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KONSUMENT 6/2019 Echt steirisch? TEST Kürbiskernöl. Steirisches Kürbiskernöl muss aus heimischen Kürbissen produziert werden, soll möglichst nicht mit Pestiziden belastet sein und gut schmecken. Waldviertler Graumohn, Tiroler Speck, Gailtaler Almkäse, Marchfelder Spargel: Mit all diesen Produkten verbinden wir – abgesehen vom lukullischen Erlebnis – die Gewissheit, dass es sich um Spezialitäten handelt, die aus der genannten Region stammen und auch dort verarbeitet wur- den. Die genannten Lebensmittel genießen wie 15 weitere aus Österreich innerhalb der EU auch einen besonderen Status. Sie sind in der EU-Datenbank DOOR gelistet und durch eine geografische Ursprungsbezeich- nung geschützt. Nicht fehlen darf in dieser Liste natürlich das gern als „grünes Gold aus der Steiermark“ beworbene Kürbis- kernöl. In Österreich wacht die Kontroll- stelle LACON darüber, dass die Vorschriften bei Steirischem Kürbiskernöl g.g.A. (ge- schützte geografische Angabe) eingehal- ten werden. So dürfen nur Kerne vom steiri- schen Ölkürbis verarbeitet werden, die aus genau definierten Anbaugebieten stam- men. Außer in der Steiermark liegen diese noch im Südburgenland und Teilen Nieder- österreichs. Auch wo gepresst werden darf und mit welchem Verfahren, ist genau vor- geschrieben. Wer alles einhält, darf sein Produkt mit dem begehrten blau-gelben g.g.A.-Siegel schmücken. Zweifel ausgeräumt Als wir vor sieben Jahren (KONSUMENT 6/2012) zum letzten Mal Kürbiskernöl unter die Lupe nahmen, mussten wir feststellen, dass man Kürbiskernöl nicht automatisch mit der Steiermark assoziieren sollte. Bei 17 von 30 untersuchten Produkten stammten Kühl und dunkel lagern. Kürbiskernöl ist aufgrund seiner Zusammensetzung sehr oxidations- anfällig. Man sollte es daher auch in der ungeöffneten Flasche immer dunkel und kühl lagern. Solange die Flasche noch nicht geöffnet ist, hält Kürbiskernöl unter optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr. Die Lagerzeit kann allerdings auf Kosten des Geschmacks gehen. Ratsam ist es jedenfalls, das Mindesthaltbarkeitsdatum zu beachten. Rasch verbrauchen. Ist die Flasche einmal geöffnet, oxidiert das Öl sehr rasch, weil immer mehr Sauerstoff in die Flasche gelangt. Der Inhalt sollte daher innerhalb von 6 bis 12 Wochen verbraucht werden. Je mehr Luft sich in der Flasche befindet, desto leichter wird das Öl ranzig. Wer Kernöl nicht gerade täglich verwendet, sollte beim Einkauf eher zu kleineren Gebinden greifen. Kürbiskernöl ist im Handel üblicherweise in Flaschen zu 100, 250, 500 und 1.000 ml erhältlich. Beim Gebrauch sollte man darauf achten, Tropfen am Flaschenhals abzuwischen. Gelangt etwas davon ins Essen, kann es den Speisen einen ranzigen Geschmack verleihen. Backen und Kochen. Kürbiskernöl eignet sich besonders gut für die kalte Küche. Es sollte wegen des Anteils an ungesättigten Fettsäuren nie zu stark erhitzt werden (bis maximal 120 ° C). Damit kann es aber sehr wohl warmen Speisen zugegeben werden und ist auch als Backzutat geeignet. Grillen. Ein Tipp zur Grillsaison: Salate mit Kürbiskernöl sollte man nie in die Sonne stellen, da das Öl sonst sehr rasch verdirbt. Das Kürbiskernöl wird braun und bitter. Kernölflecken. Wenn Kleidung einen Kürbiskernölfleck abbekommt, kann man sich das Sonnenlicht zunutze machen. Waschmittel sind mit den grünen Farbstoffen im Kürbiskernöl überfordert. Unter UV-Strahlung bleichen Kernölflecken jedoch innerhalb kurzer Zeit aus. Rezepte. Wer Ideen zum Kochen und Backen mit Kernöl sucht, ist mit der Rezeptdaten- bank der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. gut bedient: www.steirisches- kuerbiskernoel.eu/Rezept VKI-TIPPS Foto: Dora Zett/Shutterstock.com Der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer OÖ stellt Ihnen diesen Beitrag kostenlos als Download zur Verfügung.

Echt steirisch? - Arbeiterkammer Oberösterreich · 2019. 6. 18. · Echt steirisch? TEST Kürbiskernöl. Steirisches Kürbiskernöl muss aus heimischen Kürbissen produziert werden,

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Echt steirisch?TEST Kürbiskernöl. Steirisches Kürbiskernöl muss

aus heimischen Kürbissen produziert werden, soll möglichst nicht mit Pestiziden belastet sein und gut schmecken.

Waldviertler Graumohn, Tiroler Speck, Gailtaler Almkäse, Marchfelder Spargel: Mit all diesen Produkten verbinden wir – abgesehen vom lukullischen Erlebnis – die Gewissheit, dass es sich um Spezialitäten handelt, die aus der genannten Region stammen und auch dort verarbeitet wur-den. Die genannten Lebensmittel genießen wie 15 weitere aus Österreich innerhalb der EU auch einen besonderen Status. Sie sind in der EU-Datenbank DOOR gelistet und durch eine geografische Ursprungsbezeich-nung geschützt. Nicht fehlen darf in dieser Liste natürlich das gern als „grünes Gold aus der Steiermark“ beworbene Kürbis-kernöl. In Österreich wacht die Kontroll-stelle LACON darüber, dass die Vorschriften bei Steirischem Kürbiskernöl g.g.A. (ge-schützte geografische Angabe) eingehal-

ten werden. So dürfen nur Kerne vom steiri-schen Ölkürbis verarbeitet werden, die aus genau definierten Anbaugebieten stam-men. Außer in der Steiermark liegen diese noch im Südburgenland und Teilen Nieder-österreichs. Auch wo gepresst werden darf und mit welchem Verfahren, ist genau vor-geschrieben. Wer alles einhält, darf sein Produkt mit dem begehrten blau-gelben g.g.A.-Siegel schmücken.

Zweifel ausgeräumt

Als wir vor sieben Jahren (KONSUMENT 6/2012) zum letzten Mal Kürbiskernöl unter die Lupe nahmen, mussten wir feststellen, dass man Kürbiskernöl nicht automatisch mit der Steiermark assoziieren sollte. Bei 17 von 30 untersuchten Produkten stammten

Kühl und dunkel lagern. Kürbiskernöl ist aufgrund seiner Zusammensetzung sehr oxidations-anfällig. Man sollte es daher auch in der ungeöffneten Flasche immer dunkel und kühl lagern. Solange die Flasche noch nicht geöffnet ist, hält Kürbiskernöl unter optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr. Die Lagerzeit kann allerdings auf Kosten des Geschmacks gehen. Ratsam ist es jedenfalls, das Mindesthaltbarkeitsdatum zu beachten.

Rasch verbrauchen. Ist die Flasche einmal geöffnet, oxidiert das Öl sehr rasch, weil immer mehr Sauerstoff in die Flasche gelangt. Der Inhalt sollte daher innerhalb von 6 bis 12 Wochen verbraucht werden. Je mehr Luft sich in der Flasche befindet, desto leichter wird das Öl ranzig. Wer Kernöl nicht gerade täglich verwendet, sollte beim Einkauf eher zu kleineren Gebinden greifen. Kürbiskernöl ist im Handel üblicherweise in Flaschen zu 100, 250, 500 und 1.000 ml erhältlich. Beim Gebrauch sollte man darauf achten, Tropfen am Flaschenhals abzuwischen. Gelangt etwas davon ins Essen, kann es den Speisen einen ranzigen Geschmack verleihen.

Backen und Kochen. Kürbiskernöl eignet sich besonders gut für die kalte Küche. Es sollte wegen des Anteils an ungesättigten Fettsäuren nie zu stark erhitzt werden (bis maximal 120 ° C). Damit kann es aber sehr wohl warmen Speisen zugegeben werden und ist auch als Backzutat geeignet.

Grillen. Ein Tipp zur Grillsaison: Salate mit Kürbiskernöl sollte man nie in die Sonne stellen, da das Öl sonst sehr rasch verdirbt. Das Kürbiskernöl wird braun und bitter.

Kernölflecken. Wenn Kleidung einen Kürbiskernölfleck abbekommt, kann man sich das Sonnenlicht zunutze machen. Waschmittel sind mit den grünen Farb stoffen im Kürbiskernöl überfordert. Unter UV-Strahlung bleichen Kernölflecken jedoch innerhalb kurzer Zeit aus.

Rezepte. Wer Ideen zum Kochen und Backen mit Kernöl sucht, ist mit der Rezeptdaten- bank der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. gut bedient: www.steirisches- kuerbiskernoel.eu/Rezept

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Echt steirisch?TEST Kürbiskernöl. Steirisches Kürbiskernöl muss

aus heimischen Kürbissen produziert werden, soll möglichst nicht mit Pestiziden belastet sein und gut schmecken.

Waldviertler Graumohn, Tiroler Speck, Gailtaler Almkäse, Marchfelder Spargel: Mit all diesen Produkten verbinden wir – abgesehen vom lukullischen Erlebnis – die Gewissheit, dass es sich um Spezialitäten handelt, die aus der genannten Region stammen und auch dort verarbeitet wur-den. Die genannten Lebensmittel genießen wie 15 weitere aus Österreich innerhalb der EU auch einen besonderen Status. Sie sind in der EU-Datenbank DOOR gelistet und durch eine geografische Ursprungsbezeich-nung geschützt. Nicht fehlen darf in dieser Liste natürlich das gern als „grünes Gold aus der Steiermark“ beworbene Kürbis-kernöl. In Österreich wacht die Kontroll-stelle LACON darüber, dass die Vorschriften bei Steirischem Kürbiskernöl g.g.A. (ge-schützte geografische Angabe) eingehal-

ten werden. So dürfen nur Kerne vom steiri-schen Ölkürbis verarbeitet werden, die aus genau definierten Anbaugebieten stam-men. Außer in der Steiermark liegen diese noch im Südburgenland und Teilen Nieder-österreichs. Auch wo gepresst werden darf und mit welchem Verfahren, ist genau vor-geschrieben. Wer alles einhält, darf sein Produkt mit dem begehrten blau-gelben g.g.A.-Siegel schmücken.

Zweifel ausgeräumt

Als wir vor sieben Jahren (KONSUMENT 6/2012) zum letzten Mal Kürbiskernöl unter die Lupe nahmen, mussten wir feststellen, dass man Kürbiskernöl nicht automatisch mit der Steiermark assoziieren sollte. Bei 17 von 30 untersuchten Produkten stammten

Kühl und dunkel lagern. Kürbiskernöl ist aufgrund seiner Zusammensetzung sehr oxidations-anfällig. Man sollte es daher auch in der ungeöffneten Flasche immer dunkel und kühl lagern. Solange die Flasche noch nicht geöffnet ist, hält Kürbiskernöl unter optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr. Die Lagerzeit kann allerdings auf Kosten des Geschmacks gehen. Ratsam ist es jedenfalls, das Mindesthaltbarkeitsdatum zu beachten.

Rasch verbrauchen. Ist die Flasche einmal geöffnet, oxidiert das Öl sehr rasch, weil immer mehr Sauerstoff in die Flasche gelangt. Der Inhalt sollte daher innerhalb von 6 bis 12 Wochen verbraucht werden. Je mehr Luft sich in der Flasche befindet, desto leichter wird das Öl ranzig. Wer Kernöl nicht gerade täglich verwendet, sollte beim Einkauf eher zu kleineren Gebinden greifen. Kürbiskernöl ist im Handel üblicherweise in Flaschen zu 100, 250, 500 und 1.000 ml erhältlich. Beim Gebrauch sollte man darauf achten, Tropfen am Flaschenhals abzuwischen. Gelangt etwas davon ins Essen, kann es den Speisen einen ranzigen Geschmack verleihen.

Backen und Kochen. Kürbiskernöl eignet sich besonders gut für die kalte Küche. Es sollte wegen des Anteils an ungesättigten Fettsäuren nie zu stark erhitzt werden (bis maximal 120 ° C). Damit kann es aber sehr wohl warmen Speisen zugegeben werden und ist auch als Backzutat geeignet.

Grillen. Ein Tipp zur Grillsaison: Salate mit Kürbiskernöl sollte man nie in die Sonne stellen, da das Öl sonst sehr rasch verdirbt. Das Kürbiskernöl wird braun und bitter.

Kernölflecken. Wenn Kleidung einen Kürbiskernölfleck abbekommt, kann man sich das Sonnenlicht zunutze machen. Waschmittel sind mit den grünen Farb stoffen im Kürbiskernöl überfordert. Unter UV-Strahlung bleichen Kernölflecken jedoch innerhalb kurzer Zeit aus.

Rezepte. Wer Ideen zum Kochen und Backen mit Kernöl sucht, ist mit der Rezeptdaten- bank der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. gut bedient: www.steirisches- kuerbiskernoel.eu/Rezept

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Echt steirisch?TEST Kürbiskernöl. Steirisches Kürbiskernöl muss

aus heimischen Kürbissen produziert werden, soll möglichst nicht mit Pestiziden belastet sein und gut schmecken.

Waldviertler Graumohn, Tiroler Speck, Gailtaler Almkäse, Marchfelder Spargel: Mit all diesen Produkten verbinden wir – abgesehen vom lukullischen Erlebnis – die Gewissheit, dass es sich um Spezialitäten handelt, die aus der genannten Region stammen und auch dort verarbeitet wur-den. Die genannten Lebensmittel genießen wie 15 weitere aus Österreich innerhalb der EU auch einen besonderen Status. Sie sind in der EU-Datenbank DOOR gelistet und durch eine geografische Ursprungsbezeich-nung geschützt. Nicht fehlen darf in dieser Liste natürlich das gern als „grünes Gold aus der Steiermark“ beworbene Kürbis-kernöl. In Österreich wacht die Kontroll-stelle LACON darüber, dass die Vorschriften bei Steirischem Kürbiskernöl g.g.A. (ge-schützte geografische Angabe) eingehal-

ten werden. So dürfen nur Kerne vom steiri-schen Ölkürbis verarbeitet werden, die aus genau definierten Anbaugebieten stam-men. Außer in der Steiermark liegen diese noch im Südburgenland und Teilen Nieder-österreichs. Auch wo gepresst werden darf und mit welchem Verfahren, ist genau vor-geschrieben. Wer alles einhält, darf sein Produkt mit dem begehrten blau-gelben g.g.A.-Siegel schmücken.

Zweifel ausgeräumt

Als wir vor sieben Jahren (KONSUMENT 6/2012) zum letzten Mal Kürbiskernöl unter die Lupe nahmen, mussten wir feststellen, dass man Kürbiskernöl nicht automatisch mit der Steiermark assoziieren sollte. Bei 17 von 30 untersuchten Produkten stammten

Kühl und dunkel lagern. Kürbiskernöl ist aufgrund seiner Zusammensetzung sehr oxidations-anfällig. Man sollte es daher auch in der ungeöffneten Flasche immer dunkel und kühl lagern. Solange die Flasche noch nicht geöffnet ist, hält Kürbiskernöl unter optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr. Die Lagerzeit kann allerdings auf Kosten des Geschmacks gehen. Ratsam ist es jedenfalls, das Mindesthaltbarkeitsdatum zu beachten.

Rasch verbrauchen. Ist die Flasche einmal geöffnet, oxidiert das Öl sehr rasch, weil immer mehr Sauerstoff in die Flasche gelangt. Der Inhalt sollte daher innerhalb von 6 bis 12 Wochen verbraucht werden. Je mehr Luft sich in der Flasche befindet, desto leichter wird das Öl ranzig. Wer Kernöl nicht gerade täglich verwendet, sollte beim Einkauf eher zu kleineren Gebinden greifen. Kürbiskernöl ist im Handel üblicherweise in Flaschen zu 100, 250, 500 und 1.000 ml erhältlich. Beim Gebrauch sollte man darauf achten, Tropfen am Flaschenhals abzuwischen. Gelangt etwas davon ins Essen, kann es den Speisen einen ranzigen Geschmack verleihen.

Backen und Kochen. Kürbiskernöl eignet sich besonders gut für die kalte Küche. Es sollte wegen des Anteils an ungesättigten Fettsäuren nie zu stark erhitzt werden (bis maximal 120 ° C). Damit kann es aber sehr wohl warmen Speisen zugegeben werden und ist auch als Backzutat geeignet.

Grillen. Ein Tipp zur Grillsaison: Salate mit Kürbiskernöl sollte man nie in die Sonne stellen, da das Öl sonst sehr rasch verdirbt. Das Kürbiskernöl wird braun und bitter.

Kernölflecken. Wenn Kleidung einen Kürbiskernölfleck abbekommt, kann man sich das Sonnenlicht zunutze machen. Waschmittel sind mit den grünen Farb stoffen im Kürbiskernöl überfordert. Unter UV-Strahlung bleichen Kernölflecken jedoch innerhalb kurzer Zeit aus.

Rezepte. Wer Ideen zum Kochen und Backen mit Kernöl sucht, ist mit der Rezeptdaten- bank der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. gut bedient: www.steirisches- kuerbiskernoel.eu/Rezept

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die Kerne für das Öl entweder aus dem Aus-land oder die Herkunft war unklar. Leider fielen darunter auch zwei Anbieter, deren Öle ein g.g.A.-Siegel zierte. Auch heuer ließ die Herkunftsanalyse, die wir in den Laboren der Montanuniversität Leoben in Auftrag gaben, Zweifel aufkommen.Zwei Produkte (Spar, Spar Premium) sind als steirische Öle ausgewiesen und tragen das g.g.A.-Siegel. Sie wichen jedoch von den anderen g.g.A.-Ölen so stark ab, dass die Wissenschaftler zunächst kein eindeu-tiges Urteil darüber abgeben konnten, wo die Kürbisse wirklich angebaut wurden. „Um Klarheit über die Herkunft der Kürbis-kerne zu bekommen, ließen wir diese bei -den Produkte mittels einer anderen Me-thode, der sogenannten Isotopenanalyse, über prüfen. Dabei konnten keine Auffällig-keiten festgestellt werden, damit scheint die Herkunftsbezeichnung korrekt zu sein“, sagt VKI-Ernährungswissenschaftlerin Bir-git Beck.

Korrekt ausgezeichnet

Bei den zwölf anderen Ölen mit g.g.A.- Logo lieferte die Herkunftsanalyse hin-gegen eindeutige Ergebnisse. Diese Kerne stammen zweifelsfrei von Feldern aus dem g.g.A.-Gebiet. Heimischen Ursprungs sind auch die Kürbiskerne, aus denen das Öl für Ja! Natürlich gepresst wurde. Korrekt aus-gezeichnet sind auch vier Produkte (Stekko, Kerngold, Cooks Love, S-Budget), die mit der Herkunftsangabe „Europa“ verkauft werden. Bei einem Kürbiskernöl von Pelz-mann war keine Herkunftsbezeichnung ersichtlich.

Hexachlorbenzol

Neben der Herkunft der Kürbiskerne inte-ressierte uns auch, wie stark die Produkte mit Pestiziden belastet sind. Einmal mehr erwies sich kein einziges Kernöl als pesti-zidfrei, immerhin wurden dabei aber keine Grenzwerte überschritten. In allen Kern-ölen findet sich die Verbindung Hexachlor-

Lesen Sie weiter auf Seite 14

Nur Kürbisse aus bestimmten Gebieten in der Südsteiermark, dem südlichen Bur-genland und Niederösterreich dürfen für die Produktion von Steirischem Kürbis-kernöl g.g.A. verwendet werden. 2018 wurde in der Steiermark auf einer Fläche von 8.643 Hektar Ölkürbis für das Steiri-sche Kürbiskernöl g.g.A. angebaut. Die größte Anbaufläche für steirisches Kernöl liegt mit 10.528 Hektar jedoch in Nieder-österreich. Die Pressung erfolgt aus-schließlich in der südlichen Steiermark (Bezirke Deutschlandsberg, Feldbach, Fürstenfeld, Graz-Umgebung, Hartberg, Leibnitz, Radkersburg, Voitsberg, Weiz) und im südlichen Burgenland (Bezirke Jennersdorf, Güssing, Oberwart). Das Steirische Kürbiskernöl g.g.A. hat in Öster-reich einen Marktanteil von 66 Prozent. Über 40 Prozent der Gesamtproduktion werden exportiert. Zielmärkte sind Deutschland, die Schweiz, Frankreich, die Benelux-Staaten, Südkorea, Taiwan, Kanada und die USA. Weltweit betrug die Anbaufläche für Ölkürbis im Jahr 2016 rund 100.000 Hek-tar. Davon entfielen knapp 40 Prozent auf Österreich (39.450 ha), 45.000 ha auf das übrige Europa (vor allem Osteuropa) und rund 15.000 Hektar auf China. In Öster-reich ging die Anbaufläche von Ölkürbis laut dem „Grünen Bericht“ der Bundes-regierung deutlich zurück. Von 2016 auf 2017 verringerte sich die Anbaufläche demnach um 42 Prozent. Die Landwirt-schaftskammer Steiermark rät den Land-wirten, auf den Anbau von Kürbis zu ver-zichten, wenn kein Vertrag mit einem Vermarkter besteht bzw. keine Direkt-vermarktung erfolgt.

Steirisches Kernöl

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Echt steirisch?TEST Kürbiskernöl. Steirisches Kürbiskernöl muss

aus heimischen Kürbissen produziert werden, soll möglichst nicht mit Pestiziden belastet sein und gut schmecken.

Waldviertler Graumohn, Tiroler Speck, Gailtaler Almkäse, Marchfelder Spargel: Mit all diesen Produkten verbinden wir – abgesehen vom lukullischen Erlebnis – die Gewissheit, dass es sich um Spezialitäten handelt, die aus der genannten Region stammen und auch dort verarbeitet wur-den. Die genannten Lebensmittel genießen wie 15 weitere aus Österreich innerhalb der EU auch einen besonderen Status. Sie sind in der EU-Datenbank DOOR gelistet und durch eine geografische Ursprungsbezeich-nung geschützt. Nicht fehlen darf in dieser Liste natürlich das gern als „grünes Gold aus der Steiermark“ beworbene Kürbis-kernöl. In Österreich wacht die Kontroll-stelle LACON darüber, dass die Vorschriften bei Steirischem Kürbiskernöl g.g.A. (ge-schützte geografische Angabe) eingehal-

ten werden. So dürfen nur Kerne vom steiri-schen Ölkürbis verarbeitet werden, die aus genau definierten Anbaugebieten stam-men. Außer in der Steiermark liegen diese noch im Südburgenland und Teilen Nieder-österreichs. Auch wo gepresst werden darf und mit welchem Verfahren, ist genau vor-geschrieben. Wer alles einhält, darf sein Produkt mit dem begehrten blau-gelben g.g.A.-Siegel schmücken.

Zweifel ausgeräumt

Als wir vor sieben Jahren (KONSUMENT 6/2012) zum letzten Mal Kürbiskernöl unter die Lupe nahmen, mussten wir feststellen, dass man Kürbiskernöl nicht automatisch mit der Steiermark assoziieren sollte. Bei 17 von 30 untersuchten Produkten stammten

Kühl und dunkel lagern. Kürbiskernöl ist aufgrund seiner Zusammensetzung sehr oxidations-anfällig. Man sollte es daher auch in der ungeöffneten Flasche immer dunkel und kühl lagern. Solange die Flasche noch nicht geöffnet ist, hält Kürbiskernöl unter optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr. Die Lagerzeit kann allerdings auf Kosten des Geschmacks gehen. Ratsam ist es jedenfalls, das Mindesthaltbarkeitsdatum zu beachten.

Rasch verbrauchen. Ist die Flasche einmal geöffnet, oxidiert das Öl sehr rasch, weil immer mehr Sauerstoff in die Flasche gelangt. Der Inhalt sollte daher innerhalb von 6 bis 12 Wochen verbraucht werden. Je mehr Luft sich in der Flasche befindet, desto leichter wird das Öl ranzig. Wer Kernöl nicht gerade täglich verwendet, sollte beim Einkauf eher zu kleineren Gebinden greifen. Kürbiskernöl ist im Handel üblicherweise in Flaschen zu 100, 250, 500 und 1.000 ml erhältlich. Beim Gebrauch sollte man darauf achten, Tropfen am Flaschenhals abzuwischen. Gelangt etwas davon ins Essen, kann es den Speisen einen ranzigen Geschmack verleihen.

Backen und Kochen. Kürbiskernöl eignet sich besonders gut für die kalte Küche. Es sollte wegen des Anteils an ungesättigten Fettsäuren nie zu stark erhitzt werden (bis maximal 120 ° C). Damit kann es aber sehr wohl warmen Speisen zugegeben werden und ist auch als Backzutat geeignet.

Grillen. Ein Tipp zur Grillsaison: Salate mit Kürbiskernöl sollte man nie in die Sonne stellen, da das Öl sonst sehr rasch verdirbt. Das Kürbiskernöl wird braun und bitter.

Kernölflecken. Wenn Kleidung einen Kürbiskernölfleck abbekommt, kann man sich das Sonnenlicht zunutze machen. Waschmittel sind mit den grünen Farb stoffen im Kürbiskernöl überfordert. Unter UV-Strahlung bleichen Kernölflecken jedoch innerhalb kurzer Zeit aus.

Rezepte. Wer Ideen zum Kochen und Backen mit Kernöl sucht, ist mit der Rezeptdaten- bank der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. gut bedient: www.steirisches- kuerbiskernoel.eu/Rezept

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So gut ist das „grüne Gold“

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100 Prozentpunkten

HERKUNFT ÖSTERREICH

1 Billa Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. 9,99 2,– Bl 500 sehr gut (84) + + + + 2 11 +

2 Steirer Kraft Bio Kürbiskernöl g.g.A. 14,99 3,– Bl, Me, MP, U 500 sehr gut (81) + + + + 1 19 +

3 Spar Natur pur Bio steirisches Kürbiskernöl g.g.A. 6,99 2,80 Spa 250 gut (79) + + + + 1 18 +

4 Dennree Steirisches Kürbis Kernöl g.g.A. 4,99 4,99 de 100 gut (79) + + + + 1 20 +

5 Einfach Besonders Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. 4,99 2,– L 250 gut (78) + + + 2 18 +

6 Iss echt steirisch Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. 9,98 2,– H 500 gut (77) + + + 2 28 +

7 Ja! Natürlich Kürbiskernöl 6,99 2,80 Bl, Me 250 gut (76) + + + + 1 17 o

8 Fandler Original Steirisches Bio-Kürbiskernöl 19,99 4,– Ba, de, Gw, Rm 500 gut (76) + + + 1 34 +

9 Spar 100% Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. 9,98 2,– Spa 500 gut (73) + + + 5 55 +

10 Spar Premium 100% Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. 7,99 3,20 Spa 250 gut (73) + + o 6 50 +

11 Merkur Immer gut Steirisches Kürbis Kernöl g.g.A. 11,99 2,40 Me 500 gut (72) + + o 6 60 +

12 Natürlich für uns Steirisches Bio Kürbis-Kernöl g.g.A. 7,29 2,92 MP, Na, U 250 gut (71) + + + 5 48 +

13 Ich bin Österreich Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. 9,98 2,– Pe 500 gut (70) + + o 5 100 +

14 Weinhandl Mühle Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. 12,99 2,60 Bl, Me 500 durchschnittlich (59) + + – 6 156 +

15 Pelzmann Steirisches Kürbiskernöl 10,29 2,06 Tg 500 durchschnittlich (54) + + –2) 4 33 +

HERKUNFT EUROPA

16 Stekko Kürbis Kernöl 5,99 2,40 Bl, Me 250 sehr gut (85) + + + + 1 13 +

17 Kerngold Kürbis Kernöl 7,49 1,50 H 500 sehr gut (82) + + + + 1 22 +

18 Cooks Love Kürbis Kernöl 17,49 1,75 Tg, U 1000 gut (79) + + + + 2 9 +

19 S-Budget Kürbis-Kernöl 7,49 1,50 Spa 500 gut (67) + + o 7 70 +

HERKUNFT NICHT DEKLARIERT

20 Pelzmann Kürbiskernöl 8,99 1,80 Bl, Me, U 500 gut (69) + + o 6 64 +

Zeichenerklärung: = ja Ba = Basic, Bl = Billa, de = denn’s, Gw = Gewußt wie, H = Hofer, L = Lidl, Me = Merkur, MP = MPreis, Na = Nah & Frisch, Pe = Penny, Rm = Reformstark Martin, Spa = Spar, Tg = Transgourmet, U = Unimarkt 1) Ausschöpfung der Höchstgehalte in % 2) Es wurde Malathion nachgewiesen. Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –) Prozentangaben = Anteil am Endurteil Preise: Februar 2019

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Echt steirisch?TEST Kürbiskernöl. Steirisches Kürbiskernöl muss

aus heimischen Kürbissen produziert werden, soll möglichst nicht mit Pestiziden belastet sein und gut schmecken.

Waldviertler Graumohn, Tiroler Speck, Gailtaler Almkäse, Marchfelder Spargel: Mit all diesen Produkten verbinden wir – abgesehen vom lukullischen Erlebnis – die Gewissheit, dass es sich um Spezialitäten handelt, die aus der genannten Region stammen und auch dort verarbeitet wur-den. Die genannten Lebensmittel genießen wie 15 weitere aus Österreich innerhalb der EU auch einen besonderen Status. Sie sind in der EU-Datenbank DOOR gelistet und durch eine geografische Ursprungsbezeich-nung geschützt. Nicht fehlen darf in dieser Liste natürlich das gern als „grünes Gold aus der Steiermark“ beworbene Kürbis-kernöl. In Österreich wacht die Kontroll-stelle LACON darüber, dass die Vorschriften bei Steirischem Kürbiskernöl g.g.A. (ge-schützte geografische Angabe) eingehal-

ten werden. So dürfen nur Kerne vom steiri-schen Ölkürbis verarbeitet werden, die aus genau definierten Anbaugebieten stam-men. Außer in der Steiermark liegen diese noch im Südburgenland und Teilen Nieder-österreichs. Auch wo gepresst werden darf und mit welchem Verfahren, ist genau vor-geschrieben. Wer alles einhält, darf sein Produkt mit dem begehrten blau-gelben g.g.A.-Siegel schmücken.

Zweifel ausgeräumt

Als wir vor sieben Jahren (KONSUMENT 6/2012) zum letzten Mal Kürbiskernöl unter die Lupe nahmen, mussten wir feststellen, dass man Kürbiskernöl nicht automatisch mit der Steiermark assoziieren sollte. Bei 17 von 30 untersuchten Produkten stammten

Kühl und dunkel lagern. Kürbiskernöl ist aufgrund seiner Zusammensetzung sehr oxidations-anfällig. Man sollte es daher auch in der ungeöffneten Flasche immer dunkel und kühl lagern. Solange die Flasche noch nicht geöffnet ist, hält Kürbiskernöl unter optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr. Die Lagerzeit kann allerdings auf Kosten des Geschmacks gehen. Ratsam ist es jedenfalls, das Mindesthaltbarkeitsdatum zu beachten.

Rasch verbrauchen. Ist die Flasche einmal geöffnet, oxidiert das Öl sehr rasch, weil immer mehr Sauerstoff in die Flasche gelangt. Der Inhalt sollte daher innerhalb von 6 bis 12 Wochen verbraucht werden. Je mehr Luft sich in der Flasche befindet, desto leichter wird das Öl ranzig. Wer Kernöl nicht gerade täglich verwendet, sollte beim Einkauf eher zu kleineren Gebinden greifen. Kürbiskernöl ist im Handel üblicherweise in Flaschen zu 100, 250, 500 und 1.000 ml erhältlich. Beim Gebrauch sollte man darauf achten, Tropfen am Flaschenhals abzuwischen. Gelangt etwas davon ins Essen, kann es den Speisen einen ranzigen Geschmack verleihen.

Backen und Kochen. Kürbiskernöl eignet sich besonders gut für die kalte Küche. Es sollte wegen des Anteils an ungesättigten Fettsäuren nie zu stark erhitzt werden (bis maximal 120 ° C). Damit kann es aber sehr wohl warmen Speisen zugegeben werden und ist auch als Backzutat geeignet.

Grillen. Ein Tipp zur Grillsaison: Salate mit Kürbiskernöl sollte man nie in die Sonne stellen, da das Öl sonst sehr rasch verdirbt. Das Kürbiskernöl wird braun und bitter.

Kernölflecken. Wenn Kleidung einen Kürbiskernölfleck abbekommt, kann man sich das Sonnenlicht zunutze machen. Waschmittel sind mit den grünen Farb stoffen im Kürbiskernöl überfordert. Unter UV-Strahlung bleichen Kernölflecken jedoch innerhalb kurzer Zeit aus.

Rezepte. Wer Ideen zum Kochen und Backen mit Kernöl sucht, ist mit der Rezeptdaten- bank der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. gut bedient: www.steirisches- kuerbiskernoel.eu/Rezept

VKI-TIPPS

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KONSUMENT 6 /2019 13

So gut ist das „grüne Gold“

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TESTURTEIL Erreichte von

100 Prozentpunkten

HERKUNFT ÖSTERREICH

1 Billa Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. 9,99 2,– Bl 500 sehr gut (84) + + + + 2 11 +

2 Steirer Kraft Bio Kürbiskernöl g.g.A. 14,99 3,– Bl, Me, MP, U 500 sehr gut (81) + + + + 1 19 +

3 Spar Natur pur Bio steirisches Kürbiskernöl g.g.A. 6,99 2,80 Spa 250 gut (79) + + + + 1 18 +

4 Dennree Steirisches Kürbis Kernöl g.g.A. 4,99 4,99 de 100 gut (79) + + + + 1 20 +

5 Einfach Besonders Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. 4,99 2,– L 250 gut (78) + + + 2 18 +

6 Iss echt steirisch Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. 9,98 2,– H 500 gut (77) + + + 2 28 +

7 Ja! Natürlich Kürbiskernöl 6,99 2,80 Bl, Me 250 gut (76) + + + + 1 17 o

8 Fandler Original Steirisches Bio-Kürbiskernöl 19,99 4,– Ba, de, Gw, Rm 500 gut (76) + + + 1 34 +

9 Spar 100% Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. 9,98 2,– Spa 500 gut (73) + + + 5 55 +

10 Spar Premium 100% Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. 7,99 3,20 Spa 250 gut (73) + + o 6 50 +

11 Merkur Immer gut Steirisches Kürbis Kernöl g.g.A. 11,99 2,40 Me 500 gut (72) + + o 6 60 +

12 Natürlich für uns Steirisches Bio Kürbis-Kernöl g.g.A. 7,29 2,92 MP, Na, U 250 gut (71) + + + 5 48 +

13 Ich bin Österreich Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. 9,98 2,– Pe 500 gut (70) + + o 5 100 +

14 Weinhandl Mühle Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. 12,99 2,60 Bl, Me 500 durchschnittlich (59) + + – 6 156 +

15 Pelzmann Steirisches Kürbiskernöl 10,29 2,06 Tg 500 durchschnittlich (54) + + –2) 4 33 +

HERKUNFT EUROPA

16 Stekko Kürbis Kernöl 5,99 2,40 Bl, Me 250 sehr gut (85) + + + + 1 13 +

17 Kerngold Kürbis Kernöl 7,49 1,50 H 500 sehr gut (82) + + + + 1 22 +

18 Cooks Love Kürbis Kernöl 17,49 1,75 Tg, U 1000 gut (79) + + + + 2 9 +

19 S-Budget Kürbis-Kernöl 7,49 1,50 Spa 500 gut (67) + + o 7 70 +

HERKUNFT NICHT DEKLARIERT

20 Pelzmann Kürbiskernöl 8,99 1,80 Bl, Me, U 500 gut (69) + + o 6 64 +

Zeichenerklärung: = ja Ba = Basic, Bl = Billa, de = denn’s, Gw = Gewußt wie, H = Hofer, L = Lidl, Me = Merkur, MP = MPreis, Na = Nah & Frisch, Pe = Penny, Rm = Reformstark Martin, Spa = Spar, Tg = Transgourmet, U = Unimarkt 1) Ausschöpfung der Höchstgehalte in % 2) Es wurde Malathion nachgewiesen. Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –) Prozentangaben = Anteil am Endurteil Preise: Februar 2019

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Im Test. 20 Kürbiskernöle, die im österreichi-schen Lebensmitteleinzelhandel erhältlich sind. 14 Öle weisen eine geschützte geografische Angabe auf. Ein Öl aus biologischer Landwirt-schaft lobt zwar die österreichische Herkunft aus, kommt jedoch nicht aus dem g.g.A.-Gebiet. Von den restlichen 5 Ölen weisen 3 als Herkunft „Europa“ aus, eine Probe „Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowe nien“. Auf einem Produkt war keine Angabe zur Herkunft der Kerne zu finden.Herkunft. Die Herkunftsanalyse wurde von der Montanuniversität Leoben durch die Bestim-mung der Elementspuren inklusive Seltenen Erden durchgeführt. Diese Methode beruht auf Fingerprints der Elementspuren. Sie wurde von der Montanuniversität Leoben im Rahmen eines FFG-Forschungsprojektes entwickelt. Kürbis-kernöl wird mit konzentrierter Säure in einem Hochdruckverascher aufgeschlossen. Die Proben-lösungen werden danach mittels ICP-MS auf die Konzentrationen von Elementspuren analysiert, die Daten statistisch mittels mathe ma tischer Modelle ausgewertet und die Proben entspre-chend ihrer geografischen Herkunft klassifiziert. Die Modelle beruhen auf bekannten Proben, die in eine Datenbank aufgenommen wurden. Eine Unterscheidung zwischen Österreich, Russland und China ist möglich. Bei der Überprüfung von Kernen unbekannter Herkunft wurden die Proben zu ca. 90 Prozent geografisch richtig zugeordnet. Zusätzlich haben die systematischen Unter-suchungen gezeigt, dass diese Methode ausrei-chend robust und vom Verar beitungsprozess sowie von jährlichen Witterungsbedingungen unabhängig ist. Ebenso können Mischungen identifiziert werden – möglich ist dies ab 10 Pro-zent Zugabe von chinesischem Öl; Mischungen im Verhältnis 1:1 können zu 100 Prozent identi-fiziert werden. Falls die Herkunft mittels Element-spurenfingerprint nicht eindeutig ist, werden die betroffenen Proben mittels Isotopenanalyse (Referenzmustersystem AEA/HTO-IRMS; 13C, 2H, 18O) sowie NMR-Spektroskopie untersucht.Pestizide. Multimethode: staatlich akkreditier-te Prüfmethode SOP P301 (ÖNORM EN 15662, QUECHERS, bei ölhältigen Lebensmitteln zusätz-lich Extraktion nach SOP P201), Messanordnung: GC-MSD; GC-µECD; LC-MS/MS; Bestimmungs-grenze: 0,005 – 0,01 mg/kg (Beurteilung: erwei-terte Messunsicherheit +/– 50 Prozent gemäß Document No. SANCO/12495/2011).Sensorik. VKI-Laienpanel, Blindverkostung nach bestandenem Triangeltest, mind. 20 Urteile.

MEHR ZUM THEMA

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Das g.g.A.-Siegel steht seit 1996 für die geschützte geografische Angabe „Steirisches Kürbiskernöl“.

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Dieser Test entstand in Kooperation mit der AK Steiermark.

Der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer OÖ stellt Ihnen diesen Beitrag kostenlos als Download zur Verfügung.

Page 5: Echt steirisch? - Arbeiterkammer Oberösterreich · 2019. 6. 18. · Echt steirisch? TEST Kürbiskernöl. Steirisches Kürbiskernöl muss aus heimischen Kürbissen produziert werden,

10 KONSUMENT 6 /2019

Echt steirisch?TEST Kürbiskernöl. Steirisches Kürbiskernöl muss

aus heimischen Kürbissen produziert werden, soll möglichst nicht mit Pestiziden belastet sein und gut schmecken.

Waldviertler Graumohn, Tiroler Speck, Gailtaler Almkäse, Marchfelder Spargel: Mit all diesen Produkten verbinden wir – abgesehen vom lukullischen Erlebnis – die Gewissheit, dass es sich um Spezialitäten handelt, die aus der genannten Region stammen und auch dort verarbeitet wur-den. Die genannten Lebensmittel genießen wie 15 weitere aus Österreich innerhalb der EU auch einen besonderen Status. Sie sind in der EU-Datenbank DOOR gelistet und durch eine geografische Ursprungsbezeich-nung geschützt. Nicht fehlen darf in dieser Liste natürlich das gern als „grünes Gold aus der Steiermark“ beworbene Kürbis-kernöl. In Österreich wacht die Kontroll-stelle LACON darüber, dass die Vorschriften bei Steirischem Kürbiskernöl g.g.A. (ge-schützte geografische Angabe) eingehal-

ten werden. So dürfen nur Kerne vom steiri-schen Ölkürbis verarbeitet werden, die aus genau definierten Anbaugebieten stam-men. Außer in der Steiermark liegen diese noch im Südburgenland und Teilen Nieder-österreichs. Auch wo gepresst werden darf und mit welchem Verfahren, ist genau vor-geschrieben. Wer alles einhält, darf sein Produkt mit dem begehrten blau-gelben g.g.A.-Siegel schmücken.

Zweifel ausgeräumt

Als wir vor sieben Jahren (KONSUMENT 6/2012) zum letzten Mal Kürbiskernöl unter die Lupe nahmen, mussten wir feststellen, dass man Kürbiskernöl nicht automatisch mit der Steiermark assoziieren sollte. Bei 17 von 30 untersuchten Produkten stammten

Kühl und dunkel lagern. Kürbiskernöl ist aufgrund seiner Zusammensetzung sehr oxidations-anfällig. Man sollte es daher auch in der ungeöffneten Flasche immer dunkel und kühl lagern. Solange die Flasche noch nicht geöffnet ist, hält Kürbiskernöl unter optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr. Die Lagerzeit kann allerdings auf Kosten des Geschmacks gehen. Ratsam ist es jedenfalls, das Mindesthaltbarkeitsdatum zu beachten.

Rasch verbrauchen. Ist die Flasche einmal geöffnet, oxidiert das Öl sehr rasch, weil immer mehr Sauerstoff in die Flasche gelangt. Der Inhalt sollte daher innerhalb von 6 bis 12 Wochen verbraucht werden. Je mehr Luft sich in der Flasche befindet, desto leichter wird das Öl ranzig. Wer Kernöl nicht gerade täglich verwendet, sollte beim Einkauf eher zu kleineren Gebinden greifen. Kürbiskernöl ist im Handel üblicherweise in Flaschen zu 100, 250, 500 und 1.000 ml erhältlich. Beim Gebrauch sollte man darauf achten, Tropfen am Flaschenhals abzuwischen. Gelangt etwas davon ins Essen, kann es den Speisen einen ranzigen Geschmack verleihen.

Backen und Kochen. Kürbiskernöl eignet sich besonders gut für die kalte Küche. Es sollte wegen des Anteils an ungesättigten Fettsäuren nie zu stark erhitzt werden (bis maximal 120 ° C). Damit kann es aber sehr wohl warmen Speisen zugegeben werden und ist auch als Backzutat geeignet.

Grillen. Ein Tipp zur Grillsaison: Salate mit Kürbiskernöl sollte man nie in die Sonne stellen, da das Öl sonst sehr rasch verdirbt. Das Kürbiskernöl wird braun und bitter.

Kernölflecken. Wenn Kleidung einen Kürbiskernölfleck abbekommt, kann man sich das Sonnenlicht zunutze machen. Waschmittel sind mit den grünen Farb stoffen im Kürbiskernöl überfordert. Unter UV-Strahlung bleichen Kernölflecken jedoch innerhalb kurzer Zeit aus.

Rezepte. Wer Ideen zum Kochen und Backen mit Kernöl sucht, ist mit der Rezeptdaten- bank der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. gut bedient: www.steirisches- kuerbiskernoel.eu/Rezept

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14 KONSUMENT 6 /2019

Für einen Liter Kürbiskernöl benötigt man 2,5 bis 3 Kilogramm Kürbiskerne, was einer Menge von 30 bis 40 Kürbissen entspricht. Der Energiegehalt von Kürbiskernöl beträgt bis zu 900 kcal pro Liter, bei einem Fettge-halt von etwas mehr als 90 Prozent. Die Nährwertdeklarationen der untersuchten Produkte wiesen 16 bis 18 Prozent gesät-tigte Fettsäuren, 27 bis 34 Prozent einfach ungesättigte Fettsäuren und 40 bis 50 Pro-zent mehrfach ungesättigte Fettsäuren aus. Im Gegensatz zu Lein- und Rapsöl ist Kür-biskernöl keine Quelle für Omega-3-Fett-säuren. Der Gehalt an einfach ungesättig-ten Fettsäuren liegt deutlich unter dem von Oliven- oder Rapsöl. Kernöl weist dafür einen höheren Anteil an mehrfach ungesät-tigten Fettsäuren, insbesondere Linolsäure, auf. Was das Fettsäurenmuster anbelangt, lässt sich Kürbiskernöl am ehesten mit Sonnenblumenöl vergleichen.

Gehaltvoll

benzol (HCB). Dabei handelt es sich um einen organischen Schadstoff, der laut der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in der Umwelt überall verbreitet ist und sich auf-grund seiner hohen Fettlöslichkeit in der Nahrungskette anreichert. HCB gilt dem-nach als möglicherweise krebserzeugend, leber- und nierenschädigend sowie frucht-schädigend. Die Chemikalie wurde in der Vergangenheit als Fungizid auf den Feldern versprüht sowie als Saatbeizmittel ver wen-det; zudem wird sie in Emissionen der In-dustrie sowie bei Verbrennungsprozessen freigesetzt. In der EU ist ihr Einsatz in der Landwirtschaft seit 1981 verboten. Dass landwirtschaftliche Produkte immer noch mit HCB belastet sind, liegt daran, dass die Substanz in der Umwelt nur schwer ab-baubar ist und sich immer noch im Boden befindet.

Belastung mit Pestiziden

Hexachlorbenzol ist auch der Grund dafür, dass selbst von den Bio-Produkten im Test kein einziges pestizidfrei ist. Fünf der sechs Bio-Öle (Steirer Kraft, Spar Natur pur, Dennree, Ja! Natürlich, Fandler) waren aller-dings immerhin mit keinem weiteren Pesti-zid belastet. Das gilt auch für die Öle von Stekko und Kerngold. Im Gegensatz dazu fielen andere Produkte durch einen wahren Pestizidcocktail ins Auge. Den „Spitzen-platz“ belegte dabei das Kürbis-Kernöl von S-Budget, das mit insgesamt sieben Chemikalien belastet war. Ebenfalls auf-

fällig waren die Produkte von Weinhandl, Merkur Immer gut, Spar Premium sowie eines der beiden Öle von Pelzmann (sie enthalten sechs Pestizide). Bemerkenswert ist, dass auch das Bio-Öl von Natürlich für uns mit fünf verschiedenen Pestiziden belastet ist.

Malathion

Ebenfalls auffällig ist das Steirische Kürbis-kernöl von Pelzmann. In diesem Öl konnte – wie auch schon beim letzten Kürbiskernöl-test 2012 – Malathion nachgewiesen wer-den. Die Internationale Agentur für Krebs-forschung stuft Malathion als „wahrschein-lich krebserzeugend“ für den Menschen ein. Die Chemikalie ist in Österreich in der Land-wirtschaft ausschließlich für die Bekämp-fung des Rapsglanzkäfers bei Winterraps zugelassen. „Malathion ist kein typischer Rückstand in österreichischen Ölen, man findet es eher in auslän dischen Erzeug-nissen. Allerdings konnten wir anhand der Herkunftsanalyse nicht belegen, dass dem Produkt von Pelzmann ausländisches Öl beigemischt wurde“, sagt Birgit Beck.

Besser als 2012

Die VKI-Lebensmittelexpertin sieht ins-gesamt dennoch eine Entwicklung zum Positiven: „Als wir 2012 unseren Test ver-öffentlichten, gab es in der Branche große Aufregung. Seither hat sich die Situation eindeutig verbessert. Damals fanden wir deutlich mehr Pestizide, die in Europa nicht

zugelassen sind, etwa das gefährliche Umweltgift DDT. Im aktuellen Test war DDT in keiner einzigen Probe nachweisbar. Auch fanden wir anhand der Analyse der Element-spuren inklusive Seltenen Erden keinen Hin-weis darauf, dass Kürbiskerne aus China oder Russland verarbeitet worden wären.“ Zudem sei der Gehalt an Pestiziden in den meisten Ölen gering. Nur in wenigen Proben würden die gesetzlichen Höchstgehalte für Pestizide erreicht. Birgit Beck weist zudem darauf hin, dass auch eine Ausschöpfung der gesetzlichen Höchst gehalte nicht auto-matisch eine Gesundheitsgefährdung be-deutet. „Allerdings sollte die Belastung mit Pestiziden so gering wie möglich gehalten werden. Deshalb raten wir zum Konsum von Produkten, in denen möglichst wenig Pes-tizide stecken und bei denen die Gesamt-belastung niedrig ist.“

Guter Geschmack

Pestizidbelastung und Herkunft der Kür-bisse sind das eine, doch letztlich kommt es natürlich auf den Geschmack des Kernöls an. Aus diesem Grund haben wir auch eine Laienverkostung vorgenommen. Hier zeig-ten sich kaum Unterschiede zwischen den Ölen. Fast alle bekamen eine gute Bewer-tung. Am besten schmeckte den Verkostern das g.g.A.-Kernöl von Billa, gefolgt vom S-Budget Kürbis-Kernöl, einem Öl euro-päischer Herkunft. Die wenigste Zustim-mung erhielt Ja! Natürlich. Einigen Ver-kostern fiel bei diesem Öl ein leichter Fremdgeschmack auf.

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Der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer OÖ stellt Ihnen diesen Beitrag kostenlos als Download zur Verfügung.