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DAS GROSSE NÄHBUCH MIT GUIDO MARIA KRETSCHMER TESSA EVELEGH

Geschickt eingefädelt. Das große Nähbuch mit Guido Maria Kretschmer

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Kein anderes Hobby ist so im Trend wie Schneidern und Nähen. Für alle, die das Nähfieber gepackt hat und die sich ihre individuellen Lieblingsteile selbst gestalten wollen, bietet "Geschickt eingefädelt – Das große Nähbuch mit Guido Maria Kretschmer" die nötige Starthilfe. Guido Maria Kretschmer, Star-Designer und Juror des TV-Nähwettbewerbs „Geschickt eingefädelt – Wer näht am besten?“, gibt in diesem Buch ganz persönliche Tipps und Tricks und plaudert im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Nähkästchen. Das Buch enthält 20 Basismodelle für Damen, Herren und Kinder mit Schnittmustern zum Download, drei Schnitte aus der Sendung „Geschickt eingefädelt“ sowie ein exklusives Originalschnittmuster von Guido Maria Kretschmer, das dem Buch in Originalgröße beiliegt. Zum Buch geht es hier: https://www.prego-shop.de/kretschmer-das-grosse-nahbuch

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Page 1: Geschickt eingefädelt. Das große Nähbuch mit Guido Maria Kretschmer

DAS GROSSE NÄHBUCHMIT GUIDO MARIA KRETSCHMER

TESSA EVELEGH

Page 2: Geschickt eingefädelt. Das große Nähbuch mit Guido Maria Kretschmer

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50 STOFFE52 Männerjogginghose58 Klassische Weste64 Tunika aus Seide70 Blouson80 Teddy-Overall86 Partykleid96 Ausgestellter kurzer Rock 102 Männerhemd

110 PASSFORM112 Neckholder-Top118 Bleistiftrock124 Etuikleid130 Kleid mit weitem Rock

136 Mantel der Sixties146 Wickelkleid152 Männerhose160 Das kleine Schwarze166 Rock mit Kellerfalten

172 FEINHEITEN174 Top mit Bubikragen180 Rock mit Hüftsattel186 Baby-Latzhose192 Satinkleid mit Spitze198 Kurzärmlige Bluse206 Babykleid mit Höschen 212 Kleidchen

220 Zum Abschluss von Guido Maria Kretschmer221 Glossar222 Register224 Impressum

INHALT6 Vorwort von Guido Maria Kretschmer8 Einleitung

10 BASICS12 Stoffe: auswählen, vorbereiten und verarbeiten20 Passform: Maßnehmen und Schnittmuster anpassen32 Feinheiten: für den professionellen Look

Page 3: Geschickt eingefädelt. Das große Nähbuch mit Guido Maria Kretschmer

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VORWORT

Das Glück, mit etwas Selbstgenähtem sich und anderen eine Freude zu machen, ist außerordent-lich groß! Wenn mindestens zwei Lagen Stoff eine Verbindung eingehen und eine Nadel und ein Faden zum Einsatz gekommen sind, dann würde ich sagen, es wurde genäht, und Sie sind eine oder einer von uns! Herzlich willkommen in der wunderbaren Welt des Nähens!

Als mir die TV-Show »Geschickt eingefädelt« angeboten wurde, da wusste ich sofort: Es wird ein Vergnügen werden – und genauso ist es auch gekommen.

Ich habe dem Nähen so vieles zu verdanken, es hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Aus dem Hobby einen Beruf zu machen, ist ideal, aber überhaupt ein Hobby zu haben, ist der Himmel auf Erden. Es ist eine Art Auszeit auf Zeit.

Schon als Kind konnte ich alles um mich herum vergessen, wenn ich mich an meine Nähmaschine setzte. Meine kleine Nähwelt bestand aus meiner Nähmaschine, einem Nähkästchen mit vielem dies und das, meiner über alles geliebten Schneider-schere, einem Bügelbrett und einem dazugehörigen Bügeleisen, einigen Grundschnitten und einer Truhe mit den unterschiedlichsten Stoffen und Stoffresten. Übrig gebliebene Stoffstückchen sind die kleinen Zeugen der genähten Modelle, sorgsam zusammen-gelegt in der Hoffnung, sie vielleicht eines guten Ta-ges weiterzuverwerten. Leider bleibt das fast immer ein Wunsch, und so häufen sich über die Jahre diese kleinen Erinnerungspäckchen.

Immer dann, wenn ich in meine Nähwelt abtau-chen konnte, war ich für das reale Leben verloren gegangen, einfach verreist auf meine »Insel der Kreativität«.

Meine geduldigen Eltern haben den Satz »Guido, hör doch endlich auf, morgen ist auch noch ein Tag« sicher unzählige Male gesagt, wenn sie spätabends noch das Rattern meiner Nähmaschine hörten. Es gab Nächte, da habe ich meine Bettdecke über mich

und die Maschine gelegt, damit meine Nähaktivi-täten unentdeckt blieben. Die Zeit zu vergessen, sich ganz dem hinzugeben, was wir gerade tun, bei uns zu sein, das ist das Nähen auch für mich immer gewesen, eine Art von Meditation, die nur jäh un-terbrochen wird, wenn der Unterfaden ausfällt oder die Stofflagen falsch zusammengenäht wurden, was leider immer erst zu spät auffällt …

Nähen heißt auch Trennen, und Trennen ist eben auch Loslassen, neu beginnen – und nie vergessen, dass am Ende die Hose, der Rock oder das neue Sommerkleid steht. Selbst gemacht, einzigartig, wunderbar!

Wenn die letzte Naht geschlossen ist, heißer Bügeldampf das Gewebe glättet, frei hängende Fädchen vorsichtig abgeschnitten werden und wir »fertig« sagen, dann entsteht ein Moment tiefster Zufriedenheit und die unbändige Lust, etwas Neues tragen zu können!

Dann habe ich die Brücke zu meiner »Nähinsel« heruntergelassen und wieder Kontakt mit dem Rest der Welt aufgenommen. Vor dem Einschlafen noch eine Naht in Gedanken zu schließen und den wohli-gen Bügeldampf zu spüren, ist ein schöner Einschlaf-helfer und ein Garant für gute Träume.

Nähen und überhaupt Handarbeiten sind eine einzigartige Möglichkeit, die eigene Kreativität frei zu entfalten und später im günstigsten Fall noch ein tragbares und schönes Kleidungsstück zu erhal-ten. Das Nähen erlebt eine große Renaissance, und unzählige Nähkurse sind auf Wochen hinaus ausge-bucht. Das Selbermachen ist ein Trend und vermut-lich in uns allen als Bedürfnis angelegt.

Kleidung selbst zu gestalten, die Freiheit zu ha-ben, für unsere Figur oder den Körper eines lieben Menschen etwas zu nähen, bedeutet auch Unabhän-gigkeit und die Möglichkeit, unserer Individualität Ausdruck zu verleihen.

Nähen ist aber auch ein Handwerk und das in sei-nem besten Sinne. Es braucht eine gewisse Grundla-

ge an Informationen und Kenntnissen, damit unse-rem Tun keine Grenzen mehr gesetzt werden. Nähen kann gelernt werden! Eine wichtige Information, und erstaunlicherweise entwickeln wir uns immer weiter, wenn wir unserer Kreativität freien Lauf lassen.

Dieses Buch könnte Ihre »ABC-Fibel der Finger-fertigkeit« werden und ist eine gute Grundlage für Ihr zukünftiges Schneiderleben. Die wunderbaren Kandidaten bei »Geschickt eingefädelt« hatten eine Vielzahl an unterschiedlichen Aufgaben zu bewälti-gen und haben diese, jeder einzelne, auf ganz indi-viduelle Art und Weise realisiert. Nähen und Schnei-dern heißt eben auch, frei zu sein. Und Schnitte zu verändern und zu personalisieren ist immer erlaubt und macht jedes Kleidungsstück zu einem Unikat.

Sie werden einige Anleitungen in diesem Buch wiedererkennen, sich vielleicht an unsere Kandidaten erinnern und sich selbst an den Aufgaben versuchen.

Ich habe während unserer Sendung viel Neues erlebt und auch einiges dazugelernt, einige unserer Kandidaten hatten ihre ganz persönliche Verarbei-tungstechnik und haben auch hin und wieder meine bisherige Vorstellung von einer sinnvollen Reihenfol-ge ins Wanken gebracht. Aber eines verbindet mich doch mit allen Hobbyschneidern: die Liebe zum Genähten und die unbändige Freude am Gestalten.

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit mit den Näh-beispielen und Anleitungen. Versuchen Sie sich an den Schnitten und lernen Sie dazu, um sich und Ihre Lieben mit selbstgemachter Kleidung zu verwöhnen!

Und sollte uns allen mal der Strom ausgehen, dann nähen wir einfach weiter … mit der Hand.

Herzlichst,

Guido Maria Kretschmer

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EINLEITUNG

Jahrhundertelang wurden Nähkenntnisse von Generation zu Generation weitergegeben. Das hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert. In den Wirtschaftswunderjahren kamen Bestellkataloge

und Bekleidungsketten auf. Es war schick, bequem und auch nicht sehr teuer, sich dort einzukleiden. Eine Weile sah es so aus, als würde das breite Wissen um die ebenso praktische wie kreative Beschäftigung des Nähens verloren gehen. Doch seit einigen Jahren wächst das Interesse an diesem Handwerk wieder, ein Trend zu Selbstgemachtem und zum nachhaltigen Konsumieren hat sich herausgebildet. Dabei steht das Auswählen von Schnitten, das kreative Entwerfen und Zusammenstellen von Stoffen und Accessoires sowie der konzentrierte Akt des Nähens im Vordergrund. Das fertige Kleidungsstück soll natürlich möglichst perfekt aussehen, aber kleinere Mängel unterscheiden es eben von Konfektionsware und machen es nur umso charmanter. Nähcafés und Nähblogs sprießen wie Pilze aus dem Boden, das Internet mausert sich zu einem El Dorado für interessante Stoffe und Zubehör und regionale Stoffmärkte sind überlaufen wie früher nur die Jahrmärkte. Kurz: Nähen steht zurzeit wieder hoch im Kurs. Kein Wunder, dass unsere Sendung »Geschickt eingefädelt« das – nicht nur weibliche – Publikum enorm begeistert.

Wenn auch Sie vom Nähfieber erfasst wurden, aber noch etwas Starthilfe benötigen, ist dieses Buch genau das Richtige für Sie! Es enthält 20 Basismodelle für Frauen, Männer und Kinder mit Schnittmustern zum Download unter www.edelbooks.de/Schnittmuster (siehe dazu Seite 224), drei Schnitte aus der Sendung »Geschickt eingefädelt« sowie – als ganz besonderes Bonbon – ein exklusives Originalschnittmuster von Guido Maria Kretschmer, das dem Buch in Originalgröße beiliegt. Viele Modelle sind recht einfach nachzuarbeiten. Ob Sie sich als Einsteiger an Ihr erstes Kleidungsstück wagen oder geübter sind und Lust auf eine Herausforderung haben: Hier werden Sie auf jeden Fall fündig. Ergänzt werden die Anleitungen durch ausführliche Informationen, die Sie für viele andere Nähprojekte brauchen und nutzen können: Unter der Rubrik »Meisterklasse« lernen Sie Techniken zur Verarbeitung spezieller Stoffe, besonderer Details und mehr kennen.

Wenn Sie keine Nähmaschine besitzen, könnten Sie für Ihre ersten Versuche ein Nähcafé besuchen. Dort haben Sie auch die Möglichkeit, verschiedene Nähmaschinen auszuprobieren, bevor Sie eine eigene anschaffen. Außerdem macht es großen Spaß, in solch einem Rahmen andere Nähbegeisterte zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen. Auch bereits erfahrene Freundinnen sind sicher gern bereit, Ihre ersten Schritte zu begleiten, und sind eine sprudelnde Quelle für Tipps und Tricks.

Dieses Buch ist in drei Hauptkapitel gegliedert: Stoffe, Passform und Feinheiten. Diese drei Elemente sind bei allen Kleidungsstücken von Bedeutung. Grundsätzliches wird im Technikkapitel erklärt und dann bei den Projekten angewendet. Wenn Sie nicht nur Baumwollstoffe verarbeiten möchten, müssen Sie sich mit den Eigenschaften anderer Stoffe vertraut machen, von denen im ersten Kapitel verschiedene vorgestellt werden. Im darauffolgenden Kapitel lernen Sie anhand von neun attraktiven Modellen, wie man die Passform optimiert. Und damit Ihre Kleidungsstücke ganz individuell aussehen, geht es im letzten Kapitel um die professionelle Ausführung von Details.

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Nä he n u n d Sc h ne i de r n lä s s t s ic h g u t m i t Ko c he n u n dBa c ke nv e r g le ic he n: E s b ra u c h t e i ne I de e, e i ne z uw e i le n n ic h tz u u n te r sc hä t ze n de A u sw a h l a n Z u ta te n u n d e i ne Re i he n f o l ge,d ie – w e n n d a s E r ge b n i s be g lü c ke n d se i n s o l l – i m gü n s t i g s te nFa l l a uc h e i n ge h a l te n w e r de n s o l l te.D ie Ba s i s de r Sc h ne i de re i i s t i m me r e i n m o t iv ie r te r Nä h&be ge i s te r te r u n d e tw a s Te c h n i k i n F o r m e i ne r f u n k t i o n s tü c h&t i ge n Nä h m a sc h i ne, e i ne r S t r o mq ue l le , e i ne s T i sc h le i n s, e i ne sBü ge l e i se n s, v o n e tw a s G a r n i n u n te r sc h ie d l ic he n S tä r ke n,e i ne r S t o f f& u n d e i ne r Pa p ie r sc he re , Nä h n a de l n, S te c k n a de l n,Sc h ne i de r k re i de , e i ne s M a ß ba n de s, e i ne s G r u n d sc h n i t t s a u sPa p ie r u n dv o r a l l e m e i ne s sc hö ne n S t o f f s ! G e n a u a u s de mLe t z te re n, de m S t o f f o de r e i ne m G e w e be, ka n n u n te r Ve rw e n&d u n g a l l de r z uv o r a u f ge fü h r te n D i n ge e tw a s W u n de r ba re sw e r de n : E tw a s N e ue s e n t s te h t !De r e n t sc he i de n de U n te r sc h ie d z u m G e k o c h te n u n dG e ba c ke ne n i s t de r U m s ta n d, d a s s w i r e s m i t F re u de t ra ge nkö n ne n u n d l a n g f r i s t i g Ko m p l i me n te d a fü r e r n te n. Da s sc h a f f tke i n P u d d i n g u n d ke i ne H e fe sc h ne c ke !D ie Ba s i s fü r e i n ge r n ge t ra ge ne s K le i d u n g s s tü c k i s t i m me ra u c h de r pe r fe k te S t o f f. E i ne r, de r m i t de m a n z u fe r t i ge n de nM o de l l e i ne o p t i m a le Ve r b i n d u n g e i n ge h t. Je de s M a te r ia l h a tse i ne E i ge n sc hw a f t, d a s g i l t ü b r i ge n s a u c h fü r a l le K u r zw a re no de r Nä h u te n s i l ie n u n d i n le t z te r Ko n se q ue n z a u c h fü r u n s.GUI DO MA RI A K RET SC H M E R

BASICS

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STOFFEStoffe üben seit jeher eine große Faszination auf alle aus, die gern schneidern –

darum sind sie auch ein zentrales Thema. Neben einer nahezu grenzenlosen Auswahl

traditioneller Stoffe und Muster aus Baumwolle, Seide, Wolle, Leinen und Mischge-

weben kommen neuerdings immer mehr moderne Spezialprodukte in den Handel,

die lange Zeit nur in der Industrie zur Verfügung standen. Dazu gehören beispiels-

weise verschiedene Stretchstoffe, Nylon-Ripstop, Materialien für Badeanzüge und

sogar Neopren, aus dem früher vorwiegend Surfanzüge gefertigt wurden. Das Inter-

net hat erheblich dazu beigetragen, dass wir heute die verschiedensten Stoffe aus

aller Herren Länder auch tatsächlich einkaufen können – von bewährten Klassikern

über Vintage- und Retro-Stoffe bis zu modernen Geweben.

Weil die Verarbeitungstechniken je nach Stoff ganz unterschiedlich sein können,

sind »heikle« Materialien wie Seide und Ripstop oft eine Herausforderung. Im folgen-

den Kapitel, das dem Thema Stoff gewidmet ist, wird die unterschiedliche Handha-

bung genau erklärt und kann an entsprechenden Projekten ausprobiert werden. Vor

dem Nähen stehen allerdings der Einkauf und die Vorbereitung des Stoffs an – aber

auch darüber erfahren Sie in diesem Kapitel Wissenswertes.

STOFF KAUFEN Die beste Adresse für den Einkauf ist ein gut sor-tiertes Fachgeschäft, in dem man die Stoffe nicht nur anschauen, sondern auch anfassen kann. Faser-zusammensetzung und Muster spielen natürlich eine Rolle. Wichtig ist aber auch, wie sich ein Stoff anfühlt, wie voluminös er ist oder wie er fällt. Wenn mehrere Stoffe in die engere Auswahl kommen, möchten Sie vielleicht Musterstücke mitnehmen, um daheim in Ruhe zu entscheiden oder um pas-sende Knöpfe und anderes Zubehör auszusuchen. In manchen Geschäften bekommt man kleine Schnipsel kostenlos, andere haben Mindestabga-bemengen festgelegt, die zwischen 10 und 50 cm liegen können. Manche Online-Händler sind groß-zügiger, und das ist wichtig, denn um Volumen, Griff und Fall zu beurteilen, darf ein Musterstück auch nicht zu klein sein.

ZUBEHÖR Was die Gewürze für ein Kochrezept sind, das ist das Zubehör für ein Kleidungsstück: Es sorgt für das gewisse Extra und die Individualität. Schon ein schmaler Paspel kann aus einem einfachen Kleid ein edles machen, ein Muster betonen oder den notwendigen Abstand zwischen zwei unruhigen Mustern schaffen. Große Knöpfe sind ein Hingu-cker, eine lange Reihe winziger Knöpfchen dagegen wirkt feminin. Elegant und gut abgestimmt wirkt ein Modell, wenn das Zubehör mit den Farben des Stoffs korrespondiert. Es genügt oft, nur eine Farbe des Stoffmusters aufzugreifen, um die Gesamtfarb-wirkung zu verbessern. Wenn Sie zwei verschiedene Muster verarbeiten, die eine Farbe gemeinsam haben, wirkt Zubehör in dieser Farbe als verbin-dendes Element. Natürlich kann das Zubehör auch Details des Modells betonen, etwa ein Paspel in der Ansatznaht einer Passe oder eine Borte an einem Bogensaum.

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FUTTER, ZWISCHEN-FUTTER UND E INLAGE Es gibt eine Reihe von diskreten Helfern, die großen Ein%uss auf Fall, Sitz und Passform eines Kleidungsstücks haben.

FUTTEREin Futter verbessert den Tragekomfort eines Kleidungs-stücks, hält es in Form, erhöht seine Lebensdauer und ist preiswert. Seidig-glatte Futterstoffe aus Acetat oder Polyester gibt es in allen Farben, ganz gleich, ob Sie ein farblich abgestimmtes oder ein kontrastfarbiges Futter bevorzugen. Wichtig ist, dass der Futterstoff leichter – jedenfalls nicht schwerer – als der Oberstoff ist. Für ein wendbares Kleidungsstück müssen beide Stoffe gleich schwer sein.

ZWISCHENFUTTERIn der professionellen Schneiderei werden diese Materi-alien für Jacken, Westen und Mäntel (siehe Seite 58–63 und 136–145) verwendet, die formstabil sein und gut wärmen sollen. Die Teile werden aus festem, nicht zu dickem Stoff wie Nessel, Flanell oder angerauter Baum-wolle mithilfe der Schnittmuster für das Futter zugeschnit-ten. Sie müssen akkurat auf den Stoff geheftet werden, damit sie sich beim Zusammennähen nicht verschieben können.

EINLAGENEinlagen, meist mit Beschichtung zum Aufbügeln, ver-steifen den Stoff, verhindern Dehnung oder verbessern die Formstabilität. Sie werden beispielsweise für Belege, Bündchen, Kragen und Manschetten verwendet. Die Einlage sollte leichter sein als der Oberstoff. Für Stoffe aus Wolle und Seide sind lose Einlagen empfehlenswert. Vor allem Seide kann beim Aufbügeln von Einlage dauer-haft faltig werden.

BÜNDCHENVERSTEIFUNGFür Bündchen eignet sich Einlage zum Aufbügeln, traditi-onelles Ripsband oder fertig konfektioniertes Stanzband, das in verschiedenen Breiten erhältlich ist.

KORSETTSTÄBCHEN Traditionelle Korsettstäbchen bestanden früher aus Walknochen und wurden in genähte Stofftunnel gescho-ben. Moderne Korsettstäbchen aus Polyester, die auch als Meterware angeboten werden, sind einfacher zu verarbeiten, denn sie können direkt auf den Stoff genäht werden.

STOFFE VORBEREITEN UND ZUSCHNEIDENAuch wenn Sie am liebsten sofort loslegen möchten, sollten Sie sich die Zeit nehmen, den Stoff vor dem Zuschneiden vorzubereiten. Es wär doch ein Jammer, wenn ein Modell, auf das Sie viel Zeit und Mühe verwendet haben, in der ersten Wäsche einläuft.

Achten Sie beim Stoffkauf auf das P%egeetikett am Stoffballen, fragen Sie gegebenenfalls nach und machen Sie sich Notizen. Viele Modestoffe aus Baumwolle, Leinen und Mischgeweben können in der Waschma-schine gewaschen werden. Wolle und Spezialstoffe, die nur chemisch gereinigt werden dürfen, können Sie ohne Vorbehandlung zuschneiden. Anschließend wird der Stoff mit dem Dampfbügeleisen geglättet – ausgenommen selbstverständlich Materialien wie Nylon oder Neopren, die nicht gebügelt werden dürfen. Falls der Stoff begra-digt werden muss, ziehen Sie nahe an der Schnittkante in Querrichtung einen Faden heraus (siehe auch Schräg-streifen, Seite 178–179) und schneiden Sie den Stoff entlang der so entstandenen »Linie« gerade ab. Jetzt kann zugeschnitten werden.

Einen Schnittau%ageplan, aus dem hervorgeht, wie die Schnittmusterteile auf den Stoff gelegt werden, &nden Sie auf dem Anleitungsbogen jedes gekauften Schnitt-musters und auch bei den Anleitungen zu den Modellen in diesem Buch. Falten Sie den Stoff und legen Sie die Teile gemäß Plan auf. Wichtig ist, die Papierschnitte sorgfältig glatt zu streichen, damit sie ganz %ach auf dem Stoff liegen. Schneiden Sie die Teile dann mit einer scharfen Schneiderschere zu. Lesen Sie in der Anleitung nach, ob im Schnittmuster schon die Nahtzugabe berück-sichtigt ist oder nicht! Die Breite der Nahtzugaben kann sich auch unterscheiden; meist sind es 1 bis 1,5 cm. Bei einem eng anliegenden Kleidungsstück kann der Unter-schied allerdings viel ausmachen, also aufgepasst!

MARKIERUNGEN ÜBERTRAGENNach dem Zuschnitt müssen alle Markierungen auf den Schnittmustern akkurat auf alle Stof%agen übertragen werden. Dazu gibt es verschiedene Methoden.

KOPIERRÄDCHEN UND KOPIERPAPIER Ein Kopierrädchen sieht aus wie ein kleines Pizza-Schnei-derad mit Zacken. Zum Anzeichnen brauchen Sie außerdem Schneiderkopierpapier, das in verschiedenen Farben erhältlich ist – man soll die übertragene Kontur schließlich gut auf dem Stoff erkennen können. Legen Sie auf jede Stof%age ein Stück Schneiderkopierpapier, darauf den Schnittmusterbogen. Wenn Sie dann mit dem Rädchen mit etwas Druck über eine Markierung fahren, erscheint diese als gestrichelte Linie auf dem Stoff. Für kleine Kreise, Dreiecke oder Punkte zeichnen Sie mit dem Rädchen ein Kreuz an.

KREIDE- UND TEXTILSTIFTE Mit der Spitze solcher Stifte wird das Schnittmusterpapier durchstochen, um Punkte auf dem Stoff anzuzeichnen. Ist dies auf der oberen Stof%age geschehen, legen Sie das Schnittmuster auf die nächste Lage und wiederholen den Vorgang.

MARKIERUNGSFÄDEN Für Abnäher und andere Linien nähen Sie mit doppel-tem Faden in einer Kontrastfarbe lange, sehr lockere Vorstiche durch Schnittmuster und Stoff. Schneiden Sie die Stiche über dem Papier durch und heben Sie das Schnittmuster vorsichtig ab. Dann heben Sie die obere Stof%age an und schneiden Sie die Fäden zwischen den Lagen durch. So bleiben in den Stof%agen kurze Fäden zurück, die später leicht herausgezupft werden können. Zum Markieren von Punkten genügt ein einzelner Stich.

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WIEDERVERWERTUNGJahrhundertelang waren Stoffe sehr teuer, darum hat die Wiederverwertung eine lange Tradition. Wenn Kragen, Manschetten oder Ellenbogen irgendwann verschlissen waren, so sind andere Teile eines Kleidungsstücks oft noch in gutem Zustand gewesen und konnten wiederverwertet werden – für neue Kleidungsstücke oder für Quilts. Auch in den Kriegs- und Nachkriegszeiten des vorigen Jahrhunderts musste aus gut erhaltenen Teilen alter Kleidungsstücke oft Neues geschneidert werden. Wir leben heute nicht in Zeiten von Not und Mangel, trotzdem lohnt es sich, beim Ausmustern von Kleidung zu bedenken, dass große Teile des Stoffs oft in gutem Zustand sind. Natürlich möchte niemand ein hinreißendes Vintage-Modell zerschneiden, aber ein be schädigtes Kleidungsstück aus einem schönen Stoff hat eine zweite Chance verdient. Sie können Schnitt-musterteile wie aus einem neuen Stoff daraus zuschneiden oder einzelne Elemente wie Kragen oder Ärmel des alten Kleidungsstücks im Ganzen wiederverwerten. Reicht das brauchbare Material für ein neues Modell nicht aus, kombi-nieren Sie zwei alte Stücke.

1 DEN LATZ NÄHEN

Zwei Stücke Stoff von je 15 cm x 36 cm zuschnei-den. Die langen Kanten rechts auf rechts legen,

zusammennähen und auseinanderbügeln. Eine Schmal-seite zuerst 1 cm, dann 3,5 cm nach links umbügeln und den doppelten Saum knappkantig feststeppen. Beide Seitenkanten zuerst 1 cm, dann 2,5 cm nach links umbügeln. Die Säume feststeppen. In die beiden oberen Ecken einen Knopf nähen.

2 DEN LATZ ANSETZEN

Den Latz rechts auf rechts mittig und kantenbündig an die vordere Oberkante des Rocks heften. Das

Bündchen gemäß Schnittmuster an den Rock stecken und nähen. Den Latz hochklappen und an der Ober-kante des Bündchens feststecken. Durch alle Stof%agen steppen.

3 DIE TRÄGER NÄHEN

Zwei Streifen Stoff (76 cm x 10 cm) zuschneiden. Einen Streifen rechts auf rechts längs zur Hälfte

falten und die Schnittkanten zusammennähen. Mit dem zweiten Streifen wiederholen. Die Nahtzugaben zurück-schneiden und die Nähte bügeln. Die Träger auf rechts wenden. Die Schmalseiten nach innen einschlagen und von Hand mit unauffälligen Stichen zunähen. In ein Ende jedes Trägers ein Knop%och arbeiten.

4 DIE TRÄGER ANSETZEN

Den Rock anziehen und den Reißverschluss schließen. Die Träger anknöpfen, über die Schul-

tern legen, überkreuzen und hinten unter das Bündchen schieben. Die richtige Länge &nden und die Träger fest-stecken. Den Rock vorsichtig ausziehen und die Träger am hinteren Bündchen feststeppen.

AUSGESTELLTER LATZROCK

Wenn das kein kreatives Recycling ist! Dieser niedliche Latzrock entstand aus einem zweiteiligen Herrenanzug, der seine beste Zeit de&nitiv hinter sich hatte, aber aus hochwertigem, gut erhaltenem Stoff bestand.

Zuerst nähen Sie einen einfachen, ausgestellten Minirock nach Ihrem Lieblingsschnitt. Vor dem Ansetzen des Bündchens werden der Latz und die Träger genäht.

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STOFFE

MATERIAL2,25 m Sweatshirtstoff, 150 cm breit passendes Nähgarn 90–95 cm Gummiband, 4 cm breit 2 große Ösen zum Einschlagen150 cm Kordel in passender Farbe

GRÖSSES, M, L, XL

STOFFEMPFEHLUNG Sweatshirtstoff aus reiner Baumwolle oder Baumwolle mit Synthetik, Nickystoff, dünner Fleece

MERKMALE Bequeme Jogginghose mit Bündchen an den Hosenbeinen, Gummizug und Kordel in der Taille sowie aufgesetzten Oberschenkeltaschen.

Schwierigkeitsgrad: mittel

MÄNNERJOGGINGHOSE

Bei dem Wort Männerjogginghose denken die meisten wohl an die langweiligen grauen Beinkleider, die allerhöchstens

für einen Abend auf dem Sofa taugen. Hier kommt nun endlich ein Modell, das nicht nur straßentauglich, sondern ein richtig schicker Hingucker ist. Der Leoprint steht tatsächlich auch jungen Männern – möglichst ohne Bauchansatz. Allerdings: Stretchstoffe lassen sich nicht ganz leicht verarbeiten, und das Schnittmuster ist auch etwas verspielt. Beachten Sie die Hinweise auf Seite 55 und trennen Sie eine verzogene Naht lieber noch einmal auf, dann wird es am Ende sicher ein Lieblingsstück!

SCHNITTAUFLAGEPLAN Den Stoff vor dem Zuschneiden waschen und bügeln.

1 cm Nahtzugabe im Schnittmuster enthalten. Saumzugaben sind eingezeichnet. Alle Markierungen übertragen. HINWEIS: Gemusterte Stoffe sollten einlagig zugeschnitten werden.

liegt dem Buch

bei.

Schn

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uster in Originalg

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RÜCKENTEIL

2x

VORDERTEIL

2x

TASCHE

2x

BÜNDCHEN/

BEIN

2x

TAILLEN-

BÜNDCHEN

1x IM STOFF-

BRUCH

MITTELTEIL

HINTEN

2x

MITTELTEIL VORN

2x

Aus der TV-Show

»Geschickt eingefädelt –

Wer näht am besten?«

Page 10: Geschickt eingefädelt. Das große Nähbuch mit Guido Maria Kretschmer

54 55

DIE JOGGINGHOSE NÄHEN

1 DIE SEITENNÄHTE SCHLIESSEN

Die Seitennähte mit einem Elastikstich oder Zickzackstich nähen. Alternativ kann eine Overlock-

maschine verwendet werden. Die Nahtzugaben nach vorn bügeln.

ELASTISCHE STOFFE NÄHEN Das Angebot an elastischen Stoffen wird immer interessanter. Neben Baumwolljersey (T-Shirtstoff) gibt es verschiedene andere Materialien mit unterschiedlich hoher Elasthan-Beimischung. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, eine größere Bandbreite an Modellen zu nähen, die auch ohne komplizierte Abnäher gut sitzen. Allerdings ist elastischer Stoff nicht so einfach zu nähen wie gewebter Baumwollstoff oder andere stabile Gewebe. Zwei Probleme treten bei der Verarbeitung von Stretchstoffen besonders oft auf: Erstens wird der Stoff beim Nähen leicht überdehnt, sodass die Nähte wellig und alles andere als professionell aussehen. Zweitens müssen auch die Nähte elastisch sein, damit sie nicht reißen oder zwicken, wenn der Stoff gedehnt wird. Optimale Ergebnisse liefert ein Overlocker. Alternativ können Sie einen Stretchstich oder Zickzackstich verwenden.

M E I S T E R K L A S S E

STOFFKUNDE

ZUSCHNEIDEN

1 Um den Fadenlauf zu ermitteln, achten Sie auf der rechten Stoffseite auf Reihen senkrecht übereinander-liegender Maschen. Den Stoff in den Stoffbruch legen. Dieser sollte über einer, höchstens zwei solcher Maschenreihen liegen. Die Lagen am Stoffbruch zusammenstecken.

DIE R ICHTIGE NADEL

Elastische Stoffe werden mit speziel-len Nadeln mit abgerundeter Spitze genäht, die zwischen die Maschen gleiten, statt die Fäden zu durchste-chen – was zu Löchern und Laufma-schen führen kann.

DER R ICHTIGE STICH

Das professionelle Werkzeug für elastische Stoffe ist ein Overlocker, der in einem Gang näht, die Schnitt-kanten versäubert und abschnei-det. Er kann allerdings nicht über Stecknadeln nähen. Diese müssen also entfernt werden, ehe sie den Nähfuß erreichen, oder müssen links vom Fuß gesetzt werden. Wer keinen Overlocker hat, wählt – je nach Ausstattung der Nähmaschine – einen Stretchstich oder Zickzackstich. Probieren Sie den Stich zuerst auf einem doppelt liegenden Reststück des Originalstoffs aus.

NICHT ÜBERDEHNEN

Oft genügt es, ganz langsam zu nähen. Allerdings kann es schwierig sein, den Stoff glatt zu führen, ohne ihn zu dehnen und ohne dass er sich in den Transportzähnchen festsetzt. Einfacher geht es, wenn Sie beim Stecken jeder Naht über und unter den Stof%agen einen Streifen Seiden-papier mit feststecken. So bleibt der Stoff nicht in den Transportzähnchen hängen und kann nicht gedehnt werden. Wenn die Naht fertig ist, wird das Seidenpapier einfach abge-rissen.

2 Über den Stoff streichen, um beide Lagen zu glätten. Einen großen Zeichenwinkel an den mit Stecknadeln 'xierten Stoffbruch anlegen. Der zweite Schenkel ent-spricht dem geraden Fadenlauf in Querrichtung. Zeichnen Sie ihn mit Schneiderkreide an, ohne den Stoff zu dehnen. Dann die Schnittmuster-teile aufstecken.

3 DIE MITTELTEILE EINSETZEN

Das vordere Mittelteil rechts auf rechts an ein Hosenbein stecken, dabei wird die seitliche Kante

der Tasche mitgefasst. Heften und nähen. Die Naht-zugabe zur Seitennaht bügeln. Das hintere Mittelteil ebenso an die hintere Kante des Hosenbeins nähen. Die beiden anderen Mittelteile auf die gleiche Weise an das andere Hosenbein nähen.

2 TASCHEN

An der Oberkante der Taschen einen doppelten Saum (zweimal 1 cm) umbügeln, stecken und

heften. Knappkantig absteppen. Die Unterkante 1 cm nach links umbügeln.

Die Tasche an den markierten Ansatzlinien auf die zusammengenähten Hosenbeine stecken. Die senkrechte Mitte der Tasche liegt exakt auf der Seitennaht. Die Tasche nur entlang der Unterkante knappkantig fest-steppen.

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7 DAS TAILLENBÜNDCHEN

Den Streifen für das Bündchen der Länge nach zur Hälfte bügeln und wieder auseinanderklappen.

Die seitliche Naht des Bündchens schließen, dabei knapp unterhalb des eingebügelten Mittelkniffs einige Stiche rückwärts nähen. (Dient zur Verriegelung, weil später ein Stück der Naht aufgetrennt wird, um das Gummiband einzuziehen.) Die Nahtzugaben auseinanderbügeln.2 cm rechts und links der vorderen Mitte nur in die Außenseite des Bündchens je eine Öse einschlagen. Bitte beachten Sie dabei die Verarbeitungshinweise des Herstellers. Die Kordel durch die Ösen fädeln und in den Bruch des Bündchens schieben. Sie kann dort mit großen Heftstichen 'xiert werden, damit sie nicht versehentlich beim Ansetzen des Bündchens festgenäht wird. Das Bündchen rechts auf rechts an die Oberkante der Hose stecken, dabei die Markierungen beachten. Heften und festnähen. Die Nahtzugabe versäubern und die Naht bügeln.

4 DIE INNEREN BEINNÄHTE

An jedem Hosenbein die innere Beinnaht schlie-ßen und die Nahtzugabe nach vorn bügeln.

5 DIE HOSENBEINE ZUSAMMENSETZEN

Ein Hosenbein auf rechts drehen und in das andere Hosenbein stecken. Die inneren Beinnähte liegen

genau aufeinander. Stecken, heften und nähen. Es ist wichtig, dass diese Naht dehnbar ist, weil sie beim Sitzen besonders beansprucht wird. Die Nahtzugaben auseinan-derbügeln. Die Hose auf rechts drehen.

6 DIE BEINABSCHLÜSSE

Die Seitennaht eines Bündchens rechts auf rechts zusammenstecken und nähen. Die Nahtzugaben

auseinanderbügeln. Das Bündchen der Länge nach zur Hälfte falten und bügeln. Die untere Hosenbeinkante mit einer Kräuselnaht entsprechend der Markierungen einhalten (siehe Seite 117). Die doppelt liegenden Bünd-chen rechts auf rechts an die Hosenbeine stecken und festnähen. Die Nahtzugaben versäubern und nach oben bügeln.

8 DAS GUMMIBAND EINZIEHEN

Auf der Innenseite des Taillenbündchens ein Stück der rückwärtigen Mittelnaht auftrennen. Das Gum-

miband mithilfe einer Sicherheitsnadel einfädeln (siehe Seite 101). Die Enden aufeinanderlegen und sorgfältig zusammennähen. Heftfäden entfernen. Die aufgetrennte Naht mit unauffälligen Stichen von Hand schließen. Wenn Sie möchten, verzieren Sie die Eingriffkanten der Taschen mit Nieten. Größere Nieten an den Ecken der Taschen einschlagen, damit sie nicht so leicht ausreißen.