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1. Analyse yon Lebensmitteln 305 Zur Bestimmung des Fremdwassergehaltes in geronnenen Milehproben emp- fiehlt J. EFF~I~ 1 neben der friiher vorgeschlagenen Berechnung aus dem Asche- gehalt 2, die Methode der indirekten Gefrierpunktsbestimmung naeh BECX~L- Bo~i3, a aus der Refraktion des Bleiserums (das Bleisernln der Milch ist yore S~uregrad praktisch unabh~ngig) und dem Gehalt an Chlorionen (Milligramme in 100 ml Milch). Bom~ 3 hat eine Tabelle aufgestcllt, die gestattet, eine W/~sserung bis zu 40~o aus dem indirekt ermittelten Gefrierpunkt zu berechnen. -- Arbeits- weise. Zur }Ierstellung des Bleiserums werden 50 ml der Milchprobe mit 2,5 ml Bleiessig (DAB 6) vcrsetzt, gut geschiittelt und durch ein doppcltes Faltentilter Sehl. & Sch. Nr. 588, 18,5 cm 2~) filtriert. Nan erhalt ein wasserklares Serum, das bei 20 ~ C rcfraktomctriert wird. Der Gehalt an Chlorionen wird nach der Vorschrift des Methodcnbuches 5 maBanalytisch bestimmt. Dabei hat sich der yon BOHM ~ empfohlene Zusatz yon Dioxan zur besseren Erkennung des Titrationsendpunktes sehr gut bcwahrt. Vcrschiedene Versuchsreihen zeigen, dag die crrechneten Frcmd- wassergehalte yon den tatsachlich vorhandenen um bis zu 30/o abweichen. Das Verfahren ist also weniger genau Ms die friiher vorgesehtagene Bcreehnung aus dem Aschegehalt des Spontanserums. Die indirekte Gefrierpunktbestimmung ist abet erheblieh sehneller nnd einfaeher auszufiihren als die Asehebestimmung und wird deshalb als sehr geeignet empfohlen. K. MAC~N~R Zur Wassergehaltsbestimmung in Butter gibt G. ScHw~-~z ~ die yon der Me- thodenkommission vorgeschlagene Einheitsmethode bekarmt, die nach Genehmi- gung dutch die znstandigen Stcllen in entscheidenden Fallen benutzt werden muB. Der Vorschlag umfaBt Definition des Wassergehalts (der beim Trocknen der Butter ermitteltc Gewiehtsverhst in Gew.-~/o ausgedriickt), Probenahmc (ttinweis auf die Probenahme-Grundregeln far Milch und Milchproduktc s und Sondcrvorschriften beziiglieh der Menge, Handhabung des Butterbohrers, Verpaekung und Aufbewah- rung der Proben sowie ihrer Mindestzahl bei gr6gercn Partien), Vorbereitung der Probe fiir die Untersuchung (Temperierung der Buttcrstiickc anf 18--20~ vor Entnahme der Bohrlinge), erforderliche Gerate und Arbeitsvorsehrift. Die Wasser- gehaltsbestimmung erfolgt nach der Trockenschrankmethode im A!uminiumbeehcr bei 105~ oder naeh der Schnellmethode, bei der das Wasscr durch Erhitzen des Bechers auf einer elektrischen tIeizplatte, einem Elektrobrenner oder einer feinen, nicht ruBenden, kleinen FIamme verdampft wird. Die Genauigkeit beider Mcthoden betrggt :~ 0,1o/o. H. I~. PETRI Ein Beitrag zur Verwendung der Thiobarbitursiiuremethode fiir die l%ststellung oxydativer Veriinderungen in der Butter wird yon E. ~EI~i, J. MAgEI~ und .-VL VEDLICI2s 9 gcliefert. Die Methode beruht auf einer Reaktion zwischen 2-Thio- barbiturs~ure und den bei der Oxydation der Fette entstandenen Produkten, wobei 1 Mflchwissenschaft 12, 97--98 (1957). Staatl. Lebensm.-Unters.-Anst., Offcnburg. s EF~r~g~, J. : Mi]chwissensehaft 11, 88 (1956); vg]. diese Z. 154, 68 (1957). 3 B~CXEL, A.: Z. Unters. Lebensmittel 62, 170 (1931); 64, 144 (1932); vgl. diese Z. 89, 373 (1932); 94, 219 (1933). Born% Vereinfachte Berechnung indirekter Gefrierpunktswcrtc yon Milch und Sauermilch. Mittefl.-Blatt 1950, S. 73. s Methodenbuch Bd. VI, S. 15. Mittefl.-Blatt 1956, S. 53. 7 Milchwissenschaft 12, 14--15 (1957). s Milchwissenschaft 9, 94 (1954); Z. Lebensmittel-Unters. u. -Forsch. 98, 361 (1954). Z. Lebcnsmittel-Unters. u. -Forsch. 105, 86--88 (1957). Forsch.Anst. f. Milch und Eier, Prag (~SR). Z. anal. Chem., Bd. 158 20

Ein Beitrag zur Verwendung der Thiobarbitursäuremethode für die Feststellung oxydativer Veränderungen in der Butter

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Page 1: Ein Beitrag zur Verwendung der Thiobarbitursäuremethode für die Feststellung oxydativer Veränderungen in der Butter

1. Analyse yon Lebensmitteln 305

Zur Bestimmung des Fremdwassergehaltes in geronnenen Milehproben emp- fiehlt J . EFF~I~ 1 neben der friiher vorgeschlagenen Berechnung aus dem Asche- gehalt 2, die Methode der indirekten Gefrierpunktsbestimmung naeh BECX~L- Bo~i3 , a aus der Refraktion des Bleiserums (das Bleisernln der Milch ist yore S~uregrad praktisch unabh~ngig) und dem Gehalt an Chlorionen (Milligramme in 100 ml Milch). Bom~ 3 hat eine Tabelle aufgestcllt, die gestattet, eine W/~sserung bis zu 40~o aus dem indirekt ermittelten Gefrierpunkt zu berechnen. - - Arbeits- weise. Zur }Ierstellung des Bleiserums werden 50 ml der Milchprobe mit 2,5 ml Bleiessig (DAB 6) vcrsetzt, gut geschiittelt und durch ein doppcltes Faltentilter Sehl. & Sch. Nr. 588, 18,5 cm 2~ ) filtriert. Nan erhalt ein wasserklares Serum, das bei 20 ~ C rcfraktomctriert wird. Der Gehalt an Chlorionen wird nach der Vorschrift des Methodcnbuches 5 maBanalytisch bestimmt. Dabei hat sich der yon BOHM ~ empfohlene Zusatz yon Dioxan zur besseren Erkennung des Titrationsendpunktes sehr gut bcwahrt. Vcrschiedene Versuchsreihen zeigen, dag die crrechneten Frcmd- wassergehalte yon den tatsachlich vorhandenen um bis zu 30/o abweichen. Das Verfahren ist also weniger genau Ms die friiher vorgesehtagene Bcreehnung aus dem Aschegehalt des Spontanserums. Die indirekte Gefrierpunktbestimmung ist abet erheblieh sehneller nnd einfaeher auszufiihren als die Asehebestimmung und wird deshalb als sehr geeignet empfohlen. K. MAC~N~R

Zur Wassergehaltsbestimmung in Butter gibt G. ScHw~-~z ~ die yon der Me- thodenkommission vorgeschlagene Einheitsmethode bekarmt, die nach Genehmi- gung dutch die znstandigen Stcllen in entscheidenden Fallen benutzt werden muB. Der Vorschlag umfaBt Definition des Wassergehalts (der beim Trocknen der Butter ermitteltc Gewiehtsverhst in Gew.-~/o ausgedriickt), Probenahmc (ttinweis auf die Probenahme-Grundregeln far Milch und Milchproduktc s und Sondcrvorschriften beziiglieh der Menge, Handhabung des Butterbohrers, Verpaekung und Aufbewah- rung der Proben sowie ihrer Mindestzahl bei gr6gercn Partien), Vorbereitung der Probe fiir die Untersuchung (Temperierung der Buttcrstiickc anf 18--20~ vor Entnahme der Bohrlinge), erforderliche Gerate und Arbeitsvorsehrift. Die Wasser- gehaltsbestimmung erfolgt nach der Trockenschrankmethode im A!uminiumbeehcr bei 105~ oder naeh der Schnellmethode, bei der das Wasscr durch Erhitzen des Bechers auf einer elektrischen tIeizplatte, einem Elektrobrenner oder einer feinen, nicht ruBenden, kleinen FIamme verdampft wird. Die Genauigkeit beider Mcthoden betrggt :~ 0,1o/o . H. I~. PETRI

Ein Beitrag zur Verwendung der Thiobarbitursiiuremethode fiir die l%ststellung oxydativer Veriinderungen in der Butter wird yon E. ~ E I ~ i , J. MAgEI~ und .-VL VEDLICI2s 9 gcliefert. Die Methode beruht auf einer Reaktion zwischen 2-Thio- barbiturs~ure und den bei der Oxydation der Fette entstandenen Produkten, wobei

1 Mflchwissenschaft 12, 97--98 (1957). Staatl. Lebensm.-Unters.-Anst., Offcnburg. s EF~r~g~, J. : Mi]chwissensehaft 11, 88 (1956); vg]. diese Z. 154, 68 (1957). 3 B~CXEL, A.: Z. Unters. Lebensmittel 62, 170 (1931); 64, 144 (1932); vgl.

diese Z. 89, 373 (1932); 94, 219 (1933). Born% Vereinfachte Berechnung indirekter Gefrierpunktswcrtc yon Milch

und Sauermilch. Mittefl.-Blatt 1950, S. 73. s Methodenbuch Bd. VI, S. 15.

Mittefl.-Blatt 1956, S. 53. 7 Milchwissenschaft 12, 14--15 (1957). s Milchwissenschaft 9, 94 (1954); Z. Lebensmittel-Unters. u. -Forsch. 98, 361

(1954). Z. Lebcnsmittel-Unters. u. -Forsch. 105, 86--88 (1957). Forsch.Anst. f. Milch

und Eier, Prag (~SR).

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306 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden

sieh das ursprfinglieh farblose bis gelbliehe Thiobarbiturreagens je naeh dem Oxy- dationsgrad des Fettes rosa bis rotviolett f~rbt. Der Grad der Ver/~nderung des Fettes l~Bt sieh dutch eolorimetrisehe Messung der entstandenen Farbintensit/it feststellen. Die Messung wird bei niedrigen pH-Werten (1,2--2,6) durchgefiihrt. - - Arbeitsweise. Die Butterprobe wird bei einer Temperatur yon h6ehstens 45 ~ C ge- sehmolzen und filtriert. 3 g des Fettes werden in einem I~eagensglas mit 8 ml Wasser, 3 ml 20%iger Triehloressigs~ure und 6 ml t~eagensl6sung versetzt, die dutch Misehen von 2 Teilen LSsung A mit 1 Tell LSsung B und Einstellen des p~-Wertes auf 2,5 gewonnen wird. (LSsung A: Eine LSsung yon 1 g Thiobarbitur- s~ure in etwa 50 ml warmem Wasser wird mit 1,65 ml 4 n Natronlauge versetzt. Man ktihlt ab, gibt zu der LSsung 0,35 ml 4 n Salzs~ure, verdiinnt mit Wasser auf 100 ml und entf~rbt nStigenfalls dutch mehrfaehes Sehiitteln mit Aktivkohle. L6sung B: Man 16st 59 g Natriumcitrat-dihydrat in 50 ml konz. Salzs~ure und erg~nzt mit Wasser auf 400 ml.) Naeh kr/~ftigem Schiitteln wird das t~eaktions- gemiseh 10 rain im siedenden Wasserbad erhitzt, danaeh raseh abgekiihlt. Der ent- standene Verdampfungsverlust wird dureh Zugabe yon Wasser ersetzt. Wenn die L6sung ganz klar ist, miBt man die Extinktion der unteren Wassersehieht im Colori- meter bei einer Wellenl~tnge yon 530 m# (griines Filter). Oft entsteht jedoeh bei der Reaktion eine feine Trfibung, die den Vergleieh im Colorimeter unmSglieh maeht. In diesem Falle wird eine Vergleiehsskala aus .KobaltnitratlSsungen emp- fohlen [5, 10, 20, 30, 40 und 50 g Co(NOa)2/Liter]. Dabei kSrmen alle Muster bewertet werden, da das Auge trotz Tr[ibung die F~rbung genau in eine bestimmte Reihen- folge einzuteilen vermag. K. M_~CHNEg

t~ber das Ergebnis der Wassergehaltsbestimmung yon Butter in Abh~ngigkeit yon der Arbeitsweise mit und ohne Verteilungsmitteln berichten A. SEuss, F. ~IEtCMEIEI~ und F. J. BXUNNE~ 1. Eingehende Untersuehungen wurden ange- stellt mit dem Ziel, beim gravimetrischen Verfahren (Trockenschrankmethede) einen systematischen Vergleich zwischen der Arbeitsweise mit dem bisher ange- wandten Verteilungsmittel Seesand und dem neuerdings vorgeschlagenen Ver- teilungsmittel Kochsalz in bezug auf dadurch bedingte unterschiedliche Ergebnisse durchzufiihren und zu prtifen, ob sich bei der gravimetrischen Wasserbestimmung nicht iiberhaupt jedes Verteilungs- bzw. Verreibungsmittel eriibrige. Um zu ver- gleichbaren Zahlen zu kommen, wurde jede Butterprobe im Verlaufe derselben Versuchsreihe gleichzeitig nach der Trockenschrankmethode mit den Verteflungs- mitteln Seesand und 5 Handelsmarken yon Kochsalz [Natriumehlorid (Merck) a) zur Analyse; b) reinst, getrocknet, fein gepulvert; c) reinst, getrocknet; d) reinst, kristallisiert DAB 6; e) Kochsalz, ohne l~einheitsangabe] sowie ohne Verteilungs- mitre1 und nach der Schnellmethede in Form yon Doppelbestimmungen unter- sucht. Insgesamt wurden auf diese Weise 10 Butterproben (10 Versuchsreihen) gepriift und die erhaltenen Ergebnisse statistisch ausgewertet. I)abei wurde fest- gestellt, dag die gepriiften Salze a, b, c und d im Hinblick auf die Genauigkeit der Arbeitsweise, in bezug auf die statistisch gesicherte Gleichartigkeit der Ergebnisse, wie auch hinsichtlich der Trocknungszeit dem Verteilungsmittel Seesand gleich- wertig sind. Bei Verwendung yon Kochsalz mit nicht definiertem geinheitsgrad trifft diese Feststellung nut beschr/~nkt zu, da trotz ausreichender Genauigkeit niedrigere Ergebnisse erhalten werden als mit Seesand. AuBerdem ist eine ver- gleichsweise fast doppelt solange Trocknungsdauer notwendig. Bei der gravi- metrischen Methode (Trocknung in einstiindigen Intervallen bei 103--105~ C bis zur Gewichtskonstanz) ist die Arbeitsweise mit Verteilungsmitteln der Arbeitsweise

1 Z. Lebensmittel-Unters. u. -Forsch. 105, 89--98 (1957). Vers.- u. Forsch.-Anst. f. Milchwirtschaft, Weihenstephan.