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1964 Bericht: Allgemeine analytisehe Methoden, Apparate u. Reagentien 203 zul/~ssigen Probeeinwaagen ffir fast alle Elemente des Periodisehen Systems angegeben. Kernenergie 5, 839--845 (1962). Zentralinst. Kernphys., Ber, Radioehem., t~ossendorf/Dresden. X. I:[. N]~]~I~ l~iir ehromatographische Trennungen yon Radionukliden wurde yon H.-H. STXM~ und H. J. Scm~o~D~ 1 mi~ Eisen(III)-hydroxid impr~gniertes Papier (EH- Papier) verwende~. Bei fiblieher ehromatographiseher Arbeitsweise wurden flit Anionen folgende R~-Werte gemessen: mit 0,05 m XqaHCO3-LSsungals Laufmittel ~~ 0,8, 1~1j- 0,52, 3~S0~ 2- 0,60, ~POt ~- 0,0; mit 0,1 n I~atronlauge als Laufmittel C1- 0,90, J - 0,48, SO~ ~- 0,8 und POt~- 0,2. Die bei der Neutronenbestrahlungyon KC1 gebildeten Radionuklide ~P, ~S und ~C1 konnten mit dieser Arbeitsteehnik gut voneinander getrennt werden. Aueh fiir die chromatographisehe Trennung yon Kationen ist des Ett-Papier gut geeignet: Bei Verwendung einer 5 n I~H~NO3-LSsung vom p~ 3,5 als Laufmittel betr~gt der R~-Wert fiir 90Sr 0,65, fiir ~oy und ~t4Ce0 und" fiir ~37Cs 1, so da~ eine einfaehe und saubere ~~176 mSglieh ist. -- HersteUung des EH-Papieres. Streifen yon Whatman 3 MM-Papier (4,5 ><50 era) werden mit einer 20~ Fe(NOs)~-LSsung getrankt, an der Luft ge~rockne~ und mit konz. Ammoniak behandel~. Naeh Waschen mit dest. Wasser und Troeknen an der Luft wird ein Papier mit einer durehschnittliehen Fli~ehenbeladung yon 2 bis 2,5 nag Fe(OH)3/cm 2 erhalten. J. Chromatogr. (Amsterdam) 10, 392--395 (1963). Inst. Radiochemie, Kern- forsehungszen~rum Karlsruhe. K. If. N~B Eine empfindliehe differential-ebullioskopische Methode zur Molekular- gewichtsbestimmung besehreiben F. TI~OWE]SL, H. G. TArLO~ und W. JYBRowN1. Die wesen~lichen Teile der verwendeten Apparatur, deren Aufbau und Arbeitsweise yon Verff. eingehend geschildert wird, sind zwei elektriseh beheizte Ebulliome~er in der Yon C. H]SlT~E~ 2 beschriebenen Ar~, sowie zwei in eine Briiekensehaltung ein- bezogene Thermistoren, die auf Grund ihrer Widerstands~nderung (negativer Temperaturkoeffizient yon etwa 40/0 je ~ Anderungen der Siedetemperatur anzeigen. Widerstandsi~nderungen werden an einem Nullpunkt,Galvanometer erkannt; der Abgleich der Briieke erfolgt mit einem Potentiometer. Die am Po~entio- meter vorgenommenen Versehiebm~gen kSrmen an einer Skala abgelesen werden und dienen als MaB ffir die Temperatur~nderungen. (Beim Siedepunkt des Benzols Jst 1 Teilstrieh der Skala --~ 0,0004~ Tempera~ur~nderung). Zur Durehfiihrung yon Molekulargewiehtsbes~immungen stellt man zuni~chst eine Eiehkurve auf. Man 15st eine Standardsubstanz yon bekanntem Molekulargewieht (z.B. Stilben) in steigender Konzentration (e) in einem geeigneten LSsungsmittel (z. B. Benzol) und mi]t die jeweiligen ErhShungen (~T) der Siedetempera~ur gegeniiber dem reinen LSsungsmit~el. Tr~gt man AT bzw. die entsprechenden Skalentefle am Potentio- meter gegen c auf, so erh~lt man eine dureh den Ursprung verlaufende Gerade. Eine ~hnliche Gerade, nur mit anderem Anstieg, erh~lt man ftir die Probesubstanz mit dem unbekannten Molekulargewich~. Dividiert man den Anstieg der Standard- geraden dureh den Anstieg der Probegeraden und multiplizier~ dieses Verhi~ltnis mit dem Molekulargewich~ der S~andardsubs~anz, so erh~lt man des gesuehte )/[olekulargewicht. 1VIit Hflfe der beschriebenen Apparatur lassen sich Molekular- gewichte <500 mi~ • Genauigkeit (bei 950/o statistiseher Sieherheit) bestim- men. -- Arbeitsweise. In jedes Ebu]liometer werden mit einer Pipette 15 ml troekenes Benzol oder Ace~on sowie eine angemessene iYIengePoly~thylenglykol-Monostearat (etwa 150 mg; client dazu, beim Sieden die Dampfblasen m5glichst klein zu halten)

Eine empfindliche differential-ebullioskopische Methode zur Molekulargewichtsbestimmung

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1964 Bericht: Allgemeine analytisehe Methoden, Apparate u. Reagentien 203

zul/~ssigen Probeeinwaagen ffir fast alle Elemente des Periodisehen Systems angegeben.

Kernenergie 5, 839--845 (1962). Zentralinst. Kernphys., Ber, Radioehem., t~ossendorf/Dresden. X. I:[. N]~]~I~

l~iir ehromatographische Trennungen yon Radionukliden wurde yon H.-H. STXM~ und H. J. Scm~o~D~ 1 mi~ Eisen(III)-hydroxid impr~gniertes Papier (EH- Papier) verwende~. Bei fiblieher ehromatographiseher Arbeitsweise wurden flit Anionen folgende R~-Werte gemessen: mit 0,05 m XqaHCO3-LSsung als Laufmittel ~~ 0,8, 1~1j- 0,52, 3~S0~ 2- 0,60, ~POt ~- 0,0; mit 0,1 n I~atronlauge als Laufmittel C1- 0,90, J - 0,48, SO~ ~- 0,8 und POt ~- 0,2. Die bei der Neutronenbestrahlung yon KC1 gebildeten Radionuklide ~P, ~S und ~C1 konnten mit dieser Arbeitsteehnik gut voneinander getrennt werden. Aueh fiir die chromatographisehe Trennung yon Kationen ist des Ett-Papier gut geeignet: Bei Verwendung einer 5 n I~H~NO3-LSsung vom p~ 3,5 als Laufmittel betr~gt der R~-Wert fiir 90Sr 0,65, fiir ~oy und ~t4Ce 0 und" fiir ~37Cs 1, so da~ eine einfaehe und saubere ~~176 mSglieh ist. -- HersteUung des EH-Papieres. Streifen yon Whatman 3 MM-Papier (4,5 ><50 era) werden mit einer 20~ Fe(NOs)~-LSsung getrankt, an der Luft ge~rockne~ und mit konz. Ammoniak behandel~. Naeh Waschen mit dest. Wasser und Troeknen an der Luft wird ein Papier mit einer durehschnittliehen Fli~ehenbeladung yon 2 bis 2,5 nag Fe(OH)3/cm 2 erhalten.

J. Chromatogr. (Amsterdam) 10, 392--395 (1963). Inst. Radiochemie, Kern- forsehungszen~rum Karlsruhe. K. If. N ~ B

Eine empfindliehe differential-ebullioskopische Methode zur Molekular- gewichtsbestimmung besehreiben F. TI~OWE]SL, H. G. TArLO~ und W. JYBRowN 1. Die wesen~lichen Teile der verwendeten Apparatur, deren Aufbau und Arbeitsweise yon Verff. eingehend geschildert wird, sind zwei elektriseh beheizte Ebulliome~er in der Yon C. H]SlT~E~ 2 beschriebenen Ar~, sowie zwei in eine Briiekensehaltung ein- bezogene Thermistoren, die auf Grund ihrer Widerstands~nderung (negativer Temperaturkoeffizient yon etwa 40/0 je ~ Anderungen der Siedetemperatur anzeigen. Widerstandsi~nderungen werden an einem Nullpunkt,Galvanometer erkannt; der Abgleich der Briieke erfolgt mit einem Potentiometer. Die am Po~entio- meter vorgenommenen Versehiebm~gen kSrmen an einer Skala abgelesen werden und dienen als MaB ffir die Temperatur~nderungen. (Beim Siedepunkt des Benzols Jst 1 Teilstrieh der Skala --~ 0,0004~ Tempera~ur~nderung). Zur Durehfiihrung yon Molekulargewiehtsbes~immungen stellt man zuni~chst eine Eiehkurve auf. Man 15st eine Standardsubstanz yon bekanntem Molekulargewieht (z.B. Stilben) in steigender Konzentration (e) in einem geeigneten LSsungsmittel (z. B. Benzol) und mi]t die jeweiligen ErhShungen (~T) der Siedetempera~ur gegeniiber dem reinen LSsungsmit~el. Tr~gt man AT bzw. die entsprechenden Skalentefle am Potentio- meter gegen c auf, so erh~lt man eine dureh den Ursprung verlaufende Gerade. Eine ~hnliche Gerade, nur mit anderem Anstieg, erh~lt man ftir die Probesubstanz mit dem unbekannten Molekulargewich~. Dividiert man den Anstieg der Standard- geraden dureh den Anstieg der Probegeraden und multiplizier~ dieses Verhi~ltnis mit dem Molekulargewich~ der S~andardsubs~anz, so erh~lt man des gesuehte )/[olekulargewicht. 1VIit Hflfe der beschriebenen Apparatur lassen sich Molekular- gewichte <500 mi~ • Genauigkeit (bei 950/o statistiseher Sieherheit) bestim- men. -- Arbeitsweise. In jedes Ebu]liometer werden mit einer Pipette 15 ml troekenes Benzol oder Ace~on sowie eine angemessene iYIenge Poly~thylenglykol-Monostearat (etwa 150 mg; client dazu, beim Sieden die Dampfblasen m5glichst klein zu halten)

204 Bericht: Allgemeine analytisehe Methoden, Apparate u. Re~gentien Bd. 202:

gefiillt. ~[an bringt die LSsungen zum Sieden und gleicht die Brfieke ab, bis am Galvanometer keine Ver~nderung mehr wahrzunehmen ist. Jetzt wird in eines der Ebul]iometer eine Tablette (10--30 rag) der Standard- oder Probesubstanz gegeben, 3 rain die Gleiehgewichtseinstellung abgewartet und dana die Briicke mit dem Potentiometer abgegliehen. Man liest die Potentiometerstellung ab und wiederholt die Operation mit 5--6 weiteren Tabletten der betreffenden Substanz.

1 Analyst 87, 677--683 (1962). U. K. Atomic Energy Authority, Atomic- Weapons l%es. Estubl., Aldermaston, Berks. (England). -- 2 Analyst 83, 223 (1958).

D. KLOCKOW

In einer vorliiufigen Mitteilung iiber neue katalytisehe Reaktionen, Unter- suehung il~es Meehanismus und Anwendung in der Spurenanalyse berichtet J. BoGNi ~ , dal~ die katalytische Wirkung yon Kobalt in schwach alkaliseher LSsung bei der Oxydation yon Alizarin und anderen Verbindungen, *nit Wasserstoffper- oxid oder Perborat eine typische komplexkatalytische Reak~ion ist. Die Ursaeh~ der Wirkung ist wahrseheinlieh einer intramolekul~ren Elektronenversehiebung zuzuschreiben. Sind solche Substanzen anwesend, welche *nit Kobalt starke Kom- 101exe bilden, hSr~ die kataly%ische Wirkung yon Kobalt auf. -- Es wurden neue Redoxsysteme und kataly~ische Re~ktionen angekfindigt, welche zum iVachweis yon 10 -8 #g Osmiumtetroxid geeignet sind.

1 Magyar K6miai FolySirat 66, 331--332 (1960) [Ungarisch]. (Mit dtseh. Zus.- lass.) TU., II. Lehrst. ffir Chemie, B~iskole (Ungarn). J. PL~UX

Einige Anwendnngen des Zonenschmelzverfahrens in der analytisehen Che- mie stellte IVI. VILTA~GE ~ zusammen. Das Verfahren eignet sich zur Anreicherun~ der Spurenverunreinigungen in einem kleinen Bereich der zu untersuchenden Probe. Geeignete Apparaturen werden im Original beschrieben und einige typisehe An- wendungsbeispiele aufgezahlt. 40 Literaturangaben.

1 China. analytique 44, 413--424 (1962). 0.N.R.S. (Frankreieh). A. DO~NE~NN

TitratiOn yon Gemisehen yon Basen in wasserfreier ]~ssigsiiure. Wie A. M. ~KODIN, L. P. S~mov~I6AJ~ und V. S. P).N~ENKO 1 zeigten, lassen sich sehr schwaeho und schwaehe B~sen sowie Gemische aus 2, 3 oder 4 Basen in wasserfreier Essigsaur~ konduktometrisch titrieren. Sorgfaltig entwasserte Essigsaure (F. 16,65~ elek- trische LeRfahigkeit 2,4.10 -s f2 -1" cm -1) lind Perchlorsaure wurden bei der konduktometrisehen Titration folgender Basen verwendet (in Klammern pK- Werte der Basen in Wasser): Harnsto][ (I) (13,82), Diphenylamin (II) (13,2), Acetamid (III) (12,6), Acetanilid (IV) (13,39), p-Nitroanilin (V) (12,0), p-Chlor- anilin (VI) (1O,0), Chinolin (VII) (9,2) und Di~thylamin (VIII) (3,2). Folgende Gemisehe wurden titriert: I I -~ VIII, V ~- VIII, V -~ VI, I -[- VIII, I ~- V -~ VIII, I I -{- V -~ VIII, I I ~- I I I ~- VI -5 VIII and I I I -5 V -[- VI ~- VIII (all Stelle yon VIII[ kann eine andere mittelstarke Base, z.B. Guanidin, Piperidln, 1)imethylamin treten). Der relative Fehler der konduktometrischen Bestimmung bei der Titration yon 0,1 m LSsungen der Basen mi~ 0,2 n Saute betragt =hl--2~ . Im gleiehen LSsungsmittel wurden ferner unter Verwendung einer Antimon-Indicator- elektrode und einer AgC1-Vergleiehselektrode potentiometrisehe Titra~ionen folgender B~sen un4 Basengemische durehgefiihrt: I -5 II, I I -? VIII, V ~ VIII und II -5 VI -]- VIII.

1 ~. anal. Chim. 17, 540--543 (1962) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Gorki Staats-Univ., Charkov (UdSSR). G. W I ~ V s