28
Geschäftsfeld chemie FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR GRENzFläCHEN- UNd BIOvERFAHRENSTECHNIK IGB

Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

Geschäftsfeld chemie

F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R G R E N z F l ä C H E N - U N d B I O v E R F A H R E N S T E C H N I K I G B

Page 2: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

2

Geschäftsfeld chemie

Polymere für Kunststoffe, Fasern für Gewebe, Pigmente, Farben und Lacke, Wasch- und Reinigungsmittel, Klebstof-

fe, Baustoffe sowie Düngemittel, Insektizide und Pharmaka – chemische Produkte finden sich in allen Bereichen des

Lebens. So verwundert es nicht, dass die Chemische Industrie zu den bedeutendsten, forschungsintensivsten und ex-

portorientiertesten Branchen in Deutschland gehört. Ohne den Beitrag der Chemie mit Produkten in den Sparten Öl

und Gas, Massenchemikalien, Spezialchemikalien und Pflanzenschutz/Düngemittel wären Innovationen in anderen

Branchen wie Automobil, Elektro- und Elektronikindustrie, Bauwirtschaft oder Verpackungstechnik nicht möglich.

Herausforderungen

Mit enormen Fortschritten, beispielsweise in der Polymerfor-

schung, hat die Chemie in den letzten Dekaden Weichen für

Entwicklungen gestellt, die uns heute wie selbstverständlich

den Alltag erleichtern. Aktuelle globale Herausforderungen

wie Bevölkerungswachstum, demographischer Wandel, ein

weltweit steigender Energiebedarf und der Trend zur Urbani-

sierung erfordern jedoch neue innovative Lösungen. Dies gilt

auch für den Klimawandel und die Endlichkeit mineralischer

(z. B. Phosphat, Seltene Erden) und fossiler Rohstoffe (Erdöl,

Erdgas und Kohle).

Bei der Aufgabe, diese Herausforderungen zu meistern, kommt

der Chemie, als Querschnittstechnologie und Zulieferbranche

für viele weitere Sektoren, eine herausragende Rolle zu. Fort-

schritte in der Agrarwissenschaft und die Sicherstellung der

Nahrungsmittelproduktion sind dabei ebenso wichtig, wie

die Erschließung neuer Rohstoff- und Energiequellen oder die

effizientere Nutzung fossiler Rohstoffe. Der Verband der Che-

mischen Industrie benennt daher als Schwerpunkte für zukünf-

tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi-

alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz,

die Erneuerung der Rohstoffbasis der Chemie sowie Beiträge

zur Elektromobilität.

lösungsansätze am Fraunhofer IGB

Als Forschungspartner für die Chemische Industrie, die ge-

kennzeichnet ist durch rohstoff- und energieintensive Prozesse,

ist das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfah-

renstechnik IGB bestens aufgestellt. Wir stellen in unseren

Arbeiten und Forschungsprojekten unter anderem zukunfts-

fähige Ansätze zur besseren stofflichen und energetischen

Nutzung von Ressourcen, die Substitution durch regenerative

Quellen, die Kreislaufführung von Stoffströmen und die Ent-

wicklung innovativer funktioneller Materialoberflächen in den

Vordergrund. Hier schlagen wir vor allem folgende Wege ein:

Biobasierte Chemikalien und Materialien

Unsere Arbeiten zielen auf die Entwicklung von biotechnolo-

gischen Prozessen zur Herstellung von Chemikalien und Ener-

gieträgern aus nachwachsenden Rohstoffen und die Kopplung

mit chemischen Prozessen.

Funktionale Oberflächen und Materialien

Mittels Grenzflächenverfahrenstechnik entkoppeln wir die Volu-

men- und Oberflächeneigenschaften von Materialien. Maßge-

schneiderte, funktionale Beschichtungen, die ihrerseits mittels

ressourceneffizienten Verfahren aufgebracht werden, ermögli-

chen die Verwendung ökonomischer und nachhaltiger Roh-

stoffmaterialien bei gleichzeitig erhöhter Produktfunktionalität.

Page 3: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

3

Prozessintensivierung und -integration

Hier steht die effektivere Nutzung von Rohstoffen und Energie

in unserem Fokus. Dazu entwickeln wir u. a. Verfahren zum

Upstream- und Downstream-Processing mit effektiver Separa-

tion von Stoffströmen, z. B. mittels Membranen, oder zur

Kreislaufführung von Stoffströmen (Recycling, nachhaltiges

Abfallmanagement).

vernetzung und Kooperation

Unsere ausgeprägte Vernetzung mit anderen Instituten der

Fraunhofer-Verbünde LIFE SCIENCES und Werkstoffe,

Bauteile – MATERIALS den Fraunhofer-Allianzen Nanotech-

nologie, Photokatalyse, Polymere Oberflächen (POLO) und

Reinigungstechnik, zu Universitäten und anderen Forschungs-

einrichtungen ist ein Garant für die kompetente Bearbeitung

auch interdisziplinärer Fragestellungen.

Neue Impulse, die stoffliche Nutzung nachwachsender

Rohstoffe in den industriellen Maßstab zu übertragen, gibt

das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Pro-

zesse CBP in Leuna, welches gemeinsam von den Fraunhofer-

Instituten für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB und

für Chemische Technologie ICT, errichtet und betrieben wird.

Kompetenzen für das Geschäftsfeld Chemie

Um die interdisziplinären FuE-Projekte für das Geschäftsfeld

Chemie kompetent bedienen zu können, greift das Fraunhofer

IGB auf folgende Kernkompetenzen zurück:

Grenzflächentechnologie und Materialwissenschaft

Grenzflächen

Partikel

Membranen

Plasmatechnologie

Molekulare Biotechnologie

Enzym-, Stamm- und Prozessentwicklung

Physikalische Prozesstechnik

Wärme- und Sorptionsprozesse

Elektrophysikalische Prozesse

Umweltbiotechnologie und Bioverfahrenstechnik

Bioenergie und Bioprozesstechnik

Algentechnologie

zellsysteme

In-vitro-Testsysteme

Fraunhofer-zentrum für

Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP

Skalierung von Aufbereitungs-, Konversions- und

Aufarbeitungsprozessen

Projektgruppe BioCat

Synthese und Optimierung von Chemo- und Biokatalysatoren

Chemisch-enzymatische Prozesse

»Veränderungen begünstigen nur den, der darauf vorbereitet ist.« Louis Pasteur (1822–1895)

Page 4: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

4

BioBasierte chemikalien und materialien

Erdgas und Erdöl sind momentan noch unverzichtbar als Aus-

gangsstoff für die Herstellung von Grundchemikalien. So wer-

den derzeit in Deutschland etwa 77 Prozent aller Chemikalien

aus Erdöl, 10 Prozent aus Erdgas, 2 Prozent aus Kohle und nur

11 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen. Doch

unbestritten gehen die fossilen Rohstoffe langsam zur Neige.

Eines der wichtigsten Forschungsfelder ist somit die Rohstoff-

basis der Chemie.

von der Petrochemie zur biobasierten Chemie

Für die Erzeugung chemischer Produkte ist Biomasse derzeit

die einzige erneuerbare alternative Kohlenstoffquelle zu Erdöl

und Erdgas. Die industrielle Biotechnologie, auch »weiße«

Biotechnologie genannt, ist die Schlüsseltechnologie für eine

nachhaltige Produktion von chemischen Grundstoffen, Mate-

rialien und Kraftstoffen auf der Basis von Biomasse. Die aus-

reichende Bereitstellung und die ressourcenschonende und ef-

fiziente Nutzung biogener Rohstoffe ist daher der Schlüssel

zum Erfolg. Um jedoch die Konkurrenz zwischen Lebens- und

Futtermittel einerseits und die stoffliche und energetische

Nutzung andererseits in Balance zu halten, müssen ertragsrei-

chere Nutzpflanzen gezüchtet, die Agrartechnik weiterentwi-

ckelt und die Wertschöpfungskette durch prozessintegrierte

Aufarbeitung von Roh- und Abfallstoffen effizienter gestaltet

werden.

Deshalb forscht das Fraunhofer IGB bereits seit mehreren

Jahren intensiv daran, die Rohstoffbasis für chemische Pro-

dukte zu erweitern. Im Fokus stehen dabei die stoffliche

Nutzung von

biogenen Rest- und Abfallstoffen aus Land- und

Forstwirtschaft,

biogenen Reststoffen aus der Lebensmittelindustrie und

organischen Abfällen,

Pflanzen, die nicht als Nahrungs- und Futtermittel nutzbar

sind und

aquatischen Mikroalgen.

Ein Schwerpunkt stellt dabei die Biokonversion dar, bei der

entweder mit Mikroorganismen (Fermentation) oder Enzymen

(Biokatalyse) die Rohstoffe in verwertbare Produkte umge-

wandelt werden. Um das gesamte Potenzial der stofflichen

Vielfalt pflanzlicher Biomasse ausschöpfen zu können, werden

biotechnologische Verfahren gegebenenfalls mit geeigneten

chemischen Verfahren kombiniert.

Page 5: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

5

Komplexität erhalten

Die Natur stellt bereits über ihre Biosynthesewege eine Vielfalt

komplexer Inhaltsstoffe zur Verfügung. Öle und Fette, Poly-

saccharide sowie sekundäre Pflanzenstoffe sind Wertstoffe,

die mittels weißer Biotechnologie nutzbar gemacht werden

können. Auch im Wasser lebende einzellige Mikroalgen fixie-

ren im Zuge der Photosynthese atmosphärisches CO2 und pro-

duzieren komplexe Substanzen wie Farbstoffe oder Pharma-

zeutika. Dabei wachsen sie schneller als Landpflanzen und

benötigen keine landgestützte Anbaufläche.

vollständige Nutzung in Bioraffinerien

Bioraffinerien zeichnen sich durch eine ganzheitliche Betrach-

tung der Biokonversion aus und berücksichtigen das Zusam-

menspiel der Wertstoffgewinnung mit Prozessen des Stoff-

und Wärmetransports, der nachgelagerten Produktisolierung

und -reinigung, der Kreislaufführung sowie der Koppel- und

Kaskadennutzung. Zentrales Ziel unserer Arbeiten ist daher

die Aufbereitung, Umsetzung und Nutzung nachwachsender

Rohstoffe nach dem Prinzip einer Bioraffinerie, die direkt mit

bestehenden Produktionsstrukturen der Chemieindustrie ver-

netzt werden kann. In einer solchen, integrativen Bioraffinerie

wird Biomasse durch fermentative oder biokatalytische und

kombinierte chemische Prozesse zu Basischemikalien umge-

setzt, die weiter zu Feinchemikalien oder Biopolymeren aufge-

arbeitet werden. Die parallele oder anschließende energeti-

sche Nutzung der Restmasse schließt den Kreislauf und erhöht

den Gesamtwirkungsgrad.

>>

Page 6: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

6

Aktuelle Forschungsthemen

Biokatalysatorentwicklung und -nutzung

Metagenomisches Enzymscreening nach neuen Enzymen,

Stammoptimierung und heterologe Expression

Effiziente Herstellung technischer Enzyme im industriellen

Maßstab

Enzymatische Spaltung von Chitin aus Krebsschalen zur

Herstellung von Chemikalien

Screening nach und Optimierung von Cellulasen und

Xylanasen zur Verzuckerung von Lignocellulose in ionischen

Flüssigkeiten

Gezielte Modifikation von Lipiden durch integrierte

Emulgierung und Enzymreaktionen

Erzeugung und Nutzung von Biomasse

Herstellung von Algenbiomasse zur stofflichen Nutzung:

Pigmente, langkettige Fettsäuren, Speicherlipide als

Kraftstoff

Entwicklung wirtschaftlicher Verfahren zur stofflichen

Nutzung von Rohstoffen der zweiten Generation (Ligno-

cellulose, als Nahrungsmittel ungeeignete Öle und Fette)

durch enzymatische, mikrobielle und chemische Reaktionen

Entwicklung kontinuierlicher Prozesse, neuer Reaktoren

und selektiver Aufarbeitungstechnologien

Fein- und Basischemikalien aus

nachwachsenden Rohstoffen

Verfahrensentwicklung für die Herstellung von

Basischemikalien und Biokraftstoffen aus Lignocellulose

Chemo-enzymatische Herstellung von Epoxiden auf

Basis pflanzlicher Öle

Fermentative Herstellung von 1,3-Propandiol aus Rohglycerin

Fermentative Gewinnung organischer Säuren (z. B. Milch-

und Essigsäure) aus kohlenhydrathaltigen Reststoffen wie

Abfallstärke oder Molke

Fermentative Erzeugung von C2-Verbindungen wie Ethylen,

Essigsäure / Acetat und Ethanol

Fermentative Herstellung von C3-Verbindungen wie

Propen, Propanol, Propandiol und Propionsäure

Fermentative Synthese und Optimierung von Biotensiden

Herstellung von Latex, Kautschuk und Inulin aus Löwen-

zahn und Aufarbeitung der Produkte mit umweltfreund-

lichen Trennverfahren

Ressourcenschonung

Prozessoptimierung für die substratspezifische integrierte

Verwertung von biogenen Rest- und Abfallstoffen durch

Vergärung zu Methan

Verwertung fester und flüssiger organischer Reststoffe

(Reststoffe aus der Olivenölproduktion, Gärreste, Gülle,

Abwasser) für organische Bodenverbesserer und Düngemittel

Entwicklung von Verfahren zur Nährstoffrückgewinnung

inkl. Trocknung und Pelletierung als Dünger

Page 7: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

7

Page 8: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

8

Beispiele aus unserer forschunG

© Thomas Ernsting

Page 9: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

9

Algen – Nachhaltiger Wertstofflieferant

Um eine Vielzahl chemischer Grundstoffe wie Vitamine und

Farbpigmente, essenzielle Fettsäuren und Aminosäuren zu pro-

duzieren, brauchen Algen nichts weiter als Sonnenlicht, Koh-

lenstoffdioxid und mineralische Nährstoffe. Kennzeichnend für

Mikroalgen-Biomasse, im Vergleich zu höheren Landpflanzen,

ist das Fehlen von Lignin, ein geringerer Cellulose- und Nukle-

insäuregehalt, aber ein höherer Proteinanteil und Kohlen-

hydratgehalt. Der rote Farbstoff Astaxanthin aus der Alge Ha-

ematococcus pluvialis kann beispielsweise für die dekorative

Kosmetik eingesetzt werden. EPA aus der Mikroalge Phaeod-

actylum tricornutum ist eine mehrfach ungesättigte Omega-3-

Fettsäure zur Nahrungsergänzung. Mit gereinigtem CO2 und

synthetischen Mineralnährmedien erzielen wir respektable

Wachstumsraten von bis zu 1 Gramm pro Liter und Tag und

Nettoenergie produzierende Raum-Zeit-Ausbeuten.

Andere Algen produzieren Öle, die als Biokraftstoff nutzbar

sind. Die Algenrestbiomasse kann wegen ihres fehlenden

Ligninanteils vorteilhaft zu Biogas als Energieträger vergoren

werden. Das Fraunhofer IGB entwickelt Prozesse für die Kulti-

vierung von Mikroalgen in einem eigens entwickelten Flachplat-

ten-Airliftreaktor. Dies sind abgeschlossene und somit gegen

Verunreinigung geschützte Reaktoren. Ein weiterer Schwer-

punkt ist die Prozessentwicklung im Bereich der Isolierung und

Aufarbeitung von Wertstoffen aus der Algenbiomasse.

Dr. Ulrike Schmid-Staiger

Telefon +49 711 970-4111

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/algen

Biotenside – Herstellung und Optimierung

Die meisten Tenside in Waschpulver, Spülmitteln und Scham-

poos werden chemisch, aus Erdöl oder pflanzlichen Ölen,

hergestellt, was ihre Strukturvielfalt einschränkt. Mikroorga-

nismen bilden eine Vielzahl oberflächenaktiver Substanzen,

sogenannte Biotenside, die ein breites Spektrum chemischer

Strukturen umfassen wie Glykolipide, Lipopeptide, Lipoprotei-

ne und Heteropolysaccharide. Das Fraunhofer IGB untersucht

die Herstellung von Cellobioselipiden (CL) und Mannosyleryth-

ritollipiden (MEL), zweier für den industriellen Einsatz geeigne-

ten Biotensidklassen, mithilfe von Brandpilzen der Gattungen

Pseudozyma und Ustilago. Um die Raum-Zeit-Ausbeute an

Biotensid zu erhöhen und die Produktionskosten zu senken,

wird der Herstellungsprozess im Hinblick auf Kultivierung und

Prozessführung optimiert. Gegenwärtig erreichen wir so Pro-

duktkonzentrationen von 20–30 g/L für Cellobioselipide und

100 g/L für Mannosylerythritollipide. Zudem haben wir ver-

schiedene Aufreinigungsmethoden etabliert.

Die Biotenside sind biologisch abbaubar und ihre Eigenschaften

in Bezug auf die Tensidwirkung denen der synthetischen Ten-

side vergleichbar oder überlegen. Die Tensidstruktur und da-

mit die Tensideigenschaften können weiter mittels gentechni-

schen, enzymatischen oder bioprozesstechnischen Methoden

modifiziert werden. Beispielsweise ist es in dem vom BMELV

geförderten Projekt PolyTe gelungen, die Wasserlöslichkeit

eines Biotensids zu erhöhen. In den EU-Projekten BioSurf und

O4S werden weitere Aufgabenstellungen bearbeitet.

Dipl.-Biol. (t.o.) Dipl.-Ing. (FH) Susanne Zibek

Telefon +49 711 970-4167

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/biotenside

© Thomas Ernsting

Page 10: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

10

O

OH2C

HC

H2CO

OO

O

langkettige dicarbonsäuren aus pflanzlichen Ölen

Langkettige Dicarbonsäuren (C>12) sind chemisch aufwendig

zu synthetisieren, stellen jedoch interessante Zwischenproduk-

te für die Synthese von Kunststoffen wie Polyamiden und Poly-

estern mit neuen Eigenschaften dar. In manchen Hefen wie

Candida tropicalis oder Yarrowia lipolytica ist der Stoffwechsel-

weg der ω-Oxidation vorhanden. Bei diesem Stoffwechselweg

werden Alkane oder Fettsäuren (Monocarbonsäuren) zu Dicar-

bonsäuren oxidiert. Am Fraunhofer IGB untersuchen wir im

Rahmen der Projekte »Integrierte Bioproduktion« (BMELV) und

BioConSepT (EU) verschiedene Ansätze zur fermentativen Her-

stellung von Dicarbonsäuren aus pflanzlichen Ölen. Die Verfah-

rensentwicklung erfolgte am Beispiel von Rapsöl-Derivaten,

gilt aber ebenso für Öle, die nicht im Lebensmittelbereich ver-

wendet werden.

Durch die Entwicklung unterschiedlicher Fed-Batch-Verfahren

mit Organismen der Gattung Candida konnten wir Dicarbon-

säurekonzentrationen von bis zu 100 g/L aus Ölsäure errei-

chen. Gegenwärtig untersuchen wir eine Reihe weiterer Orga-

nismen zur Bereitstellung neuer, einfacher handzuhabender

Produktionsstämme, die eine möglichst hohe Dicarbonsäure-

ausbeute ermöglichen. In einem zweiten Ansatz werden

ausgewählte Stämme gentechnisch modifiziert. Die rekom-

binanten Stämme werden derzeit auf ihre Eignung als Pro-

duktionsstämme untersucht.

Dipl.-Biol. (t.o.) Dipl.-Ing. (FH) Susanne Zibek

Telefon +49 711 970-4167

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/dicarbonsaeuren

Epoxide aus pflanzlichen Ölen

Bei der Epoxidierung ungesättigter Fettsäuren und Triglyceride

entstehen polare Produkte mit hoher Reaktivität. Epoxide wer-

den daher als PVC-Stabilisatoren, Weichmacher, Quervernetzer

in Pulverbeschichtungen oder als Zusätze in Schmierölen und

Epoxidharzen eingesetzt. Bisher werden sie aus petrochemi-

schen Rohstoffen, neuerdings auch aus Sojaöl, hergestellt. Das

Fraunhofer IGB hat im vom BMELV geförderten Projekt »Integ-

rierte Bioproduktion« eine chemo-enzymatische Epoxidierung

pflanzlicher Öle untersucht, bei der Lipasen die Persäurebil-

dung aus Fettsäure und Wasserstoffperoxid katalysieren. Vor-

teile sind mildere Prozessbedingungen und eine höhere Selek-

tivität der Umsetzung. Als Rohstoff kam das nicht als

Lebensmittel verwendete Öl des einjährigen, krautigen Iberi-

schen Drachenkopfs zum Einsatz.

Den Umsatz unterschiedlicher Fettsäuren und Öle durch eine

immobilisierte Lipase aus Candida antarctica (Novozym® 435)

konnten wir im Hinblick auf Substratkonzentration, Wasser-

stoffperoxidzugabe, Lipasemenge und Temperatur so opti-

mieren, dass die Substrate zu 100 Prozent zu den korres-

pondierenden Epoxiden umgesetzt wurden. Darüber hinaus

haben wir in einem Screening neue, nicht kommerziell erhält-

liche Enzyme identifiziert, die eine Persäurebildung und somit

in einem Folgeschritt die Epoxidierung ungesättigter Fettsäu-

ren katalysieren. Die Enzyme werden derzeit charakterisiert

und auf einen technischen Einsatz untersucht, um das Verfah-

ren im technischen Maßstab umzusetzen.

Dipl.-Biol. (t.o.) Dipl.-Ing. (FH) Susanne Zibek

Telefon +49 711 970-4167

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/epoxide

BIOBASIERTE CHEMIKAlIEN UNd MATERIAlIEN

Page 11: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

11

vollständige verwertung von lignocellulose

Da die widerstandsfähige Struktur der Lignocellulose eine

effiziente Spaltung der Biomasse verhindert, können die in

ihr gebundenen Zucker und das Lignin nicht direkt aus ligno-

cellulosehaltigen Pflanzenmaterialien gewonnen werden. Das

Pflanzenmaterial muss daher in aller Regel mit physikalischen,

chemischen oder biologischen Verfahren vorbehandelt wer-

den. Beim Aufschluss der Lignocellulose nach dem Organo-

solv-Verfahren entstehen drei Wertstoffströme: Zum einen

die cellulosehaltige Faser, die durch cellulolytische Enzyme zu

Glukose hydrolysiert werden kann. Zum anderen die Auf-

schlusslösung, welche die gelösten Hemicellulose-Zucker so-

wie gelöstes Lignin enthält. Nach Ausfällung des Lignins und

enzymatischer Spaltung der enthaltenen Zucker-Oligomere

kann die Aufschlusslösung zur Fermentation von Mikroorga-

nismen verwendet werden. Die Fermentierbarkeit der Auf-

schlusslösung kann dabei durch eine enzymatische Detoxifika-

tion mit Laccase deutlich erhöht werden.

Innerhalb des vom BMELV geförderten Projekts »Lignocellulo-

se-Bioraffinerie« entwickeln Fraunhofer IGB und Fraunhofer

CBP mit weiteren Partnern aus Forschung und Wirtschaft das

Scale-up der Prozessschritte bis zu einem Maßstab von 1 Ton-

ne Holz pro Woche, um das Konzept eines integrierten Pro-

zessansatzes vom Rohstoff Lignocellulose bis zur Produktge-

winnung im Sinne einer Bioraffinerie umzusetzen.

Dipl.-Biol. (t.o.) Dipl.-Ing. (FH) Susanne Zibek

Telefon +49 711 970-4167

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/lignocellulose

Dr. Moritz Leschinsky

Telefon +49 3461 43-3502

[email protected]

www.cbp.fraunhofer.de

Page 12: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

12

Krabbenschalen als Rohstoff für Chemikalien

In dem von der EU geförderten Projekt ChiBio entwickelt das

Fraunhofer IGB unter Federführung der Straubinger Projekt-

gruppe BioCat neue Verfahren, um als Abfall anfallende Krab-

benschalen als Rohstoff für Chemikalien und neue Materialien

zu erschließen. Das Projektkonsortium setzt dabei auf einen

ganzheitlichen und umfassenden Ansatz. Nach Art einer Bio-

raffinerie sollen für den Krabbenschalenabfall verschiedene

stoffliche und energetische Nutzungswege entwickelt und op-

timiert werden, um so den Reststoff möglichst effizient und

vollständig zu verwerten.

Zunächst müssen die Reste des Krebsfleisches von den Schalen

entfernt werden. Die Biomassereste, die aus Proteinen und Fet-

ten bestehen, werden so abgetrennt, dass sie direkt vergoren

und energetisch genutzt werden können. Das gereinigte Chitin

kann dann mit Mikroorganismen oder Chitinasen, die bereits

am IGB isoliert und charakterisiert wurden, in seine monome-

ren Bausteine, den stickstoffhaltigen Zucker Glucosamin, ge-

spalten werden. Eine zentrale Aufgabe wird sein, Glucosamin

zu Grundbausteinen mit mindestens zwei funktionellen Grup-

pen umzusetzen, damit diese zu neuen, biobasierten Polyme-

ren verknüpft werden können. Hierzu werden chemische

Schritte mit biotechnologischen Verfahren kombiniert. Alle in

der Prozesskette anfallenden biobasierten Nebenprodukte sol-

len gemeinsam mit den anfänglich abgetrennten Proteinen

und Fetten zu Biogas als Energieträger vergoren werden.

Dr. Lars Wiemann

Telefon +49 9421 187-353

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/chibio

Rückgewinnung von Nährstoffen als dünger

Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kalium, Calcium und

Schwefel sind unverzichtbar für die Produktion von Nahrungs-

mitteln und nachwachsenden Rohstoffen. So ist der Bedarf an

Nährstoffen weltweit stark gestiegen und mineralische Reser-

ven, z. B. von Phosphaterzen, sind knapp geworden. Bisher

werden die Nährstoffe mit der Ernte der Pflanzen aus dem Ag-

rarökosystem entfernt, eine Rückgewinnung findet kaum statt.

Das Fraunhofer IGB entwickelt Technologien zur Rückgewin-

nung von Nährstoffen aus Abwasser und organischen Rest-

stoffen wie Klärschlamm, Gülle oder Abfällen der Lebensmit-

telindustrie. Dabei werden Nährstoffe so ausgefällt oder

pelletiert, dass sie direkt als Dünger in der Landwirtschaft zur

Verfügung stehen. Patentiert hat das Fraunhofer IGB einen

elektrochemischen Prozess, mit dem Stickstoff und Phosphor,

ohne Zugabe von Salzen oder Laugen, als Magnesium-Ammo-

nium-Phosphat (Struvit) ausgefällt werden. Am Fraunhofer IGB

werden zudem Düngepellets aus organischen Verbindungen

mit definierter Zusammensetzung an Stickstoff und Phosphor

hergestellt. Mit organischen Bodenverbesserern können die

Verluste an organischer Substanz der Böden ausgeglichen und

die Bodenfruchtbarkeit verbessert werden. Düngepellets aus

organischen Reststoffen wurden auch mit Flocken von Cyano-

bakterien, die gegenüber Kohlpflanzen eine ausgewiesene

Repellentaktivität für den Schädling Kohlfliege besitzen, er-

folgreich kombiniert.

Jennifer Bilbao M. Sc.

Telefon +49 711 970-3646

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/naehrstoffrueckgewinnung

BIOBASIERTE CHEMIKAlIEN UNd MATERIAlIEN

Page 13: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

13

stoffliche nutzunG nachwachsender

rohstoffe im industriellen massstaB

Das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP in Leuna schließt die

Lücke zwischen Labor und industrieller Umsetzung: Durch die Bereitstellung von Infrastruktur

und Technikums-/Miniplant-Anlagen ermöglicht das CBP Partnern aus Forschung und Industrie

die Entwicklung und Skalierung biotechnologischer und chemischer Prozesse zur Nutzung

nachwachsender Rohstoffe bis zum industriellen Maßstab. Mit einem flexibel einsetzbaren Bio-

raffineriekonzept können pflanzliche Öle, Cellulose, Stärke oder Zucker aufbereitet und zu

chemischen Produkten umgesetzt werden.

Die Module Technische Enzyme und Fermentation ermöglichen die Entwicklung und Skalierung

biotechnologischer Prozesse, beispielsweise zur Produktion technischer Enzyme, bis in den

Maßstab von 10 m3. Die Anlage ist maximal flexibel gestaltet, indem die verschiedenen Appara-

te beliebig miteinander kombiniert werden können.

Das Fraunhofer CBP gehört zum Spitzencluster BioEconomy, der vom BMBF gefördert wird. Ziel

ist die nachhaltige Wertschöpfung aus Non-Food-Biomasse wie Holz zur Herstellung von Werk-

stoffen, Chemieprodukten und Energie.

Dipl.-Ing. (FH) Gerd Unkelbach

Telefon +49 3461 43-3508

[email protected]

www.cbp.fraunhofer.de

© Scherr + Klimke AG, Ulm

Page 14: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

14

funktionale oBerflächen und materialien

Ein Großteil von Produktinnovationen basiert auf der Entwick-

lung neuer Materialien oder neuer Materialeigenschaften. Am

Fraunhofer IGB entwickeln wir funktionale Oberflächen und

Materialien in Hinblick auf konkrete Anwendungen. Dazu ent-

koppeln wir die Eigenschaften, die das Material im Volumen

besitzt, von denen seiner Oberfläche – durch Grenzflächen-

verfahrenstechnik unter Nutzung der Nanotechnologie. Mit

maßgeschneiderten Beschichtungen, die ihrerseits verfahrens-

technisch auf Ressourceneffizienz getrimmt sind, ergeben sich

neue Wahlmöglichkeiten für die Basismaterialien von Werk-

stücken und damit für neue Produkte.

Mit funktionalen Oberflächen lassen sich sehr

unterschiedliche Anforderungen erfüllen:

Schutz- und Barriereschichten

In Form von Schutzschichten können sie, durch mechanische

Eigenschaften und chemische Resistenz, Materialien gegen

Verkratzen oder Korrosion schützen. Hier beschichten wir

Schaugläser aus Polycarbonat von Armaturen, um ein Verkrat-

zen zu verhindern. Als Barriere auf Verpackungen kann die

Oxidation von Füllgütern verzögert oder vermindert und damit

die Lebensdauer von Produkten verlängert werden. Umge-

kehrt kann auch die Austrocknung oder das Entweichen von

Gasen wie CO2 deutlich vermindert werden.

Haftung

Eine Ausrüstung mit chemischen Funktionen kann genutzt

werden, um die Haftung von Materialien im Verbund zu errei-

chen, wie es beispielsweise im Leichtbau für Faserverbund-

werkstoffe erforderlich ist. Die chemische Anbindung funktio-

neller Gruppen hilft so, nachhaltige Produkte zu generieren.

Auch das Gegenteil kann erreicht werden. Zum Beispiel wur-

den in einem vom BMBF geförderten Projekt gemeinsam mit

industriellen Partnern Oberflächen mit deutlich verminderter

Eishaftung für die Luftfahrt entwickelt.

Tribologie

Neue Beschichtungen im dynamischen Kontakt von Kompo-

nenten (zum Beispiel in Lagern) können einerseits die Reib-

werte senken und andererseits den Verschleiß minimieren. Sie

liefern somit sowohl einen Beitrag zur Energie- wie auch zur

Materialeffizienz. Hierzu wurden neuartige Schichten für alle

Komponenten von Keramiklagern in einem vom BMBF geför-

derten Projekt entwickelt.

Biotechnologie und Medizin

Ebenso erforschen wir Oberflächen für die industrielle Bio-

technologie (Analytik, Stofftrennung) und Träger für die hete-

rogene (Bio)-Katalyse. Zudem werden Oberflächen an medizi-

nische Bedürfnisse (Biokompatibilität) angepasst. Hier haben

wir beispielsweise Silber freisetzende Schichten für Trachea-

implantate entwickelt, die den Befall mit Bakterien deutlich

reduzieren. Für die Blutwäsche sind Oberflächen von Plasma-

pheresemembranen so ausgerüstet worden, dass spezielle

Giftstoffe, sogenannte Endotoxine, spezifisch aus dem Blut

gefischt werden können.

Dünne Schichten mit inneren Strukturen

Zunehmendes Interesse finden auch dünne Schichten mit inne-

ren Strukturen, zum Beispiel amorphe Schichten mit Mikrokris-

talliten für die Photovoltaik oder Nanoschäume und poröse

Schichten als Träger für prokaryotische und eukaryotische Zellen.

Page 15: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

15

Diese können auch als Reservoir für die Freisetzung von

Wirkstoffen (Release-Systeme) oder als Trägerstrukturen für

elektrische Ladungen dienen (Supercaps).

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass durch die Ver-

edelung der Materialoberflächen mittels Grenzflächenverfah-

renstechnik neue Produkte für die Geschäftsfelder Energie,

Pharmazie und Medizin entwickelt werden, wobei Aspekte

der Ressourceneffizienz und Umweltverträglichkeit im Fokus

stehen.

Aktuelle Forschungsthemen

Funktionale Oberflächen

Entwicklung von Schutzschichten gegen Permeation,

Korrosion, Abrieb und Verkratzen

Verbesserung der Restentleerbarkeit von Kunststoffbe-

hältern für Lebensmittel, Pflanzenschutzmittel, Kosmetik

sowie Medizin- und Pharmaprodukte

Entwicklung von Schichten für eine verminderte Reibung

in Lagern

Oberflächenstrukturen, die die Eishaftung für die Luftfahrt,

für Windenergieanlagen und Latentwärmespeicher deut-

lich reduzieren

Untersuchung von Mechanismen, mit denen sich die

Eigenschaften von Biomaterialoberflächen schalten lassen

Entwicklung und Charakterisierung photokatalytischer

Oberflächen für den Dentalbereich wie auch für den

Abbau von Schadstoffen

Beschichtungs-/ Funktionalisierungsverfahren

Plasmaprozesse, beispielsweise für Reinigung und Sterili-

sierung oder Aufbringung von Schutz- und Funktions-

schichten

Mikro- und Nanostrukturierung von Oberflächen durch

(reaktives) Bedrucken mit speziellen Tinten

Ersatz von lösemittelbasierten Oberflächenprozessen

(Reinigung, Verklebung, Bedrucken)

Partikuläre Materialien

Entwicklung und Herstellung von NANOCYTES®,

funktioneller Kern-Schale-Partikel

Modifizierung von Kohlenstoffnanoröhren und Graphen

für den Einsatz in Polymerkompositen, Membranen, trans-

parenten leitfähigen Schichten und Elektrodenmaterialien

Synthese von multifunktionellen PEGs durch Seitenketten-

funktionalisierung für elastische und biokompatible Hydrogele

Kompositmaterialien

Entwicklung und Skalierung von Materialien mit variablem

Anteil an inneren Grenzflächen (Membranen, Barriere-

schichten, Nanoschäume) zur Nutzung von korngrenzen-

gesteuertem Transport

Materialcharakterisierung und Analytik

Untersuchung von Oberflächenstrukturen bis in den

Nanometerbereich

Analyse der chemischen Zusammensetzung nach

Element und chemischen Funktionen bis in nanometrische

Dimensionen

Page 16: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

16

Anti-Eis-Schichten

Die Vereisung von Oberflächen ist für Tragflächen von Flugzeu-

gen, Rotorblätter von Windrädern oder auch Stromleitungen

ein Problem. In dem vom BMBF geförderten Verbundprojekt

NANODYN hat das Fraunhofer IGB eine effektive Anti-Eis-Aus-

rüstung für Kunststoffoberflächen entwickelt. Hierzu werden

wasserabweisende mikro- und nanostrukturierte Schichten

mittels Plasmatechnologie auf Kunststofffolien aus schlag- und

stoßfestem Polyurethan (PU) aufgebracht. Die nur wenige Na-

nometer messenden Schichten verändern die Benetzung mit

Wasser, so dass dies von der Oberfläche abgestoßen wird. So

bleibt Wasser auch bei Temperaturen unter Null Grad auf den

beschichteten Folien flüssig, denn die Schichten bieten dem

Wasser keine Kristallisationskeime auf der Oberfläche und es

verbleibt in einem »stark unterkühlten« Zustand. In der Eiskam-

mer bei Minus 30 Grad zeigte sich, dass die Anti-Eis-Ausrüs-

tung die Haftung von Eis um mehr als 90 Prozent reduziert.

Die nanostrukturierte Folie kann einfach auf Rotorblätter, Trag-

flächen, Solarpaneele, Freileitungen und Gebäudeteile aufge-

klebt werden.

Dr. Michael Haupt

Telefon +49 711 970-4028

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/eisfrei

Reibungsmindernde Schichten

Schätzungen zufolge entstehen in den Industrieländern durch

Reibung und Verschleiß von Maschinenbauteilen (wobei Wär-

me erzeugt und freigesetzt wird) jedes Jahr Verluste in Höhe

von fünf Prozent des Bruttosozialprodukts. Durch eine gezielte

Veränderung der physikalisch-chemischen Eigenschaften der

Materialoberflächen könnten Reibung und Verschleiß vermin-

dert und die Verluste beträchtlich reduziert werden. Ein viel-

versprechender Weg dabei ist, das Benetzungsverhalten von

Oberflächen gegenüber Medien wie Schmierstoffen, Luft-

feuchte, Wasser oder Reinigungsmitteln mittels einer Plasma-

modifikation zu verändern.

Das Fraunhofer IGB hat daher im Verbund mit Partnern aus

Forschung und Industrie mikro- und nanoskalig strukturierte

Schichten entwickelt, mit denen sich die Benetzungseigen-

schaften von Oberflächen steuern lassen. Mikro- und nanos-

trukturierte Oberflächen weisen geordnete Strukturen bis zu

einer Größenordnung von nur wenigen Nanometern auf. Die

Strukturierung der Oberflächen beeinflusst neben den chemi-

schen Eigenschaften auch die Benetzungseigenschaften. Bei-

des, sowohl die Chemie der Oberfläche als auch die Topogra-

phie, konnten wir durch eine Plasmabeschichtung gezielt auf

die Anwendung abstimmen. So konnten wir die Reibung in

beschichteten Wälzlagern um bis zu 30 Prozent reduzieren.

Die Grundlagen wurden in dem BMBF-geförderten Projekt

NANODYN entwickelt.

Dr. Michael Haupt

Telefon +49 711 970-4028

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/reibungsmindernd

Beispiele aus unserer forschunG

FUNKTIONAlE OBERFläCHEN UNd MATERIAlIEN

Page 17: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

17

Kombinierte Schichten – Barriere und Restentleerbarkeit

Mittels Plasmatechnik erzeugt das Fraunhofer IGB anorgani-

sche Barriereschichten, die wie eine Sperre gegenüber Sauer-

stoff oder Wasserdampf wirken und das verpackte Produkt

vor Oxidation und Feuchte schützen. Durch Optimierung ver-

schiedener Prozessparameter wie der Art und Menge des

eingesetzten Plasmagases, der Anregungsfrequenz, der Gas-

strömung, dem Druck und der Behandlungszeit können die

abgeschiedenen Barriereschichten, durch silikonartige Zwi-

schenschichten voneinander getrennt und zusätzlich mit einer

weiteren Schicht kombiniert werden, die ein Ablaufen des

Füllguts beim Entleeren der Verpackung verbessert.

Auf diese Weise konnte die Barrierewirkung des Kunststoffes

PET gegen Wasserdampf und Sauerstoff um etwa den Faktor

1000 gegenüber dem unbehandelten Material erhöht werden.

Vergleicht man die Beschichtung mit einer handelsüblichen

Beschichtung auf Basis von Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer

(EVOH), dann wird Sauerstoff fünfmal besser und Wasser-

dampf sogar 50-mal besser zurückgehalten. Die Restentleer-

barkeit ist um den Faktor vier erhöht. Die kombinierten Multi-

funktionsschichten eignen sich sowohl für Kunststoffflaschen,

die sauerstoffempfindliche und viskose Lebensmittel wie Ket-

chup enthalten, als auch für Kanister, in denen Chemikalien

aufbewahrt werden. Auch für proteinbasierte Medikamente,

die trotz Bruchgefahr in Glasfläschchen verpackt werden, wä-

ren sie geeignet. Die Grundlagen wurden in dem vom BMBF

geförderten Projekt INNOFUNK entwickelt.

Dr. Jakob Barz

Telefon +49 711 970-4114

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/barriereschichten

NANOCYTES® – Biofunktionale Kern-Schale-Partikel

In der Nanobiotechnologie kommt den »biofunktionalen«,

mit biologisch aktiven Molekülen ausgestatteten Oberflächen,

eine ganz besondere Bedeutung zu. Sie fischen bestimmte

Moleküle aus ihrer biologischen Umgebung, empfangen Sig-

nale oder stimulieren eine Reaktion. Nano- und Mikropartikel

mit einem Durchmesser von 30 Nanometern bis mehreren

100 Mikrometern werden am Fraunhofer IGB aus organischen

und anorganischen Materialien nach der NANOCYTES®-

Technologie hergestellt. Die Partikelkerne können aus bestän-

digen oder abbaubaren Stoffen bestehen.

Mit unserer NANOCYTES®-Technologie können wir Biomole-

küle wie Peptide, Antikörper oder auch Enzyme an partikuläre

Systeme im Nanometerbereich ankoppeln und immobilisieren.

Hierbei beruhen die grundlegenden Eigenschaften und Vor-

teile der Konjugate auf ihrer geringen Größe und dem daraus

resultierenden Volumen/Oberflächen-Effekt. Beladen mit

Biomolekülen und/oder Farbstoffen finden die Partikel An-

wendungen als Träger für Wirkstoffe im Drug Targeting, auf

Microarrays oder Sensoren. Molekular geprägte Nanopartikel

ermöglichen als selektive Adsorber neue Lösungen in der

Trenntechnik (siehe Prozessintensivierung und -integration).

Dr. Achim Weber

Telefon +49 711 970-4022

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/nanocytes

Page 18: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

18

on

R

Multifunktionelle PEG über Seitenkettenfunktionalisierung

Das Polymer Polyethylenglykol (PEG) ist nicht toxisch, nicht

immunogen, hydrophil und hochelastisch. Es eignet sich somit

für vielfältige Anwendungen in Medizintechnik, Pharmazie,

Chemie- und Kosmetikindustrie. Derzeit stehen kommerziell

endgruppenfunktionalisierte PEG zur Verfügung, die Auswahl

verfügbarer Kettenlängen ist allerdings begrenzt.

Das Fraunhofer IGB hat mittels polymeranaloger und mono-

merbasierter Synthesestrategien neuartige multifunktionelle

PEG entwickelt, bei denen die chemisch reaktiven funktionel-

len Gruppen (Thiol, Amin, Carboxyl, photoaktivierbare Grup-

pen) in Seitenketten des PEG vorliegen. Ein zum Patent ange-

meldetes multifunktionelles Thiol-PEG beispielsweise bildet mit

Michael-Akzeptoren wie PEG-700-Diacrylat innerhalb weniger

Sekunden biokompatible Hydrogele. Eigenschaften wie die

Quellbarkeit lassen sich über das Verhältnis der Reagenzien

einstellen. Über gezielte Variation der Reaktionsführung kön-

nen wir beliebige Mengen Thiolgruppen an PEG anbringen

und Copolymere aus verschieden funktionalisierten PEG her-

stellen. Weitere Anwendungen sind die »PEGylierung« von

Oberflächen aus Gold oder von acrylgruppentragenden Ober-

flächen sowie der Einsatz als biokompatible Matrix von Drug-

Delivery-Systemen.

Dr. Michaela Müller

Telefon +49 711 970-4140

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/peg

Strukturierte Oberflächen mittels moderner drucktechnik

Unter den etablierten Drucktechniken bietet der Inkjet-Druck

eine hochattraktive Technik, um in der Fläche oder dreidimen-

sional Strukturen zu erzeugen, die zuvor am Rechner entwor-

fen werden. Am Fraunhofer IGB werden Tintenformulierungen

für die Verarbeitung vielfältiger Funktionskomponenten wie

Hydrogele, Nanopartikel, Proteine und leitfähige Materialien

erarbeitet. Zur Einstellung der Viskosität und Oberflächenspan-

nung funktioneller Tinten passen wir die Eigenschaften der

Funktionskomponenten an. Je nach Anforderung werden

wässrige oder lösemittelbasierte Tinten hergestellt. Für Anwen-

dungen im Tissue Engineering werden beispielsweise initiator-

frei vernetzende biokompatible Hydrogele entwickelt und Bio-

moleküle, durch chemische Modifizierung mit vernetzbaren

Gruppen oder Funktionalitäten, zur Steuerung der Löslichkeits-

eigenschaften und Viskosität ausgestattet.

Für optimale Druckergebnisse werden unterschiedliche Subst-

ratmaterialien nasschemisch oder mittels Plasmatechnologie

vorbehandelt, um ein optimales Druckbild zu erhalten. Folgen-

de Beispiele für Tinten stehen in unserem Fokus:

Initiatorfrei vernetzende Zwei-Komponenten-Systeme

Modifizierte Biomoleküle

Zellhaltige Tinten

Suspensionen metallischer oder oxidischer Partikel

Kohlenstoffhaltige Tinten

Dr. Kirsten Borchers

Telefon +49 711 970-4121

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/druckverfahren

FUNKTIONAlE OBERFläCHEN UNd MATERIAlIEN

Page 19: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

19

Page 20: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

20

prozessintensivierunG und -inteGration

Technische Verfahren werden zunehmend in Hinsicht auf ihre

Ressourceneffizienz bewertet und für industrielle Prozesse ein-

gesetzt. So sind die umfassende Kontrolle von Stoffströmen

und gegebenenfalls die Kreislaufführung von Nebenproduk-

ten in das Zentrum des Interesses der chemischen Industrie

gerückt. Dementsprechend entwickeln wir am Fraunhofer IGB

effektive Stofftrennverfahren, um hochreine Substanzströme

für definierte Stoffwandlungsprozesse garantieren zu können.

Je besser die Stoffwandlung kontrolliert wird, umso besser

lassen sich auch Nebenproduktströme handhaben. Dies dient

sowohl der Materialeffizienz als auch der Energieeffizienz –

und damit der Wirtschaftlichkeit der Prozesse.

Integraler Produktionsfaktor Stofftrennung

In der Natur liegen die meisten organischen und anorgani-

schen Stoffe, die der Mensch als Ausgangssubstanzen für Pro-

dukte gewinnt, als Stoffgemische vor. Auch bei der chemi-

schen Synthese entstehen in der Regel Stoffgemische oder

Produkte, die mit Nebenprodukten verunreinigt sind. Eine

Schlüsselaufgabe bei den meisten Prozessen in Chemie und

Biotechnologie ist daher die Abtrennung von Molekülen aus

Gemischen, entweder zur Gewinnung oder Aufreinigung von

Stoffen oder zur Entfernung störender Nebenprodukte.

Gleichbedeutend mit dem eigentlichen chemischen oder bio-

technologischen Herstellungsverfahren ist daher die Abtren-

nung und Reinigung des Produkts ein integraler Bestandteil

des Produktionsprozesses, die Effizienz der Trenn- und Reini-

gungsverfahren somit ein entscheidender Kostenfaktor. Dies

gilt auch und besonders für biotechnologische Verfahren, de-

ren Produkte oft empfindlich gegenüber höheren Temperatu-

ren oder Drücken sind.

Schwerpunkt Membranverfahren

Technische Membranen sind das Werkzeug der Wahl, wenn es

um die Trennung von Stoffgemischen geht. Am Fraunhofer IGB

entwickeln wir neuartige Membranen für Anwendungsgebiete

wie Hochtemperaturanwendungen (H2- und O2-Gasgewin-

nung bzw. -Reinigung), Reformierung, die Filtration von ag-

gressiven Medien und die Medizintechnik (biokompatible oder

bioabbaubare Membranen). Außerdem arbeiten wir an der

Entwicklung von Membranreaktoren, die die direkte Integrati-

on von chemischen Reaktionen mit Stofftrennungen erlauben.

Dabei stellen wir Hohlfasermembranen (Außendurchmesser

von 0,5 bis 4 mm und Wandstärken zwischen 50 und 500 µm),

Flachmembranen (20–200 µm), Kapillarmembranen oder

Submikronfasern (Elektrospinnen) her und verarbeiten sowohl

polymere und keramische Werkstoffe als auch Komposite.

Bei der Stofftrennung mittels Membranen werden die Kompo-

nenten eines Gemisches nach Größe (Porenradien und Vernet-

zungsgrad der Membranstruktur) und Wechselwirkung mit

den inneren chemischen Funktionen der Membranstruktur

sortiert. Eine Optimierung dieser Eigenschaften auf optimale

Stofftrennung führt häufig zur Instabilität der Struktur oder

zu geringem Durchsatz. Daher sind neue materialtechnische

Ansätze gefordert, die speziell auf das zu trennende Stoff-

gemisch angepasst werden müssen. Hier entwickeln wir neue

Materialien, die sowohl eine hohe Selektivität im Trennprozess

als auch einen hohen Durchsatz erlauben.

Page 21: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

21

Mechanische, thermische und elektrophysikalische

Trennfahren

Die Membranverfahren werden durch Kompetenzen zu klassi-

schen Verfahren der Stofftrennung wie Flotation oder Sedi-

mentation ergänzt. Darüber hinaus bearbeiten wir auch ther-

mische Trennverfahren sowie Trennverfahren, deren

Funktionalität auf der Wirkung von statischen und frequenten

Magnetfeldern beruht. Hier werden physikalische Eigenschaf-

ten der Atome bzw. Moleküle von Stoffen, beispielsweise ihre

Polarität, direkt genutzt.

Auch bei diesen Prozessentwicklungen verfolgen wir das Ziel

einer möglichst hohen Effizienz. Ein wichtiger Faktor hierbei

ist die Kombination von Funktionalitäten in einem einzigen

Prozessschritt. Beispielhaft sei hier die Trocknung mit integ-

rierter Rückgewinnung volatiler Stoffe genannt.

Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit der Entwicklung von

Prozessen zur Aufarbeitung von Produktströmen aus der Bio-

technologie und pharmazeutischen Industrie, beispielsweise

mittels präparativer Chromatographie.

Aktuelle Forschungsthemen

Membrantechnik

Entwicklung von Flach- oder Hohlfasermembranen aus

organischen oder anorganischen Materialien

Abtrennung von Sauerstoff aus O2 / N2-Gemischen für

Oxidationsreaktionen, eine reinere Verbrennung fossiler

Energieträger oder die oxidative Dehydrierung

Membranreaktoren für die direkte Kopplung von Reaktion

und Stofftrennung

Abtrennung von Wasserstoff

Abtrennung und Speicherung von Kohlenstoffdioxid

(CCU, CCS) nach Verbrennungsprozessen für die weitere

Verwertung oder Speicherung von CO2

Elektrodialyse zur integrierten Rückgewinnung von

Hilfsstoffen wie Säuren und Laugen

Extraktion/Adsorption

Extraktion mit überkritischem CO2 und anderen über-

kritischen Fluiden zur schonenden Produktisolierung

Entwicklung von Membranen aus ionischen Flüssigkeiten

für die Gasadsorption, z. B. zur Abtrennung von CO2

Selektive Kondensation zur spezifischen Rückgewinnung

volatiler Stoffe

Prozessentwicklung zur Aufarbeitung von Produktströmen

aus der Pharmaindustrie (präparative Chromatographie)

Kreislaufführung von Stoffströmen

Fällungsprozesse in einer elektrolytischen Zelle, die Metall-

ionen freisetzt, zur Bildung von Hydroxid-Flocken ohne

begleitende Salzfracht

Elektrochemisches Verfahren mit Magnesium-Opferelek-

trode zur Fällung von Magnesium-Ammonium-Phosphat

aus dem Prozesswasser eines Bioreaktors

Elektrische Felder zum Energieeintrag in Stoffvolumina

Energieeffiziente und produktschonende Trocknung

mit überhitztem Dampf bei atmosphärischem Druck

Vakuumverdampfung zur Minimierung von Abfallströmen

und Rückgewinnung volatiler Wertstoffe unter Nutzung

von Abwärme

Entwicklung von Bioleaching-Prozessen zur Isolierung von

Wertstoffen aus festen und flüssigen Stoffen / Stoffströmen

Page 22: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

22

Beispiele aus unserer forschunG

Kapillarmembranen für die Gastrennung

Für die Auftrennung von Gasgemischen gibt es verschiedene

Membrantypen. Verglichen mit kryogenen Methoden der

Gastrennung bieten Membranen eine höhere Selektivität und

sind deutlich energieeffizienter. Für die Abtrennung von Was-

serstoff haben wir am Fraunhofer IGB palladiumbeschichtete

Keramikkapillarmembranen entwickelt. Perowskitische Kapillar-

membranen können in Hochtemperaturprozesse integriert

werden und finden Anwendung in der Abtrennung von Sauer-

stoff aus Luft, beispielsweise im Oxyfuel-Prozess in CO2-redu-

zierten Kraftwerken oder in der Synthesegasproduktion.

Dichte Kapillarmembranen, die aus Perowskiten unterschiedli-

cher Zusammensetzung bestehen, stellen wir am Fraunhofer

IGB über einen Phaseninversionsprozess her. Die Geometrie

der Kapillaren kann einerseits über unterschiedliche Spinndü-

sen und andererseits über eine Variation der Spinnparameter

eingestellt werden. Auf diese Weise konnten wir gemischtlei-

tende Kapillarmembranen mit exzellentem Sauerstofffluss her-

stellen. Aufgrund des Transports von Sauerstoff durch das Kris-

tallgitter ist die Selektivität von O2 zu N2 annähernd unendlich.

Diese dichten perowskitischen Kapillarmembranen finden An-

wendung in der partiellen Oxidation von Gasen wie bei der

Syngas-Produktion. Ebenso können sie zur Bereitstellung von

reinem Sauerstoff eingesetzt werden, der beispielsweise für

den Oxyfuel-Prozess in CO2-reduzierten Kohlekraftwerken zur

besseren Abtrennung und Speicherung des Rauchgases benö-

tigt wird. Kapillarmembranen wurden unter anderem in dem

vom BMBF geförderten Projekt KAMERA entwickelt.

Dr. Thomas Schiestel

Telefon +49 711 970-4164

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/gastrennmembranen

Pervaporation mit Mixed-Matrix-Membranen

Ein Ansatz, die Trenneigenschaften von Membranen zu ver-

bessern, sind sogenannte Mixed-Matrix-Membranen. Dabei

werden beispielsweise anorganische Partikel homogen in einer

polymeren Matrix dispergiert. Wichtig ist hierbei, die innere

Grenzfläche zwischen diesen Matrices so zu gestalten, dass

es zu einer guten Haftung zwischen beiden Phasen kommt.

Die Verbesserung der Membranleistung kann dann einerseits

durch die Funktionalität der anorganischen Partikel (z. B. Zeo-

lithe oder MOF), andererseits durch den Einfluss der Phasen-

grenzen auf den Transport erreicht werden.

Unser Ansatz mit Mixed-Matrix-Membranen ermöglicht die

einfache Einstellung von Löslichkeitseigenschaften durch eine

Variation funktioneller Modifikatoren an den Phasengrenzen.

Membraneigenschaften können beispielsweise von hydrophil

zu hydrophob verschoben werden. Auch können wir die

Quelleigenschaften und damit die Siebeffekte der Membran

kontrolliert anpassen. Hierdurch ergibt sich ein breites Anwen-

dungspotenzial, das von der Entwässerung von Alkoholen

bis zur Aufkonzentrierung von Alkoholen aus verdünnten Lö-

sungen reicht (Bioethanol, Biobutanol).

Dr. Thomas Schiestel

Telefon +49 711 970-4164

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/pervaporationsmembranen

PROzESSINTENSIvIERUNG UNd -INTEGRATION

Page 23: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

23

Membranreaktoren

Chemische Umsetzungen sind nachfolgend meist mit Stoff-

trennungen verbunden. Eine direkte Kopplung dieser beiden

Prozessschritte erlaubt oft eine Intensivierung des Gesamtpro-

zesses. Dies kann in sogenannten Membranreaktoren genutzt

werden. Ein Beispiel hierfür ist ein Extraktor, bei dem ein ther-

modynamisches Gleichgewicht durch die Abtrennung eines

Produktes verschoben werden kann.

So konnten wir mit perowskitischen Kapillarmembranen durch

die Abtrennung des Sauerstoffes die Spaltung des Wassers

bei deutlich niedrigeren Temperaturen durchführen. Außer-

dem können Reaktanden über Membranen in sogenannten

Distributoren zu einer Reaktion zugegeben werden. Für eine

direkte selektive Hydrierung kann Wasserstoff beispielsweise

über eine Palladiummembran oder für eine oxidative Dehyd-

rierung Sauerstoff über eine MIEC-Membran zu dosiert wer-

den. Sogar gering konzentrierte Spurenschadstoffe, sogenannte

Micropollutants, können mit Membranreaktoren katalytisch

abgebaut werden. Wesentliche Arbeiten wurden im BMBF-

geförderten Projekt SynMem erarbeitet.

Dr. Thomas Schiestel

Telefon +49 711 970-4164

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/membranreaktoren

Membranen auf der Basis ionischer Flüssigkeiten

Verglichen mit gewöhnlichen organischen Lösemitteln haben

ionische Flüssigkeiten nahezu keinen Dampfdruck und eine

hohe thermische Stabilität von bis zu 450 °C. In Kombination

mit (insbesondere keramischen) Membranen als Trägerstruktur

sind Flüssigmembranen zugänglich, die nicht austrocknen.

Unterschiedliche Geometrien und Membranmaterialien in

Kombination mit der Vielfalt verfügbarer ionischer Liquide

bieten ein breites Anwendungspotenzial. Ein Schwerpunkt un-

serer Arbeiten am Fraunhofer IGB liegt in der Entwicklung

von sogenannten Supported Ionic Liquid Membranes (SILM),

trägergestützten Membranen aus ionischen Flüssigkeiten,

für die Abtrennung von CO2 aus Biogas oder der Abluft von

Kraftwerken. Diese werden im Rahmen des Fraunhofer inter-

nen MAVO-Projektes IL-ECHEM bearbeitet.

Dr. Thomas Schiestel

Telefon +49 711 970-4164

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/silm

Page 24: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

24

Beispiele aus unserer forschunG

NANOCYTES® – Selektive Adsorberpartikel

Eine Schlüsselaufgabe bei vielen Prozessen in Chemie, aber

auch Pharmazie und Biotechnologie, ist die spezifische Abtren-

nung von Molekülen aus Gemischen, entweder zur Gewin-

nung oder Aufreinigung von Stoffen oder zur Entfernung stö-

render Begleitstoffe. Molekular geprägte Polymernanopartikel

(Nanoscopic Molecularly Imprinted Polymers, NanoMIPs) sind

als Adsorber für die Lösung dieser Fragestellungen hervorra-

gend geeignet und binden Aminosäuren, Peptide und Protei-

ne, aber auch niedermolekulare Verbindungen oder Störstoffe

wie Toxine und Substanzen mit endokriner Wirkung.

Werden die NanoMIPs als Polymerpartikelsuspension einge-

setzt, können sie zur leichteren Abtrennung mit einem magne-

tisierbaren Kern aus Magnetit ausgestattet werden. Dies er-

möglicht eine schnelle und einfache Abtrennung mittels eines

Magnetabscheiders. Ebenso können die Adsorberpartikel als

selektives Element zwischen zwei Membranen eingebunden

werden, so dass eine Sandwich-Kompositmembran entsteht.

Eine weitere Möglichkeit ist, die Adsorberpartikel direkt wäh-

rend der Membranherstellung mittels Phaseninversionstechnik

zu einer Polymerlösung hinzugegeben.

Dr. Achim Weber

Telefon +49 711 970-4022

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/adsorberpartikel

Stabilisierung und Spaltung von Kühlschmierstoffen

Kühlschmierstoffe dienen der Schmierung, Kühlung und dem

Schutz vor Korrosion von Metalloberflächen während ihrer

Bearbeitung. Im Laufe ihres Einsatzes verschlechtert sich die

Qualität der Kühlschmierstoffemulsionen – die Emulsion trennt

sich in ihre Phasen.

Das Fraunhofer IGB entwickelt effektive und kostengünstige

Technologien, um die Standzeit von Kühlschmierstoffen – ohne

Zugabe toxischer Chemikalien – zu verlängern. Mikrobiologi-

sche Kontaminationen in Kühlschmierstoffen konnten wir er-

folgreich mit fokussiertem Ultraschall reduzieren. Für eine Wei-

ter- und Wiederverwertung der Kühlschmierstoffe müssen die

verbrauchten Emulsionen am Ende ihrer Lebenszeit in ihre Ein-

zelphasen (Wasser, Öl, Additive) aufgetrennt werden. Diese

Aufspaltung der Emulsion konnten wir chemikalienfrei durch

äußere energetische Felder erreichen, ebenso wie die kontinu-

ierliche, selektive Abtrennung von Fremdölen aus der Emulsion

– ohne deren Struktur chemisch oder physikalisch zu verändern.

Alexander Karos M. Sc.

Telefon +49 711 970-3564

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de/kuehlschmierstoffe

PROzESSINTENSIvIERUNG UNd -INTEGRATION

Page 25: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

25

Page 26: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

26

Die in dieser Broschüre für die Wertschöpfungskette in der

Chemie erwähnten Technologien und Verfahren sind vielfach

grundlegende chemische Prozesse und von daher auch in

anderen Bereichen der industriellen Produktion von Relevanz.

So ergeben sich fließende Übergänge zu den vier weiteren

Geschäftsfeldern des Fraunhofer IGB, besonders zu den

Geschäftsfeldern Umwelt und Energie, aber auch zu den Ge-

schäftsfeldern Medizin und Pharmazie.

Ergeben sich Wechselwirkungen zur umgebenden Umwelt

wie Wasser, Luft oder Boden, so finden Sie unsere For-

schungsaktivitäten beispielsweise zu Stofftrennverfahren, die

vorteilhaft zur Rückgewinnung oder Reinigung eingesetzt

werden können, in der Broschüre zum Geschäftsfeld Umwelt.

Membranen für die Energiewandlung und -bereitstellung

(Osmosekraftwerk, Brennstoffzellen) sowie die energetische

Nutzung von Biomasse (Vergärung zu Biogas) und die Bereit-

stellung von Kraftstoffen, finden Sie in der Broschüre zum

Geschäftsfeld Energie.

Die Veredelung von Oberflächen für biokompatible Medizin-

technikprodukte oder der Einsatz von Nanopartikeln zur

Wirkstofffreisetzung werden dementsprechend in weiteren

Broschüren zu den Geschäftsfeldern Medizin und Pharmazie

vorgestellt.

Forschungs- und dienstleistungsangebot

Markt- und Technologieanalysen

Machbarkeitsstudien

Auftragsanalysen (teilweise akkreditiert)

Verfahrens-, Technologie- und Produktentwicklung

Optimierung bestehender Technologien und Anlagen

Erprobung der entwickelten Verfahren und Anlagen vor Ort

(Prototypen, Demonstrationsanlagen)

Informationen zu geeigneten Fördermöglichkeiten

(Land, Bund, EU)

Spezielle dienstleistungen

Physikalisch-chemische Analytik

Qualitätskontrolle, Spuren- und Rückstandsanalytik

Hochauflösende 400-MHz-NMR-Analytik

Molekülstrukturaufklärung, Reaktionsverfolgung

Oberflächen- und Partikelanalytik

Charakterisierung chemischer, physikalischer und morphologi-

scher Eigenschaften von Materialoberflächen, dünnen Schich-

ten, Pulvern und Partikeln

Mikrobiologische Bewertung

Nachweis von Mikroorganismen auf Oberflächen und in

prozessberührten Medien

Bewertung und Ersatz kritischer Chemikalien / REACH

Untersuchung von Chemikalien auf ihr Gefährdungspotenzial

nach Regularien der EU, beispielsweise mit Zellkulturen und

dreidimensionalen organoiden Gewebemodellen

weitere Geschäftsfelder am fraunhofer iGB

Page 27: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

27

Biobasierte Chemikalien und Materialien

Broschüre »Vom Rohstoff zum Produkt – Industrielle

Biotechnologie in der Fraunhofer-Gesellschaft«

Broschüre »Industrielle Biotechnologie – Die Natur als

chemische Fabrik«

Broschüre »Algen – Nachhaltige Rohstoffquelle für

Wertstoffe und Energie«

Broschüre »Rückgewinnung von Nährstoffen zur

Herstellung von Düngemitteln«

Broschüre »Prozesszentrum für die stoffliche Nutzung

nachwachsender Rohstoffe«, Fraunhofer CBP

Broschüre »Projektgruppe BioCat«

Funktionale Oberflächen und Materialien

Broschüre »Plasmatechnik – Schlüsseltechnologie zur

Herstellung funktioneller Oberflächen«

Broschüre »NANOCYTES® – Maßgeschneiderte Kern-Schale-

Partikel für Chemie, Medizin, Pharmazie und Umwelt«

Broschüre »Photokatalytische Oberflächen – Herstellung,

Charakterisierung und Bewertung«

Broschüre »Biomaterialien – Entwicklung, Synthese und

Charakterisierung von Materialien für den Kontakt mit

biologischen Systemen«

Broschüre »Oberflächenanalytik – Prozesstechnik,

Schadensanalytik, Produktentwicklung, Qualitätssicherung«

Broschüre »Mikrobiologische Charakterisierung antimikro-

bieller und photokatalytisch aktiver Oberflächen«

Vertiefende Informationen zu unseren Forschungsschwerpunkten und dem jeweiligen Leistungsangebot finden

Sie in den nachfolgend aufgelisteten Broschüren. Diese können Sie im Internet bestellen oder herunterladen.

www.igb.fraunhofer.de/publikationen

Prozessintensivierung und -integration

Broschüre »Technische Membranen – Herstellung,

Materialien, Modifizierung, Anwendungen«

Broschüre »NANOCYTES® – Molekular geprägte Nano-

partikel als spezifische Adsorber«

Broschüre »Trocknung mit überhitzem Dampf bei

atmosphärischem Druck«

weiterführende informationen

NANOCYTES® ist eine eingetragene Marke der Fraunhofer-

Gesellschaft.

Verwendete Abkürzungen

BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung

BMELV Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und

Verbraucherschutz

CCU Carbon Capture Utilization

CCS Carbon Capture Storage

EU Europäische Union

FuE Forschung und Entwicklung

MIEC Mixed Ion and Electron Conducting Membranes

MOF Metal Organic Frameworks

PET Polyethylenterephthalat

REACH EU-Chemikalienverordnung »Verordnung (EG) Nr. 1907/2006«,

REACH steht für Registration, Evaluation, Authorisation and

Restriction of Chemicals

Page 28: Geschäftsfeld chemie - Fraunhofer IGB · tiges Wachstum die Erforschung und Produktion neuer Materi- alien, die Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, die Erneuerung der

Fraunhofer-Institut

für Grenzflächen- und

Bioverfahrenstechnik IGB

Nobelstraße 12

70569 Stuttgart

Telefon +49 711 970-4401

Fax +49 711 970-4200

[email protected]

www.igb.fraunhofer.de

Institutsleiter

Prof. Dr. Thomas Hirth

Telefon +49 711 970-4400

[email protected]

Fraunhofer IGB Kurzprofil

Das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB entwickelt und

optimiert Verfahren und Produkte für die Geschäftsfelder Medizin, Pharmazie, Chemie,

Umwelt und Energie. Wir verbinden höchste wissenschaftliche Qualität mit professionellem

Know-how in den Kompetenzfeldern Grenzflächentechnologie und Materialwissenschaft,

Molekulare Biotechnologie, Physikalische Prozesstechnik, Umweltbiotechnologie und Bio-

verfahrenstechnik sowie Zellsystemtechnik – stets mit Blick auf Wirtschaftlichkeit und Nach-

haltigkeit. Komplettlösungen vom Labor- bis zum Pilotmaßstab gehören dabei zu den Stärken

des Instituts. Kunden profitieren auch vom konstruktiven Zusammenspiel der verschiedenen

Disziplinen am Fraunhofer IGB, das in Bereichen wie Medizintechnik, Nanobiotechnologie,

industrieller Biotechnologie oder Abwasserreinigung neue Ansätze eröffnet. Das Fraunhofer

IGB ist eines von 60 Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft, Europas führender Organisation

für anwendungsorientierte Forschung.

www.igb.fraunhofer.de

Ansprechpartner für das Geschäftsfeld Chemie

Dr. Christian Oehr

Abteilungsleiter Grenzflächentechnologie

und Materialwissenschaft

Telefon +49 711 970-4137

[email protected]