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SPENDEN UND CHARITY IN TIROL Nr . 15 Dezember 2011 / Jänner 2012 www. econova. at

eco.nova Wirtschaftsmagezin Dezember 2011

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Das Geschäft mit dem Gewissen - Spenden und Charity in Tirol

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SPENDEN UND CHARITY IN TIROL

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... kleines Wort mit großer Bedeutung. Besonders vor Weihnachten. Laut Etymologie stammt es vom Lateinischen co-scentia – Mit-Wissen. Eine besondere Instanz im menschlichen Bewusstsein, die uns sagt, wie wir urteilen oder handeln sollen. Dazu bedienen wir uns unserer Moralvor-stellungen von gut und böse, vielleicht aber auch jener Vorstellungen von anderen. Das gilt es für jeden Einzelnen selbst herauszufi nden, beson-ders dann, wenn es darum geht, wem wir vertrauen. In unserem Leitthe-ma „Das Geschäft mit dem Gewissen“ beschäftigen wir uns ausführlich mit der diesbezüglichen Entscheidungsfi ndung, wem wir etwas von un-serem Wohlstand abgeben. 460 Millionen Euro Spendenaufkommen im Jahr 2011 sind schließlich ein hoher Preis für ein ruhiges Gewissen. An oberster Stelle unserer Spendenmotive stehen bedürftige Kinder gefolgt von der Katastrophenhilfe und Unterstützung von behinderten Men-schen. 63 von 100 Tirolern geben an, dass sie spenden. Damit scheint der Handlungsspielraum für Spendenorganisationen eingegrenzt. Aber es gibt noch viel mehr zu berücksichtigen, wenn man professionelles Fund-raising betreibt. Nicht nur das Gewissen der Spender.

Eine Gewissensfrage wollten wir eigentlich nicht stellen, als uns interes-siert hat, was denn der neu installierte Verfahrensombudsmann der Ti-roler Wirtschaft so macht. Schlussendlich blieb uns nichts anderes übrig. Als Wirtschaftsmagazin war es uns ein Bedürfnis, sein Amt und seine Funktion der Tiroler Wirtschaft vorzustellen. Allerdings wurden wir nicht unbedingt mit off enen Armen empfangen. Nach mehrmaligem Anlauf schließlich erreichte unsere Redakteurin – ein Gespräch mit der politischen Entscheidungsträgerin. „Zum Schluss sollen alle zufrieden sein ...“ meint sie, wir waren es ob dem Prozedere jedenfalls nicht, kön-nen aber ruhigen Gewissens sagen, dass der kritischste Artikel in der ak-tuellen Ausgabe nicht hätte so ausfallen sollen, wie er es jetzt eben tut ...

Im Gegensatz dazu ist unser Interesse an Fortschritt und Innovation in Tiroler Unternehmen freudig begrüßt worden: Gleich mehrere Beiträge

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Chefredakteurin Mag. Ulrike [email protected]

Das Gewissengeben Einblick in die aktive Erfi nderszene – besser: Innovationsszene Tirol – Nachahmung und Weiterentwicklung erbeten: Zahlreiche Ti-roler Unternehmen haben an der Design- und Erfi ndermesse auf der Innsbrucker Herbstmesse teilgenommen, und bereits zum zehnten Mal verliehen Land und Wirtschaftskammer den Tiroler Innovationspreis nach den Kriterien Innovationsgrad, Marktpotential und Markterfolg. Gewonnen haben eine Leichtbau-Werkstoff technologie, ein Programm zur Schwachstellenidentifi kation in Wasserversorgungsnetzen sowie die Entwicklung und Umsetzung von funktionellen Schichten für Hoch-temperatur-Brennstoff zellen. eco.nova gratuliert den Preisträgern, der Abteilung für Innovation und Technologie sowie den Initiatoren des Ti-roler Innovationspreises zu ihrem Engagement, denn: ohne Innovation kein Wachstum in der Wirtschaft!

Intensiv geprüft hat auch die Tiroler Adlerrunde, ein uneigennütziger Zusammenschluss von erfolgreichen Tiroler Unternehmern, welchem heimischen Jungunternehmen sie ihr Vertrauen schenken und bei den ersten Schritten in die Selbständigkeit Unterstützung bieten wollten. Die Wahl fi el schließlich auf das Unternehmen „idee GmbH“ von zwei Meteorologen, die mit ihren innovativen Perspektiven und Produktent-wicklungen unsere Welt verändern. Aber lesen Sie selbst.

In einem Gewissenskonfl ikt befi nden sich augenblicklich die Euro-Anhänger, denn: Dessen Zukunft ist ungewiss. Die Staatsschuldenkrise gerät mehr und mehr außer Kontrolle, weshalb sich Anleger im Euro-raum darüber Gedanken machen, wie sie ihre Ersparnisse in Sicherheit bringen können. eco.nova hat sich umgehört und für die Anleger unter uns Diversifi kationsmöglichkeiten genauer betrachtet.

Für diese Ausgabe können wir wieder guten Gewissens sagen: Viel Spaß mit Th emen, die die Tiroler Wirtschaft bewegen.

Ihre eco.nova-Chefredaktion

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eco.inhalt

seite 122:wohin fährt das autojahr 2012?

seite 102:investieren im euroraum

seite 10:gemeinnütziges tirol

eco.titel

010 das geschäft mit dem gewissen Österreich – die Spendennation? Vom Spendensam-

meln bis zu den sozialen Clubs in Tirol.

eco.wirtschaft

022 mein herr dr. beyer Auf den Spuren des neuen Verfahrensombudsmannes.026 land der pisten ... zukunftsreich Tirol: Zwischen Skischaukel und Naturreservat.032 big business Tirols Mr. McDonald’s, Josef Polak, erzählt, wie der

BigMac zum Big Business wurde.036 brauchtum & tradition Wichtige Wachstumsfaktoren für Tourismus und

Wirtschaft.038 gepflegtes gesamtkonzept Von Kematen in den Drogeriemarkt. Kemacos ent-

wickelt seit Jahren für namhafte Markenhersteller.040 gold für tirol (Marken-)Image dank Olympischer Jugendspiele.044 eine bank als impulsgeber Die BTV baut.050 steuer.berater058 recht.aktuell

eco.zukunft

064 linzenzsoftware oder open source? IT-Dienstleister aus Tirol bieten interessante

Einstiegshilfen.068 innovatives tirol Was wären wir ohne Fortschritt?080 am anfang war die „idee“ Bahnbrechende Innovationen von Tiroler Erfi ndern.084 dienstleistungen für die it-welt von morgen Mit Vernetzung zum Erfolg.092 eco.gesundheit Medicent Consulting: Medizinisches Netzwerk. UMIT: Guter Start ins neue Jahr.096 informieren, um zu bewegen Der Kern des Verkehrsverbundes Tirol.

eco.geld

102 das geld und der euroraum Schuldenkrise und Kreditklemme kosten

Wirtschaftswachstum.104 diversifikationsmöglichkeiten für anleger Wo Sie jetzt investieren sollten ...108 wohin gehen die märkte? Prognosen sind schwierig. eco.nova wagt dennoch

einen Ausblick.

SonderthemaInnovationab Seite 68

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Impressum

Herausgeber & Medieninhaber: eco.nova Verlags GmbH, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/290088, E-Mail: [email protected], www.econova.at • Geschäftsleitung: Christoph Loreck, Mag. Sandra Nardin • Assistenz: Marina Kremser, Ruth Loreck • Chefredaktion: Mag. Ulrike Delacher, MSc

Redaktion: eco.wirtschaft: MMag. Klaus Schebesta, Mag. Sandra Nardin, Bruno König, Stefan Becker, Renate Linser-Sachers, Doris Penna, MMag. Paul Salchner, Barbara Liesener, DI Caterina Molzer-Sauper, Uwe Schwinghammer, Alexander Astl • eco.zukunft: Dr. Barbara Hoffmann • eco.geld: Dr. Michael Posselt, Michael Kordovsky • eco.kultur: Julia Sparber • eco.mobil: Bruno König • steuer.berater: Dr. Verena Maria Erian • recht.aktuell: RA Mag. Dr. Ivo Rungg • eco.gesundheit: Mag. Ulrike Delacher, MSc • eco.life: Marina Kremser

Anzeigenverkauf: Ing. Christian Senn, Christoph Loreck, Bruno König, Mag. Sandra Nardin, Martin Weissenbrunner • Fotoredaktion: Florian Schneider, Julia Türtscher • Titelseite: stadthaus 38 • Jahresabo: EUR 25,00 (14 Ausga-ben) • Druck: a-print, Klagenfurt

Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova.

Grundlegende Richtung: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Life-style beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.

eco.mobil

122 kommt die große krise? Ein Ausblick auf das Autojahr 2012.125 mit sicherheit viel platz Der neue Ford Focus Traveller im Test.126 Touran goes Erdgas Sparefroh macht (nicht nur) Familien froh.

eco.life

132 überraschungsurlaub ostseeküste Unser Nachbarland eröff net im Norden ganz neue Perspektiven.134 süßer die weine nicht schmecken Weinvorlieben im Winter.

eco.novaspezialTirol im Winter

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AAA!Der Club wird kleiner. Noch zählt Österreich zum erlesenen Kreis der sechs EU-Länder mit Triple-A-Rating. Aber das könnte sich bald ändern.

Es ist zum Schreien. Jahrzehntelang waren wir alle so stolz auf das Triple-A-Rating Österreichs (das derzeit in Europa außer uns nur Deutschland, die Niederlande, Luxemburg, Finnland und – noch – Frankreich führen dürfen). Doch aufmerksame Beobachter hatten schon lange das berechtigte Gefühl, dass sich diese Bewer-tung als regelrechte Reformbremse auswirkt. Die Bun-despolitik hat bislang mit dem lässigen Verweis auf die Bonität Österreichs jeglichen Sparwillen abgewürgt. Warum auch sollen die armen Österreicherinnen und Österreicher schmerzhaft den Gürtel enger schnallen, wo uns doch von außen bescheinigt wird, dass es besser nicht gehen könnte?

Doch es ist höchste Zeit, dass sich etwas ändert. Die gelernten Österreicherinnen und Österreicher nehmen seit mittlerweile vierzig Jahren geduldig hin, dass das Budgetdefi zit jeder Hochkonjunktur trotzt und die Schuldenberge sich auch in Boomzeiten auftürmen. Sie nehmen auch hin, dass die Republik seit Jahrzehnten neue Kredite aufnimmt, um die laufenden Zinsen zu decken. Und sie nehmen es als selbstverständlich hin, dass ganz Europa schmerzhafte Sparpakete schnürt, während bei uns über Gehaltsforderungen zwischen vier und fünf Prozent plus verhandelt wird, als ob es keine Finanz-, Wirtschafts-, Staats- und Gesellschaftskrise gäbe. Aktuell können wir gerade Betongewerkschafter Fritz Neugebauer bei seiner harten Arbeit beobachten, derartige Steigerungen ohne mit der Wimper zu zucken für die österreichische Beamtenschaft einzufordern. Jene Beamtenschaft, die in den letzten zehn Jahren sage und schreibe 26 Prozent Lohnplus auf ihrem Konto verbuchen konnte, während Angestellte es gerade auf mickrige vier Prozent Lohnzuwachs und Arbeiter gar auf ein Minus gebracht haben.

Jetzt aber kommt Bewegung in die Schuldenfrage. Selbstverständlich geht diese Bewegung nicht von innen aus, sondern wird Österreich von außen aufge-zwungen. Zum einen durch die Tatsache, dass Öster-reich für seine Staatsanleihen auf den Finanzmärkten doppelt so hohe Zinsen hinlegen muss wie das benach-barte Deutschland – es ist also nicht weit her mit dem internationalen Vertrauen. Zum anderen wird unser Land gerade durch Abordnungen von Ratingagenturen

heimgesucht. Österreich hat diese Herausforderung ös-terreichisch beantwortet: Mit der Verkündung der so genannten „Schuldenbremse“.

Es ist allerdings fraglich, ob sich die Ratingagenturen von dieser Nebelgranate blenden lassen. Denn die „Schuldenbremse“ ist derzeit weder in der Verfassung verankert, noch haben die Bundesländer und Gemein-den zugestimmt, noch fehlen ernsthafte Konsequenzen bei Nichterfüllung. Es ist eine hehre Absichtserklärung, ein vollmundiges Versprechen, wie so viele in den Jah-ren zuvor.

Es ist zu befürchten, dass die Ratingagenturen viel eher der Aussage der SPÖ, es handle sich um eine „psy-chologische Maßnahme“, Glauben schenken und sich schlicht und einfach verarscht fühlen. Bei dieser Beur-teilung wird ihnen die in Österreich nun ausgebrochene Diskussion über die konkrete Ausgestaltung der Schul-denbremse Recht geben. Diese Diskussion unterschei-det sich nämlich genau null gegenüber der Situation vor Erfi ndung dieser Worthülse. Denn schon vorher wollte der kleine Koalitionspartner ÖVP den Weg von Einsparungen und Reformen gehen, während die SPÖ lauter denn je darüber nachdenkt, die Bremse mit neuen Steuern zu fi nanzieren. Trotz einer realen Steuerquote für den Mittelstand von derzeit bereits 60 Prozent, trotz Europarekord bei Subventionen, Umverteilung und Frühpensionen, trotz des Defi zitwaggons ÖBB und der bodenlos verschuldeten Asfi nag.

Sein Lächeln wird dem Bundeskanzler erst einfrieren, wenn Österreich das dritte A verliert. Wer weiß, viel-leicht braucht es das ja, um die Bundesregierung aus ihrer Dauerlähmung aufzuschrecken.

PS: Dass Tirol vor einigen Wochen für seine Budget-

disziplin das Triple-A bestätigt erhalten hat, ist nicht

selbstverständlich. Doch diese Positivmeldung war den

Medien nicht viel mehr als eine Randnotiz wert. Sie ist

im Getöse über Bad News rund um Agrargemeinschaften,

Mietwohnungen von Landesräten, Lobbyingvorwürfen

und Alkofahrten völlig untergegangen. Nicht einmal die

hartnäckigsten Berufsoptimisten behaupten, dass die ÖVP

derzeit einen guten Lauf hat.

MMag. Klaus Schebesta

Text: Klaus SchebestaFoto: Florian Schneider

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Dr. med.

AlmasbegyF a c h ä r z t i n f ü r C h i r u r g i e

KontaktDr. S. AlmasbegyFachärztin für ChirurgieAndreas-Hofer-Straße 4A-6020 InnsbruckTel.: +43/512/[email protected]

Ultherapy™

Neu aus den USA: Zertifiziertes Ultraschall-Liftingverfahren für das Gesicht

Hängende Lider, eine müde Augenregion, eine erschlaffte Kinnpartie oder auch der so genannte „Truthahnhals“ können jetzt mit einer neuartigen Behandlungsmethode langfristig korrigiert werden: Ultherapy™ ist das bisher einzige von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Association) zugelassene Gerät für nicht-invasives Lifting. Erschlaffte Haut an Wangen und Hals lassen sich mit der Ultherapy™ Methode effektiv liften und straffen und auch die Augenbrauenlinie wird nachweislich angehoben.Es ist in der Regel nur eine einzige Behandlung notwendig. Diese regt den natürlichen Regenerations-prozess der Haut mit dem Ziel der Kollagen-Neubildung an. Die Haut wird gestrafft und geliftet – stufenweise, natürlich und von innen heraus. Das Ultherapy System ist ein Ultraschallverfahren, welches die Haut nicht nur mit Ultraschall regeneriert und durch intensive Straffung im oberen und unteren Gesichtsbereich verjüngt. Mit der patentier-ten DeepSEE™Technologie kann der Arzt zudem die zu behandelnden Areale vorab als Ultraschall-bild darstellen, punktgenau identifizieren und dann die schlaffe Haut mittels Ultraschallsignale ohne Operation, Narkose und Nebenwirkungen behandeln. Die Behandlung dauert je nach Areal zwischen 10-60 Minuten. Der Arzt bewegt den Ultraschallkopf über die zu behandelnde Haut, sieht auf dem Ultraschallbild, wo er die Ultraschallsignale platzieren muss und führt dann die Behandlung in zwei unterschiedlich tiefen Hautschichten durch. Durch den Ultraschallkopf wird hoch fokussierter Ultraschall tief in das Bindegewebe der Haut abge-geben. Durch diesen gebündelten Ultraschall wird das Bindegewebe wirksam erwärmt und die Haut angeregt, sich zu regenerieren. Das Ergebnis ist eine straffende Wirkung. Die darüber liegende Haut-schicht sowie die Hautoberfläche werden nicht beeinträchtigt oder gar verletzt. Die Behandlung ist sehr sicher und kann ohne Narkose durchgeführt werden. Ultherapy™ ist in der Tat eine Lunchtime-Procedure, denn der /die Patient(in) kann unmittelbar nach der Behandlung dem gewohnten Tagesablauf folgen – ohne Ausfallzeiten. Direkt nach der Behand-lung sind erste positive Effekte zu sehen. Der finale Lifting-Effekt entwickelt sich stufenweise nach 3-6 Monaten, denn dann wird das alte, „müde“ Kollagen durch neues, kräftiges ersetzt. Vor der Behandlung Nach der Behandlung

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Wirtschaft & Unternehmen

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> www.dachundfach.at

Internet-RelaunchDie Website der Dach+Fach Holzbau GmbH präsentiert sich im neuen Design und mit erweitertem Angebot. Die Ein-gangsseite empfängt den User mit einem übersichtlichen Seitenaufbau und leitet ihn zu den zentralen Bereichen rund um die Holzbauwelt weiter.

V. l.: Alessandro Benedetti (Trient), Oswald Eller (KU-Unternehmerverband Südtirol) und IV-Tirol-Präsident Dr. Rein hard Schretter

Innovation ohne GrenzenIm November fand die erste gemeinsame KMU-Tagung zwischen Nord- und Süd-tirol sowie dem Trentino in Bozen statt. Das „Euregio Small Business Forum“ legte seine Schwerpunkte auf Fallbeispiele aus Betrieben, Unterstützungsmöglich-keiten durch öff entliche Einrichtungen, Innovationskultur sowie entsprechende Mitarbeiterqualifi kationen. Auch künf-tig sollen Klein- und Mittelbetriebe die Möglichkeit des interregionalen und in-ternationalen Austauschs erhalten. Nach Bozen sollen Treff en in Innsbruck und Trient folgen. � www.iv-net.at

Mit 30 Mio. Euro zum größten Skigebiet VorarlbergsAb der Wintersaison 2011/12 verbinden zwei Gondelbahnen die Nova mit dem Hochjoch. Somit wird die Silvretta Montafon mit 155 Pistenkilometern zum größten Skigebiet Vorarlbergs. Diese Investition bringt der Silvretta Montafon einen Platz unter den Top Ten in Österreich.Den Start der Bauarbeiten bildete der Abriss der bestehenden Grasjoch-Bahn im April 2011. Di-rekt im Anschluss begannen die Rodungs- und Grabungsarbeiten für den Kabelgraben und den Kanal, ab Mai 2011 wurden Stationswerke, Piste und Stützenbauwerke errichtet. Im Dezember 2011 soll planmäßig die Inbetriebnahme erfolgen. Insgesamt werden für den Bau der Bahnen, des Pistenabschnitts, für den Lawinenschutz und die Erschließung zirka 30 Millionen Euro investiert.

Die Grasjoch-Bahn wird in der Kombination von Fahrstrecke und Höhenunterschied die größte Einseilumlaufbahn, die vom Seilbahnhersteller Doppelmayr bis jetzt gebaut worden ist. Zugleich ist sie auch die längste Einseilumfl aufbahn in ganz Österreich. Die Trassenführung mit einem maximalen Bodenabstand von über 100 Metern macht die Fahrt zu einem Erlebnis. Die Bergsta-tion der Hochalpila-Bahn liegt auf 2.430 Meter Höhe und wird eine der höchstgelegenen Bergsta-tionen Vorarlbergs. Dr. Georg Hoblik, Vorstand der Silvretta Montafon Bergbahnen AG, rechnet damit, „dass sich durch das erweiterte Angebot die Ströme der Skifahrer noch besser verteilen und damit bisherige Knotenpunkte wesentlich entlastet werden“.

Bereits seit den späten 70er Jahren dachte man im Montafon über eine Verbindung der Skigebiete Hochjoch und Nova nach. Im Herbst 2009 begannen dann schlussendlich die Vorplanungen für die beiden Bahnen. Dabei wurden umfangreiche Variantenstudien erstellt, um bei der Realisierung der Skigebietsverbindung unterschiedlichste Interessen zu berücksichtigen – vom Naturschutz bis zur Forst- und Landwirtschaft. Parallel dazu konnten die Verhandlungen mit mehr als 70 Grund-stücksbesitzern erfolgreich abgeschlossen werden. Deren Zustimmung war die Voraussetzung für den Erhalt der erforderlichen Genehmigungen.

Facts: Skigebiet 700 bis 2.300 m | 155 Pistenkilometer | 40 Bahnen & Lifte

Bauprojekt: Bauzeit: Mai – Dez. 2011 | Investitionsvolumen: 30 Mio. Euro

Grasjoch-Bahn: 8er-Kabinen | 3.965 m Fahrstrecke | 1.160 m Höhenunterschied | 1.800 Personen/Stunde Förderkapazität | 12 Minuten Fahrzeit

Hochalpila-Bahn: 8er-Kabinen | 1.385 m Fahrstrecke | 441 m Höhenunterschied | 2.800 Personen/Stunde Förderkapazität | 4,5 min Fahrtzeit

Bild: obermoser arch-omo zt gmbh | architektur

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buch.kritik„Wie Menschen zu Fanati-kern werden“ befasst sich mit einer an sich interes-santen Thematik: Was bringt Menschen dazu, Amok zu laufen, kaltblütig zu morden oder in die Rolle des religi-ösen Märtyrers zu schlüp-fen? Der Weg zur Antwort

führt zweifellos über die Psyche des Men-schen. Der Autor des Buches, Johann Lauber, ist Psychotherapeut und stammt aus einer jüdischen Familie mit Holocaust-Erfahrung. Leider sind die Einführung ins Thema und die Begriffsdefinitionen etwas langatmig, wodurch das Buch fast zur wissenschaft-lichen Abhandlung und streckenweise etwas mühsam zu lesen wird.

> Wie Menschen zu Fanatikern werdenmolden Verlag, 288 Seiten, EUR 24,99

Oben: Ansicht Bürogebäude AUPARK. Hier entstehen erstklassige Büro- und Gewer-beflächen mit gehobener Ausstattung, effizienter Gebäudetechnik und ausreichend Parkplätzen – bestens erreichbar über die Autobahn als auch den Grabenweg.Rechts: Ansicht Leiner. Mit knapp 10.000 qm Verkaufsfläche inkl. Restaurant ent-steht hier der erste Standort des Unternehmens in Tirol

Urbane Büroarchitekturtriff t EinkaufserlebnisNach der erfolgreichen Projektentwicklung durch die PRISMA Zentrum für Standort-und Regionalentwicklung GmbH Innsbruck erfolgt nun der Startschuss für die Umset-zung des lang erwarteten Projektes Gra-benweg/Griesauweg in Innsbruck Ost. Auf den ehemaligen Amraser Feldern werden das Einrichtungshaus Leiner und MPREIS ab Herbst ihr gemeinsames Projekt er-richten. Der Baustart für das Bürogebäude AUPARK unmittelbar daneben ist für das Frühjahr 2012 anvisiert. Für die Umsetzung von Zweiterem zeichnet die Bodner-Gruppe verantwortlich, die Architektur für beide Objekte obliegt der Zechner & Zechner ZT GmbH Wien. Insgesamt werden in das Pro-jekt ca. 47,5 Mio. Euro (35 Mio. für Leiner & MPREIS, 12,5 Mio. für Aupark) inves-tiert. Die Fertigstellungen sind für Herbst 2012 bzw. Sommer 2013 geplant. Für das Familienunternehmen Leiner ist es der erste Standort in Tirol. Rund 100 neue Mitarbei-ter werden hier einen neuen Arbeitsplatz fi nden.

444 Wohnungen für 1.000 SportlerKürzlich übergab die Neue Heimat Tirol (NHT) die 444 Wohnungen der 13 würfelförmigen Objekte für die Olympischen Jugendspiele 2012. Die Baukosten von knapp 62 Mio. Euro gaben nicht nur der Wirt-schaft wichtige Impulse, sondern fi nanzieren ein Projekt, das nach den Spielen der Allgemeinheit zur Verfügung stehen wird.� www.neueheimattirol.atV. l.: Vizebürgermeister Christoph Kaufmann, NHT-Geschäfts-führer Alois Leiter, Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, LH-Stellvertreter Hannes Gschwentner, NHT-Geschäftsführer Klaus Lugger und Peter Bayer, Geschäftsführer der Innsbruck-Tirol Olympische Jugendspiele 2012 GmbH Foto: Vandory

Klaus Lugger, Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, die Architekten Richard Ma-nahl und Bettina Götz sowie Vizebürger-meister Franz X. Gruber Foto: Irene Ascher

SiegerprojektDie Innsbrucker Stadtbau GmbH errichtet im Einvernehmen mit der Stadtgemeinde Innsbruck bzw. den ISD ein Wohn- und Pfl ege-heim in der Innsbrucker An-der-Lan-Straße. Das Projekt wird 118 Einzelzimmer enthalten und rund 15 Mio. Euro kosten. Baubeginn ist Herbst/Frühjahr 2012/13, im Jahr 2014 sollten die Leute einzie-hen können. Als Sieger aus einem Architekturwettbewerb gingen ARTEC Architekten/Wien Betti-na Götz und Richard Manahl für dieses Projekt hervor.

Sprechen Sie Business?

Kennen Sie diese Leute, die morgens ins Office gehen, ständig bei Meetings sitzen, bei denen ohne Briefings gar nichts geht und die beim Af-ter-Work-Drink gemütlich chillen, bevor sie am nächsten Morgen noch schnell ihre Präse fina-lisieren müssen? „Bitte asapst mailden sonst Bottleneck“ macht Sie fit für den Büroalltag, in dem man selbst im kleinen Tirol ohne Anglizis-men nicht überleben kann. Beispiel gefällig?

Tar | get, das, engl.; Ziel. Im weitesten Sinne: In jedem Unternehmen wird definiert, was in einem bestimmten Zeit-raum erreicht werden soll. Egal, ob das Ziel über- oder unterfüllt wird, es ist grundsätzlich falsch gesteckt. Es gilt: 1. T. untererfüllt: Es gibt Ärger. 2. T. übererfüllt: Zuerst Congratulations, dann gibt es Ärger, warum das Forecast so ungenau war. 3. T. erfüllt (Punktlandung): Zuerst Congratula-tions, dann die Frage, warum man das T. nicht wie andere übererfüllt hat.

Viele weitere solcher heiter-ironischen Be-schreibungen zu den unterschiedlichsten Be-griffen für Newbies, High Potentials und Exe-cutives gibt‘s hier > > >

Bitte asapst mailden ...Financial Times Deutschland192 Seiten, 13,40 Euro

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Dezember, Zeit zum innehalten, sich besinnen ... aber auch die Zeit, wieder einmal sein eigenes Gewissen zu entdecken und: zu spenden. Zahlreiche Spen-denbriefe fl attern ins Haus („Woher haben die nur meine Adresse?“), beim Einkaufsbummel stehen an vielen Ecken die Spendensammler („Soll ich eine Mitgliedschaft abschließen?“), die Entscheidung, auf welche Wohltätigkeits-veranstaltungen, Charity-Galas, Flohmärkte oder Bazare man in der ohnehin schon stressigen Weihnachtszeit gehen soll, fällt auch nicht leicht. Allesamt Gelegenheiten und Möglichkeiten, den Philanthropen in uns herauszukehren und uns selbst ein gutes Gefühl zu geben. Dort traurige Kinderaugen, da ein treu schauender Hund ... alle wollen etwas vom Kuchen abhaben. Nur: Wem spenden? Wo kommt’s an? Wie viel meiner Spende erfüllt überhaupt den beab-sichtigten Zweck?

Österreich – die Spendernation?In Österreich wird das Spendenaufkommen 2011 nach den Hochrechnungen des Fundraising Verbands Austria (FVA) 460 Millionen Euro betragen, im Vergleich zum letzten Jahr um 60 Mio. Euro mehr. Österreich ist im internationalen Ver-gleich ein Land der Kleinspender, das bedeutet, dass überproportional viele Per-sonen von schwächeren Einkommensschichten spenden, während Großspenden beinahe fehlen. So ist die Spendenbeteiligung mit 74 % der Österreicher zwar sehr hoch, die Höhe der einzelnen Spenden ist aber im internationalen Vergleich ge-ringer ausgeprägt. Tiroler sind im Vergleich spendenfreudig. So geben 63 % der

Getragene Klaviermusik, dann sind verschiedene Tierstimmen zu hören. Man sieht die Bewohner und Bewohnerinnen eines Blindenheims, wie sie Laute und typische Bewegungen von Tieren imitieren. Im Abspann des Werbefilms erscheint der Text: „Für Tiere wird in der Schweiz viel Geld gespendet. Für blinde Menschen jetzt hof-fentlich auch.“ Das berührt, oder? Und regt zum Nachdenken an. Wie entscheiden Sie eigentlich, wem Sie jetzt vor Weihnachten etwas von Ihrem Wohlstand in Form einer Spende abgeben? eco.nova hat sich für das Geschäft mit dem Gewissen interessiert – und entdeckt: Hinter dem Sammeln von Spenden stecken professionelle Marke-tingstrategien – anders scheint man unser Gewissen nicht mehr zu berühren. Oder wie sonst können wohltätige Organisationen in der heutigen Informationsflut sonst auf sich aufmerksam machen – und sich von Scharlatanen unterscheiden? Ein Blick hinter die Kulissen des Geschäfts mit dem Gewissen ...

Spendenmotive 2011Am häufi gsten spenden die Österreicher nach wie vor für bedürftige Kinder – konkret derzeit 41 %. Auf einer zweiten Ebene folgt die Spende für die Katastrophenhilfe im Inland (21 %), für behinderte Mitmenschen (17 %), sozial benachteiligte Menschen (16 %) und Tiere (15 %). Die wesentlichsten Spendenempfänger sind seit Jahren un-verändert, auch wenn die Ausprägung von Jahr zu Jahr leicht schwankt. Auf die Frage nach den Spendenformen geben 28 % der Österreicher an, sich an einer Altkleider-sammlung beteiligt zu haben, 24 % haben Spendenzahlungen mittels Erlagschein vor-genommen, 19 % haben bei der Sammlung in der Kirche gespendet, 18 % spendeten bei Haussammlungen an der Wohnungstür. 16 % haben einem Bettler Geld gegeben und 13 % haben Blut gespendet. Für Mitgliedsbeiträge bei Hilfsorganisationen haben sich 7 % entschieden. Dazu Public Opinion, Institut für Sozialforschung in Linz: „Insgesamt betrachtet dürfte derzeit der Trend in Richtung ‚Eher gezielte und zu-gleich spontane Spenden für bekannte und sympathische Organisationen – nach Mög-lichkeit keine längerfristige Bindung‘ gehen. Mit anderen Worten: eher Erlagschein als Dauerauftrag, eher in der Kirche und bei Haussammlungen als auf der Straße.“

Spenden im internationalen VergleichLand Spende/Einwohner in EuroUSA 617Schweiz 71Deutschland 61Österreich 46

Quelle: Spendenbericht, FVA

Text: Ulrike DelacherFotos: BLICKFANG photography, iStockphoto,beigestellt

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Tiroler an zu spenden (mit Salzburg und Vorarlberg zusammen). Das Spendenaufkommen ist im Vergleich zu Deutschland und der Schweiz geringer, während der Anteil der spendenden Bevölkerung teilweise wesentlich höher ist. Beide Länder haben allerdings die für Groß-spender wichtige steuerliche Absetzbarkeit bereits seit Jahrzehnten eingeführt, erklärt der Fundraising Ver-band im Spendenbericht.

Stiftungen: Superreichen das gesellschaftliche Engagement erleichternWährend in anderen EU-Ländern sich immer mehr Wohlhabende über gemeinnützige Stiftungen für die Gesellschaft engagieren, verhindere der Gesetzgeber in Österreich ein solches Engagement, so der FVA. Zum Vergleich: In Österreich sind große Vermögens-werte vorhanden, im gemeinnützigen Engagement von Stiftern und Großspendern spiegelt sich das aber nicht wider. Dementsprechend tragen österreichische Stiftungen im Vergleich zu Deutschland und der Schweiz nur wenig zum gemeinnützigen Sektor bei: Während in Deutschland rund 19 Mrd. Euro (pro Einwohner: 230 Euro) und in der Schweiz rund 1,5 Mrd. Euro (pro Einwohner: 215 Euro) an gemein-nützige Projekte ausgeschüttet werden, sind dies in Österreich rund 20–25 Mio. Euro (pro Einwohner: 3 Euro). Im Vergleich dazu spenden Österreichs Klein-spender jährlich mit rund 420 Millionen Euro ein Vielfaches. Die Lage wird sich in den kommenden

Jahren zudem verschärfen. Mit dem European Foun-dation Statute wird es Stiftern möglich sein, grenz-überschreitend gesellschaftlich aktiv zu sein. „Stifter, die der Gesellschaft etwas zurückgeben möchten, werden in Kürze mit ihrem Kapital von Österreich ins Ausland abwandern“, befürchtet der Geschäftsführer des Fundraising Verbandes Austria (FVA), Dr. Gün-ther Lutschinger.

Spendensammeln will gelernt seinFundraising – der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt: fund = Kapital, to raise = aufbringen, beschaff en. Zu den üblichen Fundraising-Quellen zählen neben dem Spendensammeln die Ein-hebung von Mitgliedsbeiträgen, der Erhalt von Subven-tionen und Zuwendungen von Stiftungen, die Vergabe von Patenschaften sowie die Abhaltung gemeinnütziger Lotterien. Ziel ist und bleibt die Maximierung der Ein-nahmen. Aber auch Fundraising kommt nicht umhin, fi nanzielle Mittel aufzuwenden, um Gutes zu tun und strategisch zu planen, damit potenzielle Spender auf-merksam werden.

1996 wurde in Österreich der Fundraising Verband Austria gegründet, heute zählen 120 Nonprofi t- und Profi t-Organisationen zu seinen Mitgliedern. Der FVA verpfl ichtet sich, die Rahmenbedingungen für den ös-terreichischen Spendenmarkt zu verbessern sowie Aus-bildung und Qualität im Fundraising zu entwickeln.

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Neben der Initiierung von eigenen Projekten zur Stei-gerung der Fundraising-Einnahmen in Österreich ist der Verband Anbieter von Service und Informationen für die Mitglieder sowie Dienstleister für Fundraising-Mitarbeiter. Letzteres bedeutet, dass der Verband z.B. selbst Seminare anbietet, wie etwa zum Th ema „Wie nutze ich Social Media für Fundraising?“

Einen Einblick in das Los eines professionellen Spen-densammlers erhält, wer sich das Programm des öster-reichischen Fundraising-Kongresses ansieht, der im Herbst 2011 bereits das 18. Mal stattfand. Das Motto lautete „Spender motivieren, involvieren: begeistern! Die nächsten zehn Jahre werden spenderzentriert. Nicht die gemeinnützige Organisation, nicht die wichtigen Pro-jekte, sondern die Mobilisierung von Spendern rückt in den Mittelpunkt der Spendenwerbung.“ Folgende stra-tegische Th emen standen für professionelle Fundraiser und NPO-Marketingexperten auf der Kongressagenda: die Rolle des Ehrenamts für die Spendenwerbung, die Bedeutung von Freiwilligen, Online- und Telefon-marketing, Campaigning, Nachlass-Fundraising („Fürs Erben werben“), Gestaltung von Spenderbriefen, Qua-lifi kationen im Fundraising, Fundraising-CRM-Sy-steme, Gewinnung von Neuspendern etc. Um die Ein-nahmen beim Spendensammeln zu steigern, sind also wie in jedem anderen Kundengeschäft professionelle Marketingstrategien notwendig.

Zielgruppen-ManagementEin strategisches Instrument im Fundraising ist die Beschäftigung mit der Spenderzielgruppe: Welcher Spender passt zu welcher Spendenorganisation? Wie gewinne ich Neuspender? Wie halte ich die bishe-rigen Spender? Wie komme ich zu einer eff ektiven CRM-Datenbank? eco.nova hat sich bei der Schober Group umgehört: Schober ist einer von Europas füh-renden Anbietern von Privat- und Firmenadressen, der Hauptsitz liegt in Deutschland, in Österreich in Wien. Die Gruppe bietet u.a. im Rahmen von Kam-pagnen gezieltes Zielgruppen-Management an, nach eigenen Angaben verfügt man über 55 Millionen Adressen und ca. 10 Milliarden Zusatzdaten. Wir ha-ben bei der Geschäftsführerin Alexandra Vetrovsky-Brychta nachgefragt, wie z.B. Zielgruppen für Spen-denaktionen ausgewählt werden und ob der Handel mit unseren Adressen überhaupt legal ist.

eco.nova: Folgende Konstellation: Mein Verein wür-de gerne eine groß angelegte Fundraising-Aktion starten, nehmen wir als Beispiel ein Tierheim. Wir möchten einen Spendenaufruf via Post verschicken. Was sind hier die Kriterien für die Auswahl der zu kontaktierenden Personen?Alexandra Vetrovsky-Brychta: Unser Kunde brieft uns bezüglich Inhalt und Angebot des Mailings, Zielgruppenvorstellung und Timing. In einem per-sönlichen Gespräch wird speziell das Th ema Ziel-gruppe und Mailingziel, wie z.B. Gewinnung von Neuspendern oder Reaktivierung von inaktiven Spendern, intensiv durchleuchtet. Darauf basierend erstellen wir einen Lösungs- und Zielgruppenvor-

schlag. Im Falle eines Mailings für Tierheime ziehen wir die Ergebnisse unserer Verbraucherumfragen, die wir on- und offl ine erheben, heran, um für diese Ak-tion gezielt jene Personen, die angegeben haben regel-mäßig für Tierschutz zu spenden, zu selektieren. Seit 2001 führen wir die Lifestyle-Befragung durch, um Interessenten zu gewinnen, die konkretes Interesse an Produkten und Dienstleistungen bekunden und so-mit auch an Werbezusendungen zu den angegebenen Th emen interessiert sind. Als Daten- und Adress-spezialist im Direktmarketing ist es unsere Aufgabe, so spezifi sch wie möglich passende Zielgruppen zu selektieren und die tatsächlich am Th ema interessier-ten Personen zu identifi zieren. Dadurch verringern wir Streuverluste für unseren Kunden, steigern die Effi zienz von Direktmailings und erhöhen die Ak-zeptanz beim Verbraucher.

eco.nova: Wie ist die rechtliche Situation? Sind Adressen „verkäufl ich“? Alexandra Vetrovsky-Brychta: Adressverlage dürfen aufgrund der gültigen Gesetzeslage (Sonderdaten-schutzrecht), um ihrem Zweck gerecht zu werden, Dritten Daten entgeltlich für Marketingzwecke zur Verfügung stellen. Weiters dürfen Adressverlage – be-schränkt auf Marketingzwecke Dritter – Daten aus diversen Quellen, wie z.B. Erhebungen, Befragungen, öff entlich zugängliche Informationen usw., erheben und so lange verwenden, bis der Betroff ene deren Ver-wendung untersagt („Opt-out“-System – der Betroff ene untersagt die weitere Verwendung seiner Daten). Diese Vorgangsweise ist völlig legal. Die Einhaltung der Ge-setzesvorgaben ist für uns sowie für alle Unternehmen, die Daten verarbeiten, völlig selbstverständlich.

Wie viel kosten die Adressen?Um die Kosten für Adressen zur genannten Kam pagne zu eruieren, hat eco.nova den Schober-Adressen-Shop online besucht: Wir entscheiden uns für unser fi k-tives Spendenprojekt „Tierheim“ für Privatadressen (statt Unternehmen). Mittels Suchmaske können wir die Region (Tirol) oder die Stadt für unser Mailing aussuchen, dann die Altersgruppe (wir wählen: ab 60 Jahre), im Einfamilienhaus – ohne Kinder, schließlich wählen wir noch die gewünschten Interessen unserer Spender: „Tierbesitzer, Haushalt, Umwelt & Sozia-les“, Kaufkraft: mittel. Ergebnis: 3.413 Zielgruppen-Adressen, Preis/Stück 0,45 Euro, gesamt: 1.535,85 Euro. So viel würde unser Tierheim in Not also für die Adressen für einen postalischen Spendenaufruf zahlen. Nur: womit? Mit Spendengeldern?

Robinsonliste Wir haben übrigens alle das Recht, die Verwendung unserer Daten für Werbezwecke durch Adressver-lage und Direktmarketingunternehmen zu verhin-dern. Wie? Indem man sich – kostenlos! – in die so genannte Robinsonliste bei der Wirtschaftskammer Österreich einträgt und somit die Zustellung von persönlich adressiertem Werbematerial für sich aus-schließt. Für den Eintrag besuche man die Website der Wirtschaftskammer. Der Name Robinsonliste

Alexandra Vetrovsky-Brychta, Geschäftsführerin der Schober Group

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übrigens rührt tatsächlich von der Romanfi gur Ro-binson Crusoe her, der viele Jahre ohne Verbindung zur Außenwelt auf einer abgelegenen Insel verbrachte.

10 Jahre OSGS – ÖsterreichischesSpendengütesiegel„Damit Ihre Spende sicher ankommt.“ Damit Spen-den nicht widmungswidrig verwendet werden, ha-ben sechs große NPO-Dachverbände und die österr. Kammer für Wirtschaftstreuhänder (KWT) im Jahr 2001 das Spendengütesiegel ins Leben gerufen. Ziel ist es, Orientierung für Spendenwillige zu geben, „es stellt sicher, dass die Spenden bei denen ankommen, für die sie gedacht sind“, so KWT-Präsident Klaus Hübner. Spendenorganisationen müssen das Spen-dengütesiegel bei der KWT beantragen. Bevor das

Spendengütesiegel verliehen wird, müssen sich NPOs einer unabhängigen externen Prüfung unterziehen. Ein Wirtschaftstreuhänder prüft anhand eines Krite-rienkatalogs die Ordnungsmäßigkeit der Rechnungs-legung, das interne Kontrollsystem, die satzungs- und widmungsgemäße Verwendung der Spenden, die Einhaltung der Grundsätze „Sparsamkeit“ und „Wirt-schaftlichkeit“, die Finanzpolitik der Organisation bei Verwendung der Spenden, das Personalwesen sowie die Lauterkeit der Werbung. Fakt ist, dass sich das Spendengütesiegel positiv auf das Spendenverhalten auswirkt. Insgesamt 217 Organisationen führen es bereits. Insgesamt 40 % der Österreicher spenden vor-wiegend an Organisationen mit dem Gütesiegel. Die Namen sind auf der Website des Spendengütesiegels unter www.osgs.at nachzulesen.

Absetzbarkeit von SpendenSeit Jänner 2009 besteht in Österreich die Möglichkeit der Spendenabsetzbarkeit. Das Finanzministerium hat unter www.bmf.gv.at die Liste jener Organisationen veröff entlicht, deren Spender für ihre Zuwendung einen Steuerbonus geltend machen können. (Nicht zu verwechseln mit der Liste der Organisationen mit Spendengütesiegel!) Mit Beginn 2012 wurde die Mög-lichkeit ausgeweitet, sodass ab 1.1.2012 auch Umwelt-, Natur- und Artenschutzorganisationen und Organi-sationen, deren Tätigkeit im Wesentlichen im Betrieb eines behördlich genehmigten Tierheimes besteht, eine Spendenbegünstigung erteilt wird. Daneben sind auch freiwillige Feuerwehren und die Landesfeuerwehrver-bände ab 2012 spendenbegünstigt. Zum Nachweis der Spendenzahlung ist von der Spenden organisation eine Bestätigung über die Zahlung auszustellen. Wir haben beim Fundraising Verband Austria bezüglich der Nut-zung nachgefragt: „Für 2011 gibt es hier noch keine Zahlen (Basis sind die Auswertungen der Einkom-menssteuererklärungen und Arbeitnehmerveranla-gungen des BMF). Allerdings gibt es diese Zahl: Von den etwa 3,8 Mio. Österreichern, die bis Ende Ok-tober 2011 eine Arbeitnehmer- bzw. Einkommens-steuerveranlagung für das Jahr 2009 vorgenommen haben, machten knapp 10 % von der steuerlichen Ab-setzbarkeit Gebrauch. Die durchschnittliche Höhe der dafür abgesetzten Spendenbeträge lag bei 186 Euro.“ Abgesetzt werden hauptsächlich kleinere bis mittlere Spenden. So sind 54 Prozent der abgesetzten Spenden geringer als 80 Euro.

„Richtig“ spenden Das österreichische Testmagazin „Konsument“ rät zu gezielten Spenden bei unterstützungswürdigen An-liegen. Je nach Geldbeutel suche der Spendenwillige sich eine oder mehrere Organisationen, deren Ziele man sponsern will. „Wenn Sie eine Organisation nicht kennen, achten Sie auf das Spendengütesiegel“, rät FVA-Geschäftsführer Dr. Günther Lutschinger. Dieses sei ein Zeichen für einen verantwortungs-vollen Umgang mit Spendengeldern. Sonst hilft auch

Dr. Günther Lutschinger, Fundraising Verband Austria, im Gespräch.

Was sind die neuesten Entwicklungen in der Gesetzgebung bezüglich Spen-den? 2011 fi elen wichtige Beschlüsse für die Ausweitung der Spendenabsetzbar-keit. So wurde die Ausweitung der Begünstigung auf Natur- und Umwelt-organisationen sowie auf die freiwillige Feuerwehr per 1.1.2012 beschlossen. Nach längeren Diskussionen innerhalb der Koalition über die Begünstigung von Tierschutz einigte man sich, nur die anerkannten Tierheime in die Er-weiterung aufzunehmen. Tierschutz bleibt weiterhin von der Begünstigung ausgeschlossen – ein reiner politischer Willkürakt.

Was hat die Absetzbarkeit von Spenden gebracht?Die Österreicher nutzen die Möglichkeit der Absetzbarkeit von Spenden und spenden seit der Einführung um mindestens 10 % mehr.

Was halten Sie vom Spendengütesiegel? Das Spendengütesiegel blickt in seinem 10-jährigen Bestehen auf eine außer-ordentliche Erfolgsgeschichte zurück. Es ist sowohl bei den Spendern als auch bei den Organisationen verankert. Rund 220 Organisationen führen es bereits und von den 50 größten Organisationen haben es 44. Die Spender vertrauen in die unabhängige Spendengütesiegelprüfung. So geben rund 40 Prozent der Österreicher an, vorwiegend Organisationen mit Spendengütesiegel zu spen-den.

Welche gesetzlichen Hürden gilt es noch zu nehmen beim Th ema Spenden? Tierschutz ist eines der beliebtesten Spendenziele der Österreicher. Der Staat sollte das mit der steuerlichen Absetzbarkeit auch für diesen Bereich unter-stützen. Ein weiteres Th ema sind Stiftungen. Das philanthropische Engage-ment österreichischer Stiftungen hinkt international massiv hinterher. Das hat einen Grund, es fehlen dazu gesetzliche und steuerliche Motivationen für Stifter.

Spenden Sie selbst? Als überzeugter Fundraiser spende ich regelmäßig verschiedenen Organisa-tionen. Als gelernter Biologe stehen dabei Umweltschutzorganisationen ganz weit oben. Es ist meine persönliche Überzeugung, der Gesellschaft, die sehr viel für mich getan hat, auch etwas zurückzugeben.

im.interview

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ein Blick in den Jahresbericht der Organisation, in dem die Aktivitäten klar dargestellt sein müs-sen. Wer die Spende steuerlich absetzen möchte, vergewissere sich, ob die Organisation auch auf der Homepage des Finanzamts angeführt ist. Weiters meint Lutschinger: „Großzügige oder langfristige Spenden an wenige Organisationen sind effi zienter als viele kleinere Spenden an meh-rere Organisationen. So helfen Sie, den Verwal-tungsaufwand gering zu halten und die Hilfspro-jekte nachhaltig abzusichern.

Wirtschaftsprüfer Mag. Andreas Kapferer, Deloitte Kapferer Frei und Partner,Innsbruck, im Interview.

Was ist eigentlich eine „Spende“?Eine Spende ist eine freiwillige und unentgeltliche Zuwendung, eine Leistung ohne Gegenleistung sozusagen. Spenden kann man in Form von Geld-, Sach-, Leistungs- oder Zeitspenden (Ehrenamt), die Motive sind gemeinnütziger, religiöser, wissen-schaftlicher, kultureller, wirtschaftlicher oder politischer Natur.

Inwiefern sind Spenden steuerlich interessant?Dann, wenn Spenden abzugsfähig sind. Eine Spende ist eine Schenkung ohne Ge-genleistung, also seitens des Empfängers nicht einkommenssteuerpfl ichtig, weil es sich nicht um einen Leistungsbezug handelt. Geschenke darf jeder annehmen. Als Betriebsausgabe oder Sonderausgabe absetzbar sind Zuwendungen an begüns-tigte Einrichtungen wie z.B. Universitäten, Akademien oder der Forschungsförde-rungsfonds zu Zwecken der Forschung, Erwachsenenbildung, aber auch Zuwen-dungen an laut Bescheid spendenbegünstigte Einrichtungen, wenn sie in die vom Finanzamt zu führende Liste eingetragen sind. In Österreich absetzbar sind weiters Zuwendungen ohne Zweckbindung an be-stimmte Einrichtungen wie etwa die Nationalbibliothek, Museen usw. Aber auch Spenden an Organisationen, die mildtätige oder humanitäre Aufgaben erfüllen oder für solche Aufgaben Spenden sammeln und in der Liste des Finanzamts eingetra-gen sind. Mit dem Abgabenänderungsgesetz 2011 (BGBl. I Nr. 76/2011) wurde der Kreis der Organisationen und Einrichtungen, denen eine Spendenbegünstigung er-teilt werden kann, bedeutend erweitert.

Sind private Spenden und Unternehmensspenden gleichermaßen abzugsfähig?Ja, Privatspenden sind als Sonderausgaben abziehbar, Unternehmensspenden aus dem Betriebsvermögen als Betriebsausgaben. Bei Privatspenden werden Geldspen-den steuerlich anerkannt, an wissenschaftliche Einrichtungen sind auch Sachspen-den aus dem Privatvermögen abzugsfähig. Unternehmen können Geld- und Sach-spenden (z.B. eigene Erzeugnisse) mit steuerlicher Wirkung zuwenden.

Wie sind absetzbare Spenden beim Finanzamt geltend zu machen? Spenden aus dem Betriebsvermögen sind im Rahmen der Gewinnermittlung ab-zusetzen und auf Verlangen des Finanzamtes belegmäßig nachzuweisen. Als Son-derausgaben abzusetzende Spenden müssen in die Erklärung zur (Arbeitnehmer-)Veranlagung aufgenommen werden. Auf Verlangen des Finanzamtes müssen die Spenden nachgewiesen werden. Für diesbezügliche Belege (Einzahlungsnachweise) gilt die allgemeine siebenjährige Aufbewahrungsfrist.

Spenden Sie selbst? Ja. Ich habe ein Patenkind in Brasilien. Mit meiner Spende wird neben der medizi-nischen Versorgung auch der Schulbesuch von Edson bezahlt. Und unsere Kanzlei selbst führt beispielsweise für einen gemeinnützigen Kindergarten die Buchhaltung unentgeltlich, also ein Beispiel für ehrenamtliche Leistungsspenden.

im.interview

Links:Fundraising Verband Austria: www.fundraising.atÖsterreichisches Spendengütesiegel: www.osgs.at .

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Netzwerke der PhilanthropenWer meint, dass Tirols zahlreiche Serviceclubs Geheimbündler sind, wird hier eines Besseren belehrt: eco.nova ist der Entstehungsgeschichte und den Motiven von Rotary Club, Kiwanis International, Lions Club, Zonta und Soroptimist Club sowie der Bruderschaft St. Christoph nachgegangen. Ursprünglich als so genannte Business-Clubs gegründet, setzen sie sich heute weltweit mit verschiedensten ServiceProjektenfür karitative Wohltätigkeit, sozialen Frieden und Menschenrechte ein.

„Die Gründung von Netzwerken geht in das 18. Jahr-hundert zurück und hängt mit der europäischen Auf-klärungsbewegung zusammen. Diese war durch die Gründung vieler Vereine und Gesellschaften gekenn-zeichnet, gleichzeitig führte die starke Forcierung der Kommunikation zur Herausbildung von Netzwerken, besonders in den USA. Die meisten Clubs und Gesell-schaften waren reine Männervereinigungen, was mit deren historischer Entwicklung und mit der Situation zur Zeit der Gründung zusammenhing“, erklärt Prof. Dr. Helmut Reinalter, Institut für Geschichtswis-

senschaften der Universität Innsbruck. Den heutigen Serviceclubs ist – neben dem Gründungszeitraum – die Entwicklung der karitativen Tätigkeiten in Form von Charity-Veranstaltungen aller Art gemeinsam – vom Kabarett und Konzert über den Flohmarkt bis zur Sponsorensuche. Gearbeitet wird ehrenamtlich, sodass die Spendeneinnahmen 1:1 an die Bedürftigen übergeben werden können. Neben internationalen, groß angelegten Hilfsprojekten gibt es nationale und regionale Spendenprojekte, die auf die Mildtätigkeit der Serviceclubs angewiesen sind. Schwierig sei oft-

Rotary Kiwanis Lions Zonta Soroptimist

Gründung1905

Chicago/USA1915

Detroit/USA1917

Chicago/USA1919

Buffalo/USA1921

Oakland/USA

Grundsatz Service Above Self!Serving The Children

Of The WorldWe Serve

Advancing The Status of Woman Worldwide

Best For Woman

Mitglieder 1,2 Mio. 260.000 1,3 Mio. 33.000 90.000Geschlecht gemischt gemischt gemischt Frauen Frauen

Text: Ulrike DelacherFotos: BLICKFANG photography

Infos über Serviceclubs: www.service-clubs.com

Dr. Sebastian Gradinger,Experte für soziale Netz-werke

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mals die Entscheidung, wem geholfen wird, erklä-ren alle Vertreter der Clubs. Viele vertrauen daher anerkannten Hilfsorganisationen vor Ort und lassen diesen Zuwendungen zukommen. Aber auch Einzel-fälle, deren Schicksal einem der Clubmitglieder per-sönlich bekannt ist, werden unterstützt.

Amerika: Vom Individualismus zurück zum Gemeinsamen Um die Bedeutung von Serviceclubs zu verstehen, wer-fen wir einen Blick auf das Amerika des 19. Jahrhun-derts. Dieses war durch die Bewegung des Sozialdar-winismus geprägt. Der zunehmende Individualismus bewirkte, dass auch das private Leben immer rationaler und geplanter vonstatten ging. Der Einzelne musste sich ursprünglich selbst organisieren, um sozial abgesichert zu sein. Dies vollzog sich in Form der immer stärker zu-nehmenden Logen, Bruderschaften und Orden. Durch den Eintritt in eine Loge konnte der einzelne Bürger dieser individualistischen Stimmung für eine kurze Zeit entkommen. Durch die Mitgliedschaft wollte man sich im Falle von Krankheit oder Arbeitslosigkeit schützen. Fundament war eine Vergemeinschaftung von Risiken, die auf dem Solidaritätsgedanken beruhte. Ende des 19. Jahrhunderts löste die Versicherungsbranche die Lo-gen im Sinne des Fürsorgegedankens ab. Die nachrü-ckende Generation war gekennzeichnet durch ein neues Verständnis von „Freundschaft“ und gesellschaftlicher Rollenverteilung. Es wurden „Business Clubs“ gegrün-det, die vornehmlich wirtschaftlichen Interessen nach-gingen. Diese Clubs pfl egten off ene Freundschaften, die unter anderem auch mit berufl ichen Verbindungen verknüpft waren.

Stellung der FrauGenau genommen aber waren wohl die Frauenbewe-gungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts rich-tungsweisend für die Gründung der heutigen Service-clubs. Gerade in Amerika war die Frauenbewegung sehr stark durch Selbstorganisation und Selbsthilfe ge-prägt. Junge Frauen versuchten durch Frauenclubs die Enge des häuslichen Umfeldes zu verlassen, um in ihrer Gemeinde durch soziales Engagement eine öff entliche Rolle zu spielen. Da es den Frauen damals nicht möglich war, im puren Eigeninteresse öff entlich aktiv zu werden, diente die gemeinnützige Orientierung, der Dienst an der Community – also Service – als Legitimation des öf-fentlichen Engagements. Zusätzlich war die verbesserte Stellung der Frau Anfang des 20. Jahrhunderts indirekt beeinfl usst durch den Ersten Weltkrieg, der einen Man-gel an männlichen Arbeitskräften mit sich brachte und dadurch Frauen die Möglichkeit gab, sich in Berufen zu qualifi zieren, die in den Jahren zuvor nicht von weiblichen Arbeitskräften ausgeübt worden waren. Diese Frauen er-kannten ihre Kräfte und Fähigkeiten und suchten nach Möglichkeiten, sich zusammenzuschließen, um ihre In-teressen zu vertreten. Anfänglich ignorierten die männ-lichen Serviceclubs diese Bedeutung der Frauenclubs, heute allerdings hat sich die Haltung gegenüber weib-lichen Clubmitgliedern grundlegend geändert.

• Rotary ClubDer Rotary Club wurde am 23. Februar 1905 in Chicago von Rechtsanwalt Paul Harris gegründet. Zu den wei-teren Gründungsmitgliedern zählten drei Geschäfts-freunde, ein Kohlenhändler, auch erster Präsident des ersten Rotary Clubs, ein Bergbauingenieur und ein Konfektionär. Die Treff en wurden abwechselnd in den Geschäftsräumen der Mitglieder abgehalten, in einer Art Rotationsverfahren, wodurch auch der Clubname Rotary entstand. Später traf man sich abwechselnd in Restaurants und Hotels. Charakteristisch für Rotary ist, dass aus jeder Berufsgruppe nur einer Mitglied im Club wird, um den Freundeskreis und die Geschäfts-tätigkeit nach verschiedenen Seiten hin zu entwickeln. Diese Vereinbarung hatte in jener Zeit auch eine exis-tenzielle Bedeutung. Chicago war damals ein Spielball des unregulierten Kapitalismus, so dass es nur klug war, die Berufe möglichst heterogen zu halten, um einem in-ternen Konkurrenzkampf entgegenzuwirken. Ziel war es, dass die Mitglieder berufsübergreifend Freundschaft schließen und sich inhaltlich austauschen konnten. Har-ris hatte von Anfang an die Vision „Rotary Around the World“. Bereits 1910 gab es 16 amerikanische Clubs, 1925 wurde der erste Rotary Club in Österreich gegrün-det, 1927 in Deutschland. Im Jahr 1989 wurde die Sat-zung daraufhin geändert, dass auch Frauen dem Club beitreten können. Das Motto des Rotary Clubs lautet: „Service above self.“

Internationales karitatives Ziel: Ausrottung der Kinderlähmung„Die karitative Intention gehört bei den Rotariern zum Selbstverständnis dazu; wir sind die größte karitative

Beispiele für regionaleSpendenprojekte 2010:• Bau von Waisenhäusern in

Haiti nach der Erbebenkata-strophe

• Rotary Österreich: 240.000 Euro an das Rote Kreuz für die Pakistan-Hilfe

• Weihnachtsspende für Stift Wilten, zweckgebunden für soziale Arbeiten wie Betreuung von bedürftigen Menschen

• Durchführung von sozialen Aktionen in Tirol (Sozial-märkte, Essen auf Rädern, „Fastensuppe“ etc.)

Fakten• Mitgliederzahlen: ca. 1,2

Mio. weltweit / 7.600 in Österreich / ca. 700 Tirol

• 13 Clubs in Tirol/ 140 Clubs in Österreich/ 34.000

• Clubs weltweit• Clubabende: wöchentlich• Mitgliedsbeitrag variiert von

Club zu Club

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Spendenorganisation, die weder staatlich noch kirch-lich ist“, erklärt Prof. Dr. Klaus Schredelseker, Gover-nor des Rotary Distrikt West 2010. Das internationale Ziel ist die Ausrottung der Kinderlähmung. Hierfür hat Bill Gates den Rotariern 2010 über 300 Mio. Euro ge-spendet. Spenden lukrieren die Rotarier großteils über die Clubbeiträge, über anlassbezogene Spendenaufrufe, seltener mit der Durchführung von kleineren Charity-Veranstaltungen.

• Kiwanis ClubDie Gründung von Kiwanis ist beispielhaft dafür, wie sich aus einer Bruderschaft eine der ältesten Service-club-Organisationen der Welt entwickeln konnte. Das eigentliche Gründungsdatum des Kiwanis Clubs De-troit wurde vom US-Staat Michigan auf 1915 datiert. Sprachlich geht der Name auf das indianische Sprich-wort „Nunc Kee-wanis“ zurück, „wir handeln, wir las-sen von uns hören“. Gründer Allen S. Browne, ein so genannter Lodge Promoter – also ein professioneller Organisator und Gründer von Logen – interpretierte dies auf seine Weise: Mitglieder sollten ausschließlich unter sich „business“ praktizieren. Um Kiwanis popu-lär zu machen, schien es jedoch notwendig, den reinen Geschäftsgedanken durch einen Servicegedanken zu er-weitern. Deshalb lösten sich die Kiwanis 1919 von ihrem Gründer Browne. Im Jahre 1920 wurde das Motto „We build“ formuliert. Hintergrund dieser Wortwahl waren die fünf Jahre schweren Aufbaus von Kiwanis nach ihrer Gründung im Jahre 1915. Im Jahre 1924 trat Kiwanis mit der Festlegung ihrer sechs Ziele als Serviceclub-Organisation an die Öff entlichkeit. Die Festlegung der Ziele und ihre Umsetzung in Form von Serviceprojekten führten dazu, dass in der Öff entlichkeit Kiwanis immer bekannter wurde. Erst in den 60er Jahren entschied sich

Kiwanis International, sich weltweit auszubreiten, in Europa wurde erst im Jahre 1963 der erste Kiwanis Club in Wien gegründet.

„Wir dienen den Kindern der Welt.“ „Wir ziehen es vor, anstatt einfach Geld zu geben, eigene Projekte zu entwickeln und zu betreuen, um die Lebens-qualität von Kindern und deren Familien zu verbessern“, erklärt Gerhard Gschwentner, Governor-Elect 2011/12, Kiwanis International Distrikt Österreich.

• Lions ClubMelvin Jones, Inhaber einer Versicherungsgesellschaft in Chicago und Mitglied eines Business Circles, traf im Jahr 1917 auf William Woods, Vorstand der gemeinnüt-zigen Organisation „International Association of Lions Clubs“ des Staates Indiana. Gemeinsam waren Jones und Woods ihre ähnlichen humanitären Gedanken, sodass sie noch im selben Jahr den Business Circle of Chicago mit der International Association of Lions Clubs fusio-nierten. Die erste Convention des Lions Clubs fand 1917 in Dallas statt. Drei Jahre später wrden der erste Lions Club in Kanada gegründet, es folgten Clubs in China, Mexiko und Kuba, 1948 kam Lions Club auch nach Europa, 1951 nach Deutschland, 1952 nach Österreich.

Internationales karitatives Ziel: Sight First, Bekämp-fung von verhütbarer Blindheit Von großer Bedeutung für das soziale Engagement war 1925 die Rede der blinden Helen Keller auf dem in-ternationalen Kongress in Ohio. Sie appellierte an die Lions, sich als „Ritter der Blinden im Kreuzzug gegen die Dunkelheit“ einzusetzen. Seit diesem Tag gehört die Unterstützung von Blinden zur Hauptaufgabe von Lions Clubs International. „Daneben engagiert sich der Lions

Gerhard Gschwentner, Governor-Elect 2011/12, Kiwanis International Distrikt Österreich

Beispiele für Hilfsprojekte:• International: „Eliminate

maternal/neonatal tetanus“ – gemeinsam mit UNICEF: Tetanusimpfung für 129 Mio. Müttern und ungeborene Kinder weltweit, Projekt-kosten: 110 Mio. Euro

• Kinderaustausch zwischen Belgien und Tirol

Fakten• 8.700 Clubs weltweit,

270.000 Mitglieder in 35 Ländern

• 10 Clubs in Tirol mit gesamt ca. 350 Mitgliedern, 87 Clubs in Österreich

• Österreichweit 2010: 1 Mio. Euro Spendengelder jährlich durch zahlreiche Aktivitäten, 150.000 Euro in Tirol

• Mitgliedsbeitrag 200 Euro jährlich, Abgaben an Kiwanis International sowie an Kiwanis Europe

Beispiele für Hilfsprojekte:• Jährliche Veranstaltung

des „Sommerballs“ mit der Absicht, drei schwerkranken Kindern an der Innsbrucker Klinik einen Herzenswunsch zu erfüllen

• Das Kaffeekränzchen „Der bunte Nachmittag“ mit Musik wird vom Lions Club Olympiaregion Seefeld regelmäßig im Altersheim abgehalten und finanziert.

• Im Sozialsprengel Hall finan-ziert der Lions Club ein Auto mit.

Fakten• 1.3 Mio. Mitglieder weltweit

in 45.000 Clubs, 780 Mit-glieder in Tirol in 24 Clubs

• Clubabende: 2x monatlich• Spendeneinnahmen in Tirol/

Jahr: 200.000 Euro• Mitgliedsbeitrag: variiert

von Club zu Club, Schlüssel: 10 % an Lions international, 20 % national, 70 % regional

Lions Club, Distrikt-West-Governor Gabriele Schwaiger

Rotary Club, Distrikt Governor 2010 Univ.-Prof. Dr. Klaus Schredelseker

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Der Traum jeder Frau – Diamanten, die rund um den

Finger laufen.Memoire-Ringe mit Brillanten in

18 kt Weißgold, ab 1.325 EuroErhältlich bei Juwelier Norz, Innsbruck, www.norz.eu.com

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Club in weiteren zahlreichen internationalen Projekten, wie beispielsweise in der Ostafrika-Hilfe, für welche wir österreichweit 175.000 Euro Spenden zusammentragen konnten, oder auch beim Wiederaufbau des SOS-Kin-derdorfs in Haiti“, erzählt die aktuelle Governorin des Lions-Distrikt West, Gabriele Schwaiger.

Motto Lions Clubs International: We serveSeit 1954 lautet das Motto von Lions „We serve“ bezie-hungsweise „Wir dienen“. „Damit verpfl ichtet sich jedes Lions-Mitglied, den Dienst am Nächsten über seinen persönlichen Profi t zu stellen“, erklärt Gabriele Schwai-ger das Engagement für die zahlreichen wohltätigen Aktionen für Spendengelder.

• Zonta Club Tirol

Gründerin Marian de Forest lag viel an der Qualität der Mitglieder und der Heterogenität der Berufsgruppen innerhalb eines Clubs. Am 8. November 1919 gründe-te sie gemeinsam mit vier Delegierten die Confedera-tion of Zonta Clubs. Die Mitglieder von Zonta sollten Frauen sein, die selbstständig oder in verantwortlicher Position waren. Forest entwickelte kurz nach der Grün-dung eigene Richtlinien für die Mitgliedschaft und das Berufsgruppenprinzip. Der Name Zonta ist der Sym-bolsprache der Sioux-Indianer entlehnt und bedeutet „ehrenhaft handeln, vertrauenswürdig und integer sein“. Die Gründerinnen wählten ihn als Anspruch an das ei-gene Handeln.

Innerhalb der nächsten Jahre breitete sich Zonta stark in den USA aus. Im Jahre 1927 wurde der erste Club außerhalb der USA, in Toronto, gegründet, der erste eu-ropäische Club entstand 1930 in Wien. Im Jahre 1972 erhielt Zonta einen konsultativen Status bei der UNI-

CEF und drei Jahre später im Europarat. Bis heute gilt die höchste Priorität von Zonta International der Ab-sicht, den rechtlichen, wirtschaftlichen und berufl ichen Status von Frauen und Mädchen zu verbessern.

Verbesserung der Stellung der Frau„Zonta ist nicht nur ein Serviceclub, der Schwerpunkt unserer Arbeit gilt den Frauen – Advancing the Status of Women Worldwide“ erklärt Zonta-Club-Innsbruck-1-Präsidentin Barbara Fritz. Weltweit setzen sich „Zonti-ans“ für Frauen ein, die ihre Stellung in der Gesellschaft nicht behaupten können oder nicht dürfen. Zonta Clubs engagieren sich für internationale Projekte und führen diese in Zusammenarbeit mit den UNO-Hilfsorganisa-tionen durch. Heute ist diese Serviceorganisation in 67 Ländern mit 33.000 Mitgliedern in über 1.200 Clubs vertreten und somit eine der größten Serviceorganisatio-nen für berufstätige Frauen.

• Soroptimist International

Im Jahre 1921 traf Lodge Promoter Stuart Morrow die Schulleiterin Adelaide Goddard in Oakland/Kalifor-nien. Bis dato gründete Morrow vornehmlich männ-liche Serviceclubs. Das Gespräch zwischen beiden ver-lief allerdings so gut, dass sie gemeinsam den Beschluss fassten, einen weiblichen Serviceclub ins Leben zu ru-fen. So gründeten am 3. Oktober 1921 80 berufstätige Frauen den ersten Soroptimist Club in Oakland, USA. Für die Gründerinnen war es von großer Bedeutung, viele unterschiedliche Berufsgruppen im Club vorzu-fi nden. Des Weiteren war es für die Soroptimistinnen sehr wichtig, „Service“ in ihrer Stadt oder Gemeinde zu praktizieren. Im Jahre 1924 wurden in Europa die ersten beiden Clubs in London und Paris gegründet. 1930 wur-

Beispiele für Hilfsprojekte:• 5 internationale Projekte:

z.B. Reduktion der Säug-lings- und Frauensterblich-keit in Liberia

• Zonta Innsbruck 1: Stipen-dien zur Förderung von Frauen, Frühförderung von Kindern durch speziell ausgebildete Mitarbeiter, Hilfsprojekte in der Frauen-onkologie, lokale Spende an Institutionen wie z.B. Frauen helfen Frauen, Verein dowas,

Fakten • Aktivitäten: Benefizver-

anstaltungen, Konzerte, Flohmärkte

• 10.000 Euro/Jahr an Spen-deneinnahmen

• Mitgliedsbeitrag 170 Euro/Jahr: 70 % an Zonta interna-tional, 30 % Zonta regional

• Clubabende 1x monatlich

Zonta Club Tirol, Präsidentin Barbara Fritz Maria Glanzl, Präsidentin Soroptimist Innsbruck

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de der erste Soroptimisten-Club in Berlin gegründet. Bereits 1938 gab es weltweit 191 Clubs in 13 Ländern.

Der Name Soroptimist kommt vom lateinischen „so-rores optimae“, was wörtlich übersetzt „die besten Schwestern“ heißt. Das Wort „Soroptimist“ wird von den Mitgliedern als Anspruch an das eigene Verhalten im Leben und im Beruf und als mitmenschliche Ver-pfl ichtung verstanden.

Soroptimist International ist die weltweit größte Service-organisation berufstätiger Frauen. Der Club stellt eine internationale Frauenorganisation dar, deren Mitglieder verantwortliche Positionen im Berufsleben hatten. Sie versteht sich als eine weltweite Stimme von Frauen für internationale Verständigung und Freundschaft.

Wissen = Bildung = Macht„Die Soroptimistinnen verstehen sich als Serviceorgani-sation für berufstätige Frauen, die ihresgleichen weltweit eine Stimme geben und ihre gesellschaftliche Stellung verbessern soll. Daneben sind wir aber auch karitativ tä-tig, durch Veranstaltungen nehmen wir Spendengelder ein“, erklärt die Präsidentin des Soroptimisten Clubs Innsbruck, Maria Glanzl. Internationale Zielsetzung ist der verstärkte Zugang von Frauen zur Bildung, zur wirt-schaftlichen Unabhängigkeit sowie die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.

• Bruderschaft St. Christoph„Hospiz kommt vom lateinischen ‚hospitium‘ und be-deutet Herberge“, erklärt Adolf Werner, seit 47 Jahren Bruderschaftsmeister. Bereits die Gründung der Bru-derschaft beruht auf dem Gedanken der Nächstenliebe: Heinrich Findelkind arbeitete im 14. Jahrhundert als Schweinehirte am Arlberg. Jahrelang sah er mit an, wie die Leichen durch Schneestürme oder Lawinen ver-unglückter Wanderer vom Arlberg nach St. Jakob zur Beerdigung gebracht wurden. Da fasste Heinrich den Plan, auf der Passhöhe des Arlbergs eine Herberge zu bauen, um von dort aus den Notleidenden zu helfen. Der Bau wurde von Herzog Leopold III. Ende Dezember 1385 bewilligt. Daher feiert die Bruderschaft 2011 ihr 625-jähriges Bestehen. Heinrich und seine Helfer er-hielten von Papst Bonifaz IX auch den Gnadenbrief zum Bau einer Kapelle. Zur Führung der Kirche und Herber-ge benötigten sie Geld und legten Botenbücher an, mit denen sie im Sommer in ganz Europa Spenden sammel-ten. In diese Bücher wurden die Spender und Gönner als Mitglieder der Bruderschaft eingetragen – mit dem Wappen, Namen und Höhe der Spende.

Neugründung 1962Nach einem verheerenden Brand des Hospizes im Jahr 1957 baute der Industrielle Arnold Ganahl das Hospiz-hotel neu auf, 1961 war auch die Kapelle wieder reno-

Beispiele für Hilfsprojekte:• Zuwendungen an Insti-

tutionen wie das Tiroler Kinderschutzzentrum, das Frauenhaus, das Alexihaus

• Schulprojekt in Mali: Schüle-rinnenpatenschaft

Fakten• Mitgliedsbeitrag: 130 Euro/

Jahr, 1/3 International, 1/3 Österreich, 1/3 regional

• In den vergangenen 27 Jahren 173.000 Euro Fundrai-sing

• Über 100.000 Mitglieder weltweit in 3.000 Clubs

• 54 Clubs in Österreich, 5 Clubs mit ca. 130 Mitglie-dern in Tirol

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Beispiele für Hilfsprojekte:• Familien mit Kindern in Not

in Zusammenarbeit mit den Gemeinden

• Sommer 2011: Unwetter-katastrophe im steirischen Oberwölz – 61.000 Euro Spenden

• Hochwasser 2005: 820.000 Euro Spenden, Lawinenkata-strophe 1999 Galtür

• Laufende Spenden an Institutionen und an das Netzwerk Tirol

Fakten: • 19.100 Mitglieder in

44 Ländern• Budget jährlich: 850.000

Euro (seit 1977 11,5 Mio. Euro als Hilfe ausbezahlt)

• Jahresspende: 30 Euro/Jahr• Spenden durch Spendenauf-

rufe an die Mitglieder

viert. Ganahl wollte die Bruderschaft wieder aufl eben lassen und gründete daher im Jahr 1962 die Bruder-schaft St. Christoph neu. „Das von Heinrich Findel-kind schon 1386 begonnene Werk der mildtätigen Hilfe wird durch die Einrichtung eines Wohltätigkeitsfonds der Bruderschaft weitergeführt“, erklärt Adolf Werner. Präsident der Bruderschaft ist Bischof Manfred Scheuer, Schatzmeisterin ist Gerda Werner. Von Dezember bis Mai fi nden Treff en der Bruderschaft donnerstags im Hospiz statt, jährlich schließen sich 500 neue Mitglieder an. Geholfen wird in Österreich, Liechtenstein, der öst-lichen Schweiz, im südlichen Bayern und Südtirol. .

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Bruderschaft St. Christoph, Adolf Werner, Bruder-schaftsmeister

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„Mein Herr Dr. Beyer“ Ein Gespräch mit Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf zum neuen Verfahrensombudsmann.

Rund um Funktion und Namensgebung der von der Tiroler Wirtschaftslandesrätin eingeführten Funkti-on eines „Verfahrensombudsmannes“, der ursprüng-lich „Ombudsmann für Tiroler Betriebe“ hätte heißen sollen, gab es einigen Wirbel im Vorfeld. Nach der heftigen Reaktion des Präsidenten der Tiroler Wirt-schaftskammer, Dr. Jürgen Bodenseer, der in diesem Schritt einen Angriff auf die Arbeit und das Selbst-verständnis der Tätigkeit der Wirtschaftskammer und des Wirtschaftsbundes sah, sprach die Landes-rätin von einer Kommunikationspanne und benannte den Ombudsmann in einen Verfahrensombudsmann um. Der neue Verfahrensombudsmann, Dr. Norbert Beyer, der 40 Jahre lang für die Wirtschaftskammer Tirol, fast 20 Jahre davon als Leiter der Volkswirt-schaftlichen Abteilung, tätig war, hilft seit Anfang Oktober bei „Problemen mit der Verwaltung auf EU-, Bundes- und Landesebene“. Laut Zoller-Frischauf bestand niemals die Absicht, eine Konkurrenz zum Serviceangebot der Wirtschaftskammer aufzubauen, die Angelegenheit mit der Wirtschaftskammer sei seit der Namensumbenennung in einen Verfahrensom-budsmann überdies geklärt.

Als Tirols Wirtschaftsmagazin wollten wir mehr über die inhaltliche Tätigkeit, die Aufgaben und das „Job-profi l“ des neuen Verfahrensombudsmannes wissen, das ob all der Diskussionen unserer Meinung nach untergegangen war, und baten daher um ein Inter-view mit Herrn Dr. Nobert Beyer. Überdies hätten wir ihn gerne gefragt, wie er selbst zu der Einfüh-rung seiner Funktion in der Öff entlichkeit steht und warum weder er noch die Wirtschaftslandesrätin auf die doch naheliegende Idee gekommen waren, sich im Vorfeld mit der Wirtschaftskammer abzustimmen. Es ist bei einem Interviewversuch geblieben. Ob und warum Hr. Dr. Beyer nicht reden mochte, konnte uns nicht nachvollziehbar erklärt werden, nur dass „Herr Dr. Beyer nicht für Interviews, sondern für seine Ar-beit bezahlt werde“. Dies erfuhren wir von der Wirt-schaftslandesrätin, die den Interviewtermin anstelle des Verfahrensombudsmannes schlussendlich selbst wahrgenommen hat.

„Habe im Vorfeld informiert“Gleich zu Beginn stellte die Wirtschaftslandesrä-tin klar, dass fälschlicherweise kolportiert wurde, sie hätte niemanden im Vorfeld über ihre Absichten hinsichtlich der Installation des nunmehrigen Ver-fahrensombudsmannes informiert. Sowohl der Wirt-schaftskammer-Präsident als auch andere Persönlich-keiten der Tiroler Wirtschaft, wie z.B. Präsident Dr.

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Reinhold Schretter von der Tiroler Industriellenver-einigung, seien davon unterrichtet worden. Das Miss-verständnis hätte allein in der Formulierung gelegen.

Daraufhin angesprochen, kam folgende knappe Re-aktion von Seiten der Wirtschaftskammer: „Erst am Freitag Nachmittag haben wir von der Idee eines Ombudsmannes für Tiroler Betriebe erfahren, am darauff olgenden Montag kam bereits die Einladung zur geplanten Pressekonferenz.“

„Idee eines Verfahrenshelfers gibt es schon seit dem Wirtschaftsleitbild 1998“Die ganze Diskussion rund um die neu geschaff ene Funktion nerve mittlerweile, weshalb sie jetzt auch schon die Bezeichnung des „Verfahrensombuds-mannes“ weglasse, so Zoller-Frischauf. Sie verstehe die ganze Aufregung nicht, sei doch die Idee eines Verfahrenshelfers nichts Neues, sondern bestehe schon seit dem Wirtschaftsleitbild im Jahre 1998, an dem auch die Sozialpartner mitgearbeitet hätten. Sie sei schlussendlich nur diejenige, die sich um die Um-setzung gekümmert habe. Zur Bestätigung verweist Zoller-Frischauf auf das Wirtschaftsleitbild von 1998, Politik und Verwaltung, Maßnahme 3, Titel: „Einset-zen von Verfahrensbetreuern“, was im Prinzip genau jene Funktion sei, die heute so heiß diskutiert werde.

Diese Funktion hätten sich damals die Bezirkshaupt-mannschaften gewünscht, zur Umsetzung sei es aber nicht gekommen, die Wirtschaftslandesrätin habe sich diesem Th ema daher neuerlich gewidmet und den Verfahrensombudsmann schlussendlich eingeführt.

Schwerwiegende Bedenken Nicht nur die Tiroler Wirtschaftskammer, auch die Rechtsanwaltskammer hat sich von der neuen Funk-tion des Verfahrensombudsmannes auf den Schlips getreten gefühlt und im Gegensatz zur Wirtschafts-kammer, wo die Situation laut Zoller-Frischauf of-fensichtlich geklärt werden konnte, ist dies bei der Rechtsanwaltskammer (noch) nicht der Fall.

Der Redaktion liegt ein internes Rundschreiben der Tiroler Rechtsanwaltskammer vor, in dem diese ihre Mitglieder über ihre „schwerwiegenden Bedenken zur Aufnahme der Tätigkeiten des Verfahrensom-budsmannes wie auch zu dessen Finanzierung mit öff entlichen Mitteln“ informiert. Von Seiten der Rechtsanwaltskammer erfolgte umgehend ein Schrei-ben an die Landesrätin, wo auf diese – vor allem rechtsstaatlichen – Bedenken hingewiesen wurde. Auch nach erfolgter Korrespondenz bzw. Beantwor-tung des Schreibens durch Zoller-Frischauf konnte die Sorge der RAK hinsichtlich einer befürchteten Überschreitung der Tätigkeiten des Verfahrensom-budsmannes in Richtung Tätigkeiten und Aufgaben-felder, die alleine dem Anwaltsstand vorbehalten sind, nicht ausgeräumt werden.

Diese Sorge sei völlig unbegründet, das Handlungs-feld des Verfahrensombudsmannes auch in rechtlicher

Hinsicht einwandfrei geprüft, versichert indes die Wirtschaftslandesrätin.

Aufgaben des VerfahrensombudsmannesZentrale Frage des Interviews war jene nach dem „Jobprofi l“ und den genauen Aufgaben des neuen Verfahrensombudsmannes: „Der Verfahrensombuds-mann steht Tirols Betrieben bis zu vier Stunden pro Woche zur Verfügung. Seine Leistung ist kostenlos. Er soll Tiroler Unternehmern bei etwaigen Proble-men mit der Verwaltung auf EU-, Landes- und Ge-meindeebene hilfreich zur Seite stehen. Hinweise und Verbesserungsvorschläge nimmt er formlos entgegen und wird sich – im Rahmen seiner Möglichkeiten – für die Lösung des Problems einsetzen. Es ist seine Aufgabe, die Sprache der Bürokratie mit jener der Wirtschaft in Einklang zu bringen. Es steht außer Frage, dass die Verwaltung in Tirol bestmöglich auf die Bedürfnisse der Unternehmer und Bürger eingeht und ebenso zielorientiert wie rasch arbeitet. Auch Beamten sind aber oft Grenzen gesetzt, deshalb soll Herr Dr. Beyer in Bereichen, wo es trotz der bereits bestehenden, hochwertigen Serviceeinrichtungen Schwierigkeiten mit Verwaltungsverfahren gibt, Hin-dernisse aus dem Weg räumen“, so Zoller-Frischauf. Der Aufgabenbereich des Verfahrensombudsmannes betreff e nicht nur die Wirtschaft, sondern auch beim Land anhängige Verwaltungsverfahren von Privat-personen, wie beispielsweise im Bereich des Wasser- oder Fischereirechts. Der Verfahrensombudsmann stehe darüber hinaus in keinerlei Konkurrenz zu den Serviceeinrichtungen der Wirtschaftskammer, wel-che ihre Betriebe hochprofessionell unterstütze, es sei vielmehr eine enge Zusammenarbeit geplant.

Wie funktioniert die Verbreitung der Tätigkeiten des Verfahrensombudsmannes an Tirols Wirtschafts-

„Zum Schluss sollen alle zu-frieden sein.“Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf

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Ein Blick zu den Nachbarn

In Baden-Württemberg gibt es bereits seit 2004 einen Ombudsmann für Bürokratieabbau und Deregulierung. Diese Funktion wurde zuerst in der Region Hochrhein-Bodensee als Modellregi-on eingeführt. Dies geschah in Abstimmung und Kooperation der Industrie und Handelskammer Hochrhein-Bodensee sowie des Regierungs-präsidiums Freiburg und der Landratsämter Lörrach, Waldshut und Konstanz. Sie bildeten auch den Lenkungskreis Bürokratieabbau. In diesem Projekt wurden zunächst je ein kleines, mittleres und größeres Unternehmen sechs Mo-nate lang begleitet, um Beispiele zu sammeln, an welchen Stellen bürokratische Maßnahmen das unternehmerische Engagement konkret behindern. Darüber hinaus wurden in einer Fragebogenaktion 500 Unternehmer gefragt. Da sich der Ombudsmann in der Modellregion Hochrhein-Bodensee sehr bewährt hat, wurde diese Funktion auf ganz Baden-Württemberg ausgedehnt.

Die Aufgaben des nunmehrigen Landesbeauf-tragten für Bürokratieabbau, Deregulierung und Aufgabenabbau in Baden-Württemberg sind:• Initiierung und Koordinierung von syste-

mischen Arbeiten zu Bürokratieabbau, Dere-gulierung und Aufgabenabbau zur Bürokratie-vermeidung

• Ansprechpartner in Sachen Bürokratieabbau für Bürger, Kommunen, Wirtschaft, Verbände und Institutionen

• Er kann sämtliche Vorschriften auf Lande, Bundes- und EU-Ebene auf Deregulierungs-potential prüfen.

• Er kann entsprechende Maßnahmen bei den verantwortlichen Ministerien/Stellen initiie-ren.

• Er hat ein Vortragsrecht beim Ministerpräsi-denten und im Ministerrat.

• Er ist bei der Erfüllung seiner Aufgaben unab-hängig.

• Zudem kann der Landesbeauftragte für Bü-rokratieabbau bei allen Regelungsentwürfen eine Prüfung unter Bürokratieabbau- und De-regulierungsgesichtspunkten vornehmen und ggf. auf eine Änderung des Regelentwurfes hinwirken.

Letzteres ist in der täglichen Praxis Hauptaufga-be des Ombudsmannes. Er prüft alle Entwürfe von Gesetzen, Verordnungen und Verwaltungs-vorschriften, die das Land erlassen will, auf Entbürokratisierungsmöglichkeiten hin. Seit 2004 hat Baden-Württemberg einen eigenen Landesbeauftragten für Bürokratieabbau, Deregulierung und Aufgabenabbau, im Februar 2010 wurde Staatssekretär Dr. Stefan Scheffold im Finanzministerium diese Aufgabe übertra-gen. Seit der Regierungsneubildung im Mai d. J. ist diese Funktion noch unbesetzt, sie wird aber voraussichtlich ab Januar 2012 im Innenministe-rium angesiedelt werden.

Quelle: Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg

treibende und wie die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer?Patrizia Zoller-Frischauf: Idealerweise funktioniert die Zusammenarbeit so, dass sich die Wirtschaftstrei-benden an die Tiroler Wirtschaftskammer wenden und dann – z.B. bei speziellen gewerberechtlichen Problemfällen – gemeinsam entschieden wird, wer sich der Sache annimmt bzw. ob das spezielle Pro-blem in den Aufgabenbereich des Verfahrensombuds-mannes fällt. Oder man wendet sich an uns und wir entscheiden, wer sinnvollerweise zuzuziehen ist. Die Wirtschaftskammer hilft hervorragend dort, wo sie helfen kann. Herr Dr. Beyer soll bei konkreten ge-werberechtlichen Problemfeldern dort ins Spiel kom-men, wo der Wirtschaftskammer die Hände gebun-den sind. Die Aufgaben sind also klar abgegrenzt, der Verfahrensombudsmann macht z.B. auch keine Bera-tungen zu Landes- oder Bundesförderungen.

Gab es schon Fälle, die von der Wirtschaftskammer an den Verfahrensombudsmann überwiesen wurden?Von der Wirtschaftskammer bis jetzt noch nicht. Herr Dr. Beyer arbeitet aber schon an zwei konkreten Fäl-len. Auf jeden Fall gibt es zwischen der Wirtschafts-kammer und uns einen wöchentlichen Jour fi xe, auch Präsident Bodenseer und ich stehen in regel-mäßigem Austausch. Schlussendlich geht es uns allen nur darum, das Wirtschaften in Tirol so angenehm wie möglich zu machen. Ich bekomme auch immer wieder ein sehr positives Feedback von ausländischen Unternehmen, die ihre Firmensitze gerne nach Tirol verlegen, weil die Rahmenbedingungen hier so gut sind. Solche Rückmeldungen sind eine Bestätigung für alle in der Tiroler Wirtschaft verantwortlichen Personen.

Am Ende des Interviews hat uns die Landesrätin noch ein von ihr verfasstes Schreiben gegeben, das wir gerne wortgetreu veröff entlichen:

Zum Schluss sollen alle zufrieden sein

Mein Herr

Dr. Beyer

Es herrschte einige Aufregung um den Verfahrensombuds-

mann, der ursprünglich Ombudsmann für Tiroler Betriebe

heißen sollte. Zuerst sah der Wirtschaftskammerpräsident

eine Konkurrenz im Aufgabenbereich. Das wurde geklärt.

Anschließend protestierte die Rechtsanwaltskammer und

sorgte sich um mögliche verhinderte Aufträge an ihre Mit-

glieder. Also nenne ich den Anstoß der Besorgnis nur mehr

meinen Herrn Dr. Beyer. Vielleicht verliert man dann den

Schrecken. Dr. Beyer wird einige Stunden in der Woche

nicht gegen jemanden, sondern er wird für die Tiroler Un-

ternehmer tätig sein. Selbstverständlich ist seine Tätigkeit

auch rechtlich gedeckt und im Vorfeld geprüft worden. Es

gibt Einzelfälle, die scheinen verfahren, dort den Knoten

zu lösen, ist seine Aufgabe. Zum Schluss sollen nicht nur alle

zufrieden sein, sondern das Land auch durch Steuerein-

nahmen zufriedener Unternehmerinnen und Unternehmer

profi tieren. Warten wir ab, ob es gelingt.

.

Oft versucht, nie erreicht: Verfahrensombudsmann Dr. Norbert Beyer

Text: Barbara LiesenerFotos: Land Tirol, Stefan Becker

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Einfach mehr Büro.

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Land der Pisten ...zukunftsreich?Ein Lagebericht zum Thema „Skifahren in Tirol“ zur Einstimmung auf die nahende Wintersaison

Was ursprünglich ein reiner Bericht zum Th ema „Neu-erschließungen, Zusammenlegungen und die Erhal-tung von kleinen Skigebieten“ in Tirol werden sollte, hat sich im Laufe der Recherche und im Gespräch mit erfahrenen Experten auf diesem Gebiet zu einem um-fassenderen Blick auf die Entwicklungen in Tirols Win-tertourismus und dessen Folgen gemausert. Der Winter und seine Folgen für die Landschaft, den Tourismus, die Wirtschaft und die Freizeitgestaltung in unserem Land lässt trotz Klimawandel und Problemen mit der Schnee-sicherheit niemanden kalt.

Zwischen Skischaukel und NaturreservatDie Alpen sind ein Naturraum von europaweiter Be-deutung und gleichzeitig ein beliebtes Urlaubsziel für ein aktives Reisepublikum – im Sommer ebenso wie im

Winter. Die Interessen von Tourismusmanagern, Wirt-schaftstreibenden, Naturschützern und Individualsport-lern sind naturgemäß unterschiedlich und widersprüch-lich. Um allen Aspekten gerecht werden zu können, sind für den Alpentourismus des 21. Jahrhunderts nachhal-tige Konzepte notwendig, welche sich beispielsweise mit Fragen wie folgenden auseinandersetzen:• Wohin gehen aktuelle Trends?• Wo liegen die Grenzen der Belastbarkeit für den Na-

turraum?• Wie kann ein wirtschaftlich sinnvoller Alpentourismus

aussehen?

Angetrieben von Globalisierung und zunehmendem Konkurrenzkampf wird massiv in Wintersportinfra-struktur investiert. Megaskischaukeln, Kapazitätsstei-

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Text: Caterina Molzer-Sauper

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gerung, vermehrter Einsatz von Schneekanonen und Events im Schnee sollen den Skitourismus ankurbeln und für den Gast attraktiver machen. Internationale Kongresse zum Th ema Bergsport warnen jedoch vor übertriebenen Investitionen und fi nanzieller Abhän-gigkeit der Wintersportgemeinden und der Übernahme einzelner „Hotspots“ durch wenige Großunternehmer.

Gefordert wird meist eine bessere Kooperation der Tou-rismusverbände vor Ort mit allen Interessengruppen, die räumliche Diff erenzierung in Zonen unterschiedlicher touristischer Nutzung, eine Suche nach gemeinsamen Zielen von Naturschutz und Tourismus und die gezielte Förderung von nachhaltigen Projekten. Auch die An-liegen der einheimischen Bevölkerung sollten stärker in Entscheidungsprozesse eingebunden werden und das Sportangebot muss im Einklang mit dem Erholungsan-gebot funktionieren.All das sind enorme Aufgaben für ein kleines Land wie Tirol – eine konstruktive Zusammenarbeit aufgeschlos-sener, innovativer und zugleich besonnener Köpfe wird dringend notwendig sein.

Auf der Suche nach Fakten, Zahlen, Erfahrungen, Lö-sungen, Ideen und ganz persönlichen Meinungen zur Bedeutung und der Weiterentwicklung des Skisports hat sich eco.nova aufmerksam umgehört und war beispiels-weise auch beim Skiopening in Sölden mit dabei. Nach umfassenden Interviews und einem kleinen Einblick in die Welt der „Pistenkultur“ ergaben sich bemerkenswerte Stellungnahmen aus verschiedensten Gesichtspunkten. Bei zwei Punkten scheinen sich alle Befragten, egal wel-che Interessen sie vertreten, einig zu sein:

NEIN zu Neuerschließungen, JA zur Erhal-tung und Förderung von KleinstskigebietenAuf die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Skigebiets-Neuerschließungen waren sich durchwegs alle Ge-

sprächspartner, ob aus Wirtschaft, Sport, Tourismus oder Umweltschutz, einig: Die Auslastung der Tiroler Seilbahnen und Pisten gibt keinen Anlass für einen wei-teren Eingriff in die Landschaft. Es wäre dadurch weder ein Geschäftszuwachs noch eine Qualitätssteigerung im Wintersportangebot zu erwarten. Zusätzliche Konkur-renz im eigenen Land wäre damit absolut kontraproduk-tiv. Ebenfalls Einigkeit bestand bei der Frage nach der Erhaltung der sogenannten „Bürgermeisterlifte“ direkt in den Ortszentren, an den Dorfrändern oder an diversen Taleingängen. Diese einfachen Aufstiegshilfen (meis-tens Schlepplifte) sind sowohl in sportlicher als auch in wirtschaftlicher Voraussicht enorm wichtig, bringen sie doch schon die Allerkleinsten in den Schnee und ziehen damit den Wintersportgast von morgen heran! Wenn Kinder schon im Kindergarten- und Schulalter einen ganz selbstverständlichen, günstigen Zugang zum Ski-fahren haben, wird sie das ein Leben lang in sportlicher Hinsicht prägen! Nicht umsonst haben viele der heutigen Skistars im Weltcupzirkus an solchen Hängen mit ihrem Training begonnen und sind so mit viel Einsatz und Lie-be zum Schnee groß und erfolgreich geworden.

Einheimischen Kindern stehen solche Lifte im Winter gleich einem Spielplatz zur Verfügung und mit einem geschickten Marketing und attraktiven Angebot kön-nen auch Gästekids und deren Eltern auf sanfte Weise für den Wintersport gewonnen werden! Ein besonders gelungenes Konzept ist in dieser Hinsicht der Gemeinde Rinn mit ihrem Kinderland gelungen. Auch der Innsbru-cker Hausberg Patscherkofel versucht nun vermehrt, als Austragungsberg der Olympischen Jugendwinterspiele 2011 und mit einem erweiterten Angebot im Zielareal (kidspark, funpark, rails) Kinder und Jugendliche an-zulocken und aus dem Skifahren mehr als eine Sportart zu machen! Durch geschickte, individuelle Konzepte und ein attraktives Angebot für die gesamte Familie können auch die kleinsten Skihänge punkten!

Übersichtskarte „Schigebiete in Tirol“: 25 % der gesamten Tiroler Landesfläche sind geschützt, davon werden knappe 3 % als Skigebiete genutzt Quelle: Amt der Tiroler Landesregierung/Abtlg. Raumordnung Statistik

Page 28: eco.nova Wirtschaftsmagezin Dezember 2011

dennoch große Transportkapazitäten bewältigen. Ös-terreichs Seilbahnen fungieren als tragende Säule für den österreichischen Wintertourismus. Als bedeutender Umsatzbringer (1,152 Mio. Euro im Winter 2010/2011)

und Wertschöpfungsfaktor sind die Seilbahn-betreiber für den regionalen Arbeitsmarkt von großer Bedeutung. Die Branche ist aber auch

mit enormen Kosten konfrontiert (494,2 Mio.Euro im Geschäftsjahr 2011), die manche Seil-

bahnbetreiber vor große Herausforderungen stellen. Österreich braucht den Wintersport-Tourismus als

Wachstums-, Arbeitsplatz- und Wohlstandsmotor und der Erfolg eines Skigebietes hängt maßgeblich von den laufenden Investitionen ab.“

Mag. Ernst Schöpf, Bürgermeister von Sölden: „Zum angesprochenen Th ema darf ich ein Beispiel aus dem Ötztal beitragen: Vor 15 Jahren standen wir mit dem Skigebiet Hoch-Oetz am Eingang des Tales vor der Entscheidung: Zusperren oder den Schritt nach vorne wagen? Es ging natürlich hauptsächlich um die Frage der wirtschaftlichen Leistbarkeit und in dieser ent-scheidenden Phase haben sich damals die Bergbahnen Sölden mit Know-how und auch fi nanziell am Aufbau des heute so beliebten Familienskigebietes beteiligt. Die Zusammenarbeit hat dem gesamten Tal gut getan, Ani-mositäten waren plötzlich vom Tisch und die Gemein-den sind näher zusammengerückt. Die weitverbreitete, verständliche Stimmung: ‚Hinten im Tal wird Geld gescheff elt und den Eingangsgemeinden bleibt der Ver-kehr!‘, konnte entschärft werden. Ein nächster attrak-tiver Schritt wäre für uns natürlich der Übergang ins Pitztal, bei dem wir mit einem Schlag und ohne große Eingriff e das Gletscherskigebiet verdoppeln könnten!“

Prof. Peter Schröcksnadel, ÖSV-Präsident, Unterneh-mer: „Die entscheidende Frage für eine positive Zu-kunft des Skisports ist: Wie bringe ich die Kinder in den Schnee? Sowohl der einheimische Nachwuchs als auch die Familien aus benachbarten Ländern müssen durch attraktive Angebote und Aktionen für den Wintersport begeistert werden. Erst wenn Angebot und Nachfrage stimmen, haben Investitionen Sinn und kann man über die Größe von Skigebieten diskutieren. Um den Winter-sport bei uns attraktiv und präsent zu machen, müssen alle Betroff enen an einem Strang ziehen und Zeichen setzen. Tourismusorganisationen, die Hotellerie, die Wirtschaft – alle gemeinsam sind gefordert, endlich aufzuwachen und Trends auszunützen, Kinderskikurse zu fördern und Marketingmaßnahmen zu forcieren, um präsent zu bleiben. Der Sport im Schnee muss cool und für alle, je nach Wahl des Gebietes, leistbar sein, um auch in Zukunft überleben zu können. Durch lan-desweite, familienfreundliche Skikartenlösungen ei-nerseits und den Fortbestand von kleinen Liften mit eigenen, günstigen Karten für die Kleinsten kann man Urlaubsgäste gewinnen und halten. Ein oft übersehenes Problem ist auch das Verschwinden des Skisports aus den Auslagen der Kernmärkte, wie z.B. Deutschland. Durch die zunehmende Tendenz zur Leihausrüstung fehlt die Werbefl äche Schaufenster für den Skisport in

Franz Hörl, Fachverbandsobmann der österreichischen Seilbahnwirtschaft: „Österreich kämpft weltweit mit den USA und Frankreich um Platz 1 als Skidestination, das heißt: Jeder sechste Skifahrer fährt in Österreich Ski. Wollen wir diese Stellung halten, ist eine Weiter-entwicklung unbedingt notwendig. Betriebsgrößen müssen optimiert werden und kleine, unrentable Ski-gebiete sollten gemäß den Seilbahngrundsätzen ver-bunden werden, um ein Überleben zu ermöglichen. Die 200 sogenannten Dorfl ifte in Tirol gehören unterstützt und gefördert, da sie dem Sport dienen und als Skikrab-belstuben spätere Gäste heranziehen. Derzeit sind die Zusammenschlüsse Wildschönau – Alpbach, Tannhei-mer Tal – BRD und die Verbindung von Pitztaler und Ötztaler Gletscher in Planung. Für strukturschwache, kleine Skigebiete wie die Mutterer Alm, den Glungezer oder den Patscherkofel sind Lösungen im Gespräch. Die

Bürokratie und Bestimmungen rund um den Um-weltschutz, die Haftung oder die Technik fordern

immer teurere Verfahren und werfen uns Seil-bahnern immer neue Hürden vor die Füße,

und das, obwohl Seilbahnen einen minimalen Bodenverbrauch ha-

ben, im Betrieb extrem um-weltfreundlich sind, keinen

Lärm produzieren und

Stimmen zum Thema aus der Wirtschaft, dem Sport, dem Tourismus und dem Umweltschutz:

Franz Hörl, Ernst Schöpf, Peter Schröcksnadel und Johannes Kostenzer

Günther Mader

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den Sportgeschäften und diese muss dringend durch das ‚Up-to-date‘-Halten des Wintersports ersetzt werden! Zum Th ema Pistenzusammenschlüsse wäre zu sagen, dass es nach den geltenden Seilbahngrundsätzen unbe-dingt sinnvoll ist, kleinere Skigebiete wie z.B. den Pat-scherkofel und den Glungezer zu verbinden und damit sowohl deren Überleben als auch das der betroff enen Tourismusgemeinden durch einen solchen Schritt zu sichern. Es kann nicht sinnvoll sein, wenn die Dörfer im Mittelgebirge ihre Gäste täglich zu den entfernten Pisten in den umliegenden Tälern bringen müssen, wo doch gerade das Skifahren so nahe einer Stadt etwas ganz Besonderes und Einzigartiges ist!“

Mag. Johannes Kostenzer, Landesumweltanwalt: „Ich muss als Landesumweltanwalt immer mehrere Stand-punkte und Wertesysteme berücksichtigen, da es keine ‚Bibel‘ für dieses Aufgabenprofi l gibt. Für mich stellt sich allerdings die Frage, ob Tirol im herrschenden Pis tenkilometerwettbewerb überhaupt miteifern sollte, da es in dieser Hinsicht ohnehin nie mit den größten Skischaukeln mithalten kann. Vielmehr erscheint mir eine Besinnung auf die Besonderheiten des Landes und eine Spezifi zierung auf Zielgruppen und Sonderthe-men sinnvoller (Beispiel: Seegrube – Snowboarder), da Tirol hauptsächlich durch seine Einzigartigkeit im Be-zug auf den persönlichen Umgang mit dem Gast, der speziellen Bewirtschaftung im Hochgebirge und seine leichte Erreichbarkeit punktet. Diese Mentalität nach ‚immer mehr und immer schneller‘ tut dem Land auf die Dauer nicht gut und Maßnahmen wie die vermehr-te Beschneiung und das Erschließen von immer höher gelegenen Gebieten haben oft ungeahnte Auswirkungen auf die Natur. Auf der Strecke bleiben beispielsweise der Gebirgsbach oder die extrem empfi ndliche Vegetation in höheren Lagen, welche sich über Jahrhunderte ent-wickelt hat und durch eine einzige Fahrt eines Pistenge-rätes zerstört werden kann.Auch die vermehrte Ausnutzung von Solaranlagen und Windturbinen wäre ein dringendes Anliegen im Bereich des Wintertourismus, da die Folgekosten für die enor-men Investitionen ebenfalls zu berücksichtigen sind. Für einschneidende Innovationen geht es dem Tiroler Tou-rismus aber wohl noch zu gut.“

Günther Mader, ehemaliger Profi skirennläufer, Renn-sportchef bei Salomon: „Beim Th ema Skigebiete fehlt mir absolut das Verständnis der unbeteiligten Stadtbe-völkerung! Wenn ich einen sicheren Bürojob habe und mir am Wochenende vielleicht hin und wieder eine ge-mütliche Skitour in einem unberührten Gebiet gönne, denk‘ ich halt nicht an die Bedürfnisse derjenigen, die in einem Tourismusgebiet überleben müssen. Ich komme aus dem Stubaital und halte es für dringend notwen-dig, dort neben dem Gletscherskigebiet auch in kleinere Liftanlagen zu investieren, da das Tal und seine Ge-meinden im Winter vom Skitourismus abhängig sind. Die Landfl ucht hängt massiv von den Arbeitsmöglich-keiten vor Ort ab und daher wäre jeder neue Arbeitsplatz im Tal eine Bereicherung. Es gibt eine große Anzahl an kleineren, stillgelegten Skihängen, welche ohne große

Die österreichischen Seilbahnen in Zahlen:

Winter 2010/2011 Kassenumsatz (reiner Umsatz Bahnen und Lifte) 1,152 Mio.EuroSkier Days 51,2 Mio.Beförderungen 588 Mio. PersonenBetriebstage 23.800 Tage

Investitionen Sicherheit und Komfort der Anlagen 293,3 Mio. Euro Beschneiungsanlagen 102,4 Mio. Euro Neu- und Ausbau von Pisten, Rodelstrecken, Parkplätzen, Pistengeräten, Gastronomiebetrieben ... 98,5 Mio. Euro

Angebotsstruktur 25.400 ha Pistenfläche (67 % beschneibar) 255 Seilbahnunternehmen 550 Schlepplift-Unternehmungen

Wertschöpfung durch Bergbahnnutzer Bruttoumsätze durch Bergbahnnutzer 5,56 Mrd. Euro Mehrwertsteuerleistung an den Staat 584 Mio. Euro Beitrag zum BIP 2,98 Mrd. Wertschöpfungs-Multiplikator 6,6

zusätzliche Eingriff e wiederbelebt werden könnten und so einen zusätzlichen sportlichen Anreiz für Familien bieten würden.“

Josef Margreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung: „Die Tirol Werbung ist klarerweise eng mit dem Ski-sport verbunden und so sind wir sind stolz auf die er-folgreichen tirolweiten Kartenlösungen, welche kleine, mittlere und große Skigebiete im Angebot haben und durch die sowohl Familien als auch die betreff enden Ge-biete enorm profi tieren. Aus touristischer Sicht sind die ausgedehnten Skigebiete natürlich ein Magnet für den Wintergast und daher sollte unbedingt in die schonende, sinnvolle Zusammenlegung und Qualitätssteigerung ge-eigneter Pisten investiert werden. Aus sportlicher Sicht und im Sinne des Nachwuchses sind natürlich auch die kleinsten Lifte wichtig und verdienen die Hilfe größe-rer Seilbahnbetriebe beziehungsweise auch öff entliche Förderungen, wie andere Sporteinrichtungen auch! Der Skisport ist in Tirol nun einmal die führende Sportart im Winter, dementsprechend verdient er die volle Auf-merksamkeit aller Beteiligten. Wir sind in jedem Fall off en für jede sinnvolle Idee und jede Aktion, die dem Skisport in Tirol nützt und ihm den Stellenwert bringt, den er verdient.“ .

Josef Margreiter

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Nachhaltige PistentechnologieZum Einsatz kommt die neueste Technologie, die es bei Pistenfahrzeugen derzeit gibt. Mit dem neuen Leitwolf, dem ersten Euromot-III-B konformen Pistenfahrzeug, wird der Stickstoff ausstoß um 50 % sowie der Fein-staubpartikelausstoß um 90 % gegenüber vergleichbaren Fahrzeugen reduziert. Das Prinoth Beast, das stärkste und effi zienteste Pistenfahrzeug der Welt, schaff t die gleiche Pistenfl äche aufgrund seiner außerordentlichen Größe und Steigfähigkeit wesentlich schneller und zu geringeren Kosten als herkömmliche Fahrzeuge. Zudem wird der Husky E-motion, das erste alltagstaugliche Pis-tenfahrzeug mit dieselelektrischem Antrieb, in Schlad-ming zeigen, was er kann. Der Trend geht auch auf der Piste in Richtung saubere, umweltfreundliche Techno-logie. Die Planai setzt gemeinsam mit Prinoth Signale, entspricht damit der Idee der Grünen WM 2013.

Ganz in WeißDie Planai & Hochwurzen Bahnen vertrauen schon seit Jahren auf die Qualität und das Service von Pri-noth. Die Kooperation für die Pistenpräparierung beim Weltcupfi nale 2012 und der WM im Jahr 2013 ist das

„Wir sind stolz darauf, Pisten für die weltbesten Skifahrer präpa-rieren zu dürfen.“Dr. Werner Amort, Präsident von Prinoth(im Bild mit Mag. Ernst Trummer, Geschäftsfüh-rer der Planai & Hoch-wurzen Bahnen, li.)

Ergebnis des gegenseitigen Vertrauens. Die 29 Prinoth Fahrzeuge werden auf Wunsch der Planai weiß-grün lackiert in die Steiermark geliefert. Dort warten 244 ha Pistenfl äche auf sie, was in etwa einer Größe von 400 Fußballfeldern entspricht.

> Auch bei der Weltpremiere der Jugend-Winterspiele in Innsbruck ist Prinoth offi zieller Ausstatter und wird mit seinem Funpark-Profi , dem Bison X, die Pipes und Jumps der „YOG“ shapen.

Servicequalität inmitten der AlpenUm einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltungen gewährleisten zu können, zählt das Gesamtpaket. Der Exklusivausstatter der Planai & Hochwurzen stellt ne-ben seinen Fahrzeugen auch seinen Service zur Verfü-gung. Dieser spielt eine entscheidende Rolle, denn was zählt, ist Zeit. So gewährleistet der Hersteller schnellst-mögliche Verfügbarkeit aller Pistenfahrzeugersatzteile vor Ort – ein Versprechen, das auf die ideale Lage der Niederlassung in Telfs zurückzuführen ist. Neben dem Service- und Logistikzentrum befi ndet sich dort auch das internationale Ersatzteillager von Prinoth.

Ein Tiroler UnternehmenPrinoth ist Hersteller von Pistenfahrzeugen sowie Ketten-Nutzfahrzeugen höchster Qualität und spielt eine führende Rolle am Weltmarkt. Das Unternehmen beschäftigt derzeit knapp 250 Mitarbeiter in Süd- und Nordtirol. Mit der Niederlassung in Telfs (Bild) hat Prinoth eine leistungs-fähige Service- und Logistikzentrale inmitten der Alpenregion geschaff en. Das weltweite Ersatzteillager und Revisionszentrum für Pisten-fahrzeuge sichert aufgrund der zentralen Lage Kundennähe und schnelle Erreichbarkeit. Jährlich werden bis zu 100 Gebrauchtfahrzeuge revisioniert, die anschließend wieder in verschiedenen Skigebieten zum Einsatz kommen. Eine Vielzahl an Servicetechnikern, die vorwiegend im Außendienst tätig sind, warten mehr als 700 Fahrzeuge in Österreich und dem angrenzenden Ausland. Für die Sparte Ketten-Nutzfahrzeuge wird der Verkauf inklusive Kundendienst für den europäischen Markt ebenfalls von Telfs ausgehend organisiert.

Prinoth rollt den weißen Teppich aus

Während die Vorbereitungen für die kommende Skisaison auf Hochtouren laufen, landet der Pistenfahrzeug hersteller Prinoth einen großen Coup. Das Unternehmen der Leitner Gruppe geht eine Kooperation mit dem Skigebiet Planai & Hochwurzen ein. Beim Weltcupfinale 2012 sowie der Alpinen Ski-WM 2013 in Schladming sorgt Prinoth für die Rennpisten der Topathleten und schickt 29 Pistenfahrzeuge auf die Strecken.

Perfekte Pistenverhältnisse mit dem Prinoth Beast

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Big BusinessVor 30 Jahren eröffneten Josef und Rita Polak den ersten McDonald‘s Tirols in der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße. Heute imponiert das Unternehmen mit sechs Standorten, über 300 Mitarbeitern und einem stetigen Um-satzwachstum im zweistelligen Bereich. eco.nova hat nachgefragt, wie der BigMac zum Big Business wurde.

Am 17.11.1981 öff nete der erste McDonald‘s in Tirol in der Maria-Th eresien-Straße seine Pforten. „Die Neugier war groß, aber von Seiten der Behörden hatten wir große Schwierigkeiten“, erinnert sich Joe Polak an aufreibende Zeiten vor der Eröff nung, „bis der damalige Bürger-meister Dr. Dr. Lugger meinte, eine Olympiastadt In-nsbruck brauche auch einen McDonald‘s und so der lang ersehnten Eröff nung schlussendlich nichts mehr im Wege stand.“ Mit hohen Investitionen von damals fünf Millionen österreichischen Schillingen und der

Beschäftigung von 40 Mitarbeitern startete eine wahre Erfolgsgeschichte.

Die Entwicklung ging ebenso erfolgreich wie rasant weiter. Bereits 1985 eröff nete das umtriebige Unter-nehmerpaar das erste Drive-in-Restaurant Österreichs im DEZ-Areal und 1989 übernahmen sie das Auto-bahnrestaurant McDonald‘s Schönberg, welches sie je-doch nach bereits 5 Jahren wieder an einen Mitarbeiter übergaben. „Damals bestand noch die Regelung, dass

Text: Doris PennaFotos: BLICKFANG photographie, Polak

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ein Franchisenehmer nur drei Betriebe führen durfte, und so haben wir uns entschieden, Schönberg zu über-geben und dafür den Standort Völs aufzubauen“, so der engagierte Franchisenehmer. Heute ist diese Limitierung der amerikanischen Kette nicht mehr existent. Zum Glück, denn der dienstältes-te Franchisenehmer Österreichs – Josef Polak – betreibt heute sechs erfolgreiche Standorte in Innsbruck und Umgebung: im DEZ, in der Völser Cyta, am Mitter-weg, in der Altstadt, im Einkaufszentrum Sillpark und am Innsbrucker Hauptbahnhof.

„Golden-Award“-Prämierung in OrlandoEin äußerst bewegender Moment im Leben der Fami-lie Polak war wohl die Prämierung mit der höchsten Auszeichnung, dem „Golden Award“, im Jahr 2000 in Orlando. Von unzähligen weltweit tätigen Franchise-nehmern und Mitarbeitern wurde das Innsbrucker Un-ternehmerpaar unter Standing Ovations für zwanzig Jahre harte und erfolgreiche Arbeit, ihr kompromiss-loses Streben nach Qualität und den stets innovativen Geist geehrt. Eine Auszeichnung für wahren Unterneh-mergeist und stetes Engagement.

Zwei Tonnen Pommes pro TagEine Zahl, die für sich spricht: In den sechs McDonald‘s-Restaurants der Familie Polak werden pro Tag an die zwei Tonnen Pommes umgesetzt. Siebzehn- bis zwan-zigtausend Gäste pro Tag bescheren dem Franchiseneh-mer einen Jahresumsatz von rund 20 Millionen Euro, und das bei einem stetigen Umsatzwachstum im zwei-stelligen Bereich. „Besonders die Standorte am Hauptbahnhof und im Sillpark entwickeln sich weit über unseren Erwar-tungen“, freut sich Joe Polak. Natürlich bürgt die Marke McDonald‘s als Nummer eins weltweit schon in einem gewissen Maße für Erfolg, dennoch kommt es im Ein-zelfall auch immer noch wesentlich auf das unternehme-rische Geschick des Franchisenehmers an. „Wir haben sehr strenge Vorgaben im Franchisevertrag, die wir auch tagtäglich in die Tat umsetzen müssen“, so Polak.

Qualität – Service – Sauberkeit – PreiswürdigkeitEin strenges Qualitätsmanagement kontrolliert und si-chert die Einhaltung der genau festgelegten Qualitäts-kriterien. Nur so kann sichergestellt werden, dass dem Kunden alle Produkte und Leistungen in stets gleichblei-bender und höchster Qualität angeboten werden. „Ich verstehe oft nicht, warum über McDonald‘s so schlecht geredet wird“, wundert sich Polak, „wir verwenden nur Spitzenrohprodukte mit dem AMA-Gütesiegel aus Österreich, auch die Verarbeitung fi ndet ausschließlich in Österreich statt.“ Selbstfi nanzierte, unangekündigte Analytikkontrollen sorgen für höchste Standards in der Zubereitung als auch in der Hygiene. Blickt man in so manch andere Küche in gastronomischen Betrieben, dient eine McDonald‘s-Küche sicher als Vorbild.

À la MinuteDie Zeiten, in denen sich die Burgerpackungen in den Regalen stapelten, sind vorbei. Heute werden sämtliche

Burger und Co zum größten Teil á la Minute zubereitet. Zwischen ein und drei Minuten dauert die Zubereitung der Fast-Food-Produkte. „Bei der weißen Linie, wie zum Beispiel Chicken McNuggets, benötigen wir eine Minute, bei Wraps etwa drei Minuten“, erklärt Polak. Und wirklich werken in den einsehbaren, hygienisch einwandfreien Küchen unzählige emsige Mitarbeiter, um den Massenansturm besonders zur Mittagszeit reibungslos zu bewältigen. Ausgeklügelte technische Systeme, welche die Bestellung von der Th eke oder am Drive-in-Schalter sofort auf die Monitore in der Küche übertragen, spielen dabei eine nicht unwesentliche Rolle.

Wohlfühlen beim größten Kaffeeanbieter ÖsterreichsIn den gemütlichen und dennoch modernen McCafés können Gäste von früh bis spät Kaff eevariationen vom Feinsten genießen. Und hier wird Kaff eegenuss wirk-lich zelebriert, denn kaum sonst wo sind alle Mitar-beiter intensiv auf die richtige Kaff eezubereitung von anerkannten Baristas geschult. Die Verwendung bester Kaff eesorten und die liebevolle Zubereitung schmeckt man auch und verspricht österreichische Kaff eekultur mit einem Schuss amerikanischem Flair. Leckere Sü-ßigkeiten wie Muffi ns, Profi terols, Brownies, Kuchen und Törtchen runden das Angebot der sehr beliebten und etwas anderen Kaff eehäuser ab.

Im Einsatz für den KundenEine noch größere Rolle kommt jedoch den rund 300 Mitarbeitern zu. „Teamwork steht an erster Stelle, denn nur so kann alles Hand in Hand funktionieren. Es muss einfach immer passen und nicht nur, wenn der Chef kommt“, ist Personalchefi n Rita Polak überzeugt. Neben den Franchisenehmern sind zwei Supervisoren enga-giert, denen je drei Standorte zugeteilt sind. Sie kümmern sich um das operative Geschäft und die insgesamt sechs Storemanager, denen wiederum je fünf bis sechs Assis-tenten zur Seite stehen. Fluktuationen kommen, wenn überhaupt, dadurch zustande, dass viele geringfügige Mitarbeiter, wie zum Beispiel Studenten, immer wieder für kurze Zeiträume beschäftigt werden. Langjährige

„In unser neues McDonald‘s-Restaurant samt McCafé und Drive-in im DEZ haben wir über eine halbe Mio. Euro inves-tiert. Der Gast soll sich wohlfühlen.“Josef Polak

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Mitarbeiter sind demnach keine Seltenheit bei den Po-laks, so manche halten dem Unternehmen schon seit zwanzig Jahren die Treue. Engagierten Mitarbeitern sind also gute Aufstiegschancen gewiss, wie das Beispiel des Supervisors Roland Brunn zeigt, der vor 15 Jahren als Medizinstudent angeheuert hat und heute in oberster Managementfunktion tätig ist. Im Wiener Schulungs-zentrum müssen angehende Storemanager nach eini-gen Wochen intensiver Ausbildung eine Prüfung ab-solvieren. „Personalführung ist sicher die aufwendigste Arbeit in unserem Betrieb, es ist aber auch sehr schön, mit Menschen zu arbeiten“, unterstreicht Rita Polak die Freude an der täglichen Personalarbeit.

Erfolgreiches amerikanisches FranchisesystemDie Vorgaben im Franchisevertrag sind streng. Generell erwirbt oder mietet die Company die Gebäudehülle, die komplette Ausstattung des Restaurants, der Küche und eventueller McDrives und Kinderspielplätze obliegen als einmalige Kosten dem Franchisenehmer. So beläuft sich die aktuelle Investitionssumme für die Neugestal-tung des McDonald‘s-Restaurants inklusive McCafé beim DEZ auf gut eine Million Euro für die Polaks. Als monatliche Kosten fallen für den Franchisenehmer die Standortkosten, die Franchisegebühr und ein COOP-Beitrag für die überregionale Werbung an, ganz abgese-

hen von Personalkosten und unternehmerischem RisikoIn Österreich werden 80 % der McDonald‘s-Restaurants von selbstständigen Franchisenehmern wie Josef Polak betrieben, neue Standorte werden derzeit mit bestehen-den Franchisepartnern realisiert. Die restlichen 20 % betreibt McDonald‘s Österreich selbst.

Josef Polak über McDonald‘s und was er außer Burgern sonst noch so alles bewegt:

eco.nova: Herr Polak, wann und wo haben Sie Ihren ersten McDonald‘s eröff net?Josef Polak: Am 17.11.1981 in der Maria-Th eresien-Straße 40. Nach Wien und Linz war das der erste McDonald‘s in Tirol. Unsere Neugier war groß und wir haben damals alles auf eine Karte gesetzt. Leider war es von Seiten der Behörden sehr schwierig, bis schluss-endlich der damalige Bürgermeister Dr. Dr. Lugger der Meinung war, dass in eine Olympiastadt Innsbruck auch ein McDonald‘s gehöre.

Die neuesten Standorte sind im Sillpark und am Inns-brucker Hauptbahnhof, wie entwickeln sich diese?Beide zeichnen sich durch eine wahnsinnige Frequenz aus, die Gäste- und Umsatzzahlen sind sehr hoch und liegen weit über unseren Erwartungen. Und das, obwohl die beiden Standorte so nahe beieinander liegen.

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Zahlen und Fakten:

Österreich:174 McDonald‘s-Restaurants Gäste: 400.000 täglich, im Jahr 146 Mio. Umsatz: 482 Mio. Euro

Josef Polak Restaurant Betriebsges.m.b.H. & Co. KG und Polak Fast Food Restaurant GmbH:6 McDonald‘s-RestaurantsGäste: 17.000 bis 20.000 täglich, im Jahr 6,2 bis 7,3 MillionenUmsatz: 20 Mio. Euro

Suchen Sie als Franchisenehmer die Locations und das Interieur selbst aus oder erfolgt dies durch McDonald‘s Österreich?Mein Kontakt zur Company ist sehr gut, da ich ja nach meiner Ausbildung zum Franchisenehmer in der Fachgruppe Marketing und Einkauf von McDonald‘s Österreich tätig war. Und so entstand natürlich ein bei-derseitiges Vertrauensverhältnis, dass ich die Standort-analyse und -auswahl bislang immer mehr oder weni-ger selbst durchgeführt habe und auch neue Ideen und eigene Akzente einbringen konnte. Früher arbeiteten wir auch mit einem eigenen Architekten, heute wer-den verschiedene Modelle der Innenausstattung von der McDonald‘s-Designabteilung vorgegeben. Dabei müssen genaue Richtlinien eingehalten werden. Der Gast soll sich wohlfühlen.

Wie sehen Sie die Konkurrenzsituation zu den beiden Burger-King-Filialen in Innsbruck?McDonald‘s ist weltweit die Nummer eins und das merkt man auch an den Besucherzahlen. McDonald‘s ist immer einen Schritt voraus, wie zum Beispiel mit den McCafés.

Beim DEZ wird gerade ein neues Restaurant samt Mc-Café eröff net. Wie hoch waren Ihre Investitionen?Für den Neubau samt McCafé und Drive-in-Restaurant

habe ich hier über eine Million Euro investiert. Die ge-samte Ausstattung wird zur Gänze neu errichtet mit hochwertigstem Equipment auch in der Küche, vom alten Gebäude wird nichts mitgenommen. Wir freuen uns schon auf die Neueröff nung, da wir schon seit rund fünf Jahren nach einer optimalen Lösung für den Neu-bau gesucht haben.

Zwei Tonnen Pommes pro Tag allein in Ihren sechs McDonald‘s-Restaurants ist keine kleine Menge. Wo-her beziehen Sie Ihre Rohstoff e und Waren?Wir beziehen unsere Produkte ausschließlich aus Öster-reich. Die Pommes frites werden aus großen Kartoff el-sorten aus dem Marchfeld und dem Seewinkel geschnit-ten und sofort schockgefrostet, damit kein Zuckergehalt aufgebaut und keine Stärke abgebaut wird. Das Rind-fl eisch aus Kuh und Ochs wird nur gestickst und ohne Bindemittel oder Gewürze schockgefroren und erst bei der Zubereitung mit Salz und Pfeff er gewürzt. Allein in unseren sechs Betrieben erhalten wir dreimal die Woche eine LKW-Ladung mit Anhänger.

Wie begegnet McDonald‘s dem Trend nach gesunder Ernährung?Sehr stark. Ein vielfältiges Angebot an Salaten und Wraps sowie auch Veggie-Burger entsprechen diesem Trend. Wir haben in unseren Tabellen alle Nährwertan-gaben bis ins Detail aufgelistet und wer will, kann sich bei uns durchaus auch kalorienbewusst ernähren.

McDonald‘s ist ja auch im Umweltschutz aktiv. Was genau tragen Ihre Betriebe dazu bei?Wir haben in Kooperation mit der Abfallwirtschaft Ti-rol Mitte die Aktion Sauber statt Saubär, um mehr Be-wusstsein zu schaff en, den Müll nicht beim Auto raus-zuwerfen. Wir verwenden zu 95 % recycelbares Gut, wie zum Beispiel Schachteln oder Plastik. Aus dem Altfett unserer Fritteusen wird Biosprit gewonnen, den wir wie-derum für unsere SDL-LKWs verwenden.

Sie engagieren sich ja auch für die Ronald McDonald Kinderhilfe. Wem wird hier wie geholfen?Ich bin seit 23 Jahren für die McDonald‘s Kinderhil-fe im Vorstand. Damals haben wir mit einer Ronald-McDonald-Wohnung beim St. Anna Kinderspital in Wien gestartet. Vor 13 Jahren haben meine Frau und ich dann dank großzügiger Unterstützung der Tiroler Wirtschaft in der Innsbrucker Innerkofl erstraße eine 240 m² große Ronald-McDonald-Wohnung gegrün-det. Eltern schwerkranker Kinder können hier teilweise unentgeltlich, teilweise gegen einen geringen Obolus wohnen, um während eines längeren Krankenhausauf-enthaltes des Kindes immer in der Nähe sein zu können. Dafür benötigen wir Spenden, die wir einerseits mittels der Spendenboxen in den Restaurants und andererseits durch Aktionen wie zum Beispiel den Pfl asterverkauf lukrieren. Und wir kommen gerade von einem großen Charity-Event in Wien, welchen unsere Präsidentin Sonja Klima immer hervorragend und sehr erfolgreich organisiert. .

Seit über 30 Jahren erfolgreich für McDonald‘s tätig: Rita Polak ist für die Verwaltung und das Personal verantwortlich, JosefPolak ist der Mann der Tat vor Ort

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Brauchtum und Tradition –wichtige Wachtstumsfaktoren für Österreichs Tourismus und Wirtschaft

Wenn die Tage wieder kürzer werden und die Sonne ihrem Tiefpunkt am Horizont zu-strebt, kommt auch Bewegung in das Dunkel der heimischen Nächte, die den Grimas-sen und Fratzen von guten und bösen Geistern zu gehören scheinen.

Süßes oder SauresTradition und Brauchtum treten in Anbetracht des bevorstehenden Weihnachtsfestes vermehrt in das Be-wusstsein der Menschen, die sich auf Adventmärkten mit Perchtenläufen und Nikoläusen zumindest für einige Momente dem geschäftlichen Alltag und der Kaufhaushektik zu entziehen versuchen.

Gestartet wird der Reigen Ende Oktober, am Vor-abend zu Allerheiligen mit den Worten „Süßes oder Saures“, wenn abends furchterregend gekleideten, um Süßigkeiten bettelnden Kindern die Haustür geöff -net wird. Dieser urspünglich keltisch-angelsächsische Volksbrauch, der Halloween genannt wird, gelangte mit irischen Auswanderern im 19. Jahrhundert nach Amerika und entspricht keiner ursprünglichen österrei-chischen Tradition. Wie auch der Weihnachtsmann ist dieses Fest ein junger Kulturimport aus den Vereinig ten

Staaten, was hin und wieder zu heftigen Kontroversen zwischen Traditionalisten und multikulturellen Ver-fechtern führt. Allen Auseinandersetzungen zum Trotz geben Herr und Frau Österreicher in Summe pro Jahr mehr für Kulturveranstaltungen aus als für Sport.

Coca-Cola macht‘s möglichDer Weihnachtsmann zwängte sich bereits im 19. Jahrhundert zu Heiligabend durch die Schornsteine von vorwiegend protestantisch geprägten Ländern Eu-ropas, wie zeitgenössische Postkarten beweisen. Aber erst die seit 1931 von der Coca-Cola-Company ins Le-ben gerufenen Werbekampagnen eröff neten dem weiß-bärtigen Konkurrenten des heiligen Nikolaus Wege in das an sich sehr brauchtumsbewusste Österreich. Seit den 1970er-Jahren taucht neben dem Christkind auch der im Rentierschlitten reisende Geselle über unserem

Traditionelles Brauch-tum in Buchform

In Breitenbach am Inn ist die Tradition und das Brauch-tum des „Peaschtln laff ens“ lebendig und wird von 595 Buben und Männern getragen. Das neue Buch von Barbara Moser dokumentiert dabei alle 48 Breitenba-cher Peaschtl-Passen. Die beiden Volkskundler Dr. Gunther Bakay und Mag. Max Schneider gewähren Einblicke in die historische Entwicklung und Bedeutung der Perchten. Heimische Larvenschnitzer zeigen ihre Handwerkskunst und Bau-ersleute und Gastwirte er-zählen über die traditionelle Bewirtung beim Peaschtln.

> Zum Preis von 25 Euro erhältlich unter [email protected]

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Text: Th iemo Gaisbaueraus: mehr Vermögen, Kundenmagazin der SchoellerbankFotos: Innsbruck Tourismus

Weihnachtshimmel auf und sorgt unter den kurz zuvor durch Krampus und Nikolaus besuchten Kindern für noch mehr Verwirrung (siehe auch die telering-Weih-nachtswerbung 2011).

Kehrt nach den Christfeiertagen und dem überstan-denen Jahreswechsel endlich Ruhe ein, läuten die Hei-ligen Drei Könige am 6. Jänner an der Tür, um ihrer-seits – wie es der Brauch gebietet – nach dem Gesang mit Kreide ihre Initialen C+M+B für das lateinische „Christus Mansionem Benedicat“ (Christus segne dieses Haus) an Türstöcken anzubringen.

Weihnachtsromantik und die „Wilde Jagd“So richtig komplett wird die Verwirrung um das Brauchtum in Österreich erst mit den unzähligen re-gionalen Ausprägungen von Bräuchen und Sitten. Als richtiger Publikumsmagnet erweisen sich mittlerweile die unzähligen alpenländischen Perchtenumzüge, die im Dezember bei den Weihnachtsmärkten für regen Zulauf sorgen. Dabei haben die Teufelsgrimassen der „Schiachperchten“ bei der „Wilden Jagd“ entgegen landläufi ger Meinung wenig mit dem Krampus zu tun. Vielmehr ging es gemäß heidnischem Glauben darum, die während der harten Winter in den Bergen versammelten bösen Dämonen und Geister wieder zu verjagen. Während der zahlreichen Raunächte um Weihnachten überwachen die Perchten auch die Ein-haltung der vielen Vorschriften dieser Tage.

Reanimator heidnischer BräucheViele der ursprünglich heidnischen Bräuche wurden zu Zeiten der Reformation und Gegenreformation von der Kirche verboten. Erst die natur- und kulturbefl issene Romantik des 19. Jahrhunderts erweckte viele dieser totgeglaubten Bräuche wieder zu neuem Leben. Vieles, was wir abseits der kirchlichen Feste heute an Brauch-tum überliefert bekamen, wurde überhaupt erst durch ein gesteigertes nationales Tradtionsbewusstsein in Anlehnung an die „gute alte Zeit“ vor mehr als einem Jahrhundert erschaff en und bis in unsere Tage als Tra-dition weitergeführt.

Tourismus, Brauchtum, TraditionGibt man in Google den Suchbegriff „Krampuslauf“ ein, so werden über 100.000 Ergebnisse ausgeworfen, die auf dieses hoch im Kurs stehende Ereignis in ganz Österreich verweisen. Zeitungsberichte erzählen von tausenden Besuchern, die sich das Spektakel nebst Punsch und Glühwein ansehen. Den österreichischen und südbayrischen Fremdenverkehrsorten, die mit derartigen Brauchtümern intensiv um Gäste werben, bescheren diese seit Jahren ein willkommenes zusätz-liches Weihnachtsgeld. Was früher nur vereinzelt von Insidern in Bergdörfern zelebriert wurde, entwickelt sich seit den letzten 30 Jahren mehr und mehr zum Touristenspektakel – auch außerhalb der ursprüng-lichen Traditionszeiten.

Jingle Bells auch an den KaufhauskassenAuch heuer schmückt wieder ein rund 20 Meter hoher Weihnachtsbaum – eine Fichte aus Amras – den tradi-

tionellen Innsbrucker Christkindlmarkt vor dem Gol-denen Dachl. Während dieses Symbol heimatlicher Weihnachtsbräuche noch über einem alten Stück Kul-tur thront, überschwemmt eine Invasion fassadenklet-ternder Weihnachtsmänner ganz Österreich. Häuser erstrahlen in Leuchtgirlandenglanz à la USA und der Energieverbrauch schnellt in den Wintermonaten nicht zuletzt auch durch diees „Brauchtumsmigration“ in die Höhe. Je mehr die Meinungen über diese Brauchtum-simporte auseinandergehen, umso kräftiger klingeln die Kaufhauskassen für den Konsum von Weihnachts-schmuck und Dekorationen, auch wenn diese noch so untypisch für unsere Traditionen sein mögen.

Laut Statistik Austria beliefen sich die direkten Wert-schöpfungseff ekte des Tourismus 2009 auf 14,89 Mrd. Euro, was einem Anteil an der Gesamtwertschöpfung (BIP) von 5,4 % entsprach. Auf den Bereich Kultur, Unterhaltungs- und sonstige Dienstleistungen, zu denen auch Traditions- und Brauchtumsfeste zählen, entfallen dabei gemäß Statistik Austria knapp 0,8 % des gesamten BIPs – Tendenz steigend. Nebeneff ekte wie z. B. der Kauf von Weihnachtsdekorationen sind dabei nicht berücksichtigt. Von ganz besonderer Be-deutung ist die alpenländische Brauchtumsromantik für die fremdländischen Gäste, denn die Vielfalt der mythisch anmutenden Kulturindividualismen birgt besondere Geheimnisse, die es hierzulande noch zu entdecken gilt.

Brauchtum in ZahlenLaut Statistik Austria beliefen sich die Kulturausgaben der Länder im Jahr 2008 (aktuellste verfügbare Daten) gemäß Landeskulturberichten auf insgesamt 765,90 Mio. Euro. Tirol liegt mit Ausgaben von 83,01 Mio. Euro dabei auf Platz vier hinter den großen Bundesländern Nieder- und Oberösterreich (124,98 bzw. 154,69 Mio. Euro) sowie der Bundshauptstadt Wien mit 207,74 Mio. Euro.

Auf „Volkskultur, Heimat- und Brauchtumspflege“ entfallen dabei gesamtösterreichisch 2,0 %, in Tirol 0,4 %.

Tirol verfügte 2008 über 102 Trachten- und Heimatverbän-de, davon 51 Jugendgruppen, mit insgesamt 10.751 ordent-lichen Mitgliedern, 3.369 davon sind unter 30 Jahre alt.

Fastnacht in Tirol

Im Tiroler Brauchtums-geschehen gibt es sowohl die traditionelle Fastnacht als auch den Fasching. Die überlieferten alten Fast-nachten wie das Schemen-laufen, das Mullergehen, das Blochziehen oder das Wampelerreiten sind bestimmt von Traditionen, einem geregelten Ablauf und Auff ührungen, die in einem bestimmten Jahreszyklus stattfi nden. Daneben hat aber auch der Fasching im Tiroler Brauch-geschehen Einzug gehalten. Faschingsumzüge fi nden vorwiegend in den Städten statt, sind relativ jung und daher nicht von alten Tradi-tionen bestimmt. Während bei der klassischen Fastnacht Frauen nicht als Aktive teilnehmen dürfen, ist man bei den Faschingsumzügen viel „toleranter“. Fasching und Fastnacht haben den-noch etwas gemeinsam: Ein närrisches Treiben und die Lust am Feiern, bevor die Fastenzeit beginnt.Diese Veranstaltungen haben aber nicht nur einen hohen Spaß-, sondern auch ein Wirtschaftsfaktor. Abgesehen vom Tourismus und den Einnahmen durch die Konsumation bei den verschiedenen Festivitäten sind auch die aufwändigen Kostüme nicht nur arbeits-, sondern vor allem kosten-intensiv und fast schon ein Investitionsgut.

> Mehr zum Th ema Tiroler Kutlurgut fi nden Sie unterhttp://kultur.tirol.at unter dem Punkt Erleben – Th emen – Brauchtum im Jahreskreislauf

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Ein gepfl egtes GesamtkonzeptWas kaum einer weiß: Wenn er Produkte im Drogeriemarkt oder in der Parfümerie kauft, kommen diese nicht selten aus Kematen in Tirol. Namhafte Markenartikelhersteller vertrauen seit Jahren Kemacos ihre Produkte an, wo diese entwickelt und hergestellt werden.

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Kemacos wurde 2008 von der Unternehmerfamilie Czech gegründet und produziert am ehemaligen Schwarzkopf-Standort in Kematen Körperpfl ege, Haarkosmetik, Parfüms und Mundhygienepro-dukte. Die Familie Czech blickt auf mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Kosmetikindustrie zurück und unterstützt auch personell das aufsteigende Un-ternehmen mit ihrem Know-how. „Wir sind unter anderem hier in Tirol, weil wir die bereits bestehen-den Strukturen und das Wissen von Mitarbeitern nutzen wollten“, meint Christian Czech, CEO von Kemacos Full Filling Service. „Wir schätzen den Wirtschaftsstandort Tirol ob seiner einzigartigen geographischen Lage. Ebenso die außerordentlich hohe berufl iche Qualifi zierung der einheimischen Mitarbeiter und die Handschlagqualität der Tiroler Geschäftspartner.“

Die Philosophie von Kemacos: Full FillingService – von der Idee zum ProduktDas Leistungsspektrum umfasst je nach Bedarf die Rezeptur- und Verpackungsentwicklung, die Beschaf-fung von Rohmaterialien, die Bulkherstellung, Abfül-lung, Verpackung und auch Logistikleistungen. Mit modernen Edelstahlmischanlagen für Ansatzgrößen von 6 bis 5.000 kg und 11 Abfüllanlagen für Flaschen, Tuben, Tiegel, Spender und Aerosoldosen können Ideen ökonomisch und fl exibel in erfolgreiche Pro-dukte umgesetzt werden. Den Auftraggebern ermög-licht dies, sich voll und ganz auf die Vermarktung ihrer Produkte zu konzentrieren. „Wir nehmen vom Markt vermehrt das Bedürfnis wahr, dass keine puren Lohn-hersteller mehr gesucht werden. Viele unserer Kunden sourcen nicht nur die reine Produktion, sondern auch Rezeptur- und Verpackungsentwicklung aus und sind reine Marketing- und Vertriebsorganisationen“, erläu-tert Elisabeth Senfter, Leiterin Vertrieb und Marke-ting, die zunehmend wachsenden Kundenansprüche.

Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit bei Kemacos bedeutet mehr als nur Umweltaufl agen einzuhalten. Professionelles Ab-fallmanagement, moderne Produktionskonzepte, aber auch umweltschonende Kühlung und Heizung durch Einsatz von modernen Wärmepumpen mit Abgasreduktion sind nur einige Beispiele aus dem umfangreichen Nachhaltigkeitskonzept. Besonders der „Carbon Footprint“, die Entwicklung von emis-sionsschonenden Möglichkeiten, Rohstoff e aus der näheren Umgebung zu beziehen, stellt für Kemacos ein zentrales Th ema dar.

Im November 2011 hat Kemacos eine neue PET -laschenblasanlage mit Inline-Abfüllung in Betrieb genommen. Mit dieser Anlage werden benötigte Kunststoff gebinde mit einer Leistung von bis zu 9.000 Stück pro Stunde direkt in Kematen hergestellt. Dadurch fällt die Zulieferung fertiger PET-Flaschen weg und der CO2-Ausstoß wird minimiert. Das In-vestitionsvolumen von 1,8 Millionen Euro für diese moderne State-of-the-art-Anlage wird an den Kun-den durch Kostenersparnis, Lieferzeitreduzierung und umweltschonendere Herstellung des Produktes weitergegeben.

Besonders stolz ist man auch auf die kürzlich erfolgte Implementierung der Bag-on-Valve-Technologie, mit welcher treibgasfreie Aerosole hergestellt werden. Das Produkt wird dabei in einen Beutel gefüllt, welcher nur mittels Druckluft und ohne schädliche Treibgase entleert wird.

Der verstärkte Trend des Marktes weg von herkömm-licher Kosmetik und hin zur Naturkosmetik wird bei Kemacos ernst genommen. Die Entwicklung und Herstellung von paraben- oder PEG-freien Rezep-turen, Ökotestkonformität sowie der Einsatz von Rohstoff en aus kontrolliert biologischem Anbau oder naturidentische Konservierungsstoff e werden tagtäg-lich umgesetzt. Eine Entwicklung von Rezepturen gemäß allen gängigen Naturkosmetikzertifi zierungen wie BDIH, Natrue oder Ecocert wird angeboten .

Wirtschaftliche WeiterentwicklungWie schätzt abschließend CEO Christian Czech die wirtschaftliche Entwicklung für 2012 ein? „Mit den von uns gesetzten Investitionen in eine PET-Blas- und -Abfüllanlage sowie in Bag-on-Valve-Systeme rech-nen wir damit, nachhaltiges Wachstum zu generie-ren und uns weiterhin als kompetenter Full-Service-Dienstleister zu etablieren. Gleichzeitig bietet Kema-cos mit diesen neuen Technologien am Standort Ke-maten ein Leistungsportfolio an, welches hinsichtlich seiner abfülltechnischen Möglichkeiten und seines Innovationscharakters einen Alleinstellungsanspruch in Europa aufweist.“

Bei diesen Aussichten und der Tatsache, dass man von 50 Mitarbeitern 2008 auf aktuell 110 Mitarbeiter ge-wachsen ist, bestehen für engagierte Nachwuchsmit-arbeiter enorme Chancen. Für 2012 spricht Christian Czech von einem geplanten Mitarbeiterstand von bis zu 150 Personen. . Text: Alexander Astl

Fotos: Kemacos

Christian Czech, geschäftsfüh-render Gesellschafter Kemacos Full Filling Service GmbH

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Ob unsere heimischen Athleten nun viele der begehrten gold-glänzenden Medaillen ge-winnen werden oder nicht, das (Marken-)Image Tirols wird nach den ersten Olympischen Jugendwinterspielen im Jänner 2012 in jedem Fall vergoldet sein, zählen die olympischen Ringe doch zu den stärksten und integersten Marken der Welt! Dass Tirol bzw. Innsbruck und Seefeld nach den Olympischen Winterspielen von 1964 und 1976 mit den Youth Olympic Games dann bereits zum dritten Mal olympischer Standort wird, bestätigt laut Landestourismusdirektor Josef Margreiter die große Wertschätzung, die das Internatio-nale Olympische Komitee der Wintersportkompetenz Tirols entgegenbringt.

„Die Bedeutung der Youth Olympic Games für Tirol wird im Land mitunter noch unterschätzt, „ meint der Tirol-Werbungschef, denn der strategische Wert der Zielgruppe der Jugendlichen für Tirols Touris-mus liege vor allem darin, diese als den Urlaubsgast von morgen anzusprechen. Der touristische Wett-bewerb um die Jugend sei für den Gesamterfolg des Urlaubslandes Tirol daher unerlässlich. Die Tirol Werbung ist in enger Kooperation mit dem Land Tirol und dem Organisationskomitee der YOG 2012 darum bemüht, die Strahlkraft der Spiele zur Posi-tionierung Tirols als weltweit führende Destination mit Wintersportkompetenz und Sportland Nr. 1 der Alpen zu nützen. Zudem soll sich Tirol als attraktive und bekannte Tourismusdestination im modernen Wirtschaftsstandort als professioneller Gastgeber etablieren.

„Veranstaltungen wie die ersten Olympischen Ju-gendwinterspiele tragen maßgeblich dazu bei, dass Tirol weltweit den Ruf einer führenden Wintersport-destination genießt. Daher freue ich mich nicht nur auf spannende Wettkämpfe und interessante Begeg-nungen im Rahmen der Spiele, sondern auch auf viele schöne Bilder, die aus unserem Land in die Welt hi-naus gehen“, so der Tiroler Landeshauptmann Gün-ther Platter.

TW-Kampagne „Gold für Tirol“Seit November des Vorjahres arbeitet die Tirol Wer-bung daher im Rahmen der großangelegten Kam-pagne „Gold für Tirol“ an der nachhaltigen Nutzung dieses sportlichen Großereignisses für den Tourismus und den gesamten Wirtschaftsstandort Tirol.

Ziel sämtlicher Kampagnenmaßnahmen ist laut der Leiterin des Markenmanagements der Tirol Wer-bung, Claudia Knab, der „größtmögliche Imagetrans-fer der olympischen Ringe auf die Marke Tirol so-wie die Vermittlung der Botschaft, dass bereits zum 3. Mal Olympische Winterspiele in Tirol ausgetra-gen werden“. Neben den austragenden Tourismus-regionen Innsbruck, Seefeld und dem Kühtai sollen aber auch alle anderen Tiroler Tourismusregionen mit ins Olympia-Boot geholt werden, da deren Mittragen der Spiele, der Werbemaßnahmen und vor allem der direkte Dialog mit den Gästen im Vorfeld und wäh-rend der Youth Olympic Games ebenfalls von großer Bedeutung ist. So wurde allen Tiroler Tourismusver-bänden ein Partnerpaket zur Verfügung gestellt, das Basis-Werbematerialien wie eine eigene YOG-Tirol-Winterkarte, Displays im Kampagnendesign oder Postkarten mit verschiedenen Motiven enthält. In Kooperation mit der Gastronomie wird den Gästen in den Austragungsorten die Wartezeit bis zu den Spielen mit durch Schablonen aufgebrachte olym-pische Ringe auf Kaff eeschaum oder dekorativen Zu-ckerpäckchen versüßt. Nicht nur touristische Partner, auch andere wirtschaftliche Standortpartner wie z.B. Geschäfte und Einzelhändler in der Innenstadt sind vor und während der Olympischen Jugendspiele ange-halten, ihre Auslagen mit Tirol- und „Gold for youth“-Klebern zu dekorieren.

Große Außenwirkung Bereits bei der Ankunft in Tirol – an den Grenzen oder am Innsbrucker Flughafen – werden Athleten und Gäste mittels Flughafenbranding und Grenz-stellenplakaten im YOG-Tirol-Design empfangen.

„Die Olympischen Jugendwinterspiele bieten die ideale Plattform, diese jungen Menschen, die mit Familie und Freunden zu den Spielen an-reisen, als Tirol-Gast von morgen anzusprechen. Der touristische Wettbewerb und die Jugend sind für den Gesamterfolg des Tiroler Touris-mus unerlässlich.“Josef Margreiter, GF Tirol Werbung

Text: Barbara Liesener

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Auch ein eigener IVB-Bus wurde ganz im Zeichen der Youth Olympic Games gestaltet. Regionale, na-tionale und internationale Insertionskampagnen in renommierten Magazinen wie dem Skylines Maga-zin oder dem Red Bulletin, eine Kooperation mit den Austrian Airlines, die gesamte Palette der PR-Maß-nahmen, Online-Kooperationen und TV-Spots in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind nur ei-nige der vielfältigen Aktionen, um die Spiele in Tirol auch international zu kommunizieren. Den Athleten selbst und ihren Familien und Betreuern wird gleich nach der Ankunft ein Tirol-Welcome-Package über-reicht, das hochwertige Give-Aways und nützliches Informationsmaterial enthält. „Wir haben uns viele Gedanken darüber gemacht, mit welchen Werbemit-teln wir die Aufmerksamkeit und Sympathie – sowohl der internationalen Athleten und Gäste – als auch der

heimischen Bevölkerung, für die Olympischen Ju-gendwinterspiele erreichen können“, so Tirol-Wer-bung-Projektleiterin Mag. Sabine Frühauf-Aigner.

Gesellschaftlicher Höhepunkt des olympischen Großevents wird ein Olympia-Tirol-Galaabend sein, den das Gastgeberland Tirol und die Tirol Werbung für die offi ziellen Vertreter des Internationalen Olym-pischen Komitees und der jeweiligen nationalen Ko-mitees von über 60 Nationen sowie Tiroler Prominenz aus Sport, Politik und Wirtschaft im Riesensaal der Innsbrucker Hofburg ausrichten wird. Die Tiroler Sängerin Nadine Beiler und die Wiltener Sängerkna-ben werden den hochkarätigen musikalischen Rah-men bilden.

Einbindung der Tiroler BevölkerungNeben all den Bemühungen um die internationalen Gäste ist es den Veranstaltern aber auch ein großes Anliegen, die Tiroler Bevölkerung als Gastgeber in die Spiele mit einzubinden. Als absolutes Novum in der Geschichte der Olympischen Spiele werden die Karten zu allen Veranstaltungen der Jugendspiele, zu Wettkämpfen wie zu Eröff nungs- und Schluss-feiern daher kostenlos sein. Die Tickets können an speziellen Promotiontagen (Datum siehe Factbox) auf der Veranstalterhomepage der YOG 2012 unter www.innsbruck2012.com bestellt werden.

„Angestrebt wird der größtmögliche Imagetransfer der olympischen Ringe auf die Marke Tirol sowie die Vermitt-lung der Botschaft, dass bereits zum dritten Mal Olym-pische Winterspiele in Tirol ausge-tragen werden.“Claudia Knab, Leitung TW-Markenmanagement

YOG 2012 auf einen Blick

Wann und wo? Von 13. bis 22. Jänner 2012 werden in Innsbruck, Seefeld und Kühtai die ersten Olympischen Ju-gendwinterspiele stattfinden. 1059 Athleten zwischen 14 und 18 Jahren aus 67 Nationen werden in 63 Medaillen-bewerben antreten.

Sportliche Disziplinen: Ski alpin, Snowboard, Skisprung, Freestyle-Ski, Skeleton, Nordische Kombination, Lang-lauf, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Short-Track-Eisschnelllauf, Eishockey, Kunstbahnrodeln, Curling, Bob, Biathlon

Rahmenprogramm: Begleitend zu den Spielen werden – vor allem auch für die einheimischen Jugendlichen – um-fangreiche Kultur- und Bildungsprogramme (Pairing-Projekte) angeboten. Während der Spiele gibt es beispiels-weise täglich Gratiskonzerte in der Innenstadt.

Freiwillige Helfer: Mehr als 1.200 Volunteers unterstützen die Organisatoren der YOG 2012 unbezahlt in 17 unter-schiedlichen Arbeitsbereichen!

Promotiontage für kostenlose Tickets: Ab sieben Uhr früh und für 24 Stunden können die zahlenmäßig be-grenzten Tickets an folgenden Tagen kostenlos auf www.innsbruck2012.com bestellt werden: 11. Dezember 2011 (33. Tag vor den Spielen), 22. Dezember 2011 (22 days to go) sowie 2. Jänner 2012. Zu bezahlen ist lediglich eine Bearbeitungsgebühr von 3,50 Euro pro Karte.

.Olympia Snow Card

Während der Spiele wird es eine Sonderedition der Tirol Snow Card geben, die drei Wochen lang gültig ist. Der Preis ist sehr attraktiv, ne-ben Ski- & Snowboardspaß hält die Olympia Snow Card auch Vergünstigungen in den Bereichen Sport, Kultur und Shoppen bereit. 82 Ski-gebiete, 1.050 Liftanlagen und insgesamt 3.596 Pisten-kilometer sind im größten Skipass der Welt inkludiert. Weitere Informationan: www.snowcard.tirol.at

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FREUDENTHALER –Th e winner takes it all ...Der Inzinger Abfallbehandler räumt innerhalb kurzer Zeit drei hochkarätige Preise ab. Eine eindrucksvolle Bestätigung für Excellence by Freudenthaler.

Die AuszeichnungenDass Freudenthaler ein exzellent gemanagtes Unter-nehmen in einer der spannendsten und anspruchs-vollsten Branchen der Wirtschaft ist, konnte bereits bislang mit zahlreichen Auszeichnungen belegt wer-den. Eine solch eindrucksvolle Bestätigung, wie das Freudenthaler-Team im heurigen Oktober erfahren hat, ist jedoch selbst für den erfolgsverwöhnten In-zinger Entsorger bislang einzigartig.

TeameinsatzDie erste Ehrung wurde beim österreichischen Staatspreis für Qualität erkämpft. Bei der feierlichen

Verleihung am 6. Oktober wurde Freudenthaler von der Jury mit der Auszeichnung für eine „Kraftvolle Vision und engagierte Mitarbeiter“ bedacht. Für ein Team, welches sich tagtäglich das Ziel setzt, das beste der Welt zu sein, ist dies eine der bislang schönsten Bestätigungen des Einsatzes – gerade im Hinblick auf die exzellente Behandlung der eigenen Kunden.

StandfestigkeitBei der Preisverleihung für „Austrias Leading Com-panies“ (ALC) konnte Freudenthaler erstmals in der Kategorie „Goldener Mittelbau“ mit einem Jahresum-

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satz von 10–50 Millionen Euro die Spitzenposition in Tirol erreichen. Die Auszeichnung wurde heuer be-reits zum 13. Mal durch ein hochkarätiges Juryteam von Kreditschutzverband, Wirtschaftsblatt und PwC Österreich an die wirtschaftlich solidesten Unterneh-men eines jeden Bundeslandes vergeben.

Für Ingeborg Freudenthaler ist dies eine wichtige Bestätigung für die langfristige Wachstumsstrategie des Unternehmens: „Wir reinvestieren erwirtschaf-tete Gewinne vollständig im Unternehmen, suchen ständig nach neuen Märkten und Kundengruppen und können somit unsere Wettbewerbssituation am Markt stetig verbessern.“

LeadershipZiel des dritten Preises war die Chefi n des Unter-nehmens selbst. Der von Ernst & Young verliehene, mittlerweile in 50 Ländern etablierte und internati-onal hoch beachtete Preis wird an Führungspersön-lichkeiten vergeben, welche sich durch ihr engagiertes und nachhaltiges Unternehmertum besonders aus-zeichnen. Ingeborg Freudenthaler im Interview nach der Preisverleihung: „Jedes exzellente Team wird durch einen starken Kapitän gemanagt. Als Team-leader ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, 24 Stunden und 7 Tage die Woche für meine Mitarbeiter da zu sein. Dies bekomme ich durch den begeisterten Einsatz aller Teammitglieder für die Marke Freu-denthaler 100fach zurück.“

Competence in WasteDas Leistungsportfolio des Inzinger Entsorgers deckt mittlerweile sämtliche Anforderungen im Bereich Abfall für nahezu alle Branchen ab. Von der kleinen KFZ-Werkstätte bis hin zu industriellen Großbetrie-ben – Freudenthaler bietet für alle Bereiche maßge-schneiderte Lösungen und führt einen Großteil der übernommenen Abfälle im eigenen Hause einer um-weltschonenden Verwertung zu. Bereits seit 2003 be-treibt Freudenthaler am Standort in Inzing eine me-

chanische Sortieranlage für betriebliche Abfälle aus Gewerbe und Industrie sowie Baustellenmischabfälle und ist damit Tirols Pionier in diesem Bereich. Mit dem gewonnenen Know-how wurde die Anlage seit-her mehrmals erweitert und schaff t dem Unterneh-men einen wesentlichen Vorsprung gegenüber nach-träglich errichteten, vergleichbaren Anlagen.

Der Grundsatz „Verwerten statt Beseitigen“ setzt sich auch bei den weiteren Behandlungsanlagen des Un-ternehmens fort.

„Gerade im Bereich moderne Verdampfertechnologie zur Behandlung von Emulsionen aus der Industrie, Deponiesickerwasserkonzentraten und metallsalzhäl-tigen Abwässern haben wir uns in den vergangenen Jahren zum Know-how-Führer in Österreich entwi-ckelt und akquirieren durch diesen Vorsprung Abfälle aus dem gesamten österreichischen Raum“, gibt Prok. Christian Sailer im Interview zu Protokoll.

Der innovative Abfallbehandler hat jedoch noch ei-niges mehr zu bieten. Mit Tirols leistungsfähigster Anlage für organisch belastete Abwässer werden Öl-abscheiderinhalte sowie andere Öl-/Wassergemische wirksam und umweltschonend behandelt. Aber auch für gefährlichste, hochgiftige anorganische Substan-zen bietet Freudenthaler mit der eigenen CPA-Anlage die passende Lösung.

„Exzellence im Management, eine klare Ausrich-tung auf die Wachstumsmärkte der Zukunft und ein Team, das sich tagtäglich das Ziel setzt, das beste der Welt zu sein.“ Für Ingeborg Freudenthaler ist es klar, dass das Unternehmen mit diesen Eckpfeilern auf einem erfolgreichen Weg in die Zukunft ist und die im Oktober erhaltenen Auszeichnungen sicher nicht die letzten für das Unternehmen gewesen sind. Die Teamleaderin wird ihre Mitarbeiter deshalb weiter zu Höchstleistungen motivieren – denn nichts ist für ein Unternehmen so alt wie der Erfolg von gestern.

Freudenthaler GmbH & Co KG

Schießstand 86401 [email protected]

Ausgezeichnet für eine „Kraftvolle Vision und engagierte Mitarbeiter“ – das Freu-denthaler-Team bei der Preisverleihung zum Austrian Quality Award

„Der Erfolg un-serer Kunden ist die schönste Bestätigung für unsere Leistung.“Ingeborg Freudenthaler

.

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Eine Bank alsImpulsgeber

„Jedes Bauaufgabe verlangt für mich die Verwebung der Eigenheiten und Stimmungen des konkreten Ortes mit den funktionalen und inhaltlichen Anforderungen des Gebäudes. Die BTV Mitterweg besetzt einen kleinen, beengten Bauplatz am Beginn einer wichtigen Vorstadtstraße, an dem sich heterogene Bebauungsstrukturen in einer eher unattraktiven Gegend begeg-nen. Zwischen relativ hohen Häusern eingezwängt, wollten wir eine Ant-wort fi nden, die dem Bankgebäude in dieser Umgebung Präsenz verleiht.“Architekt DI Rainer Köberl

Außergewöhnliche Architektur für außergewöhnliche Begegnungen. So ließe sich das Engagement der BTV in Bezug auf seine baulichen Tätigkeiten in einem Satz zusammenfassen. Wieder einmal setzt die Bank mit einem ihrer Gebäude ein klares Statement und beweist auch mit der neuen Filiale am Mitterweg architektonischen Mut.

Ein Gebäude mit StrategieNach nur 12 Monaten Bauzeit entstand nach der neuen villenartig gestalteten BTV-Filiale in Hall nun auch am Mitterweg im Westen Innsbrucks eine außergewöhnliche pyramidenartige Bauskulptur, deren mutiges Erscheinungsbild den Werten der BTV ein Gesicht verleiht. Die einzigartige Außenhülle und das stimmige, hochwertige Interieur entsprechen genau den Bedürfnissen anspruchsvoller Veranlagungskunden und setzen für den gesamten Stadtteil wertvolle (architektonische) Impulse. Das ar-chitektonische Konzept von Architekt DI Rainer Köberl, der hierfür als Sieger eines Architekturwettbewerbes hervorging, sieht ein Gebäude vor, das vor allem durch sei-ne Einzigartigkeit besticht. Ein freistehender Baukörper in Form einer Pyramide mit raumhohen Fensterverglasungen schaff t ein Gefühl von Off enheit, Leichtigkeit und Wohlbefi nden. Die Außenkonstruktion besteht aus drei Materialien: Die senkrechte Fensterfassade ist umgeben von einer kontrovers geneigten und netzartigen Alukon-struktion, die im Gegensatz zur schweren Betonmauer am Boden steht. Hochwertige

Fotos: BTV/Clemens Ascher, Julia Türtscher

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glasfaserverstärkte Betonplatten, angelegt in Form eines Schachbrettes, zieren das Gebäude und sor-gen so für angenehme Lichtverhältnisse. Im Inne-ren herrscht eine sachliche Atmosphäre, der durch die Dominanz von naturnahen Materialien, Nuss-holz und hellen Steinbelegen die Strenge genom-men wird. Die schönsten Räume des Hauses – die Besprechungsräume – befi nden sich indes im ersten Stock und sind umgeben von kleinen, bepfl anzten Terrassen mit Blick auf die imposante Bergkulisse. Architekt Rainer Köberl: „Eine Mauer umringt das Grundstück und verortet die Bank fest am Boden. Sie integriert die Tiefgaragenabfahrt, gibt gleich-zeitig Sicherheit und schaff t einen geschützen Hof sowie eine kleine Terrasse Richtung Innenstadt. Fächerahorne, Wilder Wein und Sumpfgräser im

Mitte November eröffnete die BTV das fünfgeschoßige Ge-schäftsgebäude in der Innsbru-cker Erlerstraße 4. Hauptmieter ist das Einrichtungshaus Interio, geplant wurde das Gebäude von BTV-„Hausarchitekt“ Heinz Tesar, der auch schon für das gegenüberliegende Stadtforum verantwortlich zeichnet

Hof und auf der Terrasse betonen die Oasensitu-ation in dieser Gegend und bilden einen Kontrast zum strengen Raster der Fassade.“ BTV-Regio-nalleiter Innsbruck West, Mag. Peter Kofl er, fügt hinzu: „Hier am Mitterweg geht es um Qualität, Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein. Wir wollen unsere Kunden nicht nur durch Kompetenz und Erfahrung überzeugen, sondern schlichtweg durch Menschsein. Wir wollen ehrlichen Dienst leisten und sind überzeugt, dass wir damit auch in Zukunft erfolgreich sind.“

Weitere Belebung der InnenstadtNeben der neuen Filiale im Westen der Landes-hauptstadt eröff nete die BTV kürzlich auch ihren Neubau im Stadtzentrum. Die Handschrift des

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fünfgschoßigen Baus in der Erlerstraße 4 ist un-verkennbar jene von Architekt Heinz Tesar, der auch für die Gestaltung des gegenüberliegenden BTV-Stadtforums verantwortlich zeichnet. Der gebürtige Schweizer wurde heuer mit dem Gro-ßen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet und hat nun erneut ein modernes, architektonisch spannendes Gebäude geschaff en. Die Fassade be-sticht durch große quadratische Fenster und ein Relief aus Vorsprüngen und Vertiefungen, das man in den Grundzügen schon vom Stadtforum kennt. Die Fassadenhaut bildet eine schimmernde Schicht aus weiß/gelbem Glasmosaik, die Erdgeschoßzone wurde dazu kontrastreich in dunklem Kunststein ausgeführt.

Mit dem neuen Geschäfts- und Bürokomplex trägt die BTV nicht zuletzt ob des Hauptmieters Interio erneut zur Belebung und Attraktivitätssteigerung der Erlerstraße und der gesamten Innsbrucker In-nenstadt bei. Ziel der investitionsfreudigen Bank ist es, in der Toplage inmitten der Hauptstadt ein angemessenes Gebäude zu schaff en – nicht nur in architektonischer Hinsicht, sondern vor allem in funktionaler. Dem vermehrten Publikumsandrang trägt die BTV mit der Erweiterung der Tiefgarage Rechnung, die direkt mit dem Geschäfts- und Bü-rogebäude verbunden ist. .

Eine Bank bautNeben dem Neubau von Architekt Heinz Tesar in der Erlerstraße eröff nete die BTV eine neue Filiale am Innsbrucker Mitter-weg. Gestaltet wurde der unkonventionelle Bau vom Innsbrucker Architekten Rainer Köberl. Ebenfalls in diesem Jahr eröff nete die neue Bankfi liale in Hall, die vom hiesigen Architektenduo Martin Scharfetter und Robert Rierim Stil einer modernen Villa gestaltet wurde.

www.btv.at

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www.langbau.at

Wir danken der Bauherrschaft für das uns entgegen gebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.

Ausführung der Baumeisterarbeiten sowie Gestaltung der Fassade mit hochwertigen Fertigteilen aus Sonderbeton.

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Kraftstoffverbrauch gesamt in l/100km: 3,8 – 10,7. CO2-Emission in g/km: 99 – 249. Symbolfoto.* Den Audi Investbonus erhalten Sie für alle prompt verfügbaren Audi Modelle bei Kauf und Zulassung von 8. November bis 29. Dezember 2011.

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Page 50: eco.nova Wirtschaftsmagezin Dezember 2011

steuer.berater

Text:

STB Dr. Verena Maria

Erian, STB Raimund

Eller und STB Mag. Eva

Messenlechner

Foto: Foto Hofer

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Bei den ersten 6 Checks geht es um Maßnahmen

zu einer gezielten Gewinnregulierung und Steu-

erplanung bei hoher Gewinnerwartung. Dazu

legen wir Ihnen auch nochmals die September-

Ausgabe dieses Jahres besonders ans Herz. Dort

fi nden Sie alles zu der klassischen Disziplin der

legalen Steuerregulierung, und zwar nicht nur bei

hoher, sondern insbesondere auch bei niedriger

Gewinnerwartung.

Hier nun aber zusammengefasst die letzten 24

Steuerchecks vor Weihnachten. Vor Weihnachten

deshalb, da das eine oder andere allzu knapp vor

dem Jahresende womöglich nicht mehr umsetz-

bar ist. Wir empfehlen daher nicht nur mit den

Weihnachtsvorbereitungen, sondern auch mit der

Steuerplanung möglichst noch vor dem Heiligen

Abend fertig zu werden.

Check 1Anschaff ung von Wertpapieren zur Geltendma-

chung des Gewinnfreibetrages von 13 %, soweit

nicht ausreichende Investitionen vorliegen (Nä-

heres siehe September-Ausgabe).

Check 2ACHTUNG! GILT NUR FÜR EINNAH-MEN-AUSGABEN-RECHNER:Anschaff ung und Bezahlung von Warenvorräten

und Verbrauchsmaterial und sofort absetzbaren

Wirtschaftsgütern (bis 400 € pro Stück). Wirk-

sam sind auch Vorauszahlungen für noch gar

nicht gelieferte Waren, Warendepots oder auch

für künftige Leistungen. Jedenfalls aber bei guter

Gewinnerwartung off ene Rechnungen vor dem

1.1.2012 bezahlen!

Check 3Durchführung von Reparaturen und Instandhal-

tungen sowie Beschaff ung von Ersatzteilen.

Check 4ACHTUNG! GILT NUR FÜR EINNAHMEN-AUSGABEN-RECHNER:Verlagerung von Einnahmen in das Jahr 2012. Ver-

sendung von Rechnungen eindämmen und wenn

möglich erst knapp vor Jahresende wieder hoch-

fahren, sodass die Zahlungseingänge erst nach dem

31.12.2011 erfolgen können.

Check 5Investitionen vorziehen: Für Investitionen im ersten

Halbjahr kann die Abnutzung für ein ganzes Jahr

steuerlich geltend gemacht werden. Anschaff ungen

nach dem 30.6. schlagen mit einer Halbjahresab-

schreibung zu Buche. Das gilt auch dann, wenn die

Inbetriebnahme erst am 31.12. des Jahres erfolgt.

Tipp: Das Vorziehen von für Anfang 2012 geplanten

Investitionen spätestens in den Dezember 2011 kann

daher Steuervorteile bringen. Zudem kann das Wirt-

schaftsgut (Ausnahme: PKW, gebrauchte oder im-

materielle Wirtschaftsgüter) dann auch noch für den

13%igen Gewinnfreibetrag (siehe Check 1 sowie Sep-

tember-Ausgabe 2011) herangezogen werden.

Check 6Veranlagungsfreibetrag nützen: Steuerzahler, die aus-

schließlich über Einkünfte aus unselbständiger Tätig-

keit verfügen, können pro Jahr bis zu 730 € außerhalb

eines Dienstverhältnisses dazuverdienen, ohne dies

in ihrer Steuererklärung angeben zu müssen. Haben

solche Personen für Ihr Unternehmen Leistungen

erbracht, so können Sie die Rechnungen noch heuer

begleichen, ohne dass es für den Empfänger zu einer

Steuerbelastung kommt.

Check 7Weihnachtsfeier: Für Betriebsveranstaltungen stehen

pro Mitarbeiter jährlich 365 € steuerfrei zu. Der Dienst-

geber darf den Aufwand in voller Höhe absetzen.

Machen Sie mit der folgenden Checkliste Ihren persönlichen Steuercheck 2011.

Steuersparcheckliste vor Jahresende

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Check 13„Topfsonderausgaben“ aus dem richtigen Topf neh-

men: Kranken-, Unfall- und Lebensversicherungen,

Wohnraumschaff ung und -sanierung, junge Aktien

und Genussscheine können, wenn auch sehr ein-

geschränkt, steuerlich verwertet werden. Ab einem

Einkommen von 36.400 € vermindert sich der ab-

setzbare Betrag kontinuierlich, bis bei 60.000 € da-

von nichts mehr übrig bleibt. Tipp: Sonderausgaben

soll jener Partner tragen, der das geringere Einkom-

men erzielt!

Check 14Kirchenbeitrag eventuell noch einzahlen. An Kir-

chenbeiträgen können bis zu 200 € p.a. von der Steuer

abgesetzt werden, insofern dieser Betrag auch tat-

sächlich einbezahlt wurde.

Tipp für 2011: Im Jahr 2012 steigt der steuerlich ab-

setzbare Betrag auf 400 € p.a. Liegt Ihr Beitrag also

zwischen 200 € und 400 €, so lohnt es sich, im Jahr

2011 nur 200 € einzuzahlen und den Rest erst 2012.

Check 15Kinderbetreuungskosten für Kinder bis 10 Jahren

können unter bestimmten Voraussetzungen abge-

setzt werden. Bis zu 2.300 € pro Kind und Jahr kön-

nen hier Eingang in die Steuererklärung fi nden. Die

Möglichkeit der steuerlichen Absetzbarkeit besteht

bereits seit dem Veranlagungsjahr 2009. Heuer hat

es aber eine entscheidende Ausweitung gegeben.

Nach dieser neuen Einstufung sind nun neben den

Kosten für die Kinderbetreuung selbst auch die

Kosten für Verpfl egung und Bastelgeld absetzbar.

Weiters können nun auch für die Ferienbetreuung

(Ferienlager) sämtliche Kosten, also auch für Ver-

pfl egung und Unterkunft, Sportveranstaltungen,

Fahrtkosten und dergleichen berücksichtigt wer-

den. Es sind zudem sämtliche einschlägigen Kurse

und Aktivitäten, gleichgültig, ob dabei die Vermitt-

lung von Wissen und Kenntnissen oder sportliche

Betätigung im Vordergrund steht (z.B. Computer-

kurse, Musikunterricht, Nachhilfe, Sporttraining

etc.), steuerlich abzugsfähig. Bisher galten all diese

Aktivitäten nicht als absetzbare Kinderbetreuung.

Auch waren Nebenkosten wie Mittagstisch, Ba-

stelgeld und Ähnliches von den Betreuungskosten

auszuscheiden. Weiter aufrecht bleibt aber die Not-

wendigkeit, dass es sich bei der betreuenden Person

um eine pädagogisch qualifi zierte Person handeln

muss, sowie auch die Einhaltung der Formalerfor-

dernisse. Sorgen Sie daher rechtzeitig für die gefor-

derten Nachweise durch einen Zahlungsbeleg mit

folgenden Angaben:

• Name und Sozialversicherungsnummer des Kindes

• Zeitraum der Kinderbetreuung

• Namen und Anschrift der Kinderbetreuungs-

einrichtung bzw. Name, Anschrift und

Sozialversicherungsnummer der

pädagogisch qualifi zierten Person

• Bewilligung zur Führung der Einrichtung

bei privaten Einrichtungen

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KOPRODUKTION der EMF TEAM TIROL STEUERBERATER GMBH und den ÄRZTESPEZIALISTEN vom TEAM JÜNGER:STB Dr. Verena Maria Erian, STB Mag. Eva Messenlechner, STB Raimund Eller, v. l.

Check 8Weihnachtsgeschenke: Jeder Mitarbeiter darf pro

Jahr Sachgeschenke im Wert von 186 € von seinem

Dienstgeber steuerfrei entgegennehmen. Auch dieser

Aufwand schlägt sich bei Ihnen steuerwirksam zu

Buche. Achtung! Bargeld ist ausgenommen. Lösung:

Gutscheine.

Check 9Die Bezahlung von Prämien für die Zukunftssiche-

rung der Mitarbeiter (Er- und Ablebensversiche-

rungen, Pensionskassenbeiträge) ist bis zu 300 € pro

Jahr und pro Mitarbeiter steuerfrei und voll betrieb-

lich absetzbar. Es ist der Gleichheitsgrundsatz einzu-

halten, d.h. eine entsprechende Zusage kann nur allen

zusammen oder nach bestimmten Kriterien festge-

legten Mitarbeitergruppen angeboten werden.

Check 10Spenden: Auf der Homepage des Bundesministe-

riums für Finanzen (www.bmf.gv.at) f inden Sie

eine Auf listung steuerlich absetzbarer Spenden.

Begünstigte Spendenempfänger sind neben be-

stimmten Einrichtungen wie Universitäten, Mu-

seen etc. auch eine Reihe humanitärer Organisa-

tionen. Im nächsten Jahr wird die Begünstigung

auch für Umwelt-, Natur- und Artenschutzorga-

nisationen sowie für die freiwilligen Feuerwehren,

die Landesfeuerwehrverbände und auch für Tier-

heime gelten.

Tipp: Wollen Sie also Ihre Unterstützung lieber

diesen neu in die Spendenbegünstigung aufge-

nommenen Bereichen zukommen lassen, so lohnt

es sich, steuerlich damit bis zum Jahreswechsel zu

warten.

Check 11GSVG-Befreiung: Kleinunternehmer mit einem Um-

satz von maximal 30.000 € und einem Gewinn von

höchstens 4.488,24 € können einen Antrag auf Be-

freiung von der Versicherungspfl icht bei der Gewerb-

lichen Sozialversicherung stellen. Voraussetzung ist,

dass in den letzten 5 Jahren bisher maximal für 12

Monate eine Versicherungspfl icht gegeben war. Die-

ser Antrag kann für das heurige Jahr spätestens bis

31.12.2011 gestellt werden.

Check 12Der Nachkauf von Versicherungszeiten kann im Ge-

gensatz zu den im nächsten Check beschriebenen

Topfsonderausgaben betragsmäßig unbeschränkt als

Sonderausgabe steuerlich abgesetzt werden. Möglich

ist dies für den Nachkauf von Versicherungszeiten

in der gesetzlichen Pensionsversicherung und ver-

gleichbaren Beiträgen an Versorgungs- und Unter-

stützungseinrichtungen der Kammern der selbstän-

dig Erwerbstätigen, also auch der Wohlfahrtsfonds

der Ärztekammern. Der Nachkauf von Schul- und

Studienzeiten ist für bis zu 9 Jahre möglich. Vor der

endgültigen Umsetzung sollten dann jedenfalls noch

entsprechende Rentabilitätsüberlegungen angestellt

werden.

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Check 16Steuerfreier Zuschuss zur Kinderbetreuung für Mit-

arbeiter: Sie können bis Jahresende auch für Ihre Mit-

arbeiter Kosten für die Kinderbetreuung überneh-

men. Die Höhe des für den Mitarbeiter steuerfreien

und für Sie voll absetzbaren Zuschusses beträgt pro

Kind jährlich maximal 500 € und ist direkt an die Be-

treuungseinrichtung bzw. an die Betreuungsperson zu

überweisen. Achtung, Gleichbehandlungsgrundsatz

beachten > siehe dazu auch „Check 9“! Zudem muss

diese Auszahlung am Lohnkonto des betreff enden

Mitarbeiters stehen. Tipp: Rechtzeitige Meldung an

Ihre Lohnverrechnung.

Check 17Auch für eine auswärtige Berufsausbildung von Kin-

dern gibt es unter bestimmten Voraussetzungen einen

pauschalen Absetzposten von bis zu 1.320 € pro Jahr.

Bitte sorgen Sie auch hier rechtzeitig für entspre-

chende Nachweise (Inskriptionsbestätigung, Schul-

besuchsbestätigung, Heimbestätigung etc.).

Check 18Gewinne aus Verkäufen von privaten Immobilien in-

nerhalb von 10 Jahren nach entgeltlicher Anschaff ung

werden der sogenannten „Spekulationssteuer“ unter-

zogen. Durch entsprechendes Timing können hier

Steuern oftmals leicht vermieden werden.

Check 19Verlustbeteiligungen: Durch Erwerb einer Beteili-

gung an einem verlustbringenden Unternehmen oder

einer Liegenschaftsvermietung können die Verluste

steuerlich abgesetzt werden. Achtung, die Finanz ak-

zeptiert aber längst nicht alles!

Tipp: Suchen Sie sich ein Projekt nach Ihrem Ge-

schmack aus und lassen Sie es vor Unterfertigung auf

steuerliche Verwertbarkeit prüfen. Bedenken Sie bitte

auch, dass es sich hier um Veranlagungen mit erheb-

lichem Risiko handeln kann!

Check 20Kilometerstand: Bitte notieren Sie am 31.12.2011

wieder den Kilometerstand Ihres Autos. Dies kann

für steuerrelevante Berechnungen sehr nützlich sein.

Zudem kann damit auch für den Fall einer späteren

Steuerprüfung eine nachhaltige Prophylaxe für Sie

erfolgen.

Check 21Reisekostenabrechnungen: Bitte verwenden Sie dazu

entsprechende Checklisten. So können Sie sicher-

stellen, dass Ihnen auch wirklich nichts durch die

Lappen geht. Auch Kollegenbesuche zum Erfah-

rungsaustausch, Besorgungsfahrten, Vorstellungsge-

spräche oder Ähnliches sind berufl ich bzw. betrieb-

lich veranlasste Reisen. Checken Sie, ob Sie hier auch

wirklich keine Fahrt vergessen haben. Ähnlich wie

bei den Kinderbetreuungskosten (siehe Check 15)

hat es 2011 auch hier Lockerungen gegeben. Nach

einem heuer ergangenen Judikat des Verwaltungsge-

richtshofes ist in bestimmten Konstellationen auch

eine teilweise private Mitveranlassung nun kein un-

bedingtes Knock-out-Kriterium mehr.

Tipp: Um bei so genannten Mischreisen (z. B. einer

berufl ichen Reise wird ein Privaturlaub angehängt

oder umgekehrt) den betrieblichen Teil steuerlich

unterzubekommen, sollte die vorrangige berufl iche

Veranlassung sowie das Vorliegen getrennter Rei-

seabschnitte unbedingt dokumentiert und belegt

werden.

Check 22Bausparen: Dezember-Einzahlungen (maximal jähr-

lich 1.200 €) ermöglichen Prämiengutschriften noch

für das ganze Jahr 2011.

Ähnliches gilt auch für die staatlich geförderte Zu-

kunftsvorsorge. Wer hier heuer noch 2.313,36 €

inves tieren möchte, bekommt die Höchstprämie für

2011 in Höhe von 8,5 %.

Check 23Energieabgabenrückvergütung: Für energieintensive

Betriebe lohnt es sich, einen Antrag auf Energieab-

gabenrückvergütung zu stellen. Das kann Jahr für

Jahr einige Tausend Euros bringen. Dafür haben Sie

5 Jahre Zeit. Das heißt, für das Jahr 2006 läuft die

Frist mit 31.12.2011 ab. Seit heuer kommen nur mehr

Produktionsbetriebe in den Genuss der Rückvergü-

tung. Damit fallen z.B. Hotels künftig durch den

Rost. Holen Sie sich daher wenigstens die Ihnen bis

dato zustehenden Energieabgaben zurück.

Tipp: Nehmen Sie dies am besten zum Anlass, noch

heuer alles zurück bis ins Jahr 2006 auf einmal zu lu-

krieren – falls Sie es nicht ohnehin schon getan haben.

Zumal die Berechnungen etwas aufwendig sind, spart

es Zeit und Geld, gleich mehrere Jahre auf einmal zu

machen, da man sich dann nicht Jahr für Jahr erneut

hineindenken muss.

Check 24Aufbewahrungspfl icht: Am 31.12.2011 endet die

7-jährige Aufbewahrungspfl icht für die Unterlagen

des Jahres 2004. Das heißt, beim Weihnachtsputz

können Sie jedenfalls aus steuerlicher Sicht alle Un-

terlagen aus 2003 und Vorjahren entsorgen. Gleich

nach Silvester können Sie dann auch mit den 2004er

Belegen ein Feuerwerk machen. Achtung! Ausnah-

me: Für Unterlagen zu Immobilien gilt eine 12-jäh-

rige Behaltefrist. In bestimmten Fällen (nichtunter-

nehmerische Grundstücksteile mit Vorsteuerabzug)

verlängert sich diese Frist sogar auf 22 Jahre. Zudem

müssen Unterlagen für ein anhängiges behördliches

oder gerichtliches Verfahren jedenfalls auch weiter-

hin aufbewahrt werden.

Darüber hinaus sollten freilich jedoch wichtige Ge-

schäftsunterlagen, wie z.B. Kauf-, Miet- und Lea-

singverträge mit aktueller Gültigkeit, Lohn- und

Gehaltsverrechnungsunterlagen etc., aufbewahrt

werden.

unterlagen etc., aufbewahrt

Page 53: eco.nova Wirtschaftsmagezin Dezember 2011

Unsere Wasserkraft!TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG

Page 54: eco.nova Wirtschaftsmagezin Dezember 2011

steuer.berater

Kontakt und Info unter www.kapferer-partner.atwww.deloitte.at

54 eco.nova

Doch woher soll die mit dem Tagesgeschäft vollkom-men ausgelastete Touristikerin die Zeit nehmen, sich einen Überblick – geschweige denn einen detaillierten Einblick – in das auf unterschiedliche Institutionen verstreute Förderangebot zu verschaff en?Wir geben Ihnen anhand der fi ktiven Tiroler Tou-rismusunternehmerin Hannah Leitner einen kurzen praxisnahen Überblick über die diversen Förderungs-möglichkeiten:

Hannah Leitner, 32 Jahre, Übernahme Hotelbe-trieb von den ElternHannah ist seit 10 Jahren im Hotelbetrieb ihrer El-tern im Tiroler Oberland unselbstständig tätig. Als sich ihre Eltern dem Pensionsalter nähern, entschließt sich die Familie, den Übergabeprozess von einem ex-ternen Berater strukturieren und begleiten zu lassen. Für die anfallenden Kosten beantragt Hannah beim Land Tirol die Tiroler Beratungsförderung. Auf-grund ihres Jungunternehmerstatus übernimmt das Land 80 % des Beraterhonorars.Nachdem sich bereits längerfristig abzeichnet, dass Hannah den Betrieb ihrer Eltern übernehmen wird, hat sie bereits vor vier Jahren begonnen, verfügbares Einkommen auf ein Sparbuch bei ihrer Hausbank einzuzahlen. Gleichzeitig hat sie sich beim Austria Wirtschaftsservice (aws) für das Programm „Sparen mit Nachfolgebonus“ angemeldet. Innerhalb von zwei Jahren ab Übernahme des Hotels kann Hannah mit diesem Ersparten Investitionen in den Betrieb tätigen und bekommt dafür einen Bonus von 14 % des Inve-stitionsvolumens zugeschossen.Hannah hört außerdem vom „Gründungsinvesti-tionsscheck“ der aws, der nur den ersten 1.000 Be-antragenden zur Verfügung steht. Diese Förderung würde ihr nochmals EUR 1.000,– an Zuschuss zu Investitionen in diverse Anschaff ungen, z.B. in die Hotelausstattung, bringen. Sofort registriert sie sich online unter www.awsg.at/gruenderscheck.Ein Teil des Hotels bedarf einer Generalüberholung. Hannah weiß, dass ihr für dieses Investitionsvorha-ben unterschiedliche Förderungen zur Verfügung ste-hen. Nach reifl icher Überlegung und Expertenrück-

sprache entschließt sie sich zu einer Kombination von verschiedenen Förderungen. Allen voran erfährt sie von der TOP Jungunternehmerförderung der ÖHT Tourismusbank, wo ihr nicht nur ein Einmalzuschuss von bis zu 5 % und eine Haftungsübernahme durch die ÖHT in Aussicht gestellt werden, sondern unab-hängig von ihrem Investitionsvorhaben auch Grün-dungs- und Startkosten mit sogar 25 % Zuschuss ge-fördert werden. Die Hausbank macht Hannah auf das ERP, Touris-musprogramm aufmerksam. Mit diesem Förderins-trument stehen günstige Kreditmittel (2,25 % p.a.) inkl. ein bis zwei Jahre tilgungsfreie Zeit zur Verfü-gung. Gefördert werden Projekte in drei Bereichen:• Schaff ung von Betrieben und Anlagen zur Forcie-

rung des Aktiv- und Erlebnisurlaubes• Rationalisierung und Modernisierung von Ver-

pfl egungs- und Beherbergungsbetrieben zur Errei-chung von zumindest 3-Sterne-Standard

• Neu- oder Ausbau von Kurhotels und Kurmittel-häusern gehobenen Standards.

Hannah ist begeistert und fragt nach den förderbaren Kosten. Sie erfährt, dass• Auf- und/oder Umbau bestehender Betriebe (mit idR bereits 15 vorhandenen Zimmern),• der Neubau von zumindest 30 Zimmern,• Bergunterkunft mit Hotelcharakter,• Verpfl egungsbetrieb touristischer Art und• Kurhotels oder Kurmittelhäuser

gefördert werden, wenn• ökologische Gesichtspunkte in den Projekten be-

rücksichtigt werden,• zusätzlich Personalunterkünfte im Rahmen des

Projektes auf einen zeitgemäßen Standard ge-bracht werden (sollten sie diesen nicht bereits er-reicht haben),

• ein Eigenmittelanteil von mindestens 50 % (25 % echte Eigenmittel) bei Neubauten im gastronomischen und Beherbergungsbereich, ein Eigenanteil von 30 % (mindestens 10 % echte Ei-genmittel) bei anderen Projekten eingebracht wird.

Geld für den Tourismus – Sie haben nichts zu verschenkenDer Tourismus trägt rund 8 % zum Bruttoinlandsprodukt(BIP) bei und stellt somit einen wesentlichen Wirt-schaftsbereich Österreichs dar. Dieser Bedeutung wird von der öffentlichen Hand mit einem umfassenden Bün-del an Förderungen Rechnung getragen.

Mag. (FH) Birgit Breyner

Text: Mag. (FH) Birgit Breyner, Steuerberaterin bei Deloitte und Kapferer Frei und Partner in Innsbruck

Page 55: eco.nova Wirtschaftsmagezin Dezember 2011

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.

Mit diesem Wissen geht Hannah nach Haus und ruft ihren Architekten an – dessen Honorar auch im Rah-men des ERP- Programms gefördert wird, sofern es in der Bilanz aktiviert wird.

ResümeeSelten wissen Unternehmer umfassend über beste-hende Fördermöglichkeiten Bescheid und fallen daher häufi g aus mangelndem Wissen um die Mög-lichkeiten um Zuschüsse, günstige Kredite oder Haf-tungsübernahmen um. Im Tourismus ist die maßgebliche Förderanlaufstelle auf Bundesebene die ÖHT Tourismusbank. Zusätz-lich werden auf Landesebene Förderungen für den Tourismus vergeben, die zum Teil mit Bundesförde-rungen kombinierbar sind. Dem Touristiker ist jedenfalls zu empfehlen, sich frühzeitig mit dem bestehenden Förderangebot aus-einanderzusetzen bzw. sich dabei professionell unter-stützen zu lassen, da ein Förderantrag nach Projekt-beginn bereits erhaltene Rechnungen von der Förde-rung ausschließt. Besser noch ist, sich laufend aktuell über die österreichische Förderlandschaft zu halten (bzw. halten zu lassen), um auch keine zeitlich oder betraglich begrenzten Förderaktionen (wie z.B. die Schwerpunktaktionen der ÖHT, zuletzt mit Schwer-punkt Internet) zu versäumen.Wie am Beispiel der Unternehmerin Hannah Leitner gezeigt wurde, können interessante Förderungsquel-len angezapft werden. Wir führen Sie gerne durch den touristischen Förderungsdschungel!

Zusammenfassung Hannah Leitner, Betriebsnachfolge-rin HotellerieProjekt: Beratungsleistung im Zusammenhang mit Ho-telübernahme als JungunternehmerinFörderung: Tiroler Beratungsförderung Land Tirol – Zuschuss von bis zu 80 % zu Beratungshonorar, da Jungunternehmerin (sonst bis 50 %), max. Förde-rungsbetrag EUR 3.000,00Projekt: Übernahme Hotelbetrieb als JungunternehmerinFörderung: Sparen mit Nachfolgebonus aws – Zuschuss von 14 % auf angespartes und eingebrachtes Kapitalbei betrieblicher Verwendung, min. – max. Ansparzeit-raum: 1–6 Jahre, Ansparleistung bis EUR 60.000,00 Anmeldung mind. 1 Jahr vor ÜbernahmeTOP-Jungunternehmerförderung ÖHT – 24 % Zu-schuss zu immateriellen Start- und Gründungskosten (Untergrenze Kosten EUR 5.000,00, Zuschussgrenze EUR 20.000,00)Gründungs-Investitionsscheck aws in Form eines Zu-schusses von EUR 1.000,00 für Investitionen im Zuge von Betriebsneugründungen und -übernahmen iHv EUR 5.000,00 bis EUR 20.000,00, steht den ersten 1.000 Beantragenden zur Verfügung.Projekt: Umbau ZimmerFörderung: TOP- Jungunternehmerförderung ÖHT – bis zu 5 % Zuschuss, Haftungsübernahme, Investitions-volumen EUR 20.000,00 bis 1 Mio.ERP-Kredit mit 1 bis 2 Jahren tilgungsfreier Zeit und 0,75 % p.a. Zinssatz in dieser Zeit, danach 2,25 % p.a. (sprungfix), Finanzierungsvolumen EUR 0,35 bis 4 Mio.

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Page 56: eco.nova Wirtschaftsmagezin Dezember 2011

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steuer.berater

So geschehen im Dezember 2002: Das Hotelgebäu-de eines unserer Mandanten steht in Vollbrand! Das seit mehr als 25 Jahren durch die Familie des Unter-nehmers betriebene Hotelgebäude wird ein Raub der Flammen. Der umsichtige Unternehmer hatte jedoch für einen derartigen Schicksalsschlag vorgesorgt – sowohl der Sachschaden als auch der Betriebsausfall waren durch eine Versicherung abgedeckt, sodass – nach nicht ein-mal einem Jahr des Wiederaufbaues – im Dezember 2003 der Betrieb des Hotels durch den Sohn wie-deraufgenommen werden konnte. Damit wäre die Sache bereits im Dezember 2003 abgeschlossen ge-wesen – der darauf folgende Rechtsstreit mit der So-

zialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (in der Folge kurz SVA) sollte freilich noch bis zum Juli 2011 andauern und dies durch zwei ordentliche Letztinstanzen, den Landeshauptmann für Tirol und letztlich noch über den Verwaltungsgerichts-hof! Ein zweiter Gang zum Verwaltungsgerichtshof wurde durch eine Fristversäumnis der SVA der ge-werblichen Wirtschaft entbehrlich. Gut für unsere Mandantschaft, schlecht hingegen wegen der da-durch nicht ausjudizierten Rechtsmeinungsdiff erenz zwischen der SVA der gewerblichen Wirtschaft und Grüner & Partner.Stein des Anstoßes war die Frage, ob die Ruhendmel-dung des Betriebes eine Ausnahme von der Pfl icht-

Der Gewerbeschein ruht … und dann?Als tüchtiger und redlicher Unternehmer ist man stets bemüht, die eigenen Leistungen unter Berücksichtigung der Kundenwünsche zu perfektionieren und gleichzeitig seinen Verpflichtungen gegenüber Finanzamt, Sozial-versicherung und anderen Behörden nachzukommen. Manchmal wird der gewohnte Geschäftsverlauf jedoch durch ein schicksalhaftes und unvorhergesehenes Ereignis jäh unterbrochen.

Text: Daniel HoferKanzlei Grüner & Partner

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versicherung nach § 4 Abs. 1 Z. 1 GSVG verschaff te

oder ob der Wiederaufbau des zerstörten Hotels einen

schädlichen Wieder- bzw. Fortbetrieb des Gewerbes

darstellte (Rechtsansicht des Landeshauptmannes für

Tirol) oder überhaupt eine Pfl ichtversicherung nach

§ 2 Abs. 1 Z. 4 GSVG als Neuer Selbständiger vor-

lag (Rechtsansicht der SVA der gewerblichen Wirt-

schaft). Diese Frage erhielt Relevanz dadurch, dass

die Leistung der Betriebsunterbrechungsversicherung

im Jahr 2003 zu einem positiven Betriebsergebnis

führte und damit nach Rechtsansicht der SVA der

gewerblichen Wirtschaft auch zu einer Überschrei-

tung der Versicherungsgrenze. Hiermit verbunden

wäre gewesen der Eintritt der Pfl ichtversicherung

nach GSVG mit entsprechender Nachforderung von

Beiträgen sowie dem rückwirkenden Verlust der vor-

zeitigen Alterspension bei langer Versicherungsdauer.

Ruhendmeldung – Begriffserklärung:Gewerberechtlich ist bei Nichtausübung des Gewer-

bes das Ruhen der Gewerbeausübung bei der zustän-

digen Fachgruppe der gewerblichen Dienstleister bin-

nen drei Wochen anzuzeigen. Eine Ruhendmeldung

hat verpfl ichtend zu erfolgen, eine Unterlassung wäre

grundsätzlich sogar mit einer Verwaltungsstrafe bis

zu € 1.090,00 bedroht!

Steuerlich hat die Ruhendmeldung für gewöhnlich

keine Auswirkungen, sehr wohl jedoch sozialversi-

cherungsrechtlich:

Gemäß § 2 Abs. 1 Z. 1 GSVG sind, soweit es sich um

natürliche Personen handelt, in der Krankenversiche-

rung und in der Pensionsversicherung die Mitglieder

der Kammern der gewerblichen Wirtschaft pfl icht-

versichert.

§ 4 Abs. 1 Z. 1 GSVG besagt, dass die Pfl ichtversi-

cherung bei der SVA mit dem Letzten des Monats, in

dem das Gewerbe ruhend gemeldet wird, endet – für

den Zeitraum des Ruhens besteht somit keine Pfl icht-

versicherung!

Eine Ruhendmeldung des Betriebes führt daher zu

einer Sistierung der Pfl ichtversicherung nach § 2 Abs.

1 Z. 1 GSVG. Wie oben bereits beschrieben, ließ die

SVA der gewerblichen Wirtschaft die Ausnahme von

der Pfl ichtversicherung wegen Ruhendmeldung nicht

gelten und ging vom Vorliegen einer Pfl ichtversiche-

rung als Neuer Selbständiger aus, wohingegen der

Landeshauptmann für Tirol aufgrund des durchge-

führten Wiederaufbaus des Hotelgebäudes von einem

Wiederbetrieb ausging, welcher die Ruhendmeldung

wirkungslos mache und damit weiterhin Pfl ichtversi-

cherung nach § 2 Abs. 1 Z. 1 GSVG bestünde. Die

Entschädigungsleistung der Betriebsunterbrechungs-

versicherung sei einem „fi ktiven Nichtruhen des Be-

triebs“ gleichzuhalten.

Der von Grüner & Partner vertretenen Rechtsansicht,

dass durch den bloßen Wiederaufbau des Hotels und

die erhaltene Entschädigung der Betriebsunterbre-

chungsversicherung eine Anwendung der Rechts-

folgen der Ruhendmeldung nicht verhindert werde,

musste erst der Verwaltungsgerichtshof mit seinem

Erkenntnis vom 24.11.2010, Zl. 2010/08/0145 zum

Durchbruch verhelfen.

Der Ausnahmetatbestand des § 4 Abs. 1 Z. 1 GSVG

setze laut der Rechtssprechung des Verwaltungsge-

richtshofes nicht nur die bloße Anzeige des Ruhens,

sondern auch das tatsächliche Ruhen des Betriebes

voraus. Im gegenständlichen Fall hat der VwGH fest-

gestellt, dass durch den Hotelwiederaufbau unbestrit-

ten keine Gewerbeausübung stattfand. Aus dem Er-

kenntnis ergibt sich weiters, dass die Entschädigung

aus der Betriebsunterbrechungsversicherung NICHT

einen fi ktiven Fortbetrieb darstelle. Der Bescheid

wurde wegen Rechtswidrigkeit des Inhaltes aufgeho-

ben.

Wer jedoch glaubt, dass der Rechtsstreit damit sein Ende gefunden hat, der irrt:Die SVA der gewerblichen Wirtschaft beantragte

nämlich die Wiederaufnahme des Verfahrens. Zu-

sammenfassend wurde von Seiten der SVA der ge-

werblichen Wirtschaft wider ihrer bisherigen Positi-

on argumentiert, dass aufgrund des Nichtvorliegens

einer Pfl ichtversicherung nach § 2 Abs. 1 Z. 1 GSVG

subsidiär jedenfalls eine Pfl ichtversicherung nach § 2

Abs. 1 Z. 4 GSVG als Neuer Selbständiger vorliege.

Ein neuerlicher Gang zum Verwaltungsgerichtshof

wurde wegen Verfristung des Antrages und wie be-

reits ausgeführt, obsolet. Der damit für unsere Man-

dantschaft endlich erreichte Rechtsfrieden wird je-

doch getrübt durch die negativen Konsequenzen für

tausende Selbständige, welche mit der von der SVA

vertretenen und bisher ungeklärten Rechtsmeinung

verbunden wären.

Folgte man der Auff assung der SVA der gewerb-

lichen Wirtschaft, so hätte nicht nur unser Man-

dant nachträglich Beiträge zur Sozialversicherung

entrichten müssen und hätte seine Pension verloren,

nein, weitaus folgenreicher wäre die dadurch verurs-

achte gänzliche Aushöhlung der Bestimmung des § 4

Abs. 1 Z. 1 GSVG zur Ruhendmeldung des Gewer-

bes. Nach der Auff assung der SVA der gewerblichen

Wirtschaft wäre nämlich bei Überschreiten der

Versicherungsgrenzen subsidiär immer die Pfl icht-

versicherung als Neue Selbständige (§ 2 Abs. 1 Z. 4

GSVG) gegeben, sodass durch die Ruhendmeldung

eine Unterbrechung der Pfl ichtversicherung nicht

mehr möglich ist.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die So-

zialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft

off enbar die Rechtsmeinung vertritt, dass die Ru-

hendmeldung des Gewerbes hinsichtlich der Pfl icht-

versicherung keine Wirkung mehr entfaltet, sondern

automatisch eine Versicherungspfl icht als Neuer

Selbständiger eintritt, sobald die maßgebliche Versi-

cherungsgrenze überschritten wird. Dies macht etwa

die erst Anfang 2010 eingeführte und von der Wirt-

schaftskammer Österreich als großer Wurf gepriesene

Arbeitslosenunterstützung für Unternehmer obso-

let und verursacht nur mehr Beitragspfl ichten, ohne

Leistungen aus den bezahlten Beiträgen zu erhalten.

Zusätzlich wird es unter diesen Umständen für Un-

ternehmer unmöglich, eine vorzeitige Alterspension

anzutreten, solange sie sich nicht gänzlich von ihrem

Unternehmen oder Beteiligungen getrennt haben.

Daniel Hofer, Steuerberater-Berufsanwärter und geprüfter Förderungsexperte

Kontakt und Info unter

www.gruener-partner.at.

Page 58: eco.nova Wirtschaftsmagezin Dezember 2011

recht.aktuell

Text: Ivo Rungg/Johannes Barbist, Binder Grösswang Rechtsanwälte, Innsbruck

RA Dr. Ivo Rungg

58 eco.nova

Aufgrund des enormen wirtschaftlichen Stellen-werts des Absatzmodells „E-Commerce“ hat die Europäische Union bereits vor einem Jahrzehnt erste rechtliche Rahmenbedingungen geschaff en, um das Wachstum des elektronischen Marktplatzes zu för-dern und rechtliche Barrieren zu beseitigen. Seit-dem wird von Seiten der EU-Gesetzgebung daran gearbeitet, unionsweit einen freien Wettbewerb zu ermöglichen und den Verbrauchern angemessenen Schutz zu bieten. Damit soll für die beteiligten Marktteilnehmer (Unternehmer wie Verbraucher) in Europa Rechtssicherheit auch und gerade für den grenzüberschreitenden Handel geschaff en werden.In der öff entlichen Wahrnehmung stehen Aspekte des Verbraucherschutzes im Vordergrund: Neben europäischen Mindeststandards im Hinblick auf

Transparenzpfl ichten, also Informations-pfl ichten über den Händler, sein

Unternehmen und die von ihm angebotenen Waren und

Dienstleistungen, kommen dem Verbraucher auch be-sondere Rücktrittsrechte vom Vertrag zu. Fristge-recht ausgeübt, stellen diese quasi einen „Ausgleich“ dafür dar, dass sich der Ver-braucher nur ein virtuelles

Bild von den Waren im On-line-Shop des Händlers machen konnte. Einer Begründung be-darf ein solcher Rücktritt nicht.

Allerdings sind die gesetzlichen Rück-trittsfristen (im Konsumentenschutzgesetz

bei Warenlieferungen grundsätz-lich sieben Werktage ab Eintreff en) zu beachten.

Sollte es sich das Christ-kind also noch einmal

anders überlegen und die im jeweiligen Fall geltenden

Rücktrittsfristen genau prüfen, kann es die Bestellung ohne Angabe

von Gründen zurückgeben.Österreichische Onlinehändler sollten jeden-

falls beachten, dass Verbraucher (auch) den Schutz zwingender Bestimmungen ihres Aufenthaltsstaats

genießen. Das bedeutet insbesondere, dass sich aus-ländische Verbraucherkunden grundsätzlich auf günstigere Regelungen ihres Wohnsitzlandes beru-fen können. Auch mit der vom Europäischen Parla-ment am 23. Juni 2011 verabschiedeten und kontro-versiell diskutierten Verbraucherrechte-Richtlinie werden im Zuge der Umsetzung in österreichisches Recht bald neue Herausforderungen auf „On- und Offl ine Unternehmer“ zukommen.Andererseits hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) in den letzten Jahren aber auch die Rech-te der Unternehmer und die von der Europäischen Union verfolgten Ziele des freien Warenverkehrs und damit auch die Wettbewerbsfreiheit im Inter-net vorangetrieben. So hatten z.B. Markenhersteller im Rahmen selektiver Vertriebssysteme gegenüber ihren Vertragshändlern versucht, den lukrativen Online-Absatz für sich selbst zu „reservieren“ und diesen den Verkauf von Vertragsprodukten im In-ternet zu verbieten. Auch ein französischer Her-steller von Kosmetik- und Körperpfl egeprodukten hatte seinen Händlern auferlegt, die vertriebenen Waren ausschließlich in einem Geschäftslokal und in Anwesenheit eines Pharmazeuten zu verkaufen. Im Anlassfall (EuGH 13.10.2011, C-439/09) sah der EuGH eine unzulässige Wettbewerbsbeschrän-kung. Dem Einwand des Kosmetikunternehmens, eine individuelle Kundenberatung sei zum Schutz der Kunden notwendig, um sie vor einer unrich-tigen Anwendung der Kosmetika zu schützen, folgte der EuGH nicht. Solche Argumente hatte der Ge-richtshof bereits in älteren Entscheidungen – zu nicht verschreibungspfl ichtigen Arzneimitteln und zu Kontaktlinsen – abgelehnt. Auch der Schutz des „Prestigecharakters“ von Markenprodukten stellt grundsätzlich kein legitimes Ziel für derartige Wettbewerbsbeschränkungen (gegenüber Vertrags-händlern) dar.Trotz der dichten rechtlichen Regelungen für vir-tuelle Geschäfte sollten sich Online-Shopper – wie auch im realen Leben – vor dem Kauf über die Bo-nität und vor allem Seriosität des Verkäufers ein Bild machen. Bei nicht so bekannten Anbietern wird das zwar etwas schwieriger sein. Häufi g ist dabei jedoch z.B. das Lesen des Feedbacks anderer Käufer in In-ternet-Foren hilfreich. Dann kann auch das Christ-kind 2.0 erfolgreich den Gabentisch bereiten.

Das Christkind 2.0 geht online shoppenSüßer die Glocken nie klingen, auch im World Wide Web. Gerade vor Weihnachten boomt das Onlineshopping und immer häufiger besorgen das Christkind und seine Helferlein Geschenke am virtuellen Ladentisch.

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Page 59: eco.nova Wirtschaftsmagezin Dezember 2011

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Page 60: eco.nova Wirtschaftsmagezin Dezember 2011

60 eco.nova

Bereits mit seiner 1. berühmten „Klauselentscheidung“ im Jahr 2006 hat der Oberste Gerichtshof ein praktisch enorm relevantes Rechtsgebiet berührt, nämlich das der Rechte und Pfl ichten der Mieter gegenüber ihrem Ver-mieter. Nach fünf Jahren sind nun im Bereich der miet-vertraglichen Klauseln zahlreiche neue Entscheidungen hinzugekommen, die weitere mieterrelevante Th emen betreff en.

Alle Entscheidungen haben gemeinsam, dass „Auslöser“ für die jeweiligen Klagen standardisierte Mietverträge eines gewerblichen Vermieters waren, bei welchen eine Vielzahl von Klauseln beanstandet und untersagt wurde. Die ersteren Klauselentscheidungen des Obersten Ge-richtshofes befassten sich mit der Erhaltungspfl icht für das Innere des Mietgegenstandes und für mitvermietete Einrichtungen und Anlagen (insbesondere Heizthermen, Küchengeräte, Sanitäreinrichtungen, Möbel etc.) und die Überwälzung der Erhaltungskosten auf die Mieter.

Der OGH erinnert in diesen Entscheidungen regelmä-ßig an die durch das Mietrechtsgesetz (MRG) getroff ene Einteilung bzw. Unterscheidung der Voll-, Teil- oder Nichtanwendbarkeit des MRG je nach dem konkret vor-liegenden Mietgegenstand und urteilt sodann zur Über-wälzung der einzelnen Verpfl ichtungen auf den Mieter.

Hinsichtlich der Pfl icht zur Erhaltung des Mietgegen-standes richtet sich diese bei Nicht- oder nur Teilanwend-barkeit des MRG nach dem Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch, wonach der Vermieter den Mietgegenstand im vertraglich vereinbarten Zustand zu übergeben und während der gesamten Vertragszeit zu erhalten hat. Im Vollanwendungsbereich des MRG besteht dagegen nur eine eingeschränkte Erhaltungspfl icht des Vermieters zur Erhaltung der allgemeinen Teile des Hauses und insoweit auch des Mietgegenstandes, für den Fall, dass ein ernster Schaden des Hauses zu beheben oder eine vom Mietge-genstand ausgehende erhebliche Gesundheitsgefährdung zu beseitigen ist. Sowohl im Voll- als auch im Teilanwend-barkeitsbereich des MRG wurden durch standardisierte Mietverträge nun die Pfl ichten auf den Mieter überwälzt. Der OGH hat dies beides Mal untersagt und mit einem

Verstoß gegen das Konsumentenschutzgesetz (KSchG) begründet, da der Mieter als Verbraucher dem gewerb-lichen Vermieter als Unternehmen gegenüber stand.

Mit Fortschreiten der Judikatur rückt nunmehr zuneh-mend der § 879 ABGB, also die Frage der Sittenwidrig-keit von Vertragsabschlüssen, in den Vordergrund, wonach Klauseln in Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Formularverträgen, die nicht eine der beiden Hauptleis-tungen (also Zurverfügungstellung des Mietgegenstand bzw. Zahlung des Mietzinses) betreff en, unwirksam sind, wenn durch sie ein Teil gröblich benachteiligt wird. So wurde beispielsweise in einem Prozess, bei dem es um die Überwälzung der Verpfl ichtung zur jährlichen Wartung einer Gas-Kombi-Th erme ging, diese Klausel als gröb-lich benachteiligend angesehen. Gestützt auf denselben „Sittenwidrigkeits-Paragraphen“ § 879 ABGB hat der OGH ebenfalls in seiner 4. mietrechtlichen Klauselent-scheidung die generelle Überwälzung der Verpfl ichtung von weiteren Pfl ege- und Servicemaßnahmen im Zu-sammenhang mit der gesamten Wohnungsausstattung, wie beispielsweise regelmäßige Reinigung der Wohnung und der Fenster, fachgerechte Behandlung von Böden und Fliesen, Beseitigung geringfügiger Gebrauchsschä-den – gesprungene Fliesen, beschädigte Sesselleisten etc. – ohne entsprechende Gegenleistung durch den Vermie-ter als gröblich benachteiligend angesehen.

Neben der Frage der Erhaltungspfl icht hat sich der OGH im weiten Gebiet der mietvertraglichen Klauseln unter anderem auch mit der generellen Überwälzung von Ausmalpfl ichten und Betriebskosten, dem Ausschluss von Schadenersatz- oder Gewährleistungsansprüchen, erweiterte Kündigungsmöglichkeit durch den Vermieter, verspäteten Zahlungen und der Tierhaltung verpfl ich-tet. Wie im Bereich der Erhaltungspfl ichten zieht er für diese Th emenkreise immer wieder den Verbraucher-schutz im Rahmen des KSchG heran und tendiert in den letzten Entscheidungen zur Überprüfung, ob im Einzel-nen eine gröbliche Benachteiligung im Sinne der Sitten-widrigkeit vorliegt. Aufgrund der praktischen Relevanz der Fragen werden auch zukünftige Entscheidungen des OGH sicherlich auf reges öff entliches Interesse stoßen.

Leading decisions – mietrechtliche Klauselentscheidungen des Obersten Gerichtshofes

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Weitere Informationen: Advokatur Dr. Herbert Schöpf LL.M., Rechtsan-walt-GmbH, Arkadenhof,Maria-Th eresien-Straße 34, 6020 Innsbruck, [email protected]

Page 61: eco.nova Wirtschaftsmagezin Dezember 2011

Alexander Horngacher

Die NTS-Vorstände Hermann Koller und Alexander Albler Foto: doppelpunkt

Extremkletterer Heinz Zak, Abadir-Geschäftsführerin Ulrike Knauer und NTS-Territory-Manager Thomas Bartl

Foto: NTS

Stabilität und Sicherheit mit VorsorgewohnungenIn Zeiten der Staatsverschuldungen, der Achterbahnfahrten an den Börsen und der Unsicherheiten im Bankensektor wird es immer schwieriger, eine stabile und sichere Wertanlage zu finden.

Die Vorsorgewohnung bietet Stabilität und Sicherheit. Sicherheit wird durch das österreichische Grundbuch garantiert. Stabilität zeigt sich in der vergangenen Wertentwicklung, die einen reellen Wertzuwachs gebracht hat. Nach heutigen Gesichtspunkten wird dies auch in der Zukunft so sein und eine Immobilie immer einen gewissen Wert aufweisen. Zudem investiert man bei einer Vor-sorgewohnung in ein Objekt, das man sehen und anfassen kann.

Vorsorgewohnungen zeichnen sich durch eine gute Lage aus, ver-fügen über beste Verkehrsanbindung und liegen in unmittelbarer Nähe von Nahversorgungseinrichtungen. Funktionale Grundrisse und eine hochwertige Grundausstattung sind Voraussetzung für eine nachhaltige Vermietung.

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Neben Tirol sind auch andere Standorte wie z. B. Graz sehr in-teressant. Neben günstigen Anschaff ungskaufpreisen ist schon allein im Hinblick auf die hohe Studentenzahl ein gutes Ver-mietungspotential gegeben. Die ImmobilienVorsorge GmbH hat auch hier ein entsprechendes Projekt gestartet und wird dieses im Frühjahr 2012 umsetzen. Informieren Sie sich schon jetzt und si-chern Sie sich Ihre Vorsorgewohnung!

Für ein unverbindliches Beratungsgespräch stehe ich Ihnen sehr gerne zur Verfügung.

Ihr Alexander Horngacher

Immobilien Vorsorge GmbHLeopoldstraße 3, 6020 Innsbruck

Tel.: +43/512/890052, Fax: +43/512/[email protected], www.immobilienvorsorge.at

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Mit der NTS AG auf dem richtigen Weg Hinter einem erfolgreichen Unternehmen steht eine starke IT. Und möglicherweise die NTS AG, ein starker Netzwerk-Partner.

Dass in einem Unternehmen alles wie am Schnürchen klappt, hängt viel-fach von einer gut funktionierenden IT ab. Damit alles läuft, wie es sollte, braucht es einen zuverlässigen Partner. Die Lösungen der NTS Netz-werk Telekom AG sind maßgeschneidert, genau wie der Kunde sie benö-tigt. Die NTS AG greift dabei auf die weltweit besten Branchenpartner zurück und hat ein paar deren Vertreter kürzlich zum ersten 7 IT-Forum in Igls eingeladen, um über die Zukunft und Herausforderungen in der IT zu diskutieren. Unter den Referenten war auch der Extremkletterer Heinz Zak, der in diesem Zusammenhang erklärte, warum ein Seil nicht unbedingt die beste Sicherung sein muss. Denn wie im Sport ist in der IT die Ausrüstung die eine Seite, die Umsetzung in der Praxis die an-dere. „Die Lösungen der NTS AG in den Bereichen Netzwerktechnik, Videokommunikation und Datacenter mit Lösungen von namhaften Herstellern wie Cisco, EMC und VMWare vereinen beides: modernste Technologie und unser Know-how zum Finden der besten Lösung“, sagt NTS-Vorstand Alexander Albler.

Mit dem neuesten Standort Bozen hat das Grazer Unternehmen seine Präsenz nun auch über die Grenzen Österreichs ausgeweitet. „Wir sind stolz auf unsere fünfte Niederlassung und gehen davon aus, dass auch der italienische Markt seinen Teil zu unserer Erfolgsstory beitragen wird“, ergänzt NTS-Vorstand Hermann Koller.

www.nts.eu

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Wissenschaft & Neue Märkte

Die Zukunft der Pfl egeinformatikInformationstechnologie (IT) durchdringt zunehmend das Gesundheitswesen und damit auch das pfl egerische Handeln. Die Pfl egeinformatik kann daher erheblichen Einfl uss auf die Qualität und Effi zienz der pfl egerischen Versorgung nehmen. Eine wichtige Voraussetzung dafür, die Potentiale der Informationstechnologie zu nutzen, ist der richtige Einsatz durch das Pfl egepersonal. Die UMIT bietet daher auch in diesem Jahr wieder den Zertifi katslehrgang „Angewandte Pfl egeinformatik und eHealth“ an. Der Lehrgang soll Pfl egekräfte aus allen Bereichen und Einrichtungen mit den Grundlagen der Pfl egeinformatik vertraut machen.

Der Lehrgang setzt bewusst keine EDV-Kenntnisse voraus und startet im März 2012. Weitere Informationen finden sich unter www.umit.at im Bereich „UMIT Academy“ oder direkt bei der Kursleitung, Univ.-Prof. Dr. Elske Ammenwerth, [email protected].

Erfolg für InnsbruckerHirnforschungSeit vier Jahren wird im österreichweit ein-zigen DoktorandInnen-Kolleg im Bereich der Hirnforschung (SPIN) die Funktions-weise des menschlichen Nervensystems erforscht. Laut Statistik ist fast jede vierte Familie in Europa von neurologischen oder psychischen Krankheiten betroff en. Die kau-salen Ursachen vieler dieser Erkrankungen, wie z. B. Alzheimer oder Parkinson, sind al-lerdings noch nicht genau bekannt. Es gibt zwar Th erapiemaßnahmen für die Symptome, aber keine Heilung. Vor diesem Hintergrund ist die Forschungsarbeit des Innsbrucker Wissenschaftskollegs von hoher Bedeutung. Das Team aus Molekularbiologen, Bioinfor-matikern, Pharmakologen, Neurologen und Psychiatern erhoff t sich langfristig wichtige Erkenntnisse für die Behandlung von Erkran-kungen des Nervensystems.

Mehr Geld für Krebs-therapien aus Tirol

Seit drei Jahren gibt es den Forschungs-verbund Oncotyrol. Über 40 beteiligte Partner aus Wissenschaft und Wirt-schaft arbeiten an der Entwicklung in-novativer Th erapien zur verbesserten Di-agnostik und individuellen Behandlung von Krebspatienten. Jetzt hat eine inter-nationale Jury das Kompetenzzentrum im Auftrag der „Österreichischen For-schungsförderungsgesellschaft (FFG)“ begutachtet und exzellent bewertet. Be-sonderes Lob spricht die Jury aus sieben anerkannten Experten aus Deutschland, Großbritannien, den USA und Österreichder wissenschaftlichen Exzellenz und der rasch erarbeiteten, internationalen Sicht-barkeit von Oncotyrol aus.

Die Jury empfi ehlt den Programmeigen-tümern Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie sowie Bun-desministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend die Förderung für weitere drei Jahre. Damit gibt die Expertenkom-mission den Weg für eine zweite Förder-periode und neue Forschungsgelder an den Standort frei. Weitere 13,5 Millio-nen Euro wollen Firmenpartner, öff ent-liche Hand und Universitäten gemein-sam investieren.

Landespreis fürWissenschaftDie Physikerin Monika Ritsch-Marte erhielt kürzlich den mit 14.000 Euro dotierten Lan-despreis für Wissenschaft. „Die Preisträgerin ist eine Wissenschaftlerin von hohem interna-tionalem Rang. Sie wurde bereits mit zahl-reichen Preisen bedacht, engagiert sich sehr für die Förderung junger Wissenschaftler und ist außerordentlich erfolgreich in der Lehre“, begründete LR Bernhard Tilg die Vergabe. Monika Ritsch-Marte stammt aus Vorarlberg und studierte Theoretische Physik in Inns-bruck und Quantenoptik an der Universität von Waikato in Neuseeland. Nach ihrer Habilitation und zahlreichen Forschungsaufenthalten in Europa und den USA spezialisierte sie sich auf medizinische Forschung mit physikalischen Me-thoden. Ebenfalls verliehen wurde im Rahmen dieser Ehrung der Förderpreis für Wissenschaft in der Höhe von 4.000 Euro. Auf Vorschlag der Preisträgerin ging dieser an den Physiker Gregor Thalhammer.

LR Bernhard Tilg überreichte Monika Ritsch-Marte und Gregor Thalhammer die Auszeichnungen

Dr. Bernhard Loy hat als Mitglied des DoktorandInnen-Kollegs kürzlich seine Dissertation abgeschlossen

Verlässliche Begleiter der Tiroler Krebsforschung auf dem Weg zur europäischen Topposition v.l.: Harald Gohm (Standortagentur Tirol), Bernhard Hofer (Oncotyrol), LRin Patrizia Zoller-Frischauf, LH Günther Platter, Lukas Huber (Biozentrum der Me-dizinischen Universität Innsbruck bzw. Oncotyrol)

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Sie sprießen wie Pilze ausdem Boden. Sie vermehren sich wie die Karnickel. Undseien wir ehrlich: Die meistendavon brauchen wir so dringendwie Regen zu Weihnachten. Das Mysterium iPhone-App.

Wir fragen nach, welche davon wirklich Anwen-dung fi nden. Dieses Mal bei Dr. Gerhard Bachler, Zahnarzt in Innsbruck

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Von Apps und sauberen FischenDie besten Geschäftsideen aus dem Be-reich der wissenschaftlichen Forschung an den Tiroler Universitäten und FHs wurden beim CAST technology award 2011 von CAST (Center for Academic Spin-Off s Tyrol) und transidee prämiert. WissenschaftlerInnen aller akademischen Einrichtungen Tirols waren aufgerufen, ihre Forschungsergebnisse auf wirtschaft-liche Verwertbarkeit hin überprüfen zu lassen. ForscherInnen der Universität Inns bruck, des Management Center Inns-bruck (MCI) und der Medizinischen Universität konnten sich über die ersten Plätze freuen. Belohnt wurden jene Pro-jekte, denen die Jury die besten Chancen auf wirtschaftliche Umsetzung einräumte.Die Jury erklärte heuer zwei Teams zu Sie-gern: Andreas Th alhammer vom Semantic Technology Institute (STI) der Univer-sität Innsbruck überzeuge die Jury mit„INNstant“, einem ausgeklügelten Gut-schein-Versandsystem mit Standortfunk-tion, das über eine mobile App-Lösung Dienstleistungsunternehmen dabei unter-stützt, ihre Umsätze anzukurbeln. Th omas Obholzer vom MCI brachte ein neu-artiges chemikalienfreies Verfahren zur Wasseraufbereitung in Fischfarmen in den Wettbewerb ein. Den dritten Platz belegte Ing. Ronald Stärz vom MCI. In gemein-samer Forschungs- und Entwicklungs-arbeit mit der Firma PhysTech Coating Technology GmbH hat der Wissenschaft-ler ein Messsystem zur Online-Analyse von Beschichtungsprozessen entwickelt, das Qualitätsverlusten und Fehlern beim Beschichtungsprozess in einem frühen Herstellungsstadium entgegenwirkt. Den Sonderpreis der Jury erhielten Dr. Dipl.-Ing. Stefan Schenk und Univ.-Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Hanke vom Arbeits-bereich Vermessung und Geoinformation der Universität Innsbruck. Hinter ihrer Mobile-App „GeoLEGEND“ steckt die Idee, mit modernster Technologie histo-rische Sagen und Legenden nicht in Ver-gessenheit geraten zu lassen.

Platz 1: Sara Matt-Leubner (transidee), Andreas Thal-hammer (Preisträger), Christian Mathes (CAST)

> Trend: Musik in StudioqualitätDas Herunterladen von Songs im MP3-Format hatte für Musikliebhaber bisher einen Haken: Auf-grund der hohen Komprimierung ist die Klangqua-lität weniger hoch als beispielsweise bei einer CD. Die hochaufl ösenden Formate Free Lossless Audio Codec (FLAC), Audio Interchange File Format (AIFF) und Windows Media Audio (WMA) ver-sprechen dagegen Klangqualität ohne Kompromisse. Mittlerweise gibt es sie auch in Online-Shops zu kaufen. Sie sollen die Soundqualität von CDs sogar übertreff en. „Wer großen Wert auf die Klangquali-tät seiner Musik legt, ist mit diesen Audioformaten bestens bedient“, sagt Michael Schidlack vom deut-schen Bundesverband Informationswirtschaft, Te-lekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom). Bisher sind mehrere hundert Titel verfügbar, größ-tenteils aus den Sparten Klassik und Jazz. Allerdings sind die Dateien wegen der geringeren Kompression sehr viel größer als bei MP3-Stücken. „Dank schnel-ler Internetverbindungen und großer Festplatten in den heimischen PCs sind die großen Datenmengen aber für viele Musikliebhaber kein Problem mehr“, sagt Schidlack.

Neben zwei britischen Plattformen (www.linn-records.com und www.naimlabel.com) bietet auch das deutsche Webportal www.highresaudio.com hochaufl ösende Musik legal zum Download an. Die Preise liegen in der Regel leicht über jenen von MP3s. Ein Song kostet um 2 Euro. Ein ganzes Al-bum kann für 16 bis 20 Euro erworben werden.

Krankenhausbetten sollen leer bleibenExperten der WHO, der EU und unter-schiedlichster Politikfelder arbeiteten beim Europäischen Gesundheitsforum 2011 am Th ema Gesundheitsversorgung mit dem Fokus auf dem Gesundbleiben an sich. Eine Delegation des MCI hat dabei aktiv mitge-wirkt. In einem Interview mit Veronique Bos, Absolventin des MCI-Studiengangs Inter-national Health Care Management, erklärte John Dalli, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz: „Gesundheitssys-teme sind immer noch stark auf Kranken-häuser konzentriert. Ich denke, dass wir für eine nachhaltige Entwicklung in der Zukunft mehr in Richtung Versorgung in den Kom-munen drängen müssen. (…) Es geht da-rum, Menschen aus den Krankenhausbetten draußen zu halten und den Fokus auf das Gesundbleiben zu richten.“ Die Antworten auf diese Forderung scheinen auf den ersten Blick simpel. Bewusste und gesunde Ernäh-rung, Bewegung im Alltag, Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen und viele andere Konzepte liegen vor. Erst wenn es aber einen

breiten gesellschaftlichen Konsens darüber gibt, dass die Gesundheit eine der wichtigsten Antriebskräfte des Menschen und damit der Innovationskraft einer Gesellschaft ist, wird es gelingen, dieses Th ema in alle Politikfelder zu integrieren. Im Februar 2012 wird die Dis-kussion u.a. am MCI im Rahmen der „4th European Winter School on Health Leader-ship” fortgesetzt. Dabei wird es darum gehen, wie das Spannungsfeld privater Investitionen in öff entlich regulierten Gesundheitsmärkten gemeistert werden kann.

V.l.n.r.: Anthony Ibe, Veronique Bos, Martin Nigsch, Cherisse Mark, Josef Probst (Hauptverband), Ayman Sabae und Siegfried Walch (MCI)

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Lizenzsoftware oder Open Source?Großkonzerne wie die New York Times, Volkswagen oder Lufthansa haben bereits seit vielen Jahren Open-Source-Software erfolgreich im Einsatz. Auch große Betriebe in Tirol setzen auf diese Softwarelösungen. Von normalen Office-Produkten bis hin zu komplexen Systemanwendungen: Mittlerweile bietet das Internet diese Gratis-Lösungen für sämtliche Unternehmensbereiche an. Heimische Klein- und Mittelbetriebe haben aller-dings noch Aufholbedarf. IT-Dienstleister aus Tirol bieten aber interessante Einstiegshilfen.

Recht bekannte Open-Source-Softwarelösungen sind der Internetbrowser Mozilla, die Blogsoftware Word-press oder das Betriebssystem Linux. In der Zwischen-zeit gibt es aber für fast alle erdenklichen IT-Anwen-dungen Open-Source-Software. Dabei fallen zumeist weder Anschaff ungs- noch Lizenzkosten an. Laut einer kürzlich veröff entlichten Studie des Marktforschungs-unternehmens Gartner setzen Unternehmen aber nicht mehr nur wegen der Kostenvorteile auf Open-Source-Software: Immer mehr Anwender nennen andere Vor-teile wie mehr Flexibilität, höhere Innovation, kürzere Entwicklungszeiten und verminderte Abhängigkeiten. Gartner geht außerdem davon aus, dass in den nächsten 18 Monaten 30 Prozent mehr Firmen auf Open-Source-Lösungen setzen werden.

Open Source in TirolAuch in Tirol nutzen viele Unternehmen diese Soft-warelösungen. „Open Source gehört längst zum Stand der Technik. Gerade bei großen Unternehmen in Ti-rol gibt es kaum eine IT-Abteilung mehr, die nicht in gewissem Umfang Open Source verwendet“, erklärt

Christoph Holz, Fachgruppenobmann der Wirtschafts-kammer Tirol für Unternehmensberatung und Infor-mationstechnologie (UBIT). Der IT-Experte sieht in der Nutzung von Open-Source-Software auch große Vorteile für den Wirtschaftsstandort Tirol. „Da kei-ne Lizenzkosten an internationale Konzerne anfallen, bleibt die Wertschöpfung komplett in Tirol.“ Es gibt allerdings auch Nachteile bei der Nutzung der Software. „Es gibt keine Gewährleistung, außer man verwendet Open-Source-Lösungen hinter denen wieder ein Her-steller steht.“ Hinzu kommt, dass es mittlerweise für fast alle erdenklichen Anwendungsgebiete ausgereifte Open-Source-Alternativen gibt. Dementsprechend unübersichtlich ist der Open-Source-Markt. „Bei der Auswahl sollte man daher auf einen erfahrenen Open-Source-Dienstleister aus Tirol vertrauen“, meint Holz.

WettbewerbsvorteileEiner dieser IT-Dienstleister, die insbesondere vermehrt Klein- und Mittelbetriebe ansprechen möchten, ist die cibex gmbh mit Standorten in Telfs und Hopfgarten. Die Firma hat für diese Dienstleistung kürzlich die

Text: Barbara Hoff mannFotos: iStockphoto, cibex,Ninus Consulting

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Informationsplattform „opensourceforbusiness.info“ im Internet gegründet. Dort kann sich jeder einen Über-blick über Open-Source-Alternativen verschaff en. Als einen entscheidenden Vorteil von Open-Source-Soft-ware sehen die beiden Geschäftsführer Josef Weisskopf und Th omas Krausse den off enen Quellcode an. „Hier kann man sich seine eigene, genau auf das Unternehmen abgestimmte IT-Lösung realisieren, bei kommerziellen Produkten geht das zumeist nicht“, sagt Th omas Kraus-se. „Das schaff t reale Wettbewerbsvorteile.“ Allerdings geben die IT-Experten auch zu bedenken, dass Open-Source-Produkte kein Wundermittel sind. Neben den Kosten spricht die fehlende Abhängigkeit von einem Software-Unternehmen klar für Open Source. Auf der anderen Seite gibt es Risiken, wenn Open-Source-Pro-jekte zum Beispiel nicht mehr weiterentwickelt werden. Dies kann die Anpassungsfähigkeit und Zuverlässig-keit von Open-Source-Lösungen dramatisch mindern. „Genau diese Risiken minimiert die Firma cibex durch ein sorgfältig ausgewähltes Open Source Angebot und laufende Betreuung“, erklärt Josef Weisskopf. Ganz auf herkömmliche Lizenzsoftware verzichten werden Un-ternehmen allerdings auch in Zukunft nicht. „Für man-che Anforderungen sind die bekannten kommerziellen IT-Lösungen am Markt aufgrund ihres Reifegrades nach wie vor die beste Lösung“, meint Weisskopf. „Ziel eines jeden Unternehmens sollte es sein, die optimale Kombination zwischen kommerzieller Software und Open-Source-Lösungen zu fi nden und sich damit die Rosinen herauszupicken.“

Tiroler Unternehmen mit Open-Source-LösungenEin Tiroler Unternehmen und Kunde von cibex, der Open-Source-Produkte im Einsatz hat, sind die Tiroler Festspiele Erl. Sie vertrauen beim Th ema IT-Security auf eine Linux-basierte Firewall, um das Unternehmen vor Viren, Würmern, Trojanern und Phishing-Attacken zu schützen. Diese IT-Security-Software kann dank der Vorteile von Open Source fl exibel an die jeweiligen Sicherheitsbedürfnisse des Unternehmens angepasst werden, ist ausfallsicher und zusätzlich fremdadmi-nistrierbar. „All das waren für mich und unser Unter-nehmen sehr wichtige Entscheidungsfaktoren“, erklärt Maria Th eresia Müller von den Tiroler Festspielen Erl. Darüber hinaus fällt mit dem verwendeten Linux-Sicherheitssystem nur ein Bruchteil der Kosten an. Ein weiteres Praxisbeispiel ist die von der Innsbrucker Steuerberatungskanzlei Treuhand Partner Hillebrand & Farmer gemeinsam mit cibex entwickelte Kollabora-tionsplattform für das österreichische Steuerberatungs-netzwerk ECA. Dieses Portal vereint 22 Steuerbera-tungskanzleien aus ganz Österreich. „Dieses interaktive Portal macht unsere bundesländerübergreifende Zu-sammenarbeit wesentlich effi zienter und soll das Wis-senspotenzial heben, das sonst unentdeckt bleibt, weil es den Mitarbeitern an einer Plattform zum Austausch fehlt“, sagt Peter Farmer.

Kostenlose ERP-SoftwareMit zunehmender Unternehmensgröße stehen die meisten Firmen vor der Aufgabe, ein zentrales, soft-

warebasiertes System für die Auftragsabwicklung, Kundenverwaltung oder die Unterstützung anderer Unternehmensprozesse wie Produktion oder Lagerhal-tung einzuführen. Integrierte Warenwirtschaftssysteme (ERP-Systeme, für Enterprise Resource Planning) bringen dabei viele Vorteile: So kann jederzeit auf alle relevanten Unternehmensdaten zugegriff en werden, die Verwaltung von Kunden- und Lieferantendaten, Prei-sen etc. erfolgt zentral, und alle Mitarbeiter haben im-mer Zugriff auf die aktuellsten Daten. Auch in diesem Bereich gibt es inzwischen Open-Source-Lösungen. AvERP ist beispielsweise das kostenlose ERP-System des Bayreuther Herstellers Synerpy. Seit einigen Mona-ten ist das in Kirchbichl ansässige Unternehmen Ninus Consulting als AvERP-Partner tätig. Laut Angaben von Ninus verwenden bereits über 1.000 mittelständische Betriebe vorwiegend in Deutschland die ERP-Soft-ware. Diese Erfolgsstory soll jetzt fortgesetzt werden. Das 2010 gegründete Tiroler Unternehmen bietet jedem Interessenten der kostenlosen Software einen Demo-Termin an. Für die Einführung und Verwendung bietet Ninus Consulting entsprechende Dienstleistungen.

LinksÜbersicht Open-Source-Software für den Bildungsbereich: www.tirol.gv.at/themen/bildung/einrichtungen/medienzentrum/bildung/open-source/

Arbeitskreis Open Source der Wirtschaftskammer Tirol Fachgruppe Unternehmensberatung und Informations-technologie: www.os-tirol.at

Open-Source-Plattform der Firma cibex:www.opensourceforbusiness.info

Open-Source-Plattform mit österreichischem Fokus:www.ocg.at/ak/osp/index.html

Peter Eder und Johann Keusch-nigg von Ninus Consulting sind von der kostenlosen Warenwirt-schaft AvERP überzeugt

cibex-Geschäftsführer Josef Weisskopf (li.) und Dr. Thomas Krausse

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Wohl fast jeder Personalverantwortliche kennt die oft quälenden Fragen: Welche/r Kandidat/in ist für diese Position am besten geeignet? Welche bestehen-den Mitarbeiter/innen können als Nachwuchskräfte weiter aufgebaut werden? Kann sich der oder die neue Mitarbeiter/in in das bestehende Team gut integrie-ren? Wie kann ich meine Mitarbeiter/innen bestmög-lich motivieren? Und vor allem: Sind meine Mitarbei-ter/innen am richtigen Platz? Entscheidungen, die für den Erfolg eines Unterneh-mens von großem Stellenwert sind.

Die PotentialanalyseMit Hilfe von wissenschaftlich fundierten psycholo-gischen Testverfahren wird bei der Potentialanalyse ein detailliertes Profi l über Begabungen, Persön-lichkeit, Interessen und Qualifi kationen erstellt. Die Potentialanalyse am WIFI Innsbruck können sowohl Privatpersonen in Anspruch nehmen als auch Unter-nehmen für die Auswahl ihrer Mitarbeiter oder wenn es um Fragen der gezielten Weiterentwicklung beste-hender Mitarbeiter geht.

„Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt. Im Ge-gensatz zu vielen anderen Verfahren oder Online-Tests bekommen Bewerber und Unternehmen bei uns ein ausführliches Nachgespräch sowie eine Rückmel-dung der Ergebnisse inklusive schriftlicher Unterla-gen. Bei Potentialanalysen für Unternehmen wird zu-dem ein genaues Profi l erstellt, um die Anwärter auf die speziellen Anforderungen einer bestimmten Stelle zu beurteilen“, erläutert Mag. Andreas Zelger vom Berufs- und Bildungsconsulting am WIFI Innsbruck. Viele Unternehmen nutzen die Potentialanalyse fi r-menintern, um das Entwicklungspotential bestehen-der Mitarbeiter zu erkennen. „So entsteht eine Win-win-Situation für beide Seiten: Ein zufriedener und motivierter Mitarbeiter ist auch für das Unternehmen ein großer Gewinn“, so Zelger. Ein Beraterteam, be-stehend aus langjährig erfahrenen Wirtschaftspsy-chologen, unterstützt die Personalverantwortlichen in den Tiroler Unternehmen in ihren Entscheidungen.

Fachkräfteentwicklung für die Mitarbeiter von MorgenWelcher Lehrling ist der Geeignetste? Wer hat das beste Potential und wer kann als künftige Fachkraft

Schlüsselfaktor MitarbeiterDie geeignetsten Mitarbeiter fi nden und halten!Motivierte Mitarbeiter sind das größte Kapital eines Unternehmens. Personalverantwortliche müssen für das Unternehmen Entscheidungen von großer Tragweite treffen. Das Berufs- und Bildungsconsulting am WIFI Innsbruck ist der Ansprechpartner in allen Fragen der Personalauswahl, für unternehmensinterne Personal-entscheidungen sowie für die richtige Lehrlingsauswahl.

entwickelt werden? Gerade Klein- und Mittelbetriebe können sich dabei oft nur auf Schulzeugnisse und das Bewerbungsgespräch verlassen. „Beim Auswahlver-fahren für Lehrlinge ermitteln unsere Berater vom Berufs- und Bildungsconsulting Stärken, Schwächen, Leistungsfähigkeit, Entwicklungsstand und Nei-gungen der Jugendlichen auf die Anforderungen der Berufsschule und des Betriebes hin. So kann nicht nur die richtige Entscheidung getroff en, sondern der Jugendliche in seiner Lehrzeit auch gezielt gefördert werden“, so Zelger.

Ansprechpartner zu allen Fragen der Berufswahl, Aus- und WeiterbildungNeben den unternehmensbezogenen Verfahren für Mitarbeiter bietet das WIFI Berufs- und Bildungs-consulting Schülern, Jugendlichen, Maturanten und Studenten sowie auch Um- und Wiedereinsteigern ein maßgeschneidertes Service und Beratung für wei-tere berufl iche wie auch ausbildungsrelevante Ent-scheidungen.

WIFI Berufs- und BildungsconsultingMag. Andreas ZelgerEgger-Lienz-Straße 116, 6020 InnsbruckTel.: 05 90 90 5-7454

Informationen und Anmeldung:Sabine KoflerTel. 05 90 90 [email protected]

Mag. Andreas Zelger

Text: Doris PennaFoto: BLICKFANG photographie

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ftIn Kooperation mit der IG Passivhaus Tirol

Die Passivhaus-Technologien werden zum Standard im Hochbau. Mit den Praktikerkursen Passivhaus Massivbauer (Va-Nr. 52601), Passivhaus Holzbauer (Va-Nr. 52602) und Passivhaus Haustechniker ��������� ��������������������������������������������������������

Termin: 12. – 14.01.12 und 19. – 21.01.12 (Prüfung: 28.01.12)

In Kooperation mit der IG Passivhaus Tirol

Information und Anmeldung: Gabriele Hable | t: 05 90 90 5-7271 | e: [email protected]

www.wifi.atWIFI Tirol

Fit für neue Baustandards

Im Zuge der EU-Klimaschutzziele lautet die klare Vor-gabe, die Energiebilanz von Bauprojekten zu verbessern. Die neuen Baustandards bringen weitere Veränderungen auch für die heimische Bauwirtschaft. Schon in wenigen Wochen – nämlich mit 1.1.2012 – gelten strengere Kri-terien für die Tiroler Wohn bauförderung. 2013 tritt die neue, weiter verschärfte EU-Verordnung betreff end die Gebäudeenergie in Kraft. Und 2020 lautet die Strate-gie in Europa endgültig „NZEB“ (Nearly Zero Energy Building). Konkret geht es dabei um die Reduktion des Heizwärmebedarfs. Dazu muss die Haustechnik per-fekt auf das Gebäude abgestimmt sein. Und das stellt Handwerker im operativen Bereich vor neue Herausfor-derungen, denn kein Arbeitsbereich kann nur mehr für sich alleine betrachtet werden.

In Kooperation mit der IG Passivhaus Tirol bietet das WIFI spezielle Kurse für bauausführende Berufs sparten an, damit sich Fachhandwerker das Know-how für die Passivhaus-Bauweise aus erster Hand aneignen können. Angeboten werden die drei Fachrichtungen „Passivhaus Massivbauer“, „Passivhaus Holzbauer“ und „Passivhaus Haustechniker“. Die Kurse zeichnen sich durch einen starken Praxisbezug aus. Vermittelt werden gewerke-übergreifende Fertigkeiten, um etwaige Lücken in der Umsetzung von Bauprojekten zu schließen. Egal ob in der Planung oder der Detailausführung, ob Zimmerer oder Installateur, ob Geselle oder Techniker – machen Sie sich mit den Passivhaus-Technologien vertraut! Die Vorgaben zu erfüllen heißt vor allem auch, etwai-ge bauliche Folgeschäden von vornherein bestmöglich

zu vermeiden und sich in Haftungsfragen abzusichern. Mittels neu eingeführter Testverfahren wie z.B. des Blower-Door-Tests und der Wärmebilder können Bau-fehler nämlich präzise erkannt und auf das ausführende Unternehmen zurückgeführt werden. Und das kann teuer werden!

Im Anschluss an den Kurs kann das „Int. Zertifi kat zum Passivhaus-Handwerker“ (nach den Regeln des Passiv-haus Institut Darmstadt) erworben werden (Prüfung).

Termine: 12.–14.01.2012 und 19.–21.01.2012 (Prüfung: 28.01.2012)

Information und Anmeldung:

Gabriele Hable, Tel.: 05 90 90 [email protected], www.wifi.at

IG Passivhaus Tirol, Tel.: 05412/20 700 [email protected], www.igpassivhaus-tirol.at

„Es ist wichtig, dass alle Mitarbeiter im Betrieb das Passivhaus-Prinzip verstehen und in die Praxis umsetzen können. Nur so können die künftigen Heraus-forderungen und gesetzlichen Vorga-ben erfüllt werden.“Bmst. Ing. Wolfgang Hörfarter / Hörfarter Bau GmbH, 6341 Ebbs

„Im Passivhaus spielt innovative und effi -ziente Haustechnik eine besondere Rolle. Der Kurs vermittelt praxisorientiert, worauf es beim Einbau der verschiedenen Sys-teme ankommt.“Hartwig Gstrein,Heizung – Sanitär – Solar Hartwig Gstrein GmbH, 6473 Wenns

IG Passivhaus Tirol und WIFI machen fi t für neue Baustandards

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Ohne Innovationen kein Wachstum

Was wären wir ohne Fortschritt? Ohne große und kleine Innovationen und neue Technologien? Innovationen treiben nicht nur die Wirtschaft an, sondern beeinflus-sen unser gesamtes Leben. Von den vielen Ideen und Erfindungen findet nur ein Bruchteil den Weg in die un-ternehmerisch erfolgreiche Umsetzung. Die eigens dafür gegründete Abteilung Innovation und Technologie in der Wirtschaftskammer Tirol berät, unterstützt und begleitet kleine wie große Innovationsprojekte durch Information und Beratung in verschiedenen Themenbereichen.

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„Innovationen und kreatives Denken sind von uner-messlichem Wert für unseren Wirtschaftsstandort Tirol“, unterstreicht WK-Präsident Jürgen Bodenseer die Bedeutung von Innovationen für unsere Wirt-schaft. „Innovationen führen zu neuen Produkten, neuen Unternehmen, neuen Arbeitsplätzen und si-chern damit den Standort Tirol für die Zukunft ab. Unsere Unternehmen machen aus innovativen Ideen marktreife Produkte und Dienstleistungen und schaf-fen somit attraktive Arbeitsplätze, die unseren hohen Lebensstandard absichern“, betont auch Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. „Innovativ zu sein bedeu-tet, ausgetretene Pfade zu verlassen, ein Risiko ein-zugehen und erfordert zudem eine Portion Mut“, hält WK-Präsident Jürgen Bodenseer im Rahmen der Ver-leihung des Tiroler Innovationspreises fest.

Starke Unterstützung in der WirtschaftskammerUm der Wichtigkeit des Th emas noch mehr Nachdruck zu verleihen, wurde im Jahr 2010 die Abteilung Inno-vation & Technologie in der Wirtschaftskammer Ti-rol ins Leben gerufen. „Ich wünsche mir, dass uns die Unternehmen mit ihren Ideen und Innovationen mög-lichst früh kontaktieren“ appelliert DI Gernot Bock, Leiter der Abteilung. „Wir können mit unseren Exper-ten und unserem Know-how von Anfang an beratend und unterstützend begleiten, damit ihre Erfolgschan-cen steigen. Da es meist um sensible Informationen geht, möchte ich betonen, dass wir selbstverständlich zur Verschwiegenheit verpfl ichtet sind.“Das Aufgabengebiet der Abteilung ist vielfältig und reicht zum Beispiel von Ideen- und Innovationsmanage-ment, Patent-Marken-Design-Schutz, Produktzulas-sung/Zertifi zierung und Qualitätsmanagement bis zu Betriebsanlagengenehmigungen, und nicht zu vergessen die Innovationsförderungen von Land, Bund und EU. „Im Zuge von Entwicklungsprojekten kommen oft ver-schiedene Th emen auf die Unternehmen zu, mit welchen sie vorher noch nicht zu tun hatten. Wir sind sozusagen der praktische Arzt für Innovative, die Erstanlaufstelle und das Navigationssystem in der Förder- und Exper-tenlandschaft“ verrät Gernot Bock.

Ein weiter Weg Innovation ist ein kurzes Wort, eine Erfi ndung erfolg-reich auf den Markt zu bringen, oft ein langer Weg. „Je früher sich Unternehmen oder Erfi nder an die Exper-

ten der Wirtschaftskammer Tirol wenden, desto eher können wir zur erfolgreichen Umsetzung beitragen. Wir machen uns in einem ausführlichen Erstgespräch ein Bild von der aktuellen Situation und entscheiden dann, ob wir in dem Fall selbst weiterhelfen können oder an Vertragspartner oder gezielt an andere öff ent-liche Beratungseinrichtungen weitervermitteln“, ver-rät Bock. Finanzierung ist bei den meisten Projekten ein wichtiges Th ema, daher ist die Kenntnis der rele-vanten Förderstellen und Förderungen essentiell.

Auf den Plan kommt‘s anAuf keinen Fall planlos sollten Unternehmer oder pri-vate Erfi nder mit ihren Innovationen umgehen. „Je-der Plan kann und wird in unserer schnelllebigen Zeit wieder schnell veralten, aber ganz ohne Plan ist man im Blindfl ug unterwegs. Aus diesem Grund ist es von großer Bedeutung, von Anfang an zu Ende zu den-ken, und zwar bis zum erzielbaren Verkaufspreis und Marktanteil – auch wenn’s am Anfang schwer fällt. Mögliche Schwierigkeiten werden meist frühzeitig er-kannt, aber zu wenig ernst genommen. Auch an Klei-nigkeiten, wie z.B. CE-Kennzeichnung oder Betriebs-anlagengenehmigungen, sollte man frühzeitig denken, da es sogar daran scheitern kann“, weiß Gernot Bock aus Erfahrung. Die Experten des vierköpfi gen Teams in der Wirtschaftskammer Tirol wissen um verschie-denste Eventualitäten rund um Innovationen Bescheid und können so von Anfang an vorausschauend, bera-tend und unterstützend zur Seite stehen.

Förderungsschlaraffenland TirolEinen sehr wichtigen Th emenbereich der Abteilung Innovation & Technologie stellen die Förderungen dar. Obwohl wir sozusagen in einem Förderungs-schlaraff enland leben, ist es als Unternehmen oder privater Erfi nder oft doch sehr schwierig, sich in dem Dschungel an Förderungen zurechtzufi nden. „In an-deren Ländern, z.B. in der Schweiz, ist es teilweise sehr viel schwieriger, überhaupt fi nanzielle Unter-stützung zu bekommen“ betont Bock. Es gibt in Tirol aus dem öff entlichen Bereich einige fi nanzielle und nichtfi nanzielle Förderungen, jedoch muss man wis-sen, wohin man sich mit welchem Anliegen wenden kann. „Ein Unternehmen hat primär sein Geschäft zu tätigen, unsere Aufgabe ist es, sie zu unterstützen. Manchmal reicht es schon aus, die richtigen Kon-takte zu knüpfen, anderenfalls wiederum sind die

Text: Doris PennaFotos: BLICKFANG photography, iStockphoto, beigestellt

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In einem ein- bis zweistün-digen Erstgespräch wird die Ist-Situation analysiert. Je früher in der Entwick-lung man die Anlaufstelle kontaktiert, umso hilfreicher und reibungsloser wird sich die Beratung gestalten. Dies gilt für große wie kleine, pri-vate oder unternehmerische Innovationsprojekte.

Abteilung Innovation & TechnologieWirtschaftskammer Tirol

• Leiter: DI Gernot Bock, Spezialgebiet Innovation, Förderungen, Schutzrechte

Ing. Richard Stöckl, Spezialgebiet Energie- und Umwelttechnik inkl. Förderungen

DI (FH) Ingobert Knapp, Spe-zialgebiet Betriebsanlagen und Qualitätsmanagement

Weitere wichtige öffent-liche Anlaufstellen:

• CAST• Standortagentur Tirol• aws (Austria Wirtschaft Service)

Anlaufstelle für Koopera-tion, z. B. mit Forschungs-einrichtungen:• Transidee• EEN-Netzwerk (Wirtschafts- kammer, Standortagentur)

Leistungen wesentlich weitreichender“ so der Leiter der Abteilung Innovation & Technologie in der Wirt-schaftskammer Tirol. „Einzigartig in Österreich ist der Patententwicklungspool von Wirtschaftskammer Tirol und Land Tirol. Diese Förderung gibt es nur in Tirol und ist insbesondere auch für private Erfi nder gedacht. Bis zu 80 % der Patententwicklungskosten oder maximal 30.000 Euro können mit einem zins-losen Darlehen gefördert werden. Zuschuss gibt es für Gutachten, Prototypenentwicklung und betriebs-wirtschaftliche Umsetzungsberatung. „Wir fördern damit die erfolgreiche Entwicklung patentierbarer Tiroler Erfi ndungen und am Ende auch Unterneh-mertum.“ Ein Beispiel ist das Projekt eines Innsbru-cker Gastronomen und Hobby-Aquarianers, der ein Tisch aquarium entwickelt. In dem Tisch kann man die eleganten Fische, Korallen und Anemonen wie mit einer Taucherbrille hautnah beobachten. Bevor er zur Wirtschaftskammer gekommen ist, hatte Herr Bliem schon beträchtlich in die Entwicklung inve-stiert. „In der Wirtschaftskammer hatte ich die rich-tigen Ansprechpartner. Man hat mich nicht im Regen stehen lassen, die Betreuung war sehr umfangreich und gut. Das Ingenieurbüro Mintscheff , welches man mir vermittelt hat, ist extrem hilfreich und engagiert. Ohne die Förderung würde ich außerdem sicher für die Entwicklung zwei Jahre länger brauchen“, so Hel-mut Bliem. Den Aquariumtisch-Prototyp kann man

übrigens in seinem Café King George in der Amraser Straße begutachten.

Patente und SchutzrechteVon sehr großer Bedeutung für neue Produkte, Innova-tionen und Erfi ndungen sind die Patente und weiteren Schutzrechte. Nicht nur eigene Schutzmöglichkeiten, sondern auch bestehende fremde Schutzrechte sind zu beachten. „Wir befi nden uns nun mal in einem Rechts-raum. Wann immer ein Unternehmen etwas Neues macht, liegt es in seiner eigenen Verantwortung, darauf zu achten, dass es nicht fremde Rechte verletzt“, schildert Gernot Bock diesen umfassenden Rechtsbereich in ein-fachen Worten. „Erteilte Patente sind wie ein Gesetz zu beachten. Andererseits sind die Patentdatenbanken mit über 50 Millionen Patenten aber auch ein Riesenfundus für neue Ideen und man kann dort als Unternehmen durchaus auf interessante Errungenschaften stoßen.“ Wichtig ist es jedenfalls für Unternehmen, vor größeren Forschungstätigkeiten umfassend zu recherchieren, ob es nicht schon Patente gibt, die die Verwertung verhin-dern können. Eigene Patentanmeldungen sind gründ-lich zu überdenken. „Jedes Patent verursacht primär ein-mal Kosten. Deshalb rate ich dazu, vor jeder Anmeldung dringend eine Recherche durchzuführen. Diese Suche gestaltet sich für Laien jedoch schwierig und man sollte daher Profi s wie uns, das Patentamt oder auch einen Pa-tentanwalt zu Rate ziehen“, erläutert Gernot Bock.

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DI Gernot Bock leitet seit gut einem Jahr die neu ge-gründete Abteilung für Innovation & Technologie in der Wirtschaftskammer Tirol. Wir haben ihn zu seiner spannenden wie herausfordernden Tätigkeit befragt.

eco.nova: Herr Dipl.-Ing. Bock, vor rund einem Jahr wurde die Abteilung Innovation & Technologie in der Wirtschaftskammer gegründet. Wie blicken Sie auf dieses Jahr zurück?DI Gernot Bock: Sehr positiv. Ich habe eine tolle Firma verlassen (Fa. Datacon), aber eine sehr interes-sante und herausfordernde Tätigkeit gewonnen. Die Wirtschaftskammer hat dem Th ema Innovation & Technologie eine eigene Abteilung gewidmet, um der Wichtigkeit des Th emas gerecht zu werden. Früher waren ähnliche Aufgaben intern anders organisiert. Heute sind wir als Abteilung mit bald schon fünf Mit-arbeitern zentrale Anlaufstelle für innovationsrelevante Th emen. Wir fungieren sozusagen als praktischer Arzt für kreative und innovative Köpfe oder Unternehmen. Wir bieten Information, Aufklärung, Rat und Ver-mittlung in Form professioneller Dienstleistung.

Was sind Ihre Hauptaufgaben?Diese sind breit gefächert, betreff en aber vorwiegend die Th emen Förderungen, Betriebsanlagengenehmi-gungen, Patente und Schutzrechte sowie auch Be-ratungen zu Ideen- und Informationsmanagement. Th emenbezogene Schwerpunkte gibt es keine, wir sind für alle Tiroler Innovativen gleichermaßen da.

Wie kann man sich so eine Beratung vorstellen?In einem sehr ausführlichen Erstgespräch machen wir uns ein Bild von der Situation, ganz egal, ob es ich um ein Unternehmen oder einen privaten Erfi nder handelt. Es gibt kein Patentrezept, jede Situation ist anders. Daher entscheiden wir dann, ob wir in dem Falle selbst weiterhelfen können oder zu einem un-serer Vertragspartner oder einer anderen öff entlichen Institution weitervermitteln. Es gibt aus dem öff ent-lichen Bereich sehr gute kostenlose Unterstützung, nur wissen die wenigsten davon.

Wer kann oder soll sich an Sie wenden?Wie schon erwähnt, ist die Bandbreite sehr groß, vom privaten Erfi nder bis zum großen Unternehmen. Oft werden wir erst kontaktiert, wenn es ein Problem gibt, zum Beispiel wenn das Geld ausgeht. Ich würde mir sehr wünschen, dass sich innovative Unternehmen schon viel früher melden, damit es erst gar nicht zu Problemen kommt. Wir sind der Verschwiegenheit verpfl ichtet, es braucht sich also niemand vor Ideen-klau zu fürchten. Dadurch dass wir viele Fälle be-gleiten, können wir schon im Vorfeld wichtige Tipps geben und Kontakte knüpfen. Beispielsweise haben

Innovationen braucht das Land

wir einen KfZ-Mechaniker-Meister, der ein neues Getriebe entwickelt hat, mit einem Berater in Kon-takt gebracht, der auf die Verwertung in der Automo-bilindustrie spezialisiert ist.Eine typische Situation ist, dass jemand eine Ent-wicklung vorhat, mit oder ohne Patentierung, und wichtiges Know-how oder auch die Finanzen zur Re-alisierung fehlen. Das Zauberwort ist hier Vernetzung und Kooperation. In der modernen Wirtschaftswelt ist es sehr schwierig, Neuentwicklungen ganz allei-ne in annehmbarer Zeit zu stemmen, mitunter auch für große Firmen. Eine besonders empfehlenswerte und höchst vertrauenswürdige kostenlose Dienst-leistungsorganisation ist diesbezüglich das EEN-Netzwerk. Dieses europaweit tätige Netzwerk hilft vor allem kleinen Unternehmen beim Finden von ent-sprechenden hochspezialisierten Partnern.

Was sind für Sie Innovationen?Innovationen haben immer einen gewissen Neuheits-grad in der jeweiligen Branche. Ich lehne mich am liebsten an das Patentgesetz an: Sie sind neu und er-fi nderisch, heben sich also vom bekannten Stand der Technik deutlich ab. Eine Innovation ist es insbeson-dere dann, wenn sich noch der Markterfolg einstellt oder zumindest unmittelbar absehbar ist. Ansonsten handelt es sich um einen Gag.

Sie sind ja zur Verschwiegenheit verpfl ichtet, aber können Sie uns vielleicht doch über eine nennens-werte Innovation aus Tirol berichten? ▲

DI Gernot Bock, Wirschaftskammer Tirol

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Bereits zum zehnten Mal verliehen Land Tirol und Wirtschaftskammer Tirol den Tiroler Innovations-preis. Im Rahmen der Design- und Erfi ndermesse auf der Innsbrucker Herbstmesse wurden Tirols in-novative Unternehmen in das Licht der Öff entlichkeit gerückt und drei Preisträger gekürt. Denn Innovation bedeutet Wachstum und Wohlstand für unser Land.

And the winners are ...

Am 6. Oktober 2011 war es so weit. Drei Preisträger durften ihre Trophäen von den Gratulanten WK-Prä-sident Jürgen Bodenseer, Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Landesrat Bernhard Tilg in Empfang nehmen. Drei Preisträger, denen für ihre Innovati-onen Anerkennung gezollt wurde. Anerkennung für ihren „Mut, ausgetretene Pfade zu verlassen und ein

Ja, und zwar handelt es sich dabei um eine Weltsensa-tion im Musikbusiness namens Deefl exx, ein Klang-diff user, der den Schall im Raum gleichmäßig verteilt und das Klangerlebnis optimiert. Entstanden ist die-se Innovation beim hobbymäßigen Gitarrespielen, wo der Erfi nder Hubert Hochleitner die besondere Schallrefl exionswirkung entdeckt hat. Über den Pa-tententwicklungspool von Wirtschaftskammer Tirol und Land Tirol wurde die Entwicklung zum serien-reifen Prototyp fi nanziell unterstützt. Mittlerweile wird der Deefl exx schon verkauft, wird von Profi s hochgeschätzt und hat weltweit ein Riesenpotential.

Innsbruck bietet ja als Universitätsstadt auch viele Möglichkeiten der universitären Forschungsarbeit. Wie sieht hier die Zusammenarbeit mit Tiroler Un-ternehmen aus?Universitätsinstitute arbeiten prinzipiell gerne mit Unternehmen zusammen, und zwar nicht nur tech-nische Bereiche, sondern auch solche, von denen man es nicht vermuten würde. In meiner Zeit bei der Fir-ma Westcam hatten wir beispielsweise ein Projekt mit dem Institut für Psychologie, Prof. Sachse. Denkbar ist beispielsweise die Untersuchung der psycholo-gischen Wirkung der eigenen Produkte. Die Orga-nisation Transidee hilft von Seiten der Universität, die richtigen Forschungseinrichtungen zu fi nden. Die Forschungsmöglichkeiten in Zusammenarbeit mit der Universität sind vielfältig, von Diplomarbeiten und Dissertationen bis hin zu groß angelegten For-schungsprojekten. Das EEN-Netzwerk bietet kosten-lose Dienstleistung zur Vermittlung von Entwick-lungspartnern in ganz Europa.

Welche Rolle spielen Schutzrechte und Patente in Ihrer täglichen Arbeit?Eine große. Seit meinem Berufsstart war ich immer für Patente zuständig und habe daher in diesem Be-reich schon einen großen Erfahrungsschatz aufbauen können. Es gibt viel Nichtwissen und Falschwissen über Patente. Bei rechtzeitiger Beratung und Recher-che entweder über das Patentamt, einen Patentanwalt oder unsere Vertragspartner kann man sich nicht nur hohe Kosten sparen, sonder mitunter auch einiges an Entwicklungsarbeit. In diesem Bereich hatte ich in

meinem vorherigen Job ein Schlüsselerlebnis. Als ich die Anweisung bekam, alles stehen und liegen zu las-sen, um sofort ein Patent anzumelden, habe ich doch noch zwei Tage in die Recherche investiert. Ich habe ein Patent gefunden, in welchem exakt diese Technolo-gie schon von einer großen deutschen Firma patentiert worden war, es war jedoch nicht mehr aktiv. So haben wir zwar an die 4.000 Euro für die Patentanmeldung gespart, aber die eigentliche Moral von der Geschichte war: Mit einer geeigneten Patentrecherche hätten wir schon viel früher die Technologie fi nden und einsetzen können. Eventuell hätten wir die Schutzrechte sogar übernehmen können, um den Patentschutz zu genie-ßen. Ein interessantes Rechtsgebiet, das für erfi nde-rische Köpfe von großem Stellenwert ist.

Ist Tirol aus Ihrer Sicht reich an Innovationen?Jedenfalls reich an Ideen, wie ich an den vielen An-fragen sehe, und das ist schon einmal eine gute Vo-raussetzung. Die Anzahl der Innovationen kann man leider schwer messen. Politiker rühmen sich gerne mit den hohen Summen, die für Forschung und Entwick-lung ausgegeben werden, und stellen auch die Anzahl an Patentanmeldungen in direkten Zusammenhang mit der Innovationskraft. Beides bedeutet aber nur, dass man kräftig Geld ausgibt. Daher sind die Zah-len für mich nicht wirklich aussagekräftig. Eine Fir-ma sagt ja nicht: Letztes Jahr haben wir 10 % mehr für Forschung ausgegeben, wir waren also wieder um 10 % innovativer. Patente zählen auch nur dann, wenn sie einen echten Wert für die Firma haben und ihre Schutzfunktion erfüllen.Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung allein sagen darum auch nichts über die Innovationskraft eines ganzen Landes aus, die wirtschaftlichen Resul-tate zählen am Ende. Ich vergleiche das gerne auch mit einem Skiteam: Nur weil ein Land viel Geld in ein Skiteam investiert, heißt das noch lange nicht, dass es auch gewinnt. Entscheidend ist auch das Rundherum – die Professionalität, das Know-how, die Geschwin-digkeit und dass alles zusammenpasst. Letztendlich zählt der unternehmerische Erfolg und genauso ver-hält es sich mit Innovationen und Patenten. Diese Professionalität und den Erfolg zu fördern ist eine unserer wesentlichen Aufgaben.

Deeflexx Schalldifuser, eine Innovation, die heuer auch auf der Ideen- und Erfindermesse präsentiert wurde

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Risiko einzugehen“, wie es WK-Präsident Jürgen Bodenseer anlässlich der Verleihung eindrucksvoll formulierte. „Das Land Tirol muss auch in Zukunft eine pulsierende und wettbewerbsstarke Region blei-ben“, erklärt auch der für Wissenschaft zuständige Landesrat Bernhard Tilg, „mit der Technologieof-fensive können wir attraktive Ausbildungen für die Arbeitsplätze der Zukunft anbieten“ so Tilg weiter. „In dem wir einen Sieger in das Licht der Öff entlich-keit rücken, wollen wir, dass die Leistung des Unter-nehmens gesehen wird und auf der anderen Seite an-dere anregen, es ihnen gleich zu tun“, so Gernot Bock über die Hintergründe des Tiroler Innovationspreises, „denn um Innovationen erfolgreich in die Tat umzu-setzen, bedarf es viel Kreativität und vor allem Mut.“

Hoher Stellenwert InnovationZur Förderung und Anerkennung der innovativen Kräfte des Landes haben das Land Tirol und die Wirtschaftskammer Tirol bereits 1993 den Innova-tionspreis ins Leben gerufen. Um den hohen Stel-lenwert dieses Th emas für unsere Wirtschaft zu unterstreichen, wird der Preis von nun an jährlich ausgeschrieben und verliehen.

„Beim Tiroler Innovationspreis zählen vor allem die Kriterien Innovationsgrad, Marktpotential und

Markterfolg. Die Größenordnung ist im Gegensatz zum Österreichischen Staatspreis für Innovation sekundär. Aber der Kundennutzen inklusive gesell-schaftlicher und sozialer Auswirkungen spielt sehr wohl eine Rolle für die Jury“, erklärt Gernot Bock.

Dotiert ist der Tiroler Innovationspreis für die Preis-träger in den zwei Kategorien „Dienstleistungsin-novation“ und „Technische Innovation“ mit je 7.500 Euro, für das konzeptionell am besten vorbereitete, jedoch noch nicht umgesetzte Innovationsprojekt wird ein Sonderpreis in der Höhe von 3.000 Euro verliehen.

Spannende Juryarbeit46 Projekte wurden 2011 beim Innovationspreis eingereicht. Harte Arbeit für die dreiköpfi ge Jury, bestehend aus Dr. Andreas Braun (Swarovski Kris-tallwelten), Dr. Sarah Matt-Leubner (transidee) und Gerhard Perlot (Auslandstiroler, Vorstand Younicos mit Sitz in Berlin).

„Es wurde angeregt diskutiert, doch die Favoriten ha-ben sich dann schnell herauskristallisiert“, schildert Gernot Bock die Entscheidungsfi ndung der Jury, wel-che vom Geschäftsführer des CAST, Christian Ma-thes, moderiert wurde. ▲

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Und hier sind sie nun, die Preisträger des Tiroler Innovationspreis 2011:

Kategorie Technische Innovation Innovation: splineTEX®Unternehmen: superTEX composites GmbHiG, Telfs

Eine Innovation, die durchaus noch von sich reden machen wird. Die Architektin und Wissenschaft-lerin Dipl.-Ing. Valentine Troi hat mit splineTEX® eine neuartige Leichtbau-Werkstoff technologie er-funden und entwickelt, die noch für viel Aufsehen sorgen wird. Seit 2009 patentrechtlich geschützt, wird der Mehrphasenwerkstoff bereits an unter-schiedlichsten Produkten und Projekten inter-national für Prototypen gehandelt. Ursprünglich am Institut für experimentelle Architektur an der Universität Innsbruck als Forschungsprogramm für Architekten und Designer entwickelt, stößt spline-TEX® zunehmend auch auf Interesse in der Auto-mobilindustrie, im Flugzeug- und Bootsbau sowie in der Raumfahrt.

Das Geheimnis dahinter ist von Valentine Troi in einfachen Worten gelüftet: „Der Mehrphasenwerk-stoff auf Basis von Kohle-, Glas-, Basalt- oder Hanf-fasern kann nämlich in weichem Zustand – in dem er sich ähnlich einem Gartenschlauch verhält – ein-fach in die gewünschte Form gebracht werden, bevor er dann gehärtet wird. Aufwendiger Formenbau, wie er derzeit noch zur Herstellung frei geformter Struk-turbauteile notwendig ist, erübrigt sich dadurch.“ So können komplexe geometrische Strukturen weitaus kostengünstiger als bisher hergestellt werden.

splineTEX® ist also ein neuartiger schlauchförmiger Verbundwerkstoff aus faserverstärktem Kunststoff , mit dem leichte, hochbelastbare, wetter- und korro-sionsbeständige, komplex geformte Strukturelemente in unterschiedlichen Maßstäben für dementspre-chend unterschiedliche Anwendungen hergestellt werden können. Laufende Prototypenentwicklungen

sind zum Beispiel frei geformte CFK-Rohrelemente für Flugzeuginstallationen, CFK-Tragwerkselemente für die Raumfahrttechnologie, frei geformte Trag-werkselemente für leichte Überdachungen, begrünte Fassadenelemente, Möbel und Einrichtungsgegen-stände. Die Möglichkeiten des Einsatzes dieser in-novativen Entwicklung sind also groß. Und nachdem nun auch effi ziente Recyclingprozesse für den Werk-stoff entwickelt wurden, steht dem Einsatz nichts mehr im Wege.

Die Entwicklung der revolutionären Werkstoff tech-nologie am Institut für experimentelle Architektur unter der Leitung von Dipl.-Ing. Valentine Troi wurde vom Tiroler Wirtschaftsfonds gefördert. Die zweite Forschungsphase superTEX-Prototypen wurde vom Prototypenförderungsprogramm des BMWFJ ge-fördert und letztendlich unterstützten das CAST und das AWS die Spin-off -Unternehmensgründung superTEX composites GmbHiG im Jahre 2011. Un-ternehmenszweck der superTEX composites GmbHiG

ist nun die Entwicklung und Vermarktung von Pro-dukten und Projekten auf Basis des revolutionären Werkstoff es splineTEX®. „Das Marktvolumen ist aufgrund der Neuheit und der breiten Anwendbar-keit von spline TEX® in unterschiedlichsten Markt-segmenten in dieser frühen Phase noch nicht seriös einschätzbar“, betont Firmengründerin Valentine Troi, „doch wird das Marktpotential aufgrund der durchwegs positiven Feedbacks von Hersteller- wie von Anwenderseite als sehr hoch eingestuft.“ Gute Innovationen werden in unserem Land erfreulicher-weise auch dementsprechend gefördert.

> www.supertex.at

Architektin und Wissenschaftlerin DI Valentine Troi

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Kategorie Dienstleistungsinnovation Innovation: Achilles Schwachstellenidentifi kationUnternehmen: Ingenieurbüro Passer & Partner Ziviltechniker GmbH, Innsbruck

Wasserinfrastrukturen wie die Wasserversorgung und -entsorgung zählen zu den Lebensadern von besiedel-ten Gebieten und Ballungsräumen. Doch diese sind verletzbar. Neben teilweise anstehenden Rehabilitie-rungsmaßnahmen können auch Naturereignisse wie Hochwasser oder Muren, terroristische Anschläge und alternde Leitungen eine potentielle Gefahr in der Versorgung darstellen. „Die Trinkwasserversorgung ist natürlich ein sensibles Th ema für Gemeinden“, er-läutert Dipl.-Ing. Erich Fritsch, Geschäftsführer des Ingenieurbüros Passer & Partner ZT GmbH in Inns-bruck, welches sich dem Th ema Wasser verschrieben hat und zum Beispiel auch in den Bereichen Wasser-kraft, Schutzwasserbau, Abfalltechnik und Kläranla-gen tätig ist.

Mit dem Programm Achilles Schwachstellenidentifi ka-tion können mögliche Störfaktoren oder Schwachstellen in Wasserversorgungsnetzen und Kanalnetzen auch in Extremsituationen simuliert und aufgespürt werden.

„Die Idee zum Projekt kommt eigentlich von Prof. Dr. Wolfgang Rauch vom Institut für Umwelttech-nik der Universität Innsbruck, dem die Sicherheit in kommunalen Netzen wie auch uns ein großes Anliegen ist“, schildert Fritsch den zündenden Funken zu dem äußerst innovativen Projekt. Neben der Universität Innsbruck und dem Ingenieurbüro Passer & Partner wurden auch gleich vier Betreiber der Wasserwirtschaft mit unterschiedlichsten An-forderungen sowie ein Softwareunternehmen ins Boot gezogen: die Innsbrucker Kommunalbetriebe, die Hall AG sowie die Vorarlberger Gemeinden Göfi s und Götzis und das Softwareunternehmen hydro IT. „Alle vier Betreiber haben für unsere Forschungstätigkeit sehr unterschiedliche Netze eingebracht; vom sehr großen und komplizierten Netz der IKB bis zum kleinen, aber ausschließlich pumpversorgten Netz der Gemeinde Göfi s konn-ten wir hier verschiedenste Anforderungskriterien testen“, so Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Möderl, Leiter des Forschungsprojektes von Seiten der Uni-versität. „Besonders wertvoll war es für uns, das Programm unmittelbar in der Praxis an verschie-denen Netzen und Betreibern testen zu können und auf seine Alltagstauglichkeit hin zu entwickeln.

Aus diesem Grund möchte ich mich auch bei allen Beteiligten für das Engagement und die gute Zu-sammenarbeit bedanken, jedem Einzelnen gebührt eigentlich der Innovationspreis“, lobt Fritsch die rund eineinhalb Jahre dauernde Zusammenarbeit.

„Wir als Ingenieurbüro gehen jetzt natürlich in die unmittelbare Anwendung des innovativen Pro-gramms und wenden die Technik vorerst in den öster-reichischen Gemeinden an. Im zweiten Schritt gehen wir dann weiter ins benachbarte Ausland, wie zum Beispiel Südtirol“, so Fritsch über den derzeitigen Einsatzbereich. Rein theoretisch könnte die in dieser Form weltweit einzigartige Technik auch weltweit zum Einsatz kommen, „doch müssen wir als kleines Ingenieurbüro realistisch bleiben, dass wir wahr-scheinlich keinen weltweit fl ächendeckenden Einsatz der Technik umsetzen können. Aber natürlich sind wir sehr bemüht, schwerpunktmäßig mit interna-tionalen Partnern zusammenzuarbeiten“, erläutert Fritsch die weiteren Zukunftspläne. Eine durchaus erfolgversprechende Tiroler Innovation.

> www.passer.at bzw. www.uibk.ac.at/umwelttechnik

Oben: Hochwasser in GöfisUnten: Karte von Götzis

DI Erich Fritsch, Geschäftsführer des Ingenieurbüros Passer & Partner ZT GmbH

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Das 2003 als universitärer Spin-off gegründete Unter-nehmen PhysTech in Pfl ach beschäftigt sich seit Anbe-ginn mit der Vakuum- und Dünnschichttechnologie.

Das Siegerprojekt widmet sich der Entwicklung und Umsetzung von funktionellen Schichten für die Hochtemperatur-Brennstoff zelle für den mobilen Einsatz in Nutz- und Privatfahrzeugen. „Zahlreiche Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Hochtempe-ratur-Brennstoff zelle haben gezeigt, dass das Flach-zellen-Konzept das weltweit bevorzugte Zellkonzept ist“, erläutert Dr. Georg Strauss, Firmengründer der PhysTech Coating Technology GmbH.

Der stetig zunehmende Stromverbrauch in PKW und LKW sowie das wachsende gesellschaftliche wie auch politische Umweltbewusstsein forcieren Brennstoff -zellen-Technologien für eine effi ziente On-board-Stromerzeugung, die auf Basis derzeit verfügbarer Treibstoff e wie Diesel, Kerosin und Ethanol funk-

tionieren. So hängt der wirtschaftliche Erfolg einer MSC-Brennstoff zelle für mobile Anwendungen, wie zum Beispiel als zusätzliche Stromversorgungseinheit für Nutzfahrzeuge, stark von den Herstellungskosten, den Betriebskosten und den Betriebseigenschaften ab.Die intensive Zusammenarbeit mit Plansee stellt für das junge Unternehmen PhysTech die einmalige Chance dar, von projektorientierten Forschungs-aktivitäten zu einer kommerziellen Serienfertigung zu gelangen. Die ersten Schritte dafür sind mit der Errichtung von Produktionsanlagen für die Brenn-stoff zelle bereits gesetzt. 2012 soll die erste Vorserie realisiert werden, 2013 die Serienfertigung in vollem Gange sein. Insbesondere in den USA soll der bereits existierende Markt für LKW-APUs (Auxiliary Power Unit oder zu Deutsch zusätzliche Stromversorgungs-einheit) unterstützt durch entsprechende Gesetzge-bungen sehr hoch sein.

> www.phystech-coating.com

Sonderpreis bestes, noch nicht umgesetztes Projekt Innovation: funktionelle, dünne Schichten für Brennstoff zellenUnternehmen: PhysTech Coating Technology GmbH, Pfl ach

Oben: PlasmaprozessUnten: Beschichtungsmaterial Titan

Dr. Georg Strauss und Dr. Stefan Schlichtherle

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Staatspreis InnovationIm Rahmen der Jurytätigkeit für den Tiroler In-novationspreis wurden auch die Tiroler Entsand-ten zum österreichischen Staatspreis Innovation benannt.

Beim Staatspreis Innovation treten jedes Jahr die in-novativsten Firmen Österreichs an. „Innovative Un-ternehmen stärken die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Österreich, schaff en nach-haltig Arbeitsplätze und sichern den Wohlstand. Das Wirtschaftsministerium vergibt seit mehr als 25 Jahren den ‚Staatspreis Innovation‘ um die her-vorragenden Innovations- und Spitzenleistungen heimischer Unternehmen auch öff entlich zu würdi-gen“, so Dr. Reinhold Mitterlehner, Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend.

Vergeben wird der Staatspreis vom Wirtschaftsmi-nisterium, organisiert und abgewickelt vom Austria Wirtschaftsservice (aws).

Im Rahmen des Tiroler Innovationspreises werden auch die Kandidaten und Nominierten zum öster-reichischen Staatspreis benannt. „Der Tiroler In-novationspreis und der Staatspreis Innovation sind im Grunde getrennte Verfahren mit etwas unter-schiedlichen Kriterien“, erläutert Dipl.-Ing. Gernot Bock, Leiter der Abteilung Innovation und Tech-nologie in der Wirtschaftskammer Tirol. „Innovati-onsgrad, Kundennutzen und Markterfolg sind dabei zentrale Kriterien. Die Größenordnung spielt beim Staatspreis eine wesentlichere Rolle als bei uns in Tirol, wo wir die Innovation mehr relativ zur Unter-nehmensgröße betrachten“, so Bock weiter.

Im Rahmen der Verleihung des Staatspreises Innova-tion vergibt die Wirtschaftskammer Österreich den Sonderpreis ECONOVIUS, der an das innovativste kleine oder mittlere Unternehmen geht.

Bartenbach Lichtlabor GmbH, Aldrans Projekt: Aurilux Lichtsystem

Das System ist ein innovative, nachhaltige, blendfreie High-Power-LED-Beleuchtungslösung unter Ein-bindung von Material und Akustik. Dieses LED-Beleuchtungssystem bietet durch eine patentierte Linsentechnik deckenintegriert bei niedrigster Bau-höhe blendfreies Licht. Darüber hinaus erfüllt die Holzleichtbauweise jegliche Raumakustikanforde-rung. Einsetzbar ist dieses System vorrangig in Bü-ros, Meetingräumen sowie Aufenthaltsbereichen.

Westcam Projektmanagement GmbH, Mils Projekt: Tooth Pick & Place

Mit diesem zum Patent angemeldeten System zur Handhabung von Kleinteilen mit variierenden Geo metrien (Greifen und Stecken von natürlich geformten Prothesenzähnen) schließt Westcam vor allem eine weltweite Lücke am weltweiten Markt für die Zahnprothesenherstellung. Diese mussten bisher händisch mit relativ hoher Fehlerquote für den Versand auf Wachsleisten konfektioniert wer-den. Westcam hat nun ein System entwickelt, das diese manuelle, niedrig entlohnte Tätigkeit ersetzt. Weltweit einzigartig und mit hohen wirtschaft-lichen Erfolgschancen gekürt.

Berger Fahrzeugtechnik Ges.m.b.H., RadfeldProjekt: BERGERecotrail ®

Mit dem Leichtbau-Sattelanhänger ecotrail® ist der Berger Fahrzeugtechnik eine Innovation in der modernen Logistikwirtschaft gelungen. Das Eigen-gewicht des innovativen Anhängers beträgt nur 4,7 Tonnen, was ihn zu einem der leichtesten und den-noch stabilsten Sattelanhänger macht. Das geringe Eigengewicht ermöglicht mehr Nutzlast und in wei-terer Folge sinkenden Treibstoff verbrauch, geringere Kosten und weniger Umweltbelastung. Im Segment der Leichtbau-Sattelanhänger aus Stahl ist Berger Fahrzeugbau Technologieführer in Mitteleuropa und konnte schon ca. 500 ecotrail® verkaufen. .

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Die Variablen der Zukunftsignalisieren UnberechenbarkeitDie Industriekonjunktur verliert da und dort an Kraft – keine weitere Expansion der Produktion. Die Tiroler Unternehmen Alpina Druck, Duktus, Bernard Ingenieure ZT GmbH und Geiger Fashion nehmen Stellung zur aktuellen Wirtschaftslage.

„Die zunehmenden konjunkturellen Störfaktoren for-dern auch in Tirol ihren Tribut“, fasst der Tiroler Indus-triepräsident Dr. Reinhard Schretter das Ergebnis der Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Tirol zum 3. Quartal 2011 zusammen. „Energie, Rohstoff e, Staatsschulden, Finanzmärkte, Euro: Viele Variablen der Zukunft signalisieren nach wie vor Unberechenbar-keit. Die Unternehmensplanung wird schwieriger, die Vorboten des Wachstumsrückgangs sind spürbar. Da-mit konzentriert sich unsere ganze Kraft wieder auf die Ertragssicherung und Zukunftsfähigkeit der Betriebe“, analysiert Präsident Schretter die Indikatoren.

Export- und Auftragszahlen ziehen eine Bremsspur in der konjunkturellen Entwicklung. Die Bestände wer-den abgearbeitet, doch für Produktionsausweitungen fehlen aus heutiger Sicht die Auftragsperspektiven. Die

preisliche Wettbewerbsfähigkeit leidet derzeit genauso wie die Expansionskraft der Unternehmen. Damit wird auch der Beschäftigungsaufbau in der Industrie schwie-riger. Der Aufschwung wird voraussichtlich auch in den nächsten beiden Quartalen pausieren. Umso mehr ist die Politik gefordert: Strukturreformen ja, neue Steuern nein.

Wider den TrendIn den vergangenen zehn Jahren mussten immer wie-der Druckereien zusperren, nicht wenige Kapazitäten reduzieren oder Personal abbauen. „Wir waren davon Gott sei Dank nicht betroff en. Ganz im Gegenteil: Wir investieren laufend in Forschung und technische Ent-wicklungen, aber auch in die Schulung unserer Mitar-beiter“, erklärt Mag. Martin Fiegl, Geschäftsführer von Alpina Druck. So gelang Alpina Druck 2010 die Ent-

Dr. Reinhard Schretter, Präsident der Industriellenvereinigung TIrol

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wicklung eines revolutionären Premium-Druckverfah-rens („HD print“).

Gegründet wurde das Unternehmen 1959 als Farboff -setdruckerei. Ab dem Jahr 2000 konnte Alpina Druck eine stark zunehmende Exporttätigkeit in den gesamten deutschsprachigen Raum verzeichnen. „Heute haben wir eine Exportquote von über 40 Prozent, das ist eher ungewöhnlich für eine mittelständische Druckerei. Die Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten und die Krise in Griechenland spürten wir trotzdem kaum“, so Fiegl. Auf die vergangenen Monate blickt er mit gemischten Gefühlen zurück: „Im August und September war es von der Marktseite her ungewöhnlich ruhig. Mit Oktober hat es wieder angezogen. Für das laufende Jahr können wir uns trotzdem über eine posi-tive Geschäftsentwicklung und ein Umsatzplus freuen. Für das kommende Jahr bin ich sehr optimistisch, dass es in ähnlicher Weise weitergehen wird“, sagt Fiegl.

Spezialanwendungen forcierenDie Duktus Gruppe versteht sich als führendes euro-päisches Industrieunternehmen im Bereich Wasser-wirtschaft und Tiefbau. Entwickelt, produziert und vermarktet werden hochwertige Systeme (Rohrlei-tungen, Verbindungen und Zubehör) für den Wasser-transport sowie wirtschaftliche Tiefgründungssysteme (Pfähle) aus duktilem Gusseisen. Produziert wird an den Standorten Wetzlar in Hessen und Hall in Tirol, wo sich auch der operative Gruppensitz befi ndet. „Un-sere Kernmärkte sind Deutschland, Österreich und die Schweiz, aber auch in den skandinavischen Ländern und Norditalien sind wir stark vertreten. Seit Jahren stellen wir einen Auftragsrückgang in Italien und Osteuropa fest, aber insgesamt waren die vergangenen Monate ge-mischt erfolgreich für uns“, stellt Duktus-Vorstandschef Ing. Mag. Günter Fuhry fest. Dass 2011 trotzdem ein sehr anspruchsvolles Jahr für das Unternehmen ist und auch 2012 ähnlich anspruchsvoll werden wird, verhehlt er nicht: „Die Wechselwirkung zwischen den Finanz-märkten und der Industrie spüren wir natürlich, weil für viele Projekte die Finanzierbarkeit deutlich schwieriger geworden ist. Davon betroff en sind auch solche von öf-fentlichen Institutionen, die wichtige Auftraggeber für uns sind. Deshalb sind wir auch verstärkt daran, neue Anwendungsbereiche zu erschließen oder auszubauen. Ich denke hier zum Beispiel an Spezialanwendungen unserer Rohre für Beschneiungsanlagen, Turbinenlei-tungen oder grabenlose Verlegung“, so Fuhry.

Konstant gute AuftragslageDie Bernard Ingenieure ZT GmbH steht für inter-disziplinäre Ingenieurleistungen, bietet umfassende technische und wirtschaftliche Beratung, realisiert komplette Planungen, steuert Projektentwicklungen und kontrolliert Projektabläufe in der Ausführung. Die wichtigsten Märkte für die Dienstleistungen des Haller Unternehmens sind neben Österreich und Deutschland vor allem der nordafrikanische Raum, Saudi-Arabien und Zentralasien. „Die vergangenen Monate waren aus wirtschaftlicher Sicht insgesamt gut und wir konnten sogar leichte Zuwächse verzeichnen. Was die Auftrags-

lage in Tirol und Österreich betriff t, sind derzeit kaum Steigerungen zu erwarten, aber das konnten wir durch unsere Auslandsaktivitäten ausgleichen“, zieht Ge-schäftsleiter Ing. Gisbert Wieser ein kurzes Resümee. Durch das Engagement in den Geschäftsfeldern Indus-trie, Energie, Infrastruktur und Verkehr ist das Haller Unternehmen breit aufgestellt. Ein weiterer Grund, wa-rum Wieser optimistisch in das kommende Jahr blickt: „Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass die Auftragslage gleich bleibt oder sich sogar noch etwas nach oben entwickeln wird. Am Standort Hall und der Zahl der dort beschäftigten Mitarbeiter halten wir auf jeden Fall fest.“

Export sichert ArbeitsplätzeGeiger Fashion ist ein Modedesign-Label,  unter dem  vorwiegend Damenoberbekleidung  in Walk und Strick, aber auch Kombimode hergestellt wird. Das Unternehmen wurde 1906 gegründet und hat seinen Sitz in Schwaz. „Am Markt treten wir mit den Labels Geiger und Isabella G. auf, wobei Ersteres internatio-nale Modetrends in Walk und Strick umsetzt und sich Zweiteres hochklassigem, alpin inspiriertem Stil mit Handarbeitscharakter widmet“, erläutert Geschäftsfüh-rer Dipl.-Ing. (FH) Peter Geiger. Von der Finanz- und der Eurokrise war man bisher nicht betroff en, ganz im Gegenteil: „Zwei Drittel unserer Erzeugnisse werden in den USA und in Asien abgesetzt. Da wir in Dollar fak-turieren, profi tieren wir direkt von der derzeitigen Euro-schwäche“, so Geiger. Doch auch mit starken fi nanzi-ellen Belastungen sieht sich Geiger konfrontiert: „Das Rohmaterial für unsere Erzeugnisse ist zu 80 Prozent Schafwolle, die wir vorwiegend aus Australien beziehen. In der Vergangenheit sind die Preise dafür bis zu 40 Pro-zent gestiegen. Dieser Umstand und die Tatsache, dass sich auch die Energiekosten stetig nach oben entwickelt haben, bereiten uns natürlich Kopfzerbrechen. Doch ich sehe dem kommenden Jahr positiv entgegen“, so Geiger. Das Unternehmen beschäftigt am Standort Schwaz rund 50 Mitarbeiter und daran soll sich laut Geiger auch in Zukunft nichts ändern.

Ergebnisse der Konjunkturumfrage im Detail

Die Auftragseingänge haben sich im dritten Quartal verflacht. Insbesondere bei den Exporten ging die Reichweite zurück.

33 % – das sind um vier Prozentpunkte weniger als im zweiten Quartal – bezeichnen den aktuellen Auftragsbestand als gut, 65 % verfügen über sai-sonübliche Aufträge.

An der Exportfront melden 47 % – im zweiten Quar-tal waren es noch 55 % – gute Ergebnisse. 50 % bezeichnen ihre Auslandsaufträge als saisonüblich beziehungsweise ausreichend.

Mag. Martin Fiegl,Geschäftsführer von Alpina Druck

Ing. Mag. Günter Fuhry,Duktus-Vorstandschef

Ing. Gisbert Wieser,Geschäftsleiter Bernard Ingenieure

DI (FH) Peter Geiger,Geschäftsführer Geiger Fashion

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Text: Paul SalchnerFotos: Geiger Fashion, Duktus, Bernard Ingenieure, IV Tirol

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Am Anfang war die „idee“ ...Wer sind Marius Massimo und Norbert Span? Bergfexe unter uns kennen sie zwar nicht persönlich, haben aber höchstwahrscheinlich bereits einmal durch eine ihrer Erfindungen geschaut: Seit rund einem Jahr stehen an manch hohen Alpen-Aussichtspunkten so genannte Viscopes. Das sind spezielle Fernrohre, die beim Durchschauen zu-sätzliche Informationen zu erscheinenden Objekten einblenden. eco.nova hat die beiden aufgrund der Initiative der Tiroler Adlerrunde kennengelernt. Sie waren die ersten Jungunternehmer, die mit der Starthilfe von erfolgreichen Tiroler Unternehmern eine gesunde, innovative Firma aufbauen konnten. Und ihre Namen sollte man sich merken, angesichts der bahnbrechenden Innovationen und neuen Entwicklungen der beiden Tiroler Erfinder ...

An die 35 dieser Weltneuheiten aus Tirol stehen schon in den Alpen, Tendenz steigend. Viscopes sollen die bisherigen Münzfernrohre ersetzen. „Besucher der Aussichtspunkte zahlen ja bereits genug, um dorthin zu gelangen, da ist eine weitere Ausgabe für die schö-ne Aussicht nicht mehr notwendig“, erklären Norbert und Marius, wie der Großkunde „Bergbahn“ das sieht. Recht so. Geplant sind die Spezialfernrohre allerdings nicht nur für die Berge, „auch in Städten können wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die beispielswei-se von einer Aussichtsplattform zu sehen sind, für die ‚Durchschauer’ mit zusätzlichen Informationen wie Namen, Baujahr etc. versehen“, erklärt Norbert Span. Das Prinzip der zusätzlichen Information im Bild nennt sich „augmented reality“ – also „erweiterte Re-

alität“, normalerweise computergestützt, aber bei den beiden Tüftlern aus Tirol mechanischer Natur. „Das war bereits die erste und absolut notwendige Verbesse-rung bei unserem eigenen Produkt: Die Viscopes bzw. die zusätzlichen Informationen hatten wir ursprüng-lich elektronisch mit 12-Volt-LEDs gesteuert, aber dadurch wurden ständige Wartungsarbeiten aufgrund von Blitzschlag notwendig, die wir uns nicht leisten konnten.“ Also entwickelten sie kurzerhand das Spe-zialfernrohr weiter, sodass es heute rein mechanisch funktioniert und allen Witterungen trotzt.

Der Gletscher bei der EXPODas ist noch nicht alles. Aber zurück zur eingangs gestellten Frage: Wer sind die beiden überhaupt?

Text: Ulrike DelacherFotos: BLICKFANG photography

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Norbert Span studierte nach der HTL für Hochbau Meteorologie mit dem Schwerpunkt Klimatologie, Marius Massimo kam von der HTL für Tiefbau mit dem gleichen Entschluss an die Universität Innsbruck. Bei wissenschaftlichen Veröff entlichungen stellten die beiden mittlerweile Studienfreunde fest, dass das Th e-ma „Gletscher“ sozusagen einen weißen Fleck in Tirols Vermessungs- und Wissenslandschaft darstellt. So wur-de 1990 die allererste Geschäftsidee der beiden Entre-preneure geboren: ein Gletschermuseum, um mit dem Bildungsmissstand aufzuräumen. Die Idee fand sofort Gefallen und die Stubaier und Zillertaler Gletscher-bahnen motivierten die beiden, hier weiterzuspinnen. „Leider kam es dann doch nicht zu einer konkreten Umsetzung“, bedauert Norbert noch heute. Aber sie hatten mit der Idee Eindruck gemacht: Warum sonst hätten sie im Jahr 2000 von den Zillertaler Bergbahnen den Auftrag erhalten, bei der Expo in Hannover „den Gletscher auszustellen“? Die Idee: ein tausend Jahre al-ter, beleuchteter Gletscherwürfel mit 3-D-Projektionen und interaktiven Infoboxen. 70.000 Besucher innerhalb von zwei Wochen berührten den Tiroler Eiskubus – und waren begeistert. Wer weiß, vielleicht fi ndet sich noch ein Investor für die Umsetzung des Gletschermuseums des Ideenteams. Zur ersten Orientierung empfehlen wir die Website der beiden innovativen Jungunternehmer: www.idee-gmbh.at

EisweltenDaraufhin folgten weitere Aufträge zur Gestaltung verschiedenster Ausstellungen an allen möglichen und unmöglichen Orten, wie eine Ausstellung auf der Groß-

glockner-Hochalpenstraße oder ein Museum für die Tiroler Zugspitzbahn. Mittlerweile war das Studium beendet, beide gingen jeweils einer regelmäßigen Ar-beit nach, „aber solche Projekte nebenher zu realisieren, war schlichtweg nicht möglich“, und so wagten sie den Sprung und gründeten gemeinsam eine Beratungsfi rma – Team Eiswelten – für die Konzeption und Umsetzung von Ausstellungen, Th emenwegen und Erlebniswelten. Von der Museumsgestaltung bis zum Besucherzentrum – die beiden entwickelten Ideen, entwarfen Visionen und setzten Phantasien um. Zeugnis dafür sind heute beispielsweise das Naturparkhaus Kaunergrat mit dem Reiseangebot durch die Höhenstufen des Naturparks von vereisten Gipfeln bis zu den Trockenwiesen, das Ski- und Heimatmuseum in St. Anton, der Dachstein Eispalast mit dem Hauptmedium Eis, der „rätselhafteste Stoff im Universum“, das Seilbahnmuseum Ischgl, die Inszenierung des Nordparks Innsbruck vom Congress-haus bis zum Hafelekar, ... Die Liste an realisierten Pro-jekten in den Bereichen Touristik, Outdoor, Museen und Ausstellungen des Teams Eiswelten ist lang. Der rote Faden: „Spannende Th emen an spannenden Orten, Information durch Emotion – Einblicke in verborgene Welten, die wir mit allen Sinnen erlebbar machen.“

Die Idee kommt bei der SkitourVon Anfang an ging es den Meteorologen darum, et-was zu erzählen, etwas zu übersetzen und sichtbar zu machen, was augenscheinlich unsichtbar war. „Unsere Absicht ist es, die Leute neugierig zu machen, wie wenn bei einer Bretterwand ein kleines Guckloch ist, da muss man hingehen und durchschauen, oder?“ Dabei halten

Viscope Schon der Name ist Programm und setzt sich zusammen aus Vision von lat. „visere“ – besichtigen und „-cope“ von griech. „skopein“ – betrachten. Das Viscope funktioniert wie ein umgekehrter Dia-projektor: Der Bildträger ist eine Art Dia. Das Panorama wird belichtet, im Hinter-grund projiziert eine starke Lampe das Bild, welches durch das Fernrohr gesehen wird, ins Unendliche. Neu ist mittlerweile der mecha-nische Betrieb: Das „Dia“ muss nicht mehr elektro-nisch beleuchtet werden, es reicht das blaue Himmels-licht bzw. das Umgebungs-licht, das gebündelt und auf die Bilddaten bzw. das Dia fokussiert wird, so dass das Viscope bis weit in die Dämmerung hinein funktioniert. Die Fertigung des Produkts leisten zum Großteil Tiroler Firmen – „denn so bekommen wir die notwendige Qualität“. Bereits 35 Viscopes sind in den Alpen von Tirol, Bayern, Vorarlberg und der Steiermark eingesetzt, Tendenz steigend.

Oben:Li.: Aussichtsplattform Stubai-blickRe.: Tiroler Kubus bei Expo in Hannover

Unten:Li.: Naturparkhaus KaunergratRe.: Zugspitzmuseum

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Die Tiroler Adlerrunde und DetoinvestDie ersten Schritte in die Selbständigkeit sind die wichtigsten. Das wissen die 32 erfolgreichsten und größten Unternehmer in Tirol, die sich unter dem Dach der Tiroler Adlerrunde zusammengefunden haben. Mit ihrem Start-up-Fonds unterstützt die Adlerrunde junge und hoffnungsvolle Firmengründer. Die „idee – Concept & Exhibition Engineering GmbH“ ist das erste Unternehmen, welches in den Genuss der finanziellen Starthilfe gekommen ist. Zusammen mit Investor Alfred della Torre von Detoinvest ist die Adlerrunde als Gesellschaf-ter ins vielversprechende Unternehmen eingestiegen. Nun werden weitere inno-vative Firmengründer ge-sucht, die unterstützt wer-den könnten. Die Kriterien: Das Unternehmen muss in Tirol beheimatet sein und sich in Gründung befinden oder nicht älter als 5 Jahre sein. Interessierte melden sich unter [email protected].

sich die beiden an einen großen Vordenker, nämlich George Bernhard Shaw, der einmal sagte: „Du siehst Dinge und fragst „Warum?“, doch ich träume von Din-gen und sage „Warum nicht?“.

Kommt nun ein Auftrag zur Darstellung eines be-stimmten Th emas herein, passiert erst einmal gar nichts – zumindest im kleinen Büro in der Garage, denn: Die bes-ten Ideen kommen den beiden Alpinisten während einer Skitour oder auf der Hütte. Und dann ist es „tatsächlich der besagte Funke, der auf uns überspringt, daraus ent-wickeln wir dann die Konzeption“. Ihre Talente ergänzen sich hervorragend: Während Norbert die Visualisierung, die grafi sche Umsetzung übernimmt, kümmert sich Ma-rius um das Projektmanagement. Aber die Idee entwi-ckeln immer beide – „meistens beim verdienten Bier nach der Skitour“, meinen sie mit Augenzwinkern.

Schluss mit der GaragenfirmaDie sprichwörtliche Garagenfi rma des „Teams Eis-welten“ hat mit ihren ungewöhnlichen Umsetzungen von sich reden gemacht, schlussendlich war es mit dem Plan Idee-Konzeption-Umsetzung alleine nicht mehr getan. Zu Vision und Konzeptionierung kommen mitt-lerweile auch „Erfi ndungen“ wie das Viscope hinzu, also vom Consulting bis zur Produktentwicklung, sodass eine Neuorientierung für das bestehende Unternehmen notwendig wurde. Und wie immer: „Am Anfang jedes Projekts steht die Idee!“ Die begann zunächst mit einem neuen Namen: Das Team Eiswelten heißt seit 2011 „idee – concept & exhibition engineering GmbH“. Und schließlich fand man auch noch namhafte Unterstützer, um die Firma samt Produktentwicklung zum Laufen zu bringen: die Tiroler Adlerrunde, ein uneigennütziger Zusammenschluss erfolgreicher Tiroler Unternehmer, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Jungunternehmern

Starthilfe zu bieten. „Am Anfang einer Unternehmens-gründung ist man froh um jede Unterstützung, nicht nur fi nanzieller, sondern vor allem informativer Natur. Die Adlerrunde und Detoinvest haben dabei geholfen, dass wir uns mit unserer Idee auf dem Markt behaupten kön-nen, sie haben uns den Rücken freigehalten und wert-volle Tipps gegeben, beim Controlling zum Beispiel, bei der Bürokratie usw.“, beschreiben Span und Massimo die wertvolle Unterstützung. Anfang Dezember übri-gens ziehen sie von der Garage in Steinach am Brenner aus – und zwar in neue, „richtige“ Firmenräumlichkeiten in der ehemaligen Hauptpost im Herzen von Innsbruck.

Das aktuelle Projekt:3-D-VisualisierungZwischen den Umzugsschachteln im neuen Büro fi ndet sich auch eine besondere Box – ebenfalls zum Durch-schauen. In der Box allerdings schwebt ein Produkt mitten im Rahmen – wie eine Holographie, nur bril-lanter. Und doch nicht, denn man kann auf die Rück-seite der Box gehen und sieht den Gegenstand dort von seiner Hinterseite – aber in dreidimensionaler Form. „Es ist visuell alles sichtbar, nur angreifen kann man es nicht“, meint Entwickler Norbert Span, es handelt sich schlichtweg um eine ausgeklügelte Projektion des Ge-genstandes. Wozu das Ganze? „Damit können Sie Au-tos, Turnschuhe, Uhren, einfach jedes Produkt in jeder Größe projizieren und sogar noch die Farbe ändern.“ Das biete große Vorteile bei Produktpräsentationen vor Ort – die Zukunft lässt grüßen. „Möglich sind solche Projektionen bis Bühnengröße, das ist eine fi nanzielle Frage.“ Das ist also ein weiteres Kind in der Produktent-wicklung des idee-Teams Massimo-Span, nur: Einen Namen haben sie noch nicht, dafür aber bereits einen namhaften Kunden! Vielleicht fällt Ihnen einer ein? Am Anfang war die Idee ... .

idee-Gründer Marius Massimo (li.) und Norbert Span zogen von der Garagenfirma ins neue Büro

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Dienstleistungen für die vernetzte IT-Welt von morgenAls Leiterin der Forschungsgruppe Quality Engineering hat sich Ruth Breu vom Institut für Informatik bereits international einen Namen gemacht. Von den Forschungsergebnissen der Innsbrucker Wissenschaftler soll nun die Wirtschaft profitieren: Anfang 2012 wird Breu gemeinsam mit Michael Felderer und Michael Breu das Unternehmen QE LaB Business Services GmbH gründen. Das Start-up bietet Unternehmen Unterstützung bei der neuen Generation von vernetzten, agilen IT-Systemen an. Der Zeitpunkt für die Unternehmensgründung ist günstig: Die Nachfrage nach Software-Testing und Qualitätssicherung steigt. Die Qualität der IT wird zu-nehmend für den Geschäftserfolg von Unternehmen entscheidend. Das CAST (Center for Academic Spin-offs Tyrol) begleitet die Firmengründung, die Universität Innsbruck Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH ist am Unternehmen beteiligt.

Die neue Generation von IT-Systemen zeichnet sich durch Vernetzung, Mobilität und Kooperationen über Unternehmensgrenzen hinweg aus. „Ganze Märkte werden neu strukturiert“, erklärt Prof. Dr. Ruth Breu vom Institut für Informatik der Univer-sität Innsbruck. „Ein Beispiel ist Cloud Computing, also das Auslagern von Daten und IT-Services auf Providerplattformen. Ebenso werden im Verkehrs-management neue IT-Systeme eingesetzt und Autos vernetzt, um zukünftig Verkehrsströme lenken zu können. Auch die europäische Flugsicherung erfährt gerade in dieser Hinsicht eine fundamentale Verände-rung.“ Eine neue IT-Infrastruktur wird ebenfalls auf dem Energiemarkt benötigt: Zukünftig wird es neue, intelligente Stromnetze und Zähler (Smart Grid) geben. Ziel ist die Vernetzung und Steuerung von elektronischen Verbrauchern. Das Management von Energieerzeugung, Energiespeicherung, Energiever-brauch und dem Stromnetz wird optimiert. Von den neuen vernetzten IT-Systemen wird daher auch die Umwelt profi tieren. „Studien zeigen, dass durch die richtige IT-Vernetzung auf dem Energiemarkt, die Steuerung von Verkehrsströmen und des Energiever-brauches in Haushalten, der weltweite CO2-Ausstoß um 15 Prozent verringert werden kann“, erklärt Dr. Michael Breu, langjähriger Berater für sicherheitskri-tische Softwarearchitekturen.

Heikle Frage der Qualität und SicherheitNahezu jede Branche ist von dieser Entwicklung be-troff en. Heikel ist bei den vernetzten IT-Systemen allerdings die Frage der Qualität und der Sicher-heit. „Je mehr Daten übertragen werden, desto mehr Angriff en sind sie ausgesetzt. Aber gerade wenn es um Strom, Verkehr oder Patientendaten geht, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Daten si-cher sind“, erklärt Dr. Michael Felderer, der als Ge-schäftsführer der neuen QE LaB Business Services GmbH fungieren wird. Felderer ist Mitarbeiter der Forschungsgruppe Quality Engineering von Ruth Breu. „Wir wollen keine Ängste schüren, aber Un-ternehmen müssen heutzutage etwas tun, um sich auf den notwendigen Stand der Technik zu bringen. Eine Vernetzung bzw. Öff nung von IT-Systemen kann ein Unternehmen nur zulassen, wenn es hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards hat.“ Das ist eine wichtige Voraussetzung, um die neuen IT-Systeme gewinn-bringend zu nutzen. Zur Qualitätssicherung dieser neuen IT-Systeme wird das Start-up daher dement-sprechend umfassende Dienstleistungen anbieten. „Wir unterstützen Firmen bei der Konzeption solcher Systeme und in Fragen der IT-Security. Außerdem systematisieren wir das Qualitätsmanagement. Da-rüber hinaus können wir innovative Testverfahren und Sicherheitsanalysen anbieten“, ergänzt Felderer.

Text: Barbara Hoff mannFoto: Florian Schneider

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Im Bereich Security Engineering ist das Angebot damit einzigartig. „Aus unserer umfassenden Kon-kurrenzanalyse ist uns kein anderes Unternehmen mit diesem Angebotsspektrum bekannt“, erklärt Ruth Breu. Über entsprechende Praxiserfahrungen verfü-gen die Unternehmensgründer ebenfalls: Musterpro-jekte wurden schon im Rahmen des Forschungslabors durchgeführt. Die Firma geht hervor aus der 2002 am Institut für Informatik gegründeten Forschungsgrup-pe „Quality Engineering“ am Institut für Informatik. 2009 lieferte die Gründung des „QE LaB – Laura Bassi Centre of Expertise“ unter der Leitung von Ruth Breu weitere wichtige Impulse. QE LaB ist ein vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend gefördertes Exzellenzzentrum.

Bedarf am Wirtschaftsstandort TirolDamit entspricht das Angebot des neuen Unter-nehmens der aktuellen Entwicklung. Der jährliche World Quality Report (WQR), der von der Capge-mini-Gruppe und HP veröff entlicht wird, zeigt, dass durch Cloud Computing die Nachfrage nach Soft-ware-Testing und Qualitätssicherung steigt. Auch am Wirtschaftsstandort Tirol gibt es Bedarf. „Auf-grund unserer Projekterfahrung und unserer Kon-takte zu Unternehmen wissen wir um den entschei-denden Wettbewerbsvorteil qualitativ hochwertiger IT“, berichtet Felderer. „Mit unseren Angeboten für IT-Security, Testen, Anforderungsmanagement und Softwarearchitekturen können wir Unternehmen jeder Größe unterstützen.“

Neben dem ARZ, der Allgemeinem Rechenzentrum Gesellschaft m. b. H., gibt es bereits weitere Innovati-onspartnerschaften mit der Wirtschaft. „Mit dem QE LaB als Partner ist es uns möglich, zeitnah aktuelle Forschungsergebnisse praxistauglich zu verwerten. Durch den Einsatz hochqualifi zierter und engagier-ter Mitarbeiter des QE LaB können wir in unseren Projekten innovative IT-Lösungen noch effi zienter umsetzen“, erklärt Dr. Andreas Doblander vom ARZ in Innsbruck.

CAST fördert die UnternehmensgründungDass die Firma QE LaB Business Services GmbH auch wirtschaftlich Erfolg haben wird, davon ist Th omas Bluth vom CAST überzeugt. CAST ist das Gründungszentrum der Universitäten, Fachhoch-schulen und außeruniversitären Forschungseinrich-tungen sowie der AkademikerInnen Tirols und för-dert auch diese Unternehmensgründung. Allerdings nicht nur mittels einer klassischen Förderung zur Überbrückung der Anfangsfi nanzierung. Der Fokus liegt auch auf Beratungsleistungen. „Wir begleiten, unterstützen und fördern innovative, technologie-getriebene Start-ups aus dem akademischen Umfeld bei der wirtschaftlichen Umsetzung ihrer Ideen“,

sagt Bluth, Projektmanager beim CAST. „Dabei le-gen wir Wert darauf, dass eine Firma stabil wachsen kann und es im Bereich Finanzierung die Chance auf eine Weiterfi nanzierung gibt. CAST kann Ex-pertise in unterschiedlichen Bereichen wie Marke-ting, gewerbliche Schutzrechte (Patente, Lizenzen, Marken- und Designschutz), Technologie, Strategie oder Finanzierung bereitstellen.“ Das CAST sieht sich als klassisches Dienstleistungsunternehmen, die ihre Kunden aus dem akademischen Umfeld mit zusätzlichem Know-how versorgt. „Für uns ist diese Unterstützung sehr wertvoll, vor allem das Feedback bei der Erstellung des Businessplans und der Ent-wicklung des Geschäftsmodells war sehr hilfreich“, erklärt Michael Felderer.

CAST – Center for Academic Spin-offs TyrolGründungszentrum GmbH

Mitterweg 246020 InnsbruckTel.: 0512/282 283-0E-Mail: [email protected]: www.cast-tyrol.com.

Dr. Michael Breu, Prof. Dr. Ruth Breu und Dr. Michael Felderer

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Risikomatrix als Art FrühwarnsystemDie Hypo Tirol Versicherungsmakler GmbH hat in Zusammenarbeit mit der alpS GmbH ein Instrument geschaffen, das Risiken ortet und bewertet. Auf dieser Grundlage können die optimalen Produkte und Vorsorgemaßnahmen ausgewählt werden. Bereits 200 Tiroler Unternehmen machten von der Risikomatrix Gebrauch.

Text: Paul SalchnerFotos: Hypo Tirol, alpS, Florian Schneider

Das Wesen einer Versicherung liegt darin begründet, dass ein Risiko gegen eine zu entrichtende Prämie ge-wissermaßen ausgelagert werden kann und nicht mehr selbst getragen werden muss. Unternehmer sind im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit mit einer Vielzahl unterschiedlicher Risiken konfrontiert, gegen die man sich teilweise, aber nicht in jedem Fall, versichern kann. Als Unternehmer wird man natürlich danach trachten, Risiken möglichst zu vermeiden oder zu minimieren. „Ganz ohne Risiko geht es im Geschäftsleben nicht, will man erfolgreich sein. Es geht deshalb darum, wie man mit möglichen Risiken am besten umgeht. Wir haben uns in den letzten Jahren mit diesem Th ema in-tensiv befasst und eine ‚Risikomatrix‘ entwickelt, mit der unsere Kunden ihr individuelles Risikopotenzial besser einschätzen und bewerten können“, erklärt Mag. Helmuth Rieder, Geschäftsführer der Hypo Tirol Ver-sicherungsmakler GmbH.

Für Tiroler Unternehmen entwickeltDoch warum hat man ein eigenes Instrument für die Risikoanalyse entwickelt und nicht auf ein bewährtes

zurückgegriff en? „Das lässt sich ganz einfach erklären: Wir haben in unserer täglichen Arbeit immer wieder festgestellt, dass es natürlich mehrere Anbieter auf die-sem Gebiet gibt. Allerdings sind deren Instrumente der Risikoanalyse für große Unternehmen entwickelt worden. Für Tirols Klein- und Mittelbetriebe sind sie entweder ungeeignet oder zu kostenintensiv. Deshalb haben wir, gemeinsam mit der alpS GmbH und dem Institut für Banken und Finanzen der Universität Inns-bruck, die Risikomatrix entwickelt“, so Rieder. Die alpS GmbH ist ein Spin-off der Universität Innsbruck, das sich auf der Grundlage von wissenschaftlicher Kli-maforschung mit Naturgefahren- und Risikomanage-ment befasst.

Die Zusammenarbeit zwischen alpS und Hypo Tirol Bank gibt es nunmehr seit zehn Jahren und sie verfolgt das Ziel, Risikomanagement-Konzepte zu entwickeln. „Vor einigen Jahren ging es dabei um Wetterderivate, im Speziellen um die Absicherung von Wetterrisiken im Tourismusbereich. Die Risikomatrix wurde dann 2009 entwickelt. Dadurch lässt sich das komplexe Th ema Ri-

„Dank der Risi-komatrix können unsere Kunden ihr individuelles Risikopotenzial besser einschätzen und bewerten.“Mag. Helmuth Rieder, Geschäftsführer der Hypo Tirol Versicherungs-makler GmbH

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sikomanagement einfach, aber dennoch standardisiert, strukturiert und gleichzeitig erlebbar darstellen“, meint Mag. Stefan Ortner, zuständiger Projektleiter und As-sistent der Geschäftsführung bei alpS.

Risiken erkennen und bewertenDie Risikomatrix ist ein Instrument, mit dem sowohl die Risikoanalyse als auch -bewertung mit dem Kun-den gemeinsam durchgeführt werden. Im Rahmen der Analyse werden möglichst alle und vor allem bisher unbekannte Risikopotenziale zu Tage gebracht – fi -nanzielle, operative, strategische und externe. Zu den fi nanziellen Risiken zählen beispielsweise das Zinsrisi-ko und das Währungsrisiko. Rieder: „Am wichtigsten bei der Risikoanalyse ist es, die relevanten Risiken zu erkennen, das sind diejenigen Risiken, gegen die sich ein Unternehmen oder eine Person tatsächlich schützen kann und soll.“ In der Risikomatrix selbst werden die Risiken hinsicht-lich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit dargestellt. Diese beiden Parameter werden zum Umsatz in Beziehung gesetzt. Daraus lassen sich dann konkrete Risiken für ein Unternehmen ableiten. Im Rahmen der Risikoana-lyse mittels der Risikomatrix spielen sowohl versicher-bare als auch nicht versicherbare Risiken eine Rolle: „Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz und wollen unseren Kunden als Risikomanager im Aufzeigen aller Risiken zur Seite stehen. Aus der Risikoanalyse ergeben sich mehr oder weniger Bereiche, über die man als Un-ternehmer zumindest nachdenken sollte und wie man hier das Risiko verringern könnte“, so Rieder.

Für relevante Risiken Vorsorge treffenDurch die Auseinandersetzung und den Wissensge-winn über mögliche Gefahren wird ein Risikoma-nagementkonzept entwickelt. Unter Einbeziehung des Know-hows von Netzwerkpartnern werden die opti-malen Versicherungsprodukte und Vorsorgemaßnah-men ausgewählt und angeboten. „Wir gehen dabei seit einigen Jahren den konsequenten Weg, mit den Kunden nicht ausschließlich über ‚Versicherungen‘ im engeren Sinn zu sprechen und mit Produkten bereitzustehen. Das macht auch kaum Sinn, denn schließlich erheben wir das Risikopotenzial in all seinen Facetten. Dieses kann für Unternehmen, Freiberufl er und Privatper-sonen entsprechend den jeweiligen Voraussetzungen, Tätigkeiten und Gegebenheiten sehr unterschiedlich sein“, so Rieder.

Seitens der Hypo Tirol Versicherungsmakler GmbH möchte man den Kunden für alle Bereiche eine gute Lösung anbieten. Rieder verdeutlicht das mit einem Beispiel: „Aus der Risikomatrix kann hervorgehen, dass ein Unternehmen von der Abwanderung von Schlüssel-kräften und innovativen Köpfen betroff en ist. Das mag auf den ersten Blick nicht als Risiko erscheinen, aber

die Auswirkungen auf die künftige Geschäftsentwick-lung könnten schwerwiegender nicht sein. Es gilt, diese Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Hier treten wir auf den Plan und können zum Beispiel Vorschläge für eine Mitarbeiterbeteiligung oder eine besondere Art der Mitarbeitervorsorge ausarbeiten.“

Laufende Betreuung durch die HypoDie Erhebung der Risiken für ein Unternehmen im Rahmen der Risikomatrix ist keine einmalige Ge-schichte – ganz im Gegenteil. Seitens der Hypo Tirol Versicherungsmakler GmbH werden Unternehmen laufend begleitet, weil sich Risiken im Laufe der Zeit garantiert ändern. Jedes Mal wird ein Zertifi kat über die Risikoanalyse und -bewertung ausgestellt. Bisher wurde die Risikomatrix bei 200 Tiroler Unternehmen durchgeführt.

Aber auch die Risikomatrix selbst wird laufend weiter-entwickelt. „Risikomanagement ist ein fl ießender Pro-zess. Deshalb arbeiten wir laufend an der Matrix und versuchen die einzelnen Tools zu verbessern, zum Vor-teil der Hypo-Kunden. Es ist unsere Aufgabe, innova-tive Lösungen für und mit Unternehmen zu erarbeiten. Schließlich lebt ein Forschungszentrum auch von ver-marktbaren Innovationen“, meint Ortner von alpS.

„Das Th ema Risi-komanagement ist sehr komplex. Mit der Matrix lässt es sich einfach, aber dennoch standar-disiert und struk-turiert darstellen.“Mag. Stefan Ortner, Projektleiter und Assistent der Geschäftsführung, alpS GmbH

In der Risikomatrix werden die Risiken verschiedener Bereiche im Unternehmen hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung übersichtlich dargestellt. Alle Risiken im roten Bereich stellen eine große Gefährdung für das Unterneh-men dar.

Hypo Tirol Versicherungsmakler GmbHMeraner Straße 8/Hypo Tirol Zentrale, 6020 InnsbruckTel.: 050 700, [email protected], www.hypotirol.com

Die Tochtergesellschaft der Hypo Tirol Bank bietet qualifizierte Versicherungs-makler-Dienstleistungen an – vorwiegend im Segment der Firmenkunden und freiberuflich tätigen Kunden. Vor zwei Jahren hat man gemeinsam mit alpS (Kom-petenzzentrum für Natur- und Risikomanagement) ein Instrument zur umfassenden Risikoanalyse und Risikobewertung entwickelt. Die Hypo Tirol Versicherungsmakler GmbH verwaltet ein Prämienvolumen von 121 Millionen Euro im Bereich Lebens- und Sachversicherungen. Tätigkeitsbereiche: Risiko-, Versicherungs-, Schadens- und betriebliches Vorsorgemanagement.

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In fünf riesigen Schränken, vollgestopft mit Prozes-soren, ist der neue Supercomputer MACH an der Jo-hannes Kepler Universität (JKU) in Linz untergebracht. Benannt wurde er nach dem österreichischen Physiker und Philosophen Ernst Mach. „Dieser Supercomputer wird unsere Forscherinnen und Forscher einen bedeu-tenden Schritt weiterbringen und so die Universität auch im internationalen Wettbewerb stärken“, sagt Tilmann Märk, geschäftsführender Rektor der Universität Inns-bruck. Grundsätzlich bekommt jede Forscherin und je-der Forscher der beteiligten Einrichtungen Zugang zum Computer. Die Kosten für den Supercomputer teilten sich die beiden Universitäten. Einen Teil fi nanzierte da-rüber hinaus das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF) über Mittel des Konjunk-turpakets II. „Alleine hätten wir diesen Computer nie anschaff en können. Als Nächstes wird Salzburg dazu-

Neuer Supercomputer für SpitzenforschungDurch eine Kooperation der Universitäten Innsbruck und Linz konnte der neue Supercomputer „MACH“ angeschafft werden. Die zwei Millionen Euro teure Großrechenanlage am Standort Linz gehört zu den weltweit größten „Single-System-Image“-Anlagen. Der gigan-tische Computer ermöglicht wissenschaftliches Rechnen in neuen Dimensionen und stärkt die Universität Innsbruck im internationalen Wettbewerb. Auch die Wirtschaft profitiert davon.

stoßen und dann wird der Rechner erweitert werden“, erklärt Sabine Schindler vom Institut für Astro- und Teilchenphysik der Universität Innsbruck und Leiterin der Forschungsplattform Scientifi c Computing.

Gigantische SimulationenDer neue Supercomputer geizt nicht mit Superlativen: MACH bietet eine Rechengeschwindigkeit von 21,3 Terafl ops. Damit bringt der Großrechner dieselbe Leis-tung wie beispielsweise zwei Billionen Taschenrechner. Wissenschaftlern der verschiedensten Fachbereiche, wie Informatik, Mathematik, Mechatronik, Verfahrens-technik, Volkswirtschaftslehre, Meteorologie, Bauin-genieurswissenschaften, Biologie, Pharmazie, Physik oder Chemie, bietet MACH die Möglichkeit, Spit-zenforschung zu betreiben. Auf dem Supercomputer werden vor allem komplexe Simulationen durchgeführt werden. „Der Supercomputer ist sehr leistungsstark, er hat auch eine Architektur, auf die wir bisher keinen Zugriff hatten“, erklärt Sabine Schindler von der Uni-versität Innsbruck. Der Supercomputer basiert auf dem Hardware-Prinzip des „shared memory“. Dabei teilen sich viele Prozessoren einen gemeinsamen Hauptspei-cher (Adressraum).

Zusammenarbeit wichtigMACH ist Teil der Infrastrukturinitiative des „Austrian Center for Scientifi c Computing (ACSC)“. Das ist ein Verbund von Universitäten, Fachhochschulen und an-deren Forschungsinstituten. Gemeinsam wird an einer österreichweiten Strategie für einen koordinierten Aus-bau der Infrastruktur und der wissenschaftlichen Ver-netzung im Bereich Hochleistungsrechnen gearbeitet. „Gerade bei der Benutzung von Supercomputern gibt es sehr viele Möglichkeiten für vernetztes Arbeiten“, er-klärt Schindler. „Methoden aus anderen Bereichen kön-nen häufi g übernommen werden.“

Auch Wirtschaft soll profitierenVorteile bringt die Anschaff ung auch für die heimischen Wirtschaftsbetriebe. „Wir bilden Studierende aus, die Experten für die Benutzung solcher großen Systeme sind“, sagt Schindler. „Außerdem hoff en wir über un-ser Netzwerk mehr Kooperationen mit der Industrie machen zu können. Wir könnten zum Beispiel gemein-sam Forschungsprojekte realisieren.“ Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Innsbrucker Quantenphysik wurde die Leistungsfähigkeit der neuen Großanla-ge bereits getestet. „Die Simulationen gingen mit 14 Terabyte Hauptspeicher und 1852 Prozessoren an die Grenzen der Speicher- und Rechenkapazitäten des neu-en MACH-Supercomputers und wären in dieser Form anderswo nicht möglich gewesen“, sagt Andreas Läuchli vom Institut für Th eoretische Physik.

MACH – ein Computer der Superlative2.048 Prozessoren vom Typ Westmere EX2,66 Gigahertz Taktfrequenz16 Terabyte Hauptspeicher4.000 fache Kapazität eines PCsRechengeschwindigkeit von 21,3 Teraflops21,3 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde

Text: Barbara Hoff mannFotos: Uni Innsbruck, JKU

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Bild oben: Richard Hage-lauer (Rektor der Johannes Kepler Universität Linz), Sabine Schindler (Institut für Astro- und Teilchenphysik an der Uni Innsbruck), Bundesminister Karlheinz Töchterle, Tilmann Märk (geschäftsführender Rektor der Universität Innsbruck), Gabriele Kotsis (Vizerektorin der Johannes Kepler Universität Linz) und Friedrich Valach (Leiter des Informationsmanagements an der JKU)

Bild rechts: Die zwei Millionen Euro teure Großrechenanlage ist einzigartig in Österreich und gehört weltweit zu den größten sogenannten Single-System- Image-Anlagen

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Lebensmittel- & Rohstofftechnologie BSc 6 D & E

Management, Communication & IT BA 6 D & E

Management & Recht BA 6 D & E

Mechatronik – Maschinenbau BSc 6 D & E

Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement BA 6 D & E

Soziale Arbeit BA 6 D & E

Tourismus- & Freizeitwirtschaft BA 6 D & E

Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik BSc 6 D & E

Wirtschaft & Management BA 6 D & E

Wirtschaftsingenieurwesen BSc 6 D & E

DIE UNTERNEHMERISCHE HOCHSCHULE ® MCI MANAGEMENT CENTER INNSBRUCK

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© Stubaier Gletscher

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Lehre & Matura verbindet eine vollständige Berufsausbildung mit der allgemeinen Hochschulreife. In Tirol wird dieses Angebot vom WIFI und vom BFI durchgeführt. Weitere Informationen unter www.tirol.gv.at

mit zwei ausbildungendoppelt sicher in die zukunft.

zukunftsland tirol

Mit Lehre und Matura sicher in die Zukunft Das Land Tirol unterstützt das Projekt „Lehre und Matura“. Mit zwei Ausbildungen doppelt sicher in die Zukunft.

Tirol genießt international große Anerkennung als idealer Wirtschafts-standort. „Eine wichtige Rolle spielen dabei unsere hoch motivierten und durch eine Lehre bestens qualifi zierten Fachkräfte“, sagt Wirtschaftslandes-rätin Patrizia Zoller-Frischauf. Die Bedeutung der Lehre ist auch für unsere Jugend sehr groß. In Tirol ent-scheiden sich 51 % der Jugendlichen für eine Lehrausbildung. Andererseits machen sehr viele junge Menschen eine rein schulische Ausbildung. „In Tirol ist es uns gelungen, dass eine Lehre und eine höhere schulische Aus-bildung einander nicht mehr ausschließen“, erklärt Zoller-Frischauf. Das Modell „Lehre und Matura“ verbindet eine vollständige Berufsausbildung mit der allgemeinen Hochschulreife. Und wird jetzt durch die volle Unter-stützung des Landes kostenlos angeboten. In Tirol wird dieses Angebot vom WIFI und vom BFI durchgeführt. Dabei kann zwischen einem „Begleiten-den Modell“ und einem „Integrierten Modell“ gewählt werden. „Lehre und Matura“ kombiniert die Lehrausbildung in der Praxis im Betrieb mit der schulischen Vorbereitung auf die Matura. Die Jugendlichen können damit höherqualifi ziert und doppelt sicher in die Zukunft starten.

Integriertes ModellDie Lehrzeit wird um ein halbes Jahr verlängert. Die Lehrlinge sind für diese verpflichtende Teilnahme freigestellt. Die Lehrgangsmodule für die Berufsrei-feprüfung werden in den Fächern Englisch, Deutsch, Mathematik und im jewei-ligen Fachbereich parallel zur dualen Ausbildung angeboten. Der Fachbereich richtet sich nach dem Lehrberuf.

Begleitendes ModellDiese Abendmatura dauert vier bis sieben Jahre. Die Ausbildung erfolgt außerhalb der Lehrzeit (in Abendkursen und am Wochenende).

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Foto: ClipDealer

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Für Unternehmen, die in ihrer Zusammenarbeit mit dem AMS die Vorteile von eCommerce und eGo-vernment nutzen möchten, bietet das AMS Tirol eine moderne Kommunikationsschiene über das Internet. „Mit dem eAMS-Konto erhalten Sie direkten Zu-griff auf Ihre AMS-Daten und können die Online-Services des AMS im Internet über einen einzigen Zugang nützen“, lädt Dr. Karin Klocker vom AMS Tirol zur Nutzung der eServices ein.

eAMS-Konto – was bietet es?Direkte Kommunikation zwischen PartnerInnen am ArbeitsmarktÜber die Nachrichtenfunktion können Unternehmen jederzeit allgemeine Anfragen an das AMS stellen und bekommen direkte Rückmeldung in Ihr eAMS-Konto.

Professionelle Unterstützung bei der Perso-nalsucheÜber die Aktivierung Ihrer Stellenprofi le ist es mög-lich, 24 Stunden am Tag Ihre Beraterin, Ihren Bera-ter des Service für Unternehmen mit der Suche nach BewerberInnen zu beauftragen. Die Besetzungsvor-schläge fi nden Sie in Ihrem Konto. Über den inte-grierten eJob-Room können Sie jederzeit auf Öster-reichs größte Online-Jobbörse zugreifen und sich einen Überblick über das Potenzial an BewerberInnen für Ihren konkreten Personalbedarf verschaff en.

Online-Beantragung und Abwicklung von FörderungenÜber die eServicefunktion besteht die Voraussetzung, dass Sie rund um die Uhr Förderungen (z.B. Qualifi -zierung für Beschäftige) beantragen und zeitsparend elektronisch mit dem AMS Tirol abwickeln.

Passgenaue Gestaltung und Nutzung des eAMS-KontosÜber die Userverwaltung können Sie die Konto-Be-nutzerInnen in Ihrem Unternehmen festlegen und so Ihrer Unternehmensstruktur entsprechend Berech-tigungen vergeben. Sie können Ihre Unternehmens-daten aktualisieren, Ihre Geschäftsfälle einsehen, Mail-Agents für AMS-Benachrichtungen einrichten und vieles mehr.

Anforderungsprofile für LehrstellenIm eJob-Room ist es auch möglich, Anforderungs-profi le für Lehrstellen sowie Persönlichkeits- und Interessenprofi le für BewerberInnen anzulegen. „Un-ternehmen sind damit imstande, ein dem Lehrberuf entsprechend voreingestuftes Profi l den eigenen be-trieblichen Anforderungen anzupassen“, beschreibt Dr. Karin Klocker die Vorgangsweise. Lehrstellensu-chende, die sich mit einem eigenen Profi l präsentieren wollen, füllen einen Fragebogen zu berufsrelevanten Neigungen und Interessen aus, die Auswertung er-gibt dann ein individuelles Persönlichkeits- und In-teressenprofi l. Wenn die Lehrstellensuchenden dieses Profi l freigeben, wird es mit den Anforderungspro-fi len der Unternehmen verglichen und der Überein-stimmungsgrad ermittelt. „Die betreff enden Unter-nehmen haben so die Möglichkeit, sich diese Zusatz-information als Reihungskriterium anzeigen zu lassen bzw. die einzelnen BewerberInnenprofi le anzusehen“, fasst Dr. Karin Klocker zusammen.

eAMS-Konto für UnternehmenMit dem eAMS-Konto bietet das AMS Tirol auf www.ams.at/tirol eine Reihe von Online-Services, die Unternehmen flexibel, zielgerichtet und effizient rund um die Uhr in Anspruch nehmen können.

eAMS-Konto – interessiert?Wenden Sie sich bitte an Ihre Beraterin, Ihren Berater des Service für Unternehmen in jeder Geschäftsstelle des AMS Tirol. Nach Identifikation und Authentifizierung erhalten Sie Ihre persönlichen Zugangsdaten. Sie finden uns auch unter: www.ams.at/tirol

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Heuer nutzten 33 Tirolerinnen und Tiroler die Chance, ihre Geschäftsideen via Casting vor einer Expertenjury zu präsentieren. Zehn Finalisten wurden ausgewählt,im Kaufhaus Tyrol ihre Erfi ndung der Jury und dem Publikum zu präsentieren. Die Jury der 120-Sekun-den-Chance 2011 war mit Barbara Traweger-Ravanelli (IMAD Marktforschung), Fritz Unterberger (Unter-berger Beteiligungs GmbH), Alfred della Torre (de-toinvest), KR Arthur Th öni (Th öni Industriebetriebe) und Marcus Mühlberger (Signa Holding) mit Profi s aus der heimischen Wirtschaft besetzt. Wirtschafts-landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf zeigte sich über den Erfolg ihrer Initiative erfreut: „Die 120-Sekun-den-Chance, die heuer bereits zum dritten Mal über die Bühne gegangen ist, leistet einen sehr wichtigen Beitrag dazu, dass die Tiroler Wirtschaft zu neuen Geschäftsideen kommt. Diese Ideen, für deren Um-setzung es dann professionelle Unterstützung gibt, sind die Basis für neue Arbeitsplätze.“

Sammelsystem für PferdeäpfelMit einer tierisch guten Idee konnte Martin Hauser, Gastwirt und passionierter Kutschenfahrer aus Pertisau, den ersten Platz belegen. Mit einem innovativen Sam-melsystem für Pferdeäpfel will Martin Hauser Straßen und Wege von Pferdemist freihalten; und das sauber, ohne Geruchsbelästigung für Kutschenfahrer sowie ohne Beeinträchtigung für das jeweilige Pferd. Martin Hauser hat seine Erfi ndung schon zum Patent angemel-det und will den Vertrieb in Kürze starten.

Erdsonden-TVPlatz zwei belegte der ursprünglich aus Bayern stam-mende Christian Müller. Sein Unternehmen in Sachen Erdsonden-TV siedelt er in Kitzbühel an. Müllers inno-vative Kameratechnologie kann die Funktionalität von Erdsonden, die Wärmepumpen versorgen, von innen

Tierisch gute Geschäftsidee gewinnt 120-Sekunden-Chance

Die Sieger der 120-Sekunden-Chance Martin Hauser, Christian Müller und Erwin Wimmer (v. l.), strahlen mit Gratulantin und Wettbewerbsinitiatorin Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf.Laune machten auch die Preise vom Kaufhaus Tyrol: eine London-Reise, ein MacBook Air und ein iPad.

Bereits zum dritten Mal hat das Land Tirol kreative Köpfe dazu aufgefordert, ihre Geschäftsideen vor einer fachkundigen Jury zu präsentieren. Dabei haben die Teilnehmer im Rahmen eines Ideencastings lediglich zwei Minuten Zeit, ihre Innovation auf den Punkt zu bringen: Den drei Siegern Martin Hauser, Christian Müller und Erwin Wimmer gelang dies beim spannenden Finale der 120-Sekunden-Chance 2011 im Kaufhaus Tyrol am überzeugendsten.

prüfen. Der Vorteil an seinem System ist, dass dies im eingebauten Zustand möglich ist, in einer Tiefe von bis zu 150 Metern. Damit ist die Prüfung wesentlich ko-stengünstiger als bisher möglich. In gut drei Monaten soll seine Innovation auf den Markt kommen.

Innovativer WürfelDer Pollinger Erwin Wimmer hat einen sogenann-ten „destiny cube“ entwickelt, in dem innerhalb von 24 Stunden bis zu acht Kilogramm Mutterboden oder Braunkohle aus rund 16 Kilogramm Algen mittels hy-drothermaler Karbonisierung hergestellt werden kön-nen. Wimmer will seinen innovativen Würfel vor allem der Bevölkerung in Entwicklungsländern zugänglich machen. Dort können die Erzeugnisse wahlweise zum Bodenschutz oder zur klimaneutralen Wärmegewin-nung genutzt werden. Ausliefern will Erwin Wimmer seine Neuheit bereits ab Herbst 2012 mit Hilfe vor Ort tätiger Hilfsorganisationen.

Text: Barbara Hoff mannFotos: Standortagentur Tirol

„Der Wettbewerb hat richtig viel Spaß gemacht. Insgesamt bin ich mit der Teilnah-me einen großen Schritt weiter-gekommen. Das Feedback der Jury war sehr konstruk-tiv und ich konnte wertvolle Kontakte für die Vermark-tung knüpfen.“Martin Hauser

Hintergrund 120-Sekunden-ChanceDie 120-Sekunden-Chance ist eine Initiative der Tiroler Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, welche die Standortagentur Tirol gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Tirol und dem Gründungszentrum CAST im Vorfeld des Businessplanwettbewerbs adventure X durchführt. Ziel der Initiative ist es, aussichtsreiche Geschäftsideen zu finden, die mit Hilfe der Jury einer ersten Einschätzung unterzogen und von den Veranstaltern auf Wunsch weiter begleitet werden. Weitere Informationen unter www.120sekunden.at

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Medizinisches NetzwerkDie Wirtschaftswelt, wie wir sie heute kennen, besteht zum großen Teil aus (interdisziplinären) Netzwerken, die teils bewusst, teils unbewusst entstehen, aber immer eines gemeinsam haben: Sie fördern rascheres Fortkommen sowie schnelleres und genaueres Arbeiten, weil jeder genau den Teil dazu beiträgt, der seinen fachlichen Kompetenzen am meisten entspricht. Das heißt im Umkehrschluss, dass man jene Aufgaben, die andere besser oder einfacher erledigen können, an diese abgibt. Dies funktioniert im Prinzip für alle Branchen, ganz besonders jedoch im Gesundheitswesen.

Die Medicent-Ärztezentren haben den Trend zur Vernetzung früh erkannt. Denn Einzelkämpfer haben es vor allem im Gesundheitswesen oftmals nicht leicht, weil zur eigentlichen Arbeit ein hoher administrativer Aufwand kommt, dessen zeitliche Inanspruchnahme zu Lasten der Zeit für Patienten geht. Das Führen einer eigenen Arztpraxis ist überdies oft mit einer hohen fi nanziellen Belastung verbunden. Zu spüren bekommt dies vorrangig der ländliche Bereich, wo die medizinische Versorgung vor allem mit Fachärzten stetig zurückgeht.

Erfahrung und KompetenzDie vier Medicent-Standorte in Innsbruck, Salzburg, Linz und Baden werden seit langer Zeit erfolgreich

von der M‘Management GmbH betreut, die hier seit Jahren ihre Kompetenz und ihr Know-how in Bezug auf die Errichtung und den Betrieb von Ärztehäu-sern und der entsprechenden Standort evaluierungen ausbauen konnte. Die M‘Management hat ihre strategische Ausrichtung dabei im Laufe der Jahre verändert und ist heute weit mehr als eine reine Be-treibergesellschaft von Ärztezentren. Sie ist Dienst-leister für den Arzt, mit dem Ziel, diesen durch unterschiedliche Serviceangebote (z. B. Telefon-dienste, Terminmanagement, IT/Telekommunika-tion, Zur-Verfügung-Stellung von Eingriff sräumen, Marketing) so weit es geht zu entlasten und ihm da-durch mehr Zeit für seine wesentliche Aufgabe – die Betreuung seiner Patienten – zu geben.

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Ing. Gerald Entremont, MBA, ist Geschäftsführer der kürzlich gegründeten Medicent Consul-ting GmbH

Weitere Infos:Medicent Consulting GmbH

Innrain 143, 6020 InnsbruckTel.: 0512/9010-1001www.medicentconsulting.at

Kooperationen außerhalb eines gemeinsamen DachesMit der Gründung eines neuen Unternehmens, der Medicent Consulting GmbH unter der Geschäfts-führung von Ing. Gerald Entremont, will man seine Erfahrung im Bereich der Gesundheitsdienstleis-tungen nun auch anderen zur Verfügung stellen, also nicht nur Fachärzte in einem Haus bündeln, sondern auch die Zusammenarbeit unterschiedlicher nie-dergelassener Ärzte und Fachärzte initiieren. Denn Kooperationen, die unter einem gemeinsamen Dach funktionieren, können auch über die Distanz klappen.

Das Angebot der Medicent Consulting GmbH ist jenem der M‘Management sehr ähnlich: Es geht darum, den Bedarf an ärztlicher Versorgung zu eruieren, einen entsprechenden Standort bzw. pas-sende Räumlichkeiten für eine Time-Share-Praxis zu fi nden, hier die Ärztekompetenz entsprechend zu bündeln und die Ärzte zu unterstützen. Der große Unterschied ist, dass es sich nicht um ein gesamtes Ärztehaus handelt, in dem verschiedene Fach-richtungen in einem Gebäude untergebracht sind, sondern um eine Praxis, die von unterschiedlichen

Fachärzten genutzt wird. Ziel ist es, die Fachärzte wieder näher an die Bevölkerung zu bringen. Dabei kann die Betreuung und Begleitung eines Projektes in unterschiedlichen Modulen erfolgen – von der ge-samten Abwicklung von der Standortevaluierung bis hin zur laufenden Betreuung oder aber in einzelnen Bausteinen von verschiedenen IT-Dienstleis tungen bis zur Suche nach Kooperationspartnern.

Dass daran großer Bedarf besteht, zeigt nicht zuletzt das rege Interesse der Politik, die das Engagement der Medicent Consulting GmbH tatkräftig unterstützt. Aktuell ist ein Projekt in Längenfeld in Umsetzung.

Facharztmangel am LandDass der ländliche Bereich mit fachärzlicher Behand-lung unterversorgt ist, ist nicht neu. Die Medicent Consulting GmbH bietet für diese Problematik eine entsprechende Lösungsmöglichkeit, die Vorteile für den Arzt und die Patienten bringt. Der Arzt braucht keine eigene Praxis mehr, sondern mietet sich einfach zu fi xen Zeiten in die bestehende ein und kann die ge-samte gebotene Infrastruktur nutzen. Die Patienten müssen für die Versorgung keine langen Wege mehr auf sich nehmen. Gerald Entremont: „Den Arzt nä-her an den Patienten zu bringen, hat nicht nur wirt-schaftspolitische, sondern auch gesundheitspolitische Vorteile. Gerade in einer Zeit, wo Krankenhäuser geschlossen werden und die medizinische Versorgung gefühlt abnimmt, braucht es ein klares Statement in Richtung Patienten. Sie sollen sich aufgehoben und betreut fühlen. Und wenn der Arzt einfach erreich-bar ist, sucht man diesen bei Beschwerden auch eher auf, als wenn man dafür erst in die nächste Stadt fah-ren muss. Derzeit arbeiten wir gerade an zwei Pro-jekten in Wien, wo wir durch das Zusammenfassen von Ärzten dem Krankenhausschwund entgegenwir-ken möchten. Das Feedback ist großartig. Doch die Umsetzung ist nicht immer einfach. Wir müssen die Ärzte abholen und ihnen überzeugend vermitteln, ihre Dienstleistung nicht nur an einem Ort anzu-bieten, sondern im Sinne der Patienten auch solche Time-Share-Praxen zu nutzen. Zusätzlich forcieren wir auch Kooperationen zwischen niedergelassenen Ärzten und Kliniken.“

Diese Ärztekooperationen sind ein neuer Baustein einer umfassenden und innovativen Dienstleistung im Gesundheitsbereich. Durch das neue Unterneh-men lässt sich der Markt besser und fl exibler bedie-nen und die Aufgabengebiete klarer unterschieden. Während sich die M‘Managment auf die Betreuung der Medicents und Ärztehäuser konzentriert, wird mit der Medicent Consulting GmbH der überregi-onale Bereich der niedergelassenen Ärzte forciert. Derzeit wird zwar noch auf die Kapazitäten des Medicents zurückgegriff en, ein weiterer Ausbau ist jedoch geplant. „Der Bedarf ist ganz klar vorhan-den“, so Entremont. .

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Positive Zahlen konnte das Rektorat der UMIT, Univ.-Prof. Dr. Christa Th em und Vizerektor Philipp Unterholzner,M.Sc., zum Auftakt des 11. akademischen Jahres an der Tiroler Health & Life Sciences Universität UMIT präsentieren:

Ca. 1500 Studierende haben Anfang Oktober am UMIT-Campus in Hall und an den UMIT-Studien-zentralen in Wien und Linz das Studienjahr 2011/12 in Angriff genommen. Mit 420 Studienanfängern starten so viele „Erstsemestrige“ wie noch nie eine universitäre Ausbildung, mit 260 Absolventinnen und Absolventen haben im abgelaufenen Studienjahr so viele wie noch nie ihr Studium abgeschlossen. 55 Prozent der Studieren-den sind in den Bachelor-Programmen, 30 Prozent in den Master-Programmen und Universitätslehrgängen, 15 Prozent sind Doktoranden. Der Anteil an auslän-dischen Studierenden beträgt 21 Prozent.

Vizerektor Unterholzner freute sich, dass der UMIT auch heuer wieder so viele Studierende das Vertrauen ge-schenkt haben. „Dieses Vertrauen sehen wir als Auftrag, die Qualität unserer universitären Ausbildungen laufend zu verbessern und den Studierenden die bestmögliche Ausbildung zu gewährleisten“, sagte Unterholzner.

Für Rektorin Th em war das abgelaufene Arbeitsjahr an der UMIT das intensivste in der zehnjährigen Geschich-te der UMIT: „Wir konnten im Studienjahr 2010/11 sieben Doktoratsstudien und drei Master-Studien neu akkreditieren und auch, was uns besonders freut, den Reakkreditierungsprozess für die gesamte Universität positiv abschließen. Damit wurden wir als dritte Pri-vatuniversität in Österreich vom Österreichischen Ak-kreditierungsrat bis ins Jahr 2016 reakkreditiert“, so die Rektorin. Zentraler Arbeitsschwerpunkt des abgelaufe-nen Jahres sei die Qualitätssicherung gewesen.

Zehn Jahre UMITVor genau 10 Jahren am 1. Oktober 2001 hat die UMIT, damals noch unter dem Namen IMIT – Institut für Me-dizinische Informatik und Technik, mit 19 Studieren-den den Studienbetrieb aufgenommen. Anfang Novem-ber 2001 wurde der Akkreditierungsbescheid für die UMIT zugestellt. Sechs Monate später, im April 2002, wurde die UMIT – Private Universität für Medizinische Informatik und Technik offi ziell aus der Taufe gehoben. In diesen zehn Jahren stellte sich die UMIT zwei Re-akkreditierungsverfahren durch den Österreichischen Akkreditierungsrat und wurde im Jahr 2006 bis 2011 und vor wenigen Wochen bis 2016 reakkreditiert.

Guter Start ins neue JahrTiroler Health & Life Sciences Universität UMIT startet mit positiver Bilanz ins Studienjahr 2011/12.Vor zehn Jahren wurde an der Universität der Studienbetrieb aufgenommen.

In Forschung und Lehre hat sich die UMIT auf die neuen Berufs- und Forschungsfelder und damit auch auf die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen und der Technik spezialisiert. Zentrale Th emenschwer-punkte sind: Biomedizinische Informatik, Mechatro-nik, Psychologie, Physiotherapie, Public Health/Ge-sundheitswissenschaften, Ernährungswissenschaften, Pfl egewissenschaft und Gerontologie.

An den drei Standorten Hall, Wien und Linz bietet die UMIT 20 qualitativ hochwertige Bachelor-, Master- und Doktoratsprogramme und drei Universitätslehrgän-ge an. Die Zahl der Studierenden ist in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich auf 1500 gestiegen. Insge-samt arbeiten derzeit 170 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter in Forschung, Lehre und Verwaltung an der UMIT. Das Gesamtbudget der Universität, die sich im Eigentum des Landes Tirol befi ndet, beträgt elf Millio-nen Euro jährlich.

Das Studienprogramm der UMIT

Bachelor-Studien• Betriebswirtschaftslehre im Gesundheitswesen • Biomedizinische Informatik• Pflegewissenschaft• Kombistudium Pflege• Psychologie• Mechatronik• Diplomausbildung Physiotherapie

Master-Studien• Biomedizinische Informatik• Gesundheitswissenschaften• Pflegewissenschaft• Psychologie• Ernährungswissenschaften• Gerontologie• Health Technology Assessment and Decision Sciences

Doktorat-Studien• Technische Wissenschaften• Gesundheitsinformationssysteme• Sportmedizin, Gesundheitstourismus und Freizeitwissenschaften• Psychologie• Management und Ökonomie im Gesundheitswesen• Pflegewissenschaft• Public Health• Health Technology Assessment

Universitätslehrgänge• Psychosoziales und sozioökonomisches Krisen- und Katastrophenmanagement• Orthopädische Physiotherapie (M.Sc.)• Ausbildung zum akademischen Dyskalkulie- Therapeuten/ Ausbildung zum akademischen Therapeuten für Rechenschwäche

Eduard-Wallnöfer-Zentrum 16060 Hall in TirolTel.: 050 [email protected], www.umit.at

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Informieren, um zu bewegenUm Menschen zu Verhaltensänderungen zu animieren, bedarf es in erster Linie viel an Information. Infor-mation über das Produkt, das Unternehmen, den Nutzen. Dies gilt für alle Bereiche des Lebens – auch für den Transport. Deshalb versucht der Verkehrsverbund Tirol seine Fahrgäste nicht nur über Ankunfts- und Abfahrtszeiten in Echtzeit auf dem Laufenden zu halten, sondern auch Fahrpläne in verschiedensten Formen zur Verfügung zu stellen. So möchte man die Tiroler vermehrt dazu bewegen, ihre Wege öfter mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen. Denn: Ohne Info keine Umsteiger.

Text: Marina Kremser

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Downloadsfür iPhone und Android-Smartphones unterwww.vvt.at/smartride

Weitere Infos unterwww.vvt.at

Der Verkehrsverbund Tirol (VVT) verfügt zwar selbst über keine Fahrzeuge, spielt aber dennoch eine der wichtigsten Rollen im öff entlichen Verkehrswesen in Tirol. Denn er ist Koordinator von über 34 verschie-denen Betrieben – vom innerstädtischen über den tirol-weiten Verkehr bis hin zu den ÖBB –, deren Fahrpläne im Sinne des Fahrgastes derart aufeinander abgestimmt werden müssen, dass bei Anschlussfahrten so wenig Wartezeit wie möglich entsteht und der Gast so rasch wie möglich am Ziel ist. Außerdem gilt es, Ankunfts- und Abfahrtszeiten und auch etwaige Verzögerungen möglichst zeitnah zu kommunizieren. Dazu ist ein ho-her administrativer und vor allem technischer Aufwand nötig, der dem Kunden weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick ersichtlich ist. Denn all dies geschieht unbemerkt im Hintergrund.

In unserem hochentwickelten technischen Zeitalter ist die Kommunikation an sich nicht zuletzt durch netz-werkbasierende Lösungen und kabellose Verbindungen keine große Schwierigkeit. Die Herausforderung im Fall des VVT besteht jedoch darin, viele verschiedene Systeme der unterschiedlichen Betriebe auf einen ein-heitlichen Nenner zu bringen und sie in eine gemein-same Sprache zu integrieren. Dazu bedarf es hochkom-plexer Systeme, deren Entwicklung in der Hand des VVT liegt. Während also die einzelnen Verkehrsbe-triebe für den Transport an sich zuständig sind, steuert der Verkehrsverbund den dazugehörigen geistigen und technischen Input bei.

Der VVT arbeitet dabei mit unterschiedlichen markt-üblichen Softwarelösungen, die zu einem individuellen Ganzen verquickt werden. Dies bedeutet zwar ein Mehr an Aufwand, weshalb viele andere Verkehrs-unternehmen in Österreich auf das Gesamtpaket eines Herstellers vertrauen. Gleichzeitig gewährleistet dieses System jedoch mehr Unabhängigkeit von Monopolisten und vor allem höhere Kosteneffi zienz, weil man jeweils auf jenes Produkt zurückgreifen kann, das den Anfor-derungen am bes ten entspricht. Außerdem lässt sich die Software dadurch im Haus je nach Bedarf weiterentwi-ckeln und/oder erweitern.

In anderen Bundesländern ist der Zusammenschluss von Verkehrsunternehmen unter einem gemeinsamen technischen Informationssystem generell nicht üblich. Und so nimmt der Verkehrsverbund Tirol nicht nur in Bezug auf das Zur-Verfügung-Stellen von Information eine (technische) Vorreiterrolle ein, sondern auch in der gesamten Organisation des Verkehrswesens. Deshalb ist man bemüht, die Integration dieses modularen, fl e-xiblen Systems für ganz Österreich voranzutreiben und das Know-how sowie die entwickelten Softwaresysteme auch anderen zugänglich zu machen.

Was hat der Fahrgast davon?Aus der Entwicklung des VVT ist eine PC-basierende Lösung entstanden, die Ankunfts- und Abfahrtszeiten in Echtzeit zur Verfügung stellt. An der Haltestelle genauso wie im Internet und neuerdings via App am Smartphone. Möglich macht dies die Kommunikaton

der Hardware in den Bussen (mittels GPRS) sowie der eingespeisten Daten des VVT-Servers (mittels Daten-funk) mit der ausgeklügelten Software, die einerseits die Fahrpreise errechnet und Lichtsignalanlagen, also Ampeln, für schnelleres Fortkommen beeinfl usst und andererseits die Soll-Ist-Lage an die Anzeigen meldet. So können Verspätungen an jeder Haltestelle in Tirol in Echtzeit abgerufen werden. Außerdem kann bei Ver-spätungen sofort ermittelt werden, welche Anschluss-fahrzeuge davon betroff en sind und ob Busse eventuell warten können.> Vereinfacht gesagt: Die Soll-Fahrplandaten werden in den Server im Rechenzentrum des VVT eingespeist, dort gespeichert und mittels GSM-Netz an die An-zeiger übermittelt. Via Funk sendet der Bus selbst ein Signal, sodass bei dessen Einfahrt in die Haltestelle die entsprechende Zeile am Anzeiger blinkt und diese beim Ausfahren gelöscht wird. Bei Versorgung mit Echtzeit wird auch diese dargestellt.

In der Stadt Innsbruck ist das System der so genannten „dynamischen Fahrgastinformation“ bereits gang und gäbe – meist über DFI-Anzeiger direkt an der Hal-testelle oder TFT-Indoorbildschirme z. B. im Bahn-hofsgebäude –, und auch immer mehr Gemeinden entschließen sich für eine Zusammenarbeit mit dem VVT. Für Gemeinden oder auch Tourismusverbände und Seilbahngesellschaften (bzw. sämtliche Unter-nehmen, die über Gästeinfo-Bildschirme verfügen) ist der Aufwand überschaubar. So braucht man lediglich einen Computer samt Internetbrowser, Java-Software (gratis im Internet zu haben) sowie einen aktiven In-ternetzugang. Künftig wird es auf der Homepage des VVT ein neues Widget zum Download geben, das nur noch am eigenen Computer installiert werden muss. Damit hat man bequemen Zugriff auf die Daten aller Haltestellen Tirols, kann diese auf den eigenen Info-Bildschirmen anzeigen und die Gäste damit laufend über alle gewünschten Ankunfts- und Abfahrtszeiten informieren.

Um Menschen dazu zu bewegen, zumindest manchmal auf öff entliche Verkehrsmittel umzusteigen, muss man ihnen genau diesen Umstieg so einfach wie möglich machen. So werden die Fahrpläne nicht nur direkt an der Haltestelle in Echtzeit angezeigt, sondern sind auch laufend aktualisiert im Internet zu fi nden – wobei man hier nicht einmal mehr die genaue Haltestelle wissen muss. Man gibt lediglich seinen aktuellen Standort und das Ziel (kann z. B. auch eine Sehenswürdigkeit oder ein Kaufhaus sein) ein und schon wird der Weg adressgenau angezeigt – samt Fußweg zur Haltestelle bzw. von der Haltestelle zum endgültigen Ziel. Für unterwegs gibt es neuerdings die VVT-App „Smart-Ride“, quasi die Fahrgastinfo für die Hosentasche und somit immer dabei. Sie zeigt einfach und schnell an, wie, wann und zu welchem Preis Sie an Ihr Ziel kom-men. Damit will der VVT das Fahren mit öff entlichen Verkehrsmitteln noch komfortabler gestalten und den Umstieg erleichtern, wobei Bus und Bahn ein Baustein im Mobilitätsmix aus Auto, Fahrrad und öff entlichen Verkehrsmitteln werden sollen. .

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www.facebook.com/econova.at

Wie Facebook Erfolg generiertWorkshop mit Deutschlands Mr. Facebook bei der Innsbrucker Werbeagentur ICC.

Deutschlands Mr. Facebook heißt Jens Wiese. Grund genug für Westösterreichs Cross-Media-Agentur Nummer eins, ICC, den Experten für einen Work-shop am 1. Dezember in die Agenturräumlichkeiten nach Innsbruck einzuladen. Das Resümee: „Social Media, vor allem Facebook, generieren dann zusätz-lichen wirtschaftlichen Erfolg, wenn das Unterneh-men strategisch vorgeht, konsequent am Ball bleibt und den permanenten Dialog mit den Kunden und Interessenten sucht.“

„Die ultimative ‚Facebook-Strategie‘ gibt es nicht“, dämpfte Wiese die Hoff nungen der Workshop-Teil-nehmer gleich von vornherein. Aber: Jedes Unterneh-men, das seinen eigenen Plan entwickelt, aufbauend auf der Unternehmensphilosophie, auf den Produkten, der Kundenstruktur und den vorhandenen Ressour-cen, ist bereits auf dem Erfolgspfad.

Wiese stellte dann ein weiteres Faktum klar: Mit Facebook allein kann niemand viel Geld verdienen. Facebook ist ein Werkzeug, mit dem ein aktives Unter-nehmen um Aufmerksamkeit wirbt und seinen „Fans“ die Möglichkeit bietet, Produkte kennen zu lernen. Aber, so Wiese: „Ein Unternehmen muss sich interessanter darstellen als die besten Freunde und Bekannten eines Facebook-Users. Nur so kann es sich in den ‚Top News‘ bei Facebook halten. An sich kein leichtes Unterfan-gen.“ Wer etwa glaubt, allein mit purem Entertainment punkten zu können, täuscht sich. Der Kunde will mehr als Unterhaltung, will Informationen, Service und vor

allem die persönliche Zuwendung des Unternehmens. In einem Satz: Die Qualität der Interaktion mit den „Fans“ bestimmt den Erfolg des Facebook-Einsatzes. Das Stich-wort: Infotainment.

Wie erreicht nun ein Unternehmen die gewünsch-te Zielgruppe und hält diese auf hohem Niveau „bei Laune“? Wiese: „Das kann nur auf Basis einer bis ins Detail ausgearbeiteten Kommunikationsstrategie er-folgen.“ Die Ausgangsfrage: Was will ich mit jedem Update erreichen? Ein Dialog mit den Fans wird nur dann zustande kommen, wenn ein Eintrag (z.B. ein Posting) für die Fangemeinde interessant und neu zugleich ist. Wiese: „Wenn zum Beispiel ein Th ema zu oft im Mittelpunkt steht, ruft das bei den Usern maximal Gähnen hervor. Das wäre verheerend.“ Ab-wechslung, qualitativer Content und auch spontane Aktionen sind gefragt.

Ein Geheimnis des erfolgreichen Einsatzes von Face-book ist somit das Wissen, was der Fangemeinde als interessant erscheint und zu den gewünschten Dia-logen führt. Denn, so Wiese, „Dialoge sind das un-verkennbare Merkmal von Facebook, nicht Einweg-botschaften.“ Davor fürchten sich noch zahlreiche Unternehmen. Denn innerhalb von Dialogen kann es auch zu Kritik am Unternehmen kommen. Wie-se: „Negative Botschaften von Fans sollten akzeptiert werden. Sie stellen ja auch die Chance dar, quasi öf-fentlich diskutiert zu werden und das Unternehmen als lernwillig darzustellen.“ .

„Social Media wie Facebook werden immer wichtiger im Marketingmix.“Jens Wiese

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Besonders in den Bereichen Internet, Web und Gra-fi k ändern sich ständig die Anforderungen aufgrund neuer technischer Entwicklungen. Am BFI Tirol fi n-den Sie dazu eine breite Auswahl an hoch qualifi zie-renden Kursen und Fachlehrgängen. Zu den täglich an Bedeutung gewinnenden Th emen Datensicherheit und Datenschutz gibt es spezifi sche Angebote sowohl für private Anwender als auch für Techniker oder Entscheidungsträger.

Neben weiteren „Klassikern“ wie den Lehrgängen für PC-Techniker und Netzwerkadministratoren sowie AutoCAD- und SAP-Kursen gibt es ab sofort auch eine neue Kurspalette zur Bedienung und Program-mierung von iPad, iPhone und Mac OS X. Ob im Beruf, privat oder für Unternehmen, das BFI Tirol ist stets erste Adresse, wenn es um IT-Weiterbildungen

In die digitale Zukunft mit dem BFI TirolDas BFI Tirol bietet im IT-Bereich ein breites Spektrum an Computerkursen für die unterschiedlichsten Anwendungen. Neben Seminaren für Einsteiger und dem schnellen Umstieg auf die neuesten Programme stehen zahlreiche weiterführende Kurse und Fachlehrgänge zur Auswahl.

geht.  Exzellente und praxisorientierte Trainer sind am BFI Tirol Standard.    

Neuerungen im KursprogrammNeu im Angebot stehen neben speziellen Exper-tenkursen im Bereich Grafi k vor allem Seminare zu den aktuellen Th emen Social Media, IT-Sicherheit und dem Einsatz von mobilen Geräten. Zusätzlich zum bereits erfolgreichen Fachlehrgang Grafi k und Mediengestaltung bietet nun auch der Fachlehrgang WEB-Master den Teilnehmern die Möglichkeit zum Zertifi katserwerb nach ISO 17024.

Maßgeschneiderte SchulungenFür Unternehmen werden individuelle Firmenschu-lungen genau nach Bedarf konzipiert. Abgestimmt auf die individuellen Anforderungen des Unter-nehmens und seiner Mitarbeiter werden komplette Schulungskonzepte entwickelt. Dabei kommt neben den Kursen in den Räumlichkeiten des BFI Tirol bei Bedarf auch ein mobiler Lehrsaal für Schulungen vor Ort zum Einsatz. Für Einzelcoachings oder neu zu entwickelnde Konzepte stehen die Bildungsexperten am BFI Tirol mit jahrelanger Erfahrung beratend zur Seite.

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Die Entertainment-Highlights in Tirol! sports. business. entertainment.

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Musical Grease30. März - 1. April 2012Olympiahalle

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Finanzieren & Versichern

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Heimische Banken stehen vor großen Herausforderungen„Sowohl der Markt als auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen – Stichworte: ver-schärfte Eigenkapitalvorschriften und Li-quiditätsbestimmungen, Kursgewinnbesteu-erung u.v.m. – sind nicht dazu angetan, aggressiv in den Markt zu gehen“, fasst Tirols Bankenobmann Gerhard Schwaiger die Situation am heimischen Bankenmarkt zusammen. Auch wenn sich die schwierige Situation noch nicht in den Kennzahlen niederschlägt: Die heimischen Banken ste-hen vor großen Herausforderungen. Dabei kommen die kleinen heimischen Institute unschuldig zum Handkuss und müssen die Zeche für das Expansionsstreben der Groß-banken mitbezahlen. Denn wenn es nun darum gehe, die Eigenkapitalquote, die zur Sicherung des Bankgeschäftes notwendig

ist, von fünf auf neun Prozent zu erhöhen, dann stellt sich die Frage: Woher nehmen? Aus den Erträgen wird sich dies ebenso we-nig und schwierig erweisen wie vom Kapi-talmarkt oder durch die von einigen Markt-teilnehmern angedachte Umschichtung von Partizipationskapital in hartes Eigenkapital. Wenn oder vielmehr weil auch der Kunde im Wettbewerb nicht uneingeschränkt zur Kas-se gebeten werden kann, bleibt nur mehr ein Ausweg, nämlich das Zurückfahren des Ge-schäftes, sprich Reduktion des Kreditportfo-lios und der Neuvergabe von Krediten. Und nicht zuletzt aufgrund der Verschränkungen innerhalb der Sektoren und der Verteuerung der Liquiditätskosten wird dies auch bei den kleinen Instituten nicht ohne Auswirkungen bleiben, so Schwaiger.

Nichtsdestotrotz sieht der Tiroler Banken-sprecher für die heimischen Institute nach wie vor Chancen im traditionellen Bank-geschäft sowie in der Kundenbeziehung, „die eines der größten Assets der regionalen Institute ist“. Dies hat auch die alljährlich durchgeführte Umfrage zum Vertrauen der Bevölkerung in ihre Bank gezeigt. Während die Bewertung der Banken im Allgemeinen mit einem Schnitt von 2,75 nach dem Schul-notensystem nach wie vor deutlich hinter den Werten vor der Krise (2008: 2,40) liegt, schneiden die „eigenen“ Banken bei den Be-fragten besser ab und bekommen mit 1,96 ein „gut“ und liegen auch nicht weit über dem Niveau von 2008 (1,88). „Das zeigt klar und deutlich, dass das Vertrauen in die eige-ne Hausbank wesentlich ausgeprägter ist als jenes in das Bankensystem im Allgemeinen“, so Schwaiger.Für 2012 erwartet Schwaiger weiterhin eine gedämpfte Kreditnachfrage seitens der Un-ternehmen. Aufgrund der fortdauernden Unsicherheit werden die Betriebe nicht mehr als für den laufenden Betrieb erforderlich ist investieren und nur die notwendigsten Ersatzinvestitionen vornehmen – vielleicht mit Ausnahmen im Tourismus, wo sich die Unternehmen bislang als relativ robust und investitionsfreudig erwiesen haben.Alles in allem sieht Schwaiger die hei-mischen Banken für die Herausforderungen gut aufgestellt und auf die Tiroler Wirtschaft keine große Kreditklemme zukommen. „Die örtlichen Regionalbanken werden weiter-hin der starke und wichtigste Finanzie-rungspartner der heimischen Unternehmen bleiben, „allerdings werden – insbesondere bonitätsschwächere – Unternehmen im Fi-nanzierungsfall etwas mehr für ihren Kredit bezahlen müssen“.

Periodenstände in Mio. Euro 2009 2010/Q2 2010 2011/Q2 Q2/10 –Q2/11 AktivaDirektkredite an inländ. Nichtbanken 23.429 24.152 24.916 25.012 3,6 %in Euro 17.674 17.938 18.610 18.740 4,5 %in Fremdwährung 5.755 6.214 6.306 6.271 0,9 %Verbriefte Kredite an inländ. Nichtbanken 1.698 1.935 2.043 2.074 7,2 %Auslandsforderungen 11.115 11.042 10.469 10.223 –7,4 %PassivaEinlagen von inländ. Nichtbanken 18.591 18.698 18.857 19.279 3,1 %in Euro 18.478 18.563 18.725 19.279 3,0 %in Fremdwährung 114 136 131 155 14,0 %Sichteinlagen 4.540 4.741 4.659 5.599 18,1 %Termineinlagen 2.609 2.427 2.665 2.137 –12,0 &Spareinlagen 11.442 11.529 11.533 11.543 0,1 %Auslandsverbindlichkeiten 13.120 13.624 13.553 12.892 –5,4 %Bilanzsumme 51.099 52.195 51.013 50.489 –3,3 %

Gewinn und VerlustNettozinsertrag 639 320 646 336 4,9 %Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen 83 34 66 33 –4,0 %Saldo aus dem Provisionsgeschäft 265 133 267 134 0,6 %Betriebserträge 1.072 516 1.050 537 4,1 %Betriebsergebnis 368 187 367 200 7,1 %Wertberichtigungen auf Kreditrisiken 157 156 164 149 –4,2 %Werberichtigungen auf Wertpapiere & Beteiligungen 32 – 7 4 5 n. a.EGT 179 207 200 225 8,8 %Jahresüberschuss 130 166 153 165 –1,0 %

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EFM-Büros in Tirol

EFM Hippach, Hippach-Dorf 9, 6283 Hippach, 05282/20581, [email protected] Imst, Johannesplatz 10, 6460 Imst, 05412/66338, [email protected] Innsbruck, Höttinger Auffahrt 5, 6020 Innsbruck, 0512/908045, [email protected] Kufstein, Vorderthiersee 87c, 6335 Thiersee, 05376/20123, [email protected] Lienz, Amlacher Straße 2/Stg. 3, 9900 Lienz, 04852/56757, [email protected] Matrei, Pfarrangerweg 19, 9971 Matrei, 04875/20138, [email protected] Seefeld, Am Kirchwald, 6100 Seefeld, 05212/2493, [email protected] Terfens, Umlberg 57, 6123 Terfens, 05224/68313, [email protected]

Ein guter Bürger schaufelt Schnee ...

Der erste Schnee sowie Eis und Kälte bringen nicht nur Begeisterung mit sich. Wer für die Schneeräumung keine konzessionierte Firma beauftragt, der hat nicht nur viel Arbeit, sondern haftet auch für die dadurch entstan-denen Unfälle und die daraus resultierenden Schadensersatzansprüche.

Für alle Anrainer, deren Grundstück nicht mehr als 3 Meter vom Gehsteig entfernt ist, besteht zwischen 6 und 22 Uhr eine gesetzliche Schneeräum- und Streupfl icht. In Einzelfällen kann der Hauseigentümer sogar für Unfälle, die außerhalb der Räu-mungszeiten entstehen, verantwortlich gemacht werden. Das Aufstellen von Warn-schildern alleine reicht da leider nicht aus. Es müssen alle Gehsteige, Gehwege und Stiegenanlagen, die dem öffentlichen Verkehr und Zugang dienen, geräumt werden.

Bei Mietshäusern ist der Vermieter gegenüber dem Mieter gesetzlich und auch ver-traglich zur Schneeräumung verpfl ichtet. Im Streitfall muss der Vermieter den Beweis erbringen, dass er seiner Schneeräumungs- und Streupfl icht nachgekommen ist.

Wer bezahlt den Schaden?Der Hauseigentümer haftet jedenfalls für den entstandenen Schaden. Schadener-satzansprüche wie Krankenhauskosten, Schmerzensgeld, Rentenansprüche, Pfl ege-kosten usw. können sehr teuer werden. Durch den Abschluss einer Haus- und Grund-haftpfl ichtversicherung (in der angemessenen Höhe) kann man für den Ernstfall vorsorgen und das Risiko auf eine Versicherung übertragen.

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Erben & vererbenDas Magazin „Global Investor“ der Credit Suisse erscheint alle sechs Monate und widmet sich unterschiedlichsten Th emenbereichen. Die neue Ausgabe steht unter dem Th ema Erben und den vielfältigen Verknüpfungen, die ein Erbe zwischen Vergangenheit und Zukunft herstellt. Angesichts des verlangsamenden Wirtschaftswachstums könnte diese Art der Weitergabe von Vermögen wieder an Bedeutung gewinnen. Allerdings werden nicht nur Ver-mögenswerte, sondern auch Institutionen oder Ideen an künftige Generationen vererbt. Im neuen „Global Inves-tor“ nehmen Fachautoren und Spezialisten der Credit Suisse die menschlichen, gesellschaftlichen und wirt-schaftlichen Folgen des Erbens unter die Lupe.

> Die neueste Ausgabe des Credit Suisse „Global Investor“ finden Sie unter www.credit-suisse.com/globalinvestor

Die EliteSeit neun Jahren prüft der so genannte Elite Report, he-rausgegeben von der renommierten Tageszeitung Han-delsblatt, die Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum anonym auf Herz und Nieren. Abhängig von der erreichten Punktezahl werden die Prädikate „cum laude“, „magna cum laude“ und „summa cum laude“ verliehen. Insgesamt wurden heuer 348 Institute getestet mit dem Ergebnis: Weniger als jeder siebente Vermögensverwalter ist empfehlenswert. Die zentralen Th emen der Untersu-chung waren Vermögenserhalt und Zuverlässigkeit. Dafür wurden im Detail 43 Einzelkriterien geprüft. Um zur Elite zu zählen, müssen sich Beratungsqualität und Akkurates-se, charakterliche Eignung und professionelle Intelligenz sowie Verantwortungsübernahme und Vermögensschutz deutlich abzeichnen. Von den insgesamt 49 ausgezeichne-ten Instituten kommen sechs aus Österreich. Zum sieb-ten Mal in Folge wurde dabei die Schoellerbank mit der Höchstnote „summa cum laude“ ausgezeichnet und zur besten Bank Österreichs gewählt. Gleichzeitig zählt sie zu den fünf besten Banken im gesamten deutschsprachigen Raum. Ebenfalls im Vorderfeld befi ndet sich die Volks-bank sowie die Hypo Landesbank Vorarlberg, erstmals Erwähnung (satis bene) fand die Tiroler Sparkasse.

> Weitere Infos unter www.elitereport.de

Die Repräsentanten der Schoellerbank nehmen zum siebten Mal in Folge den Elite Report-Award mit dem Prädikat „summa cum laude“ von Katja Hessel, Staatssekretärin im bayerischen Wirtschafts-ministerium, entgegen: Landesdirektor Peter Jenewein, Hubert Seiwald (Standortleiter Makartplatz/Salzburg), Landesdirektor Alois Limberger, Vorstandsvorsitzender Robert Zadrazil und Hans-Kaspar v. Schönfels (Chefredakteur des Elite Report)

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Euroraum:

Schuldenkrise und Kreditklemme kosten WirtschaftswachstumDas gegenwärtige Marktumfeld schürt Angst vor Hyperinflation und Währungsreformen. Doch die Gefahr lauert ganz woanders. Aktuelle makroökonomische Trends signalisieren nämlich die steigende Gefahr einer deflationären Kontraktion infolge einer sich abzeichnenden Kreditklemme und staatlicher Sparpakete.

Ein stärkerer US-Dollar und der Sonderfaktor Umsatz-steuererhöhungen in Italien und Griechenland führten dazu, dass die Infl ationsrate des Euroraums im Septem-ber ein Jahreshoch von 3 Prozent erreichte. Gegen eine nachhaltige Infl ation sprechen aber eine konjunkturelle Abkühlung, eine restriktivere Kreditvergabe der Banken und massive staatliche Sparprogramme.

Kreditkontraktion drohtBereits Basel III galt mit einer schrittweisen Anhebung des harten Kernkapitals (Core Tier 1) von 2 auf 7 Pro-zent der risikogewichteten Aktiva bis 2019 (inkl. Ka-pitalerhaltungspuff er) als eine große Herausforderung. Diverse Auswirkungsstudien warnten in diesem Zu-sammenhang vor einer Schrumpfung der aus Krediten und Schuldverschreibungen bestehenden risikogewich-teten Aktiva und somit konkret vor einer Kreditklemme,

die vor allem Österreich und auch die Tiroler Hotellerie und Gastronomie hart treff en würde. Alleine ein Core Tier 1 von 4 Prozent, ein Kernkapital von 6 Prozent und eine Eigenmittelquote von 8 Prozent würden laut einer Untersuchung des IHS in Österreich zu einer Schrump-fung der Kreditvolumina um bis zu 20 Prozent führen, was auf 10 Jahre betrachtet die Wirtschaftsleistung (BIP) um 5,6 Prozent beeinträchtigen würde.

Seit dem 27.10.2011 ist die Wirklichkeit noch viel kras-ser. Der freiwillige 50-Prozent-Schuldennachlass für Griechenland kann den großen Finanzinstitutionen insgesamt – unter Berücksichtigung der Folgen aktu-eller Verwerfungen an den europäischen Bondmärkten (Übergreifen der Griechenland-Panik auf italienische Staatsanleihen, deren Renditen bei Laufzeiten von 10 Jahren auf über 7 Prozent stiegen) – mehrere hundert

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Text: Michael KordovskyMilliarden Euro kosten. Vorbeugend wurde deshalb von der EBA (Europäische Bankenaufsicht) bis Ende Juni 2012 eine harte Kernkapitalquote (Core Tier 1 Ratio) von mindestens 9 Prozent der risikogewichteten Aktiva eingeführt. Bei einer ersten Vorerhebung im Ok-tober wurde von der EBA bei 70 Großbanken im EU-Raum ein Kapitalbedarf von 106,4 Milliarden Euro er-mittelt. Davon entfallen 2,9 Milliarden auf Österreich. Für österreichische Banken ist diese Summe nicht aus-reichend, denn alleine der zusätzliche Kapitalbedarf der RZB ist von 1,9 auf 2,5 Milliarden Euro gestiegen. Der Grund: Die EBA ging bei ihrer letzten Einschätzung der Kapitalerfordernisse von den Halbjahresergebnissen der Banken aus. Doch in der Zwischenzeit haben die meisten europäischen Staatsanleihen weiter an Wert ver-loren, woraus ein zusätzlicher Abschreibungs- und Kapi-talbedarf resultiert. Vorgeschrieben ist nämlich noch ein zusätzlicher Puff er für Marktwertverluste bei Anleihen von EWR-Staaten. Um diesen zu quantifi zieren, erfolgt per Stichtag 30.09.2011 ein Vergleich der Buchwerte der EWR-Staatspapiere mit deren aktuellen Markt-werten. Die Diff erenz zwischen Buch- und Markt-werten ist dann in hartem Kernkapital (einbezahltes Kapital, off ene Reserven und Gewinnvorträge) zu halten, woraus eine Core Tier 1 Ratio von weit über 9 Prozent resultiert.

Die Folgen sind fatal: Obwohl gewisse Spielräume bestehen, durch Änderungen der internen Risiko-bewertungssysteme die risikogewichteten Aktiva zu schmälern und somit das erforderliche Kernkapital „her-beizurechnen“, ist eine stärkere Kreditklemme, als sie Basel III zur Folge gehabt hätte, vorprogrammiert, denn die Aufnahmefähigkeit der Kapitalmärkte für Bank-aktien ist derzeit sehr schwach ausgeprägt und die staat-lichen Handlungsspielräume in der Rekapitalisierung von Banken werden immer geringer.

Höhere Neufinanzierungskosten fürStaaten, Schuldenbremsen und SparpaketeEuropas Kreditwürdigkeit ist im Sturzfl ug und mit ihr die Kurse der meisten Staatsanleihen. Das gilt insbe-sondere für die PIIGS-Länder Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien. Von Anfang Mai 2010 bis 26. Oktober 2011 hat sich das durchschnittliche Ra-ting dieser Ländergruppe um 5,4 Stufen verschlechtert. Dies führte dazu, dass die durchschnittliche Rendite zehnjähriger Staatsanleihen der PIIGS-Länder vom 28.04.2010 bis 26.10.2011 von 5,80 auf 10,84 Prozent anstieg. Doch nicht nur in dieser Ländergruppe be-steht mittelfristig die Gefahr von Rating-Downgrades, sondern auch für Frankreich, Belgien und Österreich. Die Folge sind steigende Renditen und höhere Neu-fi nanzierungskosten. Dieser Entwicklung wirken die Regierungen mit Sparpaketen und Schuldenbremsen entgegen. Die österreichische Regierung bekommt diversen Medienberichten zufolge in absehbarer Zeit Besuch von Vertretern führender Ratingagenturen, die den Staatshaushalt einer kritischen Prüfung unterziehen möchten. Zur Verteidigung des AAA-Ratings sollte eine Schuldenbremse einen öff entlichen Schuldenstand von 60 Prozent des BIP in der Verfassung festschrei-

ben. Obwohl die Staatsschuldenquote Österreichs Ende 2010 bei 71,8 Prozent des BIP lag, sollte die 60-Prozent-Marke bis zum Jahr 2020 erreicht werden. Allerdings ist dazu entsprechendes Wirtschaftswachstum erfor-derlich, das in den kommenden Jahren zunehmend un-wahrscheinlicher wird. Dieses Problem zieht sich quer durch führende Industrieländer: Die Verschuldung der USA hat mittlerweile 100 Prozent der Wirtschaftsleis-tung erreicht, während im Euroraum für 2012 von 88,5 Prozent des BIP ausgegangen wird. Mehrere Banken-pleiten und eine Rezession können sogar dazu führen, dass die Quote auf über 90 Prozent ansteigt, was eine gefährliche Marke darstellt.

In ihrem Paper „Growth in a Time of Debt“ (Mai 2010) schrieben die Autoren Carmen M. Reinhart und Ken-neth S. Rogoff über eine kritische Schuldengrenze von 90 Prozent des BIP: Über diesem Wert fällt das Wirt-schaftswachstum gegenüber Perioden mit einer Staats-verschuldung von nur 60 bis 90 Prozent im Schnitt um 1,7 Prozentpunkte – so das Ergebnis einer Untersuchung von 20 Industrieländern im Zeitraum von 1790 bis 2009.

Worst-Case-Szenario Kettenreaktion an Staats- und BankenpleitenDer Zeitpunkt für eine Verschärfung der Kapitalanfor-derungen für Banken ist in diesem Umfeld schlecht ge-wählt. Denn damit wird versucht, das Feuer mit Heizöl zu löschen. Zunehmende bankenaufsichtsrechtliche In-solvenzen werden noch mehr staatliche Interventionen erfordern und die Schulden weiter nach oben treiben, sodass weitere Länder am Tropf des EFSF hängen wer-den – und dies so lange, bis das Euro-Rettungssystem in sich implodiert, da zunehmend höhere Verluste bei Staatsanleihen noch mehr Eigenkapital der Banken ver-nichten, deren Schiefl agen staatlicher Hilfe bedürfen. Im schlimmsten Fall droht dann eine Abwärtsspirale bestehend aus mehreren Staatsbankrotten und zahl-reichen Bankenpleiten, begleitet von explodierenden Kredit-Referenzzinssätzen an den Interbankenmärk-ten sowie Unruhen und politischen Umstürzen, die bis zum Austritt mehrerer Länder aus der Eurozone führen können. Über die weitere Dynamik der Ereignisse kann ab diesem Punkt keine seriöse Aussage mehr getätigt werden. Allerdings kann davon ausgegangen werden, dass eine steigende Worst-Case-Gefahr eine regel-rechte Flucht aus dem Euro hinein in den US-Dollar, die Norwegische Krone, den Schweizer Franken sowie diverse Schwellenländer-Währungen auslösen würde. Diesem Szenario wird jedoch durch die EZB (Europä-ische Zentralbank) entgegengewirkt, die mittlerweise Euro-Anleihen im Volumen von über 185 Milliarden Euro aufkaufte, am 3. November ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent senkte und bereit ist, die Geldschleusen weiter zu öff nen, um der Gefahr von Liquiditätsschocks an den Interbankenmärkten entge-genzuwirken. Auch könnte es im Extremfall zu einer Lockerung der Eigenkapitalvorschriften für Banken kommen. Fazit: Eine defl ationäre Kontraktionsphase (Rezessionsphase mit fallenden Verbraucherpreisen) mit mehreren geordneten Bankinsolvenzen ist das wahr-scheinlichste Szenario. .

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Diversifi kations-möglichkeiten für Anleger des EuroraumsDie Zukunft des Euro ist ungewiss, da die Staatsschuldenkrise immer mehr außer Kontrolle gerät. Deshalb sollten sich Anleger aus dem Euroraum darüber Gedanken machen, wie sie durch eine internationale Diversifikationsstrategie selbst in Worst-Case-Szenarien wie Staatspleitenwelle, Zerfall der Eurozone, Währungsreformen oder einer starken deflationären Kontraktion wie einst zwischen 1929 und 1932 ihre Erspar-nisse in Sicherheit bringen.

Dass die auf den vorigen Seiten beschriebenen Alp-traumszenarien nach dem beschlossenen 50-Prozent-Schuldennachlass für Griechenland und der zunehmend außer Kontrolle geratenen Staatsschuldenkrise in Italien kein Tabu mehr sind, ist weitgehend bekannt. Die häu-fi gsten Reaktionen verängstigter Anleger darauf sind:1. Kauf von Immobilien und Grundstücken, sofern die

Mittel dafür vorhanden sind2. Kauf von Edelmetallen (Gold und Silber in Form von

Münzen oder Barren)3. Horten von Barreserven (oft zu Hause im Tresor)

Es ist grundsätzlich nichts gegen diese Absicherungs-maßnahmen einzuwenden. Dennoch gibt es gewisse Einschränkungen, die betrachtet werden sollten. So sollten Anlegerwohnungen nur mit ausreichenden Eigenmitteln (mindestens 30 Prozent) und in besten Stadtlagen von Landeshauptstädten erworben werden. Gold und Silber haben als Beimischung ihre Berech-tigung. Aber langjährige Durststrecken ohne Per-formance sollten einkalkuliert werden. Auch Cash ist fesch, wenn man für Szenarien wie einst vor 10 Jahren in Argentinien, nämlich einer Beschränkung des täglichen Barbehebungslimits bei Bankomaten, Cashreserven für mehrere Monate bar auf die Seite legt. Hingegen das ganze Geld unter der Matratze zu stapeln ist sowohl un-ter Kriminalitätsrisikoaspekten als auch im Hinblick auf eine sichere Geldentwertung durch die Infl ation nicht ratsam.

Nachfolgend werden zu diesen Maßnahmen zusätz-liche Möglichkeiten und Alternativen gezeigt, um das Vermögen zu einem überschaubaren Chancen/Risiko-Verhältnis weltweit zu streuen:

Investieren in Schwellenländer-AnleihenDie Staatsverschuldung der OECD-Länder stieg von 2000 bis 2010 von 69,8 auf 97,6 Prozent des BIP und soll in den Jahren 2011 und 2012 auf jeweils 102,4 bzw. 105,4 Prozent des BIP weitersteigen. Ganz anders ist die Entwicklung der Schwellenländer, die bereits knapp drei Viertel der Welt-Devisenreserven halten und für mehr als die Hälfte der globalen Wirtschafts-leistung verantwortlich sind. Laut „World Economic Outlook-Database“ des IWF ging die Verschuldung der Emerging-Markets von 2000 bis 2010 von 48,5 auf 39,3 Prozent des BIP zurück und bis 2016 sollte ein weiterer Rückgang auf 29,2 Prozent erfolgen. Die Aus-landsverschuldung der Schwellenländer lag 2010 nur noch bei 25,2 Prozent des BIP, während die Bedienung der Auslandsschulden nur noch 8,1 Prozent des BIP in Anspruch nahm. Darüber hinaus soll der Wachstumst-rend der Schwellenländer weiter anhalten. Während laut Herbstprognose der EU-Kommission das Wirtschafts-wachstum im Euroraum 2012 und 2013 bei jeweils 0,5 bzw. 1,25 Prozent stagnieren sollte, geht der IWF für die Emerging-Markets noch von 6,1 bzw. 6,5 Prozent aus. Darüber hinaus stammt der Großteil wichtiger Rohstoff e aus Schwellenländern, die sich wachsender

Text: Michael Kordovsky

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Exporte erfreuen. Angesichts dieser Tatsachen ist in den kommenden Jahren von einer anhaltenden Wealth Shift von den überschuldeten Industrieländern hin zu den wachstumsstarken Schwellenländern auszugehen, die in weiteren Rating-Herabstufungen für Staatsanlei-hen von Industrieländern, insbesondere jenen des Euro-raums (Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Belgien), bei gleichzeitigen Heraufstufungen zahlreicher Schwel-lenländer wie beispielsweise Brasilien, Indonesien, Kasachstan, Russland und Chile Ausdruck fi nden wird. So weisen Kasachstan und Chile keinerlei Nettostaats-verschuldung (Bruttoverschuldung minus Reserven) auf und für Indonesien erwartet Wellian Wiranto, Asienex-perte der HSBC, bis 2020 ein Wirtschaftswachstum von bis zu 8,0 Prozent p.a.

Die Selektion interessanter EM-Bonds richtet sich dabei nach Kriterien wie Chancen auf Rating-Upgrade, Roh-stoff reichtum, Wirtschaftswachstum, Rendite und Wäh-rung der Anleihe. In der Regel werden von Schwellen-ländern Dollaranleihen emittiert. Da der US-Dollar mit 56,5 Prozent aller Devisenreserven der Emerging-Mar-kets die bedeutendste Reservewährung ist, besteht ein Interesse an einem stabilen, kalkulierbaren Dollarkurs. Doch unter Diversifi kationsaspekten sollten Emissionen in der jeweiligen Landeswährung bevorzugt werden.

Staatsanleihen solider entwickelter LänderWährend in der Regel von Nettoverschuldung die Rede ist, gibt es Länder, die mit enormem Reichtum durch die in ihren Staatsfonds angehäuften Reserven überzeugen. Sie weisen ein Nettovermögen auf. Spitzenreiter ist da-bei Norwegen mit einem Nettostaatsvermögen (Reser-ven minus Bruttoverschuldung) von 156,4 Prozent des BIP im Jahr 2010, gefolgt von Finnland, Schweden und Chile. Kaum eine Nettoverschuldung weisen auch Aus-tralien und Dänemark auf.

Fremdwährungsanleihen supranationaler OrganisationenDer ZZ1-Fonds brachte es in den vergangenen 10 Jah-ren auf eine Performance von 488 Prozent bzw. 19,4 Prozent p.a. Dabei handelt es sich nicht etwa um einen Emerging-Markets-Aktienfonds, sondern um einen an Zinszyklen orientierten Rentenfonds, der u.a. Trends an den Devisenmärkten ausnützt. Auch wenn die konkrete Strategie dieses Fonds ein streng gehütetes Geheimnis ist, so ist eine weitgehend verbreitete Erfolgsstrategie von Bondtradern die Sicherung hoher Renditen bei gleich-zeitiger Ausnützung von Währungschancen, während Bonitätsrisiken weitgehend ausgeschaltet werden. Zu diesem Zweck bedient man sich hochverzinster Fremd-währungsanleihen internationaler Organisationen wie beispielsweise der Weltbank, der EIB (Europäische Investitionsbank) oder European Bank for Reconstruc-tion and Development (EBRD). Für die Schuldver-schreibungen all dieser Organisationen stehen mehrere Staaten gerade. Das gilt insbesondere für die 1944 ge-gründete International Bank for Reconstruction and

Development (IBRD), auch „Weltbank“ genannt, die sich im Besitz von 187 Mitgliedsstaaten befi ndet und genauso wie die EIB benötigte Mittel durch Anleihen-emissionen am Kapitalmarkt beschaff t.

Aktien multinationaler Konzerne mit langer GeschichteEine Reihe solider multinationaler Konzerne hat in ihrer über 100-jährigen Geschichte zahlreiche Wirt-schaftskrisen und 2 Weltkriege überlebt und überzeugt mit einem hohen Maß an globaler Flexibilität. Vor allem die weltweite Diversifi kation auf verschiedene Ab-satzmärkte und Produktionsstandorte gibt Sicherheit. Da keinerlei Abhängigkeit von der Entwicklung eines beschränkten Marktes bzw. Staates gegeben ist, sind Anleihen und Aktien alteingesessener multinationaler Konzerne oft sicherer als so manche Staatsanleihen.

Seniorenheime und forstwirtschaftlicheInvestmentsDie Überalterung der Bevölkerung und immer knapper werdende Forstfl ächen sind Megatrends, an denen man langfristig gut partizipieren kann. Relativ sicher kann man dabei über solide Aktien bzw. REITS (Real Estate Investment Trusts, steuerbegünstigte Gesellschaften, die den größten Teil ihrer Gewinne – in den USA 90 Prozent – an ihre Aktionäre ausschütten) in Seniorenre-sidenzen, Pfl egeheime, aber auch in land- und forstwirt-schaftliche Unternehmen investieren. Interessant er-scheinen vor allem die beiden US-Unternehmen Senior Housing Properties Trust (ISIN: US81721M1099) und HCP (ISIN: US40414L1098). Senior Housing inves-tiert massiv in betreutes Wohnen (146 Einrichtungen) und verfügt darüber hinaus noch über 48 Pfl egeheime, 107 Ärztehäuser, 10 Wellness-Center und 58 spezielle Wohneinrichtungen. Angesichts einer bilanziellen Ei-genkapitalquote von 62,7 Prozent werden ungesicherte Anleihen des Unternehmens im Senior-Rang von S&P und Moody‘s mit jeweils BBB- bzw. Baa3 – also mit In-vestment-Grade – bewertet und eine Dividendenrendite von 6,8 Prozent bietet außerordentlich hohe Erträge in der gegenwärtigen Niedrigzinsphase.

HCP hingegen gehört mit einem aus 1013 Objekten in den USA und Mexiko bestehenden Investmentportfolio im Wert von 18,6 Milliarden US-Dollar zu den größten und am breitesten diversifi zierten Healthcare-REITs. Seit dem Börsengang am 23. Mai 1985 liegt die die kumulierte Performance bei 16,5 Prozent p.a. (Stichtag 30.06.2011). Angesichts einer aktuellen Dividendenren-dite von 4,90 Prozent und der Tatsache, dass von 2006 bis 2010 die Dividende von 1,70 auf 1,86 US-Dollar pro Aktie gesteigert werden konnte, kann weiterhin mit überdurchschnittlichen Wertzuwächsen gerechnet werden. Als Waldinvestments mit Dividendenrenditen von jeweils 4,6 bzw. 6,3 Prozent interessant sind der größte private Waldbesitzer in den USA, Plum Creek Timber (ISIN: US7292511083), und Potlatch (ISIN: US7376301039).

Vorschlag einer ausgewogenen Vermögensaufteilung (Volumen: ab 60.000 Euro)

23 % Emerging-Markets-Anleihen

23 % Fremdwährungsan-leihen supranationaler Organisationen

23 % Anleihen solider Industrieländer

12 % Aktien multinatio-naler Konzerne mit über 100-jähriger Geschichte (Positionen schrittweise aufbauen)

9 % REITs und forst-wirtschaftliche (Aktien)Investments

6 % Gold und Silber

4 % Cashreserven für „Bankomatausfälle“

Die besten Chancen, die kommenden Turbulenzen gut zu überstehen, haben jene Investoren, die breit streuen und Aktienposi-tionen nach panikartigen Kursstürzen schrittweise gegen den Trend akkumu-lieren..

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Alpenbank setzt auf Wachstum und ServiceMit neuen Niederlassungen und Standorten setzt die Alpenbank ihr qualitatives Wachstum weiter fort. Das neuartige Konzept der Alpen Business Lounge soll den Kontakt zu bestehenden und neuen Kunden stärken.

Gerade in Zeiten der Krise am Finanz- und Banken-markt setzt die Alpenbank ein deutliches Zeichen. Nicht zuletzt mit Unterstützung seiner Kernaktio-näre – der Raiff eisenlandesbanken Tirol und Südti-rol – setzt das auf das Privat Banking spezialisierte Institut seine Wachstumsstrategie konsequent fort. Zuletzt wurde Anfang Oktober in Salzburg in einer Villa an der Salzach eine Filiale eröff net. Bereits im September erfolgte die Einweihung des neuen, at-traktiven Standortes am Kornplatz 2 in Bozen. Und last, but not least befi ndet man sich in München, wo die Alpenbank seit zwei Jahren eine Repräsentanz in der Th eatinerstraße, direkt hinter der Oper, betreibt, in der Notifi zierungsphase. „Im zweiten Quartal sol-len die notwendigen Genehmigungen und Bewilli-gungen für den vollwertigen Bankbetrieb vorliegen“, so Martin Sterzinger, Sprecher des Vorstandes der Alpenbank.Seit mehr als 20 Jahren ist die Alpenbank als Spezial-bank im Private Banking in Westösterreich etabliert

und zählt in diesem Segment zu den führenden An-bietern in Westösterreich, so Sterzinger. Dabei biete die Alpenbank ihren Kunden gegenüber diversen Großbanken (und deren Private-Banking-Ablegern) besondere Vorteile: erstens kein Kreditgeschäft und zweitens kein Eigengeschäft. Das heißt: „Der Kunde nimmt bei uns kein Risiko der Bank“, so Sterzinger. „Damit zählt die Alpenbank zu den sichersten Ban-ken überhaupt und kann sich einzig und allein auf ihr Kerngeschäft, nämlich die Beratung und Vermögens-verwaltung für ihre Kunden, konzentrieren.“

Ausschließliche Konzentration auf das Kerngeschäft Private BankingAußerdem vertritt die Alpenbank – trotz ausreichend vorhandenem Know-how – nicht einzig und allein ihre eigene Hausmeinung, sondern bietet den Kunden insgesamt zehn verschiedene Vermögensverwaltungs-stile – von Absolute Return über Value Investing oder Trading-orientierte Stile bis hin zur Vermögensver-

Text: Michael PosseltFotos: Alpenbank

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waltung ausschließlich mit Zertifi katen. „Innerhalb dieses Angebotes kann der Kunde jene Vermögens-verwaltung aussuchen – oder auch kombinieren –, die seiner Weltanschauung entspricht. Dabei ist je-der dieser Bausteine für sich genommen bereits eine breit gestreute Vermögensverwaltung“, so Christian Blaschke, Leiter Financial Planning und Family Of-fi ce. Quartalsweise erhält der Kunde Performance-zahlen und Rechenschaftsberichte zu jedem Baustein sowie sein Gesamtdepot, und damit verbunden die Möglichkeit zur Einzel- und Gesamtsteuerung sei-ner Vermögensaufstellung. Auf Wunsch können auch Depots und Wertpapiere, die bei Fremdbanken ge-lagert werden, integriert werden. Für die Alpenbank hat dieses Angebot, das in dieser Form sicher einzig-artig in der österreichischen und deutschsprachigen Privat-Banking-Landschaft ist, den Vorteil, dass bei nicht entsprechender Entwicklung eines Bausteins nicht gleich die gesamte Vermögensverwaltung in Misskredit gerät und man gezielt gegensteuern oder umschichten kann, so Blaschke. Die Qualität des Pri-vate Bankings der Alpenbank bestätigt auch regelmä-ßig der Elite Report der deutschsprachigen Private-Banking-Anbieter: „... wer Österreich als Vermögens-standort wählt, sollte diesen kleinen, leistungsstarken Vermögensverwalter nicht außer Acht lassen. Versier-te Berater führen Kunden professionell zu tragfähigen Konzepten für Vermögensaufbau sowie die bewährte Vermögensverwaltung ...“, so das Urteil beziehungs-weise der Detailkommentar der Jury des Reports 2011.

Alpen Business LoungeEin gänzlich neuartiges Angebot bietet die Alpenbank in ihren Räumlichkeiten zukünftig auch bestehenden und potentiellen Kunden und Geschäftspartnern an. Gegen Voranmeldung können diese die Räum-

lichkeiten und den Service der Alpenbank an ihren Standorten für Geschäftsbesprechungen und Ver-tragsabschlüsse kostenlos nutzen. „Gerade in der in-ternationalen Geschäftswelt sind Termine außerhalb des eigenen Standortes gang und gäbe. Doch oft las-sen angemietete oder öff entliche Räumlichkeiten die Privatsphäre und Annehmlichkeiten einer voll ausge-statteten Niederlassung vermissen. Wir bieten diesen Service unseren Geschäftspartnern und potentiellen Kunden“, so Martin Sterzinger. Direkte Kundenan-sprache ist dabei tabu! Ziel im Private Banking sei es vielmehr, mit Geschäftspartnern und potentiellen Kunden in Berührung zu kommen und eine vertrau-ensvolle Beziehung aufzubauen. Diesem Zweck ent-spricht das Konzept der Alpen Business Lounge.

„Die Alpenbank zählt zu den sichersten Banken überhaupt.“Mag. Martin Sterzinger, Sprecher des Vorstandes

AlpenBank AktiengesellschaftHauptsitz InnsbruckKaiserjägerstraße 9, 6020 InnsbruckTel.: 0512/[email protected]

Niederlassung SalzburgDr. Franz-Rehrl-Platz 1, 5020 SalzburgTel.: 0662/[email protected]

Niederlassung BozenKornplatz 2, I-39100 BozenTel.: +39/0471/[email protected]

Repräsentanz MünchenTheatinerstraße 46, D-80333 MünchenTel.: +49 89 2421440 0Fax: +39 89 2421440 [email protected]

www.alpenbank.com

Christian Blaschke Leiter Financial Planning & Family Office

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Wohin gehen die Märkte?Noch nie waren die Finanzmärkte so von politischen Entscheidungen abhängig wie jetzt. Dabei ist die Lage ernst. Der Euro und damit vielleicht auch die Idee der Euro-päischen Union drohen zu scheitern. Dies macht gesicherte Prognosen unmöglich. Nichtsdestotrotz wagen wir – gestützt auf die Aussagen von Experten der heimischen Finanzmarktszene – einen Ausblick.

Das schon seit Wochen alles überlagernde Th ema an den Finanzmärkten, die Schuldenkrise, wird auch weiter-hin der bestimmende Faktor bleiben, ist sich Herbert Schmarl von der Tirolinvest sicher. Ausgehend von deren Lösung beziehungsweise dem Umgang damit skizziert Schmarl drei Szenarien: Die optimistischste – „wenn alles gut geht und sich Europa und die EZB zu einer gemeinsamen Lösung durchringen können“ – geht von einem schwachen Wachstum in Europa und den USA bei gleichzeitig steigender Rezessionsgefahr aus. Gründe dafür sind unter anderem die verschärf-ten Eigenkapitalvorschriften der Banken (Erhöhung auf neun Prozent bis 2020), die dazu führen werden, dass die Banken ihre Bilanzsumme reduzieren und da-her die Kreditvergabe einschränken müssen. Gepaart mit der ohnehin gedämpften Investitionsfreudigkeit der Unternehmen und erhöhten Liquiditätskosten wird sich dies negativ auf Wirtschaftswachstum und -entwicklung auswirken, so Schmarl. Hinzu kommt,

dass auch die Staaten zum Sparen gezwungen sind und ihre Leistungen einschränken müssen. So etwa beim Beamtenabbau, bei Transferzahlungen, Sozial- und Gesundheitsleistungen und Ähnlichem. Dies wird zu einem Sinken der privaten Einkommen führen und den Konsum schwächen. Ebensowenig werden die Un-ternehmen mit Neueinstellungen, Lohnerhöhungen oder Investitionen die Konjunktur stützen.

Proteste und Streiks bedrohen die Wirtschaft und EuropaDie größere Gefahr sieht Schmarl aber in immer wie-der auffl ammenden Protesten und Streiks in Europa sowie der Gefahr von scheiternden Regierungen. „Diese Unsicherheit und die damit verbundenen Kosten haben nicht nur negative Auswirkungen auf die Wirtschaft, im schlimmsten Fall führen sie zum Verlust des sozialen Friedens, einem Auseinanderbrechen Europas und dem Untergang des Euros.“

„Ohne die Bereit-schaft der Bevöl-kerung, Lasten zu übernehmen, ist keine Lö-sung möglich.“Herbert Schmarl

„Wir müssen uns auch auf ein Worst-Case-Szenario einstellen. Wenn alle Dämme bre-chen, werden alle liquiden Güter und Assets ver-kauft und fallen.“Günter Minatti

Text: Michael Posselt

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Ein Meisterstück an goldschmie-discher Fertigkeit und Diamant-fasskunst. Handwerkliches und modisches Handwerk zugleich.Diamantring in 18 kt Roségold

mit Brillant, 1.13 ct, cognakbraun und 114 kleinen Brillanten,

1.94 ct, cognakbraun, 5.890 EuroErhältlich bei Juwelier Norz, Innsbruck, www.norz.eu.com

Zum gleichen Ergebnis, allerdings auf anderen Wegen, kommt auch Günter Minatti von der Innsbrucker Ver-mögensverwaltungsgesellschaft Nova Portfolio Manage-ment. Für ihn gibt es keinen Ausweg aus der griechischen Tragödie – alle Lösungen sind schlecht und haben nega-tive Konsequenzen. So führe ein Festhalten am Euro aus seiner Sicht zu fortdauernden Transferzahlungen von den Kernländern an die Peripherie, da diese die Ursache der Verschuldung, nämlich die wirtschaftlichen Ungleichge-wichte, nicht lösen. Darüber hinaus ist ein Haircut von 50 Prozent bei weitem nicht ausreichend und führt uns bestenfalls zurück an den Ausgangspunkt vor 18 Mona-ten, als die Verschuldung Griechenlands bei 120 Prozent des BIP lag. Aber auch andere Optionen, wie ein Austritt Griechenlands aus dem Euro und die Abwertung der Drachme (oder einer anderen, neuen griechischen Wäh-rung), bergen unwägbare Gefahren, die bis zum Bürger-krieg führen könnten. Allein die bloße Ankündigung des Austritts und der Abwertung würde zu einem Banken-run führen und hätte die unweigerliche Pleite der grie-chischen Banken, Versicherungen und Pensionskassen zur Folge und würde die Bevölkerung hart treff en. Nicht anders wäre es bei einer internen, realen Abwertung via Preis- und Lohnkürzungen. „Die Geschichte lehrt uns, dass Lohnkürzungen in diesem Ausmaß nicht durch-zusetzen sind. Die Bürger und Gewerkschaften würden dies nicht hinnehmen. Sie würden streiken, randalieren und das Land an den Rand eines oder sogar in den Bür-gerkrieg treiben, so Günter Minatti.

Während Minatti also keinen Ausweg aus der Krise sieht, halten die EU-Politiker weiter am Euro fest. So verkündete EU-Kommissionspräsident Barroso am Beginn der Schuldenkrise: „Der Euro wird gerettet, koste es, was es wolle!“ und auch die deutsche Bundes-kanzlerin Angela Merkel: „Scheitert der Euro, schei-tert Europa“, hält weiter an der Einheitswährung fest. „Dieser Weg ist nicht nur falsch, sondern ein Ding der Unmöglichkeit, worauf bereits bei der Einführung zahl-reiche Ökonomen (u.a. der renommierte deutsche Ver-mögensverwalter Dr. Jens Erhard) und Wissenschafter (so etwa der Österreicher August Friedrich von Hayek) in aller Deutlichkeit hingewiesen haben“, so Minatti, der als beste unter den schlechten, weil schmerzlichen Alternativen den Austritt aus dem Euro und Abwertung sieht. Dies würde zwar zu einem kurzen, schmerzlichen Anpassungsprozess mit gleichzeitig aber neuen Wachs-tumschancen führen.

Euro-Austritt und AbwertungDabei bleibe den Geberländern gar keine andere Wahl, denn egal welchen Weg sie beschreiten, er führt immer zum gleichen Ergebnis. Die erste Möglichkeit: Die EZB druckt Geld, führt via Infl ation unweigerlich zu einer Enteignung der Sparer im ganzen Euro-Raum und zu einem Auswechseln der Gläubiger (der griechischen und anderer Staatsschulden) von den Banken zu den Bürgern. Daher werden die Geberländer früher oder später als Akt der Selbstverteidigung dem Euro abschwören und aus-steigen, so Minatti. Die Frage ist nur, ob sich die Politik dazu durchringt oder ob sie vom Volk dazu gezwungen wird. Die zweite Möglichkeit: Die EZB druckt kein

Geld. Dies heißt, dass die Milliarden Euro zur Schul-dentilgung von den Geberländern aufgebracht werden müssen und nicht von den Schuldnern. Diese werden die notwendigen Milliarden aber nicht aufbringen wollen oder können und ebenfalls früher oder später (freiwillig oder vom Volk gezwungen) aus dem Euro aussteigen.

Schutz des bestehenden VermögensAngesichts dieser Aussichten steht für den privaten Anleger der Schutz des bestehenden Vermögens (nach Infl ation!) an oberster Stelle. Franz Stern, Leiter Ver-mögens- und Finanzplanung bei der Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz AG, rät dabei, genau auf die Äng-ste der Kunden einzugehen und spezifi sche Lösungen anzubieten. Steht die Infl ation im Vordergrund, so sind Dividendentitel, Gold und Immobilien ein guter Ansatz, wobei insbesondere bei Letzteren nicht die Rendite, sondern Sicherheit im Sinne von Werterhalt im Vordergrund steht. Fürchtet der Anleger eher den Wertverlust oder gar Zusammenbruch des Euros, so ist ein Ausweichen auf andere Währungen, wie etwa die norwegische Krone, sinnvoll. Und für die kurzfris tige Liquidität stehen das gute alte Sparbuch oder etwa Kas-senobligationen zur Verfügung. Ein weiteres Th ema ist die Mündelsicherheit, die über österreichische und deut-sche Staatsanleihen, gedeckte Pfandbriefe, aber auch mündelsichere Fonds abgedeckt werden kann, so Stern.

Nicht gänzlich anders sehen die Krisenportfolios von Minatti und Schmarl aus. Während Günter Minatti zu-mindest kurzfristig auf US Treasury Bills (40 %), Gold (20 %), Rohstoff währungen (20 %) und Alternative In-vestments (20 %) setzt, mischt Schmarl zu Währungen (15 %), Unternehmensanleihen (15 %) und Gold (10 %) auch 15 Prozent globale Aktien. Den Rest parkt der Sparkassen-Mann in Kapitalsparbüchern mit nicht zu langer Bindung (ein bis drei Jahre), Wohnbauanleihen mit kurzer Restlaufzeit (via Sekundärmarkt) und of-fenen Immobilienfonds als Beimischung.

Krisenportfolios

Günter Minatti

40 Prozent US Treasury Bills20 Prozent Gold20 Prozent Rohstoffwährungen (AUD, CAN-Dollar)20 Prozent alternative Investments, Aktien Short

Quelle: Nova Portfolio VermögensManagement GmbH, 22.11.11

Herbert Schmarl

15 Prozent Währungen (NOK, SWEK, AUD, CAND)15 Prozent globale Aktien/Dividendentitel (Energie-, Rohstoff-, Technologiekonzerne)15 Prozent Unternehmensanleihen (Investmentgrade, auch Emerging Markets)10 Prozent Edelmetalle (Gold)35–40 Prozent Euro-Spareinlagen (Kapitalsparbücher u.a.)5–10 Prozent Immobilieninvestments (Wohnbauanleihen, offene Immobilienfonds)

Stand: 11.11.2011

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Vermögen schaff enMit 100.000 Euro drei Vorsorgewohnungen erwerben! Ihr Kreditmakler macht es möglich.

Das Motto „Grundbuch statt Sparbuch“ ist angesichts der ungelösten Schuldenproblematik in der Eurozone und der zunehmenden Gefahr einer Reihe von Ban-kenpleiten aktueller denn je. Immer mehr Anleger verwenden Teile ihrer Liquidität, um in Immobilien oder Wohnungen in den größeren Städten Österreichs zu investieren. Die aktuellen Preisentwicklungen geben ihnen dabei Recht: Im 1. Quartal 2011 stiegen in Wien die Preise für neue Eigentumswohnungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,5 % und in den übrigen Bundesländern bewegte sich die Preis-steigerung im Schnitt bei 1,7 %. Seit dem Jahr 2000 stiegen die Preise für gebrauchte Eigentumswoh-nungen außerhalb Wiens um 2,4 % p. a. vgl. mit 4,4 % p. a. in der Bundeshauptstadt. Im gleichen Zeitraum stiegen die Mieten um 3,9 % p. a.

Im internationalen Vergleich waren diese Preissteige-rungen jedoch unterdurchschnittlich und daher kann auch heute ein Immobilieninvestment in Österreich lukrativ sein, denn im Gegensatz zu Märkten wie USA, Irland und Spanien, in denen spekulative Bla-sen ab 2007 zu einem Immobiliencrash führten, ent-wickelten sich im kritischen Zeitraum vom 2. Quartal 2006 bis zum 2. Quartal 2009 die heimischen Woh-nungspreise positiv (16,1 % in Wien und 4,1 % in den übrigen Bundesländern).

Angesichts dieser Fakten und der aktuell niedrigen Kreditzinsen macht sich häufi g auch eine teilweise Fremdfi nanzierung des Kaufpreises bezahlt. Mietein-nahmen sind nämlich an den Verbraucherpreis-Index gekoppelt und steigen kontinuierlich, während der Nominalbetrag des Kredits gleich bleibt. Zusätzlich gibt es steuerliche Anreize. So können jährlich neben den Kreditzinsen auch 1,5 % der Anschaff ungskosten für den Gebäudeanteil als Abschreibung den Mieter-trägen gegengerechnet werden, was zu einer massiven Reduktion der steuerlichen Bemessungsgrundlage führt. Mit einem Eigenkapital von 100.000 Euro und zusätzlichen Fremdmitteln können daher bereits zwei bis drei kleinere Vorsorgewohnungen angeschaff t werden, wobei der Großteil der notwendigen Liqui-dität für die Rückzahlung der Fremdmittel aus den Mieterträgen stammt. Die Wahl der richtigen Finan-zierung ist dabei genau so erfolgsentscheidend wie die Auswahl der Immobilien. In jedem Fall steht Ihnen der unabhängige Kredit- und Vorsorgeexperte INFINA mit Rat und Tat zur Seite.

INFINA Credit Broker GmbH Brixner Straße 2/46020 InnsbruckTel.: 0512/58 43 80 Fax: 0512/58 43 [email protected]

Werte bewahrenGold und Silber sind das einzig sichere Geld, und das schon seit 5.000 Jahren.

Die Argentinienkrise 2001, der 50-%-Schulden-nachlass für Griechenland sowie zahlreiche anderen Staatspleiten der Vergangenheit haben gezeigt, dass der Sicherheit von Staatsanleihen – aber auch jener von Sparguthaben – langfristig Grenzen gesetzt sind. Dem nicht genug wirkt auch die Geldpolitik der No-tenbanken destabilisierend, denn einem begrenzten Warenangebot steht eine steigende Geldmenge ge-genüber. Im Euroraum stieg die Geldmenge seit 1991 im Schnitt um 6,0 % p. a. Die global vorhandene Goldmenge blieb hingegen bei geschätzten 153.000 Tonnen unverändert. Alleine dieser Umstand recht-fertigt jährliche Goldpreis-Steigerungen im Ausmaß des Geldmengenwachstums. Seit Anfang 1991 stieg der Goldpreis um 7,1 % p. a. Bei Silber ergeben sich noch größere Chancen, denn im Gegensatz zu Gold wird Silber verbraucht und die Reichweite der welt-weiten Silberreserven liegt nur noch bei 13 Jahren. Doch bei Edelmetall-Investments geht es nicht alleineum Renditen, sondern um eine Versicherung gegen die Geldpolitik der Notenbanken und Fiskalpolitik der Regierungen.

Papiergeld behält langfristig nur dann seinen Wert, wenn es zur Gänze durch reale, nicht vermehrbare Vermögensgegenstände gedeckt ist. Dieser Zustand konnte jedoch in der Vergangenheit nie lange durch-gehalten werden und somit endete jeder Papiergeld-Zyklus in Geldentwertung durch eine sich beschleu-nigende Infl ation. Gold und Silber hingegen haben über Jahrtausende einen gewissen Tauschwert behal-ten. Was auch Sie bei Investitionen in Edelmetallen berücksichtigen sollten, erfahren Sie bei den unab-hängigen Vorsorgeexperten von INFINA. .

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Außergewöhnlich:Hotel Ramada Innsbruck TivoliAußergewöhnlich gut gelegen.Außergewöhnlich hoher Komfort.Außergewöhnlich engagiert für Ihren Aufenthalt in Innsbruck.

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eco.nova: Für die meisten gilt in Geldfragen „Absiche-rung geht vor Risiko“. Welchen Stellenwert nimmt Si-cherheit bei Finanz- und Versicherungsprodukten in so turbulenten Kapitalmarktzeiten wie jetzt ein?Ewald Zobler: Einen großen! Sicherheit und Vertrauen sind gerade wenn es ums eigene Geld oder die persön-liche Absicherung geht, zum zentralen Th ema der Kon-sumenten geworden; dafür stehen wir seit mehr als acht Jahrzehnten. Bausparen ist laut einer aktuellen Studie nach wie vor die beliebteste Sparform der ÖsterreicherInnen. Über 5,5 Millionen Menschen vertrauen darauf. Im ersten Halbjahr 2011 wurden schon über 125.000 neue Verträge bei Wüstenrot abgeschlossen – deutlich mehr als im Ver-gleichszeitraum des Vorjahres. Auch unser Bauspardarle-hen erlebt gerade einen regelrechten Boom! Wir konnten heuer bereits um rund 50 Mio. Euro mehr an Darlehen auszahlen als im Vergleichszeitraum 2010.

Woran liegt dieser anhaltende Erfolg?Bausparen bringt einen einzigartigen Doppelnutzen: Es ist attraktive Sparform und sichere Finanzierungsmög-lichkeit zugleich. Man kann damit die eigenen vier Wände verschönern, sich einen lang ersehnten Wunsch erfüllen, für Bildung und Pfl ege vorsorgen oder einfach nur ertrag-reich sparen – ohne Risiko. Zu den attraktiven Zinsen kommt jedes Jahr noch die staatliche Bausparprämie dazu. Nach 6 Jahren Laufzeit ist das Kapital frei verfügbar. Und mit dem Wüstenrot CleverBausparen können jetzt auch alle, die schon einen prämienbegünstigten Bausparvertrag haben, zusätzlich gewinnbringend sparen, ohne auf die Bauspar-Vorteile verzichten zu müssen.

Was erwartet die ÖsterreicherInnen in puncto Sicherheit bei Wüstenrot?Wir haben das Wüstenrot-Angebot jetzt mit einer spezi-ellen Garantieleistung in Form von „3 Jahren Prämienga-rantie“ noch sicherer gemacht. Das heißt beim Bausparen: Die staatliche Prämie beträgt heuer drei Prozent. Wüs-tenrot erhöht diese bei neuen Bausparverträgen mit einer Einzahlung von 1–200 Euro jährlich für die nächsten drei Kalenderjahre um ein Prozent. Die Aktion läuft noch bis 31.12.2011.

Worauf soll man achten, bzw. welche Lösungen empfeh-len Sie für die private Vorsorge?Grundsätzlich gilt: Um das beste Produkt für den einzel-nen Kunden zu defi nieren, bedarf es einer kompetenten Beratung. Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse beziehungsweise Anforderungen an ein Vorsorgeprodukt. Daher muss im Vorfeld ein ausführlicher Vorsorgeplan mit

Sicherheit hat einen Namen: Wüstenrot

Ewald Zobler, MBA, BA, Leiter der Landesdirektion Tirol

Kompetente Beratung und sichere Lösungen rund ums Geld und die persönliche Vor-sorge sind in wirtschaftlich schwierigen Zeiten besonders gefragt. Wir sprechen mit

Ewald Zobler, Leiter der Wüstenrot-Landesdirektion Tirol.

einem Experten erstellt werden. Darüber hinaus setzen wir in der Beratung in erster Linie auf unser neues Pro-dukt – die FIXkostenversicherung. Mit dieser klassischen Lebensversicherung haben wir auf die derzeitige Verunsi-cherung auf Konsumentenseite, was das Th ema alltägliche Kostenbelastung betriff t, reagiert. Es geht dabei bewusst nicht darum, eine fi ktive Pensionslücke zu schließen, son-dern die zu erwartenden Fixkosten in der Pension abzu-decken. Denn gerade in der Pension fehlt oft die nötige fi -nanzielle Flexibilität. Wer mit der FIXkostenversicherung rechtzeitig vorsorgt, hat in der Pension mehr Geld für die schönen Dinge des Lebens zur Verfügung.

Wird dieser Zugang von den Kunden angenommen?Ganz klar ja, denn wir haben in den ersten Monaten schon beachtliche Verkaufserfolge erzielt. Übrigens: Alle, die sich noch bis 30.12.2011 für eine Wüstenrot FIX-kostenversicherung mit mindestens 60 Euro Monats-beitrag entscheiden, erhalten ein besonderes „Vorsorge-zuckerl“ in Form der Vignette für 2012 dazu! .

Lassen auch Sie sich persönlich beraten und in-formieren Sie sich über die Angebote der Wüstenrot.

Wüstenrot-LandesdirektionOlympiastraße 396020 InnsbruckTel.: [email protected]

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Leopoldstraße 176020 InnsbruckTel.: 0512/59840DW 3711 oder 3712www.merkur.at

Merkur Privatplan Pflege

Mit den Themen Pflege, Demenz oder Alzheimer beschäftigen wir uns meist erst, wenn es zu spät und der Ernstfall bereits eingetroffen ist. In einer solchen Situation sollte man sich ohne finanzielle Sorgen ganz auf sich selbst konzentrieren können. Der Merkur Pri-vatplan Pflege unterstützt Sie dabei!

Die Vorteile auf einen Blick:• bis 150.000 Euro Versicherungssumme Abschluss ohne ärztliche Untersuchung• Nachversicherung ohne erneute Gesundheitsprüfung• variable Laufzeit und Prämienzahlung

Merkur Privatklasse Pflege

Immer mehr Menschen sind auf professionelle Pflege-unterstützung angewiesen. Ganz individuell können Sie mit der Merkur Privatklasse Pflege für den Fall der Fälle vorsorgen und das lebenslang. Ob für sich selbst oder ein Familienmitglied.

Sie bestimmen, ab welcher Pflegestufe Sie abgesichert sein möchten und bleiben auch während der Laufzeit flexibel. Eine Erhöhung des monatlichen Pflegegeldes ist jederzeit möglich. Und sollte der Pflegefall eintre-ten, entfällt die Prämienzahlung.

„Mit der aktiven Entscheidung für eine Merkur Pfl ege vorsorge können Sie auch im Fall desFalles Ihre fi nan-zielle Selbststän-digkeit behalten – und selbstbe-stimmt leben.“Landesdirektor Harald Spadinger

Vorsorgen macht sorgenfreiDerzeit sind rund 440.000 Österreicherinnen und Österreicher pflegebedürftig. Betroffen davon sind alle Altersgruppen. Aktuelle Studien prognostizieren bis 2030 einen Anstieg der Pflegegeldempfänger von rund 40 Prozent. Mit Blickrichtung auf diese Entwicklung bietet die Merkur zwei maßgeschneiderte Vorsorgeprodukte, die im Pflegefall die finanzielle Unabhängigkeit bewahren.

Unserer Gesellschaft verändert sich. Umso wichtiger ist es, schon jetzt an später zu denken und auch daran, dass Pfl egebedürftigkeit nicht nur vom Alter abhängt, sondern jeden betreff en kann. Mit der aktiven Entscheidung für eine Pfl egevorsorge der Merkur können Sie auch im Fall des Falles zumindest Ihre fi nanzielle Selbständigkeit be-halten und gleichzeitig Angehörige und Familie entlasten.

Die Merkur Pfl egevorsorge unterstützt Sie beim Schlie-ßen der Versorgungslücke zwischen staatlichem Pfl ege-

geld und tatsächlichem Finanzbedarf und deckt dabei auch Risiken ab, die vom sozialen System noch nicht erfasst sind. Die Pfl egevorsorge der Merkur bietet Absicherung bereits ab Pfl egestufe 1 und bezahlt

die abgeschlossene Versicherungssumme auch dann aus, wenn der Pfl egefall nicht eintreten sollte. Da das Kapital nicht zweckgebunden ist, steht das angesparte Geld zur individuellen Verfügung bereit.

Vorsorge in drei VariantenMit der Privatklasse Pfl ege schließen Sie individuell die fi nanzielle Lücke im Pfl egefall mit einem lebens-langen Pfl egegeld. Sollte die Pfl egesituation eintreten, kommt es zur monatlichen Auszahlung analog zur staatlichen Pfl egestufe.

Beim Privatplan Pfl ege bestimmen Sie selbst, wo-für Sie Ihr angespartes Kapital verwenden möchten.Sollte Pfl egebedarf bestehen, werden ab der Fest-stellung von Pfl egestufe 3 sogar 130 Prozent der Versicherungs summe fällig. Darüber hinaus sind schwere Erkrankungen wie Alzheimer und Parkin-son mitversichert.

Privatklasse und Privatplan Pfl ege gibt es auch in Kombination zur optimalen Absicherung der fi nanzi-ellen Unabhängigkeit. .

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eco.nova: Was bedeutet Nachhaltigkeit für die Bank Austria?Markus Sappl: Die Bank Austria bringt sich aktiv in das gesellschaftliche Leben in den Regionen ein, in denen sie tätig ist. Als Mitglied der UniCredit, ei-ner führenden europäischen Bankengruppe, sind wir international sehr gut vernetzt. In unserem gemein-samen Leitbild ist das Prinzip „Nachhaltigkeit“ fest verankert.Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet für uns: ökono-misch dauerhaft erfolgreich sein und gleichzeitig öko-logisch und gesellschaftlich verantwortlich handeln. Wir wollen unser Geschäft als Bank so führen, dass wir für unsere Kunden und unsere Eigentümer nach-haltig Wert schaff en.

Was heißt für Sie Nachhaltigkeit im Bankwesen?Wir müssen nachhaltig am Kunden und unserem Portfolio arbeiten. Nachhaltigkeit hat immer mit Res-sourcen zu tun. Energie und Geld sind knapp. Wie gehe ich mit diesen beiden limitierten Mitteln um – das ist eine zentrale Frage, wenn es um Nachhaltig-keit geht. Für mich persönlich heißt Nachhaltigkeit eine ständige Auseinandersetzung mit dem Th ema – und die konsequente Umsetzung von Erkenntnissen.

Was bedeutet das Th ema soziale Verantwortung im Bezug auf Nachhaltigkeit für die Bank Austria?Ein Unternehmen, das verantwortlich wirtschaften will, muss sich auch mit der sozialen Dimension sei-nes Handelns auseinandersetzen. Dies gilt für seine Beschäftigten und auch für sein gesellschaftliches Umfeld. Die Unterstützung benachteiligter Per-sonen hat in der Bank Austria eine lange Tradition. Sie stellt ihr gesellschaftliches Engagement auf eine breite Basis, denn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen ebenso mit wie Kundinnen und Kunden. Als

Erkenntnisse stetig umsetzen –so defi niert Bank-Austria-Landesdirektor Sappl Nachhaltigkeit

Markus Sappl, Landesdirektor Firmenkunden der Bank Austria Tirol, über das Ziel der Bank Austria, nachhaltig Werte zu schaffen.

eine der führenden Banken Österreichs sind wir nicht nur dem wirtschaftlichen Erfolg verpfl ichtet. Wir bekennen uns auch zu unserer gesellschaftlichen Ver-antwortung.

Welche Form der Unterstützung leistet die Bank Austria im sozialen Bereich?Bereits seit dem Jahr 2008 unterstützt die Bank Aus-tria durch die Übernahme von Hauspatenschaften die SOS-Kinderdörfer in ganz Österreich: In jedem der elf österreichischen SOS-Kinderdörfer hat die Bank Austria die Patenschaft für eine Familie übernom-men. Neben Sachspenden stehen das Engagement und der direkte Kontakt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vordergrund. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank Austria haben mittlerweile persönliche Kontakte zu „ihren“ Patenfamilien aufge-baut. Es gibt noch viele weitere Projekte im Sozialbe-reich, wie beispielsweise den Förderpreis „Best Start“. Hier zeichnen wir Projekte aus dem Sozialbereich aus, die Kinder und Jugendliche oder Integration und Migration als Schwerpunkt haben.

Fragen Ihre Kunden zu Th emen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Ökologie nach?Ja, und ich sehe das auch vor dem Hintergrund des aktuellen wirtschaftlichen Umfeldes als große Chan-ce. Wir haben Möglichkeiten, etwa im Bereich erneu-erbare Energien in die Nachhaltigkeit zu investieren. Die Kunden fragen bereits stark danach, wenn auch fi nanzielle Erwägungen nach wie vor im Vordergrund stehen. Für mich ist das aber kein Widerspruch. Diese Einsicht, im Geschäft zu leben, ist höchst spannend. In Bereichen wie Ökologie und Energie bemerke ich ein Interesse seitens der Firmenkunden. Es kommt oft die Frage: „Können wir hier gemeinsam etwas machen?“

Weitere Informationen erhalten Sie im Internet: http://nachhaltigkeit.bankaustria.at

oder direkt bei

Bank AustriaCorporate & Investment BankingMag. Markus SapplMaria-Theresien-Straße 36, 6020 InnsbruckTel.: 05 05 05-95182E-Mail: [email protected].

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Zwei wesentliche Fakten können aus den Marktentwicklungen des lau-fenden Jahres abgeleitet werden:1. Die globalen konjunkturellen Rahmenbedingungen haben sich ver-schlechtert: Die konjunktursensiblen Rohstoff e Holz und Kupfer haben heuer bereits ca. ein Fünftel an Wert verloren, was auf eine schwächere Nachfrage seitens der Industrie schließen lässt.2. Die Schuldenkrise der Eurozone drückt mittlerweile auf die Akti-enperformance: Der Eurostoxx 50 Index liegt in den vergangenen 12 Monaten bereits 23,2 Prozentpunkte hinter dem S&P 500 Index – ein Indikator für schwindendes Vertrauen der Märkte in die Problemlö-sungskompetenzen der EU.Das sind denkbar schlechte Rahmenbedingungen für Budgetkonsolidie-rung und Rekapitalisierung von Banken. Die am 27. Oktober bekannt-gegebenen Ergebnisse des jüngsten EU-Krisengipfels führten deshalb lediglich zu einem kurzen Freudensprung des Eurostoxx 50 Index um 6,1 Prozent, ehe die Rückkehr zum Wirtschaftsalltag erneut für Ernüchte-rung sorgte. Es folgten Turbulenzen an den europäischen Bondmärkten, da eine fi nale Lösung der Schuldenkrise noch nicht in Sicht ist und der wachsende Abschreibungsbedarf der Banken sowie die Aufstockung des Rettungsschirms auf eine Billion Euro verunsicherten. Dabei gerieten italienische Staatsanleihen massiv unter Druck. Die Rendite für zehn-jährige Laufzeiten kletterte auf über 7 Prozent und somit den höchs-

ten Stand seit der Euro-Einführung im Jahr 1999. Die EZB musste intervenieren und kaufte, gut unterrichteten Kreisen zufolge, für über 2 Milliarden Euro primär italienische Staatsanleihen. Premierminister Silvio Berlusconi trat zurück und machte Platz für den Ex-Banker Mario Monti. Doch die Turbulenzen hielten weiter an und griff en auf Anleihen einst solider Staaten wie Frankreich, Belgien und Österreich über. Die Angst vor einem möglichen Rating-Downgrade im Zuge des starken Osteuropa-Exposures österreichischer Banken führte dazu, dass sich die Zinsdiff erenzen zwischen österreichischen und deutschen Bundesanlei-hen von einst 40 bis 70 auf ca. 180 Basispunkte ausweiteten. Gestiegen sind hingegen die Kurse (fallende Renditen) chinesischer Staatsanleihen, während deutsche Papiere als klassische „Fluchtwährung“ galten, was an der Entwicklung des Bund Futures abgelesen werden kann.In den vergangenen 3 Monaten tendierten US-Dollar und Yen gegen-über dem Euro um ca. 5 Prozent fester, während sich im Währungspaar EUR/CHF die von der SNB eingezogene Untergrenze von 1,20 bis dato als solide „Firewall“ erwies. Etwas ruhiger entwickelte sich indessen der Preisverlauf von Gold und Silber. Nach den jüngsten Korrekturen sind wieder Erholungstendenzen erkennbar. Fazit: Die Aktienmärkte sind konjunkturell bedingt derzeit hohen Kor-rekturrisiken ausgesetzt, während Staatsanleihen der Eurozone mit Aus-nahme deutscher Papiere zunehmend mehr unter Druck stehen.

S&P 500 Indexaktueller Stand: 1.215,65 (–3,34 %)

Nikkei 225aktueller Stand: 8.374,91 (–18,13 %)

Nasdaq Composite Indexaktueller Stand: 2.572,50 (–3,03 %)

ATXaktueller Stand: 1.796,56 (–38,14 %)

Eurostoxx 50 (Price)aktueller Stand: 2.236,68 (–19,91 %)

DAXaktueller Stand: 5.800,24 (–16,11 %)

UmlaufrenditenStaatsanleihen 10 Y*)

Deutschland 1,81 %Österreich 3,59 %USA 2,00 %China 3,66 %Indien 9,11 %

*) Daten per 16.11.2011

Währungen (Euro im Verhältnis zu ...)

EUR / USD 1,3522 (+1,74 %)EUR / CHF 1,2390 (–0,27 %)EUR / JPY 103,92 (–4,09 %)EUR / AUD 1,3507 (+3,41 %)EUR / ZAR 11,0749 (+25,83 %)EUR / GBP 0,8554 (–0,68 %)

Rohstoffe

Gold 1.723,75 (+22,10 %)Silber 32,30 (+5,01 %)Öl (Brent Crude) 107,73 (+14,61 %)Kupfer 7.582,00 (–20,81 %)Holz 247,00 (–23,05 %)Weizen 600,25 (–24,14 %)

Bund Future 136,67 (+9,04 %) Performance seit 31.12.2010 | Stichtag: 19.11.2011Quellen: OnVista, eigene Recherche

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EU-Krisengipfel und Zinssenkung konnten Bond- und Aktienmärkte nicht nachhaltig beruhigen

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Unternehmertipp: So sichert man sich jetzt konkurrenzlose Zinsen:

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Mag. Christian Leitner, Leiter Firmenkunden-Betreuung der Volksbank Tirol Innsbruck- Schwaz AG: „Der Volksbank-Depot-Check ist ein spezielles Service für Unternehmer. Die Volksbank optimiert in einer umfassenden Analyse (kostenlos und unverbindlich) Ihr privates und betriebliches Wertpapier-Depot hinsichtlich Risiko, Ertrag und Steuern.“ Foto: Holy

Voraussetzung hierfür ist, dass noch im gleichen Kalenderjahr begünstigte Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens mit einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von mindestens 4 Jahren erworben werden. Zu diesem „begünstigten Anlagevermö-gen“ zählen auch bestimmte Wertpapiere, die als Deckung für Abfertigungsrückstellungen vorge-sehen sind. Speziell in diesem Bereich konnte die Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz AG in den letzten Jahren mit ihren innovativen Produkten herausragende Erfolge erzielen.

Fixe 3 % Zinsen jährlichAuch für 2011 hat die Volksbank wieder ein höchst interessantes Wertpapier für Sie vorberei-tet: Die Volksbank-GFB-Kassenobligation 2011–2016 mit konkurrenzlosen Topzinsen in Höhe von 3 % p.a. Dieses Wertpapier, das von der Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz AG emittiert wurde, kann nur für die Ausnützung des Gewinnfreibe-trages gezeichnet werden.

Depot-Check als Service für UnternehmerAls besonderes Service empfi ehlt die Volksbank allen Unternehmern und Freiberufl ern vor einer Veranlagung bzw. Wertpapierinvestition aller-dings den Volksbank-Depot-Check, sowohl für das private als auch für das betriebliche Wertpa-pier-Vermögen, in Anspruch zu nehmen. Firmen-kunden-Leiter Mag. Christian Leitner: „Wir opti-mieren Ihr Depot hinsichtlich Risiko, Ertrag und Steuern, Sie erhalten ein umfassendes Analyse-ergebnis mit Strategievorschlägen von uns – völlig kostenlos und unverbindlich.“

Beratung zahlt sich ausDie Inanspruchnahme des Gewinnfreibetrags gemäß § 10 Einkommensteuergesetz hängt von der persönlichen steuerrechtlichen Situation des jeweiligen Investors ab und muss vorab durch ei-nen Steuerberater geprüft werden. Die Zeichnung dieses Finanzinstruments berechtigt daher nicht

Nähere Informationen erhalten Sie in allen Geschäftsstellen der Volksbank Tirol Innsbruck-Schwaz AG, unter der kosten-freien Volksbank-Hotline 0800 / 82 81 23 bzw. im Internet unter www.volksbank-tis.at.

Sie können seit 2010 als Einzelunternehmer, Personengesellschafter oder Freiberufler bei Ihrer Gewinnermittlung einen 13%igen Gewinnfreibetrag (max. 100.000 Euro) nützen.

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in jedem Fall oder automatisch zur berechtigten Inanspruchnahme des Gewinnfreibetrags. Po-tenzielle Investoren werden daher ersucht, sich u.a. nach rechtlichen, steuerlichen, produkt- und risikospezifi schen Gesichtspunkten individuell beraten zu lassen. Alle hier gemachten Angaben dienen der unverbindlichen Information und es handelt sich dabei nicht um eine Empfehlung für den An- und Verkauf von Finanzinstrumenten. .

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Kunst & Kultur

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Brigitte Niedermair, Ten Words. Mount Sinai, 2011, Ilra Print auf Aluminium, 125 x 148 cmFoto: Galerie Galica, Mailand

Hubert Kostner, An der Bahn, 2008, Mixed Media, 170 x 120 x 50 cm Foto: Galerie Goethe2, Bozen

Hamish Fulton, Broken wood mountain skyline, Dolo-mites, 2004, Holz bemalt, 26 Teile, ca. 44,7 x 20,7 x0,8 cm Foto: Galerie Tschudi, Glaurs

Mythos BergDie aktuelle Ausstellung der RLB Kunstbrücke widmet sich noch bis Anfang des kommenden Jahres dem Alpinen in der Gegenwartskunst. Unter dem Titel „Mythos Berg“ zeigt Kuratorin Silvia Höller insgesamt 18 künstlerische Positionen mit internationaler Beteiligung. Neben re-alen und fi ktiven Interpretationen von Gebirgslandschaften werden Th emen wie die klimatolo-gischen Veränderungen, die touristische (Über-)Nutzung oder die mediale Verwertung alpiner Klischees kritisch wie ironisch hinterfragt. Höller: „Berge prägen seit jeher die Kultur unseres Landes. Der alpine Raum ist heute touristisches Markenzeichen und ökonomisches Kapital. Die Eroberung und Ästhetisierung des Gebirges haben auch Bilder geformt, die fest in un-serem kollektiven Gedächtnis verankert sind und in denen Sehnsuchtsideale aus der Zeit der Romantik nachwirken. Auch in der Kunst fasziniert der Mythos Berg seit Jahrhunderten mit Schreckensvisionen und Erhabenheitsgefühlen. Die Wahrnehmung und Darstellung der Berge geht weit über diese gängigen Klischees hinaus. Die Bergwelt, besonders jene der Alpen, hat wie kaum eine andere Landschaftsform eine umfangreiche und enorm spannende künstlerische Produktion hervorgerufen.“

> Die Ausstellung „Mythos Berg. Das Alpine in der aktuellen Kunst“ ist noch bis 5. Jänner 2012 in der RLB Kunst-brücke, Bankstelle Adamgasse der RLB Tirol AG, zu sehen. www.rlb-kunstbruecke.at

Teilnehmende Künstler:Herbert Brandl (1959 Graz – lebt in Wien) Balthasar Burkhard (1944 Bern – 2010 Bern) Helmut Ditsch (1962 Buenos Aires – lebt in Irland)Tomas Eller (1975 Meran – lebt in Langtaufers & Wien)Hamish Fulton (1946 London – lebt in Canterbury) Andreas Gursky (1955 Leipzig – lebt in Düsseldorf )Michael Höpfner (1972 Krems – lebt in Berlin) Axel Hütte (1951 Essen – lebt in Düsseldorf ) Hubert Kostner (1971 Brixen – lebt in Kastelruth) Nino Malfatti (1940 Innsbruck – lebt in Berlin) Cameron Martin (1970 Seattle – lebt in New York) Brigitte Niedermair (1971 Meran – lebt in Meran)Walter Niedermayr (1952 Bozen – lebt in Bozen) Elmar Peintner (1954 Zams – lebt in Imst) Maria Peters (1966 Zams – lebt in Innsbruck) Gregor Sailer (1980 Schwaz – lebt in Vomp) Margherita Spiluttini (1947 Schwarzach/Salzburg – lebt in Wien) Benjamin Vogel (1971 Dortmund – lebt in Dortmund)

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Projekte aus der Ausstellung: Cappai & Mainardis, Hotel „La Serra“, Ivrea, 1967–75 | Gino Valle, „Casa Rossa“, Udine, 1965–66 | Vittorio Giorgini, Ferienhaus, Baratti, 1961–62 | Gio -vanni Michelucci, Kirche und Denkmal, Longarone, 1966–78 | Gio Ponti, Nanda Vigo, „Lo scarabeo sotto la foglia“, Malo, 1964–69 Fotos: Werner Feiersinger

Feiersinger & FeiersingerMartin Feiersinger, Architekt, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der in Vergessenheit geratenen Nachkriegsarchitektur in Oberitalien. Ausgehend von umfangreichen Recherchen bereist er gemeinsam mit seinem Bruder Werner Feiersinger, Künstler, regelmäßig den norditalienischen Raum, wo beide gemeinsam, Architekt & Künstler, experimentelle, wenn auch nicht un-bedingt spektakuläre Architektur aufspüren und fotografi sch dokumentieren.Das Ergebnis ihrer kongenialen Arbeit ist noch bis Anfang 2012 im Innsbru-cker aut unter dem Namen „italomodern“ zu sehen.> italomodern. Architektur in Oberitalien 1946–1976bis 18. Feber 2012 im aut. architektur und tirol im Adambräu-Gebäude in Innsbruck, www.aut.cc

Bauernwerk in den Bergen(Foto: Erika Hubatschek)

Frau mit Kind, pflügend

Alpen & HimalayaEcoHimal und die Hermann-Gmeiner-Akademie in Innsbruck laden zur gemeinsamen Fotoausstellung, die eine visuelle Brücke zwischen zwei mäch-tigen Gebirgszügen baut. Anders und doch gleich ist das Leben in den Bergen der Alpen und des Himalaya. Anders und doch gleich ist die Arbeit auf dem Feld, das Handwerk, der Alltag der Menschen. Anders und doch gleich sind auch die Symbole des Glaubens. Eine bemerkenswerte Ausstellung, die zu anregenden Diskussionen verleitet.> Die Ausstellung ist noch bis 22. Dezember im SOS-Kinderdorf Hermann-Gmeiner-Akade-mie in Innsbruck zu sehen. Eintritt frei! www.hermanngmeinerakademie.org

Ein Wintertagebuchvon Petra Mühlstädt8. Dez.: Der erste Schnee in diesem Jahr! Meine Frau und ich sind stundenlang am Fenster gesessen und haben zugesehen, wie riesige weiße Flocken vom Himmel herunterschweben. Es sah aus wie im Märchen. So romantisch – ich fühlte mich wie frisch verheiratet ...9. Dez.: Eine riesige, wunderschöne Decke aus weißem Schnee hat jeden Zentimeter der Landschaft zugedeckt. Kann es einen schöneren Platz auf der Welt geben? Unser Häuschen hier war die beste Idee, die ich je im Leben hatte. Habe zum ersten Mal seit Jahren wieder Schnee geschaufelt, Einfahrt und Bürgersteig schneefrei gemacht. Heute Nach-mittag kam der Schneepfl ug vorbei und hat die Einfahrt und den Bürgersteig wieder zugeschoben.

12. Dez.: 30 cm letzte Nacht. Die Temperatur auf –20 Grad gesunken. Alles glitzert. Der Wind nahm mir den Atem, aber ich habe mich beim Schaufeln aufgewärmt. So ist das Leben! Der Schneepfl ug kam heute Nachmittag zurück und hat alles wieder zugeschaufelt. Wünschte, ich würde nicht so schnaufen beim Schaufeln.15. Dez.: 60 cm vorhergesagt! Habe einen Jeep gekauft, Ketten für das Auto meiner Frau und zwei Extraschaufeln. Zur Sicherheit den Kühlschrank aufgefüllt. Meine Frau will einen Holzofen. Es könnte ja sein, dass der Strom ausfällt, meint sie. Lächerlich! Bin in der Einfahrt auf den Arsch gefallen, weil ich kein Salz gestreut habe.22. Dez.: Nochmal 30 cm. Es ist so kalt, dass es bis August nicht wegschmelzen wird. Es hat 45 Minuten gedauert, bis ich fertig angezogen war zum Schaufeln, dann musste ich pinkeln. Als ich mich schließlich ausgezogen, gepinkelt und wieder angezogen hatte, war ich zu müde zum Schaufeln.

24. Dez.: Weitere 20 cm. Der Schneepfl ug hat den Schnee so fest gepresst, dass ich die Schaufel abgebrochen habe. Heute Nacht wollte meine Frau mit mir Weihnachtslieder singen und Geschenke auspacken, aber ich musste nach dem Schneepfl ug Ausschau halten.

25. Dez.: Frohe Weihnachten. 60 cm mehr! Eingeschneit. Mein Gott, ich hasse Schnee. Nachmittags kam der Schneepfl ugfahrer vorbei und hat nach einer Spende ge-fragt. Ich hab ihm fröhliche Weihnachten gewünscht und die Schaufel über den Kopf gezogen.

27. Dez.: Die Wasserrohre sind eingefroren.

28. Dez.: Plötzlicher Temperaturanstieg auf –10 Grad. Immer noch eingeschneit. DIE ALTE GEHT MIR FURCHTBAR AUF DEN SACK!!!

29. Dez.: Nochmal 30 cm. Mein Nachbar sagt, dass ich das Dach freischaufeln muss, sonst wird es einstürzen.

30. Dez.: Das Dach ist eingestürzt. Der Schneepfl ugfahrer hat mich auf 25.000 Euro Schmerzensgeld verklagt, meine Frau ist zu ihrer Mutter gefahren und im Radio – der einzigen Verbindung zur Außenwelt – werden 25 cm Neuschnee vorhergesagt.

31. Dez.: Habe das Haus angezündet. Nie mehr schaufeln!

8. Jan.: Mir geht es gut. Ich mag die kleinen Pillen, die sie mir dauernd geben. Warum bin ich ans Bett gefesselt??

> Die Geschichte stammt aus dem Buch „Klappe, Santa“, für das Ernst und Christoph Grissemann un-terschiedliche Texte zusammengetragen haben, die so ironisch-genial und schräg sind, wie es das Cover des Buches vermuten lässt. Erschienen im Residenz Verlag, 224 Seiten, 19,90 Euro

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Der künstlerische Leiter der Innsbrucker Fest-wochen, Alessandro De Marchi, leitet 2012 gleich zwei Opernproduktionen Foto: Innsbrucker Festwochen/Larl

Emöke Baráth, die Siegerin des Cesti-Gesangswett-bewerbes 2011, singt die Titelpartie in Monteverdis „L’Incoronazione di Poppea“

Der weltweit gefeierte Countertenor Max Emanuel Cencic wird im Riesensaal der Hofburg Kantaten und Motetten zum Besten geben

Die Lautenistin Christina Pluhar wird mit ihrem Ensemble L’Arpeggiata im Landestheater in der Oper „Il Paride“ für Furore sorgen Fotos: Innsbrucker Festwochen

So ein Th eaterSeit Ende Oktober ist die Innsbrucker Kulturszene um einen Betrieb und der Kulturverein „WoZuGrenzen“ nach der Schließung des Bierstindls um ein Zu-hause reicher. Im „Bogentheater“ im Viaduktbogen 32 wird ab sofort ein ab-wechslungsreiches und unterhaltsames Th eater- und Kulturprogramm geboten.

� www.bogentheater.at

> Tipp: Die Weihnachtskomödie „Eiligabend“ von Hans-Peter Tiemann feiert am 15. Dezember ihre Premiere. Weitere Termine: 16./17./21./22. Dezem-ber jeweils um 19 Uhr

Migration, Authentizität, IdentitätDie letzte Ausstellung des Jahres in der Galerie Nothburga widmet sich vier Künstlern aus unterschiedlichen Kulturkreisen, die zwar allesamt in Österreich leben, ihre Herkunft aber nie vergessen haben. In Form von Malerei, Objekten und Videos machen Omar Borubaev (Kirgi-sien), Ina Hsu (Taiwan), Cheik Niass (Senegal) und Belle Shafi r (Israel) ihre Wurzeln lebendig und zeichnen ein Bild ihrer Kultur. Kuratorin Gabriela Nepo-Stieldorf: „Diese vier Künst-ler vereinen bewusst traditionelle Formen ihres Kulturkreises mit ihrem persönlich Erlebten und Erfahrungen in der neuen Umgebung. Daraus entstehen ein spannender Diskurs von Ge-schichte und Gegenwart und authentische Werke. Ein Volk bleibt nur dann lebendig, wenn es immer off ene Türen und Herzen für Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen bereithält. Nur aus der respektvollen Auseinandersetzung und Wertschätzung kann ein Miteinander wachsen.“> Die Ausstellung ist noch bis 23. Dezember in der Galerie Nothburga in Innsbruck zu sehen. www.galerienothburga.at

In die „schöne Fremde“ mit den Innsbrucker FestwochenDie Innsbrucker Festwochen packt 2012 die Reiselust. Von 8. bis 26. August wollen unter dem Motto „Schöne Fremde“ populäre und traditionelle Musik aus der weiten Welt der Barockzeit entdeckt werden. Die Reise führt von China über Argentinien nach Schottland und weiter in orientalische Regionen. Europäische Barockkomponisten waren von fremden Kulturen und ihren exotischen Instrumenten begeistert und ließen sich von ihnen in ihrer Musiksprache inspirieren.

2012 werden bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik vier Opern auf die Bühne gebracht. Alessandro De Marchi wird gleich zwei Opernproduktionen vom Cembalo aus leiten. Dieses Jahr führt die Reise des künstlerischen Leiters der Festwochen in den Süden Italiens, ins Neapel des 17. Jahrhunderts. Mit im Gepäck hat De Marchi Francesco Provenzales Oper „La Stellidaura vendicante“ (Die Rache der Stellidaura), in der nicht nur auf Italienisch, sondern auch im kala-bresischen Dialekt gesungen wird, womit erstmals auch volksmusikalische Melodien in die Oper Eingang fanden. In La Stellidaura dreht sich alles um eine heißblütige Liebesgeschichte, in der zwei Edelmänner um die Titelheldin Stellidaura buhlen, gesungen von der amerikanischen Mez-zosopranistin Jennifer Rivera.

Die zweite Oper von Giovanni Andrea Bontempi, „Il Paride“, die im Tiroler Landestheater ge-zeigt wird, leitet die Lautenistin und Echo-Gewinnerin Christina Pluhar, die mit ihrem Ensemble L’Arpeggiata nach Innsbruck kommt. Dramatik gepaart mit Lebenslust, Komik und Melancholie darf man sich auch in dieser Oper erwarten. Im Zentrum steht die Hochzeit von Paris und der schönen Helena.

Nach dem großen Erfolg der letztjährigen BAROCKOPER:JUNG-Produktion werden 2012 in Claudio Monteverdis „L’Incoronazione di Poppea“ TeilnehmerInnen des Cesti-Gesangswettbe-werbs 2011 ihre stimmlichen und stilistischen Fähigkeiten unter Beweis stellen, so die Preisträger Emöke Baráth und Tehila Nini Goldstein. Auf Schloss Ambras führt De Marchi im Spanischen Saal Domenico Scarlattis Intermezzo „La Dirindina“, eine originelle Farce von 1715, auf.

promotion

> Vor den Innsbrucker Festwochen finden im Juli die bereits 49. Ambraser Schlosskonzerte statt, bei denen dieses Jahr das Concerto Italiano unter der Leitung von Rinaldo Alessandrini den Auftakt macht. Die Academia Montis Regalis, Musica Antiqua Roma, das Pera Ensemble, Ensemble Elyma, Deborah York, Max Emanuel Cencic, Dominique Visse und viele mehr entführen mit Konzerten bei den Festwochen 2012 auf eine musika-lische Reise durch die „schöne Fremde“. Für alle, die unter 30 sind, gibt es auf alle Opern und Konzerte 50 % Ermäßigung. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen. Alle Programmdetails auf www.altemusik.at

Foto: Bernhard Aichner/Citygrafic

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FO. KU.S Foto Kunst Stadtforum

FO.KU.SBTV Stadtforum6020 InnsbruckTel.: +43/(0) 5 05 [email protected]

ÖffnungszeitenMo bis Fr 11–18 Uhr, Sa 11–15 Uhr24. und 31. Dezember geschlossen.Dauer der Ausstellung bis 14. Jänner 2011. Eintritt frei.

Öffentliche Führungen durch die Ausstellung: Sa, 19. November 2011,14. Jänner 2012 um 11 UhrSchüler und Gruppenführungen gerne auf Anfrage

17. November 2011 – 14. Jänner 2012

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Auto & Motor

Weitere Testberichte, aktuelle News und mehr unter

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Next generationBereits der Yaris der zweiten Generation erntete viel Lob für seine Raumökono-mie, die Langlebigkeit, seine Variabilität und die sparsamen Motoren. Und da die Nachfolgegeneration – zumindest bei Autos – immer zumindest einen Tick besser (und wenn nicht besser, dann eben anders) ist als die vorhergehende, baut auch Toyota seine Stärken im neuen Yaris weiter aus. So bietet die 3. Version des kleinen Japaners ein dyna-mischeres und markanteres Design, ein klares Plus an wahrnehmbarer Qualität und eine tolle Multimedia-Ausstattung. Effi ziente Motoren und innovative Ge-triebe sorgen zudem für Fahrfreude.

Der neue Drei- bzw. Fünftürer ist länger als sein Vorgänger und dabei trotzdem noch sehr wendig. Im Inneren ist die auff älligste Veränderung das fahrerori-entierte Cockpit mit einer klaren Tren-nung zwischen Fahrer und Beifahrer. Und obwohl er trotz Wachstum immer noch ein Kleinwagen ist, ist er im Innen-raum überraschend geräumig.

Die dritte Yaris-Modellgeneration steht schon bei den Händlern und ist ab einem Einstiegspreis von wohlfeilen 12.000 zu haben.

Perfekt in Szene gesetztIm Frühjahr des kommenden Jahres startet BMW mit seiner neuen 3er-Limousine durch. In-spiriert von einer wegweisenden Modellhistorie – das Auto ist das meistverkaufte Premiumfahr-zeug der Welt – präsentiert sich die neue Sportlimousine in kraftvoller Optik, die das marken-typische Design neu interpretiert. Das neue Gesicht mit fl achen, bis an die Niere reichenden Scheinwerfern vereint Dynamik und Eleganz, wie es nur ein BMW kann. Dazu stehen drei Ausstattungslinien und ein schönes Spektrum an Antrieben zur Verfügung. Alle Motoren sind dabei mit einer Achtgang-Automatik kombinierbar.Kostenpunkt: 30.000 Euro plus ...

SternderlschauenDer neue Sports-Tourer aus dem Hause Mercedes Benz läutet konzeptionell wie technolo-gisch ein neues Zeitalter in der Kompaktklasse ein. Die neue B-Klasse ist wesentlich agiler und effi zienter als bisher, dabei gewohnt komfortabel und geräumig. Ein wahres Multitalent. „So viele Neuheiten auf einen Schlag gab es noch bei keinem Modellwechsel in der Geschich-te von Mercedes-Benz“, meint Prof. Dr. Th omas Weber, Mitglied des Vorstandes der Daimler AG. Und er muss es schließlich wissen. Die neue B-Klasse ist bereits bei den Händlern zu be-gutachten und ab rund 30.000 Euro auch zu kaufen. Neue Motoren sorgen dabei für höchste Effi zienz und viel Serienausstattung für Komfort und Sicherheit.

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Kommt nach dem Erfolg die große Krise?

2011 wird eines der stärksten Jahre im Automobilhandel. Bis Jahresende werden mehr als 350.000 Fahrzeuge neu zugelassen werden. Das sind um knapp zehn Prozent mehr als 2010. Nun zeichnen aber erfah-rene Experten düstere Prognosen für die Zukunft. Geht es nach Ferdinand Duden-höff er vom Center Automotive Research (CAR), wird 2012 das schlechteste Jahr seit 18 Jahren für die Autobranche. Er rechnet mit einem Rückgang der Verkäufe um 5,3 Prozent. Das wären in Westeuropa immer-hin mehr als 670.000 Fahrzeuge oder, an-ders gesagt, die Jahresproduktion von zwei großen Herstellern. Auch die Märkte in Asien und Russland werden, so Dudenhöf-fer, stagnieren.

Trotzdem sehen die heimischen Autohänd-ler der Zukunft positiv entgegen. Auch wenn man sich einig ist, das Niveau von 350.000 Fahrzeugen jährlich nicht halten zu können. Man rechnet mit Zahlen um die 300.000 Neuzulassungen. Anregungen und Kommentare bitte [email protected]

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Bruno König,Motorredaktion

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Helden leben lange ...... doch Legenden sterben nie. Was nicht heißt, dass sie sich nicht von Zeit zu Zeit neu erfi nden können. Der Chevrolet Cama-ro ist so ein Beispiel. Er war das Muscle Car, das in alle Herzen und Köpfe Einzug hielt und vier Jahrzehnte für Poster, T-Shirts und Musiktitel herhalten musste. Jetzt ist der bis zu 432 PS starke Chevrolet Camaro nach über einem Jahrzehnt Abwesenheit nach – aus seiner Sicht – Übersee zurückgekehrt. Besser und kraftvoller als je zuvor und bereit, seinen Ehrenplatz auf den Straßen Europas zurückzuerobern. Seine breiten Schultern und die V-förmige Front sorgen für eine tiefe, stabile Angriff sposition, sein Innenleben ist ein perfektes Zusammen-spiel aus Leistung, Komfort und Technolo-gie. Zu haben ab rund 40.000 Euro.

Steil nach obenVW und die Kleinstwagen verbindet nicht unbedingt eine innige Liebesbeziehung. So ist das Experiment Lupo – wenngleich das Auto echt niedlich war – ziemlich in die Hose gegangen. Der neue up! soll die Beziehung wieder geradebiegen und macht das nicht schlecht.

Der up! ist ob seiner Abmessungen ein echter Cityspezialist, ein Auto mit Charisma und großem Potenzial, komplette Serienaustat-tung inklusive. Je nach Budget und Bedarf gibt es drei Ausstattungsvarianten, wobei die Basisversion knapp an der 10.000-Euro-Grenze kratzt. Dazu gibts zwei Benzinmo-toren mit 60 und 75 PS, im Sinne der Nach-haltigkeit wird auch ein Erdgasmotor folgen. Als weltweit erstes Auto seiner Klasse verfügt der neu konzipierte up! zudem über eine Ci-ty-Notbremsfunktion. Sehr praktisch, zumal der kleine Flitzer eh vermehrt in der Stadt zum Einsatz kommen wird.Robust und detailverliebt

Mit seinem markanten, rassigen Auftritt und dem Leistungsspektrum eines SUV mit Allradantrieb ist der Peugeot 4008 die moderne Antwort auf die Wünsche der Kunden im stark wachsenden Segment der geländegängigen Fahrzeuge. Auch wenn man meistens gar nicht ins Gelände fährt. Doch oft reicht schon der Gedanke, dass man könnte, wenn man wollte. Wie auch immer: Das Design des 4008 verbindet bis ins kleinste Detail Modernität mit Eleganz und auch der Antrieb passt – egal, ob Sie auf der Straße cruisen oder doch mal abseits davon. Dazu ist er trotz relativ kompakter Größe echt geräumig, was ihn zum viel-seitigen Begleiter macht. Erhältlich ist der neue Franzose im Frühjahr, Preise gibt‘s bis dato noch keine.

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Kommt die große Krise?Nach einem der erfolgreichsten Jahre des heimischen Automobilmarktes zeichnen namhafte Experten nun ein düsteres Bild für die Zukunft. Demnach soll Westeuropa 2012 zur Problemregion der Autoindustrie werden. Wir fragten bei den Tiroler Autohändlern nach.

Der Erfolg am heimischen Automobilmarkt hat sich auch im letzten Drittel des Jahres fortgesetzt. Bis Ende 2011 werden österreichweit insgesamt mehr als 350.000 Personenkraftfahrzeuge neu zum Verkehr zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Zuwachs von mehr als acht Prozent. Unter den Top-15-Modellen fi ndet sich wenig überraschend der marktführende VW-Konzern mit seinen Marken VW, Audi, Seat und Skoda. Wobei der Golf in seiner mitt-lerweile sechsten Generation nach wie vor mit Abstand das beliebteste Fahrzeug ist. Mit Respektabstand folgt der Polo auf Rang zwei. Der dritte Stockerlplatz geht an Renault mit dem Megane, Platz vier an den Focus von Ford und Opel mit dem Astra schaff te es auf Rang fünf. Die Rüsselsheimer sind gleich mit drei Modellen (Astra, Meriva, Corsa) im Ranking vertreten. Daneben schaff te es auch KIA mit dem Cee‘d und BMW mit dem X3 in die Top-15-Wertung.

Damit wird 2011 wohl als eines der stärksten Jahre in die Geschichte des Autohandels eingehen. Denn Experten gehen davon aus, dass die Zukunft der Au-tohändler weit weniger rosig aussieht. Ferdinand Du-denhöff er vom „Center Automotive Research“ (CAR) geht sogar davon aus, dass 2012 das schlechteste Jahr seit 18 Jahren für den Autohandel wird. Die Gründe dafür sieht er in der Reaktion auf die Schuldenkrise sowie der nachlassenden Konjunktur. „2012 ist mit einem Rückgang der Verkäufe von rund 5,3 Prozent zu rechnen“, sagt er voraus. Das wären in Westeuropa immerhin mehr als 670.000 Fahrzeuge. So viel, wie zwei große Werke im Jahr produzieren.

Weiters geht Dudenhöff er auch davon aus, dass die Märkte in Asien, Südamerika und Russland stagnie-ren werden, was die Automobilproduzenten zusätz-lich unter Druck bringt.

Text: Bruno KönigFotos: Bruno König, Florian Schneider, Stefan Becker

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Zuversicht trotz düsterer PrognosenDie heimischen Autohändler sind dennoch positiv gestimmt und sehen der Zukunft recht optimistisch entgegen.

Erwin Cassar, Verbund-Geschäftsführer VOWA und Porsche Innsbruck„2011 war für unsere Marken ein ausgesprochen erfolgreiches Jahr. Wir werden das Jahr mit insgesamt 34 % Marktanteil abschließen. 2012 wird sicher nicht so erfolgreich werden wie 2011, dennoch rechne ich mit einer positiven Stimmung in unseren Klein- und Mittelbetrieben. Dazu veranlasst der unsichere Euro zahlreiche Kunden, in Autos mit moderner umweltfreundlicher Technologie zu investieren. Deshalb ist die Kundenzufriedenheit unser oberstes Gebot.“

Dieter Unterberger, Geschäftsführer Unterberger-Denzel, Denzel-Unterberger„Im September 2011 konnten wir unseren Um-satz gegenüber dem Vergleichsmonat im Vorjahr um 24 % steigern. Getragen war diese Steige-rung vor allem durch Abschlusssteigerungen der Marke BMW und die Übernahme der Standorte Wangen und Lindenberg. Ich glaube nicht, dass wir uns dauerhaft im Bereich von weit mehr als 300.000 Neuzulassungen bewegen können. Auch die Wichtigkeit neuer Vertriebskanäle ist uns bewusst. Deshalb werden wir uns 2012 mit einem völlig neuen Internetauftritt präsentieren.“

Michael Mayr, Geschäftsführer Autopark„Wir werden 2011 als bestes Jahr in der Ge-schichte des Autoparks abschließen. Für die Zukunft sind wir leicht optimistisch gestimmt und hoff en, einen Absatzwert, der zwischen 2010 und 2011 liegt, zu erreichen. Mit unserem Angebot (Suzuki, Ford, Volvo) und dem Mix von 50 % Privat und 50 % Firmenkunden können wir Nachfrageschwankungen sehr gut ausgleichen. Dazu werden wir unsere Standorte weiter ausbauen und bei passenden Gelegen-heiten die Chance einer Expansion nutzen.“

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Patrick Pfurtscheller, Geschäftsführer Auto-Linser„Neben einem Zuwachs bei Opel und Chevroletkonnten wir besonders bei KIA deutlich zulegen. Für 2012 gehe ich davon aus, dass sich die politischen Problemkinder Griechen-land und Italien, aber auch die Finanzmärkte wieder stabilisieren. Das würde Sicherheit für neue Investitionen schaff en und so die Wirt-schaft ankurbeln. Dennoch rechne ich mit einem Rückgang von rund zehn Prozent, was aber nicht so schlimm wäre. Ein Feuerwerk an neuen Opel-Modellen wird nächstes Jahr für viel Frequenz in unseren Schauräumen sorgen. Unsere Strategie der Preis- und Kostenfüh-rerschaft werden wir auch 2012 fortführen.“

Markus Meisinger, Inhaber Auto Meisinger„Die Zulassungszahlen spiegeln nicht das tatsächliche Marktgeschehen wider. Verant-wortlich dafür ist die Manipulation der Tages- und Kurzzulassungen. Dennoch konnten wir unseren Umsatz um 22 % steigern. Obwohl ich insgesamt von einer Abschwächung des Marktes ausgehe, rechne ich damit, dass wir in unserem Betrieb aufgrund des passenden Modellangebotes sowie der tollen Performance weitere Zuwächse erzielen können. Der neue Fiat Panda und das Kompakt-SUV Mazda CX5 werden einen großen Anteil daran haben.“

Benedikt Margreiter, Geschäftsführer Retterwerk„Zwar sieht man es an den Marktanteilen noch nicht, trotzdem konnten wir 2011 deutlich mehr Fahrzeuge verkaufen als im Vorjahr. Sollte es 2012 tatsächlich zu einem Konjunk-turabschwung kommen, bleibt abzuwarten, wie sich dieser auf die Autobranche auswirkt. Am Beispiel der Krise 08/09 konnte man deutlich sehen, dass nicht alle Bereiche der Wirtschaft gleich hart getroff en wurden. Wir sind der einzige Händler in Tirol, der in der Lage ist, vom Kleinwagen über den Sportwagen bis hin zum Schwer-LKW alles anbieten zu können.“

Peter Innerbichler, Inhaber BMW-Innerbichler„Geht es Deutschland gut, geht es uns gut. Das ist nun mal einfach so. Trotzdem bin ich zuversichtlich und ärgere mich ehrlich gesagt über die nicht endend wollende negative Berichterstattung. Das ist mit Sicherheit nicht das passende Rezept, um Investitionen aller Art zu fördern. Der Firmenkundenanteil hat – nicht ganz überraschend für mich – 2011 stark zugenommen. Heuer wurden wir von BMW zum ‚20-fachen Sieg im BMW-Kundenreport‘ geehrt und wollen diesen Qualitätsweg natürlich auch in Zukunft mit voller Kraft weitergehen.“

„Die Zulassungszahlen spiegeln nicht das tatsäch-liche Marktgeschehen wider. Verantwortlich dafür ist die Manipulation der Tages- und Kurzzulassungen.“

„Geht es Deutschland gut, geht es uns gut. Trotzdem bin ich zu-versichtlich und ärgere mich über die nicht enden wollende nega-tive Berichterstattung.“

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Facts Ford Focus Traveller 2,0 TDCiMotor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Duratorq-Turbodiesel Leistung: 103 kW/140PSDrehmoment: 320 NM bei 2.000 U/minTestverbrauch: 5,9 Liter/100 kmCO

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Preis: ab 19.400 Euro (1,6 Ambiente) ab 28.100 Euro (2,0 Titanium)

Mit Sicherheit viel PlatzDynamisch, sportlich, sparsam, sicher und sehr erfolgreich. Das ist der neue Focus von Ford. Das stellten auch seine Mitbewerber fest. Mit den zahlreichen Assistenzsystemen und seinem Design mischt er die Kompakt-klasse kräftig auf.

Text und Fotos: Bruno KönigBis zu 27 Assistenzsysteme sind im neuen Ford Focus verfügbar. Vom Abstandsradar über den Müdigkeits-warner und den Spurhalteassistenten bis hin zur digi-talen Frontkamera, die wie zwei Augen den Verkehr überwacht, steckt mächtig Technik im Focus. Dazu kann er auch ganz von allein einparken, wenn man den Einpark-Assistenten mitbestellt hat. Begeistern sollte der Focus Traveller vor allem Familien und Fir-men. Wenn man die Zulassungsstatistik betrachtet, hat er das absolut geschaff t. Der fesche Ford fi ndet sich nämlich auf Platz vier der Top 15.

Unser Testwagen im trendigen „Safari-Gelb“ hat-te den starken 2,0-TDCi-Motor mit 140 Diesel-PS verbaut. Dieser sorgt einerseits für mächtig Drehmo-ment untenrum, andererseits gibt er sich knausrig mit dem Dieselöl. Mehr als 5,9 Liter wollte er auf 100 km nicht haben und das trotz zahlreicher zügiger Fahrten auf heimischen Landstraßen. Positiv fi el dabei auch die Sportlichkeit des Travellers auf. Kurven nimmt der Kölner lässig, aber sicher.

Sicherheit und SpaßDas vermittelt dem Fahrer nicht nur ein gutes Ge-fühl, sondern sorgt auch für viel Fahrspaß. Was aber nicht heißt, dass der Focus hart abgestimmt ist. Fahr-werk und Federung sind perfekt aufeinander abge-

stimmt. Die Lenkung arbeitet zwar exakt, jedoch zu leichtgängig. Etwas mehr Rückmeldung würde nicht schaden. Keine Kritik gibt es für das toll abgestimmte 6-Gang-Getriebe. Leichte Bedienung, gut abge-stimmte Übersetzung und ein dadurch niedriges Ge-räuschniveau und Verbrauch zeichnen die Schaltung aus. Hinzu kommt ein wirklich gutes Platzangebot und ein Koff erraumvolumen zwischen 476 und 1.516 Liter. Die Verarbeitung ist auf einem hohen Level, die zahlreichen Schalter am Lenkrad und der Mittelkon-sole sind nach kurzer Eingewöhnung gut bedienbar. Damit mischt der Ford Focus Traveller nicht nur die Kompaktklasse ordentlich auf, denn so viele Assis-tenzsysteme sind – wenn überhaupt – nur in wesent-lich teureren Fahrzeugen zu kriegen. So gesehen ist sein Einstiegspreis von 19.400 Euro mehr als gerecht-fertigt. .

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Facts VW Touran 1,4 TSI Ecofuel (CNG)Motor: 1,4-Liter-Vierzylinder-Bi-TurbomotorLeistung: 110 kW/150 PSSpitze: 204 km/hVerbrauch: 4,6 kg Erdgas/100 kmCO

2-Ausstoß: 128 g/km

Preis: ab 27.780 Euro abzüglich 500 Euro Förderung der TIGAS

Sparefroh macht (nicht nur) Familien frohEr bietet nicht nur viel Platz. Er hat auch ein frisches, VW-typisches Gesicht bekommen und sieht damit noch besser aus. Die Rede ist vom neuen Touran, der sich mit CNG- Erdgasantrieb als exzellenter Sparefroh präsentiert.

Text und Fotos: Bruno König

Zwei Tanköffnungen: eine für Benzin, die zweite für Erdgas

Dass man mit einem erdgasbetriebenen Fahrzeug or-dentlich Treibstoff kosten sparen kann, hat unser Test mit dem VW Passat bereits bewiesen. Nun wollten wir wissen, wie sich der CNG-Antrieb im familien-freundlichen VW Touran zeigt.

Rein äußerlich ist der Erdgas-Familienvan von sei-nen Benzin- oder Dieselbrüdern nicht zu unter-scheiden. Auch im Innenraum bleibt bis auf die zwei Tankuhren alles ident. Eine zeigt den Erdgasvorrat, die andere Benzin. Wobei sich bei der Tankuhr für Benzin kaum etwas rührt. Denn der CNG-Touran benötigt das Benzin nur für die Startphase und die ersten Meter. Rasch stellt das Fahrzeug dann automa-tisch auf Erdgasbetrieb um. Bemerkbar ist das für den Fahrer überhaupt nicht. Einzig die Anfahrtsschwäche des sonst spritzigen 150-PS-Triebwerkes fällt etwas negativ auf. Davon abgesehen fährt sich der umwelt-freundliche VW wie ein herkömmliches Auto.

520 Kilometer mit 19 EuroDer Gastank im Touran fasst 24 Kilo und reicht da-mit bei einem Durchschnittsverbrauch von etwa 4,6 kg auf 100 km für 520 Kilometer. Bei einem Kilopreis von knapp 80 Cent kostet ein voller Tank nur 19 Euro. Das sind 3,65 Euro für 100 km. Die Einsparung ge-genüber Diesel oder einem rein benzinbetriebenen

Fahrzeug liegt bei rund 50 Prozent. Die Gesamt-reichweite inklusive dem 14-Liter-Benzintank betrug in unserem Test 680 km. Wenn das Erdgas zu Ende geht und der Touran auf Benzinbetrieb umstellt, ist nur ein kurzes Ruckeln spürbar. Die Anfahrtsschwä-che ist im Benzinbetrieb wie weggeblasen. Wer ein umweltfreundliches Fahrzeug (Elektro, Gas) lenkt, parkt in Innsbruck, Wörgl und Telfs gratis. Dazu wird das Tiroler Tankstellennetz immer dich-ter. Erst vor kurzem eröff nete die 24. Erdgastankstel-le im Land.

Der Kaufpreis für einen VW Touran mit Erdgas liegt bei 27.870 Euro. Abzüglich der 500-Euro-Förderung der TIGAS rechnet sich die Anschaff ung bereits ab 7.000 km im Jahr. Sauber ist der Wolfsburger noch dazu. Der CO2-Ausstoß liegt bei nur 128 g/km. .

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Kleiner ErwachsenerKia hat seinen Kleinsten einer gründlichen Kur unterzogen. Der neue Picanto ist nun richtig erwachsen geworden. Modernes Design, ausreichend Platz, ordentliche Verarbeitung und sogar eine Lenkradheizung.

Man könnte sagen, ein Kleiner ist erwachsen geworden. Seit 2004 ist Kias Kleinster auf dem Markt. Aber so gut wie die ak-tuelle Version sah noch keiner aus. Damit möchten sich die Ko-reaner im „City-Car“-Segment breit machen. Design, Qualität und sieben Jahre Garantie werden für den Erfolg entscheidend sein. Der Picanto glänzt aber nicht nur in der Stadt. Auch auf längeren Strecken ist er überaus komfortabel zu bewegen. Beson-ders bei der Verarbeitung und Materialauswahl ist die Verbesse-rung deutlich erkennbar. Der quirlige 1,0-Liter-Motor mit sei-nen knapp 70 PS hat mit dem Leichtgewicht keinerlei Probleme. Fahrspaß und Sparsamkeit passen gut zueinander. Mehr als fünf Liter Superbenzin sind kaum möglich, drunter ist bei angemes-sener Fahrweise noch einiges möglich.

Besonders angenehm war die Lenkradheizung in der Früh. Der Einstiegspreis von nur 8.990 Euro und die lange Garantie sind zwei unschlagbare Argumente.

{ Die gesamten Testberichte sowie alle Daten und Fakten lesen Sie online auf www.eco-mobil.at }

Großer mit wenig DurstViel Platz und Stauraum, Variabilität und flexible Nutzbarkeit. Das zeichnet den Seat Alhambra aus. Baugleich mit dem Kon-zernbruder VW Sharan bietet er für weniger Geld dasselbe.

Neben dem großzügigen Platzangebot imponiert der neue Al-hambra aber auch optisch. Der kraftvolle 2,0 TDI mit 140 PS fällt besonders durch Sparsamkeit und guten Durchzug auf. Mehr als sieben Liter genehmigte sich der Familien-Van nie. Und das, obwohl mehrere Autobahnfahrten mit hohem Tempo auf unserer Testfahrt dabei waren. Seine Qualitäten konnten wir auf einer vierstündigen Fahrt an die Adria mit voller Beladung genießen. Trotz hoher Geschwindigkeiten (180–200 km/h) bleibt das Ge-räuschniveau im Innenraum sehr gering. Neben dem vorzüg-lichen Triebwerk gefi el uns auch das Fahrverhalten des großen Alhambras. Die Lenkung arbeitet sehr exakt, das Fahrwerk ist äußerst komfortabel und die Wankneigungen bleiben unkritisch. Zügig ums Eck gefahren reagiert der große Seat mit gutmütigem Untersteuern.

Die Verarbeitung ist, wie im VW-Konzern nicht anders zu er-warten, sehr gut. Mit einem Einstiegspreis von 31.900 Euro bleibt er deutlich unter dem Preis seines VW-Pedants. . .

auto.test Text und Fotos: Bruno König

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EN 1090: Die neue StahlbaunormPraxisbeispiel: Wir betrachten die Herstellung und Prüfung einer Stahlhalle in EXC2 aus Sicht der werkseigenen Produktionskontrolle (WPK).

Produktionshalle, Stahlbau duch Fa. ASCO

Schritt 1: Bauteilspezifi kation (Zeichnungen, Stück-listen, Ausschreibung etc.): Vor Fertigungsbeginn müs-sen alle Anforderungen fi xiert sein: EXC2, Werkstoff e, Abmessungen, Toleranzen, a-Maße, Ausführungs-details, Anforderung an Korrosionsschutz.

Schritt 2: Bemessung: Annahme, die Statik wird vom AG beigestellt. Dann ist dafür zu sorgen, dass die Sta-tikvorgaben fehlerfrei auf die Werkstattzeichnungen übertragen werden.

Schritt 3: Konstruktionsmaterialien: Die Halbzeuge müssen den Tab. 2, 3, 4 der EN 1090-2 entsprechen. Be-stelltext z.B. Blech 20 mm dick, B x L, Toleranzen nach EN 10051 Werkstoff S355J2, geeignet zum Verzinken mit 3.1-Zeugnis und CE-Zeichen.WE-Prüfung: Ware entspricht Bestellung, Zeugnisse o.k., CE-Zeichen vorhanden, Ware vollständig und un-beschädigt. Bestätigung am Lieferschein.Rückverfolgung: Die Werkstoff zeugnisse müssen in EXC2 dem Auftrag zugeordnet werden. Werden ver-schiedene Stahlsorten eingesetzt, sind sie zu kennzeich-nen (stempeln, Farbcode).

Schritt 4: Zuschnitte, Lochen, Biegen: Die Verarbei-tungshinweise der Norm sind einzuhalten. Jedes Bauteil muss in der Fertigung identifi zierbar sein (beschriften, stempeln, Begleitschein, Bauteilform).

Schritt 5: Schweißen und Sichtprüfung: Nur Einsatz von Schweißern mit gültigem Zeugnis; Schweißan-weisungen (WPS) sind in der Werkstatt verfügbar. Die Schweißfugen werden kontrolliert (Fugenform, Sauber-keit). 100 % Sichtprüfung nach dem Schweißen: a-Maß; Nahtunregelmäßigkeiten ISO 5817; sind alle Nähte ge-schweißt. Wer prüft? Eigenkontrolle durch die Schwei-ßer, die dafür geschult sein müssen. Die SAP überwacht und prüft übergeordnet.

Schritt 6: Maß- und Toleranzkontrolle: Maßprü-fungen erfolgen durch den verantwortlichen Schwei-

ßer, den Endprüfer oder die SAP. Dokumentation auf der Zeichnung durch Abhaken oder Eintrag der Ist-Maße. Insbesondere sind die grundlegenden Tole-ranzen (Anhang D.1) zu prüfen, weil darauf die Statik basiert.

Schritt 7: Zerstörungsfreie Prüfungen: Umfang ZfP nach Tab. 24. Wenn nur Kehlnähte mit a-Maß z.B. 6 mm und Wandstärken max. 20 mm: 0 % ZfP gefor-dert. Bei Blechstärken über 20 mm, wären 5 % PT oder MT zu prüfen. Also kein Riesenaufwand. Prüfer muss EN 473 Level 2 qualifi ziert sein (extern vergeben).

Schritt 8: Verzinkung: Der fachgerechte Korrosions-schutz beginnt mit verzinkungsgerechter Konstruktion (in Deutschland die DASt 022 beachten). Die Verzin-kung erfolgt durch qualifi zierten Verzinker nach EN 1461. Verzinkte Teile nochmals kontrollieren.

Schritt 9: HV-Schrauben: Das Montagepersonal muss geschult sein und mit einer Arbeitsanweisung arbeiten. Der qualifi zierte Vorarbeiter überwacht und protokol-liert die Montage. Drehmomentschlüssel sind zu kali-brieren.

Schritt 10: Umgang mit fehlerhaften Teilen: Treten Fehler auf, sind die Teile zu sperren, geeignete Korrek-turmaßnahmen festzulegen, erneut zu prüfen und der Sachverhalt ist rückverfolgbar aufzuzeichnen.

Schritt 11: Herstellerdokumentation: Aufbewahrung mind. 10 Jahre. Dazu gehören z.B. Bauteilspezifi kation (Zeichnungen, Statik), Werkstoff zeugnisse, alle Prüf-aufzeichnungen etc.

Schritt 12: Konformitätserklärung, CE-Zeichen: Sind alle Schritte eingehalten und alle Prüfungen o.k., darf die Konformitätserklärung ausgestellt und die CE-Kennzeichnung angebracht werden. Ach-tung, Bedingung ist, der Hersteller muss bereits zer-tifi ziert sein!

Für weitere Auskünfte zum Thema EN 1090 steht Ihnen Johann Daum vom TÜV-Büro Innsbruck (0512-341357) gerne zur Verfügung. .

Teil 2

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Luxus & Trends

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Ein Hoch den DänenDass die Dänen was von Design verstehen, wis-sen wir nicht erst seit Bang & Olufsen. Dass sie darüber hinaus auch begabt in Sachen Schmuck sind, beweist neben der Sammlermarke Pandora das Label „Ole Lynggaard Copenhagen“.

Gegründet wurde das Unternehmen 1963 vom Goldschmied Ole Lynggaard, heute hat das Fa-milienunternehmen über 100 Mitarbeiter. Über die Jahre hinweg hat sich die Marke einen aus-gezeichneten Ruf für luxuriöse Schmuckstücke erarbeitet, die ebendiesen Luxus zeitgemäß und trendy interpretieren. Charlotte und Ole Lyng-gaard haben ihren ganz eigenen Stil gefunden, der der Kollektion einen jugendlichen Charme gibt, ohne naiv zu wirken. Die beiden Designer übersetzen Formen und Farben, Inspirationen und Eingebungen in Schmuckstücke voller liebevoller Details, sie fangen den Zeitgeist ein und halten ihn auf ganz spezielle Weise fest.

Die außergewöhnlichen Kreationen sind exklu-siv bei Juwelier Bosshart in der Meraner Staße 3 in Innsbruck erhältlich. Als kleiner Tipp, falls Sie noch Inspirationen für das anstehende Weihnachtsfest brauchen ...� www.bosshart.at

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Wer nach Italien reist, hat ihn meist bei sich: den „Osterie d‘Italia“-Guide mit seinen traditionellen, einheimischen Restau-rants für das perfekte Stück Italien. Nun legen Severin Conti und Georges Desrues das österreichische Pendant zu diesem Standardwerk vor. Das Buch lehnt

sich nicht nur optisch an den italienischen Osteriaführer an, sondern auch inhaltlich: Slow-Food vom Feinsten quer durchs Land.> Slow Food Guide ÖsterreichBrandstätter Verlag, 240 Seiten, EUR 19,95

Weinsinnig: „Die besten Weine Österreichs“ listet ebendiese samt Prämierungsergeb-nissen und Preisen auf. Sehr puristisch, weil Erklärungen zu den Weinen gänzlich fehlen. Also eher was für Weinkenner, die schauen möchten, ob der „ihre“ auch dabei ist. „Le-gendäre Weine Österreichs“ erzählt hinge-gen auf launige Weise Geschichten zu Wein und -gut abseits von aktuellen Bewertungen gängiger Weinguides. Sehr erfrischend.> Die besten Weine Österreichs 2011/12Uberreuter, 204 Seiten, EUR 9,95> Legendäre Weine Österreichspichler verlag, 176 Seiten, EUR 24,99

Auch heuer gibt‘s die Überflieger aus dem Hangar 7 in Buchform. 12 Sterneköche aus aller Welt zeigen ihre legendären Menükreati-onen. Dazu gibt‘s eine DVD mit den Sen-dungen „Zu Gast

im Ikarus“ – der Dokureihe von Servus TV. Super Geschenk, auch an sich selbst.> Kulinarische Überflieger 2011Coll. Rolf Heyne, 320 Seiten, EUR 49,90

Und wer auch Zwischen-durch genießen will: „Xunde Jause“ bietet 300 kunterbunte Rezepte für Schule, Arbeit und Freizeit im Ringbuchformat inkl. Nährstoffwerten. Die Optik ist verbesserungswürdig,

der Inhalt und Infogehalt passt – hier krie-gen selbst Kids Lust auf gesunde Ernährung.> Xunde Jause / Angeklika KirchmairTyrolia Verlag, 248 Seiten, EUR 19,95

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Essen & Tr inken

GeschenktippsFür Selberschreiber und Smartphone-Tipper: Mit den Touchscreen-Gloves von Muji können Sie ab sofort ihr Handy auch samt Handschuhen betatschen. Die Woll-handschuhe gibts in sechs verschiedenen Farben um rund 20 Euro. � www.muji.co.uk

Wer seine Termine lieber ganz altmodisch in einen Kalender schreibt, dem empfehlen wir die handtaschentauglichen Conceptum-Kalender von Sigel. Nicht recht viel

größer als ein iPhone, aber über jedes Up-

date erhaben – und funktioniert auch, wenn der

Akku vom Tele-fon leer ist.

� Infos unter www.sigel.de.

Multikulti-UhrInnovative Ideen waren schon immer die Stärke von Certina. Nun betritt die Schweizer Sportuhrenmarke neues Terrain und lanciert eine Uhr mit analog-digitalem Quarzwerk. Die analoge Anzeige kann zwischen zwei unterschiedlichen Zeitzo-nen switchen, während die Digitalanzeige Kalender, Alarm-, Timer- und Chronogra-phenfunktion umfasst. Das schlichte De-sign macht sie dazu völlig fl exibel im Ein-satz und passend zu quasi jedem Outfi t. Zum Edelstahlgehäuse (ø 42 mm) wählt man entweder das passende Stahl- oder ein braunes Lederband. Die Preise begin-nen bei 590 Euro, die Titanversion kostet 770 Euro.� Bezugsquellen: ww.certina.com

Eine Kette ist wie eine liebevolle Umarmung – sie zu ver-schenken ein Statement, das ganz ohne Worte auskommt.Collier aus schwarzen Diamenten und weißem Diamant

im Smaragschliff , 1,08 kt, 5.600 EuroErhältlich bei Juwelier Norz, Innsbruck, www.norz.eu.com

Eine Kette ist wie eine liebevolle Umarmung – sie zu ver-schenken ein Statement, das ganz ohne Worte auskommt.

WinterfutterAb sofort erhalten MPREIS-Kunden ab einem Einkauf von 10 Euro kostenlos das ak-tuelle Herbst-/Winter-Rezeptheft mit varian-tenreichen Gerichten passend zu den kühlen Temperaturen. Die Zutaten zu den 21 krea-tiven Rezepten sind regionale und saisonale Lebensmittel. Auch ein eigenes Kinderrezept ist wieder mit dabei. Wer bei der Kälte nicht raus will, kann auch auf der Homepage nach tollen Rezepten stöbern. � www.mpreis.at

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Überraschungsurlaub OstseeküsteEine ganz neue Perspektive auf unser deutsches Nachbarland erhält, wer einmal „auf den Spuren der Hanse“ die Ostseestädte und auch die Insel Rügen mit ihren berühmten Kreidefelsen hautnah erleben will. Sich vom Wind in den Sanddünen die Haare zerzausen lassen, eine geräucherte Forelle mit einem Glas Weißwein im Hafen genießen, ein Rostocker Pilsener kosten, Lübecker Marzipan vor Ort naschen, durch den Nationalpark Königsstuhl auf Rügen wandeln, sich vom märchenhaften Schloss in Schwerin verzaubern lassen ... Und das alles stressfrei organisiert für diejenigen, die im Mai 2012 die 4. Tiroler Raiffeisen Aktiv Reise buchen. Der Reisedienst Alpbachtal und Raiffeisen Reisen haben ein Programm der Superlative mit organisierten Ausflügen zusammengestellt. Bodenstation ist das Viersternehotel „Radisson Blu“ in Rostock, inkludiert sind die Charterflüge Innsbruck–Rostock–Innsbruck, Halbpension, sowie Touren und Eintritte.

Hafenkneipen haben etwas Faszinierendes – wie so manche Erzählung der Seeleute über sagenhafte Er-lebnisse. Die Teilnehmer der 4. Tiroler Raiff eisen Aktiv Reise begeben sich im Mai 2012 selbst „auf die Spuren der Hanse – Ostseestädte und Insel Rügen“. Die Ostseeküste und deren Hinterland ist jedenfalls reich an Attraktionen und Sehenswürdigkeiten – und bietet damit genügend realen Stoff für das eigene See-mannsgarn.

Leuchtturmromantik & StädtekulturFür die Raiff eisen Aktiv Reisenden stehen vom Aus-gangspunkt Rostock aus Ausfl üge nach Lübeck und Wismar ebenso auf dem Programm wie die wun-derbare Landeshaupt- und Residenzstadt Schwerin,

die Mecklenburgische Seenplatte und das Fischland Darß mit seinem entzückenden Künstlerdörfchen Ahrenshoop. In Bad Doberan erwartet sie die älteste Schmalspurbahn unter Dampf an der Ostseeküste, um sie nach Heiligendamm zu bringen. Und wer sich von der sagenumwobenen Leuchtturmromantik be-zaubern lassen will, ist in Warnemünde am richtigen Sandstrand. Ein weiteres Highlight der Reise ist die Insel Rügen mit ihren Kreidefelsen und dem Besuch im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl. Die Teilneh-mer begeben sich auf eine Reise zwischen damals und heute, den Blick auf jenen mittelalterlichen Handels- und Städtebund gerichtet, der die Geschicke nordeu-ropäischer Kaufl eute über Jahrhunderte hinweg leitete: die Hanse.

Flugreise „Auf den Spuren der Hanse“Termine: 9. bis 16. Mai 2012 bzw. 16. bis 23. Mai 2012Pauschalpreis im Doppelzimmer für 7 Übernachtungen, HP & Programm pro Person: 1.390 EuroRaiffeisen-Kunden und -Mitglieder: 1.190 Euro

Nähere Informationen und Anmeldung: in allen Tiroler Raiffeisenbanken und im Internet unter www.raiffeisen-tirol.at/mitgliedschaftDeutschland-Infos: www.germany.travel

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Wir von eco.nova wollen gemeinsam mit den SOS Kinderdörfern einen kleinen Beitrag dazu leisten, die unerträgliche Lage von manchen Kindern auf dieser Welt zu verbessern. Wir sind uns bewusst, dass dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, hoff en aber auf Nachahmung.

Den Anfang haben fünf Tiroler Unternehmen bereits gemacht: ICA Online Marketing und Social Media, das Möbelhaus Föger, das Großhandelsunternehmen in der Motoristenbranche – Hochfi lzer, Hotel Basic und das Berufsförderungsinstitut BFI Tirol. Sie ha-ben Dorf- und Kind-Patenschaften übernommen.

SOS-Kind-PatenschaftFür monatlich 31 Euro geben Sie einem Kind das Lachen zurück. Geben diesem Kind eine Zukunft in einem der unzähligen SOS-Kinderdörfer dieser Welt. Die Paten erhalten regelmäßige B erichte über dieses Patenkind und das Dorf, in dem es lebt.

Patenschaften für den Frieden SOS Kinderdorf und Tiroler Unternehmen helfen Kindern

„An dem Tag, an dem wir voller Überzeugung sagen können, dass alle Kinder dieser Welt unsere Kinder sind, beginnt der Frie-de auf Erden.“ (Hermann Gmeiner) Viele Kinder kennen diesen Frieden nicht. Sie haben Hunger, sie sterben an Unterernährung oder Krankheiten. Weltweit müssen Millionen verlassener Kinder allein überleben: ohne Mutter, ohne Vater, ohne Zuhause und ohne Zukunft. Kinder, die aufwachsen ohne Eltern, ohne Gebor-genheit, ohne Zukunft. Aber man kann etwas dagegen tun: mit der SOS-Kind-Patenschaft für monatlich 31 Euro.

SOS-Dorf-Patenschaft„Um ein Kind zu erziehen, brauchst du ein ganzes Dorf “, sagt ein afrikanisches Sprichwort. Mit dem Beitrag von monatlich 26 Euro wird ein Kinderdorf unterstützt. Auch in diesem Fall erhalten die Paten Informationen über das Dorf.

Endlich ein liebevolles Zuhause In den SOS-Kinderdörfern in der ganzen Welt haben viele dieser Kinder ein liebevolles Zuhause gefunden – mit einer SOS-Mutter und Geschwistern. In ihrer neuen Familie bekommen die Kinder alles, was sie zum Leben brauchen, und die Chance auf eine glück-liche Zukunft! Gemeinsam ermöglichen wir Kindern eine gute AusbildungDas können Sie auch: Mit Ihrer Patenschaft ermögli-chen Sie Kindern ein Aufwachsen in einer liebevollen Familie und eine gute Ausbildung. 

.Spenden und weitere Informationen auf unserer eco.nova-Facebookseite unter www.facebook.com/econova.at

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Süßer die Weine nicht schmecken …Was täte der Seele in der kalten Jahreszeit besser als etwas Süßes? Wer dabei nur an Schokolade oder Kekse denkt, der hat noch keinen Eiswein probiert. Er gehört zu den Süßweinen, die jetzt Hochsaison haben, wie auch mittelgewichtige bis kräftige Rotweine, die hervorragend zu einem üppigen Festmahl munden. Bei der Wahl der richtigen Flasche für jeden Anlass beraten die Tiroler Weinhändler.

Es ist wieder jene Zeit gekommen, in der es drau-ßen stürmt und schneit und die kälteste Zeit des Jahres ihren Höhepunkt erlebt. Außerdem werden die Tage zunehmend kürzer. Mancher von uns er-innert sich nur allzu gerne an die schönen lauen Sommernächte und die zahlreichen angenehmen Stunden, die man draußen im Garten mit Freun-den verbracht hat. An den kühlen Winterabenden wird es einen bei Weitem nicht mehr in jener Häu-fi gkeit ins Freie locken wie in der warmen Jahres-zeit – auch wenn abendliche Spaziergänge durch die winterliche Welt ihren besonderen Reiz haben. Das muss auch gar nicht sein, denn der Winter ist jene Zeit, in der man es sich zuhause so richtig gut gemütlich machen kann und sollte. Dazu braucht man nicht viel: Eine kuschelige Decke und ein spannendes Buch, dazu ein gutes Glas Wein – Herz, was begehrst du mehr?

Weinvorlieben im Winter Dabei sollte man bedenken, dass sich nicht jeder Wein für jeden Anlass und für jede Jahreszeit eig-net. „Die spritzigen, alkoholärmeren Weißweine stehen mit ihrer Frische für den Sommer. Mittel-gewichtige bis schwere, tanninreiche Rotweine, wie Zweigelt oder Blaufränkisch, werden eher mit den kühleren Jahreszeiten in Verbindung gebracht. Schon durch ihre Farbe sind sie ein wärmendes Ge-tränk. Im Winter werden aber auch gerne Süßweine getrunken“, meint Siegfried Weger von der gleich-namigen Weinkellerei in Lienz.

Gegründet wurde das Unternehmen bereits im Jahr 1820 von Josef Weger aus Girlan in Südtirol, der zu den Pionieren der Südtiroler Weinwirtschaft zähl-te. Seither pfl egt die Familie in sechster Generation die Tradition und Kultur des Weinbaues. Im Jahr

Text: Paul SalchnerFotos: iStockphoto, privat

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1923 wurde in Lienz eine weitere Weinkellerei gegrün-det. Heute wird dieser Betrieb von Siegfried Weger zusammen mit seinem Sohn Siegfried Weger junior geführt. Er ist Weinhändler aus Leidenschaft. Eine Eigenschaft, die ihn mit anderen Weinhändlern ver-bindet, von denen die meisten ausgebildete Sommeliers oder Weinakademiker sind. Die Tiroler Weinhändler begeistern zudem durch ihr reichhaltiges Sortiment an heimischen und internationalen Spitzenweinen und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Harmonisches MiteinanderDie Vorweihnachtszeit und die Winterzeit im Allge-meinen sind jene Wochen des Jahres, in denen sehr gerne Süßes genossen wird. Dabei stellt sich die Fra-ge, welchen Wein man dazu trinken kann. Die Ant-wort ist ganz einfach: Es sind die süßen Sorten! Doch es drängt sich gleich die nächste Frage auf: Warum ist das so? Der süße Wein, getrunken zu einer süßen Speise, müsste doch zu einer fast schon aufdringlichen Süße führen. „Das ist nicht der Fall. Das Aroma des süßen Weins passt harmonisch zu jenem des süßen Desserts oder der Kekse. Würde man einen trockenen Wein servieren, bekäme der Wein eine saure und her-be Note“, gibt Weger zu bedenken.

Süßwein ist nicht gleich Süßwein. Es gibt eine ganze Reihe von Sorten, die sich vor allem durch ihre unter-schiedlichen Süßegrade unterscheiden. „Die süßesten Vertreter sind die Trockenbeerenauslese und der Eis-wein. Beide schmecken sehr gut zu Keksen und zu Desserts. Zu den nicht ganz so süßen Speisen, wie es etwa Palatschinken sind, empfehlen sich die Auslese oder Spätlese“, so Siegfried Weger.

Meisterstücke der WeinkelterungWer schon einmal edle Süßweine gekauft hat, wird sich vielleicht über deren relativ hohen Preis gewun-dert haben. Sie werden aus Trauben gepresst, die durch die Sonne oder gewollte Edelpilzfäule stark eingetrocknet oder gefroren sind (Eiswein). Daher müssen die Beeren eine lange Zeit im Weinberg ver-bleiben. Mit zunehmender Dauer steigt natürlich das Risiko, dass die Trauben verderben. Dieser Umstand und der sehr geringe Ertrag treiben den Preis hoch. Die Kelterung von Eiswein ist ein schwieriges Un-terfangen: Die Trauben reifen bis zur ersten längeren Kälteperiode (minus sieben bis minus zehn Grad) am Rebstock. Erst bei mindestens minus sieben Grad Celsius werden sie gelesen. Der Winzer muss bei der Weinlese auf den richtigen Zeitpunkt achten. Diese ist dann gekommen, wenn das Wasser in der Traube bereits gefroren ist, aber nicht die Fruchtbestandteile. Geerntet werden die Weintrauben am frühen Mor-gen, in natürlich gefrorenem Zustand und gleich im Anschluss gepresst. Geerntet wird Eiswein meistens frühestens im Oktober. Durch ihre Süße sind Süß-weine recht lang haltbar.

Geschmackliche Abstimmung„Die beliebtesten Süßweinsorten sind die Auslese und die Beerenauslese aufgrund ihrer nicht so extremen Süße, die nicht jedermanns Sache ist. Am bekanntesten in unseren Breiten ist zweifelsohne der Eiswein. Am besten erkundigt man sich beim Weinhändler des Vertrauens, welcher Süßwein der richtige für den je-weiligen Anlass ist, denn auch hier gibt es Sorten mit unterschiedlichen Aromen“, empfi ehlt Weger.

Süßweine schmecken aber nicht nur gut zu süßen Desserts oder Keksen, sondern können auch für sich alleine gut genossen werden. „Bei den sehr süßen Sor-ten, wie etwa dem Eiswein, trinkt man normalerweise nur ein Achterl. Selbstverständlich eignen sich auch die füllig-gehaltvollen Rotweine mit ihren weichen Tanninen für einen gemütlichen Abend auf dem Sofa oder vor dem Kamin. Von den österreichischen Sorten sind besonders Zweigelt, Blaufränkisch und St. Lau-rent zu empfehlen“, erläutert Weger. Diese und ande-re mittelgewichtige bis gehaltvolle Rotweine werden besonders gerne um die Weihnachtszeit getrunken: „Für üppige Festmahle eignen sich Rotweine einfach am besten, wobei natürlich der Speisengang bei der Wahl des Weines eine Rolle spielt. Wird zum Beispiel Fisch als Vorspeise angeboten, dann sollte man eher auf einen Weißwein zurückgreifen, hingegen ist bei Lachs, je nach Zubereitungsart, auch ein Blaubur-gunder vorstellbar“, meint Weger.

Wussten, Sie dass …

… es rund um den Globus schätzungswei-se 10.000 verschiedene Rebsorten gibt, von denen jedoch nur rund 2.500 für den eigentlichen Weinanbau zugelassen sind?

… Spanien weltweit die meisten Weinberge besitzt, aber trotzdem Frankreich der weltweit größte Weinproduzent ist, weil dort mehr Ertrag pro Hektar Rebfläche erwirtschaftet wird?

… Alkohol ein wichtiger Geschmacksträger im Wein ist? Er entsteht durch Vergären von Zucker. Der Alkoholgehalt von Wein liegt üblicherweise zwischen neun und 14 Prozent.

… Weinstein ein schwer lösliches Kalium-salz der Weinsäure ist und in Flaschen-weinen ein Depot bilden kann? Er ist ein natürlicher Bestandteil, völlig geschmacks-neutral und kein Grund zur Beanstandung. Vielmehr ist Weinstein eher ein Zeichen für Qualität, da Weinsäure in reifen Trauben relativ stärker vorkommt als in unreifen.

… man als Dekantieren das behutsame Umfüllen eines Weins aus der Flasche in eine Glaskaraffe bezeichnet?

„Eiswein ist eine Rarität und deshalb bei Weinkennern besonders be-liebt. Am besten schmeckt er zu einer Süßspeise oder zu Keksen.“Siegfried Weger

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Weinabenteuer SubskriptionBordeauxwein en primeur als lohnende „Katze im Sack“Spekulation und Risiko – darauf reagiert man in Zeiten wie diesen empfindlich. Aber in der Weinwelt verbindet man damit ein besonders interessantes Warentermingeschäft, kurz Subskription genannt. Das Tiroler Tra-ditionsunternehmen Gottardi hat als erster Weinhandel die Subskription nach Österreich gebracht und sich selbst damit zum Bordeauxspezialisten Nr. 1 gemacht.

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Als Bruno Gottardi in den 1950ern in das Famili-enunternehmen eintrat, revolutionierte er den Tradi-tionsbetrieb: Zum einen durch den Weinhandel per Versand und zum zweiten, indem er beeindruckende Bordeauxweine in Subskription anbot. So wurde aus dem Weinhandel Gottardi der führende Bordeaux-spezialist Österreichs. Mit Alexander Gottardi, er steht heute der Firma vor, ist ein wahrer Experte zu-gange, um das nicht immer einfache Subskriptions-geschäft seinen Kunden näher zu bringen. Er selbst verbrachte einige Praxisjahre in Bordeaux und fährt nach wie vor jährlich zu den „En-primeur“-Verko-stungen – jener Plattform, die maßgebend für die Meinungsbildung über den neuesten Bordeauxjahr-gang, seine Qualitäten und schließlich auch seine Preise ist. „Die Subskription bietet dem Weinliebha-ber die Gelegenheit, sich für einen guten Bordeaux-wein ‚einzuschreiben‘, noch bevor er auf den Markt kommt und die Preise dann – soweit der Jahrgang auch ‚gut genug‘ ist, in den Himmel schießen“, weiß Bordeauxspezialist Gottardi. „Bei den „En-primeur-Verkostungen“ geben Fachleute, Weinexperten und -kritiker ihre Einschätzung über den neuen Jahr-gang ab. Auf dieses Urteil kann man sich im Gro-ßen und Ganzen verlassen, was sich dann auch in der Preispolitik der meisten Châteaus niederschlägt“, so Alexander Gottardi weiter.

Bordeaux 2010Aktuell wird der Jahrgang 2010 zum Vorabkauf, also in Subskription, angeboten: Die einen spre-chen „von einem der größten Jahrgänge der jün-geren Geschichte“, andere fi nden durch die Über-beanspruchung der Superlative für die Jahrgänge 2005 und 2009 schon gar keine passenden Worte mehr. Am besten hat es wohl Denis Dubourdieu, Direktor des Instituts für Rebe, Wein und Wissen-schaft an der Universität Bordeaux, zum Ausdruck gebracht: „Der Jahrgang 2010 ist fl üssige Schön-heit.“ Kurz und gut: Der Jahrgang 2010 ist gut, sehr gut sogar. Aber das ist, wie in Bordeaux üblich, nur die eine Seite der Medaille. „Auch der Jahrgang 2010 verspricht wie schon der 2009er preisliche Höhenfl üge. Wir bleiben jedoch lieber am Boden und bieten unseren Kunden mit dem Château So-ciando-Mallet ein besonders exklusives Angebot“, so Alexander Gottardi. „Hierbei handelt es sich um das einzige namhafte Bordelaiser Weingut, das den Preiswahnsinn nicht mitmacht, seine Preise sogar gesenkt hat und einen von Fachleuten stets hoch geachteten Wein produziert.“

Château Sociando-MalletJean Gautreaus’ Château Sociando-Mallet (bereits seit 1969 in seinem Privatbesitz) bringt Weine in bemerkenswert hoher Qualität hervor und müsste – würde man heute neu klassifi zieren – eine 3ème-Cru-Klassifi zierung erhalten. „Dies wird von Experten

landauf landab stets betont und wir können uns dem natürlich nur anschließen“, so Alexander Gottardi. „Die Reblagen des Châteaus befi nden sich in un-mittelbarer Nachbarschaft zu Château Montrose und verfügen daher über ähnliches Potential. Sehr durchlässige, kieshaltige Böden mit einer für Bor-deaux typischen Pfl anzendichte von rund 10.000 Stöcken/ha und ein sehr alter Rebbestand sichern die hohe Qualität der Trauben, die von Hand ge-lesen und in zu 100 % neuen Barriques ausgebaut werden.“

Der Jahrgang 2010„2010, un vin formidable ...“, so beschreibt Jean Gautreau den Jahrgang selbst. In der Farbe dichtes, dunkles Rot, beinahe Schwarz. Im Bouquet sehr aro-matisch mit feiner Würze, schöner Frucht, geprägt von dunklen Beeren und sanfter mineralischer Note. Am Gaumen zeigt sich die großartige Tanninstruk-tur, die dem Wein ein langes Leben garantiert. Dabei präsentiert sich der Wein mit angenehmer Frische und Lebendigkeit. Seine Lagerfähigkeit wird laut Experten auf rund 20 Jahre geschätzt.

Die wesentlichen Vorteile der Subskription:

Kauft man einen Wein in Subskription, bezahlt man zwar im Voraus (die Lieferung des Weines erfolgt erst im Folgejahr), dafür profitiert man jedoch von einem wesentlich günstigeren Preis.Der Weinliebhaber sichert sich einen in jeder Hinsicht superlativen Wein, den er später nicht mehr – außer empfindlich teurer – nachbezie-hen kann.Und: Eine Subskription ist meist die einzige Möglichkeit, an Großflaschen zu kommen.

„Auch bei unseren Subskriptionsange-boten gilt die Sankt-Urban-Rücknahme-garantie: Somit geht man keinerlei Risiko ein: Sollte der von uns angebotene Wein nicht entsprechen, nehmen wir ihn innerhalb eines Jahres kom-mentarlos auf unsere Kosten zurück.“Alexander Gottardi

Wer sich jetzt bei Gottardi für den Château Sociando-Mallet 2010 einschreibt, der profitiert von 35 Euro pro 0,75-l-Flasche (inkl. 20 % MwSt.). Die Subskription ist nur über Originalkisten zu 6 oder 12 Flaschen möglich.

Gottardi – DIE Adresse für guten Wein

SANKT URBAN Gottardi GmbH & Co. KGWeinhandel & Weinversand

Heiliggeiststraße 10, Postfach 297, 6010 InnsbruckTel.: 0512/58 44 93-0, Fax: 0512/5871 [email protected], www.sankt-urban.at

Weinhandlung GOTTARDI

Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9 bis 19 Uhr, Sa. 9 bis 12 UhrAn den Samstagen im Dezember von 9 bis 17 Uhr.

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TIGAS verdichtet Erdgas-NetzMit der offiziellen Eröffnung der 24. Erdgastankstelle in Telfs setzt die TIGAS einen weiteren wichtigen Schritt zur Verdichtung der Erdgastankstellen-Infrastruktur in Tirol. Zudem gibt es attraktive Förderungen bei der Neuanschaffung eines erdgasbetriebenen Fahrzeuges. � Infos unter www.tigas.at

Shopping,Business & WohnenIn nur knapp einem Jahr Bauzeit vom brachliegenden Land direkt am Inn zum modernen Fachmarktzen-trum samt Gastronomie, Wohn- und Bürobereich: Mit dem neuen Innpark Kufstein entstand auf einem Areal von 8.000 qm ein multifunktionaler, moder-ner Business- und Wohnpark, dem im Sommer 2012 noch ein Altenwohnheim folgen soll. Die Investitionssumme liegt bei rund 16 Mio. Euro, das Altenwohnheim weist ein zusätzliches Volumen von ca. 9. Mio Euro auf.

Die beiden Geschäfsführer von Macchiavalley Austria, Thomas Siedler und Gerald Unterberger, Barista-Meisterin Nadja Mairhofer, Macchiavalley-Group-Präsident Stefan Göring, Anja Seibold (internat. Vertriebsleitung Macchia-valley Group) und Macchiavalley-Group-CEO Harry Knapp Foto: Macchiavalley Austria

V. l.: Die Investoren Josef Gruber, Fritz Unterberger (beide Unterberger Gruppe), Walter Schieferer und Franz Mair (beide Tiroler Versicherung) und Innpark-Geschäftsführer Josef Feichtner Foto: oft.kommunikation

Von Kufstein nach ganz Österreich

Mitte Oktober fiel in Tirol der offizielle Start-schuss für die die im Juni 2011 gegründete Ländergesellschaft Macchiavalley Austria. Das neue Verwaltungs-, Informations- und Trai-ningscenter steht in Kufstein, wo auf mehr als 500 qm Büro- und Ausstellungsfläche auch die aktuellen Produkte präsentiert werden. Macchiavalley steht für hochwertige Kaffee-maschinen und Heißgetränkeautomaten und will von Kufstein aus den gesamten österrei-chischen Markt erobern.

� www.macchiavalley.at

Spannende AusstellungAm 4. November 2011 eröffnete die in Thaur lebende freischaffende Malerin Gabriela Brüchert ihre Ausstellung „Erlebte Gegend“ im Alten Gericht in Thaur. Die Malerin selbst bezeichnet ihre künstle-rische Arbeit als Abenteuer, in dem jedes Bild einen aufregenden Akt ergibt. Diese Spannung ist auch für den Betrachter deutlich spürbar.

AusgezeichnetAnlässlich des Internationalen Fach-kongresses „World Worksplace“ in Phoenix wurde Prof. (FH) Dr. Thomas Madritsch, Geschäftsführer der FH Kufstein, von der International Faci-lity Management Association IFMA mit dem „Educator of the year“ ausgezeichnet. Dies Auszeichnung wird jährlich an eine Person als Anerkennung für herausragende Forschungs- und Lehrleistungen verliehen. Madritsch ist erst der zweite europäische Wissenschaftler, dem diese begehrte Auszeichnung verliehen wurde.

„Hausherr“ Martin Wetscher, Weinprofi Peter Lentsch, Stephan Eberharter, Koch Thomas Gran-der und Moderator Robert Reumann

Christian Senn, eco.nova, mit Robert Eisner und Martin Forcher

Tour de la CuisineIn Wetscher‘s Wohngalerien machte sich wieder die Crème de la Crème der Küchen-schönheiten fein. Kein Wunder, bat Martin Wetscher doch zur „Tour de la Cuisine“ nach Fügen. Zu sehen gabs allerhand Möbel-design bei kulinarischer Untermalung von Haubenkoch Thomas Grander und dem Südtiroler Weingut H. Lentsch.

Malerin Gabriela Brüchert mit Thaurs Altbürgermeister Reiner Bachor (li.) und dem Obmann des Kulturaus-schusses, Martin Plank

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im Gespräch

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Erstes Jahr – erste Haube

Bereits ein halbes Jahr nach der Wiederer-öffnung des Café Sacher in Innsbruck hat es Küchenchef und Geschäftsführer Florian Prelog geschafft: Die Tester von Gault Millau setzten ihm eine wohlverdiente Haube auf. Das freut nicht nur ihn selbst, sondern auch Sacher-Chefin Elisabeth Gürtler – und die Gäste natürlich! � www.sacher.com

Kochen im AutohausDass ein Autohaus auch eine tolle Küche sein kann, bewiesen kürzlich Porsche Innsbruck und möbel schrammel. Gemeinsam lud man interessierte Gäste zur ersten „Porsche-Koch-Akademie“ und zum Kochen mit einem echten Profi. Alfred Miller zeigte in der Poggenpohl-Küche sein ganzes Können. Aufgekocht und gespeist wurde im Porsche- sowie im Audi-Schauraum. Der Spitzenkoch vom Schöneck wurde unterstützt von Schülern der Villa Blanka und zauberte für die rund 20 ausge-wählten Gäste ein traumhaftes Menü. Der Abend war für alle ein voller Erfolg, was eine Wiederho-lung dieser Veranstaltung zur Folge haben wird.

Die braven Helferlein der Villa Blanka unterstützen Alfred Miller tatkräftig

Rundum glückliche Gesichter nach dem traumhaften Menü

Porsche-Markenleiter Martin Mairhofer und Kunst-schneespezialist Roderich Urschler

GF Gerhard Mairhofer und Spitzenkoch Alfred MillerAlfred Miller zeigte den Gästen sein ganzes Können

Der Porsche-Schauraum wurde zur exklusiven Küche verwandelt

V. l.: Pills Bürgermeister Hannes Fender, Künst-ler Sieghart F. Bader, Laudator Peter Hörhager und Hans Lintner, Landesschulratspräsident und Bürgermeis ter von Schwaz

StrandgeflüsterUnter diesem Motto steht die Ausstellung von Sieghart F. Bader, die Mitte November in der Galerie im Schusterhaus in Pill eröffnet wurde. Die Ausstellung ist während der Öff-nungszeiten des Gemeindeamtes zu sehen.

Im Bild v. l.: Stanislav Prohazka (Vizepräsident des BierConvent Internatio -nal), Brauereichef Günther Huber und Karl-Ulrich Hayse (Brauwelt)

Foto: Tobias Schmitt/Brauwelt

Internationales GoldDer BierConvent International (BCI) kürte die Produktanzeigen-Serie der St. Johanner Familienbrauerei zum „Bier-Plakat des Jahres 2011“ – ein Riesenerfolg für eine kleine Brauerei. Hoffentlich schmeckt auch das Bier so gut ...

Das Team im Kundenbüro Kufstein: Markus Lintner, Lea Dresch, Barbara Wimpissinger, Hans-Peter Welz, Johann Dresch und Walter Grasshoff. Nicht im Bild: Christian Thaler und René Hirschmann

Neues KundenbüroMitte November eröffnete die TIROLER Versi-cherung ihr neues Kundenbüro im Innpark in Kufstein. Von hier aus werden ab sofort über 5.500 Kunden betreut. � www.tiroler.at

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30 Jahre Replayy

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Impressionen einer modischen Nacht

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45 Jahre im Dienste der GesundheitSeit über 45 Jahren ist die MARIENAPOTHEKE in Schwaz um die Gesundheit und das Wohl ihrer Kunden bemüht. Gegründet von Mag. Emmerich Schwitzer und seiner Gattin, den Eltern des heutigen Besitzers Mag. Reinhard Schwitzer, gewann die Marienapotheke bald zunehmend das Vertrauen der Bevölkerung in und um Schwaz. Anfang November wurden die neuen, modernen und freundlichen Räumlichkeiten in der Burggasse 7 eröffnet.

Seit 1979 liegen die Geschicke der Marienapotheke in den Händen von Mag. Reinhard Schwitzer, der das Angebot und den Service seit diesem Zeitpunkt laufend ausgebaut hat und bis heute stets weiterent-wickelt. Aktuellster Baustein der bewegten Unterneh-mensgeschichte ist die Eröff nung der Marien Apothe-ke in der Burggasse in Schwaz.

Die Basis für den Erfolg der Apotheke bilden fest im Unternehmensleitbild verankerte Grundsätze, in de-ren Mittelpunkt stets der Mensch steht, dem Gesund-

heit, Wohlbefi nden und Schönheit von hoch qualifi -zierten Fachkräften angeboten wird.

Daneben fi nden Sie auf der übersichtlichen Homepage schon vorab viele Informationen und Tipps zu unter-schiedlichsten Th emen, von der Ernährung über Rei-seimpfungen bis hin zu Schüssler-Salzen, mit denen sich Reinhard Schwitzer seit Jahren intensiv auseinan-dersetzt. Neu im Sortiment ist die IONIT Wandcreme für eine gesunde Raumluft, mehr Gesundheit und Wohlbefi nden in den eigenen vier Wänden.

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Brot und SpieleUnter dem Motto „Das ganze Leben ist ein Spiel“ luden die beiden Spectrum-Bosse Markus Erler und Joseph Hauser zum le-gendären Business Open in den Stanglwirt. Zur bereits 13. Auflage des 4-tägigen Events kamen rund 60 (inter)nationale Teilnehmer aus Wirtschaft, Kultur und Sport.

Joseph Hauser (li.) und Markus Erler (re.), beide Spectrum Werbeagentur, mit Univ.-Prof. DDr. Jürgen Huber

V. l.: Schönheitschirurg Dr. Christian Rainer, Daniela Erler und Zahnarzt DDr. Thomas Vickery

li.: Winzer Christoph Gratl mit Katharina Pirktl

re.: Chef des Alpen-resorts Schwarz, Franz-Josef Pirktl, und Sommelier Christian Auer

Volksbanker Stephan Focke, Arthur Thöni, Ex-Ski-profi Stephan Eberharter und Volksbank-Vorstand Markus Hörmann

Rot von SchwarzExtra für das Alpenresort Schwarz in Mie-ming kreierte das Weingut Gratl/Südbur-genland eine ganz besondere Rotwein-Cu-vée. „Rot von Schwarz“ heißt die Kreation aus Blaufränkisch, Merlot und Cabernet Sauvignon. Das ungewöhnliche Etikett dazu stammt von der Tiroler Künstlerin Sabine Penz. Die ersten Tropfen wurden im Zuge eines Galadines bereits verkostet.

Sport & FinanceUnter diesem Motto lud die Volksbank Tirol kürzlich zu einem Event in die exklusive Thöni sky lounge nach Telfs. Insgesamt 250 gela-dene Gäste hörten interessante Vorträge zum Thema – unter anderem von Olympiasieger Stephan Eberharter.

NeueChefinDas Zukunftszen-trum Tirol steht un-ter neuer Führung. Die langjährige Geschäftsführe-rin des BFI Tirol, Dagmar Wresnik, wurde zur neuen Aufsichtsratsvor-sitzenden gewählt. Damit beginnt eine neue Ära und startet die komplette Neuausrichtung des Zukunftszentrums.

V. l.: Thomas Wilhelm (Ernst & Young), Reinhard Moser, Stefan Hogl und Robert Kovar (alle BAWAG P.S.K.)

Dieter Duftner (Franchise Curator GmbH) und Amelie Pohl (PF&P Rechtsan-wälte)

Mitten im Leben ...

... und gleichzeitig mitten im Business standen rund 200 Tiroler Mitte November im Congress Innsbruck. Sie waren einer Einladung der BAWAG P.S.K. gefolgt und erlebten drei Vorträge zum Thema ertragreiches und steueroptimales Veranlagen. Perfekt zum Jahresende!

Franchise-Messe ziehtResümee

Eineinhalb Tage stand die Wiener Stadt-halle im Zeichen der Wirtschaft sowie Berufs(neu)orientierung für Erwachsene. Die Bilanz der Franchise-Messe: Ca. 1.400 Messebesucher führten mit den 42 Ausstellern intensive Gespräche. Die Aus-steller – typisch österreichische Systeme, aber auch deutsche Firmen – zogen ein durchwegs positives Resümee.

Gastro-Day im ÖtztalAls Branchentreff von Gastronomen und Hoteliers erfreut sich der Tiroler Gastro Day in Obergurgl-Hochgurgl größter Beliebtheit. Die Kombination aus geselligem Skitag und karitativem Gedanken lockte auch bei der siebten Auflage rund 290 Gastronomen aus dem ganzen Land ins hintere Ötztal. Die einzig-artige Veranstaltung erlöste die Rekordsumme von 26.600 Euro für Tiroler Familien in Not.

Gastro-Day-Organisatorin Yvonne Auer mit Josef Hackl, Gotthard Scheiber und Peter Trost

PraxiseröffnungDer Facharzt für innere Medizin und Allge-meinmedizin Dr. Rudolf Ischia (Bild oben rechts, ganz links) lud anlässlich seiner Praxis eröffnung Freunde und Partner in seine Ordination. Im 2. Stock des neu erbauten BTV-Gebäudes am Mitterweg versorgt Dr. Ischia seine Patienten mit dem kompletten internistischen Angebot und bietet zusätzlich sportmedizinische Beratung auf höchstem medizinischen Niveau an.

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Josef Stock (langjähriger Obmann und Gründungs-mitglied der Best Wellness Hotels Austria – BWHA), BWHA-Geschäftsführerin Michaela Thaler, IKB-Vor-standsvorsitzender Harald Schneider, ElectroDrive-Tirol-Geschäftsführer Roland Schwaiger und Elmar Schneitter, Elektromobilität TIWAG

AMS-Landesgeschäftsführer Anton Kern, Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, LR Beate Palfrader, AK-Präsident Erwin Zangerl, IV-Präsident Reinhard Schretter und WK-Präsident Jürgen Bodenseer

Grün liegt im TrendDie Best Wellness Hotels Austria sind Wellness-pioniere, ElectroDrive Tirol ist Pionier beim Thema Elektromobilität. Nun haben sich die beiden zu einer Kooperation zusammengetan. Und so kann man ab 2012 die Natur Tirols rund um die Top-Wellnesshotels auch per E-Bike erkunden.

Bild links: Peter Bayer mit Barbara und Ralf EckBild rechts: Gilbert Mühlmann, Franz Gruber und Tonja Sauper

Chirurgie im ZentrumSo lautet der vielsagende Name einer neuen Praxisgemein-schaft am Innsbrucker Sparkassenplatz. Gemeinsam mit zahlreichen Gästen feierten Priv.-Doz. Dr. med. univ. Gilbert Mühlmann und Dr. med. univ. Tonja Sauper Mitte November die Eröffnung und stellten stolz ihre neuen Räumlichkeiten vor. Neben fachärztlichen Untersuchungen und Gutachter-tätigkeiten werden auch kleine Operationen unter lokaler Betäubung durchgeführt werden. � www.chirurgie-im-zentrum.at

V.l.: Christian Holler (TIS Innovation park, li.) und Harald Gohm (GF Standortagentur Tirol, re.) mit den Gewinnern des Innovation Awards, Stefan Rubner (Präsident Rubner Holding, Mitte li.) und Markus Prugger (GF Nordpan, Mitte re.)

Südtirols innovativstes UnternehmenDas zur Rubner Gruppe gehörende Unternehmen Nordpan wurde Mitte November mit dem Innova-tion Award ausgezeichnet. Damit bestätigte eine fünfköpfige Jury dem Unternehmen das höchste Innovationspotenzial Südtirols – für den Award beworben haben sich 24. Erfindergeist, Quer-denken und Mut zu Neuem machte Nordpan zum Weltmarktführer in der Herstellung von Massiv-holzplatten. � www.rubner.com

Startschuss für BildungsmesseEnde November feierte die Tiroler Bil-dungsmesse VISIO Premiere. Die neue Messe ergänzt sich optimal mit der bereits etablierten BeSt3-Innsbruck, die sich künftig im Zweijahrestakt abwechseln werden. � www.visio-tirol.at

Mut zum UnvorstellbarenIQ TEC Ing. Schober & Mühlthaler OHG lud im November zu einer faszi-nierenden Begegnung der neuesten 3-D-Fernsehgeneration BeoVision 4-85“ aus dem Hause Bang & Olufsen mit dem Extremsport von Franz Venier. Rund 80 Gäste waren dabei, als das neue Fernseh-Designstück enthüllt wurde. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch der Gewinner des iPad (aus dem Hause Apple, aber ebenso stylisch wie die Produkte von B&O) aus dem Sommergewinnspiel ermittelt. � www.iq-tec.at

Reihe oben v.l.:• Hans Peter Schober, Franz Venier, Benjamin Tausch und Christian Mühlthaler• Gewichtheber Vinzenz Hörtnagl, Eventsprecher Othmar Peer, Daniela Jabinger und Stefan Pichler, Franz Venier, Filmemacher Uwe Norbert Linde und Norbert Belina (ORF) mit Gattin• Joseph Hauser, Spectrum Werbeagentur, mit Christian Meingast, McAG• Motorrad-Staatsmeister Alexander Witting mit Extremradsportler Franz Venier

Reihe unten v.l.:• iPad-Gewinner Rainer Loacker mit Glücksfee Maria Gran sowie Benjamin Tausch und Christian Mühlthaler mit Lebensgefährtin Sandra Wechselberger• Georg Giner, Ferienparadies Natterer See, mit B&O-Experte Christian Mühlthaler• Bergläuferin Henriette Holzknecht mit Gatten Martin, ÖSV-Langlauftrainer Karl Wackerle und Extremradlerin Gertraud Schatz• Familie Esterhammer aus Mils

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medalp clinic imst

Von der Diagnose über die Therapie bis zur Rehabilitation –

neue medalp clinic imst eröffnet

In einer Rekordzeit von genau 315 Tagen entstand eine der modernsten Tageskliniken im Alpenraum an einem verkehrsstrategisch günstigen Ort direkt an der Autobahn A12 neben der „Trofana“. In nur 10 Monaten haben größtenteils heimische Firmen eine Bruttogeschoßfläche von knapp 6.000 m2 errichtet. Mit 12 Mio. Euro Investitionsvolumen haben sich die medalp-Geschäftsführer Dr. Alois Schranz, Dr. Hermann Köhle und Dr. Manfred Lener für eine zeitgemäße Sportclinic mit modernster Infrastruktur und Medizintechnik entschieden. Neben dem Klinikbetrieb gibt es neu im Angebot eine Rehaclinic mit großem Schwimmbecken und allen gängigen Verfahren zur Rehabilitation nach Unfall- und Sportverletzungen sowie bei neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall oder Wirbelsäulenproblemen.

„Mit der neuen Einrichtung wollen wir unseren Patienten die Möglichkeit einer Komplettversorgung auf qualitativ hohem Niveau unter einem Dach bieten“, erklären die drei medalp-Geschäftsführer. Feierlich eröffnet wurde die neue medalp clinic am 11. November 2011. � www.medalp.com

Wohlfühl-Aspekt: Im Narkose-Einleitungsraum sorgen neben den Mitarbeitern auch Kunstinstallationen am Bildschirm sowie beruhigende Musik für optimale Bedingungen vor der Narkose

Beim Bau der neuen Tagesklinik haben die medalp-Geschäftsführer vor allem auch auf den Komfort für Patienten und Angehörige sowie auf gute Arbeitsbe-dingungen für die Mitarbeiter geachtet

V.l. Dr. Manfred Lener, Dr. Hermann Köhle, Richi Walter (Präs. des Österr. Skischulverbandes), Dr. Alois Schranz und Benny Pregenzer (GF Bergbahnen Fiss-Ladis)

Auch die Landespolitik besichtigte die neue medalp clinic und war beeindruckt vom großen Reha-Schwimmbecken: LR Gerhard Reheis, LH Günther Platter, NR Franz Hörl und KR Arthur Thöni

Die neuen OP-Räumlichkeiten erfüllen höchste medizi-nische Standards

Durch den Eröffnungsabend führte Moderatorin Sybil-le Brunner (im Bild mit den medalp-Geschäftsführern)

Der Abt von Stift Stams, German Erd, segnete die neue medalp clinic

Eröff nung

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Tue Gutes und rede darüber

im.gespräch

Kranke Tiere –strahlende KinderDas von der AMSA organisierte Teddybär-Krankenhaus soll auf spielerische Wiese die Angst vor dem Arztbesuch nehmen und mit den Ab-läufen in einem Krankenhaus vertraut machen. 90 ehrenamtlich arbeitende Medizinstudenten behandelten Mitte Oktober die kuscheligen „Patienten“ der über 800 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren in der Universitätsklinik Innsbruck.

� www.teddy-krankenhaus.at

Kindergarten eröffnetMitarbeiter der Medizinischen Universität Innsbruck können zukünftig Beruf und Familie besser vereinbaren. Denn kürzlich nahm der neue hauseigene Kindergarten in der Müllerstraße seinen Betrieb auf. Die Öffnungs-zeiten von 6:45 bis 18:30 Uhr sind dabei an die erwei-terten Arbeitszeiten der Mitarbeiter angepasst. Betreut werden Kinder ab 3 Jahren. Insgesamt stehen 30 Plätze zur Verfügung. Besonderer Wert wird auf die altersge-mäße Förderung der Kinder gelegt.

Winter Crystal Dream –Benefizgala für UNICEFIn Österreich verbindet jeder seine Kindheit mit Schule. Doch es gibt Regionen auf der Welt, wo Bildung nicht selbstverständlich ist – z. B. in Teilen Afrikas. Das UNICEF-Projekt „Schulen in Afrika“ will Kindern in diesen Regionen eine Perspektive schenken.

Im Rahmen eines Maturaprojektes an der Eco-Telfs organisiert eine Gruppe nun eine Benefizgala, um ebendieses Projekt zu unterstützen. Dazu konnten die drei Mädels Irma Begunic, Laura Dzurna und Anna Mayer unter der Projektleitung von Mag. Philipp Hütter Swarovski als Partner gewinnen – die UNICEF-Initiative steht entsprechend Pate. So wird am 17.12.2011 zur glamourösen „Winter Crystal Dream Gala“ in die Kristallwelten geladen. Sie soll u.a. durch eine Silent Auction den finanziellen Grundstein für den Bau einer Schule in Malawi le-gen. Besondere Bedeutung erfährt die Veranstaltung durch den Besuch von Mariatu Kamara, UNICEF-Sonderbotschafterin für Kinder im Krieg. Neben Swarovski beteiligen sich auch die ÖBB, das Stadt-magistrat Innsbruck, die VOWA Innsbruck sowie die Gemeinden Seefeld und Telfs an dem Vorhaben.

Tickets zur Gala gibt‘s um 90 Euro (inkl. Galadiner, Aperitif, exklusive Führung durch die 14 Wunderkam-mern, Abendprogramm mit Showacts aus Afrika und der Band Steve Savage) bei der BTV in Telfs, über die Tickethotline 0676/7744754 oder über [email protected].

Der Ablauf im Teddybär-Krankenhaus orientiert sich am tatsächlichen Ablauf eines Krankenhausbesuchs – Anmeldung, Wartezimmer, Anamnese, Behandlung inkl. Röntgen bis hin zur Apotheke mit (Schoko-)Pillen

Vizerektorin Doris Balogh, Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek und Vizebürgermeister Christoph Kaufmann schnitten gemeinsam mit den Kids das Band zur Eröffnung durch Foto: Medizinuni

Radeln mit KöpfchenIm Rahmen der Aktion „Sicheres Köpfchen“ des Raiffeisen Club Tirol gemeinsam mit dem ÖAMTC Tirol, ORF Tirol, der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) sowie Landesschulrat und Polizei sind in den vergangenen 15 Jahren rund 110.000 Radhelme an Kinder ausgegeben worden. Fleißiges Helmtragen wurde mit einem tollen Gewinnspiel belohnt. Die Sieger wurden kürzlich zu einem Event auf die Herbstmesse eingeladen.

Hinten v. l.: Fritz Werner und Dr. Andreas Heis (ÖAMTC Tirol), Mo-nika Erler (Sport 2000 Erler, Wattens), Roland Tanzer (ORF Tirol), Thomas Saurer (Obmann des Raiffeisen Club Tirol), Herbert Erler (Sport 2000 Erler, Wattens), Oberinspektor Bernhard Walchen-steiner (Landespolizeikommando Tirol) und Moderator DJ Alex

Foto: Raiffeisen/Forcher

Foto: Julia Zimmermann/UNICEF

V. l.: Albert Berktold, Christine Pacher-Vukovic (Caritas), Tanja Rai-nalter und Joseffo Olivero (Rote Nasen Clowndoctors), Gerhard Lippert (Eh-renvorsitzender der Kinder-Krebs-Hilfe), Caritas-Direktor Hans Kreuzeder und Martin Reinberger

Feiern für den guten Zweck

Anlässlich der Feier zum 50. Firmenjubiläum sammelte Egger statt Geschenken für sich selbst lieber Spenden für den guten Zweck. Dabei kam die stolze Summe von 105.000 Euro zusammen. Der Erlös wurde an wohltätige Organisationen in sieben Ländern verteilt, 15.000 Euro davon blieben in Ös-terreich. Mitte November wurden jeweils 5.000 Euro an die Kinder-Krebs-Hilfe, die Caritas und die Roten Nasen Clowndoctors überreicht.

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FREUDE DENKT VORAUS.Das intelligente BMW xDrive Allradsystem erschließt BMW 7er Fahrern jetzt neue Dimensionen der Souveränität. Es erkennt potenziell kritische Situationen bereits im Ansatz und steuert blitz-schnell dagegen, mehrmals in der Sekunde wird so die Motorkraft neu auf die Achsen verteilt. Im BMW 740d xDrive spüren Sie natürlich nichts davon - außer noch mehr Traktion, Sicherheit und Freude am Fahren auf anspruchsvollen Fahrbahnen.

BMW 740d xDrive: 225 kW (306 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt 7,0 l/100 km, CO2-Emission 183 g/km.

FREUDE IST DER BMW 740d xDRIVE.

BMW 740d xDrive

www.bmw.at Freude am Fahren

Fritz Unterberger – Wolfgang Denzel Auto AG

Griesauweg 32, 6020 InnsbruckTelefon 0512/33435, [email protected]

www.unterberger.cc

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Tel. +43 5444 20 170 www.zegg.ch

JEDE ROLE X ZEUGT VON GROS SER TECHNISCHER LEISTUNG. D IE

1945 VORGESTELLTE DATEJUST WAR DIE ERSTE ARMBANDUHR MIT

AUTOMATISCH WECHSELNDER DATUMSANZEIGE, ABLESBAR DURCH

EIN S ICHTFENSTER IM Z IFFERBL AT T. D IE WENIGE JAHRE SPÄTER

EINGEFÜHRTE Z YKLOPLUPE Z ÄHLT ZU DEN UNVERWECHSELBAREN

MARKENZEICHEN VON ROLEX. ALS KONSEQUENTE WEITERENTWICKLUNG

DES KL AS SIKERS BEEINDRUCK T DIE DATEJUST I I HEUTE MIT EINEM

GEHÄUSEDURCHMES SER VON 41 MM.

die datejust ii