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3. Auf Pharmazie bezfig]iche. 467 1 1 n ~Natronlauge lost man heifl 300 g KC1, l~il]t abkiihlen und den Chloridiiber schu~ auskristallisieren. 3. Mischindieator: 0,50 g Bromkresolgriin, 0,10 g Methyl- orange, 200 ml Wasser, n ~Natronlauge q. s. zum LSsen. Methode: In einem ERL~Z~EY~-Kolben mischt man 250 ml (125 ml) filtrierter Kulturfliissigkeit mit einem Gehalt yon etwa 50 Einheiten/ml mit genau 50 ml redest. Methyl/~thylketon, fiigt unter Eiskiihlung nach und nach verdiinnr Phosphors/iure his zu PH 4 (Glas- elektrode) zu, lSst in dem Gemisch 150 g feinpulverisiertes Ammoniumsulfat, bringt den pH-Wert mit retd. Phosphors~ure wieder auf3,5--4, gibt alles in einen Seheide- triehter, schiittelt gut dureh und I/~B~ absetzen. Man l~I~t die w/~Brige Phase ab und gie~t den ketonischen Ex~rakt dutch ein Wattefilter (bei Emulsionsbildung trennt man dureh Zentrffugieren). 15 (oder 20) ml des Extraktes sehiittelt man in einem 50 ml-Scheidetriehter mit dem gleiehen Volumen mit Kalinmchlorid ges~t- tigter n ~qatronlauge, wiederholt dies 2real, ]/i~t nach genau 10 min die w~Brige alkalische Flfissigkeit ab, nimmt davon zwei Proben zu je 5 ml, verdiinnt naeh genau 5 rain (Gesamtzeit 15 rain) mit 40 ml Wasser und s/~uert mit n Salzs/~ure auf PE 4~4,2 an (Farbumsehlag Griin-Gelb des Misehindieators). Zu jeder Probe gibt man 3--5 ml 0,1 n JodiSsung und titrier~ nach genau 15 rain den Jodiiberschul] mit 0,1 n Natriumthiosuffat-LSsung (Feinbiirette) gegen St/irkelSsung zuriiek, l~tir zwei Blindversuehe legt man je 5 ml Methyl~thylketon- extrakt vor, verdiinnt mit 50 ml Wasser, fiigt die gleiehe Menge 0,1 n JodiSsung wie im Hauptversueh zu und titrierb so]ort mit 0,1 n ThiosulfatlSsung zuriick. (Die Blindversuche miissen sehnell durchgefiihrt werden, um der Hydrolyse des Penicillins zu begegnen, das als freie Saure vorliegt.) Ist Ig die Anzahl ml 0,1 n Thiosulfat-LSsung des Blindversuches und n die des Hauptversuches, so ist (N ~ n) X 6434 die Zahl der Einheiten Penicillin (als Penicillin G) in der Probe yon 5 ml Methyl~thylketonextrakt. Da 5 ml Extrakt 25 ml Kulturfliissigkeit entspreehen, ist der Tite~ (~--n) • 6,434 Einheiten Penicillin G. 25 Die gefundenen Wer~e s~immen mit bak~eriologisehen Ti~ern gut iiberein. Ausnahmsweise in der Kulturflfissigkeit vorhandene organisehe S~uren entfernt man, indem man 250 ml Fliissigkeit bei pH 2,5 (dureh Zugabe yon 25%iger Phos- phors/~ure einges~ellt) dreimal mit Petrol~ther (Kp. 35--75 ~ im Eisschrank extra- hiert und naeh Entfernung der stiirenden S/~uren wieder mit 0,1 n l~atronlauge auf la~ 4 bringS, dann wie oben verf~hrt. W. HEx~(~. Eine titrimetrisehe ~k[ethode zur Schnellbestimmung der Penicillinase haben H. P~Au, I. PmLIPr~ und D. BEIqOIST 1 entwickelt, deren ])urchfiihrung nur 1 ~ Std benStigt, um den fermentativen Abbau des Penicil]ins zu beobachten. .Methode: Man verdiinnt in Phoslahatpuf[erlSsung (PhosphatpufferlSsung PH 7: 30 ml einer LSsung yon 27,2 g wasserfreiem Monokaliumphosphat in 1O00 ml Wasser gemischt mit 70 ml einer Liisung yon 34,8 g wasserfreiem Dikaliumphosphat in 1000 ml Wasser) die zu bestimmende Penicil]inase so, dab 1 ml etwa 100O Einheiten enth~lt. Man ver~eflt in Reagensgl~ser 0,02, 0,04, 0,06, 0,68, 0,10, 0,12, 0,15 ml Penicillinase]Ssung (bei unbekann~em Gehalt zun~chst.~(Testverdiinnungen) und fiigt je 10 ml gepufferte Benzyl-Penicillin-L~isung zu ~je 1000 I. E./ml). Zur Kon- trolle mischt man noeh zweimal 0,15 ml Penieillinase-Liisung mit 10 ml Puffer- LSsung, ferner 4 Gli~ser mit je 0,15 ml konzen~rier~er Penioillinase-LSsung zum vollst/~ndigen Abbau, sowie 4 Glfiser mit reiner Penicillin-LSsung. Man setzt in ein Wasserbad yon 37 ~ unterbricht nach 60 rain die Reaktion durch Zugabe yon je 1 ml 1 Ann. pharmac, fran~. 9, 419 (1951). Soc. fran~, de P~nieilline Roussel-Sofrapen, Paris-Romainville. 30*

Eine titrimetrische Methode zur Schnellbestimmung der Penicillinase

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Page 1: Eine titrimetrische Methode zur Schnellbestimmung der Penicillinase

3. Auf Pharmazie bezfig]iche. 467

1 1 n ~Natronlauge lost man heifl 300 g KC1, l~il]t abkiihlen und den Chloridiiber schu~ auskristallisieren. 3. Mischindieator: 0,50 g Bromkresolgriin, 0,10 g Methyl- orange, 200 ml Wasser, n ~Natronlauge q. s. zum LSsen. Methode: In einem ERL~Z~EY~-Kolben mischt man 250 ml (125 ml) filtrierter Kulturfliissigkeit mit einem Gehalt yon etwa 50 Einheiten/ml mit genau 50 ml redest. Methyl/~thylketon, fiigt unter Eiskiihlung nach und nach verdiinnr Phosphors/iure his zu PH 4 (Glas- elektrode) zu, lSst in dem Gemisch 150 g feinpulverisiertes Ammoniumsulfat, bringt den pH-Wert mit re td . Phosphors~ure wieder auf3,5--4, gibt alles in einen Seheide- triehter, schiittelt gut dureh und I/~B~ absetzen. Man l~I~t die w/~Brige Phase ab und gie~t den ketonischen Ex~rakt dutch ein Wattefilter (bei Emulsionsbildung trennt man dureh Zentrffugieren). 15 (oder 20) ml des Extraktes sehiittelt man in einem 50 ml-Scheidetriehter mit dem gleiehen Volumen mit Kalinmchlorid ges~t- t igter n ~qatronlauge, wiederholt dies 2real, ]/i~t nach genau 10 min die w~Brige alkalische Flfissigkeit ab, n immt davon zwei Proben zu je 5 ml, verdiinnt naeh genau 5 rain (Gesamtzeit 15 rain) mit 40 ml Wasser und s/~uert mit n Salzs/~ure auf PE 4~4 ,2 an (Farbumsehlag Griin-Gelb des Misehindieators).

Zu jeder Probe gibt man 3- -5 ml 0,1 n JodiSsung und titrier~ nach genau 15 rain den Jodiiberschul] mit 0,1 n Natriumthiosuffat-LSsung (Feinbiirette) gegen St/irkelSsung zuriiek, l~tir zwei Blindversuehe legt man je 5 ml Methyl~thylketon- extrakt vor, verdiinnt mit 50 ml Wasser, fiigt die gleiehe Menge 0,1 n JodiSsung wie im Hauptversueh zu und titrierb so]ort mit 0,1 n ThiosulfatlSsung zuriick. (Die Blindversuche miissen sehnell durchgefiihrt werden, um der Hydrolyse des Penicillins zu begegnen, das als freie Saure vorliegt.) Ist Ig die Anzahl ml 0,1 n Thiosulfat-LSsung des Blindversuches und n die des Hauptversuches, so ist (N ~ n) X 6434 die Zahl der Einheiten Penicillin (als Penicillin G) in der Probe yon 5 ml Methyl~thylketonextrakt. Da 5 ml Extrakt 25 ml Kulturfliissigkeit entspreehen,

ist der Tite~ ( ~ - - n ) • 6,434 Einheiten Penicillin G. 25

Die gefundenen Wer~e s~immen mit bak~eriologisehen Ti~ern gut iiberein.

Ausnahmsweise in der Kulturflfissigkeit vorhandene organisehe S~uren entfernt man, indem man 250 ml Fliissigkeit bei pH 2,5 (dureh Zugabe yon 25%iger Phos- phors/~ure einges~ellt) dreimal mit Petrol~ther (Kp. 35--75 ~ im Eisschrank extra- hiert und naeh Entfernung der stiirenden S/~uren wieder mit 0,1 n l~atronlauge auf la~ 4 bringS, dann wie oben verf~hrt. W. HEx~(~.

Eine titrimetrisehe ~k[ethode zur Schnellbestimmung der Penicillinase haben H. P ~ A u , I. PmLIPr~ und D. BEIqOIST 1 entwickelt, deren ])urchfiihrung nur 1 ~ Std benStigt, um den fermentativen Abbau des Penicil]ins zu beobachten.

.Methode: Man verdiinnt in Phoslahatpuf[erlSsung (PhosphatpufferlSsung PH 7: 30 ml einer LSsung yon 27,2 g wasserfreiem Monokaliumphosphat in 1O00 ml Wasser gemischt mi t 70 ml einer Liisung yon 34,8 g wasserfreiem Dikaliumphosphat in 1000 ml Wasser) die zu bestimmende Penicil]inase so, dab 1 ml etwa 100O Einheiten enth~lt. Man ver~eflt in Reagensgl~ser 0,02, 0,04, 0,06, 0,68, 0,10, 0,12, 0,15 ml Penicillinase]Ssung (bei unbekann~em Gehalt zun~chst.~(Testverdiinnungen) und fiigt je 10 ml gepufferte Benzyl-Penicillin-L~isung zu ~je 1000 I. E./ml). Zur Kon- trolle mischt man noeh zweimal 0,15 ml Penieillinase-Liisung mit 10 ml Puffer- LSsung, ferner 4 Gli~ser mit je 0,15 ml konzen~rier~er Penioillinase-LSsung zum vollst/~ndigen Abbau, sowie 4 Glfiser mit reiner Penicillin-LSsung. Man setzt in ein Wasserbad yon 37 ~ unterbricht nach 60 rain die Reaktion durch Zugabe yon je 1 ml

1 Ann. pharmac, fran~. 9, 419 (1951). Soc. fran~, de P~nieilline Roussel-Sofrapen, Paris-Romainville.

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Page 2: Eine titrimetrische Methode zur Schnellbestimmung der Penicillinase

468 Bericht: SpezieUc analy~ischc Methoden.

ges~ttigter l~atriumfluoridl6sung und Erhitzen ffir 1 rain auf 100 ~ C, kiihlt ab und bestimmt nach der untcn beschricbenen jodometrischcn l~Iethodc das abgebaute Penicillin.

Verf. definiert eine Einhcit Penicillinase als die l~Ienge, die 50 Einheiten kristalli- siertes Benzylpenicillin im Phosphatpuffer yon pH -~- 7 bei 37 ~ Vcrlauf einer Stunde inaktiviert. Ist C die abgebautc Menge Penicillin, so ist der Penicillinase-

C d Titer pro ml T = ~ • v ' wobei v das Volumen an zugesetzter Penicillinase-LSsung

und ~ die Verdiinnung der zu titricrcnden AusgangslSsung sind. Jodometrische Mcthode: Man gibt in eine l~eihe 40 ml-EsT.]~l~_~YER-Kolben den Inhalt der Gl&ser, spiilt schnell mit einigen ml Wasser nach, bringt mit n Salzs~ure auf p~ ~-4 (Indicator: 1 Tropfen Bromkrcsolgrfin-Methylorange), ffigt 2 ml 0,1 n JodlSsung zu, l~flt 10 rain im Dunklen stehen und titriert den JodiiberschuB mit 0,1 n Natrinm- thiosulfatlSsung zurfick, l~Ian berechnet die l~Ienge des abgebauten Penicillins folgendcrmaBen: iV ~ Verbrauch an Thiosulfat fiir die reine PenicillinlSsung; n ~ Verbrauch an Thiosulfat fiir den jeweiligen Versuch; n' = Verbrauch an Thio- suffat fiir den vollst~ndigen Abbau; P = Anzahl der Einheiten Penicillin in 10 ml

P LSsung. Abgebaute Penici l l inmenge- N _ _ n r • h r - - n . Die so gewonnenen

~Ergcbnisse waren befriedigend reproduzierbar. W. H~I~m.

Die Besfimmung der Nicotins~iure in pharmazeutischen Priiparaten yon A. ~IUELLER und S. H. ~ox 1 beruht auf der Reaktion der I~icotins~ure mit Brom- cyan in Gegenwart yon Ammoniak. Die dabei entstchende Gelbf~rbung ist photo- mctrisch gut bestimmbar. Ebcnso ist Nicotins~ureamid nach Hydrolyse in Nicotin- s~ure genau zu erfassen, t~eagenzien: 1. l~icotins&ure-StammlSsung sol1200 #g im ml enthalten und ist im Eisschrank aufzubewahren. Zur Anlegung der Eichkurven bereitet man hicrvon jeweils frische LSsungen yon 3--5/~g im ml. 2. Bromcyan- l~eagens: Man 15st 50 g CNBr in 500 ml Wasser und bewahrt vor Luft geschiitzt bei Zimmertemperatur auf (kristallisicrtes CNBr isg im Eisschrank aufzubewahrcn). 3. Ammoniak-Puffer: In 500 ml Wasser 16st man 87,0 gK~ttPO 4 und 107,0 g NItaCl, ffigt 6,7 ml konz. Ammoniak hinzu, filtrierg wenn nStig und fiillt auf 1000 auf. Methode: Man dispergiert eine entsprechende l~enge Kapseln, Tabletten usw. gut in 200 ml Wasser, erw~rmt unter Schiitteln, 15st, falls ~ette zugegen sind, diese in 3--5 ml ~thylenchlorid, ffillt nach dcm Abkiihlen unter Berficksichtigung des Fett- 16semittels auf 1000 ml auf und filtriert ~ wenn erforderlich - - einen Anteil ffir die Hydrolyse. Zur Hydrolyse pipcttiert man 10 ml Filtrat in cinch l~cBkolben yon 100--250 ml, so dab in 1 ml etwa 3--5/~g enthalten sind, fiigt 10 ml konz. Salzs~ure zu und erhitzt 20--30 rain, dab noch etwa 2 ml LSsung verbleiben. Man kfihlt ab und fiigt 40--50 ml Wasser und anschlieBend 3--5 Kaliumhydroxydpl~tzchen zu und fiillt bis zur Marke auf. Die LSsung ist yon p~ 2~12 fiir colorimetrische Messungen braucbbar. Zur alkalischcn Hydrolyse nimmt man an Stelle yon Salz- s~uro 10 ml 0,5 n I~atronlauge, eine pH-Ver~nderung ist dann nicht erforderlich. Zur Messung versetzt man 1 ml Standard-L6sung bzw. 1 ml Untersuchungs-LSsung mit 3 ml Ammoniakl~uffer, 5 ml Bromcyan-Reagens und 1 ml Wasscr und photometriert nach 2---2~ min bei 408 m/~ (Absorptionsmaximum) im B ~ c ~ - S p e k t r o p h o t o - rooter odor mit doppeltem ~flter yon 420 m/~ in einem Colorimeter (Ev~L~- Colorimeter). Weitere Einzelhciten im Original. Bestimmt wurdcn l~Iultivitamin- kapseln rein und mit Zus~tzen yon Ferrosuffat, ~crrogluconat mit Leberkonzentrat ~errosulfat mit Gesamtleber, Here und ttefe mit Leber. W. H ~ r ~ o .

1 j . Amer. Pharmaceut. Assoc. (SoL Ed.) 40, 513 (1951). R. P. Soberer Corp., Gelatin Products ])iv., Detroit, Mich.