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Einrichtung eines 3. Lernorts – mit Integration von SimulationspatientInnen. Begleitevaluationsstudie. Projektbericht FH Campus Wien, Oktober 2014 Projektleitung: Mag.a Shajen Simonet-Shirwan Projektmitarbeit und wissenschaftliche Ausführung: Mag.a Dr.in Christina Mogg Projektlaufzeit: Dezember 2012 – Oktober 2014

Einrichtung eines 3. Lernorts mit Integration von ... · Campus Wien seitens Frau Oberin Gabriele Fuchs-Hlinka, MSc, Geschäftsbereich ... GKPS SMZ Ost erstellt und von der FHCW standardisiert

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Einrichtung eines 3. Lernorts –

mit Integration von SimulationspatientInnen.

Begleitevaluationsstudie.

Projektbericht

FH Campus Wien, Oktober 2014

Projektleitung: Mag.a Shajen Simonet-Shirwan

Projektmitarbeit und wissenschaftliche Ausführung: Mag.a Dr.in Christina Mogg

Projektlaufzeit: Dezember 2012 – Oktober 2014

1

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung und Erkenntnisinteresse ................................................................... 2

2 Forschungsfragen ........................................................................................... 3

3 Methodische Vorgehensweise ........................................................................... 3

3.1 Quantitative Forschung ............................................................................... 4

3.2 Qualitative Forschung ................................................................................. 4

4 Ergebnisse der quantitativen Befragung – Testergebnisse ................................... 5

4.1 Testpunktevergleich zwischen Vorher- und Nachhermessung ........................... 5

4.2 Berechnung des Lernzuwachses ................................................................... 6

4.3 Versuchs- und Kontrollgruppe im Vergleich ................................................... 7

4.4 Vorbereitung für die Durchführung eines Beratungsgespräches ........................ 8

5 Ergebnisse der Fokusgruppeninterviews .......................................................... 10

5.1 Fokusgruppe SimulationspatientInnen ........................................................ 11

5.2 Fokusgruppe SchülerInnen ........................................................................ 13

5.3 Fokusgruppe TutorInnen ........................................................................... 14

5.4 Fokusgruppe Lehrerinnen .......................................................................... 16

5.5 Zusammenfassung der vier Fokusgruppeninterviews .................................... 18

6 Resümee und Schlussfolgerungen .................................................................. 19

7 Tabellenverzeichnis ...................................................................................... 20

8 Anhang ....................................................................................................... 21

8.1 Glossar ................................................................................................... 22

8.2 Test........................................................................................................ 23

8.3 Leitfaden für SimulationspatientInnen ......................................................... 27

8.4 Leitfaden für SchülerInnen ........................................................................ 30

8.5 Leitfaden für TutorInnen ........................................................................... 34

8.6 Leitfaden für Lehrerinnen .......................................................................... 38

8.7 Exemplarisches Rollenheft ......................................................................... 42

2

1 Einleitung und Erkenntnisinteresse

Das Projekt „Einrichtung eines 3. Lernortes – mit Integration von Simulations-

patientInnen“1 zielt auf die Evaluierung praxisnaher Bedingungen im Unterricht durch

den Einsatz von „SimulationspatientInnen“ (SP) ab. Es erfolgte eine Evaluierungs-

anfrage an den Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege der Fachhochschule

Campus Wien seitens Frau Oberin Gabriele Fuchs-Hlinka, MSc, Geschäftsbereich

Pflegemanagement und Frau Direktorin Michaela Dorfmeister, MBA, Direktorin der

Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege am Sozialmedizinischen

Zentrum Ost sowie von den beiden Verantwortlichen des Dachverbandes Wiener

Sozialeinrichtungen, Geschäftsführerin Frau Mag.a Eva Maria Luger und Frau Mag.a

Doris Stelzhammer, mit der Zielvorgabe, Lernsituationen (insbesondere von

Beratungsgesprächen zwischen SchülerInnen und SP) zu evaluieren. Die

Lernsituationen mit SP fanden an einem „Dritten Lernort“ außerhalb der GKPS SMZ

Ost an verschiedenen Standorten von Organisationen, die Hauskrankenpflege und

auch Praktikumsstellen anbieten, statt und sollten nach Vorgabe eine Dauer von zehn

Minuten nicht überschreiten. Die Gesprächssituationen der SchülerInnen wurden auf

Video aufgezeichnet und anschließend gemeinsam analysiert. Davor hatten die

SchülerInnen Zeit, die Beratungssituationen vorzubereiten.

Folgende vier Themen wurden im Rahmen des Projekts behandelt:

Beratungsgespräch Heil- und Hilfsmittelmanagement – Beschaffung eines

Pflegebettes

Beratungsgespräch Care-Management – Medizinische Hauskrankenpflege

Diabetes Mellitus – Fußpflege

Beratungsgespräch mit pflegenden Angehörigen – Demenz

Ziel der Begleitevaluation ist das Aufzeigen von Ergebnissen des Lernens unter Einsatz

von SimulationspatientInnen an der Schule für allgemeine Gesundheits- und

Krankenpflege am SMZ Ost, insbesondere das Vorliegen der Ergebnisse, ob der

Unterricht sowie die Implementierung von SimulationspatientInnen im Rahmen des

praktischen Unterrichts im Vergleich zum konventionellen Unterricht zu vermehrtem

Lernerfolg führen. Daraus sollen Erkenntnisse über den Nutzen des Einsatzes von

SimulationspatientInnen beim Lernprozess resultieren.

Dieses Projekt wurde vom Felix Mandl Fond zur Förderung von wissenschaftlichen

Projekten finanziert.

1 SimulationspatientInnen simulieren in der pflegerischen Ausbildung "echte" PatientInnen im Rahmen kurzer Rollenspiele

3

2 Forschungsfragen

Im Rahmen der Studie sollen folgende Fragen beantwortet werden:

1. Erzielen SchülerInnen für Gesundheits- und Krankenpflege eine

Wissenserweiterung durch den Einsatz von SimulationspatientInnen?

2. Besteht eine Verstärkung des Wissenstransfers bei SchülerInnen?

3. Welche Lerninhaltsthemen waren besonders hilfreich?

4. Welche Lerninhaltsthemen haben gefehlt?

5. Wie haben SchülerInnen/ LehrerInnen/ PraxisanleiterInnen den Einsatz von

SimulationspatientInnen empfunden?

6. Wie haben SimulationspatientInnen ihre Rolle empfunden?

3 Methodische Vorgehensweise

Um die formulierten Ziele und Forschungsfragen durch dieses Evaluationsprojekt

(siehe oben) erreichen bzw. beantworten zu können, wurde als methodische

Vorgehensweise ein Methodenmix aus quantitativen und qualitativen

Forschungsmethoden gewählt, um den Forschungsgegenstand aus verschiedenen

Blickwinkeln zu betrachten.

Die formulierten Fragestellungen wurden im Rahmen eines quantitativen Tests sowie

mittels Fokusgruppeninterviews beantwortet. Anhand der vorliegenden Ergebnisse

sollte festgestellt werden, ob es zu einer Wissenserweiterung bei SchülerInnen für

Gesundheits-und Krankenpflege durch den Einsatz von SimulationspatientInnen

kommt. Weiters sollte anhand der vorliegenden Ergebnisse festgestellt werden,

welche Lerninhaltsthemen im Unterricht mit SP besonders hilfreich waren, welche

gefehlt haben und für welche Inhalte sich das Lernen mit SP besonders eignet bzw.

für welche weniger.

4

3.1 Quantitative Forschung

Um den Lernzuwachs durch den Einsatz von SimulationspatientInnen im Unterricht

messen zu können, wurde ein schriftlicher Wissenstest zum Thema

Hauskrankenpflege konzipiert (siehe Anhang Seite 23). Beim Messinstrument handelt

es sich um einen Test mit standardisierten Fragen, welche von Vortragenden der

GKPS SMZ Ost erstellt und von der FHCW standardisiert wurden.

In einem quasi-experimentellen Design wurde eine Versuchs- und eine Kontrollgruppe

bestehend aus SchülerInnen der Gesundheits- und Krankenpflegeschule SMZ Ost

bestimmt, die diesen Test jeweils vor entsprechenden Unterrichtseinheiten zur

Testung vorgelegt bekamen, sowie auch nach den Unterrichtseinheiten zum Thema

Hauskrankenpflege. Die Versuchsgruppe lernte unter Einsatz von

SimulationspatientInnen am 3. LO, die Kontrollgruppe ohne solche. Die SchülerInnen

der Versuchs- und Kontrollgruppe wurden nach denselben Inhalten unterrichtet. Die

Stichprobe für die Versuchsgruppe umfasst 33 Personen, jene der Kontrollgruppe 26.2

Es handelt sich bei diesem Forschungsdesign um eine Längsschnittuntersuchung, die

zu mehreren Messzeitpunkten erhoben wurde. Der Erhebungszeitraum lag zwischen

Mai 2013 (Beginn der Vorhermessung) und Jänner 2014 (Nachhermessung).

Ein Mittelwertvergleich der beiden Gruppen vor und nach dem Unterricht sollte den

Lernzuwachs der beiden Gruppen im Vergleich messen.

3.2 Qualitative Forschung

Die Beantwortung der formulierten Forschungsfragen erfordert – ergänzend zur

quantitativen Messung des Lernzuwachses – ebenso einen qualitativen Zugang. Um

ein möglichst breites Spektrum an Aspekten abzudecken, haben sich die

AuftraggeberInnen für die Methode der Fokusgruppeninterviews entschlossen.

Fokusgruppeninterviews sind ideal geeignet, um „komplexe Einstellungs-,

Wahrnehmungs-, Gefühls-, Bedürfnis-, Orientierungs- und Motivationsgeflechte von

Menschen und Gruppen aus bestimmten sozialen Kontexten zu explorieren“ (Kühn,

Koschel 2011, 33 f.). Sie können zur „Evaluierung und Optimierung der Entwürfe von

Angeboten, Produkten, Dienstleistungen, Thesen etc. verwendet werden“ und dienen

der „Ideen- und Konzeptentwicklung“ (ebd.).3

2 Die SchülerInnen der Versuchsgruppe, die am Projekt teilgenommen haben, sind zwischen 1964 und 1993 geboren (Altersdurchschnitt: 27,5 Jahre). Die Geschlechterverteilung ist unausgewogen: Die Stichprobe (n=33) umfasst 24 weibliche Schülerinnen und 9 männliche Schüler.

Die SchülerInnen der Kontrollgruppe, die am Projekt teilgenommen haben, sind zwischen 1971 und 1993

geboren (Altersdurchschnitt: 26,1 Jahre). Die Geschlechterverteilung ist, genauso wie bei der Versuchsgruppe, unausgewogen: Die Stichprobe (n=26) umfasst 20 weibliche Schülerinnen und 6 männliche Schüler.

3 Kühn, T.; Koschel, K. (2011): Gruppendiskussionen. Ein Praxis-Handbuch. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

5

Diese Methode eignet sich, um aufschlussreiche Informationen zu erhalten, wie

Menschen über ein bestimmtes Thema denken und fühlen. Es können relevante

Einflussfaktoren herausgefunden sowie Ansichten, Anregungen und Ideen, sichtbar

gemacht werden, die die Beantwortung der Forschungsfragen des Projektes

unterstützen.

Zielgruppe für die Fokusgruppeninterviews sind LehrerInnen, SchülerInnen,

SimulationspatientInnen und TutorInnen4, die am Projekt unter Einsatz von

SimulationspatientInnen teilgenommen haben. Mit jeder (Ziel-)Gruppe sollte ein

Fokusgruppeninterview stattfinden. Die Gruppengrößen liegen zwischen zwei und

neun Personen.

4 Ergebnisse der quantitativen Befragung – Testergebnisse

Zunächst – im quantitativen Forschungsteil – wurden die SchülerInnen gebeten, einen

Wissenstest bestehend aus zehn Fragen zu beantworten (Testbogen siehe Anhang

Seite 23). Bei jeder Frage gab es eine richtige Antwortmöglichkeit anzukreuzen

(„Single Choice“). Pro richtig beantwortete Frage wurde ein Punkt gezählt. Insgesamt

waren höchstens zehn Punkte, wenigstens null Punkte zu erreichen.

4.1 Testpunktevergleich zwischen Vorher- und Nachhermessung

Ein Großteil der befragten SchülerInnen erreichte bei der Testung vor den

Unterrichtseinheiten 4, 5 oder 6 von insgesamt 10 zu erreichenden Testpunkten. Ein

Fünftel der SchülerInnen kam auf 4 Testpunkte, ein Viertel auf 5 Testpunkte und ein

weiteres Fünftel auf 6 Testpunkte. 7 oder 8 Testpunkte wurden von einem weiteren

Viertel der SchülerInnen erreicht, nur vereinzelt erreichten SchülerInnen 0 oder 3

Testpunkte, wie Tabelle 1 zeigt.

Testpunkte Vorhermessung

Erreichte Testpunkte

Häufigkeit Prozent Gültige Prozente

Kumulierte Prozente

Gültig 0 1 1,9 1,9 1,9

3 4 7,4 7,4 9,3

4 11 20,4 20,4 29,6

5 13 24,1 24,1 53,7

6 11 20,4 20,4 74,1

7 9 16,7 16,7 90,7

8 5 9,3 9,3 100,0

Gesamt 54 100,0 100,0

Tabelle 1: Testpunkte Vorhermessung

4 TutorInnen sind im Projekt „Dritter Lernort“ LehrerInnen für Gesundheits- und Krankenpflege (LGuK) und Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen aus der Praxis

6

Bei der Testung nach Absolvierung der Unterrichtseinheiten erreichte mehr als die

Hälfte der SchülerInnen 7 oder 8 Testpunkte (jeweils 27 %), wie Tabelle 2

veranschaulicht. Knapp die Hälfte erreichte 6 oder weniger Testpunkte. Bei der

Vorhermessung traf dies auf drei Viertel der SchülerInnen zu. Dieses Testergebnis

weist auf einen erheblichen Lernzuwachs durch die Unterrichtseinheiten bei allen

befragten SchülerInnen hin.

Testpunkte Nachhermessung

Testpunkte Häufigkeit Prozent Gültige Prozente

Kumulierte Prozente

Gültig 2 1 1,9 2,3 2,3

3 1 1,9 2,3 4,5

4 5 9,3 11,4 15,9

5 7 13,0 15,9 31,8

6 6 11,1 13,6 45,5

7 12 22,2 27,3 72,7

8 12 22,2 27,3 100,0

Gesamt 44 81,5 100,0

Fehlend 10 18,5

Gesamt 54 100,0

Tabelle 2: Testpunkte Nachhermessung

Im nächsten Schritt wird der mittlere Lernzuwachs nun berechnet.

4.2 Berechnung des Lernzuwachses

Der individuelle Lernzuwachs errechnet sich aus den Mittelwerten der Testpunkte der

Nachhermessung abzüglich der Mittelwerte der Testpunkte der Vorhermessung.

Es zeigt sich folgendes Bild (siehe Tabelle 3): Jeweils ein Viertel der ProbandInnen hat

im Mittel null oder einen Punkt Lernzuwachs, also wenig bis gar keinen Lernzuwachs

durch die Unterrichtseinheiten zwischen der Vorher- und Nachhermessung erreicht.

Ein weiteres Fünftel hat zwei Punkte Lernzuwachs, nur wenige ProbandInnen drei oder

vier Punkte Lernzuwachs vorzuweisen (Anzahl: 5; 11,3 %).

7

Ein knappes Fünftel hat sogar Negativpunkte beim Lernzuwachs, was bedeutet, dass

diese ProbandInnen bei der Nachhermessung weniger Testpunkte erreicht haben als

bei der Vorhermessung. Bei diesen SchülerInnen wurde durch die Unterrichtseinheiten

kein Lernzuwachs erreicht.

Lernzuwachs in Testpunkten: Testpunkte Nachhermessung minus Testpunkte Vorhermessung

Testpunkte Häufigkeit Prozent Gültige Prozente

Kumulierte Prozente

Gültig -2 1 1,9 2,3 2,3

-1 7 13,0 15,9 18,2

0 11 20,4 25,0 43,2

1 11 20,4 25,0 68,2

2 9 16,7 20,5 88,6

3 2 3,7 4,5 93,2

4 3 5,6 6,8 100,0

Gesamt 44 81,5 100,0

Fehlend 10 18,5

Gesamt 54 100,0

Tabelle 3: Lernzuwachs in Testpunkten

4.3 Versuchs- und Kontrollgruppe im Vergleich

Ein Gruppenvergleich (T-Test) des Lernzuwachses zwischen Versuchsgruppe und

Kontrollgruppe zeigt einen etwas höheren Wert beim Lernzuwachs der

Versuchsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe. Die Versuchsgruppe weist einen

Mittelwert von 1,00 Testpunkten Lernzuwachs auf, die Kontrollgruppe hingegen einen

Mittelwert von 0,65 (siehe Tabelle 4). Dieser Unterschied bedeutet, dass die

Versuchsgruppe, die unter Einsatz von SimulationspatientInnen im Projekt gelernt

hat, im Mittel um 0,35 Testpunkte mehr in den Unterrichtseinheiten aus dem Setting

des „Dritten Lernorts“ dazu lernen konnte als jene Gruppe, die zur Kontrolle

eingesetzt wurde und in den Unterrichtseinheiten ohne SimulationspatientInnen

gelernt hat. Die Mittelwerte der beiden Gruppen unterscheiden sich aber nicht

signifikant voneinander.5

Mittelwertvergleich Lernzuwachs

Gruppenzuweisung N Mittelwert Standardabweichung Standardfehler

des Mittelwertes

Versuchsgruppe 27 1,00 1,468 0,282

Kontrollgruppe 17 0,65 1,455 0,353

Tabelle 4: Mittelwertvergleich Lernzuwachs

5 t(df=42)=0,779; p>0,05 (Levene-Test p>0,05)

8

4.4 Vorbereitung für die Durchführung eines Beratungsgespräches

Die SchülerInnen wurden gefragt, wie gut sie sich auf die Durchführung eines

Beratungsgespräches vorbereitet fühlen. Sie sollten ihre Antwort auf einer Skala von 1

bis 6 einstufen, wobei 1 „sehr gut“ und 6 „gar nicht gut“ bedeutet.

Vor dem Unterricht beantworteten zwei Drittel aller ProbandInnen diese Frage mit 3

oder 4, fühlen sich also tendenziell mäßig auf die Durchführung eines

Beratungsgesprächs vorbereitet (siehe Tabelle 5).

Wie gut fühlen Sie sich auf die Durchführung eines Beratungsgesprächs vorbereitet? Vorhermessung

Einstufung 1 (sehr gut) bis 6 (gar nicht gut)

Häufigkeit Prozent Gültige Prozente Kumulierte Prozente

Gültig 1 1 1,9 2,0 2,0

2 8 14,8 16,3 18,4

3 17 31,5 34,7 53,1

4 16 29,6 32,7 85,7

5 6 11,1 12,2 98,0

6 1 1,9 2,0 100,0

Gesamt 49 90,7 100,0

Fehlend 5 9,3

Gesamt 54 100,0

Tabelle 5: Vorbereitung auf ein Beratungsgespräch – Vorhermessung

Nach dem Unterricht beantworteten ca. 70 % der befragten SchülerInnen diese Frage

mit 2 oder 3, also tendenziell gut. Die Einschätzung, wie gut sich die SchülerInnen auf

Beratungsgespräche vorbereitet fühlen, hat sich durchwegs verbessert, wie die

nachfolgende Tabelle 6 veranschaulicht.

Wie gut fühlen Sie sich auf die Durchführung eines Beratungsgesprächs vorbereitet?

Nachhermessung

Einstufung 1 (sehr gut) bis 6 (gar nicht gut)

Häufigkeit Prozent Gültige Prozente Kumulierte Prozente

Gültig 1 5 9,3 11,6 11,6

2 10 18,5 23,3 34,9

3 20 37,0 46,5 81,4

4 6 11,1 14,0 95,3

5 2 3,7 4,7 100,0

Gesamt 43 79,6 100,0

Fehlend 11 20,4

Gesamt 54 100,0

Tabelle 6: Vorbereitung auf ein Beratungsgespräch – Nachhermessung

9

Vergleicht man Versuchs- und Kontrollgruppe hinsichtlich ihrer Einschätzung, wie gut

sie sich auf ein Beratungsgespräch vorbereitet fühlen, so zeigt sich in einem

Mittelwertvergleich (T-Test), dass sich Versuchs- und Kontrollgruppe bei der

Vorhermessung um einen ganzen Punkt unterscheiden – die Versuchsgruppe

(MW=3,86) fühlt sich auf die Durchführung eines Beratungsgespräches weniger gut

vorbereitet als die Kontrollgruppe (MW=2,86). Die Mittelwerte der beiden Gruppen

unterscheiden sich bei der Vorhermessung signifikant voneinander.6

Bei der Nachhermessung wendet sich dieses Verhältnis ins Umgekehrte: Die

Versuchsgruppe fühlt sich nach den Unterrichtseinheiten deutlich besser auf

Beratungsgespräche vorbereitet (MW=2,67). Die Kontrollgruppe hingegen fühlt sich

nach den Unterrichtseinheiten sogar etwas schlechter auf die Durchführung von

Beratungsgesprächen vorbereitet als vor den Unterrichtseinheiten (MW=2,94). Die

Mittelwerte der beiden Gruppen unterscheiden sich bei der Nachhermessung nicht

signifikant voneinander.7

Die folgende Tabelle 7 zeigt die Gegenüberstellung der Mittelwerte beider Gruppe vor

und nach den Unterrichtseinheiten.

Mittelwertvergleich - Wie gut fühlen Sie sich auf die Durchführung eines Beratungsgesprächs vorbereitet?

Gruppenzuweisung N Mittelwert Standardabweichung Standardfehler des Mittelwertes

Vorhermessung Versuchsgruppe 28 3,86 1,079 0,204

Kontrollgruppe 21 2,86 0,655 0,143

Nachhermessung Versuchsgruppe 27 2,67 1,074 0,207

Kontrollgruppe 16 2,94 0,854 0,213

Tabelle 7: Vorbereitung auf ein Beratungsgespräch – Vergleich Vorher und Nachher

6 t(df=47)=3,755; p<0,05 (Levene-Test p>0,05)

7 t(df=41)=-0,859; p>0,05 (Levene-Test p>0,05)

10

5 Ergebnisse der Fokusgruppeninterviews

Der nächste Schritt bestand nun in der Durchführung der Fokusgruppeninterviews,

also dem qualitativen Forschungsteil. Es wurden vier Fokusgruppeninterviews nach

Ende der Durchführung des letzten „Dritten Lernorts“ durchgeführt. Mit jeder

Zielgruppe fand ein Fokusgruppeninterview statt – mit SimulationspatientInnen,

SchülerInnen, TutorInnen und Lehrerinnen. Die vier Leitfäden befinden sich im

Anhang ab Seite 27.

Die vier Fokusgruppeninterviews dauerten zwischen 35 Minuten und 54 Minuten. Es

haben jeweils zwischen 6 und 9 Personen an den Fokusgruppeninterviews

teilgenommen, bei den Lehrerinnen waren es nur zwei Teilnehmerinnen, die

Erfahrungen mit der Unterrichtsmethode „Einsatz von SP“ am „Dritten Lernort“

gemacht haben.

Die Gesprächsinhalte der vier Fokusgruppeninterviews wurden in Anlehnung an die

Leitfäden in die Kategorien Einschätzung des Lernens mit SP im Vergleich zum

konventionellen Unterricht, geeignete und weniger geeignete Inhalte für das Lernen

mit SP, Vorteile und Nachteile des Lernens mit SP, Vorstellungen für den zukünftigen

Einsatz von SP im Unterricht, Verbesserungsvorschläge dazu und weitere

Anmerkungen zusammengefasst.

11

5.1 Fokusgruppe SimulationspatientInnen

Dauer: 54 Minuten; 6 TeilnehmerInnen (2 von 6 haben einen

medizinischen/pflegerischen Zugang)

Die SimulationspatientInnen (SP)8 empfanden den Unterricht für sich und die

SchülerInnen als interessant und sehr gewinnbringend. Sie gaben an, dass das

Beratungsgespräch dadurch bereichert wurde, dass sie als „Laien“ und „Fremde“ in

den Unterricht kamen. Diese Situation komme der Realität in der Hauskrankenpflege

nahe, und die SchülerInnen bekommen dadurch mehr „Lebenserfahrung“. Der Vorteil

bestand nach Angaben der SP auch darin, dass sie – dadurch dass sie Laien waren –

bestimmte Fachbegriffe nicht kannten, die die SchülerInnen dann – wie in der Praxis –

genau erklären mussten. Die älteren SP konnten sich besser in ihre Rollen

hineinversetzen, weil sie die eine oder andere Situation bereits selbst erlebt hatten.

Die SP empfanden, dass die älteren berufserfahrenen SchülerInnen merklich

selbstsicherer als die jungen SchülerInnen auftraten. Den „geschützten Rahmen“

erlebten die SP sehr positiv für sich und die SchülerInnen. Die Informationen und die

Einschulung vorab fanden die SP sehr hilfreich und gut, sie haben nach eigenen

Angaben sehr gerne mitgemacht. Es war für einige auch eine Bereicherung, einen

Einblick in ein neues Berufsfeld zu bekommen. Die SP hoben hervor, dass durch diese

Beratungssituationen ein besonders guter Theorie-Praxistransfer gegeben war, da

Beratung (Kommunikation) geübt werden muss. Ebenfalls positiv wurde angemerkt,

dass die Fähigkeit, mit Frustration umzugehen, geübt bzw. trainiert werden konnte,

ohne Angst vor etwaigen Konsequenzen haben zu müssen.

Die SP würden gerne wieder als SP für den Unterricht zur Verfügung stehen. Sie

gaben an, dass ihnen und den SchülerInnen eine sehr wohlwollende Atmosphäre vom

gesamten Team entgegen gebracht wurde, und sie empfanden die SchülerInnen als

sehr engagiert, nett und bemüht.

8 Folgende Rollen wurden von den SP gespielt:

o Heil- und Hilfsmittel: Angehörigenberatung zu einem Pflegebett mit geeigneter Matratze für zu Hause

o Care Management-Beratung zur medizinschen HKP: PatientIn wird nach Hause entlassen und spritzt sich selber s.c. ein blutverdünnendes Medikament

o Demenz: Beratung pflegender Angehöriger einer an Demenz erkrankten Mutter o Thema Diabetes Mellitus - Fußpflege

Ein exemplarisches Rollenheft zum Beispiel „Beratungsgespräch Heil- und Hilfsmittelmanagement – Beschaffung eines Pflegebettes“ bestehend aus einem Arbeitsheft für SchülerInnen, einem Regieheft für TutorInnen und einem Rollenheft für SP befindet sich im Anhang ab Seite 42.

12

Die Rahmenbedingungen des Projekts haben die Zeitvorgabe für das

Beratungsgespräch für 10 Minuten vorgegeben, dennoch empfanden die SP diese

Zeitvorgabe des Beratungsgespräches zu knapp bemessen, sie hätten sich 15-20

Minuten gewünscht. Auch empfanden sie die Zeitvorgabe für die SchülerInnen

belastend, weil sie meinten, dass die SchülerInnen dadurch unter Druck gesetzt

wurden und ständig auf die Uhr sahen, ob die Zeit schon vorbei sei. Auch die SP

hatten dadurch weniger Zeit, ihre Rollen zu spielen. Die SP hätten gerne die

Aufzeichnungen der Beratungssituation gesehen, um feststellen zu können, wie sie

sich präsentiert haben. Dies war aus organisatorischen und pädagogischen Gründen

im Konzept des Projekts „Dritter Lernort“ nicht vorgesehen. Bei den Reflexionen

wollten die SP dennoch „lieber nicht“ dabei sein, weil es den SchülerInnen

möglicherweise unangenehm hätte sein können. Es wurde als unbehaglich

empfunden, dass sich bei einem „Dritten Lernort“ die SchülerInnen und die SP (an

einem Termin) gemeinsam im selben Raum auf das Beratungsgespräch vorbereiten

mussten.

Angemerkt wurde des Weiteren, dass es so etwas wie einen Rollenkatalog geben

sollte, in dem Krankheitsbilder im Detail beschrieben werden, damit sich die SP besser

in ihre Rollen einfühlen können. Für manche SP war es schwierig, weil sie nicht in dem

Alter der zu spielenden PatientInnen mit entsprechenden Krankheitsbildern waren

bzw. ihnen der Erfahrungswert dazu gefehlt hat. Weiters wünschte sich ein befragter

SP mehr Anreize, um öfter als SP mitzuwirken. Z.B. mehr Einblick in die Organisation,

eine Videobandanalyse oder finanzielle Anreize wie mehr Gutscheine und ähnliches.

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5.2 Fokusgruppe SchülerInnen

Dauer: 49 Minuten; 9 TeilnehmerInnen

Einige der SchülerInnen empfanden das Lernen mit SP äußerst lehrreich, die SP waren

nach Auskunft der SchülerInnen entgegenkommend und bemüht. Die SchülerInnen

fanden es sehr interessant, sich selbst in Beratungssituationen zu sehen, und auch,

dass sie anschließend die Möglichkeit der Reflexion hatten. Weiters waren sie über die

positiven Feedbacks durch die Gruppe nach der Videoanalyse erfreut. Die

teilnehmenden Organisationen wurden gelobt, es wurden die Bemühungen und der

Aufwand der Organisation für die SchülerInnen als positiv empfunden. Die

SchülerInnen fanden das Beratungssetting realitätsnah und nahe an der Praxis, da die

SP Laien darstellten, wie sie auch in der Praxis zu finden sind. Der Theorie-

Praxistransfer wurde als äußerst positiv erlebt, ebenso der gesamte Tag der

Aufbereitung. Die SimulationspatientInnen konnten wie PatientInnen in der Praxis

reagieren und hatten keine Ahnung vom Fach, das wurde als realitätsbezogen erlebt.

Die SchülerInnen erkannten, dass es sich bei den Übungen mit den SP um das Üben

der Gesprächs- und Beratungstechniken handelte, und nicht darum, fachliche Inhalte

erneut zu lernen. Die SchülerInnen hoben positiv hervor, dass erst durch das

Beratungssetting mit den SP der Unterschied zwischen Informationsgespräch und

Beratungsgespräch klar wurde. Die Beratungsinhalte könnten nur durch das

Ausprobieren gelernt werden, die Übung des Beratungsgespräches mit SP war ideal.

Die SchülerInnen könnten sich Unterricht mit SP auch gut in Fächern mit

praxisbezogenen Inhalten generell vorstellen, in Fächern wie Kinästhetik, HKP –

Entlassungsmanagement, Angehörigenschulung, sowie beim Waschen und Kleiden von

PatientInnen oder auch zu Inhalten der PatientInnenaufklärung, bei Informationen zu

Untersuchungen und in Kommunikationsfächern. Sie würden gerne wieder im

Unterricht mit SP arbeiten, teilweise wurde die eingesetzte Kamera aber als störend

empfunden, auch würden sie mehr Zeit zum Üben benötigen (nicht nur eine

Sequenz). Dass die Beratungsgespräche nicht benotet wurden, wurde von den

SchülerInnen als positiv empfunden; der Wunsch besteht, dass dies auch so bleibt.

Die Unterrichtsmethode „Einsatz von SP“ wird als gutes zusätzliches Angebot beurteilt,

welches Frontalunterricht nicht ersetzt, sondern ergänzt.

Die SchülerInnen wussten zwar, dass es um Beratung geht, wünschten sich aber

genauere Themenvorgaben. Sie empfanden es negativ, dass sie im Voraus nicht

wussten, zu welchen Themen sie beraten sollten. Die Vorbereitungsarbeit wurde von

den SchülerInnen nach eigenen Angaben „anstrengend“ empfunden, weil die

Unterrichtsinhalte sich zum Teil wiederholten, andererseits wurde aber auch

festgehalten, dass die Unterrichtsinhalte zu knapp vor dem Termin des „Dritten

Lernorts“ vermittelt wurden und dass der Abstand zwischen Vorbereitung und

Beratungsgespräch bei einigen SchülerInnen sehr lange war (ein Jahr). Ebenfalls

wurde angemerkt, dass die SchülerInnen und die SP (an einem Termin) zur

Vorbereitung der Beratungsgespräche im selben Raum untergebracht waren.

14

Der Rahmen der Videoanalyse war für die Mehrheit der befragten SchülerInnen zu

groß. Es wurde nicht ausreichend transparent gemacht, dass sehr viele Personen bei

dem Beratungsgespräch und der Videoanalyse dabei sein würden. Die SchülerInnen

fühlten sich durch die empfundene Exponierung stark verunsichert, sie empfanden

diese Situation als belastend: „Dieses Videoaufzeichnen war eine große Belastung,

nicht nur für mich (…), es war mir nicht klar, dass da so viele Leute zusehen.“

Die SchülerInnen waren weiters der Meinung, dass die 10 Minuten, welche für das

Beratungsgespräch vorgesehen waren, zu kurz sind, gewünscht wären 15-20 Minuten.

Sie merkten an, dass die Unterrichtsinhalte ihrer Meinung nach mittels

Frontalunterricht effizienter zu vermitteln wären. Ein weiterer Vorschlag der

SchülerInnen war, die SP im Reflexionsgespräch der Videoanalyse mit einzubeziehen,

was im Rahmen des Projekts nicht vorgesehen war, da es die Anzahl der anwesenden

Personen weiters erhöht hätte.

5.3 Fokusgruppe TutorInnen

Dauer: 35 Minuten; 6 Teilnehmerinnen

Die befragten TutorInnen sahen den großen Vorteil darin, dass sich die SchülerInnen

durch den Einsatz der SP im Projekt „Dritter Lernort“ besser auf die Beratungs-

gesprächssituationen vorbereiten konnten und gefordert waren, selbstständig

Informationen einzuholen, um dadurch sicherer in die Situation zu gehen: „Sie

konnten sich besser vorbereiten, sich intensiver mit bestimmten Themen auseinander

setzen, ihr Wissen auf ein Thema fokussieren.“

Dieses Rollenspiel wurde durchwegs als positiv beurteilt. Weiters wird seitens der

TutorInnen als sehr wichtig erachtet, dass der/die SP eine fremde Person ist, die den

SchülerInnen unbekannt ist, weil dies eine neue Situation für die SchülerInnen

darstellt und „facettenreicher“ ist, da sich die SchülerInnen auf eine bestimmte Person

einlassen mussten und in Situationen kommen, mit denen sie nicht rechnen. Sie

waren herausgefordert, aufgrund der Gegebenheiten eine persönliche

„Hemmschwelle“ zu überschreiten. Dass die SP sehr unterschiedlich waren, wurde von

den TutorInnen als positiv hervorgehoben – dies ergab eine Herausforderung für die

SchülerInnen und entspreche auch eher der Realität. Die SchülerInnen bekamen nach

einer Lernsituation Rückmeldungen direkt von den SP, was positiv beurteilt wurde. Die

SP konnten und durften ihre Anregungen, Wünsche und Gefühle ihre Situation als SP

betreffend gegenüber den SchülerInnen äußern, dies wurde von den TutorInnen als

bereichernd für die Lernsituationen beschrieben: „Der/die PatientIn kann sagen, was

tut mir gut oder da fühle ich mich nicht so wohl.“

Das Aufzeichnen sowie die anschließende Videoanalyse der Lernsituationen mit

Feedback wird als sehr wichtig erachtet, auch wenn dies eine große Herausforderung

und teilweise Überwindung für die SchülerInnen darstellt. Die Videoaufzeichnung wäre

sehr wichtig, weil die Handlungen in der Situation anders wahrgenommen werden,

meinte eine befragte Person.

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Des Weiteren wurde angemerkt, dass die SchülerInnen durch diese Lernsituationen

gelernt hätten, dass TutorInnen und SP „auch nicht perfekt sind“. Die Fähigkeit zur

Selbstreflexion der SchülerInnen wurde nach Ansicht der TutorInnen gefördert, weil

sie sich damit auseinander setzen mussten, „wie haben sie sich selbst erlebt in der

Situation?“. Sämtliche befragte TutorInnen sind der Meinung, dass die SchülerInnen

durch den Einsatz des SP im Unterricht „auf jeden Fall“ mehr gelernt haben, „weil alle

Sinne angesprochen wurden – die ganze Persönlichkeit der Schüler wird

angesprochen. Der Schüler kann sich besser überlegen, was er in der Situation tut,

sagt und unternimmt und kann dieses Verhalten auch korrigieren, was er später beim

Klienten dann nicht mehr kann, denn, wenn er was falsch gemacht hat, war es

falsch“. Diese Übungssituation sei sehr wichtig, weil in der Praxis nicht mehr geübt

werden könne. Alle TutorInnen würden auch in Zukunft gerne mit SP im Unterricht

arbeiten.

Trotzdem die Rahmenbedingungen des Projekts den dafür vorgesehenen Aufwand von

Beginn an offen legten, kritisierten die TutorInnen, dass die Unterrichtsmethode

„Einsatz von SP“ äußerst zeit- und ressourcenaufwändig war. Der Zeitaufwand müsse

sich reduzieren, um diese Methode weiterhin in den Unterricht implementieren zu

können – die Ressourcen dafür seien zu knapp, meinten sämtliche TutorInnen.

Welche Pflegehandlungen zuerst mit SP geübt werden sollen, komme nach Angaben

der TutorInnen auf die Art der Pflegetätigkeit an. Insbesondere für Beratungs- und

Kommunikationssituationen und in der Gesundheitsförderung sei das Arbeiten mit SP

gewinnbringend, weil die SchülerInnen „mehr Zeit haben, sich auf den Klienten und

auch auf sich selbst einzustellen“. Auch für Handlungen, die unmittelbar an dem/der

PatientIn gesetzt werden, nicht nur Beratung betreffend, also auch bei Themen wie

Lagerung oder Positionierung am Bett, wird der Einsatz von SP im Unterricht

empfohlen sowie für „alles, das mit Organisation zu tun hat“, wie bspw. für

erforderliche „Materialbeschaffung und solche Dinge“.

Weniger empfohlen wird der Einsatz von SP hingegen in Bereichen, „die Emotionen

hervorrufen“ oder in „heiklen“ Bereichen wie Körperpflege oder dem Intimbereich

(z.B. beim Anlegen von Inkontinenzprodukten).

Als wichtig wird weiters erachtet, dass die Lernsituation „Dritter Lernort“ unter Einsatz

von SP keine Prüfungssituation darstellt. Die erprobte Umsetzung der Lernsituation

mit Regieheft und Feedbackregeln wurde begrüßt. Es wurde vorgeschlagen, ab dem

zweiten Ausbildungsjahr mit dem Lernen mit SP zu beginnen und den Unterricht mit

SP innerhalb der gesamten Ausbildungsdauer einzusetzen, anstatt alle SchülerInnen

geblockt an sechs Terminen unter Einsatz von SP zu unterrichten, was auch aufgrund

der räumlichen und personellen Kapazitäten von Vorteil wäre. Weiters kam der

Vorschlag, zwei Tage im Praktikum für Beratungsgespräche einzuplanen. Jedenfalls

wären mehrere Anläufe des Unterrichts mit SP gewünscht. Das Lernen mit SP sollte fix

in die Ausbildung integriert werden, das sei gegenwärtig ein „Missing Link“ in der

Ausbildung.

16

Des Weiteren wurde vorgeschlagen, unabhängig vom „Dritten Lernort“ Prüfungen

unter Einsatz von SP abzuhalten, insbesondere die praktische Diplomprüfung (z.B. für

die Themen Lagerung und Bandagen). Das Lernen am „Dritten Lernort“ mit SP wurde

aber tendenziell als gewinnbringender eingestuft, wenn der Notendruck wegfällt.

Alles in allem beurteilen die TutorInnen das Lernen mit SP als „tolle Sache“, die zwar

„anstrengend, stressig, aber sehr schön“ und gut gelungen ist. Sie haben sich als

TutorInnen dabei sehr wohl gefühlt, und das habe sich auch auf die SchülerInnen

übertragen.

5.4 Fokusgruppe Lehrerinnen

Dauer: 42 Minuten; 2 Teilnehmerinnen

Die zwei befragten Lehrerinnen empfanden das Lehren mit SP im Vergleich zum

Lehren ohne SP als durchwegs positiv, weil „ein realistischeres Bild“ vermittelt würde.

Das SchülerInnenverhalten und der Ausdruck ändere sich, wenn fremde potentielle

PatientInnen vor ihnen sitzen, auch der Ort war anders und das zusätzliche Filmen der

Lernsituation. Die SchülerInnen nehmen die Situation ernst und werden zu

Diskussionen untereinander angeregt. Die SchülerInnen hätten sich intensiver mit

dem Inhalt auseinander gesetzt, zu dem sie beraten, meinten die Lehrerinnen. Die

Lernmethode sei „für viele andere Situationen, auch praktische Situationen,

anwendbar“. Lernen mit SP stelle sowohl inhaltlich als auch bezüglich der

Gesprächsführung einen Lerngewinn dar.

Die Fähigkeit zur Eigenreflexion würde gestärkt: Die SchülerInnen lernen, ihr eigenes

Verhalten zu reflektieren, was für ihre zukünftige Tätigkeit u.a. als BeraterInnen

wichtig ist. Sie seien gefordert beim selbstorganisierten Lernen. Für das Aneignen von

Fertigkeiten für die Praxis (Beratungsgespräche) würden die SchülerInnen durch diese

Unterrichtsmethode sehr profitieren. Praxis und Theorie wirken zusammen, auch

dadurch, dass der „Dritte Lernort“ nicht an der GKPS stattfindet, sondern an einem

anderen Ort, nämlich an verschiedenen Standorten der Hauskrankenpflege. Für die

SchülerInnen brachte das Lernen mit SP nach Einschätzung der Lehrerinnen einen

großen Lerngewinn und Wissenserweiterung, auch wenn dieser nicht gleich messbar

ist, sowie auch das anschließende ehrliche Feedback direkt von den SP. V.a. jene

SchülerInnen, die von den Lehrerinnen als introvertiert wahrgenommen werden,

hätten überrascht gewirkt vom durchwegs positiven Feedback – sie hätten gesehen:

„Ich kann das“. Die SchülerInnen hätten dadurch laut eigenen Angaben an

„Selbstvertrauen gewonnen“.

Anhand der Videoanalyse erlebten sich die SchülerInnen selbst – beim Reden und

Agieren: Die „Filmsituation finde ich ganz toll, wie sie sich selber erleben, wie sie

agieren, da kann man unheimlich viel lernen.“. Durch diese „reale Situation“ ergebe

sich ein großer Lerngewinn für die SchülerInnen, da sie sich auf ihr (fremdes)

Gegenüber und auf individuelle Situationen einstellen und auch Begriffe erklären

müssten – Laien stellen andere Fragen: „Der SP stellt ganz unterschiedliche Fragen

und simuliert unterschiedliche Situationen“.

17

Obwohl die Lehrerinnen von Anfang an wussten, dass das Projekt „Dritter Lernort“

einen großen Ressourcenaufwand bedeutet und dass es notwendig sein würde, die SP

nach bestimmten schauspielerischen Fähigkeiten zu testen und auszuwählen, wurden

der große Zeitaufwand und der finanzielle Aufwand als Nachteil genannt sowie die

Unsicherheit bzgl. der Teilnahme der SP, welche zum Teil auch (kurzfristig) abgesagt

haben.

Ein Schüler wollte nach Angaben der Lehrerinnen zuerst die Ausbildung abbrechen

und hätte es sich aufgrund des positiven Feedbacks wieder überlegt. Ein anderer

Schüler konnte der Methode wiederum wenig abgewinnen, erklärten die Lehrerinnen.

Die Lehrerinnen schlagen vor, ab dem ersten bis zum dritten Ausbildungsjahr mit SP

im Unterricht zu arbeiten, und zwar für alle Bereiche, die den PatientInnen später von

Diplomierten vermittelt werden müssen. Z.B. Inhalte wie Körperpflege, Lagerung,

Kinästhetik, Kommunikation und Beratung, Ernährungslehre, Diabetesschulungen,

Anamnesegespräche oder PatientInnen anzuleiten, Insulin zu spritzen etc. Die

Unterrichtseinheiten seien aber zu kurz gewesen, diese sollten länger sein: „Man

braucht mehr Zeit“. Hier sei eine Veränderung im Curriculum bzgl. der

Stundenplanung und Stundenanzahl erforderlich. Gewünscht wird mehr Zeit für das

Arbeiten mit SP in der gesamten Ausbildung.

Abzuraten ist der Einsatz von SP seitens der Lehrerinnen bei „sensiblen Themen“ wie

der Palliativpflege, Gynäkologie, Intimpflege oder auch bei Kindern. Auch für

theoretische Fächer wie Ethik oder Organisationslehre wird der Einsatz von SP als

nicht sinnvoll erachtet.

Die Lehrerinnen möchten auch in Zukunft SP in ihrem Unterricht einsetzen, wenn es

realisierbar, also „organisierbar und finanzierbar“ ist. Die meiste Arbeit bestand nach

Angaben der Lehrerinnen darin, Fallbeispiele zu kreieren, Rollenhefte für SchülerInnen

sowie Pläne zu erstellen, das Projekt zu organisieren und die SP im Vorfeld zu testen

(gemeinsam mit den KollegInnen aus der Praxis). Die Ressourcen dafür müssten für

alle Beteiligten vorhanden sein. Sie weisen auch darauf hin, dass sie ein

Mitspracherecht haben möchten, bei welchen Fächern sie mit SP im Unterricht

arbeiten – jede Lehrperson müsse das für sich selbst entscheiden. Sinnvoll wäre es

auch, diese Unterrichtsmethode weiterhin räumlich getrennt vom Lernort Schule,

nämlich an einem „Dritten Lernort“ abseits der GKPS, einzusetzen. Die Lehrerinnen

merkten noch an, dass es aufwändig ist, freiwillige SP zu finden.

Zusammenfassend konstatierten die Lehrerinnen, dass das Unterrichten mit SP „vom

Prinzip her eine gewinnbringende, schöne Art zu unterrichten“ ist.

18

5.5 Zusammenfassung der vier Fokusgruppeninterviews

Die vier Fokusgruppeninterviews ergaben im Allgemeinen ein sehr positives Feedback

seitens der vier Befragtengruppen, nämlich der SimulationspatientInnen, der

SchülerInnen, der TutorInnen und der Lehrerinnen. Die Befragten empfanden die

Unterrichtsmethode „Einsatz von SimulationspatientInnen“ als Wissenserweiterung

und Bereicherung für das Üben einer Beratungsgesprächssituation. Die

Unterrichtsmethode „Dritter Lernort“ unter „Einsatz von SP“ stellt nach Meinung der

Befragten sowohl für Kommunikation und Gesprächsführung als auch inhaltlich

gesehen einen Lerngewinn hinsichtlich Aneignung von Wissen und Fertigkeiten für die

SchülerInnen dar. Der Einsatz von SP im Unterricht eignet sich nach Angaben der

Befragten sehr gut für die Vermittlung von Beratungs- und Kommunikations-

prozessen, jedoch weniger für „sensible Themen und Bereiche“ der Gynäkologie,

Palliativpflege oder den Kinderbereich. Als Nachteil wird von den Befragten der große

Zeit- und Ressourcenaufwand gesehen. Dennoch wurde positiv hervorgehoben, dass

Praxis und Theorie durch diese Unterrichtsmethode zusammenwirken bzw. sich

gegenseitig stützen, und dass die Lernsituationen mit SimulationspatientInnen sehr

realitätsnah sind und der Vorbereitung auf die Berufsrealität dienen.

Zusammenfassend überwiegen die Vorteile des Einsatzes von SP im Unterricht für alle

vier Befragtengruppen.

19

6 Resümee und Schlussfolgerungen

Dieses Forschungsprojekt hatte zum Ziel, Lernsituationen mit SimulationspatientInnen

an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule SMZ Ost mittels qualitativ-

quantitativem Methodenmix zu evaluieren. Dabei zeigte sich sowohl im quantitativen

als auch im qualitativen Forschungsteil ein Lerngewinn beim Lernen mit

SimulationspatientInnen.

Die quantitative Längsschnitterhebung ergab, dass die SchülerInnen der

Versuchsgruppe des Quasi-Experiments einen etwas größeren Lernzuwachs von der

ersten Erhebung (vor den Unterrichtseinheiten) zur zweiten Erhebung (nach den

Unterrichtseinheiten) erreichten als die SchülerInnen der Kontrollgruppe, die keine

Erfahrung mit SimulationspatientInnen gemacht haben. Weiters fühlen sich die

SchülerInnen der Versuchsgruppe nach den Unterrichtseinheiten mit

SimulationspatientInnen besser auf die Durchführung von Beratungsgesprächen in der

Zukunft vorbereitet.

Die Fokusgruppeninterviews ergaben, dass die befragten SimulationspatientInnen,

SchülerInnen, TutorInnen und Lehrerinnen die Lernsituation der Durchführung von

Beratungsgesprächen mit SimulationspatientInnen insgesamt als äußerst positive

Erfahrung empfanden. Die SchülerInnen hätten so die Möglichkeit, realitätsnah zu

üben und auch Feedback von ihren SimulationspatientInnen zu bekommen, was einen

großen Lerngewinn für die zukünftige praktische Tätigkeit der SchülerInnen bedeutet.

Der erhöhte Zeit- und Ressourcenaufwand, der von den Befragten beanstandet wurde,

steht also einem großen Lerngewinn durch den Einsatz von SimulationspatientInnen

im Unterricht gegenüber.

Der durchwegs positive Tenor legt somit den Schluss nahe, dass der Einsatz von SP

im Unterricht weiterhin forciert werden sollte, selbst wenn dies neue

Verfahrensabläufe und entsprechende Ressourcen erforderlich macht.

20

7 Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Testpunkte Vorhermessung .................................................................. 5

Tabelle 2: Testpunkte Nachhermessung ................................................................ 6

Tabelle 3: Lernzuwachs in Testpunkten ................................................................. 7

Tabelle 4: Mittelwertvergleich Lernzuwachs ........................................................... 7

Tabelle 5: Vorbereitung auf ein Beratungsgespräch – Vorhermessung ...................... 8

Tabelle 6: Vorbereitung auf ein Beratungsgespräch – Nachhermessung .................... 8

Tabelle 7: Vorbereitung auf ein Beratungsgespräch – Vergleich Vorher und Nachher .. 9

21

8 Anhang

Glossar

Test

Leitfaden für SimulationspatientInnen

Leitfaden für SchülerInnen

Leitfaden für TutorInnen

Leitfaden für Lehrerinnen

Exemplarisches Rollenheft

22

8.1 Glossar

GLOSSAR

zur Erklärung verwendeter Abkürzungen

FH = Fachhochschule

FHCW = Fachhochschule Campus Wien

GKPS = Gesundheits- und Krankenpflegeschule

GuK = Gesundheits- und Krankenpflege

HKP = Hauskrankenpflege

LO = Lernort

MW = Mittelwert

SMZ Ost = Sozialmedizinisches Zentrum Ost

SP = SimulationspatientIn

23

8.2 Test

FRAGEBOGEN

zur Evaluierung

des Lernens mit SimulationspatientInnen

Sehr geehrte SchülerInnen,

im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojekts der Schule für allgemeine Gesundheits- und

Krankenpflege, und des Studiengangs Gesundheits- und Krankenpflege der FH Campus Wien soll

das Lernen mit SimulationspatientInnen im Unterricht evaluiert werden.

Der folgende Test, bestehend aus zehn Fragen, dient der Feststellung Ihres aktuellen

Wissensstandes und wird nicht benotet. Bitte beantworten Sie die Fragen ohne fremde Hilfe und

ohne Hilfsmittel so gut wie möglich. Wenn Sie eine Frage nicht beantworten können, gehen Sie

einfach zur nächsten Frage weiter.

Um Ihre Angaben aus diesem und einem weiteren folgenden Test verbinden zu können, benötigen

wir einen Code. Dieser Code ergibt sich aus den ersten beiden Buchstaben Ihres Vor- und

Nachnamens, und dem Tag des Monats, an dem Sie geboren sind (Beispiel: Max Mustermann,

geboren 17. Mai 1990 - ergibt den Code "MaMu17"). Bitte tragen Sie diesen Code in das

entsprechende Kästchen ein.

Ihre Angaben werden anonym und vertraulich behandelt.

Wir danken Ihnen sehr herzlich für Ihre wertvolle Mitarbeit!

Code:

(Zum Beispiel: Max Mustermann, Geburtsdatum 17.05.1990 = MaMu17)

24

Bitte beantworten Sie die folgenden Fragen zum Thema „Beratungsgespräche in der

Hauskrankenpflege“. Bitte beachten Sie dabei, dass jeweils immer nur eine der vorgegebenen

Antworten zutrifft und somit anzukreuzen ist.

1. In welchem Tätigkeitsbereich des diplomierten Pflegepersonals wird die

Gesundheitsberatung lt. GuKG gesetzlich geregelt? (1 Punkt)

Eigenverantwortlicher Tätigkeitsbereich § 14

Mitverantwortlicher Tätigkeitsbereich § 15

Interdisziplinärer Tätigkeitsbereich § 16

keiner davon

2. Welcher der folgenden Punkte trifft auf ein Beratungsgespräch oder Informationsgespräch

nicht zu? (1 Punkt)

beim Beratungsgespräch können Fragen vom Klienten/Patienten/Angehörigen

gestellt werden

beim Informationsgespräch können Fragen vom Klienten/Patienten/Angehörigen

gestellt werden

Informationsgespräch zielt auf eine Mitteilung ab

Informationsgespräch zielt auf einen Austausch ab

Beratungsgespräch zielt auf einen Austausch ab

keiner der angeführten Punkte trifft zu

3. Welche Beratungsarten sind nicht dem Bereich der Pflege zu zuordnen? (1 Punkt)

Heil- und Hilfsmittelberatung

Familien- und Sozialberatung

Case- und Care Management

Angehörigenberatung

Medizinisch-pflegerische Beratung (z.B. bei Diabetes Mellitus)

Gesundheitsberatung

keiner der angeführten Punkte trifft zu

4. Welchen der angeführten Punkte finden Sie als förderlich für die Durchführung eines

Beratungsgespräches? (1 Punkt)

Beratungsstelle ist unterbesetzt

BeraterIn hat zu wenig Fachinformation zur gestellten Frage

Kunde/Kundin kann das persönliche Problem nicht konkret benennen/kennt es nicht

Kunde/Kundin hat einen persönlich familiären Konflikt mit der Begleitperson

angebotene Lösung passt für die KundInnen nicht

Rahmenbedingungen stimmen nicht

keiner der angeführten Punkte trifft zu

25

5. Welches der folgenden Kriterien trifft auf ein konstruktives Feedback zu? (1 Punkt)

Art und im Umfang sind an den Empfänger angepasst (angemessen)

komplexe Struktur

allgemeinen Eindruck rückmelden

alle Aspekte (Fehler) müssen aufgezählt werden

keine Lösungsvorschläge und Anregungen werden aufgezeigt

die EmpfängerInnen ermutigen, ihr Verhalten zu erklären

keiner der angeführten Punkte trifft zu

6. Welche der folgenden Rahmenbedingungen sind nicht förderlich für ein gelungenes

Beratungsgespräch? (1 Punkt)

ausreichend Zeit zur Vorbereitung und Durchführung

im Rahmen der Beratung werden konkrete Punkte vorgegeben, die strikt

einzuhalten sind

die BeraterInnen sind zum Inhalt gut vorbereitet

das Setting (Ort, Raum, störungsfreie Umgebung) ist gegeben

die BeraterInnen stehen nach dem Gespräch weiter zur Verfügung

keiner der angeführten Punkte trifft zu

7. Was ist kein adäquater Weg zur Finanzierung von Hilfsmittelbeschaffung (z.B. Gehhilfen) in

der HKP? (1 Punkt)

werden von den Krankenkassen bewilligt

ein best. Selbstbehalt muss bezahlt werden

können mit Übernahme der Kosten durch die Krankenkassen oder (teilweise) selbst

finanziert werden

muss zur Gänze selbst finanziert werden

Kostenübernahme durch chefärztl. Bewilligung

wird von sozialen Vereinigungen (Caritas, Lions Club,…) finanziert

keiner der angeführten Punkte trifft zu

8. Welche der folgenden Aufgaben fallen nicht in den Bereich der Heilmittelbeschaffung?

(1 Punkt)

Beratung über mögliche Hilfsmittel

Auswahl von Hilfsmitteln

Beratung bzgl. der Organisation und Finanzierung von Hilfsmitteln

Anleitung über die Handhabung von Hilfsmitteln

Einschulung nach Medizinproduktegesetz

ökonomischer Einsatz der Hilfsmittel

keiner der angeführten Punkte trifft zu

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9. Wie wird medizinische Hauskrankenpflege bewilligt? (1 Punkt)

über Antrag auf Pflegegeld

auf Antrag beim FSW

auf ärztliche Anordnung und Anerkennung auf KH – Ersatz durch die

Krankenversicherung

auf Auftrag an eine anerkannte Organisation der HKP

keiner der angeführten Punkte trifft zu

10. Welcher der folgenden Aspekte zum Führen eines Angehörigenberatungsgespräches bei

einem familiären Demenzfall trifft nicht zu? (1 Punkt)

Abklärung der uneingeschränkten Selbstbestimmtheit und Wille der/des Dementen

Angehörige sollen für den Betroffenen uneingeschränkt sorgen

Abklärung der Rolle des Angehörigen (Angehörigenverfügung, Sachwalterschaft)

Pflegeanamnese, Assessmentwerkzeuge

Bedürfnisorientierung der betroffenen Demenzperson

Bedürfnisse und Ziele des Angehörigen werden berücksichtigt

keiner der angeführten Punkte trifft zu

Testpunkte (0-10): _ _ _

Zusatzfrage:

Wie gut fühlen Sie sich auf die Durchführung eines Beratungsgespräches vorbereitet?

Bitte stufen Sie auf einer Skala von 1 bis 6 ein: 1 bedeutet „sehr gut“, 6 bedeutet „gar nicht gut“,

dazwischen können Sie fein abstufen.

1 Sehr gut 6 Gar nicht gut

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!

27

8.3 Leitfaden für SimulationspatientInnen

Leitfaden

Lernen mit SimulationspatientInnen

Einleitungs-/Begrüßungstext:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte Sie recht herzlich zum heutigen Fokusgruppeninterview begrüßen. Danke, dass Sie

sich die Zeit dafür nehmen.

Sie haben sich kürzlich an der GKPS SMZ Ost als SimulationspatientIn zur Verfügung gestellt.

Worum es nun geht:

Wir, die FHCW, evaluieren das Lernen unter Einsatz von SimulationspatientInnen an der

Gesundheits- und Krankenpflegeschule SMZ Ost. Deshalb möchte ich Ihnen gerne ein paar

Fragen stellen, die Sie als Gruppe beantworten sollen. Ich würde vorschlagen, wir beginnen

mit einer kurzen Vorstellungsrunde und starten dann mit der erste Frage.

Gibt es vorweg noch Fragen? Wenn nein, beginnen wir bitte.

Also, mein Name ist……, ich arbeite an der……………….

[Vorstellungsrunde im Uhrzeigersinn].

Nun zur ersten Frage:

1.

Alles in allem: Wie hat Ihnen die Unterrichtsmethode „Einsatz eines/einer

SimulationspatientIn“ gefallen? Wie haben Sie Ihre Rolle als SP wahrgenommen?

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2.

Glauben Sie, dass die SchülerInnen durch Ihren Einsatz als SP im Unterricht mehr gelernt

haben, in etwa gleich viel wie ohne SP, oder weniger? Und warum sind Sie dieser Meinung?

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3.

Was hat Ihnen an Ihrem Einsatz als SP besonders gefallen? Was genau denken Sie haben die

SchülerInnen durch Ihren Einsatz als SP im Unterricht für die Praxis (mehr) gelernt? Wo sehen

Sie die Vorteile des Lehrens unter Einsatz von SP?

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4.

Was hat Ihnen an der Unterrichtsmethode „Einsatz von SP“ weniger gefallen? Haben Sie den

Eindruck, dass Sie als SP den Unterricht (möglicherweise) auch behindert haben? Wo sehen

Sie die Nachteile an der Unterrichtsmethode „Einsatz von SP“?

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5.

Würden Sie sich in Zukunft wieder als SimulationspatientIn für den Unterricht (an

Gesundheits- und Krankenpflegeschulen) zur Verfügung stellen, oder eher nicht? Und warum?

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6.

Wie könnte die Unterrichtsmethode „Einsatz von SP“ Ihrer Meinung nach verbessert werden?

Haben Sie Verbesserungsvorschläge?

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7.

Vielen Dank, die Zeit ist langsam um. Fallen Ihnen noch sonstige Anmerkungen ein? Haben

Sie noch Fragen/ Anmerkungen?

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Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!

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8.4 Leitfaden für SchülerInnen

Leitfaden

Lernen mit SimulationspatientInnen

Einleitungs-/Begrüßungstext:

Liebe SchülerInnen der GKPS SMZ Ost,

ich möchte Sie recht herzlich zum heutigen Fokusgruppeninterview begrüßen. Danke, dass Sie

sich die Zeit dafür nehmen.

Worum es geht: Wir, die FHCW, möchte feststellen, wie das Lernen mit

SimulationspatientInnen von den Gesundheits- und KrankenpflegeschülerInnen aufgenommen

wird. Deshalb möchte ich Ihnen gerne ein paar Fragen stellen, die Sie als Gruppe beantworten

sollen. Ich würde vorschlagen, wir beginnen mit einer kurzen Vorstellungsrunde und starten

dann mit der erste Frage.

Gibt es vorweg noch Fragen? Wenn nein, beginnen wir bitte.

Also, mein Name ist……, ich arbeite an der……………….

[Vorstellungsrunde im Uhrzeigersinn].

Nun zur ersten Frage:

1.

Alles in allem: Wie hat Ihnen das Lernen mit einem/einer SimulationspatientIn im Vergleich

zum Lernen ohne SP gefallen?

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2.

Sehen Sie Unterschiede zwischen dem Lernen mit SP und dem Lernen ohne SP? Wenn ja,

welche Unterschiede sehen Sie?

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3.

Sind Sie der Meinung, durch den Einsatz eines SP im Unterricht mehr gelernt zu haben, in etwa

gleich viel wie ohne SP, oder weniger? Und warum sind Sie dieser Meinung?

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4.

Was hat Ihnen am Lernen mit SP besonders gefallen? Was genau haben Sie durch den Einsatz

des SP im Unterricht für die Praxis (mehr) gelernt? Wo sehen Sie die Vorteile des Lernens

unter Einsatz von SP?

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5.

Was hat Ihnen am Lernen mit SP weniger gefallen? Wo sehen Sie die Nachteile des Lernens

unter Einsatz von SP?

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6.

In welchen Fächern/ bei welchen Lehrinhalten ist das Lernen mit SP Ihrer Meinung nach von

Vorteil? Und warum?

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7.

In welchen Fächern/ bei welchen Lehrinhalten ist das Lernen mit SP Ihrer Meinung nach von

Nachteil? Und warum?

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8.

Wenn Sie es sich aussuchen könnten, würden Sie auch in Zukunft mit oder ohne

SimulationspatientInnen im Unterricht lernen wollen? Und warum?

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9.

Wie könnte die Unterrichtsmethode „Einsatz von SP“ Ihrer Meinung nach noch verbessert

werden? Haben Sie Verbesserungsvorschläge?

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10.

Vielen Dank, die Zeit ist langsam um. Fallen Ihnen noch sonstige Anmerkungen ein? Haben

Sie noch Fragen/ Anmerkungen?

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Vielen Dank für Ihre Mitarbeit

und viel Erfolg weiterhin!

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8.5 Leitfaden für TutorInnen

Leitfaden

Lernen mit SimulationspatientInnen

Einleitungs-/Begrüßungstext:

Sehr geehrte TutorInnen des Projektes 3. Lernort,

ich möchte Sie recht herzlich zum heutigen Fokusgruppeninterview begrüßen. Danke, dass Sie

sich die Zeit dafür nehmen.

Worum es geht: Wir, die FHCW, evaluieren das Lernen mit SimulationspatientInnen an der

Gesundheits- und Krankenpflegeschule SMZ Ost. Deshalb möchte ich Ihnen gerne ein paar

Fragen stellen, die Sie als Gruppe beantworten sollen. Ich würde vorschlagen, wir beginnen

mit einer kurzen Vorstellungsrunde und starten dann mit der erste Frage.

Gibt es vorweg noch Fragen? Wenn nein, beginnen wir bitte.

Also, mein Name ist……, ich arbeite an der……………….

[Vorstellungsrunde im Uhrzeigersinn].

Nun zur ersten Frage:

1.

Alles in allem: Wie hat Ihnen die Lehrmethode unter Einsatz eines/einer SimulationspatientIn

(SP) im Vergleich ohne SP gefallen?

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2.

Erachten Sie es als sinnvoll, dass Pflegehandlungen erstmals an SP geübt werden, bevor die

tatsächliche Ausübung der Pflegetätigkeit in der Praxis an dem/der PatientIn erfolgt?

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3.

Glauben Sie, dass die SchülerInnen durch den Einsatz des SP im Unterricht mehr gelernt

haben, in etwa gleich viel wie ohne SP, oder weniger? Und warum sind Sie dieser Meinung?

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4.

Was hat Ihnen an der Unterrichtsmethode „Einsatz von SP“ besonders gefallen? Was genau

denken Sie haben die SchülerInnen durch den Einsatz des SP im Unterricht für die Praxis

(mehr) gelernt? Wo sehen Sie die Vorteile des Einsatzes von SP?

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5.

Was hat Ihnen an der Unterrichtsmethode „Einsatz von SP“ weniger gefallen? Wo sehen Sie die

Nachteile des Einsatzes von SP im Unterricht für die Praxis?

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6.

Bei welchen Lehrinhalten ist das Lernen mit SP Ihrer Meinung nach von Vorteil? Und warum?

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7.

Bei welchen Lehrinhalten ist das Lernen mit SP Ihrer Meinung nach von Nachteil? Und

warum?

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8.

Wenn Sie es sich aussuchen könnten, würden Sie in Zukunft auch gerne

SimulationspatientInnen für Ihre Tätigkeit als PraxisanleiterIn/TutorIn einsetzen, oder lieber

nicht?

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9.

Wenn ja, wie würden Sie das gestalten? Haben Sie Vorschläge?

Wenn nein, warum nicht?

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10.

Vielen Dank, die Zeit ist langsam um. Fallen Ihnen noch sonstige Anmerkungen ein? Haben

Sie noch Fragen/ Anmerkungen?

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Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!

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8.6 Leitfaden für Lehrerinnen

Leitfaden

Lernen mit SimulationspatientInnen

Einleitungs-/Begrüßungstext:

Sehr geehrte Lehrerinnen der GKPS SMZ Ost,

ich möchte Sie recht herzlich zum heutigen Fokusgruppeninterview begrüßen. Danke, dass Sie

sich die Zeit dafür nehmen.

Worum es geht: Wir, die FHCW, evaluieren das Lernen mit SimulationspatientInnen an der

Gesundheits- und Krankenpflegeschule SMZ Ost. Deshalb möchte ich Ihnen gerne ein paar

Fragen stellen, die Sie als Gruppe beantworten sollen. Ich würde vorschlagen, wir beginnen

mit einer kurzen Vorstellungsrunde und starten dann mit der erste Frage.

Gibt es vorweg noch Fragen? Wenn nein, beginnen wir bitte.

Also, mein Name ist……, ich arbeite an der……………….

[Vorstellungsrunde im Uhrzeigersinn].

Nun zur ersten Frage:

1.

Alles in allem: Wie hat Ihnen das Lehren mit einem/einer SimulationspatientIn im Vergleich

zum Lehren ohne SP gefallen?

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2.

Sehen Sie Unterschiede zwischen dem Lehren mit SP und dem Lehren ohne SP? Wenn ja,

welche Unterschiede sehen Sie?

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3.

Glauben Sie, dass die SchülerInnen durch den Einsatz des SP im Unterricht mehr gelernt

haben, in etwa gleich viel wie ohne SP, oder weniger? Und warum sind Sie dieser Meinung?

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4.

Was hat Ihnen an der Unterrichtsmethode „Einsatz von SP“ besonders gefallen? Was genau

denken Sie haben die SchülerInnen durch den Einsatz des SP im Unterricht für die Praxis

(mehr) gelernt? Wo sehen Sie die Vorteile des Lehrens unter Einsatz von SP?

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5.

Was hat Ihnen am Lehren mit SP weniger gefallen? Wo sehen Sie die Nachteile des Lernens

unter Einsatz von SP?

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6.

In welchen Fächern/ bei welchen Lehrinhalten könnte das Lernen mit SP Ihrer Meinung nach

von Vorteil sein? Und warum?

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7.

In welchen Fächern/ bei welchen Lehrinhalten könnte das Lernen mit SP Ihrer Meinung nach

von Nachteil sein? Und warum?

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8.

Wenn Sie es sich aussuchen könnten, würden Sie auch in Zukunft SP in Ihrem Unterricht

einsetzen, oder nicht? Und warum?

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9.

Wie könnte der Unterricht (unter Einsatz von SP) Ihrer Meinung nach noch verbessert werden?

Haben Sie Verbesserungsvorschläge?

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10.

Vielen Dank, die Zeit ist langsam um. Fallen Ihnen noch sonstige Anmerkungen ein? Haben

Sie noch Fragen/ Anmerkungen?

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Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!

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8.7 Exemplarisches Rollenheft

ROLLENHEFT

bestehend aus

1 Arbeitsheft (Unterlage für die SchülerInnen)

1 Regieheft (Arbeitsunterlage für die TutorInnen)

1 Rollenheft (Arbeitsunterlage für die SimulationspatientInnen)

zum Beispiel

„Beratungsgespräch Heil- und Hilfsmittelmanagement –

Beschaffung eines Pflegebettes“

ARBEITSHEFT Fallbeispiel: 1 Beratungsgespräch Heil- und Hilfsmittel Management

SS

© 3 Lernort-LehrerInnensteam GUKPS- SZO 1

Setting

3 Lernort 6 SchülerInnen, 4 SimulationspatientInnen, 5 TutorInnen

Simulationstraining 1:1:1 SchülerIn: SimulationspatientIn: TrainerIn-TutorIn

Szene Heil- und Hilfsmittel, Beratungsgespräch zwischen KlientIn und einer Pflegefachkraft (in Ausbildung). Inhalt: Angehörigenberatung: Kranken-/Pflegebett mit geeigneter Matratze für zu Hause. Ort: Beratungsraum

Wiener Hilfswerk Wiener Hilfswerk, Schottenfeldgasse 29 1070 Wien, 1. Stock

05.12.2013; 8:00 – 17:00 Uhr

Vorbereitungszeit: 120 Minuten Simulationszeit: 10-15 Minuten + 10 Minuten SP Feedback Nachbearbeitung: 120 Minuten, inkl. Video-Feedback

Requisiten, Hilfsmittel Von der Hilfsorganisation zur Verfügung gestellt: - Anschauungsmaterial - Büroausstattung (PC, Telefon, Möbel,…) - Div. Utensilien (Klemmbord, Papier,…) - Rollenrequisite - Kappe, Schal, Tuch, Tasche und

WHW Weste von Hr. Dolezal bereitgestellt

Ablauf 1. Theoretische Auseinandersetzung 2. Erstellen persönlicher Lernziel(e) 3. Praktische Vorbereitung auf die Aufgabe/Rolle 4. Simulation 5. Feedback 6. Nachbearbeitung

Lernauftrag

Voraussetzungen Sie haben einfache beratende Gespräche im Praktikum durchgeführt

Grundkenntnisse - Führen eines Beratungsgespräches in der Pflege (Unterricht 14. 1. 2013 und 1. 3. 2013)

- HKP Unterricht 2. Abj. - Medizinische HKP - HKP Unterricht 2. Abj. - Case- und Caremanagement - GuK Unterricht 1. Abj. - Kranken-/Pflegebett

Lernziele - Führen eines Beratungsgesprächs am Beispiel einer Heil- und Hilfsmittelberatung in der HKP.

- Sie reflektieren Ihre Erfahrungen

- Sie erkennen wesentliche Aspekte des Beratungsgesprächs in der HKP

- Sie lernen Alternativen und Strategien aus der Praxis kennen

ARBEITSHEFT Fallbeispiel: 1 Beratungsgespräch Heil- und Hilfsmittel Management

SS

© 3 Lernort-LehrerInnensteam GUKPS- SZO 2

Unterlagen, Lehrmaterial Simulierte Situation

Von der GUKPS-SZO empfohlen: (Literatur aus der Bibliothek - Bereitstellung vom Schulteam) - Engel, R. (2011): Gesundheitsberatung in der professionellen Gesundheits- und Krankenpflege; Thiemes Pflege - HKP Unterricht 2. Abj. - Medizinische HKP - HKP Unterricht 2. Abj. - Case- und Caremanagement - GuK Unterricht 1. Abj. - Kranken-/Pflegebett - Pflege Heute – (Bereitstellung - SchülerInnen) Vom WHW wird bereitgestellt: - Produktkataloge (z.B. der Fa. Bständig) - Information über die Kosten (Verordnung, Krankenkassen...) - Mappe mit Infomaterial (Angebotsdarstellung für Kunden,…)

Fr./Hr. Lustig ist die Tochter/der Sohn von Frau Ulrich, die 80 Jahre alt ist.

Fr./Hr. Lustig erfährt von der Stationsschwester, dass ihre/seine Mutter, Frau Ulrich, in 5 Tagen

entlassen werden soll. Die Tochter/der Sohn wendet sich telefonisch an das Wiener Hilfswerk, da

ihre/seine Mutter schon vor dem Krankenhausaufenthalt durch eine Heimhilfe der Organisation

betreut wurde. Sie/Er hat von der Stationsschwester die Information erhalten, dass ein Kranken-

/Pflegebett für die weitere Betreuung zu Hause notwendig sein wird. Pflegeinterventionen inklusive

Lagerungen können aufgrund der Diagnose, Status post Insult mit Hemiplegie rechts, nur in einem

Kranken-/Pflegebett optimal durchgeführt werden.

Wichtig dabei ist

Ein Beratungstermin mit Fr./Hr. Lustig wurde bereits telefonisch mit dem Wiener

Hilfswerk vereinbart.

Die/der Angehörige kommt zum vereinbarten Beratungstermin ins Büro des Hilfswerks

und wird von Ihnen bezüglich der Beschaffung eines Kranken-/Pflegebettes mit einer

adäquaten Matratze beraten.

Fr./Hr. Lustig bezweifelt die Notwendigkeit eines Kranken-/Pflegebettes und hat

Bedenken, ob dieses auch in das häusliche Umfeld passt, bzw. Platz hat.

Die Tochter/der Sohn hat keine Information darüber, dass es für zu Hause Kranken-

/Pflegebetten gibt, und wo und wie sie/er so ein Bett organisieren kann. Sie leiten ggf.

auf deren/dessen Wunsch die Beschaffung mit allen Formalitäten in die Wege.

Weiters interessiert sie/ihn, welche Kosten inklusive einer normalen weichen Matratze für

das Bett anfallen.

ARBEITSHEFT Fallbeispiel: 1 Beratungsgespräch Heil- und Hilfsmittel Management

SS

© 3 Lernort-LehrerInnensteam GUKPS- SZO 3

Theoretische Auseinandersetzung 75 Minuten

Anhand der zur Verfügung gestellten Materialien (siehe Material zur Vorbereitung) in Einzelarbeit mit Unterstützung der KollegInnen und TutorInnen. Lernauftrag als Vorbereitung: Nehmen Sie den Anruf der Kundin entgegen. Klären Sie die Anfrage ab und vereinbaren Sie einen Termin bei Ihnen im Büro. Bereiten Sie sich auf ein Beratungsgespräch anhand der in der Situationsbeschreibung beschriebenen Szene auf die Beratung zum Thema Heil- und Hilfsmittelbeschaffung vor. Überprüfen Sie, ob die Informationen von der KlientIn verstanden wurden, ihr/ihm hilfreich waren und in der Praxis umgesetzt werden können. Material zur Vorbereitung:

- Lehr-, Unterlagen, Infomaterial (siehe Seite 2) - PC mit Internetzugang für die Recherche

Persönliches Lernziel 15 Minuten

Formulieren Sie 1 Lernziel zum Beratungsgespräch: und 1 Lernziel zum Thema Heil- und Hilfsmittel Management:

Praktische Vorbereitung 15 Minuten

Vorbereitung für das Gespräch: Raum, Informationsmaterial,...

Simulation 30 Minuten

Beratungsgespräch mit der/dem pflegenden Angehörigen durchführen. Szene wird mittels Videoaufzeichnung dokumentiert und im Anschluss analysiert und reflektiert.

ARBEITSHEFT Fallbeispiel: 1 Beratungsgespräch Heil- und Hilfsmittel Management

SS

© 3 Lernort-LehrerInnensteam GUKPS- SZO 4

Feedback ~ 30 Minuten

Durch SimulationspatientIn: Durch KollegInnen: Durch TutorInnen:

Nachbearbeitung 45 Minuten

Evaluierung meiner Lernziele: Reflexionsfragen:

- Habe ich beraten oder habe ich informiert? - Habe ich „die Sprache der KundIn gesprochen“? - Habe ich mit der KundIn Vereinbarungen getroffen? - Wenn ja so, dass ich diese bei der nächsten Pflegevisite gemeinsam überprüfen

könnte? - Fragen aus dem vorbereitenden Beratungs- und Zielformulierungstraining (vom

1.3.2013 in der Schule)? Was nehme ich vom SimulationspatientInnen-Trainingstag mit?

REGIEHEFT Fallbeispiel: 1

Beratungsgespräch TT Heil- und Hilfsmittel Management

© 3 Lernort- LehrerInnenteam GUKPS- SZO 1

Setting

3 Lernort 6 SchülerInnen, 4 SimulationspatientInnen, 5 TutorInnen

Simulationstraining 1:1:1 SchülerIn: SimulationspatientIn: Trainer-TutorIn

Szene Heil- und Hilfsmittel-Beratungsgespräch zwischen KlientIn und einer Pflegefachkraft (in Ausbildung). Inhalt: Angehörigenberatung zu einem Kranken-/Pflegebett mit geeigneter Matratze für zu Hause. Ort: Beratungsraum

Wiener Hilfswerk Wiener Hilfswerk, Schottenfeldgasse 29 1070 Wien, 1. Stock

05.12.2013; 8:00 – 17:00 Uhr

Vorbereitungszeit: 120 Minuten Simulationszeit: 10-15 Minuten + 10 Minuten SP Feedback Nachbearbeitung: 120 Minuten, inkl. Video-Feedback

Requisiten, Hilfsmittel Von Hilfsorganisation zur Verfügung gestellt: - Anschauungsmaterial (wird auf Anfrage ber.) - Büroausstattung (PC, Telefon, Möbel,…) - Div. Utensilien (Klemmbord, Papier,…) - Rollenrequisite Kappe, Schal, Tuch, Tasche und

WHW Weste von Hr. Dolezal bereitgestellt

Ablauf 1. Theoretische Auseinandersetzung 2. Erstellen persönlicher Lernziel(e) 3. Praktische Vorbereitung auf die Aufgabe/Rolle 4. Simulation 5. Feedback 6. Nachbearbeitung

Lernauftrag der SchülerInnen 75 Minuten

Voraussetzungen

Sie haben einfache beratende Gespräche im Praktikum durchgeführt

Grundkenntnisse - Führen eines Beratungsgespräches in der Pflege (Unterricht 14. 1. 2013 und 1. 3. 2013)

- HKP Unterricht 2. Abj. - Case- und Caremanagement - GuK Unterricht 1. Abj. – Kranken-/Pflegebett

REGIEHEFT Fallbeispiel: 1

Beratungsgespräch TT Heil- und Hilfsmittel Management

© 3 Lernort- LehrerInnenteam GUKPS- SZO 2

Lernziele - Führen eines Beratungsgesprächs am Beispiel einer Heil- und Hilfsmittelberatung in der HKP.

- Sie reflektieren ihre Erfahrungen - Sie erkennen wesentliche Aspekte des Beratungsgesprächs

in der HKP - Sie lernen Alternativen und Strategien aus der Praxis

kennen

Unterlagen, Lehr-Material Von der GUKPS-SZO empfohlen: (Literatur aus der Bibliothek - Bereitstellung vom Schulteam) - Engel, R. (2011): Gesundheitsberatung in der professionellen Gesundheits- und Krankenpflege - Thiemes Pflege - HKP Unterricht 2. Abj. - Case- und Caremanagement - GuK Unterricht 1. Abj. – Kranken-/Pflegebett - Pflege Heute – (Bereitstellung - SchülerInnen) Vom WHW, Hr. Dolezal, bereitgestellt: - Produktkataloge (z.B. der Fa. Bständig) - Information über die Kosten (Verordnung, Krankenkassen...) - Mappe mit Infomaterial (Angebotsdarstellung für Kunden,…)

Rollenbeschreibung SP Nicht alle Aspekte müssen zutreffen

Voraussetzungen

Sie wissen, welche Probleme pflegende Angehörige haben und wie diese deren Lebensalltag beeinträchtigten. Sie haben Erfahrung mit einfachen medizinischen und pflegerischen Beratungsgesprächen. Sie waren schon einmal stationär in einem Krankenhaus. Sie haben sich schon einfache Dienste und Hilfen, wie eine Heimhilfe oder Pflegeprodukte, selbst organisiert. Trauen sich komplexere Dinge, wie das „Organisieren von speziellen und teuren Anschaffungen“, nicht so zu. Sie kennen das Gefühl von Überforderung und wie Sie sonst darauf reagieren. Sie schätzen einfache, verständliche Erklärungen und praktische Hilfe.

REGIEHEFT Fallbeispiel: 1

Beratungsgespräch TT Heil- und Hilfsmittel Management

© 3 Lernort- LehrerInnenteam GUKPS- SZO 3

Simulierte Situation

Fr./Hr. Lustig ist die Tochter/der Sohn von Frau Ulrich, die 80 Jahre alt ist.

Fr./Hr. Lustig erfährt von der Stationsschwester, dass ihre/seine Mutter, Frau Ulrich, in 5 Tagen aus

dem Krankenhaus entlassen werden soll. Die Tochter/der Sohn wendet sich telefonisch an das

Wiener Hilfswerk, da ihre/seine Mutter schon vor dem Krankenhausaufenthalt durch eine Heimhilfe

der Organisation betreut wurde. Sie/Er hat von der Stationsschwester die Information erhalten, dass

ein Kranken-/Pflegebett für die weitere Betreuung zu Hause notwendig sein wird.

Pflegeinterventionen inklusive Lagerungen können aufgrund der Diagnose, Status post Insult mit

Hemiplegie rechts, nur in einem Kranken-/Pflegebett optimal durchgeführt werden.

Wichtig dabei ist

Ein Beratungstermin mit Fr./Hr. Lustig wurde bereits telefonisch beim Wiener

Hilfswerk vereinbart.

Die/der Angehörige kommt zum vereinbarten Beratungstermin ins Büro des Hilfswerks

und wird bezüglich der Beschaffung eines Kranken-/Pflegebettes mit einer adäquaten

Matratze beraten.

Fr./Hr. Lustig bezweifelt die Notwendigkeit eines Kranken-/Pflegebettes und hat

Bedenken, ob dieses auch in das häusliche Umfeld passt, bzw. Platz hat.

Die Tochter/der Sohn hat keine Information darüber, dass es für zu Hause Kranken-

/Pflegebetten gibt, und wo und wie sie/er so ein Bett organisieren kann. Sie leiten ggf.

auf deren/dessen Wunsch die Beschaffung mit allen Formalitäten in die Wege.

Weiters interessiert sie/ihn, welche Kosten inklusive einer normalen weichen Matratze für

das Bett anfallen.

REGIEHEFT Fallbeispiel: 1

Beratungsgespräch TT Heil- und Hilfsmittel Management

© 3 Lernort- LehrerInnenteam GUKPS- SZO 4

Simulation und SP-Feedback Pro Sequenz 30 Minuten

Vor dem Rollenspiel

Überprüfen Sie die Videoausrüstung und deren Einstellungen. Achten Sie besonders auf die Platzierung des Mikrophons und die Sicherung des dazugehörigen Kabels! Legen Sie sich die Requisiten, Beobachtungsliste(n), Klemmbord und Stifte bereit. Klären Sie letzte auftauchenden Fragen mit den SchülerInnen und SimulationspatientInnen.

Simulation ~ 10 Minuten

Sie schalten die Videoaufzeichnung ein, entfernen sich von der Kamera und geben das Startzeichen! Die SimulationspatientIn wird durch Anlegen der Requisite zur gespielten Person und die SchülerIn beginnt mit der vorbereiteten Aktion.

Bleiben Sie beim Rollenspiel mit Ihrer Aufmerksamkeit vor allem bei der SchülerIn. Beobachten Sie, auf welche Art kommuniziert und berät sie/er die SimulationspatientIn? Achten Sie auf fachliche und inhaltliche Aspekte. Achten Sie darauf, wie die SimulationspatientIn auf die Aktionen der SchülerIn reagiert und welche Informationen diese bekommen.

Drei Minuten vor Simulationsende geben Sie der SchülerIn ein deutliches Zeichen (drei Finger zeigen), dass diese den Abschluss rechtzeitig beginnt.

Simulationsende Die SimulationspatientIn steigt bewusst durch Verlassen des Platzes und das Ablegen der Requisite aus ihrer Rolle aus. Die SchülerIn verlässt den Raum, oder setzt sich auf einen separaten Platz, um in Ruhe reflektieren zu können.

REGIEHEFT Fallbeispiel: 1

Beratungsgespräch TT Heil- und Hilfsmittel Management

© 3 Lernort- LehrerInnenteam GUKPS- SZO 5

Vorbereitung des Feedbacks ~ 3 Minuten

Alle Beteiligten füllen jetzt ihre jeweilige Feedbackunterlage aus. Nehmen Sie die Beobachtungsliste zur Hand, und kreuzen Sie in Ruhe die Punkte an (gut/falsch/nicht beurteilbar), zu denen Ihnen etwas aufgefallen ist. Nützen Sie die Möglichkeit, Gedanken und Eindrücke ergänzend in der rechten Spalte zu notieren (Diese können Sie im Gespräch mit den SchülerInnen später vorlesen). Sie müssen nicht alle Fragen beantworten! Füllen Sie nur das aus, was Sie beobachten konnten und Ihnen bewusst aufgefallen ist.

Feedbackgespräch ~ 10 Minuten

Sie bitten die SimulationspatientInnen und SchülerInnen zusammen. Lassen Sie das Gespräch von der Simulationsperson führen. Geben Sie bei Bedarf kurze moderierende Unterstützung und nehmen sich dann wieder aus dem Gespräch. Achten Sie darauf, dass die Feedbackregeln eingehalten werden und schreiten Sie bei sich anbahnenden persönlichen Konflikten ausgleichend ein. Die SimulationspatientInnen können jederzeit eine kurze Pause machen und in ihre/seine Unterlagen sehen.

Feedbackende Sie beenden das Gespräch, stoppen das Video und sorgen für den Wechsel der Personen in der Pause. Im Anschluss an das Feedback der/des SimulationspatientIn schreibt sich die SchülerIn wesentliche Punkte des SP Feedbacks in ihr Arbeitsheft (Seite 4).

Wichtig Das fachliche Feedback ist Aufgabe der SchülerInnen und TrainerInnen/TutorInnen. Es erfolgt nach Abschluss aller Simulationen ohne SimulationspatientInnen. Es kann auf Wunsch der/des SimulationspatientIn ein kurzes Feedback zu ihrer Rolle und dem Reflexionsgespräch mit der/dem SchülerIn gegeben werden (max. 3 Minuten)

REGIEHEFT Fallbeispiel: 1

Beratungsgespräch TT Heil- und Hilfsmittel Management

© 3 Lernort- LehrerInnenteam GUKPS- SZO 6

Fach-Feedback SS TT Pro Analyse 30 Minuten

(120 Minuten Gesamtzeit)

Video-Feedbackgespräch

Überprüfen Sie die Videoausrüstung für die Vorführung und testen deren Funktion. Sie moderieren im Trainer-TutorInnen-Team das Gruppenfeedback. Jeder Fall wird anhand des gezeigten Videos von den SchülerInnen gemeinsam analysiert. Sie geben sich unmittelbar Feedback (nach den FB-Regeln). Die Trainer-TutorInnen geben ergänzend ihre Rückmeldungen anhand der Beobachtungslisten im Anschluss ab.

Nachbearbeitung 45 Minuten

Nachbearbeitung

Die SchülerInnen halten die Anregungen schriftlich in ihren Arbeitsheften fest. Erinnern Sie die SchülerInnen bitte diesbezüglich. Sie können im TrainerInnen-TutorInnen-Team aktuell weitere Nachbearbeitungsaufgaben mit den SchülerInnen vereinbaren.

Ablauf

Regie:

Organisation:

Zeit Raum Simulations-patientIn

SchülerIn TrainerIn/ Video

Beobachter Notizen

ROLLENHEFT Fallbeispiel: 1 Beratungsgespräch Heil- und Hilfsmittel Management

SP

© 3 Lernort-LehrerInnenteam GUKPS- SZO 1

Setting

3 Lernort 6 SchülerInnen, 4 SimulationspatientInnen, 5 TutorInnen

Simulationstraining 1:1:1 SchülerIn: SimulationspatientIn: TrainerIn -TutorIn

Szene Heil- und Hilfsmittel, Beratungsgespräch zwischen Kunden und einer Pflegefachkraft (in Ausbildung). Inhalt: Angehörigenberatung: Kranken-/Pflegebett mit geeigneter Matratze für zu Hause. Ort: Beratungsraum

Wiener Hilfswerk Wiener Hilfswerk, Schottenfeldgasse 29 1070 Wien, 1. Stock

05.12.2013; 09:45 – 13:30 Uhr

Vorbereitungszeit: 30 Minuten Simulationszeit: 10-15 Minuten/pro SchülerIn Feedback: 10 Minuten/pro SchülerIn

Requisiten, Hilfsmittel Von der Hilfsorganisation zur Verfügung gestellt: - Anschauungsmaterial - Büroausstattung (PC, Telefon, Möbel,…) - Div. Utensilien (Klemmbord, Papier,…) - Rollenrequisite - Kappe, Schal, Tuch, Tasche und

WHW Weste von Hr. Dolezal bereitgestellt

Rollenbeschreibung

Voraussetzungen

Sie wissen, welche Probleme pflegende Angehörige haben und wie diese deren Lebensalltag beeinträchtigen. Sie haben Erfahrung mit einfachen medizinischen und pflegerischen Beratungsgesprächen. Sie waren schon einmal stationär in einem Krankenhaus. Sie haben sich schon einfache Dienste und Hilfen, wie eine Heimhilfe oder Pflegeprodukte selbst organisiert. Sie trauen sich komplexere Dinge, wie „das Organisieren von speziellen und teuren Anschaffungen“, nicht so zu. Sie kennen das Gefühl von Überforderung und wie Sie sonst darauf reagieren. Sie schätzen einfache, verständliche Erklärungen und praktische Hilfe.

ROLLENHEFT Fallbeispiel: 1 Beratungsgespräch Heil- und Hilfsmittel Management

SP

© 3 Lernort-LehrerInnenteam GUKPS- SZO 2

Simulierte Situation

Sie sind Fr./Hr. Lustig und sind die Tochter/der Sohn von Frau Ulrich, die 80 Jahre alt ist.

Sie, als Fr./Hr. Lustig, erfahren von der Stationsschwester, dass ihre Mutter, Frau Ulrich, in 5 Tagen

aus dem Krankenhaus entlassen werden soll. Sie wenden sich telefonisch an das Wiener Hilfswerk,

da ihre Mutter schon vor dem Krankenhausaufenthalt durch eine Heimhilfe der Organisation betreut

wurde. Sie haben von der Stationsschwester die Information erhalten, dass ein Kranken-/Pflegebett

für die weitere Betreuung zu Hause notwendig sein wird.

Die Pflege zu Hause kann aufgrund der Diagnose Schlaganfall mit Lähmung der rechten Körperseite

nur in einem Kranken-/Pflegebett optimal durchgeführt werden.

Wichtig dabei ist

Die Stationsschwester hat Sie informiert, dass Sie sich im nächstgelegenen Stützpunkt des

Wiener Hilfswerks Hilfe holen können, und hat Ihnen die dazugehörige Telefonnummer

mitgegeben.

Sie haben telefonisch im Büro des Wiener Hilfswerks mit einer Pflegeperson in deren Büro einen

Beratungstermin vereinbart.

Sie kommen zum vereinbarten Termin zur Beratung und lassen sich von der BeraterIn über ein

Kranken-/Pflegebett mit passender Matratze informieren.

Sie bezweifeln die Notwendigkeit eines Kranken-/Pflegebettes und haben Bedenken, ob

dieses auch in das häusliche Umfeld passt, bzw. Platz hat.

Sie haben kein Vorwissen über Heil- und Hilfsmittel in der Hauskrankenpflege (HKP), keine

Ahnung, wie und wo Sie diese bekommen können und bitten die BeraterIn die notwendigen

Schritte mit Ihnen gleich in die Wege zu leiten.

ROLLENHEFT Fallbeispiel: 1 Beratungsgespräch Heil- und Hilfsmittel Management

SP

© 3 Lernort-LehrerInnenteam GUKPS- SZO 3

Simulation und Feedback

Ist diesem Rollenheft beigefügt Vor dem Rollenspiel

Lesen Sie sich zum Einstimmen das Rollenheft und ggf. zur Vorbereitung auf das Feedback die Feedbackregeln durch. Klären Sie alle auftauchenden Fragen gleich mit dem Trainer-Team.

Simulation Sie werden zur gespielten Person durch Anlegen der Requisite.

Bleiben Sie beim Rollenspiel mit Ihrer Aufmerksamkeit bei sich, und fühlen Sie, wie es Ihnen bei der Beratung geht! Achten Sie darauf, wie Sie auf die Aktionen der SchülerInnen reagieren und welche Informationen Sie bekommen.

Simulationsende Steigen Sie bewusst durch das Ablegen der Requisite aus Ihrer Rolle aus. Sie sind wieder sie selbst.

Vorbereitung des Feedbacks

Sie können sich 2 Minuten dafür Zeit nehmen! Nehmen Sie die Feedbackliste zur Hand und kreuzen Sie in Ruhe die Punkte an (ja/nein), zu denen Ihnen etwas aufgefallen ist. Nützen Sie die Möglichkeit, Gedanken und Eindrücke ergänzend in der rechten Spalte zu notieren (Diese können Sie im Gespräch mit den SchülerInnen später vorlesen). Sie müssen nicht alle Fragen beantworten! Füllen Sie nur das aus, an das Sie sich erinnern können und das Ihnen persönlich aufgefallen ist.

Feedbackgespräch Sie haben dafür bis zu 10 Minuten Zeit. Versuchen Sie bitte dabei die Feedbackregeln einzuhalten. Sie können jederzeit eine kurze Pause machen und in Ihre Unterlagen sehen. Ihr subjektives Feedback ist für den Lernerfolg der Schüler von großer Wichtigkeit.

Wichtig Sie müssen beim Feedback nicht alles übernehmen!

Das fachliche Feedback ist Aufgabe der SchülerInnen und TutorInnen. Es erfolgt nach Abschluss aller Simulationen.

ROLLENHEFT Fallbeispiel: 1 Beratungsgespräch Heil- und Hilfsmittel Management

SP

© 3 Lernort-LehrerInnenteam GUKPS- SZO 4

Nachbearbeitung, Notizen