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Festschrift Ziehenschule 1913 bis 2013

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Festschrift Ziehenschule 1913 bis 2013

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Impressum

Herausgeber: Ziehenschule - Europaschule Gymnasium der Stadt Frankfurt am Main Josephskirchstraße 9, 60433 Frankfurt am Main Tel.: (069) 212 341-47 oder -48 Fax: (069) 212 320-60 Homepage: www.ziehenschule.de E-Mail: [email protected]

Redaktion: Andrea Krawinkel, Brigitte Bergmann, Dr. Birgit Blankenberg

Layout und Satz: Rolf Mütze-Gutmann

Anzeigen: Klaus Grätz

Einband: Idee und Gestaltung von Rolf Mütze-Gutmann; Cover-Fotos von Nitsche, Putschbach, Schulze, Foto-Archiv der Ziehenschule

Druck: www.buchwerft.de, Kiel

Die Autorinnen und Autoren sind für Inhalt und Form namentlich gezeichneter Beiträge verantwortlich.

Die Redaktion dankt allen Kolleginnen und Kollegen, Ehemaligen, Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie Freunden der Ziehenschule, die uns Fotos und Dokumente zur Verfügung gestellt haben.

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Inhalt

Grußworte 5Nicola Beer 5Oberbürgermeister Peter Feldmann 7Sarah Sorge 9Grußwort von Jean-Claude Tribolet, Consul général de France 12Wolf Schwarz 14Silvia Bouffier-Spindler 16Dr. Niki Sarantidou, (MINT-EC) 18Friedrich Hesse. Ortsvorsteher des Ortsbezirks 9 19Gertrud Gutmann, Vorsitzende des Schulelternbeirats 20Dr. Christel Gade, Verein der Freunde und Förderer der Ziehenschule 21Die Ziehenschule wird 100 22

100 Jahre Ziehenschule 24Kollegiumsgeschichte und -geschichten 60Rückblick eines Ziehenschülers – Zeitzeuge der Jahre 1938-1946 88Erinnerung an den Jahrtausendbeginn 94Wir gedenken der Verstorbenen unserer Schulgemeinde. 96

Fotos: Klassen 5-9 99

Schulentwicklung 125Die Ziehenschule als Hessische Europaschule 125100 Jahre Ziehenschule, 50 Jahre deutsch-französische Freundschaft 128Der bilinguale Kalender der Ziehenschule 129Warum AbiBac? Erfahrungsberichte ehemaliger Schülerinnen und Schüler 132Donne-toi méchamment – Impressionen aus der AbiBac-Zeit 133Auszüge aus Briefen von französischen Austauschschülern 137Statistische Ergebnisse der Prüfungen zum Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife 138Prix des Lycéens 2012 139Deutsch-französischer Tag 2012 142Frankfurter Schüler an der Croisette 143Die Ziehenschule, der bilinguale deutsch-französische Unterricht und das AbiBac 145Dritter Platz beim Lego-Roboter-Wettbewerb 154Mathematikwettbewerb für Grundschulen 155Wenn Fortbildung einen Namen bekommt 156„Das wäre was für ZiLF!“ – „Das könnten wir in ZiLF vorbereiten.“ 156Einige Themen aus elf Jahren ZiLF: 158Die Selbstständige Schule 159„DELF? Was ist das denn?“ 160Certificate in Advanced English (CAE) der University of Cambridge 161

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Hier spricht man inzwischen nicht mehr Russisch! 162Förderung besonders begabter und hochleistender Schülerinnen und Schüler 167Mediation und Soziales Lernen 171Das hessische „Landesabitur“ 174So viel Einigkeit war nie 177Spektrum – Die Lernwerkstatt e.V. betreuen, fördern, lernen 180Fällt dir schon wieder erst in der Schule ein, dass du dein Heft vergessen hast...? 183Sanitätsdienst 185Die „Buschtrommel“-Momente 186Ziehen-Eltern-Memory 188Der Personalrat – neue Aufgaben in neuen Zeiten 193Die Schülervertretung: Engagement zwischen „Großaktionen“ und alltäglicher Arbeit 195Schulkonferenz 198Planungsgruppe 199Schulleitung 199SES-Bereich 1.1 Mathe- und Deutsch-Atelier 200SES-Bereich 1.2 Schulkultur 200

Unterrichtsentwicklung 203Ziehenschule K.O.: Ein Gymnasium auf dem Weg zur Kompetenzorientierung 203Methodenlernen an der Ziehenschule 207„Ask us as long as we are still alive!“ 213Trude Levi: „Ich habe den Krieg gewonnen!“ 214„Die wollen nur spielen!“ Das Fach Darstellendes Spiel 216Gegen den antiquierten Ersatzfach-Status des Faches Ethik 219Dialog der Kulturen – Das Fach Interkulturelles Lernen 224Die Junior Ingenieur Akademie der Ziehenschule 227Chemie-Frühstarter-AG 228Ziehenmeisen 229„Das wichtigste Medium ist der menschliche Geist!“ – IT und Medien 230

Fotos: Klassen 5-9 236

Kultur 269Schülerbücherei „SchüBü“ 269English Drama Group Ziehenschule 274Kunst-Leistungskurse - neu an der Ziehenschule 276Ein Jahrhundert Musik an der Ziehenschule 278Schulgarten 282Beste Klasse Deutschlands an der Ziehenschule? 284Architektur und Schulhausgestaltung 289Komm nun, weihnachtlicher Geist! 291Schülerleben 293

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Ziehenschule unterwegs 297Wegscheide 2012 297Skilehrgang 301Das echte Leben ist doch ganz anders als im Schulbuch: Frankreichaustausch in Klasse 8 305Englischsprachige Austauschbeziehungen 307„¡Mira, mira!“ 311Let‘s go east - Wiederentdeckung des Ostens 315Studienfahrten zur Gedenkstätte Buchenwald 317Helsinki Kunstaustausch 319Ziehenschule Frankfurt/Kallion Lukio Helsinki 322Praktikum in Frankreich 323Pizza und italienische Machos 32520 Jahre Schüleraustausch mit Portland 327Die GAPP-Gruppen der Ziehenschule: 330Powi auf Englisch in Schweden 337

Das Lehrerkollegium der Ziehenschule 343Schulhausverwalter, Sekretärinnen 343 Lehrerliste 2012/13, 2. Halbjahr 348Klassenliste 2012/13, 2. Halbjahr 349

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Hier wird ein Blick in den Spiegel der Festschrif-ten und weiterer Veröffentlichungen getan, um den Bogen zwischen 1913 und 2013 zu spannen – zugegeben, ein ziemlich kühnes Unterfangen. Die Geschichte Deutschlands in dieser Zeit ist da-zwischen geraten: Menschen verachtende Entglei-sungen und begeistertes Kriegsgeschrei, Reform-bestrebungen, daneben die Idee der Francophonie und die Akzentuierung des Fremdsprachener-werbs, aktive musisch-ästhetische Erziehung und die Förderung sozialen Denkens an der Ziehen-schule – all diese Töne sind in, hinter und zwi-schen den Zeilen zu lesen. - Zwischendurch hört man folglich den „Geist der Ziehenschule“ tüchtig brausen, manches Mal ist er aber auch, als ein nur laues Wehen, kaum mehr wahrnehmbar.

Im Vorwort der Festschrift des Jahres 1938 findet sich der Satz: „Wenn nun nach 25 oder 75 Jah-ren ein anderer von der Geschichte unserer An-stalt schreiben wird, dann – und darauf vertrauen wir – wird er von der Größe unseres Vaterlandes und Volkes und dem Gedeihen unserer geliebten Ziehenschule berichten.“ (Dr. Karl Schaedel, Be-richt aus dem Schulleben, in FS 25 Jahre, S.17) – Welch großes Privileg ist unserer Festschrift 100, also 75 Jahre nach 1938, im Jahre 2013 zuteil geworden, dass wir heute, dank Demokratie und dank Europa, nur noch das „Gedeihen unserer ge-liebten Ziehenschule“ zu unterschreiben haben!

Im 1910 geschlossenen Eingemeindungsver-trag hatte Oberbürgermeister Franz Adickes den

Eschersheimern, die nicht mehr ausschließlich Landwirtschaft betrieben, sondern sich im Vorort mit der guten Taunusluft niedergelassen hatten, eine eigene höhere Schule zugesichert. Die am 3. April 1913 mit 26 Sextanern gegründete „Eschers-heimer Realschule“ verbrachte das erste Schul-jahr in der Heddernheimer Volksschule (heute: Robert-Schumann-Schule). „Der Besuch einer höheren Schule war damals noch nicht unent-geltlich. Einheimische hatten jährlich 100 Mark, Auswärtige 200 Mark zu zahlen.“ (Karl Schiefer, Die Geschichte der Ziehenschule. Anfangsjahre, in: FS 50, S.18) Ab Ostern 1919 darf sie den Ti-tel einer „Oberrealschule“ führen, weil den ersten Zehntklässlern, also Untersekundanern, die mitt-lere Reife, das „Einjährigen-Examen“, attestiert wurde, und entlässt drei Jahre darauf am 27. Fe-bruar 1922 die ersten elf Abiturienten. Einer die-ser Schüler, der später im Verein der Freunde und Förderer lange aktiv bleibt, erinnert sich: „Als wir im Oktober 1914 mit den wenigen Habseligkeiten unserer jungen Schule, die wir gleich in Papier-körben mitgebracht hatten, den Neubau in der Rühlstraße bezogen, streiften wir zunächst einmal staunend durch die geräumigen hellen Klassen-zimmer.“ (Emil Schweikart, Mein Bestes für mein Volk, in: FS 25 Jahre, S.46) Zu diesem Zeitpunkt besucht der Schüler der allerersten Klasse an der „Eschersheimer Realschule“ die Quinta und be-zieht den heutigen Mitteltrakt des Altbaus.

Mit ähnlich bewunderndem Blick wurde von Kol-legium, Schüler- und Elternschaft im Herbst 2011

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Andrea Krawinkel

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unser Neubau betrachtet, nur dass in ihn keine „Habseligkeiten“ getragen werden mussten, weil eine moderne, ansprechende und angemessene Ausstattung Bestandteil des preisgekrönten Pas-sivbaus ist. Von nur zwei bis drei Lehrern, unter ihnen der Schulleiter Nierhaus, wurde die Sexta des Jahres 1913/14 unterrichtet; ihn erwarteten einige Schüler morgens an der Niddabrücke, um den restlichen Schulweg mit ihm gemeinsam zu-rückzulegen.

„Als der Krieg ins dritte Jahr ging, bekam ihn auch die Schule empfindlich zu spüren. Im Fe-bruar 1917 musste wegen Kohlenmangels der Unterricht drei Wochen lang ausfallen und im Herbst 1918 gar für sechs Wochen, als eine Grip-peepidemie (es handelte sich um die „Spanische Grippe“) sich... hinzugesellte.“ (Karl Schiefer, Die Geschichte der Ziehenschule, in: FS 50 Jahre, 1963, S.19) Richard Wagner zitiert drei bezeich-nende Sätze aus dem Konferenzprotokollbuch vom 19.06.1916: „Auch sollten die Lehrer wegen des großen Mangels an gut geleimten Papieren mit dem Heftmaterial, das die Schüler während der Kriegszeit bekommen, zufrieden sein. – Es wird ferner auf die Verwendung einheimischer Teesorten hingewiesen. (...) Der Oberpräsident spricht den Lehrern und Schülern, die sich beim Zeichnen der Beiträge für die 4. Kriegsanleihe ver-dient gemacht haben, seinen Dank aus.“ (Richard Wagner, Ziehenschule von 1913 bis 1923, in: FS 75, S.22) Einer der ersten Abiturienten der Zie-henschule erinnert sich an den Mangel im Krieg: „Unser Schulbrot war dünn mit Marmelade bestri-chen, keine Butter drunter. Einer unserer Klassen-kameraden, ein Bauernsohn aus Obererlenbach, war besser dran. Seine Riesenbrote waren dick mit

Butter und Wurst belegt.“ (Dr. Kurt Hunold, Abi-tur 1924, Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg, in: FS 75, S.32) In die Zeit des Ersten Weltkriegs gehört auch der ebenso glorifizierende wie er-schreckende Rückblick eines ehemaligen Schü-lers: „Während des ungewöhnlich frühen Herbstes 1917 zogen wir früh morgens durch die dunklen, kalten Wiesen hinüber nach Eschbach und Bona-mes, um dort den Bauern bei der Einbringung der Ernte zu helfen. In schlechter Ersatzkleidung, in Holzschuhen ohne Gelenke, in denen die Füße schmerzten, standen wir vom frühen Morgen bis zum späten Abend auf den kalten Äckern, um Kartoffeln und Kraut zu bergen. Eiskalt lief uns

Prof. Max Nierhaus 1913-1914 in: FS 50 Jahre, S. 18

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das Wasser von den Rüben und Krautköpfen über Arme und Brust, wenn wir beim Beladen der Wa-gen waren. Verbissen blieb auch der Schwächste bei seiner Arbeit, und es war uns immer eine be-sondere Genugtuung, dass keiner schlapp mach-te.“ (Emil Schweikart, Mein Bestes für mein Volk, in: FS 25 Jahre, S.47)

Im Krieg fällt der Schulleiter Max Nierhaus im Herbst 1914, später, 1916, auch Oberlehrer Men-singer.

Nach dem Kriegsende ist auffällig, dass Kaiser-reich und Niederlage ebenso kaum eine Rolle spielen wie die neu entstandene Republik: „Die Schulannalen bieten keinerlei Hinweise auf Aus-einandersetzungen. Auch die Behörde zeigt keine besondere Eile, Schüler und Lehrer an den neuen Staat, an die Republik zu binden. Erst im Herbst 1920 verlangt der Minister «Unterricht in der Reichsverfassung»; die Konferenz beschließt dar-aufhin, daß in den Klassen 10 und 13 «je 1 Wo-chenstunde diesem Unterricht zu widmen» sei.“ (Richard Wagner, Ziehenschule von 1913-1923, in: FS 75, S.24)

An Ostern 1922 besuchen 232 Schüler die Zie-henschule, 1927 sind es 613, was den Anbau ei-nes Flügels an das Schulhaus erforderlich macht. Seit April 1923 werden auch Mädchen aufgenom-men. Im selben Jahr, also während der Zeit, in der die Reichswährung inflationär verfiel, findet sich der „Verein ehemaliger Eschersheimer Realschüler bzw. Oberrealschüler“ zusammen, unter der Lei-tung des Studienrats Dr. Hermann Lenz, um die Schule zu fördern. „Nichts kennzeichnet die Lage, aus der heraus der Verein entsteht, besser als ein

Ziehenschule um 1918 in: FS 75, S.15

Oberlehrer Theodor Mensinger, 1914-1916, in: FS 75, S.18

Oberschulrat Dr. Franz Paehler, 1917-1920, in: FS 75, S.18

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Kollegiumsausflug 2001 Rheingau (Foto: B. Bergmann)

Fortbildung Fachschaft Deutsch 2008

Verabschiedungsfeier 2003: Mathe-Musiker (Foto: B. Bergmann)

Kollegiumsabend 2003: Haute cuisine mit Klaus Belz

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Kollegiumsfasching 1949

Kollegiumsabend 2003 Anlass zum Feiern: Ingemarie Hennig, Luitgard Zenetti, Oswalt Stein

Im Lehrerzimmer 2003: Marita Ebel, Brigitte Bergmann, Clemens Strugalla, Juliane Schäfer, Eva Czischek, Martina Faltinat

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