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30. Jahrgang 2011 Nr. 3 / September BRIEF AUS DEM 1 Zum 150. Todesjahr von Ernst Friedrich Zwirner (1802-1861) Sonderausstellung im HAUS SCHLESIEN vom 25. Septem- ber 2011 bis 5. Februar 2012 Die Gotik galt im 19. Jahrhundert als Epoche nationaler Größe und Einheit und wurde zum nationalen deutschen Stil erklärt. So bediente man sich in der Zeit des Historismus in Deutsch- land vor allem gotischer Formen. Die- se Rückbesinnung auf historische Baustile war ein Grund für die Wiederaufnahme der Arbeiten am Kölner Dom. Der Kirchenbau und auch der Bau re- präsentativer Schlossbauten wurde durch diese stilistische Entwicklung geprägt. Einer der Baumeister, der die Architektur im Rheinland um die Mitte des 19. Jahrhunderts wesentlich beeinflusste, war Ernst Friedrich Zwirner. Der 1802 in Jakobswalde in Oberschlesien geborene Zwirner wurde nach seiner Ausbildung in Breslau und Berlin 1833 nach Köln berufen, um die Restaurierungsarbei- ten am unvollendeten Kölner Dom zu leiten. Von Beginn an sah Zwirner nicht nur in der Restaurierung, son- dern auch im Weiterbau des Domes seine Lebensaufgabe. Engagiert und hartnäckig verfolgte er seinen Plan, den Dom weitgehend nach den mittelalterlichen Originalentwürfen fertigzustellen. Die Vollendung des Domes 1880 erlebte er jedoch nicht mehr. Neben seiner Tätigkeit als Dombau- meister wirkte er an zahlreichen an- Ein schlesischer Baumeister im Rheinland Ein schlesischer Baumeister im Rheinland Die Apollinariskirche in Remagen

Ein schlesischer Baumeister im Rheinland€¦ · nicht nur in der Restaurierung, son-dern auch im Weiterbau des Domes seine Lebensaufgabe. Engagiert und hartnäckig verfolgte er seinen

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30. Jahrgang 2011 Nr. 3 / September

BRIEF AUS DEM

1

Zum 150. Todesjahr von ErnstFriedrich Zwirner (1802-1861)

Sonderausstellung im HAUSSCHLESIEN vom 25. Septem-ber 2011 bis 5. Februar 2012

Die Gotik galt im 19. Jahrhundert alsEpoche nationaler Größe und Einheitund wurde zum nationalen deutschenStil erklärt. So bediente man sich inder Zeit des Historismus in Deutsch-land vor allem gotischer Formen. Die-se Rückbesinnung auf historischeBaustile war ein Grund für dieWiederaufnahme der Arbeiten amKölner Dom.

Der Kirchenbau und auch der Bau re-präsentativer Schlossbauten wurdedurch diese stilistische Entwicklunggeprägt. Einer der Baumeister, derdie Architektur im Rheinland um dieMitte des 19. Jahrhunderts wesentlichbeeinflusste, war Ernst FriedrichZwirner. Der 1802 in Jakobswalde inOberschlesien geborene Zwirnerwurde nach seiner Ausbildung inBreslau und Berlin 1833 nach Kölnberufen, um die Restaurierungsarbei-ten am unvollendeten Kölner Dom zuleiten. Von Beginn an sah Zwirnernicht nur in der Restaurierung, son-dern auch im Weiterbau des Domesseine Lebensaufgabe. Engagiert undhartnäckig verfolgte er seinen Plan,den Dom weitgehend nach denmittelalterlichen Originalentwürfenfertigzustellen. Die Vollendung desDomes 1880 erlebte er jedoch nichtmehr.

Neben seiner Tätigkeit als Dombau-meister wirkte er an zahlreichen an-

Ein schlesischer Baumeister im RheinlandEin schlesischer Baumeister im Rheinland

Die Apollinariskirche in Remagen

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Ausstellung BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011

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deren Bauwerken als Bauleiter, Ent-wurfszeichner oder Gutachter mit. Zuseinen bekanntesten Werken zähltneben dem Kölner Dom die Apollina-riskirche in Remagen. Die Wallfahrts-kirche wurde zwischen 1839 und 1843im Auftrag von Franz Egon Freiherrvon Fürstenberg-Stammheim imneugotischen Stil errichtet. Der Bauentstand über dem Grundriss einesgriechischen Kreuzes mit vier gleichlangen Schiffen. Die Fassaden wur-den annähernd gleich gestaltet, dieWestseite von zwei vierkantigen Tür-men flankiert, die Chorseite von zweikleineren Achtecktürmen. Für dieBauarbeiten und die Materialbeschaf-fung konnte Zwirner auf Handwerkerund Künstler aus der Kölner Dom-bauhütte zurückgreifen. Er fertigteauch Vorentwürfe für einen Schloss-bau, der an der Stelle der alten Prop-stei errichtet werden sollte. Dieserwurde jedoch nicht realisiert.

In den folgenden Jahren entwarfZwirner weitere Schlossbauten, dar-unter Schloss Herdringen, SchlossMoyland und Schloss Arenfels amRhein. Während Ersteres ein Neubauwar, handelte es sich bei den beidenanderen Schlössern um Umbaumaß-nahmen, bei denen Zwirner die vor-handene Bausubstanz einbeziehenmusste. Nicht immer stießen seineEntwürfe auf ungeteilte Zustimmung,vor allem die hohen Baukosten miss-fielen manches Mal den Bauherren.

Zwirner bevorzugte in seinen Entwür-fen zwar die neugotischen Formen,doch weist sein Werk insgesamt einegroße Vielfalt auf; seine Entwürfe fürZweckbauten wie etwa das Verwal-tungsgebäude der Landwirtschaft-

lichen Lehranstalt in Bonn oder auchfür Privathäuser sind stark klassizis-tisch geprägt.

In der Ausstellung, die HAUSSCHLESIEN anlässlich des 150. To-destages von Ernst Friedrich Zwirnerzeigt, werden auf 21 Tafeln die Bio-graphie Zwirners, sein Wirken amDom in Köln sowie exemplarisch eini-ge weitere Bauwerke vorgestellt.Zahlreiche Leihgaben bereichern dieAusstellung. Von der Dombauhüttekommen Originalentwürfe Zwirnerszum Weiterbau des Kölner Domes, dievon ihm unterzeichnete Urkunde zurzweiten Grundsteinlegung 1842 undweitere Exponate aus seinem Besitz.Die Vereinigten Adelsarchive imRheinland leihen zwei der Entwurfs-zeichnungen für ein nie realisiertesSchloss auf dem Apollinarisberg inRemagen aus, die in dieser Ausstel-lung erstmals einer breiteren Öffent-lichkeit präsentiert werden. WeitereLeihgaben aus dem Kölnischen Stadt-museum, dem Oberschlesischen Lan-desmuseum und weiteren regionalenEinrichtungen ergänzen die Ausstel-lung. Ein umfangreiches Rahmenpro-gramm begleitet die Darstellung vonLeben und Werk Zwirners.

Silke Findeisen

Schloss Arenfels in Bad Hönningen

Lehrgebäude der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn

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BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011 Sommerfest

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„Wann wird’s mal wieder richtigSommer? Ein Sommer, wie erfrüher einmal war!“

sang Rudi Carrell vor vielen Jahren.Die meisten von Ihnen, liebe Lands-leute, liebe Besucher, werden sichdaran erinnern. Uns ging das Liedden ganzen Tag nicht aus dem Sinn,weil wir durch jeden Schauer daranerinnert wurden, dass wir schon vielesonnige Sommer- und Stiftungsfesteim HAUS SCHLESIEN erlebt hatten.Und da es trotz des Regens warm war,behielten die lebensfrohen Schlesierihre gute Laune.

Als erste große Gruppe traf der Busder Landsmannschaft Schlesien ausDuisburg mit der Vorsitzenden UteGrun ein, gefolgt von beinahe ebensovielen Gästen der LandsmannschaftSchlesien aus Neuss mit ihrem Vor-sitzenden Theo Jantosch. Zusammenmit anderen frühen Besuchern warder Saal „Riesengebirge“ schon baldfast überfüllt. Die Rübezahlstube warauch bald besetzt, und im Eichen-dorff-Saal, wo das Buffet angerichtetwurde, belegten die ersten Gäste dieTische. HAUS SCHLESIEN war per-fekt darauf vorbereitet, das Garten-fest, das im Innenhof unter dem Dachder alten Bäume und im großen Parkstattfinden sollte, nach drinnen zuverlagern.

Offiziell eröffnete Präsident ReinhardBlaschke das Fest um 11 Uhr im Saal„Riesengebirge“, wo die Kapelle„Blechschaden“ schon seit 10.30 Uhr

für musikalische Unterhaltung sorgte.Geschäftsführer Heinz Stirken gab ei-nen kurzen Überblick über den Pro-grammablauf, dann nahm Mitglieder-betreuerin Sigrid Seibt von DorotheaWeniger aus Hohenlimburg eine Ba-bypuppe namens „Stefan“ für dieWiege in der in die Dauerausstellungintegrierten Riesengebirgsstube inEmpfang. Rasch kam Bewegung in dieMenge. Die ersten stürmten das Ku-chenbuffet mit seinen verschiedenenschlesischen Streuselkuchen und

köstlichen Himbeerschnitten, anderependelten zwischen Rübezahlstubeund Eichendorff-Saal. Hier fand dastraditionelle Buffet bald regen Zu-spruch. Die von Dr. Tyrell angebote-nen Doppelstücke aus den Biblio-theksbeständen lockten Interessierte,viele erstanden Lose für Broschüren,Bücher, Ansichtskarten und anderes.Festlich gedeckte Mustertische regtenzur Planung von Familien- oder Fir-menfeiern im HAUS SCHLESIEN anund die Kinder schufen beim Bema-

AN ALLE LESERINNEN UND LESER DES BRIEFES AUS DEM HAUS SCHLESIEN!

Aus Kostengründen überprüfen wir zur Zeit die Adressenliste des Briefes aus dem HAUS SCHLESIEN.Alle Mitglieder des Vereins erhalten den Brief weiterhin automatisch.

Alle Nichtmitglieder, die den Brief gerne weiter erhalten möchten, bitten wir, uns dies mitzuteilen.

Tel: 02244 886 215 Fax: 02244 886 200

Mail: [email protected]

HAUS SCHLESIENDollendorfer Str. 41253639 Königswinter

Oder per Postkarte, die diesem Brief beiliegt.Wenn keine Reaktion erfolgt, wird die Zusendung an Nichtmitglieder ab 2012 eingestellt.

Sommer- und Stiftungsfest am Sonntag, dem 14. AugustSommer- und Stiftungsfest am Sonntag, dem 14. August

Einzug der Schlesischen Landsmannschaft Neuss,die wie in jedem Jahr mit einem Bus angereist war.

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Sommerfest BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011

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len von Porzellantellern und Kacheln„moderne Kunstwerke“, die sie dannmitnehmen durften.

Die Dauerausstellung im Dokumenta-tions- und Informationszentrum fürschlesische Landeskunde war wegendes Regens besonders gut besucht. Siezeigt neben kostbarem Mobiliarschlesisches Porzellan, glänzendesSilber, Glas aus Schlesien, Trachten,

Hauben, Damaststoffe, Blaudruck, be-malte Bauernmöbel, eine „Rolle“(Vorgängerin der Heißmangel) unddie von den Hohenlimburger Schle-siern übernommene Riesengebirgs-stube mit Himmelbett und Strohsack,mit Babywiege und Sitzgruppe undvieles mehr.

Den Mittelpunkt bildete die Sonder-ausstellung mit der ältesten Schle-

sienkarte von 1561 im Original, in rie-siger Vergrößerung und in unter-schiedlich großen Nachdrucken. Die-se Karte wird als die „Mutter aller an-dern Schlesischen Land-Charten“ be-zeichnet. Der Entwurf stammt vonMartin Hellwig, der Holzschnitt vonH. Kron und der Druck des Originalsvon Johannes Creutziger in Neisse. Il-luminist war Zacharias Bornmann.

Im Saal „Riesengebirge“ wurde dieMusikgruppe „Blechschaden“ von derTrachtengruppe „Fröhlicher Kreis“ infarbenfrohen Trachten abgelöst. Dem„Offenen Singen“ unter der bewähr-ten Leitung von Norbert Ruhm folgteder Auftritt der „BrückenbergerTrachtengruppe“. Zum Schluss sorgtedie „Blaskapelle Uckerath“ für stim-mungsvolle musikalische Unterhal-tung. Die Rhythmen lockten zumTanz, und die Neusser Schlesier ver-gaßen vor lauter Tanzbegeisterung,dass die Zeit zur Heimfahrt gekom-men war.

Mein Mann und ich haben eine größe-re Pause zwischen den Regenschau-ern zu einem einsamen Spaziergangdurch den Park genutzt, haben dasWegekreuz der Glatzer und die Heili-ge Barbara besucht, Antek und Fran-zek begrüßt und sind an der Glockeund der Wagenremise vorbei über dieTerrasse in den Eichendorffsaal zu-rückgekehrt.

Viele Besucher aus der Umgebung mitihren Hunden trafen wir im Innenhof,sie wollten sich das Fest trotz Regensnicht entgehen lassen und waren inbester Stimmung. Während unseresPendelns zwischen den Gebäuden,Räumen und Sälen begegneten wirimmer wieder dem Präsidenten, demGeschäftsführer und der Mitglieder-betreuerin, die in Gespräche mit Gäs-ten vertieft waren. Bei diesem „Tri-umvirat“, beim Küchenchef und sei-nem Team, beim Serviceteam und beiallen anderen fleißigen und freund-lichen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern möchten wir uns für ein gelunge-nes Sommer- und Stiftungsfest be-danken. Sie haben wieder ihr Bestesgegeben.

Auf ein gesundes Wiedersehen imnächsten Jahr! Egal, ob es regnet oderstürmt oder ob die Sonne scheint – wirsind wieder dabei!

Mit heimatlichen Grüßen

Ihre Hannelore Runowaus Neuss / Neustadt OS.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Frau Scholz (links)und Frau Wittmann waren den ganzen Tag belagert.

Konzentriertes Querflötenspiel einer jungen Musikerin der Blaskapelle Uckerath

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BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011 Schlesiertreffen

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HAUS SCHLESIEN auf demSchlesiertreffen in Hannover

Auf dem großen Schlesiertreffen inHannover am 25. und 26. Juni 2011war HAUS SCHLESIEN dieses Maldreifach vertreten: mit einem großenStand, einem antiquarischen Bücher-angebot und der Wanderausstellung„Klosterdämmerung“.

Wie bei den vergangenen Schlesier-treffen machte sich auch diesmal eineneunköpfige Delegation, bestehendaus Ehrenamtlichen, Vorstandsmit-gliedern und Mitarbeitern, auf denWeg, um an den beiden Tagen inHannover über die Arbeit des Hauseszu informieren, den Besuchern Fra-gen zu beantworten und nicht zuletzt,um den guten Mohn- und Streuselku-chen unter das Volk zu bringen. Ob-wohl erkennbar war, dass die Besu-cherzahlen weiterhin rückläufig sind,konnte der Stand von HAUS SCHLE-SIEN über mangelnden Zuspruchnicht klagen. Das Werbematerial undauch die mitgebrachten Veröffentli-chungen des Hauses stießen auf gro-ßes Interesse; viele Fragen über dieAusstellungstätigkeit des Hauses undseine Aktivitäten in Schlesien, zu Bi-bliothek und Archiv sowie zur Betreu-ung der Heimatstuben konnten beant-wortet werden. Mancher hörte und laszum ersten Mal von HAUS SCHLE-SIEN, andere erzählten von ihrenzahlreichen Besuchen dort.

Auch prominente Gäste besuchtenden Stand, wie der Innenminister vonNiedersachsen, Uwe Schünemann,der Beauftragte der niedersächsi-schen Landesregierung für Spätaus-siedler und Heimatvertriebene, Ru-dolf Götz MdL, der Bundesvorsitzendeder Ost- und Mitteldeutschen Vereini-gung der CDU, Helmut Sauer, derVorsitzende des Verbandes der deut-schen Gesellschaften in Polen, Ber-nard Gaida, und der Vorsitzende derSozialkulturellen Gesellschaft derDeutschen im Oppelner Schlesien,Norbert Rasch.

Direkt neben dem Informationsstandwurde die Wanderausstellung "Klos-terdämmerung" gezeigt, die im Herbst2010 im HAUS SCHLESIEN zu sehenwar. So freute sich mancher, der es im

letzten Jahr nicht geschafft hatte, bisKönigswinter zu kommen, dass er nundie Ausstellung über die Säkularisa-tion der schlesischen Zisterzienser-klöster doch noch sehen konnte.

Vor der Messehalle hatte Herr Dr. Ty-rell wieder einen Stand mit Dublettenaus der Bibliothek des Hauses aufge-baut, wo Interessierte in den zahlrei-chen Kartons stöbern konnten. Man-cher fand hier eine lange gesuchteRarität oder ein ihm noch unbekann-tes Werk.

Aus der Sicht von HAUS SCHLESIENist das Fazit positiv: ein anstrengen-des, aber erfolgreiches Wochenende.

Silke Findeisen

Der Innenminister von Niedersachsen Uwe Schünemann besucht unseren Stand.Von links: Helmut Sauer, Rudolf Götz MdL, Klaus Engemann vom InnenministeriumNiedersachsen, Innenminister Uwe Schünemann und Präsident Reinhard Blaschke.

Der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Gesellschaften in Polen, Bernard Gaida,und die Kulturreferentin des VdG, Maria Neumann, im Gespräch mit Adrian Sobek

und Reinhard Blaschke.

Ein frohes Wiedersehen der Landesfrauen-referentin Sigrid Seibt, unserer ehrenamt-lichen Mitgliederbetreuerin, mit den Refe-

renten der Landesfrauentagungen 2010 und2011, Renate Zajaczkowska aus Breslau(rechts) und Norbert Rasch aus Oppeln

beim Schlesiertreffen.

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Reisen BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011

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Schlesiens BergweltUnsere Reise 2011

Donnerstag, 26. MaiAm Nachmittag werden im HAUSSCHLESIEN zwölf erwartungsfroheDamen und Herren von Herrn Sobekbegrüßt. Nachdem alle ihre Zimmerbezogen haben, machen wir erst ein-mal mit Frau Remig eine „Reise“ nach„Schlesien auf alten Landkarten“durch die aktuelle Ausstellung.

Zum Abendessen an der festlich ge-deckten Tafel im Raum Irmler geselltsich dann Frau Beringer dazu, die füruns das Reiseprogramm bereit hält.Später kommt auch Matthias, unserBusfahrer. Die Küche hat wieder malihr Bestes gegeben.

Freitag, 27. MaiPünktlich fahren wir um 8 Uhr ab.Staufrei erreichen wir am frühenAbend unser Hotel in Bad Warm-brunn/Cieplice Zdrój. Nach demAbendessen bummeln wir noch einbisschen durch den kleinen Ort, demältesten Kurort in Schlesien, heute einStadtteil von Hirschberg/Jelenia Góra.

Samstag, 28. MaiHeute begleitet uns Ina durch denTag. Das Thermometer klettert nurbis 11°. Die Schneekoppe ist kaum zusehen; mit Inas Worten heißt das: sieist „benabelt“. Deshalb finden sichauch nur zwei Teilnehmer, die unterFührung von Herrn Sobek Auffahrtund Aufstieg wagen wollen. Wir ande-ren machen mit unserem Bus und Inaeine Rundreise durch das Hirschber-ger Tal.

Hochhäuser und Riesenhotels ver-schandeln das Stadtbild von Krumm-hübel/Karpacz. Die Stadt ist heute derwichtigste Urlaubsort der Region.

Zwischen Krummhübel und Brücken-berg erfahren wir, dass man auchheute noch mit Rübezahl rechnenmuss: An einer bestimmten Stelle derStraße „verschiebt“ er ganz einfachunseren stehenden Bus!

Wir fahren vorbei am Schloss Arns-dorf, an der Anna-Kapelle, an demStädtchen Hain, wo Margarete Mar-schalk geboren wurde (die 2. Frau vonGerhart Hauptmann), am Kynast, der1645 beim Gewitter durch einenBrand zur Burgruine wurde. Dann er-reichen wir Agnetendorf, das nach ei-ner Tochter des Grafen Schaffgotschbenannt worden ist. Hier baute sichGerhart Hauptmann 1901 sein„Traumhaus“, in dem er bis zu seinemTod 1946 wohnte. „Haus Wiesenstein“hatte fast jeder von uns schon einmalbesichtigt, so dass wir uns darauf be-schränken, im Park das „Hannele“ zubegrüßen. Bruder Carl wohnte bis zuseinem Tod 1921 in Mittelschreiber-hau. Sein Haus ist heute das „Museumder Gebrüder Hauptmann“. Schrei-berhau war im 17. Jh. Zentrum derGlasherstellung. Seit dem 19. Jh. istdie Josephinenhütte als bedeutendsteGlashütte bekannt. Zudem ist der Ortheutzutage ein beliebtes Ziel desFremdenverkehrs.

An der Grenze zwischen Iser- undRiesengebirge stürzt in mehrerenEtappen der Zackelfall herab. Wirmachen einen kleinen Spaziergangdorthin. Nach der Mittagspause fah-

ren wir wieder Richtung Krummhü-bel. Und wieder macht sich Rübezahlbemerkbar, indem er unseren Bus aufder abfallenden Straße ein Stück nachoben schiebt. Gegenüber dem SchlossSchildau hat ein Storch bereits seinNest bezogen. Eine Kaffeepause gibtes dann im Schloss Lomnitz, das in-mitten eines großen Parks im Bobertalliegt. Im Schloss selbst ist jetzt dieAusstellung „Schlesische Städte – Ge-stern und heute“ zu sehen, die HAUSSCHLESIEN initiiert hatte.

Auf dem Weg zurück nach BadWarmbrunn kommen wir an demFlugplatz vorbei, von dem HannaReitsch manches Mal gestartet war.

Sonntag, 29. MaiDas Wetter sieht gut aus. Mit Ina ma-chen wir einen kleinen Rundgangdurch Hirschberg. Dann geht’s weiterüber das mittelalterliche Schmiede-berg zum Miniaturenpark nieder-schlesischer Baudenkmäler. Hiersind Bauten und Berge im Maßstab1:25 bzw. 1:50 dargestellt. Bei herrli-chem Sonnenschein lassen wir unsdurch den Park führen.

Bevor wir nach Grüssau kommen,machen wir in Schömberg Halt beiden „12 Apostelhäusern“, die wir ge-rade schon im Miniformat gesehenhaben. In jedem der kleinen Häuserist ein Geschäft eingerichtet. Hier gibtes Andenken, Schmuck und wunder-schöne Leinendecken zu kaufen.

Auf einem Parkplatz „serviert“ unsMatthias heißen Kaffee und leckereBockwürstchen aus seiner Bordküche.Gut gestärkt lassen wir uns dann vonIna die Schönheiten der Josefskircheim Kloster Grüssau erklären. Endedes 17. Jh. entstanden die großartigenMalereien des Meisters Michael Will-mann, dem wir in Schlesien immerwieder begegnen können.

Montag, 30. MaiIm sogenannten Böhmischen Winkelliegt Bad Kudowa, ein Heilbad fürHerz, Kreislauf und Verdauungssys-tem. Früher führte hier ein wichtigerHandelsweg von Prag nach Breslau.

Unsere Fahrt durch die GrafschaftGlatz beginnt bei blauem Himmel. AmMittag zeigt unser Bordthermometersogar sommerliche 26°! Im klimati-sierten Bus spüren wir die Hitze nicht.Entlang der Weistritz führt ein schö-ner Wanderweg nach Bad Reinerz. Ei-ne Heilquelle war zwar schon um 1400bekannt, aber erst zur Zeit FriedrichsDie Reisegruppe unterwegs in Schlesiens Bergwelt Anfang Juni 2011

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BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011 Reisen

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des Großen wird eine Kuranstalt ge-baut. Von dem höchstgelegenen Kur-ort Bad Reinerz fahren wir zumhöchstgelegenen Wintersportort,Grünwald. In diesem Ort gab es frü-her 170 Bauernhöfe, die nach derVertreibung der Bauern leer standen.Polen, die aus dem Osten hierher um-gesiedelt werden sollten, hatten keineAhnung von Landwirtschaft im Ge-birge und zogen also wieder fort. Soverfielen die Häuser, bis der Winter-sport Einzug hielt.

Auf den Wiesen an unserem Wegeleuchten gelbe Glatzer Rosen, allge-mein als Trollblumen bekannt. Vor-bei geht’s an Bad Altheide, dem einzi-gen Bad, das ein Casino besitzt; anMittel- und Obersteine – hier hatPrinz Charles 2011 das Schloss ge-kauft. Dann erreichen wir Glatz, des-sen ältester Teil die hoch über derStadt gelegene Festung ist. Wirschwärmen aus und schauen uns inder Stadt um. Dann geht die Fahrtweiter. In Terrassen am Neisse-Uferliegt Habelschwerdt, die Stadt, in derder Dichter Herrmann Stehr geborenwurde. Häuser im Schweizer Stil be-gegnen uns in Wölfelsgrund. ZumAbend sind wir wieder in Bad Kudo-wa.

Dienstag, 31. MaiHeute kann endlich gewandert wer-den. Unser Ziel ist der „Altvater“. DerAltvater ist mit 1491 m der höchsteBerg in Mähren. Von Bad Kudowaaus fährt uns Matthias noch einmalquer durch die Grafschaft Glatz. ÜberReichenstein, Kamenz und Patschkauerreichen wir die tschechische Gren-ze zum Hultschiner Ländchen. Gleichdahinter liegt das Städtchen Jauer-nig/Javornik, wo einstmals die Som-merresidenz der Breslauer Bischöfewar. Rechts und links der Straßeleuchten die Felder von Klatschmohn,Raps und Kornblumen in der Früh-lingssonne.

Nach Jesenik führt die Straße an derweißen Oppa entlang ins Gebirge nachKarlova Studanka. Ab hier gibt es fürTouristen einen Shuttlebus zu jedervollen Stunde bis zum Ausgangspunktder Wanderung; zu jeder halben Stun-de zurück. Wir dürfen mit unseremBus fahren. Aber dann geht es zu Fußweiter. Diejenigen, denen der Weg zubeschwerlich ist, können von den ver-schiedenen Cafés aus die herrlicheAussicht genießen, bis die Wandererzurückgekehrt sind. Schon von weitemsieht man die lange Spitze des Fern-sehturmes. Die Sonne meint es gut mit

uns, aber oben weht ein kräftigerWind. Eine knappe Stunde brauchenwir für den Weg hinauf. Das markan-teste Bauwerk ist der futuristischeTurm, der zur Tschechischen Radio-kommunikation Prag gehört. In demkleinen Restaurant finden wir Bierund Kaffee. Rechtzeitig zur halbenStunde sitzen wieder alle im Bus.

Hinter Troppau/Opava erreichen wirwieder schlesisches Gebiet und fah-ren ins Odertal nach Ratibor. Doch wirwollen noch weiter: nach Lubowitz.Hier wurde 1788 Joseph Freiherr vonEichendorff geboren. Das Schloss ist1945 abgebrannt und jetzt nur nocheine Ruine. Gleich daneben wird aberder Friedhof vom Deutschen Freund-schaftskreis gepflegt und in einemHaus in der Nachbarschaft ist eine„Gedächtnisstube“ zur Erinnerung anden Dichter eingerichtet. In Ober-schlesien lebt eine deutsche Minder-

heit (ca. 150 000). Der Freundschafts-kreis hat z. B. erreicht, dass einigeOrtsschilder zweisprachig sind. HerrSobek war sein Geschäftsführer undkann uns über seine Arbeit ein wenigberichten. Jedes Jahr feiert man indem 250-Seelen-Dorf am 10. Märzden Geburtstag des großen Sohnes.1855 zog Eichendorff nach Neisse.Dort starb er zwei Jahre später.

Lubowitz ist schon vor 3000 JahrenSiedlungsplatz gewesen. Bei Ausgra-bungen wurden u.a. 850 Urnengräbergefunden.

Jenseits der Straße und unweit derRuine finden wir heute im Eichen-dorff-Zentrum unser Nachtquartier.

Mittwoch, 1. JuniNach dem Frühstück besuchen wir dasEichendorff-Zentrum, den Friedhofund die Schlossruine. Gleich hinter

Historische Ansichtskarte vom Gipfel des Altvaters aus dem Jahr 1935

....und die Kuppe des Altvaters heute

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Reisen BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011

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dem alten Gemäuer fällt das Geländesteil ab. Dahinter blitzt das Wasser derOder. Dicker Regen erwischt uns aus-gerechnet, als wir am St. Annabergaussteigen wollen. Von oben und un-ten nass, steigen wir die vielen Stufenzur Kirche hinauf. Hier findet geradeein Gottesdienst statt, so dass wir dieKirche nicht besichtigen können. Dort,wo man sonst einen herrlichen Blickin die Landschaft hat, am großen Tor-bogen … nichts als Regen.

Unser nächstes Ziel ist in Raschau eindeutsch-polnischer Kindergarten mitangeschlossener Grundschule. DieKinder aus den umliegenden Ort-schaften werden hier zweisprachigund im Sinne der Montessori-Pädago-gik unterrichtet. Gefördert wird dasProjekt auch mit Mitteln des Deut-schen Bundesministeriums des Inne-ren. Angehende Deutschlehrer habenhier die Möglichkeit, sich weiterzubil-den. Die Leiterin und eine Kollegin la-den uns zu einem kleinen Imbiss einund zeigen uns einen Film über dieAnfänge der Schule. Wir sind ganzbeeindruckt von der Arbeit diesesjungen Teams.

Im Breslauer Hotel Best Western, vonfrüheren Reisen schon bekannt, er-wartet uns schon „unsere“ Stadtführe-rin Christina. Bei einem ersten Gangin die Stadt besichtigen wir die Innen-räume des Rathauses.

Donnerstag, 2. JuniHeute machen wir einen großenStadtrundgang und besuchen die Eli -

sabethkirche, die Leopoldina und dieDominsel. Am Mittag besteigen wirein Schiff zu einer Fahrt auf der Oder.Wir genießen den besonderen Blickvom Wasser aus auf die Stadt, auf denmodernen Bau der neuen Oper unddie Bootshalle des allerersten Ruder-vereins. Englische Studenten warenes, die hier zum ersten Mal eine Re-gatta gefahren sind.

Heute beginnt eine Tagung des Ri-chard-Wagner-Verbands. Zum Eröff-nungskonzert um 19 Uhr in der Uni-versitätskirche ist die Bevölkerungeingeladen. So können wir – wer mag– auch daran teilnehmen. Das Bres-lauer Kammerorchester Leopoldinumspielt Werke von Grieg, Karlowiczund natürlich Wagner. Von Kircheund Konzert sind wir begeistert.

Freitag, 3. JuniUnser letzter Tag im polnischenSchlesien. Am frühen Nachmittagklettert das Thermometer auf 26°.Aber wir sitzen ja im klimatisiertenBus. Es geht einmal rund um denZobten.

Dann fahren wir gen Westen; vorbeian Schweidnitz mit dem höchstenKirchturm Schlesiens (103 m) undStriegau, wo wir erfahren, dass manauf der Domplatte in Köln auf Granitaus Striegau läuft. Groß Rosen liegtam Weg, das ehemalige KZ-Lager.Mittags werfen wir einen Blick in dieFriedenskirche in Jauer und macheneinen Gang über den Ring.

Unterwegs „erzwingen“ wir uns einenFoto-Stop an einem Feld mit wunder-schön leuchtendem Mohn.

Am frühen Nachmittag fahren wir miteinem Bähnchen auf den Hausbergvon Görlitz, die Landeskrone. Vonhier aus hat man einen herrlichenBlick über die Stadt an der Neisse.Nach dem Abendessen im „Nacht-schmied“ trägt uns der Wirt die Ge-schichte vom Nachtschmied vor.

Samstag, 4. JuniVor der Abfahrt zeigt uns noch unserStadtführer auf einem kleinen Rund-gang seine Stadt. Dann heißt es: AdieuSchlesien! Nach einer guten Fahrtbiegen wir am frühen Abend wiederauf den Parkplatz von HAUS SCHLE-SIEN ein, nicht ohne vorher unseremFahrer Matthias ein herzliches Dan-keschön für seine umsichtige und ru-hige Fahrweise und seine täglicheHilfsbereitschaft in die Hand zu drü-cken. Wir sind alle wohlbehalten wie-der zurück und kehren mit vielenneuen, schönen Eindrücken vonSchlesien heim. Danke, HAUSSCHLESIEN, Herr Sobek, Frau Berin-ger und Frau Seibt!

Elisabeth Kern

Geschafft!Die Wanderer auf dem Gipfel des Altvaters

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BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011 Reisevorschau

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Reisen mit HAUS SCHLESIEN 2012

Im Jahr 2012 wird HAUS SCHLESIEN drei Bildungsreisen anbieten. Sie sollen im Mai, Septemberund Oktober stattfinden.

Die erste Reise führt im Mai zu bekannten schlesischen Wallfahrtsorten wie u.a. nach Trebnitz zurHl. Hedwig, zum St. Annaberg, nach Wartha und zum Kloster Grüssau.

Die zweite Reise wird auf den Spuren Gerhart Hauptmanns von Hiddensee bis Obersalzbrunn füh-ren. Zu Hauptmanns Doppeljubiläum (150. Geburtstag und 100 Jahre Nobelpreis für Literatur) istim HAUS SCHLESIEN eine Sonderausstellung vorgesehen.

Die dritte Reise geht nach Breslau und in die nähere Umgebung. Anfang Oktober 2012 findet in derJahrhunderthalle das 5. Kulturfestival der Deutschen in Polen statt, an dem wir gerne den ganzen Tagteilnehmen wollen. Vor zwei Jahren war HAUS SCHLESIEN dort mit einem Informationsstand sehrerfolgreich vertreten.

Mai 2012, „Schlesische Wallfahrtsorte“, 10 Tage1. Tag Anreise in das HAUS SCHLESIEN, Einführung, Übernachtung im HAUS SCHLESIEN2. Tag Fahrt zum Kloster Ostritz, Übernachtung im Kloster Ostritz3. Tag Kloster Leubus und Kloster Trebnitz, Übernachtung in Breslau4. Tag Breslau, Übernachtung in Breslau5. Tag St. Annaberg, Deutsch-Piekar, Übernachtung in Tschenstochau6. Tag Tschenstochau, Übernachtung in Tschenstochau7. Tag Neisse, Übernachtung in Bad Altheide8. Tag Wartha, Albendorf, Maria Schnee, Übernachtung in Bad Altheide9. Tag Kloster Grüssau, Übernachtung in Hirschberg10. Tag Rückreise.

September 2012, „Auf den Spuren Gerhart Hauptmanns“, 8 Tage1. Tag Anreise in das HAUS SCHLESIEN, Einführung, Übernachtung im HAUS SCHLESIEN2. Tag Fahrt auf die Insel Rügen, Übernachtung auf Rügen3. Tag Insel Hiddensee, Übernachtung auf Rügen4. Tag Berlin, Übernachtung in Berlin5. Tag Berlin und Erkner, Übernachtung in Berlin6. Tag Fahrt über Bad Salzbrunn nach Bad Warmbrunn, dort Übernachtung7. Tag Agnetendorf und Schreiberhau, Übernachtung in Bad Warmbrunn8. Tag Rückreise.

Oktober 2012, „Breslau im Herbst“, 5 Tage1. Tag Fahrt nach Breslau2. Tag Stadtrundgang, Oderfahrt, Breslauer Stadtschloss3. Tag Kloster Trebnitz und Kloster Leubus4. Tag Teilnahme am 5. Kulturfestival der Deutschen in Polen in der Jahrhunderthalle5. Tag RückreiseAlle Übernachtungen in Breslau.

Reisen Sie mit uns!

Sigrid Seibt und Adrian Sobek

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Kooperationsgespräche in Schlesien

Kooperationen BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011

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Alfred Theisen, der Herausgeber der in Görlitz erscheinenden Zeitschrift „Schlesien heute“, erhielt am 3. September 2011 aus der Hand von Innenminister Schünemann

(rechts der Vizemarschall der Woiwodschaft Niederschlesien, R. Mołon) den Sonderpreisdes Kulturpreises Schlesien des Landes Niedersachsen. HAUS SCHLESIEN war bei der

Festveranstaltung in der Kaiserpfalz zu Goslar vertreten und gratuliert nochmalsherzlich zu dieser verdienten Auszeichnung!

Auf Einladung von Piotr Gerber vom Industrie- und Eisenbahnmuseum in

Königszelt besuchte Präsident Blaschke das „Dampflokomotiven-Wochen ende“ und

überreichte ein Gastgeschenk.

In der Gedenkstube des Eichendorff Kultur- und Begegnungszentrums in Lubowitz. Vonlinks: Nicola Remig, Geschäftsführer Pawel Ryborz, Dr. Albrecht Tyrell.

Die restaurierte Eichendorff-Mühlein Bresnitz/OS

Nach der Teilnahme an der Festveranstaltung zur Verleihung des Kulturprei-ses Schlesien des Landes Niedersachsen weilten Präsident Blaschke, seinStellvertreter Dr. Tyrell und die Leiterin des Dokumentations- und Informa-tionszentrums im HAUS SCHLESIEN, Nicola Remig, vom 3. bis 8. September2011 in Schlesien zu Verhandlungen und Absprachen mit Museen und Ver-tretern anderer kultureller Einrichtungen in Königszelt, Leubus, Jauer, Lan-deshut, Waldenburg, Lubowitz und Görlitz.

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BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011 Kooperationen

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Bei der Führung durch das Gelände der ehemaligen Zeche „Julia“ des Museums für Indus-trie und Technik in Waldenburg, das 2011 und 2012 mit EU-Mitteln zu einem „multikultu-

rellen Technikpark“ umgestaltet wird. Von links: Dr. A. Tyrell, Präsident R. Blaschke,Museumsdirektor K. Szewczyk, Ewa Chomicz vom DFK Waldenburg als Dolmetscherin,

ein Ingenieur, der die Restaurierungsmaßnahmen erläutert.Anschließend informierten uns Vertreter des DFK in dessen Haus in Waldenburg über ih-

re Aktivitäten und ihr Interesse an der Unterstützung ihrer Arbeit.

Adel in Schlesien. Ein europäisches Thema

Buchpräsentation und Vorträge am Mittwoch, 7. Dezember 2011, um 18 Uhr im HAUS SCHLESIEN.

In Kooperation mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa in Potsdam (DKF) und dem Bundesinstitut fürKultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa in Oldenburg (BKGE) veranstaltet das Dokumenta-tions- und Informationszentrum im HAUS SCHLESIEN am Mittwoch, dem 7.12.2011, um 18 Uhr einen Vor-tragsabend zum Thema „Adel in Schlesien“.

Europäisches Kulturbewusstsein und regionale Identität sind keine Widersprüche, sondern ergänzen und ver-binden sich wechselseitig. Diese Erkenntnis wird durch das auf mehrere Jahre angelegte Forschungsprojekt„Adel in Schlesien“ in deutsch-polnisch-tschechischer Kooperation dokumentiert. Das Thema ist wissenschaft-lich hoch aktuell und für die schlesische Geschichte von zentraler Bedeutung. Forschungsergebnisse zum na-tionenübergreifenden Phänomen des Adels stellt eine internationale Wissenschaftlergruppe unter der Leitungvon Prof. Dr. Jan Harasimowicz, Breslau, und Prof. Dr. Matthias Weber, Oldenburg, erstmalig am Beispiel Schle-siens in einer Gesamtschau dar.

Die Vorträge des Abends:Einführung und Vorstellung des Projektes „Adel in Schlesien“durch Prof. Dr. Matthias Weber, Direktor des BKGE,„Schlesien. Raum und Adel“, Prof. Dr. Joachim Bahlcke, Stuttgart,„Adel und Kultur und Kunst“, Prof. Dr. Jan Harasimowicz, Breslau,„Spuren in der Landschaft. Schlösser und Herrenhäuser in Schlesien heute“, Arne Franke M.A., Berlin,Gespräch zum Thema „Schlesischer Adel in der Geschichte und heute“ mit Heinrich Graf von Pfeil, Neuss.

Wir laden Sie und Ihre Freunde herzlich zu diesem Abend in den Eichendorffsaal von HAUS SCHLESIEN ein.Eintritt frei. In der Pause erwartet Sie eine kleine Stärkung.

Dr. Jerzy Kosmaty, Kustos des Technikmu-seums, und Präsident Blaschke. Bei demGespräch im Museum für Industrie undTechnik wurde über Möglichkeiten einer

engeren Zusammenarbeit beraten. Von bei-den Seiten wird zur Zeit eine entsprechende

Absichtserklärung erarbeitet.

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Veranstaltungen BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011

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Der Veranstaltungskalender ab September 2011 bis März 2012

bis 09.10. Sonderausstellung „Zwillingsbrüder“, Malerei und Gedichtevon Dietmar Scholz. (Eichendorffsaal)

25.09. 15h Eröffnung der Sonderausstellung„Ein schlesischer Baumeister im Rheinland"Zum 150. Todesjahr von Ernst Friedrich Zwirner (1802–1861). Mit einem Eröffnungsvortrag der Kuratorin Silke Findeisen und Begleitmusik durch denGitarristen Leonhard Beck.

25.09.2011–05.02.2012 Ausstellungsreihe Schlesische Architekten„Ein schlesischer Baumeister im Rheinland"Ernst Friedrich Zwirner (1802–1861), Vollender des Kölner Doms.Sonderausstellung anlässlich des 150. Todestages des schlesischen Baumeisters (Großer Ausstellungsraum)

09.10. 12-14h FAMILIENBUFFET 23,90 ¤

15.10. 10-15h Kulturwanderung und Ausstellungsführung: Vom Drachenfels nach Heister-bacherrott — auf den Spuren Ernst Friedrich Zwirners im Siebengebirge.Leitung: Dr. Inge Steinsträßer. Treffpunkt: Bahnhof Königswinter. Entgelt: 9,- €.Schriftliche Anmeldung unter Angabe der Veranstaltungsnummer B40108 beider VHS Siebengebirge. Auskunft unter Tel. 02244 / 889-255.Begrenzte Teilnehmerzahl.

16.10. 12-14h FAMILIENBUFFET 23,90 ¤

16.10. 15h Eröffnung der Gastausstellung des Museum des Lebuser Landes, Grünberg:„Von Licht und Land“ – Gemälde von Stefan Chabrowski, im Eichendorffsaal.

16.10.–11.12.2011 „Von Licht und Land“ – Gemälde von Stefan ChabrowskiGastausstellung aus dem Museum des Lebuser Landes, Grünberg(Eichendorffsaal).

23.10. 12-14h FAMILIENBUFFET 23,90 ¤

28.10. 15-16.30h Kinderprogramm in den Herbstferien:Zum Architekten Ernst Friedrich Zwirner.Für Kinder von 4-12 Jahren. Teilnahmegebühr 4 ¤

30.10. 12-14h FAMILIENBUFFET 23,90 ¤

05.11. 14-15.30h Führung: Der Kölner Friedhof Melaten im Lichte der Domvollendung. Leitung:Petra Lentes-Meyer. Treffpunkt: 13.45 Uhr an der Trauerhalle, Piusstraße, Köln,Friedhof Melaten (Eigenanreise). Entgelt: 11,- ¤. Schriftliche Anmeldung erfor-derlich unter Angabe der Veranstaltungsnummer B40109 bei der VHS Siebenge-birge. Details s.o.

06.11. 12-14h FAMILIENBUFFET 23,90 ¤

09.11. 18 h „Durchflug. E.T.A. Hoffmann in Schlesien“. Buchvorstellung in Kooperationmit dem Deutschen Kulturforum Östliches Europa, Potsdam

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BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011 Veranstaltungen

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13.11. 12-14h FAMILIENBUFFET 23,90 ¤

19.11. 15 h Ausstellungsführung zur Zwirner-Ausstellung über die VHS Siebengebirge.

Entgelt: 5,- ¤. Schriftliche Anmeldung erforderlich unter Angabe der Veranstal-

tungsnummer B40107 bei der VHS Siebengebirge. Details s. o.

20.11. 12-14h FAMILIENBUFFET 23,90 ¤

26.11. 15h Ausstellungsführung zur Zwirner-Ausstellung über die VHS Bonn.

Entgelt: 7,50 ¤.

Schriftliche Anmeldung nur bei der VHS Bonn, Wilhelmstr. 34, 53103 Bonn, oder

www.bonn.de/vhs möglich.

27.11. 12-14h ADVENTSBUFFET 27,90 ¤

04.12. 12-14h ADVENTSBUFFET 27,90 ¤

07.12. 18h „Adel in Schlesien“. Vorträge und Buchvorstellung in Kooperation mit dem

Bundesinstitut für Kultur und Geschichte im Östlichen Europa. Vorträge von

Prof. Matthias Weber, Oldenburg; Prof. Joachim Bahlcke, Stuttgart; Prof. Jan Ha-

rasimowicz, Breslau; Arne Franke M.A., Berlin.

11.12. 12-14h ADVENTSBUFFET 27,90 ¤

16.12. 18.30 h Offenes Liedersingen der Chöre der Bergregion im Innenhof von

HAUS SCHLESIEN. Mit Glühwein und anderen Köstlichkeiten.

18.12. 12-14h ADVENTSBUFFET 27,90 ¤

25.12. 12-14.30h Festliches Weihnachtsbuffet 29,90 ¤

26.12. 12-14.30h Festliches Weihnachtsbuffet 29,90 €

08.01.2012 15h Neujahrskonzert. Harfe trifft Querflöte. Mit Konstanze Jarczyk. Eintritt 15,-¤

ermäßigt für Schüler und Studenten 10,- ¤.

22.01.2012 15h Vortrag von Elmar Scheuren, Leiter des Siebengebirgsmuseums, Königswinter,

über den schlesischen Baumeister Ernst Friedrich Zwirner. Eintritt frei.

12.02.-13.05.2012 „Bewegte Farben“. Sonderausstellung mit Gemälden von

Walter Eberhard Loch (1885-1979). (Großer Ausstellungsraum)

24.03.2012 9.30-18h Wanderung vom Rolandsbogen zur Apollinariskirche in Remagen. Leitung: Dr.

Inge Steinsträsser. Treffpunkt: Hauptbahnhof Bonn, Infostand. Entgelt: 26,-¤.

Schriftliche Anmeldung unter Angabe der Veranstaltungsnummer 6462 bei der

VHS Bonn, Wilhelmstr. 34, 53103 Bonn, oder www.bonn.de/vhs.

Begrenzte Teilnehmerzahl.

Bei Buffets gilt folgende Ermäßigung für unsere jungen Gäste: Kinder bis 6 J. frei, bis 12 J. 50 %.

Tischreservierungen unter 02244/886-0 oder 886-261

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Geschäftsführer BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011

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Bericht des Geschäftsführers

Liebe, verehrte Mitglieder unseresHAUS SCHLESIEN, liebe Freundeund Förderer,

nach Beendigung der diesjährigenSommerferien in Nordrhein-Westfa-len befinden wir uns bereits kurz vorden Herbsttagen. Bis heute könnenwir nicht von einem wirklich zufrie-den stellenden Sommer sprechen.Deswegen liegen die Umsätze imInnenhof weit hinter unseren Erwar-tungen zurück. Nur an einzelnenschönen Tagen kann von einem gutenGeschäftsumsatz gesprochen werden.Es stellt sich die Frage, ob der Umsatzdie neuen Tischdecken im Innenhofabdeckt.

Auf Grund unserer großzügigenRäumlichkeiten sind wir jedoch nichtvom Wetter abhängig. So können wirfesthalten, dass wir eine gute Auslas-tung der Veranstaltungsräume haben.Gerade die Wochenenden sind ausge-bucht und bescheren uns einen regenZulauf von Gästen aus Nah und Fern,die wir immer auch auf unser Doku-mentations- und Informationszen-trum verweisen. Insgesamt befindenwir uns auf einem guten wirtschaft-lichen Weg, welcher jedoch immerwieder Ihre Unterstützung für denvoll gemeinnützigen Bereich erfor-dert. Gerade hier müssen wir uns an-strengen, die Rücklagen für notwen-dige Erweiterungsmaßnahmen aufzu-stocken. Denn was wir nicht wollen,ist, Verbindlichkeiten einzugehen,welche nicht überschaubar sind. Da-her an dieser Stelle die Bitte an alleMitglieder und Förderer: Unterstüt-zen Sie weiterhin durch Spenden oderNachlässe Ihr HAUS SCHLESIEN.Damit werden wir langfristig die Kul-tureinrichtung für Schlesien sein,welche von den Gründungsvätern an-gedacht worden ist. Nur hier in Heis-terbacherrott haben die Schlesier Ei-gentum und dies sollte allen Schle-siern bewusst sein.

Das Sommerfest 2011 war den gesam-ten Tag über mit Wasser von oben ge-segnet. Somit konnte der sommerlicheSpaziergang im Park nicht stattfinden.Jedermann sah, dass die Parkflächenvoll durchnässt waren, denn die Zug-maschine für das nostalgische Kin-derkarussell, welches immer auf derTerrasse steht, steckte im weichenBoden unseres Parks fest. Erst amspäten Nachmittag konnte ein Klein-traktor mit Allradantrieb den Wagenherausziehen. Hierfür sei Herrn

Franz Bellinghausen vom Obst- undGemüsehof Siebengebirge recht herz-lich gedankt. Trotz des Regenwetterswar es durch das Zusammenrückenein gemütliches und von Harmoniegeprägtes Fest. Wir saßen eng undwarm im Raum Riesengebirge zusam-men und erzählten, sangen, genossendie Köstlichkeiten der Küche und hör-ten den Blaskapellen aus Oberpleisund aus Uckerrath zu. Ein Fest zumWiederkommen im nächsten Jahr am12.08.2012!

Ein Haus mit 34 Mitarbeiterinnen undMitarbeitern hat natürlich auch im-mer etwas über die Personalsituationzu berichten. Ich versuche, die Fluk-tuation so gering wie möglich zu hal-ten, doch ist der Bereich der Gastro-nomie prädestiniert für eine höhereFluktuation als bei Verwaltungsbe-trieben. Von den vier Auszubilden-den, welche ihre dreijährige Lehrzeitbei uns absolviert haben, haben wirzwei befristet bis Ende des Jahresübernommen. Leider hat uns unserKüchenchef wieder verlassen, da diesvon der Tätigkeit her doch nicht dasRichtige für ihn war. Hierzu könnenwir nur sagen: Schade. So müssen wiruns auf einen neuen Chefkoch ein-stellen. Mit Herrn Martin Quittschau,geboren in Leipzig, hoffen wir wiede-rum eine gute Entscheidung getroffenzu haben. Bitte kommen Sie ins Haus,probieren Sie die Köstlichkeiten undsagen Sie uns Ihre Meinung bzw. ge-ben Ihrem persönlichen Geschmackverbal oder auch schriftlich Ausdruck.Hierauf freue ich mich.

Nun stellt sich natürlich wieder dieFrage, wie geht es weiter und wassteht Besonderes an. Hierzu hat das

Dokumentations- und Informations-zentrum sehr konkret bereits geplantund auch die Termine bis in das Jahr2012 hinein festgelegt sind. Bitte be-achten Sie hierzu unseren Veranstal-tungskalender in der Mitte dieserAusgabe.

Ein Wichtiges im geschäftlichen Be-reich ist, dass insbesondere der Gas-tronomiebereich die geplanten Zah-len für das Jahr 2011 erreicht und dasErgebnis 2011 wiederum mit einempositiven Ergebnis abschließt. Zurzeitbewegen wir uns im geplanten Bud-getbereich und vieles deutet daraufhin, dass wir dieses Ziel erreichenwerden. In den Monaten Novemberund Dezember 2011 haben wir bereitswieder Studentengruppen aus Schle-sien zu Gast im Hause, die sich überdie mannigfachen Themen der ver-trauensvollen Zusammenarbeit unddes gemeinsamen Austausches infor-mieren. Die Betreuung wird wiede-rum wie in den Jahren zuvor unserVorstandsmitglied Herr Adrian Sobekübernehmen.

Für alle Wanderer sei noch erwähnt,dass der Kapellenwanderweg am11.09.2011 vom HAUS SCHLESIENaus eröffnet worden ist. Ein besonde-res Anliegen hierbei ist, dass die Ver-bindung von HAUS SCHLESIEN inder Bergregion von Königswinter wei-ter verwurzelt und verbessert wird.

Abschließend möchte ich Sie allewiederum ins HAUS SCHLESIENeinladen. Bei Besuchen mit Ihren Fa-milien können Sie bei Ihren Kindernund Kindeskindern den Grundsteinfür die Begeisterung für das schöneSchlesien legen oder auch festigen.Was wir dazu beitragen können, tunwir gerne. Sprechen Sie mich an oderschreiben Sie mir, damit wir IhrenWünschen nachgehen können.

Zu guter Letzt wünsche ich Ihnen Ge-sundheit und Wohlergehen bis zumWiedersehen im HAUS SCHLESIEN

Ihr Heinz Stirken

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BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011 Diskussionsbeitrag /Studenten

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Auf nach Breslau. Zur Zukunftder Schlesiertreffen

Seit 1951 sind die in Abständen voneinem oder zwei Jahren stattfinden-den Vertriebenentreffen fester Be-standteil des politischen Lebens. Er-wähnt seien hier die Pfingsttreffender Sudetendeutschen und der Ost-preußen, während die Treffen derSchlesier, organisiert durch dieLandsmannschaft Schlesien, vor al-lem in den achtziger Jahren des letz-ten Jahrhunderts Beachtung fanden.Der bayerische MinisterpräsidentFranz-Josef Strauß trat bei den Schle-siern ebenso auf wie der damaligeBundeskanzler Helmut Kohl. Erneutin die Schlagzeilen geriet dasDeutschlandtreffen der Schlesier beiseinem letzten Treffen 2011 in Han-nover, als der niedersächsische Minis-terpräsident David McAllister (CDU)während der Rede des Bundesvorsit-zenden Rudi Pawelka die Messehalleverließ.

Inzwischen kann man feststellen, dassdie Zeit der großen Treffens vorbei ist:Wer durch die Halle des Treffen ging,sah, dass die Menschen der Erlebnis-generation immer weniger werden,und in zwei Jahren werden es nochweniger sein. Andere Wege müsseneingeschlagen werden, um dem tradi-tionsreichen Treffen neue Impulse zuverleihen. Hierzu gehört auch dieWahl des Ortes. Warum sollte mansich nicht in Breslau versammeln? DerVerband der deutschen Gesellschaf-ten in Polen (VdG) zeigt mit seinenbisher zweimal durchgeführten Kul-turfestivals, wie es geht. Warum alsonicht ein gemeinsames kulturellesSchlesier–Treffen, bei dem es noch zueiner Begegnung von Vertretern derErlebnisgeneration, die das deutscheSchlesien kannten, mit den heutigenBewohnern kommen könnte.

Auf beiden Seiten werden Deutscheund Polen über den eigenen Schattenspringen müssen - zu bedenken ist je-doch, dass in den 65 Jahren seit Fluchtund Vertreibung die dritte Generationvon Polen in Schlesien aufwächst, diedamit dort selbstverständlich ein Hei-matrecht erworben hat. Breslau bietetviele Vorteile: Zum einen entstand inder Bevölkerung Niederschlesiens inden letzten Jahren eine Schlesien-Re-naissance; der schlesische Adler ziertals Aufkleber mit dem Satz „Ich binNiederschlesier“ immer mehr polni-sche Autos; die Stadt hat sich in denletzten Jahren zu einer Metropole voneuropäischem Rang entwickelt und

mit der Jahrhunderthalle und derMesse verfügt sie über geeigneteRäumlichkeiten, um solch ein Treffenzu bewerkstelligen. Das niederschle-sische Görlitz ist zwei Autostundenentfernt, die Wojewodschaft Oppeln,in der die deutsche Volksgruppe etwa30 Prozent der Einwohner stellt, liegtnur 80 Kilometer entfernt, und auchin Tschechien, in der Gegend umTroppau, ist ein starkes Interesse anSchlesien festzustellen.

Seit 1999 gibt es in der TschechischenRepublik auch offiziell eine schlesi-sche Nationalität: 50.000 Personenhaben sich bereits dazu bekannt. „Ausalter Wurzel neue Kraft“ - dieserWahlspruch könnte auch für Schle-siens Jugend neue Bedeutung gewin-nen, denn gerade in der Oppelner Re-gion, aus der sich inzwischen wie vorhundert Jahren hauptsächlich jungeMenschen als Arbeiter in Deutsch-land, Holland und Belgien verdingen,wäre es wichtig, dass Traditionen wie-der lebendig werden, um die Verwur-zelung in der Gemeinschaft und derHeimat zu stärken. Glaube, Sitte, Hei-mat könnten, der heutigen Zeit ange-passt, beim Neuanfang die tragendenSäulen dieser Gemeinschaft werden.

Adrian Sobek

Die Studenten und jungen Grund-schul- bzw. Gymnasiallehrer erlebenwährend ihrer einwöchigen Aufent-halte in Deutschland abwechslungs-reiche Programme mit Vorträgen, Be-sichtigungen, Schulbesuchen undDiskussionsrunden.

So auch die nunmehr 100. Seminar-gruppe, zu der 30 Studentinnen undStudenten der Universität Zielona Gó-ra/Grünberg gehörten. Auch diesmalhaben Nicola Remig, Leiterin des Do-kumentations- und Informationszen-trums für schlesische Landeskunde,sowie Volker Knoerich, Ministerialdi-rigent a.D., und Adrian Sobek, Vor-standsmitglied, den Programmablaufder „Schlesischen Begegnungen“ in-haltlich abgestimmt. Es gab informati-ve Vorträge zu Themen wie „Kulturel-le und grenzüberschreitende Arbeitdes Dokumentations- und Informa-tionszentrums für schlesische Lan-deskunde“ von Nicola Remig, „Gesell-schaftspolitische Infos für Jedermann– die Arbeit der Bundeszentrale fürpolitische Bildung“ von Detlev De-chant und „Die EU-Osterweiterung.Was verspricht sich Polen von derMitgliedschaft in der EU?“ von Prof.Dr. H.J. Küsters.

Im Besichtigungsprogramm standenEinrichtungen wie die Bundeszentra-le für politische Bildung und dasHaus der Geschichte in Bonn, dieStiftung Konrad-Adenauer-Haus inBad Honnef-Rhöndorf, das PolnischeGeneralkonsulat in Köln und dasOberschlesische Landesmuseum inRatingen-Hösel.

Zum Abschluss ihres Kompaktlehr-ganges trafen sich die Studenten der„Jubiläumsgruppe“ im Eichendorff-saal von Haus Schlesien, um in Anwe-senheit von Betreuern und Veranstal-tern ihre Berichte vorzustellen. Sie re-ferierten in fünf Arbeitskreisen überinteressante historische und aktuelleBrennpunktthemen wie „Kriege inund um Schlesien“, „Die Abkommenvon Jalta und Potsdam“, „Flucht undVertreibung“, „Europäische Einigung“und „Die Wirtschaft folgt der Politik“.Wesentliche Grundlagen für die in-haltliche Arbeit an den Referaten bil-deten auch hier die hausinternenStrukturen, die Bibliothek und nichtzuletzt der Ausstellungsbereich. ZumZeitpunkt des einwöchigen Aufent-haltes war die zweisprachige Doku-mentation „Exodus des Bartschtals –Vertreibungen, Umsiedlungen undNeuanfang von Deutschen und Polen“zu besichtigen.

„Jubiläumsgruppe“ aus ZielonaGóra/Grünberg

100. Studentenseminar: Rückblickauf nahezu fünfzehn Jahre Studen-tenaustausch-Projekte im HausSchlesien in Königswinter.

Polnische und tschechische Germa-nistik- und Geschichtsstudenten neh-men seit 1996 regelmäßig an den„Schlesischen Begegnungen“ im HausSchlesien – Deutsches Kultur- undBildungszentrum e.V. – teil. Die vomBundesministerium des Innern geför-derte grenzüberschreitende Maßnah-me der verständigungspolitischen Be-gegnungen wird von den Hochschulenoffiziell für den Bachelor-Studienganganerkannt. Jeder Seminar-Teilneh-mer erhält einen Leistungsnachweisvon der Akademie Haus Schlesien.Regelmäßige Partner des Koopera-tions-Projektes sind seit vielen Jahrenvor allem Hochschulen und Fach-hochschulen sowie Lehrerkollegs ausBreslau, Oppeln, Ratibor, Grünberg,Waldenburg, Tschenstochau, Trop-pau, Hirschberg und Neisse.

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Studenten / Rückblick BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011

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Die Jugendlichen aus Grünberg – dieübrigens in Begleitung ihres LehrersPiotr Kricki angereist waren – bewie-sen mit ihren multimedial unterstütz-ten Vorträgen, dass sie sich in demeinwöchigen Seminar viele neueKenntnisse angeeignet und auch ihreSprachkompetenz erweitert haben.Als besondere Herausforderung galtdie Präsentation der Vorträge in deut-scher Sprache.

Die meisten Grünberger haben näm-lich Deutsch nur in der Schule alsFremdsprache gelernt. Wie einige derjungen Menschen verrieten, hattensie vor ihrer ersten Reise nachDeutschland die Sprachbarriere als

ein schwieriges Problem eingeschätzt.Nur bei den Studentengruppen ausoberschlesischen Regionen hat der ei-ne oder andere Deutsch von denGroßeltern gelernt.

Ein ganz wichtiges Anliegen der Stu-denten, war – wie auch bei den bishe-rigen Gruppen – der Dialog und Aus-tausch mit deutschen Altersgenossen.„Die Deutschen sind nicht viel andersals wir. Wir haben so manche Ge-meinsamkeiten entdeckt“, verrietMalvina Dabrowska, eine der jungenSeminarteilnehmerinnen.

Die Germanistik-Studentin KatarzynaCierpiat wiederum war froh und

dankbar, dass sie die Möglichkeit be-kommen hat, neue Daten und Faktenaus der deutschen Geschichte imBonner Haus der Geschichte zu ent-decken. Interessant waren auch dieAspekte der Integration von MillionenFlüchtlingen und Vertriebenen in dieBundesrepublik Deutschland.

Rückblickend stellen die Veranstalterund Seminarbetreuer von HAUSSCHLESIEN zufrieden fest, dass diegrenzüberschreitenden Projekte einesinnvolle und nachhaltige Investitionin die Zukunft darstellen und zugleichals ein wichtiger Beitrag zur deutsch-polnischen bzw. zur deutsch-tsche-chischen Verständigung zu verstehensind.

Die Programme prägen weitgehenddas Bild der Studenten von den ge-sellschaftlichen, politischen und kul-turellen Strukturen in Deutschland.Die Gespräche mit Angehörigen derErlebnisgeneration der Vertriebenenwiederum bewirkten gegenseitigesVerstehen und den Abbau von Vorur-teilen auf beiden Seiten. Die Arbeitwird mit viel Engagement und Zuver-sicht fortgesetzt. In diesem Frühjahrwerden weitere Studentengruppenaus Breslau, Ratibor und Hirschbergim Haus Schlesien zu Gast sein.

Dieter Göllner

Quelle: Kulturpolitische Korrespon-denz Ausgabe 1306, März 2011 – HausSchlesien: Studentenaustausch

Die 100. Studentengruppe im HAUS SCHLESIEN:Germanisten der Universität Grünberg. Foto: Dieter Göllner

Musischer Dreiklangmit Dietmar Scholz

Bei leider ungemütlichem Wetter fan-den sich am Sonntag, dem 19. Juni,zahlreiche Freunde des MalerDichtersDietmar Scholz im Eichendorffsaalzusammen. HAUS SCHLESIEN undDietmar Scholz hatten zu einem „Mu-sischen Dreiklang“ eingeladen. Scholzlas seine Gedichte, darunter „MeinDorf“ und „Farben“, und zeigte zu-gleich Gemälde, beides musikalischumrahmt vom Gitarrenspiel des eme-ritierten Musikprofessors LeonhardBeck. Die wechselvollen Gitarren-klänge passten hervorragend zu denGedichten, die Gemälde bekamenneue Interpretationsimpulse.

Die Gedichte ergänzte der 1933 in Ku-nitz, Kreis Liegnitz, geborene DietmarScholz durch die Erzählungen und die

Kindheitserinnerungen zur Fluchtaus Schlesien. Hinter der Überschrift„In unseren Tagen!“ verstecken sichErinnerungen des 8jährigen Dietmarrund um die Zeit der Flucht. Dabei istdie Erzählperspektive die des Kindes,das sich zum Beispiel Gedanken umeine drohende Bestrafung durch dieEltern macht, die jedoch im Trubelder Vertreibung „zum Glück“ unter-geht. Weitere traurige Ereignisse ausdieser Zeit bekommen, aus der Er-zählperspektive des Kindes erzählt,trotz der Tragik einen leicht humoris-tischen Anklang.

Nach dem musischen Dreiklang hat-ten die Besucher noch Gelegenheit zuGesprächen mit Dietmar Scholz undzur Besichtigung der Gemälde. DieAusstellung ist noch bis zum 9. Okt-ober 2011 zu sehen. Verschiedene Ge-dichtbände von Dietmar Scholz kön-

nen im HAUS SCHLESIEN erworbenwerden.

Alexandra Marquetant

Prof. Leonhard Beck und Dietmar Scholz

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BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011 Heimatsammlungen / Testament

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Handreichung für schlesischeHeimatsammlungen

Im Rahmen des Projekts zur Beratungschlesischer Heimatsammlungen amHAUS SCHLESIEN erschien im Juni2011 eine Broschüre zur Orientierungund Unterstützung der Betreiber. Zieldes Projektes ist, durch konkrete Be-ratung die Sammlungen an ihren der-zeitigen Orten zu bewahren.

Unter dem Titel „Handreichung fürdie Betreiber schlesischer Heimat-sammlungen“ werden zunächst ak-tuelle Aktivitäten auf Bundes- undLänderebene zur Unterstützung derHeimatsammlungen skizziert. Derpraktische Teil der Broschüre beginntmit einer Anleitung zu Registrierungund Inventarisierung. Die sachge-rechte Lagerung und Präsentationvon Exponaten steht im Mittelpunkteines weiteren der durchweg von Ex-perten verfassten Artikel. SpezielleAspekte der objektbezogenen bzw.historisch orientierten Präsentationwerden gesondert dargestellt. Wichti-ge Hinweise zu Möglichkeiten der Öf-fentlichkeitsarbeit für schlesischeHeimatsammlungen finden sich in ei-nem weiteren Aufsatz. Ergänzt wirddie Handreichung durch Literaturhin-weise sowie eine umfangreicheAdressenliste wichtiger Ansprech-partner.

Nach Ankündigungen in der schlesi-schen Presse erfreut sich die Hand-reichung seit ihrem Erscheinen star-ker Nachfrage. Die Betreiber schlesi-scher Heimatsammlungen zeigtensich erfreut über die zahlreichenpraktischen Hinweise und über dieAnwendbarkeit der Tipps in der täg-lichen Arbeit.

Die Handreichung ist gratis zu bezie-hen über: Dorothee Herbert,HAUS SCHLESIEN,Dollendorfer Str. 412,53639 Königswinter-Heisterbacherrott,Tel.: 02244/886-234, [email protected]

Dorothee Herbert

Zur Zukunft derHeimatsammlungen

Am 15. und 16. November 2011 findetbereits zum dritten Mal eine Tagungzur Beratung der Betreiber der schle-sischen Heimatsammlungen statt.

Schon die beiden ersten Veranstal-tungen im Herbst 2010 und im Früh-jahr 2011 stießen auf großes Interes-se. Auch diesmal wurden in der Vor-bereitung Anregungen und Bedürf-nisse der Teilnehmer berücksichtigt.

Zentrales Thema ist diesmal die Zu-kunftssicherung der Sammlungen.Am ersten Veranstaltungstag stehenmoderne Möglichkeiten der Mu-seumsdidaktik, des Medieneinsatzesund der Museumssoftware sowie derVernetzung kleinerer Sammlungenim Mittelpunkt.

In einem zweiten Block werden wiruns mit juristischen Fragen im Hin-blick auf Leihverträge, Schenkungen,Wertermittlung von Exponaten undrechtliche Anforderungen bei derÜbergabe einer Sammlung an eineKommune befassen.

Für auswärtige Gäste bietet HAUSSCHLESIEN Übernachtungsmöglich-keiten an. Anmeldungen und Reser-vierungen bitte an:

Dorothee Herbert,HAUS SCHLESIEN,Dollendorfer Str. 412,53639 Königswinter-Heisterbacherrott,Tel.: 02244/886-234, [email protected]

Dorothee Herbert

Sichern Sie die Zukunftvon HAUS SCHLESIEN!

HAUS SCHLESIEN braucht zur Be-standssicherung auf lange Sicht dau-erhafte Unterstützung aus den schle-sischen Reihen. Dazu können Sie invielfältiger Form beitragen. Möglich-keiten sind neben der Schenkung zumBeispiel:

1. Der Verein HAUS SCHLESIENkann im Testament als Erbe ein-gesetzt werden, sei es für die ge-samte Hinterlassenschaft oder alsMiterbe für einen Teil des Vermö-gens.

2. Der Verein HAUS SCHLESIENwird im Testament nicht als Erbeoder Miterbe eingesetzt, sondernihm wird eine Zuwendung ausdem Nachlass zugedacht, ein so-genanntes Vermächtnis. Dem oderden Erben wird also aufgegeben,aus dem Nachlass bestimmte Ver-mögensvorteile dem von Ihnen be-

stimmten Vermächtnisnehmer zu-zuwenden. Ein Vermächtnis kannz.B. aus einem bestimmten Geld-betrag oder einem Sachgegenstandoder einem anderen Vermögens-wert bestehen.

3. Der Verein HAUS SCHLESIEN er-hält als testamentarisches Ver-mächtnis einen Geldbetrag, dermit einer Auflage verbunden ist,zum Beispiel darüber, dass und wieim HAUS SCHLESIEN an denVermächtnisgeber erinnert werdensoll.

Solche Verfügungen zugunsten vonHAUS SCHLESIEN sind nur dannwirksam, wenn sie rechtsverbindlichsind.

Die Rechtsverbindlichkeit erlangenSie als Einzelperson schon, wenn SieIhr Testament vollständig eigenhän-dig niederschreiben und es mit Ort,Datum und Unterschrift versehen.Beim Ehegatten- oder Gemein-schaftstestament genügt es, wennein Ehegatte das Testament schreibtund unterschreibt und der andere eslediglich unterschreibt.

Beachten Sie bitte, dass bloße mündli-che oder formlose schriftliche Wei-sungen wie auch maschinenschriftli-che Anhänge an ein handschriftlichesTestament nicht rechtsverbindlichsind. Die Erfüllung solcher Weisun-gen des Erblassers stünde allein imBelieben dessen, demgegenüber siegeäußert worden sind.

Ein gültiges Testament können Ein-zelpersonen und Ehegatten selbstver-ständlich auch durch einen Notar er-richten lassen.

Hilfreich für das HAUS SCHLESIENist auch, wenn in Todesanzeigen an-stelle von Blumen und Kranzspendenzu Spenden für das HAUS SCHLE-SIEN aufgerufen wird.

Alle Spenden sind steuerlich absetz-bar, weil HAUS SCHLESIEN als ge-meinnütziger Verein auf Wunsch Zu-wendungsbestätigungen ausstellenkann.

So helfen Sie mit, dass ein StückSchlesien weiterlebt!

Falls Sie Fragen haben, stehen wir Ih-nen gern zur Verfügung (PräsidentBlaschke über Telefon 02131/120244,oder Geschäftsführung: Tel. 02244 –886 222).

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Rückblick BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011

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Dokumente und Bilder ausder Geschichte von HAUSSCHLESIEN (11. Folge)Zusammengestellt vonDr. Albrecht Tyrell

Im fünften Jahr seine Bemühungen umdie Gründung eines schlesischen Be-gegnungs- und Kulturzentrums (s. Fol-ge 1-4) und nach mehr als einem Jahrder Verhandlungen mit der Stadt Kö-nigswinter (s. Folge 5-8) erwarb derVerein Haus Schlesien am 22. Juni1978 den Fronhof in Heisterbacherrott.Durch die Spenden Tausender von hei-matverbundenen Schlesiern war inzwi-schen ein finanzieller Grundstock ent-standen, der es dem Vorstand ermög-lichte, umgehend die ersten dringlichenSanierungsmaßnahmen einzuleiten.

Aus dem Protokoll der Vor-standssitzung vom 29. 8.1978

Nach kurzem Sachbericht von Dr.Schneider, auch über die Proteste ausHannover, Bayern und Stuttgart, be-richtete Dr. Hupka über großeSchwierigkeiten mit der Landesgrup-pe Niedersachsen, die sogar ein eige-nes Haus erwäge. Die Gewinnung al-ler gutwilligen Kräfte scheint amehesten durch regelmäßig sichwiederholende Erfolgsmeldungenmöglich. So soll verfahren werden.

Aus dem Protokoll der Vor-standssitzung vom 21.9.1978

1. Sanierung des Dachstuhls. Archi-tekt Sapia hat einen Preisvergleichvon drei Dachdeckern (...) erstellt. DerVorstand schließt sich seinem Vor-schlag für Beauftragung der FirmaHartmann an, obwohl deren Angebotfür die drei Vorderhäuser um DM265,- teurer ist. Ortsnähe, besondereKenntnis des Dachstuhls aus früherenReparaturen, Eindruck persönlicherZuverlässigkeit, Empfehlungen spre-chen für den Pommern. Der Vorstandentschließt sich weiter, alle drei Häu-ser in einem Zug zu reparieren, sowiedas Dach mit Moselschiefer zu decken(fast doppelte Haltbarkeit gegenüber

spanischem Schiefer). Ziegelabde-ckung scheidet aus, sie würde demCharakter des Hauses widersprechen.Für Schieferabdeckung sprach sichauch klar der mit uns zur Baustellegekommene Vertreter (Dr. Schulze)des Landeskonservators aus. Ein Zu-schuss von 40 bis 50 TDM scheint ihmmöglich. Alsbaldige und zwar mehrfa-che Antragstellung, je nach dem Fort-gang der Arbeiten, sind vorzusehen.

Die Dachstuhlarbeiten sollen einbe-ziehen die Erneuerung des Dachbo-dens, die unbedingt notwendige Im-prägnierung und Holzschutz (hier -

über liegt das Gutachten einer Fach-firma vor), sowie die Zimmermanns-arbeiten. Der Vorstand beschließt indiesem Sinne. ...

2. Architektenbestimmung für die Sa-nierung der drei Straßengebäude. Dr.Schneider legt einen Preisspiegel vor.Bei Annahme eines Wertvolumensvon 1 Mio. DM liegt die Honoraranga-be der 5 angesprochenen Architektenzwischen 50 und 57 TDM. ...

3. Die Eröffnungsbegegnung am15.10. wurde nur kurz besprochen. Al-le Punkte unseres Vorbereitungsmo-

Wie es anfing, wie es weiterging…Wie es anfing, wie es weiterging…

Das Hauptgebäude am 15. 10.1978, dem Tag der Feierstunde,

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BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011 Rückblick

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saiks scheinen in sicherer Hand. Einevon Herrn Müller-Kox organisierteAbordnung der [Brückenberger]Trachtengruppe unterzog sich erfolg-reich einer ersten totalen Reinigungs-aufgabe von Herrenhaus und Seiten-gebäude. Einladungslisten sind mitder Gemeinde und uns abgesprochen....

Rundschreiben des Vorstandsan die Mitglieder des Vereins,28.9.1978

Sie werden mit Recht sagen, es seihöchste Zeit, dass der Vorstand vonsich hören lässt! Aber Sie werden si-cher Nachsicht entgegenbringen,wenn wir berichten, dass der Vor-stand unermüdlich tätig war, unse-rem Ziel, der Ausfindigmachung unddem Erwerb eines geeigneten Objek-tes für die Errichtung des HausesSchlesien näherzukommen.

Wir haben lange erwogen, wo ein sol-ches Haus optimal seinen Sitz habenkönnte. Alle uns bekanntgewordenenProjekte wurden geprüft. Die Ent-scheidung drängte bei Berücksichti-gung aller Umstände, der politischenStrahlwirkung, der geographischenLage, der optimalen Erfüllung der miteinem Haus Schlesien verbundenenAufgaben, zuletzt auch unter demwichtigen Gesichtspunkt der Einnah-men- und Ausgabenrechnung, zu demBonner Raum. Hier fanden wir denFronhof, ein in den Grundfesten aufdas Mittelalter zurückgehender Ge-bäudekomplex, der einem alten schle-sischen Gutshof ähnelt. Hierüberschrieb Professor Klöden den beilie-genden, mit einem Bild des Fronhofsversehenen Spendenaufruf, der je-derzeit abgerufen werden kann.

...

Das Projekt ist keine kleine beschei-dene Lösung.Wir streben eine Lösungan, die dem schlesischen Land undseinen Bewohnern zur Zierde gerei-chen soll. Der Kontakt mit der ortsan-sässigen Bevölkerung, wo mehrereschlesische Familien ihren Sitz heutehaben und einen sehr guten Ruf ge-nießen, ist ausgezeichnet. Dies giltebenso für unser Verhältnis zur Stadt-gemeinde und deren Vertretern.

Die Kosten für die Wiederinstandset-zung des im Mauerwerk soliden unddurchaus brauchbaren Gebäudes, dasübrigens in seinem vorderen Teil alsdenkmalswert bezeichnet wird – wir

übernahmen die Verpflichtung, dieseAnsicht in ihrer Struktur zu erhalten –werden sicher beträchtlich sein. Ohnedie Mittel für die Einrichtung selbstdürfte der Aufwand einschließlich desKaufpreises mit insgesamt 2 Mio DMnicht überschätzt sein. ...

Das eigene Finanzpotential hat be-reits die 700.000,– DM-Marke über-schritten. Zusammen mit der Mög-lichkeit der Inanspruchnahme ange-sparter Bausparhypotheken und mitder Finanzhilfe des Landeskonserva-tors wären 1 Mio DM verfügbar.Selbstredend muss aber unser Bemü-hen primär darauf zielen, möglichstviel aus eigener Kraft zu sichern. Inden letzten zwei Jahren gingen jähr-lich je 130 bis 135.000,– DM Spendenein. Das Jahr 1978 wird dieses Ergeb-nis voraussichtlich übertreffen. ...

Nach unserem Kaufvertrag sind wirmit der Durchführung der Instandset-zung zeitlich nicht gedrängt. DerHaupttrakt soll vereinbarungsgemäßbinnen eines Jahres begonnen wer-den und nach weiteren drei Jahrenfertiggestellt sein. Für die anderenGebäudeteile gilt eine weitere Mehr-jahresfrist. Wir hoffen sehr, sie nichtausnützen zu müssen, sondern schon

Ende 1979 mit einer beschränktenTeilnehmerzahl von etwa 30 PersonenTagungen veranstalten zu können.

Am Sonntag, dem 15.Oktober 1978,vormittags 11.00 Uhr haben wir dieVertreter der Stadt Königswinter, dar-unter jene Herren, mit denen wir denKaufvertrag beraten, abgestimmt undvereinbart haben, sowie die politischenKräfte des Raumes zu einer Stunde derBegegnung und des Dankes in denFronhof gebeten. Hierzu laden wir un-sere Mitglieder mit besonderer Freudeund in der Erwartung, dass die Teil-nahme doch einer größeren Zahl vonIhnen möglich sein wird, ein. ...

Die Wiederherstellung und Reparaturdes Dachstuhles ist bereits in Auftraggegeben, alle anderen Arbeiten sindin Vorbereitung.

Wir erbitten zu allem die mitdenken-de Hilfe unserer Mitglieder. SparenSie nicht an Anregungen, lassen SieIhre Phantasie in jede Richtung wal-ten, denken Sie auch an die Anschrif-ten schlesischer Handwerksbetriebe,welche bereit wären, uns bevorzugt zuunterstützen. Gerade hierauf werdenwir dringend angewiesen sein, um dieGesamtkosten in Grenzen zu halten.

... und im November 1978 nach dem Beginn der Dachdeckerarbeiten

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Mitglieder BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011

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Ein herzliches Willkommenunseren neuen Mitgliedern

Wolfgang Abel, Maria-Luise Bleser,Irmgard Seifert, Hubert und ElsbethDalheimer, BundesheimatgruppeStadt und Kreis Ohlau e.V., SigurdSchneider, Peter Iwan, GertraudeDiessl, Wolfgang Lehmann, HerthaThiel.

Geworben durch

Reinhard Blaschke, Annaluise Preuß,Sigrid Seibt, Heinz Stirken.

Mit den Angehörigentrauern wir um

Wally Albrecht, Klaus Baumgarten,Elisabeth Bujok, Edeltraut Fritschka,Wilhelm Grave, Prof. Dr. Lothar Hoff-mann-Erbrecht, Beatrix v. Holleuffer,Anneliese Leven, Marianne Rose,Charlotte Siegmund, Wolfgang Zorn.

Runde Geburtstag im Oktober

Rose Büttner, Joachim Mentzel, Dag-mar Scholz, Dr. Albrecht Tyrell.

Runde Geburtstageim November

Gisela Brand, Hans Joachim Knappe,Wolfram Leonhardt, Horst Zlobinski.

Runde Geburtstageim Dezember

Margot Beckstein, Peter Börner, Dr.Manfred Ditsche, Anneliese Kalk-mann, Gertrud Kiesewalter.

Reguläre Spenderliste vom1. Juni bis 31. August 2011

Alfred Althen, Hans Georg Bach-mann, Prof. Dr. Winfried Baumgart,Aribert Beck, Rita Bernd, ManfredBirgmeier, Dr. Karl-Ernst Blieske, Ar-min Bloens, Hans-Ulrich Bormann,Dr. Eckart von Braun, Inge Braun,Werner Brosswitz, Ilse Conrad, Ger-traude Diessl, Margaret Ellerich, EdithFaerber, Dr. Robert Feldmann, Chris-ta Fleischer, Dr. Gerd Flieger, Marian-ne Förster, Carl-Heinz Freytag, Ger-trud Froch, Ernst und Ingeborg Gelke,Annemaria Goldemann, Silvia Gram-lich, Heinz Großmann, Freiherr Otto

von Grotthuss, Ruth Gruettner, Doro-thea Gürtler, Johanna Hartmann, Dr.Joachim Heidrich, Helmut J. Herde,Irmgard Herrmann, Werner Hoff-mann, Dieter Hoinkis, Ingeborg Holl-stein, Dr. Angela Hubrich, MargotIgel, Brigitte Kahre, Peter-Karl Kie-fer, Gertrud Klaucke, Werner undRuth Klein, Joachim Kleinert, Gabrie-le Kluge, Dorothea Knopsmeier, Bar-bara Koffmane, Ingetraut Köhler,Dipl.-Ing. Günter Koschany, GerdaKotalla, Günther Kowalczyk, Otto undIlse Kullmann, Anne Kuschel, AgatheLaist, Karl-Heinz Leuthold, Lands-mannschaft Schlesien KreisgruppeLeverkusen, Prof. Dr. Heinrich Liehr,Helmut Makein, Günter und KätheMenzel, Reinhold Miketta, EdeltraudMüller, Margret Neumann, WolfgangObst, Dr. Wiegand Chr. Pabsch, An-nette Paffrath, Holger Parplies, Jür-gen Pralle, Hiltraud Rieger, Oberstu-dienrat Hubert Salbert, Georg Sand-mann, Thomas Scherer, UrsulaScherler, Dr. Hans Joachim Schiche,Margarete Schmitz, Hanna Schmo-linski für die Peterswaldauer Heimat-freunde, Charlotte Schneider, Dr. Jo-hannes Scholz, Kriemhild und Rein-hard Scholz, Margarete Scholz, Ans-gar Schweikert, Helga Seifert, RenateSeume, Rosemarie Slonski, Dr. Joa-chim Sobotta, Dr. Eberhard Sperling-Benthe, Willi Stephan, Dora Stiller,Dr. Werner Stumpfe, Dr. HildbrechtTamm, Dieter Thierse, Ruth Timm,Prof. Dr. Klaus Töpfer, Christoph vonTresckow, Margarete Tscharncke,Margund Tschiedert-Petzsch, Ger-hard Ulke, Susanne Ulrich, WaltraudWahner, Rita Walla, Edith Weber,Manfred Weigmann, Herta Weikert,Edith Weißhuhn, Ursula und BertramWelz, Anni und Reinhard Wende, Dr.Hans-Joachim Werner, BernhardWiechulla, Josef Wiegelmann, Barba-ra Winde, Heinrich Windelen, Elfrie-de Winkler, Altbischof Klaus Wollen-weber, Franz Wolscht für die Heimat-gemeinde Krummöls.

Sonderspendenliste vom 1. Junibis 31. August 2011

Manfred Endreß für Landsmann-schaft Schlesien Kreisgruppe Biele-feld, Hans Eifler für die Ost- undMitteldeutsche Vereinigung Rhein-Sieg, Ralph Elsner, Günter Elze, Fa-milie Wolf Reiner Langner, KarlheinzSpallek, Gerda Stock.

Unserer ehrenamtlichen Mitgliederbetreue-rin, Frau Sigrid Seibt, ist am 27. August

2011 im Rahmen der Landesdelegiertenver-sammlung NRW der Landsmannschaft

Schlesien für ihr langjähriges Engagementinsbesondere in der Landesfrauengruppe

NRW das Schlesierkreuz verliehen worden.Wir gratulieren ihr herzlich zu dieser höch-sten Auszeichnung, welche die Landsmann-

schaft vergibt.

WIR BRAUCHEN

HILFE!

FÜR VIELFÄLTI-

GE AUFGABEN

IN UNSEREM

HAUS, AUCH FÜR

HANDWERKLI-

CHE ARBEITEN,

SUCHEN WIR EH-

RENAMTLICHE

MITARBEI-

TER/INNEN AUS

DER NÄHEREN

UMGEBUNG.

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BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011 Verschiedenes

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Eine nette Geschichte

In der Babywiege der im HAUS SCHLESIEN befindlichen HohenlimburgerHeimatstube liegt ein kleines Bübchen. Um ihm die Einsamkeit etwas zu mil-dern, wird ihm ein „Tunzla“ beigelegt. Zu diesem „Tunzla“ hat die Stifterin,Frau Dorothea Weniger, einige Zeilen geschrieben:

Immer mehr Begriffe und Bezeichnungen für verschiedene Sachen, die in un-serer schlesischen Heimat selbstverständlich waren, die wir täglich benutzenund gebrauchen, gehen mit der fortschreitenden Zeit verloren und geraten inVergessenheit.

Hier möchte ich an das „Tunzla“ erinnern.

Das „Tunzla“

Als wir am 14. August „Stefan“ zur Wiege getragen,hörte ich eine Besucherin sagen:

„Ach, wie wäre es doch nett,wenn der Kleine auch ein ‚Tunzla‘ hätt!“

Liebe Freunde, Ihr müsst wissen,früher hatte fast jedes Schlesierkind ein ‚Tunzlakissen‘Das war gut zum Kuscheln – zum Nuckeln – zum Lieben

und das hatte immer im Bettchen zu liegen.

Da fiel mir wieder eine Begebenheit ein:1945 mußten wir weg von unserem Daheim.

Auf dem Fluchtweg hatten wir endlich nach aufregenden Stundeneine Schlafstätte in einer zerbombten Schule gefunden.

42 Menschen lagen auf Stroh – dicht an dicht,aber mein Bruder machte Theater und schlief nicht.

Mutter meinte: „Du bist doch sooo müde – nun schlaf endlich ein!Morgen früh müssen wir weiter – da musst Du wieder frisch sein!“

Da weinte und schluchzte der kleine Knabe:„Ich kann doch nicht schlafen, weil ich mein ‚Tunzla‘ nicht habe.“

Diese Begebenheit fiel mir jetzt wieder einund deshalb soll „Stefan“ nicht ohne „Tunzla“ sein.

Ich möchte helfen, schlesische Tradition zu bewahren,und darum soll er sein „Tunzla“ haben.

Dorothea Weniger geb. Stefan

Breslauer Jahre

Johannes Sziborsky hat im Westkreuz-Verlag seine Erinnerungen an die Zeitvon 1939 bis zum Ende der 1940er Jah-re vorgelegt. Wie kurz davor FritzStern, Schüler des Maria-Magdalenen-Gymnasiums, hat Sziborsky sein Buchin „Einschnitte“ gegliedert. Es gelingtdem Autor, Spannung und Neugier

darauf zu erzeugen, wie sich die allge-meinen Zeit ereignisse Krieg undNachkrieg (Heimatverlust) in einemkonkreten Lebenslauf widerspiegeln.Der Zeitzeuge steht mit seiner authen-tischen Schilderung für seriöse Wis-sensvermittlung an nachfolgende Ge-nerationen.

200 Seiten, 21 Dokumente und Abbil-dungen, Broschur, 14,90 €. Erhältlichbei: Schlesische Schatztruhe, Görlitz,Tel: 03581-402021, www.schlesien-heute.de und im Silesia-Verkaufsstü-bel im HAUS SCHLESIEN.

Stefan mit seinem „Tunzla“ in der Wiege derRiesengebirgsheimatstube im Volkskunderaum

BITTE UNTERSTÜTZEN SIE

UNSERE KULTUR- UND

BILDUNGSARBEIT

MIT EINER SPENDE.

UNSER SPENDENKONTO:

VOLKSBANK

BONN/RHEIN-SIEG

BLZ 380 601 86

KTO.-NR. 2601 318 019

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Ausstellung BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011

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Abgekupfert

Farbradierungen des Landschafts -malers Friedrich Iwan (1889 - 1967)

Neue Sonderausstellung von HAUSSCHLESIEN im Kloster Leubus

Der 1889 geborene Maler FriedrichIwan ist vor allem für seine stim-mungsvollen Farbradierungen mitMotiven aus dem Riesengebirge be-rühmt. Bereits während seiner Stu-dienzeit in Breslau entdeckte er seineVorliebe für die Landschaftsmalereiund verbrachte die Sommermonatehäufig im Riesengebirge. Als er seinStudium in Berlin fortsetzte, zeigtesich seine besondere Begabung für dieRadiertechnik, die er im Laufe derJahre perfektionierte. Das von ihmentwickelte Verfahren zur Herstellungvon Farbradierungen ermöglichte esihm noch besser, die Stimmungen derLandschaft auf dem Papier einzufan-gen. Zwar fertigte Friedrich Iwan auchAquarelle und Ölbilder, die er an Gale-rien und Privatpersonen verkaufte,doch sind es insbesondere die Farbra-dierungen, die sich weit verbreitet ha-ben und ihn bekannt machten. Bereitsvor dem Ersten Weltkrieg entstandenzahlreiche Platten mit Motiven aus derUmgebung von Berlin und vom Lan-deshuter Kamm.

Während des Ersten Weltkrieges, derihn in als Soldat an alle Kriegsschau-plätze führte, malte oder zeichneteIwan seine unmittelbare Umgebung:Landschaften in Ostpreußen, Masu-ren, Galizien und Frankreich. Iwankehrte verwundet aus dem Krieg nachBerlin zurück und siedelte kurze Zeitspäter nach Krummhübel über. Damitbegann eine beispiellose Schaffens-periode des Künstlers. Mit der vonseiner Mutter geerbten Liebe zur Na-tur und der von seinem Vater über-nommenen Genauigkeit hielt Iwan diemarkantesten und stimmungsvollstenWinkel des Riesengebirges in zahlrei-chen Radierungen und Ölbildern fest.Außerdem schuf er mehrere Serienmit Kunstpostkarten; für Bekannteentwarf er Jubiläums- und Gelegen-heitskarten sowie Exlibris. Auch warer ein gefragter Buchillustrator.

Durch die Vertreibung verlor Iwannicht nur sein Haus, sondern auchsein Lebenswerk. Erst in den 1950erJahren tauchten in Berlin 27 der etwa350 Kupferplatten aus der Vorkriegs-zeit wieder auf. Durch einen Zufallhatten diese Platten in einer BerlinerDruckerei den Krieg unbeschadet

überstanden. Iwan lebte zunächst inHessen und folgte 1954 der Einladungder Stadt Wangen im Allgäu und sie-delte sich dort an. Anstelle des Rie-sengebirges dienten nun die Alpen alsMotiv. Am 8. Januar 1967 starb Fried -rich Iwan im Alter von 78 Jahren inWangen im Allgäu.

In zahlreichen Ausstellungen wurdenIwans Bilder auch nach seinem Todsowohl in seiner alten Heimat alsauch in Westdeutschland der Öffent-lichkeit präsentiert.

Unsere Ausstellung im Kloster Leubuszeigt eine Auswahl seiner Farbradie-rungen, darunter auch einige Druckevon den in Berlin wieder aufgefunde-nen Platten aus der Vorkriegszeit.

Silke Findeisen

Öffnungszeiten Kloster Leubus:

Täglich geöffnet: April bis September9 bis 18 Uhr; Oktober bis März 10 - 16Uhr.

Zur vollen Stunde jeweils Rundgangdurch die renovierten Räume und dieAusstellungen in polnischer Sprache(letzter Einlass: 17 Uhr bzw. im Win-ter 15 Uhr).

Ganzjährig werden nach vorherigertelefonischer Absprache auchdeutschsprachige Gruppenführungendurch die Ausstellung angeboten. In-formationen unter: Tel.: +49/(0) 2244/88 62 31.

„Von Licht und Land“ – Gemäl-de von Stefan Chabrowski

Gastausstellung des Museum desLebuser Landes, Grünberg

Im Herbst wird HAUS SCHLESIENerneut eine Gastausstellung eineslangjährigen Partnermuseums ausSchlesien zeigen. Das Museum desLebuser Landes in Grünberg/ZielonaGóra präsentiert aus seinen Bestän-den Werke des Malers Stefan Cha-browski.

Beliebte Motive sind hohe Gräser, einversteckter Wasserlauf oder ein See,diffus gehaltene Waldränder undWiesen. Insbesondere die Ölgemälde„Am Bach“, „Am See“ und „Am Wald-rand“ stellen diese wiederkehrendeMotivwahl des Künstlers charakteris-tisch dar. Die Landschaften – men-schenleer, auch Gebäude fehlen meist– sind von unterschiedlicher Licht-stimmung und in impressionistischerManier festgehalten. Dabei baut derMaler die Landschaftsebenen bewusstauf und staffelt monochrome Flächenso, dass der Betrachter die Weite derLandschaft erahnen kann.

Chabrowski wurde am 23. Dezember1937 in Tschenstochau geboren undstudierte an der Akademie der Künstein Krakau. Studienreisen führten ihnnach Italien, Griechenland, Deutsch-land, Frankreich und in die USA. Mitüber 40 Einzelausstellungen war erseitdem weltweit vertreten und hat anzahlreichen Sammelausstellungen

Blick in den Riesengrund. Radierung von Friedrich Iwan

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BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011 Ausstellung / Personal

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mitgewirkt. Vom 16. Oktober bis zum11. Dezember 2011 wird ein Quer-schnitt seines Werkes im Eichendorff-saal von HAUS SCHLESIEN zu sehensein.

Die Vernissage mit dem Künstlerund Gästen aus Grünberg findet am16. Oktober um 15 Uhr statt. Herz-lich möchten wir Sie dazu einladen!

Alexandra Marquetant

Matinée am 31.07.2011 imHAUS SCHLESIEN

Zum fünften Mal bezauberte die Pia-nistin Frau Junko Shioda ein Publi-kum von 120 Damen und Herren andiesem Sonntagmorgen.

Da im Jahre 2011 der 200. Geburtstagvon Franz Liszt und gerade an diesemSonntag der 125. Todestag von FranzLiszt begangen wird, bot es sich an,die diesjährige Klaviermatinée demKünstler und Virtuosen Franz Liszt zuwidmen. Der Gerhart-Hauptmann-Flügel war wiederum in hervorragen-dem Zustand, so dass das künstleri-sche Können der Pianistin voll zurGeltung kam. Die vom Vorstandsmit-glied des HAUS SCHLESIEN, HerrnDr. Gerhard Blaschke, initiierten Ver-anstaltungen werden immer wiederdurch interessante Textdokumenta-tionen und -berichte von ihm ergänztund bereichert. Alle Anwesendenschlossen sich dem Urteil von Ge-schäftsführer Heinz Stirken an: „Eswar wieder mal ein wundervollessonntägliches Erlebnis.“

Unsere Küche hateinen neuen Chef

Herr Martin Quittschau (35 Jahre) istseit dem 01.09.2011 als neuer Küchen-chef im HAUS SCHLESIEN beschäf-tigt. Sein Vorgänger suchte neue be-rufliche Herausforderungen, deshalbhaben wir uns einvernehmlich vonihm getrennt. Gäste haben sich be-reits sehr positiv über Herrn Quitt-schaus Arbeit und das neu gestalteteSpeisenangebot geäußert.

Da einige Auszubildende nach erfolg-reich absolvierter Prüfung nicht mehrim HAUS SCHLESIEN tätig sind,unterstützt jetzt zusätzlich WolfgangHorvath als Koch den Küchenchefund sein Team.

Der Vorstand und die Geschäftsfüh-rung wünschen Herrn Quittschaurecht viel Erfolg bei seiner Arbeit imund für HAUS SCHLESIEN und freu-en sich auf eine gute Zusammenar-beit.

Am Bach II. Ölgemälde von Stefan Chabrowski

Die Pianistin Junko Shioda und Dr. Gerhard Blaschke

Unser neuer Küchenchef, Martin Quittschau,im Garten von HAUS SCHLESIEN

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Zu guter Letzt BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – SEPTEMBER 2011

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BRIEF AUS DEM

HAUS SCHLESIEN

Herausgeber:HAUS SCHLESIEN – Deutsches Kultur- undBildungszentrum e. V. –

Dollendorfer Str. 412 53639 KönigswinterTel.: (02244) 886-0 Fax: (02244) 886-100 [Rezeption]

(02244) 886-200 [Sekretariat](02244) 886-230[Dokumentationszentrum]

e-mail: [email protected]

Unsere Öffnungszeiten:Rübezahlstube:Di.-So. 07.30 – 23.00 UhrAusstellungen:Di. – Fr. 10.00 – 12.00 Uhr

und 13.00 – 17.00 UhrSa., So. undFeiertage 11.00 – 18.00 Uhr

V.i.S.d.P.:Heinz Stirken

Mitarbeiter dieser Ausgabe:Sabine BeringerReinhard BlaschkeSilke FindeisenDieter GöllnerDorothee HerbertElisabeth KernAlexandra MarquetantNicola RemigHannelore RunowSigrid SeibtAdrian SobekHeinz StirkenDr. Albrecht TyrellDorothea Weniger

Bankverbindungen:Volksbank Bonn Rhein-Sieg e.G.Konto-Nr. 2601 318 019BLZ 380 601 86

Konto Sonderspenden zurSchuldentilgung:VR-Bank DormagenKonto-Nr. 260 384 2017 BLZ 305 605 48

Druck: Druckerei Gerhards GmbH, Bonn-Beuel

Auflage:4000 Exemplare

Nachdruck erlaubt,Belegexemplar erbeten!Namentlich gekennzeichnete Bei-träge geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder.

Hinweis: Der nächste Brief aus demHAUS SCHLESIEN wird im Dezember 2011erscheinen.

So finden Sie uns:

Kunst und Kulinarisches

Sie planen einen Ausflug zusammen mit der Familieoder mit Freunden?

Genießen Sie im HAUS SCHLESIEN ein reichhaltiges Land-haus-Sektfrühstück (für 13,50 €) und besuchen Sie anschließenddie neue Sonderausstellung über den schlesischen ArchitektenE.F. Zwirner. Gerne können Sie auch eine Gruppenführung an-melden (Gebühr zwischen 3,50 und 5,00 € p.P. je nach Gruppen-größe). Informationen unter: 02244-886-286.

Neue Speisekarte

Mit dem neuen Küchenchef haben wir unsere Speisekarte

neu gestaltet. Für jeden Geschmack und in jeder Preislage ist

etwas dabei. Neben einer Saisonkarte und dem breit gefä-

cherten allgemeinen Speisenangebot wird an jedem Tag der

Woche ein spezielles schlesisches Gericht gereicht – von

Weißwürsten in schlesischer Pfefferkuchensauce und schle-

sischer Kartoffelsuppe über Forelle Blau bis zu "Schlesi-

schem Himmelreich".

Die Resonanz der Gäste und Gruppen im Haus ist bereits

sehr gut. Wir würden uns freuen, wenn auch Sie bald unser

neues Angebot prüfen!

Für die Wintermonate haben wir uns noch etwas Besonderes

ausgedacht – lassen Sie sich überraschen!