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Ausgabe 34 MosKultInfo 1 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ausgabe 34 1. Oktober 2014 Honigmarkt in Kolomenskoje

Ausgabe 34 1. Oktober 2014 - MosKultInfo · 2014. 10. 1. · Ausgabe 34 MosKultInfo 2 ----- Die nächste Ausgabe erscheint am Samstag, 1. November 2014. Wir weisen ausdrücklich darauf

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Page 1: Ausgabe 34 1. Oktober 2014 - MosKultInfo · 2014. 10. 1. · Ausgabe 34 MosKultInfo 2 ----- Die nächste Ausgabe erscheint am Samstag, 1. November 2014. Wir weisen ausdrücklich darauf

Ausgabe 34 MosKultInfo 1 -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Ausgabe 34 1. Oktober 2014

Honigmarkt in Kolomenskoje

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Ausgabe 34 MosKultInfo 2 ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die nächste Ausgabe erscheint am Samstag, 1. November 2014.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir nur Beiträge, die bis zum Redaktionsschluss -

Mittwoch, 22. Oktober 2014 - eintreffen, berücksichtigen können. Wir können nicht dafür garantieren, dass alle Einsendungen veröffentlicht werden. Inhaltlich muss ein

Beitrag nicht unbedingt der Meinung des Herausgebers entsprechen. Anzeigen und Texte bitte nur in druckfertiger Form, in deutscher Sprache

und als Worddokument per E-Mail an [email protected].

Redaktion

Dr. Simone Hillmann Tel. +7 917 505 8862

E-Mail-Adresse: [email protected]

Neuer Blog

http://www.moskultinfo.wordpress.com Bitte tragen Sie sich als Follower ein, um aktuelle Tipps und Hinweise zu bekommen. Simone Hillmann

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Ausgabe 34 MosKultInfo 3 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Swanetien Vor einigen Jahren hat uns Georgien schwer beeindruckt, deshalb wollten wir unbedingt wieder in die-ses Land reisen. Diesmal war unser Hauptziel Swanetien, das Land der Wehrtürme. Diese Türme sind die Überreste einer einzigartigen Verteidigungsstruktur des frühen Mittelalters und prägen den Anblick vieler Orte. Wir flogen aus Moskau nach Kutaissi, der Hauptstadt Imeretiens und zweitgrößten Stadt Georgiens. Zu beiden Seiten des Rioni-Flusses leben dort circa 200 000 Menschen. Die gemütliche Stadt hat einiges zu bieten. Auf dem Hügel Ukamerioni steht die mehr als tausend Jahre alte Bagrati-Kirche. Sie wurde Ende des 17. Jahrhunderts von den Osmanen verwüstet und gesprengt, so dass Kuppel und Decken einstürzten. Erst vor kurzem wurde die Kirche res-tauriert und prägt nun das Stadtbild. Gleich daneben befinden sich Reste der alten Festung. Das Zentrum ist auf der anderen Seite des Flusses ge-legen, über den einige Brücken führen. Außerdem fährt eine charmante Seilbahn von der Weißen Brücke über den Rioni bis hinauf in den Ver-gnügungspark mit einem netten Restaurant. Imposant wirken die beiden großen Theatergebäude im Zentrum. Hinter der Brossestraße erstreckt sich bis zum Fluss das ehemalige jüdische Viertel, zwei Synago-gen zeugen noch heute davon. Ebenfalls im Zentrum befin-det sich der Markt. Er beeindruckt mit seiner Fülle an Früch-ten, vor allem Tomaten, Gurken und Melonen. Interessant anzusehen ist das neue Parlamentsgebäude am Stadtrand. Unweit von Kutaisi erreicht man zwei Klöster. Gelati ist eine Anlage, die von der Gottesmutterkirche

dominiert wird. Auch eine Akademie, die 1106 vom georgischen Kö-nig Dawid dem Erbauer gegründet wurde, gehört dazu. Dawid liegt unter dem Südtor begraben. Das Kloster Mozameta wurde im achten Jahrhundert hoch über dem Rionital gegründet. Es ist den Brüdern Konstantin und Dawid geweiht, deren Reliquien dort aufbewahrt wer-den. Die beiden hatten sich im achten Jahrhundert gegen die Herr-schaft Murwands des Tauben aufgelehnt, er ließ sie zu Tode foltern

und in den Fluss werfen. Sowohl die Bagrati-Kirche als auch Mozameta und Gelati gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Von Kutaisi aus ging es weiter mit der Marschrutka in Richtung Kaukasus, durch zahlreiche Dörfer vorbei an Häusern mit den typischen geschwungenen Treppen, durch die Berge auf Straßen, die von Kühen und Schweinen bevölkert waren, bis nach Mestia, der swanetischen Hauptstadt. Wir kamen spät an und die Stadt begrüßte uns mit vielen erleuchtenten Wehrtürmen. Der erste Morgen erwartete uns mit strahlendem Sonnenschein, bimmelnden Kuhglocken und einem tollen Frühstück (ich hatte erst am

Abend wieder Hunger). Den ganzen Tag verbrachten wir in und um Mes-tia. Wir besuchten das Michail Cherigiani Museum. Cherigiani war ein Ausnahmebergsteiger, der viel für die Entwicklung des Alpinismus in der Sowjetunion getan hat. Danach liefen wir weiter zu einem Museum, das zeigte, wie die Swanen noch bis in die Sechziger Jahre hinein lebten. Das swanische Wohnhaus wird Matschubi genannt. Im Erdgeschoss lebten in einem großen Raum Schweine, Hammel und Kühe zusammen mit bis zu dreißig Menschen,

für uns unvorstellbar. In der ersten Etage wurde Heu gelagert. An das Haus wurde oft ein Wehrturm mit mehreren Etagen angebaut, auf die man sich bei feindlicher Bedrohung oder auch bei Naturkatastrophen zurückziehen konnte. Um noch mehr Touristen anzuziehen, wird inzwischen einiges getan. Viele Gästehäuser laden recht preiswert zum Übernachten (auch im Zelt) und Essen ein. Und das Essen ist Spitze! Georgisch, reich-haltig und sehr lecker!

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Ausgabe 34 MosKultInfo 4 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Es gibt mehrere kleine Läden, in denen man sich außerdem mit dem Nötigsten versorgen kann. Von hier aus kann man zu mehreren Wanderungen oder Trekkingtouren aufbrechen und im Winter neuerdings sogar Ski fahren.

Fast fünfzig Kilometer entfernt liegt Uschguli, ein kleines Dorf auf einer Höhe von über 2000 Metern, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die vier Ortsteile sind zum Teil noch bewohnt. Inzwischen hat auch hier ein wenig Tourismus Einzug gehalten. Ein paar Gästehäuser gibt es und ein kleines Restaurant. Museen präsentieren die Wohnhäuser der Swanen. Auf einem Hügel steht eine Kirche aus dem zehnten bis zwölften Jahr-hundert, innen sind noch Fresken mit biblischen Szenen erhalten. Die Na-tur ringsherum ist atemberaubend. Auch von hier aus kann man gut lau-

fen, bis zum Gletscher und weiter, oder man legt sich einfach ins Gras, liest und badet im kalten Ge-birgsfluss. Noch ist alles sehr authentisch, da keine ausgebaute Straße in das Bergdorf führt. Ein schöner Ausgangspunkt für Touren aller Art ist der kleine Ortsteil Maseri, der zum Verband Becho gehört und circa 20 km von Mestia entfernt liegt. Auf 1620 Metern Höhe bieten Gästehäuser und das Grand Hotel Uschba ihren Service an. Von hier aus wanderten wir über Umwege zum verlassenen Dorf Guli. Dabei machten wir mal schnell auf der sehr steilen Strecke fast 1000 Höhenmeter. Doch ohne schweren Rucksack war das viel besser als sonst zu bewältigen. Ganz oben trafen wir auf eine Hütte der Waldarbeiter, in der sich eine Ärztin aus Tiflis erholte. Sie bewirtete uns mit Airan, Kartoffeln, Gurken und frischem, selbstgemachten Käse. Die Gipfel im swanischen Kaukasus sind durchschnittlich 4000 Meter hoch. Die nächste Tour führte uns richtig in die Berge zum Gletscher der Uschba, einer der höchsten und der am schwersten zu er-klimmende Gipfel des Kaukasus. Viele Bergsteiger ließen hier ihr Leben. Die Eismassen faszinierten uns, solche intakten Gletscher findet man in Europa nicht mehr. Riesige Eis-schollen hängen über dem leider verschütteten Gletschertor, aus dem das Wasser strömt. Tagsüber taut es, pausenlos fallen kleine und grö-ßere Steine von den Kanten herunter. Als wir dort Pause machten, rumpelten garagengroße Eisblöcke an den Seiten herunter. Sehr beein-druckend! Unterwegs waren vier Wasserfälle zu besichtigen, bis dorthin kann man auch mit Kindern gehen, weiter oben wird es zu gefährlich, die Flussüberquerung ist für Kinder eher nicht zu empfehlen. Gewaltige Wassermassen stürzen dort hinunter. Und - überall wachsen Himbee-ren, Walderdbeeren und Brombeeren. Eine dritte Wanderung machten wir zum Mazeri-See. Die Strecke führte komplett durch den Wald. Der Weg wird wohl nicht so häufig begangen, deshalb war er oft zugewuchert. Ganz oben erfreuten uns herrliche Wiesen mit leuchtenden Krokussen und leckeren Heidelbeeren. Der See entpuppte sich als eine kleine Pfütze. Dafür stand unweit, also auf 2600 Metern, eine kleine alte Kirche, die auch offen war. Von dort hatten wir eine tolle Aussicht auf die Berge ringsherum und die von allen Seiten aufzie-henden Gewitter. Faszinierend, wie schnell sich das Wetter in den Bergen ändern kann. Um wieder nach Kutaissi zu gelangen, mussten wir einen Reisetag einlegen, denn ein öffentliches Ver-kehrsmittel, das durchgängig von Maseri bis Kutaisi fahren würde, gab es nicht. Doch mit etwas Glück und hilfsbereiten Georgiern bewältigten wir den Weg. Überhaupt kann man in jede Ecke des Landes unkompliziert und preiswert entweder mit derm Marschrutka oder einem Taxi fahren. Souvenirs zum Mitbringen sind swanisches Salz, eine Swanenkappe und Chacha, Wodka aus Weintrauben. Swanetien ist ein tolles Fleckchen Erde mit einer großartigen Landschaft und interessanten Sehenswür-digkeiten und unbedingt für eine Reise zu empfehlen! Simone Hillmann

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Ausgabe 34 MosKultInfo 5 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Moskaus Plätze

Der Rote Platz Er ist der Hauptplatz Moskaus und ganz Russlands. Nach dem großen Brand 1493 befahl Iwan III. das Territorium vor dem Kreml zu säubern. Dort sollte nichts mehr Feuer fangen können. So entstand der große freie Platz. Später wurden Handelsreihen errichtet, von denen einzig das GUM übergeblieben ist und seine angestammte Funktion erfüllt. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde an den Kremlmauern

ein 36 Meter breiter Graben ausgehoben. Daher kommt auch der zweite Name der Wasilij Blashennow Kathedrale - Maria-Schutz-und-Fürbitte-Kirche am Graben. Das Wasser spendete der Neglin-kafluss. So war der Kreml von drei Seiten durch ein Wasserhin-dernis geschützt - durch den Graben, die Neglinka und die Mosk-wa. 1815 wurde der Gräben zugeschüttet. Die Historiker streiten noch darüber, ob es auf dem Roten Platz wirklich Hinrichtungen gab. Die einen meinen, auf dem Lobnoje

Mesto wurden nur die Befehle des Zaren verlesen, die anderen denken, dass es durchaus Vollstreckun-gen der Todesstrafe dort gab. Bis 1930 fuhr die Straßenbahn über den Roten Platz. Danach wurde der Platz in einen Ort für Feierlich-keiten und Paraden verwandelt. Jetzt werden sogar Konzerte aufgeführt und niemanden stören dabei weder das Leninmausoleum noch die Gräber an der Kremlmauer. Der Manegenplatz Anstelle des Manegenplatzes, Metro Ochotnyj Rjad, befand sich im 16. Jahrhundert ein Frauenkloster mit einem Friedhof, der im 18. Jahrhundert liquidiert wurde. Später wurde hier mit Vögeln und Tieren gehandelt. 1798, nachdem ein Teil der Buden weggerissen wurde, wurde der Mojssejew-Platz eröffnet. Die heutige Struktur des Platzes geht auf die dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück. Bis 1990 hieß er Platz des 50. Jubiläums der Oktoberrevolution. Jetzt trägt er wieder seinen ursprünglichen Na-men, der mit der Manege für die Parade der Pferdetruppen verbunden war und zum 5. Jahrestag des Sieges über Napoleon eingeweiht wurde. Die Fassade ist im russischen Empire gestaltet. Leider hat das Gebäude unter einem Feuer im Jahr 2004 sehr gelitten, wurde aber wieder aufgebaut. Die Manege be-herbergt heute ein großer Ausstellungssaal. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Flüsschen Neglinka, dessen Ufer im heutigen Alexandergarten lagen, unterirdisch in Röhren umgeleitet (Diese Röhren geben dem Trubnaja Platz ihren Namen.) Der heutige Platz erscheint etwas künstlich, erst recht, seitdem Ende des zwanzigsten Jahrhunderts das unterirdische Kaufhaus Ochotnyj Rjad gebaut wurde. Bei Ausgrabungen wurde eine alte Brücke gefun-den, die man im Archäologischen Museum am Rand des Platzes unter dem Hotel Moskwa sehen kann. Der Theaterplatz und der Platz der Revolution Der Theaterplatz erhielt seinen Namen nach dem Bau des Bolschoi Theaters. Lange Zeit war das Terri-torium nur wenig bebaut, wiederum war das Flüsschen Neglinka schuld da-ran, dass sich ein Platz bildete. Der Platz macht seinem Namen alle Ehre. Neben dem Bolschoi befinden sich dort das Malyj, das Kleine Theater und das Russische Akademische Jugendtheater. Die zweitgrößte Moskauer Passage, das ZUM gegenüber dem Bolschoj Theater gehörte der Genossenschaft Muir & Mirrielees, die in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts ein Gebäude auf dem Theaterplatz für ein Ge-schäft kaufte. 1908 wurde nach Projekten des Architekten Roman Klein ein neues Gebäude im Stil der europäischen Gotik mit Jugendstilelementen errichtet. Muir & Mirrielees war ein großes Kaufhaus, in dem vor allem Galanteriewaren verkauft wurden. Hier verabredete man sich gern, es gab ein Restaurant, ein Café und die einzigen Personenfahrstühle Moskaus. Das Warenhaus geriet also nicht nur zu einem Handels- und Businesszentrum, sondern auch zu einem gesellschaftlichen und kulturellen Treffpunkt.

Gegenüber auf dem Platz der Revolution steht das Karl-Marx-Denkmal, auch nicht zufällig, denn früher verlief dort der Karl-Marx-Prospekt. An einer Seite besticht das Hotel Metropol, an dessen Bau und Ausgestal-tung im Jugendstil viele bedeutende Architekten, Ingenieure und Künst-ler beteiligt waren. Nach der Revolution residierte hier das „Zweite

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Ausgabe 34 MosKultInfo 6 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Haus der Sowjets“, die Bolschewiki arbeiteten nicht nur im Hotel, sondern lebten dort in ihren Woh-nungen. Im großen Restaurant wurden Versammlungen durchgeführt. Später entstanden in den Suiten Kommunalwohnungen, die letzten noch bis in die 60er Jahre hinein. Inzwischen übernachteten berühm-te Leute im Hotel - Marlene Dietrich, Arnold Schwarzenegger und natürlich viele Staatsoberhäupter. Gegenwärtig bietet das Hotel 362 Zimmer, 72 gehören zur Kategorie Lux, einen Konferenzsaal für 300 Menschen sowie 10 Banketträume. Auf der gegenüberliegenden Seite wartet das Hotel Moskwa auf seine Eröffnung. Nach dem Projekt von Schtschusew und anderen wurde es in den dreißiger Jahren als eins der ersten Hotels in der sowjetischen Hauptstadt errichtet. Geplant als konstruktivistisches Gebäude formierte Schtschusew, als sich der Kon-struktivismus zu einem Auslaufmodell entwickelte, eine neoklassizistische Fassade. Der Legende nach geht die asymmetrische Gestaltung auf folgende Geschichte zurück: Schtschusew legte Stalin auf einem Blatt zwei Varianten der Fassadengestaltung vor, eine etwas strengere und eine mit ein paar mehr Ver-zierungen. Stalin setzte seine Unterschrift genau in die Mitte. Und niemand traute sich zu fragen, welche Variante er denn bevorzugt. So finden sich eben beide Vorschläge in der Fassade wieder. 2004 wurde es abgerissen. Inzwischen wurde das Hotel wieder aufgebaut. Ljubjanskij Platz Diese Bezeichnung ist schon sehr alt. Wahrscheinlich nannten Übersiedler aus Nowgorod diesen Platz so in Erinnerung an die alte Straße Lubjanizy in ihrer Heimatstadt. Früher stand hier ein Springbrunnen, aus dem sich die Moskauer mit Wasser versorgten. Das Wasser gelangte dorthin aus der Mytischinsker Wasserleitung, ein Teil davon ist im Moskauer Norden in der Nähe der WDNCh noch vorhanden, das Rostokinskij Aquädukt. Natürlich kommt einem das nicht als erstes in den Sinn, wenn man Lubjanka hört. Viel berühmter und berüchtigter ist das Gebäude des Geheimdienstes, früher des KGB, heute FSB. Vor dem Gebäude erhob sich bis 1991 das Denkmal für Felix Dzerzinskij, Bildhauer war Wutschetitsch, er hat auch den Mama-jew Kurgan in Wolgograd und das Sowjetische Ehrenmal im Berliner Treptower Park gestaltet. Heute findet man das Dzerzinskij- Monument im Park Museon. Alter und Neuer Platz Diese beiden Plätze sind miteinander verbunden und gehen ineinander über. Die Grenze verläuft an der Kreuzung der Iljinkastraße. Viele der angrenzenden Gebäude gehören zur Administration des russischen Präsidenten oder zu Ministerien. Die gesamte ungerade Seite des Neuen Platzes nimmt das Polytechni-sche Museum ein. Slawjanskaja und Warwarskaja Platz Diese beiden Plätze sind die Nachfolger des Nogin-Platzes. Die östliche Seite ist heute der Slawjanskaja Platz. Dort steht das Denkmal für Kirill und Methodi. Der Warwarskaja Platz ist mehr als Warwarskaja Tor bekannt, einem Tor in der alten Stadtmauer. Der Weg dadurch heißt jetzt ul. Warwarka. Es gab auch das Iljinka und das Nikitsker Tor, wo jetzt die Straßen Iljinka und Nikitskaja verlaufen. Die Mauer zog sich am Neuen und Alten Platz sowie dem Kitaigorodskij projesd entlang, leider wurde 1934fast die gesamte Mauer abgetragen. Börsenplatz Dieser Platz, der vorher nach einem Kaufmann benannt war, dessen Fabrik sich dort befand, erhielt sei-nen heutigen Namen Ende des 19. Jahrhunderts. Hier auf der ul. Iljinka wurde die erste Moskauer Börse eröffnet. Deren Gebäude wurde 1875 ge-baut. Der Platz dafür wurde wahrscheinlich nicht zufällig ausgewählt. Die Iljinka begann am Spasskij Turm, sie entwickelte sich zu einer Handels-straße. Seit dem 14. Jahrhundert ließen sich dort Kaufleute nieder. Das bestimmte den Charakter dieser Straße und des Börsenplatzes, wo sich viele Banken ansiedelten. Heute stehen dort die zwei Gebäude der Han-delskammer Russlands. Eins davon ist das ehemalige Börsengebäude.

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Ausgabe 34 MosKultInfo 7 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Bolotnaja Platz Im 18. Jahrhundert hieß dieser Platz Zarenwiese, Zarskij lug, denn hier spazierte nach den Krönungsfeiern die Zarin Jekaterina I., auch die Bezeichnung der Fußgängerbrü-cke über den Kanal geht darauf zurück, sie heißt Luschkow Most, Wiesenbrücke. Sie wurde 1994 freigegeben und gehört zum Ensemble der Tretjakow Galerie, weswegen sie auch Tretjakow-Brücke genannt wird, ein weiterer inoffizieller Name ist Kussbrü-cke. Links und rechts davon erheben sich Springbrunnen. Fast fühlt man sich wie in Venedig, denn von hier aus starten Rundfahrten um die Insel, während derer man das Moskauer Stadtzentrum vom Wasser aus betrachten kann. Inzwischen ist diese Brücke ein beliebter Treffpunkt für Frischvermählte und –verliebte, seit 2007 stehen dort zahl-reiche Bäumchen, an die man sein Schloss der ewigen Liebe ketten kann. Streitet man sich doch einmal – auch dann kann man hierher auf die Bank der Versöhnung kom-men und sich wieder vertragen. Der Bolotnaja Platz bekam seinen jetzigen Namen durch den Ort, an dem er sich befindet. Nach dem Bau des Wasserumleitungskanals wurden weite Teile während der Hochwasser überflutet und es bildete sich ein Sumpf-Boloto. Der Platz ging in die Geschichte ein als Hinrichtungsort für Verbrecher, bei-spielsweise Stepan Rasin und Jemeljan Pugatschow wurden hier geköpft. Auf dem Platz wurde ein kleiner Park angelegt, am Rand gegenüber der Brücke steht das Repin Denk-mal. An der östlichen Seite wurde 2001 ein Denkmal eingeweiht, dass den Kindern dieser Welt gewidmet ist, eine Allegorie des Kampfes gegen das Böse und die Laster. Oft finden die Demonstrationen der russischen Oppositionellen auf dem Platz statt. Abends, besonders an den Wochenenden, entwickelt sich der Platz zu einer Kultstätte. Dort treffen sich verschiedenste Gruppierungen, auch Trommler und Feuerkünstler. Kalugaer Platz Früher hieß er Oktoberplatz, wie die Metrostation unter ihm. 1983 wurde das Lenindenkmal aufgestellt. Die Kommunistische Partei führt ihre Meetings gerne dort durch. Seinen historischen Namen, der auf das Kalugaer Tor der sogenannten Erdstadt zurückgeht, erhielt der Platz 1993 zurück. Hier begann der Weg nach Kaluga, führte über die heutige ul. Profsojusnaja und in der Nähe von Tjoplyj Stan wurden erstmals die Pferde gewechselt. Der Gagarinplatz Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts führte hier die Eisenbahn entlang. Vor einiger Zeit wurde dort der Dritte Ring angelegt. Den Namen bekam der Platz nach dem Flug Gagarins ins Weltall. Seine archi-tektonische Gestalt erhielt er schon etwas früher, in den fünfziger Jahren. Besonders interessant sind zwei Häuser auf der Zentrumsseite am Leninprospekt, die einen re-gelmäßigen Halbkreis bilden. Natürlich wirkt der Platz durch das 42,5 m hohe und zwölf Tonnen schwere Gaga-rindenkmal. Eigentlich sollte das Denkmal, das aus Titan besteht, von MKAD aus zu sehen sein, denn Gagarin fuhr, nach seinem Flug vom Flughafen Vnukovo kom-mend über den Leninprospekt in den Kreml, um dem Generalsekretär der Partei Be-richt zu erstatten. Doch leider konnte das nicht verwirklicht werden. Am Fuß des Monuments liegt ein Modell des Raumschiffs Wostok, mit dem Gagarin ins Weltall flog. Rings um den Platz befinden sich viele Stoffläden, auch ein großes Einkaufszentrum mit einem riesigen Auchan siedelte sich dort an. Simone Hillmann

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Ausgabe 34 MosKultInfo 8 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Zirkus, Zirkus Der russische Zirkus feiert in diesem Jahr seinen 95. Geburtstag. Während dieser Zeit hat sich ein viel-fältiges Programm entwickelt, das sich sehen lassen kann. Der russische Zirkus geht bis auf das elfte Jahrhundert zurück, als die Wanderartisten des Alten Russ-land, die skomorochi – Musikanten, Schauspieler, Dresseure, durch das Land zogen. Neben den Zirkus-nummern wurden auch kleine satirische Alltagsszenen aufgeführt, die den Beginn der Clownsauftritte in Russland markierten. In dem von Landwirtschaft geprägten Land gab es noch keine festen Zirkusgebäu-de und eine „offizielle“ Zirkuskunst konnte sich nicht entwickeln. Einen dieser wandernden Artisten kann man in Andrej Tarkowskijs Film „Andrej Rubljow“ sehen. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich unter Peter I. in Moskau und Sankt Petersburg das städtische weltli-che Leben. Das zeigte sich im kulturellen und speziell auch im Zirkusleben. Besonders auf Jahrmärkten traten zunehmend Akrobaten und Jongleure auf. In der vom Zaren organisierten Kunstkammer zählten zu den ersten Exponaten in Sprit eingelegte Missgeburten. Das weckte das Interesse der Menschen an ihresgleichen mit irgendwelchen abnormen Besonderheiten. Der Adel legte sich Kleinwüchsige zur Er-bauung zu. Parallel dazu entwickelte sich eine höfische Form der Zirkuskunst – es entstehen Pferdeka-russells und andere Formen der Vorstellungen mit Pferden. Mitte des 18. Jahrhunderst entstand ein re-gelrechter Pferdezirkus in der russischen Hauptstadt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es Zirkusvor-führungen in der Manege des Grafen Sawadowskij. In Petersburg wurd auf der Krestowskij Insel ein spezielles Gebäude für die Pferdevorstellungen gebaut. Die Entwicklung der internationalen Beziehun-gen brachte viele europäische, vor allem italienische Künstler auf Gastspiel nach Russland. 1849 wurde in Sankt Petersburg ein staatlicher höfischer Zirkus gegründet, zu dem auch eine Schule für Zirkusartis-ten gehörte. 1853 wurde in Moskau ein fester Zirkus errichtet. Das erste Zirkusgebäude aus Stein wurde im Dezember 1877 in Petersburg eröffnet. Es steht, nach mehreren Umbauten, auch heute noch. Gegenwärtig können die Artisten fast in allen größeren russischen Städten in festen Häusern, in Russ-land gibt es fast vierzig davon, auftreten. Fast 6000 Menschen arbeiten beim Staatlichen Russischen Zirkus, mehr als 2500 Tiere 140 verschiedener Arten gehören auch dazu. Die Saison zieht sich über fast zehn Monate, fast 7000 Vorstellungen ziehen jährlich 12-14 Millionen Besucher an. Warum 95 Jahre?? Am 26. August 1919 unterzeichnete Lenin das Dekret „Über die Vereinigung der Theater“, im Zuge dessen die russischen Zirkusse zu staatlichen erklärt wurden. In der Sowjetunion wurden sie alle einer Vereinigung untergeordnet, die 1957 gegründet wurde. Nach dem Zerfall des Landes wurde der Ros-goszirk geschaffen, wiederum eine Organisation, die die Artisten unter ihrem Dach beherbergt. Das Programm für diesen Herbst sollte man sich nicht entgehen lassen; es ist nicht der Zirkus im her-kömmlichen Sinne, wie wir ihn vielleicht aus unserer Kinderzeit kennen. Zirkus auf dem Prospekt Wernadskogo, Metro Universität Die neue Show der Brüder Sapaschnye, die ab Oktober im Zirkus vorgestellt wird, verspricht sehr ef-fektvoll zu werden. Noch ist alles sehr geheim, doch man munkelt etwas von der Stilistik des rätselvol-len alten Chinas. Infos und Programm unter http://www.bigcirc.ru/.

Nikulin-Zirkus auf dem Zwetnoj Boulevard Ab dem 19. September steht der Nikulin-Zirkus wieder allen Liebhabern echter Zirkustraditionen ganz nach sowjetischer Manier offen. Das neue Programm ist dem 95jährigen Jubiläum gewidmet. Mit ihren besten Nummern, die im vorigen Jahr zu den Preisträgern des Zirkusfestivals in Monaco gehörten, werden die Artisten die Moskauer und ihre Gäste be-geistern. Infos und Programm unter http://www.circusnikulin.ru/.

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Ausgabe 34 MosKultInfo 9 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Aquamarin Die Kleinsten sollte man in den Zirkus Aquamarin, ul. Melnikowa 7, Metro Proletarskaja, führen. Seine Besonderheit besteht in der Harmonie akrobatischer Einlagen und dem Tanz auf dem Eis. Bereits eine halbe Stunde vor Beginn stimmen Clowns die Kinder auf die Vorstellung ein. Infos und Programm unter http://www.circ-a.ru/. Cirque du Soleil Der Sonnenzirkus aus Canada hat schon einen festen Platz im Herzen seiner russischen Zuschauer ero-bert, vor allem wegen seiner beeindruckenden farbigen und fantastischen Vorstellungen. Im Herbst wird er vom 10. bis zum 12. Oktober in der Krokus City Hall sowie vom 3. bis zum 5. November im Sportpa-last Lushniki gastieren. Karten unter http://www.ticketmix.ru/cirque-du-soleil. Zirkus aus Peking Der chinesische Zirkus kann Wunder vollbringen. Die langjährige Tradition fußt auf tausendjährigen Wurzeln und zählt zur nationalen Kultur, ist von der Philosophie der östlichen Kampfsportarten geprägt und durchdrungen. Die Artisten treten auf vom 21. Oktober bis 2. November in der Moskauer Music-Hall, ul. Kalantsche-wskaja 33/12. Simone Hillmann

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Busverkehr in Moskau Genau vor 80 Jahren fuhr der erste Trolleybus auf Moskaus Straßen. Die erste Route verlief vom Weiß-russischen Bahnhof bis zu einem Dorf im heutigen Bezirk Sokol. Heute fahren fast 1700 Trolleybusse durch die Stadt. Jährlich werden sie von circa 320 Millionen Menschen genutzt. 1937 kaufte die Moskauer Stadtregierung bei den Engländern Doppelstocktrolleybusse. Sie dienten als Vorbild für die ein Jahr später in Jaroslawl produzierten zehn inländischen Busse. Doch leider erwiesen sie sich als nicht so komfortabel und wurden Anfang der fünfziger Jahre aus dem Verkehr gezogen. Der Trolleybus ohne Verbindung zur Oberleitung blieb ein Traum. Der stellvertretende Bürgermeister Nikolaj Ljamov schlug 2011 vor, solche Busse fahren zu lassen. Sie könnten bequem parkende Autos und Staus umfahren. Doch er wurde im letzten Jahr entlassen. In den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges verschwanden die Bus-se aus den Städten, alle wurden an die Front entsandt. Es blieben allein die Lasten-Trolleybusse zurück. Den blauen Trolleybus besang einst Bulat Okudhsawa. 2005 wurde auf dem Gartenring eine musikalische Exkursionsroute eingerichtet, wo im Bus echte Sänger auftreten. Das Trolleybusnetz ist mit gegenwärtig 85 Linien offenbar das größte der Welt. Trolleybusse werden in Saratov hergestellt. Der erste Autobus fuhr bereits1924. Seine Vorfahren waren Pferdefuhrwerke mit 10 bis 14 Plätzen, die es seit 1847 gab. In den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts wandten sich die Moskauer Unternehmer mit der Bitte an die Stadtduma, doch Omnibusse einzusetzen, ein öffentliches Transportmittel, was es zu dieser Zeit in Europa schon gab. Doch die Duma lehnte dies ab, die Moskauer Straßen seien zu eng. Zu einem ersten Versuch kam es 1907 mit der Vorstadtlinie von Marina Roschtscha nach Ostankino mit einem Daimler-Bus. Die Stadtväter wollten keine Konkurrenz zur innerstädtisch fahrenden Straßenbahn, die der Stadt Moskau gehörte. Der Daimler-Bus mit acht Plätzen sowie der zwölfsitzige Bus der NAG, die dem Grafen A. D. Scheremetjew gehörten, fuhren im Sommer. Im darauffolgenden Jahr wurden zwei weitere Routen entwickelt, vom Petrowskij Park bis Pokrowskij-Glebow und vom Semjonowplatz bis zum Tiergehege in Ismajlowo.

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Ausgabe 34 MosKultInfo 10 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Stadt wuchs schnell und der Transport der Bevölkerung musste geregelt werden. Die Straßenbahn war überfüllt und endlich beschloss das Ministerium für Kommunale Wirtschaft regelmäßige Buslinien zu schaffen. So fuhren 1924 erstmals ausländische Busse und umgebaute russische LKWs auf der Dat-schenstrecke Presnenskaja Platz-Silberwäldchen.

Das Ergebnis war zufriedenstellend und so wurde im gleichen Jahr eine Linie im Zentrum Moskaus eröffnet, und zwar vom heutigen Komsomol-platz (Drei Bahnhöfe) bis zum Weißrussischen Bahnhof. Einen Fahrplan gab es erstmal nicht. Es fuhren damals acht Busse der englischen Firma Leiland, sie konnten eine Durchschnittsgeschwindigkeit vom 30 km/h entwickeln und hatten 28 Plätze. Ende der zwanziger Jahre wurde die Busgarage in der ul. Obraszowa (Bachmetjewskij garash, heute befindet sich dort das Jüdische Museum)

eröffnet. Zu dieser Zeit gab es schon 13 Buslinien mit einer Gesamtstrecke von 113,8 km. Mehr als 130 Leilandbusse verkehrten auf den Moskauer Straßen. 1929 kamen die ersten sowjetischen Busse heraus, produziert im Autowerk in Jaroslawl auf der Basis von LKWs sowie im Moskauer Werk. Die Busse fuhren immer häufiger und kamen auch auf den Magistralen zum Einsatz und lösten dort Mit-te der dreißiger Jahre die Straßenbahnen ab. 41 Linien gab es 1937. Sogar zwei Nachtlinien wurden ein-gerichtet, die "B" über den Gartenring und die Nr. 24 vom Swerdlowplatz zum Stalinautowerk. Nach dem Krieg beschäftigte man sich schnell mit der Reparatur der Busse, die vom Frontdienst zu-rückkamen. Die Fahrten in der Stadt wurden wieder aufgenommen. Bereits Ende 1945 sind 15 Linien mit einer Gesamtstrecke von 155 km in Betrieb gegangen. 403 Busse transportierten im gesamten Jahr 45,8 Millionen Passagiere. 1946 beförderten schon 600 Busse auf 32 Routen 123,2 Millionen Men-schen. In den fünfziger Jahren avancierte der Bus zum wichtigsten oberirdischen öffent-lichen Verkehrsmittel. Die Straßenbahnlinien wurden mehr und mehr eingestellt, vor allem am Stadtrand, wo viel gebaut wurde und der mit dem Bus schneller erreicht werden konnte. Diese Entwicklung setzte sich auch in den sechziger Jah-ren fort, da sich der Wohnungsbau am Stadtrand schneller entwickelte als der Bau der Metro. 68 neue Strecken wurden bedient. Die wichtigste Busmarke SIL kam aus dem Moskauer Werk. Neue Busparks wurden eröffnet, fast 5000 Busse mussten inzwischen untergestellt und gewartet werden. Inzwischen gibt es viele neue Modelle, auch aus russischer Produktion. Heute fahren über 530 Omnibuslinien. Es fahren zum größten Teil Einzelwagen, aber es gibt auch einige Gelenkdoppelwagen und Ikarusgelenkbusse. Zunehmend mehr kommen Niederflurbus-se zum Einsatz. Simone Hillmann

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Ausgabe 34 MosKultInfo 11 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die ul. Pjatnitzkaja

In den letzten Jahren haben Moskaus Stadtväter viel für die Verbesserung der Lebensbedingungen in der Hauptstadt getan. Auch die Neugestaltung der Pjatnitzkajastraße in Samoskworetschie gehört dazu, die Fahrspuren wurden eingeengt, breite Fußwege und Radwege angelegt. Über mehrere Jahrhunderte hinweg entwickelte sie sich zu einer der Hauptmagistralen der Stadt parallel zur Bolschaja Ordynka, die vom Kreml in den Süden nach Tula, Serpuchov und Rjasan führte. Sie konnte ihre Funktion als Transport- und Handelsstraße bis heute aufrechterhalten.

Lebten vor der Herrschaft Iwans IV. vor allem Bauern, Handwerker und Händler jenseits des Kremls, siedelte der Zar die Strelitzen, seine Palastgarde, dort an, die Moskau sicher beschützen sollten. Rundherum gründeten sich Handwerkervorstädte, wovon auch heute noch die Namen so mancher Straßen zeugen, beispielsweise Nowokusnetzkaja ul. (kusnetz-der Schmied) oder Kadaschowskaja Nabereshnaja (kadaschi-die Fassmacher). Aus einem Transportweg verwandelte sich die Pjatnitzkaja in eine belebte Handelsstraße. Große Steinkirchen wurden mit den Geldern der Kaufleute errichtet. Eine erhielt den Namen der Paraskjewa Pjatnitza, der Beschützerin der Händler, die auch der Straße ihren Namen gab. Anstelle der Kirche steht heute der Pavillon der Metro Nowokusnetzkaja. Im 18. Jahrhundert siedelten sich vor allem Kaufleute in Samoskworetschie an. Sie bauten große Güter und Fabriken. Natürlich durften auch Adelsanwesen nicht fehlen. Das macht auch heute noch den Charme dieser Straße aus – niedrige Bebauung aus dem 18. bis 19. Jahrhundert, unterbrochen von hohen Mietshäusern aus der Wende zum zwanzigsten Jahrhundert, Durchgangshöfe, dagegen fehlen moderne Gebäude fast vollständig. Spaziert man den breiten Fußweg entlang, trifft man auf viele interessante Häuser. Im längsten Haus, der Nummer 2, gelegen an der Ecke zum Kadaschowskaja Nabereshnaja in der Nähe der Metro Nowokusnetzkaja, in dem sich eins der ersten Moskauer Kinos befand, probt gegenwärtig im ehemaligen Kinosaal die Staatliche Akademische Sinfonische Kapelle Russlands. Das Mietshaus der Johanneskirche wurde vor kurzem saniert, der große Glockenturm daneben im letzten Jahr. Die Kirche

selbst findet man um die Ecke, in der Tschernigovgasse, auch sie wird wie die gegenüberliegende Kirche gerade rekonstruiert. Interessant ist ein Abstecher in die Hinterhöfe der Nummern 6 und 8. Hier verstecken sich Geschäfte, Restaurants, Büros und Architekturdenkmäler wie ein Anwesen, in dem jetzt die Gesellschaft für slawische Schrift und Kultur ihren Sitz hat. Im kleinen Haus Nummer 12 lebte 1854/55 Lew Tolstoi, heute wurde dort eine Filiale des Tolstoi-Museums eingerichtet.

Ein Beispiel für die typische Bebauung nach dem Feuer von 1812 stellt das Gebäude Nummer 18 dar, das Anwesen des Bergbauunternehmers Demidow. Joseph Bové gestaltete die Fassade im Stil des späten Klassizismus mit sechs Säulen und reichem Dekor. Das Mietshaus Nummer 20 gehörte zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts zu den höchsten Bauwerken in Samoskworetschie. Im Hof gedenkt man an einer Ecke der in den dreißiger Jahren abgerissenen Paraskjewa Pjatnitza Kirche. Die Häuser mit Ladengeschäften wie Nummer 26 waren typisch für Samoskworetschie im 18. und 19. Jahrhundert. An der Ecke zur Klimentowskijgasse erhebt sich die barocke Clemenskirche. Unter der Sowjetmacht war sie geschlossen und wurde als Buchlager für die Leninbibliothek genutzt. Erst 2008 wurde sie der orthodoxen Kirche zurückgegeben und erstrahlt nach der Sanierung in neuem Glanz. Man sieht es zwar heute nicht mehr deutlich, doch die Gebäude unter der Nummer 44 und 46 aus dem Ende des 18. Jahrhunderts waren spiegelverkehrt gleich gebaut worden. Die 44 steht ohne Veränderungen. In der Nummer 48, einem etwas zurückgesetzten, aber noch gut erhaltenen Anwesen, befindet sich heute das Institut für Astronomie der Akademie der Wissenschaften. Ein schönes Jugendstilgebäude mit blau-grüner Majolika von 1912/14 ist das Haus der Nummer 54.

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Frisch gestrichen ist die ehemalige Villa des Bauunternehmers Rekk, geplant vom Architekten Sherwood, dem Sohn des Erbauers des Historischen Museums. Im „Haus mit den Löwen“ residierte nach der Oktoberrevolution das Bezirksparteikomitee. Das heutige Bankgebäude Nummer 70 im rationalen Jugendstil war früher ein Gymnasium. Am Ende der Straße trifft man auf die Metro Dobryninskaja. Zurück geht es auf der ungeraden Seite.

Das Haus Nummer 73 ist wenig bemerkenswert, doch im Fenster des Treppenhauses ist ein Vergrößerungsglas eingelassen. Daneben steht eins der modernsten Gebäude Europas an der Wende zum zwanzigsten Jahrhundert, die Druckerei des Verlegers Iwan Sytin. Bis 1917 wurde dort jedes vierte russische Buch gedruckt. Danach folgen einige Wohnhäuser, wie das in den dreißiger Jahren errichtete Haus für das Geodäsiewerk unter der Nummer 59. Folgt man der 2. Nowokusnetzkijgasse, trifft man auf das Schokoladenwerk Rot Front mit Werksverkauf. An der Ecke zur Wischnjakowskijgasse steht die große Dreifaltigkeitskirche aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Im Innenhof der Nummer 49 baute der Architekt Kekuschew 1904 ein Mietshaus im Jugendstil. Trotz seiner versteckten Lage hat er es sehr schön verziert. In der Nummer 47, einem reich mit Stuck dekorierten Haus, mietete sich 1907 eins der ersten russischen Kinostudios ein. Kekuschew war ebenfalls für das Anwesen der Kaufmannsfrau Korobkowa zuständig, Nummer 33. Bis vor einigen Jahren saß dort die Botschaft Tansanias. Jetzt wird es rekonstruiert. Die Unternehmerfamilie Matwejew besaß auch das Anwesen Nummer 31. 1818 zogen dort Polizei und Feuerwehr ein. Die beiden Flügel unter der Nummer 27 gehörten zum ehemaligen Anwesen der Familie Shurawljow. Es zog sich bis zur dahinterliegenden Straßenbahnlinie hin.

Ein kleiner Park mit Springbrunnen lädt abends oft junger Musiker ein. Daneben erhebt sich das oberirdische Gebäude der Metrostation Nowokusnetzkaja. Sie wurde 1943 eröffnet. Sehr beeindruckend sind die Mosaiken, deren Entwürfe Denejka zeichnete und unter den unmenschlichen Bedingungen der Blockade Leningrads fertigte der Künstler Frolow die Friese. Die Nummer 19, ein Gut vom Ende des 18. Jahrhunderts, beherbergt jetzt die Abteilung, die zuständig ist für die Erhaltung des kulturellen Erbes der Hauptstadt. Ein weiteres Mietshaus im Jugendstil ist die Nummer 17. Franz Schechtel entwarf die Nummer 13 für den Pelzhändler Galperin, deshalb die

großen Schaufenster im Erdgeschoss. Elemente des Jugendstils vermischen sich mit gotischen Elementen. Wegen der dunkelgrünen Kacheln wird das Haus auch „Diamant Schechtels“ genannt. Von Ernst Nirnsee stammt das Wohnhaus Nummer 9. Ganz am Anfang der Straße steht das ehemalige Handelshaus von Smirnow, der eine Wodkabrennerei mit dem Ziel in Moskau gegründet hat, für seine russischen Mitbürger qualitativ guten Wodka zu produzieren. Nach der Revolution wurde die Fabrik nationalisiert und die Familie floh aus Russland. Das Werk wurde in Istanbul wiedergegründet und die Marke Smirnoff wird heute in vielen Ländern verbreitet. Simone Hillmann

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Ausgabe 34 MosKultInfo 13 -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Exkursionen und Führungen in Moskau und Umgebung Kulturkreis Oktober 2014

Datum Thema Treffpunkt Kosten

Mittwoch, 1.10.

Spaziergang in Kitaj gorod, der Alten Han-

delsstadt

11:00 Uhr am Denkmal vom Marschall Shukow

ca. 600 Rbl.

Samstag, 4.10.

Besuch in Ismailowo, im ehemaligen Zaren-

dorf, wo Peter der Große seine Kindheit ver-

brachte

13:00 Uhr Metrobahnsteig Partisanskaja, dunkelblaue Linie

ca. 900 Rbl.

Sonntag, 5.10.

Bootsfahrt 13:00 Uhr Anlegestelle am Kiewer Bahnhof

ca. 1000 Rbl.

Mittwoch, 8.10.

Besichtigung der Sonderausstellung des rus-

sischen Malers Erik Bulatow in der Manege

11:00 Uhr am Haupteingang ca. 900 Rbl.

Donners-tag, 9.10.

Besichtigung des Mosfilmstudios 14:45 Uhr am Eingang ca. 900 Rbl.

Samstag, 11.10.

Besichtigung des Alten Englischen Hofes 13:00 am Haupteingang ca. 900 Rbl.

Sonntag, 12.10.

Besichtigung der Basilius Kathedrale 13:00 Uhr am Haupteingang ca. 900 Rbl.

Mittwoch, 15.10.

Besuch im Metro-Museum 11:00 Uhr Metrobahnsteig Sportiwnaja, rote Linie

ca.1000 Rbl.

Samstag, 18.10.

Führung durch den Stalin-Bunker in Ismai-

lowo

10:00 Uhr Metrobahnsteig Partisanskaja, dunkel- blaue Linie

ca. 2000 Rbl.

Sonntag, 19.10.

Besichtigung des Ehrenfriedhofs Nowode-

witschje

13:00 Uhr Metrobahnsteig Sportiwnaja, rote Linie

ca.900 Rbl.

Dienstag, 21.10.

Führung durch das Bolschoj Theater 10:50 Uhr am Haupteingang 1500 Rbl.

Mittwoch, 22.10.

Führung durch die Moskauer Staatliche Lo-

monossow-Universität

11:00 Uhr am Haupteingang ca. 1000 Rbl.

Samstag, 25.10.

Führung durch das Tschechow-Museum 13:00 Uhr Metrobahnsteig Krasnopresnenskaja, braune Ringlinie

ca. 900 Rbl.

Sonntag, 26.10.

Führung durch den Bunker auf der Taganka 12:30 Uhr Taganskaja, braune Ringlinie,

ca. 2500 Rbl.

Mittwoch, 29.10.

Besichtigung der Sonderausstellung "Kost-

bare Fassung" in der Alten Tretjakowgalerie

11:00 Uhr am Haupteingang ca. 1000 Rbl.

Samstag, 1.11.

Besichtigung der Sommerresidenz der Zarin

Katharina der Großenin Zaryzino

13:00 Uhr Metrobahnsteig Orechowo, grüne Linie

ca. 900 Rbl.

Sonntag, 2.11.

Führung durch das Weltraummuseum 13:00 Uhr Metrobahnsteig WDNCH, orange Linie

ca. 900 Rbl.

Mittwoch, 5.11.

Besichtigung des Danilow-Klosters, der Resi-

denz des Patriarchen der Russischen Ortho-

doxen Kirche

11:00 Uhr Metrobahnsteig Tulskaja, graue Linie

ca. 800 Rbl.

Samstag, 8.11.

Besichtigung der Erlöserkathedrale 13:00 Uhr Metrobahnsteig Kropotkinskaja, rote Linie

ca. 800 Rbl.

Sonntag, 9.11.

Ausflug nach Klin und Besuch im Museum

für Weihnachtsschmuck (Anmeldung gilt bei

Vorauszahlung von 1000 Rbl. bis zum 29.10.)

9:00 Uhr am Haupteingang der Deutschen Botschaft, Rückkehr gegen 18:00 Uhr

ca. 3000 Rbl.

Für November und Dezember 2014 sind geplant: -Führung durch den Großen Kremlpalast, 1800 Rbl. pro Person -Ausflug in die Porzellanfabrik Gshel, ca. 3000 Rbl. Interessenten können in die Wartelisten aufgenommen werden. BITTE MELDEN SIE SICH ZU JEDER VERANSTALTUNG SOFORT NACH DER BEKANNTGABE DI-REKT BEI NINA SERGEJEWNA (Tel. 8 495 541 80 80), E-Mail [email protected]) Diese und andere Veranstaltungen werden auch privat angeboten.

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Ausgabe 34 MosKultInfo 14 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Moskau erleben maßgeschneiderte deutschsprachige Programme für Sie

Möchten Sie Ihren Gästen ein besonderes Moskau-Erlebnis vermitteln? Oder selber etwas Neues entdecken? Gerne stellen wir ein individuelles Programm entsprechend Ihren Wünschen zusammen: Stadtrundfahrt, der Kreml, die Schatzkammer, Jussupow-Palast, Sternenstädtchen, Tretjakow-Gemäldegalerie, Leo-Tolstoi-Museum, Sowjetisches Moskau, GULAG-Museum… Bausteine, wählen Sie.

NEU Tagesausflug nach Swenigorod, in das Sawwino-Storoschewski-Kloster (15. Jahrhundert): der Weg nach Swenigorod führt über die Uspensko-Rubljowskoje-Chaussee (durch Rubljowka, eine der am dichtesten von Millionären bewohnte Gegend Moskaus), vorbei an der Residenz des russischen Präsidenten. Sie besuchen eine der drei ältesten Kirchen in der Moskauer Region. Sie wurde aus weißem Stein gebaut und befindet sich in einer ruhigen Straße mit typischen einstöckigen Holzhäusern. Sie essen zu Mittag im Refektorium und besteigen den Glockenturm. Malkurs in Fedoskino, einem der drei Zentren der russischen Lackmalerei. Sie werden nicht glauben, dass Sie es selbst gemacht haben, so professionell sehen die mit mehreren Schichten lackierten Schatullen aus - ein besonderes Erlebnis für Erwachsene und Kinder. Was können uns Ikonen erzählen – eine spannende Begegnung mit russischen Ikonen in der Tretjakow-Gemäldegalerie. Wir würden uns freuen, für Sie ein Programm nach Ihrem „Maß“ „anfertigen“ zu dürfen!

Ihre Olga Varlamova [email protected] stage4russia +7 926 229 10 61

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Ausgabe 34 MosKultInfo 15 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Mein Moskau Abseits der breiten Magistralen und allseits bekannten Sehenswürdigkeiten lädt das historische, typisch russische Moskau ein entdeckt und erkundet zu werden. In dieser lauten und hektischen Stadt gibt es charmante, oftmals versteckte und gemütliche Ecken, meine kleinen Besonderheiten, die ich Ihnen im Rahmen einer individuellen Exkursion (maximal 5 Personen) gern zeigen möchte. Gemächer, Villen, Mietshäuser – Architektur in Moskau

Dieser Spaziergang führt durch zwei Moskauer Prachtstraßen, die Ostoshenka und Pretschistenka sowie die angrenzenden Gassen. Wir schlendern vorbei an originellen Stadtvillen im Jugendstil, klassizistischen Palästen und repräsentativen Bürogebäuden und betrachten Architektur vom 17. bis zum 21. Jahrhundert.

Ein Streifzug durch Samoskworetschie Gegenüber vom Kreml erstreckt sich auf der anderen Seite der Moskwa Samoskworetschie, einer der ältesten Stadtbezirke der Hauptstadt. Hier befindet sich nicht nur die weltberühmte Tretjakowgalerie. Das malerische Viertel wird von zwei- bis dreistöckigen Stadtvillen und Kirchen geprägt. Unser Spaziergang führt vor allem durch den nördlichen Teil von Samoskworetschie und kann flexibel gestaltet werden.

Der Iwanowhügel In der Nähe der Metro Kitajgorod, zwischen ul. Pokrowka und ul. Soljanka, erstreckt sich ein bewegtes Gebiet. Bewegt, nicht nur was die Geografie angeht. Interessante historische und architektonische Denkmäler wie einer der ältesten Profanbauten Moskaus, Anwesen aus dem 18. Jahrhundert, Einrichtungen verschiedener Konfessionen, so die Hauptsynagoge, die evangelisch-lutherische Peter und Pauls Kirche, die Kirche der Baptistengemeinde, russisch-orthodoxe Kirchen sowie stille Gärten und Höfe lassen diesen Spaziergang durch krumme Gassen zu einer abwechslungsreichen Tour werden.

NEU!

Die Deutsche Vorstadt

Wer gut zu Fuß ist und schon einige Zeit in Moskau lebt, kann auf dieser Tour nicht nur die Spuren der Deutschen verfolgen, sondern in das Moskauer Leben abseits der großen Sehenswürdigkeiten eintauchen. Links und rechts der Jausa erkunden wir das ehemalige Gebiet der Vorstadt, wo der zukünftige Zar Peter I. oft zu Gast war, modernes Leben kennenlernte und wo er Paläste, Kirchen und Kasernen bauen ließ. Endpunkt ist der sogenannte Deutsche Friedhof, auf dem viele Gräber von Deutschen und anderen Ausländern zu finden sind.

Wenn Sie mit mir zu einer diesen Touren aufbrechen (Termine und weitere Themen auf Anfrage) möchten, dann melden Sie sich bitte unter E-Mail [email protected] oder Telefon +7 917 505 8862. Ich freue mich auf Sie, Simone Hillmann

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Ausgabe 34 MosKultInfo 16 ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Gottesdienste und Veranstaltungen Oktober/November 2014

Sonntag, 5.10. kein Gottesdienst wegen langem Wochenende Sonntag, 12.10. 11:00 Ökumenischer Familiengottesdienst

zum Erntedankfest in der DSM Sonntag, 19.10. kein Gottesdienst wegen Herbstferien Sonntag, 26.10. 11:15 Gottesdienst

Am 8. November findet in der DSM wieder der ökumenische Kinderbibeltag für Kinder der Klassen 1-8 statt. Wer als Helfer mitmachen möchte meldet sich bitte bei Pfarrerin Christina Schnepel [email protected]. Das erste Treffen ist am Dienstag, den 14.10. um 19:30 Uhr im katholischen Pfarrzent-rum, Prospekt Vernadskogo 103, Zickzackhaus, 3. Eingang, Wohnung 139. Zwei weite-re Treffen planen wir in der großen Gruppe (28.10. und 4.11.).

Unsere Gottesdienste finden, wenn nicht anders angegeben, im Botschaftssaal, Mosfilmowskaja ul. 56, statt. Wenn kein Familiengottesdienst stattfindet, gibt es in der der Regel einen Kindergottesdienst oder eine Kinderspielecke. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------- Pfarrehepaar Christina und Markus Schnepel Prospekt Wernadskovo 103/3/26 119526 Moskau Tel.: +7-495/4332295 [email protected] http://www.emmausgemeinde-moskau.de Vertrauensausschuss: Elke Bernstein, Britta Bracher-Klucke, Katja Bruisch, Siggi Geike, Imke Schultz, Matthias Borcholt, Tim Lassen Vorsitzende: Esther Kramer

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St. Elisabeth Deutschsprachige Katholische Gemeinde Moskau

________________________________________________________________ Termine unter http://www.elisabethgemeinde-moskau.de/.

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Ausgabe 34 MosKultInfo 17 -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Weihnachtsbasar

an der Deutschen Botschaft

am Samstag, den 22. November 2014

von 10:00 bis 15:00 Uhr

Wo: ul. Mosfilmowskaja 56

Anfahrt: entweder bis Metrostation „Universität“, weiter mit Trolleybus 34 (Richtung „Kiewski Woksal“), Haltestelle Mosfilmowskaja, dom 13 oder bis Metro „Kiewski Woksal“ und dann

Trolleybus 17 oder 34, Haltestelle Mosfilmowskaja, dom 13

Eintritt: 200 Rubel, für Kinder unter 12 Jahren frei

Wir möchten Sie auch in diesem Jahr wieder herzlich zum traditionellen Weihnachtsmarkt in der Deutschen Botschaft einladen. Über 2000 Besucher freuten sich im letzten Jahr über das breite weihnachtliche Angebot – von Christbaumschmuck über Räuchermännchen bis hin zu Schokoladenfiguren, Stollen, Marzipan und viele schöne Dinge mehr. Auch die beliebten Leb-kuchenhäuschen werden wieder angeboten. Jede Eintrittskarte nimmt an einer Verlosung teil – die Gewinne können Sie gleich nach Eintritt entgegennehmen! Der auf dem Weihnachtsmarkt erzielte Erlös geht an soziale Projekte und Wohltätigkeitsorga-nisationen hier in Russland, die sich und ihre Arbeit am Basartag vorstellen werden.

Für weitere Informationen oder Fragen wenden Sie sich bitte per Mail an: [email protected]

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Ausgabe 34 MosKultInfo 18 ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Termine und Veranstaltungen Ausstellungen

Wera Muchina. Ausstellung anlässlich des 125. Geburtstages der Bildhauerin

Bis zum 11. Januar nächsten Jahres werden in der neuen Tretjakowgalerie, Krymskij Wal 10, Metro Park Kultury, Arbeiten der bedeutenden russischen Bildhauerin gezeigt. Ihr Schaffen gilt als Symbol der sowjetischen Kunst. Muchina (1889-1953) war zuerst in Moskau Schülerin der Maler K. Juon und L. Maschkow und studierte später in Paris bei Bourdelle. Kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam sie nach Russland zurück. Hier begeisterte sie sich für die revolutionären Ideen. Eines ihrer besten Werke ist ein Gorki-Denkmal, das heute an der Wolga in Nishnij Nowgorod steht. Ihr wohl bekanntes-tes Werk „Der Arbeiter und die Kolchosbäuerin“ wurde 1937 auf der Weltausstellung in Paris gezeigt. Die Komposition, für die sie den Stalinpreis erhielt, krönte den Sowjetischen Pavillon, der vom Archi-tekten Boris Jofan geplant wurde. 1939 fand die Skulptur unweit des nördlichen Eingangs des Allrussi-schen Ausstellungszentrums ihren Platz. Seit 1947 sind der „Arbeiter und die Kolchosbäuerin“ das Logo des Mosfilmstudios. In den dreißiger Jahren arbeitete sie außerdem an Skulpturen für die Moskworetzkij Brücke. Viele ihrer Projekte blieben jedoch unvollendet. In der Tretjakowgalerie wird auch die lange nicht ausgestellte Komposition „Frieden“ (1953) gezeigt. Erik Bulatow: Ich lebe – ich sehe

Eine bedeutende Ausstellung zeigt noch bis zum 19. Oktober in der Manege an der Metro Ochtonyj Rjad in einer Retrospektive mehr als neunzig Bilder und fünfzig grafische Arbeiten des russischen Künstlers. Bulatows Kunst fand erst nach der Perestrojka Anerkennung in Russland. Er beschäftigte sich sehr zeitig mit abstrakter Malerei, stand unter dem Einfluss des russischen Konstruktivismus und entwickelte daraus eine eigene Bildsprache. Kosmos

Im Planetarium kann man sich bis zum 31. Oktober wie ein Kosmonaut fühlen. Eine interaktive Aus-stellung zeigt alle Etappen bis zum Start eines Raumschiffes und der Rückkehr auf die Erde. Russland macht es selbst Zwar ist das Polytechnische Museum wegen Rekonstruktion geschlossen, doch seine Abteilungen arbei-ten trotzdem weiter. Auf der WDNCh im Pavillon 26 findet diese interessante Ausstellung, die russische Erfindungen, Entdeckungen und Innovationen aus verschiedenen Zeiten zum Thema hat, noch bis zum 31. Dezember statt. Kandinsky-Preis

Dieser Preis wird jährlich an junge Künstler vergeben. Mit ihren Arbeiten aus den Bereichen Fotografie, Malerei, Installationen und Medienprojekt kann man sich bis zum 30. November im Gebäude des ehe-maligen Kinos Udarnik, ul. Serafimowitscha 2, bekannt machen. Infos unter http://www.kandinsky-prize.ru/category/for-press/?lang=en. Moscow Design Week Vom 14. bis zum 19. Oktober versammeln sich im Kulturzentrum Artplay, ul. Nischnjaja Syromjatnit-scheskaja 10, str. 3 die besten russischen ausländischen Designer, um ihre Werke zu präsentieren. Infos unter http://moscowdesignweek.ru/en/projects/year/2014/. Lichterfestival In diesem Jahr kümmern sich viele Künstler um interessante Erlebnisse auf diesem Fest. Lasershows und Installationen werden die Besucher an solchen Orten wie Ostankino, der WDNCh, Bolschoj Theater oder Krasnyj Oktjabr begeistern. Infos und Programm unter http://www.lightfest.ru/en/

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Ausgabe 34 MosKultInfo 19 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Musik, Theater und Ballett

Theaterfestivals

Im Oktober findet das Festival Territorija statt. Aus Deutschland kommt die Schaubühne Berlin mit dem Stück „Ein Volksfeind“ in der Inszenierung von Thomas Ostermeier. Weitere Informationen und Pro-gramm unter http://territoryfest.com/events/playbill/. Ebenfalls im Oktober läuft das Festival Stanislavskij Saison mit Aufführungen in verschiedenen Thea-tern, Infos und Programm unter http://www.stanislavskyfestival.ru/festival_21/moscow_prog/.

Musik im Glinkamuseum In der Saison laufen verschiedene Konzertzyklen wie Orgelmusik, Jazz, Musik auf alten Instrumenten, Gitarrenmusik und Jazz und viele andere.

Allgemeine Informationen unter http://www.glinka.museum/. Infos zu den Konzerten und Abonnements unter http://www.glinka.museum/for_visitor/concerts/index.php?ELEMENT_ID=1395 Karten gibt es an der Kasse des Museums sowie unter http://www.ticketland.ru. Anlässlich des Internationalen Tages der Musik erklingen am 1. Okto-

ber um 19 Uhr Musikinstrumente aus der Sammlung des Museums in der ul. Fadejewa 4, Metro Ma-jakowskaja oder Nowoslobodskaja. Am 11. Oktober lädt das Museum um 19 Uhr zu „klassischer Gitarre und Jazz“ ein. Von „West nach Ost“ heißt das Projekt der Künstlerin Jekaterina Melnikowa am 15. Oktober um 19 Uhr. Musik auf der Orgel wird mit interessanten Klängen ergänzt. Orgelmusik erklingt auch am 16. Oktober um 19 Uhr, Johann Sebastian Bachs Sechs Sonaten für Violi-ne und Orgel. Nacht der Musik Am 4. Oktober wird zum zweiten Mal die Nacht der Musik durchgeführt, die dem Internationalen Tag der Musik gewidmet ist. http://moscowmusicnight.ru/

Orgelmusik

Vom 4. bis zum 26. Oktober findet in Zaryzino das Festival „Organ Plus“ statt. In diesem Jahr steht Musik aus Deutschland im Mittelpunkt. Programm unter http://a-a-ah.com/city/moscow/event/organ-plyus?_ga=1.129756556.1289416382.1410184494.

Kindertheaterfestival Gavroche

Das Theaterfestival für Kinder ist in diesem Jahr Dänemark gewidmet. Sieben dänische Theater spielen acht Stücke. Vom 26.September bis zum 5. Oktober wird die Kleinen und Größeren im Theatrium auf der Serpuchowka, ul. Pawlowskaja 6, Metro Paweletzkaja, ein Feuerwerk der Theaterkunst begeistern. Infos unter http://gavroshe.ru/ Klassische Musik Unter http://www.mosconcert.com finden Sie eine reiche Auswahl an Konzerten klassischer Musik in kleineren Konzertsälen wie im Glinka- oder Skrjabinmuseum, in der Galerie Surab Zereteli, in der Gne-sin-Akademie oder im Tschaikowski-Zentrum. Diese Informationen können auch abonniert werden.

Konzerte und Veranstaltungen in der Moskauer Akademie des Aquarells und der bildenden

Künste

In der neuen Akademie, ul. Akademika Wargi 15, Metro Jugosapadnaja oder Tjoplyj stan, finden viele Veranstaltungen für ein breites Publikum statt. Darunter sind Konzerte und Theateraufführungen für die ganze Familie. Weitere Informationen unter http://academy.andriaka.ru/.

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Ausgabe 34 MosKultInfo 20 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Internetübertragungen Ab sofort werden Konzerte aus dem Tschaikowski-Saal via Internet übertragen. Termine und Verbin-dung unter http://meloman.ru/?id=33. Aufführungen des Bolschoj Theaters Unter http://www.youtube.com/watch?v=uYG0Z7HwbBI kann man Aufführungen des Bolschoi Thea-ters finden.

Internationales Theaterfestival

Bis zum 14. Dezember läuft dieses Festival, das in diesem Jahr auch dem britischen Theater gewidmet ist. Doch auch russische Stücke und Ballett kommen zur Aufführung. Programm unter http://www.chekhovfest.ru/en/. Sonstiges Kirchenmessen

WDNCh, Metro WDNCh 7. bis 12. Oktober, Pavillon 70, Sorok sorokow Sokolniki, Metro Sokolniki, Messezentrum im Park 21. bis 26.Oktober, Pavillon 11.1 Neben Erzeugnissen der Klöster und vielen Kirchenutensilien werden auch Lebensmittel, Kleidung, Stoffe, Bücher und vieles mehr zum Verkauf angeboten. Hobby-Welt Vom 16. bis 19. Oktober lädt Amber Plaza, ul. Krasnoproletarskaja 36, Metro Nowoslobodskaja, zu einer Verkaufsausstellung ein, auf der alles angeboten wird, was man für das Hobby benötigt. Infos un-ter http://bumpromexpo.ru/new/. Atmosphäre des Schaffens Der Ausstellungskomplex Tischinka, Tischinskaja Platz 1, Metro Majakowskaja oder Belorusskaja, lädt vom 22. bis zum 26. Oktober ebenfalls alle Handarbeiterinnen ein. Info unter http://www.atmosferatvorchestva.ru/. Honigmarkt Vom 5. September bis zum 10. Oktober lädt der Park Zaryzino, Metro Orechowo, zum Honigmarkt ein. Ein Honigmarkt findet auch im Park Kolomenskoje statt. Bis zum 12. Oktober stellen über 400 Imker aus fast 50 Regionen Russlands zahlreiche Honigsorten aus. Es muss verkostet und gekauft werden!

Russisch-Britisches Kulturjahr Viele Veranstaltungen wie Theater- oder Ballettaufführungen beinhaltet das Programm des Kulturjah-res. http://ukrussia2014.ru/en/

Veranstaltungen des Deutschen Historischen Instituts Moskau

Termine unter http://www.dhi-moskau.de. Nachimovskij Prospekt 51/21, Metro Profsojusnaja

Goetheinstitut

Leninskij Prospekt 95a, Metro Prospekt Wernadskogo Veranstaltungen unter http://www.goethe.de/ins/ru/mos/deindex.htm

Deutsch-Russisches Haus Malaja Pirogowskaja 5, Metro Frunsenskaja Veranstaltungen des Deutsch-Russischen Hauses finden Sie unter http://www.drh-moskau.ru.

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Nützliches, Wissenswertes und Kurioses

Stadtnachrichten

Russlandmeister

Moskau ist Meister der Ungleichheit. Der Graben zwischen den Armen und Reichen in Russland wird immer tiefer, in Moskau erreicht er die größte Tiefe. Seit 2000 sind die materiellen Einkünfte der Be-völkerung ständig angewachsen. Das Durchschnittseinkommen verzehnfachte sich bis 2012, von 2 300 Rubeln auf 22 900 Rubel. Das Wachstum an sich verlangsamte sich allerdings. Außerdem sind die ma-teriellen Mittel auf die unterschiedlichen sozialen Schichten sehr ungleich verteilt. 50 % aller Einkünfte erhält nur ein Fünftel der Bevölkerung, und das sind die allerreichsten Russen. Das Fünftel der ärmsten Einwohner bekommt nur 5 % des Geldes. Der monatliche Durchschnittsverdienst dieser Gruppe beträgt in Moskau 9 100 Rubel, in Sankt Petersburg 6 400 Rubel, während die Reichen in Moskau 129 500 Ru-bel und in Sankt Petersburg 67 800 Rubel verdienen. In den anderen Regionen sind die Unterschiede nicht so gravierend, allerdings sind auch die Einkommen niedriger. Im Samaraer Gebiet beispielsweise erhalten die reichsten Russen im Durchschnitt 60 900 Rubel, die ärmsten 5 700 Rubel. Kinderkaufhaus Ein neues Kinderkaufhaus Detskij Mir eröffnete Ende August in der ul. Wosdwishenka10/2. Vorratswirtschaft Die Mehrzahl der Russen legt immer noch Vorräte für den Winter an. Ihre Bereitschaft Hering einzule-gen und Kartoffeln einzumieten signalisierte 77% der russischen Bevölkerung, 39 % glaubt, dass man ohne Bevorratung überhaupt nicht über den Winter kommt. Selbst in Moskau kochen 50 % der Haupt-städter ein. Am meisten wird Warenie gekocht, auch Säfte und sauer Eingelegtes werden eingelagert. Mit frischem Gemüse wie Kartoffeln oder Zwiebeln versorgen sich 49 %, 37 % frieren Gemüse, Beeren und Pilze ein, 21 % trocknen sie. Äpfel lagern 20 %, Speck bereiten 7 % zu. Fleisch kochen 2 % ein, mit Einsalzen und Trocknen von Fleisch beschäftigt sich rund 1 % der Russen. 43 % der Befragten hält das Hausgemachte für schmackhafter als Gekauftes, 28 % legen Vorräte an, um Geld zu sparen. Für immer-hin 25 % ist die eigene Herstellung aus ökologisch angebauten Früchten wichtig. Warenie Warenie hat eine Konsistenz wie unsere Konfitüre und wird vielfältig genutzt: sie wird in den Tee gege-ben, man verwendet sie als Füllung für Piroggen, Torten, Plätzchen, als Zutat für Bliny, Syrniki oder Quark. Warenie wird gekocht aus Zucker mit Früchten oder Beeren, aber auch aus jungen Walnüssen, Rosenblättern oder Tannenzapfen. Allerdings wird kein Geliermittel zugesetzt. Neben der gekochten gibt es auch rohe Warenie, meist aus Himbeeren, Heidelbeeren und Erdbeeren, die püriert werden und mindestens 1:1 mit Zucker vermischt werden. Zeitumstellung Ende Oktober werden wir die Zeiger um eine Stunde zurückstellen und uns wieder in die Winterzeit begeben. Allerdings werden nach dem 26. Oktober die Umstellungen eingestellt.

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