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NOVEMBER 2015 | 39. JAHRGANG | HEFT 5 Aus der Schule in die Schule: Lehramt studieren Beruf & Karriere Ausland: Arbeiten in China Arbeitsmarkt Logistikbranche auf Achse Berufsbild Was macht ein Popularmusikbeauftragter? go abi.de

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November 2015 | 39. JahrgaNg | heft 5

aus der Schule in die Schule:

Lehramt studieren

Beruf & Karriere ausland:

arbeiten in China

ArbeitsmarktLogistikbranche

auf achse

Berufsbild Was macht ein

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e d i t o r i a l

l ehrer ist ein Beruf, den Schüler ziemlich gut kennen. Einfach weil sie Lehrkräfte an jedem Schultag bei ihrer Arbeit erleben. Als Schüler bekommt man mit, ob Lehrer ihren Unterricht mit Leidenschaft gestalten, auf welche Art und Weise sie den Stoff vermitteln und ob sie eher autoritär auftreten oder auf Augenhöhe agieren. Man weiß,

dass sie nachmittags Übungen vorbereiten, den Großteil der Ferien mit Korrigieren beschäftigt sind – und dass es eine große Herausforderung sein kann, Dutzende Schüler mit unterschiedlichen Leistungsniveaus und Persönlichkeiten unter einen Hut zu bekommen.

Trotzdem oder gerade deshalb reizt es viele Schüler, nach dem Abitur die Seite zu wechseln und selbst Lehrer zu werden. So waren im Winter semester 2014/15 fast 237.000 Studierende für ein Lehramtsstudium eingeschrieben. Diese Entscheidung will allerdings gut überlegt sein: Immerhin gilt es festzulegen, an welchem Schultyp und in welchen Fächern man unterrichten möchte – und das am besten auch mit Blick auf die späteren Beschäftigungsaussichten.

Was gute Lehrer auszeichnet, welchen Anforderungen sie sich künftig stellen müssen, welche Unterschiede in der Lehrerausbildung bestehen und wie die Arbeitsmarktchancen aussehen, erfährst du in dieser abi>> Ausgabe. Studierende und junge Lehrer gewähren Einblicke in die berufliche Praxis, und Experten geben einen Überblick über das Lehramtsstudium in Deutschland.

Wir begleiten einen strategischen Einkäufer nach China, der von seinen Arbeits­erfahrungen im bevölkerungsreichsten Land der Erde berichtet. Außerdem erfährst du Wissenswertes über die Logistikbranche und liest, warum es in Oberbayern einen Popularmusikbeauftragten gibt.

Viel Spaß beim lesen wünscht die abi>> redaktion

Liebe Leserin, lieber Leser,

B e r U F & K a r r i e r e

abi.d

e

Von Ellwangen nach ShanghaiArbeitsmarkt, Branchen, wirtschaftliche Trends, kulturelle Hürden: abi>> gibt einen Überblick über Arbeitsmöglichkeiten in China. ................................. 6

i M F o K U S

lehramt studierenDas Lehramtsstudium ist unter Abiturienten heiß begehrt. Wichtig: Begeisterung, Neugierde, Geduld und Durchsetzungsvermögen. .............................10

goabi.de

NOVEMBER 2015 | 39. JAHRGANG | HEFT 5

Aus der Schule in die Schule:

Lehramt studieren

Beruf & Karriere Ausland:

Arbeiten in China

ArbeitsmarktLogistikbranche

auf Achse

Berufsbild Was macht ein

Popularmusikbeauftragter?goabi.de

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i n h a lt

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i n h a lt

I ausbildung I studium I beruf I arbeitswelt I fun & facts

BErUF & KArrIErEVon ellwangen nach ShanghaiArbeiten in China: Nicolas Scribe (28) ist strategischer Einkäufer beim Batteriehersteller Varta Microbattery in Shanghai. .........................................6

abendessen vor VertragsabschlussWie entwickelt sich die chinesische Wirtschaft? In welchen Branchen und Unternehmen können deutsche Arbeitnehmer Fuß fassen? Antworten liefert Christina Otte im Interview. ......8

IM FOKUS Selbstständiges lernen fördernTraumberuf Lehrer: Die Lehrertätigkeit zählt für viele Abiturienten nach wie vor zu den interessantesten beruflichen Optionen. ..........................................10

Wissenswertes zum lehramts-studium Lehramtstypen, mögliche Fächer­kombinationen, Studienabschlüsse, Vorbereitungsdienst – das Lehramts­studium im Überblick. .......................14

„die pädagogische herausforderung ist größer geworden“Im Interview spricht Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrer­verbands, darüber, was gute Lehrer mitbringen sollten und welche Her­ausforderungen auf künftige Lehrer zukommen. ........................................15

die Schüler anspornenAn der Pädagogischen Hochschule Weingarten studiert Sarah Schaaf (20) die Fächer Deutsch, Biologie und Kunst auf Lehramt an Werkreal­, Haupt­ und realschulen. ......................................16

der Weg in den WunschberufIn ihrem Masterstudium beschäftigt sich die angehende Gymnasiallehrerin Carina Mersmann (24) nicht nur mit ihren Fächern Deutsch und Mathe, sondern auch mit Pädagogik und Didaktik. ............................................18

Schülerdialog statt KundengesprächChristian Biermann (30) absolvierte zuerst eine Ausbildung zum Versiche­rungskaufmann. Heute ist er Lehrer an einer Düsseldorfer Berufsschule. . .....20

ArBEITSMArKTVom lager bis zum KundenDie Welt als globales Dorf: Wenn Güter auf reisen gehen, ist das Know­how von Logistikexperten gefragt. ...........22

Viel mehr als der transport von WarenAls Trainee beim Dienstleister DPDHL Group in Bonn bekommt Vanessa Catharina Schell (28) einen breiten Einblick in das Arbeitsfeld der Logistik. .............................................24

WAS MACHT EIN …?PopularmusikbeauftragterAls Popularmusikbeauftragter steht Matthias Fischer (30) Musikern im Bezirk Oberbayern beratend zur Seite. ...........26

a r B e i t S M a r K t

Vom Lager bis zum KundenDie große, weite Welt in einer Branche: Logistik­experten organisieren den Warenhandel über Kontinente hinweg. ............................................... 22

Wa S M a C h t e i n …?

PopularmusikbeauftragterDer Musiker­Coach: Als Popularmusikbeauftragter berät Matthias Fischer Musiker und Sänger im Bezirk Oberbayern. .............................................................26

abi.de

WEITErE rUBrIKENeditorial ................................................. 2 news ...................................................... 4 impressum .......................................... 27 leseraktion......................................... 28 Vorschau ............................................. 28

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n e w s

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n e u e s O n l i n e - P o r t a l

In der Ausbildung ins

AuslandDas neue Online-Portal „Dein Weg ins Ausland“ unterstützt Auszubildende branchenüber-greifend bei der Planung und Durchführung von Auslands-aufenthalten. Es informiert

umfassend über Stipendien- und Programmangebote, Kosten und Fördermöglichkeiten sowie die

notwendigen Sprachkenntnisse.

Ziel ist es, mehr Nachwuchskräften internationale Erfahrungen zu ermög-lichen und die berufliche Bildung dadurch noch attraktiver zu machen. Auf dem Online-Portal sind daher wichtige Programme – unter anderem fachbezogene Freiwilligeneinsätze, Ausbildungsphasen im Ausland und internationale Fachkräftebe-gegnungen – sowie Finanzierungs-hilfen gelistet. In der IBS-Datenbank können Schulabsolventen, Auszu-bildende sowie Fachkräfte mit wenigen Klicks ihren passenden Auslandsaufenthalt finden. Das Angebot wird durch eine inte-grierte Landkarte ergänzt, über die Ratsuchende mit Ansprech-partnern in ihrer Nähe in Kontakt treten können.

Das Portal wird von der Informations- und Beratungs-stelle für Auslandsaufenthal-te in der beruflichen Bildung (IBS) in der Nationalen Agen-tur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufs-bildung angeboten.

>>Mehr Infos: Dein Weg ins Auslandwww.go-ibs.de

s t u d i e r e n i n F e r n o s t

Virtuelle Rundgänge durch

ostdeutsche Hochschulen

Gemütlich von zu Hause aus 29 ostdeutsche

Hochschulen erkunden? Das geht! Die 360-Grad-

Videos der Kampagne „Mein Campus von Studieren

in Fernost“ ermöglichen Studien interessierten ab

sofort einen ersten Eindruck von den Studienbedingungen und dem Studienumfeld ihrer

Wunschhochschule – zum Beispiel in Magdeburg, Potsdam oder Weimar.

Studierende der jeweiligen Hoch-schulen zeigen den Zuschauern in dreiminütigen Videos wichtige

Orte wie die Mensa, die Biblio-thek und den Campus. Außerdem erzählen sie vom Leben der Studie-renden abseits der Hörsäle.

Doch damit nicht genug: Durch die 360-Grad-Funktion können die Zuschauer selbst entscheiden, ob sie dem studentischen Guide folgen oder die Umgebung auf eigene Faust virtuell erkun-den. Dazu müssen sie nur ihr

Smartphone oder Tablet in die gewünschte Richtung bewegen beziehungsweise am Computer die Pfeiltasten zum Navigieren nutzen.

>>Mehr Infos: Studieren in Fernost

�campustour.�studieren-in-��fernost.de�

B u c h t i p p

Englisch fürs BerufslebenFür Berufseinsteiger und

Interessierte, die ihre Englischkenntnisse mit Blick

auf das Berufsleben ausbauen wollen, bietet Langenscheidt einen Sprachkurs in Business

English. Das Kurs-Set für das auto didaktische Lernen zu Hause besteht aus drei Büchern und sechs CDs und ist für Personen mit

Vorkenntnissen auf B1-Niveau geeignet.

Das Lehrbuch ist unterteilt in 16 Lern - einheiten, sogenannte „Units“. Jede Unit beschäftigt sich mit einem für das Berufsleben relevanten Thema, beispielsweise „Meeting“, „Presen-tations“ oder „Marketing“. Auch englischsprachige Bewerbungsver-fahren werden in einer Unit behan-delt. Zu den Inhalten gibt es jeweils einen Grammatik-Schwerpunkt mit zahlreichen Übungen. Die beilie-genden Audio-CDs, auf denen Muttersprachler zu hören sind, beinhalten Übungen für das Hörver-stehen. Am Ende jeder Unit werden auf einer „Add-on“-Seite die wich-tigsten behandelten Rede wendungen zusammengefasst. Zusätzlich werden insgesamt fünf Wirtschaftsnationen auf gesonderten Länderfokus-Seiten näher betrachtet.

Außer dem Lehrbuch beinhaltet das Kurs-Set ein Buch mit dem kompletten Wortschatz, in dem auch amerikanische und britische Begriffe gegenübergestellt werden. Ein Begleitbuch mit Lösungen liegt dem Set ebenfalls bei. Ergänzt wird der „Business English“-Sprachkurs durch einen Online-Vokabeltrainer, der mittels Code aus dem Internet heruntergeladen werden kann.

>>Mehr Infos: Langenscheidt Business English

– der Sprachkurswww.langenscheidt.de�

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Q s w o r l d R a n k i n g 2 015

Drei deutsche Unis unter den Top 100

Beim jährlichen QS World University Ranking, einem weltweiten Universitätsvergleich, konnte

sich die Technische Universität München als beste deutsche Hochschule platzieren. Zusammen mit

drei weiteren deutschen Hochschulen reihte sie sich in die Top 100 ein.

Neben der Technischen Universität München (Platz 60) schafften es auch die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Platz 66), die Ludwig-Maximilians-Universität München (Platz 75) sowie das Karlsruher Institut für Technologie (Platz 93) unter die besten hundert Hochschulen im Ranking. Insgesamt wurden über 800 Universitäten in die Wertung aufgenommen – darunter 43 deutsche Hochschulen. Den ersten Platz erreichte das Massachusetts Institute of Technology (MIT), gefolgt von der Harvard University (Platz 2). Auf Platz drei schaffte es die University of Cambridge in Großbritannien.

Das QS World University Ranking wird einmal im Jahr ver-öffentlicht und basiert auf sechs Indikatoren, unter anderem dem Forschungseinfluss der Hochschule und dem internatio-nalen Ruf unter Forschern und Hochschulmitarbeitern.

>>Mehr Infos: QS World Rankings�www.topuniversities.com/university-rankings/�world-university-rankings/2015

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nVo m 26 . b i s 27. n o v e m b e r 2 015 , K ö l n

Absolventenkongress DeutschlandDer nächste Absolventenkongress findet vom 26. bis 27. November in Köln statt. Die Jobmesse richtet sich an Studierende, Absolventen und Berufseinsteiger, die auf der Suche nach einem Praktikum, einer Trainee-Stelle oder einer ersten Festanstellung sind. Rund 300 Arbeitgeber aller Größen und Branchen, unter anderem Rewe, Obi und Danone, befinden sich unter den Ausstellern. Die Besucher haben die Möglichkeit, an den Ständen direkten Kontakt zu den Unternehmen aufzunehmen und sich über deren Stellenangebote zu informieren. Außerdem gibt es zahlreiche Fachvorträge sowie kostenlose Bewerbungsunterlagen-Checks.

Der Absolventenkongress wird vom Staufenbiel-Institut veranstaltet und findet in der Koelnmesse statt. Der Eintritt beträgt fünf Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich.

>>Mehr Infos: www.absolventenkongress.de�

Vo m 2 0 . b i s 21. n o v e m b e r 2 015 , F r a n k f u r t a m M a i n

azubi- & studientage Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 13, die noch nicht wissen, wie es nach dem Abschluss weitergeht, können die azubi- & studientage, die am 20. und 21. November 2015 auf dem Messegelände in Frankfurt am Main stattfinden, zur Berufsorientierung nutzen.

Mit Vertretern von Hochschulen, Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Behörden und Verbänden können sie am Freitag von 9 bis 14 Uhr und am Samstag von 10 bis 16 Uhr direkt in Kontakt treten. Unter anderem sind auf der Bildungsmesse Ansprech-partner der Bundespolizeiakademie, der Deutschen Bahn AG, des Hauptzollamts Frankfurt am Main und der Technischen Hochschule Mittelhessen anwesend. An den Ständen können sich die Jugendlichen über Ausbildungen, Studiengänge und andere Möglichkeiten des Berufseinstiegs informieren.

Zusätzlich halten die Aussteller verschiedene Vorträge, etwa zu Möglichkeiten eines Auslandsauf-enthalts oder den Auswahlverfahren der Hochschulen. Weitere Informationen zu der Veranstaltung und eine vollständige Ausstellerliste gibt es auf der Website des Veranstalters. Der Eintritt ist frei.

>>Mehr Infos: https://kabijo.de/frankfurt�

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d er Arbeitsalltag als Verantwortlicher für den strategischen Einkauf aller fertigen Batterien und Elektronik-Halbteile bei Varta bringt für Nicolas Scribe engen Kontakt zu chinesischen Kollegen und Geschäfts-

partnern mit sich. Etwa wenn es um die Koordination der Batterielieferungen geht: Nicolas Scribe betreut die Liefe-ranten, mit denen er schon länger zusammenarbeitet, ist aber auch immer auf der Suche nach neuen Anbietern, zu denen er Geschäftsbeziehungen aufbaut. „Dazu gehört vor allem das Führen von Preisverhandlungen und der Abschluss von Verträgen“, erklärt er.

Der Hauptsitz seines Arbeitgebers liegt im schwäbischen Ellwangen. „Als Einkaufsverantwortlicher bin ich in der Zent-rale in Ellwangen angestellt. Der Einkauf findet aber größten-teils in Asien statt. China spielt dabei eine zentrale Rolle“, sagt er. Aus diesem Grund wechselte er nach knapp eineinhalb

Jahren von Ellwangen in die Niederlassung in Singapur und ist aktuell acht Monate lang in Shanghai.

Hierarchische UnternehmensorganisationWährend dieser Zeit gewinnt er tiefe Einblicke in die chinesische Unternehmenskultur: „Das Varta-Werk in Shanghai würde ich als typisch chinesisch beschreiben: Es gibt einen Chef, den die meisten chinesischen Kollegen auch ein wenig als Vaterfigur ansehen. Die Organisation ist streng hierarchisch und wird auch so gelebt“, weiß er. Die Arbeitszeiten werden penibel eingehalten, einen Urlaubsanspruch von zehn bis 15 Tagen pro Jahr erwirbt man erst nach längerer Firmenzugehörigkeit. Moderne Arbeits-zeitmodelle sind dennoch möglich: „Wenn ich nicht unterwegs bin, arbeite ich im Büro und tageweise von zu Hause aus“, sagt er. Dann kann er seine Frau entlasten, die ebenfalls ihrem Beruf nachgeht, und bei der Kinderbetreuung unterstützen.

a r b e i t e n i n C h i n a

Von Ellwangen nach ShanghaiNach dem Studium wollte Nicolas Scribe aus Lindlar bei Köln nach Asien. Über ein

Praktikum und eine erste Festanstellung gelangte der 28-Jährige an seine heutige Stelle in

der Einkaufsabteilung der chinesischen Niederlassung des Batterieherstellers

Varta Microbattery GmbH in Shanghai.

Chinesische Kalli-grafie ist eine hohe Kunst - und für Europäer alles andere als leicht zu lernen.

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Mit rund 17 Millionen Einwohnern ist Shanghai die größte Metropole in China.

Nicolas Scribe arbeitet als Einkäufer

in Shanghai.

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An kulturelle Besonderheiten hat sich der 28-Jährige längst gewöhnt. „Außerhalb des Jobs sind Chinesen herzlich und offen“, beschreibt Nicolas Scribe. Sich sensibel mit der Kultur auseinanderzusetzen sei der Zugang zu Land und Leuten. „Für Ausländer empfiehlt es sich, stets den ersten Schritt zu machen, das kommt in der Regel immer gut an.“ Ohne Kenntnisse der chinesischen Sprache sei es allerdings schwer, Fuß zu fassen.

Sprachkenntnisse ausbauen im PraktikumEr selbst hatte damit keine Probleme. Fundierte Sprachkennt-nisse erwarb er während seines Bachelorstudiums in „East Asia Management“ und Chinesisch an der privaten Cologne

Business School. Auf den Abschluss folgte ein Praktikum bei VW im nordchinesischen Dalian. „Ein Praktikum reizte mich damals mehr, als direkt eine feste Stelle anzu-treten. So konnte ich zunächst das Land

besser kennenlernen und meine Sprach-kenntnisse ausbauen – das wäre mir von Deutschland aus sicher schwerer gefallen.“

Es gefiel ihm so gut, dass er anschließend noch zwei Jahre blieb und in Shanghai beim Unternehmen Schüco im Fotovoltaik-Einkauf einstieg. „Als die Stelle mit der Restrukturie-

rung der Solarwirtschaft wegfiel, sah ich mich um und fand die freie Stelle bei Varta“, blickt er zurück. Für seine Zukunft hat Nicolas Scribe noch keine konkreten Pläne gefasst. Nach seinem Einsatz in Shanghai wird er zunächst in die Niederlas-sung nach Singapur zurückkehren. <<

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>>interview

Bewerber entweder bereits mitbringen oder aufbauen kön-nen sollten. Das ist leichter, wenn man in der Kultur schon tief verwurzelt ist.

abi>> Gibt es wirtschaftliche Trends?Christina Otte: Chinas Wirtschaft ist im Wandel hin zu

mehr Hightech-Produktion und mehr Dienstleistungen. Der Industriesektor dürfte das Nachsehen haben, auch durch die verstärkte Automatisierung. Berufsgruppen, die in diesem Zusammenhang gesucht werden, sind Programmierer und allgemein IT-Fachpersonal.

abi>> Gibt es kulturelle Hürden? Christina Otte: Die fremde Kultur stellt viele Deutsche vor

Herausforderungen. Ausgeprägte Hierarchien, ein autoritärer Führungsstil sowie die Verschmelzung von Beruflichem und Privatem sind nur Beispiele. Außerdem würden Chefs Mitar-beiter zum Beispiel nie vor Dritten kritisieren. Und: Vertrags-verhandlungen können dauern. Geschäftspartner werden vorher etwa zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen, um sie besser kennenzulernen.

abi>> Wie erhält man eine arbeits- und aufenthaltsge-nehmigung? Welche formalitäten muss man beachten?

Christina Otte: Nur ein Arbeitsvisum befähigt zur Aufnah-me einer Arbeit in der Volksrepublik China. Das erfordert die Beantragung einer Arbeitserlaubnis durch den Arbeitgeber und ein offizielles Einladungsschreiben. Welche Dokumente im Einzelnen benötigt werden, erfährt man auf der Webseite der chinesischen Botschaft. Ist man angekommen, muss man innerhalb von 30 Tagen eine Aufenthaltserlaubnis beantragen. Ich rate Deutschen auch zu einer Auslandskrankenversiche-rung. Das übernimmt meist der Arbeitgeber, der entsendet. <<

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abi>> frau Otte, welche fachkräfte werden auf dem chinesischen arbeitsmarkt vor allem gesucht?

Christina Otte: Gefragt sind Maschinenbau- und Wirt-schaftsingenieure, Leitungspersonal und Fachkräfte in IT, Finanzen, Qualitätssicherung, Logistik und Handel. Die Perspektiven sind nicht schlecht. In China besteht wegen des demografischen Wandels ein erhöhter Fachkräftebedarf. Die Behörden in China diskutieren, zusätzliche Arbeitsvisa für gesuchte Berufsgruppen auszustellen.

abi>> in welchen branchen sind deutsche unternehmen in China vor allem tätig?

Christina Otte: Deutsche Firmen sind vor allem im ver-arbeitenden Sektor und im Hightech-Bereich zu finden, Schwerpunkte sind Maschinenbau, Automobil, Beratung, Chemie und Elektronik.

abi>> und wo in China gibt es die meisten deutschen unternehmen?

Christina Otte: Deutsche Firmen finden sich in den Küsten-regionen rund um die Bohai-Region, das Jangtse-Delta sowie das Perlflussdelta. Weitere Cluster existieren in den Provin-zen Liaoning und Jilin – rund um die Städte Shenyang und Changchun – und neuerdings in der Provinz Sichuan rund um die Stadt Chengdu sowie in Chongqing.

abi>> in welchen abteilungen chinesischer betriebe haben deutsche arbeitnehmer besonders gute Chancen?

Christina Otte: Leitende Funktionen, Jobs in der Qualitäts-sicherung oder hochqualifizierte Positionen für Ingenieure oder IT-Fachpersonal werden eher mit Ausländern besetzt als Stellen in Marketing oder Vertrieb. Dort zählt neben der Beherrschung der Sprache ein persönliches Netzwerk, das

Abendessen vor Vertragsabschlussabi>> sprach mit Christina Otte, Managerin Asien,

Pazifik & Greater China der Wirtschaftsförderungs-

gesellschaft Germany Trade and Invest, über die Chancen und

Möglichkeiten deutscher Arbeitnehmer in China.

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Steckbrief

China in Zahlen und FaktenGröße/fläche: 9.562.911 km²einwohnerzahl: 1,36 MilliardenSprache: Hochchinesisch (Mandarin)Hauptstadt: Peking (Beijing) Größte Städte (Metropolregionen): Shanghai (17.783.119 Einwohner), Peking (12.230.029 Einwohner), Hongkong (9.102.043 Einwohner), Chongqing (7.707.124 Einwohner), Shenyang (6.580.330 Einwohner), Tianjin (6.388.626 Einwohner), Guangzhou (5.711.518

Einwohner), Xi’an (5.131.652 Einwohner), Hangzhou (4.917.366 Einwohner), Harbin (4.884.798 Einwohner)Währung: Renminbi (CNY)Klima: China liegt in 18 verschiedenen Klimazonen, das Klima ist daher vielfältig. Ein ausgeprägtes Kontinental-klima findet man im Westen, Norden und Nordosten. Subtropisch bis tropisch ist es dagegen im Süden. Größte Zeitungen: Reference News (Cankao Xiaoxi), People’s Daily (Renmin Ribao), Southern Weekly (Nanfang Zhoumo)beliebte freizeitaktivitäten: gemeinsame Restaurant-besuche, Karaoke, Kampfsportarten, Basketball und Tischtennis

Traditionelle Tempel haben im Stadtbild ebenso ihren Platz wie Aushängeschilder moderner Architektur.

Land der Gegensätze: In den Großstädten schieben sich Autokolonnen durch die Straßen, außerhalb davon ist es ursprünglicher.

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L e h r a m t s t u d i e r e n

Selbstständiges Lernen fördernNach dem Abi die Seiten wechseln? Die Lehrertätigkeit zählt für viele Abiturienten nach wie

vor zu den interessantesten beruflichen Optionen. Da die Lehrerausbildung von Bundesland

zu Bundesland jedoch unterschiedlich aufgebaut ist, gibt es einiges zu beachten.

Vor Aufnahme eines Lehramtsstudiums müssen einige Fragen geklärt werden, zum Beispiel: An welcher Schulart will ich später unterrichten? An Grundschulen etwa arbeitet man mit jüngeren Kindern.

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i n der Oberstufe spielte Thekla Mayerhofer zunächst eine Zeit lang mit dem Gedanken, Eventmanage-ment zu studieren. „Eine Art Event-managerin bin ich heute auch. Und

Seelentrösterin, Streitschlichterin, Ärztin und Krisenmanagerin“, sagt die Grundschul lehrerin schmunzelnd. Der Lehrerjob besteht eben nicht nur aus Unterrichten: „Ich bespreche mich mit meinen Kollegen, organisiere Exkursionen, Klassenfahrten und Projekttage und habe ein offenes Ohr für die Sorgen der Kinder und Eltern“, berichtet die 26-Jährige. „Wenn die Schüler um 13 Uhr nach Hause gehen, kümmere ich mich um die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts. Dafür reicht es nicht, wenn ich mir einfach den Lehrplan zu Gemüte führe, sondern ich schaue mir genau an, wo meine Schüler zurzeit stehen und was sie als Nächstes lernen können. Dann erstelle ich entsprechende Unterrichtsmaterialien.“

Frontalunterricht ist überholtNach ihrem Referendariat kam Thekla Mayerhofer an die Grundschule Ulrich von Hutten in Halle, wo sie seit 2013 Mathematik, Deutsch, Sport und Englisch unterrichtet. Ihr Schwerpunkt ist die Schuleingangsphase, in der die ersten und zweiten Schulklassen gemeinsam unterrichtet werden. Ihr Studium absolvierte sie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. „Für mich stand von Anfang an fest, dass ich an einer Grundschule arbeiten will. Ich finde es wahn-sinnig spannend zu erleben, wie aus verspielten Kindergartenkindern Schüler werden, die konzen-triert arbeiten und in kurzer Zeit unglaublich viel lernen“, schildert sie.

Ihre Schüler kommen aus ganz unterschied-lichen Familien, zum Teil mit Migrationshinter-grund, manche Kinder haben eine Behinderung.

„Das Konzept, bei dem die Lehrerin nur vorne steht und vorgibt, was die Kinder zu lernen

„Ich finde es spannend, wie aus verspielten kinder-

gartenkindern schüler werden.“

Thekla Mayerhofer

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Praktika vor Studienbeginn helfen herauszufinden, ob der Lehrerberuf zu einem passt.

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haben, ist überholt“, lautet ihre Erfahrung. „Ich möchte, dass meine Schüler in der Lage sind, selbstständig und in ihrem eigenen Tempo zu lernen. Deshalb ist es wichtig, dass ich sie genau beobachte und ihnen als Lernbegleiterin zur Seite stehe.“ Ihre Entscheidung für den Lehrer-beruf bezeichnet die 26-Jährige als die beste ihres Lebens. „Als Studentin konnte ich mir noch nicht vorstellen, wie anstrengend der Job einmal sein würde. Gleichzeitig wurden meine Erwar-tungen in Bezug auf die Arbeit mit den Kindern übertroffen – ich wusste nicht, dass es so schön werden und ich täglich so positive Rückmel-dungen bekommen würde“, sagt sie.

Motivation und Eignung prüfen„Freude am Umgang mit Jugendlichen und Kindern und daran, ihnen Wissen zu vermitteln, ist sicherlich die Kernvoraussetzung für den Lehrerberuf“, sagt Daniel Born vom Hochschul-team der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt.

„Ein Praktikum hilft, von der Schüler- in die Lehrer-perspektive zu wechseln, einen Einblick in die vielen Facetten des Lehrerberufs zu erhalten und die didaktischen, pädagogischen und psychologi-schen Anforderungen an die Lehrerrolle kennen-zulernen“, empfiehlt er. Auch ein Ehrenamt in der Jugendarbeit, ein Nachhilfejob oder ein Freiwil-liges Soziales Jahr bieten die Möglichkeit, sich vor Studienbeginn zu erproben und einem Praxis-schock vorzubeugen.

Im Internet finden sich außerdem verschiedene Tests zur Selbsterkundung und Einschätzung der persönlichen Eignung für den Lehrerberuf, zum Beispiel der Selbsttest für das Lehramtsstudium in Baden-Württemberg, die Selbsterkundung zum Lehrerberuf mit Filmimpulsen (SeLF) oder Career Counselling for Teachers (CCT). In Bundesländern wie Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sind solche Tests sogar Voraussetzung für die Studien-zulassung. Auch die Entscheidung, ob man später etwa an einem Gymnasium, einem Berufskolleg oder einer Grund-, Haupt- oder Realschule unter-richten will, muss im Vorfeld getroffen werden.

Keine JobgarantieZwar werden vielerorts Lehrer gesucht, dennoch gibt es keine Jobgarantie für Lehramtsstudie-rende. Welche Fächerkombinationen in den nächsten Jahren gebraucht werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. „Es ist sinnvoll, sich bei der Wahl der Fächerkombination vorab mit den Prognosen hinsichtlich des Lehrerbedarfs in dem Bundesland, in dem man gerne arbeiten möchte, zu beschäftigen“, sagt Daniel Born. Einen guten Überblick über Lehrereinstellungsbedarf und -angebot gibt die Kultusministerkonferenz (KMK) in ihrer „Modellrechnung 2012–2025“.

Während in Bayern beispielsweise schon heute ein Bedarf an Lehrkräften für die Mittel- und Förderschulen herrscht, rechnet das Bayeri-sche Staatsministerium für Bildung und Kultus,

„freude am umgang mit Jugendlichen und kindern und

daran, ihnen Wissen zu vermitteln, ist die

kernvoraussetzung für den Lehrerberuf.“

Daniel Born

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Auf einen Blick: Lehrerausbildung in den BundesländernDie Lehrerausbildung unterscheidet sich von Bundes-land zu Bundesland. Einen Überblick bieten die Kultus-ministerien der Bundesländer, die Hochschulen, an denen ein Lehramtsstudium möglich ist, und das Portal studienwahl.de unter

www.studienwahl.de/de/studieren/studienfelder/ lehraemter0222.htm.

Nach Unterrichtsschluss ist die Arbeit noch nicht getan. Oft müssen nachmittags Schularbeiten korrigiert werden.

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nkWissenschaft und Kunst hingegen bis ins nächste Jahrzehnt mit einem Überangebot an Bewerbern für Gymnasien und Realschulen – obwohl die Zahl der Studienanfänger bereits heute rückläufig ist.

Laut KMK gibt es hinsichtlich des Lehrerbedarfs deutliche Unterschiede zwischen west lichen und östlichen Bundeslän-dern, Schularten und Fächern. So werden künftig etwa vor allem in den ostdeutschen Bundesländern Lehrer gesucht, deutschlandweit insbesondere an berufsbildenden sowie Förder- beziehungsweise Sonderschulen, in den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften.

Bildung ist LändersacheWeitere Informationen zu den Arbeitsmarktchancen liefern die Internetangebote der einzelnen Bundesländer. Denn: Bildung ist in Deutschland Ländersache. „Das führt dazu, dass 16 Bundesländer nicht nur eigene Schularten haben, sondern auch jeweils selbst festlegen, wie die Lehrer für diese unter-schiedlichen Schularten ausgebildet werden“, erklärt Berufs-berater Born.

So wird zum Beispiel in Baden-Württemberg das Lehramts-studium zum Wintersemester 2015/16 vom Staatsexamen auf das Bachelor-/Mastersystem umgestellt. Damit gehen mehrere Änderungen einher, unter anderem verlängert sich das Studium für angehende Werkreal-, Haupt- und Realschul-lehrer von acht auf zehn Semester.

Da die Lehrerausbildung in den einzelnen Bundesländern einem stetigen Wandlungsprozess unterliegt, sollte man sich vor Aufnahme eines Lehramtsstudiums auf jeden Fall beim Kultusministerium des jeweiligen Bundeslandes und an der Wunschhochschule nach den aktuell gültigen Ausbildungs-modalitäten erkundigen.

Hinschauen beim Hochschulwechsel Ebenso muss man sich genau informieren, wenn man plant, während des Lehramtsstudiums die Hochschule zu wechseln. Die „Regelungen und Verfahren zur Erhöhung der Mobilität und Qualität von Lehrkräften“ der KMK von 2013 sehen zwar vor, dass die Hochschulen Studien- und Prüfungsleistungen gegen-seitig anerkennen, insofern keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Studiengängen bestehen. Dennoch kann sich die Umsetzung in der Praxis angesichts der länderspezifischen Regelungen im Einzelfall schwierig gestalten, vor allem wenn das Studium bereits fortgeschritten ist.

Aber auch wenn es mit dem Wechsel klappt, gibt es einiges zu beachten: „Man bewirbt sich regulär bei der neuen Univer-sität, und diese entscheidet, welche bisherigen Studienleis-tungen anerkannt werden“, erklärt Sabine Reich, KMK-Bericht-erstatterin für Lehrerbildung. Grundsätzlich sei es möglich, von einem Bachelor- oder Masterstudium in einen Studiengang, der mit Staatsexamen abschließt, zu wechseln. Schwieriger werde es hingegen beim Wechsel vom Staatsexamen in Bachelor-/Masterstrukturen. „Dann kann man, trotz fortgeschrittenem Studium, nur in einen Bachelorstudiengang wechseln“, sagt Sabine Reich. „Erst wenn man den Bachelor abschluss oder einen anderen berufsqualifizierenden Hochschulabschluss hat, kann man in einem Masterstudiengang zugelassen werden.“

Grundsätzlich werden die verschiedenen Studienabschlüsse in ganz Deutschland anerkannt, auch wenn die Lehramtstypen und Schulformen in den Bundesländern unterschiedliche Bezeichnungen tragen. „Sofern Stellen vorhanden sind, können sich fertige Lehrer überall bewerben“, weiß Sabine Reich. Das Gleiche gilt für den Vorbereitungsdienst. Allerdings kann man bei der Einstellung in den Schuldienst nicht überall mit gleichen Konditionen rechnen. Nicht in allen Ländern ist beispielsweise eine Verbeamtung üblich; auch Gehaltseinstu-fungen können sich unterscheiden.

Tätigkeit außerhalb der Schule Ausgebildete Lehrer können – wie andere Hochschulabsol-venten – auch Aufgaben in der freien Wirtschaft übernehmen oder in der außerschulischen Pädagogik arbeiten, beispiels-weise an Sprachschulen oder Bildungseinrichtungen für Erwachsene.

Lehrer, die geisteswissenschaftliche Fächer wie Deutsch oder Geschichte studiert haben, sind zum Beispiel auch bei Schulbuchverlagen beschäftigt, während Lehrer mit naturwis-senschaftlichem Studium die Möglichkeit haben, sich etwa bei Forschungseinrichtungen zu bewerben. Wer an der Hoch-schule bleiben möchte, kann auch als Dozent in die Lehrerbil-dung gehen. <<

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fA Q

Wissenswertes zum Lehramtsstudium

Eine gültige Hochschulzugangsberechtigung ist die erste Voraussetzung für ein

Lehramtsstudium. Vor Studienbeginn gibt es jedoch noch weitere Fragen zu klären:

Wo will ich unterrichten, welche Fächer kann ich kombinieren, welche Hochschulen

bieten Lehramtsstudiengänge an? abi>> gibt einen Überblick.

frage 1: Welche Lehramtstypen gibt es?Wer Lehrer werden will, muss sich vor dem Studium für

einen Lehramtstyp entscheiden. In der Regel wird zwischen den Lehrämtern Grundschule (Primarstufe), Hauptschule, Mittelschule, Realschule (Sekundarstufe I), Gymnasium (Sekundarstufe II), berufsbildende Schule sowie Förder-/ Sonderschule unterschieden. In einigen Bundesländern können auch schulstufenübergreifende Lehrämter studiert werden, Absolventen könnten dann beispielsweise sowohl an der Grundschule als auch an Haupt-, Mittel- und Real-schulen unterrichten.

frage 2: Welche schulfächer und kombinations- möglichkeiten gibt es?

In der Regel müssen mindestens zwei Fächer studiert wer-den, hinzu kommen didaktische und pädagogische Anteile. In der Sonder-/Förderpädagogik liegt der Schwerpunkt auf der Bildung von Menschen mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung, im Studium wird deshalb auch der pädago-gische Umgang mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Förder bedürfnissen wie Lernbeeinträchtigungen oder Sprach- und Sprechstörungen thematisiert.

Mathe, Englisch, Biologie, Politik, Kunst, Sport – die Anzahl der verschiedenen Schulfächer ist groß, noch umfang reicher sind die Kombinationsmöglichkeiten. Doch es gibt auch Einschränkungen. Bei der Fächerwahl sollte man berücksich-tigen, dass nicht alle Fächer in allen Bundesländern unter-richtet werden. „Wer sich für ein regionales Fach wie Nieder-ländisch in Nordrhein-Westfalen entscheidet, muss sich also bewusst sein, dass er sich damit eventuell einschränkt – nicht nur, was einen Hochschulwechsel, sondern auch was die Einsatzmöglichkeit als Lehrkraft in anderen Bundes-ländern angeht“, weiß Sabine Reich, Berichterstatterin der Kultus ministerkonferenz (KMK) für Lehrerbildung. „Abituri-enten sollten sich deshalb unbedingt bei den lehramtsbezo-genen Studienberatungen informieren, die es an den meisten Universitäten gibt.“ Diese informieren über mögliche Fächer und Kombinationsmöglichkeiten.

frage 3: Welche Hochschulen bieten Lehramtsstudien-gänge an?

Die verschiedenen Lehrämter können in der Regel an Uni-versitäten und Pädagogischen Hochschulen (nur in Baden-Württemberg) studiert werden.

frage 4: Welche Abschlüsse gibt es?

Lehramtsstudiengänge können sowohl mit Bachelor und Master als auch mit dem Staatsexamen abgeschlossen wer-den. Das ist je nach Bundesland unterschiedlich. Während viele Länder wie etwa Nordrhein-Westfalen mittlerweile auf das Bachelor-/Mastersystem umgestellt haben, schließen Lehramtsstudierende im Saarland ihr Studium zum Beispiel nach wie vor mit dem Staatsexamen ab.

frage 5: Was ist der Vorbereitungsdienst? Bevor sie in den Beruf starten können, müssen Lehramts-

anwärter einen Vorbereitungsdienst absolvieren, das soge-nannte Referendariat. Für den Zugang zum Referendariat ist je nach Bundesland ein entsprechendes Lehramtsstudium mit Masterabschluss oder mit Abschluss erstes Staatsexa-men erforderlich. Die Dauer des Referendariats beträgt zwi-schen zwölf und 24 Monate. Durch Hospitationen, eigenstän-digen Unterricht und Lehrproben werden in dieser Zeit die Fertigkeiten für den Lehrerberuf geübt und bewertet. Neben der praktischen Tätigkeit vor Ort in der Schule besuchen Lehramtsreferendare auch Seminare, um didaktische und pädagogische Kenntnisse zu vertiefen. <<

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„Die pädagogische Herausforderung ist größer geworden“

Im Interview mit abi>> spricht Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbands,

darüber, was gute Lehrer mitbringen sollten und welche Herausforderungen

auf künftige Lehrer zukommen.

„Lehrer müssen künftig besser über die kulturellen und religiösen Hinter-gründe ihrer schüler Bescheid wissen.“Josef Kraus

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Herausforderung ist größer geworden. Und nicht nur die Kinder, auch die Eltern rücken verstärkt in den Fokus. Viele Kinder aus bildungsfernen Familien erhalten zu Hause wenig Unterstützung. Auf der anderen Seite gibt es die sogenann-ten Helikopter-Eltern, die unglaubliche Ansprüche an Schulen und Kinder stellen.

abi>> Was wünschen sie sich für die Zukunft?Josef Kraus: Eine intensivere Betreuung der angehenden

Lehrer im Studium und während der Praktika. Das wäre auch der Punkt, an dem Dozenten den Anwärtern, die sich nicht für den Beruf eignen, den Spiegel vorhalten könnten. Immer noch entscheiden sich viele junge Leute für den Beruf, weil sie Sprüchen Glauben schenken wie „Lehrer ist der beste Halbtagsjob der Welt“ oder „Lehrer haben vormittags Recht und nachmittags frei“. Wer mit dieser Einstellung in den Beruf geht, der wird irgendwann Schiffbruch erleiden.

Ein Gymnasiallehrer mit den Fächern Deutsch und Eng-lisch unterrichtet im Schnitt sechs bis sieben Klassen, das macht rund 200 Schüler. Aufs Jahr gesehen bedeutet das: 1.000 Stunden Aufsätze und Schulaufgaben korrigieren – zusätzlich zu den 25 Stunden Unterricht pro Woche. Meiner Ansicht nach wäre es auch Aufgabe der Studienberatungen und Praktikumslehrer, den Lehramtsanwärtern dies zu ver-gegenwärtigen. <<

abi>> Herr kraus, was macht gute Lehrer heutzutage aus?Josef Kraus: Zum einen brauchen sie eine Begeisterung für

ihre Unterrichtsfächer, denen sie sich mit Leidenschaft, Neu-gierde und Wissbegierde widmen sollten. Wenn sie das tun, strahlt das auch auf ihre Schüler aus. Und sie sollten gerne mit jungen Leuten arbeiten. Sicherlich schadet es auch nicht, wenn Lehrer ein Stück weit extrovertiert sind und ein stabiles Nervenkostüm haben.

abi>> Woran sollte man sich bei der Wahl der schulform orientieren?

Josef Kraus: Wer zum Beispiel eine Leidenschaft für Physik oder Mathematik mitbringt und den Schwerpunkt auf das Fachliche legen will, dem würde ich eher zum Gymnasiallehr-amt raten. Wer gerne jüngere Kinder anleitet, ist wiederum in der Grundschule gut aufgehoben. Häufig außer Acht gelas-sen wird die Berufsschule, dabei bestreiten zwei Drittel aller jungen Leute den Weg der beruflichen Bildung.

abi>> Vor kurzem wurde eine Diskussion darüber an-gestoßen, inwieweit die schule auf das Alltagsleben vorbereitet. Eine kölner schülerin beklagte auf Twitter, sie habe keine Ahnung von steuern, miete und Versiche-rungen. fehlt hier etwas in den stundenplänen?

Josef Kraus: Ich glaube nicht, dass Schule das leisten muss. In diesem Fall sehe ich vor allem die Eltern in der Pflicht. Künftige Herausforderungen sehe ich in anderen Bereichen.

abi>> Wo zum Beispiel?Josef Kraus: Die Schülerschaft wird immer heterogener, was

beispielsweise die Nationalität angeht. Lehrer müssen künftig besser über die kulturellen und religiösen Hintergründe ihrer Schüler Bescheid wissen. Ich würde mir außerdem wünschen, dass wir mehr nicht-deutschstämmige Lehramtsanwärter hätten. Darüber hinaus muss der Bereich der neuen Medien künftig stärker in den Unterricht miteinbezogen werden.

abi>> Worauf müssen sich angehende Lehrer einstellen?Josef Kraus: Durchhaltevermögen und Konzentrationsfähig-

keit der Schüler lassen immer mehr nach, die pädagogische

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a ls Sarah Schaaf sich für ihr Lehr-amtsstudium einschrieb, musste sie nicht lange überlegen, wo sie später unterrichten will. Sie entschied sich für das Lehramt

an Werkreal-, Haupt- und Realschulen, wo die Schüler in der Regel zwischen 10 und 17 Jahre alt sind: „Ich finde es besonders spannend, mit dieser Altersgruppe zu arbeiten. Das sind die Schüler, die mich interessieren; in dem Alter kann ich noch etwas bewegen. Ich möchte meine Schüler später gerne anspornen und ihnen zum Beispiel dabei helfen, nach der Realschule weiter-zumachen“, sagt die 20-Jährige, die als Schülerin häufig als Ferien betreuerin gearbeitet hat. „Ich wusste früh, dass mir der Umgang mit Kindern Spaß macht. Außerdem habe ich mich immer sehr für die Fächer Deutsch, Biologie und Kunst interessiert. Das Lehramt ist für mich die beste Möglichkeit, alles miteinander zu kombinieren“, schildert sie.

Das erste Mal vor einer Klasse stehenNachdem sie ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in einem Schullandheim absolviert hatte, begann Sarah Schaaf 2014 mit ihrem Studium an der Pädagogischen Hochschule Weingarten. Das ist eine von sechs Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg, die ausschließlich Studien-gänge für Bildungsberufe anbieten. Baden-Würt-temberg ist das einzige Bundesland, in dem es diese Hochschulform noch gibt.

„Mir gefällt besonders gut, dass das Studium so praxisorientiert ist“, sagt die Studentin, die sich derzeit im dritten Semester befindet. Für sie beginnt bald ein zweiwöchiges Orientie-rungspraktikum, in dem sie auch selbst zwei Stunden Unterricht halten wird. „Ich habe zwar bereits mit Kindern gearbeitet, aber noch nie vor einer Klasse gestanden. Das ist schon ein bisschen aufregend, aber ich bin zuversichtlich.“ In der Mitte beziehungsweise am Ende des Studiums folgen dann das soge-nannte integrierte Semesterpraktikum und das

Professionalisierungspraktikum, das nicht zwin-gend an einer Schule, sondern auch an jeder pädagogischen Institution durchgeführt werden kann, auch im Ausland.

Fach- und BildungswissenschaftenSarah Schaaf ist eine der Letzten, die ihr Studium an der PH Weingarten mit Staatsexamen abschließen wird. Zum Wintersemester 2015/16 werden alle Lehramtsstudiengänge in Baden-Württemberg auf Bachelor/Master umgestellt. Die Regelstudienzeit bis zum ersten Staatsex-amen beträgt acht Semester, danach wechselt die angehende Lehrerin ins Referendariat.

Auf ihrem Stundenplan finden sich nicht nur Module in Deutsch, Biologie und Kunst, sondern auch Seminare und Vorlesungen aus dem Bereich Bildungswissenschaften. Dazu gehören Fächer wie Erziehungswissenschaft, Psycho-logie oder Soziologie. „Im zweiten Semester habe ich ein Kommunikationsseminar belegt, in dem wir in verschiedenen Übungen zum Sprech-verhalten analysiert haben, wie man kommu-nizieren sollte, damit das Gesagte auch beim Gegenüber ankommt. Das ist für einen Lehrer natürlich extrem wichtig“, findet sie.

Vielfalt wertschätzenAuch das Thema Inklusion wird im Studium behandelt, um die angehenden Lehrer auf die neuen Herausforderungen durch die Einbe-ziehung von Menschen mit Behinderungen in das allgemeine Bildungssystem und die zuneh-mende Verschiedenheit der Schüler vorzube-reiten. Zuletzt hat Sarah Schaaf ein Seminar zur Heterogenität von Lerngruppen besucht.

„Als Lehrer werden wir zukünftig die Aufgabe haben, alle Kinder zusammen zu unterrichten. Ich finde es wichtig, dass alle Schüler den inklu-siven Unterricht als Normalität kennenlernen. Gleichzeitig stelle ich es mir nicht ganz leicht vor, als Lehrerin von einer Klasse mit 25 Kindern auf jeden gleich intensiv einzugehen. Ich hoffe, dass wir das im Studium noch lernen“, sagt sie. <<

„mir gefällt beson­ders gut, dass das studium so praxis­

orientiert ist.“Sarah Schaaf

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Die Schüler anspornenAn der Pädagogischen Hochschule Weingarten studiert Sarah Schaaf (20) die Fächer

Deutsch, Biologie und Kunst auf Lehramt an Werkreal-, Haupt- und Realschulen.

Die Entscheidung für diese Schulform lag für die Studentin nahe.

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Praxis wird großgeschrieben: Die Zahl der Pflichtpraktika in Lehramtsstudiengängen nimmt zu.

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b ist du verrückt, wieso nimmst du zwei Hauptfächer?“ Diesen Satz hat Carina Mersmann zu Beginn ihres Lehramts-studiums häufiger gehört.

Natürlich ist der Korrekturaufwand in zwei Hauptfächern höher als in Nebenfächern. „Ich habe mich bei der Fächerwahl daran orien-tiert, was mir in der Schule selbst am meisten Spaß gemacht hat. Und ich finde, dass sich die beiden Fächer super ergänzen“, erklärt sie. Die 24-Jährige studiert Lehramt an Gymnasien an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg

und befindet sich derzeit im vierten und letzten Semester des Masters of Education.

Mehr wissen als die SchülerIn Deutsch und Mathe absolviert die Lehramts-studentin teilweise die gleichen Seminare wie ihre Kommilitonen in den Fachstudiengängen, vor allem im Master sind die Module jedoch viel didaktischer angelegt. Die Didaktikkurse sollen auf das Unterrichten und den Umgang mit den Schülern vorbereiten. „Hier wird uns viel Prakti-sches an die Hand gegeben, das wir später im

„Den Arbeitsaufwand für die unterrichtsvor­

bereitungen unter­schätzt man zu Beginn.“

Carina Mersmann

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Der Weg in den WunschberufCarina Mersmann (24) wird Gymnasiallehrerin für Deutsch und Mathe. In ihrem

Masterstudium an der Universität Oldenburg beschäftigt sie sich nicht nur mit ihren beiden

Fächern, sondern auch mit den pädagogischen und didaktischen Aspekten des Berufs.

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Unterricht anwenden können. Wir lernen, wie wir den Schü-lern den Stoff am besten vermitteln und welche Unterrichts-methoden es gibt.“

In Mathe werden unter anderem Kenntnisse in Algebra, Analysis und Stochastik vermittelt, die Masterstudentin hat außerdem die Vertiefungsrichtungen Zahlentheorie und Geometrie gewählt. „Das Mathestudium ist anspruchsvoll, aber wichtig, um einen guten Überblick zu haben. Man sollte schließlich mehr wissen als die Schüler“, sagt sie. In Deutsch stehen Seminare und Vorlesungen in Sprach- und Literatur-wissenschaft auf dem Plan.

Fach- und ForschungspraktikumEinen Einblick in die berufliche Praxis eröffnet auch das sieben wöchige Fach- und Forschungspraktikum, das Teil des Masterstudiums ist. „Fünf Wochen davon habe ich an einem Gymnasium verbracht und einige Stunden unterrichtet, außerdem habe ich eine Unterrichtsreihe entworfen“, berichtet die 24-Jährige.

Im anschließenden zweiwöchigen Forschungspraktikum, für das Carina Mersmann eine wissenschaftliche Frage-stellung entwickeln musste, beschäftigte sie sich mit dem Textverständnis bei mathematischen Aufgaben und führte dazu auch ein Projekt mit den Schülern durch. „Am liebsten hätte ich während des Studiums noch mehr Praxiserfahrung

gesammelt, gerade der Bachelor war sehr fachlastig. Ich finde, das Lehramtsstudium würde sich eigentlich gut als duales Studium eignen. So macht man zwar mehrere Prak-tika, aber der Übergang vom Studium ins Referendariat mit eigener Klasse ist dann doch ein Sprung ins kalte Wasser.“

Arbeitsaufwand nicht unterschätzenGerade hat Carina Mersmann ihre Masterarbeit abgegeben, in der sie sich mit Märchen im Deutschunterricht beschäf-tigt hat. Nun bewirbt sie sich fürs Referendariat. Der Vorbe-reitungsdienst in Niedersachsen dauert 18 Monate. Ob fünfte Klasse oder Oberstufe – Carina Mersmann kann allen Altersgruppen etwas abgewinnen. „Die Arbeit mit jüngeren Schülern macht mir besonders viel Spaß, weil man mehr ausprobieren kann. An der Arbeit mit Älteren wiederum gefällt mir, dass man anspruchsvollere Themen behandelt“, schildert sie.

Die Studentin ist gespannt, was im Referendariat auf sie zukommt. Aus ihren Praktika weiß sie: „Den Arbeitsaufwand für die Unterrichtsvorbereitungen unterschätzt man zu Beginn. Für 45 Minuten Unterricht braucht man am Anfang schon mal zwei Stunden Vorbereitungszeit. Je besser man die Klasse kennt, desto routinierter wird man natürlich. Gespannt bin ich auch auf die Elternarbeit, die kenne ich aus meinen Praktika noch gar nicht.“ <<

In den meisten Bundesländern wurde das Lehramtsstudium mittlerweile auf die gestuften Abschlüsse Bachelor und Master umgestellt.

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„sonntags bin ich gedanklich schon

wieder bei der neuen schulwoche.“

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B e r u f s s c h u l l e h r e r

Schülerdialog statt KundengesprächChristian Biermann absolvierte zuerst eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann, bevor

er zu seinem Traumberuf fand. Heute unterrichtet der 30-Jährige an einer Düsseldorfer

Berufsschule, wo er manchmal nicht der Älteste im Klassenraum ist.

a ls Christian Biermann 2004 sein Abi machte, hatte er noch nie von Berufsschulen gehört.

„Anschließend besuchte ich ein Jahr lang eine Höhere Handels-

schule für Abiturienten und kam so zum ersten Mal mit dieser Schulform in Kontakt. Was mir an der Berufsschule so gut gefiel: Anders als auf dem Gymnasium hatte ich plötzlich nur noch Fächer, die mir Spaß machten. Und ich hatte einen sehr guten Draht zu meinem Berufsschullehrer.“

Anschließend absolvierte er eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann. Danach entschied er sich, sein Wissen zu vertiefen, und schrieb sich an der Universität zu Köln für Betriebswirt-schaftslehre ein – für Lehramt an Berufskollegs.

Das Studium kombiniert Betriebswirtschafts-lehre, Versicherungsbetriebslehre und pädago-gische Elemente. „Während meiner Ausbildung habe ich zum Beispiel in Kundengesprächen gemerkt, dass ich gerne erkläre. Ich wollte lieber erklären als verkaufen müssen“, sagt der 30-Jährige über seine Entscheidung für den Lehrerberuf.

Breite AltersspanneMittlerweile unterrichtet Christian Biermann am Leo-Statz-Berufskolleg, einer kaufmännischen Schule in Düsseldorf, wo er auch seinen 18-mona-tigen Vorbereitungsdienst absolvierte. Hier werden unter anderem Bank- und Versicherungskauf eute

An einem Berufskolleg unterrichtet Christian Biermann Kaufleute für Versicherungen und Finanzen.

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ausgebildet. Der Berufsschullehrer unterrichtet Fächer wie BWL mit Rechnungswesen und Ver sicherungsbetriebslehre.

„Ich bin nun Klassenlehrer von zwei Klassen und merke, dass ich endlich angekommen bin. Vielleicht kann ich mich auch deshalb so gut mit meiner Schülerklientel identifizieren, weil mir früher nicht alles zugefogen ist und hier eben nicht nur die Besten der Besten sitzen“, sagt er. Seine jüngste Schülerin ist gerade einmal 16 Jahre alt, die ältesten in seinem Alter.

Dem gerecht zu werden ist nur eine Herausforderung, die der Alltag an der Berufsschule mit sich bringt. „Da die meisten Schüler erwachsen sind, stelle ich an sie auch den Anspruch, sich erwachsen zu verhalten. Trotzdem erlebe ich gerade, dass man auch mal Kontakt zu den Eltern aufnehmen muss, wenn zum Beispiel jemand regelmäßig zu spät kommt“, erzählt der Berufsschullehrer, der derzeit den Status Beamter auf Probe hat. Nach drei Jahren und sechs Unterrichtsbesuchen durch die Schulleitung kann er dann zum Beamten auf Lebenszeit ernannt werden.

Stunden vorbereiten nach Unterrichtsschluss

„Wenn ich nicht unterrichte, bereite ich die Stunden vor, korrigiere, gehe zu Konferenzen mit den Kollegen, helfe Referendaren bei ihren Unterrichtsentwürfen oder organisiere Veranstaltungen

wie den Berufsinformationstag“, gibt Christian Biermann einen Überblick. Zwar legen die Schüler ihre Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) ab, für die Korrektur der Prüfungsklausuren sind jedoch die Berufsschullehrer zuständig.

Wenn der Unterricht mittags zu Ende ist, arbeitet er nicht von zu Hause aus, sondern bleibt in der Schule. „Das hilft mir, Berufiches und Freizeit voneinander zu trennen.“ Den Samstag hält sich der Berufsschullehrer bewusst für Privates frei. „Sonntags bin ich dann meist gedanklich schon wieder bei der neuen Schulwoche.“

Fachwissen und gutes ZeitmanagementDie Vorbereitung ist für ihn ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit. „Ich habe einen gewissen Anspruch an mich selbst. Wenn die Schüler merken, dass man fachlich fit ist, erwirbt man ihren Respekt. Doch gebe ich ehrlich zu, wenn ich etwas nicht weiß.“ Diese Authentizität wissen die Schüler zu schätzen. „Natürlich wird man mit der Zeit routinierter, aber ich muss mich zum Beispiel immer über aktuelle wirtschaft-liche Entwicklungen auf dem Laufenden halten.“

Neben dem Fachwissen braucht er ein gutes Zeitmanage-ment. „Die Hälfte der Sommerferien habe ich damit verbracht, meine Unterrichtsmaterialien für das ganze nächste Jahr zu erstellen – davon profitiere ich jetzt“, sagt er. <<

An Berufsschulen bringen die Schüler unterschiedliche Hintergründe mit.

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s ebastian Bock (35) arbeitet als Leiter der Beschaffungs­logistik bei Merck in Darmstadt. Das Chemie­ und Pharmaun­ternehmen produziert neben

Medikamenten unter anderem auch medizinische Geräte für die Forschung und Hightech­Chemika­lien, zum Beispiel für den Einsatz in der Unter­haltungselektronik. Der 35­Jährige kümmert sich um alle Materialien, die von den verschiedensten Lieferanten weltweit zu den Standorten des Unternehmens geliefert werden.

In seinem Arbeitsalltag kommuniziert er täglich mit Kollegen, Spediteuren und Transportdienst­leistern in unterschiedlichen Ländern: Welche Rohmaterialien werden in welchen Mengen benö­tigt? Wie regelmäßig sollen sie geliefert werden? Welche Transportwege bieten sich an? Dabei muss er immer die wirtschaftlichen Rahmen­bedingungen im Blick haben sowie die gesetzli­chen Vorgaben berücksichtigen, die etwa mit der

Beförderung von Gefahrengütern einhergehen. „Unser Einkauf schaut, wo die von der Produktion oder dem Bedarfsträger benötigten Materialien zu bekommen sind. Das kann heute in Deutsch­land sein, morgen vielleicht in Indien oder China. So ändern sich die Transportwege ständig. Und wenn neue Produktionslinien aufgebaut werden, muss ich die Spediteure kontaktieren, Preise abfragen und Abläufe dokumentieren“, erklärt Sebastian Bock.

Von Containergrößen und Begrüßungsfloskeln Außer verhandlungssicheren Englischkenntnissen braucht er dafür gute Kenntnisse der Logistik: Welche Containergrößen werden im Seetransport unterschieden? Welche Luftfrachtanforderungen gilt es zu beachten? Wo liegen die Unterschiede zwischen Passagierflugzeug und Cargo­Flugzeug? Beide befördern ja auch Güter. Diese Grundlagen

Auf ihrem Weg wechseln Waren häufig das Transportmittel.

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„Die transportwege ändern sich ständig.“

Sebastian Bock

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L o g i s t i k b r a n c h e

Vom Lager bis zum KundenDie Welt als globales Dorf: Wenn Güter auf Reisen gehen,

ist das Know­how von Logistikexperten gefragt. Sie arbeiten in

einer Branche mit steigenden Beschäftigtenzahlen.

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hat Sebastian Bock während seines Studiums des Internationalen Managements an der Univer­sität Magdeburg verinnerlicht, wo er bereits den Schwerpunkt Produktion und Logistik wählte.

Grundsätzlich spielt die Logistik in allen Berei­chen der Wirtschaft eine große Rolle. Logistiker werden nicht nur bei der Bahn, in Häfen und Flug­häfen sowie bei Speditionen gebraucht, sondern auch in der Industrie und im Handel. Sie arbeiten bei Transportunternehmen und Logistikdienst­leistern, bei Fluggesellschaften und Reedereien.

„Waren wechseln innerhalb eines Unternehmens das Lager, gehen dann an die Produktionsstätte, wandern weiter ins Fertigwarenlager, werden schließlich zum End­ oder Geschäftskunden transportiert: In der Logistik geht es immer um solche Bewegungen und die Informationsflüsse, die diese begleiten. Logistiker arbeiten dabei an den Schnittstellen“, erklärt Ulrike Grünrock­Kern von der Bundesvereinigung Logistik (BVL).

Zahl der Beschäftigten ist gewachsenNeben Kaufleuten für Verkehrsservice, Fach­kräften für Lagerlogistik, Kaufleuten für Spedition und Logistikdienstleistung sowie Schifffahrts­kaufleuten, die duale Ausbildungen absolviert haben, kommen in der Logistik viele studierte Ingenieure und Betriebswirte zum Zug – aber beispielsweise auch Juristen, Volkswirte und Sozialwissenschaftler. „Dieser Wirtschafts­bereich ist kontinuierlich gewachsen, was die Arbeitskräfte angeht. Wir beobachten außerdem eine Verschiebung von den einfachen zu den höher qualifizierten Tätigkeiten. Um logistische Leistungen effizienter und zielgerichteter zu machen, braucht man Personal, das Arbeit nicht nur ausführt, sondern die erforderlichen Instru­mentarien immer weiter verfeinert. So erklären wir uns auch, warum immer mehr Hochschulen in Deutschland Logistik­Schwerpunkte in ihre Ange­bote aufnehmen“, sagt die BVL­Sprecherin.

Zur Jahresmitte 2014 waren laut Bundesagentur für Arbeit 1,6 Millionen Menschen in Deutsch­land im Bereich Verkehr und Lagerei sozialver­sicherungspflichtig beschäftigt – also mehr als jeder 20. Arbeitnehmer insgesamt. 1,2 Millionen zählten dabei zum Kernbereich Logistik und waren in der Beförderung von Gütern, für Post­, Kurier­ und Expressdienste sowie in der Lagerei tätig oder erbrachten sonstige Dienstleistungen für den Verkehr. „Die Zahl der sozialversicherungs­pflichtig Beschäftigten in der Logistikbranche ist in den letzten Jahren stärker gewachsen als die Zahl der Beschäftigten insgesamt. Insbesondere im Wirtschaftszweig Landverkehr und Transport in Rohrfernleitungen, zu dem die Güterbeförde­rung auf der Straße zählt, ist die Zahl der Beschäf­tigten zwischen Juni 2009 und Juni 2014 um mehr als ein Fünftel (plus 23 Prozent) gestiegen – von 465.000 auf 570.000“, sagt Christian Mackenrodt

vom Team Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit.

Häufig ausgeübte Berufe im Wirtschaftszweig Verkehr und Lagerei sind Berufe in Lagerwirt­schaft, Post, Zustellung und Güterumschlag sowie im Führen von Fahrzeugen – vor allem im Straßen­, aber auch im Eisenbahn­, Flug­ und Schiffsverkehr.

Unter Zeitdruck die richtigen Entscheidungen treffenWer sich für einen Studiengang im Bereich der Logistik entscheidet, sollte frühzeitig Praxiser­fahrung sammeln, etwa durch Praktika in den Semesterferien. Eine interessante Kombination aus Theorie und Praxis sind duale Studiengänge. Darüber hinaus setzen einige Unternehmen auf Trainee­Programme. Neben Fremdsprachen­kenntnissen und interkultureller Kompetenz müssen Logistiker ein sehr gutes Kommunika­tionsgefühl sowie Kenntnisse in den Bereichen Zollrecht, Internationaler Handel und Zahlungs­verkehr mitbringen. Da die Logistikbranche oft hohem Kostendruck unterliegt, müssen die in ihr Beschäftigten in der Lage sein, schnell und ziel­gerichtet Entscheidungen zu fällen: „Sie müssen unter hohem Zeitdruck Engpässe entscheidungs­freudig auflösen, ohne dass dabei allzu hohe Kosten entstehen“, erklärt Ulrike Grünrock­Kern.

Zudem fordern viele Arbeitgeber im Bereich Logistik von akademischen Bewerbern räumliche Flexibilität und Reisebereitschaft: „Unternehmen haben in der Regel mehrere Standorte und Lager­stätten in Deutschland und anderen Ländern. Logistiker bleiben in der Regel nicht ein Arbeits­leben lang am selben Ort. Wer darauf Wert legt, hat in dieser Branche also schlechtere Chancen als jemand, der zum Beispiel neugierig darauf ist, im Ausland einen neuen Standort aufzubauen.“ <<

„Logistiker arbeiten an den schnittstellen.“

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Über große Entfernungen und Branchen hinweg: Die Logistik spielt in allen Bereichen der Wirtschaft eine Rolle.

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Viel mehr als der Transport von Waren

Als Trainee beim Dienstleister DPDHL Group in Bonn

bekommt Vanessa Catharina Schell (28) einen breiten Einblick

in das Arbeitsfeld der Logistik.

d as erste halbe Jahr ihres Trainee­ Programms verbrach te Vanessa Catharina Schell in der Deut­sche Post DHL Group­Zentrale in Bonn, wo sie für den Einkauf

von Fahrzeugen zuständig war. Seit drei Monaten arbeitet sie nun im Bereich Supply Chain in einer Firmenniederlassung in Brasilien. In der Nähe von São Paulo beschäftigt sie sich damit, die extern beauftragte Logistik von anderen Unter­nehmen zu betreuen. „Wir haben hier mehrere große Lager von Kunden, die wir betreuen. Und wir übernehmen auch die lokale Auslieferung für diese Unternehmen“, erzählt die 28­Jährige.

Als Trainee ist Vanessa Catharina Schell aller­dings nicht in das Tagesgeschäft der brasiliani­schen Filiale eingebunden, sondern entwickelt in Projektarbeit ein internes Kostenmodell für die verschiedenen Kunden. „Meine Aufgabe ist es, die anfallenden Kosten den einzelnen Kunden zuzuweisen. Dazu setze ich mich immer wieder mehrere Stunden mit meinen Kollegen zusammen, die im laufenden Geschäft tätig sind, um mir die verschiedenen Prozesse erklären zu lassen und zu dokumentieren. Meine Hauptauf­gabe ist es dann, diese Daten zu analysieren, also bestimmte Muster darin zu erkennen“, erklärt sie.

Die große, weite Welt in einer BrancheVanessa Catharina Schell war schon immer fasziniert von Häfen, in denen Container mit Schriftzeichen verschiedener Sprachen stehen.

„Man spürt hier die große, weite Welt, weiß aber nicht, was sich in den Containern verbirgt, aus welchen Ländern die Güter kommen, wohin sie reisen“, erzählt die 28­Jährige. Weil sie mehr über die damit verbundenen Zusammenhänge und Herausforderungen erfahren wollte und weil sie gerne Sprachen lernt, suchte sie einen Weg in die Logistikbranche.

Den Grundstein hierfür legte sie im dualen Studium Business Administration an der Hoch­schule Bonn­Rhein­Sieg. Danach absolvierte sie ihren Master in Transport und Logistik am Außen­campus der Technischen Universität München in Singapur (TUM Asia). Durch das Studium und die ersten Erfahrungen im Job ist Vanessa Catharina Schell inzwischen mit den komplexen Prozessen der Logistik­Branche vertraut: „Es gehört viel mehr dazu, als nur Dinge von A nach B zu bringen – die interne Produktionslogistik, die Anlieferung und Lagerhaltung, der Transport von verderbli­chen Gütern wie Blumen oder Medikamenten, Flüssigkeiten oder Gefahrengütern. Man hört nie auf, dazuzulernen.“

Anspruchsvolles BewerbungsverfahrenDer Weg zur Anstellung bei der DPDHL Group war durchaus steinig: Vanessa Catharina Schell bewarb sich zunächst online mit Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen. Anschließend musste sie im Internet einen Logik­ und Persönlichkeits­test, dann ein Telefoninterview und schließlich noch ein zweitägiges Assessment­Center absol­vieren. Erst danach erhielt sie die Zusage.

Das Traineeship bietet ihr die Möglichkeit, in verschiedene Unternehmensbereiche zu schnuppern und Kontakte zu anderen Trainees zu knüpfen. Außerdem kann sie regelmäßig an Veranstaltungen teilnehmen, in denen sie zum Beispiel Tools zur Qualitätssicherung kennenlernt, sich mit Beratungsfertigkeiten beschäftigt oder Einblicke in die Arbeitsbereiche und Herausforde­rungen der verschiedenen Abteilungen bekommt.

In drei Monaten wird sie wieder zurück nach Deutschland gehen, um den dritten und letzten Teil ihres Trainee­Programms zu absolvieren. Was danach kommt, ist noch unklar. Vanessa Catharina Schell möchte auf jeden Fall weiterhin in globalen Zusammenhängen arbeiten. Die Logistikbranche bietet ihr dafür gute Voraussetzungen. <<

„man spürt die große, weite Welt.“Vanessa Catharina

Schell

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1,6 Millionen Menschen in Deutschland waren 2014 im Bereich Verkehr und Lagerei sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

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s eit zwei Jahren ist Matthias Fischer im Bezirk Oberbayern Ansprechpartner für all diejeni-gen, die als Musiker in der Pop-musik durchstarten möchten.

„Ich bin jedoch kein Manager, der die großen Auf-tritte verschafft. Ich berate, gebe Tipps, wie man sich als Band oder Sänger gut aufstellen kann“, sagt er. Das A und O sei es, sich mit Vermarktung, Networking, organisatorischen Aufgaben sowie Management und Booking auszukennen.

Der wichtigste Teil von Matthias Fischers Arbeit besteht aus individuellen und kostenlosen Bera-tungsgesprächen mit jungen Musikern. Außerdem gibt er mobile Workshops. Dabei beantwortet er zum Beispiel ganz allgemeine Fragen, etwa „Wie vermarktet man sich selbst?“, „Was macht eigent-lich die GEMA?“ oder „Was brauchen wir alles für eine Studioaufnahme?“. Manche benötigen auch Hilfe beim Schreiben eines Pressetextes, wie-der andere wollen einfach nur Matthias Fischers Meinung zu ihrer Musik hören. „Ich sehe meine Arbeit als eine Art Musik-Coaching. Einige der jungen Musiker kommen öfter zu mir – so kann ich sie in ihrem Entwicklungsprozess begleiten“, freut er sich.

„Line up“ zum KennenlernenEinen mindestens genauso großen Anteil im Arbeitsalltag nimmt die klassische Verwaltungs-arbeit ein. Einmal im Jahr veranstaltet er in der Nähe von Pullach bei München das Wochenend-Seminar „Line up“, bei dem sich Hobby-Musiker und Profis aus der Musikszene kennenlernen können. An diesem Wochenende referieren Ex-perten zu den Themen Markenbildung, Manage-ment einer Band oder Medienrecht. Zusammen mit dem Musiker und Extremsportler Georg

Fabry veranstaltete er zudem den „Colorance Day“ in Ingolstadt und München. Bei dieser Ver-anstaltung können sich junge Musiker zum ers-ten Mal auf der Bühne beweisen und vor einem größeren Publikum spielen.

Neben dem Umgang mit den Musikern hält Matthias Fischer auch Kontakt zu den Kulturrefe-raten der oberbayerischen Landkreise. Dort stellt er seine Arbeit als Popularmusikbeauftragter vor und wirbt für künftige Kooperationen. „Meine Stelle muss noch bekannter werden, auch in der Provinz. Denn so etwas in der Art gab es leider noch nicht, als ich mit der Musik anfing – ich hätte mir so eine Anlaufstelle immer gewünscht.“

Studium, Hospitanz, freie MitarbeitAls studierter Diplom-Musiker für Jazz und Popu-larmusik (Schlagzeug und Klavier) der Musikhoch-schule Würzburg weiß Matthias Fischer, wovon er spricht. Nach dem Diplom schloss er den Master-studiengang „Musikjournalismus 2.0“ an der Hochschule für Musik und Theater in München an. „Themen wie Vermarktung oder Management kamen im Musikstudium leider viel zu kurz. Ich wollte mehr darüber lernen“, sagt er.

Ins Arbeitsleben startete er als Hospitant und freier Mitarbeiter bei „BR Klassik“ im Bayerischen Rundfunk. Per Zufall wurde er schließlich auf die Stellenausschreibung des Bezirks Oberbayern aufmerksam, der einen Popularmusikbeauftrag-ten für den öffentlichen Dienst suchte. „Ich bin kein Beamter“, betont Matthias Fischer. „Außer-dem ist diese Stelle ganz neu und eine Art Para-diesvogel im Bezirk Oberbayern. Sie ist auf drei Jahre befristet und endet im Sommer 2016. Wenn die politischen Entscheider von dem, was ich bis-her geleistet habe, überzeugt sind, wird die Stelle verlängert.“ <<

„ich berate, gebe tipps, wie man sich

als Band oder sänger gut aufstellen kann.“

Matthias Fischer

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P o p u l a r m u s i k b e a u f t r a g t e r

Der Musiker-CoachTalent allein reicht für eine Musikkarriere meist nicht

aus. Ebenso wichtig sind gute Kontakte, fundierte

Branchenkenntnisse und gutes Selbstmarketing.

Genau hier setzt die Arbeit des Popularmusik-

beauftragten Matthias Fischer (30) an. Im Bezirk

Oberbayern steht er Musikern beratend zur Seite.

>>mehr info www.abi.de

Gib Folgendes in die suche

ein: CodeIDM

Matthias Fischer veranstaltet jährlich das Wochenend-Seminar „Line up“, bei dem Hobby-Musiker auf Profis treffen.

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herausgeberBundesagentur für Arbeit

herausgeberbeiratPetra Beckmann, Wolfgang Biersack, Heike Hessenauer, Yvonne Hollmann, Niels Kämpfer, Nicole Künzel, Stefanie Langen, Susanne Lindner, Sabine Peters, Natascha Rediske, Katarina Stein

redaktion/Verlagabi>> dein weg in studium und beruf Meramo Verlag GmbH Gutenstetter Straße 8d, 90449 Nürnberg Telefon: 0911 937739-0 Fax: 0911 937739-99 E-Mail: [email protected]äftsführer: Rainer Möller

redaktionChefredakteur: Andreas BundChefin vom Dienst: Larissa TauferRedaktion: Dr. Nina Benkert, Susanne Böhm, Stephanie Knauer, Claudia Linn, Teresa Nagengast, Alexander Reindl, Eva Wagner Redaktionsassistenz: Patricia Drechsel, Carolin Jochimsen, Manuela Meier

autorenJanna Degener, Mascha Dinter, Judith Schallenberg, Veronika Wiggert

Gestaltung und LayoutLayout-Konzept: Nero A. Kaiser Art Direktion: Monika Orend, Viviane SchaddeLayout: Katrin Hartisch, Lukas Krüger, Guido Naujoks, Daria Schreiber, Nicole Weber, Felicia WintersteinTitelbild: Martin Rehm

DruckWestermann, Braunschweig

copyright 2015 für alle inhalte© Bundesagentur für ArbeitAlle Rechte vorbehalten. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie jede Nutzung der Inhalte mit Ausnahme der Herstellung einzelner Vervielfältigungsstücke zum Unter richtsgebrauch in Schulen bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. In jedem Fall ist eine genaue Quellen-angabe erforderlich. Mit Namen gekenn-zeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Herausgebers wieder. Keine Gewähr für unverlangte Einsendungen und Besprechungsstücke.

Gesamtauflage: 270.000erscheinungsweise6 Ausgaben im Jahr

Bestellungenwww.ba-bestellservice.deEinzelexemplare sind im Berufsinformations zentrum (BiZ) der Agenturen für Arbeit erhältlich.

a b i > > Q u i Z i m P r e s s u m

Frage 1: angehende Lehrer studieren nicht nur die schulfächer, die sie später unterrichten, sondern auch Pädagogik und Fachdidaktik. was versteht man unter Fachdidaktik?a) die Wissenschaft des Lehrens und Lernensb) die Wissenschaft der Erziehung von Kindern

und Jugendlichen c) die Lehre von Feng Shui im Klassenzimmer

Master of FachdidaktikUnter Abiturienten ist das Lehramtsstudium nach wie vor einer der belieb-testen Studiengänge. Was nicht zuletzt daran liegt, dass man den Beruf als Schülerin oder Schüler vergleichsweise gut kennt. Ob dem tatsächlich so ist, kannst du im abi>> Quiz herausfinden.

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Frage 3: wenn es um schulische ausbildung geht, ist auch die rede von der sekundarstufe ii. was ist damit gemeint?a) weiterführende Bildung, die an der gymnasialen

Oberstufe, an berufsbildenden Schulen oder auch an Weiterbildungsschulen für Erwachsene vermittelt wird

b) ein Bildungszweig, den es nur an mathematisch- naturwissenschaftlichen Gymnasien gibt

c) die Auszeit zwischen Abitur und Studium, die man etwa für ein Freiwilliges Soziales Jahr nutzen kann

Frage 5: wie viele studierende waren zum wintersemester 2014/15 in ein Lehramts-studium eingeschrieben?a) 650.000b) 237.000c) 107.000 Au

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a, 2

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Frage 4: „Fack ju Göhte“ ist einer der erfolg-

reichsten deutschen Filme aller

Zeiten. Dieses Jahr kam der zweite

teil in die Kinos. wie heißt die fiktive

schule im Film?

a) Schiller-Gymnasium

b) Goethe-Gesamtschule

c) Bertolt-Brecht-Schule

Frage 2: in vielen Bundesländern haben Bachelor und master das staatsexamen im Lehramtsstudium abgelöst. wie heißt der lehramtsspezifische masterabschluss?a) Master of Teachingb) Master of Trainingc) Master of Education

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Vo r s c h a u

Das nächste HeftWelcher Sportler träumt nicht davon, einmal

mit Dirk Nowitzki in einer Mannschaft zu spielen, den Weltrekord im Weitsprung zu

brechen oder die deutsche Fußballnatio­nalmannschaft zum Sieg zu schießen? Sicherlich gelingt nicht jedem der Schritt zum Profisportler. Doch auch neben dem Spielfeld finden sich viele Möglichkeiten, im Profisport zu

arbeiten – zum Beispiel als Trainer, Physiotherapeut, Sportpäda­

goge oder ­manager. Der Fokus des nächsten abi>> Magazins

dreht sich rund um Berufe im Profi­sport und zeigt, welche Ausbildungs­

und Studienmöglichkeiten es in der Branche gibt. Das Magazin erscheint am 3. Dezember 2015.

a b i > > P o r t a l

Studiengänge mit HolzOb für den Schaukelstuhl von Opa oder die gemütli­chen Kamin abende während der kalten Winterzeit: Holz zählt weltweit zu den bedeu­tendsten Roh­ und Werkstoffen und wird vielseitig verwendet. Daraus ergeben sich zahlreiche Arbeits­

und Berufsmöglichkeiten. Im abi>> Portal beleuchten wir daher ab dem 16. November 2015 in

einem Thema der Woche, welche unterschiedlichen Studiengänge es rund um Holz gibt, wie die Arbeits­marktchancen in der Holzindustrie aus­sehen und welche Bedeutung dem

Rohstoff Holz bei der Energiegewin­nung künftig zukommen könnte.

a b i > > L e s e r a k t i o n

Wie gut ist Max? Englisch, Mathe und Biologie: Stelle deine Fähigkeiten als Lehrer/Lehrerin unter Beweis und verbessere und benote die Schulaufgabe von Max Mustermann.

Teilnahme und Gewinnchance sind pro Teilnehmer nur einmalig möglich. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Mitarbeiter des Verlags, der Bundesagentur für Arbeit sowie deren Angehörige dürfen nicht teil-nehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Wie streng du bei der Bewertung der Probe und der Notenvergabe vorgehst, bleibt dir überlassen. Tipp: Insgesamt haben sich acht Fehler in die Schulaufgabe geschlichen. Schicke uns die korri gierte Probe bis zum 26. November 2015 unter dem Betreff „abi>> Schul-aufgabe“ an [email protected] oder per Post an: Meramo Verlag GmbH, abi>> Redaktion, Stichwort: Gewinnspiel 6, Gutenstetter Straße 8d,90449 Nürnberg.

goabi.de

Foto: Julien Fertl

Schulprobe von Max Mustermann Note:

Klasse 7b Gymnasium

Einsende-schluss ist der 26.11.15

Foto: Thomas Lohnes

Englisch

Aufgabe 1: What’s the opposite?

Punkte ( /3)

1. Good news =

2. a great idea =

3. nobody knows =

Aufgabe 2: Fill in the correct form:

Punkte ( /4)

1. London is the (large) city in Great Britain,

(count) more than eight million inhabitants.

2. Last year we (are) in London for the first time.

We saw some of the (important) attractions.

Mathematik

Aufgabe 1: Firma Bohn bestellt 4.300 Briefumschläge: 215 gelbe,

1.720 blaue und 2.365 grüne Briefumschläge.

Berechne die jeweiligen Prozentsätze. Punkte ( /3)

Prozentualer Anteil gelber Umschläge:

Prozentualer Anteil blauer Umschläge:

Prozentualer Anteil grüner Umschläge:

Aufgabe 2: Rechne die Maßeinheiten um:

Punkte ( /3)

1.000.000 mm2 = dm2

10.000 m2 = a

1.000 m2 = dm2

Biologie

Nenne die Funktion der jeweiligen Flosse für Fische: Punkte ( /2)

Rückenflosse:

Schwanzflosse:

Max Mustermann hat von 15 Punkten erreicht.

bad news a fantastic idea

everybody knows

largestcounted

have been most important

215:4.300 = 0,05 = 5% 1.720:4.300 = 0,4 = 40%

2.365:4.300 = 0,75 = 75%

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100 10.000

Antrieb des Fisches Gleichgewicht halten

Als Hauptgewinn wartet eine coole Ledertasche – nicht nur was für angehende Lehrkräfte! Außerdem verlosen wir unter allen richtigen Einsendungen zwei Memoboards aus schwarzem Glas. Die Teilnahmebedingungen findest du hier: http://bit.ly/Teilnahmebedingungen_abi

Mach Mit!