21,5 mm

ALIX GARIN

GARIN

www.splitter-verlag.de

ISBN: 978-3-96792-148-9

€ 29

,80

[D]

€ 30

,70

[ A]

- »Marie-Louise, gib dem Meer einen Kuss von mir.« Das waren die letzten Worte, die meine Mutter zu mir sagte.

- Und wenn wir es wirklich täten, Omi? Dem Meer einen Kuss geben?

Ihre Großmutter leidet an Alzheimer.Angesichts der Verzweifl ung ihrer »Omi« beschließt Clémence,sie aus dem Pfl egeheim zu holen und sich mit ihr auf die Suchenach dem mutmaßlichen Elternhaus ihrer Großmutter zu machen.Eine Flucht, eine Suche, ein Wagnis, eine Gelegenheit für ein Wiedersehen... Oder ist es vielmehr ein Abschied?

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Weil man im Dunkeln über das, was dort geschrieben

steht…

… weder weiß, was man tun

soll, noch was man tut…

… und seinen Grillen folgt, die man Vernunft

nennt…

… oder seiner Vernunft, die oft nichts weiter ist als eine

gefährliche Grille…

… welche bald zum Guten…

… bald zum Bösen ausschlägt.

* Zitate aus »Jacques der Fatalist und sein Herr« von Denis Diderot

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Schon wieder.

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Das war das dritte Mal.

Es wird ein viertes

geben.

Das Altersheim trägt die Verantwortung. Daher werden wir über das, was bisher unternommen

wurde, hinausgehen müssen…

… und die Maßnahmen ergreifen,

die nötig sind.

Andernfalls kann sie nicht mehr bei uns

bleiben.

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Was schlagen Sie vor?

Eine schonende medikamentöse Behandlung, etwas, das sie beruhigt

und sie von ihrer Besessenheit abbringt, weglaufen zu wollen.

Eine chemische

Zwangsjacke?

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Es ist nicht exakt der Be-griff, aber vom Prinzip her ist es dasselbe.

Sie müssen sich vergegenwärtigen, in welche Gefahr sie sich bringt, wenn

sie wegläuft…

Ihre mentale Verfassung macht sie

äußerst verwundbar. Es ist ein Wunder, dass ihr bis jetzt noch nichts

passiert ist.

Seien Sie froh.

Es sei denn, Sie wollen sie wieder zu sich nehmen.

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Es ist eine große Belastung, Sie haben es

ja selbst erfahren.

Jetzt müssen Sie uns vertrauen. Wir

sind dafür da, dass es Marie-Louise gut geht.

… dass es ihr gut

geht?

Wann haben Sie sie das letzte Mal gebadet?

Wann haben Sie ihr zuletzt beim

Essen geholfen?

Hör auf, Clémence.

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Ich komme zu Ihnen ins Büro.

Wie kannst du…

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Was ist denn los?

Ich kann hier nicht bleiben. Papa und Mama machen sich

bestimmt große Sorgen. Sie warten auf mich.

Warum hast du

das getan, Omi?

Warum behält man mich hier? Mir gefällt es hier nicht, und ich

habe nichts Böses getan. Mir gefällt es auch nicht.

Dann hilf mir, nimm mich

mit!

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