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www.faktor-magazin.de 5. Jahrgang Heft 03 Herbst 2009 5 Eur 03/2009 EDITORIAL service Editorial Kompetente Beratung und innenarchitektonische Planung, erstklassiges, internationales Design auf über 1500 m2. Anfahrtskizze unter www.helten.com Herzlich willkommen! Wohnen Arbeiten Praxen und Kliniken Helten. (Er)leben Sie funktionale Ästhetik! E s waren alle da von Rang und Na- men: Theo Lingen, Grete Weiser, Hans Moser oder O.W. Fischer, Maria Schell und Heinz Erhardt. Göttingen war in den Fünfzigerjahren die Filmstadt der jungen Bundesrepublik. Diese goldenen Zeiten sind längst vorbei, Göttingen spielt im Film heute keine Rolle mehr. Das will faktor ändern: Mit der Initiative „Göttingen als Drehort“ unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Wolfgang Meyer wollen wir die Stadt zum Drehort einer Fernseh- oder Filmproduktion und damit nach außen bekannter machen. An dieser Stelle möchte ich mich beim Filmforscher Gustav Meier und dem kürzlich verstorbenen Fotografen Hartwig Hammerich für die Bereit- stellung der Bilder für unsere Titelgeschichte „Im Scheinwer- ferlicht“ ganz herzlich bedanken. Dass Göttingen Filmstadt war, ist vielen bekannt. Dass hier auch die erfolgreichste Zeichentrickfilmfirma der Nach- kriegszeit beheimatet war, wissen nur wenige. faktor-Autor Stefan Matysiak hat sich auf die Spur des deutschen Walt Disney begeben – seine Geschichte lesen Sie ab Seite 24. Mit dem Thema Filmstadt beschäftigt sich auch die 8. faktor-Business-Lounge am 5. November 2009 im Stern- Kino. Gast des Abends ist Marek Erhardt, der Enkel des Filmkomikers Heinz Erhardt. Anmelden können Sie sich online: www.faktor-magazin.de An alte Zeiten könnte Göttingen auch als Wissenschafts- standort anknüpfen. Stefan Hell am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie hat bereits zahlreiche renommierte Preise gewonnen und gilt als Anwärter für den Nobelpreis. faktor sprach mit dem Ausnahmewissenschaftler darüber, dass er nie aufgegeben hat, an seine Idee zu glauben, und wie er die Zweifler eines Besseren belehrt hat. Nun wünsche ich Ihnen viel Verggen mit unserer Herbstausgabe und „Film ab“! Ihr Marco Böhme – Herausgeber – [email protected] 03/2009 wirtschaft Inhalt Herbst 2009 31 Aktuell News 33 Große Nachfrage Die Entscheider-Messe 2010 35 Optimistisch Regionaler Geschäftsklimaindex 36 Jubiläum Zahlreiche Unternehmen feiern runden Geburtstag 45 Odd Fellows unterstützen Gauss-Weber-Loge in Göttingen 50 Wachstum & Ideen Engagierte Unternehmen im Landkreis Göttingen 63 Sparen Neues Gesetz sorgt für mehr Liquidität 64 Firmennews Nachrichten aus der Wirtschaft 50 service titel 16 Im Scheinwerferlicht Göttingen war die Filmstadt in Deutschland und könnte wieder zum Drehort einer Film- oder Fernsehproduktion werden 24 Fieber-Zeit Die Leinestadt als Zentrum des deutschen Zeichentrickfilms 6 Momentaufnahmen 12 Aktuelles 114 Index/Impressum Raum lassen Im Landkreis Göttingen nutzen die Unternehmen wie Tibus Boote ihre Chancen und jammern nicht INHALT service 03/2009 wissen mensch leben 85 Aktuell News 87 Personalie Wechselfälle in den Unternehmen 88 Kandidatencheck Die Bundestagskandidaten über ihre Rezepte für die Region 91 Wo liegt Duderstadt?Max Näder erzählt, wie sich Otto Bock nach dem Zweiten Weltkrieg im Eichsfeld angesiedelt hat 94 Die Durchsetzungsstarke Gudrun Wolter, Chefin des Finanzamts Göttingen, steht nicht gern im Mittelpunkt 97 Medizin Nachrichten vom Gesundheitsmarkt 98 Im Auge des Betrachters Wahlmöglichkeiten für Sehhilfen 78 Ausgezeichnet Wissenschaftler Stefan Hell über seinen steinigen Weg zum Erfolg und wie er sich durchgesetzt hat Bewegtes Leben Der kürzlich verstorbene Max Näder über die Otto-Bock- Ansiedlung in Duderstadt 108 Der Sportliche Unternehmer Tillmann Miritz war begeistert vom Porsche Panamera – und hat ihn bestellt 101 Aktuell News 102 Überzeugungstäterinnen Elke Deppe trifft Ute Gebbert im Gasthaus in Waake 107 Buchtipps Leseempfehlungen aus der Redaktion 108 Der Detailverliebte ASU-Vorstand Tillmann Miritz schwärmt von der „sensationellen Straßenlage“ des Panamera 112 Veranstaltungen Die Höhepunkte im Herbst 91 69 Aktuell News 71 Reformen Neues im Familienrecht und was Sie beachten müssen 73 Zukünftig ohne Politik Steuerexperte Paul Kirchhof über seine Reformvorschläge 75 Kosten senken Durch Virtualisierung der Server Geld und Zeit bei der IT sparen 77 Mut Coach Bernd Fritz-Kolle über den Erfolgsfaktor für Entscheider 78 „Grenzgänger“ Der Nobelpreis-Aspirant über die Angst vorm Scheitern und die Überwindung von Grenzen Fotografie: ALCIRO THEODORO DA SILVA momentaufnahmen 03/2009 M O M E N T A U F N A H M E N momentaufnahmen 03/2009 In Nörten-Hardenberg wurde am 21. Juni 2009 Geschichte geschrieben. In den über 50 Jahren des Hardenberg Burgturniers tru- gen sich bisher erst drei Damen in die Siegerliste des Großen Preises um die Goldene Peitsche ein. Nummer vier wurde die BWL- Studentin Anna-Maria Jakobs auf Georgenhof’s Lausejunge. Zu den weiteren Höhepunkten des Reitturniers zählte traditionell das große Feuerwerk am Samstagabend an der Burgruine. Höhepunkte momentaufnahmen 03/2009 Das Open-Air-Festival im Kaiser-Wilhelm-Park, veranstaltet vom Fachdienst Kultur der Stadt Göttingen, Ende August war ein vol- ler Erfolg. Rund 3.500 Gäste begeisterten sich bei gutem Wetter vor allem an den Auftritten Pee Wee Ellis Assembly (1), Manfred Mann’s Earthband (2) und der Hamburg Blues Band feat. Chris Farlowe & Clem Clempson (3). Begeisternde Auftritte Fotografie: ALCIRO THEODORO DA SILVA 1 2 3 momentaufnahmen Zur Premiere der Veranstaltung, die von der Kreishandwerkerschaft Südniedersachsen und vom Hotel Freizeit In initiiert wurde, kamen Ende August rund 350 kleine und große Gäste. Kreishandwerksmeisterin Katja Thiele-Hann konnte vor allem wahlkämp- fende Politiker wie Thomas Oppermann und Minister Heinrich Sander im Festzelt auf dem Gelände des Hotels Freizeit In begrü- ßen. Eine Fortsetzung der Veranstaltung im Sommer 2010 sei geplant, erklärten Thiele-Hann und Olaf Feuerstein vom Freizeit In. Sommerfest der Wirtschaft Fotografie: ALCIRO THEODORO DA SILVA 03/2009 0 Anwaltskanzlei „Arkaden am Gericht !! #!. 54 0 7:4:7 *## 0 . 149952 8;:4:/4 0 ' 149952 8;:4::: 0 3"(&. 0 &&&."(&. Dr. Reinhard Bodenburg Rechtsanwalt und Notar (!#- !#- !!# ""#"/ $ &!#"#"!# Michael Zilian Rechtsanwalt !"!$"!#- !#"#"/ $ !#"!#- #!!# !!#- #/ $ $"#$"!# Hasso Werk Rechtsanwalt !#- !#!"!#- ""#"!# !#- $/ $ !##!# !#!$"/ &# " % Dr. Marc Cziesielsky ll.m. Rechtsanwalt, Attorney at Law (New York) $!#- /#- #!#" !%#/ $ !(""!# !#- !#!""##$Anneke Fasterding Rechtsanwältin !# $ !(##$"!# Kilian Gsottschneider Rechtsanwalt #!#- $/ $ !##!# """#"!#- /# Alexandra Becker Rechtsanwältin &)# +! !# !!#- !(##$"!# Stefan Willführ Rechtsanwalt !#"!#- !!"!#- !&#$"!# $ !"!$"!#m Familienrecht hat sich Entscheidendes geändert. Wir sagen Ihnen was! aktuell 2 Schule Internet Erweiterung der Bio-Brotbox-Aktion 2009 – jetzt auch in Kassel 3. Regionaltreffen der Xing-Gruppe am 23. September 2009 Viele Kinder bekommen kein bzw. kein gesundes Frühstück mit in die Schule. Daher fand auch dieses Jahr wieder, unter der großen Beteiligung regionaler Fir- men, die Bio-Brotbox-Aktion in Göttin- gen statt. Am 24. August 2009 konnten in Göttingen ca. 1.000 ABC-Schützen die Boxen in Empfang nehmen, die mit Ro- sinenbrötchen, Müsli, Möhre, Soyadrink und weiteren gesunden Nahrungsmitteln gefüllt waren. „Ohne ein gesundes Frühstück kann man nicht richtig lernen!“, brachte es Oberbürgermeister Wolfgang Meyer und Schirmherr der Bio-Brotbox-Aktion Göt- tingen auf den Punkt. Er überbrachte die Bio-Brotboxen den Erstklässlern der Al- banischule gemeinsam mit den Sponsoren sowie den zwei Basketballstars Robert Kulawick und Wolfgang Gieler von der MEG Göttingen. Die Aktion, die auf eine Initiative von Renate Künast, der dama- ligen Bundesministerin für Verbraucher- schutz, Ernährung und Landwirtschaft, zurückgeht, fand in Göttingen bereits zum dritten Mal statt. Organisiert von der Agentur Mauritz &Grewe haben u. a. die Volksbank Göttingen (Hauptsponsor), Vockenberg Schneehain Melz, Rechts- anwälte, die Zufall logistics group, das Badeparadies Eiswiese, E.ON Mitte, die AOK, die Göttinger Entsorgungsbetriebe, die Gesellschaft für Ressourcenschutz, die Druckerei Sass, Das Backhaus, Naturkost Elkershausen, Blüte & Stil und faktor zum Erfolg beigetragen. In Kassel hatte die Aktion am 7. September mit ca. 1.800 Erstklässlern Premiere. Neuer Auftritt für die Netzwerker: Die XING-Gruppe „Göttingen Network“, die von faktor unterstützt wird, konnte mit der connect Werbeagentur GmbH einen Kooperationspartner im Bereich Marketing-Kommunikation gewinnen. Das Unternehmen aus Einbeck entwickelt für das mit rund 4.000 Mitgliedern größ- te Business-Netzwerk Südniedersachsens medienübergreifend eine aufmerksam- keitsstarke Design-Konzeption und ist auch für die Umsetzung einer neuen, ex- ternen Internet-Präsenz der Gruppe ver- antwortlich: www.goettingen-network.de Das dritte Regionaltreffen des Göttin- gen Networks findet am 23. September um 19 Uhr im Hotel Freizeit In statt. Die Geschäftsführerin der Pro-City GmbH Göttingen, Beate Behrens, informiert an dem Abend mit ihrem Vortrag „Göttinger City – Wirtschaftsstandort und Treff- punkt für Vielfalt“ über die Stärken der Innenstadt. Anmeldungen an: s.knipper@ goettingen-network.de CK RED 03/2009 Gesundes Frühstück für ABC-Schützen Kooperation Göttingen Network und connect Fotos: MAURITZ Zufriedene Gesichter: Schirmherr Wolfgang Meyer verteilt mit Alexander Schneehain und Thomas Drochelmann (v.l.n.r.) das Frühstück. akt uell 1 03/2009 ZITATE DER AUSGABE aktuell Alexander Schneehain ist der neue Sprecher des businessClub der Göttinger Erstliga-Basket- baller MEG und wird zukünf- tig die Rolle des Interessenver- treters des businessClub und damit die Nachfolge von Prä- sident Michael Hamel einneh- men. Schneehain ist Partner der Kanzlei Vockenberg Schneehain Melz, Rechtsanwälte und lang- jähriges businessClub-Mitglied. Bis die Vollversammlung des businessClubs den neuen Spre- cher in der Wahl am 28. Sep- tember 2009 bestätigt hat, wird Schneehain die Interessen des Clubs zunächst kommissarisch vertreten. Das neue Amt ersetzt die bisherige Position der busi- nessClub-Präsidentschaft. Sie sind vorgeschlagen als neu- er Sprecher des businessClubs der MEG Göttingen. Worum wol- len Sie sich als erstes kümmern? Ich möchte mit meinen Stell- vertretern dem businessClub mehr „Leben einhauchen“: Wir haben konkret einige schöne businessClub-Veranstaltungen vor, die die Mitglieder auch außerhalb der Basketballspiele zusammenbringen. Mehr dazu aber in den nächsten Monaten. Weiter wird die Kommunika- tion zwischen den Mitgliedern in den nächsten Monaten ver- bessert – auch hier kann man sich auf einige Veränderungen freuen. Mehr dazu demnächst. Welche Verbindung zum Basket- ball haben Sie? Ich habe selber als Jugendlicher Basketball ge- spielt und bin schon als Student gerne zu den Spielen der BG 74 gegangen. Einige Spieler der BG 74 habe ich in den vergangenen Jahren als Dozent auf ihre Staatsexamina vorbereitet, so z.B. Max Rosenberg oder Peer Wente, mit Max ist daraus eine Freundschaft geworden. Und außerdem ist ein Spiel in der Lokhalle die beste Möglichkeit, den Stress der vorangegangenen Tage emotional und körperlich zu verarbeiten. Meine Sitzplatz- nachbarn während der Spiele können zu diesem Punkt sicher- lich besser Auskunft geben... Was trauen Sie der 1. Liga- Herrenmannschaft in dieser Saison zu? Ganz klar: Playoffs ist das Ziel! Wer die vier Spiele gegen Bamberg mitverfolgt hat, weiß, dass die Playoffs alle Bemühungen wert sind! Die Playoffs sind an Spannung und Emotionen kaum zu überbieten. Also, Veilchen, enttäuscht mich nicht. Der Anwalt Alexander Schneehain wird neuer Sprecher des businessClubs der MEG Göttingen. 3 Fragen – 3 Antworten MB „Leben einhauchen“ „Hinter jeder Zahl steht ein Mensch.“ Lutz Hasenbeck, Inhaber und Seniorchef vom Fruchthof Northeim „Das Investment ist ein Bekenntnis zu unserer Region.“ Günter Giffels, Geschäftsführer Göttinger Tageblatt, über die neue Druckmaschine „Das laufende Jahr birgt deutlich mehr Chancen als Risiken.“ Ralf O.H. Kähler, Vorstandsvorsitzender der Volksbank eG Göttingen „Der Staub muss weg.“ Bernhard Gödde, Vorstand Einbecker Brauhaus, über das Image von Einbecker Bier „Städtebau ist ein langfristiges Geschäft, und schlechte Lösungen waren noch nie kurzfristig korrigierbar.Thomas Dienberg, Stadtbaurat Göttingen, über das alte Stadtbadareal Foto: MAURITZ Foto: WOLFGANG BEISERT 4 aktuell Erstmalig erscheint mit dieser Herbstaus- gabe auch die faktor-Sonderausgabe „Ar- chitektur“. Ein Magazin, das mit dem re- gionalen Bezug Südniedersachsen interes- sante Einsichten und Aussichten gewährt. Schwerpunkt dieser Ausgabe ist gesundes Bauen und Wohnen, mit Wissenswertem über Schadstoffe und wie man sie vermei- den kann. Daneben stellen sich Dienstlei- ster rund um das Thema Bauen mit ihren besonderen Angeboten vor. Bereits zum dritten Mal erscheint die Ausgabe „Golf für Entscheider“. Wieder prall gefüllt mit Neuigkeiten und Infor- mationen rund um das Grün, das diesmal sogar das Thema Fußball streift. Denn Marco Bode (Foto), ehemaliger Spieler der Fußball-Nationalmannschaft und ge- bürtiger Osteroder, spricht im Interview über seine Liebe zum Golfball. Weitere Themen sind u.a. der Wirtschaftsfaktor Golfclub und ein Platztest im Weserberg- land. Sowohl „faktor Architektur“ als auch „Golf für Entscheider“ erscheinen in einer Auflage von 7.500 Exemplaren und werden über faktor an einen exklusiven Verteiler versendet. Zusätzlich wird „Golf für Entscheider“ zielgerichtet in Golfclubs und ausgewählten Adressen der Gastro- nomie ausliegen. Sonderausgaben Das faktor-Magazin kann jetzt online durchgeblättert werden. Internet Virtueller Seitenwechsel Neues und Bewährtes 03/2009 Noch lesefreundlicher, noch übersicht- licher – so präsentiert sich faktor ab dieser Ausgabe im Internet. Denn ab jetzt stehen nicht nur einzelne Artikel abrufbereit auf www.faktor-Magazin. de, sondern die kom- pletten Inhalte, so wie sie im Heft stehen. Sie können jetzt mit einem einfachen Maus- klick die Seiten umblät- tern, um darin zu stö- bern oder zielgerichtet einen Artikel aufzuru- fen. Keine Information geht Ihnen verloren. Damit haben Sie online jederzeit Zugriff auf das faktor-Magazin, auch wenn Sie die Printausgabe gerade nicht zur Hand haben. Dieser Service ist ein weiterer Schritt, Sie virtuell umfassend informieren zu können. Weiterhin bietet faktor mit den glich kostenlosen aktuellen Meldungen sowie Präsentationsmöglichkeiten für An- zeigenkunden auf der Homepage und im kostenlosen wöchentlichen Newsletter ein breites Spektrum innovativer Leistungen. Wenn Sie wissen möchten, was die Unter- nehmen in der Region Südniedersachsen bewegt – klicken Sie ganz einfach auf www.faktor-Magazin.de CK CK Die Special-Interest-Titel Architektur und Golf aus dem faktor-Verlag sind gerade erschienen. Foto: DA SILVA aktuell 1 kt ll Ende mit Schrecken Peinliches Aus für Erlebniswelt Renaissance Die Gesellschafter des gescheiterten Tourismusprojekts Erlebniswelt Renais- sance (EWR), darunter der Landkreis Holzminden, haben die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Damit ziehen die Gesellschafter die Notbremse. Die EWR ist die lange Geschichte einer peinlichen Pleite: Die Erlebniswelt im Weserbergland wurde im Herbst 2005 aus der Taufe gehoben, um den Touris- mus in der strukturschwachen Region anzukurbeln. Städteurlauber sollten mit Satelliten-gestützter Technik und Mini- Computern in sechs Orten Bauten der Weser-Renaissance – darunter Schloss Bevern und die Altstadt in Höxter – er- kunden können. Von Anfang gab es Pleiten, Pech und Pannen. Die Technik funktionierte nicht, Besucher blieben aus. Alles halb so schlimm – wäre das Projekt nicht überwiegend aus öffentlichen Mit- teln finanziert worden. Immerhin flossen über 14 Millionen Euro, die zu 70 Pro- zent aus Mitteln von EU, Bund und Land kamen, in die EWR. Acht Millionen Euro wurden nach dem Abschlussbericht der NBank nicht dem Förderzweck entspre- chend verwendet. Die Erlebniswelt als Horrorland. Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hat dem Projekt nun den Geld- hahn zugedreht, nach dem Motto: Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. Seine Vorgänger hatten den Mut dazu leider nicht. Die Pleite der Erlebniswelt ist ein Musterbeispiel für verfehlte Förderpolitik. Das gescheiterte Projekt wirft viele Fragen auf, u.a. wa- rum an einem Museumskonzept festge- halten wird, das völlig überdimensioniert ist. Und dann muss die Frage gestattet sein, wofür die Millionen geflossen sind. Die Region hätte sie an anderen Stellen besser gebrauchen können – und das ist kein Märchen. Netzwerk faktor lud erstmals exklusiv zur abendlichen Gesprächsrunde. Es war eine besondere Veranstal- tung: Teilnehmer der faktor-Busi- ness-Lounge, faktor-Partner sowie -Anzeigenkunden waren am 1. Juli 2009 exklusiv zur ersten faktor-Late- Lounge eingeladen. Im Anschluss an die Lesung Utz Claassens aus seinem Buch „Wir Geisterfahrer“ in der Buchhandlung Deuerlich wurden der Autor und die rund 40 Gäs- te in der Göttinger Junkernschänke willkommen geheißen, wo Getränke und kleine Speisen gereicht wur- den. Dort stellte sich Utz Claassen im kleinen, fast privaten Rahmen der Diskussion und beantwortete die Fragen seiner handverlesenen Zuhö- rer. In der zwanglosen Atmosphäre des Steinway-Salons ergaben sich so Gespräche rund um das Thema Ma- nagement und Moral. Aufschluss- reiches in entspannter Atmosphäre – ein Konzept, das auch hier seinen Zuspruch fand. Erste faktor-Late-Lounge 03/2009 MEINUNG CK Gerd Christian Schattenberg Fotos: DA SILVA 03/2009 6 Im Scheinwerferlicht Text: STEFAN MATYSIAK Fotos: ALCIRO THEODORO DA SILVA (S.16/17); SAMMLUNG GUSTAV MEIER; HARTWIG HAMMERICH Göttingen war von 1945 bis 1961 die Filmstadt in Deutschland – alle großen Stars der Zeit haben am Hollywood an der Leinegedreht. Diese Zeiten sind längst vorbei, aber faktor möchte mit einer Initiative die Stadt zum Drehort für Film- und Fernsehproduktionen machen und Göttingen wieder ins Licht der Filmscheinwerfer rücken. FILMSTADT titel

faktor-Magazin 3/09

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Die Herbstausgabe des Entscheider-Magazins für die Region Göttingen

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Page 1: faktor-Magazin 3/09

www.faktor-magazin.de 5. Jahrgang Heft 03 Herbst 2009 5 Eur

03/2009

E D I T O R I A Lservice

Editorial

Kompetente Beratung und innenarchitektonische

Planung, erstklassiges, internationales Design

auf über 1500 m2.

Anfahrtskizze unterwww.helten.com

Herzlich willkommen!

Wohnen

Arbeiten

Praxen und Kliniken

Helten.(Er)leben Sie funktionale

Ästhetik!

E s waren alle da von Rang und Na-men: Theo Lingen, Grete Weiser, Hans

Moser oder O.W. Fischer, Maria Schell und Heinz Erhardt. Göttingen war in den Fünfzigerjahren die Filmstadt der jungen Bundesrepublik. Diese goldenen Zeiten sind längst vorbei, Göttingen spielt im Film heute keine Rolle mehr. Das will faktor ändern: Mit der Initiative „Göttingen als Drehort“ unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Wolfgang Meyer wollen wir die Stadt zum Drehort einer Fernseh- oder Filmproduktion und damit nach außen bekannter machen. An dieser Stelle möchte ich mich beim Filmforscher Gustav Meier und dem kürzlich verstorbenen Fotografen Hartwig Hammerich für die Bereit-stellung der Bilder für unsere Titelgeschichte „Im Scheinwer-ferlicht“ ganz herzlich bedanken.

Dass Göttingen Filmstadt war, ist vielen bekannt. Dass hier auch die erfolgreichste Zeichentrickfilmfirma der Nach-kriegszeit beheimatet war, wissen nur wenige. faktor-Autor Stefan Matysiak hat sich auf die Spur des deutschen Walt Disney begeben – seine Geschichte lesen Sie ab Seite 24.

Mit dem Thema Filmstadt beschäftigt sich auch die 8. faktor-Business-Lounge am 5. November 2009 im Stern-Kino. Gast des Abends ist Marek Erhardt, der Enkel des Filmkomikers Heinz Erhardt. Anmelden können Sie sich online: www.faktor-magazin.de

An alte Zeiten könnte Göttingen auch als Wissenschafts-standort anknüpfen. Stefan Hell am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie hat bereits zahlreiche renommierte Preise gewonnen und gilt als Anwärter für den Nobelpreis. faktor sprach mit dem Ausnahmewissenschaftler darüber, dass er nie aufgegeben hat, an seine Idee zu glauben, und wie er die Zweifler eines Besseren belehrt hat.

Nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen mit unserer Herbstausgabe und „Film ab“!

Ihr Marco Böhme – Herausgeber – [email protected]

03/2009

wirtschaftInhaltHerbst 2009

31 AktuellNews

33 Große NachfrageDie Entscheider-Messe 2010

35 Optimistisch Regionaler Geschäftsklimaindex

36 JubiläumZahlreiche Unternehmen feiern runden Geburtstag

45 Odd Fellows unterstützen Gauss-Weber-Loge in Göttingen

50 Wachstum & IdeenEngagierte Unternehmen im Landkreis Göttingen

63 SparenNeues Gesetz sorgt für mehr Liquidität

64 FirmennewsNachrichten aus der Wirtschaft

50

service

titel

16 Im ScheinwerferlichtGöttingen war die Filmstadt in Deutschland und könnte wieder zum Drehort einer Film- oder Fernsehproduktion werden

24 Fieber-ZeitDie Leinestadt als Zentrum des deutschen Zeichentrickfilms

6 Momentaufnahmen

12 Aktuelles

114 Index/Impressum

Raum lassenIm Landkreis Göttingen nutzen die Unternehmen wie Tibus Boote ihre Chancen und jammern nicht

I N H A L Tservice

03/2009

wissen mensch leben

85 AktuellNews

87 PersonalieWechselfälle in den Unternehmen

88 KandidatencheckDie Bundestagskandidaten über ihre Rezepte für die Region

91 „Wo liegt Duderstadt?“Max Näder erzählt, wie sich Otto Bock nach dem Zweiten Weltkrieg im Eichsfeld angesiedelt hat

94 Die DurchsetzungsstarkeGudrun Wolter, Chefin des Finanzamts Göttingen, steht nicht gern im Mittelpunkt

97 MedizinNachrichten vom Gesundheitsmarkt

98 Im Auge des BetrachtersWahlmöglichkeiten für Sehhilfen

78 AusgezeichnetWissenschaftler Stefan Hell über seinen steinigen Weg zum Erfolg und wie er sich durchgesetzt hat

Bewegtes Leben Der kürzlich verstorbene Max Näder über die Otto-Bock-Ansiedlung in Duderstadt

108 Der SportlicheUnternehmer Tillmann Miritz war begeistert vom Porsche Panamera – und hat ihn bestellt

101 AktuellNews

102 ÜberzeugungstäterinnenElke Deppe trifft Ute Gebbert im Gasthaus in Waake

107 BuchtippsLeseempfehlungen aus der Redaktion

108 Der DetailverliebteASU-Vorstand Tillmann Miritz schwärmt von der „sensationellen Straßenlage“ des Panamera

112 VeranstaltungenDie Höhepunkte im Herbst

91

69 AktuellNews

71 ReformenNeues im Familienrecht und was Sie beachten müssen

73 Zukünftig ohne PolitikSteuerexperte Paul Kirchhof über seine Reformvorschläge

75 Kosten senkenDurch Virtualisierung der Server Geld und Zeit bei der IT sparen

77 MutCoach Bernd Fritz-Kolle über den Erfolgsfaktor für Entscheider

78 „Grenzgänger“Der Nobelpreis-Aspirant über die Angst vorm Scheitern und die Überwindung von Grenzen Fotografie: ALCIRO THEODORO DA SILVA

momentaufnahmen

03/2009

M O M E N T A U F N A H M E N

momentaufnahmen

03/2009

In Nörten-Hardenberg wurde am 21. Juni 2009 Geschichte geschrieben. In den über 50 Jahren des Hardenberg Burgturniers tru-

gen sich bisher erst drei Damen in die Siegerliste des Großen Preises um die Goldene Peitsche ein. Nummer vier wurde die BWL-

Studentin Anna-Maria Jakobs auf „Georgenhof’s Lausejunge“. Zu den weiteren Höhepunkten des Reitturniers zählte traditionell

das große Feuerwerk am Samstagabend an der Burgruine.

Höhepunkte

momentaufnahmen

03/2009

Das Open-Air-Festival im Kaiser-Wilhelm-Park, veranstaltet vom Fachdienst Kultur der Stadt Göttingen, Ende August war ein vol-

ler Erfolg. Rund 3.500 Gäste begeisterten sich bei gutem Wetter vor allem an den Auftritten Pee Wee Ellis Assembly (1), Manfred

Mann’s Earthband (2) und der Hamburg Blues Band feat. Chris Farlowe & Clem Clempson (3).

Begeisternde Auftritte

Fotografie: ALCIRO THEODORO DA SILVA

1 2

3

momentaufnahmen

Zur Premiere der Veranstaltung, die von der Kreishandwerkerschaft Südniedersachsen und vom Hotel Freizeit In initiiert wurde,

kamen Ende August rund 350 kleine und große Gäste. Kreishandwerksmeisterin Katja Thiele-Hann konnte vor allem wahlkämp-

fende Politiker wie Thomas Oppermann und Minister Heinrich Sander im Festzelt auf dem Gelände des Hotels Freizeit In begrü-

ßen. Eine Fortsetzung der Veranstaltung im Sommer 2010 sei geplant, erklärten Thiele-Hann und Olaf Feuerstein vom Freizeit In.

Sommerfest der Wirtschaft

Fotografie: ALCIRO THEODORO DA SILVA

03/20090

Anwaltskanzlei „Arkaden am Gericht

Dr. Reinhard BodenburgRechtsanwalt und Notar

Michael ZilianRechtsanwalt

Hasso WerkRechtsanwalt

Dr. Marc Cziesielsky ll.m.Rechtsanwalt, Attorney at Law (New York)

Anneke FasterdingRechtsanwältin

Kilian GsottschneiderRechtsanwalt

Alexandra BeckerRechtsanwältin

Stefan WillführRechtsanwalt

m Familienrecht hat sich Entscheidendes geändert.

Wir sagen Ihnen was!

aktuell

2

Schule

Internet

Erweiterung der Bio-Brotbox-Aktion 2009 – jetzt auch in Kassel

3. Regionaltreffen der Xing-Gruppe am 23. September 2009

Viele Kinder bekommen kein bzw. kein gesundes Frühstück mit in die Schule. Daher fand auch dieses Jahr wieder, unter der großen Beteiligung regionaler Fir-men, die Bio-Brotbox-Aktion in Göttin-gen statt. Am 24. August 2009 konnten in Göttingen ca. 1.000 ABC-Schützen die Boxen in Empfang nehmen, die mit Ro-sinenbrötchen, Müsli, Möhre, Soyadrink und weiteren gesunden Nahrungsmitteln gefüllt waren.

„Ohne ein gesundes Frühstück kann man nicht richtig lernen!“, brachte es Oberbürgermeister Wolfgang Meyer und Schirmherr der Bio-Brotbox-Aktion Göt-tingen auf den Punkt. Er überbrachte die Bio-Brotboxen den Erstklässlern der Al-banischule gemeinsam mit den Sponsoren sowie den zwei Basketballstars Robert Kulawick und Wolfgang Gieler von der MEG Göttingen. Die Aktion, die auf eine Initiative von Renate Künast, der dama-ligen Bundesministerin für Verbraucher-schutz, Ernährung und Landwirtschaft, zurückgeht, fand in Göttingen bereits zum dritten Mal statt. Organisiert von der Agentur Mauritz & Grewe haben u.a. die Volksbank Göttingen (Hauptsponsor), Vockenberg Schneehain Melz, Rechts-anwälte, die Zufall logistics group, das

Badeparadies Eiswiese, E.ON Mitte, die AOK, die Göttinger Entsorgungsbetriebe, die Gesellschaft für Ressourcenschutz, die Druckerei Sass, Das Backhaus, Naturkost Elkershausen, Blüte & Stil und faktor zum Erfolg beigetragen. In Kassel hatte die Aktion am 7. September mit ca. 1.800 Erstklässlern Premiere.

Neuer Auftritt für die Netzwerker: Die XING-Gruppe „Göttingen Network“, die von faktor unterstützt wird, konnte mit der connect Werbeagentur GmbH einen Kooperationspartner im Bereich Marketing-Kommunikation gewinnen. Das Unternehmen aus Einbeck entwickelt für das mit rund 4.000 Mitgliedern größ-te Business-Netzwerk Südniedersachsens medienübergreifend eine aufmerksam-

keitsstarke Design-Konzeption und ist auch für die Umsetzung einer neuen, ex-ternen Internet-Präsenz der Gruppe ver-antwortlich: www.goettingen-network.de

Das dritte Regionaltreffen des Göttin-gen Networks findet am 23. September um 19 Uhr im Hotel Freizeit In statt. Die Geschäftsführerin der Pro-City GmbH Göttingen, Beate Behrens, informiert an dem Abend mit ihrem Vortrag „Göttinger City – Wirtschaftsstandort und Treff-punkt für Vielfalt“ über die Stärken der Innenstadt. Anmeldungen an: [email protected]

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RED

03/2009

Gesundes Frühstück für ABC-Schützen

Kooperation Göttingen Network und connect

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Zufriedene Gesichter: Schirmherr Wolfgang Meyer verteilt mit Alexander Schneehain und Thomas

Drochelmann (v.l.n.r.) das Frühstück.

aktu

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103/2009

Z I T A T E D E R A U S G A B E

aktuell

Alexander Schneehain ist der neue Sprecher des businessClub der Göttinger Erstliga-Basket-baller MEG und wird zukünf-tig die Rolle des Interessenver-treters des businessClub und damit die Nachfolge von Prä-sident Michael Hamel einneh-men. Schneehain ist Partner der Kanzlei Vockenberg Schneehain Melz, Rechtsanwälte und lang-jähriges businessClub-Mitglied. Bis die Vollversammlung des businessClubs den neuen Spre-cher in der Wahl am 28. Sep-tember 2009 bestätigt hat, wird Schneehain die Interessen des Clubs zunächst kommissarisch vertreten. Das neue Amt ersetzt die bisherige Position der busi-nessClub-Präsidentschaft.

Sie sind vorgeschlagen als neu-er Sprecher des businessClubs der MEG Göttingen. Worum wol-len Sie sich als erstes kümmern?Ich möchte mit meinen Stell-vertretern dem businessClub mehr „Leben einhauchen“: Wir haben konkret einige schöne businessClub-Veranstaltungen vor, die die Mitglieder auch außerhalb der Basketballspiele zusammenbringen. Mehr dazu aber in den nächsten Monaten. Weiter wird die Kommunika-tion zwischen den Mitgliedern in den nächsten Monaten ver-bessert – auch hier kann man sich auf einige Veränderungen freuen. Mehr dazu demnächst.

Welche Verbindung zum Basket-ball haben Sie? Ich habe selber als Jugendlicher Basketball ge-spielt und bin schon als Student

gerne zu den Spielen der BG 74 gegangen. Einige Spieler der BG 74 habe ich in den vergangenen Jahren als Dozent auf ihre Staatsexamina vorbereitet, so z.B. Max Rosenberg oder Peer Wente, mit Max ist daraus eine Freundschaft geworden. Und außerdem ist ein Spiel in der Lokhalle die beste Möglichkeit, den Stress der vorangegangenen Tage emotional und körperlich zu verarbeiten. Meine Sitzplatz-nachbarn während der Spiele können zu diesem Punkt sicher-lich besser Auskunft geben...

Was trauen Sie der 1. Liga-Herrenmannschaft in dieser Saison zu? Ganz klar: Playoffs ist das Ziel! Wer die vier Spiele gegen Bamberg mitverfolgt hat, weiß, dass die Playoffs alle Bemühungen wert sind! Die Playoffs sind an Spannung und Emotionen kaum zu überbieten. Also, Veilchen, enttäuscht mich nicht.

Der Anwalt Alexander Schneehain wird neuer Sprecher des businessClubs der MEG Göttingen.

3 Fragen – 3 Antworten

MB

„Leben einhauchen“

„Hinter jeder Zahl steht ein Mensch.“Lutz Hasenbeck, Inhaber und Seniorchef vom Fruchthof Northeim

„Das Investment ist ein Bekenntnis zu

unserer Region.“Günter Giffels, Geschäftsführer Göttinger Tageblatt,

über die neue Druckmaschine

„Das laufende Jahr birgt deutlich mehr Chancen als

Risiken.“Ralf O.H. Kähler,

Vorstandsvorsitzender der Volksbank eG Göttingen

„Der Staub muss weg.“Bernhard Gödde, Vorstand Einbecker Brauhaus,über das Image von Einbecker Bier

„Städtebau ist ein langfristiges Geschäft,

und schlechte Lösungen waren

noch nie kurzfristig korrigierbar.“

Thomas Dienberg, Stadtbaurat Göttingen, über das alte Stadtbadareal

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aktuell

Erstmalig erscheint mit dieser Herbstaus-gabe auch die faktor-Sonderausgabe „Ar-chitektur“. Ein Magazin, das mit dem re-gionalen Bezug Südniedersachsen interes-sante Einsichten und Aussichten gewährt. Schwerpunkt dieser Ausgabe ist gesundes Bauen und Wohnen, mit Wissenswertem über Schadstoffe und wie man sie vermei-den kann. Daneben stellen sich Dienstlei-ster rund um das Thema Bauen mit ihren besonderen Angeboten vor.

Bereits zum dritten Mal erscheint die Ausgabe „Golf für Entscheider“. Wieder prall gefüllt mit Neuigkeiten und Infor-mationen rund um das Grün, das diesmal sogar das Thema Fußball streift. Denn Marco Bode (Foto), ehemaliger Spieler der Fußball-Nationalmannschaft und ge-

bürtiger Osteroder, spricht im Interview über seine Liebe zum Golfball. Weitere Themen sind u.a. der Wirtschaftsfaktor Golfclub und ein Platztest im Weserberg-land. Sowohl „faktor Architektur“ als auch „Golf für Entscheider“ erscheinen in

einer Auflage von 7.500 Exemplaren und werden über faktor an einen exklusiven Verteiler versendet. Zusätzlich wird „Golf für Entscheider“ zielgerichtet in Golfclubs und ausgewählten Adressen der Gastro-nomie ausliegen.

Sonderausgaben

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03/2009

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Die Special-Interest-Titel Architektur und Golf aus dem faktor-Verlag sind gerade erschienen.

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Ende mit SchreckenPeinliches Aus für Erlebniswelt Renaissance

Die Gesellschafter des gescheiterten Tourismusprojekts Erlebniswelt Renais-sance (EWR), darunter der Landkreis Holzminden, haben die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Damit ziehen die Gesellschafter die Notbremse. Die EWR ist die lange Geschichte einer peinlichen Pleite: Die Erlebniswelt im Weserbergland wurde im Herbst 2005 aus der Taufe gehoben, um den Touris-mus in der strukturschwachen Region anzukurbeln. Städte urlauber sollten mit Satelliten-gestützter Technik und Mini-Computern in sechs Orten Bauten der Weser-Renaissance – darunter Schloss Bevern und die Altstadt in Höxter – er-kunden können. Von Anfang gab es Pleiten, Pech und Pannen. Die Technik funktionierte nicht, Besucher blieben aus. Alles halb so schlimm – wäre das Projekt nicht überwiegend aus öffentlichen Mit-teln finanziert worden. Immerhin flossen über 14 Millionen Euro, die zu 70 Pro-zent aus Mitteln von EU, Bund und Land kamen, in die EWR. Acht Millionen Euro wurden nach dem Abschlussbericht der NBank nicht dem Förderzweck entspre-chend verwendet. Die Erlebniswelt als Horrorland.

Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hat dem Projekt nun den Geld-hahn zugedreht, nach dem Motto: Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. Seine Vorgänger hatten den Mut dazu leider nicht. Die Pleite der Erlebniswelt ist ein Musterbeispiel für verfehlte Förderpolitik. Das gescheiterte Projekt wirft viele Fragen auf, u.a. wa-rum an einem Museumskonzept festge-halten wird, das völlig überdimensioniert ist. Und dann muss die Frage gestattet sein, wofür die Millionen geflossen sind. Die Region hätte sie an anderen Stellen besser gebrauchen können – und das ist kein Märchen.

Netzwerk

faktor lud erstmals exklusiv zur abendlichen Gesprächsrunde.

Es war eine besondere Veranstal-tung: Teilnehmer der faktor-Busi-ness-Lounge, faktor-Partner sowie -Anzeigenkunden waren am 1. Juli 2009 exklusiv zur ersten faktor-Late-Lounge eingeladen. Im Anschluss an die Lesung Utz Claassens aus seinem Buch „Wir Geisterfahrer“ in der Buchhandlung Deuerlich wurden der Autor und die rund 40 Gäs-te in der Göttinger Junkernschänke willkommen geheißen, wo Getränke

und kleine Speisen gereicht wur-den. Dort stellte sich Utz Claassen im kleinen, fast privaten Rahmen der Diskussion und beantwortete die Fragen seiner handverlesenen Zuhö-rer. In der zwanglosen Atmosphäre des Steinway-Salons ergaben sich so Gespräche rund um das Thema Ma-nagement und Moral. Aufschluss-reiches in entspannter Atmosphäre – ein Konzept, das auch hier seinen Zuspruch fand.

Erste faktor-Late-Lounge

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Gerd Christian Schattenberg

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Im Scheinwerferlicht

Text: STEFAN MATYSIAK Fotos: ALCIRO THEODORO DA SILVA (S.16/17) ; SAMMLUNG GUSTAV MEIER; HARTWIG HAMMERICH

Göttingen war von 1945 bis 1961 die Filmstadt in Deutschland – alle großen Stars der Zeit haben am „ Hollywood

an der Leine“ gedreht. Diese Zeiten sind längst vorbei, aber faktor möchte mit einer Initiative die Stadt zum Drehort

für Film- und Fernsehproduktionen machen und Göttingen wieder ins Licht der Filmscheinwerfer rücken.

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twas Besseres als starke Medien-präsenz kann einem Wirtschafts-standort nicht passieren. Als des-

halb im August 1948 in Göttingen die Produktion von Spielfilmen begann, war es nicht mehr nur die Universität, die die Leinestadt bekannt machte, sondern bundesweit wurde seither vor allem der Nimbus einer aufstrebenden Filmstadt verbreitet. Knapp anderthalb Jahrzehnte stand Göttingen im Licht der Filmschein-werfer. Knapp 100 Spielfilme entstanden zwischen 1948 und 1961 in den Göttinger Studios. Mit den Dreharbeiten hielten die bekanntesten deutschen Filmstars Einzug in die Stadt. Bereits im ersten Produk ti-onsjahr kamen Größen wie Theo Lingen, Hans Moser oder Grete Weiser an die Leine. Im Jahr darauf waren es etwa Curt Goetz und die noch junge Inge Meysel, die für Glanz und Gloria sorgten. Zudem wurde in Göttingen mit Dieter Borsche und Maria Schell das deutsche Traum-paar der fünfziger Jahre entdeckt.

Angefangen hatte die Karriere des „Hol-lywoods an der Leine“ mit den beiden Freunden Rolf Thiele und Hans Abich, die im Sommer 1945 davon träumten, die geistigen Trümmer des Naziregimes mit

Hilfe einer neuen Filmsprache wegzuräu-men. Ein neues Welt- und Menschenbild sollte im Kino den Weg in eine bessere Zukunft weisen. Weil zufällig Abichs Tan-te in Göttingen wohnte und Deutschlands traditionsreiche Filmproduktionsstätten kriegsbedingt außer Betrieb waren, lande-ten die beiden in der Leinestadt, um ihre ambitionierten Ziele umzusetzen.

Eigentlich waren die Rahmenbedin-gungen für eine Göttinger Filmindustrie wenig günstig, da es sich um einen völ-ligen Neuaufbau handelte und weder Abich noch Thiele fachspezifische Vor-bildungen besaßen. Der Aufbruch ge-schah jedoch zu einer Zeit, als sich an traditionellen Produktionsstandorten wie Hamburg oder München noch lange kein neues Leben regte und die bereits wieder aktive Filmproduktion in Potsdam-Ba-belsberg unter die Kontrolle des sowje-tischen Systemfeindes geraten war.

Für einen vollständigen Neuaufbau einer Filmproduktion waren die Bedin-gungen in Göttingen jedoch günstiger als andernorts. In Grone stand ein riesiger, nicht mehr gebrauchter Flugzeughan-gar leer, der die Filmstudios aufnehmen konnte. In das benachbarte Reyershausen

war ein umfangreicher Kostümfundus aus Berlin sowie Entwickler- und Ko-piermaschinen der deutschen Wehrmacht ausgelagert worden.

Insgesamt hatte die Stadt beste Bedin-gungen, weite Wirtschaftsbereiche der Filmbranche als sogenannten „Cluster“ zu bündeln. Da Göttingen unversehrt aus dem Krieg hervorgegangen war, verfügte man im Bereich der Kulturwirtschaft über eines der wenigen noch funktionierenden Theater – und damit über Schauspieler. In Industrieunternehmen wie ISCO und Phywe war das Know-how für Aufnah-me- und Wiedergabetechnik vorhanden.

Und von der Universität wurde die Ein-richtung eines Filminstituts erwartet, das der Erforschung des jungen Me diums hätte dienen sollen. Auch Statisten konn-te die Georgia Augusta in großem Stile liefern. Hinzu kam, dass nach dem Krieg die Filmstelle der Reichsbahn nach Göt-tingen verlegt worden war und sich 1949 auch das auf Lehrfilme spezialisierte In-stitut für Film und Bild (später Institut für den wissenschaftlichen Film) ansiedelte. In Göttingen öffnete sich für eine ganz kurze Phase ein Zeitfenster zu einer we-

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„Nacht fiel über Gotenhafen“: Brigitte Horney, Sonja Ziemann und Regisseur Frank Wisbar (1960)„Liebe 47“: Der Göttinger Schauspieler Erich Ponto bei einem Dreh im Hambur-ger Hafen. Der Film aus dem Jahr 1949 bedeutete den erfolgreichen Auftakt für Rolf Thiele und Hans Abich mit ihrer Firma Filmaufbau GmbH.

Hautnah: Zahlreiche Bilder auf diesen Seiten stammen aus den Filmen „Kalamitäten“ und der „Der tolle Bomberg“. Die „Stand-aufnahmen“ und Schauspieler-Portraits wurden angefertigt vom Fotografen Hartwig Hammerich (1923-2009), der damals in Göt-tingen am Anfang seiner Karriere stand.

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sentlichen Ergänzung der lokalen Wirtschaftsstruktur.

Und bereits mit ihrem ersten Film bewies die von Rolf Thiele und Hans Abich gegründete Film-aufbau GmbH Göttingen, dass sie völlig neue Wege gehen wollte: Mit „Liebe 47“ wurde Wolfgang Borcherts Geschichte eines Kriegs-heimkehrers verfilmt, die wegen ihrer Machart international auf-horchen ließ. In der Leinestadt entstanden fortan eine Reihe von gesellschaftskritischen Zelluloid-streifen, die als „Göttinger Linie“ in die Filmgeschichte eingingen. Mit ihrer zupackenden und scharfsich-tigen Analyse, in Schwarzweiß und ohne Happy-End erfreuten sie zumeist aber eher die Kritiker, so der Filmforscher Gus-tav Meier. Das Publikum wollte jedoch im Filmtheater nicht seine eigenen Nöte und Schwächen gespiegelt bekommen, sondern seine Sehnsüchte ausleben und träumen können. Der kommerzielle Er-folg der „Göttinger Linie“ blieb deshalb häufig aus.

Filme, in denen das Leben heil und ge-ordnet schien, erwiesen sich da eher als

Kassenschlager. Immer mehr auch aus-wärtige Filmproduktionsgesellschaften drehten in Göttingen seichte Unterhal-tungskost. Filmtitel wie „Heidemelodie“, „Rot ist die Liebe“ oder „Tausend rote Rosen blühn“ zogen tausende in die Ki-nos.

Für die Göttinger am ehesten ein Sinn-bild für die Geschichte als Filmstadt sind jedoch die Kinoklamotten mit Heinz Er-hardt. Die Filme boten Parodien auf die Gesellschaft der damaligen Zeit, in denen die Zuschauer über die Probleme

des Kleinbürgers Erhardt lachen konnten, ohne zu realisieren, dass sie über sich selbst lachten. Der Auftritt als Verkehrspolizist in „Natürlich die Autofahrer“ an der Weender Kreuzung brach-te dem Komiker schließlich ei-nen eigenen Straßennamen und Denkmalwürden ein. Neben dem Weender Tor waren in dem Film mit dem Theater- und dem Bahn-hofsvorplatz die bedeutendsten Verkehrsflächen Göttingens zu sehen.

Unter touristischen Gesichts-punkten konnten die damaligen Filme durchaus Göttingens Potenzial belegen. Bundesweit wurden in den Lichtspielthea-tern pittoreske Bilder vom Alten Rathaus, der Jacobikirche, dem Weihnachtsmarkt oder der Universitätsaula verbreitet. Stra-ßenszenen vom Nonnenstieg, aus der Sültebecksbreite, vom Wilhelmsplatz oder aus der Herzberger Landstraße flimmerten über die deutschen Leinwände.

Auch mit jedem neuen Filmpreis wur-de der Name der Leinestadt werbewirk-sam verbreitet. Göttinger Filme wie

Auch wenn die Zeiten des Kinofilms vorbei sind, Produktionsgesellschaften gibt es nach wie vor in Göttingen. Das Geschäft der rund zwei Hand voll Unternehmen sind zumeist Dokumentar-, Werbe- und Industriefilme. Etwa die Filmproduk-tion Surfcut, von der beispielsweise der Trailer zum Kinofilm „Paula Modersohn-Becker – Ein Atemzug“ oder ein Portrait des Weidenflecht-

künstlers Peter Sturm stammt. Imago Film produ-ziert schwerpunktmäßig Filme zur internationalen Entwicklungshilfe, etwa über Getreidezucht in Äthiopien, drehte aber auch Werbefilme zur Biokost oder über den Göttinger Stadtwald. Das Unternehmen dirk pfuhl medien-design produ-ziert vor allem für die Abteilung Medien in der Medizin der Universität Göttingen Lehrfilme,

etwa zur posttraumatischen Belastungsstörung oder Schmerztherapie. Mitivi ist vor allem den Fans der BG 74 ein Begriff. Für den Verein pro-duziert das Unternehmen das „Veilchen TV“ mit aktuellen Spielberichten. Bundesweite Kinospots für Kunden wie tedox oder Ökobäckereien kommen von dluxe:media, die zudem Musik für amerikanische TV-Sender produzieren.

„Königliche Hoheit“ (l.): Dieter Borsche, Heinz Hilpert, Ruth Leu-werik und Lil Dagover (v.l.n.r.) im Jahr 1953„Hokuspokus“ (M.): Valerie von Martens und Curt Goetz (1953)„Hunde, wollt ihr ewig leben“ (r.): Der Film über die Schlacht um Stalingrad (1959)

„Die lebendige und junge Atmosphä-re, die man zu jeder Tageszeit erle-ben kann, gepaart mit dem schönen Stadtbild prädestiniert Göttingen geradezu für eine Serie, die ein jün-geres Publikum anspricht. Vorstellen könnte ich mir z.B. eine „Soap“, die im Studentenmilieu spielt. Be-sondere Drehorte zu diesem Thema gäbe es ebenso wie interessante Geschichten.“

Angelika DaamenGeschäftsführerin Göttingen Touris-mus e.V.

Filmproduktion heute

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„Nachtwache“ oder „Das Haus in Montevideo“ erhielten den „Bambi“, das mit Ruth Leuwerik gedrehte „Geliebte Leben“ wurde 1954 mit dem Deutschen Filmpreis geehrt, „Rosen für den Staats-anwalt“ 1960 mit dem Bundesfilmpreis.

Selbst im Ausland machten die Streifen Göttingen bekannt. Für „Wir Wunderkinder“ – die 1958 abgedrehte Geschichte eines ewigen Verlierers und eines wohllebenden Opportunisten – gab es in den USA einen „Golden Globe“. „Das Mädchen Rosemarie“, die im sel-ben Jahr verfilmte Geschichte einer Edelnutte, die 1957 mutmaßlich im Auftrag von bundesdeutschen Wirt-schaftskapitänen beseitigt worden war, erwarb international derart viel Anerkennung, dass sich die um den Ruf Deutschlands sorgende Bun-desregierung genötigt sah, die befürchtete Oscar-Nominierung zu hintertreiben. Die Filmwirtschaft sorgte jedoch nicht nur für die Verbreitung des Namens Göttin-gen, auch die direkte Wirtschaftsleis tung war nicht gering. Zeitweise 200 bis 300 feste Stellen schufen die unterschiedlichen Filmbetriebe in der Stadt. Die Zahl der

Göttinger, die als Statisten ein Zusatz-einkommen erzielten, erreichte zeitweise mehr als 2.000. Rein statistisch gesehen sei damals jeder achte Göttinger einmal Komparse gewesen, so Filmforscher Gus-tav Meier.

Göttingens Hotellerie profitierte von den Stars und Sternchen, die eine Absteige brauchten. Unter anderem logierten Har-dy Krüger, Vico Torriani, O.W. Fischer, Curd Jürgens oder Peter Kraus zu Film-aufnahmen in den Herbergen der Stadt. Der Göttinger Einzelhandel freut sich teilweise noch heute über die Filmstars.

So wirbt etwa Betten-Heller damit, dass Theo Lingen dort einen Bademantel kauf-te und auch Hans Moser, Maria Schell und Peter Frankenfeld zur Kundschaft gehörten.

Seit Mitte der 1950er Jahre häuften sich jedoch in der Film-stadt die Krisenzeichen. Es wur-de klar, dass es Göttingen nicht geschafft hatte, nach dem Krieg den Vorteil eines schnellen Pro-duktionsbeginns zu nutzen. Nachdem die klassischen Film-studios in Berlin, Hamburg und München wieder aufgebaut wa-ren, hatten die traditionsreichen Filmgesellschaften Ufa und Ba-varia ihre Rolle als Platzhirsche der Kinowirtschaft wieder ein-genommen und bedrängten die

Göttinger Konkurrenz. Während in den anderen Bundesländern Filmfördergelder flossen, die an die Nutzung von Studios im eigenen Land gekoppelt waren, enga-gierte sich das Land Niedersachsen nicht weiter für die Göttinger Filmwirtschaft. Als sich 1960 eine vom Aufkommen des Fernsehens ausgelöste Kinokrise ver-

„Filmstadt Göttingen – das ist der Glanz von gestern. Göttingen heute noch mehr für Film- und Fernsehproduktionen ins Gespräch zu bringen, kann dem Marketing, dem Tourismus, aber auch der Wirtschaft nützen. Dabei denke ich an Drehbücher, die unmittelbar mit Göttingen zu tun haben oder für deren Verfilmung unsere Stadt eine attraktive Szenerie bietet.“

Wolfgang MeyerOberbürgermeister Stadt Göttingen

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„Kalamitäten“: Der erste Film der Gottinga-Filmgesellschaft (GFG) aus dem Jahr 1961 mit Schauspielern des Deutschen Theaters war auch zugleich ihr letzter. Zahlreiche Faktoren, u.a. das Aufkommen des Fern-sehens, versetzten der GFG und der Filmstadt Göttingen den Todesstoß.

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schärfte, bedeutete dies für die Göttinger Filmstudios den Todesstoß.

Die Stadt selber war an der Krise jedoch nicht ganz unbeteiligt. Eine hausgemachte Ursache für den Niedergang der Filmwirt-schaft in der Leinestadt sei gewesen, dass es keinen Kontakt zwischen Filmwirt-schaft und Wissenschaft gegeben habe, so Filmforscher Meier. Die Universität sei am Kino nicht interessiert gewesen. Die akademische Lücke wurde dann in der wieder aufstrebenden Filmmetropo-le München geschlossen, wo 1954 mit Hilfe von lokaler Filmwirtschaft, der UN-Kulturorganisation UNESCO und der Universität die Filmhochschule gegründet wurde, die bis heute die dortige Filmpro-duktion stärkt.

Auch der Kommune wird vorgeworfen, sich nicht ausreichend für den Filmstand-ort engagiert zu haben. „Das, was jede an-dere Stadt als Prunkstück und effektvolles Aushängeschild zeigen würde, wird mit einen Nebensatz abgetan“, wundert sich etwa 1949 ein Kommentator der Göttin-ger Lokalausgabe der „Hannoverschen Presse“ über die geringe Bedeutung, die die Filmindustrie in einer Imagebroschü-re einnahm. Stadtverwaltung und Rats-

herren, die die wirtschaftlichen Interessen der Stadt im Auge haben sollten, hätten völlig versagt. Bis zum Ende der Filmpro-duktion 1961 habe sich daran nicht viel geändert, so Meier.

In den Jahrzehnten seit dem Tod der Filmstadt hat Göttingen nur noch einen schwachen Bezug zu Kino oder Fernsehen. Die Schauspielerinnen Gudrun Landgrebe und Juliane Köhler wurden hier geboren, Star-Kollege Bruno Ganz spielte an der Leine Theater. Götz George widmete sei-ner Zeit in Göttingen zwei Kapitel seiner 2008 erschienenen Biografie.

Stärker ins Licht der Filmscheinwerfer geriet Göttingen jedoch erst wieder, als im Jahr 2005 die Tatort-Folge „Dunkle Wege“ in Göttingen und Hann. Münden gedreht wurde. In der näheren Umgebung stand 2007 immerhin Jühnde für einige Folgen von „Männer allein daheim“ im Fokus der Kameraleute des Fernsehsen-ders Kabel 1. Während sich die Ehefrauen in einem Hotel auf Mallorca vergnügten, sollten die zurückgelassenen zwölf Män-ner vor den Kameras demonstrieren, wie sie mit der Dreifachbelastung Haushalt, Kinder und Job zurechtkommen. Rund

zwei Millionen Fernsehzuschauer er-fuhren auf diese Weise Näheres über das Bioenergiedorf.

Dass sich solche mediale Aufmerksam-keit heute besser noch als in den 1950er Jahren in wirtschaftliche Impulse um-setzen lässt, demonstriert die Universi-tätsstadt Lüneburg. Seit 2006 produziert dort eine Tochter des Studios Hamburg in zwei Fernsehstudios für die ARD die Telenovela „Rote Rosen“. 160 feste Ar-beitsplätze sind im Zuge der Fernsehserie entstanden.

Die zwei Millionen Zuschauer, die „Rote Rosen“ im Durchschnitt hat, sind für Lüneburg mittlerweile wirtschaftlich durchaus ein wichtiger Faktor, denn der touristische Zulauf stieg deutlich. Veran-staltet die Produktionsgesellschaft einen „Tag der offenen Tür“, kommen regelmä-ßig mehrere tausend Gäste in die Stadt-mauern. „Die Serie animiert viele Fans, einmal nach Lüneburg zu kommen”, so Nina Heppner von der Lüneburg Mar-keting GmbH. Und das wirke sich po-sitiv auf die Wirtschaft aus. Die Stadt Lüneburg versucht sich dabei erfolgreich im Fanartikelverkauf. T-Shirts gibt es, Rote-Rosen-Seife, Kugelschreiber.

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faktor startet mit dieser Ausgabe eine Initiative, um Göttingen zum Drehort für eine Film- und Fernsehproduktion zu machen. Daher beschäftigt sich auch die erfolgreiche Netzwerk-veranstaltung faktor-Business-Lounge am 5. No-vember 2009 im Stern-Kino mit dem Thema Film. Gast des Abends wird Marek Erhardt, der Enkel des Komikers Heinz Erhardt, sein.

Frühbucher zahlen bis zum 30. September 2009 nur 65 Euro. Danach zahlen Netzwerkpartner 79 Euro und alle anderen 89 Euro. Anmeldeschluss ist der 15. Oktober 2009. Aus Platzgründen ist die Teilnehmerzahl begrenzt – daher wird eine schnelle Anmeldung empfohlen. Weitere Informationen und zur Anmeldung: www.faktor-magazin.de

8. faktor-Business-Lounge

„Der müde Theodor“: Heinz Erhardt und Hubert von Meyerinck (1957)„Geliebtes Leben“: Dreh auf dem Bahnhof Kreiensen (1953) „Liebe 47“: Inge Meysel und Hilde Krahl (1949) „Königliche Hoheit“: Dieter Borsche und Ruth Leuwerik (1953)„Es kommt ein Tag“: Dieter Borsche und Maria Schell (1950)

„Die laufen bombastisch“, sagt Heppner. Am beliebtesten sind Tassen mit Rosen und einem Logo der Fernsehsendung. Als touristische Highlights bietet die Stadt eine Führung zu den Rote-Rosen-Originalschauplätzen oder ein Rote-Rosen-Wochenende im Hotel Bergström, das in der Fern-sehserie unter dem Namen „Drei Könige“ eine wichtige Rolle spielt. Zwei Hotelübernachtungen, Füh-rung und Souvenir kosten im Pa-ket immerhin 180 Euro.

Städte wie Münster, Konstanz oder Leipzig profitieren von den Drehar-beiten für „Tatort“-Krimis, die teilweise mehr als zehn Millionen Zuschauer haben. In Münster überführen die Ermittler Karl-Friedrich Boerne und Frank Thiel seit 2002

Verbrecher. „Der Tatort hat den Bekannt-heitsgrad von Münster enorm erhöht“, sagt Stadt-Sprecher Joachim Schiek. Durch die Dreharbeiten sei Münster bekannter gewor-den und es kämen mehr Touristen. „Wir

haben einen Riesengewinn, der sehkostengünstig ist.“

Solche regelmäßigen Dreharbeiten dürften in der ehemaligen Filmstadt Göttingen jedoch nur schwer wiederzubeleben sein. Für eine Serienproduktionwie „Rote Rosen“ ist Göttingen zu weiabgelegen und die Dreharbeiten deshalbzu teuer, teilt NDR-Sprecherin Iris Bentmit. „Die Rundfunkanstalten sind zusparsamem Haushalten verpflichtet, dieWahl von Produktionsorten muss auchdiese Gesichtspunkte in Rechnung stellen.“ Für einen regelmäßigen „Tatort“Dreh wäre die Leinestadt zu klein. Lü

neburg ist zwar noch einmal deutlich kleineals Göttingen, bietet aber andere VorteileDie pittoreske Kulisse mit ihren Winkelnund Plätzen und das historische Ambientemache die Faszination aus, erläutert die

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Die Filmstadt ist Geschichte. Göttin-gen könnte aber als Film-Location von Interesse sein. Es wäre wunderbar, einen Film vor dem wissenschafts-(-historischen) Kontext in Göttingen spielen zu lassen. Drehbuchvorlagen gäbe es einige, zum Beispiel: Jorge Volpis „Das Klingsor-Paradox“, Daniel Kehlmanns „Vermessung der Welt“ oder F.C. Delius’ „Die Frau, für die ich den Computer erfand“.

Hilmar BeckLeiter des Fach-dienstes Kultur der Stadt Göttingen

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...und wir lassen Sie auch nicht im Regen stehen!

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Pressestelle der ARD die Vorteile Lüneburgs. Die Stadt kombiniere perfekt eine mittelal-terliche Atmosphäre mit dem jungen Leben einer Universitätsstadt, meint die dortige Marketing GmbH.

Beide Standortvorteile hatte Göttingen früher auch einmal. Einer der Filme, die am eindrucksvollsten Göttingens Schönheit zeigten, ist „Der Tag vor der Hochzeit“ aus dem Jahr 1952. In dem Streifen, der als erste deutsche Satire gilt, möchte der Bundespräsident überraschend eine Provinz-stadt besuchen, der Besuchstermin kollidiert edoch mit der Hochzeit der Tochter des

Bürgermeisters. Bei den Dreharbeiten waren die Göttinger begeistert und empfingen auf dem Marktplatz zu Hunderten den ver-meintlichen Präsidenten.

Göttingen wird heute mit sehr hoher Wahr-scheinlichkeit nicht an die goldene Zeit als

Filmstadt anknüpfen können, aber vielleicht kann sich die Stadt als Drehort für Stoffe empfehlen, die zu Göttingen einen Bezug haben.

faktor startet hierzu eine Initiative mit Göttingens Oberbürgermeister Wolfgang Meyer als Schirmherr. Gemeinsam mit Kul-turamtsleiter Hilmar Beck kann sich Meyer zum Beispiel Filme mit einem Bezug zur Stadt vorstellen. Hierbei denkt Beck an Filme, die vor einem „wissenschaftshisto-rischen Kontext“ in Göttingen spielen, etwa an Verfilmungen von Jorge Volpis‘ unter an-derem in Göttingen spielenden Roman „Das Klingsor-Paradox“, in dem es um die Jagd auf einen NS-Wissenschaftler geht, oder Daniel Kehlmanns „Vermessung der Welt“, dessen Protagonist Carl Friedrich Gauß in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Göttingen lebte. Oder eine Verfilmung des Ro mans „Die Frau, für die ich den Compu-

ter erfand“ vom Linde-Preisträger 2002 F.C. Delius. Der Roman handelt von Konrad Zuse, dem Erfinder und Konstrukteur des ersten Computers der Welt, der nach seiner Flucht aus Berlin auch in Göttingen weilte.

Als Drehort wird Göttingen zwar nicht an die goldenen fünfziger Jahre als Filmstadt anknüpfen können, aber gut fürs Image, den Tourismus und die Wirtschaft der Region insgesamt wäre diese Präsentationsmöglich-keit allemal…

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Stefan Matysiak (44) ist Medien-wissenschaftler und freier Journa-list. Der Filmfan war Pressesprecher eines internationalen Filmfestivals in Magdeburg und hat PR für eine Filmproduktion gemacht.

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faktor-Link: www.faktor-magazin.defilmstadt; weitere Informationen zur

Filmstadt Göttingen

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ls vor bald 60 Jahren die Kopier-maschinen der Filmatelier Göt-tingen GmbH die Rollen eines

neuen Kinostreifens auszuspucken began-nen, sollte dies ein ganz besonderer Film werden. Mit seinen 73 Minuten war „Tobias Knopp – Abenteuer eines Jung-gesellen“ zwar nicht übermäßig lang, für Deutschland bedeutete er jedoch eine Premiere: Das 1949/1950 gedrehte Werk war der erste abendfüllende Trick-film Deutschlands. Der von der Göttinger Alfa-Film-Produktion und der EOS-Film aus Bad Sachsa produzierte Streifen ist heute zwar weitestgehend vergessen. Doch mit ihm schrieb Göttingen kurz nach dem Krieg nicht nur im Bereich des Spielfilms, son-dern auch im Bereich der Tricktechnik deutsche Filmgeschichte.

„Tobias Knopp“, der auf der gleich-namigen Bildergeschichte von Wilhelm Busch basierte, sprengte alle bis damals in Deutschland erreichten Dimensionen. Jedes der rund 300.000 einzelnen Film-bilder war handgemalt. Die Zeichnungen

addierten sich schließlich zu zwei Kilo-metern Zelluloid. Mehr als 100 Zeichner waren rund ein Jahr lang intensiv beschäf-tigt. Und weil das Anspitzen der Stifte zu stark von der eigentlichen Zeichenarbeit ablenkte, stellte die Produktionsfirma, so berichtete der „Spiegel“ anlässlich der Premiere, eigens „ein Fräulein ein, das nichts zu tun hatte, als Bleistifte zu spit-zen“.

Für die Zeichnungen verantwortlich war der EOS-Film-Eigner Gerhard Fie-ber. Fieber, der schöne Künste studiert hatte, war in den 1930er Jahren in der Werbefilmabteilung des großen deutschen Filmkonzerns Ufa gelandet, wo auch mit Tricktechnik gearbeitet wurde. 1941 er-teilte die Spitze der Reichsführung den Auftrag, Walt Disney Konkurrenz zu ma-chen und einen Spielfilm zu zeichnen. So-wohl Adolf Hitler als auch sein NS-Pro-

pagandaminister Joseph Goebbels liebten Trickfilme. Goebbels begeisterte sich in Privatvorstellungen besonders für Disneys „Schneewittchen“. Hitler bevorzugte da-gegen Micky Maus. „Er freut sich sehr darüber“, schrieb Goebbels 1937 in sein Tagebuch, nachdem er dem „Führer“ zu Weihnachten zwölf Micky-Maus-Streifen geschenkt hatte, „er ist ganz glücklich über diesen Schatz.“

Auch das deutsche Volk hatte Disneys Trickfilme noch Mitte der 1930er Jahre enthusiastisch gefeiert. Doch weil der Staat nicht über ausreichend Devisen

verfügte, stoppte der Nachschub. Mit dem Kriegseintritt der USA begann die NS-Führung schließlich massiv Stimmung gegen derlei amerikanische Kulturbeiträge zu machen. Der Staat müsse statt dieser Filme für eine dem deutschen Wesen angemessene Trickfilmkultur sorgen, be-schloss deshalb die Reichsführung 1941. Und ordnete die Gründung der Deutschen Zeichenfilm GmbH an. Diese Gesellschaft sollte das große und international überaus

Mit Trickfilmen aus Deutschland sollte Walt

Disney Konkurrenz gemacht werden.

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Fieber-ZeitText & Repro: STEFAN MATYSIAK

Göttingen war nicht nur Filmstadt, sondern beherbergte in der

Nachkriegszeit das größte deutsche Zeichentrickfilm-Studio.

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erfolgreiche US-Vorbild noch übertreffen und zugleich die Bevölkerung vom Kriegs-alltag ablenken.

Chefzeichner des ersten und einzigen Films, den die Deutsche Zeichenfilm GmbH 1943 auf die Leinwand brin-gen sollte, wurde der später für „Tobias Knopp“ verantwortliche Gerhard Fieber. Sein Produkt, der 18-Minuten-Streifen „Armer Hansi“, war nach dem Vorbild Disneys gut gezeichnet. Der Trickfilm hat-te – zumal als Vorfilm der „Feuerzangen-bowle“ – sehr gute Kritiken und bekam den Deutschen Kulturfilmpreis.

Groß wie beim „Armen Hansi“ waren Anspruch und Erwartungen auch beim Nachkriegsstreifen „Tobias Knopp“. Hat-te Fieber auf ein positives Echo gehofft, war die Enttäuschung jedoch um so grö-ßer. Denn die Kritiken waren verheerend.

Der Rezensent der „Zeit“ warnte davor, solch einen Streifen noch einmal zu pro-duzieren. Und der „Spiegel“ ätzte, es seien 600.000 Mark für einen Film aus-gegeben worden, der nicht lebendiger als die Zeichnungen von Wilhelm Busch sei. Busch habe allerdings nicht einige hun derttausend, sondern lediglich 154 Zeichnungen gebraucht. „Mein Mann war damals sehr enttäuscht“, sagt Hilde-gard Fieber. Seit der heute 93-Jährige ei nen Schlaganfall hatte, spricht sie für ihn. Die Gründe für den Misserfolg wa-ren vielfältig: Da war das große Vorbild Walt Disney. Dessen „Schneewittchen und die sieben Zwer ge“ hatte Anfang 1950 seine Deutschlandpremiere. „To bias Knopp“ sei an der Konkurrenz aus Ame-rika gescheitert, urteilt heute die Trick-filmforschung. Die Qualität von Schnee-wittchen sei nicht zu schlagen gewesen.

Dem eher schlecht gemachten „Tobias Knopp“ fehlten sämtliche typischen Zei-chentrickattribute. Das in den USA 1937 uraufgeführte Schneewittchen war lustig, enthielt unterhaltsame Liedchen und war in Farbe gedreht. Fiebers Film war da-gegen schwarzweiß und die Hauptfigur erlebte keine komischen, sondern un-schöne Abenteuer. Dass dem Filmhelden auf seiner Reise durch die böse Welt die Hosen zerrissen, er verprügelt wurde und miese Gastgeber erlebte, passte nicht zum Bedürfnis nach leichter Unterhaltung, das die Nachkriegsdeutschen hatten. 1950 wollte man schlechte Erfahrungen und Elend vergessen. Zudem hatte die Film-story einen dermaßen niedrigen Span-nungsbogen, dass der Verleih den Film später problemlos zerschneiden und die Einzelteile im Kino als zusammenhang-lose Vorfilme zeigen konnte.

Außerdem waren die Zeichnungen grobschlächtig. Zwar entsprachen die Bil-der ziemlich genau den Vorlagen Wilhelm Buschs, doch über dessen im 19. Jahrhun-dert wurzelnden Stil war die Zeit längst hinweggegangen. Fieber selbst hatte das Trickfilmgenre Jahre zuvor während des Krieges in „Armer Hansi“ längst besser hinbekommen. Kurz: Es war das falsche Thema mit den falschen tricktechnischen Mitteln.

Für diese Fehlentscheidungen waren jedoch weniger die Produzenten und der Chefzeichner Gerhard Fieber verant-wortlich. Die langweilige Story hatte die britische Filmzensur vorgegeben. Fünf Drehbücher mit Probefilmen wurden bei der Besatzungsbehörde eingereicht, die im Rahmen einer Vorzensur über die Verteilung der knappen Ware Rohfilm

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Trickfilmproduktion in Göttingen, gibt es das noch? Seit dem Weggang von Gerhard Fieber ist es mit der Trickfilmproduktion in Göttingen schlecht bestellt. Vor anderthalb Jahrzehnten starb in Rosdorf die Filmproduktion „Unime-dia“, die auf den Spuren Fiebers angetreten war, mit Hilfe von Computeranimation modernste Wirtschafts- und Imagefilme zu produzieren. Das Unternehmen war zwei Jahre zuvor gegründet worden, blieb jedoch erfolglos.

Eine lange Tradition bei Animationsfilmen, die zu Unterrichtszwecken gemacht wurden, hat das 1956 gegründete Institut für den wissenschaftlichen Film, das Generationen von Schülern durch die Biologiestunden be-gleitete (heute mit dem Namen IWF Wissen und Medien). Das Institut bebilderte mittels Tricktechnik etwa die Wunder der Photosyn-these, zeigte den Kampf gegen gefährliche Autoimmunkrankheiten oder animierte die Wanderung des kleinen Gelbkörperhormons. 2010 steht die endgültige Schließung an.

Mit witzigen Trickfilmen noch munter dabei ist die Göttinger Filmproduktion „Das Gebüsch“ von Christoph Dreßler (www.dasge-buesch.de). Der Filmemacher drehte etwa den zehnminütigen Heimatfilm „Keinesfalls gäh-nen“. Der Streifen zeigt im Stile von Wallace & Gromit, welch skurrile Erfahrungen Kühe machen können, wenn der Knecht zu früh auf-stehen muss. „Das Gebüsch“ produziert auch animierte Auftrags- und Werbefilme, bisher etwa für die „Göttinger Wochenzeitung“ oder die Göttinger Vokalband „Die Beistelltische“.Regelmäßig produzieren einzelne Schulklas-sen im Rahmen des Kurzfilmfestivals „Göttin-ger Filmklappe“ nicht nur Real-, sondern auch Trickfilme. Das vom Kreismedienzentrum Göt-tingen und dem medienpädagogischen Verein „Blickwechsel“ getragene Festival soll Kinder zu einem eigenständigeren Umgang mit Medi-en bewegen, könnte aber durchaus auch eine neue Generation von Göttinger Trickfilmern hervorbringen.

F I L M S T A D Ttitel

„Armer Hansi“: Der Film (links) war 1943 der erste und letzte Film, mit dem der NS-Staat den Disney-Studios Konkurrenz ma-chen wollte.„Die Zwitscherkammer“: In die-sem Film (rechts) aus aus dem Jahr 1961 wird das bundesdeut-sche Parlament gefeiert.

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zu entscheiden hatte. Erst das Thema „Tobias Knopp“ habe den Beifall der „British Film Section“ gefunden, wusste der „Spiegel“ zu berichten.

Die Briten wollten damals die Göttinger Kinoproduktion zum Schutz der eigenen Filmwirtschaft auf schwer konsumier-bare, tiefsinnige Kost begrenzt sehen, so der Filmwissenschaftler Gustav Mei-er. Die Genehmigungen seien nach dem Motto vergeben worden, „macht ihr die Kunst, wir machen den Kintopp!“ Der Wilhelm-Busch-Film hatte aber weder das Zeug zur Kunst noch zum Kintopp. „Das war für uns zwar ein einmaliges Ange-bot, im Nachhinein aber vielleicht eine schlechte Wahl“, urteilt heute Fiebers Ehefrau Hildegard über den anspruchs-vollen Stoff.

Für Gerhard Fieber war dieses Trick-filmprojekt gleichwohl nur ein Anfang, der ihn und seine eigene Filmproduktion EOS-Film für rund ein Jahrzehnt nach Göttingen locken sollte. Wenige Monate nach der Premiere von „Tobias Knopp“ zog der Trickfilmer von Bad Sachsa in die Universitätsstadt, die ein ideales Ar-beitsumfeld bieten sollte. Denn als die Fiebers im Juni 1950 am Sölenborn Quar-tier bezogen, war die Stadt bereits zum Zentrum der westdeutschen Filmindustrie geworden. „Wir sind wegen der anderen Filmproduktionen gekommen“, so Hilde-gard Fieber

Das Studioumfeld der Filmstadt, das zwischen 1947 und 1961 für rund ein-hundert Spielfilme gut sein sollte und bekannte Streifen wie „Liebe 47“, „Das

Haus in Montevideo“, „Natürlich die Autofahrer“ und „Rosen für den Staats-anwalt“ hervorbrachte, wollte auch Fie-ber nutzen. Liebe-47-Regisseur Wolfgang Liebeneiner hatte bei „Tobias Knopp“ die Wortregie geführt, so dass Gerhard Fieber bereits über gute Kontakte in die Univer-sitätsstadt verfügte.

Eigentlich wollte Fieber in Göttingen weiter daran arbeiten, eine Konkurrenz zu den Disney-Studios aufzubauen. So war als nächstes die Verfilmung von Pi-nocchio geplant, wieder abendfüllend, diesmal aber in Farbe. „Aber dazu kam es nicht mehr“, so Hildegard Fieber. Mittlerweile war auch dem letzten deut-schen Produzenten klar geworden, dass man hierzulande mit dem amerikanischen Niveau nicht mithalten konnte. So fanden sich keine Geldgeber.

Trotzdem entwickelte sich Fiebers EOS-Film in den nun folgenden Wirtschafts-wunderjahren zum größten deutschen Zeichentrickfilm-Studio. Der Trickfilmer machte allerdings keine Spielfilme mehr, sondern konzentrierte sich auf den auf-strebenden Werbe- und Imagefilm. Mit Beginn des Wirtschaftswunders drehte Fieber ungezählte Zeichen- und Puppen-trickstreifen für verschiedene Behörden, die Deutsche Bundesbahn, Parteien und vor allem Industrieunternehmen. Seine Trickfiguren priesen Tempotaschentücher oder die Vorteile von Boschs Autoschein-werfern. „Mein Mann kam ja aus der Werbung“, so Hildegard Fieber. „Klar hätte er lieber Spielfilme gemacht, aber das hat sich nicht mehr ergeben.“

Für die Bundesbahn war die EOS-Film gleich mit zwei längeren Trickfilmen tätig. Bis 1951 war in Göttingen die Film-

„Tobias Knopp“: Der unzufriedene Titelheld (l.) zieht in die Welt hinaus, um eine Frau zu finden, erlebt aber lediglich unerfreuliche Geschichten.

Aus der Art geschlagen: In dem für Kinder gedachten Imagefilm „Aus der Art geschlagen“ (1953), den Fieber für die Bundesbahn drehte, begibt sich ein junger Igel auf Zugfahrten statt in den Win-terschlaf. Als Schwarzfahrer eingesperrt, kann er schließlich entkommen und sich schlafen legen.

F I L M S T A D Ttitel F I L M S T A D Ttitel

stelle des Bundesbahn-Zentralamtes untergebracht gewesen, zu der Gerhard Fieber gute Kontakte entwickelt hatte. „Die von der Bahn kannten uns“, so Hildegard Fieber. Von dem Transportun-ternehmen habe man gleich im Anschluss an die Pleite mit dem Wilhelm-Busch-Film Aufträge für Werbefilme bekommen.

Mit „Die kleine Lok“ aus dem Jahr 1955 fand Fieber sogar Anerkennung auf den Berliner Filmfestspielen. Unter den Kultur-filmen habe der Streifen den Vogel abge-schossen, urteilte damals das „Hamburger Abendblatt“. Der auf einem Kinderbuch von Graham Greene basierende Trick- und Puppenfilm handelt von einer Lok, die auf ihrer kleinen Nebenstrecke rund um den Ort Kleinschnarching zusehends unglück-lich ist. Eines Morgens macht sie sich zu einer Hauptstrecke auf, um schließlich in einen großen Bahnhof einzufahren. Was jedoch als schönes Abenteuer geplant war, erweist sich als anstrengende Reise, so dass die Lok reuevoll in ihre bekannte kleine Welt zurückkehrt.

Für seinen Aufklärungsstreifen „Es war einmal“ erhielt Fieber schließlich den Bundesfilmpreis. Die von gezeich-neten Vögeln belebte Fabel zeichnet die Zerstörung der Weimarer Republik, das Aufkommen des Nationalsozialismus und schließlich den Neuaufbau unter Kanzler Konrad Adenauer nach. Das neue de-mokratische System wird dem Publikum dabei als ideale und wertvolle Form des Zusammenlebens geschildert.

War die werbende Wirtschaft in den 1950er Jahren von Trickfilmen noch sehr begeistert – das viele Jahrzehnte gezeigte HB-Männchen ist das bekannteste Motiv jener Zeit – wandelte sich in den 1960er Jahren die Mode: Die Auftraggeber ver-langten nach real gedrehten Filmen. So sank die Nachfrage nach der Tricktech-nik. Als Anfang der 1960er die Filmstadt Göttingen zerfiel, brach deshalb auch Fieber seine Zelte in der Universitätsstadt ab. Wie die Filmaufbau GmbH, die nach München übersiedelte, plante der Trickfil-mer, ebenfalls in die bayerische Metropole zu gehen.

Doch es sollte anders kom-men, als Fieber überraschend ein Angebot aus Mainz er-hielt. Die rheinland-pfälzi-sche Landeshauptstadt hatte Göttingen kurz zuvor bereits das ZDF weggeschnappt, für das die Leinestadt we-gen ihrer Filmkompetenz kurzzeitig im Gespräch ge-wesen war. Fieber begann in Mainz die Mainzelmänn-chen zu produzieren – es sollte die bekannteste Arbeit des Trickfilmers werden.

Zur PersonTrickfilm ist sein Traumbe-ruf, hunderte von witzigen Figuren und Filmen hat er geschaffen: Gerhard Fieber ist einer der ganz Großen des deutschen Zeichentrickfilms. Er war künstlerischer Leiter der deutschen Zeichenfilm GmbH, die den deutschen Trickfilm auf Disney-Niveau bringen sollte. Er hat u.a. die Mainzelmännchen produziert.

Ein Film über Gerhard Fieber gibt einen unterhaltsamen Rückblick auf 50 Jahre Trickfilmgeschichte. Dazu ist im Internet ein kostenloser Vier-Minuten-Ausschnitt zu sehen, dort kann der Film auch bestellt werden: tube.heimat.de/preview/index.php?id=26777

„Kavalier in Uniform“: Soldaten sollten in die-sem Schulungsfilm (r.) der Bundeswehr lernen, keine „weibischen“ Schirme zu benutzen.

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303/2009

Ein wichtiges und für die Steuer-bürger positives Urteil ist vom Bundes finanzhof (BFH) ergangen: Die obers ten deutschen Steuerrichter haben ihre bisher sehr restriktive Rechtsprechung zur doppelten Haus-haltsführung grundlegend geändert.

Nunmehr wird die berufliche Veran-lassung einer Wohnung am Beschäfti-gungsort auch dann anerkannt, wenn die Familienwohnung aus privaten Gründen von dort wegverlegt wird, aber weiterhin eine Zweitwohnung in der Nähe des Arbeitsplatzes unterhal-ten wird. Denn auch in diesem Fall wird der weitere Haushalt in einer Wohnung am Beschäftigungsort aus beruflichen Motiven begründet. Es ist dabei unerheblich, ob die bishe-rige Haupt- zur Zweitwohnung wird

oder ob eine neue, eventuell kleinere Wohnung am Ort der Beschäftigung bezogen wird.

Wichtig für die Gehaltsabrechnung: Der Arbeitgeber kann die notwen-digen Mehraufwendungen aus Anlass einer doppelten Haushaltsführung dem Mitarbeiter lohnsteuer- und so-zialversicherungsfrei vergüten. Bei Neueinstellungen, aber auch bei Ge-sprächen über Gehaltserhöhungen sollte dieses Instrument genutzt wer-den: Für den Arbeitgeber ist es kos-tenneutral, der Arbeitnehmer erhält jedoch eine höhere Nettoauszahlung.

Steuertipps

IHK

Seit Ende August haben Unterneh-mensgründer aus der Region Göttin-gen monatlich einen festen Anlauf-punkt, wenn sie kompetente Beglei-tung auf dem Weg in die Selbständig-keit suchen.

Im Gründungsforum Region Göt-tingen bieten auf Initiative der IHK-Geschäftsstelle Göttingen 17 Partner des regionalen Gründungsnetzwerkes Hilfestellung bei allen Fragen der Gründung. Die kostenfreien Infor-mations- und Gesprächsabende, die i.d.R. am letzten Montag im Monat ab 17 Uhr in der IHK-Geschäftsstelle stattfinden, werden immer mit einem Impulsreferat zu einem gründungsrele-vanten Thema eröffnet. Anschließend besteht Gelegenheit, alle auch darüber hinaus gehenden Fragen zu stellen. Während der gesamten Veranstaltung

stehen kompetente Gründungsberater für kurze, vertrauliche Einzelgespräche zur Verfügung. Wenn ein Problem nicht ad hoc geklärt werden kann, kann ein Termin für ein ausführliches Beratungsgespräch vereinbart werden. Interessierte finden an einem Ort zu einem Zeitpunkt Ansprechpartner aus allen gründungsrelevanten Bereichen. Darüber hinaus können sie wichtige Kontakte knüpfen. Der Erfahrungs-austausch mit den anderen Gründern und den Experten des Netzwerkes wird sie voranbringen. Info-Flyer können bei der IHK unter Tel. 0551/70710-0 angefordert werden.

Dr. Martin Rudolph ist Leiter der Geschäftsstelle Göttingen der IHK Hannover. Kontakt: [email protected]

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A K T U E L Lwirtschaft

Roland Haever ist Wirtschafts-prüfer und Steuerberater bei Quattek & Partner in Göttingen. Kontakt: [email protected]

Positive Entscheidung zur doppelten Haushaltsführung

Fixpunkt für GründerI N C E N T I V E

Klausenhof Urig liegt der verwin-kelte Klausenhof in Bornhagen unterhalb der Burg Hanstein. Das alte Wirtshaus mit langer Geschichte ist schon seit 1991 im Besitz der Familie Röhrig und bis auf ein kurzes DDR-Intermez-zo ein Ort von rustikalen Speisen und Ge-tränken. Die mittelalterliche Atmosphäre macht hier eine Firmenveranstaltung unvergesslich.

Einer kleinen Runde von bis zu sechs Personen sei der Einstieg in einen mittelal-terlichen Abend mit einem Bad im großen Waschzuber der alten Wirtsstube ans Herz gelegt. Für die weitere Entspannung nach dem heißen Bad mit allerlei Kräutern kön-nen die Dienste einer Badfrau in Anspruch genommen werden, die als gelernte Phy-sio therapeutin die Muskulatur entspannt.

So geht es mit frisch gewecktem Appetit auf zum Ritteressen, zu dem der Hausherr in der Mundart und Kleidung der Altvor-deren und mit dem Hansteiner Sturzbecher begrüßt. Kredenzt wird ein Menü, das einen im positivsten Sinne staunen lässt angesichts der Kochkunst und der Kräuterküche der Betreiberfamilie Röhrig. Natürlich gehört zu einem Rittermahl ein ordentlicher Umtrunk. Der Gast sollte es bei einer Bestellung ein-mal testen, „Nichts“ zu bestellen.

Der Klausenhof ist aber nicht nur Wirts-haus, sondern auch Herberge. Schon Goe-the hat dort übernachtet. Sicher ist, dass Göttinger Studenten zu allen Zeiten den Klausenhof als Ausflugsziel genutzt haben. Übernachten kann man in einem der edlen Hotelzimmer oder auch im Strohlager der romantisch ausgebauten Scheune und am nächsten Tag ein reichhaltiges Frühstück mit Eichsfelder Wurstspezialitäten genießen und sich über diese im Wurst- und Hausschlach-temuseum informieren.

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Page 3: faktor-Magazin 3/09

Nach dem Erfolg der ersten beiden Veranstaltungen findet am 7. und 8. Mai 2010 die 3. Entscheider-Messe in der Göttinger Lokhalle statt.

Große Nachfrage

ichtigste Neuerung im nächsten Jahr ist die Kooperation der Veranstalter

von der Entscheider-Messe e.G. mit der GWG (Gesellschaft für Wirtschaftsför-derung und Stadtentwicklung Göttingen mbH), die als Mitveranstalter auftritt und den operativen Teil der Messeorganisation und Durchführung übernimmt. „Wir freu-en uns, in der GWG einen starken Part-ner gefunden zu haben“, freut sich Marco Böhme von der Entscheider-Messe. Zum Gründungsteam der Entscheider-Messe e.G. gehören die faktor-Herausgeber Marco Böhme, Florian Grewe, Sebastian Mauritz und Horst Wolf sowie Andreas Bosk von Bosk Consult.

„Die Entscheider-Messe 2010 ist ein wichtiger Teil von Vertriebs- und Unter-nehmenskommunikation. Besonders der Netzwerkgedanke macht eine Kooperation für uns zu einem wichtigen Instrument der Wirtschaftsförderung“, ergänzt Klaus Hoff-mann, Geschäftsführer der GWG.

Die Entscheider-Messe ermöglicht es Teil-nehmern und Besuchern, die bestehenden Geschäftskontakte zu pflegen und regional

neue Kunden und Lieferanten zu gewinnen. „Wir wollen den Entscheidern eine Platt-form bieten“, erklärt Sebastian Mauritz das Grundkonzept der Messe. Und das hat Erfolg: Im Jahr 2008 kamen 119 Aussteller und über 2.500 Besucher. Horst Wolf, der Ansprechpartner für die Standbuchungen

ist, ergänzt: „Wir geben mit der Messe einen Überblick über die unternehmerische Viel-falt der Region und wollen erreichen, dass Aufträge letztlich hier vor Ort statt in die Ferne vergeben werden.“

Die Entscheider-Messe ist eine Plattform für die Kommunikation zwischen Aus-stellern und Besuchern. Die gemütlichen Lounges mit Sitzgruppen bieten einen ange-nehmen Rahmen, um sich abseits des Alltags-stresses in ungezwungener Atmosphäre mit alten und neuen Kunden zu unterhalten.

Neben dem Messebetrieb wird es im Mai 2010 erneut ein umfangreiches Vortragspro-gramm geben und am Freitagabend mit der faktor-Business-Lounge eine hochwertige Abendveranstaltung mit einem namhaften Referenten.

Da die Nachfrage an der Messe groß und der Platz in der Lokhalle begrenzt ist, emp-fehlen die Organisatoren den interessierten Unternehmen, ihren Stand bald zu buchen. Veranstalter Florian Grewe: „Trotz der Kri-se erwarten wir 2010 mindestens ebenso viele Aussteller und Besucher wie im Jahr 2008.“

W

Text: CLAUDIA KLAFT Foto: ALC IRO THEODORO DA S ILVA

wirtschaft M E S S E

3. Entscheider Messe

Termin: 7. und 8. Mai 2010

Ort: Lokhalle Göttingen

Zielgruppe: Unternehmen der Region

Weitere Informationen: www.entscheider-messe.de

Ansprechpartner: Horst Wolf – Telefon: 0551/7974605

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wirtschaft I N D E X

Optimistische Stimmung Die studentische Unternehmensberatung Consulting Team hat in Kooperation mit faktor die Unternehmer der Region zum Geschäftsklima befragt – mit dem Ergebnis: Die Stimmung ist gut.

D ie Befragung im Sommer 2009 wurde vom Consulting Team e.V.

durchgeführt und knüpfte an die zu Jah-resbeginn für Göttingen erhobene Ge-schäftsklimastudie an; die Studie erweitert nun den Blick auf die Region. Consulting Team e.V. ist eine studentische Unter-nehmensberatung an den Universitäten Göttingen und Clausthal, die seit 1997 Unternehmen der Region berät.

Insgesamt 115 Unternehmen nahmen an der über drei Wochen laufenden On-line-Befragung teil. Sie bewerteten das wirtschaftliche Umfeld in den fünf Land-kreisen Göttingen, Northeim, Holzmin-den, Osterode am Harz sowie dem Eichs-feld und gaben ihre Einschätzung der eigenen wirtschaftlichen Situation in den vergangenen und in den folgenden sechs Monaten wieder. Zufrieden zeigten sich die Teilnehmer mit den Rahmenbedin-gungen und dem wirtschaftlichen Umfeld. Die Ertragslage des ersten Halbjahrs 2009 zeigte sich verschlechtert, die im Januar geäußerten verhalten optimistischen Er-wartungen wurden nicht erreicht. Der Blick auf das kommende halbe Jahr ist zuversichtlich, in allen Branchen ist eine

positive Entwicklung der Geschäftserwar-tungen zu verzeichnen.

Die Rahmenbedingungen in Südnie-dersachsen werden von den Befragten durchschnittlich als positiv bewertet. 82 Prozent der Unternehmen bezeichneten diese am Standort als zufriedenstellend oder besser. Schlecht ist allerdings die Stimmung im Landkreis Osterode: Dort sind nur 56 Prozent zufrieden. Auffällig ist außerdem, dass große Unternehmen die Rahmenbedingungen deutlich schlech-ter sehen als kleinere Unternehmen bis 20 Mitarbeiter.

Die Ertragslage hat sich nur für 30 Pro-zent der befragten Unternehmen positiv entwickelt. Die Anzahl der Unternehmen, bei denen sich die Ertragslage im letzten Halbjahr verschlechtert hat, blieb mit 36,5 Prozent fast konstant. Für die Re-gion Südniedersachsen ergibt sich daraus die Schlussfolgerung, dass die konjunk-turelle Entwicklung sich fortgesetzt hat, allerdings keine weitere Verschlechterung eingetreten ist.

Bei einem Blick auf die Geschäftserwar-tungen für das kommende Halbjahr ist zu

sehen, dass die Unternehmen im Durch-schnitt eine verbesserte Ertragslage erwar-ten. Die Einstellung für die kommenden sechs Monate ist optimistisch – trotz Finanzkrise.

Die im Januar getroffenen Erwartungen über die Ertragslage im ersten Halbjahr 2009 wurden als verhaltener Optimismus beschrieben. Die nun erhobenen tatsäch-lichen Werte aus der aktuellen Umfrage können diese Erwartungen jedoch nur teilweise bestätigen. So weicht etwa die Erwartung über eine ungünstigere Er-tragslage von der tatsächlichen Ertragsla-ge um 13 Prozent nach unten ab.

Einen ebenfalls wichtigen Indikator stellt die momentane und zukünftig pro-gnostizierte Veränderung der Mitarbei-terzahlen dar. So gaben 77,8 Prozent der Unternehmen mit einer Größe von bis zu fünf Beschäftigten an, dass die Zahl ihrer Mitarbeiter innerhalb der letzten sechs Monate unverändert geblieben ist.

Die nächste Studie vom Consulting Team Göttingen und faktor wird im Fe-bruar 2010 erhoben. Weitere Informa-tionen: www.faktor-magazin.de Text: CLAUDIA KLAFT

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verbessert unverändert verschlechtert

Erwartungen für das kommende Halbjahr im Vergleich: Befragungen im Januar und August (Antworten in Prozent)

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Handwerk, Baugewerbe u. InstandsetzungHandwerk, Baugewerbe u. Instandsetzung

KfZ-Handwerk und -HandelKfZ-Handwerk und -Handel

GastgewerbeGastgewerbe

verarbeitendes Gewerbeverarbeitendes Gewerbe

Finanz- und VersicherungsgewerbeFinanz- und Versicherungsgewerbe

Einzel- und Großhandel, VertriebEinzel- und Großhandel, Vertrieb

Beratung und CoachingBeratung und Coaching

DienstleistungsunternehmenDienstleistungsunternehmen

verbessert unverändert verschlechtert

Erwartete Veränderung der Ertragslage im kommenden Halbjahr in einzelnen Branchen

wirtschaft J U B I L Ä E N

303/2009

Zuversicht: Frank-Walter Eisenacher sieht sein Unternehmen – dank „guter handwerklicher Wurstmacherkunst“– gut aufgestellt.

wirtschaft J U B I L Ä E N

425-jähriges Jubiläum. Nach der Grün-dung 1584 entwickelte sich Hahnemühle vom Anbieter für Brief- und Kanzleipa-pier zum Spe zialanbieter für Maler, Gra-fiker, Illustratoren, Drucker, Archivare, Buchbinder, aber auch Fotografen und Künstler.

Heute ist das Unternehmen besonders erfolgreich mit seinen 1996 eingeführten „digitalen Papieren“. Sie eignen sich durch eine Spezialbeschichtung beson-ders für Tintenstrahldrucker. „In diesem Geschäftsfeld mit hohem Wachstumspo-tenzial sind wir heute Weltmarktführer“, sagt Geschäftsführer Jörg Adomat, der das Unternehmen gemeinsam mit Fried-rich Nebel leitet. Am genauen Geburts-tag, dem 27. Februar, gab es einen Pres-seempfang. Die Mitarbeiter feierten beim Sommerfest am 22. August.

Ruhig startete das 150-jährige Jubiläum der Firma Wilh. Lambrecht, die zu den ältesten Industrie unternehmen in Göt-

tingen zählt. Dirk Molthan, Geschäfts-führer und Inhaber des Herstellers

meteorologischer Messinstrumente, legte am Grab des Firmengründers

Wilhelm Lambrecht zunächst ei-nen Kranz nieder. „Der Respekt

vor seiner Leistung ist immer noch sehr groß“, erklärt Molthan.

Der charismatische Lambrecht gründete am 24. Juli 1859 in Einbeck eine feinmechanische Werkstatt und legte damit den Grund-stein für ein heute gesundes Unternehmen, wie Molthan unterstreicht: „Uns geht es besser denn je.“ Allerdings

gehöre es nicht zu seiner Phi-losophie, sich auf dem Erreich-

ten auszuruhen. „Wir schauen lieber nach vorn als zurück. Das

gilt sowohl für positive als auch für ne-gative Ereignisse der Vergangenheit“, so Molthan. Gefeiert wurde aber trotzdem. Am 4. September 2009 gab es beim Mea-surement-Valley-Mitglied einen Empfang mit internationalen Gästen und eine Feier für die Mitarbeiter.

Mit gut geplanten Festtagen am 23. und 24. Oktober begeht Wurstproduzent Börner-Eisenacher sein 125-jähriges Ju-biläum. Auf dem Programm steht die Er-öffnung des neuen „Ab-Werk-Verkaufs“ und des modernisierten Schnellrestau-rants am Hauptsitz. „Wir sind stolz, nach 125 Jahren vor einem Unternehmen zu stehen, dass viele Herausforderungen überstanden hat und heute einen guten Ruf als mittelständischer Spezialitäten-hersteller genießt“, stellt Frank-Walter Eisenacher heraus, der das Unternehmen in vierter Generation als Geschäftsführer leitet. Nach der Gründung zweier Flei-

schereien durch Christian Börner 1884 und August Eisenacher 1898 stellt vor allem das Jahr 1978 einen Meilenstein dar. „In diesem Jahr wurde die Firma Börner von Eisenacher gekauft und per-fekt integriert“, erinnert sich Frank-Wal-ter Eisenacher. Es folgte die Umwandlung vom Mischbetrieb zum SB-Wurstspezia-listen. Im Mittelpunkt stehen bei Börner-Eisenacher noch heute die Tugenden der beiden Gründerväter, zu denen für den Firmenchef auch in der heutigen Zeit vor allem die „gute handwerkliche Wurstma-cherkunst“ zählt.

Auch eine der traditionsreichsten Rechtsanwaltskanzleien Göttingens feiert in diesem Jahr einen runden Ge-burtstag. Die Kanzlei Menge Noack blickt auf 110 Jahre zurück. „Unseren Geburtstag feiern wir aber erst im

nächsten Jahr“, sagt Harald Noack und erläutert: „Dann wird die Kanzlei 111 Jahre – und irgendwie gefällt uns die dreifache Eins.“ Am 29. April 1899 wurde der Justizrat Victor von Morsey gen. Picard unter Nr. 30 in die Liste der Anwälte des damaligen königlichen

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Gründer: Victor von Morsey gen. Picard

wirtschaft J U B I L Ä E N

Landgerichts Göttingen eingetragen. Als der Sohn des Gründers, der wie sein Vater Victor von Morsey gen. Picard hieß, 1968 verstarb, trat Klaus Menge als So-zius in die Kanzlei ein. Zehn Jahre später kam als weiterer Sozius Harald Noack hinzu. Die folgenden Jahrzehnte waren nicht nur von einigen Standortwechseln, sondern auch von einer stetigen Expan-sion geprägt. Heute hat die Kanzlei Men-ge Noack ihren Sitz in der Robert-Koch-Straße 2 in Göttingen. Aktuell zählt sie neun Partner, darunter Fachanwälte für Steuer-, Familien- und Versicherungs-recht. Darüber hinaus bilden Arbeits-, Insolvenz-, Erb- und Gesellschaftsrecht weitere Schwerpunkte.

Sein 100-jähriges Jubiläum feiert 2009 das Unternehmen Piller Industrieventi-latoren in Moringen. Bei einem Tag der offenen Tür am 16. Oktober haben alle Interessierten die Gelegenheit, einmal hinter die Kulissen eines der führenden Hersteller von Industrieventilatoren und Turbokompressoren zu schauen. An die-sem Tag wird Piller auch im Rahmen des Wettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“ für die neueste Innovation, die bi-ologische Abwasserreinigung PillAerator, geehrt.

Eine geplante Feier für die Mitarbeiter wurde aufgrund der aktuell angesetzten Kurzarbeit verschoben. Nach einem Re-kordjahr 2008 hat auch Piller zu Beginn des Jahres den Einbruch im Maschinen- und Anlagenbau gespürt. Nils Englund,

geschäftsführender Gesellschafter, ist aber mit einem Blick auf die Historie überzeugt, die Krise überstehen zu kön-nen: „Piller musste im Laufe des 100-jäh-rigen Bestehens schon viele Herausfor-derungen meistern. Die Krise wird zwar auch an uns nicht spurlos vorübergehen, aber wir sind zuversichtlich.“

„Business as usual“, heißt das Motto des 80. Geburtstags bei der Spedition Krüger in Göttingen. Besondere Feier-lichkeiten sind nicht geplant. Das Unter-nehmen wurde 1929 von Werner Krüger in Pommern gegründet. Als im Zweiten Weltkrieg die Firmenfahrzeuge beschlag-nahmt wurden, musste Krüger den Be-trieb 1940 wieder einstellen. Erst nach Kriegsende 1948 erfolgte die Neugrün-dung in Imbshausen bei Northeim und schon 1951 der Umzug nach Göttingen. 1959 wurde das erste Teilgrundstück am heutigen Standort in der Industriestraße 10 gekauft. Hier entwickelte sich das Un-ternehmen stetig weiter.

Heute präsentiert sich Krüger als mittelständisches Transportunternehmen und international tätige Spedition. Und das Wachstum soll weitergehen. Dabei stehen im Mittelpunkt: ein kontinuier-licher Ausbau der Göttinger Linien-

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Besser denn je: Die Göttinger Firma Wilh. Lambrecht, die vor 150 Jahren gegründet wurde, schaut lieber nach vorn als zurück.

Innovativ: Piller in Moringen startete vor 100 Jahren.

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verkehre, internationale Aktivitäten wie Luft- und Seefracht sowie die Realisierung logistischer Projekte.

Auf eine noch kurze, aber erfolgreiche Geschichte kann das mit 15 Jahren noch junge Unternehmen Contigo verweisen. Mit der Zentrale in Göttingen und di-versen Shops im gesamten Bundesgebiet sorgt Contigo dafür, dass deutschen Kon-sumenten fair gehandelte Produkte ange-boten werden können. Bei der bisherigen Entwicklung hat Geschäftsführer Ingo Herbst vor allem darauf geachtet, dass das Wachstum in geregelten Bahnen verläuft.

„Wir sind nicht nur Freunde von Slow Food, sondern auch von Slow Trade“, ver-deutlicht er und ergänzt: „Wir entwickeln uns langsam, aber stetig.“ In Zukunft will

er mit seinem Unternehmen aber „richtig Gas geben“. Herbst wörtlich: „Ab 2010 wird es fünf bis sechs Neueröffnungen pro Jahr geben. Alle deutschen Städte über 100.000 Einwohner sollen ihren Conti-go Fair Trade Shop bekommen.“ Bevor es soweit ist, will Herbst, der sich selbst als „Zeremonienmuffel“ bezeichnet, aber zunächst noch den Geburtstag feiern – ge-meinsam mit Kunden und Mitarbeitern.

Neben den hier vorgestellten Unterneh-men feiern in diesem Jahr noch diverse an-

dere Firmen in der Region Südniedersach-sen runde Geburtstage und Jubiläen. Dazu gehören u.a.: 100 Jahre Novelis-Werk Göttingen, 90 Jahre Otto Bock in Duder-stadt, 60 Jahre Thimm in Northeim oder 50 Jahre FT Automation in Heiligenstadt. Die Liste ist sicher beliebig erweiterbar und stellt daher nur eine kleine Auswahl dar. faktor gratuliert allen Unternehmen – ob hier erwähnt oder nicht – für das in der Vergangenheit Geleistete und wünscht eine erfolgreiche Zukunft.

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Mobil: Die Spedition Krüger wird 80 Jahre alt.

Nachhaltiges Wirtschaften: Contigo steht nicht nur für Slow Food, sondern auch für Slow Trade.

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Seit der offiziellen Eröffnung Anfang August empfängt das neue Team des Alten Forsthauses Goseplack zwischen Har-degsen und Uslar wieder Gäste. Nach kurzer Unterbrechung durch die Insolvenz des Vorgängers modernisierte Stefan Fricke das Hotel mit innovativen Ideen. Mit seinen 18 Mitar-beitern, darunter sechs Auszubildende, freut sich der Restau-rantfachmann über Hotel- und Tagungsgäste oder Besucher, die im Restaurant, auf der Terrasse oder im neu angelegten Biergarten schlemmen und ihren Durst stillen möchten. Auch für Betriebsfeiern oder Hochzeiten mit bis zu 350 Personen bietet der Biergarten genügend Raum.

Für Fricke, der seine Ausbildung auf dem Gräflichen Land-sitz in Nörten-Hardenberg absolvierte und zuletzt eine Tank-stelle in Göttingen leitete, boten sich mehrere Alternativen, seinen Traum zu verwirklichen: „Es gab einige Angebote, doch das Forsthaus stellt für mich eine besondere Chance dar. Ich möchte hier in erster Linie einen besonderen Ta-gungsort etablieren und mit meinem tollen Serviceteam eine hochwertige Gastronomie anbieten.“

Das Besondere neben der Qualität der selbst zubereiteten Speisen ist der sich überall bietende Blick ins Grüne. Selbst aus den mit modernster Technik ausgerüsteten drei Schu-lungsräumen, die zwischen 25 und 50 Personen Platz bieten, können sich die Teilnehmer jederzeit an der Natur erfreuen. Ein Highlight im Bereich Kommunikationstraining stellt die Zusammenarbeit mit einem Kommunikationsfachmann dar, der beispielsweise Wildmeisterschaften (Wettsägen, Baum-

stammwerfen u.ä.) oder Waldmemory, ein Spiel bei dem ein Team per Funk bestimmte Orte im Wald finden und foto-grafieren muss, anbietet. Und auch für Mountainbiker und Naturliebhaber ist das Forsthaus ein idealer Ausgangspunkt: Die „Dreitälertour“ und die Strecke „Vom Weperkamm zum Bergsee“ der Mountainbike-Region Solling-Vogler führen di-rekt am Haus vorbei, der „Naturerlebnispfad Rothenberg“ ist nur drei Kilometer entfernt. Wer also daran Gefallen fin-det, sollte sich eines der 15 komfortablen Zimmer oder eine der drei Suiten sichern und sich auf Natur pur freuen.

Für das leibliche Wohl nach einem anstrengenden Seminar-tag oder einem Naturerlebnis oder einfach nur bei einem Ausflug nach Goseplack garantieren Stefan Fricke und sein Küchenchef Olaf Esser entweder im zünftigen Biergarten mit Gegrilltem und Maßbier oder auf der Terrasse bzw. in einem der Gasträume beim exklusiven à-la-carte-Essen mit Wein- oder Bierspezialitäten. Für Raucher steht die 40 Plätze bie-tende, renovierte Schubertstube zur Verfügung. Benannt ist sie übrigens nach einem ehemaligen Förster von Goseplack.

Das Alte Forsthaus Goseplack erstrahlt also wieder in vollem Glanze. Wer es kennen lernen möchte, kann dies täg-lich zwischen 12 und 22 Uhr (warme Küche von 12 bis 14 Uhr und 18 bis 22 Uhr, sowie Kaffee, Eis und selbstgebacke-ne Kuchen und Torten von 14 bis 18 Uhr). Der Biergarten ist freitags und samstags ab 18 Uhr und sonntags ab 14 Uhr geöffnet. Text: S T E F A N L I E B I G Foto: A L C I R O T H E O D O R O D A S I L VA

Restaurantfachmann Stefan Fricke bringt neue Ideen in das Alte Forsthaus Goseplack.

Tagen und schlemmen im Grünen

Hotel Altes ForsthausGoseplack 837181 HardegsenTel.: 05505/9400Fax: 05505/940444

www.altes-forsthaus-goseplack.infoinfo@altes-forsthaus-goseplack.info

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„Black“ – schwarz wie die wichtigste Druckfarbe – und „Bit“ – die kleinste Maßeinheit für digitale Datenmengen – aus die-sen Begriffen entstand 1989 der Name Blackbit. Die Brüder Stefano und Remo Viani (der vor einiger Zeit die Geschäfte der Viani Importe GmbH übernommen hat) und ihr gemeinsamer Freund Daniel Gerlach gründeten die Blackbit Viani GmbH, um mit viel Engagement und fundiertem Know-how im Be-reich Druck und technischem Pioniergeist Göttingens digitale Druckvorstufe auf ein neues Niveau zu heben. 20 Jahre später ist Blackbit eine der größten Fullservice-Werbeagenturen in Südniedersachsen und seit langem eine feste Größe in Göttin-gen. Seitdem ist viel passiert: Aus einer Firma sind zwei Unter-nehmen mit insgesamt 22 fest angestellten Mitarbeitern – drei davon Auszubildende – geworden. Was als Drei-Mann-Betrieb für Druckvorstufe begann, hat sich zur erfolgreichen Agentur für klassische Werbung und Online-Marketing entwickelt.

2008 haben beide Firmen ein neues Design und neue Na-men bekommen: Die Blackbit neue Werbung GmbH bietet ihren Kunden das gesamte Dienstleistungsspektrum einer klassischen Werbe- und Marketingagentur. Von der Beratung und Konzeption über die Kreation bis hin zur Produktion hat sich die Agentur insbesondere auf die Betreuung kleiner und mittelständischer Unternehmen spezialisiert. Aus dem Geschäftsbereich Online-Medien ist im Jahr 2000 die Blackbit neue Medien GmbH hervorgegangen. Als Spezialist für Inter-netmarketing und Online-Kommunikation bietet die Blackbit neue Medien GmbH ein umfassendes Leistungsspektrum von der Gestaltung professioneller Image-Websites bis hin zur Realisierung kompletter E-Commerce-Lösungen. Mit Blackbit

Ikebana hat die Blackbit neue Medien GmbH dabei eine eige-ne Software entwickelt, die beinahe sämtliche Techniken des Online-Marketing-Mix abdeckt und bereits mehrfach von der Initiative Mittelstand ausgezeichnet wurde.

Formal handelt es sich bei Blackbit um zwei Unternehmen, die jedoch sehr eng zusammenarbeiten: „Nur so können wir Synergieeffekte für die unterschiedlichen Werbemedien nutzen und Reibungsverluste, die beim Hin und Her verschiedener Agenturen entstehen können, vermeiden“, erklärt Stefano Viani, Geschäftsführer der Blackbit neue Medien GmbH. Daniel Gerlach, Geschäftsführer der Blackbit neue Werbung GmbH, ergänzt: „Wir können ganzheitliche Konzepte entwi-ckeln und auch umsetzen.“ Er legt großen Wert darauf, dass alle seine Mitarbeiter fest angestellt sind. „Besonders unsere langjährigen Kunden schätzen es, dass ihre Ansprechpartner bei wiederkehrenden Projekten schon wissen, worum es geht, und sie nicht mehr viel erklären müssen.“ Nach 20 Jahren Blackbit sehen Stefano Viani und Daniel Gerlach die Stärken der Agentur sowohl in den vielfältigen Spezialisierungen der Mitarbeiter als auch in der jahrelangen Erfahrung, von der die Kunden insbesondere im konzeptionellen Bereich profitieren.

Der Erfolg gibt dem „Prinzip Blackbit“ Recht: Nachdem die Blackbit neue Medien GmbH schon seit längerem Internetauf-tritte von Unternehmen und Organisationen in ganz Deutsch-land betreut, entwickelt sich auch der Bereich klassische Werbung zu einem überregionalen Anbieter. Im Jubiläumsjahr ist das Unternehmen weiter gewachsen: Mitte März wurde ein weiterer Anwendungsentwickler eingestellt und seit Anfang August gehören zwei neue Auszubildende zum Team.

Göttinger Werbeagentur feiert Jubiläum.

20 Jahre Blackbit

Blackbit neue Werbung GmbHBlackbit neue Medien GmbHErnst-Ruhstrat-Straße 637079 GöttingenTel 0551/50675-0Fax 0551/[email protected] www.blackbit.de

Wirtschaftsförderung Region GöttingenWirtschaftsförderung Regio

Wie Unternehmen sich darauf vorbereiten – Krise als Chance• Talkrunde mit Arbeitgebern aus der Region• Impulsreferat mit Prof. Dr. Dr. h.c. Günter Gabisch

„Wachstum und Konjunkturschwankungen“• Diskussion, anschließend Imbiss

Moderation: Stefanie Kleine, WRG und Daniela Jeksties, AGS

Eine Veranstaltung des AGS Arbeitgeberservice des Landkreises Göttingen und der WRG Wirtschaftsförderung Region Göttingen GmbH

WRG Wirtschaftsförderung Region Göttingen GmbH

Bahnhofsallee 1 b37081 Göttingen

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Nach dem Abschwungkommt der Aufschwung

Landkreis GöttingenAmt für Arbeit und Qualifi zierung

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Di, 29.09.09, 18 Uhr, Sartorius College

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g gdes Landkreises Göttingen und der WRG Wi t h ft fö d R i Götti G bH

Eine Veranstaltung des AGS Arbeitgeberservice

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wirtschaft S E R I E

Odd Fellows unterstützen

Die Odd Fellows gelten als Vorläufer der heutigen bekannten Service-

Clubs wie Rotarier, Lions oder Round-Tabler. Ein Odd Fellow zu sein, bedeutet für jedes Mitglied die innere Bereitschaft, in dem Anderen den Mitmenschen zu sehen, seine Rechte und seine Eigenheiten zu respektieren und ihm – wenn nötig – mit Rat und Tat beizustehen. Das Wort „Odd“ bedeutet sonderbar oder überzäh-lig und deutet darauf hin, dass die ersten Zusam-menschlüsse auf dieser Basis Handwerks-gesellen betrafen, die keinen Zugang in die vorhandenen Zünfte erhielten. Grün-der des Odd-Fellow-Ordens war Thomas Wildey, von Beruf Grobschmied, der die Idee der Selbsthilfeorganisation für Handwerksgesellen aus seiner Heimat-stadt London mit nach Amerika nahm, als er dorthin auswanderte.

Und somit begann 1819 die Vereins-geschichte der Odd Fellows in den USA Im Jahr 1870 wurde in Stuttgart die erste Loge auf dem europäischen Kon-tinent nach den Grundsätzen der Odd Fellows gegründet. Die Gründung der Gauss-Weber-Loge in Göttingen erfolgte bereits 1889, und zwar fußend auf der Erkenntnis und dem Bedürfnis, dass sich nur in der Gemeinschaft Gleichgesinnter die herrschende soziale Not und die seelische Vereinsamung und Verzweif-lung der Mitmenschen lösen lässt. Das soziale Engagement in der Gründerzeit des 19. Jahrhunderts beflügelte auch die Entwicklung der Gauss-Weber-Loge in

Göttingen, die 1889 gegründet wird. Die Aufnahme des Namens „Weber“ erfolgte damals mit ausdrücklicher Billigung des Geheimrates Wilhelm Weber, einem der Göttinger Sieben.

Bei den Odd Fellows spielen Natio-nalität, Glaubensbekenntnis, politische

Gesinnung und Ruf der Mitglieder keine, Toleranz aber eine sehr große Rolle. Die Besinnung auf humanistische Werte, karitatives Wirken sowie freundschaft-liche Beziehungen zwischen den Mit-gliedern und ihren Familien stehen im Mittelpunkt der Gemeinschaft der Odd Fellows. Gespräche im vertrauten Freun-deskreis, Eingehen auf den Mitmenschen sowie die Geselligkeit und die regelmä-ßige Logensitzung verbindet und führt zu dauerhaften Freundschaften unter den Mitgliedern, nicht nur in Göttingen, son-dern auch im In- und Ausland. Auf der ganzen Welt gibt es etwa 300.000 Mit-glieder in 11.000 Odd-Fellow-Logen.

Die Mitgliedschaft bei den Odd Fellows steht allen aufgeschlossenen Menschen offen. Die drei Kettenglieder im Logo der Odd Fellows symbolisieren die Ziele dieses internationalen weltlichen Ordens: Freundschaft – Liebe – Wahrheit. Sie stellen für die Odd Fellows symbolisch Stufen der Erkenntnis dar. Die geselligen

Zusammenkünfte bilden den Ausgleich und die Ergänzung zu Beruf und Familie.

Die Logenmitglieder, die sich unterein-ander Bruder und Schwester nennen, wollen etwas über den anderen und sich selbst erfahren nach dem Motto: „Erken-ne Dich selbst!“ Wann hat man einmal

Zeit für sich selbst, wann sind Stunden der Muße zu finden? Solch eine Möglich-keit kann Er in der Gauss-Weber-Loge in Göttingen in der Lotzestraße 34 finden. Sie kann dies in der nächsten

Rebekka-Loge in Wolfenbüttel ebenfalls tun.

Die 14 Mitglieder der Odd Fellows in Göttingen wollen Lücken im so zialen Netz schließen. Sie setzen sich für not-leidende, hilflose und verzagte Men-schen ein. Die offene Hand gegenüber den bedürftigen Menschen ist eine ih-rer vornehmsten Aufgaben. Am 15. Au-gust 2009 wurde die 120-Jahr-Feier der Gauss-Weber-Loge in Göttingen festlich begangen.

Text: S E B A S T I A N M A U R I T Z

Service- und Wirtschaftsclubs

Die 14 Mitglieder der Gauss-Weber-Loge in Göttingen gehören zur Vereinigung Odd Fellows, einer internationalen Vereini-gung, in der sich Frauen- und Männerlogen zusammengefunden haben, um die Ge-meinschaft zu pflegen. Die Göttinger Loge existiert bereits seit 120 Jahren. Weitere Informationen gibt es auf der Internet-seite: www.gauss-weber-loge.de oder telefonisch bei Dieter Hildebrandt unter 0551/4990014.

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Die Mitglieder der Gauss-Weber-Loge in Göttingen schließen seit 120 Jahren Lücken im sozialen Netz.

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403/2009

Neue Kontakte –neues Know-how – neue Aufträge

L.M.C tagte im Skylight Hannover Airport.

Exkursionen“, führt der Clustermanager Klaus Richter aus.

Klaus Hoffmann, Geschäftsführer des Projektträgers GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwick-lung Göttingen mbH, ergänzt dazu: „Der besondere Charme des L.M.C besteht darin, dass sowohl Logistikunternehmen als auch Industrie-, Dienstleistungs- und Handelsbetriebe im Netzwerk vertreten sind. L.M.C ist ein von den regionalen Un-ternehmen gewünschtes Cluster – bessere Voraussetzungen und Synergieeffekte gibt es kaum!“

ber den Wolken“ war es nicht ganz, aber im Skylight des Hannover Air-

ports trafen sich die L.M.C-Mitglieder zu ihrer turnusmäßigen Strategieteam-Sit-zung. 24 Unternehmer folgten der Einla-dung des Hannover Airport. Gemeinsam in von L.M.C-Mitgliedern gestellten VIP-Transportern begann der Meinungsaus-tausch schon bei der Hinfahrt. Lutz Döp-ke, Key Account Manager des Flughafens Hannover-Langenhagen GmbH, zeigte dann die künftige Ausrichtung und Koo-perationsmöglichkeiten des Flughafens auf. Nach Besichtigung des Flughafengeländes über die Rollbahn, direkt neben den star-tenden Flugzeugen, im extra zur Verfügung gestellten Airshuttlebus gab Heiko Ger-

stenkorn, Cargo Manager der Air Service Hannover GmbH, fundierte Einblicke in den Frachtumschlag im Hochsicherheits-trakt des Flughafens. Ein gemeinsames Networking mit ersten Geschäftsanbah-nungen beendete die L.M.C-Exkursion.

Schon jetzt freuen sich die L.M.C-Mit-gliedsunternehmen auf die nächste Sitzung am 24. September 2009. Auf Einladung von AutoVision/VW dann im Forum AutoVisi-on in Wolfsburg – natürlich mit anschlie-ßendem Besuch der Autostadt Wolfsburg. „Eines der Ziele des Logistik- & Mobi-litätsClusters Göttingen/Südniedersachsen ist die Erhöhung der Bekanntheit von Göt-tingen und der Region als Wirtschafts- und Logistikstandort, auch durch solche

„Ü

Weitere Informationen aufwww.lmc-goettingen.de

Exkursion: Netzwerken im Hannover Airport

Kontaktforum – Wissenstransfer –Geschäftsanbahnungen

Vernetzung der Unternehmen in der Metropolregion geht weiter.

Der MobilitätsTalk bringt Unterneh-mer und Entscheider aus verschiedenen Branchen zusammen, die ihr Ohr ganz nah am Markt haben und sich über aktuelle Branchentrends informieren wollen. Neue Trends erkennen, alte hinterfragen – das sind Ziele der Ver-anstaltungen. Ziel des MobilitätsTalks ist es aber auch, die Aufmerksamkeit der Region und ihrer Unternehmen im Bereich der Logistik-, Verkehrs-, High-Tech- und Mobilitätswirtschaft in der Metropolregion und darüber hinaus zu erhöhen.

eit 2006 findet in Göttingen regel-mäßig der MobilitätsTalk Südnie-

dersachsen statt, mit deutlicher Ausstrah-lung über die Stadt und Region hinaus. Den Abschluss des 1. Messetages der IZB Internationalen Zuliefererbörse 2008 in Wolfsburg bildete dann der 1. Mobilitäts-Talk Wolfsburg–Braunschweig–Salzgit-ter mit internationalem Publikum. Auf-grund der hervorragenden Resonanz dieser Premieren-Veranstaltung wird der Mobilitäts Talk auch den ersten Messetag der IZB 2010 am 6. Oktober 2010 in Wolfsburg beschließen.

Der MobilitätsTalk ist damit zum Unter-nehmerkontaktforum der Metropolregi-on Hannover–Braunschweig–Göttingen–

Wolfsburg aufgestiegen. Weitere Talks sind in Vorbereitung. So empfängt im November 2009 die Löwenstadt Braun-schweig die Netzwerker und in 2010 ist dann der erste „MobilitätsTalk Groß-raum Hannover“ geplant.

„Die Resonanz unter den Teilnehmern und die zahlreichen Geschäftsanbahnun-gen sind sehr eindrucksvoll. Wir möchten nun mit dem MobilitätsTalk in der Me-tropolregion Hannover–Braunschweig–Göttingen–Wolfsburg weitere Unterneh-mer und Entscheider zusammenführen und die Region gemeinsam mit unseren starken Partnern über die Landesgrenzen hinaus bekanntmachen“, erklärt Mobili-tätsTalk-Initiator Klaus Richter.

S

Weitere Informationen finden Sie unter www.mobilitaetstalk.de

Initiator: Klaus Richter vom MobilitätsTalk

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Page 4: faktor-Magazin 3/09

403/2009

Clever gedacht – clever gemacht...

Das Multitalent

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Technologietransfer

Seit fünf Jahren bietet die beclever AG als Full-Service-Agentur die Konzeption und Umsetzung von Kampagnen und Wer-bemitteln Print und Online. Schwerpunkte bilden Mobilität, Finanzkommunikation und Gesundheitswesen sowie ein eigenes Content-Management-System. Vorstand Kirsten Winkelbach betreut mit ihrem zwölfköpfigen Team ihre Kunden u.a. in puncto klassische Werbung, Corporate Design, Internet, Direkt-marketing, Messe und Event. Ein Steckenpferd sind individuelle Illustrationen und Zeichnungen. „Unsere Kunden müssen sich in den Ideen und Umsetzungen wiederfinden können. Werbung muss authentisch sein“, so Winkelbach.

Der Göttinger kennt Resebeck seit mehr als sechs Jahrzehnten als Schrottspezialisten. Dass dieses Traditionsunternehmen viel, viel mehr ist, wissen die wenigsten. Resebeck hat sich auf dem Firmengelände von mehr als 40.000 Quadratmetern zum umfassenden Dienstleister in Sachen Recycling entwi-ckelt. Mit modernster Verfahrenstechnik liefert das Tradi-tionsunternehmen Lösungen, angefangen bei Stoffstrom- und Umweltschutzmanagement über Abfall-Logistiklösungen mit eigenem Containerdienst bis hin zu fachgerechter Entsorgung gefährlicher Güter und vor allem Wiederverwertung wert-voller Rohstoffe.

Das Northeimer Unterneh-men bueroboss.de/kassebeer versteht sich als Lösungsan-bieter für die Bereiche Bü-robedarf sowie Druck- und Kopiertechnik. Im Portfo-lio: ein breites, innovatives Produktspektrum mit einer ganzheitlich orientierten Ser-viceleistung für den gewer-betreibenden Kunden vom Konzern bis hin zum Mittel-stand. Um überall höchstes Dienstleistungsniveau zu ga-rantieren, sind regelmäßige Investitionen wie zur Opti-mierung des zentralen Wa-renwirtschaftssystems fester Bestandteil der Unterneh-mensstrategie.

Die Georg-August-Universität ist mit mehr als 13.000 Beschäf-tigten einschließlich des Klinikums größter Arbeitgeber der Region. Sie erbringt kulturelle Beiträge sowie Transferleistungen für die wirtschaftliche Anwendung. Die Technologietransferstelle hat die Aufgabe, den Prozess des Wis-sens- und Technologietransfers in die Wirtschaft aktiv zu beglei-ten. So soll kleinen und mittel-ständischen Unternehmen sowie öffentlichen Einrichtungen der Zugang zu den Forschungs- und Entwicklungskapazitäten der Universität erleichtert wer-den. Eine enge Partnerschaft zwischen Wissenschaft und Wirtschaft kann Unternehmen helfen, ihre Wettbewerbsfä-higkeit durch die Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen auszubauen.

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Ganzheitliche Konzeptlösungen

Universität als Innovationsmotor für die Region

I nnovativ und wachstumsorientiert: Diese Attribute zeichnen viele Un-ternehmen im Landkreis Göttingen

aus. Den nötigen Raum, um Ideen zu verwirklichen und Wachstum zu reali-sieren, bietet die Region an vielen Orten. Ein Beispiel liefert die Area 3.

Das mehr als 200.000 Quadratmeter große Gewerbegebiet an der Bundesstra-ße 3 gehört zu den Flecken Bovenden und Nörten-Hardenberg. Nachdem die

Flächen jahrelang ungenutzt blieben, haben sich in diesem Jahr die ersten Unternehmen von den ausgezeichneten Standortfaktoren überzeugen lassen. Ne-ben dem ersten Investor, der Nowak Palettiersysteme GmbH, wollen mit der Butec Büro für Umwelt- und Techno-logieberatung GmbH und der Ruhstrat GmbH zwei weitere Unternehmen aus der Region ihren Firmensitz in die Area 3 verlegen.

„Vor allem die eigenen Auf- und Ab-fahrten zur B 3 sowie die Nähe zu un-serem jetzigen Standort in Lenglern haben uns überzeugt“, sagt Andreas Ruhstrat, Geschäftsführer der Ruhstrat GmbH, und führt weiter aus: „Es war mir wich-tig, dass unsere Mitarbeiter nicht auf ein mal 50 Kilometer zur Arbeit fahren müssen.“ Das Wohl der Angestellten liegt Ruhstrat am Herzen, denn für ihn sind sie der entscheidende Faktor für den Er-

Text: SEBASTIAN GÜNTHER

Raum für Wachstum und Ideen faktor porträtiert den Wirtschaftsstandort Landkreis Göttingen – wo Unternehmer nicht jammern, sondern Chancen nutzen.

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wirtschaft G Ö T T I N G E N

Unternehmen: Ruhstrat GmbHGeschäftsführer: Andreas RuhstratBranche: Produzierendes GewerbeStandort: Bovenden-LenglernInternet: www.ruhstrat.com

LANDKREISGöttingen

Duderstadt

Hann. Münden

Adelebsen

GÖTTINGEN

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folg. So investiert der Chef auch gern in die Aus- und Weiterbildung, „Hier darf man nicht über Kosten reden! Dazu sind die erworbenen Fähigkeiten zu wichtig“, findet Andreas Ruhstrat.

Mit dieser Philosophie hat sich die Ruh-strat GmbH in einigen Geschäftszweigen inzwischen zu einem weltweit führenden Unternehmen entwickelt. Dies gilt vor allem für den Bau von Industrieöfen. „In diesem Bereich sind wir Technologiefüh-

rer bei der Entwicklung von Anlagen zur Kohlefaserproduktion“, erklärt Ruhstrat. Der gute Ruf eilte bis nach China voraus. Dort arbeitet Ruhstrat aktuell an einem Regierungsprojekt zur Herstellung von Rotorblättern für Windkraftanlagen. Um solche Projekte stemmen zu können, will sich Ruhstrat mit dem Umzug in die Area 3 vergrößern. Auf der Gesamtfläche von 50.000 Quadratmetern sollen für insge-samt 15 Millionen Euro Produktions- und

Verwaltungsgebäude entstehen. Als Bau-beginn ist Ende 2009 anvisiert, der Umzug soll Mitte 2010 beginnen.

Wann genau die Firma Butec in die Area 3 umzieht, steht dagegen noch nicht fest. „Wir warten noch auf die Zu-sage von Fördergeldern und auch die Baugeneh migung fehlt noch“, erklärt Thomas Pape, der gemeinsam mit dem zweiten Geschäftsführer Thorsten

Der Landkreis Göttingen profitiert von

seiner zentralen Lage.

wirtschaft G Ö T T I N G E N

Unternehmen: Butec Büro für Umwelt- und Technologieberatung GmbHGeschäftsführer: Thomas Pape (l.) und Thorsten HeinzeBranche: DienstleistungStandort: GöttingenInternet: www.butec.net

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wirtschaft G Ö T T I N G E N

ternehmen: Tibus Booteaber: Klaus Dieter Schallehn e.K.

anche: Dienstleistungandort: Rhumspringeernet: www.tibus-boote.de

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wirtschaft G Ö T T I N G E N

Heinze das Unternehmen leitet. Wenn die letzten Unklarheiten beseitigt sind, soll ein Grundstück erworben werden und Ende 2009 der Bau eines 500 Qua-dratmeter großen Gebäudes beginnen. Der Grund für den Umzug ist klar de-finiert. „Wir wollen größer werden“, unterstreicht Pape und ergänzt: „Dieses Wachstum wollen wir, wie bisher, mode-rat gestalten.“

Momentan bietet Butec mit seinen zwölf Mitarbeitern Managementsysteme mit Schwerpunkten in den Bereichen Qualität, Umweltschutz und Arbeits-sicherheit. Dabei entwickelt Butec seit mehr als 15 Jahren je nach Kunde und Branche individuelle Konzepte.

Der Dienstleister stellt zum Beispiel Fachkräfte für Arbeitssicherheit oder sorgt dafür, dass Umweltschutzvor-schriften eingehalten werden. Durch den Umzug soll das Angebot noch einmal erweitert werden. In Kooperation mit einem Fachanwalt für Steuerrecht sollen dann auch Dienstleistungen der Buchhal-tung integriert werden. Kern des neuen Angebots bildet ein computergestütztes

Rechnungsmanagement – laut Pape eine „echte Innovation“.

Neben neuen Entwicklungen im produ-zierenden Gewerbe oder im Dienstleis-tungssektor befindet sich auch der Touris-mus im Landkreis Göttingen stetig in der Weiterentwicklung. Ein positives Beispiel ist der Campingplatz der Fa-milie Lesser rund um das Erlebnisbad Dransfeld. Dieser zählt zu den zehn besten Plätzen in Deutschland und bie-tet auf verschieden ausgestatteten Stell-flächen Platz für rund 1.500 Gäste. Besonders attraktiv ist das Ferienziel wegen diverser Zusatzangebote. So ste-hen Animateure zur Kinderbetreuung, für Sportangebote und unterhaltsame Abend-Shows für die Urlauber bereit.

„Ein weiteres Highlight ist unser Well-ness-Bereich“, erzählt Jutta Lesser. Hier können die Gäste entspannen oder eine komplette Kur absolvieren. Für die Be-treuung sorgt Jutta Lesser selbst. „Un-

ser Platz ist trotz der Größe familiär geblieben“, betont Bernd Lesser und ergänzt: „Hier kennt jeder die Chefs noch persönlich.“ Den hohen Einsatz der Lessers wissen die Gäste zu schätzen. Seit

Jahren steigen die Be-sucherzahlen. Damit die Kurve auch in Zu-kunft nach oben zeigt, sind weitere Investi-tionen geplant. „Wir wollen eine Erlebnis-

gastronomie errichten und im Wellness-Bereich weitere Massageräume sowie ein Bewegungsbad bauen“, erläutert Bernd Lesser. Außerdem sind jeweils zehn Feri-enhäuser und Mobilheime sowie eine Pil-gerhütte geplant. „Diese soll eine Station auf dem Pilgerweg Loccum – Volkenrode bilden“, erklärt Lesser die Idee hinter dem neuen Angebot.

Neue Ideen setzt auch Klaus Dieter Schallehn mit Freude um. „Zuletzt ha-ben wir einen VW-Dieselmotor in ein Boot eingebaut“, erzählt der Inhaber von Tibus Boote in Rhumspringe.

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wirtschaft G Ö T T I N G E N

Höhepunkt auf dem Campingplatz ist der

Wellness-Bereich.

Unternehmen: Campingplatz DransfeldEigentümer: Jutta und Bernd LesserBranche: DienstleistungStandort: DransfeldInternet: www.campingplatz-dransfeld.de

Anstelle der standardmäßigen V8-Maschine bringt jetzt ein 3-Liter-TDI, der sonst im VW-Phaeton oder Touareg zum Einsatz kommt, das Chaparral-Boot auf Touren. „Durch den Umbau ist das Boot leistungsstärker, sauberer und au-ßerdem lebt der Motor länger“, erläutert Schallehn. Damit setzt der Importeur von amerikanischen Booten eins zu eins sei-ne Firmenphilosophie um: „Wir wollen den Kunden so viel wie möglich für ihr Geld bieten.“

Das Leistungsspek-trum umfasst einen Reparaturservice in der eigenen Werkstatt, den Verkauf von Ausrüstung und Zube-hör sowie die Finanzierung von Booten. Im Verkauf bietet Schallehn Motoren, Trailer sowie gebrauchte und Neuboote an. Dabei importiert er als einziger Händ-ler im gesamten Bundesgebiet Boote der Marke Chaparral aus den USA. Für den Absatz seiner Produkte sieht Schallehn den Standort in Rhumspringe als ideal an: „Wir haben hier erstklassige Voraus-

setzungen: In einem Zirkel von rund 300 Kilometern können uns mehr als 50 Pro-zent der Bundesbürger erreichen.“

Die zentrale Lage in der Mitte Deutsch-lands stellt für Unternehmen im Land-kreis Göttingen ohnehin einen gewich-tigen Standortfaktor dar. Dies gilt auch für die Ernst Benary Samenzucht GmbH in Hann. Münden. Als sich das 1843 in

Erfurt gegründete Un-ternehmen kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in Südniedersachsen ansiedelte, spielte vor allem das Klima eine Rolle. Mit idealen Vor-

aussetzungen für die Pflanzenzucht spe-zialisierte sich das Unternehmen vor allem auf die Züchtung von Zierpflan-zen. „In diesem Bereich gilt es, den Kunden immer wieder Neues zu präsen-tieren“, verrät Geschäftsführer Matthias Redlefsen, der das Familienunternehmen in der sechsten Generation leitet.

Um die Erwerbsgärtner immer wie-der mit neuen, exotischen Pflanzen ver-

sorgen zu können, bildet bei Benary die Forschung und Entwicklung einen Schwerpunkt. Fünf Züchterteams ar-beiten ständig daran, neue Sorten zu kreieren. Dabei müssen die Forscher viel Geduld mitbringen, wie Geschäftsführer Nick ten Pas bestätigt: „Bis zu acht Jahre dauert die Züchtung eines neuen Pro-dukts.“ Doch die Arbeit lohnt sich. Mit dem Know-how und den jährlich rund 30 bis 60 Neuheiten zählt Benary zu den führenden Anbietern der Branche – und das weltweit. Die Produkte werden in 110 Länder exportiert.

So steht Benary für eine Reihe von Un-ternehmen, die in und um Göttingen internationale Erfolgsgeschichten schrei-ben. Mit ausgezeichneten Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten bietet der Landkreis in der Mitte Deutschlands trotz aller Schwierigkeiten und Probleme ideale Voraussetzungen, um diese Er-folgsgeschichten in Zukunft fortzusetzen und weitere Kapitel hinzuzufügen. Dabei gilt es, Chancen zu erkennen und zu nutzen.

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wirtschaft G Ö T T I N G E N

Unternehmen: Ernst Benary Samenzucht GmbHGeschäftsführer: Matthias Redlefsen (l.) und Nick ten PasBranche: Produzierendes GewerbeStandort: Hann. MündenInternet: www.benary.de

Bei Benary in Hann. Münden spielt Geduld

eine große Rolle.

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wirtschaft G Ö T T I N G E N

N eue Entwicklungen sind einer der Motoren für eine fl orierende

Wirtschaft. Herr Schermann, was genau bedeuten Innovationen für den Landkreis?Schermann: Innovation ist ein Schlüs-selfaktor für die Überlebensfähigkeit und den Erfolg unserer Unternehmen im

globalen Wettbewerb. Damit lassen sich nachweislich Arbeitsplätze erhalten oder sogar schaffen. Ziel ist die Schaffung ei-ner starken, dynamischen Region in der Mitte Deutschlands. Dafür brauchen wir starke, zukunftsfähige Betriebe – durch Innovation als dauerhaften Prozess. In-

novation bezieht sich aber nicht nur auf die Wirtschaftsbetriebe, sondern auch auf Forschung und Verwaltung. Wir müssen auf allen Ebenen schneller und besser sein als andere. In der Forschung kann es das Lichtmikroskop des Bun-desinnovationspreisträgers Hell (siehe

Interview: SEBASTIAN GÜNTHER Fotografie: SEBASTIAN MAURITZ

Landrat Reinhard Schermann im Gespräch mit dem Arzt Thomas Carl Stiller und mit dem Unternehmer Udo Schmidt über den Innovationsstandort „Landkreis Göttingen“

„Gold in den Köpfen“LANDKREIS

Göttingen

Duderstadt

Hann. Münden

Adelebsen

GÖTTINGEN

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wirtschaft G Ö T T I N G E N

Interview, ab Seite 78, Anm. d.

Red.) sein, in der Ver-waltung die Beschleunigung

von Genehmigungsverfahren. Es gibt noch viel zu tun, aber die Region

befi ndet sich auf der Überholspur.

...und wie stellt sich der Innovationsbegriff für Unter-

nehmer und Freiberufl er dar?Stiller: Aus Sicht des Freiberuflers

kann ich sagen: Auch wir müssen natürlich innovativ sein, obwohl wir keine Millionenbeträge oder Produk-tionsstandorte haben. Unsere Produkte sind die Beratung, das Know-how oder eine gute Idee. Mir hat der Gesetzgeber ermöglicht, eine Zweigpraxis zu grün-den. Dabei gehen wir in eine Region, wo

es Menschen aufgrund einer schrump-fenden Infrastruktur schwer haben, einen Arzt aufzusuchen. Dazu haben wir eine Lösung mit einer über das Internet vernetzten EDV entwickelt. So können wir zeitgleich an allen Standorten auf alle Daten zugreifen. Das ist ein Modell, um einem zukünftigen Ärztemangel entgegenzuwirken. Dass wir weniger Sprechzeiten haben, ist dabei unwichtig. Die Hauptsache ist: Wir bieten etwas an. Um die Dörfer weiter zu stär ken,

LANDKREISGöttingen

Duderstadt

Hann. Münden

Adelebsen

GÖTTINGEN

wollen wir am Beispiel von Barte-rode ein neues Projekt etablieren. Mit der Internetplattform www.digiba.de wollen wir zeigen, dass wir mit den für das Land geforderten Internetbreit-bandverbindungen auch etwas anfan-gen können. Es soll ein digitales Dorf entstehen, bei dem Senioren und jüngere Menschen in eine Beziehung gesetzt werden. Das Motto lautet: Was ist los in Barterode? Komprimiert auf einer Seite und mit einfachsten Mitteln zu be-dienen, soll alles auftauchen: die 55 örtlichen Gewerke, die Suche nach Mitfahrgelegenheiten oder der Bericht vom letzten Dorffest.Schmidt: In die Innovation bin ich mit meinem Unternehmen mehr oder weni-ger hineingeschlittert. Den von mir er-fundenen Huf- und Klauenreiniger ha-ben wir im Juni 2008 der Öffentlichkeit vorgestellt. Innerhalb eines Jahres ist es uns gelungen, das Gerät zur Marktreife weiter zu entwickeln. Nachdem wir die Erfi ndung auf der internationalen Mes-se Eurotier vorgestellt haben und dort mit einer Silbermedaille ausgezeichnet wurden, hat sich die Erfi ndung auf dem gesamten Globus herumgesprochen. Wir haben auf unserer Internetseite zwei bis drei Klicks pro Tag aus dem Ausland. Dies zeigt, dass eine Inno-vation schnell an Größe gewinnen kann und auch Landesgrenzen keine Hürden darstellen.Wie bewerten Sie insgesamt die Voraus-setzungen für neue Entwicklungen in der Region?Stiller: Wichtig ist, dass die Schwel-len, miteinander in Kontakt zu treten, niedrig geworden sind. Wir haben hier jetzt ein Innovations-, Betriebs- und Verwaltungsklima, wo die Akteure mit-einander reden und aufeinander hören. Das macht Mut für junge und etablierte

wirtschaft G Ö T T I N G E N

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Unternehmer, auf an-dere zuzugehen und sich auszutauschen. Die Menschen fühlen sich wieder verantwortlich und packen selbst an. Sie warten nicht mehr auf eine Lösung von oben oder auf den großen Retter. Unser Rohstoff sind gute Ideen und die gute Ausbil-dung. Besonders in Göttingen sind wir

reich an diesen Rohstoffen.Schmidt: Unab-hängig von der Region ist für neue Entwick-lungen wichtig,

dass die Weltöffentlichkeit immer noch schaut: Was wird in Deutschland gemacht? Denn was in Deutschland entwickelt und gebaut wird, das ist Qualität. Deswegen bin ich auch stolz darauf, dass unser Gerät die Aufschrift „Made in Germany“ trägt. Dieses Siegel hilft enorm dabei, mit einer Innovation international erfolgreich zu sein.Die Grundvoraussetzungen für neue Ideen scheinen also gegeben. Wie sind Sie, Herr Schermann, mit der Innova-tionskraft im Landkreis zufrieden?Schermann: Wir profi lieren uns als Wissens- und Innovationsregion. Deshalb freue ich mich über Initiativen wie das „digitale Dorf Barterode“ oder die Erfi ndung des Huf- und Klauenreinigers. In diesem Land, wo wir eigent-lich gewohnt sind, immer nach dem Staat zu rufen, nehmen Bür-ger und Unternehmer eine Sache selbst in die Hand – etwas Besseres kann uns nicht passieren. Wir als Landkreis versuchen mit der Wirtschaftsförde-rung Region Göttingen GmbH (WRG) diese Eigeninitiative durch Beratung

und gezielte Angebote zu unterstützen. Hier ist zu-

nächst der Innovationspreis zu nennen, mit dem wir jedes Jahr einen neuen Teil-nehmerrekord erreichen. Dazu kommt das „Forum für Ideen“ als exklusives Netzwerk für alle Teilnehmer des Innovationspreises. Die positiven Auswirkungen dieser Initia-tiven werden bereits sichtbar. So sind viele Göttinger Persönlichkeiten mit Preisen wie Mittelstands-, Bundesinnovations- oder Wis-senschaftspreis ausgezeichnet worden. Wir haben tolle Leistungsträger und großartige Dorfgemeinschaften. Ich setze hier auf das „Kraftwerk Mensch“.Es wurden die Initiativen des Landkreises angesprochen. Wie stellt sich das Angebot aus der Sicht des Freiberufl ers und des Unterneh-mers dar?Schmidt: Ich habe festgestellt, dass in der Wirtschaftsregion Göttingen nicht nur gere-det wird – es wird auch etwas getan. Das wir jetzt einen marktfähigen Huf- und Klauen-reiniger haben, ist zum Teil das Verdienst der WRG. Die Mitarbeiter kamen oft zu uns, haben Fragen beantwortet und uns viele Adressen gegeben. Besonders mit der Unter-stützung bei der Anmeldung des Patents bin ich sehr zufrieden. Denn wenn dabei nicht die einzelnen Schritte eingehalten werden, ist das Patent am Ende nichts mehr wert.Stiller: Tatsächlich haben wir mit der WRG eine Institution, die den gesamten Wirt-schaftsbereich abarbeitet. Wenn die Mit-arbeiter nicht selbst helfen können, wissen

sie zumindest, wo der richtige Ansprechpartner zu fi nden ist. Auch der Innovationspreis ist eine hilfreiche Einrichtung. Er bietet eine schöne Gele-genheit, Ideen zu hören

und zu sehen, was die anderen machen. Es ist dabei nicht entscheidend, den Preis zu gewin-nen. Der Prozess ist eigentlich wichtiger als der Gewinn.Schmidt: Das kann ich nur unterstützen. Durch die Teilnahme wird die Idee häufi g erst richtig strukturiert. Da wird das ganze

„Die Menschen warten nicht mehr auf den großen Retter, sondern packen selbst an.“

„Entscheidend ist nicht der Innovationspreis, sondern

der Prozess.“

Gebilde erstmals detailliert zu Papier gebracht. Das ist wichtig, denn als Erfi nder läuft man schnell in eine Ecke. Beim Innovationspreis ist ein Überblick über das gesamte Gebilde möglich. Dadurch und durch den Austausch beim Forum für Ideen entwickeln sich manchmal sogar Verbesserungsvor-schläge. Bei uns entstand so die Idee, das Konzept des Huf- und Klauenrei-nigers auf eine Schuhputzmaschine zu übertragen. Dieses Projekt wird jetzt gemeinsam mit Studenten der Universi-tät umgesetzt.Herr Schermann, trotz positiver Bewer-tung: Stillstand bedeutet Rückschritt. Wie sieht die Unterstützung für Unternehmen in Zukunft aus?

Schermann: Landkreis und WRG leben von den Impulsen aus Wirtschaft und Wissenschaft. Unsere Aufgabe ist es, entsprechend dem Bedarf der Betriebe die erforderlichen Prozesse zu organisieren. Beispiel: Wir haben erst kürzlich gemeinsam mit Vertre-tern aus Wissenschaft, Forschung und Unternehmen überlegt, wie die Qualität der Innovationsregion weiter verbessert werden kann. Bisher wurde Innovation noch weitgehend branchen-übergreifend gepfl egt. Jetzt soll der Erneuerungsprozess branchenspezifi sch vorangetrieben werden. Als Vorbild gilt der Verpackungscluster. Darüber hinaus soll eine Innovationscommunity im Internet zum Gedankenaustausch

mit „Suche-Biete-Rubrik“ aufgebaut werden. Über die erweiterte Kom-munikation sollen nach Möglichkeit Kooperationen entstehen. Des Weiteren denken wir über die Einrichtung einer Unternehmensakademie nach. Dabei geht es nicht nur um die Hilfe bei der Innovation von Produkten, sondern auch bei der Gesamtinfrastruktur. Die Stichworte lauten: Marketing, Vertrieb, betriebswirtschaftliche Kenntnisse, Wissenstransfer sowie Ausbildung und Qualifi zierung des Personals. Diese Infrastruktur benötigen besonders junge Unternehmen. Wir wollen den Menschen das Optimale bieten, um das Gold in ihren Köpfen zu aktivieren.Vielen Dank für das Gespräch!

wirtschaft G Ö T T I N G E N

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Udo Schmidt (50) nahm 2008 mit seiner Erfindung – dem Huf- und Klauenreiniger – am Innovationspreis des Landkreises Göt-tingen teil. Seit 2005 tüftelte er an seiner Innovation und brachte sie in diesem Jahr zur Marktreife.

Mit seinem Unternehmen „Schmidt Land- und Gartentechnik“ vertreibt der gelernte Landmaschinenmechanikermeister außer-dem Motorgeräte für den Garten.

Thomas Carl Stiller (40) ist Allgemeinmediziner und verwirklichte seine Idee eines Zweigpraxismodells. Mit einem Hauptstandort in Volpriehausen bei Uslar und einem Nebenstandort in Barterode betrat der Hausarzt Neuland. 2008 stellte er das Modell beim Innovationspreis des Landkreises Göttingen vor. Zusammen mit einer Interessengemeinschaft von Bürgern aus Barterode arbeitet er aktuell am Projekt „digitales Dorf Barterode“.

Reinhard Schermann (66) steht seit 2003 als Landrat an der Spitze des Land-kreises Göttingen. Vor seiner Wahl war der studierte Lehrer von 1992 an im Landkreis als Dezernent zuständig für die Bereiche Schulen, Soziales, Jugend, Kultur und Sport. Schermann initiierte den Innovationspreis des Landkreises Göttingen, der am 9. November 2009 in einer Feierstunde im Deutschen Theater erneut an die Sieger überreicht wird.

ank des Bürgerentlastungsgesetzes können Steuerzahler ab kommendem Jahr ihre Beiträge zur Krankenversicherung in voller Höhe von der Steuer absetzen. Bei gesetzlich wie privat Versicherten erkennt das Finanzamt dann die Kosten für eine Grundabsicherung in der Krankenver-sicherung und die Pflegepflichtversiche-rung komplett an. Dies gilt auch für die Beiträge des Ehepartners und der Kinder. Hintergrund der Neuregelung ist ein Ur-teil des Bundesverfassungsgerichts vom Februar 2008, nach dem Aufwendungen für die existenziell notwendige Vorsorge – wie die Krankenversicherung – steuer-lich verschont werden müssen.

Die Steuerentlastungen richten sich nach Einkommen und Familienstand und können leicht mehr als 1.000 Euro im Jahr betragen. Wie die Tabelle zeigt, spart ein alleinstehender und gesetzlich

krankenversicherter Arbeitnehmer mit 50.000 Euro Bruttojahresverdienst rund 1.200 Euro pro Jahr. Bei privat Versi-cherten kann die Ersparnis sogar deutlich

größer ausfallen.Die zusätzliche

Liquidität steht S t eue r zah l e rn g rundsä t z l i ch direkt zur Ver-

fügung: Sie bekommen die Ersparnis ab Januar im Rahmen ihrer monatlichen Lohnabrechnung ausgezahlt. Da aus Gründen der Steuergerechtigkeit nur Beiträge für Leistungen auf dem Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung absetzbar sind, werden Privatversicher-ten jedoch keine Mehrleistungen, wie beispielsweise Einbettzimmer oder Chef-arztbehandlung, erstattet. Sie erhalten deshalb von ihrer Versicherung einen Be-scheid über den rückerstattungsfähigen Betrag, den sie an ihren Arbeitgeber wei-terreichen müssen.

Wer seine Rentenlücke für das Alter schließen möchte, kann dabei gleich dop-pelt profitieren – beispielsweise in der betrieblichen Altersversorgung (bAV). Die Beiträge hierfür werden direkt vom Bruttoeinkommen abgeführt, sind also steuer- und sozialabgabenfrei. Investiert beispielsweise der gesetzlich versicherte Single mit 50.000 Euro Jahreseinkom-men seine zusätzliche Liquidität in eine bAV, wächst der Sparbetrag von 99 auf 204 Euro. Die Auszahlung im Alter un-terliegt dann der Steuer. Versicherte kön-nen ihre Altersvorsorge somit deutlich erhöhen, ohne auf Liquidität verzichten zu müssen.

Abschluss in 2009, weil Steuerliche Förderung für 2009

mitnehmen� ���������� 68 Prozent der gezahlten Beiträge� ������ ������������������� sofort Berücksichtigung in der Gehalts- abrechnung� ��������� Zulagen und ggf. Steuervorteile sichern Höhere Ablauf- und Rentenleistung

durch „Zinseszinseffekt“ bei Abschluss einer Berufsunfähigkeits-

absicherung günstigere Prämien in 2009

Das Bürgerentlastungsgesetz sorgt für mehr Liquidität.

Steuern sparen

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Martin Kurzyk ist Financial Consultant beim Finanz- und Vermögensberater MLP in Göttingen. Kontakt: [email protected]

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Gesamtein- kommen

brutto

Monatliche Ersparnis*

Single, keine Kinder,

GKV-versichert

Verheiratet, Alleinverdiener,

1 Kind, GKV-versichert**

Single, keine Kinder,

privat versichert

Verheiratet, Alleinverdiener,

1 Kind, privat versichert**

30.000 42 — 21 —

50.000 99 31 31 120

70.000 102 30 27 131

100.000 102 42 27 162* geschätzte Werte, ** Verheiratet erst ab 50.000 Euro gerechnet, ***Stand Ende Juli 2009

Monatliche Ersparnis durch Absetzbarkeit der Krankenversicherungsbeiträge***

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Neue Arbeitsplätze will die Pairan elektro-nik GmbH schaffen. Trotz Wirtschaftskrise kann das Göttinger Unternehmen sein ra-santes Wachstum fortsetzen und investiert weiter in das Geschäftsfeld Photovoltaik. „Um unsere Großprojekte in Spanien, Grie-chenland, Italien, Portugal, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Deutschland abzu-wickeln und unser Wachstum fortzusetzen, suchen wir neue qualifizierte Mitarbeiter, Vertriebs- und Kooperationspartner“, er-zählt Geschäftsführer Rüdiger Pairan.

Seit 2002 produziert und vertreibt der Mittelständler, der 1983 als Handwerks-betrieb für Radio- und Fernsehtechnik ge-gründet wurde, Solarprodukte unter dem Markennamen pesos. Damit demonstriert die Pairan elektronik GmbH, dass ein mit-telständisches Familienunternehmen mit den richtigen Ideen, Mut zum Wachstum und Glauben an den Erfolg weit vorankom-men kann. „Von der Idee geleitet, mit zu-kunftsweisenden Technologien zu umwelt-schonender Energiegewinnung beitragen zu können, haben wir 1998 im Rahmen eines Innovationsprojektes zusammen mit dem Kassler Institut für Solare Energiever-sorgungstechnik (ISET) einen modularen Kleinleistungs-Wechselrichter entwickelt und so die Photovoltaik für uns entdeckt“, erzählt Rüdiger Pairan erfreut.

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Die Pairan elektronik GmbH wächst und sucht Mitarbeiter.

Mutmacher

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www.pesos-solar.de

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Festplatten gibt es heutzutage in jedem Un-ternehmen, um Daten schnell, zuverlässig und dauerhaft zu speichern. Das Problem entsteht meist dann, wenn alte Festplatten ausgetauscht und entsorgt werden sollen, denn ein reines Löschen der Daten auf dem Datenträger reicht nicht aus. „Durch das Löschen der Daten werden lediglich die Verknüpfungen aus dem Inhaltsverzeichnis des Datenträgers entfernt, nicht aber die Daten. Findige Tüftler können daher selbst überschriebene Daten wiederherstellen“, erklärt Marcus Thiemann, Handlungsbe-vollmächtigter der DIN EN ISO 9001 zer-tifizierten und seit 1993 auch in Göttingen ansässigen Firma Reisswolf. „Wir sorgen mit unseren Spezialschreddern für eine sichere und datenschutzkonforme Festplat-tenvernichtung, indem wir die Datenträger zu winzigen, meist nicht größer als 200 mm² Partikeln schreddern.“

Reisswolf bietet Sicherheit für den kom-pletten Entsorgungsprozess. Dabei holen Mitarbeiter, die auf §5 Bundesdatenschutz-gesetz verpflichtet sind, die Datenträger in Sicherheitsbehältern ab, protokollieren die Übernahme, führen den Transport in gesicherten Fahrzeugen durch und ver-nichten die Festplatten in einem auf dem Betriebsgelände am Rinschenrott speziell gesicherten Bereich.

Reisswolf vernichtet Festplatten mit sensiblen Daten endgültig.

Datensicherheit

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Stadtmagazin37 erscheint seit März 2002 in Göttingen und Umgebung. Das zehnmal im Jahr kostenlos verteilte Magazin zählt seit dieser Zeit schon drei mit Platzierungen beim renommierten regionalen Journalisten-preis der Alexanderstiftung ausgezeichnete Autoren. Diese redaktionelle Qualität wol-len die Herausgeber Sebastian Mauritz (l.) und Florian Grewe noch weiter ausbauen und auch der sich wandelnden Zielgruppe, die bei Stadtmagazinen von der Allens-bacher Markt- und Werbeträger-Analyse mittlerweile zwischen 25 bis 59 Jahren ver-ortet wird, gerecht werden. „Unsere Stärken liegen vor allem in einer umfassenden Be-richterstattung über die Kulturszene, in ser-viceorientierten Wissens- und kontroversen Themen“, stellt Sebastian Mauritz fest.

„Künftig werden wir diesen Servicecharak-ter auch für Familien bieten, die in unserem umfassenden Terminkalender übersichtlich rubriziert auch Veranstaltungstipps und Ideen für Unternehmungen mit den Kindern erhalten“, ergänzt Florian Grewe.

Um das Leseerlebnis noch weiter zu ver-bessern, setzt das Verlagshaus Mauritz & Grewe künftig auf eine hochwertige Papier-qualität, um so ein passendes Umfeld für die Werbepartner zu schaffen. Die optimierte Auflage wird sich mit der Verteilung auf den Raum Göttingen konzentrieren.

Stadtmagazin37 mit neuem Konzept

Relaunch

SG

www.reisswolf-goettingen.de www.stadtmagazin37.de

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Page 5: faktor-Magazin 3/09

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Eine Zusammenarbeit kann nicht nur auf der Geschäftsebene, sondern auch auf der Ausbildungsebene eine profitable Sache sein, was die Kooperation von SerNet und Novelis im Bereich Fachinformatik und Systemelektronik beweist.

In einem gemeinsamen Projekt haben die SerNet-Auszubildenden Robert Ringleb und Philipp Kreis sowie Christian Hupe und David Kelterer von Novelis in einem fünfwöchigen Projekt namens „NoNet“ ein absolut sicheres Firmennetzwerk nach-gestellt und konfiguriert.

Der besondere Vorteil dieser Arbeit war das gegenseitige Kennenlernen der ver-schiedenen Betriebssysteme, denn SerNet arbeitet mit Linux und Novelis mit Win-dows. So konnten die Unterschiede und op-timalen Schnittstellen erarbeitet und prak-tisch umgesetzt werden – Know-how, von dem sowohl die angehenden IT-Fachkräfte als auch Kunden profitieren können.

Die Auszubildenden zeigten sich be-geistert: „Dieses praktisch erworbene Wis-sen wäre uns so in keiner Berufsschule vermittelt worden.“ Ebenso sind die tech-nischen Ausbildungsleiter Oliver Seufer, SerNet, und Uwe Vogel, Novelis, über-zeugt: „Von der positiven Zusammenar-beit haben wir alle profitiert, als Mensch und als Unternehmen.“

SerNet und Novelis mit gemeinsamem Azubi-Projekt

Kooperation

Am 12. August feierte die Zufall logistics group Richtfest des zwei Millionen Euro teuren Anbaus auf dem Firmengelände an der Robert-Bosch-Breite. Mit dem neuen Umschlaglager erweitert das Logis-tikunternehmen die Umschlagfläche an der Firmenzentrale von 2.252 Quadrat-metern auf rund 10.900 Quadratmeter. Nach Fertigstellung im Oktober stehen den an- und abfahrenden LKW dann insgesamt 110 Tore zur Verfügung. „Wir verfolgen eine nachhaltige Strategie. Des-halb investieren wir trotz der nach wie vor angespannten wirtschaftlichen Situ-ation kräftig in unsere Infrastruktur“, erklärt Lorenz Bielefeld, Leiter der Göt-tinger Niederlassung. Denn durch das Lager könne der Logistikspezialist durch eine damit einhergehende Optimierung von Fahrwegen und Entladezonen die Arbeit noch effizienter gestalten.

Für Zufall bedeutet dieser Ausbau nach der kürzlich erfolgten 6,5 Millionen Investition im hessischen Haiger, das Wachstum weiter voranzutreiben. „Als Teil nationaler und internationaler Trans-portnetzwerke sorgen wir mit unseren elf Standorten für weltumspannenden Wa-ren- und Güterverkehr. Für die Zukunft sind wir bestens aufgestellt“, zieht Biele-feld ein zufriedenes Fazit.

Zufall investiert in Umschlaglager am Göttinger Standort.

Wachstum

www.sernet.de www.zufall.de

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Das Herzblut und Engagement merkt man dem Kunsthandwerker schon nach den ersten Wortwechseln an. Nicolás Piaggio brennt für sein Handwerk. Zusammen mit zwei Mitarbeitern verschönert er die Göt-tinger schon seit fast 20 Jahren mit seinen komplett selbst hergestellten Schmuckstü-cken. Durch den Umbau können nun die Kunden direkt durch eine Glasscheibe ins Herz des Geschäfts in der Theaterstraße 23 blicken: in die Schmuckwerkstatt. Jedes dort produzierte Teil ist ein Unikat. Gerade darum ist für Piaggio das Gespräch mit sei-nen Kunden entscheidend, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen.

„Mehr als die Hälfte unserer Arbeiten entstehen aus individuellen Aufträgen. Wir interpretieren den Geschmack unserer Kun-den und haben den Anspruch, Ästhetik und Individualität zu vereinen“, erklärt der 54-jährige Weltenbummler, der schon fast alle Perlenzuchtgebiete der Erde bereist hat und so zu einem wahren Perlenspezialisten geworden ist. Trotzdem kehrt der passio-nierte Fotograf und Taucher immer gerne nach Göttingen zurück. „Ich kann vielleicht nur so gut sein, weil ich diese Stadt und ihre Menschen so gerne mag“, überlegt der gebürtige Argentinier, der viel Zeit und Herzblut in den Einkauf von Material und Rohstoffen investiert.

Goldschmiede Piaggio mit Schauwerkstatt

Herzblut

www.goldschmiede-piaggio.de

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Nach einem guten halben Jahr Entwick-lungszeit bringt die Privatbrauerei Haffner in Uslar fast zeitgleich mit Erscheinen der faktor-Ausgabe ihr neues Biermixprodukt auf den Markt. „Peach’n’Passion“ heißt die Mischung, die auf dem Pekermarkt in Uslar erstmals vorgestellt wurde und seit dem 14. September im Handel und in der Gastrono-mie rund um Uslar erhältlich ist. „Wir wollen mit dem Produkt neue Wege gehen und nicht das zehnte Lemon- oder Gold-Produkt nach-ahmen“, erklärt Michaela Haffner-Borchert, Geschäftsführerin des traditionsreichen Us-larer Familienunternehmens (im Bild mit Vater Hinrich und Tochter) und führt weiter aus: „Daher haben wir uns auch auf Nach-fragen unserer Kunden für ein Mixprodukt mit Bier, Pfirsich und Maracuja entschie-den. Produkttastings verliefen sehr positiv.“ Zuerst startet die Produktinnovation rund um Uslar, wird aber nach Einschätzung der Juniorchefin bald auch in Göttingen erhält-lich sein.

„Als wir 1997 mit dem Hefeweizen aus der 0,33 Liter Bügelflasche in den Verkauf gegangen sind, haben uns viele belächelt, und doch haben wir als kleines Brauhaus einen Trend mit eingeleitet. Darauf setzen wir auch bei Peach’n’Passion“, stellt die Geschäftsfüh-rerin des 1868 von österreichischen Auswan-derern gegründeten Brauhauses fest.

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Neues Biermixprodukt der Privatbrauerei Haffner

Innovation

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www.bergbraeu.de

Der Werbe- und Messedisplayproduzent Bramburg Werbung hat in eine HP Druck-maschine investiert, die hochauflösende Digitaldrucke bis zu 60 Zoll bzw. 152 Zentimeter Druckbreite produziert. „Damit kommen wir nicht nur den gestiegenen An-forderungen unser Kunden nach breiteren HighEnd-Drucken in 2400 dpi Fotoauf-lösung nach, sondern haben so auch über Nacht unsere Kapazität um das 8fache gesteigert“, so Inhaber Torsten Koch. Trotz Konjunkturkrise verzeichne das Rosdorfer Unternehmen eine sehr gute Auftragslage, erklärt der Inhaber weiter. Mit dem er-weiterten Maschinenpark könne erheblich schneller produziert werden.

Der alltägliche Produktionsschwerpunkt des zwölf Jahre alten Unternehmens liegt auf der Produktion von Banner- und Rollup displays. In Rosdorf wird vom Ein-zeldisplay bis hin zu Auflagen mehrerer hundert Displays alles gefertigt. „Als einer der ersten XXL-Druckaufträge haben wir zwei Leinwanddrucke für die Universität produziert. Die beiden Kunstwerke sind in der historischen Sternwarte zu sehen“, freut sich Koch. Freude herrscht bei dem Werber auch über die Unterstützung durch die WRG im Rahmen der KMU-Förderung, die für die Investitionsentscheidung mit aus-schlaggebend war.

Bramburg Werbung investiert und druckt jetzt noch breiter.

Übergroß

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Die Initiative Einbeck setzt sich seit fast 20 Jahren als Interessengemeinschaft von Unternehmern für die Entwicklung des Lebens- und Wirtschaftsstandortes Einbeck ein. In den letzten zehn Jahren unter Füh-rung des Vorsitzenden Manfred E. Schulz. Auf der Mitgliederversammlung im Zuge der Neugründung der Initiative als Verein übergab Schulz den Staffelstab an Petra Reimann, Geschäftsführerin des Dialog-marketing-Dienstleisters Reimann direct. Die neue Vorsitzende (im Bild ganz vorne) und ihr Team haben nun die Aufgabe, die Gründung einer Stadtmarketing-Ge-sellschaft zusammen mit Stadt und Werbe-gemeinschaft weiter voranzubringen und einen Strategieplan für Einbeck zu entwi-ckeln. „Wenn Sie weiter wollen, dass sich in der Stadt etwas verändert, wenn Sie mitgestalten wollen, bleiben Sie dabei“, warb der scheidende Vorstand, der bereits in seiner Amtszeit den Weg der Initiative in Richtung Stadtmarketing-Gesellschaft ebnete.

Die Ziele, die bei der Gründung 1989 formuliert wurden, seien immer noch aktuell und so wolle die „Initiative“ als eingetragener Verein in der Stadtmarke-ting-Gesellschaft über den künftigen Auf-sichtsrat präsent sein, Einfluss nehmen und Sprachrohr der Wirtschaft sein.

Initiative Einbeck nun als Verein fürs Stadtmarketing

Gründung

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www.bramburg-werbung.de www.initiative-einbeck.de

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Die Management & Technologie Akademie GmbH (mtec-akademie) ist die Weiterbil-dungsakademie an der PFH Göttingen und begleitet seit zehn Jahren Karrieren von Führungs-, Fach- und Nachwuchskräften. „Unsere Nähe zur Hochschule und Wirt-schaft garantiert aktuelles Know-how in der Wissensvermittlung in offenen Seminaren, Inhouse-Schulungen und Coachings“, so Geschäftsführerin Sandra Fernau (Foto). Das Seminarangebot umfasst klassische Managementthemen wie Controlling oder Projektmanagement, aber auch Soft-Skill-Themen wie Cross-Culture-Management oder Argumentationstraining. Darüber hinaus bietet die mtec-akademie Weiterbil-dung in den Zukunftstechnologien Adap-tronik und CFK an.

Aktuell sorgt das Seminar „BilMoG im Klartext“ für Orientierung in der Neuge-staltung des Bilanzrechts. Die Regelungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) sind ab 2010 verpflichtend an-zuwenden, für Unternehmer besteht also dringender Informationsbedarf. Am 18. September, 9. Oktober und 20. November erläutert Michael Dusemond, anerkannter Experte für nationale und internationale Rechnungslegung, die neue Gesetzeslage. Informationen zu diesen Tagesseminaren sind auf der Internetseite abrufbar.

mtec-akademie an der PFH bietet Know-how-Transfer.

Informativ

RED

Obwohl die momentane Situation im Transportgewerbe schwierig ist, investiert die Obermann-Logistik-Gruppe aus Oste-rode in die Logistikhalle im Gewerbepark Westharz. Das Unternehmen, das außer an zwei Standorten in Osterode auch in Northeim und Nordhausen vertreten ist, stellt 3,3 Millionen Euro für den Bau der Halle bereit.

Geschäftsführer Lars Obermann will damit die Stellung des Unternehmens am Markt stärken und die Kompetenz für um-fassende Logistikleistungen, die weit über den Transport von A nach B hinausgehen, unter Beweis stellen. Auch sollen damit die 43 Arbeitsplätze in diesem Bereich langfristig gesichert und acht zusätzliche Stellen geschaffen werden. Insgesamt be-schäftigt die Obermann-Gruppe dann gut 250 Mitarbeiter in dieser Region.

Lars Obermann: „Wir wollen auch im derzeit schwierigen Umfeld mit dieser In-vestition dokumentieren, dass wir fest an eine positive wirtschaftliche Entwicklung in dieser Region glauben.“

Bürgermeister Klaus Becker hebt her-vor, dass die Obermann-Gruppe mit ih-rem Arbeits- und Ausbildungsplatzan-gebot zu einem für die Stadt und die Region immer wichtigeren Unternehmen geworden ist.

Obermann-Gruppe investiert in neue Logistikhalle.

Großinvestition

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Die Göttinger Werbeagentur Ansatz kehrt zurück zum alten Firmennamen und trennt sich vom Franchisegeber Ansatz AG aus der Schweiz unter Angabe von Unstimmigkeiten. Die auf Text und Web spezialisierte Agentur, die sich in erster Linie als Agentur für kleine und mittlere Unternehmen mit regionalem Bezug sieht, verspricht ihren Kunden weiterhin das ge-wohnte Produktportfolio und das Laden-geschäft für Ertsberatung und Werbeideen und -mittel in der Weender Straße 86.www.goetext.de

Der Duft- und Ge-schmackstoffhersteller und die IG BCE verlän-gern den auslaufenden

Tarifvertrag und erzielen damit Einspa-rungen in Höhe von mehr als 20 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren. Im Gegenzug gibt Symrise Bestandsgarantien für die deutschen Arbeitsplätze. „Die Ver-längerung trägt entscheidend zur Sicherung unserer Wettbewerbsfähigkeit bei und gibt uns Planungssicherheit bei der Umsetzung unserer Strategie“, erläutert Symrise Vor-standsvorsitzender Heinz-Jürgen Bertram.www.symrise.com

Linos, Hersteller optischer Systeme, ist nicht länger an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Ende Juli sind sämtliche Aktien der noch verbliebenen Minderheitsaktionäre im Rahmen eines Squeeze-outs auf die Optco Akquisi-tions GmbH übertragen worden.

„Dieser Schritt ermöglicht es Linos und Qioptiq, ihre Geschäftsaktivitäten weiter zu verschmelzen und gemein-sam stärker am Markt aufzutreten“, sagte Volker Brockmeyer, Vorstand der Linos AG.www.linos.de

www.mtec-akademie.de www.obermann.de

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Schluss mit Börse

Ansatz wird goetext.de

Symrise gibt Bestandsgarantie

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Ganz gleich, ob als Teilnehmer, Referent oder Organisator einer Veranstaltung – empfehlen Sie Ihre Heimatregion wann immer Sie netzwerken. Warum? Herzblut!

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M e e t i n g sIncentivesC o n g r e s sE v e n t s

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A K T U E L Lwissen

R E C H T S T I P P S

…dass Ines Pohl (42), die neue Chefredakteurin der taz, in Göttin-gen studiert hat?

Für Wirbel sorgte die Alumna der Uni Göttingen noch vor ihrem An-tritt des Chefredakteurspostens mit einem deutlichen Interview im „Spiegel“. Die taz müsse künftig wieder mehr Profil zeigen, mutiger, frecher und linker werden. Die taz solle aufpassen, nichts zu verschla-fen – Aussagen der Niemann-Foun-dation-Stipendiatin, die die taz-Re-daktion einigermaßen irritierten.

Die 1967 in Mutlangen geborene Journalistin löste bei der taz Bascha Mika ab, die elf Jahre lang das Ge-schick des linksalternativen Blattes bestimmte.

In Göttingen studierte die 42-Jäh-rige Skandinavistik und Germanis-tik und war nach ihrem Magister-abschluss 1995 bis 1996 Frauenbe-auftragte der Georgia Augusta. Ihre journalistische Karriere begann Pohl zunächst mit freier Mitar-beit bei Radio ffn und für mehrere Re gionalzeitungen, bevor sie ein Volontariat bei der Hessisch/Nie-dersächsischen Allgemeinen (HNA) antrat und dort Lokalredakteurin und später Ressortleiterin Politik wurde. 2008 ging die engagierte Friedensbewegte als Hauptstadt-korrespondentin der Mediengruppe Ippen dann nach Berlin. Seit dem 20. Juli führt sie nun die taz vom „gläsernen Büro“ aus.

Clear Business WritingBusiness English

In business correspondence we want to sound professional and business-like whilst maintaining that ever-so-important business relationship which leads to suc-cess.

Following a few basic writing strategies can help us achieve ex-actly that. Business writing should strive to be brief and compact, accurate and specific. This only re-flects the unique purpose of writing in a business context and in no way makes business writing either supe-rior or inferior to other styles.

When writing a business docu-ment remember to always keep your reader s time in mind. It could well be that your document will just be skimmed through to find out what point you are making about a specific situation, problem

etc. to which a response is required. Additionally, variations of business writing styles should be adhered to, be it the more casual style of emails or the more formal one found in contracts. The styles required in the majority of memos, emails and letters lie within these two ex-tremes. Knowing your audience is, therefore, a vital aspect of business writing.

Finally, remember that your busi-ness letter will often be the first impression you make on someone. Make sure the content is clear and precise, so always proofread care-fully before sending.

Gundula Laudin ist Fach-bereichsleiterin Sprachen und Pädagogik bei der VHS Göttingen. Kontakt: [email protected]

Insolvenz Lehman Brothers – Was tun?Am 15. September 2008 meldete die US-In-vestmentbank Lehman Brothers Inc. Insol-venz an. Neben der bekannten Finanz- und Wirtschaftskrise sind davon in Deutschland mehrere tausend Anleger mit ihren Erspar-nissen und Altersvorsorgeplänen betroffen.

Bis zum 22. September 2009 ist für die Betroffenen Zeit, ihre Forderungen bei der United States Bankruptcy Court/Southern District of New York anzumelden. Eine nennenswerte Aus-zahlung dürfte nach mo-mentanem Stand dort al-lerdings nicht zu erwarten sein.

Häufig liegen Geldanla-gen wie den Lehman-Brothers-Zertifikaten Beratungsfehler von Anlageberatern und Ban-ken zugrunde, die Schadensersatzansprüche des Anlegers begründen können. Nach dem zwischen den Parteien regelmäßig bestehenden Beratungs- und/oder Auskunftsvertrag muss vor Zeichnung einer Geldanlage anleger- und anlagegerecht beraten werden. Von dem Be-rater muss dabei insbesondere der zuvor von ihm ermittelte Kenntnisstand des Anlegers und dessen Anlageziel beachtet werden. Neben dem gegebenenfalls ausgehändigten Prospekt haftet der Anlageberater auch für mündliche Angaben. Eine Haftung für fehlerhafte Bera-tung kommt bereits dann in Betracht, wenn nicht über Rückvergütungen (Kickbacks) auf-geklärt wurde.

Die bislang nicht einheitliche Rechtspre-chung zu Schadensersatzforderungen lässt derzeit einen positiven Trend erkennen, der betroffene Anleger ermutigen sollte, ihre An-sprüche geltend zu machen. Einige Banken sind vor diesem Hintergrund dazu übergegan-gen, ihren meist älteren Kunden Vergleichs-angebote zu unterbreiten, die allerdings vor Annahme kritisch überprüft werden sollten.

Wussten Sie, ...

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FG

Oliver Hartz ist Rechtsanwalt der Kanzlei Dr. v. Garmissen, Hartz, Eulert in Göttingen. Kontakt: [email protected]

R E C H Twissen

703/2009

Reformen im Familienrecht Seit dem 1. September 2009 gibt es Neuerungen im Familienrecht –

was Sie bei Zugewinn und Versorgungsausgleich beachten sollten.

un sind seit dem 1. September 2009 eine Reihe neuer Gesetze in Kraft,

die das Familienrecht neu gestalten. Sie betreffen sowohl das gerichtliche Ver-fahren als auch die materielle Rechtsord-nung, insbesondere den Zugewinn- und Versorgungsausgleich.

Das neue Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegen-heiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG) bringt ein einheitliches und an-wenderfreundliches Verfahrensrecht mit sich. Mit der Schaffung eines „großen Familiengerichts“ wurde zunächst die sachliche Zuständigkeit der Familienge-richte erweitert. Alle Verfahren, die einen familienrechtlichen Hintergrund haben, unterfallen nunmehr der Zuständigkeit des Familiengerichts. Dies dient der Ver-einheitlichung der fachspezifischen Recht-

sprechung. Der Ge-setzgeber hat auch berücksichtigt, dass familiengerichtliche Verfahren regelmä-ßig außerordentlich emotionsgeladen und konfliktträch-tig sind. Es sind da-her Elemente auf-genommen worden, die auf eine Streit-beilegung zwischen den Beteiligten hin-wirken sollen. Zu-dem ist die Stellung des Kindes im fa-miliengerichtlichen Verfahren verbessert worden, indem die Beteiligungs- und Mitwirkungsrechte des Kindes gestärkt

wurden. Kindschaftssachen sollen künftig vorrangig und beschleunigt durchgeführt werden

Außerdem hat der Gesetzgeber das Recht des Zugewinnausgleichs reformiert. Die Neuregelungen sollen für mehr Gerechtig-keit bei der Vermögensauseinandersetzung im Falle der Scheidung sorgen. Vorgesehen ist wie bisher die hälftige Teilung des Über-schusses, um welchen der in der Ehezeit erzielte Vermögenszuwachs (= Zugewinn) des einen Ehegatten den des anderen über-steigt. Neu ist, dass die Tilgung bereits bei Eheschließung vorhandener Schulden und der damit verbundene Vermögenszuwachs zukünftig zu berücksichtigen ist.

Bislang hat es zu „ungerechten“ Er-gebnissen führen können, wenn ein Ehe-gatte die Verbindlichkeiten des anderen

getilgt und zusätzlich eigenes Vermögen erworben hatte; die Schuldentilgung blieb unberücksichtigt und zudem muss-te das eigene Vermögen geteilt werden. Als weitere Neuerung wird der Schutz des ausgleichsberechtigten Ehegatten über einen Auskunftsanspruch über das Ver-mögen zum Zeitpunkt der Eheschließung (= Anfangsvermögen), der Trennung und die Ausweitung des vorläufigen Rechts-schutzes gestärkt. Danach kann vorzeitig Ausgleich des Zugewinns bereits dann verlangt werden, wenn illoyale Hand-lungen eines Ehegatten zu besorgen sind. In Angleichung an das Unterhaltsrecht ist zudem eine Pflicht zur Vorlage von Bele-gen vorgesehen.

Der im Rahmen der Ehescheidung durch-zuführende Versorgungsausgleich ist ebenfalls grundlegend geändert worden. Kommt es zur Scheidung, werden die wäh-rend der Ehe erworbenen Versorgungs-anrechte hälftig geteilt. Kernstück der Reform ist die „Systeminterne Teilung“ der Anwartschaften. Das bedeutet, dass alle entstandenen Versorgungsansprüche jetzt in dem System geteilt werden, in welchem sie entstanden sind. Das kön-nen beispielsweise erworbene Anrechte in der gesetzlichen Rentenversicherung oder auch in der betrieblichen oder privaten Altersvorsorge sein. Künftig wird geson-dert über den Ausgleich jedes einzelnen Anrechts entschieden. Die Parteien werden frei über die Anrechte disponieren können, die Gestaltungsmöglichkeiten sind deut-lich ausgebaut worden.

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Alexandra Becker ist Rechtsanwältin und Fachan-wältin für Familienrecht in der Göttinger Kanzlei SBZW. Kontakt: [email protected]

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703/2009

I N T E R V I E Wwissen

Herr Professor Kirchhof, Sie sprechen am 1. Oktober auf dem Eichsfelder Wirtschaftstag zum Thema „Die Reform der Einkommensteuer – Chance oder Utopie“. Rechnen Sie in naher Zukunft damit, dass Ihre Idee der einheitlichen Einkommensteuer von 25 Prozent umgesetzt wird, oder ist Ihre Idee tot?Mir scheint die Zeit für eine grundlegende Reform des Einkommensteuerrechts gegen-wärtig günstig. Der Gesetzgeber hat zum 1.1.2009 die Einheitssteuer von 25 Prozent bei vereinfachter Bemessungsgrundlage eingeführt. Diese Steuervereinfachung dank der Abgeltungssteuer gilt allerdings nur für die Einkünfte aus Kapitalvermögen. Damit stellt sich die Frage, ob wir weiterhin für andere Einkünfte, insbesondere für Einkünfte aus Arbeit, bis zu 45 Prozent Steuern erheben dürfen, während die Einkünfte aus Kapital mit 25 Prozent Einkommensteuer belastet werden. Hier fordern die politische Vernunft und der verfassungsrechtliche Gleichheitssatz eine Angleichung. Diese wird wegen der Bedingungen des internationalen Kapital-marktes nicht bei 45, sondern bei 25 Prozent liegen müssen. Dann fehlen dem Finanzmi-nister sehr viele Steuereinnahmen. Deswegen wird er alle Privilegien, Lenkungstatbestände und Ausnahmen abschaffen müssen, um die Reform aufkommensneutral zu verwirkli-chen. Warum ist Ihr Reformvorschlag bisher nicht umgesetzt worden? Wer hat das verhindert?Jede Reform trifft auf ein Beharrungsvermö-gen derer, denen das alte Recht vertraut ist, die ihre Planungen und Gestaltungen auf das geltende Recht eingerichtet haben. Außerdem ist jedes Privileg von einer Gruppe erkämpft worden, die damals Täter war und nunmehr Wächter des Privilegs ist. Doch gegenwärtig wächst das Unbehagen bei allen Beteiligten. Insbesondere die Unternehmer fühlen sich in ihrer Freiheit beschränkt, wenn sie eine Idee

erst nach Rücksprache mit ihrem Steuer-berater verwirklichen können, ihr Denken und Handeln also nicht ausschließlich auf ihre wirtschaftlichen Vorhaben, sondern fast gleichwertig auf ein unverständliches Steuer-recht ausgerichtet sind.Vor vier Jahren gerieten Sie als Schattenminister mit Ihrer Steuerreform in die Mühlen der Politik. Ihre Idee wurde zerredet. Würden Sie trotz dieser Erfahrung noch mal in die Politik gehen?Meine Erfahrung in meinem vierwöchigen vermeintlichen Ausflug in die Politik hat mir gezeigt, dass das Gespräch mit dem Wäh-ler auch über schwierige Themen wie das Steuerrecht möglich und notwendig ist. Der Wähler sucht die offene, verständliche, wirk-lichkeitsnahe Debatte über Grundsatzfragen der Politik, die ihn persönlich berühren. Was meine Biographie angeht, strebe ich nicht ein

neues Amt an. Ich habe ein schönes Amt: Ich bin Professor in Heidelberg. Von meiner Wahlkampferfahrung möchte ich keinen Tag missen, aber auch keinen hinzufügen. In Ihrem neuen Buch „Das Maß der Gerech-tigkeit“ wollen Sie Deutschland wieder ins Gleichgewicht bringen. Hat unsere Gesellschaft noch die Kraft zum Gegenlenken?Nach meiner Beobachtung wächst gegen-wärtig in Deutschland der Wille, sich auf die Grundprinzipien unserer Gesellschaft und un-seres Verfassungsstaates zurück zu besinnen. Die Unternehmer drängen auf mehr Freiheit vom Staat, die Steuerzahler auf eine maßvolle und überschaubare Steuerlast. Die Familien pflegen die private Lebensgemeinschaft der persönlichen Zuwendung und des Beistandes. Wir stellen zunehmend die Frage nach dem Sinn unseres Tuns und – wenn ich das große Wort gebrauchen darf – nach der Gerechtig-keit. Die Menschen in Deutschland haben in der Fundamentalkrise nach dem 2.Weltkrieg im Grundgesetz erfolgreich auf das Prinzip der Freiheit gesetzt, bei der Wiedervereini-gung 1989 in Friedlichkeit eine gemeinsame Verfassung der Freiheit, der Demokratie und des Sozialen zur Wirkung gebracht, werden auch die gegenwärtige gewichtige, aber doch kleinere Krise unter den heute deutlich gün-stigeren Rahmenbedingungen bewältigen.Was können die Unternehmer dazu beitragen?Die Leistungsträger unserer Gesellschaft sollten die Kraft ihrer Freiheit einsetzen, um persönlich erfolgreich zu sein und damit zur Prosperität unserer Wirtschaft, zum Fortschreiten unserer wissenschaftlichen Erkenntnisse, zur Festigung der Demokratie und Staatlichkeit, zur Offenheit in Europa und der Welt, zur sinnstiftenden Bedeutung von Arbeit und privater Lebensgestaltung beizutragen.Vielen Dank für das Gespräch! Interview: MARCO BÖHME

„Keine Politik mehr!“Steuerexperte Paul Kirchhof über das unverständliche Steuerrecht, mehr Freiheiten für Unternehmer und seinen misslungenen Ausflug in die Politik

Paul Kirchhof referiert im Rahmen des Eichs-felder Wirtschaftstags am 1. Oktober 2009 um 17 Uhr im Staatlichen Gymnasium St. Josef in Dingelstädt. Interessenten sind willkommen; eine Anmeldung ist nicht notwendig.

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703/2009

wissen S E R I E

Vorteile nutzen Mit der Virtualisierung der Server lassen sich die Kosten

der IT senken – und deren Leistungsfähigkeit steigern.

kopieren oder zu löschen, kommt dem Thema Software-Lizenzierung besondere Bedeutung zu. Ebenso muss die interne Leistungsverrechnung erweitert werden: Da Ressourcen gemeinsam und dyna-misch genutzt werden, muss die statische Leistungsverrechnung einer verursacher-gerechten weichen.

Konzerne und Behörden haben bereits um-fangreiche Virtualisierungsprojekte reali-siert. Auch für kleinere und mittlere Unter-nehmen lohnt sich eine Beschäftigung mit dem Thema: Anfangsinvestitionen in neue Hardware und Betriebssystemlizenzen sind oft nach der Installation des dritten Servers ausgeglichen. Und Virtualisierung bietet nicht nur Kostensenkungspotenzial: Sie er-möglicht die Steigerung der Leistungsfähig-keit, der Flexibilität, der Verlässlichkeit und auch der Verfügbarkeit der IT.

it steigender Komplexität im Un-ternehmen wachsen auch die An-

forderungen an die IT – und parallel die Serverlandschaften. Denn zu E-Mail- und Webservern gesellen sich weitere für Office-Anwendungen, Datenbanken, Archive und das ERP-System. Um hohe Verfügbarkeiten zu gewährleisten, kommen zusätzliche Ser-ver für das Backup und eventuelle Cluster-systeme hinzu.

Der beginnende Serverwildwuchs führt oft zu Problemen: Räumliche Kapazitäten in den Rechenzentren stoßen an ihre Grenzen und der Energieverbrauch wächst enorm. Denn Server sind die größten Stromfresser. In Rechenzentren verbrauchen sie bis zu 60 Prozent der Energie, der Rest wird für die Kühlung benötigt. Nicht selten wenden Unternehmen deshalb, zusammen mit den personellen Ressourcen für die Adminis-tration, den größten Teil ihres IT-Budgets nur für den Betrieb ihrer IT auf.

Besonders an einer Stelle lassen sich die Betriebskosten senken: Im Alltag laufen Ser-ver meist nur mit einer Auslastung von 20 bis maximal 30 Prozent, da die Kapazitäten anhand ihrer Betriebsspitzen geplant wer-den, die sie selten erreichen. An dieser Stelle setzt das Konzept der Servervirtualisierung an: Mit Hilfe einer Software – Sycor setzt dabei auf VMWare – können mehrere „vir-tuelle Server“ gleichzeitig auf einem phy-sischen Server installiert und als „Gastbe-triebssysteme“ betrieben werden – die Zahl der physischen Server sinkt. Die verfüg-baren Ressourcen werden gemeinsam ge-nutzt und können nach Bedarf bereitgestellt werden – die Auslastung steigt. Zusätzlich entlasten der abnehmende Strombedarf für Betrieb und Kühlung der Server und der geringere Platzbedarf für die Infrastruktur

das IT-Budget. Die virtualisierte Umgebung bringt Vorteile: In der kleiner gewordenen Hardwarelandschaft sinkt der Aufwand für die Hardware- und Betriebssystem-installation. Außerdem können neue Server schnell eingerichtet (Deployment) und in Betrieb genommen werden. Das bedeutet nicht nur zusätzliches Kostensenkungspo-tenzial, sondern auch eine erhöhte Flexibi-lität. Managementsysteme für die virtuelle Serverlandschaft sorgen für zuverlässigen Betrieb. Berücksichtigt man im Virtualisie-rungskonzept entsprechende Ausfallszena-rien, führt die gesunkene Anzahl an Servern auch zu geringeren Hardwareausfällen.

Um von den Vorteilen der Virtualisierung zu profitieren, ist sorgfältige Planung notwendig. Die virtuelle Infrastruktur sollte so konzipiert sein, dass sie aktuelle und mittelfristige Anforderungen erfüllen kann. Neben der Kapazität müssen auch die Verfügbarkeit, die Skalierbarkeit, die Flexibilität und Disaster-Recovery-An-forderungen berücksichtigt werden. Da es in virtualisierten Umgebungen sehr leicht ist, neue Server einzurichten, zu

IT-Tipps

Dr. Frank Wilkes, Leiter des Operational Centers und Mitglied der Geschäftsleitung bei Sycor in Göttingen Kontakt: [email protected]

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703/2009

wissen S E R I E

Der Faktor zum Erfolg: Mut Worin unterscheiden sich erfolgreiche Entscheider von weniger

erfolgreichen, Gewinner von Verlierern?

ren Partnern und Mitarbeitern den Weg dorthin zutrauen.

Ermutigend ist sicher: Mut ist nur zum geringsten Teil angeboren. Er ist, meist schon in den Kinderschuhen erlernt und lebenslang erlernbar. Was Hänschen nicht gelernt hat, kann Hans noch dazu lernen. Mut wächst wie ein Muskel durch Trai-ning, letztlich durch Zu-Mutung, durch das Überwinden von Angst. Wenn Sie sich – Ihr Ziel vor Augen – bewusst und gewollt auf Ihre Ressourcen vertrauend, zum Handeln, zum Experimentieren, zum ersten Schritt entscheiden, sammeln Sie re-ale Erfahrungen und kommen voran. Aus Zuversicht wird durch Erfahrung ein echt erlebtes „Yes we can“, das zu weiteren mutigen Entscheidungen und Schritten einlädt.

Wenn Sie sich selbst und den Menschen in Ihrer Umgebung etwas zutrauen, Ver-antwortung übernehmen, aber auch de-legieren, Projekte ermöglichen, lassen Sie den Mut wachsen, ehrliches Feedback, aufbauende Kritik einzufordern und zu geben ebenso. Als Entscheider gewinnen Sie an Stärke, wenn Sie den Mut aufbrin-gen, sachlich begründete, auch harte Ent-scheidungen zu treffen und zu vertreten. Mut ist der Motor zu jeder Veränderung.

Übrigens: Wozu brauchen Sie in den kommenden Tagen Mut? Yes You can! Nur Mut!

isionärer Weitblick, gute Ideen, stra-tegisches Geschick und Energie zur

Umsetzung fallen Ihnen dazu sicher ein. Aber: Was braucht es vor allem, um aus Ideen Taten zu machen? Was braucht David, um gegen Goliath anzutreten?

Der zentrale Faktor für Erfolg auf allen Feldern ist die alte Tugend Mut. Mut, als Metapher im Zusammenhang mit Heldenmut längere Zeit in rein kriegerischen Verruf geraten, darf wie-der sein. Mut, auch und gerade in Füh-rungspositionen, ist wieder gefragt. Zi-vilcourage als bürgerliche Tugend adelt heute den Mut. Querdenken, der Mut, ausgetretene Pfade zu verlassen und Ta-bus zu brechen, öffnet neue Welten.

„Banale Binsenweisheit“, werden Sie vielleicht denken, trifft aber allzu oft nicht zu – leider. Mut ist in Un-ternehmen und Organisationen, in Politik und Verwaltung in allen Eta-gen Mangelware. Angst um Wähler-stimmen, vor Ärger, Sorge, die eigene Karriere durch berechtigte Kritik an Vorgesetzten oder Fehlentscheidungen zu gefährden, sorgen verbreitet für Anpassung und Stillhalten. Wahrheit, die vermeintlich schmerzt, die aber für Klarheit sorgen kann, wird höflich um-schifft oder unterdrückt. Im Stil des „Weiter so“ wird aufgeschoben, ausge-sessen, ausgewichen, um notwendige Reibung zu vermeiden.

Die daraus entstehenden Krisen wer-den gern als Chance umetikettiert. Der Mut zu den hier notwendigen Konse-quenzen fehlt dann aber – siehe Finanz-

krise. Dosiert helfen Ängste, nicht blind ums Feuer zu laufen, sondern Ideen abzuprüfen und ausgereifte Entschei-dungen zu treffen. Größere Bedenken, Proporz, persönliche Ängste behindern aber den Weg zu weitergehenden Ver-änderungen.

Warum, fragen Sie vielleicht, ist Mut eigentlich ein derart mächtiger Wirk-faktor? In meinen Coachings finde ich immer wieder bestätigt, dass Mut ein starker innerer Motivator ist. Ihr Mut als die Bereitschaft, ein Risiko kal-kuliert einzugehen, Entscheidungen zu treffen und zu handeln, bestimmt maß-geblich darüber mit, ob Sie Ihre Ideen in die Tat umsetzen, ob Sie ein neues Projekt starten, ein neues Produkt ent-wickeln, sich um einen Aufstiegsposten

bemühen, ob Sie bleiben oder gehen. Ohne Mut

wären Columbus und Marco Polo als Wegbereiter der Globalisierung nie in neue Welten aufgebrochen.

Basis für Mut ist die Fähigkeit, Ihre eigenen Ressourcen, Ihre Fähigkeiten, Talente, Stärken und Schwächen klar zu erkennen. In der SWOT-(Stärken-Schwächen)-Analyse können Sie Ihr Profil als Entscheider, aber auch das Ihres Unternehmens erfassen und be-wusst als Selbstvertrauen pflegen und entwickeln. Erst auf diesem immer wie-der reflektierten Fundament können Sie neben Risiken, denen Sie zu begegnen haben, offen und frei die Chancen der Zukunft wahrnehmen und sich und Ih-

Coaching-Zone

Bernd Fritz-Kolle ist Coach und Ge-schäftsführer des Coaching Contor und Mitglied bei CONNEG, dem Unternehmensberater-Netzwerk in Göttingen. Informationen unter:www.coaching-contor.de

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Was Hänschen nicht gelernt hat,kann Hans noch dazu lernen.

03/20098

I N T E R V I E Wwissen

Querdenker: Der Physiker Stefan Hell musste viele Widerstände überwinden, um sich mit seiner STED-Mikroskopie durchzusetzen.

Herr Professor Hell, Sie haben bereits zahlreiche Auszeich-nungen wie den Deutschen Zukunftspreis und den Leibniz-Preis sowie gerade aktuell den Otto-Hahn-Preis gewonnen. Welcher Preis bedeutet Ihnen am meisten?Sicherlich hat mich jeder Preis sehr gefreut. Natürlich bleibt einem der allererste Preis besonders in Erinnerung. Den erhielt ich im Jahre 2000. Er war mit einem ver-gleichsweise kleinen Preisgeld von 2.500 Euro verbun-den. Davon gingen dann rund 1.000 Euro für die An-reise drauf. Aber dieser Preis war die erste wichtige An-erkennung durch eine internationale, fachkom petente

Stefan Hell ist viel unterwegs. Das Interview im Sommer wurde mit seinem Sekretariat bereits im Winter ver-einbart. Der Göttinger Vorzeigewissenschaftler kommt gerade von einer Tagung in Italien und fährt Tage später in den Urlaub. In seinem Büro am Fassberg herrscht „kreatives Chaos“ – die Schreibtischflächen sind voll mit Büchern, Zeitschriften und Aufzeichnungen. Der Wissenschaftler ist gut gelaunt, über ein Thema will er allerdings nicht sprechen: nämlich seine Chancen auf den Nobelpreis. Stefan Hell steht laut gut unterrichteter Kreise auf der Liste für den wohl bedeutendsten Wissen-schaftspreis der Welt. Er spricht stattdessen lieber darü-ber, wie er die Steine aus dem Weg geräumt hat…

703/2009

Interview: MARCO BÖHME

Fotografie: ALCIRO THEODORO DA SILVA

Der mehrfach ausgezeichnete Forscher und Nobel-preis-Aspirant Stefan Hell über die Überwindung von Grenzen und die Angst vor dem Scheitern

HellerKopf

I N T E R V I E Wwissen

Jury, die offensichtlich erkannt hat, dass da etwas Wichtiges im Werden war. Und die damals auch den Mut hatte, eine neue Forschungsrichtung auszuzeichnen. Das gab mir und meinen Mitarbeitern eine Menge Auftrieb, denn im Jahre 2000 mussten wir noch sehr um Anerkennung kämpfen. Der Strom der Wissenschaft hatte die mögliche Tragweite unseres Unterfangens noch nicht erkannt.Die jüngsten hochkarätigen Preise wie der Otto-Hahn-Preis für Physik sind na-türlich eine herausragende Ehre – genauso wie der Leibniz-Preis. Der Leibniz-Preis ist vor allen Dingen auch eine großzügige finanzielle Unterstützung unserer Arbeit im Labor. Der Niedersächsische Staatspreis 2008 hat mich ebenfalls sehr gefreut. Er spiegelt eine breite Aner-kennung unserer Arbeit durch herausragende Ver-treter der Gesellschaft hier in Niedersachsen wider.Preise sind für Wissen-schaftler als Zeichen der Wertschätzung des Gelei-steten wichtig und machen das Geleistete besonders sichtbar. Und in letzter Konsequenz machen sie auch die täg-liche Arbeit einfacher. Man erhält leich-ter Forschungsmittel und das Labor ist attraktiver für hervorragende Forscher. Preise katalysieren die Arbeit im Labor.Sie sind Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie und leiten die Abteilung NanoBiophotonik. Können Sie uns kurz erklären, woran Sie arbeiten?Wir arbeiten daran, Lichtmikroskope zu bauen, von denen man bis vor kurzem geglaubt hat, dass es sie gar nicht geben kann: scharf bis ins molekulare Detail. Dass so was prinzipiell geht, wissen wir nun. Jetzt geht es darum, das zu ver-vollständigen, was wir begonnen haben. Indem man beispielsweise sensitiv und zugleich schnell in der Aufnahme wird. Außerdem wollen wir die Bedeutung

dieser neuen Form der Mikroskopie für unterschiedliche wissenschaftliche Dis-ziplinen aufzeigen. Für die Biologie und die medizinische Grundlagenforschung ist die Relevanz besonders groß, weil das Lichtmikroskop das einzige Instru-ment ist, mit dem man das Innere einer lebenden Zelle betrachten kann, ohne dabei die Zelle zu zerstören. Das von uns entwickelte STED-Fluo-reszenz-Mikroskop veränderte in der Tat die Vorstellung von dem, was ein Lichtmikroskop prinzipiell leisten kann.

Internationale Fachzeitschriften haben sogar von einem Umbruch gesprochen, der in der Lage ist, das was wir über die molekularen Details des Lebens wissen, grundlegend zu erweitern. Der Grund ist einfach: Man war bisher nicht in der Lage, Proteinverteilung im Inneren der Zelle in beliebiger Schärfe oder Detailtreue zu sehen. Alles was dichter beisammen war als ein Drittel eines Tausendstel Millimeters, erschien als ein einziges verwaschenes Ganzes. Die Auflösung des Lichtmikroskops reichte nicht aus, wenn man die räum-liche Verteilung der Moleküle und deren Veränderung in einer Zelle ergründen will. Durch unsere physikalische For-schung haben wir erstmalig gezeigt, dass man die Verteilung von Proteinen

in einer Zelle hochspezifisch und zu-gleich fast unbegrenzt scharf abbilden kann. Damit haben wir Wissenschaft-lern, die beispielsweise den molekularen Ursachen von Krankheiten auf der Spur sind, eine neue methodische Perspektive aufgezeigt.Welches Gefühl haben Sie, wenn Sie Neues entdecken? Was treibt Sie bei Ihrer Arbeit an?Ich hatte schon immer Spaß daran, die grundsätzlichen Prinzipien der Natur zu verstehen und auch zu nutzen. Ich

wollte schon als Kind wissen, was die Welt zusammenhält. So kam ich zur Physik. Die Prinzipien, welche die unbe-lebte Materie beschreiben, schienen mir grundsätzlicher als die Prinzipien des Lebens. Sie sind – oder vielleicht waren – auch leichter herauszuschä-len, weil unbelebte Materie letztendlich doch nicht so komplex ist. Eine lebende Zelle und erst recht ein Or-ganismus ist auf molekularer Ebene sehr komplex. Interes-santerweise und beileibe nicht zum ersten Mal werden jetzt Fortschritte in der Physik dazu verhelfen, die belebte Welt bes-ser zu verstehen.Sie haben eine Grenze über-

schritten, die seit über 120 Jahren als un-überwindbar galt: die von Ernst Abbe erst-malig beschriebene, durch Lichtbeugung begrenzte Auflösung im Lichtmikroskop. Wie kamen Sie auf die Idee, die Abbe’sche Beugungsgrenze in Frage zu stellen?Meine Doktorarbeit hat sich mit Mikro-s kopie beschäftigt – aber nicht mit dem Auflösungsproblem. Sie hatte mit der optischen Abbildung von Mikrostruk-turen auf Computerchips zu tun – durchgeführt in einer Start-up-Firma meines Doktorvaters im Heidelberger Technologiepark. Sie machte mir in den ersten beiden Jahren – ehrlich gesagt – weniger Spaß, als sie es hätte tun sollen. Denn sie ging keiner fundamentalen physikalischen Frage nach und war mir zu anwendungsbezogen. Ich wollte

I N T E R V I E Wwissen

03/20090

„Ich wollte schon als Kind wissen, was die Welt zusammenhält.“

Page 6: faktor-Magazin 3/09

etwas Fundamentaleres machen. Das schien aber mit einem Lichtmikroskop nicht möglich zu sein. Denn das war ein Instrument des 19. Jahrhunderts, dessen Potenzial schon erschöpft schien. Der einzige fundamentale – oder scheinbar unlösbare – Aspekt war die Abbe’sche Beugungsgrenze. Die hat mich dann fasziniert und ins Grübeln gebracht – bis es mir dämmerte: Das ist doch noch nicht gelaufen! Diese Idee war aus einer Art Unzufriedenheit heraus geboren; gleichzeitig hatte ich aber unbändigen Spaß an der Physik. Die gesunde Mischung aus Spaß und Problem sowie Intuition und Imagination war der Zündstoff, der alles auslöste. Er ist heute noch Antrieb für das, was ich mache. Wie ging es dann weiter?Zuerst musste ich meine Promotion mit dem ur-sprünglichen Thema ab-schließen – was dann trotz allem ausgezeichnet ge-klappt hat. Ich wollte dann direkt nach der Promotion diesem Auflösungsproblem nachgehen. Ich hatte aber den Vor- und Nachteil zugleich, dass ich kein typisches Gewächs der deutschen Wissenschaftslandschaft war. Im Klartext: Ich hatte keinen Mentor, der dieses Problem interessant oder gut fand. Im Gegenteil, es stieß auf Skepsis. Ich hatte mir aber in den Kopf gesetzt, dass da was mit der Auflösung im Mi-kroskop rauszuholen ist. Unmittelbar nach der Promotion bin ich dann – zu-nächst zu Hause – ersten handfesten Ideen nachgegangen. Ich habe ein Patent geschrieben und bin anschlie-ßend Hausieren gegangen, um bei einer Forschungseinrichtung aufgenommen zu werden. Das war schwierig, denn damals, 1990, gab es in der Forschung kaum Perspektiven. Frisch gebackenen Physikdoktoren wurde erzählt: „Geht in die Industrie; es gibt auf absehbare Zeit keine Stellen in der Wissenschaft.“

Ich habe mich zunächst nicht darum geschert. Und ich wollte es wissen, ob es geht, die Beugungsgrenze zu knacken. Erst 27 Jahre alt, dachte ich: Wenn ich Recht behalte, wird es schon weiterge-hen. Wenn es nicht klappt, kann ich mit 30 immer noch in die Industrie wech-seln.Hatten Sie in all den Jahren Angst davor zu scheitern?Das Scheitern hatte ich klar vor Augen, aber ich habe natürlich an meine Idee geglaubt und hatte Spaß an dem, was

ich machte. Am Europäischen Mole-kularbiologischen Labor (EMBL) in Heidelberg, wo ich zunächst arbeitete, sah ich keine Chance für eine weitere Entwicklung. Ein finnischer Kollege in der Arbeitsgruppe, in der ich arbeitete, erzählte seinem zukünftigen Chef in Finnland von meinen Ideen und der sagte: „Der könnte Recht haben. Holen wir ihn nach Finnland.“ Dieser Profes-sor, der zuvor sehr erfolgreich in der Pharmaindustrie war, gab mir an der Universität Turku viel mehr Entwick-lungsmöglichkeiten. Dabei handelte er nicht altruistisch, sondern sehr weitsich-tig – wie ein guter Geschäftsmann. Er bekam mein Know-how für das, was ihn interessierte, und ich die Möglichkeit zu forschen. So konnte ich mich zwei,

drei Jahre einigermaßen über Wasser halten und ein paar Experimente und Veröffentlichungen machen. Dort ent-stand auch die konkrete Idee der STED-Mikroskopie.Dann wurde Tom (Thomas, Anm. d. Red.) Jovin vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen und das Direktorenkollegium auf mich aufmerksam, wo ich dann schließlich am 1. Dezember 1996 – zunächst als Leiter einer auf fünf Jahre befristeten Nachwuchsgruppe – anfing. Wenn das

nicht gekommen wäre, wäre ich wahrscheinlich aus der Wissenschaft raus gewesen.Sie mussten viele Widerstände überwinden – hatten Sie nie Zweifel?Ein paar Zweifel hat man im-mer, bevor es unwiderlegbar funktioniert. Ich war mir aber doch sehr sicher, dass es geht. Was ich nicht so genau wusste, war, wie gut es gehen würde. Die der STED-Mikroskopie zugrunde liegenden Ideen wa-ren ja keine Hypothesen oder Spekulationen, sondern ma-thematisch quantifizierte Vor-hersagen. Und die Rechnungen sagten einfach, dass das Prin-zip der STED-Mikroskopie Auflösungen liefern muss, die

weit besser als die Beugungsgrenze sind. Im Nachhinein glaube ich, dass die Grenze so lange überleben konnte, weil die Lösung, die wir heute haben, 1873 noch gar nicht in Sichtweite sein konn-te. Nicht einmal die Grundlagen gab es dafür. Denn in der STED-Mikroskopie nutzt man aus, dass die Fluoreszenzmo-leküle, die man letztendlich abbildet, sich in unterschiedlichen Zuständen befinden können: „hell“ oder „dunkel“. Zwei zu nah benachbarte Moleküle (also Moleküle, die enger als die Abbe-Grenze beieinander liegen) werden getrennt, indem man sicherstellt, dass das eine Molekül im dunkeln Zustand ist, wenn das andere hell fluoresziert – und umge-kehrt. Dann kann man sie hintereinan-der und damit getrennt detektieren.

I N T E R V I E Wwissen

803/2009

„Das Scheitern hatte ich klar vor Augen,aber ich habe an meine Idee geglaubt.“

Das war der eigentliche Durchbruch. Den hätte Abbe noch nicht erahnen können, weil es Ende des 19. Jahr-hunderts noch nicht als gesichert galt, dass die Welt wirklich aus Atomen und Molekülen besteht. Und man konnte nicht davon ausgehen, dass diese sich in diskreten Zuständen befinden. Dazu be-durfte es grundlegender physikalischer Entdeckungen und ihrer Erklärung durch die Quantenmechanik. Das pas-sierte erst Anfang des 20. Jahrhunderts – maßgeblich hier in Göttingen –, als die Beugungsgrenze in der Lichtmikrosko-pie schon akzeptiert war. Die Chance,

dass man die Beu-gungsgrenze mit-hilfe ausgesuchter Molekülzustände und deren Über-gänge überwinden könnte, wurde einfach nicht er-kannt, weil keiner mehr so genau hinschaute.Was war das für ein Gefühl, als Sie wussten, dass Sie den Durchbruch geschafft hatten?Es ist wirklich toll, ein Gedan-kengebäude zu er-weitern und etwas Neues zu erken-nen. Es gab mir

eine große innere Freude, etwas entdeckt zu haben, das irgendwie einzigartig und wichtig ist und das Zeug dazu hat, na-turwissenschaftliches Allgemeinwissen zu werden.Hatten Sie in dieser Phase noch Angst, dass es doch scheitern könnte?Nach der Begeisterung am ersten Tag stellte ich mir am nächsten Morgen die Frage: Habe ich mich doch verdacht – wie so viele Leute vor mir, die alle gescheitert sind? Oder habe ich etwas übersehen? Gibt es einen physikalischen Effekt, der mir doch noch einen Strich durch die Rechnung macht? Das ist wörtlich zu nehmen. Denn experimen-tell konnte ich es noch nicht überprüfen, weil in Finnland die Mittel fehlten. Nach der Publikation des Konzepts haben mir auch viele Skeptiker das Le-ben schwer gemacht. Sie haben Gründe gesucht, warum es nicht funktionieren sollte und weshalb alles beim Alten blei-ben würde. Ich musste rund vier Jahre für die Mittel kämpfen, um die STED-Mikroskopie experimentell nachzuwei-sen. Im Nachhinein gesehen war es ein Unding. Wenn heute jemand mit einer grundsätzlichen Idee zu uns käme und ein stimmiges Gedankengebäude präsen-tierte, würde er die Mittel erhalten.

Es heißt, sie hätten „das Tor zur Nano-welt“ aufgestoßen. Was ermöglichen Ihre Forschungsergebnisse? Um was zu entdecken, braucht man Werkzeuge. Je besser das Werkzeug, des to besser das Ergebnis. Meine Mit-arbeiter und ich haben Werkzeuge geschaffen, welche Einfluss darauf ha-ben werden, was in den nächsten Jahren in den Lebenswissenschaften entdeckt wird. In drei bis vier Jahren werden fast alle wichtigen Labors der Biomedizin zumindest einen Zugang zu Mikrosko-pen mit einer Auflösung jenseits der Beugungsgrenze haben. Wir wissen nun, dass man mit hoher Detailschärfe in eine Zelle schauen kann. Der Erkennt-nisgewinn in den nächsten 10, 20 oder 30 Jahren wird sehr groß sein. Man muss auch bedenken: Wenn der Durch-bruch erst einmal geschafft ist, geht die ganze Entwicklung schneller vonstatten – ganz einfach, weil es die Aufmerksam-keit vieler kluger Leute auf sich zieht.Welchen Wert hat es für Sie, mit Ihrer Erfindung auch monetär erfolgreich zu sein?Wohlhabend bin ich davon nicht gewor-den und werde es auch nicht werden. Das macht nichts, denn Wissenschaft macht man nicht des Geldes wegen. Wenn man aber von ihrer praktischen Relevanz auch finanziell profitiert, finde ich das angemessen. Leistung muss sich lohnen. Das klingt ein bisschen abge-droschen. Aber Menschen, die bereit sind, überdurchschnittliche Leistungen zu erbringen, sollen auch gerecht ent-lohnt werden. Wenn wir dieses Prinzip verkümmern lassen, werden viele gute Wissenschaftler – wie andere Leistungs-träger auch – schlichtweg entmutigt, Leistung zu erbringen, oder wandern ab. Denn auch Wissenschaftler und ihre Familien leben nicht im Elfenbeinturm, sondern müssen, wie alle anderen auch, monatlich die Rechungen für ihren Lebensunterhalt begleichen.Vielen Dank für das Gespräch!

I N T E R V I E Wwissen

Zur Person Stefan W. Hell (46) ist wissenschaftliches

Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen. Hier leitet der Physiker die Abteilung für Nano-Biophotonik. Seine Arbeiten wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Karl-Heinz-Beckurts-Preis, dem international vergebenen Carl-Zeiss-Forschungspreis, dem Leibniz-Preis (2008) sowie kürzlich dem Otto-Hahn-Preis. Stefan Hell ist verheiratet und hat drei Kinder.

03/20092

faktor-Link: www.faktor-magazin.deHell; hier gibt es weitere Infos zu Hell und seinen Forschungsergebnissen

urchbruch geschafft: Der Göttinger Forscher Stefan Hell – hier in seinem Büro am assberg – gilt als Anwärter auf den Nobelpreis.

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803/2009

10 Fragen an…Alfred Rockenfeller

Wurde eine Wohnung gekündigt, be-deutet das für den Vermieter noch lange nicht, nur einen neuen Mieter finden zu müssen.

Vorausgesetzt, die Kündigung ist formell gültig, so genügt es nicht, die Schlüssel entgegenzunehmen und dem ehemaligen Mieter einen guten Umzug zu wünschen. Erste Probleme können auftreten, wenn Interessenten keinen Zugang zur Wohnung haben. Führen Sie im Vorfeld ein Gespräch mit dem aktuellen Mieter und vereinbaren Sie feste Besichtigungstermine.

Nutzen Sie dieses Gespräch, um den Zustand der Wohnung in Erfahrung zu bringen und zu klären, welche Re-novierungsarbeiten noch vor Auszug durchzuführen sind. Ein zusätzlicher Blick in den Mietvertrag ist zwingend notwendig. Gerade in alten Verträgen gibt es noch starre Endrenovierungs-

klauseln, die im schlechtesten Fall für den Vermieter dazu führen, dass die Wohnung unrenoviert zurückgegeben wird. Eine so genannte Vorabnahme kann dabei spätere Streitigkeiten ver-meiden.

Denken Sie beim Abnahmeprotokoll daran, neben den Zählerständen von Gas, Wasser und Strom die neue An-schrift zu notieren, um Betriebskosten-abrechnungen zustellen zu können.

Sollte es dennoch Probleme geben: Sorgen Sie für das neue Mietverhältnis mit einem rechtlich geprüften Vertrag und einem ausführlichen Übergabe-protokoll vor; Fotos erleichtern hierbei die Zustandsbeschreibung.

Immobilientipp

Der 45-Jährige ist Geschäftsführer der Papiersackfabrik Alfred Rockenfeller GmbH. Der Northeimer ist in Fach-verbänden und der IHK-Vollversammlung engagiert.

Beendigung von Mietverhältnissen

Was wollten Sie als Kind werden? Landwirt, weil ich gerne Trecker fahren wollte.Welches war Ihr schlechtestes Schulfach? Französisch, habe ich dann auch nach der 7. Klasse abgewählt.Wie hieß Ihre erste Schallplatte? Winnetou I, II und III. Diese Platten besitze ich immer noch.Welches ist Ihr Lieblingsbuch? Das Jahrbuch von MärklinWo liegt Ihr Lieblingsplatz in der Region? Alle zwei Jahre auf dem Schützenanger in NortheimWie lautet Ihr Lebensmotto? Handele so, wie du es möchtest, dass alle handeln sollten.

Welche drei Dinge würden Sie nicht mit auf eine einsame Insel nehmen? Davon abgesehen, dass ich da nicht hin will: Krawatten, Haarföhn und Bügelbrett.Welchen Satz von Mitarbeitern können Sie nicht mehr hören? „Das haben wir schon immer so gemacht…“Welches sind für Sie die größten Tops & Flops in Südniedersachsen? Top – das gute regionale Bier; Flop – die Baustellen und Staus.Welches ist Ihr größter Traum? Alle Weihnachtsgeschenke vor dem 24. Dezember eingekauft haben!

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Über einen extrem hohen Bekanntheits-grad verfügt der in Wolfsburg aufgewach-sene Initiator des MobilitätsTalks und Clustermanager des L.M.C Logistik- & MobilitätsClusters: Klaus Richter (51).

1977 verschlug es den Netzwerker zu BWL-Studium und Promotion nach Göttingen, das „nicht so weit von der Waschmaschine meiner Mutter enfernt war“. Nach einer Station als wissen-schaftlicher Leiter des Instituts für Immobilienfor-schung gründete der umtriebige Akademiker ein Systemhaus und entwickelte eine mehrfach preisgekrönte Tourenplanungs- und -opti-mierungssoftware, zusammen mit Bosch Blaupunkt und dem VW-Konzern. In diesen Jahren verinnerlichte Richter zwei zentrale Grundsätze: „Erstens: Gute Kontakte leben von guten Kontakten, aber dafür muss man rege sein und was tun. Zweitens: Mir gefällt die Umsetzung von Ideen, die eigentlich als Spinnereien abgetan werden.“ Folgerichtig initierte Richter 2005 das Unternehmerkon-taktforum MobilitätsTalk – mittlerweile ein Exportschlager der Region. Seit 2006 kann er seine Ideen darüber hinaus als Clustermanager des L.M.C, getragen von der städtischen Wirtschaftsförderung GWG und über 60 Mitgliedern, umsetzen.

Im faktor-Redaktionsbeirat engagiert sich Richter, weil er es mutig und sinnvoll findet, als junges Medium einen professionellen Beirat zu installieren, um dessen Erfah-rungen zu nutzen. „faktor ist innerhalb weniger Jahre zu dem Entscheider-Magazin in Südniedersachsen geworden. Hervorra-gend recherchierte Berichte, professionelle Aufmachung, Vorstellung innovativer Ideen und Ausgewogenheit sind das Markenzei-chen. Ich persönlich würde es begrüßen, wenn faktor auch in anderen Regionen aktiv werden würde“, lobt der Networking-Spezialist.

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PERSONALIE

Thomas Fahlbusch (36) ist neuer Geschäftsführer des Kompetenznetzwerkes Optische Technologien PhotonicNet GmbH in Hannover und damit Nachfolger von Hans-Jürgen Hartmann. Der promovierte Ingenieur soll die Aktivitäten des Netzwerkes koordinieren. Fahlbusch hatte nach einer Tätigkeit als Entwicklungsingenieur am Institut für Transport- und Automatisierungstechnik der Leibniz Uni-versität Hannover promoviert und war seit 2007 der Leiter der Abteilung Optosensorik am Institut für Mess- und Regelungstechnik.

803/2009

Bernd Ebeling (42) ist neuer Leiter der Stabsstelle Presse, Kommunikation und Marketing der Universität Göttingen. In dieser Funktion verantwortet Ebeling die Bereiche Medienarbeit, Interne Kommunikation, Corporate Identity, Marketing, Neue Medien sowie Veranstaltungsmanagement und Alumni Göttingen. Er ist Nachfolger von Marietta Fuhrmann-Koch (54), die bereits im März an die Universität Heidelberg wechselte. Der 42-jährige Ebeling kommt vom Gesundheitskonzern Fresenius, wo er seit 2006 die Abtei-lung Konzern-Kommunikation leitete. Vor seinem Einstieg bei Fresenius im Jahr 1998 war er als Wissenschaftsjournalist tätig.

Christoph Rau (44) ist neuer Küchendirektor des Hotel Freizeit In. Der Weg des gebür-tigen Westfalen führte über das Hotel Schweizer Hof in Hannover, das Restaurant Hopfenspeicher in Isernhagen, das Hotel Fährhaus in Nessmersiel, das Restaurant Sturmhaube auf Sylt und das Hotel Kokenhof in Hannover. Nebenbei unterstützte er Stefan Marquard und die Jolly Roger Cooking Gang bei verschiedensten Cate-ring Events und erkochte als Mitglied der Euro-Toques den Titel „Europameister“ für ein 3-Gänge-Menü. Rau kochte schon für bekannte Deutsche wie Herbert Grönemeyer, Marius Müller-Westernhagen, die Scorpions, Fury in the Slaughter-house und Mario Adorf.

Heinz-Jürgen Bertram (50) ist seit 1. Juli neuer Vorstandsvorsitzender des Duft- und Geschmackstoffherstellers Symrise AG. Der promovierte Chemiker übernimmt die Nachfolge von Gerold Linzbach, der für eine Verlänge-rung seines Ende Oktober auslaufenden Vertrages aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung steht.Bertram begann seine berufliche Laufbahn 1987 bei der Bayer AG in Leverkusen. 1990 wechselte er zur Haarmann & Reimer GmbH nach Holzminden, die 2003 im neu entstehenden Symrise Konzern aufging. Dort bekleidete er verschiedene leitende Positionen in den Bereichen Forschung und Entwicklung, bevor ihm 2005 die weltweite Verantwortung für den Bereich Operations bei Symrise übertragen wurde. Dem Vorstand der Symrise AG gehört er bereits seit Oktober 2006 an.

Reinhard Vogt (53, Foto) und Jörg Pfirrmann (36) sind Ende Juli in den Vorstand der Sartorius AG eingezogen. Bei beiden Managern handelt es sich um erfahrene Mitarbeiter aus den eigenen Reihen der Gesellschaft. Vogt, der entscheidend die Sparte Biotechnologie entwickelt hat, wird für Mar-keting, Vertrieb und Service zuständig sein. Pfirrmann trägt die Verantwortung für Finanzen, IT und allgemeine Verwaltung. Günther Maaz (60) beendet sein Amt als Vorstand, das er mehr als drei Jahrzehnte erfolgreich bekleidet hat.

Der Kandidatencheck

mensch P O L I T I K

03/20098

* Befragt wurden ausschließlich die Kandidaten der im Bundestag vertretenen Frakti-onen. Jutta Krellmann (Die Linke) und Marcus Schaper (Grüne) aus dem Wahlkreis 047 Hameln haben die Fragen unbeantwortet gelassen.

Zur Bundestagswahl 2009 hat faktor die Direktkandidaten gefragt, wie sie die Region voranbringen wollen.*

Mit welchen Maßnahmen wollen Sie die Region voranbringen?

WAHLKREIS 054 GÖTTINGEN

Hartwig Fischer

(CDU)

Bundespolitisch werde ich mich weiter dafür einsetzen, dass Ortsumgehungen wie Waake und die Sanierung von Bundes-straßen sowie der weitere Ausbau von Bundesautobahnen eine gute Anbindung unserer Region sichern. Ebenso werde ich mich, wie bisher, für einen optimalen Schienen-, Nah- und Fernverkehr einsetzen.

Thomas Opperman

(SPD)

Sicherstellen, dass Göttingen als Standort für exzellente Forschung und Lehre weiter ausgebaut wird. Helfen, dass weitere Unternehmen im Bereich Logistik in der Region angesiedelt werden. Den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur (Schiene und Straße) weiter vorantreiben.

Lutz Knopek (FDP)

Wissenschaft und Technik sind Göttingens Zukunft! Die Stadt Göttingen und ihre Umgebung leben maßgeblich von der Universität, den Fachhochschulen und den Forschungsinstituten, wie den Max-Planck-Instituten oder dem Deutschen Prima-tenzentrum. Was wir überhaupt nicht brauchen können, ist die auch bei uns leider weit verbreitete Wissenschafts- und Tech-nikfeindlichkeit, die in jedem Fortschritt immer nur die Risiken, nie aber die Chancen sieht. Damit in Göttingen und Umge-bung auch in Zukunft ausreichend attraktive Arbeitsplätze erhalten bleiben und neu entstehen können, sind wir auf Firmen angewiesen, die sich bewusst für einen Standort Göttingen/Südniedersachsen entscheiden. Die Konkurrenz ist groß!

Jürgen Trittin (Grüne)

Gerade in der Finanz- und Klimakrise setzen wir auf eine innovative Wirtschaftspolitik, die sich an den Anforderungen der Zukunft orientiert und nicht an den Fehlern der Vergangenheit. Investitionen in Klimaschutz, Gerechtigkeit und Bildung sind der beste Weg für neue Arbeit und wirtschaftliche Leistungskraft auch in unserer Region. Gerade hier in Göttingen ist der Bereich Bildung von zentraler Bedeutung, den wir weiter stärken müssen. Auch den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Ener-gien in der Bioenergieregion Göttingen will ich weiter vorantreiben.

Gerd Nier (Die

Linke)

Die Region Göttingen wird geprägt durch die Universität und den Dienstleistungssektor. Entsprechend muss die Verknüpfung von Forschung, insbesondere angewandter Forschung, und hiesigen mittelständischen Betrieben ausgebaut werden. Dabei könnten die Bereiche neue Umwelttechnologien und alternative Energiekonzepte eine zentrale Rolle spielen. Gezielte For-schungsmittel, handlungsorientierte Forschungsaufträge einerseits und Gründungsbeihilfen für innovative Produktionsstätten und der Abbau bürokratischer Auflagen anderseits könnten da hilfreich sein.

WAHLKREIS 047 HAMELN – BAD PYRMONT – HOLZMINDEN

Hans-Peter Thul (CDU)

In zwei Bereichen, die für den Verbleib und die Neuansiedlung von Unternehmen sowie für die Lebensqualität der hier leben-den und arbeitenden Frauen und Männer von hoher Bedeutung sind, muss unsere Region in Zukunft noch besser aufgestellt sein: in der Verkehrsinfrastruktur, vor allem in der Anbindung an das Fernverkehrsnetz, sowie bei den Betreuungsangeboten für Kinder ab Vollendung des ersten Lebensjahres. An beiden Punkten wird aktiv gearbeitet: Die Konjunkturpakete der Bun-desregierung investieren nachhaltig in die Infrastruktur in unserer Region, die moderne und innovative Familienpolitik von Ursula von der Leyen und Angela Merkel sorgen für echte Wahlfreiheit bei Müttern und Vätern sowie einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung – auch in ländlichen Regionen – ab dem Jahr 2013.

mensch P O L I T I K

803/2009

Gabriele Lösekrug-

Möller (SPD)

Viele Berichte und Reportagen des faktor-Magazins zeigen, Südniedersachsen ist im Aufbruch, ein Standort für Wissenschaft und Forschung und damit eine Region für innovative Unternehmen. Politik auf allen Ebenen trägt dazu bei. Für Bodenfelde und Uslar ist die Verkehrsinfrastruktur das große Thema. Ich bin froh, dass wir endlich bei der B 241 Schritt für Schritt weiterkommen. Wir alle müssen uns engagieren, dass der Schienenverkehr erhalten und verbessert wird. Ich unterstütze gern regionale und lokale Wirtschaftsförderung, die an den jeweiligen örtlichen Potenzialen ansetzt.

Martina Tigges-

Friedrichs (FDP)

Dazu muss zunächst grundsätzlich festgestellt werden, dass sich die Stärkung unserer Wirtschaft vorrangig an der jeweiligen unternehmerischen, produktbezogenen und weniger an einer regionalen Betrachtung orientiert. Es gilt deshalb, zunächst die bestehenden heimischen Unternehmen zu stärken. Dabei ist die Region Südniedersachsen mehr als bisher als ein wesentlicher Teil der Metropolregion Hannover–Braunschweig–Göttingen zu vermarkten und über eine weltweite Präsentation seiner wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Kompetenz (z.B. seiner Global Player wie Symrise in Holzminden, Fa. Bock in Duderstadt, Aerzener Maschinen-Fabrik und Fa. Lenze in Hameln sowie der Techn. Universität in Clausthal-Zellerfeld und der Universität Göttingen) als ein wichtiger Wirtschaftsstandort herauszustellen. Gleichermaßen gilt es, als Modellregion auch in Brüssel gemeinsam aufzutreten und alle Fördermöglichkeiten abzuschöpfen. Persönlich wird mir unsere Region, als Folge der Prognos-Studie mit seiner Gewichtung der demographischen Entwicklung und der teilweise schlechten Verkehrsanbin-dung, auch allzu oft klein geredet. Wir müssen das beenden und wie beschrieben unsere Stärken immer wieder hervorheben. Wirtschaft ist im Wesentlichen auch Psychologie.

WAHLKREIS 053 GOSLAR – NORTHEIM – OSTERODE

Hans-Georg Faust (CDU)

Ich will, dass die kommenden vier Jahre dazu genutzt werden, dass die Menschen unserer Region – ob älteren oder jüngeren Jahrgangs – endlich wieder eine Aufbruchstimmung wahrnehmen und ihre Chancen nutzen können. Große Chancen bieten sich beim Ausbau des Tourismus sowie vor allem in der Gesundheitswirtschaft, hier arbeiten schon heute mehr als 10.000 Männer und Frauen aus der Region.

Wilhelm Prismeier

(SPD)

Unsere Region kann nur in enger Zusammenarbeit von Bund, Land und Kommunen vorangebracht werden. Schwerpunkte der Entwicklung sind aus meiner Sicht: die standortnahe Daseinsvorsorge, eine gute Verkehrsinfrastruktur, zukunftsfähige Innovationen sowie ein leistungsfähiges Bildungssystem und eine vielfältige Forschungslandschaft. Um für junge Leute die Lebensqualität und die Attraktivität unserer Region zu steigern, müssen wir insbesondere mehr für gute Ausbildungs- und attraktive Arbeitsplätze tun. Wir brauchen höhere Investitionen in Bildung: Denn gute Bildungspolitik ist langfristig die beste Wirtschaftspolitik.

Christian Eberl (FDP)

Zunächst einmal sind die Randbedingungen für wirtschaftliche Tätigkeiten insgesamt zu verbessern. Dazu bietet die FDP neben der Vereinfachung des Steuerrechts eine ganze Fülle von Vorschlägen in ihrem Wahlprogramm. Wesentlicher Aspekt ist sicher die Abschaffung der Gewerbesteuer bei Kompensation für die Kommunen durch anteilige Umsatzsteuerbeteiligung, Korrekturen des Unternehmenssteuerrechtes (Zinsschranke, Miet- und Kapitalkosten etc.). Für die Region sind insbesondere strukturfördernde Maßnahmen notwendig, die das Fördergefälle zwischen den südniedersächsischen Regionen und den benachbarten neuen Bundesländern ausgleichen. Der Innovations- und Technologietransfer zwischen den Hochschulen (Göt-tingen/Clausthal) muss verstärkt werden.

Rüdiger Wohltmann (Die Linke)

Erster Grundsatz: nicht mit leeren Versprechungen! Ein Bundestagsabgeordneter allein kann die Region nicht voranbringen. Es ist mein Ziel, die Entscheidungsträger aus den Landkreisen und Städten sowie die Funktionsträger aus den Organisationen, die das gesellschaftliche Leben in der Region prägen, zu unterschiedlichen Themenstellungen zusammenzubringen. Die Region ist sehr vielschichtig. Sie wird geprägt von Tourismus, Landwirtschaft und Industrie. Es gilt in jedem Bereich, einen übergrei-fenden Konsens zu finden, dem sich alle verpflichten und den alle – richtungsgleich – umsetzen. Nur gemeinsam haben wir in der Region eine Chance, den Rückgang an Bevölkerung und Arbeitsplätzen zu stoppen. Parteipolitische Gesichtspunkte kön-nen dabei natürlich nicht ausgeblendet werden, sind hier aber sekundär.

Viola von Cramon (Grüne)

Aus der Wirtschafts- und vor allem aus der Klimakrise kommen wir nicht mit den alten Konzepten. Ich möchte die aktuelle Situation für einen echten Umbau der Wirtschaft nutzen und die Chancen, die eine ökologische Modernisierung den Unter-nehmen bietet, nutzen, um die Region als Zukunftsregion in puncto Energie und Bildung bundesweit zu präsentieren.

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bfahrt Hamburg-Harburg am 8.11.1945. Ziel ist Göttingen. Nach aben-teuerlicher Fahrt z. T. in leeren Güterwag-gons, die natürlich unbeheizt sind. Am Abend komme ich bei Onkel Hermann an und werde wie vorher auf meiner Fahrt mit den Bücklingen liebevoll von ihm und Tante Anna aufgenommen.

Am nächsten Vormittag, 9.11., unter-nehme ich den Versuch, einen Termin beim Landrat zu bekommen. Leider wer-de ich auf den nächsten Tag vertröstet, um Herrn Landrat Dr. Solf sprechen zu kön-nen. Es ist vielleicht mein Geschäftsanzug – meine umgefärbte Uniform und Hose in den Stiefeln, darüber mein Kradmantel –, der sich mit dem Anliegen nach den Mög-lichkeiten eines Kompensationslagers und Räumlichkeiten für eine Fertigung nicht ganz erklären lässt. Aussehen und Anlie-gen hinterlassen sicher nicht gerade einen seriösen Eindruck. Es liegt deshalb in ge-wissem Sinne eher eine etwas kühle, zwei-felhafte Einschätzung meines Anliegens in der Atmosphäre dieses Gespräches.

Da sitze ich nun und muss erfahren, dass es in Göttingen überhaupt keinen Platz gibt. Der Austausch der Evakuierten von Ost nach West, die Flüchtlinge – Göttin-gen sei überbelegt voll und übrigens sei man als Universitätsstadt in erster Linie bemüht, wissenschaftlich orientierte Un-ternehmen zu etablieren – so wörtlich. Er

gibt mir allerdings den Rat, es diesbezüg-lich einmal in Duderstadt zu versuchen, dort gibt es einen ehemaligen Rüstungsbe-trieb. Dieser sei stillgelegt und demontiert, so dass – wenn überhaupt – es nur dort eine Möglichkeit geben könne. Ich habe den Eindruck, dass er froh ist, mich mit dem Wunsch „Viel Erfolg“ loszuwerden.

Zurück zu Onkel Hermann – wo liegt Duderstadt? Wie komme ich dorthin? Die Zugverbindung mit der Kleinbahn ist noch nicht wieder hergestellt. Zu Fuß zu weit: gut 30 km, das Wetter ungemütlich – so bleibt nur Onkels Fahrrad, das im Moment aber noch Reifenpanne hat und es Abend wird, bevor wegen Beschaffung des nötigen Klebstoffes die Panne behoben werden kann. So radele ich am nächsten Tag, 11.11.1945, von Göttingen durch das Gartetal über Etzenborn-Nesselröden nach Duderstadt, das ich gegen Mittag er-reiche. Es ist nasskalt, und leichter Schnee-fall hat sich eingestellt.

Es ist glatt, als ich, mein Fahrrad schie-bend, durch das Westertor gehe. Komme weiter in die Marktstraße und sehe gleich auf der linken Seite das Ladenschild: Or-thopädische Werkstätte Ernst Rohde. Hat mich mein Schutzengel hierher geführt?

Es gibt gleich von Anfang an eine ausgie-bige Begrüßung. Frau Rohde kommt hin-zu und beide meinen, dass ich jetzt

Der kürzlich verstorbene Max Näder erzählt über seinen aben teuerlichen Weg nach Duderstadt.*

03/2009

E R I N N E R U N Gmensch

Wo liegt Duderstadt ?„

*Der Text stammt aus der dreibändigen Familien- und Firmenchronik „Bewegte Zeiten. Eine

deutsch-deutsche Unternehmensgeschichte“ mit freundlicher Genehmigung der Firma Otto Bock.

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Bewegtes Leben: Max Näder verstarb am 24. Juli 20Alter von 94 Jahren. Das untere Bild zeigt ihn als Abiturim Jahr 1935.

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Max Näder wird im damaligen Textilgeschäft v. Wehren in der Marktsraße 71 fündig und errichtet dort die Lagerräume der Firma Otto Bock – der Auftakt einer symbio-tischen Beziehung zwischen dem Orthopädieunternehmen und der Stadt.

erst einmal etwas zu essen bekommen müsse. Es schmeckt ausgezeichnet und ich werde reichlich satt. So gefällt mir Duderstadt von Anfang gleich doppelt gut. Herrn Rohde kann ich auf diese an-genehme Weise mein Anliegen – in erster Linie Lagerraum mit Büro für Waren-austausch Königsee-West und umgekehrt und für die weitere Zukunft eventuell Fabrikationsräume für die Fertigung von Bauteilen für Prothesen – erläutern. Als angestammter Duderstädter Bürger kennt er sich bestens aus und verspricht, mich mit Josef Dobert bekannt zu machen, der mir mit Sicherheit weiterhelfen kann. Es wird noch am Nachmittag mit die-sem Herrn Dobert ein Termin für den nächsten Tag vereinbart. Für die Nacht hat mir Herr Rohde ein Zimmer schräg gegenüber im Hotel zur Tanne bestellt. Das Zimmer ist kalt, im Bett gibt es leider nur die blanke Matratze, ebenso gibt es keine Zudecke. Gut durch die Nacht und gegen die Kälte hilft mir mein allerbestes,

universell und in allen Lebenslagen her-vorragend verwendbares Kleidungsstück, mein Wehrmachtstrainingsanzug, den wir bei der Entlassung behalten durften. Den ziehe ich auch in dieser Nacht an und darüber noch meinen Kradmantel, so dass ich noch in Strümpfen und Stiefeln relativ gut die Nacht über die Runden bringe. Als zusätzliche „Bettdecke“ habe ich noch den Bettvorleger zur Verfügung.

Frühstück gibt es bei Familie Rohde – reichlich und gut –, zu dem auch Herr Do-bert eingeladen ist. Herr Dobert ist zu der damaligen Zeit Leiter der Geschäftsstelle der Allianz-Versicherung in Duderstadt und weiß somit über „Objekte“ sehr gut Bescheid. Über Herrn Rohde als Kunde von Königsee erhält er genügend Infor-mationen über Otto Bock, so dass er sich auch gleichzeitig ausrechnen kann, dass hier ein neuer Kunde für seine Versiche-rung zu erwarten ist…

03/2009

1935 bewarb sich Max Näder als junger Mbei Otto Bock in Königsee, der sein Talentseinen Ehrgeiz schnell erkannte. Er ermögte ihm eine Ausbildung zum Orthopädiemechaniker und Industriekaufmann und vertrihm 1943 die Hand seiner Tochter Maria aGemeinsam gründeten Max und Maria Nädrei Jahre später in Duderstadt das Auslierungslager Nord. In der Fabrikhalle 20 am zenberg lief 1947 die Produktion an. Nach Enteignung der Firma Otto Bock in Königsunter sowjetischer Besatzung ein Jahr spwurde Duderstadt Firmensitz und Produktstätte. 1953 starb Firmengründer Otto Bock im Altvon 64 Jahren. Im selben Jahr wurde die Otto Bock Kunststoff gegründet. Max Nädgründete außerdem 1958 die erste Otto-BoAuslandsgesellschaft in den USA. 1990 übnahm Sohn Hans Georg Näder die LeitungFamilienunternehmens.Für seine Verdienste erhielt Max Näder zareiche Auszeichnungen, darunter 1985 dierendoktorwürde der Technischen UniversBerlin. Max Näder verstarb am 24. Juli 2009 im Avon 94 Jahren.

Zur Person

E R I N N E R U N Gmensch

Familienunternehmer: Max Näder als Soldat in Afrika (1941-43), mit seiner Verlobten Maria Bock und dem künftigen Schwiegervater Otto Bock im Jahr 1942 sowie mit seineMaria und Sohn Hans Georg, der heute das Unternehmen leitet, beim Richtfest des Verwaltungsgebäudes in Duderstadt im Jahr 1969.

D en Bericht über den Besuch am Schreibtisch von Gudrun Wolter

(63), Leitende Regierungsdirektorin und Vorsteherin des Finanzamts Göttingen, mit Angaben zum Steueraufkommen und den bearbeiteten Steuerfällen zu beginnen, wäre falsch. Zwar nehmen Zahlen in ih-rem Alltag einen nicht gerade kleinen Teil ihrer Zeit in Anspruch, wirklich wichtig sind Wolter allerdings die Menschen, mit

denen sie zu tun hat: ihre Mitarbeiter und die Steuer zahlenden Bürger.

Seit ihrem Amtsantritt als Vorsteherin des Finanzamtes Göttingen im Jahr 1998 hat Gudrun Wolter deshalb für beide, Mitarbeiter und Bürger, Reformen voran-getrieben. „Von Anfang an ist Überzeu-gungsarbeit leisten mein Job“, sagt sie lachend an ihrem großen, hellen Schreib-tisch sitzend. Sie hat für ihre Mitarbei-

ter Teamarbeit eingeführt, ihnen mehr Verantwortung übertragen und führt sie mit Zielen. Vor dem Hintergrund der Balanced-Scorecard und des übergeord-neten Ziels „Bürgerfreundlichkeit“ hat die durchsetzungsstarke studierte Juristin eine Infothek für die Steuerzahler einge-richtet und achtet auf kurze Wartezeiten. „Rund 90 Prozent der Rückmeldungen durch die Bürger sind positiv. Sie schätzen

S E R I Emensch

03/20094

Die Chefin des Göttinger Finanzamtes, Gudrun Wolter, steht nicht gern im Mittelpunkt und arbeitet lieber hinter ihrem Schreibtisch.

Die Durchsetzungsstarke

Text: TOBIAS KINTZEL Fotografie: ALCIRO THEODORO DA S ILVA

Schreibtisch der Entscheider

unsere Bemühungen“, freut sich Wolter sichtlich. Dass ihre Reformen Wirkung entfalten, zeigt sich auch an einer anderen Stelle: Bei der Arbeitnehmerveranlagung ist das Finanzamt Göttingen mit 30 Tagen das zweitschnellste in Niedersachsen. Im Landesdurchschnitt warten die Steuerzah-ler mehr als 39 Tage auf ihren Bescheid vom Finanzamt. Noch mehr Gewicht be-kommt diese Leistung mit einem Blick

auf die Zahl ihrer Mitarbeiter. Waren es bei ihrem Amtsantritt noch 348, müssen heute 281 immer mehr Steuerfälle unter Zeitdruck erarbeiten. „Hier sind Massen-arbeiten zu erledigen, der Durchlauf ist schnell“, erklärt Wolter.

Dass auch sie ihren Beitrag dazu leistet, zeigt ein Blick auf ihren L-förmigen Tisch. Die bunten Mappen mit steuerlichen Vor-gängen stapeln sich, auf einem kleinen

Beistelltisch mit Rollen direkt daneben liegen auf zwei Etagen unzählige weitere. Außer mit einem gelben Briefbeschwe-rer in Micky-Maus-Form kann die üb-rige Ausstattung des Arbeitsplatzes der Finanzamtschefin nicht überraschen. Eine Farbe dominiert: Flachbildschirm, Tasta-tur, Maus, Drucker, die Körbe für Postein-gang und -ausgang sind grau. Neben einer Schreibtischunterlage finden sich Stifte, das Telefon, zwei Bücher zur Steuerge-setzgebung und als Farbtupfer ein Strauß Rosen. Insgesamt hat Gudrun Wolter er-staunlich viele Pflanzen in ihrem Büro. Vor dem Tisch stehen zwei Stühle für Be-sucher, an einem kleinen Konferenztisch sechs weitere.

Ein Detail im Büro von Gudrun Wolter erstaunt dann doch: die mobile Klimaan-lage, die an heißen Sommertagen wie heu-te für ein konstantes Brummen sorgt. Alle Räumlichkeiten seien eher spartanisch ausgerüstet, so Wolter. „Unser Finanz-minister geht mit gutem Beispiel voran“, ergänzt sie lapidar. „Er hält das Geld zu-sammen.“ Das scheint bei dem sinkenden Steueraufkommen auch angezeigt. Auf die Frage, ob in der aktuellen wirtschaftlichen Lage Steuersenkungen eine Option für sie seien, bezieht sie klar Stellung: „Wenn alle ihre Steuern zahlen würden und nicht so viel Geld im Ausland verschwinden wür-de, wären Entlastungen sicher möglich.“

Erst jetzt, gegen Ende des Gesprächs, lässt Wolter durchblicken, dass sie nicht gerne im Mittelpunkt des Interesses steht. „Eigentlich halte ich mich absichtlich im Hintergrund, absolviere kaum externe Termine. Ich konzentriere mich lieber auf meine Arbeit. Wir haben hier viel zu tun“, sagt sie mit einer Hand an der obersten Mappe auf ihrem Tisch. Die Ergebnisse geben ihr Recht.

S E R I Emensch

Im Fokus: Gudrun Wolter konzentriert sich auf die Arbeit.

903/2009

Gudrun WolterAlter 63

Position Vorsteherin

Unternehmen Finanzamt Göttingen

Branche Öffentliche Verwaltung

Familienstand ledig

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Medizin

S E R I Emensch

Seit Mitte der neunziger Jah-re arbeitet das Nephrologische Zentrum Nieder-sachsen (NZN) in Hann. Mün-den kontinuier-lich an der Er-weiterung und Verbe s s e rung

der interdisziplinären Zusammenarbeit im Palliativen Versorgungsnetzwerk.

In enger Zusammenarbeit mit den Haus-ärzten und dem ambulanten Palliativ-dienst der Universitätsklinik Göttingen wird im NZN bereits seit vielen Jahren ein gemeinsames individuelles Konzept zur Rundumversorgung der Patienten ver-wirklicht.

Es hilft nicht wirklich, Kalorien zu zählen, sagt Volker Pudel in seinem neuen Buch, das im Göttinger Hogrefe Verlag erschienen ist.

Denn es ist ein Unterschied, ob man Kohlenhydrat- oder Fettkalorien zu sich nimmt. Dazu gibt er Ratschläge, wie man seinen Speiseplan so umstellt, dass er die richtigen Kalorien enthält. Kei-ne komplizierten Rezepte, kein Wo-chen- oder Monatsplan, sondern ein Leitfaden für eine Ernährungsumstel-lung, die dauerhaft gelingt. Und genau das ist sein Anliegen: die langfristige Gewichtsstabilisierung. Denn natürlich führt sogar die „krasseste Fehlernäh-rung“ zur Gewichtsabnahme, die Kunst ist jedoch ein Erfolg auf Dauer. Daher

Ratgeber Übergewicht

Mit der Eröffnung der neuen Palliativ-station gelingt es dem NZN nun, einen weiteren Meilenstein zur Verbesserung der Lebensqualität schwerstkranker Men-schen legen zu können. Nach einer Bauzeit von gut einem Jahr stehen den Patienten die neuen, modern ausgestatteten Räum-lichkeiten zur Verfügung. Dabei sind sie mit ihrer Lage gezielt dem Klinikalltag entbunden.

Die Arbeiterwohlfahrt Gesundheits-dienste gGmbH, Trägerin der Leistungs-erbringer des Gesundheitszentrums am Vogelsang, legte bei der Gestaltung beson-deren Wert auf die Wahrung von Persön-lichkeit und Individualität der Patienten. So ist unheilbar kranken Menschen auch in Hann. Münden ein würdevolles Leben in Selbstbestimmung bis zum Ende mög-lich.

rät er, sich nicht täglich auf die Waage zu stel-len, Vorsätze flexibel zu hal-ten und er zeigt auf, wie dem a b e n d l i c h e n Heißhunger be-gegnet werden kann und dass selbst wenig Bewegung auf Dauer er-folgreicher ist als eine seltene Tennis-stunde. „Sie sind Ihr eigener Verhal-tensmanager“ – eine Führungsaufgabe also, die mit diesem Buch gelingen kann, auch wenn es nur wenige Kilos sind, die einem zur Last fallen.

Neue Palliativstation in Hann. Münden

Als erste Klinik in Norddeutschland verfügt die Abteilung Neurochirurgie der Universitätsmedizin Göttingen über einen neuartigen Roboter, mit dem die Neurochirurgen erstmalig Versteifungs-operationen an der Wirbelsäule mini-malinvasiv durchführen können.

„Wir setzen den Roboter mittlerweile in der Routineversorgung ein“, sagt Veit Rohde, Direktor der Abteilung Neuro-chirurgie. Dazu wird vor der Operation anhand von Schichtbildern der Wir-belsäule ein dreidimensionales Modell errechnet, mit dem die Lage der Stangen und Schrauben exakt geplant werden kann. Im Operationssaal wird dann der Roboter über der Wirbelsäule fixiert. Er stellt die Bohrhülsen, über die der Neu-rochirurg Löcher bohrt, millimeterge-nau ein. In diese werden Schrauben und das Längsgestänge platziert, die für eine Versteifung der Wirbelsäule sorgen.

„Die Methode mit Roboter verspricht ein geringeres Operationstrauma und kaum Blutverlust“, sagt Ramon Mar-tinez-Olivera, Oberarzt der Abteilung Neurochirurgie. Weitere Vorteile sind kürzere Krankenhausaufenthalte und geringere Schmerzen nach dem Ein-griff.

Hilfe für die Wirbelsäule

Foto: MA

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Page 7: faktor-Magazin 3/09

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iele haben Probleme, sich ihre nach-lassende Sehkraft einzugestehen und

scheuen den Gang zum Optiker. Sogar langjährige Brillen- und Kontaktlinsen-träger sind oft zu bequem und meinen, „es geht doch noch irgendwie“.

Aber es lohnt sich, einen Blick auf die Angebote der Optiker zu werfen. „Denn technische Entwicklungen und Innova-tionen machen auch vor der augenop-tischen Industrie keinen Halt“, betont Ewald Micheletti, Gesellschafter von Bajohr & Micheletti Optik in Göttin-gen und weiteren Standorten in Südnie-dersachsen.

Was spricht für eine Brille? Sie ist im-mer zur Hand, kann überall abgelegt werden, unterstreicht die Persönlichkeit oder gibt modischen Schick. Randlos, mit Fassungen aus Horn, Kunststoff und Metall sowie aus Carbon – für jeden An-spruch gibt es das passende Material, ob flexibel, resistent, robust oder allergie-frei. Für Gleitsichtgläser muss eine Min-destgröße berücksichtigt werden. Bei der Wahl ist es wichtig, neben dem Aussehen auch Nutzverhalten und Bedürfnisse zu berücksichtigen.

Im Brillenglasbereich unterscheidet man hauptsächlich zwischen Glas und Kunststoffgläsern. „Dabei gestaltet ein asphärisches Design, also eine nicht ku-gelige Fläche, das Brillenglas flacher und damit unauffälliger“, erklärt Ewald Mi-

cheletti. Das ist beson-ders bei hohen Diop-trienwerten von Vorteil. Eine Superhartschicht mit Cleancoat (Lotuseffekt) sorgt für transparente Sicht und einfachste Reinigung. Kunststoff-gläser haben den Vorteil, dass sie annähernd unzerbrechlich sind, und neue Materialien sind hochkratz- und stoßfest. In der Regel werden die Dioptrien-werte von der Industrie vor-gefertigt und vom Optiker in die Brillenfassung eingepasst. Hochwertige Gläser sind mit Diamanten geschnitten und gefräst. „Mittlerweile berücksichtigen individuell hergestellte Gläser neben der Dioptrienzahl und Ge-sichtsform auch die indivi-duellen Sehgewohnheiten“, so Thomas Enzmann, In-haber von Dräger & Heer-horst in Göttingen.

Unterschiede gibt es bei Gleitsichtgläsern im Übergang der Sehbe-reiche. Bei der neuen Gläser-Generat ion sind die Unschärfen-felder weitestgehend minimiert, Nahbe-

03/20098

M E D I Z I Nmensch

Gutes Sehen ist ein wichtiges Gut, aber nicht jedem gegeben. faktor zeigt, welche Wahlmöglichkeiten sich für Sehhilfen bieten.

Text: CLAUDIA KLAFT

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Im Auge des Betrachters

reich und Zwischenzone sind großzügiger gestaltet und erhöhen den Tragekomfort. Zwar deckt sie die wesentlichen Sehbe-reiche ab, doch für zwei Nutzbereiche lohnt sich eine zusätzliche Brille:

Zum einen empfiehlt Ulrich Weste-meier von opticum in Göttingen eine Lesebrille, die für das Lesen in liegender Position den Sehbereich für die Nähe besser abdeckt.

Zum anderen ist für den Büroarbeits-platz eine andere Ausrichtung der Seh-schärfen notwendig, denn im so genann-ten Zwischenbereich ist die optimale Sicht auf den PC-Arbeitsplatz erschwert. Eine eigens dafür angepasste Brille sorgt für entspanntes Sehen am Schreibtisch. Die Kosten für solch spezielle Sehhilfen muss unter bestimmten Voraussetzungen der Arbeitgeber tragen.

Reaktionsschneller als früher sind die selbst tönenden Gläser. Thomas Enzmann weist jedoch darauf hin, dass ein UV-Fil-ter in Autoscheiben die Wirkungsweise

beeinträchtigt. Polarisierende Gläser bie-ten Schutz vor Reflexionen, insbesondere auf unebenen Flächen und Wasser und sind daher für Wassersportler, oder Ski-fahrer sehr gut geeignet. Nicht nur beim Golf sorgen Kontrast steigernde Gläser für klare Sicht.

Es gibt spezielle Sportbrillen, die je nach Sportart unterschiedlichsten An-sprüchen gerecht werden: Sie schließen auf der Nase gut ab, können mit Helm getragen werden oder schützen vor Wind und seitlicher Sonne.

Was spricht für Kontaktlinsen? Mit ih-nen braucht man bei diesen Brillen keine individuellen Ausgleichsgläser einzupas-sen oder separat mit einem Clip zu fixie-ren. Außerdem sind Kontaktlinsen unauf-fällig und können viele Stunden getragen werden, manche sogar über Nacht. Der Austauschrhythmus ist variabel, spezielle Ein-Tages-Linsen brauchen keine Pflege-mittel. „Sie sind besonders für Allergiker geeignet“, erklärt Robert Mergenthal,

Inhaber von Sehenswert in Göttingen. Die Sauerstoffdurchlässigkeit von Linsen ist verbessert und extrem hoch, ein UV-Filter schützt das Auge. Es gibt auch spe-zielle Lese- und Gleitsichtlinsen. „Man kann damit ungehindert in der Ferne und im Nahbereich alles scharf erkennen“, so Robert Mergenthal.

Für Menschen, für die normale Bril-lengläser nicht mehr ausreichen, gibt es spezielle Low-Vision-Produkte. Dazu ge-hören Systeme mit Monitor und Kamera, die verschiedenste Tätigkeiten wie Lesen, PC-Arbeit oder Handwerk ermöglichen sowie mobile Lupen oder eine besondere Videokamera, die durch Vergrößerung auf dem Display das Lesen von Straßen-schildern oder Fahrplänen ermög licht. „Vor allem lohnt sich eine spezielle Kalt-lichtlampe, die das Sehen und Lesen an-genehmer macht“, so Ulrich Westemeier von opticum. Für gutes Sehen gibt es viele Möglichkeiten, für den richtigen Durch-blick sorgt der Optiker.

M E D I Z I Nmensch

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leben A K T U E L L

W O H N - I M M O B I L I E

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Altbauwohnung in Göttinger Südstadt

ObjektbeschreibungDie helle Altbau-wohnung in der zweiten Etage – zwi-schen Leibnizstraße und Elbinger Straße ruhig und doch in-nenstadtnah gelegen – ist modernisiert mit neuen Bädern und mit Dielen ausgestattet. Die Sanierung des 1907 erbauten Objekts erfolgte 2005.

BesonderheitenDie Altbauwohnung verfügt über hohe Räu-me, einen großen Flur und große Fenster-flächen, die mit moderner Isolierverglasung versehen sind. Der original Dielenboden und alle Türen sind vorhanden. Das Gäste-WC der 5-Zimmer-Wohnung beherbergt den Waschmaschinenstellplatz. Das moder-ne Bad bietet Badewanne und Dusche sowie zwei Fenster. Für Freiluftfreunde bietet die Wohnung einen kleinen Balkon und Garten-mitbenutzung. Im Winter wird die Wohnung mit einer Gas-Etagenheizung gewärmt.

Wichtiges im ÜberblickObjektart: Altbauwohnung in zweiter EtageWohnfläche: 135 m²Grundstück: ca. 625 m²Zimmer: 5; 1 Küche, 1 Bad, 1 Gäste-WC, KellerraumBaujahr: 1907, saniert 2005Objektzustand: modernisiertBezugstermin: nach Absprache/ Anfang 2010Kaufpreis: 199.000 EuroProvision: 4,76 Prozent des Kaufpreises inkl. 19% MwSt.

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Die Hammerschmiede in ZorgeGenießen

Die wohl kleinste Spirituosenmanu-faktur ganz Mittel- und Norddeutsch-lands liegt im Harzer Ort Zorge.

Wie der Name schon verrät, wird in der Manufaktur kein Arbeitsschritt mechanisiert oder maschinengestützt durchgeführt, sondern vom Anrühren über das Abfüllen bis zum Etikettieren und Verpacken alles per Hand. Ge-gründet wurde das Unternehmen 1985 in der aus dem 13. Jahrhundert stam-menden Hammerschmiede in Wieda am Fuße des Kastentals. Im ersten Jahr produzierten die Harzer gerade

einmal 150 Liter. Anfang 2005 musste die gesamte Firma dann nach Zorge umziehen, weil die Produktionskapa-zitäten in der Hammerschmiede nicht mehr ausreichten.

Nach ganz ursprünglichen Verfah-rensweisen werden Obstbrände, Li-köre, Rum und Wodka hergestellt.

Ein besonders ausgefallenes Produkt ist der Glen Els Hercynian Single Malt Whisky, der seit 2002 produ-ziert wird. Der Single Malt wird nicht kältegefiltert und nur in Kleinserie hergestellt, daher ist er nur als Single Cask bzw. Double Wood verfügbar, meist direkt in Fassstärke. Seit 2007 lagern diese Schätze wieder in der alten Hammerschmiede in Madeira-, Sherry-, Port- und Marsalla-Fässern.

Tastings und Führungen sind nach Voranmeldung unter Tel. 05586/8282 möglich.Weitere Infos:www.hammerschmiede.de

Abgesichert mit speziellen Straf-Rechtschutz-Konzepten

Versicherungstipp

Was passiert, wenn Ihnen z.B. nach dem Betriebsunfall eines Mitarbeiters vorgeworfen wird, gegen Arbeitsschutz-bestimmungen verstoßen zu haben? Ein solches Strafverfahren kann sehr hohe Kosten für die Vertretung durch einen spezialisierten Strafverteidiger verursachen und somit die Existenz eines Betriebes als auch die persönliche Existenz bedrohen. Dieses finanzielle Risiko kann vermieden werden – mit dem Abschluss einer speziellen Rechts-schutzabsicherung, dem so genannten Universal-Straf-Rechtsschutz. Hierüber sind unter anderem auch gesonderte Honorarvereinbarungen mit Spezialan-wälten abgesichert.

Justiz und Verwaltungsbehörden sind gesetzlich verpflichtet, jedem Verdacht nachzugehen und Verstöße zu ahnden.

Kommt es einmal zur Strafverfolgung, ist es ungemein wichtig, frühzeitig eine effektive Verteidigungsstrategie aufzu-bauen. Die Verteidigung gegen Vor-würfe im Bereich Wirtschafts-, Um-welt- und Produktstrafrecht erfordert allerdings vertiefte Fachkenntnisse, über die nur erfahrene Spezialanwälte verfügen. Und eine effiziente Strafver-teidigung verursacht außerordentlich hohe Kosten.

Ein guter Universal-Strafrechtsschutz entbindet zwar nicht von einer straf-rechtlichen Verantwortung, er garan-tiert aber optimalen Schutz.

Hanjo M. Waterkamp ist Bezirks-direktor und Geschäftsführer der Gothaer Bezirksdirektion Waterkamp in Göttingen. Kontakt:[email protected]

nergisch, zielstrebig und über-zeugend. Sie leben für ihre

Sache, für ihre Unternehmen und nehmen Widerstände als Heraus-forderung an: Elke Deppe, Inha-berin des gleichnamigen Sanitäts-fachhandels in Northeim und Ute Gebbert, Inhaberin des Gasthauses Gebbert. Sie sind aus unterschied-lichen Gründen zu Geschäftsfrauen geworden, doch es eint sie der Wil-le, das Beste zu geben.

„Ich gehe gerne gut essen, und ich koche auch selbst leidenschaft-lich gerne. Daher kann ich das Gasthaus Gebbert nur empfehlen“, sagt Elke Deppe.

Und so verabreden wir uns mit ihr in dem Restaurant an der Durchgangsstraße von Waake. Nichts deutet von außen darauf hin, dass sich im Inneren ein Res-taurant mit Spitzenküche verbirgt, und es vermuten die Wenigsten. Denn zuvor waren dort Gastrono-miebetriebe beherbergt, die keinen Anspruch an Qualität erfüllten. Schließlich stand das Gebäude leer, bis Ute Gebbert sich ent-schloss, dort ihren Traum zu ver-wirklichen. Gemeinsam mit ihrer Familie und mit viel Eigenleistung hat sie im Februar 2007 ein ganz besonderes Gasthaus eröffnet, das völlig konträr zu den Vorgängern eine echte Perle ist.

„Ich bewundere Menschen, die als Start-up-Unternehmer so einen Sprung

ins Ungewisse wagen“, sagt Elke Deppe. „Zum einen ist es nicht üblich, auf dem Land ein neues Restaurant zu eröffnen und zum anderen nicht mit gehobener deutscher Küche“, zollt sie Anerkennung.

Und Ute Gebbert gibt zu: „Ich dachte, es wäre einfacher.“ Viel Zeit und Geduld gehören dazu, um die eingefahrenen Vorbehalte der Bevölkerung gegenüber die-sem Standort zu entkräften.

Elke Deppe wohnt in Waake und hat die Entwicklung des Gast-hauses jahrelang verfolgt. „Als dann nach dem Leerstand plötz-lich wieder renoviert wurde, war ich sehr neugierig und daher auch eine der ersten, die gleich hierher kamen. Und bis heute bin ich da-von überzeugt.“

Für Ute Gebbert – die kurz vor der Wende mit ihrer Familie aus der damaligen DDR flüchtete, zunächst zehn Jahre in Stuttgart lebte und erst dann nach Waa-ke kam – ist das Gasthaus eine Idee, die lange reifte. „Ich konn-te mir schon immer gut vorstel-len, ein Restaurant zu leiten, und hier sah ich meine Chance ge-kommen“, erklärt sie. Die Ein-richtung ist harmonisch, warmes Rot und Gelb an den Wänden, ausgesuchte Dekorationselemente, keine Bilder, nichts Überflüssiges, angenehme Beleuchtung und klas-sische Hintergrundmusik – hier kommt der Gast zur Ruhe und kann sich entspannen. „Nach Art

von Feng-Shui“, wie Ute Gebbert erklärt. „Sehr geschmackvoll“, findet Elke Dep-pe. „Und dazu noch die exquisite Küche. Hier werden wir verwöhnt.“ Und das

E

ÜberzeugungstäterinnenZwei Frauen, die wissen, was sie wollen. Und sie haben beide ein Faible für gutes Essen.

Text: CLAUDIA KLAFT Fotografie: ALCIRO THEODORO DA SILVA

leben G A S T R O N O M I E

Das Beste geben: Gastronomin Ute Gebbert (l.) und Unter-nehmerin Elke Deppe teilen die Liebe zum guten Essen.

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leben G A S T R O N O M I E

1003/2009Geschmackvoll: Im Gasthaus Gebbert können die Gäste die exquisite Küche in aller Ruhe genießen. 03/200904

liegt nicht nur am Service von Tochter Simone Gebbert, die genau weiß, welche Vorlieben die Stammgäste haben, son-dern vor allem am Küchenchef Marek Nachtwey. Frisch von der Ausbildung bei einem Spitzenkoch hat er sich die Leitung zunächst nicht zugetraut. Als ihm aber Ute Gebbert die Räume zeigte und ihr Konzept erklärte, ließ er sich von ihrem Enthusiasmus anstecken. Was er seitdem zaubert, ist hochklassiges Hand-werk. Er weiß, was er will, und was er macht. Er geht täglich selbst einkau-fen, wählt sorgfältig aus und besteht auf Handarbeit – nichts wird in der Küche maschinell geschnitten, Fertigprodukte gibt es nicht.

„Wir machen alles selbst“, betont Ute Gebbert. „Ob Apfelmus, Marmeladen oder Räuchern von Fisch und Fleisch.“ Der Kräutergarten wird von Nachtwey

gepflegt, so wie er überhaupt alles im Blick hat, damit das Gesamtkonzept des Hauses stimmig ist. „Er ist ein echter Glücksfall“, gibt sie zu, „denn wir zie-hen an einem Strang.“ Selbstverständlich kommen die Produkte aus der Region, dazu nutzt sie die Kontakte ihrer vor-herigen Arbeit bei der Landwirtschafts-kammer. Ein gutes Netzwerk ist für sie ebenso unabdingbar wie für Elke Deppe, die weiß, dass sich „Erfolg nicht von alleine ergibt“.

Als ihr Mann im Jahr 2000 starb und ihr den Betrieb mit sechs Mitarbeitern hinterließ, war es für sie ein Sprung ins kalte Wasser. Sie kündigte ihren Job und führte das Geschäft ihres Mannes fort. „Einige haben es mir nicht zugetraut oder mir Steine in den Weg gelegt, aber ich hatte Ehrgeiz“, sagt sie und fährt fort: „Ich bin ein Lösungsfinder – das spie-

gelt sich auch im Unternehmen wider.“ Der Erfolg gibt ihr Recht. Mittlerweile beschäftigt sie 32 Mitarbeiter und vier Auszubildende. Ihr Netzwerk umfasst Ärzte, Therapeuten, Krankenhäuser und Pflegeheime, mit denen sie kooperiert und somit ihre Kunden begleitet: von der individuellen Fertigung über die Anpas-sung und Einweisung in die Produktnut-zung bis zur weitergehenden Begleitung. Dabei deckt das Produktspektrum alles ab – vom Sport bis zur Demenz.

Und der globalen Krise zum Trotz hat Elke Deppe im Februar ein Reha-Logistikzentrum errichtet, erweiterte das Stammhaus in der Teichstraße um eine Orthopädiewerkstatt mit modernster Technik und im Spätsommer entstan-den Filialen in Hann. Münden und Bad Gandersheim. Ständig plant sie neue Aktivitäten und entwickelt Zukunftsper-spektiven.

Genau wie Ute Gebbert, die den Gästen mit ungewöhnlichen Veranstal-tungen gerne Besonderes bietet. War es im August ein Rosenmenü, so wird es im Oktober „kulinarisch-musikalische“ Herbst impressionen geben, wozu ein Jagdkonzert und ein Buffet mit Produkten heimischer Wälder gehören. Zwar sorgt die monatlich wechselnde Speisekarte schon für Abwechslung, doch sind solche Events begehrte Highlights. Vor allem sollen sie auch weitere Gäste nach Waake locken, die sowohl von dem Charme der Räumlichkeiten als auch von der krea-tiven Küche überrascht und überzeugt werden sollen.

Beide Frauen, Ute Gebbert und Elke Deppe, sind Überzeugungstäterinnen im besten Sinne – charmant, ehrlich und zupackend.

Elke DeppeFirmenname: Sanitätshaus DeppeAnschrift: Teichstraße 5-7, 37154 NortheimFirmengründung: 1992Produkte: Orthopädie- und Rehatechnik, Epithesen, AlltagshilfenStandort: 3Beschäftigte: 32Öffnungszeiten: werktagsBesonderheiten: 24-Stunden-Notdienst

Ute GebbertFirmenname: Gasthaus GebbertAnschrift: Burgstraße 9, 37136 WaakeFirmengründung: 2007Produkte: Frisches aus der Region, Tannenzäpfle vom FassStandort: 1, mit 30 Sitzplätzen und einem Saal für 50 PersonenBeschäftigte: 4Öffnungszeiten: mittwochs bis sonntags 11 bis 14 sowie 17 bis 22 UhrBesonderheiten: Lebensmittelunverträglichkeiten werden berücksichtigt

„Glücksfall“: Marek Nachtwey zaubert in der Küche Hochklassiges aus der Region.

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Als im Jahr 2003, sechs Jahre nach Einstellung des Gastro-nomiebetriebes, die stark baufällige Junkernschänke zum Verkauf angeboten und von der Familie Bardosi erworben wurde, schüttelten viele Göttinger den Kopf ob des großen Aufwandes der Restauration. Als dann aber auch noch klar wurde, welchen ehrgeizigen gastronomischen Plan die Familie verfolgt, war es mit dem Glauben an den Erfolg bei den meis-ten Außenstehenden vorbei.

Doch 2008 war es dann soweit: Die umfangreichen Sa-nierungs- und Restaurierungsarbeiten unter der Leitung des Architekten Jürgen Schenk wurden abgeschlossen und die Junkernschänke mit einem neuen Konzept als Gastronomie-Kulturzentrum eröffnet. Nach über 550 Jahren Geschichte erstrahlt eines der ältesten und prächtigsten Fachwerkhäuser Göttingens in neuem Glanz und begeistert mit einer beeindru-ckenden Melange aus Tradition und Moderne.

„Das war ein wirklich hartes Stück Arbeit“, sagt Daniel Bardosi (Foto). „Der Name und die Geschichte der Junkern-schänke hat uns zu Höchstleistungen getrieben. Inspiriert von vielen gastronomischen Erlebnissen aus aller Welt, wollten wir mit einem für die Region Göttingen einzigartigen Konzept sowohl kulinarische als auch kulturelle Akzente setzen.“

Jetzt werden den Gästen in den historischen Mauern der Junkernschänke auf zwei Etagen ein Gourmet-Restaurant und Restaurant mit täglichem Mittagsmenü, eine Enoteca für

Weinliebhaber, eine Chambrair Lounge für stilvollen Rauch-genuss, eine moderne Cocktailbar und einen Pianosalon mit Live-Musik geboten: exquisite Speisen und leckere Kleinig-keiten, erlesene Weine, ausgesuchte Tabakspezialitäten, per-fekt komponierte Cocktails, stimmungsvolle Klaviermusik. Daniel Bardosi: „Aller Anfang ist schwer – und wir mussten viel lernen. Aber inzwischen haben wir es geschafft, ein ku-linarisches und gastronomisches Kulturzentrum in Göttingen zu inszenieren. Wonach Ihnen der Sinn auch steht, wir entfüh-ren Sie in eine Welt jenseits des Alltags.“

Die liebevolle Restauration der ältesten Weinstube Deutsch-lands ist augenfällig: Überall wird sichtbar, wie ernst die Historie des Hauses genommen wurde. Allein die Namen der verschiedenen kulinarischen Spots innerhalb des Hauses ma-chen dies deutlich: Gourmet-Restauraunt „Swanenflogel Stu-be“ und „Lokal Mütze“ sind schöne verbale Reminiszenzen im Wechselspiel von Tradition und Moderne.

„Wir sind zufrieden mit der Auslastung“, sagt Bardosi, „wir bieten oft den exklusiven Rahmen für Firmenveranstaltungen, Familien- und Weihnachtsfeiern sowie andere festliche An-lässe. Ob geschäftliches Meeting in der Chambrair Lounge, Hochzeitsgesellschaft in einem unserer Gourmet-Restaurants oder Geburtstags-Cocktailpartys in unserem Pianosalon – alle Bereiche der Junkernschänke können Sie selbstverständlich auch für Feste und Veranstaltungen buchen.“

Göttingens Gastronomie-Kulturzentrum

Junkernschänke

Junkernschänke Göttingen Barfüßerstraße 537073 Göttingen

Telefon: 0551/384838-0Fax: 0551/[email protected]

„Ein Pfund Mut ist mehr wert als eine Tonne Glück.”

(James A. Garfield)

In jedem Un-t e r n e h m e n gibt es Dinge, die eigentlich dringend er-ledigt werden müssten. Sei es eine neue Internetseite oder die Ent-

wicklung neuer Produkte. Aber sie werden nicht umgesetzt, weil die Zeit dafür fehlt.

Genau an diesem Punkt knüpft das Buch von John P. Kotter, Pro-fessor für Unternehmensführung an der Harvard Business School, an. Er zeigt auf, dass Selbstge-fälligkeit aus vergangenen Erfol-gen und auch Angst notwendige Prozesse verhindern und fordert, ein Dringlichkeitsgefühl für die

wirklich wichtigen Dinge zu ent-wickeln. Nur dann kann man sich ausschließlich auf die Aufgaben höchster Priorität konzentrieren und Belanglosigkeiten aus dem Terminkalender streichen. Dring-lichkeit nicht über Worte, sondern über Handeln beweisen. Im Un-terschied zur hektischen Betrieb-samkeit heißt dies, dass man nicht nur ein Meeting einberuft, sondern auch auf eine Entscheidungsfin-dung besteht.

Wo die Fallen lauern, wie man Widerstände überwindet und was wichtig ist, um schnell und konse-quent zu handeln, veranschaulicht das Buch anhand von Arbeitshilfen und Praxisschilderungen.

Es nennt sich nicht nur Enthüllungs-buch, es ist auch eins. Die Auto rin, Wirt-s c h a f t s ko r -respondentin der Süddeut-schen Zeitung,

hat 15 Persönlichkeiten – sieben hochrangige Bosse sowie Berater, Headhunter, Vermögensverwalter und Psychologen – zum Gespräch über ihren Job- und Lebensalltag gebeten und die Ergebnisse in ein-zelnen Kapiteln festgehalten.

Nicht im Interviewstil, sondern in Form einer erzählten Geschich-te, die jede für sich spannend zu lesen ist. Die Befragten bleiben

anonym und äußern sich daher sehr offen über Emotionen, Geld, Politik, Macht und Skurrilitäten aus der Welt, in der sie agieren.

Alle sind Top-Manager aus un-terschiedlichen Bereichen und beleuchten so aus verschiedenen Blickwinkeln die Welt der Mäch-tigen. Man staunt, stutzt, ist be-stürzt oder findet es fast komisch – hinter dem Schein der oberen Klasse verbergen sich interessante Beziehungen und vielfältige An-sichten. Und man kann die For-derung Decksteins am Ende des Buches, sich für einen Ehrenkodex für Manager einzusetzen, nur be-grüßen.

John P. Kotter: „Das Prinzip Dringlichkeit“, campus Verlag, Preis: 24,90 Euro

Dagmar Deckstein: „KLASSE! Die wundersame Welt der Manager“,Murmann Verlag, Preis: 19,90 Euro.

B Ü C H E Rleben

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Christoph D. Brumme: „Auf einem blauen Elefanten. 8353 Kilometer mit dem Fahrrad von Berlin an die Wolga und zurück“, Dittrich Verlag, Preis: 19,80 Euro.

Management

KLASSE! Die wundersame Welt der Manager

Die Trennung zwischen Autobiographie und Mono-graphie ist mir nie aufge-gangen. Sie will Millieu wie auch Metier von Werk und von Autor unbedingt ent-zweien. Solcher Trennpflicht enthoben sind wir im Falle des Reiseberichts, der Reportage, des Reise-Essays. Und da habe ich diesen Sommer ein Buch gelesen, das ich zu den besten zähle, die ich in diesem Genre je gelesen habe. Der Autor Christoph W. Brumme hat mit „Auf einem blauen Elefanten“ ein einnehmendes, direktes, kluges Reisebuch geschrieben. Mit einem gewöhnlichen Fahrrad fuhr der einstige Eisenbahner, NVA-Soldat, Theatermacher und Philosophiestudent von Berlin über Krakau bis nach Saratov an die Wolga: 8.553 Kilometer in 60 Etappen. Ein Roadbook voller Geschichten, Ein-drücke und Begegnungen in der Schwarzen Mitte Eu-ropas: Trinker und Heilige, Tagelöhner und Banditen, Nächte in Wäldern, Drogenfahnder und die schönsten Bushaltestellen im Nirgends. Dieses Buch führt uns di-rekt in die Schwarze Mitte Europas, von der wir noch immer viel zu wenig wissen.

Hauke Hückstädt ist Geschäftsführer & Programmleiter Literarisches Zentrumin Göttingen.

Top-5-Wirtschaftsbücher*

1. Hans-Werner Sinn: „Kasino-Kapitalismus“ Econ Verlag, 22,90 Euro

2. Dirk Müller: „Crashkurs“ Droemer Verlag, 18 Euro

3. Heike Faller: „Wie ich einmal versuchte, reich zu werden“ DVA, 19,95 Euro

4. Edgar Most: „Fünfzig Jahre im Auftrag des Kapitals“ Das Neue Berlin, 19,90 Euro

5. Sascha Adamek, Kim Otto: „Schön reich – Steuern zahlen die anderen“ Heyne, 17,95 Euro

*) manager magazin, September 2009

Wissen

Das Prinzip Dringlichkeit

Mein Lieblingsbuch

Hauke Hückstädt

leben S E R I E

03/200908

„Unverkennbar“: Tillmann Miritz hat den neuen Porsche Panamera getestet und bereits bestellt.

M it dem Porsche Panamera 4S ist der 1724 Meter lange Heidkopftunnel auf der A 38 zwischen

Göttingen und Halle eine Herausforderung für mich: Obwohl der 4,8-Liter-V8-Motor mit 400 PS meinen Gasfuß wie von Geisterhand mitsamt dem Pedal Rich-tung Bodenblech zu ziehen scheint, bleibe ich stark, denn es sind nur 80 km/h erlaubt. Zurück im Tageslicht, di-rekt nach der Aufhebung der Geschwindigkeitsbeschrän-kung, kann ich nicht mehr widerstehen. Der Panamera reagiert beinahe freudig auf das durchgetretene Gaspe-dal, beschleunigt unglaublich schnell auf deutlich über 200 km/h. Die zwei Tonnen Leergewicht merkt man dem Fahrzeug nicht an. Mit dem, im 4S serienmäßigen, Porsche-Doppelkupplungsgetriebe und dem Traction Management bringt es die Kraft souverän auf die Straße. Doch die Freude dauert nur wenige Augenblicke, dann bringt mich der Fotograf mit einem breiten Grinsen wie-der auf den Teppich zurück: „Ich unterbreche nur un-gern, aber wenn wir zu Herrn Miritz wollen, hätten wir schon in Friedland abfahren sollen.“ Er hat Recht und ich drehe kurz vor Heiligenstadt um. Wieder ein kurzes Glücksgefühl, wieder Heidkopftunnel und am Ende sind wir nur wenige Minuten zu spät in Kirchgandern bei Miritz Citrus Ingredients (MCI) und Tillmann Miritz.

Der geschäftsführende Gesellschafter der Miritz Citrus Ingredients GmbH hat Verständnis für den unnötigen Abstecher. „Der Porsche ist ein super Auto mit einer

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leben S E R I E

Autotest

Text: TOBIAS KINTZEL Fotografie: ALC IRO THEODORO DA S ILVA

Der Detailverliebte

Der Familienunternehmer Tillmann Miritz war begeistert vom Porsche Panamera.

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leben S E R I E

Autotest

sensationellen Straßenlage. Auch auf Landstraßen ist das irre. Die Abstim-mung ist sehr gut gelungen“, schwärmt Miritz, der den Panamera bereits vorher gefahren ist.

Doch der Panamera beeindruckt nicht nur mit seiner Straßenlage. Der rund 5 Meter lange, 1,93 Meter breite und nur 1,42 Meter hohe Sportwagen ist insge-samt spektakulär. Kein anderer Sportwa-gen bietet so viel Komfort, kein anderer Viersitzer ist so dynamisch und schnell unterwegs wie das neueste Modell aus Zuffenhausen. Tillmann Miritz fasst das so zusammen: „Porsche hat es geschafft, das Konzept eines zweisitzigen Sportwa-gens auf eine Limousine zu übertragen. Herausgekommen ist ein unverkennbarer Porsche.“ Insgesamt sei die Linienfüh-rung überzeugend und die Markeniden-tität gewahrt. Besonders hebt der Auto-liebhaber Miritz die Ausstattung des In-nenraums mit der gelungenen Anordnung der formschönen Instrumente und die bequeme Sitzposition für Fahrer, Beifah-rer und auf der Rückbank hervor. Ein-ziger Kritikpunkt: Der Kofferraum böte nicht genug Platz. Auch in Sachen Effi-

zienz setzt der Panamera Maßstäbe. Alle Versionen verfügen über Motoren mit Benzindirekt einspritzung, reibungsarme Antriebssys teme und Leichtbaukarosse-rien. Zusätzlich lassen sich mit der neuen Auto Start-Stopp-Funktion, die bei Fahrzeugstillstand an der Ampel oder im Stau bei gehal-tenem Bremspedal den Motor abstellt und beim Lösen der Bremse wieder star-tet, erhebliche Kraftstoffeinsparungen er-zielen. Der Porsche Panamera setzt auf Technik.

Das tut auch Tillmann Miritz mit Miritz Citrus Ingredients. Das vor mehr als 40 Jahren gegründete Familienunternehmen zählt zu den Pionieren im Bereich der Zitrusaromen und setzt heute mit 80 Mit-arbeitern rund 38 Millionen Euro im Jahr um. „Wir können auf sämtliche Techno-logien zur Verarbeitung zurückgreifen. So sind wir in der Lage, die ätherischen Öle aus der Schale der Zitrusfrüchte bis in ihre Einzelkomponenten zu zerlegen und neu zusammenzusetzen“, erklärt Tillmann

Miritz. Im Ergebnis könne MCI, völlig unabhängig von erntebedingten Schwan-kungen, den Kunden eine gleichbleibend hohe Produktqualität bieten. Vor allem in der Nahrungsmittelindustrie, aber auch

in der Herstellung von Parfümen und Reinigungsmitteln sind die ausschließ-lich multinationalen Großkunden von MCI zu finden.

„Wir bedienen mit unseren natürlichen Produkten globale Märkte und sind inter-national aufgestellt. Unser Exportanteil liegt über 70 Prozent“, so Miritz. Auf das Erfolgsrezept seines Unternehmens angesprochen, unterstreicht er vor allem drei Dinge: kontinuierliche technische Weiterentwicklung, die Liebe zum Detail sowie seine hochmotivierten und gut aus-gebildeten Mitarbeiter.

Als sich das Gespräch dem Ende neigt, werde ich unruhig. Denn draußen vor der Tür steht der Porsche Panamera 4S in der Sonne und wartet auf mich. Tillmann Mi-ritz lächelt verständnisvoll. „Mir gefällt der Turbo mit 500 PS noch besser“, sagt er zum Abschied.

Auch in Sachen Effizienz setzt der Porsche Panamera

Maßstäbe.

Mit freundlicher Unterstützung vom Porsche Zentrum Göttingen

Porsche Tillmann Miritz

Modell Panamera 4S Modell „dynamischer Sportwagen“

Motor V8 mit 400 PS Baujahr 1957

Hubraum 4.806 cm³ Erstes Auto Renault R4

Höchstgeschwindigkeit 282 km/h Traumauto alle bereits gekauft und gefahren

Von 0 auf 100 5,0 Sekunden

Durchschn. Verbrauch (100 km) 11,1 Liter

Preis ab 102.251 Euro

leben S T E U E R N

Autos mit Steuer-Turbo

„W ie kann ich mein Auto von der Steuer absetzen?“ Die se Frage ist

wahrscheinlich genauso alt wie das erste Auto. Höchste Zeit für ein paar vielleicht neue Gedanken.

Autos, die zu mehr als 50 Prozent be-trieblich genutzt werden, sind steuerlich anders zu beurteilen als Fahrzeuge, die zur Hälfte und mehr privat gefahren wer-den. Unternehmer, die Bilanzen aufstel-len, können zudem wählen, ob sie einen Wagen dem Betrieb zuordnen, wenn die betriebliche Nutzung mindestens 10 Pro-zent beträgt.

Jeder Unternehmer sollte sich kritisch fragen: Will ich wirklich, dass mein Wa-gen Betriebsvermögen wird? Zwischen 10 Prozent und 50 Prozent betrieblicher Nutzung kann der bilanzierende Unter-nehmer dies frei entscheiden. Für Freibe-rufler (zum Beispiel Ärzte) oder kleinere Gewerbetreibende ohne Bilanz gilt gene-rell die 50-Prozent-Grenze, sie haben kein Wahlrecht. Bei ihnen hilft möglicherwei-se aber ein zweites Fahrzeug, die betrieb-liche Nutzung – wenn gewünscht – unter 50 Prozent zu drücken.

Werden Fahrzeuge als Betriebsver-mögen behandelt, können alle Aufwen-dungen (Benzin, Reparaturen und auch die Kaufpreisabschreibung etc.) steuer-lich geltend gemacht werden. Allerdings muss im Gegenzug die private Kfz-Nut-zung versteuert werden. Das bedeutet dann entweder Fahrtenbuch oder einen pauschalen Ansatz von 1 Prozent des Kaufpreises pro Monat. Die Freude über das neue Auto wird dadurch schon ein-mal getrübt. Noch schlimmer kommt es, wenn der Wagen später veräußert wird. Der Verkaufspreis muss voll versteuert

werden, obwohl man die Anschaffungs-kosten des Autos wegen der Privatnut-zung nur teilweise abgeschrieben hat. Ob das dann ein gutes Geschäft war, lohnt sich nachzuprüfen. Überraschungen nicht ausgeschlossen.

Wem das nicht ausreicht und wer Lust auf mehr hat, dem gefällt vielleicht di-ese Idee – der Steuer-Turbo. Der Unter-nehmer kauft nicht, sondern least. Das Auto kommt gegen Ende des Jahres. Im Leasingvertrag ist eine hohe Leasing-Sonderzahlung vereinbart (vielleicht 30 Prozent), die Leasingraten der Folgejahre sind dementsprechend geringer. Warum kann das günstiger sein? Weil auf diese Weise 30 Prozent des Wagens bereits im ersten Jahr nahezu ungeschmälert von der Steuer abgezogen werden können, neben den Betriebskosten. Der private Nutzungsanteil, über ein Fahrtenbuch oder pauschal ermittelt, fällt (wegen An-schaffung gegen Ende des Jahres) so gut wie nicht ins Gewicht. Und weil das Auto nicht gekauft ist, sondern geleast, muss die Veräußerung des Wagens später auch nicht versteuert werden.

Aber achten Sie auf die Leasingkon-ditionen. Leasing ist in der Regel teurer als ein Kauf, weil noch die Leasinggesell-schaft verdienen will. Oft gibt es beim Leasing auch nur geringere oder keine Rabatte. Steuerlich darf die Laufzeit des Leasingvertrags für den Steuer-Turbo nicht über fünf Jahre hinausgehen.

Wem das zu kompliziert klingt, der sollte zumindest in Erwägung ziehen, den Wagen nicht zum Unternehmensfahrzeug zu machen. Um dem „Fluch des Betriebs-vermögens“ zu entgehen, darf die 50-Pro-

zent-Grenze nicht überschritten werden. Aufwendungen für betriebliche Fahrten sind trotzdem steuerlich abziehbar. Auch die Abschreibung des Kaufpreises kann darin eingerechnet werden. Steuerlich sind dann die tatsächlichen Kilometer-kosten (einschließlich Abschreibung), mindestens die Pauschale von 0,30 Euro, berücksichtigungsfähig. Das ist genau-so viel wie mit Betriebsvermögenseigen-schaft, sogar nach unten durch die Pau-schale gedeckelt. Und das Schönste: Der Verkaufspreis später ist steuerfrei.

Die Zeitschrift FOCUS-MONEY führt die Kanzlei Vesting Gerhardy + Partner in der Liste der 150 TOP-Experten Deutsch-lands (Heft 35/2009).

Reinhard J. Gerhardy ist Steuerberater und Partner der Sozietät Vesting Gerhardy + Partner, WP/StB/RA in Göttingen www.vesting-gerhardy.de

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Steuerberater Reinhard J. Gerhardy übers Steuernsparen durch Autofahren und Möglichkeiten, vielleicht etwas mehr daraus zu machen

V E R A N S T A L T U N G E Nleben

03/20092

Otto IV. Landesausstellung über den Welfen-

kaiser noch bis zum 8. Novemberwww.ottoiv.de

Eine fast vergessene Gestalt der Geschichte bringt die Landes-ausstellung im Braunschwei-gischen Landesmuseum im Dom St. Blasii und auf der Burg Dankwarderode: Otto IV. Der Sohn Heinrichs des Lö-wen war vor 800 Jahren für einige Jahre der ranghöchste Mensch in Europa. In Braun-schweig wurde der Welfe zum römischen Kaiser gewählt. Die Landesausstellung würdigt die-sen Herrscher an den zentralen Schauplätzen seiner Kaiserzeit mit über 200 Relikten – an-

gefangen vom Krönungsman-tel bis zum Testament. Er war seiner Zeit weit voraus, führte u.a. die gothische Bauweise in Deutschland ein, und scheiterte doch. Als Otto IV. 1218 in Bad Harzburg starb, war sein Ein-fluss nur noch auf sein nord-deutsches Erbe beschränkt. Die Staufer hatten letztlich den Machtkampf gewonnen, indem sie den Papst auf ihre Seite zogen. Die Landesausstellung schafft Einblicke in das Leben Ottos und seinen Traum vom welfischen Kaisertum.

Das „Denkmal! Kunst – Festi-val“ baut auf dem „Stadt-Som-mer-Atelier“ auf, bei dem vor-rangig internatio nale Künstler in fünf Denkmä lern der Drei-flüssestadt ihre Ateliers einge-richtet hatten. Nationale und internationale Künstler werden nun in 22 Denkmälern Skulp-turen, Installationen, Gemälde und Plastiken zeigen, die in un-mittelbarem Bezug zu den histo-rischen Gebäuden stehen und eine deutlich wahrnehmbare Spannung für den Betrachter erzeugen sollen. Die Denkmä-ler sind parallel zu den Öff-

nungszeiten des Handels zwi-schen 11 und 19 Uhr geöffnet und können eigenständig oder geführt besichtigt werden.

Mit dem Festival wollen die Organisatoren Bernd Demandt und Uta von Schreck die Auf-merksamkeit auf unsanierte, ungenutzte und verlassene Bau-denkmäler richten, die Einzigar-tigkeit der historischen Altstadt demonstrieren und den weiteren Verfall der historischen Bausub-stanz verhindern. Begleitet wird das Festival von 50 Abendver-anstaltungen verschiedenster Genres.

Denkmal! Kunst – Festival

In Hann. Münden trifft vom 2. bis zum 11. Oktober Kunst auf Denkmälerwww.denkmalkunst-kunstdenkmal.de

www.dt-goettingen.deKasse 0551-4969-11

19. September 2009DER KIRSCHGARTEN Anton Tschechow25. September 2009DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER nach Johann Wolfgang Goethe26. September 2009DIE VERMESSUNG DER WELTDaniel Kehlmann / Dirk Engler 10. Oktober 2009KÖNIG LEARWilliam Shakespeare21. November 2009DIE KONTRAKTE DES KAUFMANNSElfriede Jelinek2. Dezember 2009 AMPHITRYONHeinrich von Kleist

Spielzeit 2009/2010Die ersten Premieren

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Zum vierten Mal feiert Victor's Residenz-Hotel Teis-tungenburg das traditionelle Oktoberfest auf dem Markt-platz der Hotelanlage, die in unmittelbarer Nähe der alten Grenzanlage malerisch gele-gen ist. Am Tag der Deutschen Einheit, Samstag, 3. Oktober, beginnt das Fest um 14 Uhr. Zünftige Unterhaltung ver-sprechen die Original Breh-mer Blasmusikanten. Zum frischen Weizen und Paulaner Wies'n-Bier gibt es bayerische Schmankerl, aber auch Kaffee und Kuchen. Victor's will ein Fest für die ganze Familie

bieten, und so gibt es zur Unterhaltung der Kleinen eine Hüpfburg, Kinderschminken, eine Schießbude und ein Ka-russell.

Am Sonntag, dem 4. Ok-tober, wartet um 10 Uhr ein Frühschoppen mit Blasmusik auf die Gäste, bevor sie zum Beispiel die kleine weiße Ku-gel über die Fairways des nahegelegenen Golfclubs Rit-tergut Rothenberger Haus treiben. Um 15 Uhr bildet das Abschlusskonzert mit der Band „Ten Shoes“ den Aus-klang des weiß-blauen Wo-chenendes.

Oktoberfest Victor´s in Teistungen lädt am 3. und

4. Oktober zur Wies´n-Gaudiwww.victors.de

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Page 8: faktor-Magazin 3/09

V E R A N S T A L T U N G E Nleben

03/2009

Der 18. Göttinger Literatur-herbst findet vom 16. bis 25. Oktober mit rund 50 Veranstal-tungen mit 100 Autoren, Spre-chern, Übersetzern und Journa-listen aus sieben Ländern statt. Zu den Hauptveranstaltungen zählen der Auftritt des Schau-spielers Armin Rohde, ein Ge-spräch mit der „Die Päpstin“-Autorin Donna W. Cross und Juli Zehs (Bild) Live-Hörspiel „Corpus Delicti“. Daneben geben sich Volker Wieprecht und Robert Skuppin mit ihrem „Lexikon der verschwundenen Dinge“ die Ehre. Einen wei-teren Schwerpunkt bildet das

wissenschaftliche Sachbuch. In der Paulinerkirche sind unter anderen der Archäologe Colin Renfrew und der Physiker Lee Smolin, der Politikwissenschaft-ler Herfried Münkler und Goe-the-Biograf Nicholas Boyle zu sehen und zu hören.

Erstmals findet in mehreren Forschungs- und Bildungsein-richtungen ein wissenschaft-liches Jugendprogramm für Be-sucher ab 16 Jahren statt, und erstmals wird ebenso im Rah-men des Literaturherbstes der mit 14.000 Euro dotierte neue NDR-Kultur-Sachbuchpreis ver-geben.

Mit der 32. Auflage ist das Göttinger Jazzfestival eine feste und weit über Göttin-gens Grenzen hinaus bekann-te Veranstaltungs-Institution in Sachen Jazz, bei der sich internationale, nationale und lokale Musiker am ers-ten Novemberwochenende mit den zahlreichen Jazz-Aus-prägungen präsentieren. Eine Premiere erwartet die Besu-cher ebenfalls: der „Trumpet Summit“. Mit Randy Brecker, Paolo Fresu und Jens Winther füllen drei Spitzen-Trompeter

unterschiedlicher Stilistik das Deutsche Theater mit Klang. Mit Musikern wie dem preis-gekrönten Jazzgitarristen Mike Stern, sowie Joachim Kühn, Daniel Humair, Dave Holland, Chris Potter und Jason Moran treten einige „Legenden“ das erste Mal in Europa auf. Ins-gesamt 24 Göttinger Gruppen komplettieren das Festival. Die Eröffnung findet mit einem Konzert von Gunter Hampel am 5. November im Apex statt. Der Vorverkauf startet Mitte September.

32. Göttinger Jazzfestival

Vielseitiger Jazz mit internationaler Besetzung vom 5. bis 8. Novemberwww.jazzfestival-goettingen.de

Literaturherbst Internationales und erweitertes

Programm ab dem 16. Oktoberwww.literaturherbst.com

„Eine mörderische Auslese“ servieren Bettina und Wolfgang Mosler, das neue Betreiber-ehepaar des romantischen Ho-tels Menzhausen. Hinter dem Titel verbirgt sich ein exklu-sives Vier-Gänge-Menü, wäh-rend dessen der Besitzer eines biologisch-dynamischen Wein-guts schon beim Aperitif mau-setot vom Stuhl fällt. Tatmotive für diesen Giftmord sind zahl-reich vorhanden, ein Kommis-sar und weitere Experten, die spitzfindig auf die Tätersuche gehen ebenso. Die Charakte-re werden von den Schauspie-

lern des Drei-Flüsse-Theaters Münden, die seit gut 27 Jahren Hann. Münden und den süd-lichen Landkreis mit Schau-spielkunst versorgen, bestens in Szene gesetzt. Denn es handelt sich um einen Dinnerkrimi, den die Gäste live und hautnah in dem nach Betreiberwechsel jüngst wieder mit vier dehoga-Sternen ausgezeichneten Tra-ditionshauses in Uslar erleben. Pro Person kostet der Abend 55 Euro. Aufgrund der starken Nachfrage ist eine Reservie-rung unter Tel. 05571/9223-0 dringend empfohlen.

Dinnerkrimi

Spannung im Romantischen Hotel Menzhausen am 3. Oktober und

7. Novemberwww.hotel-menzhausen.de

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Personen:Adomat, Jörg 38Beck, Hilmar 20f.Bertram, Heinz-Jürgen 67, 87Bielefeld, Lorenz 65Brockmeyer, Volker 67Daamen, Angelika 17Deppe, Elke 102ff.Döpke, Lutz 47Dreßler, Christoph 23Eberl, Christian 89Eisenacher, Frank-Walter 37f.Englund, Nils 39Enzmann, Thomas 98f.Faust, Hans-Georg 89Fernau, Sandra 67Fischer, Hartwig 88Gebbert, Ute 102ff.Gerstenkorn, Heiko 47Haffner-Borchert, Michaela 66Heinze, Thorsten 51f.Hell, Stefan W. 78ff.Herbst, Ingo 40Hildebrandt, Dieter 45Hoffmann, Klaus 32, 47Hückstädt, Hauke 107

Kirchhof, Paul 73Knopek, Lutz 88Koch, Torsten 66Krüger, Werner 39Lesser, Jutta und Bernd 55Lösekrug-Möller, Gabriele 89Meier, Gustav 17ff., 24Menge, Klaus 39Mergenthal, Robert 99Meyer, Wolfgang 12, 18, 21Micheletti, Ewald 98f.Miritz, Tillmann 108ff.Molthan, Dirk 38Nachtwey, Marek 104Nebel, Friedrich 38Nier, Gerd 88Noack, Harald 38f. Obermann, Lars 67Oppermann, Thomas 88Pairan, Rüdiger 64Pape, Thomas 51f.Piaggio, Nicolás 65Pohl, Ines 69Prismeier, Wilhelm 89Pudel, Volker 96Redlefsen, Matthias 56

Richter, Klaus 47, 85Rockenfeller, Alfred 85Ruhstrat, Andreas 50f.Schallehn, Klaus Dieter 53f.Schermann, Reinhard 58ff.Schmidt, Udo 58ff.Schneehain, Alexander 13Seufer, Oliver 65Stiller, Thomas Carl 58ff.ten Pas, Nick 56Thiemann, Markus 64Thul, Hans-Peter 88Tigges-Friedrichs, Martina 89Trittin, Jürgen 88Vogel, Uwe 65von Cramon, Viola 89Westemeier, Ulrich 99Winkelbach, Kirsten 49Wohltmann, Rüdiger 89Wolter, Gudrun 94f.

Unternehmen/Organisationen:Bajohr & Micheletti Optik 98f.Beclever Werbeagentur AG 49Börner Eisenacher 38Bramburg Werbung 66

Bueroboss.de/Kassebeer 49Butec Büro für Umwelt- und Techno-logieberatung GmbH 51f.Campingplatz Dransfeld 55connect Werbeagentur GmbH 12Consulting Team e.V. 35Contigo 40Das Gebüsch 23Dräger & Heerhorst 98f.Erlebniswelt Renaissance 15Ernst Benary Samenzucht GmbH 56Gasthaus Gebbert 102ff.Gauß-Weber-Loge 45Georg-August-Universität 16ff., 49goetext.de 67Göttingen Network 12Goldschmiede Piaggio 65Hahnemühle FineArt GmbH 36f.Hammerschmiede 101Initiative Einbeck 66Isco 16IWF Wissen und Medien 23Kanzlei Menge Noack 38f.Klausenhof 31Linos 67L.M.C 47

Miritz Citrus Ingredients 109MobilitätsTalk 47mtec Akademie 67Nephrologisches Zentrum Niedersachsen 96Novelis Werk Göttingen 40, 65Obermann Gruppe 67opticum 99Pairan elektronik GmbH 64Phywe 16Piller Industrieventilatoren 39Privatbrauerei Haffner 66Reisswolf 64Resebeck GmbH 49Ruhstrat GmbH 50f.Sanitätshaus Deppe 102ff.Schmidt Land- und Gartentechnik 60f.Sehenswert 99SerNet 65Spedition Krüger 39f.Symrise 67Tibus Boote 52ff.Universitätmedizin Göttingen 96Wilh. Lambrecht 38Zufall logistics group 65

I N F Oservice

Index

ImpressumHerausgeberfaktor – das Entscheider- Magazin für die Region Göttingen

Entscheider Medien GmbH Am Leinekanal 4 37073 GöttingenTelefon 0551/820 79 32Telefax: 0551/820 79 [email protected]

Internetwww.faktor-magazin.de

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RedaktionLeitung: Florian Grewe (FG); Sonja Grzeganek (SG), Tobias Kintzel, Claudia Klaft (CK), Stefan Liebig, Yannick Lowin, Sebastian Mauritz, Christian Mühlhausen

AutorenAlexandra Becker, Bernd Fritz-Kolle, Sebastian Günther, Roland Haever, Oliver Hartz, Marion Kulp, Martin Kurzyk, Gundula Laudin, Stefan Ma-tysiak, Martin Rudolph, Hanjo M. Waterkamp, Frank Wilkes

LektoratHeike Wiegand

Fotografi eFlorian Grewe, Sonja Grzega-nek, Sebastian Mauritz

AnzeigenleitungHW8 Promotion, Horst Wolf([email protected]) AnzeigenberatungSabine Phillips

Es gilt die Anzeigenpreisliste –Stand: 09.09

Projektmanagement[mauritz&grewe] – Sebastian Mauritz, Florian Grewe

Art Direction/EntwicklungMichael Ndarurinze

LayoutMark Schöningh, Verena Reimann, Christian Wenk; Anzeigen: Mark Schöningh (Leitung), Christoph Bredl, Sebastian Mauritz, Lars Walter, Christian Wenk

Geschäftsführender GesellschafterMarco Böhme

Aufl age15. 000

Druckereiwestermann druck GmbH, Braunschweig

RedaktionsbeiratJürgen Haese, Klaus Heinemann, Doris Körner, Christoph Langer, Karsten Ley, Lars Obermann, Klaus Richter, Gerhard Sauer, Mark C. Schneider, Mat thias Schumann, Thomas Wagner, Clemens Freiherr von Wendt, Winfried Weber, Gerald Wissel

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Redaktions- und Anzeigenschluss der nächsten Ausgabe ist der 1. November 2009.

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