32
Chancen- und-Risiko- Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz September 2017 Finance & Performance Technology Assisted Review Intelligente Computersysteme, die Daten analysieren und strukturieren, unterstützen bei der Prozessoptimierung und Kosten- einsparung. Nachhaltigkeits- berichterstattung In diesem weiterführenden Artikel zum Beitrag in der Ausgabe März 2017 unseres Magazins informieren Sie die Autoren über die Bedeutung der Wesentlichkeitsanalyse. Versicherungs- vertriebsrichtlinie Die IDD ist bis 23.02.2018 umzusetzen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über einzelne Themenfelder und Tipps für die Implementierung. Magazine

EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

  • Upload
    buidiep

  • View
    215

  • Download
    1

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

Chancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer

Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz

September 2017

Finance &PerformanceTechnology Assisted Review

Intelligente Computersysteme, die Daten

analysieren und strukturieren, unterstützen

bei der Prozessoptimierung und Kosten­

einsparung.

Nachhaltigkeits- berichterstattung

In diesem weiterführenden Artikel zum Beitrag

in der Ausgabe März 2017 unseres Magazins

informieren Sie die Autoren über die Bedeutung

der Wesentlichkeitsanalyse.

Versicherungs-vertriebsrichtlinie

Die IDD ist bis 23.02.2018 umzusetzen.

Dieser Artikel gibt einen Überblick über

einzelne Themenfelder und Tipps für

die Implementierung.

Magazine

Page 2: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Page 3: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017 3Foto

Cov

er: i

Sto

ckph

oto

Liebe Leserinnen! Liebe Leser!

Unternehmen, Wirtschaft und Gesellschaft befinden sich in einer fast beispiel­

losen Phase des Umbruchs. Diese Erkenntnis ist mittlerweile Common Sense.

Einem durch die zunehmende Vernetzung von Systemen oder Artificial Intelli­

gence rasant steigenden technologischen Potenzial stehen neue Herausforde­

rungen durch ein zunehmend beschleunigtes Umfeld gegenüber.

Für Unternehmen bedeutet das vor allem: Die Planung muss flexibler werden, es müssen immer

kurzfristigere Anpassungen möglich sein, Risiken steigen in allen Bereichen – von geopolitischen

Ereignissen wie US­Wahl, Brexit oder staatlichen Konflikten über volatile wirtschaftliche Ent­

wicklungen bis hin zu IT­ oder Sicherheitsrisiken bzw. derenzunehmend strengerer rechtlicher Re­

gelung. Diese Risiken und vor allem die Frage, wie Unternehmen in unterschiedlichen Bereichen

damit umgehen können, stehen im Mittelpunkt dieser Ausgabe.

Dem Risikomanagement kommt in diesem Kontext eine immer größere Bedeutung zu. In der

Titelgeschichte erklärt Viktoria Pichler, wie ein State­of­the­Art­Risikomanagementsystem

aufgesetzt sein sollte und welche Vorteile sich daraus ergeben. Ihre zentrale These: Risikomana ­

gement erschöpft sich nicht mehr durch die Erfüllung von regulatorischen Anforde ­rungen,

sondern muss zu einer noch stärker wertschöpfenden Steuerungsfunktion des Unternehmens

ausgebaut werden. Durch eine zukunftsgerichtete Analyse von Chancen und Risiken kann ein

starkes Funda ment für die strategische Unternehmenssteuerung geschaffen werden.

Mit der Verringerung von Risiken und der Effizienzsteigerung im Umgang mit großen Daten­

mengen durch den Einsatz von intelligenten Computersystemen – speziell in den Bereichen

Compliance und interne bzw. externe Ermittlungen – setzen sich Benjamin Weissmann und

Margarita Göstl auseinander. Sie zeigen, wieso der „Technology Assisted Review“ im Duell

Mensch gegen Maschine in puncto Schnelligkeit, Objektivität und Lückenlosigkeit eindeutig als

Sieger hervorgeht.

Das Risiko der Unter­ oder Überschätzung von Kapitalkosten bei der Unternehmensbewertung

steht im Mittelpunkt des Beitrags von Simon Harrer und Bernhard Kneidinger. Sie beschreiben

eine Methode, mit der durch die Verwendung von einheitlichen Marktrisiko prämien vor dem

Hintergrund unterschiedlicher Zinsniveaus in den wichtigsten Währungsräumen Ungenauigkeiten

vermieden werden können.

Im Namen des gesamten Redaktionsteams wünsche ich Ihnen viel Vergnügen beim Lesen.

Herzlichst

Ihr Gerhard Schwartz

Finance &PerformanceMagazine

Page 4: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

4 EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Chancen-und-Risiko-Management Weiterentwicklung zum Instrument zur Unternehmenssteuerung

Foto

: get

tyim

ages

Technology Assisted Review

Neuer Weg für umfangreiche Datenreviews

18

12

Unternehmensbewertung

Berücksichtigung von währungsspezifischen Marktrisikoprämien

Foto

: get

tyim

ages

22Nachhaltigkeitsberichterstattung

Wesentlichkeitsanalyse für die

Festlegung des Berichtsumfangs

Foto

: get

tyim

ages

Foto

: get

tyim

ages

6

Page 5: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

5EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

3 Editorial

5 Inhalt

6 Reifegrade im Chancen-und-Risiko-Management

Steuerungsrelevanz als Motor für Weiterentwicklung

12 Technology Assisted Review Effizienz durch künstliche Intelligenz

18 Währungsspezifische Marktrisikoprämien Bewertungsfehler vermeiden bei Impairment­Tests in Fremdwährung

22 NaDiVeG Follow-up Die Bedeutung der Wesentlichkeitsanalyse für die Festlegung des

Berichtsinhalts

26 Die IDD geht in den Endspurt

30 EY-Stadtwerkestudie 2017 Österreichs Energieversorger sind Vorreiter bei Smart Meters –

dennoch droht die Mehrheit die gesetzlichen Vorgaben zu verfehlen

31 Publikationen, Events, Impressum

InhaltSeptember 2017

Page 6: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

6 EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

TOP | Chancen­und­Risiko­Management

Reifegrade im Chancen- und-Risiko- Management Chancen­und­Risiko­Managementsysteme im Wandel – von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz

Foto

: iS

tock

phot

o

Page 7: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

7EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Risikomanagementsysteme haben sich in österreichischen

Unternehmen etabliert, bedingt durch regulatorische

I mpulse wie URÄG, den Österreichischen Corporate Gover­

nance Kodex oder den Public Corporate Governance Kodex

sowie durch teilweise turbulente Entwicklungen des Markt­

umfeldes in den letzten Jahren. Insbesondere geopoliti­

sche und regulatorische Risiken sind wieder verstärkt in

den Fokus gerückt und beschäftigen Risikomanager und

Entscheidungsträger. Analog zu heterogenen Unternehmens­

größen, ­strukturen und Risikoprofilen divergieren auch

die Ausgestaltungsformen und Reifegrade der Chancen­und­

Risiko­Managementsysteme in österreichischen Unter­

nehmen.

Im Hinblick auf den Reifegrad von Chancen­und­Risiko­

Managementsystemen wollen wir im Folgenden vom

Ziel der Steue rungs relevanz als Motor der Weiterentwick­

lung des Risikomanagements ausgehen, wie in Abbildung 1

skizziert.

Mittels der Analyse diverser Dimensionen in der

Chancen­und­Risiko­Managementausgestaltung und

deren Ausprägungen im Ist­Zustand eines Chancen­

und­Risiko­Managementsystems können Aussagen über

den jeweiligen Reifegrad der Dimensionen und des

Gesamtsystems abgeleitet werden.

Risikomanagementsysteme haben sich als Bestandteil der Corporate

Governance in österreichischen Unternehmen etabliert. Das Bedürf­

nis, Kenntnis über bestehende Risiken zu erlangen, um diese zu bewer­

ten, ist immanent, Aufsichtsgremien signalisieren großes Interesse an

den Resultaten und an den abgeleiteten Maßnahmen. Die Reifegrade

der bestehenden Risikomanagementsysteme variieren im österreichi­

schen Vergleich stark und in zahlreichen Unternehmen wird sowohl

nach der Weiterentwicklung der Risikomanagementsysteme als auch

nach der Steuerungsrelevanz der Ergebnisse gefragt.

Steuerungsrelevanz als Motor für Weiterentwicklung

Abb. 1: Reifegrade im Chancen-und-Risiko-Management, grobgranulare Entwicklungsstufen

Initiales Risikomanagement

Quantitatives, etabliertes

Risikomanagement

Integriertes,

steuerungsrelevantes

Risikomanagement

Steuerungsrelevanz

Fokus: Risikoidentifikation

und Risiko­Reporting

Fokus: methodi sche

Risiko quantifizierung

und ­mitigation

Fokus:Integration von

Risikomanagement

und strategischer

Planung und Steuerung

Page 8: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

8 EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

TOP | Chancen­und­Risiko­Management

Die Dimensionen sind je nach Reifegrad des Chancen­

und­Risiko­Managementsystems unterschiedlich ausge­

prägt. Im Folgenden sollen verschiedene Stadien im

Entwicklungs prozess beispielhaft beschrieben werden, um

das Zusammenspiel der Ausgestaltungsdimensionen auf­

zuzeigen. Basierend auf der Analyse dieser Dimensionen

können Weiterentwicklungspotenziale abgeleitet und Ziele

für Entwicklungsschritte definiert werden.

Compliance als Ausgangspunkt

Jene Risikomanagementsysteme, die in erster Linie durch

die Gesetzgebung getrieben sind und deren oberste Prä­

misse die Compliance mit den bestehenden regulatorischen

Vorgaben ist, konzentrieren sich auf die Aufgaben der

Risikoidentifikation sowie auf die Berichterstattung zu den

identifizierten Risiken. In den Anfangsstadien werden

wesentliche bekannte Risiken beschrieben und berichtet,

um Reporting­Verpflichtungen nachzukommen. Chancen

werden in dieser Phase meist nicht erfasst. In einem ersten

Entwicklungsschritt des Risikomanagements werden darü­

ber hinaus alle bestehenden Prozesse des Unternehmens

einer Risikobetrachtung unterzogen und die Risikoidenti­

fikation holistisch für das gesamte Unternehmen durchge­

führt. Die Risiken werden mehrheitlich in qualitativer

Weise bewertet, in Bereichen, in denen relevante quantita­

tive Daten vorliegen, werden auch quantitative Bewertun­

gen (in Form eines zugeordneten Schadenswertes) durch­

geführt. Die Perspektive dieser Risikomanagementsysteme

ist historisch: Basierend auf Daten der Vergangenheit bzw.

auf bestehenden Unsicherheiten werden Risiken benannt

und bewertet. Das Ziel des entsprechenden Risiko­Reportings

ist einerseits, den Entscheidungsträgern Informationen zu

wesentlichen Risiken zur Verfügung zu stellen, und ande­

rerseits die Erfüllung von Compliance­Vorgaben. Eine

darüber hinausgehende Risikostrategie ist nicht definiert,

eine spezifische Risikomanagementorganisation besteht

zumeist nicht, die Aufgaben im Risikomanagement werden

oft von anderen Unternehmensbereichen (z. B. Control­

ling, Interne Revision) betreut.

Quantifizierung und Mitigation von Risiken als zentrale Ent- wicklungsfaktorenIn einer nächsten Entwicklungsstufe wird erkannt, dass

die Bewertungslogiken, die hinter den berichteten Risiken

stehen, innerhalb des Unternehmens divergieren und zu

verzerrten Risikoinformationen führen. Es werden einheit­

liche Bewertungslogiken implementiert, zumeist werden

Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß als Maß­

stab vorgegeben, Verteilungslogiken werden angewandt.

Die angewandten Darstellungsformen der Risikoinformatio­

nen folgen dem Bestreben, Übersicht zu schaffen, bei­

spielsweise in Form von Risk Maps. In dieser Entwicklungs­

stufe etablieren sich auch Maßnahmendefinitionen und

abgeleitete Risikomitigationspläne auf Einzelrisikobasis.

Der Risikomanagementprozess gewinnt an Struktur (z. B.

Verantwortlichkeiten, zyklische Updates) und Risikobewer­

tungen werden einem strukturierten Monitoring zugeführt,

um die Einheitlichkeit der gesammelten Daten zu unter­

stützen und die Berichterstattung zu erstellen. Im Rahmen

der Definition von Maßnahmen zur Risikomitigation wird

eine neue Perspektive eingenommen: Im Fokus steht neben

der Berichterstattung und der Compliance nun auch eine

Foto

: get

tyim

ages

Abb. 2: Dimensionen in der Ausgestaltung von Chancen-und-Risiko-Managementsystemen

Dimensionen in der Ausgestaltung des Chancen-und-Risiko-Managements

Strategie und

Zielsetzung• Risikostrategie

• Ziele des Risiko­

managements (RM)

Risikosteuerung und

-überwachung• Risikosteuerung

• Risikoüberwachung

• Risiko­Reporting

Organisation und

Mitarbeiter• RM­Organisation

• Mitarbeiter und

Beteiligte

• RM­Software

Integration in

die Unternehmens-

steuerung• Risikoeinflüsse auf

Planung/Forecast/

Ergebnis

• Bandbreitenanalysen

Risikoanalyse• Risikoidentifikation

• Risikobeschreibung

• Betrachtungshorizont

und ­perspektive

Integration in die

strategische Planung• Integration in die

strategische Analyse

und Planung

Risikobewertung• qualitative

Risikobewertung

• quantitative

Risikobewertung

• Zielgrößendefinition

• Risikoaggregation

Integration mit

anderen Risiko-

funktionen• Risikokonvergenz

Page 9: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

9EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

nachhaltige Risikoanalyse, um risikomitigierende Maßnah­

men abzuleiten und umzusetzen. Das Ziel ist nun, die

identifizierten Risiken im Detail zu verstehen und die Per­

formance im Bereich der Risikomitigation zu erhöhen.

Zentrale Fragestellungen von Unternehmen, in denen ein

entsprechender Reifegrad des Risikomanagements erreicht

ist, sind Kosten­Nutzen­Überlegungen im Hinblick auf risi ko­

mitigierende Maßnahmen. Es liegen nun eine Menge von

Daten vor, der Risikomanagementprozess ist etabliert,

bestehenden Risiken werden Maßnahmen und entspre­

chende Verantwortlichkeiten zugeordnet. Die Maßnahmen

zur Risikomitigation, die definiert wurden, gilt es natürlich

umzusetzen, ein Schritt, der mit entsprechenden Kosten

verbunden ist. Unternehmen stehen vor der Herausforde­

rung, dass auch die Wirkung der Maßnahmen gemessen

werden soll, um einerseits den Effekt auf die identifizierten

Risiken zu bewerten und andererseits valide Entscheidungs­

grundlagen dafür zu erhalten, mit welchem Kosteneinsatz

die angestrebte Risikomitigation erreicht werden kann.

Integration von Steuerung, Planung und Risikomanage-ment als Ziel

Die Verknüpfung von Risikomanagement und Steue­

rungsinstrumentarien ist der nächste logische Schritt in

der Weiterentwicklung von Risikomanagementsystemen.

Zunächst werden die Risikobewertungen an eine operative

Zielgröße im Unternehmen geknüpft. Quantitative Risiko­

bewertungen werden nun nicht mehr als betragliche Abso­

lutgrößen dargestellt, sondern sind als Abweichung zu den

Zielgrößen definiert. Dadurch wird auch eine Definition von

Bandbreiten für Risikozielwerte ermöglicht, deren Szena­

rien einen darstellbaren Effekt auf die Gesamtunternehmens­

performance haben. Weitere Schritte zur Ermittlung einer

Gesamtrisikoposition werden gesetzt. In dieser Entwicklungs­

stufe werden häufig die Themen des workflowbasierten

Risikomanagementprozesses, der zugrunde liegende Soft­

ware­Lösungen und der Ressourcenausstattung in der

Foto

: get

tyim

ages

Page 10: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

10 EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

TOP | Chancen­und­Risiko­Management

Risikomanagementorganisation vorangetrieben und

methodisches Know­how zu ausgereiften Quantifizierungs­

und Aggregationsmethoden aufgebaut. Chancenmanage­

ment wird in dieser Phase in den Risikomanagementprozess

einbezogen.

Den nächsten wesentlichen Entwicklungsschritt stellen

die strategische Ausrichtung des Risikomanagements und

die Integration von Chancen­und­Risiko­Management und

strategischer Planung und Steuerung eines Unternehmens

dar. Die Ex­post­Betrachtung von Risiken wird durch die zu­

kunftsgerichtete Analyse von Chancen und Risiken ergänzt,

die auch der strategischen Unternehmenssteuerung als

Basis dienen sollen. Merkmale dieser Ausprägungsstufe sind

die Quantifizierung von Risiken basierend auf operativen

wie auch strategischen Zielgrößen, die Aggregation jener

Risiken mittels Simulation und eine Bandbreitenanalyse

auf der Basis der Zielgrößen. Die Risikoeinflüsse auf Planung,

Forecasts und Ergebnis werden dargestellt und dienen

der Unternehmenssteuerung. Organisatorisch werden die

Informationen aus dem Chancen­und­Risiko­Management

in die strategische Planung einbezogen und Risikomanager

als Beratungsinstanz für wesentliche Entscheidungspro­

zesse angesehen.

Potenziale und Herausforderun-gen im EntwicklungsprozessIn der österreichischen Unternehmenspraxis befinden sich

die Risikomanagementsysteme derzeit in einer Phase des

Umbruchs. Die regulatorischen Anforderungen werden

weitgehend erfüllt, im Bereich der Risikoidentifikation und

­bewertung liegen in den Unternehmen Erfahrungswerte

vor, die Methoden und Prozesse wurden an die Bedürfnisse

der Organisationen angepasst und werden von den Stake­

holdern im Risikomanagementprozess gelebt. In vielen

Bereichen wurden risikomitigierende Maßnahmen umge­

setzt und Handlungsstrategien zur proaktiven Steuerung

von Risiken definiert. In einigen Unternehmen sind Risiko­

management und Steuerung bereits verzahnt.

Zugleich werden in den Unternehmen Herausforderun­

gen erkannt, die mit den Risikomanagementsystemen in

Verbindung stehen. Mehrere Prozesse im Unternehmen

beschäftigen sich mit Risikoidentifikation und ­bewertung,

je nach Sichtweise und thematischem Hintergrund werden

Risiken differenziert betrachtet und priorisiert, die Ent­

scheidungs­ und Aufsichtsgremien werden von verschie­

Page 11: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

11EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Viktoria Pichler

Manager

T +43 664 60003 1488

[email protected]

• Viktoria Pichler ist Manager der EY Management

Consulting GmbH im Bereich Risk Advisory. Ihr Schwer­

punkt liegt im Bereich der Implementierung und Prüfung

von unternehmensweiten Risikomanagementsystemen

und in der Analyse von Prozessen und unternehmens­

spezifischer Fragestellungen im Risikomanagement.

Ihre Autorin

Wie reif ist Ihr Risikomanagement?Diese Herausforderungen und die damit verbundenen

Überlegungen und Anknüpfungspunkte gilt es zu inter­

pretieren und die Frage nach dem aktuellen und dem

angestrebten Reifegrad des Risikomanagements eines

Unternehmens eingehend zu beantworten.

Nur ein zukunftsorientiertes, der Organisation angemes­

senes und an den definierten Zielen ausgerichtetes

Risikomanagement k ann die Planung und Steuerung eines

Unternehmens nachhaltig unterstützen.

Haben Sie Fragen zum Thema Risikomanagement? Suchen

Sie einen Sparringspartner zu Ihren Über legungen hinsicht­

lich des Reifegrades Ihres Risikomanagements? Wir unter­

stützen Sie gerne mit profunder Praxiserfahrung in Ihren

Analysen und Vorhaben.

Foto

: get

tyim

ages

denen Seiten über abweichende Risikobilder informiert.

Ein weiterer Effekt daraus kann eine gewisse „Risikomüdig­

keit“ sein, die in einem Worst­Case­Szenario dazu führt,

dass risikorelevanten Abfragen eine geringere Bedeutung

zugewiesen wird und der Risikomanagementprozess unter

dem Schwund seines wichtigsten Assets leidet: Information.

Auch methodische Kompetenzen der Stakeholder im Risiko­

managementprozess können zur Herausforderung werden;

für Aggregation und Simulation wird entsprechendes

Know­how benötigt, um relevante Ergebnisse berichten zu

können. Besonders häufig wird auch die Frage nach der

Zielrichtung des Risikomanagements diskutiert, eine ex post

erstellte Chancen­ und Risikoanalyse von bereits getroffe­

nen strategischen Entscheidungen wird infrage gestellt und

Ex­ante­Input als Basis für den strategischen Entwicklungs­

prozess gefordert.

Es besteht also einerseits der Wunsch nach Steuerungs­

relevanz im Risikomanagement, andererseits werden

Ressourcenallokation, Methodik und Detailtiefe oftmals

kontrovers diskutiert.

Page 12: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

12 EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Technology Assisted Review Effizienz durch künstliche Intelligenz

Datenanalyse | Technology Assisted Review

Page 13: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

13EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Foto

: get

tyim

ages

Was ist künst-liche Intelligenz?Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) ermöglicht

es Computersystemen, ein eigenständiges, „intelligen­

tes“ Problemlösungsverhalten zu entwickeln. Als Teil­

gebiet der KI stellt das Machine Learning Methoden

bereit, Computerprogrammen die Auswertung bekann­

ter Probleme und ihrer Lösungen zu ermöglichen,

ohne sich dabei auf bereits vorhandenes Wissen zu

beschränken. Die Wissensbasis wird selbstständig

erweitert, wodurch neues Wissen generiert wird.

Die Big Player haben längst

den Mehrwert von künstlicher

Intelligenz für ihr Unternehmen

entdeckt: Facebook, Google oder

IBM nutzen die algorithmische

Entscheidungsfindung, um Pro­

zesse zu optimieren, Kosten zu

sparen und die stetig wachsende

Masse an Daten verwerten und

analysieren zu können. So ziehen

beispielsweise Banken, Versiche­

rungen, Krankenhäuser und auch

die Justiz nach, um begrenzte

Kapazitäten und subjektive Bewer­

tungen zu kompensieren.

Page 14: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

14 EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Datenanalyse | Technology Assisted Review

Intelligente Computersysteme, die das Datenuniversum

analysieren, strukturieren und gezielt durchsuchen,

können Unternehmen in verschiedensten Bereichen unter­

stützen. Ob bei internen oder externen Ermittlungen oder

zur Umsetzung eines funktionierenden Compliance­Manage­

ment­Systems, meist liegen dem Unternehmen Millio­

nen E­Mails und andere elektronische Dokumente zugrunde.

Dabei gilt, dass ein präziser Einblick in das komplexe Netz­

werk eines Unternehmens nur mithilfe einer ganzheitlichen

Analyse aller zur Verfügung stehenden Daten und Doku­

mente erfolgen kann. Bisher wurden solche Themen mittels

der sogenannten E­Discovery („discovery of evidence in

electronic records“) abgearbeitet, wobei eine Vielzahl von

Reviewern Dokumente manuell durchsuchen und klassifi­

zieren muss. Das erfordert nicht nur Personenzeit, sondern

ist auch mit erheblichen (Neben­)Kosten wie beispiels­

weise zusätzlichen Arbeitsplätzen oder Ausbildungskosten

verbunden.

Neben der Datenmenge stellt auch die Beschaffenheit der

Daten eine Herausforderung dar. Unstrukturierte Daten

wie E­Mails, PDF­Dateien, Textdokumente, Bilder etc. sind

dabei von strukturierten Daten wie beispielsweise Daten­

banken zu unterscheiden. Der Review von unstrukturierten

Daten kann mit herkömmlichen Datenverarbeitungspro­

grammen nur selten optimal automatisiert werden.

Hinzu kommen strenge Bestimmungen und eine hohe

Sensibilisierung bezüglich Datenschutz und Data Privacy,

weshalb eine maschinelle Verarbeitung der Daten, speziell

bei Betrugs­ und Compliance­Themen, wünschenswert ist.

Ein „neuer“ Weg Einen modernen Ansatz für die genannten Herausforde­

rungen bietet der Technology Assisted Review (TAR).

Dahinter stecken Algorithmen, die anhand von Beispiel­

und Trainingsdokumenten Muster, Kategorien und seman­

tische Inhalte erkennen und ein Dokumentenset in Bezug

„With regulators placing pressure on

companies to self­report instances

of misconduct, companies need to harness

new technologies to identify and mitigate

internal threats to the business.“

EMEIA Fraud Survey 2017

Human Instinct – Machine Logic: Which do you trust most in the fight against fraud and corruption?

auf den vorliegenden Sachverhalt in die Kategorien „rele­

vant“ und „nicht relevant“ einteilen. Die Auswahl geeigne­

ter Trainingsdokumente für beide Kategorien erfolgt dabei

sowohl anhand technischer Kriterien als auch durch ein

geschultes Review­Team. Das System erfasst und analysiert

diese Trainingsdokumente und „erlernt“ so den Entschei­

dungsprozess eines menschlichen Reviews, um diesen in

weiterer Folge auf konzeptionell ähnliche Dokumente anzu­

wenden. Je mehr „Erfahrung“ das System dabei sammelt,

je mehr Dokumente das System also analysiert und in

„relevant“ bzw. „nicht relevant“ einteilt, desto präziser

werden die zukünftigen Ergebnisse (Machine Learning).

TAR im Einsatz

EY setzt im Zusammenhang mit manuellen Reviews und

großen E­Discovery­Untersuchungen neue Maßstäbe in

Bezug auf Qualität und Präzision. Je nach Bedarf werden

Machine­Learning­Systeme zur Qualitätssicherung oder

als Review­Grundlage eingesetzt. Durch optimierte Prozesse

und reduzierten menschlichen Input werden Fehlerquellen

und Ungenauigkeiten des manuellen Reviews auf ein Mini­

mum reduziert. Ein kompletter Ersatz des manuellen

Reviews durch TAR ist technisch herausfordernd, mittels

guter Planung und effizienter Umsetzung aber möglich,

vor allem aber aufgrund des steigenden Datenvolumens

schon jetzt unumgänglich.

Qualitätssicherung durch MessbarkeitDer Bereich Fraud Investigation and Discovery Services

von EY wurde mit einem E­Discovery­Projekt beauftragt,

das den Review von mehr als 1,5 Millionen Dokumenten

umfasst. Mithilfe detaillierter und zielgerichteter Suchbe­

griffslisten wurden diese Dokumente aus einem Datenpool

von rund 300 Millionen elektronischen Dokumenten extra­

hiert. Trotz der Reduktion der Dokumente auf ein halbes

Foto

: get

tyim

ages

Page 15: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

15EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Foto

: get

tyim

ages

Page 16: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

16 EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Datenanalyse | Technology Assisted Review

„Recall“ und „precision“Quelle: https://help.kcura.com/9.2/Content/Recipes/Assisted_Review/ How_to_Calculate_Precision_and_Recall_Without_a_Control_Set.htm

Responsive

Non-Responsive

Precision

Recall

Page 17: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

17EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Margarita Göstl

Assistant

T +43 664 60 003 4077

[email protected]

• Margarita Göstl ist bei EY Wien im Bereich IT­Forensik

tätig und auf die forensische Aufbereitung und Analyse

von Massendaten spezialisiert. Der Schwerpunkt ihrer

Tätigkeit liegt insbesondere in Digital Data Preservation

im Zusammenhang mit dolosen Handlungen.

Ihre Autoren

Benjamin Weissmann,

MBA, CFE

Managing Director

T +43 1 211 70 1121

[email protected]

• Benjamin Weissmann ist Geschäftsführer bei EY in Wien

und leitet den Bereich Forensic Technology and Discovery

Services. Er hat langjährige Erfahrung in den Bereichen

Fraud Prevention, Compliance Management, Computer

Forensics, E­Discovery und Cyber Incident Response. Seine

spezielle Ausbildung in den Bereichen Cyber/Computer

Forensics and Counterterrorism und Business Integrity

erlangte er in Großbritannien und in Deutschland.

Prozent der Grundgesamtheit musste diese Masse an

Dokumenten in den Review­Prozess mit aufgenommen

werden. In diesem Szenario sind die oben beschriebenen,

maßgebenden Vorteile von TAR schnell ersichtlich: Für

1,5 Millionen Dokumente müsste eine Vielzahl von Revie­

wern über einen unbestimmten Zeitraum eingesetzt wer ­

den, wogegen TAR die Dokumente automatisiert durchar­

beitet und anhand von logischen Kriterien bewertet.

Die Resultate des Reviews werden laufend durch statistisch

errechnete Kennzahlen evaluiert. Die ausgegebenen Para­

meter – precision, recall und categorization – geben Aus­

kunft über Aussagekraft und Validität der Ergebnisse. Die

precision gibt an, wie viele von TAR als relevant klassifi­

zierte Dokumente tatsächlich relevant sind („true posi­

tives“). Der recall gibt an, wie viele Dokumente in Rela­

tion zu allen relevanten Dokumenten in der Datenbasis von

TAR als relevant identifiziert wurden. Die categorization

gibt an, ob ein Dokument einer bestimmten Kategorie, in

dem Fall „relevant“ oder „nicht relevant“, zugeordnet wer­

den konnte. Diese Messbarkeit des Outputs gewährt eine

nachweisliche Objektivität und ein standardisiertes, gleich­

bleibendes Qualitätsniveau. Die Abbildung links illustriert

die unterschiedlichen Parameter und deren Berechnung.

Wir unterstützen Sie

EY bietet das nötige Know­how und vor allem auch die

Möglichkeiten zur technischen Umsetzung, um einen

umfangreichen Datenreview in Ihrem System zu implemen­

tieren. Gemeinsam mit unserem starken Partner und Vor­

reiter in dem Gebiet des maschinellen Lernens, IBM, bieten

wir flexible Konzepte, aufbauend auf der intelligenten

Lösung IBM Watson. Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen,

dass unter Bereitstellung von adäquaten Trainingsdoku­

menten eine Vielzahl von Datenformaten und Dokumen­

ten automatisiert verarbeitet werden kann.

FazitIm Duell Mensch gegen Maschine geht der TAR

eindeutig als Sieger in puncto Schnelligkeit,

Objektivität und Lückenlosigkeit hervor. Basierend

auf logischen Regeln kann mithilfe des Machine

Learning eine vollumfängliche Durchsicht von E­Mails

und Dokumenten erzielt werden. Das ergibt für Ihr

Unternehmen forensisch belastbare Erkenntnisse

in gleichbleibender Qualität in Verbindung mit for­

ciertem Tempo und der Messbarkeit der Resultate.

Responsive

Non-Responsive

Page 18: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

18 EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Unternehmensbewertung | Marktrisikoprämien

Währungs-spezifische Marktrisiko-prämienBewertungsfehler vermeiden bei

Impairment-Tests in FremdwährungFo

to: g

etty

imag

es

Bewertungsjargon Definitionen

Risikoloser Basiszinssatz

entspricht der Rendite einer Investition ohne

Ausfallsrisiko

Marktrendite

die durchschnittlich erwartete Rendite eines breiten

Aktienindex wie des S&P 500

Marktrisikoprämie

die Differenz zwischen dem risikolosen Basiszinssatz

und der Marktrendite; eine Risikoprämie, die Investo­

ren für das Risiko einer Investition in einen Aktienin­

dex zusätzlich erwarten

Page 19: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

19EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

für Österreich und Deutschland maßgebliche risikolose

Basiszinssatz deutscher Bundesanleihen vereinzelt

bis zu zwei Prozentpunkte unterhalb des vergleichbaren

Basiszinssatzes US­amerikanischer Treasury Bonds lag.

Würde man nun im Zuge der Kapitalkostenermittlung auf

unterschiedliche Basiszinssätze eine einheitliche Markt­

risikoprämie aufschlagen, würde das bedeuten, dass sich

auch die Marktrenditen in den jeweiligen Währungs­

räumen auf unterschiedlichen Niveaus bewegen und dass

Investoren z. B. in den USA eine höhere Rendite am Aktien­

markt erwarten würden als in der Eurozone.

Marktrisikoprämie – quo vadis?Die Ableitung marktkonformer und methodisch korrekter

Kapitalkosten stellt eine der wesentlichen Herausforderun­

gen bei Impairment­Tests dar. Vor allem die Bestimmung

der Marktrisikoprämie ist häufig mit Unsicherheit behaftet.

In der Bewertungspraxis wird die Marktrisikoprämie häufig

auf der Grundlage der von der Arbeitsgruppe für Unter­

nehmensbewertung der Kammer der Wirtschaftstreuhänder

(KWT) empfohlenen Bandbreite unter entsprechender

Berücksichtigung des Zinsniveaus zwischen 5,5 und 7,0

Prozent festgelegt.

Viele Unternehmen sehen sich allerdings mit Schwierig­

keiten konfrontiert, sobald CGUs und Beteiligungen

bewertet werden müssen, die nicht den Euro als funktio­

nale Währung aufweisen. Diese Fremdwährungs­Cash­

flows müssen mit äquivalenten, währungsspezifischen

Kapitalkosten diskontiert werden.

Zusammengefasst stehen viele Unternehmen vor

folgenden Fragen:

• Welcher Punkt innerhalb der KWT­Bandbreite soll

gewählt werden?

• Welche Marktrisikoprämie soll bei Bewertungen in

Fremdwährungen angesetzt werden?

Der Kapitalmarkt bietet Antworten auf diese FragenMarktrisikoprämien lassen sich grundsätzlich als Differenz

zwischen der Rendite einer risikolosen Anlage und der

Marktrendite im jeweiligen Währungsraum beschreiben.

Insbesondere seit 2014 entwickelten sich die Zinsen in der

Eurozone und in den USA sehr unterschiedlich, wobei der

Bei der Ermittlung von Kapitalkosten zur Unternehmensbewertung

gilt die Marktrisikoprämie als entscheidender Parameter. Vor dem

Hintergrund unterschiedlicher Zinsniveaus in den wichtigsten Wäh­

rungsräumen kann die Verwendung einheitlicher Marktrisikoprämien

bei Fremdwährungs­Cash­Generating­Units (CGUs) und Beteiligun­

gen zu Bewertungsfehlern führen. Unsere Analysen zeigen signifi­

kante Unterschiede bei währungsspezifischen Marktrisikoprämien.

Abb. 1: Risikolose Basiszinssätze Eurozone und USAQuelle: Deutsche Bank, FED

2012 2013 2014 2015 2016 2017

3,5

3,0

2,5

2,0

1,5

1,0

0,5

0,0

Risikoloser Basiszinssatz USA

Risikoloser Basiszinssatz Eurozone (auf der Basis deutscher Bundesanleihen)

Angaben in Prozent

Page 20: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

20 EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Unternehmensbewertung | Marktrisikoprämien

Unsere Analysen zeigen für die USA und die Eurozone eine

erwartete Marktrendite von rund 8 Prozent, mit lediglich

geringfügigen Schwankungen rund um diesen Wert. Somit

stünde die Verwendung einer einheitlichen Marktrisiko­

prämie im Widerspruch zu den Renditeerwartungen, die in

den USA höher sein müssten.

Während die impliziten Marktrisikoprämien in der Eurozone

derzeit im Bereich von rund 7,0 Prozent liegen, ergeben sich

für die USA implizite Marktrisikoprämien von 5,2 Prozent.

Ungeachtet der kurzfristig sehr volatilen Kapitalmarktent­

wicklungen und Ertragserwartungen zeigt unsere Analyse

über einen langfristigen Zeithorizont bedeutend geringere

Marktrisikoprämien für die USA im Vergleich zur Eurozone.

Gefahr der Über- oder UnterbewertungDie Verwendung einer auf den Euro basierenden Markt­

risikoprämie in Kombination mit einem auf US­Dollar basie­

renden Basiszins bewirkt bei der Bewertung von in US­Dollar

geplanten Cashflows eine signifikante Unterbewertung.

Hingegen würde die Kombination einer auf US­Dollar basie­

renden Marktrisikoprämie und eines auf dem Euro basie­

renden Basiszinses zu einer Überbewertung führen.

Renditeerwartung in den USA und der Eurozone auf vergleich-barem Niveau

Wir haben beispielhaft die Marktrenditen in den USA und

in der Eurozone analysiert. Dazu definierten wir die Markt­

rendite als die erwartete Rendite eines diversifizierten

Aktienportfolios. Diese berechneten wir auf Basis der

Marktkapitalisierung breiter Aktienindizes wie des ameri ka­

nischen S&P 500 und des deutschen CDAX, in Kombination

mit den von Analystenschätzungen abgeleiteten erwar­

teten Erträgen der entsprechenden Indextitel.

Die Abbildungen 2 und 3 zeigen den Verlauf der erwarte­

ten Marktrenditen, der risikolosen Basiszinssätze und,

daraus abgeleitet, der impliziten Marktrisikoprämien für die

USA und die Eurozone seit 2015.

FazitDie Vermischung von risikolosen Basiszinssätzen und

Marktrisikoprämien unterschiedlicher Währungs­

räume kann zu unplausiblen Kapitalkosten und erheb­

lichen Bewertungsfehlern führen. Insbesondere im

derzeitigen Umfeld stark unterschiedlicher Zinsniveaus

scheint eine währungsspezifische Ermittlung von

Marktrisikoprämien geboten. Die Verwendung von impli­

ziten Marktrisikoprämien bietet eine Lösung des

Problems.

In Anbetracht des zunehmenden kritischen Hinter­

fragens von Bewertungen durch öffentliche Prüfstel­

len empfehlen wir, die Kapitalkostenermittlung auf

ein methodisch fundiertes und konsistentes Fundament

zu setzen.

Gerne unterstützen wir Sie dabei.

Abb. 2: Implizite Marktrisikoprämie EurozoneQuelle: S&P Capital IQ, Deutsche Bundesbank

Mär 15 Jun 15 Sep 15 Dez 15 Mär 16 Jun 16 Sep 16 Dez 16 Mär 17 Jun 17

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0

Implizite Marktrendite Implizite Marktrisikoprämie Risikoloser Basiszinssatz

Abb. 3: Implizite Marktrisikoprämie USAQuelle: S&P Capital IQ, FED

Mär 15 Jun 15 Sep 15 Dez 15 Mär 16 Jun 16 Sep 16 Dez 16 Mär 17 Jun 17

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0

Implizite Marktrendite Implizite Marktrisikoprämie Risikoloser Basiszinssatz

Angaben in Prozent

Angaben in Prozent

Page 21: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

21EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Mag. (FH)

Bernhard Kneidinger,

MBA, CFA

Senior Manager

T +43 664 60 003 5021

[email protected]

• Bernhard Kneidinger ist Senior Manager bei

EY im Bereich Valuation & Business Modelling.

Seine Schwerpunkte liegen in der Erstellung von

integrierten Transaktions­, Planungs­ und Simu­

lationsmodellen sowie Unternehmensbewertun­

gen mit dem branchenmäßigen Fokus auf Power &

Utilities, Oil & Gas sowie Diversified Industrials.

Simon Harrer, MSc

Manager

T +43 664 60 003 5024

[email protected]

• Simon Harrer ist Manager bei EY im Bereich

Valuation & Business Modelling. Zuvor war er bei

einer internationalen Großbank im Bewertungs­

und Transaktionsbereich tätig. Seine Beratungs­

schwerpunkte bilden die Bewertung von Unter­

nehmen und immateriellen Vermögenswerten

mit Fokus Finanzdienstleistungssektor.

Ihre Autoren

Foto

: get

tyim

ages

Page 22: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

22 EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

NaDiVeG Follow­upDie Bedeutung der Wesentlichkeitsanalyse für die Festlegung des Berichtsinhalts

Nachhaltigkeitsberichterstattung | NaDiVeG Follow­upFo

to: g

etty

imag

es

Page 23: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

23EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Im Finance & Performance Magazine vom März 2017 gab es einen

Überblick zu den Anforderungen der EU­NFI­Richtlinie zu nichtfinanziel­

len Leistungsindikatoren1, die in Österreich über das Nachhaltigkeits­

und Diversitätsverbesserungsgesetz2 (NaDiVeG) umgesetzt wurde.

Dieser Beitrag vertieft die Vorgangsweise bei der Festlegung des Berichts­

umfangs über eine Wesentlichkeitsanalyse und bezieht sich dabei vor

allem auf die Standards der Global Reporting Reporting Initiative3 (GRI)

und die kürzlich von der EU­Kommission veröffentlichten Leitlinien und

Methoden für die Berichterstattung über nichtfinanzielle Informationen4.

1 Richtlinie 2014/95/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22.10.2014 zur Änderungen der Richtlinie 2013/34/EU im Hinblick auf die Angabe nichtfinanzieller und die Diversität betreffender Informationen durch bestimmte große Unternehmen und Gruppen, ABl L 330 vom 15.11.2014

2 BGBl I 2017/20, veröffentlicht am 17. 1. 20173 www.globalreporting.org/standards4 https://ec.europa.eu/info/publications/170626-non-financial-reporting-guidelines_en

Die Anforderungen des NaDiVeG in Kürze

Die EU­NFI­Richtlinie verpflichtet bestimmte große Unter­

nehmen, ab dem Geschäftsjahr 2017 über wesentliche

nichtfinanzielle Aspekte zu berichten.

Im Lagebericht ist eine nichtfinanzielle Erklärung offenzu­

legen. Dies kann auch über einen Verweis auf einen separa­

ten nichtfinanziellen Bericht geschehen. Zu berichten sind

Angaben, die für das Verständnis des Geschäftsverlaufs,

des Geschäftsergebnisses, der Lage des Unternehmens

und die Auswirkungen seiner Tätigkeit erforderlich sind

und sich mindestens auf Umwelt­, Sozial­ und Arbeitneh­

merbelange, auf die Achtung der Menschenrechte und auf

die Bekämpfung von Korruption und Bestechung beziehen.

Bestimmung des Berichtsinhalts

Der Überblick über die inhaltlichen Anforderungen zeigt,

dass die NaDiVeG­Angaben wesentlich über die weiterhin

bestehenden Berichtsangaben gemäß § 243 Abs. 5 UGB

hinausgehen. Zusätzlich offenzulegen sind:

• Angaben zum Verständnis des Geschäftsverlaufs, des

Geschäftsergebnisses und der Lage der Gesellschaft

sowie der Auswirkungen ihrer Tätigkeit, die erforderlich

sind und sich mindestens auf die genannten Belange

beziehen (Generalnorm gemäß § 243b Abs. 2 neu)

• strukturierte Erörterung dieser Angaben in Form einer

Beschreibung des sogenannten Management App­

roach sowie Performance­Darstellung auf der Basis

von Indikatoren

Die wichtigsten inhaltlichen Anforderungen bei der Erstel­

lung der nichtfinanziellen Erklärung sind in § 243b Abs. 2

und 3 UGB geregelt. Insbesondere die darin enthaltenen

unbestimmten Rechtsbegriffe lassen jedoch zunächst offen,

wie die einzelnen Inhalte hergeleitet werden und welche

Inhalte im Detail zu berichten sind. In § 243b Abs. 5 UGB

wird daher darauf hingewiesen, dass sich die Gesellschaft

auf nationale, unionsbasierte oder internationale Rahmen­

werke stützen kann, um eine Orientierungshilfe sowohl zur

Herleitung der Themen als auch zur inhaltlichen Ausgestal­

tung zu erhalten. Wenn sie hiervon Gebrauch macht, hat

sie anzugeben, auf welche Rahmenwerke sie sich stützt.

In der NFI­RL wie auch in den Erläuterungen zur Geset­

zesvorlage werden einzelne Rahmenwerke genannt.

Als Interpretationshilfe kürzlich hinzugekommen sind die

EU­Leitlinien. Das einzige Rahmenwerk, das sämtlihe

Anfor derun gen erfüllt, ist jenes der Global Reporting Initia­

tive (GRI). In den Erläuterungen zur Gesetzesvorlage

wird darauf hingewiesen, dass bei Anwendung der umfas­

senden Variante von GRI G4 die Anforderungen des

NaDiVeG erfüllt sind.

Page 24: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

24 EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Nachhaltigkeitsberichterstattung | NaDiVeG Follow­up

Die Festlegung der Wesentlichkeit gemäß NaDiVeG

Die Frage, ob ein Belang wesentlich ist, stellt einen zentralen

Punkt im NaDiVeG dar, um eine Berichtspflicht zu begrün­

den. Es fällt auf, dass § 243b UGB grundsätzlich nicht auf

die wörtliche Bezeichnung der Wesentlichkeit fokussiert,

sondern diese mit anderen Begrifflichkeiten definiert (z. B.

erforderlich, wichtig, relevant und verhältnismäßig).

In der Generalnorm des § 243b Abs. 2 UGB müssen laut

NaDiVeG „[…] diejenigen Angaben […], die für das Ver­

ständnis […] erforderlich sind und sich mindestens auf […]

beziehen“, enthalten sein. Daraus wird die Notwendigkeit

eines strukturierten Stakeholder­Dialogs abgeleitet. Das

Ergebnis ist die Herleitung einer Wesentlichkeitsmatrix, die

gleichzeitig als Dokumentationsgrundlage für berichts­

pflichtige Angaben in der nichtfinanziellen Erklärung dient.

Es handelt sich dabei um einen strukturierten Prozess, der

Konzepte

• Beschreibung der Konzepte in Bezug auf wesentliche Belange (entspricht inhaltlichen Aspekten)

• inklusive Due­Diligence­Prozessen• falls relevant, auch bezüglich

Lieferkette

Ergebnisse der Konzepte

• Managementansatz• Leitlinien/Policies• Ziele und Maßnahmen

Wesentliche Risiken

• mit wahrscheinlich negativen Auswirkungen; Handhabung dazu

• verknüpft mit Geschäftstätig­keit, Produkten, Dienst­ leistungen und Geschäfts­ beziehungen

Wichtigste nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

• für die konkrete Geschäfts­tätigkeit von Bedeutung

Belange

Umwelt Arbeitnehmer

Sozialbelange Menschenrechte

Anti-Korruption und Bestechung

Diversität

bei großen börsen-notierten Unternehmen

Geschäftsmodell

im Ergebnis eine Objektivität der Berichterstattung unter

Einbeziehung der Nutzer der Angaben gewährleistet.

Beschreibung der Konzepte zu den genann-ten Belangen (§ 243b Abs. 3 Z. 2)

Unter „Konzepte“ ist zu verstehen, wie die einzelnen

Belange umgesetzt bzw. „gemanagt“ werden. Die Darstel­

lung der Umsetzung der in der Wesentlichkeitsanalyse

hergeleiteten relevanten Themen der Belange kann anhand

von Managementsystemen oder bei Anwendung der

GRI­Standards anhand des eigenen Standards „GRI 103:

Management Approach 2016“ erfolgen. Nach GRI ist

dabei für jedes einzelne als wesentlich erachtete Thema

darzustellen, welche Auswirkungen durch die Geschäfts­

tätigkeit vorliegen, wo diese Auswirkungen stattfinden und

in welchem Zusammenhang das Unternehmen mit ihnen

steht (etwa in der Lieferkette, durch die Produktion oder

auch durch die Produkte). Darüber hinaus sind für jedes

Thema die Verantwortlichkeiten, verwendete Ressourcen,

Beschwerdemechanismen etc. in der Bericht erstattung

anzuführen. Außerdem ist darzustellen, wie der heran­

gezogene Managementansatz evaluiert wird.

Ergebnisse der Konzepte (§ 243b Abs. 3 Z. 3) und angewandte Due-Diligence- Prozesse (§ 243b Abs. 3 Z. 4)

Als ein Teil des Managementansatzes können die Ergeb­

nisse der Konzepte betrachtet werden. Hier sind insbeson­

dere möglichst quantitative Ziele, die Zielerreichung und

das Maßnahmenprogramm darzustellen. Der GRI­Standard

„GRI 103: Management Approach 2016“ bietet dazu eine

Orientierungshilfe. Nicht so klar sind die Anforderungen bei

der Darstellung der angewandten Due­Diligence­Prozesse.

Hierunter kann eine Abwägung von Stärken und Schwächen

oder von Chancen und Risiken hinsichtlich einzelner

Belange verstanden werden. Die GRI definiert unter dem

Begriff „Due Diligence“ im Glossary das Folgende: „In the

context of the GRI Standards, ‚due diligence‘ refers to a

process to identify, prevent, mitigate and account for how

an organization addresses its actual and potential nega­

tive impacts.“

Wesentliche Risiken mit wahrscheinlich negativen Auswirkungen auf die Belange (§ 243b Abs. 3 Z. 5)

Es fällt auf, dass § 243b Abs. 3 Z. 5 UGB eine Risiko­

definition enthält, die von derjenigen in § 243 Abs. 1 UGB

abweicht. In der Finanzberichterstattung handelt es sich

bei wesentlichen Risiken um jene, denen primär das Unter­

nehmen ausgesetzt ist. Im NaDiVeG hingegen geht es um

Risiken, die wahrscheinlich Auswirkungen auf die im Fokus

stehenden Belange haben, also insbesondere auf Umwelt­,

Sozial­ und Arbeitnehmerbelange.

Page 25: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

25EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Die GRI­Standards gehen mehr auf den Begriff der Auswir­

kungen ein und fokussieren weniger auf den Risikobegriff.

Dabei wird klargestellt, dass es bei den Auswirkungen um

jene Effekte geht, die ein Unternehmen auf die Wirtschaft,

die Umwelt oder auf die Gesellschaft hat. Darunter werden

sowohl positive als auch negative, aktuelle oder poten­

zielle, kurzfristige und langfriste usw. Auswirkungen ver­

standen. Diese Auswirkungen können ihrerseits wieder

eine Rückwirkung auf das Unternehmen haben, z. B. auf

deren Reputation.

Die wichtigsten KPIs, die Bedeutung für die konkrete Geschäftstätigkeit haben (§ 243b Abs. 3 Z. 6)

Für jeden wesentlichen Belang samt Unterthemen sind

relevante Leistungsindikatoren festzulegen. Diese sollen

ein Monitoring ermöglichen und mit quantitativen Zielen

verknüpft werden können. Die GRI hat dazu 33 themens pe­

zifische Standards veröffentlicht. Diese gehen im Detail auf

einzelne Indikatoren ein, ermöglichen die Vergleich barkeit

von Nachhaltigkeitsberichten und bieten Unterstützung bei

der Herleitung und Erhebung von Zahlen.

Begründung für fehlende Konzepte für Belange („Comply or explain“)

§ 243b Abs. 3 letzter Satz UGB sieht eine Begründung vor,

wenn die Gesellschaft in Bezug auf einzelne oder mehrere

Belange kein Konzept verfolgt. Für Zwecke der Begründbar­

keit und Dokumentation kommt den Ergebnissen der Wesent­

lichkeitsanalyse dabei zentrale Bedeutung zu.

Dipl.-Ing. Georg Rogl

Senior Manager

T +43 1 211 70 1082

[email protected]

• Georg Rogl ist Senior Manager bei EY Österreich und

leitet Prüfungen von Nachhaltigkeitsberichten nach GRI.

Darüber hinaus verfügt er über Fachwissen und Erfahrung

beim Aufbau von Managementsystemen und ist zertifizier­

ter GRI­Trainingspartner.

STB, Univ.-Doz. Mag.

Dr. Christine Jasch

Senior Manager

T +43 1 211 70 1334

[email protected]

• Christine Jasch ist Senior Manager bei EY Österreich und

leitet Prüfungen von Nachhaltigkeitsberichten nach GRI

sowie Zertifizierungen von Umweltmanagementsystemen

nach EMAS und ISO 14001. Sie verfügt über eine lang­

jährige Berufserfahrung im Umwelt­ und Nachhaltigkeits­

bereich und ist Juryvorsitzende des Austrian Sustainability

Reporting Award (ASRA).

Ihre Autoren

Foto

: get

tyim

ages

Page 26: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

26 EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Versicherungen | Insurance Distribution Directive

Foto

: get

tyim

ages

Die IDD geht in den Endspurt Sanktionsmöglichkeiten der Mitgliedstaaten bei Verstößen

Neben dem Reputationsrisiko durch die Veröffentlichung des

Verstoßes wie auch der verantwortlichen Person birgt ein Verstoß

folgende finanzielle Risiken:

Juristische Personen

• bis zu 5.000.000 Euro oder 5 Prozent des jährlichen

Gesamtumsatzes gemäß dem letzten verfügbaren vom

Leitungsorgan gebilligten Abschluss oder

• bis zum Doppelten der infolge des Verstoßes erzielten Gewinne

oder verhinderten Verluste, sofern sich diese beziffern lassen

Natürliche Personen

• bis zu 700.000 Euro oder

• bis zum Doppelten der infolge des Verstoßes erzielten Gewinne

oder verhinderten Verluste, sofern sich diese beziffern lassen

Page 27: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

27EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

PRIIP- Verordnung

Als Nachfolge­Richtlinie der IMD (Insurance Mediation

Directive) erweitert die IDD den Anwendungsbereich und

erfasst neben Versicherungsvertretern und ­maklern auch

den Direktvertrieb (mit der expliziten Nennung von Ver ­

sicherungsvergleichsplattformen) und den Vertrieb von

Rückversicherungen.

Wir möchten in diesem Artikel einen Überblick über ein­

zelne Themenfelder, deren Überschneidung mit anderen

Regulatorien und abschließend Tipps für die Umsetzung

geben.

Überlappung der Regelwerke IDD, MiFID II und PRIIPs-Verordnung2018 stehen für Versicherungen und Banken neben der IDD

mit MiFID II (Markets in Financial Instruments Directive)

und der PRIIPs­Verordnung (Packaged Retail Insurance­

Based Investment Products) noch weitere, neue regu ­

latorische Anforderungen im Fokus, die alle die gleichen

Die Versicherungsvertriebsrichtlinie oder Insurance Distribution

Directive (IDD), RL 2016/97/EU, ist am 22.02.2016 in Kraft getreten

und von den EU­Mitgliedstaaten bis 23.02.2018 in nationales Recht

umzusetzen. Für Österreich wird keine Umsetzung in einem eigenen

Gesetz erwartet, sondern Änderungen in den bereits bestehenden

Gesetzen, u. a. im VAG, im MaklerG und im VersVG.

Ziele verfolgen: die Erhöhung des Kundenschutzes, die

Förderung der Marktintegration innerhalb der EU und die

generelle Sicherstellung eines fairen Wettbewerbs.

Während die IDD auf alle Versicherungsprodukte (Leben

und Nicht­Leben) mit zusätzlichen Anforderungen für Ver­

sicherungsanlageprodukte, sogenannte IBIPs (Insurance­

Based Investment Products), abzielt, umfasst die PRIIPs­

Verordnung Anlageprodukte für Kleinanleger und die

MiFID II Wertpapierprodukte. Dazu regelt die PRIIPs­Ver­

ordnung das Format und den Inhalt des Basisinformations­

blattes (Key Information Document [KID]) in Bezug auf

verpackte und Versicherungsanlageprodukte. MiFID II, deren

Fokus auf Wertpapierprodukten liegt, enthält auch Anfor­

derungen an den Kundenschutz bei Versicherungsanlage­

produkten (Art. 91 MiFID II); diese wiederum finden sich

auch in der IDD vollständig wieder und sind nur dann rele­

vant, falls die MiFID II vor der IDD anzuwenden ist.

Sicherstellung

eines fairen

Wettbewerbs

Förderung der

Markt integration

innehalb de r EU

Erhöhung des

Schutzes

von Kunden

IDD

MiFID II

EU-Regulatorik

2018

Page 28: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

28 EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Versicherungen | Insurance Distribution Directive

Tipps für die Umsetzung

Abhängigkeiten von laufenden regulatorischen und nicht regulatorischen Projekten

sind rechtzeitig zu identifizieren. Eine Einzelbetrachtung birgt ein Kostenrisiko und

verhindert das Nutzen von Synergieeffekten, die aus regulatorischen oder sonstigen

(zeitlichen oder thematischen) Überschneidungen resultieren.

Die IDD kann etwaige strategische Neuausrichtungen und die mögliche Gefährdung

bestehender Strategien mit sich bringen. So hat zum Beispiel die Auswahl der Ver­

triebskanäle und ­partner in Abstimmung mit dem Zielmarkt und der strategischen

Gesamtunternehmensausrichtung zu erfolgen.

Viele IDD­Handlungsfelder erfordern Anpassungen der IT­Systeme. Regulatorische

Unsicherheiten führen manchmal dazu, dass mit der Implementierung zu lange

gewartet wird. Es empfiehlt sich, basierend auf vorliegenden Annahmen Anforderun­

gen zu definieren und so früh wie möglich mit der Umsetzung zu starten.

Es ist darauf zu achten, dass frühzeitig mit Vertriebspartnern, Zulieferern und sonstigen

externen Stakeholdern kommuniziert wird. Die IDD macht eine engere laufende

Einbindung von Dritten und einen deutlich stärkeren Austausch von Daten und Infor­

mationen erforderlich. Kommunikationswege und Prozesse sind entsprechend

anzupassen.

Es gilt, alle Mitarbeiter über die geplanten Änderungen zu informieren. Wir empfeh­

len, die entsprechenden unterschiedlichen Mitarbeitergruppen (Informationsumfang

und ­inhalt werden unterschiedlich ausfallen) frühzeitig zu identifizieren und ziel­

gerechte Kommunikationspläne zu erstellen.

Abhängigkeiten

Strategie

IT

Kommunikation

Change- Management

Page 29: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

29EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Produktgenehmigung Hier wird nochmals deutlich, weshalb die IDD sehr häufig

als „MiFID II für die Versicherungsbranche“ bezeichnet

wird. Wie bei der MiFID II betreffen die Anforderungen den

gesamten Produktlebenszyklus. Die Abgrenzung der Rol ­

len „Distributor“ und „Hersteller“ werden klarer definiert,

beide werden, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß,

in die Pflicht genommen. Schon bei der Erstellung des Pro­

dukts will der Gesetzgeber den Kundenschutz sicherstellen

und fordert vom Hersteller, dass für jedes neue Produkt

definiert wird, für welche Kundengruppe bzw. für welchen

Zielmarkt es geeignet ist. Ähnliche Anforderungen gelten

gegenüber dem Distributor. Die IDD­Anforderungen gelten

für alle Versicherungsprodukte, sind jedoch proportional

zu Komplexität und Risiko in unterschiedlichem Ausmaß

umzusetzen. Dementsprechend kann davon ausgegangen

werden, dass der Aufwand für IBIPs deutlich höher ist als

für andere Versicherungsprodukte.

Vergütungen Hier sind die IDD­Anforderungen deutlich milder als jene

der MiFID II. Das am Markt gefürchtete generelle Verbot

der Annahme von Zuwendungen, wie es unter der MiFID II

für die unabhängige Beratung und das diskretionäre Port­

foliomanagement in Bezug auf monetäre Zuwendungen

gilt, ist im Rahmen der IDD derzeit nicht zu erwarten. Gene­

rell gilt, dass im Bereich der Versicherungsanlageprodukte

Provisionen, Honorare oder sonstige finanzielle Vorteile

nur zulässig sind, wenn sie keine nachteiligen Auswirkungen

auf die erbrachte Beratungsdienstleistung haben und die

Erfüllung der Pflicht, im Interesse der Kunden zu handeln,

nicht beeinträchtigen. Durch Vergütungen dürfen keine

Anreize geschaffen werden, die dazu führen könnten, dass

dem Versicherungsnehmer ein Produkt verkauft wird, das

seinen Bedürfnissen weniger entspricht als ein anderes.

Damit einhergehend wird empfohlen, bestehende Vertriebs­

vereinbarungen einem Review zu unterziehen und sie bei

Bedarf in Absprache mit dem Vertriebspartner anzupassen. Christina Ragossnig

Manager

T +43 1 211 70 1448

[email protected]

• Christina Ragossnig ist Manager im Bereich Finan ­

cial Service Advisory bei EY Österreich. Sie verfügt

über mehrjährige Erfahrung in der Finanzbranche.

Ihre Beratungsschwerpunkte liegen in der Unterstüt­

zung bei der Umsetzung regulatorischer Anforde­

rungen und in der Prozessoptimierung.

Ihre Autorin

Foto

: get

tyim

ages

Page 30: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

30 EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Foundout

Das Energienetz spielt eine zentrale Rolle bei der Energiewende: Neue Technologien führen dazu, dass Konsu­

menten zugleich auch Produzenten von Energie sind. Energieversorger stehen vor der Herausforderung, neue

Energiequellen dezentral und kosteneffizient in bestehende Netze zu integrieren. Netzbetreibern kommt dadurch

eine neue Funktion zu: Sie werden zum „Enabler“ und sorgen dafür, dass andere Marktakteure neue Geschäfts­

modelle in einer dezentralen Energiewelt ausrollen können. Die tragenden Säulen sind dabei intelligente Netze

(Smart Grids) und intelligente Messzähler (Smart Meters).

Österreichs Energieversorger sind Vorreiter bei der Umstellung auf intelligente Stromzähler: 57 Prozent haben

bereits mit dem Rollout begonnen – fast doppelt so viele wie in Deutschland und der Schweiz, wo erst jeweils

rund ein Drittel mit der Umstellung begonnen hat. Allerdings wird dieses beachtliche Tempo voraussichtlich

nicht reichen, um die gesetzlichen Vorgaben bis Ende 2017 zu erfüllen.

In Österreich sind die Anforderungen zur Einführung intelligenter Stromzähler besonders hoch: Die Intelligente

Messgeräte­Einführungsverordnung (IME­VO) gibt vor, dass 70 Prozent aller Zähler bis Ende 2017 auf intel­

ligente Messgeräte umgestellt sein müssen. Laut Schätzungen der Netzbetreiber werden bis dahin aber nur

30 Prozent der österreichweit rund 6,16 Millionen Zähler von Haushalts­, KMU­ und Landwirtschaftskunden

umgestellt sein.

Derzeit geht etwa ein Drittel der österreichischen Energieversorger nicht davon aus, dass sie die gesetzlichen

Vorgaben erreichen, 62 Prozent haben zumindest Zweifel. Insgesamt werden die heimischen Stromnetzbetrei­

ber in den kommenden vier Jahren rund vier Milliarden Euro in die Modernisierung, Instandhaltung und den

Ausbau ihrer Infrastruktur investieren. Die größten Herausforderungen bei der Umstellung liegen aus der Sicht

der befragten Energieversorger in der Auswahl der technischen Lösungen (48 Prozent) und im Aufbau bzw.

in der Anpassung der IT­Systeme (43 Prozent).

Das sind die Ergebnisse der „Stadtwerkestudie 2017“ der Prüfungs­ und Beratungsorganisation EY. Dafür wur­

den 214 Geschäftsführer und Vorstände von Energieversorgungsunternehmen im deutschsprachigen Raum,

darunter 21 aus Österreich, befragt.

Das Thema Digitalisierung hat in der heimischen Energiewirtschaft verstärkt Einzug gehalten: Vier von zehn

Energieversorgern in Österreich verfügen bereits über eine Strategie zur digitalen Transformation, weitere

24 Prozent sind zumindest inmitten der Entwicklungsphase. Entsprechend positiv blicken die Energieversor­

gungsunternehmen in Österreich auf die Digitalisierung: 57 Prozent – ungefähr so viele wie in der Schweiz

(59 Prozent) und mehr als in Deutschland (47 Prozent) – sehen in der Digitalisierung eine Chance. Damit ist

der Anteil der Digitalisierungsbefürworter in Österreich im Vergleich zum Vorjahr (50 Prozent) nochmals

gestiegen.

Bei der Einschätzung der eigenen Fortschritte auf diesem Weg sind heimische EVU wie schon im Vorjahr auffäl­

lig optimistisch: Fast die Hälfte (48 Prozent) stuft ihren Digitalisierungsstand im Verteilernetzbereich als hoch

ein – in Deutschland sind es nur 19 Prozent.

Österreichs Energieversorger sind Vorreiter bei Smart Meters — dennoch droht die Mehrheit die gesetzlichen Vorgaben zu verfehlen

EY-Stadtwerke- studie 2017

Foto

: get

tyim

ages

Page 31: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

31EY Finance & Perfomance Magazine | September 2017

Ihre Meinung zählt

Wir freuen uns über Ihr Feedback! Bei

Rückmeldungen zu einzelnen Artikeln

können Sie sich gerne direkt an die

Autoren wenden. Die Kontaktdaten

finden Sie jeweils bei den Artikeln.

Sollten Sie uns ein allgemeines Feedback

zum Finance & Performance Magazine

geben wollen, schreiben Sie bitte an:

[email protected]

Impressum

Eigentümer, Herausgeber und Medieninhaber

Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. („EY“),

Wagramer Straße 19, IZD Tower, 1220 Wien, [email protected]

Inhaltliche Gesamtverantwortung Mag. Gerhard Schwartz

Redaktion Mag. Gerald Steckbauer

Idee & Konzeption Fuenfwerken Design AG, Wiesbaden/Berlin

Gestaltung CPoffice, Sabine Reissner

Druck PAUL GERIN GmbH & Co KG, Wolkersdorf

Finance & Performance Magazine in Zukunft auch digital verfügbar

Wir werden Ihnen in Zukunft unser Magazin auch elektronisch zur Verfügung

stellen und es Ihnen nach Erscheinen der gedruckten Ausgabe via E­Mail

zusenden, sofern bei Ihren Daten eine gültige E­Mail­Adresse hinterlegt ist.

Selbstverständlich können Sie diesen zusätzlichen Service auch abbestellen bzw.

auswählen, welche der beiden Formen der Zusendung Sie in Zukunft wünschen.

Sollten Sie hierzu Fragen haben, so senden Sie uns bitte Ihre Nachricht an

[email protected].

Events

EY Scout International Accounting

Business Breakfast

29.09.2017, Linz

06.10.2017, Wien

14.12.2017, Linz

15.12.2017, Wien

GRC-Forum

Seminar

28.09.2017, Wien

CFOaktuell Update 2017

Tagung

09.11.2017, Wien

12. ÖCI-BARC-Tagung

21.11.2017, Wien

Fit für den Jahresabschluss

Business Breakfast

28.11.2017, Linz

Gerne senden wir Ihnen nähere Infor­

mationen zu unseren Veranstaltungen zu.

Schicken Sie dazu bitte eine E­Mail mit

Name und Firma an [email protected] senden Ihnen unsere Publikationen selbstverständlich gerne zu. Schicken Sie dazu

bitte eine E­Mail mit Name, Firma und Postadresse an [email protected].

Gedruckt nach der Richtlinie „Druck ­ erzeugnisse“ des Österreichischen UmweltzeichensUW­Nr. 845

Publikationen

EY Global Biotech Report 2017

Das Wachstum der globalen Biotech­Industrie bremste 2016

stark ab: Der Umsatz der Biotech­Industrie stieg 2016 nur

um sieben Prozent auf 139,4 Milliarden US­Dollar, der Gewinn

halbierte sich auf 7,9 Milliarden US­Dollar. Nach dem deut­

lichen Einbruch 2016 haben sich die Bewertungen seit Anfang

2017 aber wieder erholt.

Den gesamten Report finden sie unter:

www.ey.com/at/de/newsroom/news­releases/

ey­20170622­ey­biotech­report­2017

EY Global FinTech Report

Die Nutzung von neuen Technologien für Finanzdienstleis­

tungen gewinnt deutlich an Akzeptanz: Mittlerweile nutzt

bereits ein Drittel (33%) aller Internetuser weltweit aktiv Fin­

Tech­Produkte wie etwa mobile Bezahlungsmethoden oder

Online­Finanzierung. Damit hat sich die Nutzungsrate inner­

halb von zwei Jahren mehr als verdoppelt: Bei der Befragung

im Jahr 2015 griffen gerade einmal 16 Prozent auf entspre­

chende Dienste zurück.

Lesen Sie mehr dazu: www.ey.com/at/de/newsroom/

news­releases/ey­20170706­ey­global­fintech­report

EY-Umfrage Purpose

Profit ist für Unternehmen nicht mehr alles. In diesen unruhi­

gen Zeiten kommt dem sogenannten Purpose eine immer

wichtigere Funktion zu. Dieser definiert und bestimmt die Ziele

eines Unternehmens, ist also ein Leitbild für das unterneh­

merische Handeln. 73 Prozent der befragten Führungskräfte

halten seine Integration in die Unternehmensorganisation

für einen entscheidenden Schlüssel, um in dem unsicheren

wirtschaftlichen Umfeld bestehen zu können.

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.ey.com/at/de/newsroom/news­releases/

ey­20170717­ey­umfrage­purpose­2017

Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird in dieser Publikation auf

die geschlechtsspezifische Differenzierung, z. B. „Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter“, verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne

der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter.

Page 32: EY Finance & Performance Magazine September 2017, · PDF fileChancen- und-Risiko-Management Von der Erfüllung regulatorischer Anforderungen in Richtung Steuerungsrelevanz Finance

EY | Assurance | Tax | Transactions | Advisory

Die globale EY­Organisation im ÜberblickEY ist einer der globalen Marktführer in der Wirtschaftsprüfung, Steuer­beratung, Transaktionsberatung und Managementberatung. Mit unserer Erfahrung, unserem Wissen und unseren Leistungen stärken wir weltweit das Vertrauen in die Wirtschaft und in die Finanzmärkte. Dafür sind wir bestens gerüstet: mit hervorragend ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dynamischen Teams, einer ausgeprägten Kundenorientierung und individuell zugeschnittenen Dienstleistungen. Unser Ziel ist es, die Funktionsweise wirtschaftlich relevanter Prozesse in unserer Welt zu verbessern – für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unsere Kunden sowie die Gesellschaft, in der wir leben. Dafür steht unser weltweiter Anspruch „Building a better working world“.

Die globale EY­Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG). Jedes EYG­Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen. Ernst & Young Global Limited ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für Kunden. Weitere Informationen finden Sie unter www.ey.com.

In Österreich ist EY an vier Standorten präsent. „EY“ und „wir“ beziehen sich in dieser Publikation auf alle österreichischen Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited.

© 2017 Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.All Rights Reserved.

GSA Agency SRE 1708­082ED none

Diese Publikation ist lediglich als allgemeine, unverbindliche Information gedacht und kann daher nicht als Ersatz für eine detaillierte Recherche oder eine fachkundige Beratung oder Auskunft dienen. Obwohl sie mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt wurde, besteht kein Anspruch auf sachliche Richtigkeit, Vollständigkeit und/oder Aktualität; insbesondere kann diese Publikation nicht den besonderen Umständen des Einzelfalls Rechnung tragen. Eine Verwendung liegt damit in der eigenen Verantwortung des Lesers. Jegliche Haftung seitens der Ernst & Young Management Consulting GmbH und/oder anderer Mitgliedsunternehmen der globalen EY­Organisation wird ausgeschlossen. Bei jedem spezifischen Anliegen sollte ein geeigneter Berater zurate gezogen werden.

www.ey.com/at