2
58 Bericht: Chemisehe Analyse anorganischer Stoffe. :[~. BELCItEI~, l~. KAPEL und A. J. NUTTE~ 1 beschreiben im AnschluB an die vor- stehenden Untersuehungen die Verwendung yon ~,d'-Diaminotolan /i~r die volu- metrische Sul/atbestimmung. Neben der geringeren L6sliehkeit des 4,4'-Diamino- tolansulfats gegentiber der des Benzidinsulfats tritt Ms weiterer Vorteil gegeniiber der Sulfatbestimmung mit Benzidin die geringere ZMfl stSrender Ionen auL Es stSren die Bestimmung Phosphate und Chromate, w~hrend Nitrat, Perchlorat, Kupfer, Chrom, Eisen(III), Zink, Calcium und Magnesium aueh in 10fachem lJber- sehuB ohne Einflul] sind. Die St6rung dureh Aluminium kann durch Zugabe yon Weins~ure beseitigt werden. W~hrend die Genauigkeit der volumetrischen Sulfat- bes~immung mit Benzidin bei Gegenwart yon 12 mg SOt-- 3--4% betr~gt und der Niederschlag nach der F~llung 3--4 Std stehen gelassen werden muB, kann man bei Verwendung yon 4,4'-Diaminotolan mit 30 rain Stehen auskommen und erreicht eine Genauigkeit yon • 0,7~o. Die F~llung wird am besten bei pn 2--4 ausgefiihrt. Bei Mengen yon 15 mg SOt-- nnd mehr verwendet man zur Titration 0,05 n Na0H- L6sung, w~hrend fiir kleinere Mengen 0,02 n Natronlauge angewandt wird. -- Die Herstellung des Reagenses (ges~ttigte LSsung yon 4,4'-Diaminotolanhydro~ chlorid) gesehieht durch L6sen yon 1 g 4,4'-Diaminotolan in 5 ml Aceton und Ausf~llung des Hydroehlorids durch tropfenweise Zugabe yon konz. Salzs~ture. ~Nach dem Abfiltrieren 15st man in 375 ml Wasser, filtriert die LSsung und ffigt zur Kl~rung ein paar Tropfen Aeeton oder 1 n Satzs~ure dazu. Wegen Umlagerung zu 4,4'-Diaminodesoxybenzoin darf die Reagensl6sung nieht erw~rmt werden. -- Aus/i~hrung. In einem 100 ml-Becherglas fiigt man fiir je 25 mg SOt-- 90 m] der Reagensl6sung zur SulfatlSsung, gibt gegebenen~Mls einige Papierschnitzel dazu, fiillt mit Wasser auf 100 ml anf, bringt auf pn 3--4 mit n SMzs~ure, die tropfen- weise zugefiigt wird, l~l~t 30 rain stehen und filtrier~ dann dutch ein Papierfilter. Nach dem Waschen mit 12--15 ml Wasser auf C1--Freiheit im Wasehwasser, bringt man das Filter in ein 100 ml-Becherglas, fiillt mit Wasser auf 30--40 ml auf, gibt 5 Tropfen 0,1%ige PhenolphthaleinlSsung als Indicator dazu und titriert die siedende LSsnng mit eingestellter Natronlauge auf Rotfarbung. K. BRODEESEN. Sehwefelsiiure and Essigs~iure lassen sich naeh E. SC~vL~K nnd E. Pu~ao~ 2 alkalimetrisch bei Verwendung yon Silber]odid-p-~thoxychrysoidin-Adsorbat ~ als Indicator bestimmen. 1. Schwe]elsiiure. Zu 10 ml 0,01 n AgNO~-L5snng gibt man 6 Tropfen einer 0,2~oigen alkoholisehen p-AthoxychrysoidinlSsung nnd 5 ml 0,01 n KJ-LSsung, verdiinnt auf 40 ml, pipettiert die zu bestimmende Schwefelsaure ein und titriert mit 0,1--0,02 n Natrontauge bis zum Farbumsehlag yon l%ot nach Gelb. 2. Essigsiiure. Das Farbstoffadsorbat bereitet man dutch Mischen yon 10 m] 0,01 n KJ-LSsung, 6 Tropfen FarbstofflSsung und 5 ml 0,1 n AgNO~-LSsung. Man verdiinnt und titriert wie vorhin. Die Reihen~olge der Reagenzien mu~ ein- gehMten werden. Bei Ubersehul] yon Silbersalz sehliigt der Indicator im sauren Gebiet (hier bei pn 3,3~,5), bei 0berschu] yon Jodid im alkalischen Bereieh (hier bei 7,7--8,9) um. R. LANG. Fiir den Naehweis bzw. die quantitative Bestimmung yon Tetrathionat sollen sich nach IV~e]~ELINEJACQUINOT a folgende Verfahren eignen. 1. Mit Antimonchlorid gibt Tetrathionat in alkalischer LSsung einen Niedersehlag yon rotorange gefarbtem Antimonsulfid. S~O32-, S 2-, S03 ~-, S~Oa ~- reagieren schon in saurer LSsung (pn4--5), Anal. Chim. Aeta (Amsterd.) 8, 146--149 (1953). Anal. Chim. Aeta (Amsterd.) 7, 446-450 (1952). Univ. Budapest. Vgl. aueh E. Sc~v~K und E. Pc~co~: Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 5, 422 (1951); vgl. diese Z. 138, 205 (1953). Chim. anal. 35, 277--280 (1953).

Für den Nachweis bzw. die quantitative Bestimmung von Tetrathionat

Embed Size (px)

Citation preview

58 Bericht: Chemisehe Analyse anorganischer Stoffe.

:[~. BELCItEI~, l~. KAPEL und A. J. NUTTE~ 1 beschreiben im AnschluB an die vor- stehenden Untersuehungen die Verwendung yon ~,d'-Diaminotolan /i~r die volu- metrische Sul/atbestimmung. Neben der geringeren L6sliehkeit des 4,4'-Diamino- tolansulfats gegentiber der des Benzidinsulfats t r i t t Ms weiterer Vorteil gegeniiber der Sulfatbestimmung mit Benzidin die geringere ZMfl stSrender Ionen auL Es stSren die Bestimmung Phosphate und Chromate, w~hrend Nitrat, Pe rch lora t , Kupfer, Chrom, Eisen(III), Zink, Calcium und Magnesium aueh in 10fachem lJber- sehuB ohne Einflul] sind. Die St6rung dureh Aluminium kann durch Zugabe yon Weins~ure beseitigt werden. W~hrend die Genauigkeit der volumetrischen Sulfat- bes~immung mit Benzidin bei Gegenwart yon 12 mg SOt- - 3 - -4% betr~gt und der Niederschlag nach der F~llung 3--4 Std stehen gelassen werden muB, kann man bei Verwendung yon 4,4'-Diaminotolan mit 30 rain Stehen auskommen und erreicht eine Genauigkeit yon • 0,7~o. Die F~llung wird am besten bei pn 2--4 ausgefiihrt. Bei Mengen yon 15 mg SOt - - nnd mehr verwendet man zur Titration 0,05 n Na0H- L6sung, w~hrend fiir kleinere Mengen 0,02 n Natronlauge angewandt wird. - - Die Herstellung des Reagenses (ges~ttigte LSsung yon 4,4'-Diaminotolanhydro~ chlorid) gesehieht durch L6sen yon 1 g 4,4'-Diaminotolan in 5 ml Aceton und Ausf~llung des Hydroehlorids durch tropfenweise Zugabe yon konz. Salzs~ture. ~Nach dem Abfiltrieren 15st man in 375 ml Wasser, filtriert die LSsung und ffigt zur Kl~rung ein paar Tropfen Aeeton oder 1 n Satzs~ure dazu. Wegen Umlagerung zu 4,4'-Diaminodesoxybenzoin darf die Reagensl6sung nieht erw~rmt werden. - - Aus/i~hrung. In einem 100 ml-Becherglas fiigt man fiir je 25 mg SOt - - 90 m] der Reagensl6sung zur SulfatlSsung, gibt gegebenen~Mls einige Papierschnitzel dazu, fiillt mit Wasser auf 100 ml anf, bringt auf pn 3--4 mit n SMzs~ure, die tropfen- weise zugefiigt wird, l~l~t 30 rain stehen und filtrier~ dann dutch ein Papierfilter. Nach dem Waschen mit 12--15 ml Wasser auf C1--Freiheit im Wasehwasser, bringt man das Filter in ein 100 ml-Becherglas, fiillt mit Wasser auf 30--40 ml auf, gibt 5 Tropfen 0,1%ige PhenolphthaleinlSsung als Indicator dazu und titriert die siedende LSsnng mit eingestellter Natronlauge auf Rotfarbung.

K. BRODEESEN.

Sehwefelsiiure and Essigs~iure lassen sich naeh E. SC~vL~K nnd E. Pu~ao~ 2 alkalimetrisch bei Verwendung yon Silber]odid-p-~thoxychrysoidin-Adsorbat ~ als Indicator bestimmen. 1. Schwe]elsiiure. Zu 10 ml 0,01 n AgNO~-L5snng gibt man 6 Tropfen einer 0,2~oigen alkoholisehen p-AthoxychrysoidinlSsung nnd 5 ml 0,01 n KJ-LSsung, verdiinnt auf 40 ml, pipettiert die zu bestimmende Schwefelsaure ein und titriert mit 0,1--0,02 n Natrontauge bis zum Farbumsehlag yon l%ot nach Gelb. 2. Essigsiiure. Das Farbstoffadsorbat bereitet man dutch Mischen yon 10 m] 0,01 n KJ-LSsung, 6 Tropfen FarbstofflSsung und 5 ml 0,1 n AgNO~-LSsung. Man verdiinnt und titriert wie vorhin. Die Reihen~olge der Reagenzien mu~ ein- gehMten werden. Bei Ubersehul] yon Silbersalz sehliigt der Indicator im sauren Gebiet (hier bei pn 3 , 3 ~ , 5 ) , bei 0berschu] yon Jodid im alkalischen Bereieh (hier bei 7,7--8,9) um. R. LANG.

Fiir den Naehweis bzw. die quantitative Best immung yon Tetrathionat sollen sich nach IV~e]~ELINE JACQUINOT a folgende Verfahren eignen. 1. Mit Antimonchlorid gibt Tetrathionat in alkalischer LSsung einen Niedersehlag yon rotorange gefarbtem Antimonsulfid. S~O32-, S 2-, S03 ~-, S~Oa ~- reagieren schon in saurer LSsung (pn4--5),

Anal. Chim. Aeta (Amsterd.) 8, 146--149 (1953). Anal. Chim. Aeta (Amsterd.) 7, 446-450 (1952). Univ. Budapest. Vgl. aueh E. S c ~ v ~ K und E. Pc~co~: Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 5, 422

(1951); vgl. diese Z. 138, 205 (1953). Chim. anal. 35, 277--280 (1953).

Berieht: Chemisehe Analyse anorganischer Stoffe. 59

Man filtriert und prfift im Filtrat auf Tetrathionat. CI-, J - , J03- und N O ( stTren etwas. - - Aus[~hrung. Man versetzt einige Tr. der zu untersuehenden LSsung mit 2--3 Tr. 3~ Natronlauge and 1 Tr. SbCl~-LSsung mad erhitzt die LSsung, die alkaliseh reagieren mul], auf 80 ~ Coder zum Sieden. 7,9 #g SaO~ ~- in 0,05 ml LTsung geben noch eine detltliehe Trfibung. Ffir die quantitative Bestimmung eigne~ sich das Verfahren nicht. - - 2. Dureh Permanganat in saurer LSsung wird Tetrathionat quantitativ zu Sulfat oxydiert und kann so durch direkte Titration bestimmt werden. $2032-, das fast immer in TetrathionatlSsungen vorhanden isL sell man nach Verf. zun~ehst mit alkoholiseher JodlSsung (deren Menge durch Titration einer besonderen Probe bes~immt wird) in Tetrathionat iiberffihren. Der Per- manganatverbrauch setzt sich dann zusammen aus den Mengen, die dem urspriing- ]ieh vorhandenen Tetrathionat, dem aus S20s ~- entstandenen TeLrathionat und dem Jod-Ion entspreehen, das bei der S~Os~--Oxydation entstanden ist. Die beiden letzten Mengen sind veto Gesamtverbrauch abzuziehen, um das ursprtinglieh vor- handene S~Os ~- zu erhalten, hTaeh den mitgeteilten Zahlen gibt das Verfahren auf etwa • 5% genane Werte. Jod-Ion wird durch Permanganat zu Jod riickoxydiert. Die braune Jodfarbe sell das Erkennen des Titrationsendes mit Permanganat nicht beeintrgeh*igen. In Gegenwart yon S ~-, SOs ~-, SsOa ~-, bei deren Oxydation mit Jod kein Tetrathionat entsteht, ist nurder dem Jodid entsprechende Wert veto Per- manganatverbrauch abzuziehen, h'itrit verursaeht auch nach ZerstSrung mi~ Harnstoff Fehler bis zu 10~ wenn es gegeniiber Tetrathiona~ im Obersehul~ vor- handen ist. H. KImT~ACXEg.

Utah. Nach g . Pf~IBIn und M. J~LiNEK ~ lai~t sich Uran aus ~eutralen L6sungen mit einer LSsung yon Dibenzoylmethan in Zthylacetat quantitativ ausschiitteln. Die organische LSsung ist intensiv gelb ge~grbt. In Gegenwart yon Komplexon I I I ist die l~eaktion praktiseh spezifiseh fiir Uran and kann zum eindeutigen quMitativen Naehweis sowie zur eolorimetrisehen Bestimmung des Urans dienen. Konzentrierte LSsungen yon Dibenzoylmethan sind auoh gelb gef~rbt und haben ebenso wie die L5sung des Urankomplexes ihr Absorptionsmaximum im Ultraviolett bei 360 m/~. Da aber zum Nachweis nnd zur Bestimmung kleiner Uranmengen (10--100 IJ, g U) nut wenig, t~eagens notwendig ist, stTrt dessen Eigenfarbe nieht. Ffir die colori- metrisehe Bestimmung kann die Farbmessung statt im Maximum aueh bei grTBeren Wellenl~ngen, z. B. mit Blaufilter 425 B a~lsgeftihl't werden. Das LA~EI~T-B~EI~- sehe Gesetz ist im Konzentrationsbereich 0,01--0,10 mg U je 25 ml Extrakt genau erfiillt. Mit Hilfe einer Eichkurve kSnnen aber auch noch 0,5 mg U in 25 ml LTsung zuverl~ssig bestimmt werden. - - Aus[i~hrung. Man versetzt die sehwach snare L6sung, die weniger als 0,5 mg Uran und andere Kationen enth~lt, rail der zur Maskierung der Begleitmetalle ausreichenden Menge 5%iger Komplexon III- LSsung. Der KomplexonfibersehuB wird durch Zugabe 1%iger Ca(NO3)~-LSsung gebunden. Ein ldeiner CalciumfibersehuB sehadet nicht. Man neutr~lisiert hierauf mit verdiimlter AmmoniaklSsung auf p~ 7 (Universalindicatorpapier) nnd sehfit- telt je 10 rain lang mit 5,10 und 10 ml 0,5~ LSsung yon Dibenzoylmethan in ~thylaeetat. Die Extrakte werden vereinigt, dureh Zugabe einiger Tmpfen ~thanol gekl~rt, im MeBkolben mit ~thylaeetat zur Marke erg~nzt and mit Blanfilter ge- messen. - - Cu, 1%, Ni, Co, Mn, ]~i, AI,.Th stSren nicht. V wird vet der Komplexon- zugabe mit SO 2 reduziert. Ti stSrt. Fiir die Bestimmung in Gegenwart kleiner Mengen Me und neben CrlII werden besondere Arbeitsweisen angegeben.

Aus der organisehen Phase l~Bt siei~ das Uran leieht dureh saure w~Brige LSsun- gen aussehfitteln. Man kann dies ftir preparative Zwecke, aber auch zur quanti- tativen Bestimmung grSBerer Uranmengen benfitzen.

1 Chem. Listy 47, 1326--1332 (1953) [Tseheehiseh]. Univ. Prag.