Ziel wissenschaftlich allgemeingültige Erkenntnisse zu

liefern. Die große Akzeptanz und Verbreitung könnte mutmaßlich als Indikator für das

Gerecht-werden der Integrationsbedingungen stehen (Brosziewski & Brügger 2001,

S. 61).

Validität und Reliabilität der LEP©

Erfahrungswerte, Beobachtungen und Diskussionen der Zeitwerte mit

Pflegepersonen haben zur Ableitung der Klassifikation der Pflegetätigkeiten und der

Zeitbemessungen geführt. Für Brosziewski & Brügger (2001) besteht die Reliabilität

und Validität in der Konsistenz der Variablen, da angesichts der Varianz der

Tätigkeitszuordnung eine unabhängige Prüfung nicht gegeben sein kann.

Die Messdimension der LEP© ist die Zeit, dies bedingt auch gleichzeitig, dass

andere Dimensionen ausgeschlossen werden, die jedoch von Interesse wären. Es

wird keine Aussage über die Qualität von einzelnen Leistungen geboten. Auch fallen

für die Pflege und Krankenhauspraxis relevante Tätigkeiten wie auf die Sicherheit,

das Wohlbefinden und die Gefühlslage des Patienten, der Patientin ausgerichtete

Handlungen nicht ins Gewicht. Dies steht im Zusammenhang mit der allgemeinen

Schwierigkeit der Quantifizierung dieser Leistungen. Aufgrund der Ermittlung der

„harten Daten“ kann die LEP© mit einer Buchhaltung verglichen werden, die der

Ausdruck von Ereignissen in Geld ist. Die LEP© ist der Ausdruck von Ereignissen in

Zeit (Brosziewski & Brügger 2001, S. 64).

6.9 LEP© und Pflegezeit

Die Zeiten die in der LEP©, die den Tätigkeiten zugeordnet werden, sind wie

beschrieben, keine Echtzeiten sondern normative Zeiten. Die Zeiten sind „Teil einer

Preisverhandlung zwischen Leistungserbringer, -in und Leistungsverrechner, -in“, die

einer politischen Diskussion und Abstimmung bedürfen. Die Soll-Zeiten, die für

gewisse Tätigkeiten bereitgestellt werden sollten, sind so zu bemessen, dass eine

fertig ausgebildete Pflegeperson eine gewisse Tätigkeit in angemessener Qualität

und patienten(-innen)orientiert ausführen kann. Es wird nach der Logik des

Instruments nicht berücksichtigt, wer diese Tätigkeit erbringt. Es kann dieselbe

Leistung durch eine Person oder durch eine zusätzliche ausgeführt werden. Erfordert

Page 77: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

64

eine Leistungsdurchführung mehrere Pflegepersonen, würde die Pflegeintensität für

den Patienten, die Patientin ansteigen. Bei der Kodierung geben die durchführenden

Pflegepersonen i.d.R jeweils eine Leistung in das System ein. Es ergeben sich

zudem andere Schwierigkeiten hinsichtlich der Methodik. Einzelne Ausführungen

werden gebündelt einer Gruppe zugeordnet. Die einzelnen Ausführungen können

jedoch unterschiedlich ausfallen. Wenn z.B. Körperpflege auch das Kleiden

beinhaltet, wird eine definierte Messung schwieriger, als wenn diese als einzelne

Tätigkeiten gesehen werden. Somit wird auch der Zeitwert schwanken. Da der

Qualitätsaspekt wesentlich für das System der LEP© ist, sind diese kritischen Punkte

nicht zu ignorieren. Um aussagekräftige Begründungen zum Pflegeaufwand und zu

Ressourcengruppierungen nach Intensitätsstufen liefern zu können, kann auf eine

Zeiterhebung in der Pflege jedoch schwer verzichtet werden. Im Folgenden sind

Variable und Zeitwerte der LEP© angeführt (Isfort 2004. S44f).

Körperpflege/Kleiden einfach

Beschreibung Der Patient, die Patientin erhält einfache Unterstützung für die Körperpflege oder das Kleiden.

Beispiele Hände/Gesicht waschen Waschwasser und Utensilien ans Bett geben Vorbereitung zum Duschen Einfache Nagelpflege Hautpflege/-erfrischung Bartrasur Einfache Rasur OP-Feld Zähne putzen, reinigen der Zahnprothesen oder des Gaumenplättchens Nabelpflege Einfaches An- oder Auskleiden eines Kleidungsstückes des Patienten, der Patientin

Bemerkungen Die Variable beinhaltet die zielgerichtete Beobachtung, Begleitung und Unterstützung des Patienten, der Patientin zur Förderung der Selbstständigkeit. Die Planung und der Verlauf werden dokumentiert.

Anleitung Zeitwert 5 Minuten

Tab. 7: LEP© Variable und Zeitwert (Beispiel) (Isfort 2004, S. 46)

6.10 Verbreitung und Akzeptanz

Die LEP© ist v.a. in ihrem Ursprungsland der Schweiz besonders verbreitet. Auch in

Deutschland wird dieses Leistungserfassungssystem häufig eingesetzt. Von

Mitarbeiter, -innen der Pflege wird das Erfassungssystem als einfach und schnell

erlernbar bewertet (Isfort 2002, S. 500). Nachstehend wird die Anzahl von Kliniken in

verschiedenen Ländern angeführt, die die LEP© nutzen.

Page 78: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

65

Land Kliniken, die LEP© verwenden

Österreich 5

Schweiz

(Deutschschweiz/Westschweiz/Italienische

Schweiz)

157 (110/40/7)

Deutschland 69

Italien 7

Tab. 8: Kunden und Referenzen der LEP©: (www.lep.ch)

Pflegepersonen können in erster Linie durch Zahlen mengen- und belastungsmäßige

Aspekte ihre Arbeit nach außen erkenntlich machen. Für die interne Mittelverteilung

und für Verhandlungen mit Externen ist die Kostentransparenz besonders

bedeutend. Die entstandenen Kosten der Pflege, die durch Patienten, -innen

tatsächlich beansprucht werden, sollen in dem Maß auch bezahlt werden. Es lässt

sich daraus schließen, dass die Berufsgruppe der Pflegekräfte an einem realistischen

Abbild ihrer Leistung interessiert ist. Als Verwendungszwecke der LEP© sind

Berechnung von Fallkosten und die Nachkalkulation in der Pflege hervorzuheben.

Der Einsatz der LEP© als Managementinstrument für die Steuerung des

Personaleinsatzes und des Bettenmanagements, die Feststellung von Ressourcen

im Pflegedienst, die Organisations- und Strukturprüfung und das Aufzeigen des

Therapie- und Aufwandzusammenhangs wird ebenfalls erwähnt (Isfort 2004, S. 32).

Ein Berechnungssystem für Pflegezeiten, welches sich bei der Leistungsvergütung

an Tätigkeiten und Verrichtungen orientiert, weist einen gewissen Widerspruch zu

einem auf Diagnosis Related Groups basierenden Preissystem auf. Die Akzeptanz

des an Pflegezeiten orientierten Systems ist in Einrichtungen intern stärker

ausgeprägt, als im Kontext mit einer starken Einflussnahme auf

gesundheitspolitische Kostendiskussionen.

Es kann nachgewiesen werden, wie hoch die Streuungen des Pflegeaufwandes in

einer DRG gemessen zu LEP© Zeiten sind, wenn eine Verknüpfung der LEP© mit

einer Klassifizierung wie der International Classification of Diseases (ICD) und eines

Dokumentationssystems vorgenommen wird und eine Gruppierung nach gewissen

Kriterien erfolgt (Eberl et al.2005, S. 368; Isfort 2004, S. 32; Mueller et al. 2008, S. 5).

Page 79: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

66

Durch die Einbettung in eine elektronische Pflegedokumentation könnte sich die

LEP© aufgrund der Reduktion des Mehraufwandes noch weiter etablieren. Der

rechtliche Schutz für Pflegepersonen durch die Dokumentation und den

Tätigkeitnachweis wäre somit auch Inhalt des Systems.

Durch die Konzeption einer aktuelleren Version der LEP© Nursing 3, ist bereits eine

Bearbeitung der suboptimalen Aspekte bspw. durch das Einführen von

Verknüpfungsmöglichkeit von Pflegeplanung und Leistungserfassung erfolgt (Mai et

al. 2014, S. 202).

Die Akzeptanz wird dann hoch sein, wenn der Verwendungszweck im Vorhinein klar

bestimmt wird, eine Unterstützung des Personals beim Einsatz erwogen und

durchdacht in den Umsetzungsprozess einbezogen wird (Isfort 2004, S. 45).

7. Zusammenfassung und Resümee

Die vorliegende Arbeit setzte sich zum Ziel Neuerungen in der Pflege, die vereinzelt

schon in der Praxis Einzug gefunden haben, einer näheren Betrachtung zu

unterziehen. Hierbei lag der Schwerpunkt in einer umfassenden Analyse der LEP©

und der Beantwortung der Fragestellung: Inwiefern die als Controlling- Instrument

geeignet erscheint.

Die „Leistungserfassung in der Pflege“ (LEP©) ist ein standardisiertes

quantitative Erfassungs- und Auswertungsinstrument für Leistungen der

Gesundheits- und Krankenpflege im stationären und ambulanten Bereich und dient

vornehmlich dem Pflegemanagement, indem es verbundene Pflegeangebote und

den Pflegeaufwand darstellt. Es entstand in der Schweiz durch die

Zusammenführung zweier eigentlich unabhängig von einander entwickelter Modelle,

dem System zur Erfassung des Pflegeaufwandes (SEP) und dem Patienten(-innen)-

Aufwand- Mess-System (PAMS). Die Daten der LEP© werden in der Regel

retrospektiv erfasst, wobei eine prospektive Abschätzung der notwendigen

Pflegeleistungen möglich ist. Die LEP© erfasst 160 verschiedene Pflegevariablen in

verschiedenen Kategorien mit vier Merkmalausprägungen. Mit der LEP© wird der

zeitliche Pflegeaufwand erfasst. Durchgeführte Pflegetätigkeiten sowie Häufigkeiten

und Intensität werden ermittelt und beschrieben.

Page 80: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

67

Der Nutzen dieses Erfassungsinstruments hängt davon ab, wie es eingeführt,

begleitet und implementiert wird. Die Auswertung der erhobenen Daten, sollten durch

Pflegepersonen wie bspw. der Stationsleitung erfolgen. Für die Auswertung sind

Schulungsmaßnahmen notwendig. In der Anfangsphase der Systemumstellung

entsteht ein administrativer Aufwand. In weiterer Folge gilt das Instrument unter

Pflegeexperten und –innen als mühelos nutzbares Instrument zur Aufwanderfassung,

wobei die elektronisch basierte Datenerfassung eine Beschleunigung des

Dokumentationsprozesses mit sich bringt. Die Bedeutung der LEP© als Instrument

zur Prozess- und Qualitätsverbesserung und für den interdisziplinären Einsatz ist

groß. Neben der bedeutenden Funktion für das Qualitätsmanagement, ist auch der

Stellenwert für das Controlling zu betonen. Es kann aufgezeigt werden, welche

Auswirkungen bestimmte therapeutische Entscheidungen auf die Personalsituation

haben. Ebenso können indirekt Auswirkungen anderer Berufsgruppen auf das

Pflegeverhalten bzw. den Pflegeaufwand sichtbar gemacht werden. Die Methode der

LEP© ist zur kontinuierlichen Darstellung der Leistungsbereiche geeignet.

Von Mitarbeiter, -innen der Pflege wird das Erfassungssystem als einfach und schnell

erlernbar bewertet. Pflegekräfte können durch Zahlen, mengen- und

belastungsmäßige Aspekte ihrer Arbeit nach außen erkenntlich machen. Die

entstandenen Kosten der Pflege, die durch Patienten und –innen tatsächlich

beansprucht werden, sollen in dem Maß auch bezahlt werden. Somit steht das

realistische Abbild der Leistungen im ökonomischen und politischen Interesse der

Berufsgruppe der Pflegekräfte. Als Verwendungszweck der LEP© sind

Berechnungen von Fallkosten und die Nachkalkulationen des Aufwandes der Pflege

hervorzuheben. Der Einsatz der LEP© als Managementinstrument kann ebenso für

die Steuerung des Personaleinsatzes und des Bettenmanagements, die Feststellung

von Ressourcen im Pflegedienst, die Organisations- und Strukturprüfung und das

Aufzeigen des Therapie – und Aufwandzusammenhangs verwendet werden.

Im Rahmen der Planung, Organisation und Steuerung, welche wichtige Aufgabe des

Controllings in Krankenanstalten sind, ist es von großer Notwendigkeit

zielgerichtete möglich genaue Planung des Personals und der angebotenen

Leistungen vorzunehmen, um Kosten im Rahmen zu halten und einer Über- und

Unterversorgung entgegensteuern.

Page 81: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

68

Controlling dient zur Erkennung von Erfolgspotenzialen und als Frühwarnsystem für

Fehlentwicklungen. Dienstleistungen können durch Controlling- Instrumente stärker

standardisiert, messbar und bewertbar werden. Die Informationsbereitstellung über

Arbeitsvorgänge und -prozesse macht den Handlungsbedarf sichtbar und greifbar

und unterstützt die Führung bei wichtigen Entscheidungen.

Personalcontrolling ist ein Teil des Personalmanagements und integriert die Planung,

Steuerung und Kontrolle von Prozessen der Personalarbeit sowie des

Personaleinsatzes, der Qualifikationen und der Personalkosten.

Die Personalplanung erfolgt auf der Grundlage der Abbildung tatsächlich erbrachter

Leistungen und Angaben über das für den Pflegeaufwand erforderliche Personal.

Aussagekräftige Daten des Versorgungsprozess, die die Menge an Leistungen, die

dafür aufgebrachte Zeit, die Anzahl der leistungserbringenden Personen, die

Qualifikationen der Personen und die Leistungsqualität aufzeigen, sind für das

Personalcontrolling relevant.

Die Planung des Personals kann anhand der ausgewerteten Daten des zeitlichen

Aufwandes für Tätigkeiten sowie deren Häufigkeit und Intensität erfolgen.

Als Resümee der Analyse kann festgestellt werden, dass die

Leistungserfassungsinstrument LEP© ein realistisches Abbild der erbrachten

Pflegeleistungen ermöglicht, was durch bisherige Erfassungs- und

Codierungssysteme des Krankenhauscontrollings wie der PPR und DRG- Systeme

nur unzureichend erfüllt wird.

Anhand der retrospektiv ermittelten Datenbasis kann eine Steuerung durch das

Controlling vorgenommen werden.

Die besondere Leistung besteht v.a. in der starken Praxisnähe der LEP©. In dieser

liegen auch der Nutzen und die Güte begründet, da das Instrument nicht die

herkömmlichen wissenschaftlichen Beweiskraft und Kriterien für sich beanspruchen

kann. Das Aufzeigen des Zusammenhangs der Personalzahlen und Pflegeleistungen

niedriger oder hoher Intensitätsstufen, kann die Optimierung des Angebots an

Pflegeleistungen fördern und die Effizienz bei unverändertem Personalstand

verbessern. Dies gibt Hinweise auf die Qualität. Wesentliche Bedeutung kommt der

LEP© dadurch in der Verwendung für Steuerungsprozesse zu. Die Datengrundlage

der LEP© kann in Berechnungssystemen wie dem DRG-System Berücksichtigung

Page 82: DIE LEISTUNGSERFASSUNG IN DER PFLEGE (LEP©) UND IHRE

69

finden. Einen hohen Wert haben v.a. die technischen Weiterentwicklungen, was auch

eine umfassende Leistungstransparenz bewirkt.

In Österreich ist die LEP© im Gegensatz zu gewissen Nachbarländern nur

beschränkt im Einsatz. Mittlerweile gibt es neuere Versionen und Verbesserungen

des LEP© Systems, wodurch die Möglichkeiten durch die Integration des

Pflegeprozesses, die Leistungserfassung zusammen mit der Pflegedokumentation

und das Mapping erweitert wurden, was sicher mit einer steigernden Attraktivität der

LEP© einhergeht.

Bezug nehmend der Frage nach der Eignung der LEP© für das

Personalcontrolling ist zusammenfassend zu sagen, dass sich das Instrument

für die zeit- und mengenmäßige Darstellung von Pflegetätigkeiten auf

Grundlage dessen eine Personalplanung vorgenommen werden kann und

somit für die interne Personalsteuerung eignet.

Aufgrund der Tatsache, dass die LEP©

ein realistisches Abbild der Pflegeleistungen darstellt,

eine verstärkte Steuerungsmöglichkeit im Rahmen des Controllings möglich

ist,

eine starke Praxisnähe vorliegt,

eine bessere Leistungstransparenz gegeben ist und

eine Darstellung von Personalzahlen in Verbindung mit Pflegeleistungen

möglich macht

kann der Einsatz in Krankenanstalten jedenfalls empfohlen werden, auch wenn

der Umgang mit einer hohen Komplexität und Vielfalt des Systems einhergehen

kann und dadurch klare Zieldefinitionen und laufende Plausibilitätschecks

erforderlich macht.

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10. Glossar

Anhaltszahlen: Diese ermitteln den Stellenbedarf, indem sie Leistungswerte mit

bestimmten Vorgaben multiplizieren (Fleßa 2008, S. 33).

Arbeitsplatzmethode: Es wird eine bestimmte Besetzung einer Kostenstelle als

gegeben angenommen. Die Besetzung von Stunden pro Tag wird um entsprechende

Ausfallzahlen erhöht (Fleßa 2008, S. 33).

ATL:Die Aktivitäten des täglichen Lebens vereinen zwölf Elemente nach dem Modell

von L. Juchli und dienen Pflegekräften als Orientierungshilfe im Rahmen des

Pflegeprozesses (Menche 2011, S. 56).

Benchmarking: Die Orientierung am bestem Vergleichswert (Poser 2012, S. 489)

Budgetierung: Ein wertmäßiger Plan für eine Entscheidungseinheit für eine

bestimmte Periode mit einem bestimmten Verbindlichkeitsgrad. Es erfolgt eine

Erstellung eines Budgets in Geldeinheiten (Stelling 2005, S. 239).

CIRS: Critical Incident Reporting System. Ein System des Qualitätsmanagements,

womit anhand eines kurzen elektronischen Formulars Ereignisse gemeldet werden

können zur Unterstützung einer Kultur in Organisationen, wo versucht wird aus

Fehlern zu lernen (Ertl- Wagner 2013, S. 157).

Cost- Benchmarking: Ein Instrument zur Unterstützung der Unternehmensanalyse

und zur Leistungsmessung, das den Vergleich der eigenen Potenziale, Leistungen

und Prozesse mit denen von Benchmarking Partnern,-innen beinhaltet (Kerres &

Seeberger 2001, S. 325).

ENP: European Nursing care Pathway ist ein Pflegeklassifikationssystem, das in den

1980er Jahren in Deutschland entwickelt wurde. Der Pflegeprozess soll anhand der

Pflegedokumentation einheitlich, Sektor übergreifend und in standardisierter Sprache

abgebildet werden (www.pflegenetz.at).

Face validity: Anhand der augenscheinlichen Validität überprüfen Forscher, -innen

vorab z.b. Instrumente oder Skalen auf ihre inhaltliche Gültigkeit (Jakobs 2000, S.

50).

Faktorenladung: Faktorenladung ist ein Begriff der Wissenschaft und beschreibt die

Stärke des Zusammenhanges zwischen Faktoren und Variablen. Bei

Faktorenanalyse und standardisierten Faktoren kann diese als Korrelationskoeffizient

interpretiert werden (Petermann & Eid 2006, S. 305).

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Faktororientierte Personalplanung: Meint den Prozess der Planung aller

Mitarbeiter, -innen eines Unternehmens. Die Planung von Personalmengen ist

Kernbestandteil (DGFP e. V. 2009, S. 64).

FIM: Functional Independence Measure. Dieses ist ein Erfassungsinstrument,

welches Aussagen über den Patienten(-innen)zustand geben soll. Die FIM orientiert

sich strukturiert an den Aktivitäten des täglichen Lebens (Bartholomeyczik 2004, S.

41).

Frequenz- Relevanz- Analyse: Anhand dessen können fehlerhafte Prozesse und

Leistungsparameter identifiziert werden. Es wird z.B. gemessen wie oft gewisse

Fehler auftreten. Es können Aussagen über die Relevanz von Fehlern und

Wahrscheinlichkeiten über den Kundenverlust beim Auftreten von bestimmten

Fehlern gemacht werden (Reinecke & Janz 2007, S. 109).

Gap-Analyse: Sie ist häufig die erste Methode als Situationsanalyse, die in einem

Planungsprozess eingesetzt wird. (bspw. Marketingplanung). Es können strategische

Lücken zwischen gesetzten Zielen und dem realistischen Erreichungsgrad aufgezeigt

werden (Reinecke & Janz 2007, S. 117).

ICN: International Council of Nurses(Internationaler Berufsverband für Pflege)

(Menche 2011, S. 56)

ICNP: International Classification of Nursing Practice (InternationaleKlassifikation

Pflegerischer Praxisdes ICN)Ein Informationsinstrument, um die Pflegepraxis zu

beschreiben und zur Datenbereitstellung für Informationsssysteme (Menche 2011, S.

56).

Kosten: Auf das Sachziel des Unternehmens bezogene Werteverbrauch im Rahmen

der ordentlichen Geschäftstätigkeit (Bröckermann 2012, S. 390).

LEP©: Leistungserfassung in der Pflege. Ein Leistungserfassungsinstrument aus der

Schweiz, das den Pflegeaufwand abbildet (Isfort 2002, S. 498).

Leistungs- und Kostenrechnung: Diese stehen im Zusammenhang mit dem

Finanzierungssystem. Betriebsinterne Steuerung, die Beurteilung der

Wirtschaftlichkeit und die Ermittlung der Kosten sind wichtige Aufgaben. Die

Kostenrechnung umfasst drei Teilbereiche. Die Kostenartenrechnung,

Kostenstellenrechnung und Kostenträgerrechnung (Loffing & Geise 2010, S. 244).

MDS: Das Minimum Data Set umfasst strukturierte Formulare zur Erstellung

einer möglichst detaillierten Zustandsbeschreibung des Bewohners, der Bewohnerin

(www.dip.de).

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MTM – Methode: Methods Time Measurement. Arbeitsabläufe werden in kleine

Grundbewegungen zerteilt, denen dann Zeitwerte zugeordnet werden. Qualitativ zu

beurteilende Einflussgrößen werden hier auch berücksichtigt. Methode der Verfahren

vorbestimmter Zeiten (Beck 2002, S. 99).

NANDA: North American Nursing Diagnosis Association (nordamerikanische

Vereinigung zur Entwicklung von Pflegediagnosen)(Eveslage 2006, S. 5).

NIC: Nursing Interventions Classification (nordamerikanische Klassifikation der

Pflegeinterventionen). Ein Klassifikationssystem der von Pflegepersonen

durchgeführten Interventionen (Bulechek et al. 2013, S. 33).

NOC: The Nursing Outcomes Classification. Eine standardisierte Klassifikation von

Patienten(-innen)outcomes, um die Effekte von Pflegeinterventionen zu evaluieren

(Moorhead et al. 2013, S. 2f).

Prozessorientierte Personalplanung: Aus der Sicht des Personalcontrollers ist der

Personalplanungsprozess, obwohl auch Basis personalwirtschaftlichen Prozessen

wie Personalbeschaffung,- entwicklung usw., auch als eigenständig zu begleiten. Es

können Kennzahlen zu Mengen, Zeit, Kosten und Qualität gebildet werden (DGFP e.

V. 2007, S. 71)

PRN: Projet de Recherche en Nursing. Ein Verfahren zur Messung von

Pflegetätigkeiten (www.fmc.ch).

Prozesskostenrechnung: Ist ein Ansatz zur kostenseitigen Abbildung und

Bewertung von Pflegeprozessen (Kerres & Seeberger 2001, S. 315).

PPR: Die Pflegepersonalregelung ist ein Instrument zur Ermittlung des Pflegebedarfs

(Zapp 2004 S.143).

RAI: Resident Assessment Instrument (Bewohner-Beurteilungs-Instrument) (www.

fmc.ch).

REFA- Verfahren: REFA ist der Verband für Arbeitsgestaltung, Betriebsorganisation

und Unternehmensentwicklung in Deutschland. Die Methode untergliedert die für die

Durchführung eines Auftrages notwendigen Schritte in für eine Zeitmessung

mögliche Arbeitsgänge (Beck 2002, S. 99).

Reinvermögens : Vermögen nach Abzug der Schulden (Bröckermann, 2012, S.

391).

Sequentielle Ereignismethode: Diese dient dazu sämtliche Ereignisse eines

Kunden, einer Kundin mit einem Dienstanbieter, einer Dienstanbieterin in ihrer

konkreten zeitlichen Reihenfolge zu ermitteln (Buber & Holzmüller 2007, S. 619).

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SERVQUAL: Service Quality. Ein standardisiertes Verfahren zur Messung der

Dienstleistungsqualität und der daraus folgenden Kundenzufriedenheit.

SPDT: Die Selbstpflegedefizit Theorie ist eine Bedürfnistheorie, die auf Dorothea

Orem zurückgeht (Hinkel 2008, S. 20).

Target Costing: Ein marktorientiertes Konzept des Kostenmanagements, das eine

Orientierung des Kostencontrollings an Patienten,-innen und konkurrenzbestimmten

Größen ermöglicht (Kerres & Seeberger 2001, S. 315).

Work- Faktor- Analyse: Arbeitsabläufe werden in einer Arbeitszeitstudie in kleine

Elemente zerlegt. Für einzelne Zeiten hierzu werden Sollzeiten ermittelt. Ist eine

Methode der Verfahren vorbestimmter Zeiten (Jung 2008, S. 129).