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EUROPE DIRECT EU-Bürgerservice der Stadt Duisburg Ausgabe Mai 2011 EUropa vor Ort NEWSLETTER des EUROPE DIRECT EU- Bürgerservice der Stadt Duisburg Ausgabe Mai Inhalt : Aus der Kommission Aus dem Rat Aus dem Parlament Die Gesichter der EU: Die Gesichter der EU: MdEP MdEP Jorgo Chatzimarkakis Jorgo Chatzimarkakis - ALDE - - ALDE - Ergebnisse der Plenarsitzung Ergebnisse der Plenarsitzung vom 09. - 12.05.2011 vom 09. - 12.05.2011 Arbeitnehmerfreizügigkeit Arbeitnehmerfreizügigkeit Veranstaltungen Veranstaltungen Duisburger Europa Woche 2011 Duisburger Europa Woche 2011 Liebe Leserinnen und Leser, der Monat Mai stand im Zeichen der von der Europäischen Kommission und der Bundes- regierung offiziell ausgerufenen Europa-Woche vom 9. - 13. Mai. Deshalb widmet sich die Mai- ausgabe von EUropa vor Ort einigen lokalen Aktionen, die im Rahmen der Duisburger Europawoche vom EUROPE DIRECT EU- Bürgerservice der Stadt Duisburg aktiv unter- stützt wurden. So berichten wir über eine einwöchige Europa-Projektwoche an der GHS Comenius-Schule und vom „Europa-Aktionstag“ des Kaufmännischen Berufskollegs Walther Rathenau (KBWR) in Duisburg-Hamborn. Das Landfermanngymnasium wurde als „zertifizierte Europaschule“ ausgezeichnet und feierte ein buntes Fest mit einem höchst abwechslungs- reichen Programm. Zudem blicken wir auf eine weitere Veran- staltung im Vorfeld der Europawoche zurück, die am 4. Mai stattfand. Mit dieser Podiums- diskussion wurde die Veranstaltungsreihe: „Neue Wege und Modelle für ein sozial- gerechteres Europa“ fortgesetzt, die 2010 - dem Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Sozialer Ausgrenzung und Armut - begonnen wurde. Fortgesetzt wurde damit auch die erfolgreiche Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg mit regionalen Institutionen der Zivilgesellschaft, unter dem Dach der „Debate Europe in Duisburg“ – Initiative, sowie der Europa-Union Duisburg-Mülheim-Nieder- rhein. Außerdem erörtern wir den u. a. von der Frak- tion der Grünen im Europaparlament unter- stützten „World Nuclear Industry Status Report 2010-2011“, der Interessantes über die Zukunft der Atomindustrie zusammengestellt hat. In unserer Reihe „Gesichter der EU“ berichten wir Ihnen diesmal von der Arbeit des FDP- Europa-Abgeordneten Jorgo Chatzimarkakis. Der 1. Mai 2011 ist ein historisches Datum für die Arbeitnehmerfreizügigkeit in Europa. Jetzt können auch die Arbeitnehmer aus den zuletzt der EU beigetretenen Staaten den Arbeitsplatz in der gesamten EU frei wählen. „EUropa vor Ort“ wird sich im Rahmen des monatlichen Top- Themas mit den Folgen sowohl für die Arbeit- nehmer als auch mit möglichen Konsequenzen, die dich durch die Öffnung für den deutschen Arbeitsmarkt ergeben können, beschäftigen. Über unser Internetangebot werden Sie immer aktuell über Europathemen informiert. Sie finden es unter Das Angebot finden Sie unter: http://www.duisburg.de/europe_direct 1

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EUROPE DIRECTEU-Bürgerserviceder Stadt DuisburgAusgabe Mai 2011

EUropa vor OrtNEWSLETTER

des EUROPE DIRECTEU- Bürgerservice der

Stadt DuisburgAusgabe Mai

Inhalt:

• Aus der Kommission

• Aus dem Rat

• Aus dem Parlament

• Die Gesichter der EU:Die Gesichter der EU:MdEP MdEP Jorgo ChatzimarkakisJorgo Chatzimarkakis- ALDE -- ALDE -

•• Ergebnisse der PlenarsitzungErgebnisse der Plenarsitzungvom 09. - 12.05.2011vom 09. - 12.05.2011

•• ArbeitnehmerfreizügigkeitArbeitnehmerfreizügigkeit

•• VeranstaltungenVeranstaltungen

•• Duisburger Europa Woche 2011Duisburger Europa Woche 2011

Liebe Leserinnen und Leser,

der Monat Mai stand im Zeichen der von der Europäischen Kommission und der Bundes-regierung offiziell ausgerufenen Europa-Woche vom 9. - 13. Mai. Deshalb widmet sich die Mai-ausgabe von EUropa vor Ort einigen lokalen Aktionen, die im Rahmen der Duisburger Europawoche vom EUROPE DIRECT EU-Bürgerservice der Stadt Duisburg aktiv unter-stützt wurden. So berichten wir über eine einwöchige Europa-Projektwoche an der GHS Comenius-Schule und vom „Europa-Aktionstag“ des Kaufmännischen Berufskollegs Walther Rathenau (KBWR) in Duisburg-Hamborn. Das Landfermanngymnasium wurde als „zertifizierte Europaschule“ ausgezeichnet und feierte ein buntes Fest mit einem höchst abwechslungs-reichen Programm.

Zudem blicken wir auf eine weitere Veran-staltung im Vorfeld der Europawoche zurück, die am 4. Mai stattfand. Mit dieser Podiums-diskussion wurde die Veranstaltungsreihe: „Neue Wege und Modelle für ein sozial-gerechteres Europa“ fortgesetzt, die 2010 - dem Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Sozialer Ausgrenzung und Armut - begonnen wurde. Fortgesetzt wurde damit auch die erfolgreiche Kooperation zwischen EUROPE DIRECT Duisburg mit regionalen Institutionen der Zivilgesellschaft, unter dem Dach der „Debate Europe in Duisburg“ – Initiative, sowie der Europa-Union Duisburg-Mülheim-Nieder-rhein.

Außerdem erörtern wir den u. a. von der Frak-tion der Grünen im Europaparlament unter-stützten „World Nuclear Industry Status Report 2010-2011“, der Interessantes über die Zukunft der Atomindustrie zusammengestellt hat.

In unserer Reihe „Gesichter der EU“ berichten wir Ihnen diesmal von der Arbeit des FDP-Europa-Abgeordneten Jorgo Chatzimarkakis.

Der 1. Mai 2011 ist ein historisches Datum für die Arbeitnehmerfreizügigkeit in Europa. Jetzt können auch die Arbeitnehmer aus den zuletzt der EU beigetretenen Staaten den Arbeitsplatz in der gesamten EU frei wählen. „EUropa vor Ort“ wird sich im Rahmen des monatlichen Top-Themas mit den Folgen sowohl für die Arbeit-nehmer als auch mit möglichen Konsequenzen, die dich durch die Öffnung für den deutschen Arbeitsmarkt ergeben können, beschäftigen.

Über unser Internetangebot werden Sie immer aktuell über Europathemen informiert. Sie finden es unter

Das Angebot finden Sie unter:http://www.duisburg.de/europe_direct

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Einfacheres Bahnreisen durch Europa beschlossen Künftig sollen Bahnreisende in der EU alle Fahrscheine vor Antritt der Fahrt buchen und kaufen können. Die Kommission beschloss dazu eine Normung der Tarif- und Fahrplan-informationen, so dass künftig Buchungs- und Ticketinformationen zwischen Eisenbahngesell-schaften der gesamten EU sowie zwischen Fahrscheinverkäufern ausgetauscht werden können.

Link:

Finanzielle Hilfen für Portugal

Am 17. Mai nahm der Rat einen Beschluss zur Erteilung von EU-Finanzhilfe für Portugal an. Die Hilfe wird sofort in Form eines Darlehens von 26 Milliarden Euro als Teil eines 78 Milliarden-Euro-Paketes bereitgestellt. Es wurde beschlossen, dieses Darlehen zu gleichen Teilen zwischen dem European Financial Stability Mechanism (EFSM), dem European Financial Stability Fund (EFSF) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) auszugeben. Die wirtschaftliche und finanzielle Anpassung soll zeitgleich durch ein Programm der portugiesischen Regierung gewährleistet werden. Dieses Programm beinhaltet struk-turelle Reformen für mehr Wachstum. Außer-dem sollen mehr Arbeitsplätze geschaffen und die Wettbewerbsfähigkeit der portugiesischen Wirtschaft verbessert werden. Es enthält auch eine Strategie zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen: Von Portugal wird erwartet, dass das Defizit unter 3 % des BIP im Jahr 2013 reduziert werden kann.

Link:

Migrationsmanagement

Der Rat erörterte am 12.05.2011 Fragen hinsichtlich des Zustroms von Menschen im Lichte der Umwälzungen in Nordafrika. Themen waren unter anderen eine gemeinsame Ein-wanderungs- und Asylpolitik sowie wirksame Kontrollen an den Außengrenzen und auch eine bessere Steuerung der Einwanderung mit Blick auf die Alterung der Bevölkerung in Europa und den damit zu erwartenden Arbeitskräftemangel sowie ein Ausgleich der Qualifikationsdefizite. Ein Konzept gegen irreguläre Migration, das auch Schengen-Regelungen weiterentwickeln soll, ist angedacht. Zudem soll die Einführung des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems bis 2012 abgeschlossen sein, damit Unterschiede bei der Behandlung von Anträgen in verschiedenen EU-Ländern verringert werden und alle Antragsteller in den Genuss einer fairen Behandlung und gemeinsamer Rechte kommen.

Link:

Welt-Statusreport der Atomindustrie 2010-2011 Der mit Unterstützung der Grünen/EFA Fraktion vom Worldwatch Institute aus den USA in Auftrag gegebene "World Nuclear Industry Status Report 2010-2011" der Atomexperten Mycle Schneider, Antony Froggatt und Prof. Steve Thomas legt akribisch dar, dass die Atomindustrie auf dem Rückmarsch ist. Er zieht weltweit Bilanz, stellt die Lage in den einzelnen Ländern fest, auch im Lichte der angekündigten Reaktionen auf Fukushima und prognostiziert die zukünftige Entwicklung.

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Aus der KommissionAus der Kommission

Aus dem RatAus dem Rat

Aus dem ParlamentAus dem Parlament

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Die Anzahl der weltweit betriebenen Reaktoren stagniere seit Jahren bei etwa 440. Deren Alter betrage im Schnitt 26 Jahre bei einem angedachten Lebenszyklus von vierzig Jahren. Etwa ein Dutzend sei bereits älter als vierzig Jahre. Ab 2020 würde ein starker Rückgang zu verzeichnen sein. In der EU ist der Bestand in den letzten gut 20 Jahren von 177 auf 143 reduziert worden. 13 % Strom stamme weltweit aus Atomreaktoren. Wolle man diese Größen-ordnung beibehalten, so berechnete Schneider, müsste in den nächsten 10 Jahren alle 19 Tage ein neuer Reaktor ans Netz geschaltet werden. Geht man realistischerweise von einer 10jährigen Planungs- und Bauphase aus, muss diese Vorstellung als illusorisch betrachtet werden.

In unserer Reihe "Gesichter der EU" haben wir in der Märzausgabe begonnen, Ihnen die Europaparlamentarier aus unserer Region vorzustellen, die wir mit dem EU-Abgeordneten der FDP Herrn Dr. Jorgo Chatzimarkakis fortsetzen wollen.

Herr Chatzimarkakis, warum haben Sie sich ganz persönlich für das Amt des EU-Abgeordneten entschieden?

Ich wollte mich schon immer für Europa engagieren, weil ich als Mensch mit einer "doppelten" Identität, also Deutscher mit griechischen Wurzeln, in Europa eine ideale Möglichkeit sehe, beides miteinander zu verknüpfen.

Wie sieht Ihr Wochenverlauf und Ihre tägliche Arbeit in Brüssel aus und welche „Ämter“ üben Sie explizit aus?

Seit Juli 2004 bin ich Mitglied des Europäischen Parlaments, am 7. Juni 2009 wurde ich erneut in das Europäische Parlament gewählt. Ich gehöre der FDP an. Mein Wahlkreis ist das Saarland.

Im Vergleich sei 2010 erstmalig mehr aus Wind, Solar und Biomasse erzeugt worden. EU-weit sei ein Ausbau der Anlagenleistung aus erneuerbaren Energien von über 200 Gigawatt und ein Abbau der Atomkapazität von 7,5 Giga-watt in den letzten 10 Jahren zu verzeichnen. Zudem setze beispielsweise auch China mehr auf Wind- als auf Atomenergie.

Link zum Bericht auf der Seite des herausgebenden „Worldwatch Institute“:

Ich sitze im Haushaltskontrollausschuss (CONT), im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie (ITRE). Seit 2009 bin ich auch Vorsitzender der EP-Delegation für die Beziehungen zur ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien.

Eine typische Arbeitswoche sieht so aus, dass ich am Montag, meistens gegen Mittag, mit dem Auto aus dem Saarland anreise, wo ich meistens verschiedene Termine habe. Ein großer Teil der parlamentarischen Arbeit findet dann entweder in Brüssel oder Straßburg statt. Am Donnerstagabend bzw. Freitagmittag fahre ich normalerweise wieder ins Saarland. Warum setzen Sie sich für Europapolitik ein?

Europa ist die letzte politische Vision: Frieden, wirtschaftliche Entwicklung und Nachhaltigkeit, Dialog und Forschung über die Grenzen hinweg. Doch viele Menschen sehen nur Regulierungswahnsinn, Geldverschwendung und Bürgerferne. Auch ich ärgere mich über Glühbirnenverbote und Richtlinien über Gurkenkrümmungen. Deswegen müssen wir

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BeitragsreiheBeitragsreihe„Gesichter der EU“„Gesichter der EU“

MdMdEP EP Jorgo Chatzimarkakis -ALDE--ALDE-

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die guten Seiten der Union ausbauen. Ich will deshalb ein besseres Europa. Ein Europa, in dem Steuermilliarden nicht in Bürokratie versickern. Ein Europa, in dem nicht Subven-tionsbetrüger absahnen. Der Leitsatz meiner europapolitischen Arbeit lautet: Im Interesse der Bürger Europas liberale Aspekte durchsetzen.

Ist „Abgeordneter“ Ihr „Traumberuf“?

Ich habe einen fordernden, aber sehr erfüllenden Beruf. Europa besser machen, immer nah dran an den Menschen - es ist wirklich mein Traumberuf.

Welche Rolle spielt Duisburg und die Region bei Ihrer Arbeit?

Mein Wahlkreis ist eigentlich Saarland, aber als gebürtiger Duisburger habe ich immer auch ein Augenmerk auf NRW und meine Heimatstadt, für die ich mich von Herzen einsetze.

EU-Abgeordnete erinnerten zum 61. Geburtstag Europas diese Woche daran, dass die europäische Integration keine Selbst-verständlichkeit, sondern eine Zukunftsaufgabe sei. Sie kritisierten die mögliche Wieder-einführung von Grenzkontrollen in der EU heftig und forderten mehr Mitsprache der EU auf internationaler Bühne. Der Europatag am 9. Mai erinnert an die Unterzeichnung der Schumann-Erklärung vom 9. Mai 1950, die die europäische Integration in Gang setzte. Dieses Jahr wurde außerdem der 25. Geburtstag von Fahne und Hymne der EU gefeiert. Zu diesem Anlass fanden ein Klavier-konzert und die traditionelle Flaggenparade in Straßburg statt. Am Dienstag, den 10. Mai 2011 genehmigte das Europäische Parlament im so genannten Haushaltsentlastungsverfahren die meisten Ausgaben der EU aus dem Jahr 2009.

Können Sie konkrete Beispiele zu von Ihnen bearbeiteten parlamentarischen Themen hinsichtlich Duisburg und der Region geben?

Im ITRE-Ausschuss ging es oft um die Stahlindustrie (Klima/Energie) in politischer Hinsicht oder industriepolitischer Hinsicht. Ich habe häufiger Duisburger Unternehmen und den Hafen offiziell besucht.

Welche Möglichkeiten sehen Sie für Duisburg in Europa?

Duisburg muss versuchen, einen intelligenten Ansatz bei der Sicherung von EU-Geldern zu finden. Chancen sehe ich im Bereich Forschung. Duisburg kann als Hochschul-standort deutlich mehr an Mehrwert generieren. Logport muss weiter ausgebaut werden.

Die Abgeordneten verschoben die Entlastung des Ministerrats, des EU-Polizei-Kollegs und der Arzneimittelagentur. Das EU-Parlament hat die Aufgabe, die Verwendung der EU-Mittel nachträglich zu prüfen und zu bestätigen.

Die Abgeordneten debattierten über die Zukunft des Schengener Abkommens zur Reisefreiheit innerhalb Europas und den Vorstoß Frankreichs und Italiens, Grenzkontrollen vorübergehend wieder zuzulassen. Die meisten Redner kriti-sierten diesen Vorschlag, einige forderten aber eine bessere Kontrolle bei der Zuwanderung. Insbesondere Allergiker werden von der neuen Textilienkennzeichnung profitieren: Die neuen Regeln schreiben vor, dass auf den Etiketten stehen muss, ob Textilien echtes Fell oder Leder enthalten. Beides stellt für Allergiker ein Gesundheitsrisiko dar.

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Ergebnisse der Plenarsitzung vom 09. - 12.05.2011Ergebnisse der Plenarsitzung vom 09. - 12.05.2011

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Hochgeschwindigkeitsinternet für alle EU-Bürger bis 2020? Ungenutzte oder frei gewordene Frequenzen könnten für neue digitale Services, zum Beispiel mobiles Internet, genutzt werden. Das wäre vor allem für entlegene ländliche Gegenden ein Fortschritt, da durch die Frequenzen lange Entfernungen überbrückt werden können.

Nein zu Homophobie: Das EU-Parlament unterstrich sein Engagement im Kampf gegen Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung. "Jeder Mensch hat das Recht, anders zu sein", sagte Parlamentspräsident Jerzy Buzek bei der Eröffnung der Ausstellung zu Versammlungs- und Meinungsfreiheit anlässlich des 7. Internationalen Tages gegen Homophobie.

Seit dem 1. Mai 2011 sind auch für die Bürger aus den neuen, 2004 der EU beigetretenen Ländern der Tschechischen Republik, Estland, Lettland, Litauen, Ungarn, Polen, Slowenien und der Slowakei die Beschränkungen ihres Rechts auf Beschäftigung in anderen EU-Mitgliedstaaten aufgehoben. 2003 wurde den 15 „alten“ EU-Mitgliedstaaten eine Übergangsfrist bis 2011 eingeräumt, um den befürchteten negativen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und der soziale Lage durch eine schrittweise Einführung entgegenzuwirken. Deutschland und Österreich waren die beiden letzten Staaten, die die Freizügigkeit einführen mussten.

„Die Beseitigung dieser letzten Hindernisse für Arbeitnehmer aus den 8 EU-Staaten stellt nicht nur eine große Chance für jeden Einzelnen, sondern auch für die EU als Ganzes dar. Mobilität ist ein wesentlicher Motor für Wirtschaftswachstum, und in Ländern wie Deutschland und Österreich wird sie dazu beitragen, Fachkräftemangel zu beheben und offene Stellen zu besetzen“.

Wird Sarajevo die dritte Kulturhauptstadt Europas 2014? Die EU-Abgeordneten schlugen am Donnerstag vor, die Bewerbung Sarajevos um den Titel Kulturhauptstadt Europas für das Jahr 2014 zu berücksichtigen. Trotz tragischer Ereignisse im 20. Jahrhundert habe Sarajevo seinen interkulturellen Charakter behalten. Der Titel Kulturhauptstadt könne helfen, "die Geister europäischer Teilungen der Vergangenheit auszutreiben".

Obwohl die EU-Parlamentarier darauf bestan-den, wird es erst einmal keine Kennzeichnung von geklonten oder so genannten neuartigen Lebensmitteln geben. Eine lange Nacht von Vermittlungsgesprächen zwischen Rat der EU und EU-Parlament hatte keinen Kompromiss gebracht. Jetzt muss die EU-Kommission einen neuen Gesetzesvorschlag machen.

Quelle: Pressedienst der EU – Direktion Medien

Dies verkündigte EU-Kommissar für Beschäf-tigung und Soziales László Andor auf einer Arbeitsmarktkonferenz in Budapest zu diesem Thema, zumal die Kommission davon ausgeht, das kein großer Zustrom von Arbeitnehmern aus den 8 Ländern stattfinden wird, weil viele, die in einem anderen EU-Staat arbeiten wollten, dies bereits tun. Die Kommission zog zuletzt den Schluss, dass die Befürchtungen übertrieben waren und dass die Mobilität positive Auswirkungen auf die Wirtschaft der Mitgliedstaaten hatte und es auch zu keinen Arbeitsmarktstörungen gekom-men ist, sondern sich gegenteilig nachhaltig auf das Wirtschaftswachstum ausgewirkt hat, weil weder die Arbeitslosenzahlen gestiegen seien, noch sich Lohndumping eingestellt hat. Außerdem haben die offenen Arbeitsmärkte der nicht angemeldeten Beschäftigung entgegen-gewirkt.

Weil die Bürger der 8 erwähnten EU-Staaten keine Arbeitsgenehmigung mehr beantragen müssen, fällt auch weniger Arbeit hinsichtlich der Prüfung und Erteilung von Arbeits-

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ArbeitnehmerfreizügigkeitArbeitnehmerfreizügigkeit

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genehmigungen bei der Agentur für Arbeit an. Lediglich Bürger aus den neuen EU-Staaten Bulgarien und Rumänien müssen für eine Übergangsfrist weiterhin eine Arbeits-genehmigung beantragen, weil für sie die Arbeitnehmerfreizügigkeit erst nach dem 31.12.2013 gilt. Dem trug man bei der Agentur für Arbeit Rechnung und reduzierte die Ansprechpartner für die Bearbeitung von Anträgen auf Erteilung einer Arbeits-genehmigung auf eine Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) mit Hauptsitz in Bonn und weiteren Standorten in Duisburg, Frankfurt/Main und München. Die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) in Duisburg befindet sich auf der Dahlmannstraße 23 in 47169 Duisburg.

Für die Bundesregierung schätzt Bundes-arbeitsministerin Ursula von der Leyen, dass jährlich gut 100.000 „ganz überwiegend junge, gebildete und mobile Fachkräfte“ in Deutsch-land arbeiten werden und sieht dies als Chance für den deutschen Arbeitsmarkt, den demo-grafischen Wandel auszugleichen. Um nun einen möglichen Preisdruck in Branchen mit niedrigen Löhnen zu verhindern, habe die Bundesregierung dort größtenteils bereits Mindestlöhne eingeführt.

Landfermann-Gymnasium ist Europaschule und feiert Europafest

Das Landfermann-Gymnasium erhielt am 8. April dieses Jahres aus den Händen von NRW-Europaministerin Dr. Angelica Schwall-Düren und Schulministerin Sylvia Löhrmann die offizielle Auszeichnung zur Europaschule. Mit einem erweiterten Fremdsprachenangebot, einem bilingualen Unterrichtsangebot, der Durchführung eines internationalen Projektes, einer vertieften Auseinandersetzng mit europä-

Der DGB fordert in einem 7-Punkte-Programm eine sozial und gerecht gestaltete Umsetzung der Freizügigkeit, um Lohndumping zu ver-hindern und fordert, „gleichen Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort“. Dazu zählen die Sicherung der gleichen Arbeitsbedingungen, Verhinderung von Missbrauch in Zusammen-hang mit Leiharbeit, Kontroll- und Meldever-fahren, Erweiterung der Mitbestimmungsrechte, Verhinderung von Missbrauch durch Schein-selbständigkeit durch Feststellung des Beschäf-tigtenstatus, Einführung einer Sozialen Fort-schrittsklausel in den Europäischen Verträgen und eine verbesserte Information aller Arbeit-nehmer über die Gefahren von Lohndumping auf dem deutschen Arbeitsmarkt sowie über die Arbeitnehmerrechte.

Link zur Pressemitteilung der EU:

Link zur ZAV (Stichwort Arbeitsmarktzulassung):

Link zur Mitteilung der Bundesregierung:

Link zum Beschluss des DGB-Bundesvorstandes vom 05.04.2011:

ischen Inhalten und einer Ausrichtung des Schulprogramms am Europa-Profil, wachsen Schülerinnen und Schüler zu selbstbewussten, mündig handelnden, kompetenten Bürgern heran und leisten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des europäischen Gedankens.

Anlässlich der diesjährigen Europawoche be-ging das Landfermann-Gymnasium am 16. Mai

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VeranstaltungenVeranstaltungen

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einen Europaaktionstag mit einer Europa-Rallye, Sketchen, Tanz, Kabarett, Musik. Es folgte eine Europa-Polit-Diskussion mit den Europaabgeordneten Ska Keller und Sabine Wils, dem ehemaligen Europaabgeordneten Dr. Christoph Konrad unter der Gesprächsleitung von Robert Tonks vom Amt für Statistik, Stadtforschung und Europaangelegenheiten.

„Gemeinwohl-Wirtschaft als Antwort auf globale Finanzkrisen“

Am 4. Mai fand als Auftakt zur diesjährigen Europawoche im Veranstaltungszentrum „Klei-ner Prinz“ in der Reihe „Neue Wege und Modelle für ein sozialgerechteres Europa“ die Veranstaltung „Gemeinwohl-Wirtschaft als Antwort auf globale Finanzkrisen“ statt. Seit Oktober 2010 organisiert der EUROPE DIRECT EU-Bürgerservice der Stadt Duisburg in Kooperation mit der „Debate Europe in Duisburg – Initiative“ und der Europa-Union Duisburg-Mülheim-Niederrhein die Veranstal-tungsreihe „Neue Wege und Modelle für ein sozialgerechteres Europa“, für die MdEP Jens Geier die Schirmherrschaft übernommen hat.

Link zur Seite „Europaschule“ des Landfermann-Gymnasiums:

Link zur Seite „Europafest“ des Landfermann-Gymnasiums:

Nun wurde im Rahmen der Europawoche die Suche nach Alternativen mit einer weiteren Veranstaltung mit dem Thema „Gemeinwohl-Wirtschaft als Antwort auf globale Finanzkrisen“ fortgeführt.

Die Impulsreferate dieser Veranstaltung hielten Peter Hilliger und Dr. Gerd-Dieter Schmid vom Wirtschaftsclub der Bayern SPD e. V. Tenor ihrer Vorträge war, dass zur Vermeidung zukünftiger Finanzkrisen unbedingt neue Instrumente zur Steuerung des Finanzsektors eingeführt werden müssen. Diese Instrumente müssen dabei unbedingt das Gemeinwohl im Auge haben.

Im Anschluss an die Vorträge gab es eine kurzweilige Diskussion der Referenten mit den Zuhörern.

Nähere Informationen zu den Referenten und auch zu dessen Ideen finden sie auf der Homepage des Wirtschaftsclubs.

http://www.wirtschaftsclub.org/index.php/home.html

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„Duisburger Europa Woche 2011“„Duisburger Europa Woche 2011“

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Europa-Woche an der Comenius-Schule in Duisburg-Hamborn Anlässlich des Europa-Tages am 9. Mai und der von der Europäischen Kommission und der Bundesregierung offiziell ausgerufenen Europa-Woche vom 9.- 13. Mai 2011 organisierte die GHS Comenius-Schule in Duisburg-Hamborn eine einwöchige Europa-Projektwoche. Höhe-punkt der Woche war der Besuch des Europa-Abgeordneten Jens Geier am Freitag, den 13.8.2011. Während der Woche haben sich die SchülerInnen in den verschiedenen Jahrgängen in einem abwechslungsreichen Programm dem Thema „Wir in Europa“ genähert. Los ging es am Dienstag mit einem interaktiven Kurzvortrag zur EU für die Jahrgänge 8 - 10. Anschließend haben ausgewählte SchülerInnen an einer Zukunftswerkstatt teilgenommen und ihre ganz persönlichen Vorstellungen für die Zukunft Europas erarbeitet. Ihre Vorschläge haben sie dann am Freitag dem Europa-Abgeordneten Jens Geier präsentiert.

Begleitet wurden die SchülerInnen in diesem kreativen Prozess von Joachim Fischer, EUROPE DIRECT EU-Bürgerservice der Stadt Duisburg. Am Donnerstag und Freitag haben die SchülerInnen der Jahrgänge 5 und 6 dann eine Europa-Rallye durchlaufen, die der Wahl-pflichtunterrichts-Kurs „Europa“ aus dem 8. Jahrgang vorbereitete und durchführte. Die Preisverleihung nahm Jens Geier am Freitag vor.

Parallel setzten viele Klassen im Fachunterricht in dieser Woche einen europäischen Schwer-punkt.

Untermalt wurde das gesamte Programm durch die thematische Dekoration des Schulgeländes sowie durch die Schwerpunktsetzung in der Menüplanung der Schulmensa und des Kiosks: Der Speiseplan war an jedem Tag einem anderen europäischen Land gewidmet. Die Idee für die Europa-Woche entstand im WPU-Kurs „Europa“ des 8. Jahrgangs unter der Leitung der Lehrerin Anja Giuffrida und Teach First Deutschland Fellow Anja Jungermann. Der WPU-Kurs möchte noch vor den Sommerferien einen Ausflug nach Brüssel zu den Europäischen Institutionen organisieren – die Hälfte der Finanzierung steht schon, aber ca. 500 € fehlen noch – die SchülerInnen hoffen daher noch auf einige Privatspender, damit die Fahrt klappt!

Europa-Aktionstag am Kaufmännischen Berufskolleg Walther Rathenau (KBWR) in Duisburg-Hamborn

Mit einer Podiumsdiskussion und Vorträgen gestalteten die Schülerinnen und Schüler des KBWR am 11. Mai ihren 4. Europa-Aktionstag, gemeinsam mit LehrerInnen von 5 Partner-schulen aus Frankreich, den Niederlanden, Norwegen und Polen, die über deren Bildungs-systeme und Auslandspraktika informierten.

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Auslandserfahrungen für den heutigen Berufs-alltag brachten die Auslandspraktikanten durch interessante Erfahrungsberichte und belebten die Veranstaltung genauso wie die an-schließende Diskussion über die Bedeutung der Auslandserfahrung und eine Pro- und Contra-Debatte über den EU-Beitritt der Türkei. Zudem bot eine Informationsbörse ein um-fangreiches Angebot zu verschiedenen Themengebieten. So informierte die IHK über ihre Aufgabenfelder und offene Ausbildungs-plätze, die Bundesagentur für Arbeit bot eine Auslandsvermittlung an, Angebote und Finanzierungsmöglichkeiten von Auslands-praktika in Kooperation mit unseren Partner-schulen wurden aufgezeigt.

Auch die Bundeswehr, die Bundespolizei und der Zoll informierten über Einstellungs-möglichkeiten und Perspektiven, genau wie einige Ausbildungsbetriebe berufliche Pers-pektiven in Europa aufzeigten. Der EUROPE DIRECT EU-Bürgerservice der Stadt Duisburg war ebenfalls mit einem Informationsstand vertreten.

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EUROPE DIRECT EU-Bürgerservice Duisburgc/o Amt für Statistik, Stadtforschung und Europaangelegenheiten der Stadt DuisburgVerantwortlich: Burkhard Beyersdorff

Redaktion:Marc AdlerKoloniestraße 153, 47057 Duisburg

Finanziert durch dieStadt Duisburg und die

Europäische Kommission