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Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie B 7243 F Deutschland 1/2012 Familie So vermeiden Sie Stress mit den Hausaufgaben Weltweit Tanzen gegen Gewalt und Ausgrenzung Kinderseite Tobi und Steffi feiern Fasching Wir schaffen das! Wie Jugendliche ohne Schulabschluss um ihre Zukunft kämpfen

Don Bosco magazin 1/12

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Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie

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Page 1: Don Bosco magazin 1/12

Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie

B 7243 F Deutschland

1/2012

FamilieSo vermeiden Sie Stress mit den Hausaufgaben

Weltweit Tanzen gegen Gewalt und Ausgrenzung

KinderseiteTobi und Steffi feiern Fasching

Wir schaffen das!Wie Jugendliche ohne Schulabschluss

um ihre Zukunft kämpfen

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Im BlIckpunkt

5 Sind wir mit schuld an der Finanzkrise?Eine Frage an Prof. Johannes Wallacher

thema

6 Wir schaffen das!Sie haben eigentlich keine Chance – aber nutzen wol-len sie sie trotzdem. Marvin Mohr und Kevin Böttcher haben mit 16 die Hauptschule abgebrochen. Jetzt wollen sie den Abschluss nachholen und sich eine bessere Zukunft erkämpfen.

12 unterwegs mit jungen menschenAn mehr als 40 Standorten in ganz Deutschland kümmern sich die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco Schwestern um Kinder und Jugendliche – ganz besonders um diejenigen, die nicht in die besten Rah-menbedingungen hineingeboren wurden.

FamIlIe

14 Der tägliche kampf mit den hausaufgabenEine Mutter erzählt

17 InterviewWie viel Förderung braucht mein Kind?

18 kolumneAlles zu viel? — Don BoSco magazin-Kolumne von Gesa Rensmann

19 hier und dortMein Nachmittag

20 mittendrin

Don BoSco

22 lebenslust und leidenschaft Wie ehemalige Straßenkinder beim Tanzen erlebte Gewalt verarbeiten und ihre Fähigkeiten entdecken

26 Verantwortung von anfang anAndreas Erhard wurde mit einer Lähmung gebo-ren. Im Don Bosco Supermarkt in Aschau-Wald-winkel kann er trotzdem eine Ausbildung machen.

28 Don Bosco aktuell

33 typisch du!Welcher Tag war der schönste in deinem Leben?

BunteS

34 kinderseite Wie verkleidet sich ein Schauspieler?

36 RatgeberSie fragen, unsere Experten antworten.

37 preisrätsel Mitmachen und gewinnen!

38 leser kochen für leser

39 Service Impressum, Kontakt,

Leserbriefe, Vorschau

2 DonBoScomagazin 1/2012

Inhalt 1/2012

hausaufgaben-hölleEine Mutter erzählt vom Kampf mit den Schul-arbeiten, Leistungsdruck und guten Vorsätzen.

tanzen gegen GewaltHeidi Rehse hat eine ungewöhnliche Methode, Straßenkindern zu hel-fen: Sie tanzt mit ihnen.14 22

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Liebe Leserin, lieber Leser!

„Ene, mene, mu und raus bist du!“

Kennen Sie noch diesen Abzählvers

aus Ihren Kindertagen? Ich muss

sagen, dass ich traurig war, wenn

der Finger auf mich deutete und

ich ausgeschieden war. Denn wer

möchte nicht dazugehören?

Was man als Kind noch verkraften konnte, ist heute für viele

Menschen bittere Wirklichkeit. Zunehmend werden Men-

schen in unserer Gesellschaft ausgegliedert, rutschen durch

die sozialen Netze und stehen im Abseits. Begriffe wie „Kin-

derarmut“ und „Altersarmut“ gehören zu unserem Wort-

schatz und hinter jedem Fall steht ein konkretes Schicksal.

Doch wer keine Zukunft mehr für sich erkennt, der reagiert

entweder mit Lethargie oder Wut. Viele Konfliktsituationen

entstehen, wenn man Menschen die Perspektive auf ein

„normales“ Leben nimmt.

Don Bosco hat in seiner Zeit dieses Phänomen erkannt und

konkret gehandelt. Sein ganzes Interesse galt den jungen

Menschen, die in dieser bedrohlichen Situation ohne Zu-

kunftsperspektiven lebten. Bis heute ist dies auch der beson-

dere Schwerpunkt der Salesianer Don Boscos, der Don Bosco

Schwestern und all der Gruppen, die in in diesem Geist

unterwegs sind. Sie können sich nicht mit diesen Ausgliede-

rungsmechanismen in den Gesellschaften abfinden, sondern

setzen auf Bildung, um so Zukunft für junge Menschen zu

einer Wirklichkeit werden zu lassen. Der alte Abzählvers

hätte bei Don Bosco sicher anders geheißen: „Ene, mene,

mei und du bist dabei!“

In diesem Sinn grüße ich Sie herzlich zum Don Bosco Fest

2012 und wünsche uns gute Ideen, wie wir heute unseren

Beitrag im Sinne Don Boscos leisten können.

Ihr

P. Alfons Friedrich SDBChefredakteur

DonBoScomagazin 1/2012 3

Inhalt

„In gewissen Momenten schränkt mich meine Behinderung ein – aber das ist vielleicht einmal in drei Monaten.“ Seite 26

„Hier möchte ich echt nicht wohnen!“, war der erste spontane Gedanke von DON BOscO magazin-Redakteurin Claudia Klinger beim Fotoshooting für unsere Titelgeschichte zwischen den tristen Plattenbauten von Marzahn-Hellersdorf. Umso beeindruckter war sie von der Einstellung der beiden Jugendlichen im Interview: „Wenn du dich anstrengst, kannst du hier genauso viel erreichen wie anderswo.“ Seite 6

Für die Kinderseite war unser Fotograf Gregor Gugala hinter der Bühne des Münchner Theaters für Kinder: „Es ist schon beeindruckend, wie sich ein Mensch allein durch Kostüm und Maske komplett verändern kann“, sagt er. Besonders beeindruckt haben ihn die vielen Bärte und Perücken, die in der Maske lagern. Seite 34

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Das Internet bietet Jugendlichen viele möglichkeiten – leider auch die, Gleichaltrige zu mobben.

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Gewalt im Internet

Die dominierenden Formen der Jugendgewalt sind sexuelle Übergriffe und Internet-Mobbing. Zudem zeige sich die Gewalt junger Täter stärker in Städten und Bal-lungszentren als auf dem Land, sagte Gesa Bertels von der Katholischen Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Nordrhein-Westfalen am Rande einer Tagung über Gewaltkriminalität bei Kindern und Jugend-lichen im vergangenen November. Die Behauptung, dass vor allem Migranten zur Jugendgewalt neigten, wies Bertels zurück. Ihnen würde zu Unrecht ein höhe-res Gewaltpotenzial zugeschrieben. Auf der Tagung forderten die rund 180 Lehrer, Sozialpädagogen und andere Fachkräfte eine bessere Zusammenarbeit von Jugendhilfe, Jugendamt, Schule und Polizei.

Optimistisch ins neue Jahr

Trotz Euro-Krise gehen die Deutschen

zuversichtlich ins neue Jahr. Das hat eine

Umfrage des Meinungsforschungsinstituts

TNS Emnid ergeben. 44 Prozent der

Bundesbürger gaben dabei an, optimis-

tisch auf 2012 zu blicken. Nur 21 Prozent

sind eher negativ eingestellt.

Das heißt aber nicht, dass die Deutschen

vor anstehenden Problemen die Augen

verschließen: 94 Prozent der Befragten

rechnen mit steigenden Preisen, 57 Pro-

zent mit einer erneuten Finanzkrise und

51 Prozent mit einem Anstieg der Arbeits-

losigkeit. Dementsprechend haben die

Deutschen gute Vorsätze für das neue Jahr

gefasst: 39 Prozent wollen mehr sparen,

32 Prozent wollen mehr arbeiten.

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Die globale Finanzkrise ist keine Naturka-tastrophe, sondern menschengemacht. Es gibt nicht die Alleinschuldigen, sondern sie ist Folge eines Zusammenspiels von vielfäl- tigem Markt- und Staatsversagen. Es gibt jedoch ein Grundübel: Die gegenwär- tigen Wirtschaftsstrukturen erlauben es, die negativen Folgen des Handelns in die Zukunft zu verschieben und anderen aufzubürden. So führt die unzureichende Regulierung der Finanzmärkte dazu, dass die Risikobereit-schaft von Investoren und Spekulanten nicht durch ausreichende Haftungsregeln begrenzt wird. Die Banken können nach wie vor davon ausgehen, dass sie im Notfall gerettet wer-den. Umgekehrt leben aber auch die meisten Staaten über ihre Verhältnisse. Um ihre Verschuldung zu finanzieren, sind sie auf Anleger angewiesen, die möglichst schnell viel Rendite erzielen wollen. Wir alle sind mit in dieses System verstrickt. Denn die Krise hat auch mit gesellschaftli-chen Leitbildern wie einer weitverbreiteten Discounter-Mentalität zu tun, die auch den meisten von uns nicht ganz fremd ist. Solange „Geiz ist geil“ gesellschaftsfähig bleibt, wer-den wir nur schwerlich politische Mehrheiten für die strukturellen Reformen bekommen, die für nachhaltiges Wirtschaften notwendig sind.

Professor Johannes Wallacher: „Sind wir mit schuld an der Finanzkrise?“

eine frage an ...

Johannes Wallacher, philosoph und Wirtschaftswissenschaftler, ist seit September vergangenen Jahres präsi-dent der münchner Jesuitenhochschule.

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Online-Entdeckungsreisen durch Kirchen

Ob der Markusdom in Venedig oder das Straßburger Münster – Kirchenkunst ist eine Reise wert. Die kann jetzt auch vom heimischen Computer aus unternommen werden. Denn die Website www.kirchengucker.de bietet Anschauungsmaterial zu rund 50 Gotteshäusern aus un-terschiedlichen Ländern. Gestartet hat das neue Ange-bot das evangelische Ehepaar Katrin und Sven Oliver Lohmann. Die Cottbusser Betreiber zeigen nicht nur ein-zelne Gotteshäuser, ihr Internetportal erklärt anhand vielfältiger Fotos und Farbbilder auch unterschiedliche Stilepochen wie Klassizismus, Barock und Rokoko oder wichtige biblische Symbole.

Text

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Kardinal Reinhard Marx bei einer Podiumsdiskussion Ende november

in München zum gescheiterten Versuch, einen Gottesbezug in der

Präambel der EU-Verfassung unterzubringen.

„Wir sind nicht Gott. Diese Formel hätte mir gereicht.“

Im Blickpunkt

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Eigentlich haben sie keine Chance – aber nutzen wollen sie sie trotzdem. Kevin Böttcher und Marvin Mohr haben

die Hauptschule abgebrochen. Nach zehn Jahren war ihre Schulpflicht vorbei – nur einen Abschluss hatten

sie bis dahin nicht geschafft. Und für Jugendliche ohne Schulabschluss sieht die Zukunft düster aus: kaum eine

Chance auf Ausbildung oder Job, vorprogrammiert auf ein Leben in Abhängigkeit von Hartz IV.

Doch Kevin und Marvin wollen jetzt um ihre Zukunft kämpfen. Hilfe bekommen sie in der Manege gGmbH in

Berlin. Dort und an vielen weiteren Orten in Deutschland sind die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco

Schwestern unterwegs mit jungen Menschen.

Interview und texte: Claudia Klinger, Fotos: Noel Fäskorn

Wir schaffen das!

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Thema

kevin und marvin leben im Berliner

Stadtteil mahrzahn-hellersdorf. Das triste

plattenbauviertel gilt als Inbegriff von

armut, Gewalt und hoffnungslosigkeit.

Wir schaffen das!

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WAS IST DAS PROJEKT „SCHULE AUF RäDERN“?

Marvin Mohr: Man geht immer abwechselnd eine Woche in die Schule und dann wieder zwei Wochen arbeiten. Das Arbeiten funktioniert wie ein Praktikum, nur halt in der Manege im Don Bosco Zentrum statt in irgendeinem Betrieb. Wir fangen um acht mit Frühstück an und so ab halb neun geht’s dann mit Arbeiten los – bis halb vier. Nach den zwei Wochen geht’s für eine Woche in die Schule. Nicht in Berlin, sondern in Thürin-gen, in Heiligenstadt. Die meisten aus unserer Gruppe haben ja früher Schule geschwänzt, und das geht dort nicht, weil man sich nicht auskennt und gar nicht weiß, wo man sonst hingehen könnte. Wir sind sieben Leute in der Gruppe und fahren immer zusammen mit einem Betreuer in einem Kleinbus nach Heiligenstadt. Da

wohnen wir dann in der Villa Lampe – das ist so was ähnliches wie das Don Bosco Zentrum in Berlin. Und von da aus gehen wir halt jeden Tag in die Schule. Das ganze Projekt dauert ein Schuljahr, und am Ende kriegt man dann den Hauptschulabschluss.

WARUM HABT IHR EUCH ENTSCHIEDEN, BEI „SCHULE AUF RäDERN“ MITZUMACHEN?

Kevin Böttcher: Weil ich einen Schulabschluss brau-che. Ohne Schulabschluss kriege ich keine Arbeit.Marvin: Ich war vorher im offenen Bereich der Manege. Das ist so für Jugendliche, um erst mal wieder einen festen Tagesablauf zu bekommen. Als ich gehört habe, dass man hier einen Schulabschluss machen kann, wollte ich das auch, weil man einen Abschluss unbe-dingt braucht. Der begleitet einen das ganze Leben.

WARUM HAT ES AUF DER HAUPTSCHULE MIT DEM ABSCHLUSS NICHT GEKLAPPT?

Marvin: Keine Ahnung, irgendwie hatte ich keinen Bock und habe dann halt geschwänzt und so. Und dann haben einen die Freunde mitgezogen. Wenn die sagen: „Scheiß auf Schule, lass uns mal da und dort hingehen“ – dann geht man halt mit.

„WENN DU WIRKLICH KAPIERT HAST, DASS DU EINEN ABSCHLUSS BRAUCHST, DANN IST ES EINFACHER, DURCHZUHALTEN.“ MARVIN

Jeden tag pünktlich in der Werkstatt

erscheinen und den ganzen tag arbeiten,

ist für marvin eine ganz neue erfahrung.

Doch diesmal will er durchhalten.

Kevin Böttcher und Marvin Mohr haben die Hauptschule abgebrochen. Im Projekt „Schule auf Rädern“ der Manege gGmbH im Don Bosco Zentrum Berlin wollen sie jetzt ihren Hauptschulabschluss nachholen. Das Don BoSco magazin sprach mit ihnen über eigene Fehler, falsche Freunde und einen neuen Anfang.

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Kevin: Bei mir war das genauso. Ich hatte keinen Bock, habe ziemlich oft geschwänzt und bin lieber mit Freun-den rumgehangen. Und so mit 16 habe ich die Schule dann geschmissen. Das war in der achten Klasse. Dann habe ich erst mal vier Jahre nichts gemacht, habe Hartz IV gekriegt und halt immer lang geschlafen und so. Aber irgendwann wurde das langweilig immer nur zu Hause. Und als ich gesehen habe, dass mein Stiefvater arbeitet, habe ich beschlossen, dass ich auch Arbeit brauche und dazu halt erst mal den Abschluss.

WARUM GLAUBT IHR, DASS IHR ES DIESMAL SCHAFFEN KöNNT?

Marvin: Wenn du wirklich kapiert hast, dass du einen Schulabschluss brauchst, dann ist es schon einfacher, durchzuhalten, weil du dann immer im Kopf hast, dass du deinen Abschluss willst. Und du weißt: Dafür musst du arbeiten. Also gehst du dann auch arbeiten. Kevin: Und wenn man Probleme hat, dann ist hier in der Manege immer jemand da, mit dem man drüber reden kann und der einem hilft – es ist ja auch samstags und sonntags offen. Da kann man immer herkommen und quatschen und alles. Marvin: Total gut ist auch, dass die Schule nicht in Berlin ist, sondern in Heiligenstadt. Wenn die Schule

Marvin Mohr, 20 Jahre

Staub liegt in der Luft. Bohrer und Schleifmaschine dröhnen. Vorsichtig streicht Marvin Mohr über das Stück Holz in seiner Hand. Es fühlt sich glatt und weich an. Marvin lächelt zufrieden. Seit September arbeitet der 20-Jährige in der Tischlerwerkstatt in der Manege gGmbH im Don Bosco Zentrum Berlin. Jeden Tag pünktlich hier zu erscheinen und von halb neun Uhr morgens bis halb vier nachmittags konzentriert zu arbeiten, ist eine völlig neue Erfahrung für ihn. „Das normale Leben war für mich: aufstehen, wann ich will und den ganzen Tag mit Freunden rum-hängen, Party machen, chillen und saufen“, erzählt er.

Die Hauptschule hat Marvin nach der achten Klasse abgebrochen. Damals war er 16 und seine zehn Pflichtschuljahre waren vorbei. Vermutlich hätte es auch keinen Sinn gehabt, ihn weiter auf die Schule zu schicken. „Es hat sowieso immer Stress gegeben, weil ich so hyperak-tiv war und oft gar nicht erst hingegangen bin“, erzählt Marvin. Nach dem Schulabbruch konnte er ein Berufsvorbereitungsjahr machen – doch zwei Monate vor dem Abschluss warf er wieder alles hin, lebte stattdessen von Hartz IV, zoffte sich mit seinen Eltern, schlief lang und hing den Rest des Tages mit Freunden herum. Dann vermittelte ihm die Agentur für Arbeit einen Platz in den Werkstätten des Don Bosco Zentrums. Doch auch diesmal hielt Marvin nicht lange durch. Er schwänzte, bekam Ärger, flog aus der Maßnahme heraus. Wieder landete er in Hartz IV.

„Als ich ganz unten war, da hab ich endlich kapiert, dass ich was tun muss“, sagt Marvin. Und noch einmal hat er in der Manege eine Chance bekommen: Im Projekt „Schule auf Rädern“ will er jetzt seinen Hauptschulabschluss nachmachen. Diesmal will er es wirklich schaffen. Die alten Freunde hat er aufgegeben. Jeden Tag steht er pünktlich in der Tischlerwerkstatt, feilt und sägt und hofft, dass er sein Leben endlich in den Griff bekommt.

PORTRäT: MARVIN MOHR, 20 JAHRE

„WENN DU WIRKLICH KAPIERT HAST, DASS DU EINEN ABSCHLUSS BRAUCHST, DANN IST ES EINFACHER, DURCHZUHALTEN.“ MARVIN

in Berlin wäre, wäre man gleich wieder am Schwänzen, weil man lieber zu seinen Freunden gehen würde und so. Aber in Heiligenstadt kennt man ja kaum einen. Da kommt man gar nicht erst auf die Idee, woanders hinzugehen. Kevin: Mit den Freunden von früher hab ich kaum mehr Kontakt. Das ist wichtig, damit man wirklich neu anfan-gen kann. Sonst ziehen die einen immer wieder mit.

ABER IST ES NICHT SCHWIERIG, DIE ALTEN FREUNDSCHAFTEN AUFZUGEBEN?

Kevin: Für mich war das eigentlich leicht gewesen. Wir haben früher in Hohenschönhausen gewohnt und sind dann hierher gezogen nach Hellersdorf. Durch den Umzug hab ich automatisch Abstand gekriegt zu den Freunden von früher.Marvin: Also für mich war das überhaupt nicht leicht. Aber ich war an einem Punkt, wo ich sagen musste: Es sind zwar meine Freunde, aber die haben mir nicht gut getan. Deswegen habe ich einen Schlussstrich gezogen, obwohl es richtig schwer war. Wir haben einen Treff-punkt, wo wir uns alle treffen und chillen. Da bin ich einfach nicht mehr hingegangen. Dann wurde noch ein paar Mal angerufen, aber ich bin hart geblieben und

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Thema

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habe erklärt, dass ich jetzt meinen Abschluss schaffen und meine Arbeit machen will. Die haben schon erst mal doof reagiert, sagen wir’s mal so. Man wohnt ja hier ums Eck zusammen, da kann man sich gar nicht ganz aus dem Weg gehen. Und wenn man sich dann mal ge-sehen hat, wurde anfangs schon rumgemeckert. Jetzt ist es halt so: Man kennt sich noch, aber es ist nicht mehr so dicke, wie es früher mal war.Mit meinem jetzigen besten Freund war ich früher schon befreundet. Ich wohne ja schon seit Ewigkeiten in Hellersdorf. Aber erst seit ungefähr viereinhalb Jahren haben wir wieder richtig Kontakt. Der hat damals an der Hauptschule schon den Schulabschluss durchgezogen und macht jetzt seine Ausbildung als Rohrlegungsbau-er. Er hat auch seinen Führerschein gemacht, und das ist für mich natürlich so ein Ding, wo ich sag: Hey, will ich auch. Mein bester Freund und seine Mutter – die sind für mich genauso ein Ansporn wie meine eigenen Eltern, weil die sagen auch immer: Du schaffst das.

WIE HAT SICH EUER LEBEN VERäNDERT, SEIT IHR BEI „SCHULE AUF RäDERN“ SEID?

Kevin: Auf jeden Fall ist einiges anders. Es ist so ein Leben, wie ich es von vorher eigentlich gar nicht kannte.

Also früh morgens aufstehen und dann arbeiten. Das ist schon besser so, oder?Marvin: Bin ganz deiner Meinung. Man hat endlich mal wieder einen geregelten Tagesablauf. Man steht nicht mehr erst um eins oder zwei auf, trifft sich dann mit seinen Leuten, geht vielleicht erst mal was trinken oder so. Man muss jetzt erst mal in die Manege kommen. Man muss pünktlich sein und mitarbeiten, sonst kann man seinen Schulabschluss verlieren. Morgens aufstehen, fertig machen, frühstücken, arbeiten, dann nach Hause, vielleicht mal erst noch ne Runde schlafen und dann erst mit Freunden treffen. Das war auf jeden Fall erst mal ne harte Umstellung, aber ich find’s gut, jetzt so was Geregeltes zu haben.

SIND EURE ELTERN STOLZ DARAUF, DASS IHR DAS JETZT MACHT?

Marvin: Ja, kann man sagen. Die finden das total gut. Mein Papa kann selber nicht richtig arbeiten, weil er gesundheitliche Probleme hat. Meine Mama hat mal

Vier Jahre lang hatte kevin Böttcher

sich mit einem leben in hartz IV

abgefunden. Jetzt will er endlich etwas

machen aus seiner Zukunft.

„WENN MAN PROBLEME HAT, DANN IST HIER IMMER JEMAND DA, MIT DEM MAN DRüBER REDEN KANN UND DER EINEM HILFT.“KEVIN

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als Krankenpflegerin gearbeitet und macht jetzt einen Auffrischungskurs, dass sie da wieder arbeiten kann. Kevin: Meine Eltern sind total stolz drauf, dass ich überhaupt mal was mache – mit der Schule vor allen Dingen, da freuen die sich besonders drüber, dass ich den Abschluss endlich mache. Ich hab noch einen Bruder und einen Stiefbruder. Mein Stiefbruder macht nix – so wie ich früher. Mein richtiger Bruder hat auch seinen Schulabschluss nachgeholt und fängt jetzt eine Ausbildung an.

WIE STELLT IHR EUCH EUER LEBEN IN ZEHN JAHREN VOR?

Kevin: Also ich will später mal Berufskraftfahrer wer-den oder Lagerist. In zehn Jahren will ich arbeiten, das auf jeden Fall.Marvin: Was ich genau werden will, weiß ich noch nicht. Vielleicht Gerüstbauer oder Straßenbau oder irgendwas in die Richtung. Ich brauche irgendwas, wo ich mich körperlich betätigen kann, weil ich nicht so

der Typ bin, der den ganzen Tag im Büro sitzen kann. Also in zehn Jahren hab ich eine Arbeit, eine eigene Wohnung – ein eigenständiges Leben. Da will ich sagen können: Ich hab’s geschafft.

WIE SCHäTZT IHR EURE CHANCEN EIN, TATSäCHLICH EINEN JOB ZU FINDEN?

Kevin: (zögert) Gut, würde ich sagen.Marvin: Ja. Weil hier ist ja immer jemand, wenn du Hilfe brauchst.

HABT IHR DAS GEFüHL, DASS IHR VON VORNHEREIN SCHLECHTERE CHANCEN IM LEBEN HABT, WEIL IHR AUS EINEM VIERTEL WIE MARZAHN-HELLERSDORF KOMMT?Marvin: Nö, kann man so nicht sagen. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Man kann hier genau das Gleiche erreichen wie zum Beispiel in Wannsee. Es liegt an einem selbst, was man daraus macht.

Die Eisenplatten sind schwer, und die Haustechnikwerkstatt im Don Bosco Zen-trum Berlin liegt im ersten Stock. „Das ist schon harte Arbeit, die Dinger hierher zu schleppen“, sagt Kevin Böttcher. Doch aufgeben ist für den 20-Jährigen nicht drin. Diesmal nicht. Er will endlich etwas machen aus seinem Leben, eine Zu-kunft haben, eine Ausbildung, einen Job.

Vor vier Jahren sah das noch ganz anders aus. Damals, in der Hauptschule, hatte Kevin keine Lust, sich anzustrengen. „Ich hatte keinen Bock auf Schule – also bin ich auch nicht hingegangen“, erklärt er. Nach der achten Klasse war Schluss, einen Abschluss hatte der damals 16-Jährige nicht. Aber wirklich ge-stört hat ihn das auch nicht. Er lebte von Harzt IV, wohnte in der Plattenbauwoh-nung seiner Eltern, blieb den halben Tag im Bett liegen und zog bis spät in die Nacht mit seinen Freunden herum. „Denen ging es ja auch nicht anders als mir. Die haben auch einfach nichts gemacht.“

Vier Jahre lang hatte Kevin sich abgeschrieben. Dann bekam sein Stiefvater einen Job bei einer Sicherheitsfirma, und plötzlich wurde dem Schulabbrecher klar, dass er mehr aus seinem Leben machen wollte. Er hatte Glück: Die Agentur für Arbeit vermittelte ihm einen Platz im Projekt „Schule auf Rädern“ der Ma-nege gGmbH im Don Bosco Zentrum Berlin. Hier will er seinen Schulabschluss nachmachen und dann einen Job suchen. „Am liebsten als Lastwagenfahrer oder als Lagerist“, sagt Kevin. Er weiß, dass es bis dahin ein weiter Weg ist, aber diesmal ist er fest entschlossen, nicht auf halber Strecke aufzugeben – auch wenn es hart wird wie bei der Schlepperei mit den Eisenplatten.

PORTRäT: KEVIN BöTTCHER, 20 JAHRE

„WENN MAN PROBLEME HAT, DANN IST HIER IMMER JEMAND DA, MIT DEM MAN DRüBER REDEN KANN UND DER EINEM HILFT.“KEVIN

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Thema

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an mehr als vierzig Standorten in ganz

Deutschland sind die Salesianer Don Boscos

und die Don Bosco Schwestern mit

kindern und Jugendlichen unterwegs.

An mehr als vierzig Standorten in Deutschland sind die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco Schwestern mit Kindern und Jugendlichen unterwegs. Dabei geht es weniger um tatsächliche Reisen von Ort zu Ort, sondern darum, die Schüler, Auszubildenden oder Teilnehmer an Berufsvorbereitungs- und anderen Maßnahmen auf einem Stück ihres Lebenswegs zu begleiten. Oft sind die jungen Menschen mit schwerem Gepäck beladen: problematischen Familienverhältnissen, geistigen oder körperlichen Behinderungen oder anderen Rahmenbedingungen, die sie belasten. Etwa 320 Salesianer Don Boscos, 80 Don Bosco Schwestern, 1.650 Mitarbeiter und viele Ehrenamtliche betreuen täglich mehrere Tausend Kinder und Jugendliche. Hier einige Beispiele.

Unterwegs mit jungen Menschen

DON BOSCO IN DEUTSCHLAND

kloster Benediktbeuern Historische Klosteranlage mit zwei Hoch-schulen, Gästehäusern und mehreren Ein-richtungen für Jugendbildung.

BeromünsterDie einzige ausländische Filiale der deut-schen Salesianerprovinz. Schwerpunkte: Jugendseelsorge und Bildungsmaßnah-men.

pfaffendorfIn einem heilpädagogischen Heim und ei-nem sonderpädagogischen Förderzentrum finden Kinder und Jugendliche individuelle Unterstützung.

kölnIm Jugendzentrum Don-Bosco-Club be-kommen Kinder und Jugendliche ein Mit-tagessen und Hilfe bei den Hausaufgaben. Viele verbringen ihre Freizeit hier.

Berlin Zu der Niederlassung im Bezirk Marzahn gehören die Manege gGmbH, die Jugend-sozialarbeit leistet, und ein Jugendgästehaus.

BurgstädtDie Don Bosco Jugend-Werk GmbH Sach-sen bietet berufliche Rehabilitation für Be-hinderte sowie Berufsvorbereitung und -ausbildung an.

mehr Informationen über alle einrichtungen unter www.donbosco.de und www.donboscoschwestern.de

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Thema

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Ziel aller einrichtungen ist es, im Sinne

der ordensgründer jungen menschen

lebensfreude zu vermitteln und ihnen zu

einem geglückten lebensweg zu verhelfen.

BambergDie Zirkuswerkstatt und das Projekt „Lifeline“ für straffällige junge Men-schen sind nur zwei von vielen Tä-tigkeitsbereichen des Don Bosco Jugendwerks.

GelsenkirchenSchon seit mehr als 50 Jahren lei-ten die Don Bosco Schwestern die Kindertagesstätte Don Bosco.

magdeburg Das Kinder- und Jugendzentrum der Don Bosco Schwestern hat sich seit seiner Gründung 1992 zu einer stadtbekannten Anlaufstelle für junge Menschen entwickelt.

münchenSalesianer Don Boscos Neben ei-nem Jugendwohnheim und weite-ren Einrichtungen befindet sich hier die Ordenszentrale (Provinzialat) der Gemeinschaft.Don Bosco Schwestern Auch das Provinzialat der Don Bosco Schwes-tern ist in München. Außerdem be-treiben die Schwestern dort ein Mädchenwohnheim.

* auf der karte sind die einrichtungen der Salesianer Don Boscos rot eingezeichnet, die einrichtungen der Don Bosco Schwestern schwarz.

• calhorn

• hannover• Berlin

• essen essen-Borbeck essen-kettwig

• Gelsenkirchen

• heiligenstadt• kassel• köln• neunkirchen• Bonn • Burgstädt

• chemnitz

• Sannerz

• pfaffendorf

• Bamberg• Würzburg

• Forchheim• nürnberg

• mainz• trier

• helenenberg

• Jünkerath

• Stuttgart

• ensdorf

• Regensburg

konstanz •

• Beromünster (ch)

Buxheim •

• augsburg

• Vilsbiburg

• mettenheim• aschau-Waldwinkel• münchen

• Benediktbeuern• Rimsting

• magdeburg

kelheim •eschelbach •

augsburg •münchen •

Benediktbeuern •Rottenbuch •

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Der tägliche Kampf mit den Hausaufgaben

Eine Mutter erzählt

„Hausaufgaben-Hölle“ nannte Petra Plaum (39) den täglichen Wahnsinn am Nachmittag lange. Inzwischen ist sie etwas gelassener, wenn sie mit Amelie (9) und den Zwillingen

Pauline und Johanna (8) Aufsätze interpretiert und über Matheaufgaben brütet. Die freie Journalistin aus Donauwörth über gute Vorsätze, Wutanfälle und Leistungsdruck.

protokoll und Fotos: Christina Tangerding

Mit meiner Amelie ging es mit den Hausaufgaben erst mal total locker los. Ich hatte mir nämlich vorgenommen, ich würde es genauso machen

wie meine Mama: Ich würde nachmittags den Kindern ein schönes, warmes Essen hinstellen, würde ihnen die Schreibtische freiräumen oder eine Ecke am Küchen-tisch, und dann dürften sie sich da auf ihre Hausaufga-ben konzentrieren. Und ich würde einfach gucken, dass es keinen Streit gibt. Bei Amelie hat es auch ganz toll geklappt. Sie kam rein, hat Hausaufgaben gemacht, und es gab nie ein Problem. Also dachte ich, ich habe den Bo-gen raus und mache es bei den Zwillingen ganz genauso. Aber dann gingen sie in die Schule – und auf einmal war gar nichts mehr locker.

Denn zum einen hat sich der Lehrplan in diesem ei-nen Jahr nochmal beschleunigt. Und zum anderen taten sich die Kleineren einfach nicht leicht mit dem, was die Lehrerin erklärte. Die Zwillinge gehen in verschiedene Klassen – bei einer gab es immer etwas, was ich erklären musste, weil sie es überhaupt nicht geblickt hatte. Also habe ich ihr geholfen. Dann schrie der nächste Zwilling: Mama, ich verstehe das auch nicht, du musst mir auch helfen! Und irgendwann kam dann auch Amelie: Mama, warum immer nur die Kleinen, ich brauche ebenfalls Hilfe! Das war dann eine Situation, die total heftig war.

Anfangs lernte jedes Mädchen im eigenen Zimmer am ei-genen Schreibtisch. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass Pauline sich an ihrem eigenen Schreibtisch am bes-ten konzentrieren kann, Amelie und Johanna sitzen am Wohnzimmertisch. Das klappt ganz gut, nur manchmal geht das Gestreite los.

Vom Ablauf her ist es so, dass Amelie, die Viertkläs-serin, direkt nach der Schule um 13 Uhr nach Hause kommt und zu Mittag isst. Die beiden Drittklässerinnen essen in der Mittagsbetreuung und machen dort einen Teil ihrer Hausaufgaben. Sie kommen gegen 14.45 Uhr nach Hause. Oft haben sie dann noch Hunger So essen wir zusammen, reden auch darüber, wie es in der Schu-le war. Diese Zäsur tut uns ganz gut. Gegen 15 Uhr fan-gen die Kinder dann mit den Hausaufgaben an. Tja, und das hatte ich mir natürlich so vorgestellt, dass jede ihre Sachen selbstständig erledigt und ich die Küche aufräu-men und andere Haushaltsangelegenheiten regeln kann, morgens arbeite ich ja. Anfangs rannte ich wie aufgezo-gen zwischen den Kinderzimmern, der Küche und der Waschküche hin und her. Das lenkte die Kinder aber sehr ab, und ich wurde aggressiv. Inzwischen mache ich Haushaltsdinge vermehrt doch morgens oder später am Abend. Ich akzeptiere, dass ich weniger Stunden für meinen Beruf habe als damals, als die Kinder in den Kin-

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Familie

Der tägliche Kampf mit den Hausaufgaben

dann nur: Ab ins Bett, 20 Minuten dösen oder gar schla-fen, dann muss halt am Abend gelernt werden.

Zum Glück gehen die Kinder gerne in die Schule, und trotz gelegentlicher Motzereien denke ich, dass sie gut zurechtkommen. Wir Eltern haben auch die Einstel-lung, dass eine Vier oder Fünf kein Weltuntergang ist. Wobei natürlich eine Zwei schöner ist. Den Druck, den andere Eltern und zum Teil auch die Schule machen, fand ich am Anfang ziemlich doof. Das Thema übertritt

wollte ich zunächst vermeiden. Aber dann kam Amelie schon in der ersten Klasse und meinte: Die Lehrerin hat gesagt, der und der kommt garantiert aufs Gymnasium, wenn er so weitermacht. Das Gymnasium wurde gleich als die Königsklasse verkauft. Bei den Eltern gibt es eine Mischung. Da gibt es sowohl welche, die sagen, mein Kind muss unbedingt aufs Gymnasium, als auch solche,

dergarten gingen. Das fällt mir nicht leicht, aber ab der fünften Klasse gibt es viel Nachmittagsunterricht, dann werden die Karten ja neu gemischt.

Die Kinder sagen, Hausaufgaben sind doof. Sie ha-ben von mir vermittelt bekommen, dass Hausaufgaben einfach gemacht werden müssen, um sich den Stoff aus der Schule besser einzuprägen, um schlau zu werden. Ich habe mit den Lehrerinnen vereinbart, dass wir nach einer Stunde konzentrierten Hausaufgabenmachens –

wenn dann immer noch kein Land in Sicht ist – abbre-chen. Die Lehrerinnen sind selbst der Meinung, dass so viel Stoff im Normalfall nicht aufgegeben werden sollte. Denn zusätzlich zu den Hausaufgaben müssen die Kin-der ja auch noch vorlesen, das Einmaleins üben und Stoff wiederholen. Das Problem ist, dass sich bei uns die Hausaufgaben letztendlich doch oft bis fünf oder halb sechs ziehen. Denn eine Stunde, das heißt ja eine Stunde pro Kind!

Letztes Jahr bin ich ungefähr zwei Mal pro Woche wegen der Hausaufgaben ausgerastet. Inzwi-schen ist es besser geworden und es passiert noch etwa zwei Mal pro Monat. Dann werde ich laut und haue auf den Tisch. Die Gründe sind unterschiedlich. Manchmal rege ich mich über die Lehrerin auf, die etwas aufgegeben hat, was ich als Beschäftigungstherapie emp-finde. Oder über einen Aufsatz, der in der zweiten Klasse zum Thema wurde, obwohl er vom Inhalt her in die fünfte oder siebte Klasse gehört hätte. Da hat der Lehrplan einfach ziemliche Mängel und die Lehrer haben leider auch keinen großen Spielraum.

Manchmal vermitteln meine Kinder auch, dass sie null Bock haben und hängen motzend auf der Tischplatte rum. Oder sie be-ginnen, sich zu streiten oder so-gar zu hauen. Da kann es dann schon passieren, dass ich mal ein paar Flüche loslasse. Es kam auch schon vor, dass ein Kind übermü-det von der Schule heimkam und deswegen herumheulte. Da hilft

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Die nachmittage bei Fa-milie plaum sind geprägt von einem thema: haus-aufgaben. Während ame-lie (im Bild mit ihrer mut-ter) fast ohne hilfe zu-rechtkommt, brauchen ih-re Schwestern eine intensive Betreuung.

»Die Kinder bekommen von Anfang an das Bewusstsein: Du musst Leistung bringen.« Petra Plaum, Mutter von drei Grundschulkindern

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die finden, bloß nicht aufs Gymnasium, wir haben kei-ne Lust, diesen Druck in der Familie zu haben. Ich selbst werde alle infrage kommenden Schulen besuchen, und dann entscheiden wir, was zum einzelnen Kind passt. Was ich schon weiß: Haupt- und Mittelschulen sind bes-ser als ihr Ruf und den zweiten Bildungsweg gibt es ja auch noch. Eltern müssen da mit den eigenen Ansprü-chen und der eigenen Enttäuschung umzugehen lernen. Ich gebe auch anderen Eltern gegenüber offen zu, dass es bei uns nicht immer rund läuft, wir auch schon Fün-fen hatten. Viele wirken dann erleichtert und geben zu: Bei uns gibt es auch Hängepartien. Es ist beruhigend und schön, zu spüren, dass man da nicht alleine ist.

Die Kinder sind heute in der Schule sehr gefordert und sie bekommen von Anfang an das Bewusstsein: Du musst Leistung bringen. Das finde ich bedenklich. Ich erinnere mich, dass Amelie mit der ersten Drei nach

Hause kam und gefragt hat: Schimpfst du mich jetzt? Ich habe gesagt: Eine Drei, befriedigend, warum soll ich dich schimpfen? Da hatte sie offensichtlich schon mitbekom-men, dass andere für eine Drei Kritik kriegen. Ich versu-che, den Kindern zu vermitteln, dass Noten nicht alles sind. Bei uns wird auch der Zeugnistag immer gefeiert. Alle Kinder bekommen die gleichen Belohnungen, wir essen zusammen Pommes, gehen ins Kino oder machen es uns sonst irgendwie schön.

Ich fühle mich durch das Thema Hausaufgaben gut gefordert. Dadurch, dass alle Kinder in einem ähnlichen Alter sind, läuft alles immer auf einmal, das ist schon hart. Ich bin auch schon stampfend und fluchend durchs Haus gepoltert und habe gerufen: An dieser Schule geht man von der nicht berufstätigen Ein-Kind-Mutter mit helfender Oma aus! Aber wir wohnen nun mal weit weg von den Verwandten – und mein Mann kommt abends zu spät heim, um beim üben zu helfen. So habe ich mir eine gewisse Wurstigkeit, einen Mut zur Lücke antrainiert. Und ich achte aufs Geld, denn es wird sicher Phasen ge-ben, wo wir Nachhilfe in Anspruch nehmen.

Letztes Jahr habe ich immer von der „Hausaufgaben-Hölle“ gesprochen. Da waren die Kinder noch nicht in der schulischen Hausaufgabenbetreuung und es gab je-den Tag Kämpfe. Jetzt ist es entspannter, Amelie kann ja das Gros ihrer Aufgaben erledigen, bevor die Geschwister heimkommen. Und die Zwillinge stampfen nicht mehr gleich auf den Boden, wenn mal was nicht klappt.

Natürlich hilft es den Kindern auch, wenn der Er-wachsene, der die Hausaufgaben betreut, an der eigenen Gelassenheit arbeitet. Oft koche ich jetzt nachmittags eine Kanne Tee und versuche, das Ganze als eine Art Pause für mich zu sehen. Einfach, um die Dramatik et-was rauszunehmen.

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16 DonBoScomagazin 1/2012

Familie

So klappt es mit den Hausaufgabentipps von lerntherapeutin Dr. Birgit ebbert

1. Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass Hausaufgaben keine Gemeinheit der Lehrer sind, sondern ihm selbst helfen, Dinge besser zu verstehen.

2. Gewöhnen Sie Ihr Kind und sich vom ersten Tag daran, zu einer bestimmten Zeit an einem festen Ort zu lernen. Tragen Sie die Lernzeit in den Familien-kalender ein und achten Sie diese Zeit.

3. Ermuntern Sie Ihr Kind, den Lernplatz freizuräu-men von allem, was ablenkt, und stattdessen alle Ar-beitsmittel, die es benötigt, griffbereit hinzulegen.

4. Fordern Sie Ihr Kind auf, sich am Anfang der Lernzeit einen Überblick über die Hausaufgaben zu verschaffen und die Reihenfolge festzulegen. Klären Sie dabei auch, wo es Hilfe benötigt, und regen Sie es an, mit einer einfachen Aufgabe zu beginnen.

5. Falls Ihr Kind Fehler macht, lösen Sie die Auf-gaben nicht, sondern erkundigen Sie sich, ob sich Ihr Kind sicher ist, oder ob es eine andere Lösung geben könnte. Arbeiten Sie mit ihm gemeinsam die richtige Lösung heraus.

Dr. Birgit Ebbert, Dipl.-Pädagogin und Fachbuchauto-rin, leitet das Insti-tut „Die Lernbeglei-ter“ in Hagen.

eigentlich will sie ganz ge-lassen sein. trotzdem platzt petra plaum manchmal der kragen.

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Wie viel Förderung braucht mein Kind?

Viele Eltern fragen sich, wie sie ihr Kind bestmöglich fördern können. Sind die Sorgen übertrieben?Es ist grundsätzlich immer berechtigt, wenn Eltern sich sorgen. Verschärft wird das aber heute dadurch, dass El-tern andere Eltern erleben, die ihr Kind schon sehr früh fördern. Das setzt ein Konkurrenzdenken in Gang. Eltern sorgen sich heute ganz schnell, ob ihr Kind in der wirt-schaftlichen Entwicklung mithalten kann. Sie haben im-mer weniger Vertrauen in die Entwicklung ihres Kindes und vertrauen immer weniger darauf, dass es einen guten Platz in der Gesellschaft finden wird. Unsere Wirtschafts-form dringt mit ihrer Forderung nach Schnelligkeit und andauerndem Lernen massiv ins Familienleben ein.

Einige Kinder gehen von einem Kurs zum nächsten, andere erhalten keinerlei Lernanreiz. Haben Kinder ohne Förderung später überhaupt noch eine Chance?Es stimmt, die Schere geht immer weiter auseinander. In Deutschland entscheidet die soziale Herkunft massiv da-rüber, welchen schulischen und beruflichen Erfolg das Kind einmal haben wird. Aber ich glaube, dass viel von der Förderung, die einem Kind geboten wird, dem Kind gar nichts nutzt. Ein Kind ist von Geburt an darauf ange-legt, sich zu binden und die Welt zu erkunden. Wenn es Erwachsene um sich hat, die mit Liebe und Zeit Fragen

beantworten, ihnen Lernerfahrungen zugestehen, dann ist das die optimale Förderung. Ein Kind muss nicht mit drei Jahren Englisch lernen. Wenn Kinder bis zu einem Alter von vier oder fünf Jahren die Erfahrung gemacht haben, dass Lernen Spaß macht, dann greifen sie die Förderung, die durch Kindertagesstätte oder Schule auf sie zukommt, begierig auf. Kinder, denen eine sichere Bindung fehlt oder die in ihren Fragen und Erkundungen Desinteresse oder gar Ablehnung erfahren, entwickeln Angst vor der Welt oder fühlen sich überfordert und blei-ben in der Entwicklung blockiert.

Wann ist professionelle Hilfe nötig? Immer dann, wenn ein Kind in seiner natürlichen Neu-gier gestört ist. Wenn Eltern merken, dass ein Kind wenig Fragen stellt, dass es zu zurückgezogen ist und zu ängst-lich auf Neues reagiert, dann ist es angebracht, genau-er hinzuschauen. Professionelle Hilfe ist zudem nötig, wenn deutliche Störungen in der motorischen oder in der sprachlichen Entwicklung vorliegen. Dabei geht es aber nicht primär um Förderung, sondern darum, Blockaden beiseitezuschieben, die im Kind oder aufgrund von fami-liären oder sozialen Problemen entstanden sind.

Interview: Christina Tangerding

Im Interview »

nachhilfe, Blockflöte, Kinder-Yoga, Logopädie – das Angebot an Förder- und Hilfsangebo-ten für Kinder ist kaum noch zu überblicken. Viele Eltern fühlen sich überfordert mit der Frage, wie viel und welche Förderung ihr Kind tatsächlich braucht. Das Don BoSco maga-zin sprach darüber mit Josef Zimmermann, Leiter der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der caritas in Köln.

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Familie

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Kolumne von Gesa Rensmann: überLeben in der Familie

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Familie

Lisa kann sich heute nicht mit Jakob treffen. Sie hat um 15 Uhr Reiten und um 17 Uhr muss sie Gitar-re üben. Morgen geht es leider auch nicht, weil

mittwochs immer Tanzstunde ist. Donnerstag: Gitarren-unterricht, Freitag: Ja, das könnte gehen. Auch Sophie ist vielbeschäftigt, ebenso Tim. Nur mein Jakob hat am Nachmittag nach den Hausaufgaben fast immer Zeit. Er geht nur am Donnerstag zum Theaterspielen, seine Her-zenssache. Alle anderen Aktivitäten sind ihm zu viel. Klavier hat er wieder aufgegeben, als ihm klar wurde, dass man das alle zwei Tage üben muss. Sport macht er in der Schule, mehr will er nicht.

Bei den Kleinen ist es aber oft wie bei den Großen: Es ist immer schwierig, sich zu verabreden, und ohne Ter-minkalender geht gar nix. Jakobs Freunde haben prall gefüllte Nachmittagspläne, straff organisiert und über-wacht von den Mamas. Ausnahmen zwecklos. Bildung verpflichtet. Spontanes Spielen kommt selten vor.

Wie die Kinder das aushalten, ist mir ein Rätsel. Denn der Stress beginnt ja nicht erst am Nachmittag. Schule ist bestens geeignet, Kinder darauf vorzubereiten, dass wir nicht fürs Leben, sondern für gute Noten lernen. Eine Stunde Hausaufgaben im dritten Schuljahr reicht nicht mehr aus. Zwei Stunden sind die Regel. Jakob ist oft rich-tig sauer deswegen. Wenn er dann gegen 16 Uhr endlich alles erledigt hat, findet er nur schwer ins unbeschwerte Spielen. Das Leben von Kindern ist anstrengend. Und so wie bei den Erwachsenen die psychosomatischen Be-schwerden immer mehr werden und die Arbeitsausfälle aufgrund von psychischen Belastungen wachsen, voll-zieht sich das gleiche auch bei unseren Kindern.

Wir Großen sind dafür verantwortlich, und ich frage mich immer wieder, wie ich selbst mich dazu stellen soll. Was ist das richtige Maß an Förderung und Bildung und wann und wie oft darf sich Lernen einfach unkontrolliert und ohne Zutun der Erwachsenen im kindlichen Spiel entfalten? Ich verstehe durchaus die Sorge von Eltern, dass ihr Kind zu wenig Rüstzeug für seinen Lebensweg bekommen könnte, wenn es nicht fortwährend gefördert wird. Mir selbst wird auch manchmal Angst und Bange, wenn ich überlege, was Kinder alles können sollen. Aber ich kann mich auch immer wieder selbst zur Ruhe brin-gen, wenn ich meine Kinder beim Spielen beobachte: ihre Versunkenheit, ihre Fantasie, ihre Hingabe an die Sache. Mir scheint, wir vergessen immer wieder, dass Spielen und Lernen keine Gegensatzpaare sind, sondern eine Einheit bilden. Erinnern Sie sich? Ihre grundlegen-den Kenntnisse über Marktwirtschaft haben Sie sich auch nicht angelesen oder in der Schule gelernt, sondern beim Monopoly kapiert! Und Monopoly, das sei hier noch mal betont, ist kein Förder- und Lernspiel.

Die allerdings gibt es zuhauf. Kein neues Spiel kommt auf den Markt, bei dem nicht betont wird, was damit al-les beim Kind gefördert wird. Ich selbst bin ja schon mit einer Fülle von Spielen aufgewachsen, aber die Genera-tion meiner Eltern überhaupt nicht. Liest man die För-derbereiche auf Spielen, müsste man eigentlich daraus schließen, dass diese arme alte Generation nur komplette Idioten hervorgebracht hat. Das war aber nicht so. Ganz im Gegenteil, der Bedarf an Kinderpsychologen, Logopä-den, Lerntrainern, Ergotherapeuten usw. war verschwin-dend gering. Ich will damit nicht sagen, dass das heute alles nur überflüssiger Quatsch ist. Manches ist wirklich sehr hilfreich. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass ein bisschen weniger von allem ein Mehr an Lebensqualität für Kinder und ihre Eltern bedeuten würde. Lernen kann man auch im nachmittäglichen Spiel, Bildung hat ihren guten Platz am Vormittag im Kindergarten oder in der Schule. Und noch eine kleine musikalische Erinnerung dazu von einer, die am besten wusste, was Kinder brau-chen: Astrid Lindgren. Sie hat ihrer Pippi Langstrumpf das Lied „Faulsein ist wunderbar“ in den Mund gelegt, und meine Kinder mögen das sehr gern singen. Laut und mit Wonne!

Gesa Rensmann (42) ist Lektorin in einem Fachverlag für Frühpädagogik und Religion. Mit ihrem Mann Kruno Ilakovac (40) und ihren beiden Kindern Jakob (8) und Ines (4) lebt sie in der Nähe von München. Im Don BoSco magazin berichtet sie regelmäßig aus ihrem familiären Alltag. Ill

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Alles zu viel?

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Donnerstags gehe ich immer zum Ballett. Im Moment üben wir für eine Aufführung im Stadtthea-ter, bei der wir mitspielen dürfen. Mit meinem rosa Kleid sehe ich aus wie eine Prinzessin.

Luisa (7) wohnt mit ihren Eltern und ihrem Bruder in der Nähe von Hamburg.

Am liebsten spiele ich Fußball mit meinen Freunden. Ich bin so gut, dass mich sogar die größeren Jungs in ihrer Mannschaft haben wollen. Mein Traum ist, einmal Fußballstar zu werden und für unsere Nationalmannschaft zu spielen.

Joseph (10) lebt mit seinen Eltern und vier Geschwistern in Conakry, Guinea.

Mein Nachmittag

Hier und dort

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Ständig bekommt er e-mails. Ein Bekannter will wissen, wie er die neue Software auf dem Rechner starten soll. Ein Mitglied des Gemeinderats kommt mit dem Programm zur Mitgliederverwaltung nicht zurecht und braucht Hilfe. Ein Freund aus dem Computerclub hat ein Spezialproblem mit einer neuen Festplatte. Ralf Dieter Wolf sitzt vor seinem Bildschirm, liest sich alle Anfragen durch und beantwortet sie geduldig. Auf dem Arbeitsmarkt gelten Über-50-Jährige oft als unver-mittelbar, weil zu alt. Wolf ist 81, aber ein gefragter Mann, wenn es um Computer geht. Nach seiner Pensionierung 1986 kaufte sich Wolf einen der ersten Personalcomputer, die es auf dem Markt gab: den Macintosh 512/800. Zu dieser Zeit besorgten sich die meisten Menschen noch neue elektrische Schreibmaschinen und kamen sich dabei mächtig modern vor. Er brachte sich die Arbeit mit dem Rechner selbst bei. Bald beherrschte er das Gerät so gut, dass er anderen Hilfe leisten konnte. 1990 gründete er mit Gleichgesinnten eine Art Selbsthilfegruppe für Computer-verrückte. Sie treffen sich regelmäßig, um über die neues-ten Errungenschaften zu sprechen. Ihr Name: Mac-Club, benannt nach ihrem Lieblingscomputer. Seit Jahrzehnten berät Wolf nicht nur Freunde und Nach-barn, sondern auch die Kirchengemeinde in Gerbrunn bei Würzburg, wo er zusammen mit seiner Frau lebt. Vor eini-gen Jahren kam ein Mönch aus dem Augustinerkloster auf ihn zu. Die Gemeinschaft benötigte eine Personaldaten-bank. Die jungen Mönche wussten nicht weiter, Ralf Dieter Wolf dagegen schon. In kürzester Zeit richtete er das Pro-gramm ein.Den ganzen Tag am Computer sitzt er trotzdem nicht. Seine zweite große Leidenschaft sind Reisen. Wolf war schon in fast allen Winkeln der Erde. Aber er verbringt auch gerne Zeit zu Hause, besonders dann, wenn die drei Söhne und die Tochter mit den Enkelkindern anreisen. Noch sind sie klein, doch bald schon werden sie sich wundern, was Opa alles am Computer kann.

Tipps vom Computerspezialisten

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LeidenschaftLebenslust und

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Don Bosco

Was wir machen, ist keine verkappte So-zialarbeit, sondern echte, hochwertige Tanzkunst – darauf lege ich Wert.“ Heidi Rehse stellt den Cappuccino energisch zu-

rück auf den schmalen Bistrotisch in ihrer Heimatstadt Stuttgart, im Haus der Kirche, wo sie für ein schnelles Gespräch Zeit hat. Schnell muss es bei der schmalen Blondine fast immer gehen. Heidi ist seit jeher viel un-terwegs. Erst wenige Tage liegt der letzte Aufenthalt in Indien zurück, und schon nächste Woche muss sie in Brasilien „was regeln“.

Wenn sie von ihrem Aufenthalt in Indien erzählt, schwingt Stolz in ihrer Stimme mit. Dort hat sie im Don Bosco Zentrum Nilayam in Kochin mit den jugendlichen Bewohnern gearbeitet – mit ehemaligen Straßenkin-dern und Jugendlichen aus zerrütteten Familien, die ohne Liebe aufwuchsen. Was Heidi Rehse mit den Jungs im Alter von acht bis 20 Jahren macht, mag auf den ers-ten Blick überraschen: Sie tanzt mit ihnen. Hip-Hop-Im-provisationen, Tanztheater, Bollywood-Choreografien, Modern Dance und das, was unter konservativen Spöt-tern als Ausdruckstanz verschrien ist. Dabei ist Tanzen bei Heidi harte Arbeit, körperlich wie seelisch. „Viele der Jungs haben noch nie etwas selber gemacht, eine Sache von Anfang bis Ende neu erlernt und anderen Men-schen dann gezeigt, was sie können. Tanzen ist Selbst-bewusstseinstraining, Disziplin und Lampenfieber, man muss sich in die Gruppe integrieren und gleichzeitig zählt jeder Einzelne. Das funktioniert überall, egal ob in Brasilien, in Ghana, Stuttgart oder eben in Indien“, sagt Heidi. „Der therapeutische Ansatz kommt quasi durch die Hintertür.“

tanzen kann befreiend wirken: heidi Rehse und ihre kleine tochter beim training mit den Jungs aus dem Don Bosco Zentrum nilayam in Indien.

Mit einem ungewöhnlichen Projekt vermittelt die Stuttgarterin Heidi Rehse enachteiligten Jugendlichen in aller Welt ein neues Selbstwertgefühl: Sie tanzt mit ihnen. Mit Hip-Hop, Bollywood-Choreografien und Tanztheater gibt sie Straßenkindern die Möglichkeit, ihre Gefühle auszudrücken und Erfolge zu erleben – zum Beispiel im Don Bosco Zentrum Nilayam in Indien.

text: Ulla Fricke

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Enorm groß ist auch die Zahl der Straßenkinder. Allein in der Hauptstadt wachsen rund 400.000 Kinder und Jugendliche ohne ein Zuhause auf. Ihnen gilt das Engagement der Salesianer in dem Land ganz besonders. 1926 hat der Orden seine Arbeit in In-dien begonnen. Heute sind 2.282 Salesianer dort tätig. Sie wir-ken in 223 Einrichtungen an 206 verschiedenen Standorten – vor allem in Jugendzentren, Schulen und Berufsbildungszentren.

Hauptstadt Neu-Delhi

einwohnerzahl ca. 1,2 Milliarden

Landessprache Hindi, Englisch und 21 weitere Sprachen

Religionen/Kirchen Hindus (80%), Moslems (13%), Christen (2%), Sikhs (2%), Buddhisten (0,8%)

Indien ist eine parlamentarische Demokratie mit 28 Bundesstaa-ten. Riesige, schnell wachsende Metropolen wie Mumbai, Kolka-ta, Delhi, Bangalore und Chennai stehen einer zahlenmäßig ho-hen Landbevölkerung gegenüber (mehr als 800 Millionen Men-schen leben auf dem Lande). Obwohl die Wirtschaft des Landes schnell wächst, haben 44% der Inder weniger als 1 US-Dollar pro Tag zur Verfügung.

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Gewalt in tanzschritte umsetzenBeispiele für die pädagogische Qualität kann die Tanz-lehrerin nach über 15 Jahren Arbeit mit Jugendlichen aus Slums, Favelas und Ghettos zahlreiche nennen. In Kochin fällt ihr Suresh ein. 16 Jahre, schüchtern, ge-

hemmt und unglücklich. In drei Wochen Training hat Su-resh seine Leidenschaft fürs Tanzen entdeckt. Reihe für Reihe arbeitete sich der Junge nach vorne, bis er ganz an der Spitze tanzen durfte. Suresh, der vorher am liebsten unsichtbar gewesen wäre, der über seine Vergangenheit nicht sprechen will und die Welt da draußen am liebsten ausblenden möchte. Heidi Rehse ist stolz auf ihn: „Wenn ich an die Abschlussaufführung im Bosco Nilayam den-ke, kriege ich noch jetzt eine Gänsehaut. Die haben den Saal so gerockt, soviel Leidenschaft und Liebe in die Aufführung gesteckt, das hat mich richtig umgehauen.“ Deswegen arbeitet die Stuttgarterin am liebsten mit den bisher Chancenlosen, den Spätzündern. Die merken zum ersten Mal, was in ihnen steckt, und sie können ihre Er-fahrungen beim Tanzen verarbeiten, ihre Verletzungen thematisieren.

Gewalt hat jedes der Straßenkinder schon erlitten – durch Lehrer, Eltern, Polizisten oder wütende Laden-besitzer zum Beispiel. Ihre Erfahrungen mit Prügel und Ohnmacht integrieren die Jungs aus dem Tanzprojekt mit kreativen Bewegungen und Schrittfolgen in die Choreografie. Und es wird nicht einfach nur vor sich hingetanzt – mindestens eine professionelle Auffüh-rung steht am Ende jedes Einsatzes. „Die Jungs müssen raus aus ihrer bekannten Welt, müssen Leute aus der Mittelschicht treffen, etwas Anderes als das Ghetto ken-nenlernen.“

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neue horizonte entdecken: heidi Rehse arbeitet am liebsten mit den bisher chancenlosen.

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Don Bosco

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Wenn Sie mehr über die Arbeit der Salesianer Don Boscos in Indien wissen wollen, wenden Sie sich bitte an Projektreferentin Margret Vogt von Don Bosco Mission:

Margret VogtDon Bosco Mission Sträßchensweg 353113 Bonn Tel.: 0228 / 539 65 22 [email protected]

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hunger nach liebeDass es beim Tanzen um mehr geht als nur um die nächs-te Aufführung, hat Heidi Rehse in Brasilien gemerkt. Als knapp 20-jährige Studentin der Sozialpädagogik kam sie nach Rio, schon damals als leidenschaftliche Tänzerin. Eine Freundin nahm sie mit in eine Favela, ein Elends-viertel. Dort bemerkte Heidi Rehse zum ersten Mal den Hunger der Kinder nach Liebe, Bewegung, Berührung, Anerkennung. Der Tanzunterricht nahm Fahrt auf, eine große Aufführung sollte die Mühen belohnen. Beim Ein-studieren der Texte aus „Der kleine Prinz“ wurde sicht-bar, dass kaum eines der Kinder lesen konnte – trotz mehr oder weniger regelmäßigem Schulbesuch. „Dann müsst ihr es eben lernen, wenn ihr die Rolle wollt“, war Heidis Argument. Und die Kids bissen sich tatsächlich durch den Text. Das war 1999 und der Startschuss für ih-ren Verein Salamaleque, portugiesisch für tiefe Verbeu-gung. „Ich mochte die ähnlichkeit des Wortes mit ‚mo-leque‘, was so viel wie Bengel oder Lausbub bedeutet.“ Als es Heidi Rehse nach 15 Jahren wieder nach Deutsch-land zog, hatte sie in Brasilien genug Erfahrung gesam-melt, um ähnliche Projekte auch in anderen Ecken der Welt zu organisieren.

Mit Don Bosco geht die Tanzlehrerin eine langfristi-ge Partnerschaft ein. Denn in den Don Bosco Projekten findet sie genau die Jugendlichen, die sie mit ihrer Arbeit erreichen möchte. Und diese wiederum sind dankbar für so viel Aufmerksamkeit und Abwechslung.

tanzen befreit und entspannt

„Ich versuche, ganz unverkrampft auf die Jugendlichen zuzugehen und ihnen Freude an der Bewegung zu ver-mitteln. Gerade für die vielen Waisen sind körperliche Be-rührungen extrem wichtig. Dabei entspannen sie sich.“ Oft lösen sich diese Verspannungen geradezu sinnbild-lich. Der kleine Thomson (9 Jahre) ist ein solches Beispiel. Seine Mutter arbeitet viele tausend Kilometer entfernt im Oman, und der Kleine litt furchtbar unter Heimweh und blieb ganz in seiner eigenen Trauerwelt. Nach einer Tanz-session öffnete Thomson sein Herz und sprach über seine Mutter und wie er sie vermisse. Seitdem geht eine schritt-weise Veränderung mit dem Jungen einher.

Das rührendste Beispiel bekam Heidi von Salesia-nerpater Cyriac zu hören, der das Straßenkinderzentrum Bosco Sumanahalli in Bangalore leitet: Der 17-jährige Ka-ran war aufgrund seiner autistischen Erkrankung immer ein Sonderling, ein Einzelgänger. Mit Feuereifer stürzte er sich in das Tanzen. Auch er durfte aufgrund seines Ta-lentes in die begehrte erste Reihe aufrücken. Die ganze Gruppendynamik unter den Jungs geriet durch die Arbeit auf der Bühne in Bewegung. Karan wurde von den an-

deren plötzlich respektiert und geachtet. Auch Heidi war baff, als Pater Cyriac berichtete, Karan sei nun ein akzeptiertes Gruppenmitglied. Viel schöner noch: Er habe nun Pläne für sein Leben, fange an, über seine Zukunft ernsthaft nachzudenken. Momente wie diese, Gänsehautmomente, sind es, die zum Weitermachen motivieren. Trotz fehlender Gelder, chronischem Zeit-mangel, Stress.

Heidi Rehse hat unterdessen ihre eigenen Pläne für die Zukunft. Die Salesianer in Ghana wollen 2015 zum 200sten Todestag von Johannes Bosco ein lan-desweites Tanzfestival organisieren. Außerdem will die Tanzlehrerin jetzt auch mit Don Bosco in Brasili-en arbeiten. Und auch für die Jungs in Kochin wird es weitergehen.

Eine kleine Kostprobe von Heidis Tanzprojekt wird es im Januar auf dem Don Bosco Forum in Bonn geben: Dort tritt sie mit ihrer Stuttgarter Jugendgrup-pe auf. Auch die Tanzlehrerin selbst wird mit auf der Bühne stehen. Aufgeregt wie immer. „Ich habe immer schreckliches Lampenfieber, egal ob ich im Staatsthe-ater oder auf einer Hinterhofbühne tanze.“

Die ehemaligen Straßenkinder sind der Deut-schen dankbar für so viel abwechslung und aufmerk-samkeit.

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Don Bosco

Spiegeln, Schichten, Schulbank drücken. In Aschau am Inn absolviert Andreas Erhard seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Der Edeka-Markt „Don Bosco“ unter der Trägerschaft der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos hat sich ganz der

Förderung benachteiligter Jugendlicher gewidmet. Seit September arbeitet Andreas dort. Das Don BoSco magazin hat ihn bei seiner Arbeit begleitet.

text: Angelika Luderschmidt, Fotos: P. Gregor Gugala

Verantwortung von Anfang an

andreas sortiert lebensmittel in der tiefkühltruhe ein. Zu seinen aufgaben gehören auch die Überprüfung des Sortiments und das nachbe-stellen von Ware.

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Don Bosco

Von Geburt an hat andreas eine Rechtsseitenlähmung. „aber ich kann eigentlich alles machen“, sagt er.

und reagieren positiv auf uns. Nur manchmal wird mal jemand leicht aggressiv, wenn er was nicht findet. Das kriegt dann halt der Verkäufer ab.“ Andreas zuckt mit den Schultern und grüßt freundlich eine vorbeilaufende Kundin mit Einkaufswagen.

Alle drei Monate wechseln die Auszubildenden die Abteilung. Das Los entscheidet, wer wo eingeteilt wird. „Hoffentlich muss ich nicht zum Trockensortiment, das finde ich nicht so interessant.“ Andreas grinst und blickt auf die Uhr. Bald ist Mittagspause. Dann kommt der Zivi-Bus vom wenige Autominuten entfernten Berufsbil-dungswerk Waldwinkel und bringt das Essen. über dem Supermarkt im ersten Stock versammeln sich dann die Jugendlichen, die Frühschicht haben, essen und spülen gemeinsam. „Es sei denn, man wird ausgerufen. Dann muss man schnell runter und eine zweite Kasse öffnen oder so“, erklärt Andreas und fügt hinzu: „Deshalb lohnt es sich auch nicht wie früher im kleinen Laden, für mit-tags hochzufahren ins Berufsbildungswerk zu den ande-ren.“

Noch habe ich nicht alles aus der Abteilung hier durchprobiert, aber ich bin dabei.“ Andreas Erhard lacht verschmitzt und räumt eine Pa-ckung Streichkäse ins Kühlregal. Kurz zuvor

hat sich der 18-Jährige seine Arbeitskleidung – ein blaues Poloshirt – übergestreift, auf dessen linker Brustseite das rote Don Bosco Symbol aufgestickt ist.

Das Reich von Andreas beginnt im hinteren Teil des geräumigen Supermarktes. Hier fühlt er sich wohl, hier packt er gerne an. Seine Behinderung beeinträchtigt ihn bei der Arbeit nur selten. Von Geburt an hat Andre-as eine Rechtsseitenlähmung. „Ich kann eigentlich alles machen. In gewissen Momenten schränkt mich meine Behinderung ein, aber das ist vielleicht einmal in drei Monaten“, sagt Andreas und wechselt dann rasch das Thema. Abschachteln, Ware spiegeln, MHD prüfen – wenn er über seine Arbeit spricht, benutzt Andreas die Fachausdrücke des Einzelhandels wie ein alter Hase. „MHD steht für Mindesthaltbarkeitsdatum, und die Ware spiegeln bedeutet, die Produkte im Regal nach vorne zu räumen, die ein älteres Ablaufdatum haben“, erklärt er, während er mit der linken Hand Joghurtbecher ins Re-gal schlichtet. Zu seinen Aufgaben gehören neben dem Einsortieren der Lebensmittel auch die überprüfung des Sortiments und das Nachbestellen von Ware.

Seit September vergangenen Jahres absolvieren im Supermarkt „Don Bosco“ im Aschauer Neubaugebiet 21 Jugendliche ihre Ausbildung zu Verkäufern oder Einzel-handelskaufleuten. Für den Träger, die Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos, ist der eigens errichtete Ede-ka ein Pilotprojekt.

Früher sammelten Andreas und die anderen Azubis im kleinen Krämerladen neben der Apotheke im Ortszen-trum Praxiserfahrungen. Doch der ist mittlerweile ge-schlossen. Statt seiner 150 Quadratmeter sind es nun 600 Quadratmeter Verkaufsfläche. „Die Arbeit macht mehr Spaß als im alten Laden, denn ich darf ran. Ich mag den Kontakt mit den Kunden sehr, und hier kann ich auch beraten“, sagt Andreas und zieht seine weiten Jeans ein Stück nach oben. Im Don Bosco Edeka-Markt ist An-dreas genau wie früher im Krämerladen für die Kühlung zuständig. „Eigentlich sind die Kunden alle echt nett

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exerzitien der Don Bosco Familie

münchen Von 22. bis 25. September 2011 fanden die Exerzitien der Don Bosco Familie im Exerzitienhaus Schloss Fürstenried, Mün-chen, unter der Leitung von P. Reinhard Ge-sing statt.Die Exerzitien dienten der Glaubensvertie-fung und sollten das persönliche religiöse Leben erneuern helfen. Die Impulse zum Ex-erzitienthema „Kommt und seht“ luden an-hand einiger zentraler Texte aus dem Johan-nesevangelium zur Nachfolge Christi heute ein. Die Teilnehmer betrachteten in der Stille verschiedene Fragen, wobei die Frage Jesu an die Jünger im Mittelpunkt stand: „Was sucht ihr?“ (Joh 1,38). Auch die Schlüsselworte auf dem Weg der Jüngerschaft Jesu: Suchen – Kommen – Sehen – Finden – Nachfolgen –

Bleiben – andere zu Jesus einladen – Bezeu-gen, regten die Teilnehmer zum Verweilen und Nachdenken an. Die Tage der Stille und das Verarbeiten der Impulse waren für alle sehr wertvoll. Heinrich Kemmler

Flüchtlingsgruppe eröffnet

nürnberg Seit 1. September 2011 gibt es im Don Bosco Werk Nürnberg eine Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF). Sie bietet neun jungen Migranten, Asylbewerbern und Flüchtlingen, die auf-grund von Krieg, Verfolgung, Vertreibung, Hunger oder Naturkatastrophen ihre Heimat verlassen mussten und ohne ihre Familien nach Nürnberg kamen, Hilfe bei der Organisa-tion und Bewältigung ihres Alltags in einer fremden Umgebung.Ziel der sozialpädagogischen Arbeit in der Wohngruppe ist es, den jungen Flüchtlingen zu einer eigenständigen, kulturell integrier-ten und selbstbestimmten Lebensführung in ihrer neuen Heimat zu verhelfen. Die Sozial-pädagogen des Don Bosco Werks unterstüt-

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Don Bosco

Don Bosco aktuell

Direkt neben der Küche im ersten Stock des Marktes befindet sich auch der Lernraum. Jeden Dienstag muss Andreas hier mit seinen vier Klassenkameraden aus dem dritten Lehrjahr pauken. Kalkulation oder Dreisatz ste-hen auf dem Stundenplan. Außerdem ist donnerstags ganztags Unterricht im Berufsbildungswerk Waldwinkel, wo Andreas gemeinsam mit 260 anderen Auszubilden-den mit besonderem Förderungsbedarf im angeschlos-senen Internat lebt. Hat er keine Schule, also montags, mittwochs und freitags, mag Andreas Frühschichten lie-ber. Um 6 Uhr anfangen, um 15.30 Schichtende. Genau wie heute.

Circa eine halbe Stunde nach Feierabend ist Andreas wieder im Wohnheim und genießt seine zwei Stunden Freizeit, bevor er noch einmal eine Stunde lernt und es Abendbrot gibt. In seiner Freizeit hört er Musik und geht seinem Lieblingshobby nach: Er stöbert im Internet nach Autos. Andreas’ Augen strahlen, hinter ihm an der Wand seines Zimmers hängt ein Kalender, in dem vor allem schnelle Autos in Szene gesetzt sind.

Im Spätsommer wird der 18-Jährige seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann abschließen. Seine Ausbil-

Im Wohnheim des Berufsbildungswerks Waldwinkel fühlt sich der 18-Jährige ganz zu hause. nach Feierabend genießt er hier seine Freizeit.

» Hier im Supermarkt lernen die Jugendlichen soziale Kompetenz und haben direkten Kundenkontakt. Das ist gutes Praxistraining.« Projektleiter Hans Kiefl

unter leitung von p. Reinhard Gesing (2.v.l.) beschäftigten sich die teilnehmer mit texten aus dem Johannesevangelium.

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gab es einen Fühl-Parcours, verschiedene In-formationstafeln und ein Teambuilding-Pro-jekt mit den Brose Baskets Bamberg. Streit-schlichterausbildung und Anti-Mobbing-Tag sollen auch künftig erhalten bleiben. Christian Schad

auszeichnung für anti-mobbing-tag

Sannerz Das Sonderpädagogische Förderzen-trum in Pfaffendorf hat beim Schulwettbe-werb „Mobben stoppen“ den zweiten Platz belegt. Bei dem vom Kultusministerium und Landesschülerrat in Bayern ausgeschriebe-nen Wettbewerb ging es darum, besonders nachhaltige, kreative und engagierte Konzep-te gegen Mobbing zu entwickeln.Im Sonderpädagogischen Förderzentrum gab es dazu einen Anti-Mobbing-Tag, bei dem ei-gens ausgebildete Streitschlichter vorgestellt wurden und alle Schüler an Workshops zu dem Thema teilnahmen. So präsentierte die Polizei aus Ebern für die Klassen 5 und 6 Fall-beispiele und Verhaltensmöglichkeiten, und die Klassen 7 und 8 wurden in das Themenge-biet Cyber-Mobbing eingeführt. Außerdem

zen sie deshalb bei der Suche nach geeigne-ten schulischen oder beruflichen Bildungs-maßnahmen, bei der Klärung von rechtlichen Fragen, bei Behördengängen, dem Erlernen der deutschen Sprache sowie in allen alltags- und lebenspraktischen Aufgaben wie Ko-chen, Waschen, Putzen. Seit Schuljahresbe-ginn besuchen die Jugendlichen das extra für diese Zielgruppe konzipierte Berufsvorberei-tungsjahr zur Sprachintegration an der Be-rufsschule 5 in Nürnberg.Mit der Eröffnung der Wohngruppe reagiert das Don Bosco Werk Nürnberg auf die Flücht-lingssituation in der Region: Weil es inner-halb Bayerns nur im Raum Nürnberg/Fürth und München eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber gibt, ist dort auch der be-darf an Begleitung für minderjährige Flücht-linge besonders groß. Carmen Heck

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Don Bosco

Don Bosco aktuell

Der Don Bosco Supermarkt

Am 8. September 2011 öffnete der Don Bosco Edeka in Aschau am Inn seine Pforten. 21 Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren aus dem Berufsbildungswerk Waldwinkel absolvieren seitdem hier ihre Ausbil-dung in Verkauf und Ein-zelhandel unter der Anlei-tung von drei Ausbildern. Ziel des Projektes ist es, die Jugendlichen für den Arbeitsmarkt fit zu machen und erfolgreich an Arbeitsstellen zu vermitteln. Mehr Informationen dazu finden Sie im Internet unter www.bbw-waldwinkel.de

der im Supermarkt sind zufrieden mit ihm. Und auch die Lehrer in Waldwinkel stellen dem Jungen mit den wu-schelig gegelten Haaren und dem Piercing im Ohr eine gute Prognose. „Der Andreas wird seinen Weg gehen“, sagt Projektleiter Hans Kiefl. „Ihm tut das dritte Jahr gut für seine Reife. Hier im Supermarkt lernen die Jugend-lichen soziale Kompetenz und haben direkten Kunden-kontakt. Das ist ein gutes Praxistraining.“ Der Lehrer ne-ben ihm nickt und fügt hinzu: „Vor dem Abschluss muss Andreas sich aber schon noch zusammenreißen und sich hinsetzen und lernen.“ Denn schon bald beginnt die wichtige Phase der Prüfungsvorbereitung. Dann startet auch das Bewerbungstraining.

Wo er dann gerne arbeiten möchte, darauf weiß An-dreas schnell eine Antwort. „Ich würde gerne in den Technikbereich gehen. Toll wäre, wenn ich beim Media Markt in Landsberg oder im Bereich Mobilfunk einen Job fände.“ Auf gar keinen Fall will Andreas in die Stadt ziehen. Stattdessen will er erst einmal wieder bei seinen Eltern wohnen, die er jedes zweite Wochenende besucht. Vielleicht, so der Plan des 18-Jährigen, bauen die ihm den Keller zu einer kleinen Wohnung um. Außerdem wird er dann auch endlich seinen Führerschein in Hän-den halten.

Als Belohnung und nachträglich zum 18. Geburtstag wartet dann eine ganz besondere überraschung auf den Auto-Fan, so hofft Andreas zumindest: „ Wenn’s klappt, hab ich bald ein Auto. Meine Eltern und meine Großel-tern spendieren mir vielleicht eines. Denn sie wissen, bei vielen Arbeiten, gerade als Einzelhandelskaufmann,

braucht man einfach ein Auto. Vor allem, wenn man auf dem Land lebt.“ Und dann zückt Andreas sein Handy und zeigt ein Foto seines Traumautos: Einen Opel Astra. Weinrot mit 17-Zoll-Reifen und Leichtmetallfelgen.

mit ihrem anti-mobbing-tag belegten die Schüler aus pfaffendorf beim Wettbewerb „mobben stoppen“ den zweiten platz.

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Engagement mit vollem ErfolgSeit dem Wegfall des Zivildienstes sind auch die einrichtungen der Salesianer Don Boscos verstärkt auf das engagement von Freiwilligen angewiesen. Viele ermög- lichen es deshalb jungen menschen, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) zu absolvieren – eine möglichkeit, die sich 2011 als voller erfolg erwiesen hat.

punkte der Treffen in der Reflexion des Arbeitsalltags und in der Persönlichkeits-entwicklung. Zur Einführungswoche Anfang Oktober kamen die FSJler nach München ins Salesianum, um sich dort zusammen mit den FSJ-Referenten Clau-dia Mayer und Br. Nils Flitter mit ihren Rechten und Pflichten während des Frei-willigen Sozialen Jahres auseinanderzu-setzen. Neben der Klärung organisatori-scher Fragen, galt es auch das eigene Ar-beitsfeld vorzustellen und andere salesia-nische Einrichtungen näher kennenzulernen. Ein politischer Rund-gang durch München zeigte nicht nur touristische Sehenswürdigkeiten, son-dern gab interessante Einblicke in die deutsche Geschichte an Originalschau-plätzen. Claudia Mayer

kSFh feierte 40-jähriges Bestehen

münchen/Benediktbeuern Im November fei-erte die Katholische Stiftungsfachhochschule München (KSFH) ihr 40-jähriges Bestehen. Sie wurde 1971 mit den Abteilungen Bene-diktbeuern und München gegründet. Heute lernen mehr als 2077 Studenten dort, davon 507 in Benediktbeuern und 1570 in Mün-chen. Im Fach Soziale Arbeit zählt die KSFH sogar zu den besten Hochschulen in Deutsch-land, wie aus der aktuellen Sonderauswer-tung „Vielfältige Exzellenz 2011“ des Cen-trums für Hochschulentwicklung hervorgeht. Zur Feier des 40-jährigen Bestehens boten die verschiedenen Fachbereiche für Studen-ten und Mitarbeiter ein buntes Programm mit Ausstellungen, Workshops und Gesprächs-runden. pm

dem „Märchen von der Wahrheit und dem Märchen“ in ihren Bann. So mancher erwach-sene Gast wurde in seine Kindheit zurück versetzt. Und die Kinder waren begeistert. Richard Uhirek

Familientag der Don Bosco Familie

Rammingen Bereits zum vierten Mal lud die Don Bosco Familie aus Rammingen und Um-gebung zum Familientag ein. Bereits der Got-tesdienst, der von P. Xaver Berchtold aus Bux-heim gemeinsam mit dem ehemaligen Orts-geistlichen Pfarrer Heinrich Riedl gestaltet wurde, bot Außergewöhnliches: Einige Minis-tranten zeigten die Geschichte von Don Bosco und dem Waisenjungen.Nach dem Gottesdienst waren alle in den Gasthof Stern eingeladen. Bei herrlichem Wetter saßen die Teilnehmer im Biergarten, um gemeinsam zu speisen. Anschließend entführte Br. Moritz Oswald aus Würzburg die Besucher mit allerlei Zauberkunststücken in die Welt der Magie, und die Märchenerzähle-rin Elfriede Weidhaas zog ihr Publikum mit

münchen 31 junge Menschen aus ganz Deutschland starteten zum 1. September 2011 ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in verschiedenen Einrichtungen der deut-schen Provinz der Salesianer Don Boscos. Es ist ein Engagement, von dem beide Seiten profitieren. Denn bei ihrem Einsatz in Einrichtungen der Jugendhilfe, der Ju-gendbildung und des Jugendwohnens leisten die Freiwilligen nicht nur wertvol-le Arbeit, sondern bekommen auch die Gelegenheit, eigene Fähigkeiten kennen-zulernen und weiterzuentwickeln sowie ihre Sozialkompetenzen zu stärken. Während ihres Einsatzjahres kommen die FSJler zu 25 Seminartagen zusammen, die pädagogische, sozial-caritative, politi-sche und ökologische Themen behan-deln. Außerdem liegen weitere Schwer-

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Don Bosco

Don Bosco aktuell

freiwilliges soziales Jahr

Im Gottesdienst zum Familientag spielten einige ministranten die Geschichte von Don Bosco und dem Waisenjungen vor.

anfang oktober kamen alle Jugendlichen, die 2011 ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Don Bosco einrichtung begonnen haben, zum einführungs- wochenende in münchen zusammen.

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Christoph Metzelder zu Besuch

calhorn Zusammen mit einem Koopera-tionspartner finanzierte die Christoph-Metzelder-Stiftung ein Ferienlager für 22 Jungen und Mädchen aus verschiedenen Förderprojekten im Haus Don Bosco Cal-horn. Die Kinder, die sonst in den Ferien nicht viel erleben würden, konnten sich von 24. bis 29. Oktober unter pädagogi-scher Leitung erholen, in kleinen Lern-workshops etwas für die Schule tun und einzigartige Erfahrungen sammeln. Ein ganz besonderes Highlight wurde ih-nen gleich am ersten Abend geboten: Mit der Gruppe der Stifter, die das Ferienlager ermöglicht hatten, kam auch Bundesliga-spieler Christoph Metzelder vom FC Schalke 04 zu Besuch. Der Fußballstar mischte sich sofort unter die Gruppe, spielte mit den Kindern und Jugendlichen

prominenten Besuch bekam das haus Don Bosco in calhorn im oktober 2011: Fußballstar christoph metzelder war zu Gast, weil die von ihm gegründete „christoph-metzelder-Stiftung – Zukunft Jugend“ benachteiligten kindern dort ein Ferienlager ermöglicht hatte.

Tischtennis, Billard und Kicker, grillte mit ihnen und gab natürlich jede Menge Autogramme.Außerdem nahm Christoph Metzelder sich Zeit für ein Gespräch mit dem Direk-tor vom Haus Don Bosco Calhorn, P. Otto Nosbisch, und der Auszubilden-den Vanessa, deren Ausbildungsstelle im hauswirtschaftlichen Bereich des Hauses Don Bosco seine Stiftung finanziell unter-stützt. Er interessierte sich für die Arbei-ten, die Vanessa machen muss, ebenso wie für ihre Fortschritte in der Berufs-schule. Bevor der Fußballspieler am Abend nach Hause zurückfuhr, lobte er das Engagement der Salesianer Don Boscos in Calhorn: „Macht weiter so. Eure Arbeit schenkt den Jugendlichen wirklich Zukunft.“ pm

Neuer Vorsitzender der BAG KJS wurde Simon Rapp, Bundespräses des Bundes der Deut-schen Katholischen Jugend (BDKJ).

■ Am 4. Dezember 2011 wurde Br. helmut Zenz in Buxheim von Weihbischof Dr. Anton Losinger zum Diakon geweiht. Viele Gläubige, Mitbrüder, Freunde und Verwandte feierten beim feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkir-che mit ihm. Im kommenden Jahr soll der 43-Jährige, der im August sein ewiges Or-densgelübde abgelegt hat, in Benediktbeu-ern zum Priester geweiht werden.

Jubiläen

50 Jahre profess: P. Horacio Lona (29.01.)50 Jahre priester: P. Herbert Müller (11.02.)

personalien

■ p. Dr. Stefan oster, Benediktbeuern, wur-de vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofs-konferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, zum Berater der „Kommission für Geistliche Beru-fe und Kirchliche Dienste der Deutschen Bi-schofskonferenz“ berufen. Herzlichen Glück-wunsch!

■ Nach zwölfjähriger Amtszeit gab p. Franz-ulrich otto den Vorsitz bei der Bundesar-beitsgemeinschaft Katholische Jugendsozial-arbeit (BAG KJS) im November 2011 ab, um mehr Zeit für die Arbeit in der Provinz zu ha-ben. P. Otto hat sich in all den Jahren in der BAG KJS sehr für benachteiligte junge Men-schen eingesetzt und hervorragende Lob-byarbeit im salesianischen Sinn geleistet.

mit Gott auf dem Sofa

essen Bereits vor 20 Jahren entwickelte P. Fer-dinand Lohbusch die Idee zu einem Bibelzen-trum in der Hauskapelle der Salesianer Don Boscos in Essen. Am 10. November 2011 wurde sein Traum nun endlich wahr: Mit einer Segensfeier wurde das neue Bibelzentrum eingeweiht. Es soll ein Zusammenspiel er-möglichen von dem Erleben von Gemein-schaft im großen Kirchenraum beim Gottes-dienst und der Möglichkeit, in der Bibel-Ecke in Stille zu meditieren. Außerdem soll das Bi-belzentrum vielfältige Begegnungen ermögli-chen zwischen Schule, Don Bosco Club, Kin-dergarten und Gemeinde. Willkommen ist je-der, der neugierig ist auf neue Glaubenser-fahrungen oder einfach nur einen Moment der Ruhe sucht. Simone Honecker

DonBoScomagazin 1/2012 31

Don Bosco

Don Bosco aktuell

salesianer Don Boscos

Beim Besuch im haus Don Bosco in calhorn nahm sich Fußballstar christoph metzelder auch Zeit für ein tischtennismatch mit den kindern.

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bach und Benediktbeuern (1950–67), Näherin für die Provinz (1967–2011)Geboren: 12.12.1926 in Günching (Oberpf.)profess: 05.08.1950Verstorben: 10.11.2011

p. Siegfried SchäfflerTheologiestudium in Bamberg (1937–40), Militärdienst (1940–45), Studienleiter und Direktor im Canisiusheim Bamberg (1945–53), Direktor in Buxheim (1953–66), Kemp-ten (1966–72) und Burghausen (1972–78), Seelsorger in Ensdorf (1978–80), Haus- geistlicher in Bad Wörishofen (1980–99), Seelsorger in Buxheim (1999–2011)Geboren: 07.06.1915 in Ulmprofess: 29.07.1934priesterweihe: 23.02.1941Verstorben: 14.11.2011

Informationen und anmeldung:Institut für Salesianische Spiritualitä[email protected]; Tel.: 08857 / 88-224

■ exerzitien der Don Bosco Familie thema: „Ich bin der Gute Hirte“ (Joh 10,11)ort: Kevelaertermin: 15.03. bis 18.03. 2012Referenten: Sr. Rita Breuer, Magdeburg;P. Anton Dötsch, EssenInformationen und anmeldung:Priesterhaus Kevelaer, Tel.: 02832 / 93380

Verstorben

Sr. eva hillerNäherin und Wäscherin in Regensburg, Burg-hausen, München, Oberhaunstadt, Eschel-

termine

■ Don Bosco Forum thema: Mobilität und Migration ort: Telekom, Friedrich-Ebert-Allee 140, Bonntermin: 28.01.2012

■ Studienwochenenden der Don Bosco Familie thema: „Ich bin der Gute Hirte“ (Joh 10,11)Referenten: Winfried Voggeser, ISS Anja Leuwer SMDB

erster termin: 24.02. bis 26.02. 2012 ort: Jugendbildungsstätte Don Bosco, Jünkerath

Zweiter termin: 09.03. bis 11.03. 2012 ort: Rottenbuch

„Sie spüren, dass sie nicht vergessen werden“

münchen Die Don Bosco Jugendwerk GmbH Sachsen kümmert sich seit 1992 um die berufliche und gesellschaftliche Rehabilitation junger Menschen mit Be-hinderung. Ende Juli 2011 fuhren zwölf der Jugendlichen auf Bildungsreise nach Turin. Ermöglicht hatte das Projekt eine Förderung durch die ehemalige Lehrerin Karin Staudacher über den Projektser-vice. Pater Heinz Menz, Jugendpastoral-beauftragter in der Don Bosco Jugend-werk GmbH Sachsen, begleitete die Ju-gendlichen auf der Reise. Wie wichtig die

Förderung für die jungen Menschen war, erzählt er im Interview.

pater menz, wie kam die Reise bei den Ju-gendlichen an?Sehr gut. Wir hatten im November ein Nachtreffen. Dabei kamen sehr gute Erin-nerungen an unsere Fahrt zutage. Für vie-le Jugendliche hier war es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg waren. Und dann noch in einem anderen Land mit ei-ner anderen Sprache und Kultur.

Wussten die Jugendlichen, dass eine Stif-terin die Reise finanziell unterstützt hatte?Ja. Sie waren sehr dankbar dafür und ha-ben ihr auch eine Postkarte aus Turin ge-schrieben. Einige hätten Frau Staudacher gerne persönlich kennengelernt, was auf-grund der räumlichen Distanz bisher nicht möglich war. Die jungen behinder-ten Menschen haben durch die Förde-rung gespürt, dass sie nicht vergessen werden, dass sich jemand, den sie gar nicht kennen, ihrer annimmt.

Welche Vorteile hat der projektservice? Der Projektservice weiß genau über unse-re Einrichtungen Bescheid. Als Frau Stau-dacher auf der Suche nach einem geeig-neten Projekt war, konnte er eines aussu-chen, das genau zu ihren Vorstellungen passte. pr

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Don Bosco

Don Bosco aktuell

Don Bosco stiftungszentrum

Der Don Bosco pro-jektservice bringt Stifter und Förderer mit geeigneten pro-jekten zusammen. ab einer Fördersum-

me von 1.000 euro können Sie sich individu-elle projektvorschläge im In- und ausland machen lassen. Wenn Sie sich für den Don Bosco projektservice interessieren, wenden Sie sich bitte an:

Don Bosco StiftungszentrumPaul Polyfka, Landshuter Allee 11, 80637 München, Tel.: 089 / 744 200 994, Fax: 089 / 744 200 300paul.polyfka@donbosco-stiftungszentrum.dewww.donbosco-stiftungszentrum.de

p. heinz menz erzählt im Interview von einer Reise mit behinderten Jugendlichen, die eine Stifterin ermöglicht hatte.

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DonBoScomagazin 1/2012 33

du!Typisch

Wie ticken junge Menschen? Was denken sie? Welche Wünsche haben sie? Das Don BoSco magazin fragt bei Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco Schwestern nach.

Welcher Tag war bisher der schönste in deinem Leben?

Maximilian Rahn (17) macht eine Ausbildung als Mediengestalter im Berufsbildungswerk Aschau-Waldwinkel

„Oh, da gibt’s mehrere. Aber in der letzten Zeit war das eindeutig der letzte Schul-tag. Da war ich so froh!“

Ina Fischer (20) macht eine Ausbildung im Textilbereich im Berufs-bildungswerk Aschau-Waldwinkel

„Das ist schwer zu sagen. Es gibt schlicht viele schöne Tage und nicht ‚den schönsten‘. Die Kategorie gibt es bei mir nicht.“

Steve Klose (21) bereitet sich im Don Bosco Zentrum Berlin auf eine Kochausbildung vor

„Das war der Tag, an dem ich aus der Haftanstalt entlassen wurde. Ich war drei Jahre dort wegen einer Schlägerei mit dem Sicherheitspersonal in einem Einkaufszentrum.“

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Text

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Wie verkleidet sich ein Schauspieler?

Dann folgt die Schminke. Zuerst eine Grundierung. Die ist wichtig, damit Anton im grellen Bühnenlicht nicht weiß wie ein Gespenst aussieht. Darüber muss noch eine Schicht Puder. Danach umrandet der Schauspieler mit einem dunklen Stift seine Augen, damit sie richtig groß aussehen. Außerdem malt er sich Falten ins Gesicht und färbt seine Backen und seine Nase rot.

Das ist Anton Balazs. Er ist schon seit 14 Jahren Schauspie-ler am Münchner Theater für Kinder und spielt dort unter anderem den Räuber Hotzenplotz. Anton sieht aber gar nicht wie ein Räuber aus, deshalb muss er sich jedes Mal verkleiden.

1.

3.

Wichtig ist zuerst die Räuberkleidung. Dafür zieht Anton eine zerrissene Hose, ein geflicktes Hemd und schwere Lederstiefel an. Damit der Hotzenplotz einen dicken Bauch bekommt, hat der Schauspieler ein besonderes Unter-hemd an, in das ein Schaumstoffkissen eingenäht ist.

2.

Hallo Kinder!Bald ist es wieder so weit – Luftschlangen, Konfetti, Süßigkeiten und viele tolle

Kostüme. Wisst ihr, was ich meine? Genau, die Menschen feiern wieder Fasching! oder Karneval oder Fastnacht. Das ist von Region zu Region unterschiedlich. Aber die

vielen namen haben etwas gemeinsam: Sie hängen alle mit der Zeit zusammen, die nach dem Fasching kommt. Wir feiern so ausgelassen, weil danach, ab Aschermittwoch, eine Zeit der

Ruhe und Besinnung beginnt: die Fastenzeit. Dabei bereiten sich die katholischen christen auf os-tern vor, und viele Menschen verzichten in der Fastenzeit auf Fleisch, Alkohol oder Süßigkeiten. So kommt zum Beispiel das Wort Fasching aus dem Mittelalter und bedeutet „der Gang zum Fasten“. Egal ob nun Karneval, Fasching oder Fastnacht – das Beste daran ist auf jeden Fall das Verkleiden! Und weil das so spannend ist, habe ich diesmal einen Profi im Verkleiden besucht: einen Schauspieler im Münchner Theater für Kinder. Der hat mir gezeigt, wie er sich in den Räuber Hotzenplotz verwandelt.

Ein dreifaches Alaaf und Helau! Eure Steffi & Tobi

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Thema

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Wie verkleidet sich ein Schauspieler?

Buntes »

Kamelle!!!

„Stern“ lautete das Lösungswort zum Weihnachtspuzzle aus dem letzten Don BoSco magazin. Je eine Kinderbibel „Ich bin bei euch“ haben Hendrik aus Gerach, Lukas aus Mönchengladbach und Maria aus Bad Driburg gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!

Schreibe die lösung in eine e-mail oder auf eine postkarte und schicke sie bis zum 31. Januar 2012 an: Don BoSco magazin • Kinderrätsel Sieboldstr. 11 • 81669 München [email protected]

Zu gewinnen gibt es fünf Mal die Gebetskarten für Grundschulkinder aus dem Don Bosco Verlag.

Unser Preis:

Tobi hat beim Faschingsumzug einen Haufen Bonbons gesammelt. Wie viele rot-weiß-gestreifte sind auf dem Foto?

Und dann wird‘s richtig gefährlich: Der Räuber bekommt seinen Gürtel mit den sieben Mes-sern – natürlich keine echten! Zum Schluss noch der Räuberhut und schon steht nicht mehr Anton, sondern Hotzenplotz vor uns!

5.

„Ich verkleide mich im Fasching am liebsten als Kasperl, weil ich dann endlich ein-mal wieder jeden Blödsinn machen darf.“

„Ich finde Pippi Langstrumpf toll, weil die das stärk-ste Mädchen der Welt ist, auf einem Seil laufen kann und einen Affen und ein Pferd hat.“

„Wickie ist klasse, weil er immer gute Ideen hat und den Großen zeigt, wo es langgeht. Hexen oder Feen gab es in meiner Klasse viele, Wickie war ich als einzige.“

„Mein Lieblingskostüm“

Noemi, 3 Jahre, aus Sendenhorst

Hanna, 7 Jahre, aus Wien

Judith, 8 Jahre, aus Sendenhorst

Jetzt fehlen noch die richtigen Räuberhaare. Mit doppelseitigem Klebeband klebt sich Anton buschige Augenbrauen ins Gesicht. Er hängt sich einen künstlichen Bart um und setzt eine Perücke auf. Damit die nicht verrutscht, wird sie mit Haarnadeln an einem engen Stirnband festgeklammert.

4.

Lösung: Es sind __ Bonbons.

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Ratgeber

36 DonBoScomagazin 1/2012

p. erich modosch (69), Theologe und Sozialpädagoge, ist Pfarrer in Mieders (Tirol), Berater im Schülerwohnheim der Salesianer Don Boscos in Fulpmes und Klagenfurt.

sr. susanne stachl (43), Psychologin mit Schwerpunkt Schulpsychologie, ist Leite-rin der Don Bosco Berufsfachschule für Kinderpflege der Regens-Wagner-Stiftung in Rottenbuch.

H a B e N s i e e i N e F R a G e ?

Don BoSco magazin Ratgeber, Sieboldstr. 11, 81669 Mü[email protected]

Ausgewählte Fragen und Zuschriften werden wir an dieser Stelle mit Ihrer Zustimmung ver-öffentlichen; ansonsten bleiben Sie anonym.

sie fragen – unsere experten antworten!unser Beraterteam ist für sie da und beantwortet ihre Fragen zu den themen Glauben, Religion, erziehung, Jugend und Familie. schreiben sie uns:

L e B e N s F R a G e N

Falle ich meiner Tochter zur Last?

Unterschiedliche Vorstellungen von der Erziehung

Seit mein Mann verstorben ist, verbringe ich jeden Sonntag bei der Familie meiner Tochter. Ich bin dank-bar dafür, dass sie mich an ihrem Familienleben teilha-ben lässt. Vor Kurzem habe ich jedoch mitbekommen, dass sie deshalb Streit mit ihrem Mann hatte, der sich wünscht, öfter einen Sonntag nur mit ihr und den Kin-dern zu verbringen. Seitdem fühle ich mich bei den Be-suchen nicht mehr wohl. Ich will der Familie nicht zur Last fallen. Soll ich meine Tochter darauf ansprechen?Gisela M., Wien

P. Erich Modosch: Es gibt zwei Möglichkeiten, die zur Lösung des Problems beitragen können. Die einfachste ist, dass Sie den Vorschlag machen, nicht jeden Sonn-tag bei der Familie zu sein, weil Sie selbst auch eigene Interessen verwirklichen wollen. Die andere Möglichkeit wäre, das Problem direkt auf den Punkt zu bringen und mit Tochter und Schwiegersohn in einem guten Augen-

Mein Mann und ich haben oft sehr unterschiedliche Vorstellungen bei der Erziehung unserer drei Jungen (fünf bis 13 Jahre). Beispiele sind Fernsehen oder Tisch-manieren. Können die Kinder verstehen, dass Mutter und Vater verschiedene Regeln aufstellen? Oder sollten wir immer hundertprozentig an einem Strang ziehen?Carina S., per E-Mail

Sr. Susanne Stachl: Kinder bis zur Pubertät suchen in hohem Maße Leitlinien, an denen sie sich orientieren

können, Jugendliche während der Pubertät brauchen ebenfalls Leit-linien, um sie infrage zu stellen und um sich in der Auseinandersetzung damit eigene Grundhal-tungen zu erarbeiten. Stellen Mutter und Vater bei einer Angelegenheit unterschiedliche Re-geln auf, kann sich ein Kind nicht an beide Re-geln halten. Es hat also nur zwei Möglichkeiten:

blick zu besprechen, dass ein anderer Rhythmus der Be-suche gefunden wird. Als Gegenleistung könnte einflie-ßen, dass sie einmal die Enkel betreuen, damit Tochter und Schwiegersohn etwas allein unternehmen können.Wie in jeder Beziehung ist wichtig, dass Geben und Neh-men, Nähe und Distanz sich die Waage halten. Als ihr Mann noch lebte, war es auch wichtig, dem Partner ge-wisse Freiheiten einzuräumen. „Jeder Sonntag“ könnte sonst sehr schnell zur „Pflicht“ werden, und Liebe ist Ge-schenk, nicht Pflicht.

Es kann sich für eine der beiden Regeln entscheiden, kommt aber zugleich in Konflikt mit dem anderen Eltern-teil. Die zweite Möglichkeit besteht darin, beide Regeln abzulehnen, um Loyalitätskonflikte zu vermeiden. Beides sind höchst unbefriedigende Lösungen. Egal, was das Kind tut, es kann keine Entscheidung finden, die nicht zu Spannungen im Familiengefüge führt. Schlech-tes Gewissen ist vorprogrammiert, im ungünstigsten Fall kann es sogar so weit kommen, dass das Kind verinner-licht: Was ich auch tue, es ist immer falsch. Möchten Sie Ihren Kindern dies ersparen, bleiben Ihnen und Ihrem Mann zwei Möglichkeiten: entweder einigen Sie sich wirklich darauf, immer hundertprozentig an ei-nem Strang zu ziehen, oder Sie teilen Ihre Zuständigkei-ten untereinander auf. Zum Beispiel: Für Bettgehzeiten ist der Vater zuständig, fürs Fernsehen die Mutter oder ähnliches.

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Lösungswort

Buntes

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m e D i e N t i p p s D e R R e D a K t i O N

Don Bosco – das musicalBeten verändert und trägt. Deshalb sind die 32 Gebetskarten gerade in der Adventszeit ein schöner Begleiter. Sie helfen, Tag für Tag einen Moment der Ruhe zu finden und neue Kraft zu schöpfen. Dank des praktischen Kartenformats sind die kurzen Texte jederzeit griffbereit und verwan-deln kleine Pausen in heilende und stärkende Unterbrechungen des Alltags. Die Texte können Sie wiederholt lesen, meditieren und dabei jedes Mal neu entdecken.

Don Bosco – die BiografieSelten ist das Leben und Wirken des großen italienischen Sozialapostels, Ordensgründers und Heiligen Don Bosco so lebensnah und span-nend beschrieben worden wie in diesem Buch. Teresio Bosco lässt in seiner Biografie die Leser zu Augenzeugen der Ereignisse werden. Eine Vielzahl von historischen und aktuellen Foto-grafien der Lebens- und Wirkungsstätten des „Vaters und Lehrers der Jugend“ ergänzt die vorliegende, vollständig überarbeitete Neuauf- lage dieses Klassikers unter den Don Bosco Biografien.

Don Bosco – priester und erzieher, von Teresio Bosco, € 12,90 / sFr* 20,50, Topos Taschenbuch, 2012

ich lass dich nicht im Regen stehn, von Reinhard Horn, Hans-Jürgen NetzLieder- und Playback-CD: € 13,90 / sFr* 21,50Hörspiel-CD: € 9,90 / sFr* 15,80Begleitbuch mit Notensatz: € 12,80 / sFr* 18,90, Don Bosco, 2010

Illus

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Lili

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Ose

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Herzlichen Glückwunsch! Das Lösungswort aus unserem letzten Preisrätsel lautete „Weihrauch“. Über je ein Buch „Engelsleuchten. Geschichten und Gedichte über Gottes gute Bo-ten“ können sich Anne-Marie Münch aus Mannheim, Norbert Lang aus Mün-chen, Elisabeth Zinner aus Sulzheim, Linda Lobensteiner aus Holzheim am Forst und Hermann Helbig aus Niederfrohna freuen.

Schreiben Sie Ihre Lösung auf eine Postkarte oder in eine E-Mail und schicken Sie diese bis zum 31. Januar 2012 an: Don BoSco magazin, Sieboldstr. 11, 81669 München, [email protected]

R ät s e L

In Wort und Bild?? ??

?Was wollen Spaten und Münder uns hier sagen? Lösen Sie unser Rebus-Rätsel! Die Lösung ist ein umgangssprachlicher Begriff für einen Menschen, der etwas mit zeitlicher Verzögerung tut oder versteht. Umlaute werden ae, oe, ue geschrieben.

Diese Produkte gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei der Don Bosco Medien GmbH, Tel.: 089/48008-330, [email protected], www.donbosco-medien.de

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verb

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isem

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Miträtseln und gewinnen!

Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir fünf Mal die

Inspirationskarten von Elli Michler „Wünsche für ein Leben voller Glück“.

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Leseraktion

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Waffel-Muffinslustig-bunter kinderspaß für die Faschingsfeier

„Die Leidenschaft fürs Backen habe ich von meiner Mutter geerbt. Besonders gerne backe ich Motiv-Torten für private Feiern und für Schul- und Kindergar-tenfeste. Die Waffel-Muffins haben mir sofort gefallen, weil sie schnell gemacht sind. Sie schmecken Kindern und sehen auf dem Faschingsbuffet toll aus.“

Blaženka Radman (31) aus München mit ihren Töchtern Emilia (6) und Julia (4)

L e s e R KO c H e N F Ü R L e s e R

Essen kann viel mehr sein als reine Nahrungsaufnahme. Sich zum Essen zu verabreden oder gemeinsam zu kochen, ist für viele Anlass, Kontakte zu pflegen, sich auszutauschen und in entspannter Atmos-phäre Zeit mit der Familie, Freunden oder auch Geschäftspartnern zu verbringen. Kochen Sie auch gerne? Egal ob Vorspeise, Hauptgang oder süße Leckerei zum Schluss – schreiben Sie uns Ihr Lieblings-

rezept, wann und für wen Sie es am liebsten kochen und schicken Sie uns Fotos davon an folgende Adresse: Don BoSco magazin, Leseraktion, Sieboldstr. 11, 81669 München, [email protected]

eine auswahl der besten Rezepte und Bilder werden wir hier oder auf unserer homepage veröffentlichen.

schreiben sie uns ihr lieblingsrezept

Zutaten für 24 Waffel-Muffins: • 100 g weiche Butter oder

Margarine• 100 g Zucker• 1 Pk. Vanillezucker• 2 große Eier • 125 g Mehl • ½ gestr. TL Backpulver• Kuvertüre• 24 kleine Waffeln (Waffelbecher

mit kakaohaltiger Fettglasur)• Deko-Streusel nach Belieben

Dann den teig in die Waffelbecher geben und backen.

Wenn alle Zutaten verrührt sind, wird der teig in einen Spritzbeutel gefüllt.

Zubereitung:Den Backofen auf 180°C Ober-/Unter-hitze (Heißluft: 160°C) vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier belegen und die 24 Waffelbecher darauf anordnen.Für den Rührteig die weiche Butter (oder Margarine) mit einem Mixer geschmeidig rühren. Nach und nach Zucker und Vanillezucker unter

Rühren hinzufügen. Eier dazugeben und etwa 1/2 Min. auf höchster Stufe unterrühren. Das Mehl mit Backpul-ver mischen, sieben und kurz unter-rühren. Den Teig in einen Spritzbeutel mit Lochtülle geben und die Waffelbe-cher zu knapp 2/3 mit Teig füllen. Das Backblech auf mittlerer Einschubleiste

in den Backofen schieben.Im heißen Backofen ca. 15 Minuten backen. Die Muffins anschließend abkühlen lassen. Die Kuvertüre nach Anleitung schmelzen und die Muffins in die flüssige Schokolade tauchen. Dann nach Belieben mit Deko-Streu-seln verzieren.

Die abgekühlten muffins werden in kuvertüre und anschließend in Deko-Streusel getaucht.

Guten appetit und helau!

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DonBoScomagazin 1/2012 39

Service

Das Don BoSco magazin erscheint in der Don Bosco Medien GmbH.Verlag und Redaktion: Don Bosco Medien GmbH, Sieboldstraße 11, 81669 München,Tel.: 089 / 48008 360,[email protected], www.donbosco-magazin.de

Herausgeber: Salesianer Don Boscos St.-Wolfgangs-Platz 10 81669 München Tel.: 089 / 48008 421 [email protected]

Don Bosco Schwestern Kaulbachstraße 63 80539 München Tel.: 089 / 38 15 80 31 [email protected]

chefredakteur: P. Alfons Friedrich SDB Redaktion: Katharina Hennecke, Claudia Klinger, Christina Tangerding, Sophie WögingerVerwaltung: Angela GullyTitelfoto: Noel FäskornAlle nicht gekennzeichneten Fotos stammen aus den Archiven der Don Bosco Medien GmbH und der beiden Ordens- gemeinschaften.Layout: ReclameBüro, München, Gabriele Pohl und Margret Russer Satz: Don Bosco Kommunikation GmbH, München, Joe MöschlDruck: Bonifatius GmbH, Paderborn

Impressum

Die Ausgabe 2/2012 erscheint Anfang März.

Im nächsten Heft lesen Sie:• Leben und Glauben

in der Fremde Wie Menschen in katholischen Missionen in Deutschland eine neue Heimat finden

• Hier und dort Mein Kleiderschrank

• Multikulti im Klassenzimmer Steffi und Tobi lernen Türkisch

Nachdruck ist nur mit schriftlicher Geneh- migung des Verlags gestattet. Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische Daten-banken und Vervielfältigungen auf CD-ROM. Dem Heft liegt eine Beilage von Jugend Drit-te Welt e.V. bei. Teilen der Auflage liegen eine Beilage des Klosters Ensdorf und die Broschüre ECHO bei.

Das Don BoSco magazin erscheint 2012 im 117. Jahrgang. Das Don BoSco magazin erscheint zweimonatlich. Es wird gegen Entgelt abgegeben.

Abo-ServiceProvinzialat der Salesianer Don BoscosAdressverwaltung St.-Wolfgangs-Platz 1081669 München Tel.: 089 / 480 08-457 [email protected]

Das Don BoSco magazin beteiligt sich an der Initiative GOGREEN der Deutschen Post. Dabei wird gemessen, wie viel CO2 beim Transport der Zeitschrift entsteht – und entsprechend in ausgewählte Klimaschutz-projekte investiert. Wir übernehmen Verant-wortung, weil wir die Schöpfung schätzen und sie schützen wollen.

Don Bosco: Jubiläum 2015Im Jahr 2015 feiern die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco Schwestern den 200. Geburtstag ihres Gründers Johannes Bosco. Zur Vorbereitung auf das große Jubiläum bringt das Don BoSco magazin eine neue Serie, die online zu lesen ist.

„Don Bosco – Gegenstände, die ihm wichtig waren“ – jetzt unter www.donbosco-magazin.de

1. Teil: Der Talar – ein Gewand und seine Botschaft

Sie haben gewählt!In der letzten Ausgabe konnten Sie Ihren Favoriten unter den bisherigen Titelbildern des Don BoSco magazins wählen. Auf Platz 1 ist dabei das Cover der Ausgabe 3/2010 gelandet.

Je eine Zettelbox „Ein Engel für dich“ haben Franz Kellner aus Walldürn, Herta Westermeier aus Schwarzenbruck und Stefan Obholzer aus Wessobrunn gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!

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Leserbriefe

Zu DON BOscO magazin 5/2011:

über den Artikel „Gott und Götze“ habe ich mich sehr gefreut. Besonders über die Zeilen, dass die Studenten vor Beginn des Unterrichts unter der Gipsfigur von Ho Chi Minh ein Kreuz schlagen und um 12.15 Uhr die Werkzeuge beiseitelegen, um mit ihren Ausbildern den Engel des Herrn zu beten. Die Geschichte erinnerte mich an die Nazizeit, als manche Leute das Muttergot-tesbild abhängten und dafür das Bild vom Adolf hin. Ich hätte einfach das Bild vom Adolf neben das der Gottesmutter gehängt. Aber es war noch nicht die Zeit dafür. Alles hat seine Stunde, für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit. Rosa Benzing, Villingen-Schwenningen

Zu DON BOscO magazin 6/2011:

Das angezeigte Thema „Gott wird Mensch“ hat mich als Krippen-freund und Krippengestalter sofort zum „Studieren“ herausge-fordert. „Die kleine Welt …“, heil ist sie nicht, aber heilbringend. Voll Freude erwarten wir die Feier dieser Geburt und gestalten das Betlehemereignis in all seiner Armseligkeit mit den unter-schiedlichsten Mitteln, mit großer künstlerischer Fertigkeit wie der Schnitzer Tobias Haseidl oder mit kindlicher Kreativität wie Dorothea, Sarah oder Kirstin. Der überraschende Satz von Herrn Haseidl „Eine Krippe ist wie eine Eisenbahn …“ leuchtet gestal-tenden oder schauenden Krippenfreunden sofort ein.Franz Xaver Buchmaier, Augsburg

Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor.

B 7243 F Deutschland

3/2010

Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie

Südafrika vor der WMMokoena träumt von einer besseren Zukunft

Familie So gelingt der Gottesdienst-Besuch mit Kindern

KinderseiteKatholisch – evangelisch, was unterscheidet uns?

Die

Ausgabe zum

Ökumenischen

Kirchentag Der

der mich trägt

Glaube,

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2012

www.come-to-bosco.eu