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Ausgabe 47 MosKultInfo 1 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ausgabe 47 1. Dezember 2015 Es wird Winter in Moskau …

Es wird Winter in Moskau - · PDF fileAusgabe 47 MosKultInfo 3 ----- Kusnetzkij Most

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Ausgabe 47 MosKultInfo 1 -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Ausgabe 47 1. Dezember 2015

Es wird Winter in Moskau …

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Ausgabe 47 MosKultInfo 2 ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die nächste Ausgabe erscheint am Freitag, 1. Januar 2016.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir nur Beiträge, die bis zum Redaktionsschluss -

Dienstag, 22. Dezember 2015 - eintreffen, berücksichtigen können. Wir können nicht dafür garantieren, dass alle Einsendungen veröffentlicht werden. Inhaltlich muss ein

Beitrag nicht unbedingt der Meinung des Herausgebers entsprechen. Anzeigen und Texte bitte nur in druckfertiger Form, in deutscher Sprache

und als Worddokument per E-Mail an [email protected].

Redaktion

Dr. Simone Hillmann Tel. +7 917 505 8862

E-Mail-Adresse: [email protected]

http://www.moskultinfo.wordpress.com Bitte tragen Sie sich als Follower ein, um aktuelle Tipps und Hinweise zu bekommen. Simone Hillmann

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Ausgabe 47 MosKultInfo 3 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Kusnetzkij Most

Kusnetzkij Most gehört zu den Moskauer Prachtstraßen. Ihren Namen erhielt sie dank der Brücke Kusnetzkij Most, die früher das Flüsschen Neglinka überquerte. Noch vor der Gründung Moskaus siedelten sich in dieser Gegend Schmiede an (kusnetz - der Schmied). Später wurden Paläste gebaut und Gärten angelegt, die Ministern und Gutsbesitzern gehörten. Die erste steinerne circa zwölf Meter breite und 120 Meter lange Kusnetzkij Most wurde 1756 gebaut. Jetzt befindet sie sich quasi unter der Erde, denn 1816 wurde die Neglinka in Röhren verschlossen. Die Brücke wurde teilweise abgebaut und zugeschüttet. Von Zeit zu Zeit wurde sie ausgegraben, so 1996 und 2003, sie wurde archäologisch untersucht und konserviert. Ihr Zustand würde auch eine Restaurierung und Wiederherstellung erlauben. Vom Beginn des 18. Jahrhunderts bis 1917 war Kusnetzkij Most die Haupthandelsstraße Moskaus - hier gab es berühmte Modehäuser, Buchläden, Fotoateliers und Restaurants. Die russischen Geschäfte wurden nach und nach durch jüdische und deutsche ersetzt. Nachdem Katharina II. Privilegien für die ansässigen Ausländer gewährte hatte, nahmen die Franzosen Kusnetzkij Most in ihren Besitz. Sie eröffneten vor allem Mode- und Galanteriewarengeschäfte. Das rettete die Straße 1812 vor dem Feuer, als die Napoleonische Garde ihre Landsleute dort beschützte. Nach der Vertreibung Napoleons mussten allerdings die französischen Aufschriften entfernt werden, es dominierten dann deutsche, englische und italienische. Die vielen modernen Läden verwandelten die Straße in einen Ort zum Spazierengehen und der Treffen der Aristokraten. Die Damen ließen dort ihre Kleider anfertigen. Nach der Oktoberrevolution wurden viele Geschäfte geschlossen. In die herrschaftlichen Gebäude zogen Organisationen und öffentliche Einrichtungen ein. Die meisten der jetzt vorhandenen Gebäude wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein errichtet. Da zur Straße hin wenig Platz war für die zahlreichen Geschäfte, entstanden viele Passagen mit Handelseinrichtungen im hinteren Teil. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts machten sich große Bankhäuser auf Kusnetzkij Most breit. Zwischen 1905 und 1907 wurde das Mietshaus der Ersten Russischen Versicherungsgesellschaft, Nummer 21/5, gebaut, hier befand sich das Außenministerium der UdSSR. An der Ecke zur ul. Lubjanka wird Kusnetzkij Most auf der rechten Seite von einem der FSB-Gebäude beendet. Das berühmte Mietshaus von Sokol, Nummer 3, wurde 1904 gebaut, es beherbergte im Erdgeschoss Geschäfte und darüber Wohnungen. Zu seinen Schmuckelementen gehören Majolikamosaike und Kacheln nach Zeichnungen von Wrubel. Seit 1960 arbeitet dort Mosprojekt -3, eine Organisation, die sich mit der Projektierung von Wohn- und öffentlichen Gebäuden beschäftigt. Das Berlin-Haus, Nummer 5/5, steht erst seit 13 Jahren und wurde auf Betreiben des damaligen Moskauer Bürgermeisters Lushkow sowie seines Berliner Amtskollegen errichtet. Besonders schön ist es allerdings nicht.

An der Kreuzung der Roshdestwenkastraße und Kusnetzkij Most steht das wohl schönste Gebäude der Gegend, das Mietshaus der Brüder Tretjakow im pseudorussischen Stil. Der rechte Teil wurde früher an die Bank Lionskij Kredit vermietet. Im Keller befanden sich mächtige Safes, der Raum war hermetisch abgeschlossen und jeden Abend wurde er zur Sicherheit mit Wasser überflutet. In der Sowjetzeit hat das Interieur sehr gelitten, seit 2007 residiert dort die Generalstaatsanwaltschaft und das Gebäude konnte restauriert werden.

Beim Bau der Internationalen Handelsbank Nummer 8/15 richtete sich der Architekt Eibuschitz nach dem weltweit ersten Bankgebäude, der Bank des Heiligen Stuhls in Rom. Heute befindet sich dort das Hauptbüro der Bank Moskaus. An der Kreuzung ul. Petrovka/ Kusnetzkij Most soll übrigens die erste Moskauer Verkehrsampel gestanden haben.

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Ausgabe 47 MosKultInfo 4 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Mietshaus des Fürsten Gagarin Nummer 19 wurde mehrfach umgebaut und erweitert. Früher wurden dort Produkte aus russischer Herstellung verkauft, später Galanterie- und Schreibwaren sowie Geschirr. Das neuere viergeschossige Haus steht in der zweiten Reihe und hat Flügel und Gemächer des Anwesens aus dem 18. und 19. Jahrhunderts aufgenommen. Es ist reich mit Stuck verziert und wirkt etwas überladen.

Passagen waren in Moskau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr populär. An der Mauer der Popow Passage Nummer 12 wurde die erste Lichtreklame angebracht. 1882 konnte in der Passage eine Moskauer Telefonstation mit 800 Verbindungen eröffnet werden. Die Telefonistinnen waren in Fremdsprachen bewandert und wurden gut bezahlt. Jetzt belegt die Öffentliche wissenschaftlich-technische Bibliothek das Gebäude, sie soll eventuell einem Hotel oder Wohnhaus

weichen. Seit mehr als hundert Jahren befindet sich der Buchladen Knishnaja lavka pisatelja im Haus Nummer 16. Ebenso ist hier das Haus des Internationalen Buches zu finden, ein Lieblingsplatz der Studenten, denn hier werden europäische Neuerscheinungen verkauft.

Eine weitere Passage war die San-Galli-Passage, Kusnetzkij Most 11. Genau dort eröffneten die ersten französischen Modegeschäfte. Später verwandelten sich die Handelsräume in die Passage der Metallurgischen Fabrik des Grafen Franz San Galli, der schmiedeeiserne Kunst sowie Heizungen und Baumaterial verkaufte. Nach dem Ersten Weltkrieg zog die Bäckerei Filipov ein. Obwohl die Passage nicht beheizt wurde und nur Piroggen aus gefrorenen Kartoffeln angeboten wurden, versammelten sich hier viele Kunden und sogar Wladimir Majakowski trat auf. Seit 1930 finden im Saal Ausstellungen statt, seit 1953 ist in der Passage das Moskauer Künstlerhaus untergebracht. Als solches wird es auch heute noch genutzt.

Daneben kann man in einem der ersten Moskauer vegetarischen Restaurants, Jagannath, sehr gut essen. Das massive dunkle Gebäude der Junker-Bank wurde um 1900 auf Kusnetzkij Most 14 und 16 im frühen Jugendstil errichtet. Die Fassade wurde 16 Jahre später im neoklassizistischen Stil umgebaut. Nach der Oktoberrevolution bemächtigte sich die Staatsbank des Gebäudes, bis 1990 saßen dort die Außenhandelsbank und die Vereinigung der Gerichtsvollzieher. Zu den historischen Denkmälern der Hauptstadt gehört auch die Stadtvilla der Familie Mjasojedov. Alle Gebäude des Anwesens Kusnetzkij Most 1/8 entsprechen dem klassizistischen Stil. Das Haupthaus, dessen Fassade auf die ul. Bolschaja Dmitrowka weist, konnte fast vollständig erhalten werden. Seit 1948 war in den Räumlichkeiten die Staatliche Theaterbibliothek untergebracht, nun findet dort die Staatliche Kunstbibliothek Platz.

Die steinernen Gemächer Kusnetzkij Most 17 gehören seit dem 17. Jahrhundert der Kirche. Hier residierten die Bischöfe von Twer. Mit der Zeit wurde das umliegende Territorium zugebaut und das weiße Steinhaus fand sich im Hof wieder. Ein Teil des Ensembles hat die Zeit überdauert und wurde restauriert. Immer noch ist Kusnetzkij Most ein Zentrum der Buchläden und ausländischen Geschäfte. Fast jedes Haus ist ein Architekturdenkmal

und als Fußgängerzone zieht sie viele Menschen zum Bummeln und Shoppen an. Simone Hillmann

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Ausgabe 47 MosKultInfo 5 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Moskauer Friedhöfe, Teil 3

Die Nekropole an der Kremlmauer

Im Kreml gab es schon immer viele Friedhöfe und Gewölbegräber, übrig geblieben sind davon noch die Nekropole an der Kremlmauer, die Begräbnisstätten großer Fürsten, Metropoliten und Zaren in der Uspenskij Kathedrale und der Archangelskij Kirche. Eine Nekropole gab es im dortigen Kloster, das aber 1960 abgerissen wurde. In der Archangelskij Kirche sind beispielsweise Dmitrij Donskoj, Iwan der Schreckliche und die ersten Romanows begraben. Sofort nach der Oktoberrevolution wurde an der Kremlmauer ein Ehrenfriedhof für die Revolutionäre angelegt, ähnlich dem Marsfeld in Sankt Petersburg, wo die Opfer der Revolution beerdigt wurden. Vie-le der dort Bestatteten sind namentlich nicht bekannt. Später wurden in Einzelgräbern gleich hinter dem Lenin-Mausoleum bedeutende Personen bestattet – Generalsekretäre, Generäle wie Stalin und Bre-schnew, Budjonny und Frunse. Neben den politischen und militärischen Führern wurden auch ausländi-sche Kommunisten wie John Reed und Clara Zetkin dort beigesetzt. 1925 begann man mit der Beiset-zung von Urnen an der Kremlmauer, dort wurden beispielsweise Lenins Frau Nadeschda Krupskaja und Jurij Gagarin beerdigt. Seit 1974 gilt die Nekropole als Gedenkstätte, seit 1991 werden dort keine neuen Gräber angelegt. Das 1924 gebaute Mausoleum ist drei Mal in der Woche geöffnet, nur in dieser Zeit kann man auch die Gräber an der Kremlmauer besuchen. Nach dem Besuch des Mausoleums darf man aber zu den Gräbern nicht zurückkommen. 2013 wurde in Mytischtschi ein militärischer Ehrenfriedhof als Alternative zur Kremlmauer angelegt. Hier können 30000 Personen ihre letzte Ruhestätte finden, Platz ist auch für 10000 Urnengräber. Nach sowjetischer Tradition werden die Toten auf allen Friedhöfen bestattet, unabhängig von ihrer nationalen und religiösen Zugehörigkeit. Allerdings bilden sich auf den großen Friedhöfen seit Jahren besondere „ethnische“ Flächen heraus. Auf dem Friedhof Wostrjakowskoje werden Juden beerdigt, in Mitino und Domodedovo gibt es muslimische Abschnitte. Auf dem Friedhof in Kusminki finden Zigeuner und Armenier ihre letzte Ruhe. Es ist auch leichter geworden, andere als die russisch-orthodoxen Bestattungen durchzuführen.

Nikolo-Chowanskoje Friedhof

In den siebziger Jahren wurden außerhalb der Grenzen Moskaus zwei große Friedhöfe angelegt – im

Südwesten der Nikolo-Chowanskoje, an der Kiewskoje Chaussee gleich hinter MKAD gelegen, und im Nordosten der Nikolo-Archangelskoje Friedhof. Auf beiden Friedhöfen befinden sich Krematorien. Trotz der Be-fürwortung von Einäscherungen in Sowjetzeiten gibt es auf russischem Ter-ritorium nur 14 Krematorien. Moskaus größter Friedhof stellt faktisch eine Stadt der Toten dar, mit Stra-ßen und Gassen (mit dem Auto kann man bis ans Grab fahren) sowie unter-schiedlichen ethnischen Zonen. Neben dem russisch-orthodoxen gibt es auf

dem Westfriedhof einen großen muslimischen Bereich sowie einen Platz für nichtreligiöse Menschen. Friedhof Trojekurowskoje

Ul. Rjabinowaja 24, Metro Kunzewskaja Das ist ein relativ junger, 21 ha großer Friedhof, es gibt ihn seit 1962, sein Name wurde vom Dorf Trojekurowo abgeleitet. Er wurde vor allem für die Bestattung herausragender Staats-und politischer Funktionäre angelegt. Erst in letzter Zeit werden auch Wissenschaftler und Künstler beerdigt. Nicht weit entfernt steht die Nikolauskirche von 1704.

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Ausgabe 47 MosKultInfo 6 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Friedhof von Wostrjakowo Dieser Friedhof in der ul. Osjornaja 47 entstand um die Jahrhundertwende. Zu Beginn der dreißiger Jahre wurde daneben ein jüdischer Friedhof eröffnet, wohin die Gräber des liquidierten jüdischen Friedhofs in Dorogomilowo, wo 1788 der jüdischen Gemeinde ein Platz zugewiesen wurde, umgebettet wurden. Seit 1960 ist der Friedhof innerhalb der Stadtgrenze gelegen. Neben Russisch-Orthodoxen liegen hier auch viele Menschen jüdischen Glaubens begraben. Die osteuropäischen Juden stellen aufrechte Grabsteine auf, seit der Zeit der jüdischen Aufklärung werden die Namen sowohl auf Hebräisch als auch in der jeweiligen Landessprache aufgeschrieben. Offenbar lehnt man sich an christliche Traditionen an und legte Familiengräber und sogar recht aufwändig gestaltete Mausoleen an.

Armenischer Friedhof Der Armenische Friedhof wurde 1805 auf Betreiben des Ältesten der armenischen Gemeinde Moskaus

gegründet. Auf seine Initiative hin wurde zwischen 1808 und 1815 die Auferstehungskirche errichtet. Sie hat keinen Glockenturm, da bis 1860 in Moskauer und Petersburger armenischen Kirchen keine Glocken geläutet werden durften. Von der konfessionellen Zugehörigkeit der Kirche zeugt ein Chatschkar, ein geschnitzter Stein über dem Eingang. Innen gibt es keine Ikonenwand, der Altar ist, typisch für armenische Kirchen, etwas erhöht angelegt. Im Keller befindet sich die Gruft der Familie Lasarjew. Später wurde der Friedhof von Mauern und Türmen umgeben.

Insgesamt befinden sich auf dem Friedhof zwölf Familiengruften. Zu den ältesten Bauwerken gehört der 1844 errichtete Obelisk auf dem Grab von Loris-Melnikow. Viele Gräber wurden an der Wende zum zwanzigsten Jahrhundert angelegt. Zu ihnen zählt die Nekropole der Familie Ananow. Auch Chatschkare wurden als Grabsteine verwendet, beispielsweise auf dem Grab des 1913 verstorbenen Melik-Beljarow. Zu den bekanntesten gehört die Grabstätte von N. Tarasow, sie ziert eine Jugendstilskulptur. Leider ging sie, bis auf den Kopf, vollständig verloren. Seit 1991 steht eine Kopie auf dem Grab. Simone Hillmann

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Ausgabe 47 MosKultInfo 7 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Burganov-Museum In einer Gasse (Bolschoi Afanassjewskij pereulok 15, str. 9) hinter dem Alten Arbat versteckt liegt ein Museum, das selten besucht wird, aber doch sehr sehenswert ist. Fast alles, was gezeigt wird, befindet sich unter freiem Himmel. Die Bezeichnung Museum ist eher formal – besser bezeichnet man den Ort als echten künstlerischen Raum des Bildhauers, denn auch seine Werkstatt befindet sich dort. Das Museum befindet sich in einem Bezirk, wo früher einmal die Ikonenmaler ansässig waren und die einzige Kirche des Heiligen Apostel Lukas, dem Beschützer der Ikonenmaler, stand. Wohl nicht zufällig richtete Burganov seine Werkstatt in einem kleinen Flügel ein, der den verheerenden Brand 1812 relativ unbeschadet überstanden hatte. Er spürte die besondere Aura, die in dieser Gegend herrschte. Anstelle der Kirche befindet sich jetzt ein kleines, von Burganov aufgestelltes Denkmal. In den vergangenen Jahrzehnten verwandelte sich das alte Haus in einen einzigartigen Ort, an dem es mehr Statuen als Menschen gibt. Im Zentrum des Museums liegt der Große Hof, in dem die Skulpturen systematisch angeordnet sind, die Pyramide des Ausstellungssaales „Kleiner Louvre“, die „Arkade des Großen Engels“, in der Züge einer Ikonenwand zu erahnen sind. Durch die Arkade gelangt man ins In-nere des Museums und stößt auf die Pegasus-Galerie. Überall sieht man Skulpturen und Grafiken des Künstlers. Die Galerie sieht aus wie ein Labyrinth, es gibt verwinkelte Gassen, Nischen und Übergänge. Seine sowie Arbeiten seiner Schüler werden ausgestellt. Daneben sind auch persönliche Gegenstände, seltene Bücher, Bilder und Gravüren zu sehen. Alexander Burganov wurde 1935 geboren. Er studierte Kunst in Moskau, 1961 wurde er in die Sowjeti-sche Künstlervereinigung aufgenommen. 2001 habilitierte er sich. Seit 1986 leitet er den Lehrstuhl für Monumentale Bildhauerei an einer der ältesten russischen Universitäten, der Staatlichen Moskauer Kunst- und Industrie-Universität, die bereits 1825 eröffnet wurde. Und natürlich ist Burganov einer der Begründer der russischen Schule der monumentalen Skulptur. In Moskau finden wir seine Werke beispielsweise auf dem Alten Arbat, „Puschkin und Natalja“, für die Grünanlagen des Ukrainskij Boulevards schuf er ein Ensemble, er wirkte mit bei der Gestaltung der Re-liefs an der Christi Erlöser Kirche sowie bei der Ausformung der Metrostationen Bratislavskaja, Ljubli-no und Tretjakowskaja. Überall auf der Weltkennt man Burganov. In Washington beispielsweise steht ein Puschkindenkmal, die Komposition „Jurij Gagarin“, angefertigt anlässlich der EXPO 1986 befindet sich in Vancouver, in Bel-gien widmete er eine Skulptur russischen Soldaten. Auch in Deutschland kennt man seine Werke. Für die Uniklinik in Münster enthüllte er im September dieses Jahres ein 150 Kilogramm schweres und circa ein Meter hohes Kunstwerk aus Bronze – eine Büste Albert Schweitzers. Bereits zwei Jahre zuvor spendete er die Skulptur „Krieg und Frieden“, die auch mit der Büste des Nobelpreisträgers für Medizin, Prof. Gerhard Domagk, versehen ist. Simone Hillmann

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Ausgabe 47 MosKultInfo 8 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Walenki – die russischen Filzstiefel

Ist es draußen kalt, träumt der Engländer vom Kamin, der Deutsche vom Glühwein und der Russe – von Walenki, den traditionellen Winterstiefeln aus Filz. Sie sind geeignet für trockenes Wetter, auch durch trockenen Schnee kann man mit ihnen laufen. Sie haben weder Sohle noch Profil und werden deshalb oft mit Überschuhen getragen. Wahrscheinlich gibt es Filzstiefel in Russland seit den Zeiten der Goldenen Horde, als die nomadisie-renden Mongolen den harten Winter in der Steppe in Filzstiefeln überstanden haben. Eine andere Vari-ante beschreibt, dass die Walenki aus dem russischen Norden herkommen. Manchmal belächelt man die dicken und klobig aussehenden Teile, doch sie wärmen die Füße bis – 30 Grad. Erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts fanden die Stiefel große Verbreitung in Russland. Damals begann man sie industriell herzustellen. Vorher waren sie ziemlich teuer und nur rei-che Leute konnten sie sich leisten. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts kostete ein Paar Filzstiefel zwei Rubel. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts ist das Jaroslawler Gebiet Zentrum der Filzstiefelherstellung. Hier wurden viele der Romanow-Schafe gehalten, aus deren Fell der Filz gewonnen wurde. Inzwischen produzieren die russischen Fabriken circa drei Millionen Paar Stiefel im Jahr. Der wichtigste Rohstoff für die Stiefel ist Schaf-wolle. Am besten eignet sich aufgrund ihrer Eigenschaften die Wolle der Romanow-Schafe zum Filzen. Die Paare unterscheiden keinen rechten oder linken Stiefel. Die Füße formen sie beim Tragen aus. Ihnen werden gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt, sie helfen bei Erkältung. Die Schafwolle ent-hält Fett, das Schmerz und Spannung in den Beinen lindern kann. Früher trugen die älteren Menschen die Stiefel sogar im Sommer, es würde die Blutzirkulation unterstützen. Walenki sollte man eine Nummer größer als normal kaufen. Bei ordentlicher Pflege sind sie bis zu zehn Jahren haltbar. Traditionell sind die Walenki entweder, grau, braun, weiß oder schwarz. Es gibt vier Walenki-Museen in Russland. In Moskau befindet sich das Museum in der 2. Koschewnitscheskij per. 12, Metro Paweletzkaja, http://www.museum.ru/m2097. In Wyschnij Wolotschok wurde 2012 in der Walenki-Fabrik ein Ausstellungssaal eröffnet, in dem ein Filzstiefel der Größe 201 gezeigt wird. Er ist 225 cm hoch und wiegt 52 kg. Das Museum in Myschkin befindet sich in einem Flügel einer alten Villa, ul. Nikolskaja 18, http://www.myshkinru.ru/Museums/valenki.htm . Auch in Kineschma gibt es einen Giganten zu bewundern, er ist 168 cm hoch und 100 cm lang. Die kleinsten dort gefertigten Walenki messen ganze 6 mm, http://kinvalenok.umi.ru/nash_muzej/.

Neben den Stiefeln aus Schaffell werden auch welche aus Kamelwolle hergestellt. Sie sind flauschiger und werden vor allem in Kasachstan getragen. Inzwischen sind die Walenki im Winter ein regelrechter modischer Renner. Es gibt sie nunmehr in verschiedenen Farben und Mustern. Und auch zu Hause kön-nen die Filzschuhe getragen werden. Solche Designerstiefel erhält man hier http://art-valenki.ru/dizajnerskie-valenki. Simone Hillmann

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Ausgabe 47 MosKultInfo 9 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Nicht abgerissen und trotzdem zerstört Wenn wir an Moskaus Verluste denken, fällt uns ein, was abgerissen wurde und damit unwiederbring-lich verloren ging. Doch zu den Verlusten zählen auch Gebäude, die so stark verändert wurden, dass sie nicht mehr zu erkennen sind. Im Zentrum Moskaus steht an der Ecke Teatralnyj projesd/ul. Roshdestwenka ein großes graues Haus, das Mietshaus der Familie Chludov, scheinbar aus den dreißiger Jahren. Es fällt schwer zu glauben, dass es Ende des 19. Jahrhunderts vom Jugendstilarchitekten Lew Kekuschew im eklektischen Stil er-richtet wurde. Eigentlich hatte es drei Etagen, besonders beeindruckend war die Ecke mit einem Türm-chen, einer Kuppel und einem großen halbrunden Fenster. In den dreißiger Jahren wurde drei Etagen aufgesetzt, die Fassade wurde vereinfacht und so entstand ein Gebäude neben dem Kinderkaufhaus, das sich durch nichts mehr auszeichnete.

Das Haus der Versicherungsgesellschaft Rossija auf dem Lub-janskij Platz ist heute das Hauptgebäude des FSB. Natürlich wurde es nicht in der Stalinzeit für den KGB gebaut, sondern Ende des 19. Jahrhunderts für die Versicherungsgesellschaft. Ursprünglich waren es zwei Gebäude, die eine Mischung europäischer Architekturstile aufwiesen. Der Umbau begann in den vierziger Jahren. Das Haupt-gebäude erhielt drei zusätzliche Stockwerke, die Fassade wurde im Stil der italienischen Renaissance verändert. Ein weiterer Umbau

folgte in den achtziger Jahren, die mächtige, nunmehr wenig verzierte Fassade dominiert nun den Lub-janskij Platz. Immerhin hatte das Gebäude der Versicherungsgesellschaft mehr Glück als beispielsweise Teile der Stadtmauer, zwei Kirchen, die Postnikow-Passage, die alle weggerissen wurden. Das Mietshaus der Versicherungsgesellschaft Leben in der ul. Malaja Lubjanka beeindruckte mit sei-nem Eckturm und Verzierungen im Jugendstil. Leider wurde der Turm abgetragen, das Dekor abge-schlagen, zwei Etagen wurden hinzugefügt und man erhielt ein nichtssagendes Wohnhaus.

Die römisch-katholische Peter und Paul Kirche in der Miljutinskij per. 18 war im 19. Jahrhundert lange Zeit die einzige ihrer Glaubensrichtung. Die Peter und Paul Kirche wurde zwischen 1839 und 1841 mit Spendengeldern der katholischen Gemeinschaft vom Schweizer Architekten Gilardi im pseudogotischen Stil gebaut. In den

zwanziger Jahren wurde die Kirche geschlossen. Ein Kino öffnete. Jetzt hat hier ein Forschungsinstitut seinen Sitz. Nur das Nachbarhaus erinnert daran, dass hier eine Kirche stand. An der Fassade kann man gotische Elemente erkennen. Dort war die Bibliothek der Katholiken untergebracht. Neben der umgebauten Kirche steht ein riesiges Gebäude, das aussieht wie nicht zu Ende gebaut. Ursprünglich wurde das Mietshaus der AG Vetter und Hinkel im gotischen Stil errichtet, einzelne Elemente weisen noch darauf hin. Bis 1917 wurden nur fünf Etagen gebaut und die Fassade bis dahin verziert, weitere Stockwerke folgten in späteren Jahren, allerdings ohne Schmuck.

Alle kennen sicherlich das graue konstruktivistische Gebäude mit Turm an der Metro Krasnye Worota, das der Russischen Eisenbahn gehört. Es ist allerdings sehr viel älter, denn es stammt aus der Mitte des 18. Jahr-hunderts und wurde als barocker Palast für die Zarin Jelisaweta

Petrowna errichtet. Später wurde es mehrfach umgebaut, für ein Institut für junge Frauen und in den dreißiger Jahren für das Volkskommissariat

für Transport. Fast nichts lässt mehr den Palast erkennen.

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Ausgabe 47 MosKultInfo 10 ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Das Haus mit den Tieren am Tschistoprudnyj Bou-levard ist zwar auch heute noch schön, doch eigent-lich war es viel prächtiger. Die Steinschnitzereien haben ihr Vorbild in den Kirchen von Wladimir und Susdal. Es wurde als Mietshaus der in der Nähe ge-legenen Dreifaltigkeitskirche gebaut. In der Stalin-zeit erhielt es zusätzliche, allerdings sehr einfache

Etagen, die Begrenzung auf dem Dach wurde entfernt, die Harmonie zerstört, die Proportionen stimmen nun nicht mehr. Es sieht aus wie ein Mietshaus und ist doch nicht als solches projektiert worden. Die Villa auf dem

Prospekt Mira neben der gleichnamigen Metrostation plante Franz Schechtel 1897 für den Porzellan-könig Kusnetzow. Zwei Etagen kamen zu Beginn der Sowjetmacht hinzu. In den dreißiger Jahren wur-de der obere Teil verputzt, in den Siebzigern eine technische Etage aufgebaut, das Spitzdach wurde ge-kappt und nun erkennt niemand mehr die pseudogotische Villa des Jugendstilarchitekten.

Ein weiterer Jugendstilarchitekt, Iwanow-Spitz, orientier-te sich an der Wiener Sezession und errichtete zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts das Volkshaus, Shurawljow-Platz in der Nähe der Metro Elektrosa-wodskaja. Der monumentale Palast an der Jausa, wie das

Kulturhaus heute genannt wird, wurde in den dreißiger Jahren im Stalinschen Stil total verändert. Solche kulturellen Einrichtungen mit Säulen und mächtigen Details gibt es zuhauf in Moskau, das originelle Volkshaus als Beispiel des Jugendstils ging leider verloren. An der Ecke 2. ul. Baumanskaja/Technitscheskij Gasse steht ein fünfgeschossiges Haus, dessen Alter auf den ersten Blick schwer zu bestimmen ist. Das Gebäude wurde 1902 von Franz Schechtel als Labo-

ratorium der Kaiserlichen Technischen Hochschule errichtet. Es hatte einen Turm mit einer Spitze und erinnerte eher an ein mittelalterliches Schloss. Es belebte die Gegend um die umstehenden Paläste der ehemaligen deutschen Vorstadt. Leider wurde es in den dreißiger Jahren umgebaut und von der einstmaligen Schönheit blieb nichts übrig. Nur vom Hof aus kann man Reste der ursprünglichen Fassa-de erkennen. An der Ecke Leontjewskij Gasse/Schwedskij Sackgasse erhebt sich eine Schule im Stalinstil. Die we-nigsten wissen, dass das schönste Gebäude der Gasse Ende des 19. Jahrhunderts als Gymnasium der

Kapzows errichtet wurde. Damals überwogen Züge der nordeuropäischen Architektur, waren dort doch Schweden ansässig. Zu Beginn der fünfziger Jahre ereilte auch dieses Haus der Umbau und die Leont-jewskij Gasse verlor eine ihrer Perlen. Eine eher langweilige Fassade kennzeichnet das Nachbarhaus des TASS-Gebäudes auf dem Twerskoj Boulevard 6. Vor reichlich einhundert Jahren wurde es als ein fantastisches Mietshaus der Sankt-

Petersburger Versicherungsgesellschaft errichtet. Rechts oben auf dem Turm saß ein Drache. Das Balkongeländer schmückten Adler, die Fensterrahmen Spinnennetze. An der Vorderfront waren Stuck-figuren angebracht – Eulen, Fledermäuse und Schwalben. Während der Oktoberrevolution brannte es aus. Ohne Verzierungen wurde es wieder aufgebaut. Simone Hillmann

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Ausgabe 47 MosKultInfo 11 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Anwesen der Familie Subov

Diese kleine, aber feine Villa in der ul. Solschenizyna 9, Metro Taganskaja, ist einerseits ein kulturelles Objekt mit historischer Vergangenheit und anderer-seits ein moderner Ort, an dem Konzerte, Exkursionen, Ausstellungen und an-dere Veranstaltungen stattfinden. Es bewahrt die Erinnerung an die Dynastie der Familien Subov und Pole-schajev, die im 19. Jahrhundert lebten. 1851 kaufte Alexander Poleschajev das

wunderschöne Haus auf der Taganka. Wasilij Subov, der damals eine Färberei in Alexandrovo besaß, heiratete die Tochter Poleschajevs. Beide Familien waren vielseitig interessiert – sie begeisterten sich für Musik, Literatur, Wohltätigkeit und Wissenschaft. Der Hausherr selber war ein Fan von klassischer Musik. Er sammelte seltene Saiteninstrumente. Nach der Revolution wurde die Sammlung von der Sow-jetmacht konfisziert. Doch diese Instrumente bilden die Grundlage der heutigen Kollektion alter und ungewöhnlicher Musikinstrumente des Glinka-Museums in der ul. Fadejewa 4. Subovs Sohn trug seltene Bücher zum Thema der Ostforschung und Münzen zusammen. Die Geldstü-cke vermachte er dem Historischen Museum. Er spielte in einem Orchester der Moskauer Universität und veranstaltete Konzertabende in seiner Villa. Ein Enkel ist als Wissenschaftler auf dem Gebiet der Wärmechemie bekannt, andere waren Philosophen und Historiker. Vor sieben Jahren wurde das Gebäude vollständig saniert. Der Stuck wurde vollständig wieder herge-stellt. Die Inneneinrichtung des Hauses in den verschiedenen Zimmern ist prächtig. Wir besuchten ein Konzert, gespielt wurde auf Flöte und Harfe, begleitet haben die Stücke von Bach, Debussy oder Cras Kanarienvögel, die oftmals lauter trillerten als die Musikinstrumente. Der Konzerts-aal vermittelt eine nette Atmosphäre, die Decken sind mit sehr viel Stuck verziert. Und – vor dem Kon-zert gab es ein Gläschen Sekt! Simone Hillmann

Warenie Die kalte Jahreszeit hat uns wieder und Teetrinken ist angesagt. Die Russen trinken ihren Tee traditio-nell mit Warenie, einer marmeladenähnlichen Substanz. Warenie erhält man durch Kochen von Früchten und Beeren, seltener Gemüse, aber auch von jungen Walnüssen oder Kiefernzapfen mit viel Zucker (früher mit Honig), damit das Ganze haltbar bleibt. Ein Geliermittel wird nicht verwendet. Im Unterschied zu Jam, Marmelade oder Gelee werden die Zutaten nicht völlig zerkleinert, sondern behalten ihre Form. So besteht die Warenie aus mehr oder weniger sü-ßem Sirup und Fruchtstücken oder sogar ganzen Früchten. Manchmal werden auch Gewürze, Zitrone, Rum oder Nüsse zugegeben. Warenie gibt man nicht nur in den Tee, sondern man verwendet sie auch zum Füllen von Piroggen, Tor-ten oder Blintschikis sowie zum Anreichern von Quark und Jogurt. Sie passt auch zu Käsetellern oder als Soße zum Fleisch. Dafür eignen sich besonders Preiselbeeren, Moosbeeren oder Sanddorn. Interessant ist auch die sogenannte rohe Warenie. Dafür werden die Früchte, beispielsweise Feijoa, Himbeeren oder Heidelbeeren, allerdings zerstampft und mit dem Zucker mindestens im Verhältnis 1:1 vermischt.

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Ausgabe 47 MosKultInfo 12 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Wo landet der Moskauer Müll??? Was die Entsorgung und Verarbeitung des Mülls angeht hinkt Moskau anderen Großstädten beträchtlich hinterher. Der größte Teil der Abfälle landet auf großen Müllhalden, von denen die meisten bereits überfüllt sind. Laut einer Erhebung von 2012 produziert Moskau jährlich circa 25 Millionen Tonnen Müll, das Prob-lem hat sich durch das Neue Moskau verschärft, dort fallen pro Jahr 700 000 Tonnen an. Jedes Jahr werden es rund 2,5 % mehr. Die Statistik besagt, dass eine vierköpfige Familie im Jahr 3,5 kg alte Klei-dung, 1,5 kg Metalldeckel, 3 kg Aluminiumfolie, 3,5 kg Schuhe, 150 kg Plastik, 100 kg Papier und 1000 Glasflaschen entsorgt. Der „durchschnittliche“ Mülleimer ist gefüllt zu 25 % mit Lebensmittelabfällen, alles andere ist Papier, Glas, Plastik. Wo landet das alles?? Die Ökologen geben zu Protokoll, dass der meiste Müll in Russland und auch in Moskau auf Deponien verbracht und vergraben wird, nur ein Bruchteil wird recycelt, nur ein Prozent wird verbrannt. Die größ-ten Anlagen befinden sich in Podmoskowie in Schtscherbinka, Timochowo und Chmetjewo. Für die Menschen ist es nicht angenehm dort zu leben. Auch illegale Müllplätze werden angelegt. Und ausge-rechnet dorthin gelangt ein Großteil des Moskauer Unrats. Ein weiteres Problem – in Moskau arbeiten circa 2 000 Einrichtungen, von Fabriken bis zu kleinen In-stituten und Unilaboren, mit radioaktivem Material. Die Abfälle werden auf illegalen Plätzen fast im Zentrum gelagert. In Moskau stehen drei Müllverbrennungsanlagen, zehn gibt es in Russland insgesamt. Müllverarbei-tungsanlagen wurden in Moskau und Podmoskowie gebaut, wie etwa im Industriegebiet Kotljakowo, die Umweltschützer denken allerdings, dass sie nur sporadisch arbeiten, weil der Betrieb sehr teuer sei. Versuche, die Bevölkerung zur Mülltrennung zu bewegen, sind bisher nicht wirklich von Erfolg ge-krönt. Ein Programm, das 2011 ins Leben gerufen wurde, hat nicht viel in den Köpfen verändert. Selbst dort nicht, wo Container für getrennten Müll aufgestellt wurden. In einigen Ländern sind diverse Plastikflaschen verboten. Hier wird darüber nur in Zusammenhang mit dem Verkauf von Bier und anderen alkoholischen Getränken diskutiert, allerdings weniger aus ökologi-schen Gründen, sondern vielmehr hofft man, damit die Menschen ein wenig vom Trinken abzuhalten. Bis 2020 sollen viele Deponien geschlossen und dafür verarbeitende Fabriken errichtet werden. Doch die Bevölkerung protestiert dagegen. In der Diskussion sind auch Steuern auf den Müll sowie die Ein-beziehung privater Unternehmen für die Müllbeseitigung. Natürlich existieren fortschrittliche Organisationen und aktive Bürger, die sich Gedanken machen. Bei-spielsweise kann man im Institut Strelka (Roter Oktober) Plastikmüll abgeben, von dort wird er in spe-zielle Fabriken gebracht. Auf der russischen Greenpeace-Seite gibt es eine interaktive Karte, in der Sammelstellen für alle Arten von Müll verzeichnet sind. http://www.greenpeace.org/russia/ru/campaigns/ecodom/trash/recyclemap/ Simone Hillmann

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Ausgabe 47 MosKultInfo 13 -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Moskau, 01.12.2015

Liebe Eltern der zukünftigen Erstklässler im Schuljahr 2016/2017 wir wollen bereits jetzt das Schuljahr 2016/2017 vorbereiten. Aus diesem Grund bitten wir Sie, ab so-

fort bis zum 30.01.2016 Ihr Kind für die Einschulung an unserer Schule unverbindlich voranzumelden. Nutzen Sie dazu bitte unser Anmeldeformular, das man sich auch von unserer Homepage herunterladen kann. Sie können das vollständig ausgefüllte Formular mailen, faxen oder am Empfang der Schule selbst abgeben. Bei Hortplatzbedarf trifft das auch für den Hortantrag zu. Beachten Sie, dass deutsche Kinder, die bis zum 31. Oktober 2015 6 Jahre alt werden, zur Schule an-gemeldet werden müssen. Kinder, die danach 6 Jahre alt werden, können zur Schule angemeldet wer-den. Sollten Sie über einen Rückstellungsantrag nachdenken, sprechen Sie rechtzeitig mit der Grund-schulleitung. Die endgültige Entscheidung über Rückstellung und Aufnahme trifft die Schulleitung. Kann-Kinder und Kinder, deren deutsche Sprachkompetenz noch nicht ausreichend ist, werden voraus-sichtlich zum Einschulungstest am 01.06.2016 eingeladen. Die offizielle Schuleinschreibung findet am 19.05.2016 statt. Davor findet am 12.05.2016 für alle El-tern wieder ein Informationsabend statt. Kinder, die am Test teilnehmen müssen, bekommen eine per-sönliche Einladung und werden nach dem bestandenen Test durch die Erziehungsberechtigten angemel-det. Beachten Sie bitte unbedingt, dass die Grundvoraussetzung für die Aufnahme in die Deutsche Schu-le Moskau das altersgerechte und ausreichende Beherrschen der deutschen Sprache ist. Bedenken Sie im Zweifelsfall auch im Vorfeld eine passende Alternative des Schulbesuchs für Ihr Kind. Die für die offizielle Einschreibung benötigten Dokumente entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter Grundschule/Aufnahme. Die Einschulungsuntersuchung (ein Pflichtdokument für die Schulaufnahme) sollte nicht vor dem 29.02.2016 erfolgen. Beachten Sie bitte auch, dass Untersuchungsergebnisse von uns nur akzeptiert werden, wenn sie in Deutschland von einem Schul- oder Kinderarzt oder in Moskau vom Regionalarzt Herrn Dr. Meyer (in der Deutschen Botschaft Moskau) durchgeführt wurden. Möch-ten Sie die Untersuchung in Moskau durchführen lassen, sollten Sie ab März 2016 in der Arztstelle der Botschaft entsprechende Termine vereinbaren. Hinweis: Die Untersuchung ist kostenpflichtig. gez. Uwe Beck gez. Barbara Baumgartner Schulleiter Grundschulleiterin

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Ausgabe 47 MosKultInfo 14 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Weihnachtsbasar an der Deutschen Botschaft Wie in den vorhergehenden Weihnachtsbasaren war es auch diesmal. Schon weit vor dem Beginn stand

eine Schlange Wartender vor den Toren der Bot-schaft. Und letztlich waren es fast 2.500 Besucher, die sich von der Wartezeit nicht abhalten ließen und bei weihnachtlicher Blasmusik Geschenke einkauften und die Bratwürste und den Glühwein genossen. Der Spitzen-reiter waren

wie immer die selbstgebauten Lebkuchenhäuser. Es präsentierten sich verschiedene Charity-Organisationen, die ihre Ergebnisse vorzeigten und verkauften. Eine Organisation hatte sogar eine Maschine zum Kandieren von Äpfeln mit. Ein Erlebnis, das viele sicher noch aus ihrer eigenen Kindheit kannten. Das Ergebnis und damit die Summe, mit der wir wieder wie schon seit zehn verschiedene Charity-Projekte unterstützen können, liegt bei etwa der des letzten Jahres. Wir danken allen Helfern, den Mitarbeitern der Botschaft und allen Sponsoren, die uns unterstützt ha-ben. Im Auftrag des Organisationskomitees Dietmar Tusk

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Ausgabe 47 MosKultInfo 15 -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Flexibel, professionell, anders

MASSGESCHNEIDERTE TOUREN AUF DEUTSCH IN MOSKAU UND ST. PETERSBURG

Wir planen individuell mit Ihnen. Alles kann - nichts muss: Stadtrund-fahrt mit einem russischen Guide mit guten Deutschkenntnissen, Besich-

tigung des Kremls, der Rüstkammer, der Tretjakow-Gemäldegalerie und des Leo-Tolstoi-Museums sowie des Sowjetischen Museums oder des GULAG-Museums. Spaziergänge durch alte Moskauviertel lassen Sie das „andere“ Moskau abseits von Hektik und Stress genauso erleben, wie Ausflüge zu den Klöstern und Landgütern in der Moskauer Umgebung.

MOSKAU

Stadtrundfahrt Sind Sie neu in Moskau oder möchten Ihrem Besuch besondere Eindrücke ver-mitteln? Der beste und schnellste Weg einen Überblick über die hektische Stadt mit ihren vielen ruhigen Oasen zu gewinnen ist eine 3-4stündige Stadtrundfahrt mit Ihrem oder unserem Auto. Die Stadtrundfahrt ist sowohl am Tag als auch durch das abendliche beleuchtete Moskau möglich. Tretjakow-Gemälde-Galerie Eine der ersten und größten Nationalgalerien Russlands: Hier lernen Sie nicht nur die Kunst, sondern auch die Geschichte kennen. Wir schlagen vor, die Galerie an zwei Tagen zu entdecken. Am ersten Tag folgen wir in der Alten Tretjakow-Gemäldegalerie den Spuren der russischen Ikonen. Am zweiten Tag tauchen wir in der Neuen Tretjakow-Gemäldegalerie in die Welt der russischen Avant-garde ein. Die russische Ikonenmalerei und russische Avantgarde haben die internationale Kulturszene besonders stark beeinflusst. Malkurs in Fedoskino, in einem der drei Zentren der russischen Lackmalerei. Sie werden nicht glau-ben, dass Sie es gemacht haben, so professionell sehen die mit mehreren Schichten lackierten und abge-brannten Schatullen aus - ein besonderes Erlebnis für Erwachsene und Kinder.

Tagesausflug nach Swenigorod, in das Sawwino-Storoschewski-Kloster (15. Jahrhundert): der Weg nach Swenigorod führt über die Uspenskoje-Rubljowskoje-Chaussee (durch Rubljowka, eine der am dichtesten von Millionären bewohnten Gegend Moskaus), vorbei an der Residenz des russischen Präsi-denten. Sie besuchen eine der drei ältesten Kirchen in der Moskauer Region. Sie wurde aus weißem Stein gebaut und befindet sich in einer ruhigen Straße mit typischen einstöckigen Holzhäusern. Sie es-sen zu Mittag im Refektorium und besteigen den Glockenturm.

ST. PETERSBURG Die Stadt von Peter dem Großen fasziniert seit 300 Jahren jeden Besucher. Wohnen Sie in Moskau, dann planen Sie an einem der Wochenenden eine Fahrt nach St. Petersburg. Rufen Sie uns an und wir unterstützen Sie bei der Vorbereitung Ihrer Reise. Weitere Touren und Ausflüge auf Nachfrage.

Ihr Experte für Moskau & St. Petersburg

stage4russia +7 926 229 10 61 [email protected]

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Ausgabe 47 MosKultInfo 16 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Mein Moskau Abseits der breiten Magistralen und allseits bekannten Sehenswürdigkeiten lädt das historische, typisch russische Moskau ein, entdeckt und erkundet zu werden. In dieser lauten und hektischen Stadt gibt es charmante, oftmals versteckte und gemütliche Ecken, meine kleinen Besonderheiten, die ich Ihnen im Rahmen einer individuellen Exkursion (maximal 5 Personen) gern zeigen möchte.

Gemächer, Villen, Mietshäuser – Architektur in Moskau Dieser Spaziergang führt durch zwei Moskauer Prachtstraßen, die Ostoshenka und Pretschistenka sowie die angrenzenden Gassen. Wir schlendern vorbei an originellen Stadtvillen im Jugendstil, klassizistischen Palästen und repräsentativen Bürogebäuden und betrachten Architektur vom 17. bis zum 21. Jahrhundert.

Ein Streifzug durch Samoskworetschie Gegenüber vom Kreml erstreckt sich auf der anderen Seite der Moskwa Samoskworetschie, einer der ältesten Stadtbezirke der Hauptstadt. Hier befindet sich nicht nur die weltberühmte Tretjakowgalerie. Das malerische Viertel wird von zwei- bis dreistöckigen Stadtvillen und Kirchen geprägt.

Der Iwanowhügel In der Nähe der Metro Kitajgorod, zwischen ul. Pokrowka und ul. Soljanka, erstreckt sich ein bewegtes Gebiet. Interessante historische und architektonische Denkmäler wie einer der ältesten Profanbauten Moskaus, Anwesen aus dem 18. Jahrhundert, Einrichtungen verschiedener Konfessionen, so die Hauptsynagoge, die evangelisch-lutherische Peter und Pauls Kirche, die Kirche der Baptistengemeinde, russisch-orthodoxe Kirchen sowie stille Gärten und Höfe lassen diesen Spaziergang durch krumme Gassen zu einer abwechslungsreichen Tour werden.

Auf den Spuren russischer Ingenieure

Auf diesem Spaziergang werden wir Moskau mit anderen Augen betrachten - was haben russische Ingenieure geleistet und hinterlassen? Keine Angst, es geht nicht vorrangig um technische Details. Wir werden uns beispielsweise mit Glasdächern, verschobenen Gebäu-den, der Wasser- und Stromversorgung oder dem Bau der Metro beschäftigen und das mit den Architekturdenkmälern auf unserem Weg durch das Moskauer Zentrum verbinden. Ei-ne kurze Fahrt mit der Metro bringt uns zum Radioturm auf der Schabolowka.

Auf der Suche nach Wohnformen für den „neuen Alltag“ – Konstruktivismus an der

Schabolowka Das Gebiet rund um den originellen Schuchowschen Radioturm in der Nähe der Metro Schabolowskaja gehört zu den Vorzeigeobjekten der russischen Avantgarde der zwanziger und dreißiger Jahre des vori-gen Jahrhunderts. Neuartige Elemente der Stadtplanung wie Kommunehäuser, Wohnheime, Kulturpal-äste oder ganze Wohnanlagen wurden für die Besonderheiten des damaligen Alltags konzipiert und zeugen von den Vorstellungen des „neuen Lebens“ und des „neuen Menschen“. Wir spazieren vorbei an Schulen, einem Industriedenkmal, Wohnheimen, einem Kaufhaus, Kommunehäusern und besichtigen damals moderne avantgardistische Wohnviertel. Die Deutsche Vorstadt

Wer gut zu Fuß ist, kann auf dieser Tour nicht nur die Spuren der Deutschen und der russischen Zaren verfolgen, sondern in das Moskauer Leben abseits der großen Sehenswürdigkeiten eintauchen. Links und rechts der Jausa erkunden wir das ehemalige Gebiet der Vorstadt, wo der zukünftige Zar Peter I. oft zu Gast war, modernes Leben kennenlernte und wo er Paläste, Kirchen und Kasernen bauen ließ. End-punkt ist der sogenannte Deutsche Friedhof mit Gräber von Deutschen und anderen Ausländern. Wenn Sie mit mir zu einer diesen Touren aufbrechen (Termine auf Anfrage) möchten, dann melden Sie sich bitte unter E-Mail: [email protected] oder Telefon: +7 917 505 8862. Ich freue mich auf Sie, Simone Hillmann

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Ausgabe 47 MosKultInfo 17 -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Gottesdienste und Veranstaltungen Dezember 2015

5.12. ab 11.00 Uhr Konfirmandentag, Prospekt Vernadskogo 103/3/26

6.12. 11.15 Uhr Gottesdienst zum zweiten Advent

13.12. 11.15 Uhr Gottesdienst zum dritten Advent

13.12. 11.15 Uhr Erste Krippenspielprobe

20.12. 11.15 Uhr Andacht zum vierten Advent

20.12. 11.15 Uhr Krippenspielprobe

22.12 11.00 - 13.00 Krippenspielprobe

23.12. 11.00 – 13.00 Krippenspielprobe

24.12. 16.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst am Heiligen Abend mit Krip-penspiel

24.12. 22.00 Uhr Lichterweihnacht auf dem Compound Prospekt Ver-nadskogo

25.12. 18 oder 19 Uhr Einladung zum Weihnachts-Gottesdienst in die Peter und Paul Kathedrale

31.12. 17.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst zu Silvester

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Unsere Gottesdienste finden, wenn nicht anders angegeben, im Botschaftssaal, Mosfilmowskaja ul. 56, statt. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------- [email protected] http://www.emmausgemeinde-moskau.de Vertrauensausschuss: Elke Bernstein, Matthias Borcholt, Britta Bracher-Klucke, Katja Bruisch, Siggi Gei-ke, Tim Lassen, Alexander Wansiedler, Reiner Mehr, Ionela Mehr Interimsvorsitzender: Matthias Borcholt --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

St. Elisabeth Deutschsprachige Katholische Gemeinde Moskau

________________________________________________________________ Termine unter http://www.elisabethgemeinde-moskau.de/.

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Ausgabe 47 MosKultInfo 18 ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Termine und Veranstaltungen Ausstellungen und Festivals

Retrospektive des Schaffens von Walentin Serow Bis zum 17. Januar werden in der neuen Tretjakowgalerie, ul. Krymskij Wal 10, Metro Park Kultury oder Oktjabrskaja auf drei Etagen Malerei und Grafik zu Ehren des 150. Geburtstages des bedeutenden russischen Jugendstilmalers gezeigt. Er schuf viele Porträts, vor allem von Frauen und Kindern. Als Vertreter der Peredwishniki wandte er sich auch Familienporträts zu. Pawel Kusnezow Werke des Begründers der „Blauen Rose“, der wichtigsten Vereinigung der russischen Symbolisten des zwanzigsten Jahrhunderts werden vom 3. September bis zum 13. Dezember in der Alten Tretjakowgale-rie, Lawruschinski per. 12, ausgestellt. Michelangelo Das Kulturzentrum Artplay, ul. Nishnjaja Syromjatnitscheskaja 10, Metro Kurskaja, ist inzwischen bekannt für seine ungewöhnlichen Ausstellungen. Auf die Großen Modernisten folgt nun die Multimediashow „Michelangelo. Die Erschaffung der Welt“. Sie basiert auf den Fresken in der Sixtinischen Kapelle und ist bis zum 11. Dezember zu sehen. Caravaggio und seine Nachfolger

Bis zum 10. Januar nächsten Jahres werden im Puschkinmuseum Werke des italienischen Meisters und seiner Schüler gezeigt. Die Bilder stammen aus dem Fond des Museums und aus der Sammlung des Roberto-Longi-Fonds in Florenz. Boris Godunow

Bis zum 31. Januar 2016 wird in den Museen des Moskauer Kremls eine Ausstellung über den russischen Zaren Boris Godunow gezeigt. Musik, Theater, Ballett und Kino

Festival des deutschen Films Vom 2. bis zum 6. Dezember werden in Moskau traditionsgemäß deutsche Spielfilme gezeigt. Spielstät-te ist das Kino Gorisont, Komsomolskij Prospekt 21, Metro Frunsenskaja. Filme und Programm unter http://www.coolconnections.ru/ru/projects/432?city=1

Geistliche Musik „Advent“ Anlässlich des 110. Geburtstages der evangelischen Peter und Paul Kirche, Starosadskij Gasse 7, wird bis zum 10. Januar auf der historischen Sauer-Orgel aus dem 19. Jahrhundert weihnachtliche Musik er-klingen. Festival Vladimir Spivakov lädt ein Bis zum 24. Dezember lädt der Chef des Russischen Nationalen Orchesters zu verschiedenen Konzerten in das Internationale Haus der Musik, Kosmodamjanskaja nab. 52, Metro Paweletzkaja, ein. Programm unter http://www.mmdm.ru/ru/content/viii-moskovskiy-muzykalnyy-festival-vladimir-spivakov-priglashaet-0. Geistliche Musik

Zu feierlicher weihnachtlicher Musik wird vom 9. bis zum 23. Januar 2016 gebeten. Das Festival der geistlichen Weihnachtsmusik findet ebenfalls im Internationalen Haus der Musik statt.

Oper Live Für die Opernfans läuft bis zum 17. Dezember das Festival von Wasilij Ladjuk Oper Live. Infos und Programm unter http://www.afisha.ru/festival/20619/schedule/.

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Ausgabe 47 MosKultInfo 19 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Nützliches, Wissenswertes und Kurioses

Stadtnachrichten

Skifahren in Moskau und Umgebung In Moskau gibt es gar nicht so wenige Möglichkeiten, um mit den Ski den Berg hinunter zu brausen. Klar, es sind nicht die Alpen, aber wer es ausprobieren möchte – hier wird man fündig http://mski.ru/77.html, auch in Podmoskowie ist für Pisten gesorgt http://mski.ru/50.html. Will man etwas weiter weg und von weiter oben fahren, dann im Kaukasus http://mski.ru/kavkaz.html oder in Russlands Norden, in Kirowsk http://mski.ru/north.html. Die Langläufer können praktisch überall fahren. Eine der schönsten Möglichkeiten für Geübte ist die Skiarena in Krasnogorsk, westlich von Moskau, ul. Retschnaja 37. Dort gibt es Loipen zwischen 5 und 45 km, die Strecken führen durch einen wunderschönen Wald. In Demino bei Rybinsk (Jaroslawskaja oblast) befinden sich die einzigen russischen FIS-zertifizierten Loipen. Übernachten kann man im Sporthotel. Nicht so weit entfernt liegt die Loipe an der Bahnstation Firsanowka in Chimki. Eine weitere Möglichkeit zum Skilaufen ergibt sich von der Bahnstation Chlju-pino aus, die Loipe beginnt rechts vom Zug aus. Loipen werden auch gespurt im Bitzewskij Park in der Nähe von Jasenjewo an der MKAD, im Park Sokolniki oder im Ismailowskij Park. Moskau – eine grüne Stadt Laut einer Studie des Unternehmens PricewaterhouseCoopers belegt Moskau hinter Stockholm und Pa-ris den dritten Platz, was die Fläche der öffentlichen Parks angeht. Ein neuer Park mit vielen Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder unterschiedlichen Alters wurde in Kusminki, Metro Kolomenskaja oder Kaschirskaja, angelegt. Weihnachten in Moskau

Obwohl „unsere“ Weihnachtstage hier keine Feiertage sind – auch in Moskau kann man diese Zeit ge-nießen. Das orthodoxe Weihnachtsfest wird in der Nacht auf den 7. Januar, der seit 1991 ein Feiertag ist, mit einem Gottesdienst begangen. Es ist immer ein Erlebnis, an solch einer Messe in einer der mehr als 800 Kirchen Moskaus teilzunehmen. Bereits in den Wochen vorher versucht man seit einigen Jahren europäische Traditionen in der russi-schen Hauptstadt zu etablieren. Am 5. Dezember findet in der Anglikanischen Kirche, Wosnessenskij Gasse 8, ein Weihnachtsbasar statt. Natürlich werden dort auch am Heiligabend sowie an den Feiertagen Gottesdienste zelebriert. Die evangelische Peter und Paul Kirche, Starosadskij Gasse 7, lädt am 25. Dezember zum Weihnachts-gottesdienst ein. Im Dezember und Januar werden traditionell sehr viele Weihnachtsfeiern für Kinder bzw. die ganze Familie durchgeführt. Das Programm findet man unter http://vse-elki.ru/afisha.php. Die größten und schönsten Feiern erlebt man erfahrungsgemäß im Kreml. Tickets werden schon verkauft, http://vse-elki.ru/elka_v_kremle.php. Karten für andere Weihnachtsfeiern unter http://www.elki-moskva.ru/. Weitere Veranstaltungen finden in der Christi Erlöser Kirche, der Galerie des Zentralen Haus des Künstlers, im Internationalen Haus der Musik oder im Sportkomplex Olimpijskij statt. Viele Theater warten mit Weihnachtsvorstellungen auf, Informationen unter http://www.elki-moskva.ru/. Mit einem originellen Programm wartet das Kulturhaus auf der WDNCh vom 26. Dezember bis zum 10. Januar auf. Höhepunkt ist für Kinder von 4 bis 11 die Aufführung des Stücks „Frau Schneesturm“. Infos und Karten unter http://k-stolica.ru/products/elka_na_vdnh. Viele weitere Ideen sind unter http://www.2do2go.ru/msk/city/v-fokuse/3506/novyy-god-dlya-detey-elki-spektakli-i-ekskursii zu finden.

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Ausgabe 47 MosKultInfo 20 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Zu Weihnachten ist auf Moskaus Straßen und Plätzen einiges los, ein vielfältiges kulturelles Programm ist geplant. Weihnachtsmärkte und -ausstellungen laden zum Kaufen von tollen Geschenken ein. Atmosfera tvortschestva, 17. bis 20. Dezember, Tischinskaja Ploschtschad 1, Metro Majakovskaja oder Belorusskaja, http://www.atmosferatvorchestva.ru/ Neujahrsgeschenke, 24. bis 27. Dezember, Tischinskaja Ploschtschad 1, Metro Majakovskaja oder Be-lorusskaja, http://www.tishinka.com/expo.asp?id=1137 Formula rukodelija –Neujahrsgeschenke, 11. bis 13. Dezember, Messezentrum im Park Sokolniki, http://www.formularukodeliya.ru/exh/moskva__zima_2015 Art Flection, 26. und 27. Dezember, im Gebäude des Zentralen Telegrafenamtes, ul. Twerskaja 7, http://artflection.ru/event/26dec2015 Die Reise nach Weihnachten, 18. Dezember bis zum 8. Januar- auf 38 Plätzen in allen Parks und auf den Moskauer Boulevards geht es mit unterschiedlichen Themen weihnachtlich zu, weitere Infos unter http://christmas.mos.ru/. Kurz vor Veröffentlichung der MKI funktionierte der Link noch nicht, fündig wird man zusätzlich unter http://www.timeout.ru/msk/feature/453353?utm_source=newsletter&utm_medium=email2015-12-02&utm_term=bloki&utm_campaign=kontent. Zu ihnen gehören der Weihnachtsmarkt auf dem Roten Platz und im GUM sowie ein Basar auf der WDNCh. An der Christi Erlöser Kirche werden Erzeugnisse aus russischen Klöstern verkauft. Die Stadtväter wenden in diesem Jahr einiges an Geld auf, um die künstlichen Weihnachtsbäume auf Vordermann zu bringen. Die 62 Bäume werden höher und interessanter geschmückt sein. Die mit 27 Metern höchste Tanne wird sich auf den Sperlingsbergen befinden. Die Gesamtausgaben für den Neu-jahrsschmuck der Tannen belaufen sich auf 258,7 Mio Rubel. Das Hauptsymbol der Neujahrsfeierlichkeiten und des Weihnachtsfestes in Moskau wird eine Neujahrs-briefmarke sein. Die Neujahrsnacht

Auf vielen Plätzen, allen voran auf dem Roten Platz, kann man sich vom alten Jahr verabschieden. Den Alkohol sollte man vorher oder danach zu Hause trinken, denn selbst Sekt ist nicht gestattet. (Am 31. Dezember wird ab 19 Uhr kein Alkohol mehr verkauft.) Etwas ruhiger wird es wohl auf dem Poklonnaja gora neben dem Siegespark, Metro Park Pobedy, zu-gehen. Von hier aus hat man einen guten Blick auf Moskau und das Feuerwerk. Für Silvester auf der Eisbahn auf dem Roten Platz sollte man sich vorher um Karten kümmern. Geöffnet bleibt sie bis 1 Uhr. Auch die Eisbahn an der ul. Petrowka wartet auf Silvestergäste und das bis 6 Uhr morgens. Im Gorkipark kann man auf der Eisbahn bis 3 Uhr morgens feiern, auf der WDNCh bis 2 Uhr morgens. In den meisten der Moskauer Clubs wird getanzt und gespielt. Das Thema Punk-Rock bestimmt die Fete im Club Milk, ul. Sergeja Makejewa 9, http://milkclub.ru/, im B2, ul. Bolschaja Sadowaja 8, http://b2club.ru/, findet eine echte Rockmusik-Feier statt. In vielen Restaurants gibt es Neujahrsshows. Wie zu Hause wird es in Bellis Bar, ul. Twerskaja 18, http://bellisbar.ru/, zugehen, der italienische Stil herrscht im La Prima, ul. Bolschaja Dmitrovka 32, http://laprimarestoran.ru/, vor. Schick wird es natürlich in einem der Restaurants in oberen Etagen, wie in der Sky Lounge, Leninskij Prospekt 32, http://www.skylounge.ru/, Konservatorija, ul. Neglinnaja 4, http://www.moscow.park.hyatt.com/ru/hotel/dining/ConservatoryLoungeandBar.html, Kryscha, Altufjewskoje Chaussee 8, http://roofbar.ru/?page_id=15 oder Oblaka, Kutusowskij Prospekt 48, http://www.oblakarestoran.ru/index2.php. Der oberirdische Nahverkehr wird in der Neujahrsnacht bis 3 Uhr morgens unterwegs sein, die Metro wird bis 2 Uhr morgens fahren.

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Ausgabe 47 MosKultInfo 21 -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Private Anzeigen

Kinderbetreuung

Wir sind neu in der Stadt und würden gerne am Abend mal ohne Kind ausgehen können. Daher suchen wir für unseren 5-jährigen Sohn eine(n) deutschsprechende(n) Betreuer(in). Unsere Wohnung befindet sich in Samoskvoretschie, Metro Novokuznetskaya oder Paveletskaya Festnetz + 7 4996623789, mobil + 7 9264158932 Über einen Anruf und kurzen Kennenlernbesuch würden wir uns sehr freuen. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Literaturkreis freut sich über neue Interessenten. Treffen: 1 x monatlich an einem vereinbarten Vormittag Kontakt: Gabi Katzer, Telefon: 8-495-4332491 E-Mail: [email protected] ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Deutsche Familie vermietet:

- in Valuevo, Kiyevskiy Shossey (ca.9 km vom MKAD, ca.4 km zum Flughafen Vnukovo) - in einem kleinen abgeschlossenen Wohnkomplex mit deutschen Mietern

(2 Häuser mit 7 Wohnungen) - kostenloser Transfer zur Deutschen Schule Moskau - deutsche Sat-Programme und kostenfreies W-LAN - der Mietpreis beinhaltet Wasser-, Wärme- und Elektroverbrauch - eigene Parkplätze vor dem Haus

3-Raumwohnung mit 96 qm für 1000 Euro/monatl. 2-Raumwohnung mit 79 qm für 800 Euro/monatl. 2-Raumwohnung mit 56 qm für 500 Euro/monatl. Telefon: +49 174 2089072 Mail: [email protected]

Alle anderen Anzeigen finden Sie unter

http://moskultinfo.wordpress.com/category/service/