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Ausgabe 62 MosKultInfo 1 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ausgabe 62 1. April 2017 Frohe Ostern!!

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Ausgabe 62 MosKultInfo 1

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Ausgabe 62 1. April 2017

Frohe Ostern!!

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Ausgabe 62 MosKultInfo 2

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Die MosKultInfo (Moskauer Kulturinformationen) ist ein unabhängiges Informationsmedium für

Deutsche und Deutschsprechende in Moskau. Hier finden Sie Informationen über Eigenheiten und Er-

eignisse des russischen Lebens, Reiseberichte und Ausflugstipps, Termine und Veranstaltungshinweise,

Buch-, Film und Restauranttipps sowie Kleinanzeigen. Sie erscheint monatlich und wird per Mail ver-

schickt.

Der Herausgeber arbeitet ehrenamtlich. Das Versenden geschieht für die Leser kostenlos.

Gern werden Anregungen, Informationen oder Artikel aus der Leserschaft angenommen. Bitte berichten

Sie über Ihre Reiseerlebnisse, über Ihnen aufgefallene Besonderheiten des russischen Lebens oder ein-

fach über Ihre Erfahrungen in Moskau, die Sie anderen mitteilen wollen.

Gern nehmen wir Ihre Berichte, Hinweise oder Artikel auf; können jedoch nicht garantieren, dass alle

Einsendungen veröffentlicht werden. Inhaltlich werden Beiträge nicht geprüft – der Herausgeber über-

nimmt keine diesbezügliche Verantwortung.

Anzeigen und Texte senden Sie bitte nur in druckfertiger Form, in deutscher Sprache und als

Worddokument per E-Mail an [email protected]. Bilder senden Sie bitte als separate Dateien.

Sollten Sie bzw. einer Ihrer Bekannten an einer monatlichen Zusendung der MosKultInfo per Mail Inte-

resse haben, dann ist die Bestellung möglich unter

[email protected]

Die monatlichen Ausgaben können auch im Internet eingesehen werden. Hier sind neben der aktuellen

Ausgabe auch die der vorhergehenden Monate sowie ältere Artikel nach Themen geordnet einsehbar.

Wenn Sie sich über die Funktion „Blog über E-Mail folgen“ eintragen, werden Ihnen auch aktuelle In-

formationen zwischen den Monatsausgaben zugesendet.

https://moskultinfo.wordpress.com

Die nächste Ausgabe erscheint am 1. Mail 2017.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir nur Beiträge, die bis zum Redaktionsschluss -

Samstag, 22. April 2017 - eintreffen, berücksichtigen können.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen und Ihren Angehörigen

Dr. Simone Hillmann Tel. +7 917 505 8862

Herausgeber und Redaktion

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Ausgabe 62 MosKultInfo 3

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Die prächtigen Eier der Familie Fabergé

Kaum ein Juwelier und Europäer wurde in Russland so bewundert wie Carl Fabergé. Er belieferte Adli-

ge und den Zarenhof. Während einer Industrieausstellung fiel der junge Juwelier dem Zaren Alexej III.

auf, der bei ihm zwei zikadenförmige Manschettenknöpfe bestellte. Damit begann die Verbundenheit

Fabergès mit dem Haus der Romanows.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfuhr die wirtschaftliche Entwicklung Russlands einen gro-

ßen Aufschwung, ebenso entfaltete sich die Kunst. Die russischen Juweliere besannen sich auf ihre nati-

onalen Wurzeln und da Schmuck und Edelmetalle damals Statussymbole der Adeligen und des Zaren-

hofes waren, sah Fabergè seine Stunde gekommen. 1842 gründete Gustav Fabergé in Sankt Petersburgs

ein Juweliergeschäft. 1872 übernahm sein Sohn Carl Fabergé die Leitung des Familienunternehmens.

Carl war zwar erst 26, konnte jedoch auf seinen Reisen durch Europa und während seiner Studien dort

reichhaltige Erfahrung sammeln. Um in die traditionelle russische Juwelierkunst einzusteigen, bot er der

Eremitage seine Dienste an und restaurierte kostenlos die dortige Juwelensammlung.

Im Jahr 1884 wurde Fabergé zum Lieferanten des Zarenhofs und stieg zu einem großen Geschäftsmann

auf. Carl legte größten Wert auf die Qualität seiner Materialien, die Verarbeitung seiner Erzeugnisse

musste absolut perfekt sein. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, erlaubte er sich auch mit Goldlegierun-

gen zu arbeiten, was seinen Erzeugnissen ein einzigartiges Äußeres verlieh.

Seit dem 17. Jahrhundert schenkt man sich in Russland an Ostern

bemalte Eier. Die Machart und das Material, aus dem die Eier gefer-

tigt wurden, verwiesen dabei auf den Status – hölzerne Eier waren

dem niederen Volk vorbehalten, kostbare Eier aus Glas, Porzellan

oder Metall wurden in höheren Kreisen verschenkt. Alexander III.

gab bei Fabergé 1885 das Hennen-Ei, das erste der weltbekannten

Ostereier in Auftrag, das er seiner Ehefrau schenkte.

Das Zarenpaar war begeistert und ab da bestellte der Zar in jedem

Jahr ein Ei bei dem Juwelier, insgesamt zehn bis zu seinem Tod. Das

Unternehmen kreierte insgesamt 71 Prunkeier, 52 davon waren für

die Zarenfamilie bestimmt. Daneben erfüllte Fabergè Aufträge für

besondere Anlässe, wie beispielsweise die Krönung Nikolais II. oder

zum Jubiläum der Romanows 1913.

Natürlich entwarf er auch Eier für andere reiche Leute beispielsweise für den Goldminenbesitzer Ale-

xander Kelch, Beatrice Ephrussi, geborene Rothschild, den Duke of Marlborough, den Ölmagnaten

Emanuel Nobel oder Felix Felixowitsch Jussupow.

Fabergé und seine Mitarbeiter wendeten immer mehr Zeit

für die Herstellung der Eier auf, benutzten immer edleres

Material. Kostete das Hennen-Ei noch 4 115 Rubel, musste

man für das Maiglöckchen-Ei, das aus Elfenbein geformt

und mit Perlen und Diamanten besetzt war, schon 6 700

Rubel auf den Tisch legen.

Das teuerste Ei war das 1913 für die Zarenmutter aus An-

lass des 300-jährigen Bestehens der Romanow-Dynastie

produzierte Winter-Ei mit 24.600 Rubeln.

Die Geschichte der Eier ist auch mit politischen Ereignis-

sen in Russland verbunden. Die Zaren-Mutter nahm das

letzte an sie verschenkte Ei, das St.-Georgsorden-Ei (1916), mit auf ihre Flucht nach Dänemark. Die

restlichen Eier ließ Lenin beschlagnahmen. Anfang der 1920er Jahre verkaufte er die Eier schließlich an

westliche Kunsthändler, wie etwa an den Geschäftsmann Armand Hammer, der nicht weniger als 13

Schmuckeier erstand.

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Ausgabe 62 MosKultInfo 4

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Neben den berühmten Eiern fertigte das Haus Fabergé vielfältige andere Juwelen, Statuen und Geschirr

aus Edelmetallen. Fabergé machte sich nicht nur innerhalb des Russischen Reiches einen Namen, son-

dern er wurde auch über seine Grenzen hinaus hoch geschätzt. Selbst europäische Königshäuser order-

ten bei ihm Geschenke.

Der Erfolg des Unternehmens war nicht nur auf das Geschick und die Innovation Carl Fabergès zurück-

zuführen, sondern auch auf sein gutes Händchen im Management und Marketing. Er fand die besten

Kunsthandwerker und um Kunden selbst in entfernten Regionen zu gewinnen, erstellte er Kataloge, die

er dorthin ausliefern ließ.

Der Erste Weltkrieg ging einher mit dem Einbrechen von Konsum und Luxus. Fabergé nahm Aufträge

der Armee an und verlegte sich auf die Herstellung von Rangabzeichen. Doch mit dem Niedergang der

Romanows war auch sein Sturz verbunden. Viele seiner Kunden verließen Russland oder wurden ver-

haftet. Das Unternehmen wurde verstaatlicht und auch Fabergé emigrierte in die Schweiz, wo er 1920

verstarb. Seine Söhne gründeten zwei Jahre darauf ihre eigene Firma in Paris - Fabergé et Cie, an den

Erfolg ihres Vaters reichten sie allerdings nicht heran. Sie verkauften die Marke Fabergé an Samuel

Rubin, der das auf Düfte spezialisierte Unternehmen Fabergé Inc. gründete. Es wurde später mehrere

Male weiterverkauft, bis es schließlich 2012 von der Firma Gemfields für 142 Millionen US-Dollar

übernommen wurde.

Von 1989 bis 2009 wurde die Tradition Fabergés durch die Pforzheimer Juwelenmanufaktur Victor

Mayer mit dem Exklusivrecht, den Stempel „Fabergé“ für ihre Produkte zu verwenden, weitergeführt.

Um den Stil des russischen Vorbildes pflegen zu können, unterstützt die Manufaktur Berufe wie Zise-

leur, Granuleur, Guillocheur, Emailleur und Pailletteur.

Ein Fabergé-Museum, das dem russischen Milliardär Wiktor Wekselberg gehört, wurde am

19. November 2013 im Schuwalow-Schloss mit Werken aus seiner privaten Sammlung in Sankt Peters-

burg eröffnet.

Ein Fabergè-Museum gibt es auch in Deutschland, in Baden-Baden. http://www.faberge-museum.de/

Gegenwärtig existieren 62 Eier von insgesamt 71 bekannten

Schmuckstücken. Wie viele Fabergé-Eier genau hergestellt wor-

den sind, ist nicht bekannt, weil nur die Zarenkollektion doku-

mentiert ist.

Aus der Kollektion des Zaren sind bis heute acht Stück verschol-

len. Die meisten Eier befinden sich in Museen in Russland und

den USA.

Nach wie vor begeistern die Arbeiten des Hauses Fabergé die

Kunstliebhaber.

2007 wurde das Rothschild-Ei von Carl Fabergé bei Christie' s für 12,5 Millionen Euro versteigert, wo-

durch es zum teuersten Objekt des russischen Kunsthandwerks aller Zeiten geworden ist. Das Ei kann

seit 2009 im Fabergé Museum in Baden-Baden besichtigt werden.

Simone Hillmann

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Ausgabe 62 MosKultInfo 5

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Die heiligen Inseln Moskaus

Die berühmtesten Klöster Griechenlands und Russlands befinden sich auf Inseln. Man denke nur an

Athos, Solovki oder Walaam. Alle drei haben eine sogenannte podvorie, eine Vertretung in der russi-

schen Hauptstadt.

Das Solovetsker Kloster ist ein bedeutendes Männerkloster auf den gleichnamigen Inseln im Weißen

Meer. Es entstand in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts und spielte im Norden Russlands als Festung

eine große Rolle. 1992 wurde die Klosteranlage als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt.

Die Außenstelle des Klosters befand sich im 16. bis 18. Jahrhundert in Kitaigorod. 1992 bekam das

Kloster die Gottesmutter-Kirche des heiligen Georgij, dem Drachentöter.

Die alte Kirche in Samoskworetschie in der ul. Sadovnicheskaya 6, Metro Novokusnetzkaya, ist ein

schönes Beispiel russischer Kirchenarchitektur des 17. Jahrhunderts. In

den Zeiten der Wirren nahm die Kirche großen Schaden. 1653 bauten

die Anwohner eine neue Kirche mit fünf Kuppeln und einem Glocken-

turm mit Zeltdach. 1786 unterspülte Wasser aus dem Kanal den Bau,

infolgedessen der Glockenturm einstürzte. Er wurde erst 1806 wieder

aufgebaut. Und auch das Feuer von 1812 ging an der Kirche nicht spur-

los vorüber. Sie brannte innen völlig aus und die Außenwände waren

teilweise zerstört. Das neue Gebäude konnte 1829 geweiht werden.

Das schwere Hochwasser 1908 überflutete die Kirche, Fundament und Gewölbe bekamen Risse. Auch

die Fresken wurden durch das Wasser stark in Mitleidenschaft gezogen. Sie wurden später erneuert.

Die Kirchengemeinschaft sorgte sich sehr um das Wohl Hilfsbedürftiger. Ein Altenheim wurde gebaut,

ebenso ein Krankenhaus. Im Ersten Weltkrieg befand sich dort ein Lazarett.

Bis 1935 konnten in der Kirche auch unter der Sowjetmacht Gottesdienste abgehalten werden. Nach der

Schließung wurde ein Lager für Kunstwerke eingerichtet. In den sechziger und siebziger Jahren konnte

die Kirche restauriert werden.

Seit 1993 werden wieder Gottesdienste gefeiert. Die Moskauer Gläubigen waren auch an der Übergabe

der heiligen Reliquien aus Petersburg in das Kloster auf den Solowetzker Inseln beteiligt. Eine weitere

Restaurierung erfolgte zu Beginn der 2000er Jahre und es wurde auf dem Territorium der Kirche ein

Holzkreuz zu Ehren der Solowetzker Märtyrer aufgestellt.

Die Hauptaufgabe der Außenstelle besteht in der Unterstützung des Solowetzker Klosters, vor allem der

dortigen Sanierungsarbeiten und des alltäglichen Lebens der Mönche. In einer Schneiderei wird Klei-

dung für die Mönche gefertigt. Für Gläubige werden Pilgerreisen organisiert.

Das Kloster auf den Inseln von Walaam ist ein besonderer Ort, wo Kirchen und Einsiedeleien ihre

eigene Geschichte erzählen. Der Legende nach hat der Apostel Andreas den christlichen Glauben den

Skythen und Slawen und ebenfalls nach Walaam gebracht. Das auch als nördlicher Athos bezeichnete

Kloster wurde im zehnten Jahrhundert von den Walaamer Wundertätern Sergej und German gegründet.

Mehrere Male wurde es zerstört, beraubt, wurden die Mönche umgebracht, die Kirchen angezündet.

Doch jedes Mal wurde es wieder aufgebaut.

In Moskau blieb in der ul. Tverskaya-Yamskaya 52, Metro Belorusskaya, die Vertretung des Klosters

von Walaam erhalten, die 1901 gebaut wurde.1898 schenkte der Kauf-

mann Prussakow dem Kloster ein Haus in Moskau – die Wundertäter

Sergej und German hatten seine Gebete erhört und seine Frau gesund

gemacht. Bald darauf wurde das Projekt, diese Filiale im russisch-

byzantinischen Stil zu errichten, bestätigt. Der Sankt Petersburger Met-

ropolit Antoniy bemerkte dazu, dass Walaam in Russland recht unbe-

kannt sei und ein Zentrum in Moskau den Mönchen zugutekommen

könne.

Nach der Revolution wurde die Außenstelle geschlossen und dem

Gesundheitsamt übergeben, eine Poliklinik entstand, während des Krie-

ges ein Lazarett. Zu Beginn der neunziger Jahre wurde den Mönchen ihre Filiale rückübereignet. Ge-

genwärtig gibt es zwei Kirchen dort – die obere Sergej und German Kirche und die untere, die Alexan-

der Newsky geweiht wurde.

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Ausgabe 62 MosKultInfo 6

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Auf dem Heiligen Berg Athos auf der griechischen Halbinsel Agion-Oros konzentrieren sich zwanzig

orthodoxe Klöster, unter ihnen befindet sich das russisch-orthodoxe Panteleimonow-Kloster.

Hinter dem Stalinhochhaus am Kotelnitcheskaya naberezhnaya in der ul. Gontscharnaya 4-6, Metro

Taganskaya, finden wir die Außenstelle des Klosters. Sie wird dominiert von der Nikolai der Märtyrer

Kirche hinter der Jausa. Die auf dem Berg Schvivaya gorka 1595 errichtete Kirche gehört zu den ältes-

ten Moskaus. Archäologische Untersuchungen haben ergeben, dass sich an diesem Ort eine der frühes-

ten Siedlungen noch vor der Gründung Moskaus befand. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde der Hügel

außerhalb der Stadt von Handwerkern besiedelt, die feuergefährliche Gewerke ausübten – Schmiede

und Töpfer.

1936 wurde die Kirche geschlossen, eine Zerstörung konnte abgewendet werden, doch bis 1990 wurde

dort das Lager der Studios Diafilm untergebracht.

Die Filiale existierte seit 1879, als eine russische Wohltäterin dem Kloster ein kleines Anwesen in der

ul. Bolschaya Polyanka 38 schenkte. Mehrere Gebäude wurden dort errichtet, Wohnungen für die Mön-

che, ein Altersheim, ein Buchladen und natürlich eine Haus-

kirche. 1922 wurde die Filiale aufgelöst, ein Wohnheim für

Studenten der Bergakademie zog ein.

1975 wurde der Klosterfiliale die Verklärungskirche in

Peredelkino übergeben. 1991 zog die Filiale in das Moskauer

Zentrum um. Die Nikolai-Kirche wurde 1992 dem

Panteleimonow-Kloster zurückübereignet, Unterkünfte für

Mönche wurden gebaut sowie die Kirche aller Heiligen von

Athos. Die Vorschriften im Kloster sind streng und orientieren

sich an denen auf dem Heiligen Berg. Die Sonntagsgottes-

dienste werden nachts ab 22.30 Uhr gefeiert. Frauen ist der

Zutritt nur im Rock gestattet. Einzigartig für die russisch-

orthodoxen Kirchen – am Eingang weist ein Schild darauf hin, dass Betteln verboten ist.

Simone Hillmann

Kosmos-Moskau

Seit den Tagen, als Sputnik 1 als erster Satellit die Erde umkreiste und Juri Gagarin als erster Mensch in

den Weltraum flog, wurden diese Erfolge zu einem wichtigen Teil des Stolzes und des Nationalempfin-

dens der Russen. Wer der „kosmischen“ Route durch Moskau folgt, kann sich leicht davon überzeugen.

Das Hotel Kosmos

Das am Prospekt Mira und der Metrostation WDNCh gelegene Hotel ist das größte Russlands.

25 Stockwerke beherbergen 1 777 Zimmer. An sonnigen Tagen verwandelt sich die riesige Fassade in

einen gigantischen gleißenden Stern.

Kosmonautik-Museum

Auf der anderen Seite hinter der Metrostation befindet sich das Kosmonautik-Museum. Es wurde an-

lässlich des zwanzigsten Jahrestages des Gagarin-Flugs eröffnet. Mehr als 75 000 interessante Exponate

werden in den Fonds aufbewahrt. Zu ihnen gehören auch Geräte für die Vorbereitung der Kosmonauten,

ein Mondfahrzeug, Raumstationen sowie eine Kabine des Raumschiffes Buran.

Eine der bekanntesten Fußgängerzonen der Hauptstadt ist die Allee

der Kosmonauten, die zum Monument Bezwinger des Kosmos

führt. Das Denkmal stellt einen 107 Meter hohen Obelisk dar, der mit

Titanpaneelen verkleidet wurde. Er symbolisiert den Schweif, den

die Rakete beim Start hinterlässt. Die oberste Stufe ist geschmückt

mit arbeitenden Sowjetmenschen.

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Ausgabe 62 MosKultInfo 7

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Wohnhaus-Museum von S. P. Koroljow

Ein Stück weiter in der 1. Ostankinskaya ul. ist das zweigeschossige Wohnhaus des Akademikers

Koroljow zu sehen. Koroljow war ein begnadeter Konstrukteur und Manager. Er gilt als Pionier der

sowjetischen Raumfahrt. Seine Witwe stellte dem Museum originale Ausstellungsstücke zur Verfügung.

Das sind beispielsweise Konspekte des jungen Koroljow-Studenten, ein Notizbuch und andere persönli-

che Gegenstände.

Gagarin-Denkmal

Weithin sichtbar ist das hohe Kosmonautendenkmal, das sich auf dem Gagarin-Platz befindet. Es be-

steht aus Titan. Zu seinen Füßen steht ein Modell des Raumschiffs „Wostok“, mit dem der erste Mensch

in den Kosmos geflogen ist.

Wolkow-Denkmal

Dieses Denkmal für den Kosmonauten Wladislaw Wolkow in der Nähe der Metro Woykowskaya erin-

nert an die tragischen Ereignisse am 30. Juni 1971, als alle Besatzungsmitglieder der Sojus-11 während

des Landevorgangs ums Leben kamen.

Neben dem Institut für Militärmedizin in der Alleya Petrovsko-

Razumovskaya steht ein Denkmal für einen Hund – den ersten

Kosmonautenhund Laika. Der Körper einer Rakete geht in eine

Handfläche über, auf der sich Laika stolz erhebt. Auch ihr Schicksal

war tragisch – Laika starb nach fünf Stunden Flug an Überhitzung

und Stress.

Denkmal für den ersten Sputnik

Neben der oberirdischen Station der Metro Rizhskaya steht eine

Skulptur, die einen Arbeiter darstellt, der einen Sputnik in der

Hand hält.

Ein ähnliches Monument steht in Ismaylovo an der Kreuzung der

9. Parkovaya ul. und des Sirenevy Bulvar. Die Anwohner nennen

es liebevoll Kranich.

Das Moskauer Planetarium

In den Sälen des Planetariums, ul. Sadovaya-Kudrinskaya 5, Metro Barikadnaya, werden verschiedene

Programme demonstriert. Das interaktive Lunarium zeigt die Wirkung physikalischer Gesetze und Na-

turerscheinungen.

Daneben gibt es viele interessante Programme und Veranstaltungen, beispielsweise Konzerte wie am

15. April anlässlich des 55. Jubiläums des Gagarin-Fluges. Das Show-Orchester Mooncake und das

Planetarium zeigen auf der Kuppel des Großen Saales die Show „Kosmische Odyssee“.

Multimedia-Projekt Solaris

Im Zentrum Artplay wurde ein interessanter Raum mit vielen Installationen geschaffen, die dem Thema

Kosmos gewidmet sind. Das interaktive Programm lässt die Besucher sich nicht nur in den kosmischen

Weiten verlieren, sondern auch durch heiße Lava gehen oder hören, wie seine Stimme auf dem Mars

oder der Venus klingt.

Übrigens – es werden wieder neue Kosmonauten gesucht. Sechs bis acht zukünftige Kosmonauten wer-

den seit dem 14. März ausgesucht, um als erste mit dem neuen Raumschiff Föderation auf den Mond zu

fliegen.

Simone Hillmann

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Ausgabe 62 MosKultInfo 8

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Kosmismus in der russischen Kunst

Der Kosmismus entstand als eine Strömung in der russischen Philosophie in der zweiten Hälfte des

19. Jahrhunderts. Einer ihrer berühmtesten Vertreter war der Astrophysiker

Konstantin Ziolkowski, einer der Wegbereiter der russischen Raumfahrt. Die

Kosmisten träumten von einer Zukunft, in der Wissenschaft und Technik es

schaffen würden, alle Unzulänglichkeiten zu überwinden und auf ewig das

Böse auszurotten. Auch sollten die Vorfahren wieder lebendig werden, doch

wo sollten sie leben? Vielleicht auf dem Mond oder den nächsten Planeten?

Aus diesen Ideen erwuchs das gesamte russische Kosmosprogramm mit Ziolkowski an der Spitze.

Künstlerisch verewigte er seine Ideen in seinem „Album der kosmischen Reisen“.

Die Ideen der Philosophen waren nicht nur unter den Wissenschaftlern populär, sie waren auch den

Sowjetbürgern nah. Der einbalsamierte Lenin im Mausoleum war das beste Beispiel dafür … Und für

den Sieg des Lebens über den Tod wurde 1926 das Institut des Bluts geschaffen, in dem mit Verjüngung

und Verlängerung des Lebens experimentiert wurde.

Auch in der Kunst fand der Kosmismus seine Anhänger. Wladimir Tschekrygin schuf 1922 den dem

Kosmismus gewidmeten Zyklus „Wiederkehr“. Die russischen Avantgardisten wie etwa Kasimir

Malewitsch oder Aleksandr Rodschenko begeisterten sich ebenfalls für den Kosmos, allerdings sahen

sie ihn als Symbol einer wunderbaren Zukunft.

Russische kosmistische Künstler stellten in den USA aus, es formierte sich 1927 die Künstlergruppe

Amarawella, deren Hauptaugenmerk auf verschiedene Aspekte des Kosmos gerichtet war - im mensch-

lichen Antlitz, in der Landschaft und der Wiedergabe abstrakten Typen des Innenlebens. Sie schufen

eine künstlerische Modellierung des Kosmos als ein riesiges Musikinstrument, mit dem die Erde in Ein-

klang steht. Ebenso widmeten sie sich den Vorstellungen vom Leben auf fremden Planeten. Himmel

und Erde bilden darin eine Einheit und der Mensch fügt sich harmonisch darin ein. 1929 fand die letzte

Ausstellung statt, viele der Gruppenmitglieder wurden danach verhaftet.

Nach ihnen wandten sich Künstler erst wieder Ende der vierziger Jahre dem Kosmos zu, als dieses

Thema in der UdSSR eine große Rolle spielte. 1957 wurde der erste

Sputnik gestartet, 1961 flog Juri Gagarin ins Weltall. Das inspirierte die

Künstler.

Wieder interessant wurde der Kosmos in den 2000ern. So fotografierte

Iwan Michailow beispielsweise auf Spielplätzen vergessene Raketen,

die den Traum sowjetischer Kinder symbolisierten Kosmonaut zu wer-

den. Pawel Pepperstein machte die schwarzen Löcher zum Thema sei-

ner Zeichnungen, Ilja und Emilia Kabakow befassten sich mit der Serie

„Zentrum der kosmischen Energie“.

Und noch immer gibt es Künstler, die sich mit dem Weltall beschäftigen. Aleksandr Maranow themati-

siert in seinen Werken das Miteinander von Mensch und Kosmos. Seine Bilder hängen in vielen Gale-

rien der Welt.

Auch Kosmonauten sind unter den Künstlern. Alexej Leonow, der elfte sowjetische Kosmonaut, flog

1965 in den Kosmos. Er betrat als erster das offene Weltall. Zehn Jahre später flog

er im Rahmen des Sojus-Apollo-Programms erneut nach oben und begleitete die

erste Zusammenkopplung zweier Raumschiffe

aus unterschiedlichen Ländern. Leonow bekam

nicht nur als Kosmonaut Anerkennung, son-

dern auch als Künstler. Seiner Meinung nach

können nur die Augen und der Pinsel eines

Malers die Schönheit der Erde und des Welt-

raums sichtbar machen.

Damals dachten sie noch, dass die Eroberung

des Mondes oder des Planeten Mars in naher Zukunft stattfinden

würde. Niemand zweifelte daran, dass zu Beginn des 21. Jahrhunderts Menschen auch auf dem Mond

leben würden, vielleicht in solchen Häusern.

Simone Hillmann

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Ausgabe 62 MosKultInfo 9

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Die Zentrale Banja in Moskau

Nachdem die alte Zentrale Banja 1737 abgebrannt war und das Publikum von da an die Sandunowskie

Bani besuchte, unterstützte im 19. Jahrhundert der bedeutende Unternehmer Chludow das Projekt des

berühmten und teuersten Architekten Eibuschitz, an gleicher Stelle wieder eine Banja unter dem Namen

Kitaisker zu errichten.

Chludow, ein altgläubiger Textilunternehmer, war außerdem immer für eine Überraschung gut. Er

sammelte sein gesamtes Leben lang Werke russischer Maler, die er in seinem Anwesen an der Jause

gerne ausstellte und hochgestellten Persönlichkeiten zeigte. Außerdem war er ein großer Wohltäter und

baute nach dem frühen Tod seines Sohnes ein großes Mietshaus

für Waisen und Witwen. Chludow untersuchte die Einnahmesi-

tuation der Sanduny-Banja und verstand, dass man mit solch einer

Banja durchaus viel Geld verdienen kann. Er erwarb den Grund

und Boden zwischen der ul. Neglinnaya und der

ul. Roshdestvenka, das georgischen Zarensöhnen gehörte. Als

seinen Helfer verpflichtete er den später sehr bekannten Lew

Kekuschew.

Auf Wunsch des Bauherren sollte die Banja prunkvoll ausfallen –

und so baute Eibuschitz die Banja im eklektischen Stil, also in

einer Mischung verschiedener architektonischer Stile. Die Kom-

position der Fassade beispielsweise folgte klassischen russischen Traditionen, verbunden mit westeuro-

päischen barocken Details.

Die ersten Räume für das einfache Volk wurden am damaligen Kitaigorodsker projesd, heutiger

Teatralny projesd 3, str. 3, im Jahr 1881 eröff-

net. Eine Banja für die Adligen folgte. Und

danach wurden verschiedene Säle in den

Banjas (ein Bankettsaal, ein russischer, ein

finnischer, ein türkischer) mit Fresken und

Butzenscheiben für ein ausgewähltes Publikum

eingeweiht. Materialien waren z. B. ausge-

suchte Harthölzer und Blattgold. Die Banja

wurde komplettiert mit einem Masseur und

einem Arzt. In den prächtig ausgestatteten

Sälen mit weichen Sesseln konnte man sich bei

Erfrischungsgetränken gut erholen. Der Besuch der Banja kostete von 5 Kopeken in der einfachsten

Klasse bis zu 10 Rubel für eine Dreimannkabine. Oft war auch Leo Tolstoi hier, um sich zu waschen,

denn in seinem Anwesen in Chamowniki gab es keine Wasserleitung. Auf Initiative Chludows entstand

dort die erste mechanische Wäscherei Russlands. Während sich der Banjabesucher wusch, wurde seine

Kleidung gesäubert, getrocknet und gebügelt. Auf Vorschlag einer seiner Töchter wurden erstmals

überdachte Schwimmbecken angelegt.

Nach der Zeremonie in der Banja konnte man sich anderen Vergnügungen zuwenden – z. B. das Par-

fümgeschäft Emil Bodlo besuchen. Gewinn sollte nicht nur aus der Banja gezogen werden, deshalb gab

es dort auch ein kleines Hotel, einige Mietwohnungen, Geschäfte mit ausgesuchten Waren, Restaurants

und sogar ein Businesszentrum für geschäftliche Treffen. Selbst an die Kinder hatte Chludow gedacht.

Chludow vererbte sein Vermögen seinen Töchtern, die sein Unternehmen in seinem Sinne weiterführten

und ausbauten. 1917 verließen sie Russland in Richtung Frankreich. Aber was sollte man mit dem Fa-

milienschatz – drei goldenen und vierzig silbernen reich verzierten Gefäßen machen? Ausführen ließen

sie sich nicht. So versteckte man sie in der Banja. Sie wurden bis heute nicht gefunden.

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Ausgabe 62 MosKultInfo 10

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In der Sowjetzeit wurde die Banja in Zentrale Banja umbenannt und erst in den neunziger Jahren ge-

schlossen. Das Mietshaus

der Familie Chludow an der

Ecke der ul. Neglinnaya

bekam zwei zusätzliche

Etagen, dort befand sich der

Vorläufer des heutigen Mu-

seums Moskva.

1993 wurde ein großer Teil

der Einrichtung durch ein

Feuer zerstört. Nach der Restaurierung öffnete das Restaurant Serebrjanny vek

seine Türen. Die Banja wurde umgebaut, doch blieb einiges der Inneneinrich-

tung erhalten, ebenso einige Räumlichkeiten – das Foyer, ein Bankettsaal, das

mauretanische Zimmer, das Bassin sowie die marmorne Treppe nach einem

Projekt von Lew Kekuschew.

Simone Hillmann

Moskaus Fliedergarten

Auf der Basis einer Baumschule, die 1954 gegründet wurde und in der der sowjetische Biologe Leonid

Kolesnikow über dreihundert Fliedersorten züchtete, wurde 1975 der

Fliedergarten angelegt. Er bekam für seine Züchtungen sogar den

Stalinpreis. Kolesnikows Fliedersorten blühen in Washington auf

dem Kongressplatz und im königlichen Garten des Buckingham Pa-

lasts in London.

Der Fliedergarten befindet sich im Osten Moskau an der Gabelung

Sholkovskoye Chaussee/Sirenevy bulvar, der so heißt, weil damals

jeder Schüler seinen Fliederbusch pflanzte.

In den achtziger Jahren riss man einen großen Teil des Flieders heraus, um eine Fußgängerzone anzule-

gen. Er geriet dann in Vergessenheit, sollte sogar bebaut werden, was die Anwohner aber verhindern

konnten. Auf ihre Initiative geht auch die Rekonstruktion des Gartens zurück.

Nachdem der Park in den letzten Jahren etwas heruntergekommen wirkte, wurde er nun wieder in

Schuss gebracht – neu gepflastert, neue Laternen, Blumenbeete wurden angelegt und Bänke aufgestellt.

So ist der Fliedergarten eine kleine grüne Oase neben der lauten und mit Autos überfüllten

Sholkovskoye Chaussee und der Duft der Fliederblüten verbreitet sich im Mai über den gesamten

Bezirk.

Simone Hillmann

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Ostern in Moskau

Ostern zu feiern hat in Russland eine lange Tradition. Schon vor hunderten von Jahren wurde vor Ostern

für Bedürftige gesammelt und Osterbasare veranstaltet. Am Ostersonntag gingen Kinder und Erwachse-

ne zum Ball, Ausstellungen wurden organisiert, Theateraufführungen, in den Kirchen standen lange

Tische, an denen man gemeinsam aß.

Für die orthodoxen Russen beginnt die Osterfeier mit einem Gottesdienst in einer der Kirchen. Im Zent-

rum Moskaus stehen große Bildschirme, auf denen der feierliche Gottesdienst in der Christi Erlöser

Kirche übertragen wird. Danach setzt man sich an den Festtagstisch und besucht sich gegenseitig mit

einem Korb voller bemalter Eier.

Die wichtigsten Ereignisse kann man am 16. April, also am Ostersonntag auf dem Twerskoy und

Teatralnaya Platz erleben. Dort kann man die bedeutendsten Kirchen der Welt als Modell bewundern.

Das Osterfestival http://www.easterfestival.ru/info/press/news/1971/ ist in diesem Jahr dem 135. Ge-

burtstag Igor Strawinskijs gewidmet. Verschiedene Konzerte in der russischen Hauptstadt und anderen

Städten umfassen klassische, Chor- und Kammermusik, dargeboten von berühmten Orchestern und

Chören. Programm unter http://www.easterfestival.ru/info/2017/program/?Type=3

Nach Ostern feiern alle auf den hauptstädtischen Straßen, in Einkaufszentren und den Moskauer Parks,

wo das Festival Moskauer Frühling unter dem Motto „Auftritt A CAPELLA“, das vom 28. April bis

zum Tag des Sieges dauern wird, stattfindet. Infos unter https://acappella.moscow/.

Das Festival „Ostergeschenk“ läuft vom 12. bis zum 23. April. Überall im Zentrum und in den Parks

werden Glocken erklingen, gibt es Ausstellungen, Konzerte und Vorträge.

Glockenläuten an Ostern

Im vorrevolutionären Moskau gab es eine schöne Tradition – in der Woche nach Ostern konnte jeder

Bürger auf den Glockenturm steigen und die Glocken läuten. Der vollklingendste Ton kam von der gro-

ßen Glocke auf dem Glockenturm Iwan der Große im Kreml, sie erklang in der Osternacht als erste. Bei

guten Wetterbedingungen war sie in einer Entfernung bis zu dreißig Werst zu hören, also ungefähr bis

zur heutigen MKAD. Gegenwärtig ist die Glocke „Zar“, die 2003 im Kloster von Sergeyev Posad auf-

gehängt wurde und die 72 Tonnen wiegt, die größte in Russland.

Mit der Annahme des Christentums erschienen auch die ersten Glocken in Russland. Sie werden erst-

mals in einer Chronik im Jahr 988 erwähnt. Die Glocken sind das einzige „musikalische Instrument“ des

russisch-orthodoxen Gottesdienstes.

Simone Hillmann

Der Deutsche Lesekreis - Deutscher Lesekreis sucht neue Bücherwürmer!!

Wir treffen uns einmal im Monat und besprechen jeweils ein gemeinsam ausgewähltes Buch. Wir re-

cherchieren über den Autor, das Land, in dem das Geschehen spielt, und setzen uns intensiv inhaltlich

mit dem Werk auseinander.

Hier ein Überblick, womit wir uns bis zur Sommerpause beschäftigen.

1. Harper Lee „Geh und stelle einen Wächter“ im Vergleich zu „Wer die Nachtigall stört“.

2. Eve Harris „Die Hochzeit der Chani Kaufman“, Verknüpfungen zu Deborah Feldmann

3. Jurij Trifonov „Das Haus am Ufer“

4. Rafik Schami „Die dunkle Seite der Liebe“

5. Almudena Grandes „Ines und die Freude“

6. Frederick Backman „Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid“

Lust bekommen?

Kontakt : Gabi Katzer [email protected] Tel.8 495 433 2491

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Flexibel, professionell, anders

MASSGESCHNEIDERTE TOUREN AUF DEUTSCH IN MOSKAU UND ST. PETERSBURG

Wir planen individuell mit Ihnen. Alles kann - nichts muss: Stadtrund-

fahrt mit einem russischen Guide mit guten Deutschkenntnissen, Besich-

tigung des Kremls, der Rüstkammer, der Tretjakow-Gemäldegalerie

und des Leo-Tolstoi-Museums sowie des Sowjetischen Museums oder

des GULAG-Museums. Spaziergänge durch alte Moskauviertel lassen Sie

das „andere“ Moskau abseits von Hektik und Stress genauso erleben, wie

Ausflüge zu den Klöstern und Landgütern in der Moskauer Umgebung.

MOSKAU

Stadtrundfahrt

Sind Sie neu in Moskau oder möchten Ihrem Besuch besondere Eindrücke ver-

mitteln?

Der beste und schnellste Weg einen Überblick über die hektische Stadt mit ih-

ren vielen ruhigen Oasen zu gewinnen ist eine 3-4stündige Stadtrundfahrt mit

Ihrem oder unserem Auto. Die Stadtrundfahrt ist sowohl am Tag als auch durch

das abendliche beleuchtete Moskau möglich.

Tretjakow-Gemälde-Galerie

Eine der ersten und größten Nationalgalerien Russlands: Hier lernen Sie nicht nur die Kunst, sondern

auch die Geschichte kennen. Wir schlagen vor, die Galerie an zwei Tagen zu entdecken.

Am ersten Tag folgen wir in der Alten Tretjakow-Gemäldegalerie den Spuren der russischen Ikonen.

Am zweiten Tag tauchen wir in der Neuen Tretjakow-Gemäldegalerie in die Welt der russischen Avant-

garde ein. Die russische Ikonenmalerei und russische Avantgarde haben die internationale Kulturszene

besonders stark beeinflusst.

Malkurs in Fedoskino, in einem der drei Zentren der russischen Lackmalerei. Sie werden nicht glau-

ben, dass Sie es gemacht haben, so professionell sehen die mit mehreren Schichten lackierten und abge-

brannten Schatullen aus - ein besonderes Erlebnis für Erwachsene und Kinder.

Tagesausflug nach Swenigorod, in das Sawwino-Storoschewski-Kloster (15. Jahrhundert): der Weg

nach Swenigorod führt über die Uspenskoje-Rubljowskoje-Chaussee (durch Rubljowka, eine der am

dichtesten von Millionären bewohnten Gegend Moskaus), vorbei an der Residenz des russischen Präsi-

denten. Sie besuchen eine der drei ältesten Kirchen in der Moskauer Region. Sie wurde aus weißem

Stein gebaut und befindet sich in einer ruhigen Straße mit typischen einstöckigen Holzhäusern. Sie es-

sen zu Mittag im Refektorium und besteigen den Glockenturm.

ST. PETERSBURG

Die Stadt von Peter dem Großen fasziniert seit 300 Jahren jeden Besucher.

Wohnen Sie in Moskau, dann planen Sie an einem der Wochenenden eine

Fahrt nach St. Petersburg. Rufen Sie uns an und wir unterstützen Sie bei

der Vorbereitung Ihrer Reise.

Weitere Touren und Ausflüge auf Nachfrage.

Ihr Experte für Moskau & St. Petersburg

stage4russia +7 926 229 10 61 [email protected]

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Mein Moskau – Spaziergänge für Wahl-Moskauer und deren Gäste

Abseits der breiten Magistralen und allseits bekannten Sehenswürdigkeiten lädt das historische, typisch

russische Moskau ein, entdeckt und erkundet zu werden. In dieser lauten und hektischen Stadt gibt es

charmante, oftmals versteckte und gemütliche Ecken, meine kleinen Besonderheiten,

die ich Ihnen im Rahmen einer individuellen Exkursion (maximal 5 Personen) gern zeigen möchte.

Wenn Sie also denken, die meisten Sehenswürdigkeiten schon zu kennen und sich dennoch überraschen

lassen wollen oder Ihr Besuch aus der Heimat mehr als den Kreml von Moskau sehen will, dann rufen

Sie mich an bzw. schreiben mir per E-Mail.

Ihre speziellen Wünsche besprechen wir dann und finden einen geeigneten Termin.

Empfehlen würde ich einen Stadtspaziergang in einem der ursprünglichen Viertel, in welchem wir

die urbanen Seiten von Moskau kennenlernen; das wären z.B.

Samoskworetschie, Iwanowhügel, die ehemalige Deutsche Vorstadt an der Jausa mit dem Deutschen

Friedhof sowie die Viertel rund um die Metro Tschistye Prudy.

Für Interessenten an Architektur bieten sich thematische Spaziergänge durch die Gassen der ul.

Pretschistenka und Ostoschenka (Moskauer Architektur vom 17. bis zum 21. Jahrhundert) oder eine

Tour rund um den originellen Schuchowschen Radioturm in der Nähe der Metro Schabolowskaja

(Konstruktivismus) an.

Sie können auf einem Streifzug auch Moskau mit ganz anderen Augen sehen lernen -

mit den Augen von Ingenieuren – und die Spuren hervorragender hier tätiger Ingenieure entdecken.

Auf einer Fahrt auf dem neuen S-Bahn-Ring mit der „Schwalbe“ eröffnen sich

ungewöhnliche Perspektiven auf die Sehenswürdigkeiten, Parks und Industriegebiete der Stadt.

Ein besonderes Thema für Interessenten an russischer Religionsgeschichte ist der Besuch der Siedlung

Rogoschskij posjolok am 3.Ring, dem Hauptsitz der kirchlichen Altgläubigen.

Mit kleinen Schritten durch eine große Stadt gehen wir auf Entdeckungsreise durch Samoskworetschie

für Kinder im Alter zwischen 5 und 13 Jahren (mit Begleitung).

Als „Anstupser“ und Anregung zu verstehen sind Besuche von Kunst- und Handarbeitsmärkten wie

„Formula rukodelija“, „Ladja“ oder ein Bummel über den sowjetcharmanten Lebensmittelmarkt

Preobraschenskoje. Mit HandarbeiterInnen erkunde ich auch gern das Angebot in Stoff- und

Bastelläden, Verkaufslagern und –ausstellungen.

Bitte sprechen oder schreiben Sie mich an.

E-Mail: [email protected] oder

Telefon: +7 917 505 8862

Ich freue mich auf Sie, Simone Hillmann

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Ausgabe 62 MosKultInfo 15

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Gottesdienste und Veranstaltungen April 2017

02.04.. 11.15 Uhr Gottesdienst Deutsche Botschaft Moskau

16.04. 11.15 Uhr Gottesdienst am Ostersonntag mit anschl. Brunch im Foyer

der Deutschen Botschaft Moskau

30.04. 11.15 Uhr Gottesdienst

Gemeindeabend-Reihe zum 500. Reformationsjubiläum

25.04.2017 19.00 Uhr „Luther“ - der Film (2004)

mit einer kurzen Einführung in die Biographie Martins Luthers von

Pfarrerin Aljona Hofmann

Ort: Festsaal der Deutschen Botschaft Moskau

Diese Reihe wird im Mai und Juni fortgesetzt

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Unsere Gottesdienste finden, wenn nicht anders angegeben, im Botschaftssaal,

Mosfilmowskaja ul. 56, statt. Gleichzeitig ist Kindergottesdienst.

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St. Elisabeth Deutschsprachige Katholische Gemeinde Moskau

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Termine unter http://www.elisabethgemeinde-moskau.de/.

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Termine und Veranstaltungen

Ausstellungen und Festivals

Park der Geschichte Russlands

Wer sich näher mit der Entstehung und Entwicklung Russlands auseinandersetzen möchte, ist im Pavil-

lon 57 auf der WDNCh genau richtig. Drei Ausstellungen zeigen gegenwärtig von Dienstag bis Sonntag

die Geschichte Russlands bis 1945 – Die Epoche der Rurikiden, Die Epoche der Romanows und die

Geschichte von 1917 bis zum Ende des Großen Vaterländischen Krieges. Die vierte Exposition – die

Geschichte von 1945 bis zum Jahr 2000 – wird 2017 auf der WDNCh eröffnet.

Die Ausstellung veranschaulicht sehr ausdrucksvoll mit interaktiven Bildern, Mediabüchern und Filmen

sowie vielen Texten und auch auf Englisch (es gibt zusammenfassende Texte auf Englisch, die Filme

laufen mit englischen Untertiteln und einen Audioguide gibt es in englischer Sprache), wer welchen

Einfluss auf das Russische Reich hatte, welche Kriege geführt wurden, welche Feinde Russland hatte

usw. Interessant ist dabei, welches Geschichtsbild vermittelt wird – auch gerade deswegen, weil wir in

Deutschland solche propagandistischen Geschichtsshows seit siebzig Jahren nicht mehr kennen.

Weitere Informationen unter http://vdnh.ru/events/vystavki/obrazovatelno-vystavochnyy-kompleks-

rossiya-moya-istoriya-/.

Bedeutende Werke der byzantinischen Kunst des 12. bis 15. Jahrhunderts

In der Tretjakowgalerie, Lavrushinsky per. 10, sind bis zum 9. April byzantinische Ikonen und Hand-

schriften zu sehen.

Kunstausstellung

Bis zum 14. Mai findet in Garasch im Gorkipark die erste Triennale der russischen modernen Kunst

statt. Es werden Arbeiten von sechzig Künstlern gezeigt.

Tauwetter

Bis zum 11. Juni werden in der Neuen Tretjakow-Galerie, ul. Krymskiy

Wal 10, Werke aus der Tauwetterperiode ausgestellt.

Die Exposition hat sich das Ziel gestellt, nicht nur die Errungenschaften

der damaligen Zeit, sondern auch die Probleme und Konflikte dieser

Epoche aufzuzeigen.

Maler, Bildhauer und Regisseure widmen sich unterschiedlichen thema-

tischen Bereichen – Gespräch mit dem Vater, Die beste Stadt der Welt, Internationale Beziehungen,

Neuer Alltag, Auf zum Kommunismus und andere.

Tauwetterperiode – wann und was war das? Sie begann nach dem Tod Stalins 1953, als die ersten Am-

nestien der politischen Gefangenen stattfanden, und endete 1968, als sowjetische Panzer in die Tsche-

choslowakei einrollten – was die Illusion vom Aufbau des Sozialismus mit einem „menschlichen“ Ge-

sicht endgültig zerstörte. Die Tauwetterzeit wir assoziiert mit einer gerechten Politik und der Möglich-

keit, auch über schwierige Themen zu diskutieren. Der Personenkult um Stalin hatte ein Ende und

Chruschtschow suchte mit verschiedenen Vertretern der Gesellschaft das Gespräch. Der Mensch wurde

als Individuum gesehen, allerdings trotzdem im Rahmen des Kollektivs. Dies diente der Kunst als

Grundlage, sich schöpferisch und freier zu entwickeln.

Eine weitere Ausstellung, die dieser Periode gewidmet ist, läuft noch bis zum 12. April im Museum

Moskva, Zubovskiy Bulvar 2, Metro Park Kultury. Sie konzentriert sich eher auf den Alltag und die

Fotografie, in der Tretjakowka sind dagegen Kunstgegenstände ausgestellt.

Kremlmuseum

Am 3. März eröffnete im Museum des Kremls eine Ausstellung über den heiligen Ludwig, im Zentrum

derer die Schätze der gotischen Kunst des 13. Jahrhunderts stehen. In Moskau werden Werke aus dem

Louvre, dem Nationalen Museum des Mittelalters sowie Handschriften aus der Nationalen Bibliothek

Frankreichs gezeigt. Die Ausstellung dauert bis zum 4. Juni.

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Mit dem Gesicht der Zukunft gewandt

Bis zum 21. Mai findet im Puschkinmuseum eine Ausstellung zur europäischen Kunst zwischen 1945

und 1968 statt. Zu den ausgestellten Bildern gehören Werke von Gerhard Richter, Marc Chagall, Ale-

xander Denejka, Wadim Sidur und anderen. Vorher wurde die Exposition bereits in Brüssel und

Karlsruhe präsentiert.

Straßenbahnparade

Am 15. April werden anlässlich des 118. Geburtstages der Straßenbahn in Moskau alte und neue Stra-

ßenbahnwagen vorgeführt. Hauptsächlich auf dem Tschistoprudny Bulvar kann man zwischen 12 und

15 Uhr die 16 Bahnen, ein Fahrzeug für die Säuberung der Schienen sowie einen Reparaturwaggon

bewundern. Ausgestellt werden ebenfalls Oldtimer.

Handarbeits- und Handmade-Märkte

Schöpferische Atmosphäre

Die Handarbeits- und Bastelausstellung findet vom 30. März bis zum 2. April im Ausstellungszentrum

Tischinka, Tischinskaya ploschtschad 1, Metro Belorusskaya, statt.

Festival Feuervogel

Im Expozentrum Krasnaja Presnja, Metro Vystavotchnaya, ist vom 19. bis zum 23. April eine Verkaufs-

ausstellung dem russischen Volkskunsthandwerk gewidmet. Mehr als 600 Vertreter dieser Zunft werden

ihr Handwerk vorstellen und anbieten.

Patchworkfestival

Vom 21. bis zum 23. April findet in Moskau in der Danilowsky Event Hall, ul. Dubininskaya 71, str. 5

(hinter dem Danilowsky-Kloster) ein internationales Patchworkfestival statt. Ausstellungen und Work-

shops werden alle Patchworkerinnen begeistern. Infos unter http://quiltfest.ru/.

Lambada-Markt

Am 1. und 2. April in der Trjochgornaja manufaktura, ul. Rodschelskaya 15, str. 24 von 12 bis 22 Uhr,

Metro ul. 1905 goda

Dunjascha-Markt

Am 1. und 2. April im Artplay, ul. Nishnjaja Syromjatnitscheskaya 10, str. 2, Eingang 2A,

www.dunasha.ru

Sunshine Market

Am 15. und 16. April im Arma, SREDA, Nishnij Susalny pereulok 5, str. 4 von 12 bis 20 Uhr, Metro

Kurskaya

Happy Market

Am 22. und 23. April im Flacon, ul. Bolschaya Nowodmitrowskaya 36, von 12 bis 20 Uhr

«Artweekend»

Am 22. und 23. April im Artplay, ul. Nishnjaja Syromjatnitscheskaya 10, www.art-weekend.ru

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Musik, Theater, Ballett und Kino

Orgelkonzerte

Viele schöne Konzerte auf der Sauer-Orgel sind in der evangelisch-lutherischen Peter-und-Paul-Kirche,

Starosadskiy Gasse 7, zu hören. http://www.lutherancathedral.ru/главная/концерты/

Rostropowitsch-Festival

Das traditionelle Festival läuft bis zum 4. April im Konservatorium und ist dem neunzigsten Geburtstag

des Violoncellisten und Komponisten gewidmet. Karten unter https://www.ticketland.ru/koncertnye-

zaly/moskovskaya-konservatoriya/torzhestvennoe-otkrytie/.

Baby-Theater

Am 31. März wird das erste Festival der Theateraufführungen „Kukusja“ für die Allerkleinsten eröffnet.

In einem Programm werden die besten Stücke verschiedener Theater gesammelt. Zwei Tage kann man

in der Philharmonie-2, Olimpiyskaya derevnya 1, Metro Jugozapadnaya, gemeinsam mit Kindern ab

sechs Monate Theatererfahrung sammeln. Programm unter http://babylaboratoria.ru/kukusya.

Weitere Veranstaltungen

Veranstaltungen des Goetheinstituts Leninskij Prospekt 95a, Metro Prospekt Wernadskogo

Kamtschatka. Das Ende der Welt in den Augen von Wladimir Medwedew und Ulrike Ottinger

noch bis 09. April 2017 Ort: Galerie auf der Soljanka Moskau

Die Ausstellung „Kamtschatka“ zeigt Fotografien von Wladimir Medwedew sowie den Film

„Chamissos Schatten“ von Ulrike Ottinger. Während sich Medwedew für weite, verlassene Orte interes-

siert – Vulkane, Lava-Flüsse, Wasserfälle und Seen, schwarze Asche, mit Moos bedeckte Krater, tote

Wälder – stehen für die deutsche Künstlerin und Filmemacherin Ulrike Ottinger die Bewohner Kamt-

schatkas im Vordergrund: Sie zerlegen Walfleisch, jagen Hirsche, tanzen rituelle Tänze. Ottingers Wer-

ke sind filmische Erkundungen: Bildmächtig, voller Neugierde zeigen sie das Fremde im Vertrauten und

ermöglichen Begegnungen mit dem noch Unbekannten.

Soljanka 1/2, Geb. 2, Eintritt von der ul. Zabelina, Metro: Kitaj-Gorod

https://www.goethe.de/ins/ru/de/ver.cfm?fuseaction=events.detail&event_id=20937621

Filmklub im Goethe-Institut

Vergiss mein nicht, 2011/12

13. April 2017, 19 Uhr Regie: David Sieveking

Ort: Goethe-Institut

Gretel, die Mutter des Filmemachers David Sieveking, ist an Demenz erkrankt. Um seinen Vater zu

entlasten, kümmert sich der Sohn für einige Wochen allein um die alte Dame und arbeitet gleichzeitig

an einem Film über sie und ihre Geschichte. Ein Tabubruch? Darf man die intime Nähe innerhalb der

Familie, die dem Projekt zugestimmt hat, mit der Kamera öffentlich machen? „Vergiss mein nicht“ gibt

auf diese Frage eine klare Antwort: Man darf, wenn man das Projekt mit der Haltung von David Sieve-

king angeht: frei von jedwedem Voyeurismus, doch mit tiefer Zuneigung, zärtlich und voller Respekt.

„Aus der Tragödie meiner Mutter ist kein Krankheits-, sondern ein Liebesfilm entstanden, der mit me-

lancholischer Heiterkeit erfüllt ist.“ (David Sieveking). Es gibt wie immer Piroschki und Wein!

Kinosaal im Goethe-Institut, Leninksij Prospekt 95a

Eintritt frei, Anmeldung erwünscht unter https://goethemsk.timepad.ru/event/449715

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500 Jahre deutsche Reformation. 30 Jahre russische Perestrojka

14. April 2017, 19 Uhr Ort: Moskauer Tschaikowski-Konservatorium

Warum wurde der protestantische Choral, der vor rund 500 Jahren entstand, für russische Komponisten

während der Perestrojka-Zeit so wichtig? Wie lassen sich die Unterschiede im künstlerischen Streben

russischer und deutscher Komponisten derselben Zeit erklären? Einen Versuch, diese Fragen zu beant-

worten, unternehmen Musikwissenschaftler und Experten in Vorträgen und Podiumsgesprächen. Beim

Abschlusskonzert spielt das renommierte „Studio für neue Musik“ Werke von zeitgenössischen deut-

schen und russischen Komponisten, die in ihren Kompositionen Elemente des protestantischen Chorals

oder das berühmte Motiv-Monogramm BACH verwendet haben.

Moskauer Tschaikowski-Konservatorium, Rachmaninow-Saal, Bolschaja Nikitskaja 11, Metro:

Ochotnyj Rjad, Arbatskaja, Twerskaja

MEHR: https://www.goethe.de/ins/ru/de/ver.cfm?fuseaction=events.detail&event_id=20936975

Demokratija

16. April, 19 Uhr Ort: RAMT – Russisches Akademisches Jugendtheater (RAMT), Teatralnaja Pl. 2, Metro: Teatralnaja

Seit Oktober 2016 ist im Russischen Akademischen Jugendtheater das Stück "Demokratie" zu sehen.

Angesiedelt im Deutschland der 1970er-Jahre, steht das Schicksal des damaligen Bundeskanzlers Willi

Brandt im Mittelpunkt der Handlung: ein Mensch an der Grenze zwischen zwei Welten, die durch den

Eisernen Vorhang getrennt sind. «DEMOkratie» ist eine Mischung aus Krimi, psychologischem Drama

und Dokumentarchronik, ein Labyrinth politisch-persönlicher Verstrickungen

MEHR: https://www.goethe.de/ins/ru/de/sta/mos/ver.cfm?fuseaction=events.detail&event_id=20930104

Brechtlesungen im TEATR.DOC

16. April 2017, 20 Uhr Ort: Teatr.doc, Malyj Kasyonnyj Pereulok 12, Metro: Kurskaja

Bertolt Brecht war ein Vordenker des zeitgenössischen Dokumentar- und politischen

Theaters. Die „Brecht-Lesungen“ im Theater.doc sind ein neuer Versuch, Brechts

Werke und die seiner Mitstreiter Erwin Piscator und Sergej Tretjakow mit Hilfe der

Theaterexperten und Künstler der "Brechtband" zu erforschen.

MEHR http://www.teatrdoc.ru/proj.php?id=16

Architektur und Freiheit

19.-21. April 2017 Ort: Artplay, Design Zentrum, Nizhnyaya Siromjatnitscheskaya ul. 10; Metro: Kurskaya

In einer Reihe von Vorträgen und Podiumsdiskussionen wird Architektur und Stadtplanung im Span-

nungsfeld zwischen politischer Repräsentation und Stadtaneignung von unten reflektiert. Im Mittelpunkt

des ersten Teils vom 19. bis 21. April steht das Thema „Architektur und Macht“. Vortragende sind unter

anderem Christopher Gohl, Vladimir Paperny und Martha Thorne, Direktorin des renommierten

Pritzker-Preis-Komitees.

https://www.goethe.de/ins/ru/de/ver.cfm?fuseaction=events.detail&event_id=20936988

Eugen Ruge liest aus seinem Buch „In Zeiten des abnehmenden Lichts“

21. April 2017, 19 Uhr Ort: Elektrotheater Stanislawski Moskau, Uliza Tverskaya 23, Metro: Tverskaya

Der Roman von Eugen Ruge „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ spiegelt die Geschichte der DDR

anhand des Schicksals von vier Generationen wider: von den Großeltern, die überzeugte Kommunisten

sind, über den Vater, den die Haftzeit in sowjetischen Arbeitslagern zwar ernüchtert, der dem demokra-

tischen Sozialismus aber dennoch treu bleibt, und seinen Sohn, der in den Westen flieht, weil Freiheit

und Sozialismus für ihn unvereinbare Gegensätze sind, bis hin zum Urenkel, der die DDR nur noch als

eine merkwürdige Kindheitserinnerung im Gedächtnis bewahrt. Der Roman wurde 2011 mit dem Deut-

schen Buchpreis ausgezeichnet. Die Verfilmung des Romans wurde im Februar bei der Berlinale vorge-

stellt. https://www.goethe.de/ins/ru/de/ver.cfm?fuseaction=events.detail&event_id=20936978

Weitere Veranstaltungen unter https://www.goethe.de/ins/ru/de/sta/mos/ver.cfm.

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Deutsches Historisches Institut Moskau

Voroncovskaja ulica 8/7, Metro Taganskaja

http://www.dhi-moskau.org/de/veranstaltungen.html

Deutsch-Russisches Haus

Malaja Pirogowskaja 5, Metro Frunsenskaja

Veranstaltungen des Deutsch-Russischen Hauses finden Sie unter www.drh-moskau.ru.

Stadtnachrichten Lenin-Mausoleum

Das Mausoleum bleibt bis zum 16. April für den Besucherverkehr geschlossen.

Touristenkassen

An allen Metrostationen der braunen Ringlinie werden zum Sommer Kassen für ausländische Touristen

eingerichtet, an denen auch Englisch gesprochen wird. Freiwillige werden Auskunft geben über schnelle

und bequeme Transportmöglichkeiten zu Ausflugszielen.

Sommer-Freisitze

In einigen Ecken liegt noch Schnee, doch schon werden die Freisitze aufgebaut, in diesem Jahr 2 162,

doppelt so viele wie 2013.

Private Anzeigen Klavier abzugeben; schlichtes, dunkelbraunes „Rönisch“. Alter unbekannt, wir haben es bereits ge-

braucht gekauft. Zur „Selbstabholung“.

Bei Interesse bitte melden unter: +7 903 772 25 03.

Alle anderen Anzeigen finden Sie unter

http://moskultinfo.wordpress.com/category/service/