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Monatliche Grossauflage 74 000 Exemplare 34. Jahrgang Donnerstag, 28. Mai 2020 Nr. 22/23 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, www.lokalinfo.ch Die Stadtzürcher Titel der Lokalinfo erscheinen alle 14 Tage. Unsere nächste Ausgabe erreicht die Leserschaft am 11. Ju- ni. Alle Veranstalter: Bitte melden Sie uns Ihre Events früh- zeitig auf [email protected] Redaktion und Verlag Die Festspiele Zürich heissen nun Festspiele X. Wegen der Corona-Krise mussten die Organisatoren das Programm an- passen. Moderator Patrick Frey eröffnet die Festspiele X am Freitag, 5. Juni, mit einer Live-Übertragung. Seite 3 Bis Ende Juni lässt Entsorgung und Recycling Zürich eine Fischaufstiegshilfe beim Wehr Höngg bauen. Auf diese Weise sollen Fische künftig durch den Hauserkanal schwimmen und so auf die andere Seite gelangen. Seite 7 Festspiele Zeitung erscheint alle 14 Tage Eine Aufstiegshilfe für Fische GZA/PP-A 8048 Zürich, Post CH AG SPEZIAL-ANGEBOT zum Re-Opening nach Lockdown Mesotherapie: Zwei Behandlungen gratis zu jedem 3er-Abo. VenustaMed Dr. Kainth Sihlquai 253, 8005 Zürich Telefon 044 303 90 00 www.venustamed.ch Als Initialzündung der 80er-Jahre- Unruhen gilt der 30. Mai 1980 – der Samstag vor genau 40 Jahren. Als Opernhauskrawall ging er in die Geschichtsbücher ein. Dabei begann das Ganze klein. Eine Gruppe von knapp 200 Demonstranten stellte sich vor den Eingang des Opernhau- ses mit einem Transparent: «Wir sind die Kulturleichen dieser Stadt.» Laut Zeitzeuge Hannes Lindenmey- er mussten «sich die wohlbekleide- ten Damen und Herren des Estab- lishments durchschlängeln zur fei- erlichen Sonderveranstaltung. The- ma: Ein städtischer 60-Millionen- Kredit zur Sanierung des Opernhau- ses. Die Demonstranten wollten das Publikum auf die Ungleichheit der Zürcher Kulturpolitik aufmerksam machen: 60 Millionen Franken für die Kultur der betuchten Elite, keine Räume, keine Subvention für Rock und Pop. Die Polizei hielt sich im Opernfoyer versteckt. Plötzlich stürmten die Grenadiere auf das kleine Demogrüppli. Die Situation eskalierte. Zurück blieben Scher- ben, ausgebrannte Container – und eine Stadt im Schockzustand. Im Artikel blickt Hannes Lindenmeyer, Geograf, Alt-AL-Gemeinderat und eine Zeit lang reformierter Kirchen- gemeindepräsident von Aussersihl, zurück. (ls.) Seite 5 Vor 40 Jahren brannte Zürich Es war ein Schock, als Jugendliche und die Polizei vor fast genau 40 Jahren aneinandergerieten. Die Opernhauskrawalle bedeute- ten eine Zäsur für Zürich und für die ganze Schweiz. Unter strenger Beobachtung: Jahrelang lieferten sich die Polizei und die Demonstranten ein Katz-und-Maus- Spiel um die Vorherrschaft in Zürich, wie etwa hier am Sechseläuten 1981. Foto: ETH-Archiv/ Comet Aegertenstrasse 56, 8003 Zürich Ihr CBD-Spezialist in Gesundheit, Ernährung und Wellness Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10 bis 18.30 Uhr Samstag von 10 bis 17 Uhr Telefon 044 461 23 38 [email protected] www.swiss-cannabis.com Nachdem der erste Verlag über Nacht ausgestiegen ist, hat es nun doch noch geklappt: «Über den Sternen», das die Schülerin Hannah-Lynn Grob im Alter von 9 Jahren begonnen hat, ist als Buch erschienen. Herausge- geben wird das Werk der jungen Wiedikerin vom Verlag Co-Libri. Das Buch erzählt die Geschichte der Ster- nenkatze Moni. Sie wettet mit ihrer Freundin, dass es ihr gelingt, einen Stern vom Himmel zu holen. Zusam- men mit ihrem Sternenpferd Luna reist sie durch verschiedene Länder über den Sternen und muss unzähli- ge Abenteuer bestehen. Das Buch ist für das Alter von 8 bis 12 Jahren vor- gesehen und auch als Lesebuch für Schulen in der Unterstufe geeignet. Lob erhält die inzwischen 12-jäh- rige Hannah-Lynn Grob unter ande- rem von Kabarettist Bänz Friedli aus Albisrieden («ein Naturtalent») und von Urs Rauber, dem ehemaligen Lei- ter der Literaturbeilage der «NZZ am Sonntag», der nun den Quartierver- ein Wiedikon präsidiert: «Es ist gut geschrieben im Harry-Potter-Duktus, eine erstaunlich reife Arbeit.»(red.) Seite 10 Im zweiten Anlauf erscheint Buch von 9-jähriger Wiedikerin Hannah-Lynn Grob begann mit ih- rem Buch als 9-Jährige. Fotos: db./zvg Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli für die jüdische Mädchenschule Zürich kommt es wegen der Corona-Krise zu einer Verzögerung. Statt auf Beginn des Schuljahres 2020/21 könnte der Bezug erst im Schuljahr 2021/22 möglich sein. (red.) Seite 20 Mädchenschulprojekt ein Jahr später Visualisierung des Projekts. Foto: zvg. albis-apotheke gmbh, albisriederstrasse 330, 8047 zürich, tel. 044 492 13 10 Vielleicht reizt es Sie, im Frühling Ihrem Körper etwas Gutes zu tun und Ihr Bindegewebe mit den Nummern 1, 2 und 11 zu stärken? Vielleicht möchten Sie mit den Nummern 2, 6 und 10 Ihrer Sonnen- allergie vorbeugen oder Ihrem Muskelkater schon vor der Fahrradtour oder der Wanderung den Kampf ansagen? Profitieren Sie im Juni 2020 von 20% Rabatt Wir beraten Sie professionell in unserer Apotheke! Omida Schüssler-Salze 1 bis 12

Fotos: db./zvg Foto: zvg. · 2020-06-04 · Fotos: db./zvg Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli für die jüdische Mädchenschule Zürich kommt es wegen der Corona-Krise zu einer

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Page 1: Fotos: db./zvg Foto: zvg. · 2020-06-04 · Fotos: db./zvg Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli für die jüdische Mädchenschule Zürich kommt es wegen der Corona-Krise zu einer

Monatliche Grossauflage

74 000 Exemplare

34. Jahrgang Donnerstag, 28. Mai 2020 Nr. 22/23

Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, www.lokalinfo.ch

Die Stadtzürcher Titel der Lokalinfo erscheinen alle 14 Tage.Unsere nächste Ausgabe erreicht die Leserschaft am 11. Ju-ni. Alle Veranstalter: Bitte melden Sie uns Ihre Events früh-zeitig auf [email protected] Redaktion und Verlag

Die Festspiele Zürich heissen nun Festspiele X. Wegen derCorona-Krise mussten die Organisatoren das Programm an-passen. Moderator Patrick Frey eröffnet die Festspiele X amFreitag, 5. Juni, mit einer Live-Übertragung. Seite 3

Bis Ende Juni lässt Entsorgung und Recycling Zürich eineFischaufstiegshilfe beim Wehr Höngg bauen. Auf diese Weisesollen Fische künftig durch den Hauserkanal schwimmenund so auf die andere Seite gelangen. Seite 7

FestspieleZeitung erscheint alle 14 Tage Eine Aufstiegshilfe für Fische

GZA/PP-A 8048 Zürich, Post CH AG

SPEZIAL-ANGEBOT zum Re-Opening nach Lockdown

Mesotherapie: Zwei Behandlungen gratis zu jedem 3er-Abo.

VenustaMed Dr. Kainth

Sihlquai 253, 8005 Zürich

Telefon 044 303 90 00

www.venustamed.ch

Als Initialzündung der 80er-Jahre-Unruhen gilt der 30. Mai 1980 – derSamstag vor genau 40 Jahren. AlsOpernhauskrawall ging er in dieGeschichtsbücher ein. Dabei begann

das Ganze klein. Eine Gruppe vonknapp 200 Demonstranten stelltesich vor den Eingang des Opernhau-ses mit einem Transparent: «Wirsind die Kulturleichen dieser Stadt.»Laut Zeitzeuge Hannes Lindenmey-er mussten «sich die wohlbekleide-ten Damen und Herren des Estab-lishments durchschlängeln zur fei-erlichen Sonderveranstaltung. The-ma: Ein städtischer 60-Millionen-Kredit zur Sanierung des Opernhau-ses. Die Demonstranten wollten dasPublikum auf die Ungleichheit derZürcher Kulturpolitik aufmerksam

machen: 60 Millionen Franken fürdie Kultur der betuchten Elite, keineRäume, keine Subvention für Rockund Pop. Die Polizei hielt sich imOpernfoyer versteckt. Plötzlichstürmten die Grenadiere auf daskleine Demogrüppli. Die Situationeskalierte. Zurück blieben Scher-ben, ausgebrannte Container – undeine Stadt im Schockzustand. ImArtikel blickt Hannes Lindenmeyer,Geograf, Alt-AL-Gemeinderat undeine Zeit lang reformierter Kirchen-gemeindepräsident von Aussersihl,zurück. (ls.) Seite 5

Vor 40 Jahren brannte ZürichEs war ein Schock, alsJugendliche und die Polizeivor fast genau 40 Jahrenaneinandergerieten. DieOpernhauskrawalle bedeute-ten eine Zäsur für Zürichund für die ganze Schweiz.

Unter strenger Beobachtung: Jahrelang lieferten sich die Polizei und die Demonstranten ein Katz-und-Maus-Spiel um die Vorherrschaft in Zürich, wie etwa hier am Sechseläuten 1981. Foto: ETH-Archiv/ Comet

Aegertenstrasse 56, 8003 Zürich

Ihr CBD-Spezialist in Gesundheit, Ernährung und Wellness

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag von 10 bis 18.30 Uhr Samstag von 10 bis 17 Uhr

Telefon 044 461 23 [email protected]

Nachdem der erste Verlag über Nachtausgestiegen ist, hat es nun dochnoch geklappt: «Über den Sternen»,das die Schülerin Hannah-Lynn Grobim Alter von 9 Jahren begonnen hat,ist als Buch erschienen. Herausge-geben wird das Werk der jungenWiedikerin vom Verlag Co-Libri. DasBuch erzählt die Geschichte der Ster-nenkatze Moni. Sie wettet mit ihrerFreundin, dass es ihr gelingt, einenStern vom Himmel zu holen. Zusam-men mit ihrem Sternenpferd Lunareist sie durch verschiedene Länderüber den Sternen und muss unzähli-ge Abenteuer bestehen. Das Buch istfür das Alter von 8 bis 12 Jahren vor-gesehen und auch als Lesebuch fürSchulen in der Unterstufe geeignet.

Lob erhält die inzwischen 12-jäh-rige Hannah-Lynn Grob unter ande-rem von Kabarettist Bänz Friedli ausAlbisrieden («ein Naturtalent») undvon Urs Rauber, dem ehemaligen Lei-ter der Literaturbeilage der «NZZ amSonntag», der nun den Quartierver-ein Wiedikon präsidiert: «Es ist gutgeschrieben im Harry-Potter-Duktus,eine erstaunlich reife Arbeit.»(red.)

Seite 10

Im zweiten Anlauf erscheintBuch von 9-jähriger Wiedikerin

Hannah-Lynn Grob begann mit ih-rem Buch als 9-Jährige. Fotos: db./zvg

Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli fürdie jüdische Mädchenschule Zürichkommt es wegen der Corona-Krise zueiner Verzögerung. Statt auf Beginndes Schuljahres 2020/21 könnte derBezug erst im Schuljahr 2021/22möglich sein. (red.) Seite 20

Mädchenschulprojektein Jahr später

Visualisierung des Projekts. Foto: zvg.

albis-apotheke gmbh, albisriederstrasse 330, 8047 zürich, tel. 044 492 13 10

Vielleicht reizt es Sie, im Frühling Ihrem Körper

etwas Gutes zu tun und Ihr Bindegewebe mit den Nummern

1, 2 und 11 zu stärken?

Vielleicht möchten Sie mit den Nummern 2, 6 und 10 Ihrer Sonnen-

allergie vorbeugen oder Ihrem Muskelkater schon

vor der Fahrradtour oder der Wanderung den Kampf ansagen?

Profitieren Sie im Juni 2020 von 20% RabattWir beraten Sie professionell in unserer Apotheke!

Omida Schüssler-Salze 1 bis 12

Page 2: Fotos: db./zvg Foto: zvg. · 2020-06-04 · Fotos: db./zvg Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli für die jüdische Mädchenschule Zürich kommt es wegen der Corona-Krise zu einer

Gut zwei Monate war die Stadt fastwie in einen Tiefschlaf versetzt.Menschen richteten sich im eigenenZuhause ein, der Besuch von Freun-den und Bekannten wurde zur Rari-tät. Das Gefühl von Freiheit lag ge-fühlt weit in der Vergangenheit. Da-für bereitete die Zukunft vielen Men-schen berechtigte Sorgen, besondersjenen, die ein eigenes Geschäft ha-ben. Dass die Corona-Krise für vieleGeschäftsführer wirtschaftliche Kon-sequenzen trägt, liegt auf der Hand.Gegenüber der Lokalinfo äussernsich die angefragten Gewerbevertre-terinnen und -vertreter unterschied-lich. Ein Fazit: Das Schlimmstekönnte erst noch kommen.

«Eine andere Art zu arbeiten»«Seit der Krise haben ich meineMutter in Deutschland und meineFreunde nicht mehr gesehen undUmarmungen fallen natürlich auchweg. Ich glaube diese Situation erle-ben wir alle gleichermassen. Dochim Gegensatz zu anderen Branchenhat sich bei uns geschäftlich wenigverändert. Während der Freizeit ha-ben nämlich einige Leute das Be-dürfnis gehabt, in ihren Räumlich-keiten Änderungen vorzunehmen.Wände frisch neu streichen und de-korative Malarbeiten, als Maler be-kommen wir weiterhin solche Auf-träge und haben dementsprechendkeine finanzielle Hilfe beansprucht.Trotzdem mache ich mir etwas Sor-gen, denn was passiert, wenn dieLeute aufgrund der Krise kein Geldmehr haben? Diese potenzielle Spar-samkeit ist ein Risiko, das viele Be-triebe fürchten. Bei der Arbeit Mas-ken und Handschuhe zu tragen, dar-an muss ich mich noch gewöhnen.Abgesehen davon ist mein berufli-cher Alltag ähnlich wie vor der Krisegeblieben.»

Andreas Neumann ist Geschäfts-führer des Malergeschäfts DavidSchaub an der Limmattalsstrasse

220 in Zürich-Höngg. Der ehemaligeEigentümer David Schaub ist vorzwei Jahren verstorben. Der Nach-folger Andreas Neumann hat zusam-men mit Schaubs Tochter Maya dasGeschäft übernommen und führt esmit Schaubs Name weiter.

«Essen auf Distanz geniessen»«Als Gastronomen müssen wir unsstrikt an die restriktiven Massnahendes Bundes hal-ten. Die Tischemüssen zweiMeter voneinan-der getrenntsein, bei kleine-ren Räumlich-keiten sindTrennwände nö-tig und es mussalles doppeltdesinfiziert wer-den. Ich denke,für die Verkaufs-branche ist dieAnsteckungsge-fahr genausopräsent, weil massenhaft Leute mitder Zwei-Meter-Abstand-Regel rein-gelassen werden und sich viele auchnicht an diese halten. Wir mussten

innerhalb des Restaurants bis zudreissig Plätze eliminieren. Diese Si-tuation ist für uns Gastronomen ex-trem umständlich. Wir befürchtenaufgrund der Krise keine volle Kun-denanzahl mehr erreichen zu kön-nen. Glücklicherweise haben wir mitunserem Take-away und Lieferser-vice-Angebot einen kleinen Zu-fluchtsort während dieser schwerenZeit gefunden. Ich sehe aus dieserSituation keine positiven Aspekteund hoffe, dass diese so schnell wiemöglich hinter uns liegt.»

Roland Bünter ist Geschäftsfüh-rer im währschaften RestaurantWaidhof an der Schwandenholz-strasse 160 in Zürich-Seebach. DasRestaurant hat täglich geöffnet.

«Quartierläden: Online-Auftrieb»«Es ist erfrischend zu sehen, wieviel Freude ein Blumenstrauss brin-gen kann. Ich habe das Gefühl, dieLeute schätzen unser Handwerk undunterstützen Quartierläden mehr alszuvor. Ich denke die Krise hat so-wohl unsere Perspektive als auchdie der Kunden verändert. Durchdie temporäre Schliessung meinesBlumengeschäfts ist mir aufgefallen,dass unsere Arbeit auch ohne Stressdurchgeführt werden kann. Wir ha-ben unsere Webseite aufgefrischtund unsere Onlinepräsenz durchSocial-Media-Kanäle wie Instagramund Facebook verstärkt. Ich wollteden Leuten klarmachen, dass wirtrotz der Schliessung auch einenHauslieferdienst anbieten und sie zuunseren Blumen auch online Zuganghaben. Wir haben mit dieser Ser-viceart Erfolg gehabt und werdendies auch weiterhin mit unseren On-linekanälen zur Geltung bringen.Für die Zukunft wünsche ich mir ge-nug Arbeit für alle meine Mitarbeite-rinnen. Daher hoffe ich auf eineschnelle Erholung der Wirtschaft.»

Gabriela Schmid ist Geschäfts-führerin des Blumenladens, Blumen-haus Nordheim an der Wehntaler-strasse 98 in Zürich-Oerlikon

«Corona schafft Misstrauengegen die Regierung»«Die Corona-Krise hat mich zur Hin-terfragung der politischen Handlun-gen geführt. Ich habe interessanteStudien gelesen, welche belegen: EinLockdown hat wenig Auswirkungauf die Ausbreitung von Infektionen.Der Kollateralschaden wird alsogrösser sein als die Pandemie selber,davon bin überzeugt. Das Miss-trauen gegen die Regierung ist ge-wachsen und die Bilder und teilwei-

se falsche Informationen der Main-streammedien zum Thema Coronamachen mich nachdenklich. Ich spü-re ein Aufwachen der Gesellschaft,ein Hinterfragen, was wirklich hin-ter dieser Krise steckt. Ängste kenneich nicht und habe auch keine Zu-kunftsängste. Ich werde aber be-wusst in die kommende, möglicher-weise schwierige Zeit treten.»

Rene F. Hertach ist Eigentümereiner Praxis für Zahnprothetik ander Leimbachstrasse 119 in Zürich-Leimbach.

«Angst vor zweiter Corona-Welle»«Bereits vor der Zwangsschliessungmeines Schuhgeschäfts durch denBund habe ich bemerkt, wie dieStrassen immer leerer gewordensind. Beruflich haben wir an dieserKrise gelitten und wir mussten vor-übergehend das Personal reduzie-ren. Wir haben Kurzarbeit einge-reicht, die vom Staat bewilligt wur-de. Die Bestellungen, die via Maileingetroffensind, haben mei-nem Schuhge-schäft wenig ge-holfen. Der Um-satz, den wir imLaden erzielen,ist weitaus grös-ser und somitwar der Online-umsatz ausge-sprochen klein.Jetzt haben wirseit zwei Wo-chen wieder ge-öffnet und er-freulicherweise läuft das Geschäftseither wieder bestens. Die Leutetreten der Reihe nach in den Ladenund halten sich gut an die Sicher-heitsmassnahmen. Ich denke, dieKunden haben auch mehr Geduldund neigen dazu, lokale Geschäftezu unterstützen. Ich hoffe schwer,dass uns keine zweite Welle heim-sucht und dass wir gewohnt weiter-arbeiten können.»

Lukas Kindlimann Geschäftslei-ter des Schuhgeschäfts mit Schuh-werkstatt Schulthess Schuhe im Her-zen von Zürich, am Rennweg 29.

«Kreativ umdenken ist wichtig»«Ich bin sehr dankbar, dass wir,wenn auch unter erschwerten Be-dingungen, immer arbeiten konnten.Inzwischen hat sich alles gut einge-spielt und wir freuen uns über jedeMöglichkeit, Kunden mit ihrem Gar-ten glücklich zu machen. Gerade in

dieser etwas angespannten Zeit, inder die Erholung im eigenen, schö-nen Garten so wichtig geworden ist.Persönlich habe ich die letzten Wo-chen genutzt, um die Steinmuster-Ausstellung auf dem Gelände vonReiss & ReberAG, an derMühlackerstras-se, voranzubrin-gen. Auch dieWebsite stein-spezialist.chkonnte ich on-line stellen. Sokann ich nunmeine Leiden-schaft für Gar-tengestaltungenmit Natursteinenauch meinenKunden vermit-teln und hoffentlich neue Kundenbegeistern und gewinnen. Dass ichneben der Arbeit auch mehr Zeit mitmeiner Familie verbringen konnte,lässt mich trotz Krise positive Bilanzziehen.»

Gartenspezialist Beat Reiss be-sitzt den Garten- und Landschafts-baubetrieb Reiss & Reber an derMühlackerstrasse 25 in Zürich-Affol-tern.

«Ohne Kontakt geht’s nicht»«Es war ein unerwarteter Schlag fürmich. Ich musste von heute auf mor-gen mein Geschäft schliessen undauf mein Einkommen verzichten.Die versprochene Hilfe vom Staathabe ich bekommen, musste jedochbis Mitte Mai auf die achtzig ProzentKurzentschädigung und die Unter-stützung für Selbstständige warten.Zurzeit kann nur mit Einschränkun-gen gearbeitet werden: PersönlicherAbstand ist für Coiffeure schwer ein-zuhalten, da der physische Kontaktbeim Haareschneiden unvermeidbarist. Aus diesem Grund besteht dasRisiko von weniger Kundschaft undeinem niedrigen Umsatz. Durch die-se beschwerliche Krisensituationschätzen die Menschen vielleichtwieder die kleinen Freuden im Le-ben und nehmen nicht alles fürselbstverständlich. Nun möchte ichbewusster leben, um die schönenMomente, die auf uns zukommenwerden, geniessen zu können.»

Die Altstetter Quartiervereinsprä-sidentin und Coiffeuse mit eigenemGeschäft Esther Leibundgut äussertsich über die temporäre Schliessungihres Salons Coiffeur Esther Leib-undgut, Altstetterstrasse 174 in Zü-rich-Altstetten.

Höhen und Tiefen wegen der Corona-Krise«Wie hat die Corona-KriseIhr Leben verändert?»Das fragte diese ZeitungGewerbevertreterinnenund -vertreter quer durchdie gesamte Branche.

Melanie Büchi

«Was passiert, wenn die Leute keinGeld mehr haben?», fragt sich An-dreas Neumann, Geschäftsführerdes Malergeschäfts David Schaub.

«Mit dem Hauslieferdienst hattenwir Erfolg», freut sich GabrielaSchmid, Geschäftsführerin vonBlumenhaus Nordheim. Fotos: zvg./mb.

«Mainstream-Medien verbreitenfalsche Infos über Corona» findetRene F. Hertach, Praxis für Zahn-prothetik in Leimbach.

«Die Schliessung war ein unerwar-teter Schlag für mich»: Quartier-vereinspräsidentin und CoiffeuseEsther Leibundgut.

«Extrem um-ständlich»: Ro-land Büntervom RestaurantWaidhof.

«Wieder bes-tens»: LukasKindlimann.

Eine «positiveBilanz» ziehtBeat Reiss.

C O R O N A - P A N D E M I E2 Lokalinfo Nr. 22/23 28. Mai 2020

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Page 3: Fotos: db./zvg Foto: zvg. · 2020-06-04 · Fotos: db./zvg Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli für die jüdische Mädchenschule Zürich kommt es wegen der Corona-Krise zu einer

A K T U E L L Zürich West/Zürich 2 Nr. 22/23 28. Mai 2020 3

AUS DEM GEMEINDERAT

Corona ist in auch der parlamentarischen Ar-beit im Moment allgegenwärtig. Jedes noch soentfernte politische Anliegen scheint mit derCorona-Krise plötzlich an enormer Bedeutunggewonnen zu haben, zumindest in der Begrün-dung der betreffenden Anträge und Vorstösse.Und selbstverständlich hat jede politische Rich-tung ihre ganz spezifischen Anliegen. Die einenfordern bessere Arbeitsbedingungen für dasPflegepersonal und mehr schulische Förderungfür benachteiligte Kinder, die anderen wenigerGebühren für das Gewerbe und längere Par-kierzeiten in der Innenstadt.

Wenn man genau hinschaut, so sind diemeisten Anliegen auch ganz und gar nicht neu,sondern einfach neu verpackt in einem Coro-na-Packpapier. Das alles ist ja irgendwie nor-mal. Es ist leider ganz alltägliches politischesHandwerk, die immergleichen politischen An-liegen immer wieder neuverpackt auf die politi-sche Agenda zu setzen.Und so fordert die linkeSeite weiterhin mehr öf-fentliche Leistungen undEingriffe, um zu grosseUngleichheiten auszugleichen, die rechte Seitefordert weiterhin weniger öffentliche Leistun-gen oder zumindest eine Reduktion der Kostendieser Leistungen.

Etwas ist aber tatsächlich neu. In gewissenPunkten ist es in letzter Zeit doch tatsächlichvorgekommen, dass Politikerinnen und Politi-ker auf der rechten Ratsseite einmal nach mehrund nicht nach weniger Staat rufen. So kann esvorkommen, dass sogar ein Vertreter der FDPnicht mehr die freie Marktwirtschaft lobt, son-dern die soziale Marktwirtschaft. Ein doch be-trächtlicher und wichtiger Unterschied. Einigegingen sogar so weit, einen staatlichen Eingriffin den Immobilienmarkt zu verlangen. Etwas,das vor Corona undenkbar gewesen wäre. Für

einmal sind dieKampflinien nichtzwischen freiemMarkt und einschrän-kenden Staat, sondernzwischen KMU undinstitutionellen Immo-bilienbesitzern. Solcheneuen Einsichten sindzwar erfreulich, aberleider vermutlich auchnur sehr spezifischer

Natur. Es gibt keinen neuen Konsens darüber,welche Aufgaben dem freien Markt überlassenwerden können und welche zu wichtig für dieindividuelle Existenz und das soziale Gleichge-wicht sind. Nicht die Grundansichten und Welt-anschauungen haben sich verändert, sondern

nur ganz spezifische Pro-blemlösungsansätze fürganz spezifische Proble-me.Und trotzdem bin ich zu-versichtlich. Nichts istbesser geeignet, umWeltanschauungen inFrage zu stellen, als die

persönliche Erfahrung einer Krise. Und auchwenn man seine Weltanschauung nicht überBord wirft, so verändert es doch die Vehemenz,mit der an politischen Grundsätzen festgehaltenwird. Dies fördert die Bereitschaft zu politi-schen Kompromissen auf beiden Seiten undführt zu besseren Lösungen.

Res Marti, Grüne Kreis 9

Mitglied der Spezialkommission Sicher-

heitsdepartement/Verkehr

Seit gut zweieinhalb Monaten leben und arran-gieren wir uns nun mit der Coronakrise. Nie-mand kann mit Bestimmtheit sagen, wie langedieser Alltag unsere Realität prägen wird. Viel-leicht werden uns manche Einschränkungenlängerfristig erhalten bleiben, etwa die Ab-stands- und Hygieneregeln. An Hygienemaskenwerden wir uns wohl gewöhnen müssen.

Jemand hat gesagt, dass das chinesischeSchriftzeichen für Krise aus zwei Teilen beste-he: Der eine Teil bedeute Gefahr und Risiko,der andere Chance. Vom Chancenteil derKrise spüre ich in unserer Stadt derzeit leiderwenig.

Nicht ohne Neid schaute ich in den vergan-genen Wochen in die Westschweiz. Städte wieGenf, Lausanne, La Chaux-de-Fonds und auchBasel fanden Wege, den Marktfahrenden dasAufstellen ihrer Markt-stände zu ermöglichen.Die Covid-Verordnunghielt fest: Ein Marktstandsei einem Lebensmittel-geschäft gleichgestelltund dürfe somit Nah-rungsmittel zum Verkaufanbieten. Die Marktstän-de jener Städte standen fortan beispielsweisedezentral verteilt, an verschiedenen Strassen.Selbstverständlich mussten die BAG-Regelnauch dort eingehalten werden.

In Zürich wurde Vergleichbares den Mark-fahrenden nicht gestattet. Währenddessenmachten die Grossverteiler Rekordumsätze.Glück hatte, wer sich auf privatem Grund einPlätzchen sichern konnte, denn die Nachfragenach frischem, regionalem Gemüse war gross.Produzentinnen reagierten in der Krise kreativund boten Gemüselieferungen an, die sehrgrossen Anklang fanden. Wer weiss, ob sie aufdie Zürcher Märkte zurückkehren werden? DieMärkte haben einen grossen Wert für dasStadtleben. Wir müssen den lokalen Produzen-

ten Sorge tragen undsie unterstützen.Die Coronakrise ver-änderte auch, wie wirden öffentlichen Raumnutzen. Weltweit re-agierten Städte undsperrten ganze Stras-sen oder Spuren fürden Autoverkehr, umsie für Fussgängerin-nen und Fussgänger

oder als zeitweilige Radwege frei zu machen.Warum nicht auch in Zürich? Wie vom BAGempfohlen, meiden viele den öffentlichen Ver-kehr und sind, wenn möglich, zu Fuss oder mitdem Velo unterwegs. Ein grosser Teil des öf-fentlichen Raum Zürichs ist für das Auto reser-

viert, das bekanntermas-sen überhaupt nichtsparsam mit dieser wert-vollen Ressource um-geht. Dieses Missverhält-nis verschärft sich mitden Abstandregeln unddem sich in der Krise ab-rupt veränderten Mobili-

tätsverhalten hin zum Fuss- und Veloverkehr.Ich wünschte mir, dass unsere Stadt sich in

dieser Lage flexibler zeigte. Zürich sitzt die Kri-se aus, anstatt Pflöcke einzuschlagen und dieRahmenbedingungen im Hinblick auf eine kri-senfestere und letztlich menschenfreundlichereOrdnung schrittweise zu erweitern. Warumnutzen wir die Chancen dieser Krise nicht?

Olivia Romanelli, AL Kreis 1 und 2

Mitglied der Spezialkommission Sicher-

heitsdepartement/Verkehr

Krisen verändernWeltanschauungen

«Es ist es tatsächlich vorgekommen,dass Politikerinnen und Politiker

auf der rechten Ratsseite nach mehrund nicht weniger Staat rufen.»

Res Marti.

In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreibenVolksvertreter wöchentlich einen Beitrag. Alle imStadtparlament vertretenen Parteien bekommen hier-zu regelmässig Gelegenheit. Die Schreibenden äus-sern im Beitrag ihre persönliche Meinung.

Zürich sitzt die Krise aus,anstatt Pflöcke einzuschlagen

Olivia Romanelli.

«Die Märkte haben einen grossenWert für das Stadtleben. Wir müssen

den lokalen ProduzentenSorge tragen und sie unterstützen.»

In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreibenVolksvertreter wöchentlich einen Beitrag. Alle imStadtparlament vertretenen Parteien bekommen hier-zu regelmässig Gelegenheit. Die Schreibenden äus-sern im Beitrag ihre persönliche Meinung.

Karolin Trachte, wobei erreichen wir Sie

gerade?

Ich komme von Drehvorbereitungenim Kosmos, wo wir ein Studio mietenund bestimmte Veranstaltungen auf-zeichnen oder übertragen werden.

Also auch in Echtzeit?

Ja, zum Beispiel die Eröffnung – odereine Podiumsdiskussion über dieChancen und Aussichten nach dieserKrise übetragen wir am 17. Juni auchlive. Mit dem Philosophen WolframEilenberger und dem Soziologen Ha-rald Welzer, der ja ein Vordenker istin Zukunftsfragen, haben wir zweisehr prominente Gäste, und ein dritterkommt noch hinzu. Vieles ist im Fluss.

Findet alles vor dem Bildschirm statt?

Absolut nicht. Zusammen mit demTonhalle-Orchester und der Singaka-demie ist die Idee einer dezentralenEröffnung entstanden, an der zehnverschiedene kleine Ensembles inZürcher Innenhöfen Konzerte spie-

len. Natürlich werden diese auchübertragen, aber die Idee dahinterist: Wenn die Leute nicht zu uns kom-men können, dann müssen wir zu ih-nen kommen. Darauf freuen wir unssehr. Zudem könnte es sein, dass dieletzten Veranstaltungen vor einemkleinen Publikum stattfinden können.Selbst in einer so schwierigen Situa-tion wie der jetzigen entstehen im-mer wieder Chancen und neue Ideen.

Sie mussten die «Umwandlung» der

Festspiele sehr kurzfristig in Angriff

nehmen. Gab es in den letzten Wochen

einen bestimmten Moment, in dem Sie

realisiert haben: Ja, das schaffen wir.

Den Moment habe ich jeden Tag ein-mal und jeden Tag einmal genau dasGegenteil (lacht). Es ist wirklich ein

ständiges Pendeln, mal geht es dreiSchritte vor und dann wieder drei zu-rück, weil man in so einer extremenUnsicherheit handelt. Das ist für je-manden wie mich, die weit voraus inProgrammen denkt, eine Herausfor-derung. Aber es passt eben auch zuunserem Titel, «Rausch des Jetzt»:Man weiss immer nur, wie es jetzt ist.

Auch die Künstler mussten ihre Ideen an

die Situation anpassen.

Ja, natürlich. Überrascht hat uns dainsbesondere unsere Festspielpreis-trägerin Antje Schupp. Sie ist ja ei-gentlich keine Filmregisseurin. Trotz-dem gelang es ihr, die für den Müns-terhof geplante Theater-Revue unterfreiem Himmel in ein filmisches For-mat zu überführen – ein Essay in sie-

ben Kapiteln. Gedreht mit Sängernaus dem Opernhaus unter strengerEinhaltung aller Auflagen an ver-schiedenen Schauplätzen. Es ist um-werfend, was sie geleistet hat.

Was würden Sie sich wünschen, das man

aus dieser Zeit mitnehmen kann?

Die Erkenntnis, dass es einen Über-gang gibt zwischen Analog und Digi-tal. Und dass das, was gerade pas-siert, im besten Fall dieses Vorurteil,dass Kunst ihre Wirkung nur in An-wesenheit von Publikum entfaltenkann, gerade so weit aufgeweicht hat,dass neue, spannende Formate entste-hen können. Verstehen Sie mich nichtfalsch: Ich sehne mich genauso wiewir alle danach, wieder in einem The-atersaal Platz zu nehmen. Ich denke,wir alle spüren jetzt umso mehr, wel-che Qualität so ein Erlebnis habenkann. Zugleich ist aber die Erfahrungentstanden, dass digitale Kultur umviele Facetten reicher geworden ist. Esist ja nicht alles ein Zoom-Call.

Damit haben Sie nun ausgerechnet die

letzten Festspiele Zürich wieder zu-

kunftsträchtig gemacht. Geht es viel-

leicht doch weiter?

Wir haben keinen Anruf erhalten(lacht). Nein, ich habe auch keineHinweise dafür. Was ich weiss, ist,dass hier Fähigkeiten zusammenge-kommen sind, die der Schweizer Kul-turszene in den nächsten Monatenund hoffentlich Jahren in anderenFunktionen zur Verfügung stehenwerden. Hier ist in ganz kurzer Zeiteine unheimlich steile Lernkurve ge-macht worden. Und ich hoffe, dassder ganze Kulturbetrieb irgendwanndavon profitieren kann.

Ein virtuelles Volksfest: Die Festspiele XKleinkonzerte in Innen-höfen, virtuelle Tanzpartysund ein Theaterstück alsWebvideoserie: Die Festspie-le Zürich haben sich ange-sichts der Corona-Krise inkurzer Zeit neu erfunden.Und das ausgerechnet beider letzten Austragung. EinGespräch mit Kuratorin Ka-rolin Trachte über Einblicke,Rückblicke und Ausblicke.

Interview: Alexander Vitolic

«Wenn die Leute nicht zu uns kommen können, dann müssen wir zu ih-nen kommen.» Festspielkuratorin Karolin Trachte. Foto: © Pierre de Senarclens

Der titelgebende «Rausch desJetzt» vor dem Hintergrund der«wilden 20er-Jahre» steht weiter-hin im Fokus der Festspiele vom5. bis 28. Juni. An jedem Wochen-ende ist auf der digitalen BühnefestspieleX.ch ein Veranstaltungs-höhepunkt geplant: Am Freitag,5. Juni eröffnet der ModeratorPatrick Frey die Festpiele mit derLive-Übertragung von zehnOpen-Air-Konzerten des Tonhal-le-Orchesters Zürich und der Zür-cher Sing-Akademie in ZürichsInnenhöfen und auf öffentlichenPlätzen sowie einer Stadtwette.

Fortgesetzt wird das Festival-programm mit der «Funkoper –Monsterhof oder ein Amulett fürzwei» des Jungen LiteraturlaborsJULL am Samstag, 13. Juni. Ge-folgt vom SingFestZürich!, das inZusammenarbeit mit Musik imFraumünster und acht Chörenam Samstag, 20. Juni, gezeigtwird. Zum Abschluss am Sams-tag, 27. Juni, präsentiert Fest-spielpreisträgerin Antje Schuppihre «Revue 2020 – Zurück ist dieZukunft», die in Zusammenarbeitmit dem Schauspielhaus und demOpernhaus Zürich entsteht.

Darüber hinaus erwartet dieBesucher der digitalen PlattformfestspieleX.ch ein Rahmenpro-gramm mit Podcasts, Gesprächenund eine Reihe von Tutorials, diezum Erkunden von Zürichs viel-fältiger Kulturszene einladen. (pd.)

Vier Highlights an

vier Wochenenden

Page 4: Fotos: db./zvg Foto: zvg. · 2020-06-04 · Fotos: db./zvg Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli für die jüdische Mädchenschule Zürich kommt es wegen der Corona-Krise zu einer

S P O R T4 Lokalinfo Nr. 22/23 28. Mai 2020

Tennisspieler und Tennisspielerin-nen brauchten diesen Frühling eineziemliche Geduld. Mit fast einemMonat Verspätung haben die vierzigSandplätze der städtischen Sportan-lagen nun doch noch aufgemacht.Seit dem 11. Mai stehen die acht An-lagen in der Stadt Zürich zum täg-lichen Tennisspielen zur Verfügung.Bereits ab 15 Franken können Ten-nisbegeisterte eine Stunde lang dieBälle übers Netz schlagen.

Online reservieren und bezahlenSchnell und einfach kann ein Platzauf www.gotcourts.ch reserviert undauch gleich bezahlt werden. Eben-falls online ist ersichtlich, auf wel-chen Tennisanlagen es freie Plätzehat. Auf einigen Plätzen lässt sichdank Flutlicht bis abends um 21 UhrTennis spielen. Dabei dauert die Sai-son noch lange: Voraussichtlich biszum Sonntag, 11. Oktober, sind dieAnlagen Buchlern, Eichrain, Frauen-tal, Fronwald, Hardhof, Lengg,Mythenquai und Ueberlandstrassebei spielbaren Verhältnissen täglichgeöffnet.

Wegen des Coronavirus gibt esaber einige Vorbehalte. So bleibenbis auf weiteres die Garderoben undDuschen wegen Schutzmassnahmen

geschlossen. Zudem sind wegen deraktuellen Covid-19-Verordnung desBundesrats die Hygieneregeln desBundesamts für Gesundheit (BAG)einzuhalten: Social Distancing (2Meter Mindestabstand zwischenPersonen; 10 Quadratmeter pro Per-son; kein Körperkontakt). Sprich:Aktuell rät das Sportamt davon ab,Doppel zu spielen. Zudem ist aufden Handshake zu verzichten.

Möglichst nur EinzelUnter Einhaltung genannter Aufla-gen und Schutzkonzepte können dieTennisplätze und Ballwände benutztwerden. Die nutzbaren WC-Anlagensind gekennzeichnet.

Mit gewissen Einschränkungen

sind die Anlagenrestaurants geöff-net. Für Verpflegung ist also gesorgt.Die Platzpflege nach dem Spiel ha-ben die Nutzenden selbstständig zuerledigen. Für die Benutzung derAbziehbesen müssen Wegwerfhand-schuhe verwendet werden oder dieHände anschliessend desinfiziertwerden. Die Nutzenden haben ihreAbfälle mitzunehmen und zu Hausezu entsorgen.

Das Sportamt der Stadt Zürichhofft, dass diese Einschränkungendie Tennisbegeisterung nicht zu sehreinschränkt. Ganz im Sinne von:Spiel, Satz, Sieg! (pd./ls.)

Doch noch Tennis-SaisonstartSeit dem 11. Mai stehen derBevölkerung vierzig Sand-plätze auf acht Anlagenin der Stadt Zürich zumtäglichen Tennisspielen zurVerfügung. Gewisse Vor-gaben wegen des Corona-virus sind aber einzuhalten.

Mehr Informationen zur Platzmiete undzu den Anlagen finden Interessierte aufwww.sportamt.ch/tennis.

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Besser spät als nie: Seit kurzem sind die städtischen Tennisplätze offen,mit besonderen Auflagen wegen des Coronavirus. Foto: zvg.

Zehn Wochen ruhte der Meister-schaftsbetrieb im schweizerischenSpitzenfussball – coronabedingt. Wäh-rend der Grasshopper Club auf sei-nem Trainingscamp in Niederhaslischon vor zwei Wochen wieder mitdem Training startete, hat nun auchder FC Zürich nachgezogen. Seit Mon-tag finden wieder Übungen statt aufder Allmend Brunau.

Doch in den über zwei MonatenCorona-Pause konnte sich der Trai-ningsplatz nicht erholen von denTacklings, Blutgrätschen und anderenMalträtierungen. Im Gegenteil. Wegender naturnah gepflegten Grünflächenauf der Allmend wuchsen auf dem Ra-sen unerwünschte Gräser «wie bei-spielsweise die Einjährige Wiesenris-pe», wie Marc Werlen von Grün StadtZürich erklärt. «Ohne Gegenmassnah-men verliert der Rasen durch dieseGräser seine Scherfestigkeit, was einewichtige Eigenschaft eines Sportra-sens ist. In der Folge wäre der Rasennicht mehr belastbar, Trainings- undWettkampfspiele führten zu grossenRasenschäden an der Rasennarbe.»Begünstigt würden solche hier uner-

wünschten Gräser durch die tiefereSchnitthöhe von 28 Millimeter für denProfibetrieb, so Werlen weiter. Er be-stätigt die Beobachtung eines Lesersdieser Zeitung, dass letzte Woche neu-er Rollrasen verlegt werden musste.Immerhin war es nur gut ein Drittelder Fläche. Diese Ersetzung ist lautGrün Stadt Zürich jedes Jahr nötig.

Gleich viel wie ein 5.-LigistUnd was kostet das? «Die Neubele-gung eines kompletten Fussballplatzesmit Rollrasen kostet etwa 150 000Franken. Für einen Drittel folglich et-wa 50 000 Franken. Die Kosten dafürfallen, wie bei allen anderen Sportra-sen auch, bei Grün Stadt Zürich an.»Für die Platzmiete bezahlt der FCZübrigens gleich viel wie der FünftligistFC Hard, der ebenfalls auf der All-mend Brunau trainiert.

Bespielbar ist der neue Rasen erstam 2. Juni. Bis dahin trainieren dieProfis des FCZ auf einem Nebenplatz.Ob und wann die Fussballmeister-schaft weitergeführt wird, war bei Re-daktionsschluss noch unklar.

Wiesenrispe ist momentander härteste FCZ-GegnerZwei Wochen nach demGrasshopper Club hat auchder FC Zürich wieder mitdem Training begonnen. Aufneuem Rollrasen, weil deralte auf der Allmend durchdie Einjährige Wiesenrispeunbespielbar wurde.

Lorenz Steinmann

Angriff der Wiesenrispe: Auch des-halb musste neuer Rollrasen gelegtwerden. Foto: Beni Frenkel

Page 5: Fotos: db./zvg Foto: zvg. · 2020-06-04 · Fotos: db./zvg Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli für die jüdische Mädchenschule Zürich kommt es wegen der Corona-Krise zu einer

S TA D T G E S C H I C H TE Lokalinfo Nr. 22/23 28. Mai 2020 5

«Im Zürich von 1980 gab es gerademal zwei Boulevardcafés, fünf Nacht-cafés mit strengen Öffnungszeiten underhöhten Tarifen bis 2 Uhr nachts,überall sonst: Polizeistunde um Mit-ternacht. Die Quaianlagen: Rasen be-treten verboten, Baden nur in den da-für vorgesehenen «Anstalten» gestat-tet. Rock und Pop fest im Griff kom-merzieller Unternehmer. Musiklokalewerden wegen Marihuana, Lärm oderanderen Ungehörigkeiten geschlossen.Es herrscht Wohnungsnot, insbeson-dere für Junge.»

So anschaulich beschreibt diedamalige Situation im Jahr 1980 Han-nes Lindenmeyer. Und zwar im «A-Bulletin», einer seit Ende der 1970er-Jahre erscheinenden Zeitschrift ausdem Kreis 4. Ihr Markenzeichen: vielevon Hand gestaltete Inserate – und ei-ne konstante Abo-Zahl von immerhingegen 10 000. Das Layout kommt auch2020 daher wie die damaligen Flug-blätter und Zeitschriften wie «Eisbre-cher» und «Brecheisen» der «Bewe-gung» von 1980. Jenes riesigen Ju-gendprotestes, der sich damals für Li-beralisierungen bei den Vorschriftenim öffentlichen Leben und Kulturräu-men für junge Menschen einsetzte.

Als Initialzündung gilt der 30. Mai1980, also der Samstag vor genau 40Jahren. Als Opernhauskrawall wird erin die Geschichtsbücher eingehen. Lin-denmeyer, heute gut gealtert 75-jährig,Geograf, ehemals AL-Politiker, Organi-sationsberater und eine Zeit lang re-formierter Kirchengemeindepräsidentvon Aussersihl, blickt zurück:

«Eine Gruppe von knapp 200 De-monstranten stellt sich vor dem Ein-gang des Opernhauses mit einemTransparent: «Wir sind die Kulturlei-chen dieser Stadt.» Lindenmeyer be-schreibt die Situation so: «Die wohlbe-kleideten Damen und Herren desEstablishments müssen sich durch-schlängeln zur feierlichen Sonderver-anstaltung. Thema: Ein städtischer60-Millionen-Kredit zur Sanierungdes Opernhauses. Die Kulturleichenvor der Oper wollen das Publikum aufdie Ungleichheit der Zürcher Kultur-politik aufmerksam machen: 60 Mil-lionen für die Kultur der betuchtenElite, keine Räume, keine Subventionfür Rock und Pop. Ganz krass: Die Ro-te Fabrik am See, die vor ein paarJahren als Ort für die Alternativkulturgekauft wurde, soll ‹bis auf weiteres›dem Opernhaus als Lager dienen. DiePolizei hält sich im Opernfoyer ver-steckt. Plötzlich stürmen die Grena-diere auf das kleine Demogrüppli,

treiben die Leute mit Tränengas undGummischrot in die Altstadt.» DerKrawall weitet sich in die ganze Alt-stadt aus. Heftige Auseinanderset-zungen dauern bis ins Morgengrauen,zurück bleiben Scherben, ausgebrann-te Container – und eine Stadt imSchockzustand.»

Für Hannes Lindenmeyer ist die-ser Opernhauskrawall «der Funke,der den aufgestauten Frust der städti-

schen Jugend in der ganzen Schweizin ein Feuerwerk verwandelt». «D’Be-wegig», wie sie schnell genannt wur-de, startete vom 1. Juni an durch.

«Einst verfeindete Grüppli undSzenen, Punks, Hippies, Musik- undPolitikfreaks stürzen das provinzi-ell-puritanische Zürich in einen pul-sierenden Dauer-Ausnahmezustand.(...) Grossdemos, völlig überraschen-de Konzerte, Stürmen von kommer-ziellen Rockkonzerten. Legendär dieNacktdemo mitten durch die Stadt.(...) Wildes Plakatieren, Sprayparo-len an den Hauswänden. Hundertevon Flugblättern werden entworfenund gedruckt, nicht von einem «Zen-tralkomittee», von Grüppli, von Kol-lektiven, von einzelnen Bewegten,zum Teil in martialischer, viele in po-etischer Sprache: Die Packeis-Meta-pher prägt das Denken: Freiheit fürGrönland, Zürich eisfrei. Aufbruchwird gefordert, Scherben gehörendazu.»

Doch auf den Aufbruch folgte bald«ein düsterer Herbst», wie Linden-meyer urteilt: «Das war eine tragischeGeschichte.» Denn der völlig überrum-pelte Stadtrat sucht rasch nach Rädels-führern. Doch die Verhaftung ver-meintlicher Köpfe nützt vorerst nichts.Die Demos werden immer grösser. DieGewalt nimmt zu, Zahlen zu Sachbe-schädigungen in Millionenhöhe gehendurch die Medien. Das «A-Bulletin»druckt in seiner Ausgabe Nr. 57 einenAufruf zum Gespräch, zu Milde und zuAmnestie. Schliesslich stellt der Stadt-rat Ende Juni 1980 ein altes Gewerbe-haus auf dem Gelände des heutigenCarparkplatzes beim Hauptbahnhofzur Verfügung. Das AJZ, das autonomeJugendzentrum, das schon in den1950er-Jahren und 1968 gefordertwurde, wird eröffnet. Bald suchtenhier dann aber immer mehr Randstän-dige und Drogenkonsumierende, dieandernorts von der Polizei vertriebenwurden, Unterschlupf. Das führte zuso viel Chaos, dass «D’Bewegig» das

AJZ im Herbst 1980 selber wiederschliessen musste. Es folgten wieder-holte Öffnungen, Schliessungen, Beset-zungen, Räumungen. In einem Maga-zin-Artikel wird das so beschrieben:«Es gab alles: Liebe und Lebensfreude,aber auch Streit, Übergriffe, Drogen-elend.» Nach zwei Jahren erfolgte derAbbruch. Lindenmeyer dazu: «VieleJunge haben es geschafft, aber für vie-le gab es ‹no Future›.» Dazu habe auchdie polizeiliche Repression ab Oktoberund November 1980 beigetragen. DieDemos verloren zunehmend denleichtfüssigen, poetischen Charakter.

«In zwei Jahren Bewegig wurden4000 Personen verhaftet, gegenüber1000 wurden in der Folge Strafver-fahren eröffnet, 200 wurden ange-klagt. Am härtesten wird Herr Müller(siehe Kasten, die Red.) bestraft. 14Monate unbedingt. Viele verlieren ihreAusbildungs- und Lehrstellen; Mittel-schulrektoren greifen gegen aufmüpfi-ge Schüler und Lehrer durch. (...) DasLoch nach Hochs und Tiefs des Aus-nahmezustands führt die einen in dieDepression, in die Mühlen der Psy-chiatrie oder der Justiz.»

Die Fichierungen hatten Hochkon-junktur. Erst 1989 brach das Systemzusammen. Trotzdem sieht HannesLindenmeyer viele positive Resultateaus der Zeit um 1980: «Im Gegensatzzur 68er-Bewegung war jene von 1980nicht ideologisiert.» Es ging nicht umeinen Klassenkampf und war nicht in-tellektuell und elitär. «Es waren vieleSchüler, Lehrlinge und Arbeitslose da-bei.» Die Forderungen zielten auf All-tagsveränderungen. «Die Bewegungkam aus dem Bauch, nicht aus demKopf», so Lindenmeyer. Im Gegensatzdazu sieht er die aktuelle Klimabewe-gung mit ihrem intellektuellen Ansatz.

«Zu wenig urbane Polizisten»Wie schätzt er die gesellschaftliche Si-tuation heute ein? «Die Kommerziali-sierung im Gastro-, Musik- und Aus-gehbereich stellt Junge vor grosse Pro-bleme. Daraus resultieren Bewegun-gen wie ‹Reclam the Street›, die erneutautonome, nicht kommerzielle Räumefordert, findet der dreifache Grossva-ter. Die heutige Polizeiarbeit analysierter kritisch. «Wir haben zu wenig ur-ban aufgewachsene Polizisten. Sie ver-stehen das urbane Leben nicht undhandeln repressiv wie vor vierzig Jah-ren.» Polizisten sollten ein Abbild derStadtbevölkerung sein, also Secondosund in Zürich aufgewachsene Polizis-ten mit anderem Verständnis. EineForderung, die seit einigen Jahren aufder Agenda des Sicherheitsdeparte-ments steht, aber irgendwie nicht vor-wärtszukommen scheint.

Die kürzlich von SRF ausgestrahlteDokumentation mit den beiden Expo-nenten Willy Schaffner (Polizist) undFredy Meier alias «Herr Müller» (Akti-vist aus der Bewegung) bringt es fürLindenmeyer auf den Punkt. «Da derPolizist aus dem Urner Bergdörfli, dortder urbane junge Mann, der an derHellmutstrasse im Kreis 4 wohnte.»Für Lindenmeyer zwei komplett ver-schiedene Welten, die da aufeinander-prallten. Lindenmeyer wie Meierwohnten in einem der ersten Häuserin Zürich, wo die so genannte Ge-brauchsleihe galt, quasi eine legalisier-te Besetzung, wie sie heute üblich undweitherum akzeptiert ist. Darauf istLindenmeyer ein bisschen stolz. Erwar einer der Initianten dafür, dassdiese Gebrauchsleihe salonfähigwurde – bis heute.

Vor 40 Jahren explodierte das PulverfassAm Samstag, 30. Mai 1980eskalierte die Kritik der Zür-cher Jugend an übersteiger-ten Vorschriften und fehlen-den Kulturräumen. FürExperte und ZeitgenosseHannes Lindenmeyer istklar: Das liberale, urbaneZürich von heute wurdeerst dadurch eingeläutet.

Lorenz Steinmann

Quellen: «A-Bulletin» Nr. 841 «Heissä Sum-mer», «Hellmut, die lange Geschichte einerkurzen Strasse», Verlag Rotpunkt, 2018,von Hannes Lindenmeyer. «Spitzel Willyund die Chaoten», SRF-Dokfilm.

Im Fokus: das Jugendhaus AJZ. Es stand dort, wo heute der Carparkplatzbeim Hauptbahnhof ist. Das Foto stammt vom 21. Juni 1980.

Das Sechseläuten 1981 musstepolizeilich gesichert werden.

Unkontrollierbare Menschenmassen füllten den Zürcherischen Bahnhofquai im Jahr 1980 bis zum Central.Demonstriert wurde für das Autonome Jugendzentrum AJZ. Fotos: ETH-Archiv/ Comet

Hannes Lindenmeyer ist seit den 1970er-Jahren an der Hellmutstrasse bei der Bäckeranlage zu Hause. 1979bis 1981 wohnten hier viele Exponenten der «Bewegung», so auch Fredy Meier alias «Herr Müller». Foto: ls.

«Müllern» ist ein Wort, das heute noch gebräuchlich ist. Es entstammt der jenachdem genialen oder skandalösen Idee der damaligen Jugendbewegung,einer direkt übertragenen Talkshow im Schweizer Fernsehen eine nie erwar-tete Wendung zu geben. Denn das eingeladene Aktivisten-Paar (u.a. FredyMeier alias «Herr Müller») spielte die Rolle besorgter Bürger und forderte här-tere Massnahmen gegen die rebellische Jugend («Napalm»). Diese paradoxeIntervention führte zur Eskalation. Die anwesende Stadträtin Emilie Lieber-herr drohte, die Sendung zu verlassen. Später reagierten bürgerliche Kreisemit grosser Empörung. Medien machten die Identität der beiden Aktivistenpublik. «Herr Müller» (heute 64) musste schliesslich ins Gefängnis. (ls.)

Der grosse TV-Skandal

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A K T U E L L6 Zürich West/Zürich 2 Nr. 22/23 28. Mai 2020

Besonders in dieser aussergewöhnli-

chen Zeit sehnen sich viele Schülerin-

nen und Schüler danach, etwas Sinn-

volles zu tun. Die Jugendlichen von

«SackGeldJobs» Kreis 9 & Hard sind

motiviert, die Quartierbevölkerung

tatkräftig zu unterstützen – trotz oder

gerade wegen der besonderen Um-

stände durch das Coronavirus.

GenerationenübergreifendMattias (15-jährig) und Emanuela

(14-jährig) bilden das Vermittlungs-

team von «SackGeldJobs» und wer-

den von der offenen Jugendarbeit

Kreis 9 & Hard professionell unter-

stützt. Gemeinsam vermitteln sie klei-

ne Jobs von Quartierbewohnerinnen

und -bewohnern sowie vom lokalen

Gewerbe an Schülerinnen und Schü-

ler. Auf die Frage, was die Vermitt-

lungsarbeit beinhaltet, antwortet

Mattias: «Ich nehme Aufträge entge-

gen und suche dann Jugendliche, die

für den Job gut geeignet sind und die

entsprechenden Fähigkeiten haben.

Besonders gut gefällt mir, dass ich für

die Buchhaltung zuständig bin. Ich

habe gelernt, die Kasse zu führen,

mit Kunden schriftlich zu kommuni-

zieren und geschäftlich zu telefonie-

ren.»

Aber wie geht das in Zeiten von

Corona? Die Jugendlichen von «Sack-

GeldJobs» erledigen während der

Corona-Krise weiterhin Aufträge für

Interessierte. Arbeiten, bei welchen

die Hygienemassnahmen und Emp-

fehlungen des BAG eingehalten wer-

den können, sind möglich. Das

«SackGeldJobs»-Team ist zuversicht-

lich, kreative und individuelle Lösun-

gen für neue Aufträge zu finden.

Zufriedene QuartierbevölkerungZuspruch erhalten die Jugendlichen

durch zufriedene Arbeitgeberinnen

und Arbeitgeber. «Das ‹SackGeld-

Jobs›-Team verteilt für uns zweimal

im Jahr Flyer für unsere Konzerte im

Quartier», erzählt Heidi Baumgartner

vom Handharmonika-Club Zürich-Al-

bisrieden. «Wir treffen immer aufge-

stellte und fröhliche junge Leute an,

obwohl wir selber eine Generation äl-

ter sind. Es ist wirklich schön, mit

einem solchen jungen Team zusam-

menzuarbeiten», schwärmt sie weiter.

Auch «SackGeldJobs» schätzt die Zu-

sammenarbeit mit der Quartierbevöl-

kerung sehr und freut sich immer

über neue Aufträge. Wer also im Kreis

9 oder im Quartier Hard wohnt und

einfache Arbeiten für Jugendliche zu

vergeben hat, kann sich beim Vermitt-

lungsteam von «SackGeldJobs» mel-

den. Bei einer erfolgreichen Vermitt-

lung erhalten die Jugendlichen ein Ta-

schengeld von 10 Franken pro Stun-

de. Arbeitgebende bezahlen 14 Fran-

ken pro Stunde. Mit den 4 Franken

Differenz wird der Lohn für das Ver-

mittlungsteam finanziert. Die Vermitt-

lung findet jeweils am Mittwoch in

Altstetten an der Segnesstrasse 6 von

12.30 bis 13.30 Uhr statt. Zu errei-

chen ist «SackGeldJobs» per Telefon

(079 453 51 91), per Mail (job@sack-

geldjobs-kreis9.ch) oder mit dem Kon-

taktformular auf www.sackgeldjobs-

kreis9.ch. (e.)

Jugendliche helfen in der Corona-Krise

Das Vermittlungsteam für «SackGeldJobs»: Mattias und Emanuela. zvg.

Der digitale Quartiertreff des Schwei-

zer Start-ups Crossiety ist «eine loka-

le und vertrauenswürdige Kommuni-

kationslösung für Gemeinden, Städte,

und Regionen», schreibt das Unter-

nehmen in seiner Pressemitteilung.

In der deutschsprachigen Schweiz

seien bereits zahlreiche Gemeinden

und Städte auf Crossiety aktiv.

Die Bewohner-App verfolgt das

Ziel, das Engagement und die Partizi-

pation im Quartier mithilfe einer digi-

talen Kommunikation zu vereinfa-

chen. Die Anwendung ermögliche es

zudem, den Zusammenhalt unter den

Einwohnerinnen und Einwohnern im

digitalen Zeitalter zu stärken.

«Greencity ist die erste zertifizier-

te 2000-Watt-Siedlung der Schweiz.

In so einem grossen, komplexen Are-

al eine neue App zu lancieren, ist ein

spannendes und herausforderndes

Projekt, so Manu Heim, Projektleite-

rin Manegg Crossiety App. «Die Fir-

ma Crossiety hat uns in der Projekt-

phase mit viel Elan und Fachwissen

unterstützt. Wir freuen uns sehr, dass

wir jetzt mit der neuen Quartier-App

live gehen können. Sie wird digitales

und soziales Leben im Quartier mit-

einander verbinden.» Die Firma setze

dabei auf einen hohen Datenschutz.

Helfen während des CoronavirusGerade in der aktuellen Situation mit

dem Coronavirus könne der digitale

Treffpunkt eine wichtige Rolle in der

lokalen Kommunikation einnehmen.

Auf der App informieren Verwaltun-

gen über die aktuelle Lage vor Ort,

Gemeinschaften geben Updates zu

geplanten Veranstaltungen, und die

Einwohnerinnen helfen sich gegen-

seitig aus. «Dies alles auf einer

lokalen Plattform, wo die Beiträge

nur von Menschen gesehen werden,

welche in der Umgebung wohnen»,

heisst es in der Mitteilung des Start-

ups Crossiety.

Man kann Untergruppen bildenGenerell gestalten und beleben die

Nutzerinnen und Nutzer die Platt-

form, indem sie Anliegen und Infor-

mationen mitteilen, auf Veranstaltun-

gen hinweisen oder Umfragen lancie-

ren. Es werden lokalrelevante Dis-

kussionen geführt und Beiträge wie

«Ich suche/biete» aufgegeben. Zudem

können alle Personen eine kostenlose

Untergruppe eröffnen, um sich in be-

stehenden Gemeinschaften auszutau-

schen oder neue Interessengemein-

schaften zu bilden. (red.)

Greencity führt den digitalen Dorfplatz einDer Austausch zwischen denBewohnern im QuartierManegg soll noch aktiverwerden. Am 16. Mai wurdeein digitaler Dorfplatz lan-ciert, vier Tage später zähltdie virtuelle Gemeinschaftbereits rund 400 Nutzer.

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Page 7: Fotos: db./zvg Foto: zvg. · 2020-06-04 · Fotos: db./zvg Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli für die jüdische Mädchenschule Zürich kommt es wegen der Corona-Krise zu einer

A K T U E L L Zürich West/Zürich 2 Nr. 22/23 28. Mai 2020 7

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Die Kosten der Fischaufstiegshilfe –der «naturnahen Pendelrampe», wiedas Bauwerk offiziell heisst – belau-fen sich auf 480 000 Franken. LautDaniel Eberhard, Mediensprechervon Entsorgung und Recycling Zürich(ERZ), werden vor allem Äschen vonder Fischaufstiegshilfe profitieren, dadiese am Höngger Wehr stark ver-breitet sind. Doch auch andere Fisch-arten wie Seeforellen oder Groppen,die in der Limmat beheimatet sind,können dank des Baus den Hwauser-kanal durchschwimmen und so ge-fahrlos das Wehr passieren.

Wie ein natürlicher BachBeim Bau der Fischaufstiegshilfewird laut Eberhard ein natürlicherBach imitiert. «Die Rampe wird ausBlocksteinen gebaut, die Sohle mit

Flusskies eingeschüttet und das Ufermit Wurzelstöcken, Astlagen undausschlagfähigen Gehölzen wie Wei-

denstecklingen gesichert», erklärt derMediensprecher von ERZ. Auf dieseWeise würden Amphibien und ande-

re im Wasser lebende Tiere wertvolleUnterstände erhalten. Dank quer ge-neigter Riegel können die Fische von

der einen auf die andere, höher gele-gene Seite des Wehrs gelangen. «DieRiegel sind so angeordnet, dass dieStrömung in jedem Becken jeweilsdie Bachseite wechselt. Dadurchkönnen sich die Fische in ruhigerenZonen erholen», erläutert Eberhardweiter.

Lachs soll wieder in den Oberseegelangen könnenDie Fischaufstiegshilfe soll auchLachsen dabei helfen, das Wehr zupassieren. Dies funktioniere aller-dings nur, wenn sie weniger als80 Zentimeter lang seien, da sich derBau an kleinere Fischen wie bei-spielsweise die Seeforelle richtet. Da-mit aber auch Lachse von der Lim-mat in den Obersee schwimmen kön-nen, wird das Elektrizitätswerk derStadt Zürich (EWZ) in den nächstenJahren eine Fischaufstiegs- undFischabstiegshilfe beim EWZ-Kraft-werk sowie eine Aufstiegshilfe durchdas Wehr in Höngg erstellen.

Gemeinsam mit dem EWZ möchtedas Bundesamt für Umwelt noch zu-sätzliche Optimierungen nach aktu-ellsten wissenschaftlichen Massstä-ben erarbeiten, sodass der Baube-ginn nicht vor 2022 sein wird, erläu-tert EWZ-Mediensprecher ThomasJeiziner die aktuelle Situation.

Am Hauserkanal entsteht eine FischaufstiegshilfeBis Ende Juni lässt Entsor-gung und Recycling Züricheine Fischaufstiegshilfebeim Wehr Höngg bauen.Auf diese Weise sollen Fischekünftig durch den Hauser-kanal schwimmen und so aufdie andere Seite gelangen.

Laura Hohler

Beim Bau der Fischaufstiegshilfe wird ein natürlicher Bach imitiert. Foto: Laura Hohler

Als wir uns nachlängerer «Coro-na-Pause» wie-der in kleinerRunde vonFreunden bei un-serer FreundinViviane zumApéro trafen,entrüstete sichPia, ihre noch

kleinen Enkelkinder durften die ge-liebte Katze Lancelot, die unerwartetdas Zeitliche gesegnet hatte, im Gar-ten beerdigen. Und das auf dem ehschon kleinen Gartensitzplatz derParterrewohnung eines Wohnblocksin Wiedikon. «Das darf man garnicht, das ist strafbar», hat sie ihremSohn gesagt. Da müsse man den Ab-decker rufen. Es hätte aber nichts ge-nützt. «Die Katze liegt jetzt zwischendem grossen Weber-Grill und denPfingstrosen», schimpfte Pia weiter.Sie blickte fordernd in die Runde undwartete auf Reaktionen. Schweigen.Ich konnte es nicht verkneifen undmeinte: «Wenn die Kinder ein schö-nes ‹Chilegräbli› für ihr Büsi möch-ten, finde ich das herzig.» Pia schau-te mich geradezuböse an, schwiegeinen Moment.Doch sie gab nichtnach: «Was meinstdu, Viviane? Dasmacht man dochnicht. Ich bin bei meinem Sohn ein-geladen, esse meine Würstli undmuss immer an die tote Katze den-ken. Da macht doch das Essen keineFreude.» Viviane schmunzelte etwasund meinte verschwörerisch: «Ichwerde euch jetzt eine Geschichte er-zählen, sie liegt 30 Jahre zurück, dieausser meiner Familie noch niemandkennt.» (Maria und ich kannten sie!)

Ja, die Viviane, ich kenne sie seitdem Kindergarten, unsere Elternwaren schon Freunde. Die jetztmehrfache Grossmutter hatte in jun-

gen Jahren einen Dackel, denMoritzli. Den brachte ihr Mann Renéin die Ehe. Ich lernte Moritzli als lie-ben Hund kennen, aber er zerfled-derte alle Schuhe. Auch schon meine,als sie bei uns auf Besuch waren. Alser starb, wollte unsere Freundin denAbdecker bestellen, der das armeHündli entsorgen sollte.

«Kommt nicht in Frage! DerMoritzli hat ein würdiges Begräbnisverdient», verlangteihr Mann. Es gabeine grosse Diskus-sion, sie endete miteinem Unentschie-den. Der Hundmusste nicht mitdem Abdecker entsorgt werden. IhrMann konnte einen alten Jagdfreundüberzeugen, dass der Moritzli untereiner der grossen Tannen auf dessenGrundstück beerdigt wird. Und sozog René los, den Hund in einer gros-sen Kiste, den Spaten in der Hand,um den Hund zur letzten Ruhe zubetten. Viviane meinte noch: «Ihrmüsst aber ein tiefes Loch graben,sonst riechen ihn andere Hunde undgraben in aus.»

René kam spätabends nach Hau-se, und Vivianne schlief schon. Am

anderen Morgenfragte Viviane:«Habt ihr den Mo-ritzli schön beer-digt?» – «Nein, un-ter den alten Tan-nen war das Wur-

zelwerk so gross und zu dicht, wirkonnten kein tiefes Loch in die Erdeschaufeln.» – «Und wo ist der Hundjetzt?», so die Frage an ihren Mann.Der schwieg lange und murmelte soetwas wie: «In der Tiefkühltruhe!»

Viviane raste wutentbrannt in denKeller, öffnete die Tiefkühltruhe undschmiss den ganzen Inhalt, vom Ge-müse bis zum Rindsfilet, gnadenlosweg. So lag am Schluss nur noch dasarme Hündli einsam im Tiefkühler.Es vergingen einige frostige Tage inihrer Ehe. So blieb am Schluss halt

nur noch der eigene Gartensitzplatz.Aber wie schaufelt man unauffälligein Grab, umgeben von Wohnblöckenmit neugierigen Nachbarn? Die Ideekam von Viviane selber: «Wir kaufeneinen Zwetschgenbaum, gross musser sein. Den Baum lassen wir zweiTage mit Topf im Garten stehen. Sosehen alle Nachbarn, dass wir einenBaum pflanzen werden. Erst danngraben wir seelenruhig das Loch, das

dürfen alle sehen.Aber erst beim Ein-dunkeln legen wirden armen Moritzligut verpackt insLoch. Und dannpflanzen wir gemüt-

lich den Baum und schütten alles mitder Erde zu.» So geschah es. Dergrosse Sohn, damals 12 Jahre, wurdeeingeweiht, er fand es spannend unddurfte dabei sein. Der kleinere Sohnmit 7 Jahren nicht, er musste zurGrossmutter. Viviane meinte: «Das istein grosser ‹Schnurri›, der hätte allesbrühwarm herumerzählt.»

Der Zwetschgenbaum wurdegrösser und grösser, und jedes Jahrkonnte sich die Familie an einerstattlichen Zwetschgenernte erfreu-en. Pia staunte ob der Geschichte, esverschlug ihr sogar einen Momentdie Sprache, und sie fragte Viviane:«Aber gäll, du issisch kei vo deneZwetschge.» Viviane schmunzelteleicht und meinte: «O doch, die sindsogar sehr fein, wir nennen sie dieMoritzli-Zwetschgen. Und du, Pia,hast übrigens auch schon davon ge-gessen, den Zwetschgenkuchen, denich euch auch schon aufgetischt ha-be, dessen Zwetschgen sind von die-sem Baum.»

N. B.: Die Geschichte hat sich tat-sächlich so zugetragen; ich mussteauf Wunsch die Namen ändern.

BRUNOS KURZGESCHICHTE

Die unglaubliche, aber wahre Geschichtedes Dackels MoritzliBruno Schlatter-Gomez *

«Wie schaufelt man

unauffällig ein Grab,

umgeben von Wohnblöcken?»

* Der pensionierte Pressefotograf BrunoSchlatter-Gomez aus Albisrieden ist zu-gleich ein leidenschaftlicher Geschichten-erzähler. In dieser Rubrik schildert erjeden Monat heitere Anekdoten aus dreiGenerationen.

«René zog los,

den Hund

in einer grossen Kiste.»

Der Stadtrat hat für Kanal- undStrassensanierungsarbeiten von derBernerstrasse Süd bis zur Berner-strasse Nord gebundene Ausgabenvon 1,715 Millionen Franken bewilligt.

Der begehbare rund 150 Meter lan-ge Mischabwasserkanal zwischen derKreuzung Juch-/Bernerstrasse Südund der Bernerstrasse Nord ist in ei-nem schlechten Zustand, schreibt derStadtrat. Er wird daher im Innenbe-reich saniert, sodass sich seine Le-bensdauer um 50 Jahre verlängere.Zusätzlich müsse der Kanal im Bereichder Autobahnunterquerung statischverstärkt werden. Die Kanalsanierungkann im gesamten Perimeter aus-schliesslich von innen durchgeführtwerden, wodurch keine Baugrubennotwendig werden. Wo nötig, ersetztERZ Entsorgung + Recycling Zürich diebestehenden alten Schachteinstiegeund passt sie den heutigen Sicherheits-vorschriften an. Im Anschluss an dieKanalinnensanierung wird das Tief-bauamt kleinere Sanierungsarbeitenim Bereich der Bernerstrasse Süd undder Bernerstrasse Nord vornehmen.Der Baubeginn ist für Ende September2020 geplant. Die Arbeiten dauern bisMärz 2021. (red.)

Kanalsanierung unterAutobahnzubringer

Als die Stadtpolizei am Samstag dasbesetzte Juch-Areal in Altstetten räu-men wollte, befanden sich bereitskeine Personen mehr auf dem Gelän-de. Es dient nun als Installationsplatzfür die benachbarte Baustelle, aufder die ZSC-Eishockeyarena entsteht.

Die Räumung morgens um 8 Uhrsei problemlos verlaufen, schreibt dieStadtpolizei Zürich. Sie durchsuchtedie Räumlichkeiten und stellte sicher,dass sich keine gefährlichen Gegen-stände mehr darin befinden und dieAbbrucharbeiten von Bauleuten inAngriff genommen werden konnten.«Die in der Stadt Zürich geltendenRäumungsbedingungen waren erfülltund ein Strafantrag wurde vor derRäumung unterschrieben.» Kurz vor9 Uhr war der Einsatz abgeschlossenund das Areal konnte der Eigentü-merschaft übergeben werden. DieGebäude wurden gemäss Stadtpolizeidurch Bauarbeiter unbewohnbar ge-macht und das Areal wird von priva-ten Sicherheitsleuten bewacht.

Die FDP der Stadt Zürich nimmtmit Erleichterung zur Kenntnis, dassder Stadtrat nicht erneut eingeknicktist, sondern am Ultimatum an die Be-setzenden des Juch-Areals festgehal-ten habe. «Nun kann das Areal end-lich ordentlich vermietet werden.»SP, Grüne und AL sprechen hingegenvon einer Räumung auf Vorrat. Über12 Stunden vor dem Termin sei dasAreal umstellt worden. «Dabei wur-den Personen teils für das gesamteStadtgebiet weggewiesen. Eine völligunverhältnismässige und rechtlichunhaltbare Vorgehensweise.» Trotzeiner Petition zum Erhalt des Juch-Areals sei der Stadtrat stur geblieben.

Die Bauten auf dem städtischenAreal dienten bis September 2019 fürdie Unterbringung von Asylsuchen-den. Wegen Bodenabsenkungen ist eszu Schäden gekommen, eine Sanie-rung wäre gemäss Stadtrat nicht ver-hältnismässig. Im Oktober 2019 wur-de das Juch-Areal besetzt. Zuersthatte die Stadt eine Räumung bis 24.April gefordert, sie dann aber um ei-nen Monat verlängert, da sich aufdem Areal mehr Personen aufhieltenals ursprünglich angenommen. (ho.)

Das Juch-Arealist geräumt

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B A U E N8 Zürich West/Zürich 2 Nr. 22/23 28. Mai 2020

Lisa Streuli, Sie leben in Wollishofen

und engagieren sich im Namen des Ver-

eins proVogel für ein vogelfreundliches

Bauen. Wie macht sich denn die Region

Zürich so?

Die Situation mit dem gefährlichen

Glas für Vögel beschränkt sich leider

nicht nur auf die Region Zürich, es ist

ein weltweites Thema, und das

macht die Sache nicht einfacher. Der

Verein proVogel ist jedoch seit eini-

gen Jahren daran, private Personen,

Architekten und Gemeinden zu sensi-

bilisieren. Seit Jahren herrscht eine

extreme Bautätigkeit mit leider unge-

brochenem Trend zum Glas, was na-

türlich zu immer mehr Todesopfern

führt. Glas muss endlich für Vögel

sichtbar gemacht werden.

Warum fliegen eigentlich Vögel in die

Glasscheiben?

Glas ist für Vögel unsichtbar. Vögel

wissen auch nicht, dass sich Bäume

und Sträucher in Scheiben reflektie-

ren. Es ist schrecklich, dieser dumpfe

Ton, wenn ein Vogel in vollem Flug in

eine Scheibe prallt. Leider sterben

nur schon in der Schweiz jedes Jahr

bis zu einer Million Vögel wegen

Glas. Und glauben Sie mir, die Dun-

kelziffer ist hoch, weil tote Vögel un-

bemerkt ganz schnell von Katzen,

Füchsen und anderen Tieren wegge-

räumt werden.

Einrichtungen von vogelschützenden

Massnahmen kosten doch für die Bau-

herrschaft zusätzliches Geld. Ein Argu-

ment, das Sie oft hören?

Wenn der Vogelschutz von Anfang an

in das Projekt einbezogen wird, wird

es keinesfalls teurer, ganz im Gegen-

teil. Teuer und unbefriedigend wird

es erst, wenn man nachträgliche

Massnahmen ergreifen muss, weil

sich Mieterinnen und Mieter oder an-

dere Leute über tote Vögel beschwe-

ren. Es gibt so viele einfache Mass-

nahmen, um Glas für Vögel sichtbar

zu machen, und den Ideen für eine

kreative Anfertigung sind keine Gren-

zen gesetzt. Viele Beispiele findet

man auf der Website proVogel.ch.

Ein Anliegen von Ihnen und dem Verein

betrifft die Gestaltungsart der Gärten,

was einheimische Sträucher und Stauden

betrifft. Ist es nicht so, dass es in den

Gartencentern nicht immer einfach ist,

als Laie zwischen exotischen und einhei-

mischen Pflanzen unterscheiden zu kön-

nen? Hätten Sie da ein paar Tipps?

Nicht nur für Vögel, auch für unsere

Insektenwelt sind einheimische

Sträucher und Stauden unabdingbar.

Zugegeben, viele Gartencenter ver-

kaufen immer noch viele exotische

Pflanzen, die für unsere Insektenwelt

nutzlos sind. Doch je mehr Leute

nach einheimischen Pflanzen fragen,

desto mehr bieten die Gartencenter

auch an. Seit einigen Jahren wird

doch immer mehr Einheimisches an-

geboten. Fragen Sie immer nach

Pflanzen, die unseren Insekten Nah-

rung bieten, das bringt die Garten-

center zum Umdenken!

Wie darf man sich Ihren Alltag vorstel-

len? Bauausschreibungen heraussuchen

und zum Telefon greifen?

Das geht leider nicht, ich arbeite noch

80 Prozent, da reichen die Ressourcen

nicht, um all den Bauausschreibungen

hinterherzurennen (lacht). Aber das

wäre genau das Richtige, die Bauherr-

schaften entsprechend aufzuklären.

Die Verantwortung liegt aber eigent-

lich bei Kanton und Gemeinde. Sie

müssten gemäss bestehenden Geset-

zesartikeln den Bauherrschaften

längst Auflagen machen, was aber lei-

der nur in seltenen Fällen stattfindet.

Es wird sich also erst nachhaltig et-

was verändern, wenn in den Bau- und

Zonenordnungen der Gemeinden ein

entsprechender Passus dafür sorgt,

grosse Glasflächen für Vögel sichtbar

zu machen.

Sie geben auch Kurse und Führungen zu

Schwalben und Seglern. Wie gross ist die

Nachfrage?

Die Nachfrage war gross! Unter der

Federführung von BirdLife Zürich

wurden die letzten Jahre grosse An-

strengungen zum Schutz der Schwal-

ben und Segler unternommen. Seit-

dem ist es bei mir mit den Kursen

und Führungen etwas ruhiger gewor-

den. Ich werde in den nächsten Jah-

ren sicher wieder Führungen anbie-

ten, aber vorerst geniesse ich die mo-

mentane Ruhephase.

Wie sehen Sie Ihre Arbeit? Bleibt es

beim Sysiphus-Effekt, oder gehts vor-

wärts?

Das Engagement im Naturschutz ist

immer ein zweischneidiges Schwert.

Es gibt auf der Welt so viel Negatives,

aber zum Glück auch immer wieder

Positives. Ich glaube, sonst hätte ich

schon lange aufgegeben. Solange ich

mich bewegen kann, gibt es überall

etwas, wofür man sich einsetzen

kann. Selbstverständlich, wenn ich in

die grosse weite Welt hinausschaue,

wird es mir oft angst und bange, aber

ich versuche dennoch, bei mir zu

bleiben und im Kleinen vieles zu be-

wirken ..., zum Beispiel eine Schne-

cke oder einen Wurm von der Strasse

retten! Schauen Sie mich nicht so

entgeistert an ... (lacht).

AUF EIN WORT MIT LISA STREULI

«Glas muss endlich für Vögel sichtbar gemacht werden»Nicht nur gegen das Sterbender Vögel durch Glas müssemehr getan werden. Wasnoch alles dazugehört,erklärt die in Wollishofenlebende UmweltexpertinLisa Streuli.

Interview: Urs Heinz Aerni

Lisa Streuli: «Wenn der Vogelschutz von Anfang an ins Bauprojekt einbezogen wird, wird es keinesfalls teurer.» zvg.

Lisa Streuli engagiert sich als

Fachbeauftragte für den Kanton

Zürich von BirdLife Zürich und

im Verein proVogel mit Sitz in

Herrliberg, der sich für umwelt-

verträgliches Bauen einsetzt. In-

fos mit Empfehlungen für Bau-

unternehmen: www.provogel.ch.

Fachinfos

Page 9: Fotos: db./zvg Foto: zvg. · 2020-06-04 · Fotos: db./zvg Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli für die jüdische Mädchenschule Zürich kommt es wegen der Corona-Krise zu einer

A K T U E L L Lokalinfo Nr. 22/23 28. Mai 2020 9

Einer nach dem anderen betritt dasZimmer und setzt sich an seinen Platz.Die Ohren gespitzt und die AugenRichtung Lehrer gerichtet, der an-fängt, die Inhalte seiner Lektion abzu-klappern. Was sich nach ödem Fron-talunterricht aus der Schulzeit anhört,ist in vielen Zürcher Gemeinschafts-zentren und Quartiertreffs ein Erfolgs-garant schlechthin. Denn das Projekt«Quartier macht Schule» hat mit«richtigem» Schulunterricht nur we-nig zu tun.

Alljährlich kann die Quartierbevöl-kerung in den teilnehmenden Institu-tionen, wie zum Beispiel in Gemein-schaftszentren (GZ) oder Familienzen-tren, verschiedenste Kurse besuchen.Ob Kochen, Gestalten oder ein Crash-kurs in einer Fremdsprache, in denRäumlichkeiten jener Institutionensind es Menschen aus dem Quartierselbst, die ihr Wissen in selbstgestalte-ten Lektionen kostenlos weitergeben.

Sinn und Zweck ist nicht nur, dassdie Kursteilnehmer etwas Neues ler-nen, sondern auch, dass die Kursge-ber das Selbstvertrauen finden, ihreFähigkeiten mit anderen zu teilen. Da-bei gerät der Grundgedanke der Ge-meinschaftszentren nie in Vergessen-heit: Kontakte zu knüpfen. «‹Quartiermacht Schule› lebt vom Austauschzwischen den Menschen», sagt Mar-kus Kick. Er ist Leiter des GZ Riesbachund einer der Mitinitiatoren des Pro-

jekts. «Einmal haben die Teilnehmen-den eines Kochkurses so viele kleineHäppchen zubereitet, dass wir im An-schluss einen Apéro für alle Teilneh-mer im Haus veranstaltet haben. Essind solche Momente, die dieses Pro-jekt ausmachen», so Kick.

Die Erfolgsstory im QuartierAngefangen hat «Quartier machtSchule» im Jahr 2016 im QuartiertreffHirslanden. Gabriella Maspoli, Leite-rin des Treffs hat das Projekt ins Le-ben gerufen. Was klein anfing, solltesich innerhalb von vier Jahren in derganzen Stadt Zürich ausbreiten. Mit-gemacht haben damals einige umlie-gende Institutionen, wie das GZ Ries-bach oder der Quartiertreff Altstadt-haus. Schon im ersten Jahr erfreuten

sich die Veranstalter an zahlreichenKursteilnehmern und Kursgebern.Das Projekt hat sich rumgesprochen.Denn die Umsetzung ist leicht undkostengünstig.

Sämtliche Institutionen, die mitMenschen zu tun haben, können mit-machen. «Es ist wie ein Stein, der insWasser geworfen wurde und bis heuteWellen schlägt», sagt Markus Kick undfügt an: «Nicht selten hat sich jemandals Kursteilnehmer inspirieren lassenund im Folgejahr selbst etwas angebo-ten.»

Letztes Jahr stellten schon bereitsacht Institutionen ihre Räumlichkeitenfür «Quartier macht Schule» zur Ver-fügung. Darunter auch das GZ See-bach und das Familienzentrum Elch.Dieses Jahr haben sich bereits 17 In-

stitutionen bereit erklärt mitzuma-chen. Das Besondere: Erstmalig sindauch Kirchgemeinden wie die Offe-ner-St.-Jakob-Kirche dabei. Zudem er-reicht «Quartier macht Schule» nunauch Gemeinschaftszentren auf deranderen Seeseite. So nehmen nunauch das GZ Wollishofen und das GZLeimbach teil. Die Zahl der mitma-chenden Institutionen ist dieses Jahrso gross wie nie. Absagen gab es trotzCorona-Pandemie bisher keine.

Flexibilität ist gefragtUm genügend Kurse anzubieten, fan-gen die Gemeinschaftszentren jedesJahr früh genug an, freiwillige Kurs-geber zu mobilisieren. Diese Aktivie-rungsphase findet jeweils im Märzund April statt. Entsprechend schwie-

rig war es, aufgrund der Corona-Pan-demie, die im März ihren Höhepunkterreichte, Menschen davon zu über-zeugen, dieses Jahr erneut Kurse an-zubieten.

«Die Leute haben bislang mehrandere Dinge im Kopf. Zudem warenwir lange gezwungen, unsere Zentrenzu schliessen. Deswegen haben wirdie Aktivierungsphase bis in den Au-gust verlängert», erklärt Kick. Da-durch soll der Zeitraum vergrössertwerden, in dem man sich als Lektio-nengeber anmelden kann. Optimal seidiese Lösung jedoch nicht. In der Re-gel erscheinen die Kursausschreibun-gen in einem Übersichtskatalog einigeMonate vor dem eigentlichen Stattfin-den der Lektionen.

Wegen der Verlängerung der Akti-vierungsphase wird es keine solchegesamthafte Übersicht geben. Es wer-den vermehrt Menschen vor Ort mobi-lisiert und die Bewerbung der Kursewird sich mehrheitlich auf die einzel-nen Häuser beschränken. Das Stöbernim Kurskatalog aller Institutionen ge-he diesmal ein wenig verloren, be-fürchtet Kick. Aktuell sind sich die Ge-meinschaftszentren und die anderenteilnehmenden Institutionen sicher,dass «Quartier macht Schule» stattfin-den wird. Dennoch achte man stetsauf die Vorgaben des Bundes.

«Sollte sich die Situation erneutverschlechtern, müssten wir andereWege finden. Onlinekurse wären eineMöglichkeit», meint Kick. «Ich hoffeaber, dass es nicht so weit kommenmuss. Denn Onlinelektionen wären le-diglich eine Notlösung. Dauerhaft ha-ben sie nicht den Effekt einer realenLektion. Und vor allem auch nicht denvon bereichernden realen Treffen mitanderen, noch nicht bekannten Leu-ten».»

Quartier macht Schule in ganz ZürichDas Erfolgsprojekt «Quartiermacht Schule» kehrt auchdieses Jahr zurück.Obwohl die Kurse erst imSeptember stattfinden,stellt die Corona-Pandemiedie Veranstalter jetzt schonvor Herausforderungen.

Dennis Baumann

Mehr Infos und Anmeldemöglichkeiten beiden Zürcher Gemeinschaftszentren(www.gz-zh.ch) und in den Quartiertreffs.

Bei «Quartier macht Schule» gibt es auch Bewegung. Im letzten Jahr: Functional Training. Foto: zvg.

Mal ehrlich,mussten Sie nichtauch schmunzelnüber die Warte-schlangen jungerMenschen an derZürcher Bahnhof-strasse am Tag,als die Lädennach dem Lock-down zum erstenMal wieder öffnendurften? Nicht et-wa vor demH&M, sondern vor den Luxustempelnvon Louis Vuitton und Gucci. Über Wo-chen hatten die Jungen keine Gelegen-heit, ihr Geld auszugeben, blieben zuHause, konnten keine neuen Klamot-ten ausführen. Man gönnt sich ja sonstnichts, auch wenn das Gesparte amEnde vielleicht nur für einen Schlüssel-anhänger oder ein Portemonnaie dergehypten Marke reichte.

Im Grundsatz richtigAber genau so sollten wir es jetzt allemachen. Natürlich nicht zwingend beiLV und Konsorten, sicher aber beimlokalen Detailhandel. Jetzt ist der Mo-ment gekommen für die luftige Bluseaus der gut sortierten Boutique imQuartier mit der freundlichen Bera-tung. Beim Abendessen im Stammlo-kal mag die Maskierung des Service-personals wohl noch gewöhnungsbe-dürftig sein, eine willkommene Ab-wechslung ist das Geniessen in um-sorgtem Ambiente allemal. Helfen wir

der Wirtschaft wieder auf die Beine,kaufen und konsumieren lokal, lassenuns hier Haare und Nägel machen,gönnen uns Massage und Gesichts-pflege in der Nähe.

Gegen die zweite WelleMit den Lockerungen und erhöhtemPublikumsverkehr kommt auch deröffentliche Verkehr wieder in die Gän-ge, wird zum Nadelöhr. Viele Wochenhaben wir Rücksicht aufeinander ge-nommen, Regeln beachtet – und soll-ten es weiterhin tun. Die VBZ empfeh-len, dass Passagiere generell Masketragen. Die wenigsten kommen dembisher nach. Dabei ist es ganz einfach:Wenn alle im ÖV Maske tragen, schüt-zen sie die anderen und damit sichselbst.

Kreativ aus der KriseWenn bald alles wieder hochgefahren,die Grenzen zum Ausland wieder of-fen sind, vergessen wir nicht jene,welche aus dem Nichts innovativ undpragmatisch Services zur Grundver-sorgung nicht nur mit dem Lebensnot-wendigen aus dem Boden gestampfthaben. Es spricht nichts dagegen, die-se nahen Anbieter auch in Zukunft zuberücksichtigen. Mit Abstand und An-stand braucht’s dafür auch keineMaske …

Nicole Barandun-Gross,

Präsidentin Gewerbeverband

der Stadt Zürich

GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH

Wieder einkaufen –

der ganz normale Luxus

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Nicole Baran-dun. Foto: zvg.

Bis vor kurzem war offen, ob die Co-rona-App fürs digitale Contact-Tra-cing freiwillig sein würde. Auf Twitterforderte CVP-Ständerätin AndreaGmür ein Obligatorium der App-Nut-zung. Zuvor machte GLP-NationalratMartin Bäumle am 6. April in der«Aargauer Zeitung» von sich reden:Er schlug vor, auf Basis der App zuentscheiden, wer Zugang zu einemRestaurant erhält. Man sollte mit derApp «Freiheitsgrade» gewinnen.

Diese Denkweise erinnert an dys-topische Orwell-Romane und passtrealpolitisch zur Volksrepublik China,wo Menschenmassen durch App-Zwang totalitär gelenkt werden kön-nen. Weniger gut passen solche Kont-rollschleusen an Orten des öffentli-chen Lebens zu einer freiheitlichenGesellschaft wie unserer.

Gefahr von FalschmeldungenWeiter überraschte der abtretendeZürcher Datenschutzbeauftragte Bru-no Baeriswyl in der NZZ vom28. April mit der Aussage, eine ver-pflichtende App-Nutzung sei zumut-bar, wäre die App geeignet und erfor-derlich für die Pandemiekontrolle.Dabei ging er davon aus, dass60 Prozent der Bevölkerung die Appzu installieren hätten, damit sienützt. Beim Schutz der Privatsphäreliess er Fragezeichen offen.

Wie der Bericht vom 21. Mai derCovid-19-Task-Force des Bundes on-line auf www.ncs-tf.ch zeigt, ist nichtgeklärt, ob die App effizient ist: DieGefahr von Falschmeldungen exis-tiert. Zudem ist nicht entschieden,

was der soziale Umgang mit denApp-Meldungen sein wird. Auch Risi-ken für die Privatsphäre werdennicht ausgeschlossen. Der Berichtstammt unter anderem aus der Federvon Marcel Salathé, Epidemiologie-Professor der ETH Lausanne und öf-fentliches Gesicht der Schweizer Co-rona-App, der sich selber immer für

eine freiwillige Nutzung eingesetzthat. Auch hält der Bericht fest, dasseine kleinere Nutzerbasis als 60 Pro-zent der Bevölkerung ausreicht. Beidiesen Erkenntnissen und zur Erhal-tung unserer Freiheitsrechte ist esdeshalb vernünftig, dass Bundesratund Parlament die Freiwilligkeit derApp-Nutzung garantieren wollen.

Hernâni Marques,

Chaos Computer Club Schweiz

EXPERTE LEITET DURCH CYBERSPACE

Die Corona-App muss freiwillig sein

Der öffentliche Treff für Interessierte desChaos Computer Club Zürich fällt wegender Corona-Krise aus. www.ccczh.ch

«Diese Denkweise erinnertan dystopische Orwell-

Romane und passtrealpolitisch zur

Volksrepublik China, woMenschenmassen durch

App-Zwang totalitärgelenkt werden können.»

Hernâni Marques

Die Contact-Tracing-App DP-3T,auch Swiss-Covid-App genannt,von der ETH Lausanne und derETH Zürich hätte bereits jetzt fürSmartphones verfügbar sein sol-len. Stattdessen ist sie aktuell ineiner Pilotphase. Der Bundesrathat kürzlich die gesetzlicheGrundlage für die Swiss-Covid-App geschaffen. Als Nächstesmuss das Parlament in der Som-mersession darüber beraten.Stimmt das Parlament der Vorla-ge zu, soll die App Ende Juni fürdie breite Masse verfügbar wer-den. Die App könnte zur Eindäm-mung der Coronavirus-Pandemiebeitragen. Sie registriert, wennsich zwei Personen, die die Appinstalliert haben, für längere Zeitnahe kommen. Contact-Tracing-Apps werfen jedoch Fragen zumDatenschutz auf. (pw.)

App verzögert sich

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«Über den Sternen» heisst das Buch,das Hannah-Lynn Grob mit neunJahren als Entwurf zusammen mit Il-lustrationen in ihr dickes Notizbuchgekritzelt hat. Über zwei Jahre ent-standen immer weitere spannendeAbenteuer der Sternenkatze Moniund des Sternenpferds Luna. Diebeiden reisen durch verschiedeneLänder über den Sternen. Sie durch-queren ein Land voller Süssigkeiten,begegnen wilden Drachen. Sie gera-ten mehrfach in Gefahr und erlebenmagische Momente und viele Überra-schungen. Das Buch ist ein anregen-des Lesevergnügen mit 80 buntenund unterhaltsamen Seiten für Kin-der bis 12 Jahre.

Erstes Buchprojekt scheiterteDer Weg bis zum Erscheinen desBuches war lang und harzig. «Verlagstieg aus: 12-jährige Autorin sehrenttäuscht», schrieb «Zürich West»im Dezember 2019. Was war gesche-hen? Hannah-Lynn Grob hatte in der

3. Klasse begonnen, einen Roman zuschreiben. Zwei Jahre später war siefertig. Der Verlag für Kinder- und Ju-gendbücher wollte die Geschichte alsBuch herausgeben, und «ZürichWest» berichtete darüber. Die Freudebei der jungen Wiedikerin war riesig.Noch grösser dann die Enttäuschung,als der Verlag von heute auf morgenden Betrieb einstellte.

Damit endet die Geschichte abernicht. Der pensionierte Kommunika-tionsfachmann Hugo Engeler ausdem Kreis 5 las den Zeitungsartikelund beschloss, zu helfen. Zusammenmit dem Verlag Co-Libri von RolfBootz hatte er an einem Buch überPfarrer Ernst Sieber mitgearbeitet(«Kämpft weiter, ich hab’s heiter»).

Nun wollte er der Schülerin helfen.«Die Geschichte der SternenkatzeMoni und des Sternenpferdes Lunaspricht Kinder an», war Engelerüberzeugt. Er nahm Kontakt auf mitden Eltern – und der zweite Anlauffür eine Buchpublikation begann. Die

grösste Hürde: das Geld. «Die Kos-ten, die wir nicht mit Eigenleistungerbringen konnten, belaufen sich aufüber 13 000 Franken», erklärt HugoEngeler. Alleine der Druck der 1000Exemplare mit je 80 Seiten schlägtmit gut 6000 Franken zu Buche.Finanziert wird das Projekt nundurch Spenden von rund 10 000Franken, wobei das Geld von ganzverschiedenen Gönnern, auch mitteils kleinen Beträgen, zusammenge-tragen wurde. Zudem liegen bereitsüber 300 Buchbestellungen vor.

«Das völlig Aussergewöhnliche andiesem Buch ist, dass die Autorin dasBuch mit nur 9 Jahren geschriebenhat», heisst es in der Pressemittei-lung. Es sei «ein Buch für Kinder von

einem Kind». Hannah-Lynn hat dazuauch Zeichnungen angefertigt, zu-sätzlich grafische Dekoelemente ent-worfen und eine sehr klare Vorstel-lung zu den Schriften entwickelt.Hannah-Lynns Traumberuf istSchriftstellerin. «Über den Sternen»ist der Anfang. Sie will noch viele Bü-cher schreiben.

Auch für Schulen geeignetDas Buch erzählt die Geschichte derSternenkatze Moni. Sie wettet mit ih-rer Freundin, dass es ihr gelingt, ei-nen Stern vom Himmel zu holen. Zu-sammen mit ihrem Sternenpferd Lu-na reist sie durch verschiedene Län-der über den Sternen und muss un-zählige schwierige Abenteuer beste-hen. Das wird im Buch spürbar: au-thentisch und jugendlich. Das Buchist für das Alter von 8 bis 12 Jahrenvorgesehen und sei auch als Lese-buch für Schulen in der Unterstufegeeignet. (ho.)

9-Jährige schreibt fantasievollen KinderromanIm zweiten Anlauf hat esdoch noch geklappt. Nunist der Roman der WiedikerSchülerin Hannah-LynnGrob als Buch erschienen.

Ab sofort im Buchhandel oder direkt beimVerlag www.co-libri.ch zum Preis von Fr.19.80 (zzgl. Versandkosten Fr. 4.20) er-hältlich. Als Lektüre für Schulklassen gibtes ein Set mit 20 Büchern für nur Fr. 290.-(zzgl. Versandkosten und 2,5% MwSt.).

Hannah-Lynn Grob aus Wiedikon will noch viele Bücher schreiben. Foto: Dennis Baumann

«Das Unerhörte ist die Selbstver-ständlichkeit, mit der Hannah-Lynn Grob fabuliert. Wer als er-wachsener Mensch ein Kinder-buch verfasst, ist sich nie sicher,ob es den Kindern auch wirklichentspricht. Diese Sorge muss sienicht haben. Und als Schreiberinist sie ein Naturtalent.»

Bänz Friedli,

Autor und Kabarettist

«Ein Naturtalent»

«Wow, eine neue Starautorin istgeboren, die es nicht nur ver-steht, ihre blühende Fantasie her-vorragend auszuformulieren,nein, sie schreibt auch ihre Poin-ten ganz gezielt. Ich habe ihrWerk (inklusive dem erstaunli-chen Ende) mit grösstem Vergnü-gen gelesen und bin voller Be-wunderung. Bitte mehr!»

Sibylle Aeberli, ehem.

«Schtärneföifi», heute «wildi

Blaatere», Musikerin und Autorin

«Bitte mehr!»

«Es ist eine Mischung aus ScienceFiction und Fantasy-Prosa, gutgeschrieben im Harry-Potter-Duk-tus, eine erstaunlich reife Arbeit.»

Urs Rauber,

ehem. Leiter der Literaturbeilage

der «NZZ am Sonntag»

«Reife Arbeit»

Page 11: Fotos: db./zvg Foto: zvg. · 2020-06-04 · Fotos: db./zvg Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli für die jüdische Mädchenschule Zürich kommt es wegen der Corona-Krise zu einer

Erscheint 1-mal monatlich, am Donnerstag Nr. 5 28. Mai 2020 24. Jahrgang Herausgeber: Lokalinfo AG, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33 www.lokalinfo.ch

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«Wir haben uns sehr gefreut, unsnach dieser langen Zeit endlich wie-der zu sehen», sagt Monika Luck,Präsidentin der Vereinigung ZürcherFlohmarkt. «Wir Händler kennen unsteils seit Jahrzehnten und der Um-gang untereinander ist sehr familiär.»Sammler, Schäppchenjäger, Kunstken-ner und andere Neugierige warenbester Laune, begutachteten die Wareund genossen am 16. Mai den erstenVerkauftag bei strahlendem Wetter.

Kleineres AngebotBevor es losging, hatte Monika Luckjedoch viele Kämpfe mit den Behör-den auszufechten, denn die Stadt Zü-rich verlangte ein Corona-Schutzkon-zept, das für Marktfahrer der Le-bensmittelbranche ausgerichtet undfür den Flohmarktbetrieb nicht an-wendbar war. «Bei uns muss man dieWare in die Hände nehmen und be-gutachten können», so Monika Luck.

Anfang Mai mussten sich dieHändler entscheiden, ob sie über-haupt einen Platz für die Saison bu-chen wollten – und das ohne zu wis-sen, ob und wie es weitergeht. «Eini-ge Händler verzichteten ganz, anderebeschlossen, erst nach Aufhebungder Einschränkungen wieder zu

kommen. Auch Neue gab es keinemehr.» Schliesslich wurde ein Auf-stellen der Stände mit grösserem Ab-stand innerhalb der Stadthausanlagebewilligt. Aber viele Händler wusstenbis zum Verkaufstag nicht, ob sieüberhaupt einen Platz zugeteilt be-kommen. «Sie standen am Morgenum 6.30 mit ihrer Ware da, ohne zuwissen, wie es weitergeht», erzähltMonika Luck.

Sturm brachte schnelles EndeAm ersten Verkaufstag verwöhnte dieSonne die Besucherinnen und Besu-cher, und die Mehrheit der Händlerwar mit den Umsätzen sehr zufrie-den. Am darauffolgenden Samstagwaren wesentlich weniger Händleranwesend. Das dürfte einerseits anden Auffahrtsfeiertagen gelegen ha-ben, andererseits aber an der Wetter-prognose, die Sturm und Regen vor-ausgesagt hatte. Und sie sollte rechtbehalten: Gegen Mittag fegten ziem-lich unvermittelt Sturmböen über denPlatz, denen nicht alle Zeltdächerstandhielten. Überall hörte man Glasund Porzellan am Boden zerschellen,und rundherum kam ein emsigesEinpacken und Aufräumen in Gang.Die Polizei öffnete ausnahmsweisevorzeitig die Schranken, damit dieHändler mit den Autos vorfahren undihre Ware einladen konnten.

Nach den ersten beiden Verkaufs-tagen zieht Monika Luck eine positiveBilanz: «Wir sind froh, dass wir über-haupt wieder kommen können. Si-cher sind die Umsätze schlechter alsvor der Corona-Krise. Das liegt aberhauptsächlich daran, dass die Touris-ten fehlen. Sie machen einen Gross-teil unserer Kundschaft aus.»

Dem Flohmarkt fehlen noch die TouristenMit einem guten ersten undeinem stürmischen zweitenSamstagsverkaufstag ist derFlohmarkt am Bürkliplatz indie Saison gestartet. Mitdeutlich weniger Ständen,aber zufriedenen Händlern.

Karin Steiner

Weniger Leute als an einem sonnigen Tag vor Corona, dafür zufriedene Händler und Kunden. Was auf dem Flohmarkt fehlt, sind die sonst zahlreichen Touristen. Fotos: Karin Steiner

Monika Luck geniesst die Eröffnung.

Der Sturm brachte manches Zelt zum Einstürzen.

Viel Ware, aber wenig Leute besuchten letzten Samstag den Flohmarkt.

Viel Kunst war im Angebot.

Page 12: Fotos: db./zvg Foto: zvg. · 2020-06-04 · Fotos: db./zvg Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli für die jüdische Mädchenschule Zürich kommt es wegen der Corona-Krise zu einer

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dann vor Ort abgeholt werden.

Fotobücher und BewerbungsbilderWer ein Fotobuch wünscht, braucht

dieses nicht mehr am Computerbild-

schirm selber zu gestalten. Fotos und

der dazugehörige Text können an Fo-

to Welti geschickt werden. Die Profis

des Fachgeschäfts gestalten darauf

das Fotobuch in ihrem digitalen La-

bor nach Kundenwunsch. Auch für

Bewerbungsbilder für Lebensläufe,

Familien- sowie Passfotos ist man bei

Foto Welti an der richtigen Adresse.

Denn ein professionelles Bild besticht

immer noch und kann den letzten

Ausschlag geben für die Einladung

zum Vorstellungsgespräch. Alle Bil-

der werden im Labor von Hand kor-

rigiert, bevor sie ausgedruckt wer-

den.

Wer noch mit Kleinbild- und Mit-

telformatfilmen fotografiert, kann die

Filme hier entwickeln, digitalisieren

und vergrössern lassen. Und nicht

zuletzt: Wer gerne seine Kamera bes-

ser in den Griff bekommen, mehr

über die Möglichkeiten und Funktio-

nen wissen will, kann einen individu-

ellen Fotokurs buchen. (gs.)

«Unser Team ist wieder für Sie da»

Foto Welti, Lindenplatz 4, 8048 Zürich,Tel. 044 431 11 31, [email protected],www.fotowelti.ch

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Das Team von Foto Welti (von links), stehend: Céline Miletic, Mirijam Botros, Maribel Lorenzo, MatthewGuggisberg, Adrian Fankhauser; sitzend: Yvonne Fankhauser, Chloé Garcia, Claudia Greco, Tatjana Etter, CedricRäth und Samuel Fankhauser. Foto: zvg.

Page 13: Fotos: db./zvg Foto: zvg. · 2020-06-04 · Fotos: db./zvg Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli für die jüdische Mädchenschule Zürich kommt es wegen der Corona-Krise zu einer

Q U A R T I E R E C H O Zürich West/Zürich 2 Nr. 22/23 28. Mai 2020 1 3

Handgerollte

– Butter-Croissants

– Laugen-Croissants mit Salz

– Schoggi-Croissants

Dörrfrüchtebrot

P vor dem Laden

Telefon 044 462 01 11

Aemtlerstrasse 35 · 8003 Zürich

Bäckerei • Konditorei • Traiteur

Die Wahl einer Kosmetikerin ist Vertrauens-

sache. Marianne Levi blickt als eidgenös-

sisch diplomierte Kosmetikerin auf eine

langjährige Erfahrung zurück. Seit sechs

Jahren empfängt sie ihre Kundschaft an der

Steinstrasse in Wiedikon. In der kleinen von

ihr geschaffenen Schönheitsoase verwöhnt

und empfängt sie Kundinnen und Kunden.

Sie betont: «Ich empfange meine Kund-

schaft nur nach Voranmeldung und nehme

mir genügend Zeit für die Behandlungen.

Ich möchte meinen Kundinnen und Kunden

die Möglichkeit geben, sich bei mir zu ent-

spannen.»

Im kleinen Kosmetikinstitut werden Ge-

sichtspflegen – auch Lymphdrainage – ver-

schiedener Art angeboten. Marianne Levi

sagt: «Ich verwende vorwiegend die scho-

nenden Produkte von Payot und Gernetik

und nehme jeweils eine speziell auf die

Kundin ausgerichtete Gesichtsbehandlung

vor. Jetzt im Frühling wird es Zeit, die im

Winter strapazierte Haut zu pflegen und auf

den Sommer vorzubereiten. Ich biete des-

halb eine umfassende Behandlung an, da-

mit die Haut wieder ins Gleichgewicht

kommt.» Auch das Färben von Wimpern

und Brauen wird sorgfältig ausgeführt. Wer

ein Make-up wünscht, wird kompetent be-

raten und bedient. Marianne Levi hat zu-

sätzlich eine Ausbildung im Massagebereich

absolviert. Sie offeriert Kundinnen eine

klassische Körpermasse, eine Rücken- und

Nackenmassage, aber – wenn gewünscht –

auch eine Lymphdrainage. Die kosmetische

Hand- und Fusspflege rundet das breite An-

gebot des Kosmetikstudios ab. Zum Angebot

von Marianne Levi gehört zudem die Fuss-

pflege. Sie erzählt: «Ich biete in meinem

Studio die Produkte von Satisfeet an. Diese

Pflegereihe wird in der Schweiz hergestellt

und bietet eine breite Auswahl an Produk-

ten, welche zu Hause angewendet werden

können.» (ch.)

Eine Oase der Entspannung in WiedikonDas Behandlungsangebot imKosmetikinstitut Marianne Levi inWiedikon ist breit. Es umfasst ne-ben Gesichtspflege auch Maniküreund Fusspflege, Haarentfernungensowie klassische Massagen.

Kosmetikinstitut Marianne Levi, Steinstrasse 25,8003 Zürich, Telefon 044 463 33 32.www.kosmetik-wiedikon.ch.

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Marianne Levi in ihrer Schönheitsoase an der Steinstrasse in Wiedikon. Foto: ch.

M E C H A N I S C H E

B E A R B E I T U N G E N

P R O T O Y P E N - & A P PA R AT E B A U

B O H R L E H R E N E T C .

KERNSTRASSE 54 · TEL 044 241 15 32

8004 ZÜRICH · FAX 044 241 15 30

Am Samstag, 30. Mai, findet wieder

ein Flohmarkt statt im Bullingerhof

hinter dem Albisriederplatz. Von 8

bis 16 Uhr findet man alles, was das

Flohmarktfanherz begehrt: Kleider,

Haushaltsartikel, Bücher, Schmuck

Spielsachen, Krimskrams. Infos auf

www.flohmi-bullingerhof.ch. (e.)

Wieder Flohmarktim Bullingerhof

Aufgrund des reduzierten Freizeitan-

gebots halten sich die Menschen ver-

mehrt an Orten auf, wo keine oder

nur eine minimale Entsorgungsinfra-

struktur vorhanden ist, schreibt die

IG saubere Umwelt. Deshalb brauche

es neben dem Massnahmenmix aus

Sensibilisierung, Abfallinfrastruktur

und Busse gerade jetzt die Disziplin

von allen, um nicht nur der Gesund-

heit, sondern auch dem Lebensraum

Sorge zu tragen. «Die IGSU freut sich

mit der Bevölkerung über die wieder-

gewonnene Bewegungsfreiheit», so

Geschäftsführerin Nora Steimer.

Doch Abfall gehöre in den Kübel oder

werde mit nach Hause genommen

und dort korrekt entsorgt. (red.)

Abfall auch jetzt in den Kübel

Page 14: Fotos: db./zvg Foto: zvg. · 2020-06-04 · Fotos: db./zvg Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli für die jüdische Mädchenschule Zürich kommt es wegen der Corona-Krise zu einer

Q U A R T I E R E C H O1 4 Zürich West/Zürich 2 Nr. 22/23 28. Mai 2020

Anbieter von Alarmanlagen gibt es viele,

und das in allen Preisklassen. Da fällt

einem die Wahl nicht leicht. Vor dem

Kauf einer Alarmanlage ist es wichtig,

sowohl auf die Qualität der Hardware zu

achten als auch auf das dazugehörige

Service- und Sicherheitskonzept.

Full-Service-Alarmanlageim MonatsaboWer auf ein leistungsfähiges und kosten-

günstiges Alarmierungssystem für KMU

und Private setzt, wird beim Alarmser-

vice der Wache AG fündig: Dabei sind

keine Vorabinvestitionen nötig. Auch

kommen die Kunden in den Genuss ei-

nes Full-Service durch einen einzigen

Vertragspartner – von der Hardware-

montage über die Verwaltung und die

Verarbeitung von Alarmmeldungen bis

hin zum technischen Support rund um

die Uhr an 365 Tagen.

Während der ganzen Vertragsdauer

ist auf das Material eine Garantie ge-

währleistet. Ebenso ist ein Interventions-

dienst im Alarmfall zu einem Pauschal-

preis integriert.

Die Alarmanlage im Monatsabo kos-

tet 119 Franken mit einer Mindestver-

tragsdauer von vier Jahren.

Sicherheit seit 1928Wenigen Firmen gelingt es, älter als 30

Jahre zu werden. Dem statistischen Amt

zufolge schaffen dies im Kanton Zürich

gerade mal 10 Prozent aller eingetrage-

nen Unternehmen. Eines davon ist die

Wache AG: Seit mehr als 90 Jahren ist

sie als führendes Sicherheitsunterneh-

men in der Region Zürich tätig, ein Fa-

milienbetrieb mit über 150 Mitarbeiten-

den. Den Erfolg geprägt haben nicht zu-

letzt tief verankerte Werte wie die Zufrie-

denheit der Kunden, kompetente und en-

gagierte Mitarbeitende, qualitativ hoch-

stehende Dienstleistungen und Produkte

sowie die Sicherstellung der finanziellen

Unabhängigkeit. (pd.)

Alarmanlage für KMU und Private im MonatsaboEine Alarmanlage kaufen kannteuer werden: Neben hohenInvestitionssummen sind oftmehrere Vertragspartner imSpiel, was vielfach weitereKosten nach sich zieht. Esgeht aber auch anders.

Wache AG, Baslerstrasse 107, 8048 Zürich,Telefon 044 496 19 19, Mail [email protected],www.wache.ch.

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Im Pauschalpreis ist im Alarmfall ein Interventionsdienst integriert. Foto: zvg.

Page 15: Fotos: db./zvg Foto: zvg. · 2020-06-04 · Fotos: db./zvg Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli für die jüdische Mädchenschule Zürich kommt es wegen der Corona-Krise zu einer

VE R M I S C H TE S Zürich West/Zürich 2 Nr. 22/23 28. Mai 2020 1 5

Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag

Normalauflagen:Zürich West 19 055 (Wemf-beglaubigt)Zürich 2 14 724 (Wemf-beglaubigt)

Grossauflagen:Zürich West + Zürich 2 76 800 (Wemf-beglaubigt)

Jahresabonnement: Fr. 90.–, 044 913 53 33,[email protected]

Inserate Normalauflage:Fr. 1.61 / mm-Spalte s/w

Inserate Grossauflage:Fr. 2.20 / mm-Spalte, s/w

Anzeigenschluss:Freitagmorgen, 10 Uhr

Geschäftsleitung/Verlag:Liliane Müggenburg

Redaktion: Thomas Hoffmann

E-Mail: [email protected]

Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,044 913 53 33, [email protected]

Anzeigenverkauf Zürich West, Kreis 3+9:Tanju Tolksdorf, 044 535 24 80,[email protected]

Anzeigenverkauf Zürich 2:Simona Demartis, 079 306 44 41,[email protected]

Produktion: CH Regionalmedien AG, 5001 Aarau

Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,Tel. 044 913 53 33, [email protected],www.lokalinfo.ch

Druck: Druckzentrum Zürich AG (DZZ),Bubenbergstrasse 1, 8021 Zürich

Man vergisst oft, dass das Gute so nahe liegt: Im Bereich des Belvoir-parks in der Enge wurde 1985 ein Irisgarten angelegt. Seit März istBlütezeit für 120 Sorten Schwertlilien – Wildformen und Züchtungen –,und sie dauert noch bis im Juli. Im Teich wachsen Sumpf-Schwertlilienund Pfingstrosen. Ein Besuch ist Erholung pur. Das Auge erfreut sich anden vielen Farbnuancen, von Weiss über Lila in allen Schattierungen,Gelb, Aubergine, Blau, Karmin- und Purpurrot. Man kann mit anwesen-den Gärtnerinnen und Gärtnern fachsimpeln – natürlich mit dem nötigenAbstand – oder einfach auf einer Bank ein Buch lesen und den liebenGott einen guten Mann sein lassen. (jg.)

Fotos: Jeannette Gerber

Blumenmeer im Irisgarten in vielen Farbnuancen

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Bitte Termin vereinbaren: Tel. 043 244 89 [email protected]

ANZEIGEN

Ref. Kirche Zürich, Kirchenkreis zwei

www.reformiert-zuerich.ch/zwei

Sonntag, 31. Mai

10.00 Uhr Kirchenkreis-Gottesdienst Kirche Leimbach Pfrn. Angelika Steiner, Pfr. Jürg Baumgartner Katja Pollet, Orgel und Klavier

Aufgrund der Schutzmassnahmen bitten wirSie, Zeit für den gestaffelten Einlasseinzuplanen, da wir Ihre Kontaktdatenaufnehmen müssen. Bitte halten Sie sichan die Regeln des BAG. Der Transfer zumGottesdienst mittels Kirchenbus entfälltmangels notwendiger räumlicher Kapazitä-ten. Wenn Sie ein Taxi benötigen, stellenwir Ihnen auf Anmeldung gerne Taxigut-scheine zur Verfügung. Bitte fragen Sie(Mo–Fr 8.30–11.30 und 13.30–16.30 Uhr)unter Telefon +41 44 485 40 30 nach, oderper E-Mail: [email protected]

Gehören Sie zur Risikogruppe oder fühlensich krank, so feiern Sie bitte mit uns onlinemit dem Video-Gottesdienst aus dem Zytlos.

Aufgrund der aktuellen Lage können ande-re Veranstaltungen leider noch nicht wiegeplant stattfinden. Informieren Sie sichauf www.reformiert-zuerich.ch/zwei

Wir bleiben in Kontakt. Bitte nutzen Siedie Möglichkeit, individuelle Termine tele-fonisch zu vereinbaren.

Ref. Kirche Zürich, Kirchenkreis drei

www.reformiert-zuerich.ch/drei

Der Bundesrat hat entschieden, dass abdem 28. Mai wieder Gottesdienste statt-finden dürfen. Am Pfingstsonntag startenwir wieder mit den Gottesdiensten:

Sonntag, 31. Mai

10.00 Uhr, Gottesdienst PfingstenPfr. Thomas SchüpbachThomaskirche

Alle weiteren Angebote und Aktivitätensind weiterhin nicht erlaubt und findennicht statt. Bitte informieren Sie sich aufwww.reformiert-zuerich.ch/drei

Die Kirchen sind täglich von 8 bis 17 Uhrgeöffnet. Es finden aber keine Veranstal-tungen statt.

Unsere Kirchen:Andreaskirche, Brahmsstrasse 106Kirche Bühl, Goldbrunnenstrasse 54Kirche Friesenberg, Borrweg 71Thomaskirche, Burstwiesenstrasse 40

Für dringende Anliegen steht Ihnen die

Administration Mo. bis Fr. von 9 bis 11

Uhr unter 044 465 45 00 zur Verfügung.

Postadresse: Schlossgasse 10, 8003 Zü[email protected]

Benötigen Sie Seelsorge, ein offenes Ohroder Unterstützung im Alltag?Sie erreichen uns täglich von 9 bis 21 Uhrunter 044 465 45 15.

KIRCHEN

Page 16: Fotos: db./zvg Foto: zvg. · 2020-06-04 · Fotos: db./zvg Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli für die jüdische Mädchenschule Zürich kommt es wegen der Corona-Krise zu einer

D I E S E I T E F Ü R D E N A U TO F A H R E R1 6 Lokalinfo Nr. 22/23 28. Mai 2020

Im Sendegefäss «ECO» des SchweizerFernsehens werden Wirtschaftsthe-men kontrovers diskutiert. Damit derZuseher folgen und sich seine eigeneMeinung bilden kann, muss die The-matik sachlich dargestellt sein, sonstwird eine ideologisch gesteuerte Sa-che draus. So ist es kürzlich in derSendung «ECO» erneut passiert. DerAutowirtschaft ist der Schwarze Peterzugespielt worden, begünstigt durchden allgemein bekannten Dieselskan-dal, welcher die Gesamtbranche inein schiefes Licht drängte. Die Emis-sionsvorschriften unterlaufen habenfreilich nur zwei Konzerne und nichtsämtliche hierzulande rund fünfzigvertriebenen Marken.

Die EU, und im Schlepptau dieSchweiz, hat für verschiedenste Indus-trien Klimaziele etabliert. Seit 2015

müssen pro neu zugelassenes AutoSanktionszahlungen geleistet werden,sofern das Ziel mit einer Marke odereinem Markenverbund nicht erreichtwird. Für 2018 überwiesen SchweizerAutoimporteure 31 Millionen Frankenan den Bund, dies bei einem Grenz-wert von 130 Gramm CO2 pro Auto.Ein Kleinstimporteur (jährlich ca. 15bis 20 Einheiten) musste pro Auto6000 Franken zusätzlich pauschalüberweisen.

Bis 100 Millionen FrankenDie Fälligkeiten für 2019 sind nochnicht bekannt, Schätzungen gehenvon 80 bis 100 Millionen aus. Gross-mehrheitlich sind die Neuwagen-käufer den Empfehlungen des Bun-des eben nicht gefolgt und verlangenweiterhin ein Auto, das ihren An-sprüchen vollumfänglich entspricht.

Per 2020 gilt ein bereinigterGrenzwert von 109 Gramm CO2. Undden wird man, obwohl Anfang Jahrnoch zuversichtlich gestimmt, wegenCorona mit bestem Willen nicht un-terbieten können.

Verschiedene Gründe werdenplatziert: Die langen Werkschliessun-

gen führen dazu, dass in Aussicht ge-stellte Hybrid- und reine Elektrofahr-zeuge die Händler mit Verzug errei-chen. Viele Neuwagenkäufe werdenoder müssen wegen der Lieferfähig-keit in ungünstigere Verbrenner ge-wandelt werden, z. B. für Leasing-fahrzeuge – rund 50 Prozent derNeuwagen sind geleast. Und sowiesokommt es 2020 wegen des Lock-downs zu geringen Neuzulassungen,die Luxusautos werden daran anteils-mässig überproportional teilhaben.

Ziele verschiebenDer Verband der Autoimporteure istdeshalb beim Bund vorstellig gewor-den, um die neuen CO2-Grenzwerteum ein Jahr zu verschieben. Die Neu-wagenverkäufer stehen zu den Zielen.Aber sie sehen die eingeleiteten Förde-rungsmassnahmen zugunsten der al-ternativen Antriebe wegen der Pande-mie als verlorene Mühe. Erschwerendfür die Verkäufer, die Garagisten unddie Importeure ist, dass die hiesigenKunden aus verschiedensten Gründenweiterhin CO2-ungünstigere Allrad-,Automatik- und PS-starke Modelle be-vorzugen (Traktion im Schnee, Auto-

matik im Stau, PS wegen der Topogra-fie). Sie können es sich auch eher leis-ten als Autofahrer in anderen Ländern,weil wir offensichtlich besser wirt-schaften. «Unsere Autofahrer habendie höchsten CO2-Werte in Europa»,lautet der Vorwurf der Grünen. Fak-ten, welche in der «ECO»-Sendungvon zwei Branchenvertretern ver-ständlich vorgetragen worden sind,aber nicht mit dem nötigen Vorspannzur Begründung. Anmoderation:«Der Beitrag zeigt, wie die WirtschaftKlimaziele aufweichen will.» So hat-ten in die Kamera lächelnde Kontra-henten leichtes Spiel, die Argumenteder Branchenvertreter zu entwerten.Patrick Hofstettler (WWF): «Ökolo-gisch passende Autos sind gut verfüg-bar», was eben, siehe oben, nicht zu-trifft. Hans Hess (Economiesuisse):«Man soll jetzt nicht alle guten Vor-sätze über Bord werfen.» Schliesslichein Kommentierer von SRF: «DieLobbyschlacht ist in vollem Gang.»Und dann noch Monika Schnitzer,Mitglied des Sachverständigenratsder deutschen Bundesregierung: «DieHersteller wittern eine Chance, ausihren Verpflichtungen herauszukom-

men.» Nein, sie stehen zu ihren Zu-sagen, verlangen keine monetäre Un-terstützung, streben wegen der Pan-demie aber eine Verschiebung um356 Tage an, statt über Sanktionenzusätzlich Strafen zu kassieren. Eindefensiv vorgetragener eidgenössi-scher Kompromiss; die Importeureüberweisen ja längst – exklusiv inEuropa – 4 Prozent «Autosteuer» anden Bund. Jürg Wick

Meinungen und SachverhalteDie Autoimporteure sinddabei, im Verkehrsdeparte-ment wegen des Lockdownsfür eine Verschiebung derCO2-Sanktionen zu werben.SRF lieferte einen Beitrag.

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Schneeketten montieren will keinermehr, also ist das nächste Auto ein4x4; Allradantrieb hat rund 10 bis15 Prozent Mehrverbrauch. zvg.

Der deutsche Bundeskanzler HelmutKohl unterstellte dem neuen Kreml-Chef Michail Gorbatschow seiner-zeit, zwar etwas von PR zu verste-hen, aber ansonsten sei dieser einKommunist. Zur gleichen Zeit warenauch die Meinungen über den neuenXT Turbo von Subaru schnell ge-macht.

«Von Fuji Heavy ist nichts ande-res zu erwarten», hiess es. «Die mö-gen zwar von Allrad etwas verste-hen, aber von Dynamik oder Designhaben sie nun wirklich keine Ah-nung.»

Keilform hoch im KursMan muss dazu wissen, dass in je-nen Jahren die Keilform hoch imKurs stand. Die Subaru-Interpreta-tion geriet jedoch, sagen wir es zu-rückhaltend, etwas unproportio-niert, in Verbindung mit der zahnlo-sen Front harmlos und brav. Besten-falls bleibt das Auge an der C-Säulehängen, an die sich eine gewölbteHeckscheibe anfügt.

Über einen geheimnisvoll gestyl-ten Türgriff gelangt man in die vonLicht durchflutete Kanzel. Unprak-tisch wie eine Alessi-Zitronenpressepräsentieren sich die Bedienungs-satelliten links und rechts des asym-metrisch geformten Zweispeichen-lenkrades. Und das zarte Blau derPolster ist eine Attacke auf den Ge-schmacksnerv.

Freilich: Sobald der Zündschlüs-sel gedreht worden ist, der vibra-tionsfreie Boxermotor seine Arbeitaufgenommen hat und der an einenDolch erinnernde Wählhebel in «D»eingerastet ist, gibt sich dieser zumCoupé aufgehübschte Subaru Leoneals Auto frei von Allüren zu erken-nen. Der Zustand mit rund 140 000km auf dem Zähler; perfekt, obwohlunrestauriert. Die Kunststoffe: vor35 Jahren von den Autoherstellernnoch nicht völlig beherrscht, son-

dern die Oldieszene heute vor Pro-bleme stellend; angenehm anzufas-sen wie am ersten Tag. Kein specki-ges Lenkrad, keine bröselnden Pols-ter, keine aus gerissenen Verkleidun-gen quellenden Schaumstoffe. Allesfunktioniert.

Wir fahren das Auto im Toggen-burg an einem herrlichen Frühsom-mertag, wissend, dass es in derSchweiz zur Hauptsache wegen sei-ner Schneeeigenschaften gekauftworden ist.

Was nur die Hälfte der XT-Kom-petenz abdeckt. Bereits beim erstenEinlenken wird klar, dass die an-fängliche Etikettierung, es mit einemBlender zu tun zu haben, daneben-gegriffen ist. Der Verfasser hattesich auf die Strassenlage einer Hän-gematte eingestellt. Der XT fährtsich trotz der schmalbrüstigen Win-terreifen 185/70 HR 13 jedoch prä-zise und dynamisch. Und das mitFrontantrieb, die Hinterräder wer-

den bei Bedarf als Traktionshilfebeigezogen, wenn die Räumungs-equipen zwar sofort die Hauptstras-sen freiräumen, nicht aber die Zu-

bringer im Toggenburg oder im Ber-ner Oberland. So wurden die Berglerzu Trendsettern; mittlerweile liegtder Anteil der über alle vier Räder

angetriebenen Personenwagen inder Schweiz bei über 50 Prozent(Neuzulassungen). Die elektropneu-matische Federung sorgt nicht nurfür ein angenehmes Komfortniveau,sondern wirkt sich auch beruhigendauf den Aufbau aus. Zum Glück fürdie Europäer hatte Subaru damalsProbleme, eine allgemein verträgli-che Designsprache zu finden.

Heute cooler GeheimtippDieser auf extrovertiert gemachte4WD, knapp 200 km/h schnell, wur-de seinerzeit unterschätzt, gilt heut-zutage als cooler Geheimtyp und Be-reicherung in der wachsendenYoungtimerszene. Bloss die Klapp-scheinwerfer trüben das Bild, kostenwohl den einen oder anderen Dezili-ter Benzin. Dass man dereinst amhelllichten Tag mit Licht herumfah-ren würde, konnten die Japaner1985 nicht voraussehen. Der XTwurde bis 1991 gebaut. (jwi.)

Erinnern Sie sich noch an den Subaru XT?Es gehört zu den Untugen-den des Menschen, seines-gleichen – aber auch zumBeispiel Autos – zu etikettie-ren, noch bevor man sich da-mit auseinandergesetzt hat.

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Das stromlinienförmige Subaru-Coupé vor den zackigen Churfirsten im Toggenburg. Fotos: jwi.

Die Bedienung geriet sehr futuristisch.

Page 17: Fotos: db./zvg Foto: zvg. · 2020-06-04 · Fotos: db./zvg Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli für die jüdische Mädchenschule Zürich kommt es wegen der Corona-Krise zu einer

VE R M I S C H TE S Zürich West/Zürich 2 Nr. 22/23 28. Mai 2020 1 7

Im Hofgebäude an der Dubsstrassebefindet sich seit rund hundert Jah-ren eine Schreinerwerkstatt. DerenTradition wird aufrechterhalten, je-doch mit einem rundum erneuertenmodernen Maschinenpark.

Öko-Kompass wird gelebtManfred Kessler betont: «Einwand-freie Qualität kann nur mit hochwer-tigen Werkzeugen und gut ausgebil-deten Mitarbeitern erreicht werden.»Jugendliche werden hier zu Schrei-nern EFZ ausgebildet und Mitarbeiterkönnen durch Weiterbildung alsFachspezialisten ausgezeichnet wer-den. Die Sanierung von Altbautenwird bei der Schreinerei Kessler AGmit grosser Hingabe ausgeführt. DieVerbindung von Brandschutz, Schall-schutz und Isolation mit dem Erhaltvon schützenswerter Handwerkkunst

wird als Herausforderung geliebt.«Trotzdem sind wir mit einem aus-gezeichneten Reparatur-Service denWurzeln treu geblieben», ergänztManfred Kessler. Zum Kundenkreisgehören private Hauseigentümer, Ar-chitekten, Verwaltungen wie auch öf-

fentliche Organisationen. «Mit demÖko-Kompass», betont Kessler, «wirdökonomisches und ökologisches Han-deln verfolgt.» (ch./pd.)

Schreinerei Kessler AG:Seit Jahrzehnten in Wiedikon verwurzelt«Verbindlich, effizient undnachhaltig» lautet das Credoder Schreinerei Kessler AG.Dieses wird vom InhaberManfred Kessler und seinenacht Mitarbeitern und zweiLehrlingen täglich gelebt.

Schreinerei Kessler AG, Dubsstrasse 44,8003 Zürich. Telefon 043 268 60 30.Website schreinerei-kessler.ch

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Manfred Kessler an seinem Arbeitsplatz im Büro. Von hier aus zieht erdie Fäden und organisiert den Arbeitsbereich. Foto: ch.

Die diplomierte Musiklehrerin Annamarie Holzreuter freut sich sehr, dassihr Geschäft seit dem 12. Mai wieder geöffnet ist. Hier bietet sie Akkor-deon- und Schwyzerörgeli-Unterricht und verkauft Instrumente. «Profi-tieren Sie von den Corona-Preisreduktionen bis Ende September», rät dieMusiklehrerin, «kommen Sie vorbei oder rufen Sie an!» (pd.)

Foto: zvg.

Fachgeschäft für Instrumenteund Musikunterricht

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Annamarie’s Musigstübli, Haldenstrasse 161, 8055 Zürich, Tel. 044 461 61 81

Als Herrn Bergmann lernte ich Dich,Gino, gegen Ende der Vorrunde derSaison 1957/58 des FC Wollishofenauf dem Möösli kennen. Es wurde ei-ne lange Fussball-Freundschaft dar-aus. Natürlich gehörte der Auftritt imAugsburger Rosenau-Stadion dazu,von wo die TV-Direktübertragung un-seres Juniorenspiels auch in unserenLanden zu sehen war. Da waren alleübrigen Highlights nichts dagegen.

Als Schiedsrichter warst Du sehrbeliebt. Die Situationen waren jeweilsso, wie Du diese gesehen hattest.Basta. Und alle waren zufrieden.Manchmal wolltest Du unpassendeBemerkungen von Spielern und Zu-schauern nicht hören. Und gewisseRegelverstösse nicht sehen. Das er-sparte Dir viele Rapporte, brachte Diraber auch viel Respekt ein.

Genau den Respekt meine ich,wenn ich erwähne, dass Du mit Dei-nen C-Junioren viele Zuschauer aufdie Sonnau locken konntest und mitdem Team so erfolgreich warst. Du,der noch nie einen Ball getreten hat-te, wie ich einmal salopp formulierte.Auch nach Deiner Karriere fehltest

Du als Zuschauer kaum je auf derSonnau.

Dein Augenlicht wurde immerschlechter. Mich erkanntest Du nurnoch an der Stimme, wie Du mir je-weils sagtest. Dennoch musste ichschmunzeln, als an einem Sonntag-morgen die Sonne grell auf dieMatchuhr schien. Ich konnte die Zah-len aus grosser Entfernung nicht ab-lesen und fragte Dich, wie viel Zeitnoch für den Ausgleich bliebe. Dusagtest: «Wir sind in der 87. Minute.»Es stimmte. Du warst also so sehrmit dem Fussball verwurzelt, dass DuDich auf Deine innere Uhr verlassenkonntest.

Leider musstest Du, besonders abMitte Dezember 2019, gesundheitlichviel leiden. Wie gut, dass Du Dich aufEhrenpräsident Marcel Spahni ver-lassen konntest, der Dich umsorgte,für Dich einkaufte und in jederForm über Monate unterstützte. Am18. Dezember wurdest Du im SpitalHorgen operiert. Von der folgendenSepsis konntest Du Dich nicht mehrerholen und bist von uns gegangen.In den Herzen der FCW-Familie bistDu aber nicht gestorben.

Bruno Lendenmann

NACHRUF

Ciao Gino

Alles ging so glatt. Der wieder in die2. Liga aufgestiegene FC Wollishofenhatte sich wacker geschlagen und al-les deutete darauf hin, dass das Teamdie Vorrunde auf einem gesichertenRang im Mittelfeld abschliessen wür-de. Entsprechend wollte ich die uner-warteten, fast peinlichen Niederlagengegen die beiden Tabellenletzten aus-blenden und in einer frühzeitigenVorschau auf die Rückrunde die gu-ten Taten des Teams hervorheben.Und dabei auch darüber berichten,dass Präsident von Allmen die Ver-träge mit den Trainern Gianluca Ca-valiere und Enis Ljatifi um eine wei-tere Saison verlängert hat.

Doch das vorgesehene Interview

mit dem Erfolgsduo kam nicht zu-stande. Zur Vorbereitung reiste dasTeam nach Spanien ins Trainings-lager. Als der Zeitpunkt für News ausdem FC Wollishofen richtig schien,funkte Corona dazwischen.

Der Start zum zweiten Teil derMeisterschaft fiel ins Wasser. Abernicht so, wie meistens um die Jahres-zeit; die Plätze wären so gut bespiel-bar gewesen wie seit Jahren nichtmehr. Nur noch vom Virus war dieRede und von der Ungewissheit,wann oder ob überhaupt noch ge-spielt werden könne.

Seit dem 30. April weiss man Be-scheid: Übung abgebrochen, die Sai-son 2019/20 ist beendet. Das heisstnun: Es gibt weder Auf- noch Abstei-ger, zu denen die Sonnau-Kicker ja

nicht gezählt hätten. Wollishofenwird – wenn man denn in der neuenSaison wieder an die guten Leistun-gen vom letzten Jahr anknüpft – mitseinem Team sehenswerte Vorstel-lungen geben. Das ist keine Behaup-tung, jedoch ein grosser Wunsch.

Lösung für die GV findenDamit ist aber der Schmerz nichtausgestanden. Das OK des Wollisho-fer Grümpi musste, nicht zuletzt we-gen fehlender Anmeldungen, die Se-gel streichen. Vorerst gilt es aber, fürdie in die Zeit des abgesagtenSonnau-Festes fallende Generalver-sammlung eine passende Lösung zufinden. Wird Rolf von Allmen diesmalals Präsident per Video-Konferenzwiedergewählt?

Hoffen, dass der FC Wollishofenan seine guten Leistungen anknüpftBruno Lendenmann

Der Spar Express an der Hardturmstrasse 126 ist ein Laden für alle, fürGross und Klein, Fleisch- oder Veggieliebhaber. Hier findet man Take-away für die schnelle Verpflegung sowie frische Früchte und Gemüse, esist ein breites Sortiment von Natural-Produkten vorhanden. Zudem be-findet sich eine Postagentur im Spar Express. (pd.)

Foto: zvg.

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Nachbarschaftsladen

Spar Express wiederbelebt

Spar Express, Hardturmstrasse 126, 8005 Zürich. Öffnungszeiten: Mo–Fr 7–20 Uhr,Sa 9–18 Uhr. Tel. 044 440 65 50, www.spar.ch

Das Schattentheater Wayang Kulit isteine der ältesten noch lebendigenTheatertraditionen Asiens. Die Aus-stellung «Schattentheater aus Java –Geschichten über das Leben und dieWelt» im Museum Rietberg (30. Maibis 29. Nobember) zeigt erstmalig diebedeutende Sammlung des Schwei-zer Sammlerpaars Tina und PaulStohler mit kostbaren und anmutigenFiguren von Geistern, Gottheiten undAhnen. Die Figuren und ihre Ge-schichten von Helden und Dämonen,von Moral und Tugend und dem Sinndes Lebens stehen im Zentrum derAusstellung. Wayang Kulit ist die Be-

zeichnung für das mit bemalten Figu-ren gespielte Schattentheater der in-donesischen Insel Java. Im WortWayang verbergen sich die Worteyang, eyang und hyang, welche Ahneoder Gottheit bedeuten. Kulit stehtfür Haut, das Material, aus dem Figu-ren gefertigt werden. Wayang Kulitliesse sich also übersetzen als dasTheater, in dem die unsterblich ge-wordenen Vorfahren und Ahnen alsFiguren aus Haut in Erscheinung tre-ten. (pd.)

Schattentheater im Rietberg

Museum Rietberg, Gablerstrasse 15, 8002Zürich. Öffnungszeiten Museum und Café:Di–So 10–17, Mi 10–20 Uhr. rietberg.ch

Befindet sich die Kunst im Dornrös-chenschlaf? Die Zürcher Hochschuleder Künste (ZHdK) hat mit «SleepingBeauty» eine Serie von Research No-tes zu den Folgen des Coronavirusfür die Kreativwirtschaft veröffent-licht. Ob Buchhandlungen, Museenoder die Musikbranche: Die Corona-Krise konfrontiert die Kreativwirt-schaft mit neuen Problemstellungen.Das Zurich Centre for Creative Eco-nomies (ZCCE) der ZHdK geht mit ei-ner mehrdimensionalen Studie zen-tralen Fragen nach. Die Herausgeberder Studie «Sleeping Beauty» stellenim ersten Teil einen historischen Ver-gleich zur Grossen Depression inAmerika an, führen im zweiten TeilInterviews mit Kulturschaffenden vonZürich bis New York und analysierendrittens aktuelle Statistiken zur Krea-tivwirtschaft der Schweiz. Im viertenTeil der Studie, die im Juni erschei-nen wird, werden Strategien rundum die Schweizer Kulturförderungim Vordergrund stehen. (pd.)

Corona-Auswirkungenauf Kunst und Kultur

Mehr Informationen über das Zurich Cen-tre for Creative Economies finden sich un-ter: www.zhdk.ch/zcce

Page 18: Fotos: db./zvg Foto: zvg. · 2020-06-04 · Fotos: db./zvg Bei der Ersatzlösung im Sihlhölzli für die jüdische Mädchenschule Zürich kommt es wegen der Corona-Krise zu einer

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L E T Z T E S E I T E2 0 Lokalinfo Nr. 22/23 28. Mai 2020

Wer während des Lockdowns nichtdaheim arbeiten konnte, hatte denöV quasi für sich alleine. Doch dasändert sich nun schlagartig. Alle re-den deshalb von einer Maskentrage-pflicht. Kaum zur Sprache kam bis-her aber, dass Schutzmasken insGeld gehen. Ein Durchschnittspend-ler braucht von den Einwegmaskentäglich zwei Stück. Das kostet immer-hin gut zwei Franken. Macht einefünfköpfige Familie einen Tagesaus-flug mit dem öV, muss sie schon20 Franken für Masken ausgeben.Besonders störend ist deshalb, wennSBB und Postauto das Tragen vonMasken empfehlen, ohne sich um diefinanziellen Konsequenzen für ihreFahrgäste zu kümmern.

Die Verkehrsbetriebe Zürich sindeinen Schritt weiter. Sie haben in denletzten Tagen 50 000 Einwegmaskenverteilt. Auch die Gewerkschaft VPODbrachte Masken unter die Pendler. EinAnfang, aber nicht mehr als ein Trop-fen auf den heissen Stein. Denn alleinim Hauptbahnhof hatte es vor der Kri-se 450 000 Pendler pro Tag. (ls./pw.)

DAS LETZTE

Schutzmaskengehen ins Geld

Die Stadt Zürich hat zum Schutz derBevölkerung und der Züri-WC-Mitar-beitenden ab Mitte März ziemlich vieleWC-Anlagen geschlossen. Weil auchalle Restaurants geschlossen blieben,war Blasenstau vorprogrammiert. Seitdem 21. April nun werden schrittwei-se die Züri-WCs wieder geöffnet. «Vor-aussichtlich ab dem 8. Juni sind dannalle Züri-WC-Anlagen wieder in Be-trieb. Einen genauen Fahrplan gibt esnicht», so eine Sprecherin des Um-welt- und Gesundheitsschutzes Zürich.

Ein wichtiges Kriterium für dieWiederinbetriebnahme sei das Perso-nenaufkommen rund um eine WC-An-lage. Auch Rückmeldungen aus derBevölkerung würden ernst genommenund könnten dazu führen, dass eineAnlage geöffnet wird. (ls.)

Blasenstau wirdtröpfchenweise beendet

Dank einem Stadtratsbeschluss dürfenEinsatzfahrzeuge von Sanität und Feu-erwehr künftig Busspuren und nichtabgetrennte Tramtrassees auch benut-zen, wenn sie nicht auf einer Einsatz-fahrt mit Horn und Blaulicht sind. Dasfreut Michael Schumann, Bereichslei-ter Sanität bei Schutz & Rettung Zü-rich, sehr, wie er auf Anfrage betont.Denn bisher galt eine spezielle Vor-schrift: «Betrifft der Notfall keine direk-te vitale Bedrohung, darf das Sonder-signal nicht genutzt werden und dieEinsatzfahrzeuge müssen sich in denmotorisierten Individualverkehr ein-ordnen», so Schumann. Doch sei auchhier der Zeitfaktor relevant. «Die be-troffenen Patientinnen und Patientenhaben beispielsweise Schmerzen oder

leiden an Erkrankungen, bei welchendurch eine schnelle Intervention dieRekonvaleszenz oder der Spitalaufent-halt deutlich verringert werden könn-te.» Für die Feuerwehr bedeutet dieneue Regelung mehr Zeit für die teilsaufwendige Wartung der Fahrzeugeund Einsatzmittel nach einem Einsatz.«Damit sind die Rettungsfahrzeugeschneller wieder einsatzbereit und un-sere Teams sind rascher wieder ver-fügbar», führt Schumann aus. Für dieFeuerwehr bleibe zudem mehr Zeitfürs Training und die Weiterbildung.

Michael Schumann,

der Frust war wohl

oft gross, nach ei-

nem Einsatz in den

Stosszeiten gefühlt

ewig im Stau zu

stehen?

Das ist so. In denletzten Jahren

haben der Verkehr und die Staus instädtischen Gebieten und in der Ag-glo erheblich zugenommen.

Welches sind die berüchtigtesten Stau-

strecken in Zürich, welche die Fahrzeuge

von Schutz & Rettung Zürich nun umfah-

ren können?

Da gibt es einige. Grosse Zeiterspar-nisse zu den Hauptverkehrszeiten se-hen wir zum Beispiel im GebietForchstrasse oder auch beim Seiler-graben.

Hand aufs Herz. So hyperkorrekt wie in

Zürich sind die Einsatzkräfte wohl nir-

gends auf der Welt. Ohne Blaulicht

schön in der Kolonne stehen. OK?

Absolut einverstanden! Da mussman nicht weit ins Ausland reisen,um festzustellen, dass Rettungsfahr-zeuge teilweise sehr niederschwelligSondersignale nutzen, um schnellervorwärtszukommen, oder ganzselbstverständlich auf reservierteSpuren wechseln. Ich bin froh, dasswir das bei uns in der Stadt Zürichnun klar, gesetzeskonform undin Absprache mit allen Partnern, re-geln konnten.

Feuerwehr und Sanität haben neu freie BahnDie Fahrzeuge von Schutz &Rettung durften bisherTram- und Busspuren nurim Notfall benützen. Dankeiner neuen Regelung spartdie Stadt viel Zeit und Geld.

Lorenz Steinmann

Die Fahrzeuge von Schutz & Rettung Zürich mussten bisher oft in denAutokolonnen stehen und vergeudeten viel Zeit. Foto: Nicole Allemann/SRZ

Michael Schu-mann. Foto: zvg.

Der Zeitplan für die Ersatzlösung imSihlhölzli für die jüdische Mädchen-schule Zürich ist Makulatur. Er warschon vor der Corona-Krise sehr am-bitioniert. Das Schulgebäude sollteauf Beginn des Schuljahres 2020/21am 24. August fertig sein. Nun sagtein Sprecher auf Anfrage, dass eswegen des Coronavirus zusätzlicheVerzögerungen gebe. Mit den Vorar-beiten konnte erst verspätet begon-nen werden. Deshalb könnte sich derBezug womöglich um ein Schuljahrverschieben. Immerhin: Die Elektrizi-tätswerke des Kantons Zürich, dieBesitzerin des jetzigen Schulgebäu-des an der Schöntalstrasse, scheintHand zu bieten und gewährt eineFristverlängerung. Die benötigten12,6 Millionen Franken Baukostensind zusammengekommen. Das isterfreulich und rekordverdächtig. (ls.)

Mädchenschule-Neubauverzögert sich

So soll die jüdische Schule beimSihlhölzli aussehen. Visualisierung: zvg.

Im April 2020 sind 26 913 Passagiereüber den Flughafen Zürich geflogen.Das entspricht einem Minus von99 Prozent gegenüber derselben Peri-ode des Vorjahres. Das letzte Mal sowenig Passagiere sind durchschnitt-lich pro Monat 1952 über den Flug-hafen Zürich gereist, vier Jahre nachAufnahme des Flugbetriebs. Die An-

zahl Lokalpassagiere sank im April2020 um 98,9 Prozent auf 20 866.Der Anteil der Umsteigepassagierelag bei 11,9 Prozent (–16,4 Prozentgegenüber Vorjahr), und die Zahlder Umsteigepassagiere sank um99,6 Prozent auf 2812.

Im Schnitt 37 Passagiere pro FlugDie Anzahl Flugbewegungen sankim Vergleich zum Vorjahresmonatum 91,7 Prozent auf 1921 Startsoder Landungen. Die durchschnittli-che Zahl Passagiere pro Flug lag mit37 Fluggästen 71,9 Prozent unterdem Vorjahresniveau. Die Sitzplatz-auslastung ist im Berichtsmonat um59,9 Prozentpunkte auf 20,1 Prozent

gefallen. Insgesamt wurden amFlughafen Zürich im April 12 177Tonnen Fracht abgewickelt. Dasentspricht einem Rückgang von67,5 Prozent gegenüber dem Vorjah-resmonat. Gleichzeitig ist die Anzahlreiner Frachtflüge um 234 Flugbe-wegungen gegenüber April 2019 auftotal 256 Starts oder Landungen ge-stiegen.

Im Mai 2020 bewegen sich dieAnzahl Flugbewegungen und dieAnzahl Passagiere voraussichtlichauf ähnlich tiefem Niveau wie imApril 2020. Ab Juni werden steigen-de Verkehrszahlen bei den Passagie-ren und der Anzahl Flugbewegun-gen erwartet. (rs./pd.)

Corona-Krise am Flughafen:Statt 100 Fluggästen kam noch einerDas Passagieraufkommenam Flughafen ist im Aprilum 99 Prozent eingebro-chen. So wenige Fluggästein einem Monat gab esletztmals 1952.

Der Flughafen Zürich-Kloten am 18. März 1952, als die Swissair die letzte Douglas DC-2 ausmusterte – und diePassagierzahlen ähnlich tief waren wie im April 2020. Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz

Eigentlich trug Vater Apu ein Hor-monimplantat, das aber offenbarnicht funktionierte. Statt unfruchtbarzu sein, zeugte der Brillenbär mit Co-cha im Zoo Zürich das Brillenbär-chen Uyuni. Mittlerweile erkundetdas im Februar geborene Jungtierseine Aussenanlage. Laut dem Zooseien die Aussichten intakt, einenPlatz für das Männchen zu finden,wenn es erwachsen ist. Brillenbärenstammen aus Südamerika. (pw.)

Dieses Brillenbärchenwar nicht geplant

Brillenbär Uyuni klettert schon wie ein Grosser. Foto: Zoo Zürich, Marco Schaffner

Das Trockentraining hat ein Ende.Seit vergangenem Montag sind im-merhin 13 Stadtzürcher Hallen- undSommerbäder wieder offen, vorerstaber nur für den Schwimmsport.Planschen und Pläuscheln ist vorder-hand also nicht möglich. Aufgrunddes Schutzkonzepts gelten Beschrän-kungen bezüglich Personenzahl undAufenthaltsdauer. Die Öffnung alleranderen Bäder ist auf den 8. Juni ge-plant. Dabei spielen die Entscheidedes Bundesrates von gestern Mitt-woch (nach Redaktionsschluss) eben-falls eine Rolle. Es gelten die norma-len Öffnungszeiten der jeweiligen Bä-der. Das Sportamt empfiehlt drin-gend, sich vor dem Besuch unterwww.sportamt.ch/schwimmen zu in-formieren. (red.)

Schwimmen ist erlaubt,planschen verboten

Die TechnischeBerufsschule Zü-rich (TBZ) erhältmit Patrizia Has-ler eine Rektorin.Sie tritt ihr neuesAmt auf Beginndes Schuljahres2020/21 an. Diesteilt der Regie-rungsrat mit.Hasler ist die Nachfolgerin von ElmarSchwyter, der per Ende Frühlings-semester 2020 zurücktritt. Die TBZbildet unter anderem Lernende inAutomobiltechnik oder Informations-technik (IT) aus. (red.)

Patrizia Hasler leitetTechnische Berufsschule

Patrizia Haslersteigt auf. F: zvg.

Am 2. Juni kehren die Verkehrsbe-triebe Zürich zurück zum gewohntenAngebot. Wie es in einer Mitteilungheisst, wird die Linie 15 ab dannwieder in Betrieb genommen. Die Li-nie 4 bedient die ganze Strecke bisBahnhof Tiefenbrunnen, und die Li-nie 10 verkehrt ebenfalls wieder imNormalbetrieb bis Albisgütli. Zudemfahren auch die Buslinien 66, 69, 75,89 wie gewohnt. Das Nachtnetzbleibt aber vorerst eingestellt. (pd.)

Tramlinie 15fährt bald wieder