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November 2012 © Experton Group www.experton-group.de Marktsicht Auch IT-Leiter in kleineren und kleinen mittelständischen Unternehmen müssen an ihrer Reputation arbeiten Axel Oppermann 0561 506975-24 Axel.oppermann@experto n-group.com F ür viele IT-Leiter in (kleinen) mittelständisch geprägten Unternehmen beginnt gerade die Hochphase der unangenehmen Jahreszeit. Insbesondere dann, wenn sie organisatorisch irgendwo in der Stablinie zwischen Organisationsabteilung und der Finanzabteilung (dem CFO) positioniert sind. Es geht um Budgetplanungen für das kommende Jahr, einen Rückblick auf das laufende Jahr und gegebenenfalls noch um eine langfristige Strategie. Gerade IT-Leiter, die sich in einer solchen Situation befinden, also keinen wirklichen Einfluss auf Entscheidungen haben und über die eigentliche Strategie des Unternehmens nur über Dritte – also über Umwege – erfahren, haben es besonders schwer. Jedoch ist das Problem teilweise hausgemacht: Sie sorgen nicht für eine entsprechende Wahrnehmung ihrer Leistungen im Unternehmen und vergessen, an ihrer Reputation zu arbeiten. Hier gilt es jetzt, für das kommende Jahr zu planen.

Experton Group Marktsicht;auch IT Leiter in kleineren und kleinen mittelständischen Unternehmen müssen an ihrer Reputation arbeiten

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Für viele IT-Leiter in (kleinen) mittelständisch geprägten Unternehmen beginnt gerade die Hochphase der unangenehmen Jahreszeit. Insbesondere dann, wenn sie organisatorisch irgendwo in der Stablinie zwischen Organisationsabteilung und der Finanzabteilung (dem CFO) positioniert sind. Es geht um Budgetplanungen für das kommende Jahr, einen Rückblick auf das laufende Jahr und gegebenenfalls noch um eine langfristige Strategie. Gerade IT-Leiter, die sich in einer solchen Situation befinden, also keinen wirklichen Einfluss auf Entscheidungen haben und über die eigentliche Strategie des Unternehmens nur über Dritte – also über Umwege – erfahren, haben es besonders schwer. Jedoch ist das Problem teilweise hausgemacht: Sie sorgen nicht für eine entsprechende Wahrnehmung ihrer Leistungen im Unternehmen und vergessen, an ihrer Reputation zu arbeiten. Hier gilt es jetzt, für das kommende Jahr zu planen.

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Marktsicht

Auch IT-Leiter in kleineren und kleinen mittelständischen

Unternehmen müssen an ihrer Reputation arbeiten

Axel Oppermann 0561 506975-24

Axel.oppermann@experto

n-group.com

Für viele IT-Leiter in (kleinen) mittelständisch

geprägten Unternehmen beginnt gerade die Hochphase

der unangenehmen Jahreszeit. Insbesondere dann, wenn

sie organisatorisch irgendwo in der Stablinie zwischen

Organisationsabteilung und der Finanzabteilung (dem

CFO) positioniert sind. Es geht um Budgetplanungen für

das kommende Jahr, einen Rückblick auf das laufende

Jahr und gegebenenfalls noch um eine langfristige

Strategie. Gerade IT-Leiter, die sich in einer solchen

Situation befinden, also keinen wirklichen Einfluss auf

Entscheidungen haben und über die eigentliche

Strategie des Unternehmens nur über Dritte – also über

Umwege – erfahren, haben es besonders schwer. Jedoch

ist das Problem teilweise hausgemacht: Sie sorgen nicht

für eine entsprechende Wahrnehmung ihrer Leistungen

im Unternehmen und vergessen, an ihrer Reputation zu

arbeiten. Hier gilt es jetzt, für das kommende Jahr zu

planen.

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Negative Stimmung – bzw. eine schlechte

Reputation – kann schnell entstehen. Unter

„Reputation“ wird hier die Summe aller

Wahrnehmungen, die als „wahr“ genommen

werden, verstanden. Sie wird allgemein als das

Ansehen, z.B. der IT-Abteilung oder des IT-

Leiters in der Öffentlichkeit (d.h. hier im

Unternehmen), definiert. Glaubwürdigkeit ist

hierbei ein zentraler Faktor der Reputation.

Wahrnehmungen entstehen durch Fakten,

Verhalten und durch Handeln. Und gerade

diese Reputation – also die Stellung der IT-

Leitung im (mittelständischen) Unternehmen

ist durch Wahrnehmungen und reale

Sachverhalte dann gefährdet, wenn ein

rechtzeitiges und richtiges Handeln nicht

erfolgt. Die „Klassiker“ dabei sind

Ausfallzeiten von Servern oder lange

Reaktionszeiten am Helpdesk.

Ist dies der Fall, und werden Einzelfälle

überdurchschnittlich durch die Flure des

Unternehmens getragen, häufen sich schnell

Stimmen, die undifferenzierte Meinungen

flächendeckend verbreiteten. Dies kann von

der Forderung zur Auslagerung, über

Absetzung der IT-Verantwortlichen bis hin zu

Rufmord führen. So oder so: Die

Konkurrenzsituation und der Druck auf die IT-

Leitung verstärken sich. Verstärkt wird dieser

Druck auch dann, wenn Business Manager der

Meinung sind, dass technologisches Know-how

nicht mehr unbedingt im Vordergrund steht,

da dieses als Grundvoraussetzung

angenommen wird.

Aktiv an der eigenen Reputation arbeiten

Fakt ist, dass sich die Konkurrenzsituation für

IT-Verantwortliche in mittelständischen

Unternehmen, die organisatorisch und

strategisch keinen Einfluss haben, permanent

verstärkt hat. Fakt ist auch, dass sich die

interne IT weniger in einem

Produktionswettbewerb als in einem

Dienstleistungswettbewerb befindet. Und

schließlich sind Fachabteilungen im

Besonderen und kaufmännische Entscheider

im Allgemeinen immer häufiger geneigt,

Aufträge an externe Dienstleister zu vergeben

oder die Beschaffung von IT-Services direkt –

an der IT vorbei - betreiben. Grund hierfür ist

der überproportionale Anstieg von

Dienstleistungen und Produkten, die Aufgaben

der IT-Abteilungen obsolet erscheinen lassen.

Die Fachverantwortlichen treffen auf ein

breites Spektrum (scheinbar) attraktiver

(Cloud-) Services, die ihre grundlegenden

Bedarfe befriedigen.

Wie können sich gerade diese o.g. IT-

Verantwortlichen gegen diese

Umweltbedingungen behaupten. Oder etwas

konkreter formuliert: Wie kann die IT-

Abteilung an der eigenen Sichtbarkeit

arbeiten? Die Antwort auf diese Frage ist

einfach, doch die Umsetzung ist komplex und

häufig sehr schwierig. Ein wichtiger Aspekt ist,

dass sie ihre Sichtbarkeit innerhalb des

Unternehmens unbedingt erhöhen sollten. Das

heißt, sie müssen ihre Leistungen und Erfolge

– aber auch ihre Niederlagen und Rückschläge

– an ihre Zielgruppen im Unternehmen

kommunizieren und schaffen somit eine

Reputation. Die Kommunikation erfolgt nicht

nur an Personen, die regelmäßig mit der IT-

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Abteilung kooperieren. Vielmehr müssen

diejenigen Gruppen im Unternehmen

adressiert werden, welche die IT benötigen und

nutzen bzw. über IT-Investitionen entscheiden.

Um dies zu erreichen, ist eine sorgfältige

Planung das A und O für den Erfolg. Dabei

heißt es, Zielgruppen zu definieren,

Kommunikationsinstrumente auszuwählen

und/oder (Personal)-Ressourcen

bereitzustellen.

Ausschlaggebend für mögliche Aktivitäten mit

dem Ziel einer gesteigerten Reputation ist das

Erzeugen von Relevanz und Sichtbarkeit.

Relevanz und Sichtbarkeit führen zu höheren

Budgets. Und was höhere Budgets bedeuten,

ist klar.

Abbildung: Reputations-Management. Quelle:

Experton Group AG, 2012

Was bleibt?

Grundsätzlich haben IT-Verantwortliche in

den o.g. Unternehmen – und unter den

geschilderten Rahmenparametern – einen

enormen Druck und betreiben einen großen

Aufwand, sich aus der Schusslinie zu ziehen.

Dennoch – oder gerade deshalb – sollten

Ansätze zu internen Positionierung und

Steigerung der eigenen Reputation getrieben

werden.