4
Ein Zeichen für den Klimaschutz Grußwort von OB Frank Mentrup zum Richtfest S eit nunmehr 50 Jahren sorgt die Eigentums- Wohnbau GmbH & Co. (EWG) für Bauten mit ansprechender Architektur in Karlsruhe und in deren Umgebung. Zu diesem Goldjubiläum gratuliere ich herzlich, auch im Namen der Stadt Karlsruhe und ihres Ge- meinderates. Die EWG hat es sich seit ih- rer Gründung im Jahr 1963 zur Aufgabe gemacht, bei ih- ren Gebäuden hochwertiges, zeitgemäßes Wohnen und Ar- beiten zu realisieren. Gutes Beispiel dafür sind sicherlich die beiden Gebäude in unmit- telbarer Nähe des Zentrums für Kunst und Medientechnologie, die jetzt gemeinsam Richtfest feiern – der Bürokomplex Synus mit seinen markanten runden For- men und das GartenCarré, in dem Menschen wohnen und auch arbeiten können. Auf sechs Etagen entstehen hier 66 Eigentumswohnungen, Gewerbeeinheiten und auch Praxen. Mit den beiden Neu- bauten wird nun eine hoch- wertige innerstädtische Baulü- cke geschlossen, die durch den Wegzug einer großen Fir- ma und den Abriss der Zentra- le dieses Unternehmens ent- standen ist. Der EWG ist dies in anspre- chender Weise gelungen. In Zeiten, in denen wir uns über klimaangepasstes Bauen Ge- danken machen müssen, set- zen die EWG und die Stadtwer- ke bei diesem Projekt ein Zei- chen, dass Klimaschutz und Komfort keine Widersprüche sein müssen. Die Technikzentrale für die Wärme- und Kälteversorgung der beiden Gebäude ist in Sy- nus untergebracht. Die Stadt- werke liefern ihre umwelt- freundliche Fernwärme, mit der die Räume sowohl beheizt als auch über eine hochmo- derne Kälteerzeugungsanlage gekühlt werden. Ich danke den Verantwortlichen sehr für diese wegweisende Zusammenar- beit. Ich wünsche Synus und dem GartenCarré eine rei- bungslose Fertigstellung und hoffe für die Stadt, dass die EWG noch lange mit guten und innovativen Gebäuden zum Wohn- und Wirtschaftsstand- ort Karlsruhe beiträgt. Dr. Frank Mentrup Oberbürgermeister Neue Technologie sorgt mit warmer Luft für einen kühlen Kopf KÄLTETECHNIK: Neuartiges Verfahren ermöglicht die Gebäudekühlung von Synus und GartenCarré / System arbeitet mit Industrieabwärme auch bei hohen Außentemperaturen turen über 30 Grad Celsius kühlen kann, an denen herkömmliche Ab- sorptionsanlagen nicht voll leistungs- fähig sind. Das Projekt ist daher auch für For- scher hochinteressant und wird von der Technischen Universität Berlin wissenschaftlich begleitet und aus- gewertet. Außerdem ist die Idee „Käl- te aus Fernwärme mit neuer Techno- logie“ so gut, dass sie vom Umwelt- ministerium des Landes Baden- Württemberg mit rund 150 000 Euro bezuschusst wird. UMWELTFREUNDLICHE LÖSUNG WAR GEFRAGT Die Stadtwerke Karlsruhe als Con- tractor und weiterhin auch Anlagen- betreiber wollen mit der neuen Kälte- technik beweisen, dass sie auf der Basis CO ² -arm produzierter Fernwär- me, die unter anderem auch durch Industriebetriebe im Stadtgebiet ge- liefert wird, sowohl Wärme als auch Kälte liefern können. Da im Zuge der Energiewende ei- nerseits Energie eingespart und die CO ² -Emissionen deutlich verringert werden müssen und andererseits Experten zufolge der Kältebedarf zur Klimatisierung sich in den nächsten zehn Jahren nahezu verdoppeln wird, ist eine umweltfreundliche Lö- sung gefragt – jetzt und in jedem Fall auch künftig. DAS PRINZIP WIRD SCHON LÄNGER ANGEWANDT Eine preiswerte und umweltscho- nende Alternative sind sogenannte Absorptions-Kälteanlagen, die nicht mit einem Motor, sondern mit Wärme betrieben werden. Diese Methode wird beispielsweise bei schon gasbetriebenen Kühl- E s klingt zunächst wie ein Wider- spruch: „Kälte aus Wärme“. In Wahrheit steckt dahinter ein innova- tives Konzept zur Gebäudekühlung mit Hilfe von Fernwärme, wie sie bundesweit in dieser Dimension zum ersten Mal angewandt wird. In unmittelbarer Nähe von ZKM und der Agentur für Arbeit entstehen zurzeit zwei markante Gebäude: das wellenförmige Bürogebäude SYNUS und das GartenCarré mit Eigentums- wohnungen, Büroflächen und Arzt- praxen. Eine besondere Technik ver- birgt sich im Kellergeschoss der Komplexe: Diese Gebäude werden die Stadtwerke Karlsruhe CO ² -arm und umweltschonend mit Fernwär- me beheizen und im Sommer auch überwiegend mit Fernwärme kühlen. Dabei wurde für die Kälteversorgung eine Kombination aus fernwärmebe- triebener Absorptionskälte und kon- ventioneller Kompressionskälte ge- wählt. IDEALE TECHNIK FÜR DEN EINSATZ MITTEN IN DER STADT Das Besondere an der Kälteanlage der beiden Gebäude ist, dass die Rückkühlgeräte der Absorptionsan- lage nicht wie bisher üblich mit Was- ser besprüht, sondern „trocken“ ge- fahren werden. Das hat deutliche Vorteile gegen- über der Nasskühlung: Kein Wasser- bedarf, keine Schwadenbildung, die Kühler sind leichter, leiser und nied- riger, so dass man sie auf dem Dach des SYNUS-Gebäudes installieren kann. Die neue Kältetechnik ist also ideal für den Einsatz mitten in der Stadt und in einem dicht bebautem Gelände. Der Hauptvorteil ist aber, dass man mit ihr Gebäude auch an sehr heißen Sommertagen mit Tempera- Drei solcher Anlagen werden das GartenCarré wie auch das Synus-Gebäude mit Kälte versorgen. Zum ersten Mal bundesweit wird die neue Technik in diesen Dimensionen eingesetzt. Foto: Stadtwerke Karlsruhe schränken in Wohnmobilen einge- setzt. Und was im Kleinen auf mobi- ler Basis funktioniert, wird nun bei der Klimatisierung großer Gebäude erprobt. ENERGIEGEWINNUNG DURCH ABWÄRME Das Gute daran ist: Die Stadtwerke Karlsruhe haben im Sommer große Wärmemengen aus den Produkti- onsprozessen der Miro-Raffinerie. Sie werden CO ² -arm durch Auskopp- lung und Aufbereitung von Abwärme gewonnen. Somit schlägt man mit der neuartigen Anlage zwei Fliegen mit einer Klappe. pm VORTEILE IM BLICK Das System ermöglicht die Nutzung von fast CO ² -frei ge- wonnener Abwärme, die im Sommer im Gebäude nicht gebraucht wird. Weitaus geringerer Strom- verbrauch im Vergleich zu klassischen Kälteanlagen. Nutzung von Industrieab- wärme über die Fernwärme- leitung, daher deutlich weni- ger CO ² -Ausstoß und damit klimafreundlicher. Geringer Wartungsaufwand im Betrieb durch wenig be- wegte Bauteile. Hohe Zuverlässigkeit des Systems. Geringe Betriebskosten. Verwendung von umwelt- freundlichen Kältemitteln im System. Prägende Bauwerke mit Vorbildcharakter GARTENCARRÉ UND SYNUS: Zum Richtfest und EWG-Jubiläum auf dem alten IWKA-Gelände kamen zahlreiche Gäste alle Mitarbeiter unseres Hauses, aber auch für die Firmen, die so gut mit uns zusammenarbeiten“, sagte Leicht. Bevor es schließlich ans Buffet ging, gab es noch Worte zum Garten- Carré und Synus von den Baubetei- ligten. „Heute feiern wir den Schluss- stein des IWKA-Geländes. Das ist ein Stück Karlsruhe“, sagte Bürgermeis- terin Mergen. „Die EWG begleitet Karlsruhe schon seit Jahren mit prä- genden Gebäuden.“ Michael Hof- mann von den Stadtwerken lobte das innovative Energiekonzept von Sy- nus, das sowohl mit Fernwärme be- heizt und auch gekühlt wird. Als eine „Stadt im Kleinen“ be- zeichnete Architekt Rüdiger Kramm die Bauwerke. „Es ist eine vielfältige Mischform.“ Ihm sei besonders eine konstruktive Oberfläche, Funktionali- tät und energetisches Bauen wichtig gewesen. Bilfinger-Geschäftsleiter Jürgen Hartmann dankte seinen Mit- arbeitern: „Es hat alles wunderbar geklappt und in 15 Monaten ist ein klasse Bauwerk entstanden.“ fre Dann folgte der Teil, ohne den kein Richtfest auskommt: der Richt- spruch. Dafür hatte sich der Polier Michael Lang von der Karlsruher Hochbaufirma Bilfinger herausge- putzt und vor einem Holzpult im ers- ten Stock positioniert. „Auf die Gäste und aufs Haus, spreche ich ein Pro- sit aus“, sagte er – gefolgt von einem dreifachen „Hoch“. Dann hörte man das Glas klirren. Die Badische Brassband spielte das Badnerlied, während die Gäste nacheinander ihren Weg ins Synus- Gebäude antraten. Zwischen den unverputzten Mauern und Pfeilern hatten die Organisatoren Bierbänke aufgestellt und mit leuchtend gelben Tischdecken und Sonnenblumen de- koriert. Nachdem alle Platz genom- men hatten, konnte sich EWG-Ge- schäftsführer Markus Leicht über eine ganz besondere Auszeichnung freuen. Unter Beifall bekam er von IHK- Präsident Wolfgang Grenke die Jubi- läumsurkunde überreicht. „Diese Urkunde ist eine Auszeichnung für Präsident Bernd Bechthold gemein- sam mit dem jetzigen Präsidenten Wolfgang Grenke und der ehemalige Karlsruher Bürgermeister Gerhard Seiler. „Vor 15 Monaten haben wir hier bei strahlendem Sonnenschein den Spatenstich gemacht. Heute steht hier ein Volumen von 195 000 Kubikmetern oder 400 Reihenhäu- sern“, erklärte Leicht die Entwick- lung der beiden Gebäude. Büroflä- chen, Praxisräume und Wohnungen wird es darin geben. „Es ist wie ein Maßanzug, es erfordert Aufwand und dauert ein bisschen.“ In ein paar Monaten soll dann aber endlich Leben in die Räume einzie- hen – so ist es geplant. Während Leicht sprach, wurde im Hintergrund langsam der Richtkranz nach oben gezogen – ein bunter Blickfang, ver- ziert mit roten und gelben Bändern. A uf dem alten IWKA-Gelände hat- ten sich gestern Vormittag viele Gäste versammelt, um gemeinsam mit der EWG, Vertretern der Stadt und der Baufirmen das Richtfest von GartenCarré und Synus zu begehen. Schon von weitem wurden die Gäste von farbenfrohen Luftballons be- grüßt. Zu Feiern gab es aber auch noch einen weiteren Anlass: nämlich 50 Jahre EWG in Karlsruhe. Matthias Hautsch unterhielt die Gäste wäh- rend des Sektempfangs mit Musik. Und bevor es schließlich zum formel- len Teil der Veranstaltung ging, spiel- te die Badische Brassband ein Stück um für Aufmerksamkeit zu sorgen. Dann hatte EWG-Geschäftsführer Markus Leicht das Wort. „Wir haben heute also insgesamt drei Anlässe zum feiern – das Richtfest von Gar- tenCarré und Synus und unser 50- jähriges Jubiläum“, sagte er in seiner Begrüßungsansprache. „Und natür- lich hat die EWG dafür keine Kosten und Mühen gescheut.“ Leicht konnte auf der Feier auch zahlreiche prominente Gäste begrü- ßen. Gekommen waren unter ande- rem auch die Erste Bürgermeisterin Margret Mergen, der ehemalige IHK- Markus Leicht (links) nimmt die Ju- biläumsurkunde entgegen. Unter den gespannten Blicken der Gäste sprach Polier Michael Lang den Richtspruch. Fotos: jodo

Ein Zeichen für Prägende Bauwerke mit Vorbildcharakter · tives Konzept zur Gebäudekühlung mit Hilfe von Fernwärme, wie sie bundesweit in dieser Dimension zum ersten Mal angewandt

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ein Zeichen für Prägende Bauwerke mit Vorbildcharakter · tives Konzept zur Gebäudekühlung mit Hilfe von Fernwärme, wie sie bundesweit in dieser Dimension zum ersten Mal angewandt

Ein Zeichen für

den KlimaschutzGrußwort von OB Frank Mentrup zum Richtfest

S eit nunmehr 50 Jahrensorgt die Eigentums-

Wohnbau GmbH & Co. (EWG)für Bauten mit ansprechenderArchitektur in Karlsruhe und inderen Umgebung. Zu diesemGoldjubiläum gratuliere ichherzlich, auch im Namen derStadt Karlsruhe und ihres Ge-meinderates.

Die EWG hat es sich seit ih-rer Gründung im Jahr 1963zur Aufgabe gemacht, bei ih-ren Gebäuden hochwertiges,zeitgemäßes Wohnen und Ar-beiten zu realisieren. GutesBeispiel dafür sind sicherlichdie beiden Gebäude in unmit-telbarer Nähe des Zentrumsfür Kunst undMedientechnologie, die jetztgemeinsam Richtfest feiern –der Bürokomplex Synus mitseinen markanten runden For-men und das GartenCarré, indem Menschen wohnen undauch arbeiten können.

Auf sechs Etagen entstehenhier 66 Eigentumswohnungen,

Gewerbeeinheiten und auchPraxen. Mit den beiden Neu-bauten wird nun eine hoch-wertige innerstädtische Baulü-cke geschlossen, die durchden Wegzug einer großen Fir-ma und den Abriss der Zentra-le dieses Unternehmens ent-standen ist.

Der EWG ist dies in anspre-chender Weise gelungen. InZeiten, in denen wir uns überklimaangepasstes Bauen Ge-danken machen müssen, set-zen die EWG und die Stadtwer-ke bei diesem Projekt ein Zei-chen, dass Klimaschutz undKomfort keine Widersprüchesein müssen.

Die Technikzentrale für dieWärme- und Kälteversorgungder beiden Gebäude ist in Sy-nus untergebracht. Die Stadt-werke liefern ihre umwelt-freundliche Fernwärme, mitder die Räume sowohl beheiztals auch über eine hochmo-derne Kälteerzeugungsanlagegekühlt werden. Ich danke denVerantwortlichen sehr für diesewegweisende Zusammenar-beit. Ich wünsche Synus unddem GartenCarré eine rei-bungslose Fertigstellung undhoffe für die Stadt, dass dieEWG noch lange mit guten undinnovativen Gebäuden zumWohn- und Wirtschaftsstand-ort Karlsruhe beiträgt.

Dr. Frank MentrupOberbürgermeister

Neue Technologie sorgt mit warmer Luft für einen kühlen KopfKÄLTETECHNIK: Neuartiges Verfahren ermöglicht die Gebäudekühlung von Synus und GartenCarré / System arbeitet mit Industrieabwärme auch bei hohen Außentemperaturen

turen über 30 Grad Celsius kühlenkann, an denen herkömmliche Ab-sorptionsanlagen nicht voll leistungs-fähig sind.

Das Projekt ist daher auch für For-scher hochinteressant und wird vonder Technischen Universität Berlinwissenschaftlich begleitet und aus-gewertet. Außerdem ist die Idee „Käl-te aus Fernwärme mit neuer Techno-logie“ so gut, dass sie vom Umwelt-ministerium des Landes Baden-Württemberg mit rund 150000 Eurobezuschusst wird.

UMWELTFREUNDLICHELÖSUNG WAR GEFRAGTDie Stadtwerke Karlsruhe als Con-

tractor und weiterhin auch Anlagen-betreiber wollen mit der neuen Kälte-technik beweisen, dass sie auf derBasis CO²-arm produzierter Fernwär-me, die unter anderem auch durchIndustriebetriebe im Stadtgebiet ge-liefert wird, sowohl Wärme als auchKälte liefern können.

Da im Zuge der Energiewende ei-nerseits Energie eingespart und dieCO²-Emissionen deutlich verringertwerden müssen und andererseitsExperten zufolge der Kältebedarf zurKlimatisierung sich in den nächstenzehn Jahren nahezu verdoppelnwird, ist eine umweltfreundliche Lö-sung gefragt – jetzt und in jedem Fallauch künftig.

DAS PRINZIP WIRDSCHON LÄNGER ANGEWANDTEine preiswerte und umweltscho-

nende Alternative sind sogenannteAbsorptions-Kälteanlagen, die nichtmit einem Motor, sondern mit Wärmebetrieben werden.

Diese Methode wird beispielsweisebei schon gasbetriebenen Kühl-

E s klingt zunächst wie ein Wider-spruch: „Kälte aus Wärme“. In

Wahrheit steckt dahinter ein innova-tives Konzept zur Gebäudekühlungmit Hilfe von Fernwärme, wie siebundesweit in dieser Dimension zumersten Mal angewandt wird.

In unmittelbarer Nähe von ZKMund der Agentur für Arbeit entstehenzurzeit zwei markante Gebäude: daswellenförmige Bürogebäude SYNUSund das GartenCarré mit Eigentums-wohnungen, Büroflächen und Arzt-praxen. Eine besondere Technik ver-birgt sich im Kellergeschoss derKomplexe: Diese Gebäude werdendie Stadtwerke Karlsruhe CO²-armund umweltschonend mit Fernwär-me beheizen und im Sommer auchüberwiegend mit Fernwärme kühlen.Dabei wurde für die Kälteversorgungeine Kombination aus fernwärmebe-triebener Absorptionskälte und kon-ventioneller Kompressionskälte ge-wählt.

IDEALE TECHNIK FÜR DENEINSATZ MITTEN IN DER STADTDas Besondere an der Kälteanlage

der beiden Gebäude ist, dass dieRückkühlgeräte der Absorptionsan-lage nicht wie bisher üblich mit Was-ser besprüht, sondern „trocken“ ge-fahren werden.

Das hat deutliche Vorteile gegen-über der Nasskühlung: Kein Wasser-bedarf, keine Schwadenbildung, dieKühler sind leichter, leiser und nied-riger, so dass man sie auf dem Dachdes SYNUS-Gebäudes installierenkann. Die neue Kältetechnik ist alsoideal für den Einsatz mitten in derStadt und in einem dicht bebautemGelände.

Der Hauptvorteil ist aber, dassman mit ihr Gebäude auch an sehrheißen Sommertagen mit Tempera-

Drei solcher Anlagen werden das GartenCarré wie auch das Synus-Gebäude mit Kälte versorgen. Zum ersten Malbundesweit wird die neue Technik in diesen Dimensionen eingesetzt. Foto: Stadtwerke Karlsruhe

schränken in Wohnmobilen einge-setzt. Und was im Kleinen auf mobi-ler Basis funktioniert, wird nun beider Klimatisierung großer Gebäudeerprobt.

ENERGIEGEWINNUNGDURCH ABWÄRMEDas Gute daran ist: Die Stadtwerke

Karlsruhe haben im Sommer großeWärmemengen aus den Produkti-onsprozessen der Miro-Raffinerie.Sie werden CO²-arm durch Auskopp-lung und Aufbereitung von Abwärmegewonnen. Somit schlägt man mitder neuartigen Anlage zwei Fliegenmit einer Klappe. pm

VORTEILE IM BLICKJ Das System ermöglicht dieNutzung von fast CO²-frei ge-wonnener Abwärme, die imSommer im Gebäude nichtgebraucht wird.J Weitaus geringerer Strom-verbrauch im Vergleich zuklassischen Kälteanlagen.J Nutzung von Industrieab-wärme über die Fernwärme-leitung, daher deutlich weni-ger CO²-Ausstoß und damitklimafreundlicher.J Geringer Wartungsaufwandim Betrieb durch wenig be-wegte Bauteile.J Hohe Zuverlässigkeit desSystems.J Geringe Betriebskosten.J Verwendung von umwelt-freundlichen Kältemitteln imSystem.

Prägende Bauwerke mit VorbildcharakterGARTENCARRÉ UND SYNUS: Zum Richtfest und EWG-Jubiläum auf dem alten IWKA-Gelände kamen zahlreiche Gäste

alle Mitarbeiter unseres Hauses,aber auch für die Firmen, die so gutmit uns zusammenarbeiten“, sagteLeicht.

Bevor es schließlich ans Buffetging, gab es noch Worte zum Garten-Carré und Synus von den Baubetei-ligten. „Heute feiern wir den Schluss-stein des IWKA-Geländes. Das ist einStück Karlsruhe“, sagte Bürgermeis-terin Mergen. „Die EWG begleitetKarlsruhe schon seit Jahren mit prä-genden Gebäuden.“ Michael Hof-mann von den Stadtwerken lobte dasinnovative Energiekonzept von Sy-nus, das sowohl mit Fernwärme be-heizt und auch gekühlt wird.

Als eine „Stadt im Kleinen“ be-zeichnete Architekt Rüdiger Krammdie Bauwerke. „Es ist eine vielfältigeMischform.“ Ihm sei besonders einekonstruktive Oberfläche, Funktionali-tät und energetisches Bauen wichtiggewesen. Bilfinger-GeschäftsleiterJürgen Hartmann dankte seinen Mit-arbeitern: „Es hat alles wunderbargeklappt und in 15 Monaten ist einklasse Bauwerk entstanden.“ fre

Dann folgte der Teil, ohne den keinRichtfest auskommt: der Richt-spruch. Dafür hatte sich der PolierMichael Lang von der KarlsruherHochbaufirma Bilfinger herausge-putzt und vor einem Holzpult im ers-ten Stock positioniert. „Auf die Gästeund aufs Haus, spreche ich ein Pro-sit aus“, sagte er – gefolgt von einemdreifachen „Hoch“. Dann hörte mandas Glas klirren.

Die Badische Brassband spieltedas Badnerlied, während die Gästenacheinander ihren Weg ins Synus-Gebäude antraten. Zwischen denunverputzten Mauern und Pfeilernhatten die Organisatoren Bierbänkeaufgestellt und mit leuchtend gelbenTischdecken und Sonnenblumen de-koriert. Nachdem alle Platz genom-men hatten, konnte sich EWG-Ge-schäftsführer Markus Leicht übereine ganz besondere Auszeichnungfreuen.

Unter Beifall bekam er von IHK-Präsident Wolfgang Grenke die Jubi-läumsurkunde überreicht. „DieseUrkunde ist eine Auszeichnung für

Präsident Bernd Bechthold gemein-sam mit dem jetzigen PräsidentenWolfgang Grenke und der ehemaligeKarlsruher Bürgermeister GerhardSeiler. „Vor 15 Monaten haben wirhier bei strahlendem Sonnenscheinden Spatenstich gemacht. Heutesteht hier ein Volumen von 195 000Kubikmetern oder 400 Reihenhäu-sern“, erklärte Leicht die Entwick-lung der beiden Gebäude. Büroflä-chen, Praxisräume und Wohnungenwird es darin geben. „Es ist wie einMaßanzug, es erfordert Aufwandund dauert ein bisschen.“

In ein paar Monaten soll dann aberendlich Leben in die Räume einzie-hen – so ist es geplant. WährendLeicht sprach, wurde im Hintergrundlangsam der Richtkranz nach obengezogen – ein bunter Blickfang, ver-ziert mit roten und gelben Bändern.

A uf dem alten IWKA-Gelände hat-ten sich gestern Vormittag viele

Gäste versammelt, um gemeinsammit der EWG, Vertretern der Stadtund der Baufirmen das Richtfest vonGartenCarré und Synus zu begehen.Schon von weitem wurden die Gästevon farbenfrohen Luftballons be-grüßt. Zu Feiern gab es aber auchnoch einen weiteren Anlass: nämlich50 Jahre EWG in Karlsruhe. MatthiasHautsch unterhielt die Gäste wäh-rend des Sektempfangs mit Musik.Und bevor es schließlich zum formel-len Teil der Veranstaltung ging, spiel-te die Badische Brassband ein Stückum für Aufmerksamkeit zu sorgen.

Dann hatte EWG-GeschäftsführerMarkus Leicht das Wort. „Wir habenheute also insgesamt drei Anlässezum feiern – das Richtfest von Gar-tenCarré und Synus und unser 50-jähriges Jubiläum“, sagte er in seinerBegrüßungsansprache. „Und natür-lich hat die EWG dafür keine Kostenund Mühen gescheut.“

Leicht konnte auf der Feier auchzahlreiche prominente Gäste begrü-ßen. Gekommen waren unter ande-rem auch die Erste BürgermeisterinMargret Mergen, der ehemalige IHK-

Markus Leicht (links) nimmt die Ju-biläumsurkunde entgegen.

Unter den gespannten Blicken der Gäste sprach Polier Michael Lang den Richtspruch. Fotos: jodo

Page 2: Ein Zeichen für Prägende Bauwerke mit Vorbildcharakter · tives Konzept zur Gebäudekühlung mit Hilfe von Fernwärme, wie sie bundesweit in dieser Dimension zum ersten Mal angewandt

Herzlichen Glückwunsch zum 50-jährigen JubiläumHerzlichen Glückwunsch zum 50-jährigen Jubiläum

und vielen Dank für die gute Zusammenarbeit!und vielen Dank für die gute Zusammenarbeit!

WEG SCHAEFER & WUNSCH

IMMOBILIENMANAGEMENT GMBH

Badener Straße 14 · 76227 Karlsruhe

Telefon (0721)94462-0 · Fax 94462-44

www.schaefer-wunsch.de

Das großstädtische Ensemble ist vollständigSYNUS UND GARTENCARRÉ: Ein einzigartiger Gebäudekomplex mit flexibler Flächengestaltung und aufregendem Design auf dem ehemaligen IWKA-Gelände

neren setzt sich die Struktur fort, wieLeicht erklärt. So sind auch die Büro-räume entlang eines wellenförmigenFlurs angeordnet. Darüber hinaus istdas Gebäude in den Möglichkeitender Flächengestaltung außerordent-lich flexibel. „Die Raumgrößen variie-ren, zwischen 120 und 1750 Qua-dratmetern sind möglich.“ Für dieMieter ergeben sich dadurch vielfäl-tige Kombinationsmöglichkeiten, jenach Platzbedarf. Insgesamt stehenin Synus 9350 Quadratmeter Flächezur Verfügung, im GartenCarré kom-men noch einmal etwa 19 000 Qua-dratmeter hinzu. Das Ärztehaus hateine Gesamtfläche von 3500 Qua-dratmetern.

GROSSZÜGIGE PLANUNGUND VIELE STELLPLÄTZEGroßzügig geplant sind ebenfalls

die Tiefgaragen von Synus und Gar-tenCarré, die insgesamt 430 Stell-plätze bieten. Mehr als baurechtlichnotwendig wäre. Ob jedoch ein Groß-teil der 400 Menschen, die im Gar-tenCarré und in Synus arbeiten wer-den, mit dem Auto kommt, ist alles

andere als garantiert. Jedoch liegtder Gebäudekomplex in der Nähedes Brauerboulevards und derKriegsstraße und damit auch für dasAuto optimal. Es befinden sich auchzwei Tram-Haltestellen in der Nähe.Zudem ist der Hauptbahnhof in nurwenigen Minuten zu erreichen.

Da verwundert es kaum, dass mitzu den größten Wünschen der künf-tigen Mieter Umkleiden, Duschenund ausreichend Fahrradabstellplät-ze gehören. Die Berücksichtigungsolcher Anforderungen gehört mit zuden Aufgaben der EWG. Andere Mie-ter wiederum brauchen Räume fürServer, die speziellen Anforderungengenügen müssen. Auch die Akade-mie für zahnärtzliche Fortbildung imGartenCarré benötigt als medizini-sche Einrichtung besondere Voraus-setzungen in einem Gebäude. EineBesonderheit von GartenCarré undSynus ist die Kühlung, die mittelsFernwärme besonders kohlendioxid-arm arbeitet – und erstmalig in dieserGrößenordnung in Gebäuden instal-liert ist. „Jeder Tag bringt bei einemsolchen Projekt neue Herausforde-rungen“, so Markus Leicht. kel

Ende 2009 erhielt die EWG Karls-ruhe mit ihrem Konzept der vielfälti-gen und facettenreichen Nutzungder Gebäude seitens der Kommuneden Zuschlag für das Projekt. Wäh-rend man sich beim GartenCarré füreinen Architektenwettbewerb ent-schied, im Rahmen dessen sich dasaktuelle Gebäude als Sieger herauskristallisierte, verließ sich die EWG beider Konzeption von Synus auf das Ar-chitekturbüro Kramm + Strigl ausDarmstadt, das in enger Kooperationmit der EWG ein Gebäude entwarf,das zurecht als einzigartig im RaumKarlsruhe betrachtet werden kann.

„Es sieht großartig aus“, kommen-tiert Markus Leicht, Geschäftsführerder EWG, das Äußere des Gebäudes,das einer Welle gleichkommt. Seinergeschwungenen Fassade hat esauch den Namen Synus zu verdan-ken, wie Leicht erläutert: „Der Ge-bäudename setzt sich aus dem ma-thematischen Begriff Sinus und Cyg-nus, dem lateinischen Namen desSternbilds Schwan, zusammen.“ Diegeschwungene Form der Fassadebeschränkt sich nicht nur auf die Au-ßenhaut des Gebäudes. Auch im In-

20 Jahre lang klaffte eine gewal-tige Wunde im Karlsruher

Stadtbild. Lange Zeit lag das Geländean Gartenstraße, gegenüber demMuseum für Neue Kunst, brach.Überwuchert von Hecken und me-terhohen Gräsern war es ein trostlo-ser Anblick in der Nachbarschaft re-präsentativer Gebäude.

LÜCKE IM STADTBILDENDLICH GESCHLOSSENMit den Neubauten Synus und dem

GartenCarré, zu dem auch ein eigen-ständiges Ärztehaus gehört, wurdediese Lücke im Stadtbild Karlsruhesnun geschlossen. Schon beim Spa-tenstich Ende Juni 2012 erklärte dieErste Bürgermeisterin Margret Mer-gen, welch gewichtige Bedeutung denBauten Synus und GartenCarré zu-komme. Immerhin: Das letzte fehlen-de Puzzle-Stück auf dem alten IWKA-Gelände konnte geschlossen werden,das großstädtische Ensemble ausstadtbildprägenden Gebäuden, die inden vergangenen 20 Jahrzehntennach und nach hinzu gekommensind, ist damit abgeschlossen.

Die geschwungene Fassade des Synus ähnelt einer Welle – sein Namekommt vom mathematischen Sinus. Foto: Architekturbüro Kramm + Strigl

Umzug ohne AlternativeAKADEMIE FÜR ZAHNÄRZTLICHE FORTBILDUNG: Ab 2014 neue Räume im GartenCarré

das so in Karlsruhe bisher beispiel-haft ist: den ersten Raum für diezahnärztliche Behandlung von Men-schen mit Behinderungen. Dieserwerde dann auch mit einem Roll-stuhlkipper ausgerüstet sein. Der

Raum soll auch anderen KarlsruherZahnärzten zur Behandlung ihrerPatienten mit Behinderung zur Ver-fügung stehen. So profitiert die ge-samte Stadt vom Umzug der Akade-mie für zahnärztliche Fortbildung. kel

ders hebt Direktor Winfried Waltherdie Barrierefreiheit hervor, die so imalten Gebäude in der Sophienstraßenicht zu realisieren ist. „Wir sind nunendlich komplett barrierefrei.“ Stolzist Walther auch auf ein Vorhaben,

des Renommees aus dem gesamtenBundesgebietes. Um die eigenenVorstellungen einer Fortbildung mitQualität weiterhin umsetzen zu kön-nen und auch den bundesweit exzel-lenten Ruf der Einrichtung zu be-wahren, hat man sich schon früh aufdie Suche nach neuen Räumen be-geben. Mit dem zentral gelegenenGartenCarré wurde die Akademie-Leitung fündig: „Das Gebäude erfülltunsere Erwartungen und Ansprü-che.“ So ist nicht nur die Lage mitseinen zahlreichen Verkehrsanbin-dungen gut. Die Infrastruktur ermög-licht es, praktisch jeden Raum zurFortbildung zu nutzen. In einigenRäumen sind auch Live-Übertragun-gen ins Internet möglich, wie siemehr und mehr im Rahmen einerFortbildung üblich und gefragt sind.Im Sinn der Patienten ist die Lageder neuen Behandlungsräume. Diesind jetzt nämlich alle außen liegend,damit hell und freundlich. Beson-

2600 Quadratmeter im Neubau.„Uns gefällt es hier im alten Gebäudewirklich gut“, sagt Walther. Doch vorallem die Veränderungen in derzahnärztlichen Fortbildung zwingedie renommierte Karlsruher Einrich-tung zum Umzug. „Letztlich ging eshier auch um das Überleben derAkademie“, betont der Direktor. Wofrüher hundert oder mehr Zahnärzteoder zahnärztliche Angestellte eineVeranstaltung besuchten, seien dieGruppen mittlerweile noch höchs-tens zehn, 20 oder 30 Teilnehmerstark. Die Anforderungen an denLernbetrieb haben sich fundamentalgeändert, Flexibilität ist gefragt.„Eine Sanierung des alten Gebäu-des, um es an die neuen Anforde-rungen anzupassen, ist nicht mög-lich. Vor allem nicht während deslaufenden Betriebs“, sagt Walther.

Etwa 3 000 Fortbildungsteilneh-mer kommen jährlich nach Karlsru-he an die Akademie, und das wegen

Z ehn Jahre dauerte die Suche,nun rückt endlich der Tag des

Umzugs für die Akademie für zahn-ärztliche Fortbildung in der Karlsru-her Sophienstraße näher. Im neuentstehenden GartenCarré der EWGwird die Akademie zwei Stockwerkebelegen.

NEUERÖFFNUNGIN EINEM JAHR GEPLANTFür Ende September 2014 ist die

Eröffnung in dem neuen Komplexgeplant. Akademie-Direktor Profes-sor Dr. Winfried Walther hat ein Augedarauf. Auf den Plänen in seinemBüro lässt sich bereits der Grundrissablesen, im Erdgeschoss ist die Poli-klinik untergebracht. Im ersten Ober-geschoss finden sich vor allem Grup-pen- und Vorlesungssäle. Profitierensollen alle, ob Patient oder Zahnarzt.Die Fläche steigt von 2 000 Quadrat-metern in der Sophienstraße auf

Der neue Empfangsbereich der Akademie für zahnärztliche Fortbildung im GartenCarré wird offen gestaltet.Die Räumlichkeiten werden zudem barrierefrei sein. Foto: Planungsbüro Schenk

Page 3: Ein Zeichen für Prägende Bauwerke mit Vorbildcharakter · tives Konzept zur Gebäudekühlung mit Hilfe von Fernwärme, wie sie bundesweit in dieser Dimension zum ersten Mal angewandt

EWG wird

50 JahreGrußwort von Michael Obert

50 Jahre EWG, das bedeutet50 Jahre Baugeschichte inKarlsruhe. Die Anfänge liegennoch am Ende der Wiederauf-bauzeit. Und auch heute istKarlsruhe eine Stadt desWachstums, eine Stadt desUmbruchs und eine Stadt, inder Wohnungen benötigt wer-den. EWG hat in den letzten50 Jahren zur Baukultur bei-getragen und hat gerade inletzter Zeit durch spektakulä-re und qualitätvolle Wohn-und Büro-Gebäude auf sichaufmerksam gemacht. Hier istzum Beispiel das Wohnpro-jekt „BadenCarré“ zu nennenund – derzeit im Entstehenbegriffen – das „GartenCarré“und das „Synusgebäude“ imBereich Gartenstraße /Lorenz-straße.

Letzteres besticht durchcharakteristische und unauf-geregte Architektur, so wie esder Stadt Karlsruhe angemes-sen ist. Gleich daneben zeigtsich das GartenCarrè, zusätz-lich mit Wohnungen und Ge-schäften ausgestattet. AlsBaudezernent bin ich froh da-rüber, dass es aus einem kon-kurrierenden Verfahren her-vorgegangen ist und mit denDarmstädtern Kramm+Striegl,die Synus entworfen hat, voneinem hervorragenden Bürogeplant wurde.

Ich wünsche der EWG –auch im Interesse der Stadt –weiter eine gute Auftragslageund eine glückliche Hand fürneue, qualitätvolle Projekte inder „Boomstadt Karlsruhe“.

An der Stadt von morgen wird schon gebautSeit 1963 gibt es in Karlsruhe die EWG Eigentums-Wohnbau-GmbH & Co / Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bei Immobilien ist heute gefragt

Selbstverständlich befasst sich dieEWG nicht nur mit den hier genann-ten „Großprojekten“. Die Projektgrö-ße beginnt bei ca. 10 Einheiten. Beider Konzeption liegt das Augenmerkdabei auf ganz bestimmten Grund-stückstypen, bebaut oder unbebaut:„Wir suchen gezielt nach innerstädti-schen Flächen. Dabei können wirbeispielsweise unsere Erfahrung mitAbrisskonzepten und der Entsor-gung von Altlasten, Abfall und Bau-schutt einfließen lassen.“

1971 erbaut. Platz für 340 Wohnun-gen bieten die Hochhäuser. Bereitsdrei Jahre später wurde das nächstegroße Projekt fertiggestellt: DieWohnanlage „Am RüppurrerSchloss“ ist das, was Architekten alseinen „Solitär“ bezeichnen. 320Wohnungen und noch viele mehrMenschen beherbergt dieses Ge-bäude, das schon von weitem auszu-machen ist. Basis der Gestaltung wardas Ergebnis eines regional beachte-ten Architekturwettbewerbs.

HERAUSFORDERUNGENKAMEN IN DEN 80ER JAHRENDamals, so Leicht, habe das Un-

ternehmen die Geschicke noch vonDurlach aus gelenkt. Dort wurdenauch die Weichen für die künftigeUnternehmensphilosophie neu ge-stellt. „In den 80er Jahren kamenneue Herausforderungen auf unszu“, erinnerte sich der studierte Wirt-schaftsingenieur. Neue Geschäftsfel-der galt es zu erschließen, und so än-derte sich die Art der Projekte.

Die EWG begann, sich auch Pro-jekten zu widmen, die Wohnen undGewerbe vereinten“, erinnert sichImmobilien-Fachmann Leicht. „Die-se Nutzungsüberlagerung birgt neueAnforderungen an die Gebäude, dieKonstruktion und auch die baurecht-lichen Grundlagen, die alle unter ei-nen Hut gebracht werden müssen.“Das erfordert echtes Spezialwissenbei Bauherren wie der EWG, derenSitz sich seit 2002 in der Weststadtbefindet.

Exemplarisch führt Leicht ein Vor-haben in der Karlsruher Amalienstra-ße an. Es fasst ein Parkhaus mit 300Stellplätzen, elf Geschäfte undknapp 70 Wohnungen unter einemDach zusammen und steht für einigeder neueren Projekte. Auch der „So-phienpark“, Sophienstraße 96–104,auf dem Grundstück eines ehemali-gen Autohauses, folgt diesem Nut-zungskonzept.

DIE PARTNER KOMMENAUS DER REGIONEin weiteres architektonisches

Highlight im Herzen der Stadt stelltdas BadenCarré, Ritterstraße/Her-mann-Billing-Straße, mit 150 Woh-nungen, einigen Büros und einerKita dar.

Auch hier wurde ein mit der StadtKarlsruhe abgestimmter Architektur-wettbewerb durchgeführt.

STADTBILDPRÄGENDEARCHITEKTUR

Dabei kann das UnternehmenProjekte vorweisen, die allein durchihre Größe beeindrucken. So lassensich die Gebäude der Kaiserallee15 a–c sogar beim Blick von Karlsru-hes Hausberg, dem Turmberg, pro-blemlos erspähen und bilden denKern einer urban geprägten West-stadt mit ihrer gesunden Mischungaus Leben und Arbeiten. Die Gebäu-de, die damals mit der Zeit gingen,wurden in den Jahren 1970 und

Am Anfang stand der Wohnungs-bau, erklärt Markus Leicht. Der

Unternehmer ist Geschäftsführer derKarlsruher BauträgergesellschaftEWG. Schon der volle Name lässt aufden Unternehmens-Ursprungschließen: „Eigentums-Wohnbau-GmbH & Co.“.

1963, vor gut einem halben Jahr-hundert, wurde die EWG von Ecke-hart Hein und Willy Bayerl gegrün-det. Die Vorhaben zu jener Zeit wa-ren dem Namen nach passend: Vor-nehmlich drehte es sich um Wohn-immobilien.

Die EWG vertraut hier auf Firmenaus der Region. „Wir entscheidenuns bewusst für kompetente Partneraus der Region, mit denen wir schonlänger gut zusammenarbeiten“, soMarkus Leicht. Wie er stehen diePartnerunternehmen voll hinter denProjekten.

Ein Umstand, der maßgeblich zumErfolg beiträgt: „Man muss ein Vor-haben mit der gleichen Begeisterungbeenden, wie man es auch begon-nen hat.“ Holger Keller

Die Kombination verschiedenster Nutzungsarten ist auch in der Stein-häuserstraße in Karlsruhe Erfolgsgarant. Foto: EWG

In der Überlagerung von mehreren Nutzungsarten, Gewerbe und Wohnen,bestand ab Mitte der 80er Jahre die Herausforderung, der sich die EWGstellte. Foto: EWG

Die Wohnanlage Am Rüppurrer Schloss wurde 1974 fertiggestellt. DasGebäude, hier ein Bild aus den 80ern, ist von weitem schon sichtbar.Foto: EWG

Page 4: Ein Zeichen für Prägende Bauwerke mit Vorbildcharakter · tives Konzept zur Gebäudekühlung mit Hilfe von Fernwärme, wie sie bundesweit in dieser Dimension zum ersten Mal angewandt

Wir gratulieren zum JubiläumWir gratulieren zum Jubiläum

und danken für Ihr Vertrauen.und danken für Ihr Vertrauen.

[email protected]/955030

DAM Dach · Abdichtung Systembau GmbHDieselstraße 7 · 76344 Eggenstein

Bauwerks-Abdichtungen · Flachdach-Abdichtungen · Flüssig-Abdichtungen · Dach-Begrünungen

Seniorengerechte Wohnungen sind gefragtBETREUTES WOHNEN: Mit einem Gebäude in Bruchsal-Büchenau geht die EWG im Herbst diesen Jahres ihr zweites Projekt mit insgesamt 24 Wohneinheiten an

den ist – mit einem lebendigen Ver-einsleben und einer intakten Nah-versorgungsstruktur. Mit dem Busoder dem eigenen Pkw ist manschnell in Bruchsals Stadtzentrum.Das Gebäude und seine Wohnungenist auf die Bedürfnisse seiner Bewoh-ner zugeschnitten: breitere Türen,niedrige Lichtschalter und ebenerdi-ge Zugänge. Einige der Apartmentshaben auch einen eigenen kleinenGarten. So lässt sich die Natur desKraichgaus genießen. Holger Keller

umzurüsten birgt Probleme. Häufigsind Änderungen wie breite Flureoder ebenerdige Zugangsbereichenicht ohne erheblichen Eingriff in dieGebäudestruktur zu realisieren. Dasist aufwendig und kostenintensiv. Einbarrierefreier Neubau wäre einfacherzu errichten. Nur: „Das Grundstückmuss stimmen“, verweist Leicht aufden Bauplatz in Büchenau. Mit demGewann Gärtenwiesen wurde einFleck Bruchsal ausgewählt, derstadtnah und dennoch naturverbun-

an 8000 altersgerechten Wohnun-gen ermittelt. Demgegenüber stün-den jedoch lediglich 4000 barriere-freie Wohnungen. In einem Drittelder Wohnungen würden Menschenim Alter von 65 Jahren oder mehrwohnen. Ein steigender Bedarf anseniorengerechten Wohnungen istnur eine Frage der Zeit. Und den-noch lässt sich ein Vorhaben wie je-nes in Büchenau nicht ohne sorgfäl-tige Planungen realisieren. Den be-reits existierenden Gebäudebestand

nungen macht betreutes Wohnen füreinen privaten Träger erst wirtschaft-lich darstellbar, erklärt Leicht. Unddas, obwohl erst jüngst bei einer vonder L-Bank in Auftrag gegebenenStudie Wohnungsunternehmen und-genossenschaften in Baden-Würt-temberg angegeben haben, dass beietwa acht Prozent ihrer Mieter Perso-nen im Haushalt lebten, die 80 Jahreoder älter seien. Bei einem Gesamt-bestand von 103 000 Wohnungender Unternehmen wurde ein Bedarf

insgesamt 24 Wohneinheiten in Bü-chenau bezugsfertig sein. Betreiberdes Betreuten Wohnens wird die Ar-beiterwohlfahrt (AWO) werden.

Von den Menschen in der Gemein-de wird das Vorhaben begrüßt. „Diesind erleichtert, dass wir dort bauenund ein neues Angebot in Büchenauschaffen“, so Leicht. Gerade in weni-ger dicht besiedelten Gebieten ist dieAnsiedlung eines solchen Projektsnicht ohne Risiko, denn nur eineMindestzahl an vermieteten Woh-

L eben in vertrauter Umgebung –für viele Senioren ist das der

maßgebliche Faktor, der das Wohn-gefühl bestimmt. EWG-Geschäfts-führer Markus Leicht kennt diese An-sprüche. Der Chef des KarlsruherProjektentwicklers sieht den Bedarfan Wohnungen im bekannten Wohn-umfeld. Mit einem Gebäude für be-treutes Wohnen in Bruchsal-Büche-nau geht die EWG daher im Herbstdiesen Jahres ihr zweites Projekt an.Im Frühjahr 2015 soll das Haus mit

Im Frühjahr 2015 soll das neue Haus mit insgesamt 24 seniorengerechten Wohneinheiten in Büchenau bezugsfertig sein. Betreiber des Betreuten Wohnens wird die Arbeiterwohl-fahrt (AWO) werden. Das Gebäude liegt stadtnah und dennoch in naturverbundener Umgebung. Grafik: EWG / dh-Illustrationen

Viele Senioren wollen auch weiterhin in bekanntemUmfeld leben. Foto: Robert Kreschke / Fotolia