Firmung in der Pfarre Kottingbrunn · PDF fileSeite 2 Gedanken des Pfarrers ... für die Zeit, in der wir leben, ... und der Kassaverantwortlichen Sonja Jogar macht mir viel Freude

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  • Juli/August 2016

    Papier ist geduldig

    Was ist aus den ausgefllten

    Fragebgen geworden?

    Seite 6

    Faires Gold

    Beim Kauf von Eheringen

    an Fairtrade denken.

    Seite 9

    35. Achazi-Kirtag

    Rckblick auf den Kirtag

    fr unseren Pfarrpatron

    Seite 13

    Gott der Anfnge, segne uns,

    wenn wir deinen Ruf hren ,

    wenn deine Stimme uns lockt zu Aufbruch

    und Neubeginn .

    Firmung in der Pfarre Kottingbrunn

  • Gedanken des Pfarrers

    Liebe Kottingbrunnerinnen,

    liebe Kottingbrunner!

    Schon ber vierzig Jahre lebe ich in

    Niedersterreich, ein paar Jahre in

    Ternitz und jetzt Jahrzehnte schon

    in Kottingbrunn und Schnau.

    Manchmal bricht in mir noch der

    Wiener Dialekt durch. Den verstehen nicht immer

    alle, wenn ich etwas vom Graffelwerk, vom

    Kramuri, vom Klumpert rede, dann fragen Kinder

    und manchmal auch Erwachsene, was ich damit

    meine, was das ist: Klumpert, Graffelwerk. Klum-

    pert, Graffelwerk, Kramuri, das sammelt sich an,

    etwa in Garage, unntzes Zeug, das seinen Zweck

    zu seiner Zeit erfllt hat, jetzt aber nicht mehr

    gebraucht wird, aber es ist so schwer, sich dann

    zu trennen, in der Garage wirds gelagert, es

    huft sich, wird mehr, nimmt Platz weg, das Auto

    parkt irgendwo, nur nicht in der Garage. Klum-

    pert, Graffelwerk, Kramuri berlagert, verstellt

    den Blick. Es ntzt nichts, ich muss mich aufraf-

    fen, zu entrmpeln.

    Klumpert, Graffelwerk, Kramuri, das sammelt sich

    mitunter auch im Kopf, im Denken von uns Men-

    schen an. Ich erinnere mich zurck, im Haus in

    Wien, wo ich mit meiner Familie wohnte, da gabs

    die Bassena am Gang, da wurde beim Wasserho-

    len die Welt geordnet, ereignete sich in der Um-

    gebung ein Diebstahl, dann warens sicher die

    Zigeuner des Gsindelwerk. Besprochen bei

    der Bassena, damals, finanzieller Engpass, ber-

    legt, Schmuck zu versetzen, von einer der Nach-

    barinnen ein wohlmeinender Rat: Aber net

    beim Juden, da zahlts drauf. Vorurteile geisti-

    ges Klumpert, Kramuri, Graffelwerk

    Kardinal Knig hat mit einem Vorurteil

    geistigem Graffelwerk aufgerumt, dass die

    Schwarzen die Kirchentreuen und die Roten

    die Kirchengegner seien und daher die Kirche auf

    der Seite der Schwarzen stehen msse. Bei sei-

    ner Rede vor dem Gewerkschaftsbund hat ers

    gesagt: Ich bin kein Bischof der VP, der SP,

    ich bin Bischof fr alle.

    Klumpert, Graffelwerk, Kramuri, so manches Ge-

    setzwerk, verkompliziertes Amtsdeutsch, das kei-

    ner versteht entrmpeln, damit durchschaubar

    wird, worauf es eigentlich ankommt.

    Es erinnert mich ein wenig an die Zeit Jesu, als

    Schriftgelehrte und Gesetzeslehrer sich hinter

    Vorschriften, Gesetzen verschanzten, die der so

    genannte kleine Mann nicht verstehen konnte

    etwa die Gltigkeit eines Versprechens, eines

    Vertrages, so viele Zustze, unverstndlich. Und

    Jesus entrmpelt, vereinfacht: Dein Ja sei ein Ja,

    dein Nein ein Nein, alles andere ist am Menschen

    vorbei, dem Menschen nicht hilfreich, nicht heil-

    sam.

    Klumpert, Graffelwerk, Kramuri auch in unserer

    Kirche abgesehen von so manchem Gesetzes-

    text, so mancher unverstndlicher und unntzer

    Verordnung.

    Ich glaube schon, auch unsere christlichen Kir-

    chen sind davon betroffen. Was ich damit meine?

    Ich nehme als Beispiel die Eucharistie. Ich glaube

    fest, dass Jesus in der Eucharistie in Brotsgestalt

    unter uns ist. Gestritten wird unter den christli-

    chen Kirchen um Fragen, wann ist er gegenwr-

    tig, in welchem Augenblick, wie Gengt nicht,

    dass Jesus in Brotsgestalt unter uns gegenwrtig

    ist. Theologisches Graffelwerk verstellt den Blick

    auf das Eigentliche. Wie ernst meinens Theolo-

    Inhalt:

    Seite 2

    Gedanken des Pfarrers Seiten 2 und 3

    Gedanken eines Pfarrgemeinderates Seite 4

    Achatius wundert sich Seite 5

    Papier ist geduldig Seite 6

    Rebuilt Seite 7

    Rette deine Pfarre Seite 8

    Fairtrade, Gedicht von R. Birbamer Seite 9

    Kinderseite Seite 10

    Buchvorstellung Seite 11

    Rckschau Seite 12

    35. Achazi-Kirtag Seite 13

    Vorschau, Freud und Leid, Termine,

    Impressum

    Seiten 14 und

    15

    Urlaubswnsche Seite 16

  • gen, wenn wir nach dem Einsetzungsbericht in

    der Messe beten: Geheimnis des Glaubens.

    Ich bin bei euch, alle Tage. Eine Zusage Jesu.

    Der Verfasser des Hebrerbriefes in der Bibel be-

    ginnt seinen Brief. Viele Male und auf vielerlei

    Weise hat Gott einst zu Menschen gesprochen,

    jetzt aber zu uns durch seinen Sohn. Ich denke

    mir, jeder von uns hat genug zu tun, das Wort

    Jesu ins alltgliche Leben zu bersetzen, sich da-

    ran zu orientieren. Es ist jedem persnlich ber-

    lassen, wie er die Eucharistie empfngt ob die

    Handkommunion oder die Mundkommunion, ob

    kniend oder stehend.

    Zu mir kam vor einiger Zeit jemand, der in einer

    anderen Pfarre zur Feier der Erstkommunion ein-

    geladen war. Bei dieser Messfeier wurden die

    Mitfeiernden, die zur Kommunion gehen wollten,

    darauf aufmerksam gemacht, dass nur die Mund-

    kommunion mglich sei, denn irgend eine from-

    me Seherin habe in einer Vision erfahren, dass

    Jesus die Handkommunion nicht wnsche. Ist das

    nicht auch geistiges Graffelwerk, Klumpert,

    Kramuri? Menschen werden verngstigt.

    Graffelwerk, Klumpert, Kramuri, das in unserer

    Kirche entrmpelt werden muss: ein Umdenken

    im Hinblick auf das Amt in der Kirche, als Bischof,

    als Priester. Bundeskanzler Christian Kern hat in

    einer seiner ersten Stellungnahmen als neu be-

    stellter Kanzler festgestellt, dass die beiden ehe-

    mals Groparteien von der Machtbesessenheit

    und der Zukunftsvergessenheit loskommen ms-

    sen. Ich habe mich selbst gefragt: Dienst unter

    den und fr die Menschen oder ber die Men-

    schen darber hinweg.

    Hochwrden, Exzellenz, euer Gnaden. eine

    Sprache ber drber, violettes, rotes Gewand

    Ich bins niemandem neidig, aber verstellen nicht

    all diese Dinge den Blick auf das Wesentliche, auf

    Jesus, sein Wort?

    Handy, I-Phone, nichts gegen all diese Errungen-

    schaften in der Massenkommunikation, manch-

    mal frage ich mich allerdings schon: Klumpert,

    Graffelwerk, Kramuri es verstellt den Blick die

    direkte Kommunikation, den Mitmenschen direkt

    ins Gesicht sehen, ihn direkt ansprechen, verler-

    nen wirs?

    Gedanken des Pfarrers Seite 3

    Klumpert, Graffelwerk, Kramuri wir hngen da-

    ran, die gute alte Zeit, damals, ja damals, als

    alles noch viel sicherer war, als die Kinder noch

    Respekt hatten, die Lehrer noch Respektsperso-

    nen Wir htten uns das trauen sollen, als wir

    alle noch zufrieden und bescheiden waren, da-

    mals, ja damals, die gute alte Zeit.

    Wir leben heute und bersehen vor lauter altem

    Klumpert, wie froh und dankbar wir sein sollten

    fr die Zeit, in der wir leben, Leben war frher

    lebenswert, ist es aber auch heute ebenso, es

    geht nur darum, Klumpert, Graffelwerk zu ent-

    rmpeln und lebenswerte Seiten zu entdecken,

    die in erster Linie zu sehen.

    brigens vielleicht, hoffentlich finden Sie im

    Urlaub, in den Ferien, Zeit, vielleicht nehmen Sie

    sich Zeit, um Graffelwerk, Klumpert und Kramuri

    in ihrem Leben zu entrmpeln, zu entsorgen. Ich

    nehm mirs vor, wahrscheinlich schaffe ich nicht

    alles, aber vielleicht doch etwas.

    Erholsame, entspannende Ferien und Urlaubsta-

    ge wnsche ich allen, gleich ob Sie daheim blei-

    ben oder wegfahren.

    Walter Reichel, Pfarrer.

  • Gedanken eines Pfarrgemeinderates

    Gedanken eines

    Pfarrgemeinderates

    Nun ist wieder einmal ein wesentli-

    cher Abschnitt des Kirchenjahres

    vorbei: Drei zweite Klassen der Volksschule gin-

    gen zur Erstkommunion (wobei es mich immer

    wieder wundert, welch groen Wert dieses Kir-

    chenfest in der sonst eher religionsuninteressier-

    ten Bevlkerung findet) und die Firmung von 40

    Jugendlichen aus Schnau und Kottingbrunn so-

    wie von zwei Erwachsenen durch den Zwettler

    Abt Wolfgang Wiedermann dabei haben sich

    die Tischmtter und Pfarrverantwortlichen wieder

    einige schne berraschungen einfallen lassen

    wurde Pfingstmontag durchgefhrt. Auch das

    Fronleichnamsfest, das alle Jahre in einem ande-

    ren Ortsteil Kottingbrunns stattfindet, fand am

    26. Mai, bestens vorbereitet von unserem Mesner

    Franz Schottleitner, in der Austrae unter groer

    Beteiligung der Bevlkerung mit Umgang durch

    die Schubertgasse, Schnauer Strae, Beethoven-

    strae zurck zur Austrae statt. Hier bewhrte

    sich wieder einmal die vorausschauende Hand-

    lung unseres Pfarrers Walter Reichel, Laien bzw.

    sich fr kirchliche Handlungen berufen fhlende

    Menschen in Messfeiern einzubeziehen. Vor al-

    lem die Frauen bringen dabei eine besondere

    Stimmung in die Messfeiern ein. Bei einer der

    letzten Messfeiern hat Gabriela Rosenkranz mit

    dem Hinweis Ich bin nicht wrdig, dass du ein-

    gehst unter mein Dach . . ., schon einiges Nach-

    denken bei mir (und vielleicht auch bei anderen)

    ausgelst. Bin ich wirklich wrdig? Aber Marion

    Gsellmann hat mich mit