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Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’Day

Handbuch - Hamburg€¦ · Girls´Day Frauen in MINT-Berufen oder der Führungsebene kennen, die ihre Le-bensentwürfe - auch Familienplanung - mit Berufen in der Wissenschaft, Technik

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Handbuch

zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’Day

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Impressum

Herausgeber:

Agentur für Arbeit Hamburg

Kurt-Schumacher-Allee 16

20097 Hamburg

E-Mail: [email protected]

Stand: April 2013

Bildnachweis: www.girls-day.de

Texte: Hamburger Girls’ Day-Arbeitskreis

Druck: MKL Druck

Hamburger Arbeitskreis Girls´Day

Der Mädchen-Zukunftstag wird vom Hamburger Girls’Day-Arbeitskreis vor- und nachbe-

reitet. So erhalten Hamburger Schulen, Betriebe und Eltern zur Umsetzung dieses Akti-

onstages Informationsmaterial. Darüber hinaus lädt der Arbeitskreis während des ganzen

Jahres Fachkräfte sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu Veranstaltungen ein, in

denen die Geschlechterrollen und die Lebensplanung von Mädchen bzw. jungen Frauen

reflektiert werden.

Dieses Handbuch wurde auf Grundlage der „Handreichung zur unterrichtlichen Vor- und

Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’Days“ vom 21.09.2007 erstellt.

Wir danken Herrn Renner, dass er sein Manuskript hierfür zur Verfügung stellte.

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INHALTSVERZEICHNIS

Seite

Auf ein Wort

Zielsetzung und aktuelle Herausforderungen

Mädchen und MINT

4

5

Traditionelle Frauenberufe: Gründe für die Entscheidung

Förder-Möglichkeiten von Mädchen im MINT-Bereich

Leistungen von Frauen im MINT-Bereich sichtbar machen

6

7

8

Inhaltliche und methodische Anregungen zur Einbindung des Girls´Day

in den Schulalltag

Aktivitäten / Eltern einbinden / Vor- und Nachbereitung

Verankerung in der Schule

9

11

Weiterführende Informationen und Materialien

Auswertungsbogen Betrieb

Vorbereitung des Girls´Day

Selbsteinschätzung I

Selbsteinschätzung II

Selbsteinschätzung III

Arbeitsplatzanalyse

Jugendarbeitsschutzgesetz

Am stärksten besetzte Ausbildungsberufe

12

13

15

17

18

19

21

Die 25 am stärksten besetzten Ausbildungsberufe

Die 25 am stärksten von Mädchen/ Frauen besetzten Ausbildungsberufe

Die 25 am stärksten von Jungen / Männern besetzten Ausbildungsberufe

23

24

25

Bedeutende Frauen in MINT-Berufen

Vorbilder: Bedeutende Frauen in MINT-Berufen

Wunschlebenslauf

Was kostet das Leben

Wie viel Geld kann ich in welchem Beruf verdienen

Erwerbsunterbrechung und Teilzeit-Arbeit

26

28

34

36

38

40

Materialien für die Teilnehmerinnen – Variante A

Materialien für die Teilnehmerinnen – Variante B

Arbeitsaufträge 1 / 2

Material für Lehrkräfte, Berufsberaterinnen und Berufsberater

Geschlechterrollen und Identitätsfragen - Einsatz von Filmen

Ich ziehe von zu Haus aus: Alltagskompetenzen

Meinungsspiel

Internet Links

Adressen

41

44

47

49

51

54

56

59

61

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AUF EIN WORT

Sönke Fock

Vorsitzender der Geschäftsführung

Agentur für Arbeit Hamburg

In Hamburg findet seit 2001 jähr-

lich der Girls’Day statt. Unternehmen,

Betriebe, Behörden mit technischen Ab-

teilungen und Ausbildungen, Hochschu-

len und Forschungszentren öffnen dann

ihre Türen für Schülerinnen der Klassen

5 bis 10. Die Mädchen lernen an diesem

Tag Tätigkeitsfelder kennen, in denen

der Frauenanteil immer noch gering ist,

viel zu gering.

Vergessen wir dennoch die Jungs

nicht: Seit 2004 gibt es in Hamburg auch

„Was für Jungs!“ am Mädchen-Zukunfts-

tag. Dieses Angebot ist seit 2012 in den

so genannten bundesweiten Boys’Day

integriert. Jungen können an diesem Tag

„jungenuntypische“ Berufe in sozialen,

erzieherischen und pflegerischen Tätig-

keiten erkunden.

Sind beide Angebote noch zeitgemäß?

Wir meinen: unbedingt!

Mädchen gehören inzwischen zu den so

genannten Bildungsgewinnerinnen. Sie

absolvieren im Durchschnitt die Schule

mit besseren Abschlüssen als Jungen.

Trotzdem konzentrieren sie sich meist

nur auf zehn von 350 Berufen. Auch an

den Hochschulen erfolgt die Studienwahl

immer noch geschlechtsspezifisch.

Frauen bevorzugen Sprachen, Pä-

dagogik und Psychologie und Männer

neigen den MINT-Studiengängen zu.

Auch in Forschungs- und Entwicklungs-

abteilungen der Unternehmen beträgt

der Frauenanteil lediglich 13 Prozent.

Wir wissen um die demographi-

sche Entwicklung unserer Gesellschaft –

mit ihren Auswirkungen auf den Ar-

beitsmarkt und damit auch auf unseren

sozialen Frieden. Zukunft für unser Ge-

meinwesen heißt: Jeden Jugendlichen in

Ausbildung oder Studium zu bringen,

junge Menschen zwischen 25 und 35 in

den Arbeitsmarkt zu integrieren, Er-

werbstätigkeit von Frauen, Älteren und

von behinderten Menschen zu fördern –

sowie frühzeitig spezialisierte Fachkräfte

für MINT-Berufe zu gewinnen. Letzteres

muss schon in der Schule beginnen.

Deshalb ist der Girls´Day nach

wie vor wichtig. Denn Erfahrungen zei-

gen, dass „Sich-ausprobieren-dürfen“ in

technischen, naturwissenschaftlichen,

handwerklichen oder IT-Berufen einen

positiven Effekt auf die Berufswahl und

Lebensplanung von Mädchen hat und

Vorbehalte gegenüber diesen Berufen

reduziert. Wird dieses zusätzlich durch

Eltern und schulische Aktivitäten unter-

stützt, sind MINT-Berufe eine echte Al-

ternative für Mädchen.

Deshalb geben wir in Zusammen-

arbeit mit dem Hamburger Girls’Day-

Arbeitskreis dieses Handbuch heraus.

Damit mehr Mädchen Zugang zu MINT-

Berufen finden – und Jungen auch die

sozialen Tätigkeiten für sich entdecken.

Ihr

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ZIELSETZUNG UND AKTUELLE HERAUSFORDERUNGEN

Trotz guter Schul- und Studienabschlüs-

se wagen immer noch zu wenig Frauen

den Einstieg in MINT-Berufe, ins Hand-

werk oder in Leitungsfunktionen. Dies zu

ändern und die Vielfalt an Kompetenzen

und Innovationskraft von jungen Frauen

zu nutzen, ist eine gesellschaftspolitische

Aufgabe. Gelingt dies, profitieren davon

auch Männer, da der Ausgestaltungs-

raum zur Verknüpfung von Beruf und

Familie erweitert wird. Die Zusammen-

arbeit in Teams, deren Unternehmen auf

einen bewussten und wertschätzenden

Umgang mit Vielfalt achten, erleben so-

wohl Frauen wie Männer als inspirierend

und konstruktiv.

Am Girls’Day und Boys’Day haben sich

Erkundungsangebote mit geschlechter-

getrennten Formaten bewährt. Mädchen

und Jungen können Erfahrungen in Tä-

tigkeits- und Berufsfeldern sammeln, mit

denen sie sich bisher nicht beschäftigten.

Es geht darum, dass sie bei der Ent-

scheidungsfindung für einen Beruf nicht

von vornherein bestimmte Bereiche aus-

blenden, sondern ihr Spektrum an Aus-

bildungsberufen erweitert wird.

Positiv bewerten Mädchen, wenn sie in

Firmen als kompetent wahrgenommen

werden. Schnupperangebote in techni-

schen Berufen bewirken zudem, dass sie

diese bei ihrer Berufsplanung durchaus

mit einbeziehen. Und sie lernen am

Girls´Day Frauen in MINT-Berufen oder

der Führungsebene kennen, die ihre Le-

bensentwürfe - auch Familienplanung -

mit Berufen in der Wissenschaft, Technik

oder im Handwerk vereinbaren. Diese

Vorbilder eignen sich besser zum „Role

Model“ als Ausnahmefrauen und helfen

Teenagerinnen ihre Fähigkeiten und

Chancen im Berufsleben zu erproben.

Für Mädchen aus Familien mit ausländi-

schen Wurzeln ist es wichtig, am

Girls’Day auch Frauen aus ihren Com-

munities zu erleben, da dieser Hinter-

grund ihr Kompetenzprofil erweitert.

Die Auseinandersetzung mit unterschied-

lichen Lebensplanungskonzepten ist ein

kontinuierlicher Prozess; der Mädchen-

Zukunftstag kann hier einen wichtigen

Impuls geben. Um dieses zu vertiefen,

muss die Thematik „Geschlechterrollen

und Berufswege sowie Lebensplanung“ in

der Schule regelhaft aufgegriffen werden.

Dazu gehört auch, dass Mädchen und

Jungen im Schulalltag bei der Entwick-

lung von Selbstkompetenzen unterstützt

werden und immer wieder Geschlechter-

rollen kritisch reflektieren können.

Bei der Vorbereitung und Auswertung

des Girls’Day geht es nicht ohne die Zu-

sammenarbeit der Schulen mit Unter-

nehmen, z.B. durch Einbeziehung exter-

ner Expertinnen bzw. Experten in den

Unterricht. Zudem wird über den Girls’

Day die Kooperation der Schule mit der

Wirtschaft verstärkt. Die Betriebe indes-

sen gewinnen realistische Einblicke in die

Wirklichkeit von Schule und geben ihrer-

seits Rückmeldungen, die wiederum in

Schulen im Rahmen ihrer Schulentwick-

lung Berücksichtigung finden.

Gleichzeitig kann der Mädchen-Zukunfts-

tag als ein wichtiges Erkundungsfeld in

Konzepte zum außerschulischen Lernen

eingebunden werden. Die am Girls’Day

und Boys’Day gemachten Erfahrungen

und erworbenen Kenntnisse lassen sich

gut mit dem schulischen Lernen ver-

knüpfen. Dieses alles gelingt jedoch nur

dann, wenn dieser Aktionstag gezielt

vor- und nachbereitet wird.

© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’Days - Seite 5 -

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MÄDCHEN UND MINT

MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik

TRADITIONELLE FRAUENBERUFE: GRÜNDE FÜR DIE ENTSCHEIDUNG

Obwohl Mädchen in der Gesellschaft heu-

te mehr Möglichkeiten der Lebensgestal-

tung offenstehen als je zuvor, wählen

nur sehr wenige von ihnen einen MINT-

Beruf. Dafür gibt es vielfältige Gründe:

Mädchen und Frauen haben Attribuie-

rungs-Tendenzen, nämlich Erfolge eher

als Zufall oder geringe Schwierigkeit der

Aufgaben, Misserfolge dagegen als man-

gelnde Kompetenzen zu bewerten. Jun-

gen und Männer hingegen neigen eher

dazu, Erfolge als Ergebnis ihrer Fähigkeit,

Misserfolge als zu geringe Anstrengung

einzustufen. Gerade im MINT-Bereich

haben Mädchen wenig Selbstvertrauen in

die eigene Begabung und Leistungsfä-

higkeit.

Weil Mädchen das Interesse am PC, das

über den zweckgerichteten Gebrauch wie

z.B. die Kommunikation in sozialen

Netzwerken hinausgeht, gleichsetzen mit

dem Interesse an der Jungenkultur, ver-

weigern sie sich diesem Thema, obwohl

sie möglicherweise grundsätzlich großes

Interesse an technischen Themen haben.

Die Entscheidung für einen Beruf erfolgt

in der Phase der Identitätsfindung der

Jugendlichen. Junge Menschen sind in

dieser Zeit besonders von der Bestäti-

gung durch das soziale Umfeld abhängig

und messen den gesellschaftlichen Ge-

schlechter-Bildern besondere Bedeutung

zu. Die Wahl eines als typisch weiblich

oder männlich geltenden Berufs bietet

damit eine Identifikations-Möglichkeit.

Insbesondere Eltern und nahe stehende

Erwachsene sowie der Austausch mit der

Peer Group bilden für Jugendliche bei der

Berufswahl einen zentralen Orientie-

rungsrahmen. Der beruht auf den Erfah-

rungswerten des Familien- und Bekann-

tenkreises und unterstützt damit eine

eher milieukonforme Berufswahl als neue

Impulse zu geben. Das motiviert Mäd-

chen nur wenig, einen Beruf im MINT-

Bereich zu wählen.

Eine wichtige Rolle für die Berufswahl

haben auch die im sozialen Umfeld der

Jugendlichen bestehenden Berufsbilder

und -bewertungen. Auch wenn Mädchen

vielseitig begabt sind, entscheiden sie

sich darum eher gegen MINT-Berufe,

weil diese vermeintlich keine Möglichkei-

ten für Kommunikation und Kreativität

bieten und wenig Sinn und Nutzen für

die Gesellschaft haben.

Eine Entscheidung für einen nichttraditi-

onellen Beruf müssen Jugendliche in

dem Bewusstsein treffen, dass ihre Be-

rufswahl im Gegensatz zu den herr-

schenden gesellschaftlichen Vorstellun-

gen und Geschlechter-Leitbildern steht.

Mädchen dürfen sich nicht abschrecken

lassen von dem Wissen, dass sie sich in

der Ausbildung und im künftigen Er-

werbsleben immer noch als „Exotin-

nen“ werden durchsetzen müssen. Eine

nichttraditionelle Berufswahl verlangt

jungen Frauen einiges an Überzeugung

und Selbstvertrauen ab.

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FÖRDER-MÖGLICHKEITEN VON MÄDCHEN IM MINT-BEREICH

Mädchen müssen von ihrer frühen Kind-

heit an für MINT gefördert werden, um

sie nachhaltig für MINT-Themen zu inte-

ressieren und für die Wahl eines Berufs

in diesem Segment zu motivieren. Dabei

sind nicht nur ihre individuellen Interes-

sen, Erfahrungen und Zugangsweisen zu

berücksichtigen, sondern insbesondere

auch ihr Vertrauen in die eigene Kompe-

tenz und Leistungsfähigkeit zu stärken.

In der Gestaltung des Unterrichts und

der Interaktionen mit den Schülerinnen

und Schülern ist auf aktive Beteiligung

aller Schülerinnen und Schüler zu achten,

ob in Diskussionen oder Interaktionen.

Sofortiges Melden der Jungen ist bei-

spielsweise nicht automatisch als rege

Teilnahme und Kenntnis-Reichtum zu

bewerten und das wohldurchdachte, hin-

terfragende, zeitverzögerte Melden der

Mädchen nicht als Desinteresse oder

fehlende Kenntnis einzustufen.

Weiterhin sind gesellschaftliche Bezüge

einzubeziehen und Aufgaben zu stellen,

die offene Lösungen beinhalten und an

den Erfahrungen von Mädchen und Jun-

gen anknüpfen. Pädagoginnen und Pä-

dagogen sollten auch aufmerksam sein

für die Selbstkonzepte der Schülerinnen

und Schüler. Hilfreich sind auch Frauen

im MINT-Bereich als positive Vorbilder.

Schließlich muss die Unterrichtskultur

Raum lassen für subjektive Sichtweisen

der Schülerinnen, wechselseitige Ver-

ständigung, produktive Auseinanderset-

zung mit Fehlern, für Umwege und alter-

native Lösungswege, für lockeren und

kreativen Umgang mit Mathematik, aber

auch für die körperlichen, psychischen

und emotionalen Bedürfnisse von Schü-

lerinnen und Lehrerinnen.

Attribuierungs-Tendenzen der Mädchen

kann durch ein Reattribuierungs-Training

entgegengewirkt werden:

Reaktionen auf spontane Unter-

richtsbeiträge oder Lehrerfragen:

direkt die Fähigkeiten herausstreichen

„Das Thema liegt dir offenbar.“

Konsistenz-Informationen geben

„Das hast du wieder gut gemacht.“

Konsensus-Information geben und

damit den Erfolg besonders betonen

„Damit haben die meisten Schülerin-

nen/Schüler Schwierigkeiten.“

Reaktionen der Lehrkräfte auf nicht

erfolgreiche Unterrichtsbeiträge:

auf mangelnde Anstrengung

verweisen „Das musst du dir bitte

nochmals durchlesen.“

Konsensus-Information geben und

damit dem Misserfolg die Bedeutung

nehmen „Damit haben die meisten

Schülerinnen/Schüler Probleme.“

Unterricht zu MINT-Themen sollte zur

Lebensrealität und zu den Interessen,

Erfahrungen und Zugangsweisen der

Schülerinnen und Schüler passen. Gut ist,

wenn Unterrichts-Materialien und –Me-

dien die traditionellen Vorstellungen der

Geschlechterrollen ausweiten, indem

Mädchen und Jungen im MINT- und im

sozialen Bereich gleichermaßen interes-

siert und kompetent dargestellt werden.

Zudem sollten sich darin diese Bereiche

in den Lebenszusammenhängen von

Frauen wie von Männern wiederspiegeln.

Und mit der weiblichen Personen-

Benennung sollte der Anteil der Mädchen

und Frauen an der Gestaltung der Ge-

sellschaft sichtbar gemacht werden.

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’Days - Seite 8 -

LEISTUNGEN VON FRAUEN IM MINT-BEREICH SICHTBAR MACHEN

Vorstellungen von Geschlechterrollen

haben wesentlichen Einfluss auf die

Selbst-Einschätzung, die Verhaltenswei-

sen, die Berufswahl und die Lebenspla-

nung junger Menschen. Weil Interesse

und Kompetenz im MINT-Bereich im all-

gemeinen Männern zugeschrieben wer-

den und als unweiblich gelten, nehmen

viele Mädchen ihre Begabungen im

MINT-Bereich nicht wahr, unterschätzen

sie oder gehen ihnen nicht nach.

Solange in ihrem Umfeld und in den Me-

dien Frauen als Ausnahmen gelten, die

in MINT-Tätigkeiten kompetent und er-

folgreich sind oder gar nicht erst wahr-

genommen werden, verfestigen sich die-

se Rollenbilder und schrecken viele Mäd-

chen ab, sich für einen MINT-Beruf zu

entscheiden.

Mit einer positiven Darstellung von Frau-

en aus dem MINT-Bereich im Unterricht

kann die Schule wesentlich dazu beitra-

gen, dass Kinder und Jugendliche diese

Berufsfelder sowohl für Frauen wie auch

für Männer als selbstverständlich ein-

schätzen. Mädchen erhalten dadurch

Vorbilder und Identifikationsfiguren, die

sie bestärken können, ihren Begabungen

und Interessen nachzugehen und sich für

einen MINT-Beruf zu entscheiden.

Auch wenn die Prozesse des Experimen-

tierens und Entdeckens zumeist Männern

zugeschrieben werden, haben Frauen in

den Naturwissenschaften stets eine we-

sentliche Rolle gespielt. Viele ihrer Leis-

tungen sind genauso bedeutend oder

bahnbrechend wie die ihrer männlichen

Kollegen.

Das Leben und die Leistungen dieser

Frauen können nicht nur zur Vorberei-

tung des Girls’ Days behandelt werden,

sondern auch in Zusammenhang mit der

gesellschaftlichen Entwicklung im Ge-

schichts-Unterricht und bezogen auf die

naturwissenschaftlichen und technischen

Fakten im Mathematik-, Philosophie-,

Physik-, Chemie-, Biologie- und Informa-

tik-Unterricht behandelt werden.

Diese Frauen sollten dabei nicht als Aus-

nahme-Figuren herausgestellt, sondern

in ihrem Tun als ebenso selbstverständ-

lich und erfolgreich präsentiert werden

wie die vielen prominenten MINT-Männer.

Ab Seite 26 sind Frauen aufgeführt und

einige porträtiert, die in MINT-Fachge-

bieten Bedeutendes leisteten. Außerdem

finden sich dort auch Links zu Informati-

onen über diese und weitere Forscherin-

nen, Entdeckerinnen und Erfinderinnen.

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 9 -

INHATLICHE UND METHODISCHE ANREGUNGEN ZUR EINBINDUNG

DES GIRLS´DAY IN DEN SCHULALLTAG

AKTIVITÄTEN AM GIRLS’DAY

Für die Aktivitäten der Mädchen an diesem Tag wird empfohlen:

Das Mädchen begleitet eine Person in einen Bereich bzw. an den Arbeitsplatz, in

dem Frauen unterrepräsentiert sind, technisch-naturwissenschaftliche Bereiche oder

Führungspositionen.

Oder die Schülerin sucht sich ein Unternehmen bzw. eine Institution im technischen,

handwerklichen oder IT-Bereich aus. Die meisten Unternehmen sind über den

Girls’Day von der Vorbereitungsgruppe informiert worden. Über freie Plätze in

Hamburg informiert auch die Aktionslandkarte auf www.girls-day.de.

EINBINDEN DER ELTERN

Eltern spielen bei der Entscheidung ihrer Töchter für einen Beruf mit die wichtigste Rolle,

das ergaben viele Studien. Deshalb sollten sie unbedingt eingebunden werden. An einem

Elternabend können sie über die Ziele des Girls’Day informiert und darauf aufmerksam

gemacht werden, dass Mädchen ihre beruflichen Möglichkeiten häufig nicht ausschöpfen,

obwohl sie oft gute Voraussetzungen mitbringen. Letztendlich entscheiden sie zusammen

mit der Schule, ob der Hospitationswunsch der Schülerin nach den oben genannten Krite-

rien akzeptiert wird (siehe: Elternbriefe, Seite 12).

KONKRETE VOR- UND NACHBEREITUNG

Die Teilnahme der Schülerinnen am Girls´Day ist nur dann sinnvoll, wenn dieser Tag im

Unterricht vor- und nachbereitet wird.

Zeitliche Vorbereitung

Der Girls’Day ist Bestandteil des jährlichen Schulterminplans. Er findet jeweils am vierten

Donnerstag im April statt. Schülerinnen sollten rechtzeitig, d.h. spätestens zwei Monate

vor dem Termin, informiert werden. Begleiten die Mädchen ihnen bekannte Personen,

müssen diese die Genehmigung ihrer Firma einholen.

Inhaltliche Vorbereitung

Die Schülerinnen werden durch die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer anhand der

Materialien, die jeweils Ende Januar an die Schulen versandt werden, informiert. In der

unmittelbaren Vorbereitungsphase können die Schülerinnen z.B. anhand

der genannten Materialien,

der Recherche im Internet,

Adressdateien der Schule, z.B. zum Schülerbetriebspraktikum, usw.

den Girls’Day ihren Interessen entsprechend planen und einen individuellen oder gemein-

samen Erkundungsauftrag (Expertenbefragung, Reportage, usw.) erarbeiten.

Page 10: Handbuch - Hamburg€¦ · Girls´Day Frauen in MINT-Berufen oder der Führungsebene kennen, die ihre Le-bensentwürfe - auch Familienplanung - mit Berufen in der Wissenschaft, Technik

© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 10 -

Die Fragen könnten sich beziehen auf z.B. Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Gibt es

einen Betriebskindergarten? Sind die Arbeitszeiten flexibel?

Inhaltlich kann der Girls’Day in jedes Unterrichtsfach eingebunden werden.

Auch der Berufswahlpass bietet sich zur Vorbereitung des Girls’Day an. Besonders sind

hier zu erwähnen, die

Unterlagen zur Bestimmung der Fähigkeiten und Interessen im Rahmen von Selbst-

und Fremdeinschätzung sowie Wege zu deren Auswertung (siehe Seite 15)

Anregungen zur Planung der Lernarbeit, zur Auswertung der Ergebnisse, Tipps zur

Organisation der Lernarbeit und Hinweise zur Überprüfung der bisherigen Orientie-

rung

anbieten.

Mädchen aus höheren Klassen, die schon einmal am Girls’-Day teilgenommen haben,

könnten von ihren Erfahrungen berichten. Zur Unterstützung bei der Platzsuche könnten

sie auch als Mentorinnen eingesetzt werden.

Inhaltliche Nachbereitung

Die Schülerinnen werten die in der Vorbereitungsphase erarbeiteten Arbeitsaufträge aus,

z.B. reflektieren sie anhand der Erfahrungen im Rahmen des Girls’Day ihren individuellen

Lebensentwurf. Dieser sollte sowohl die Berufswahl als auch die Planung des zukünftigen

privaten Lebens (Familie, Freunde, Freizeit) umfassen. Diese individuellen Lebensplan-

entwürfe sollen nicht bewertet, aber nach vorher gemeinsam erarbeiteten Kriterien dis-

kutiert werden, zum Beispiel:

Welche Erfahrungen habe ich am Girls’Day gemacht?

Passen die beruflichen Anforderungen zu meinen Leistungen?

Kann ich von meinem Lohn eine eigene Wohnung bzw. ein eigenes Leben bezahlen?

Welche Entscheidungshilfen hat der Girls’Day gebracht in Bezug auf meinen zukünf-

tigen Beruf und zukünftige soziale Verpflichtungen (Familie)?

Wie kann die Verbindung von Beruf und Familie für (spätere) Väter und Mütter glei-

chermaßen sinnvoll und befriedigend geregelt werden? (z.B. Kinderbetreuung, bei

zeitweiser Arbeitslosigkeit eines Partners usw.)

Bewährte Veranstaltungen zum Girls’Day

Klasse 5 + 6: Besuch eines Elternteils oder naher Bekannter am Arbeitsplatz;

Besuch von Girls’Day-Veranstaltungen speziell für jüngere Mädchen (Experimente,

Mitmach-Parcours o.ä.).

Klasse 7 + 10: individueller Besuch von Veranstaltungen von Unternehmen,

Betrieben, Behörden etc. als Interessenserkundung vor dem Schülerbetriebsprakti-

kum bzw. der Ausbildungsplatzsuche

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 11 -

VERANKERUNG IN DER SCHULE

Aktivitäten am Girls’Day und am Boys’Day wirken nur dann nachhaltig, wenn die Themen

„geschlechtersensible Berufs- und Lebenswegeplanung“, „Reflexion von Geschlechterrol-

len“ sowie „Umsetzung von Gleichstellungspolitiken“ im Unterricht sowie bei Maßnahmen

zur Berufsorientierung regelhaft aufgegriffen werden. Dazu bieten sich beispielsweise die

Aufgabengebiete Berufsorientierung, interkulturelle Erziehung und Sexualerziehung an,

ebenso die Lernbereiche Arbeit und Beruf, Gesellschaftswissenschaften, Naturwissen-

schaften und Technik sowie das Fach PGW (Politik, Gesellschaft und Wirtschaft) und die

MINT-Fächer. In diesem Zusammenhang sollten immer wieder reale „Role Models“ prä-

sentiert bzw. eingebunden werden.

Im Schulleben gilt es darauf zu achten, dass Mädchen und Jungen vielfältige Lern- und

Erfahrungsräume zum Ausprobieren und zum Üben angeboten werden. Bei Möglichkeiten

zur Partizipation ist es wichtig, dass Geschlechterstereotype durchbrochen werden. Jun-

gen werden ermutigt, sich an sozialen Aktivitäten zu beteiligen; wohingegen Mädchen

aufgefordert werden, sich stärker in Mitbestimmungsgremien zu Wort zu melden.

Untersuchungen zeigen, dass Eltern einen großen Einfluss auf die Berufsinteressen ihrer

Kinder haben. Mit Blick auf Jugendliche mit Migrationshintergrund ist deshalb die Zu-

sammenarbeit mit ihren Eltern zentral. Viele Schulen haben Möglichkeiten entwickelt,

diese Elterngruppe in den Schulalltag einzubinden. Hinweise dazu gibt die Beratungsstelle

Interkulturelle Erziehung (BIE) am Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung.

Anregungen für die Praxis finden sich im Materialteil auf den folgenden Seiten.

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 12 -

WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN UND MATERIALIEN

FÜR DEN GIRLS ’DAY

Unter www.girls-day.de/Service_Material/Downloadcenter finden Sie:

Aktionsmaterialien

Informationsflyer

Flyer zum Girls'Day Wettbewerb

Plakat Din A 2

Girls'-Day-Eindruckplakat (A3)

Infoheft für Mädchen

Teilnahmebestätigung (beschreibbar)

Schulbroschüre - Informationen & Praxishilfen für Lehrkräfte

Elternbriefe und Antrag auf Schulfreistellung

Diese Texte gibt es in folgenden Sprachen:

Arabisch, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Griechisch,

Italienisch, Kroatisch, Polnisch, Russisch, Serbisch, Slowakisch,

Spanisch, Tschechisch, Türkisch, Vietnamesisch

JUGENDARBEITSSCHUTZ

Inwieweit gilt für den Girls'Day das Jugendarbeitsschutzgesetz?

Laut §§ 5, 6 und 7 des Jugendarbeitsschutzgesetzes ist die Beschäftigung von Kindern

und vollzeitschulpflichtigen Jugendlichen verboten. Ausgenommen sind beispielsweise

Tätigkeiten im Rahmen des schulischen Betriebspraktikums. Da es sich beim Girls'Day

um ein schulisches Berufsorientierungsprojekt handelt, unterliegt es nicht dem Jugendar-

beitsschutzgesetz. Soweit die Mädchen an dem Tag eigene Aufgaben im besuchten Be-

trieb übernehmen, sollte aber trotzdem darauf geachtet werden, dass diese Tätigkeiten

leicht und geeignet sind. Das vollständige Jugendarbeitsschutzgesetz finden Sie im Inter-

net: www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/jarbschg/gesamt.pdf.

VERSICHERUNGSSCHUTZ

Unfallversicherung

Sofern die Teilnahme am Girls’ Day als Schulveranstaltung gewertet wird, sind die Mäd-

chen über die Schule gesetzlich unfallversichert. Für alle Aktionen, die auf der Aktions-

landkarte eingetragen sind, hat die Bundesweite Koordinierungsstelle eine subsidiäre Un-

fall- und Haftpflichtversicherung abgeschlossen.

Haftpflichtversicherung

Die Teilnehmerinnen sind in der Regel über ihre Familie haftpflichtversichert.

Siehe auch: www.girls’day.de

Page 13: Handbuch - Hamburg€¦ · Girls´Day Frauen in MINT-Berufen oder der Führungsebene kennen, die ihre Le-bensentwürfe - auch Familienplanung - mit Berufen in der Wissenschaft, Technik

© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 13 -

AUSWERTUNGSBOGEN BETRIEB SEITE 1

Betrieb / Praxisstelle: _____________________________________________________

Adresse: ______________________________________________________

Welchen Beruf habe ich kennengelernt?

Wie hoch ist die Anzahl der Arbeitenden im Betrieb?

Wie viele davon sind Männer, wie viele Frauen?

Wie viele Auszubildende arbeiten im Betrieb (m/w)?

Wie viele Führungskräfte im Unternehmen sind weiblich, wie viele männlich?

Wie sind die Arbeitszeiten geregelt (Gleitzeit / Arbeit am Wochenende / auf Abruf)?

Gibt es eine Kinderbetreuung innerhalb des Betriebes?

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 14 -

AUSWERTUNGSBOGEN BETRIEB SEITE 2

Meine Erwartungen:

Diese Tätigkeiten habe ich ausgeübt / habe ich kennen gelernt:

Tätigkeiten, die ich interessant fand (Begründung !):

Tätigkeiten, die ich nicht interessant fand (Begründung !):

Folgende Tätigkeit (Beruf) würde mich später einmal interessieren:

Das muss ich noch lernen, um meine (beruflichen) Ziele zu erreichen:

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 15 -

VORBEREITUNG DES GIRLS’DAYS

SELBSTEINSCHÄTZUNG I

Schulfächer

Welche Schulfächer machen dir am meisten Spaß?

Welche Fächer findest du darüber hinaus noch interessant?

Welche Fächer magst du gar nicht?

Persönliche Interessen und Hobbys

Was machst du am liebsten, wenn du alleine bist?

Was machst du am liebsten gemeinsam mit anderen?

Wofür hättest du gern mehr Zeit?

Was würdest du gern lernen?

Page 16: Handbuch - Hamburg€¦ · Girls´Day Frauen in MINT-Berufen oder der Führungsebene kennen, die ihre Le-bensentwürfe - auch Familienplanung - mit Berufen in der Wissenschaft, Technik

© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 16 -

Welche deiner persönlichen Interessen passen zu welchen Unterrichtsfächern?

Persönliche Interessen

Unterrichtsfächer

1. Bearbeite die Fragen in Einzelarbeit. Es geht nicht darum, wer in der Klasse die tollsten

Hobbys hat, sondern darum, was dich wirklich interessiert!

2. Bildet Kleingruppen (von ca. vier Personen)

a) Gibt es Fächer, die euch allen Spaß machen?

Oder solche, die niemandem von euch gefallen?

b) Erstellt eine Rangliste dieser Fächer (erst-beliebtestes Fach unserer Gruppe, zweit-

beliebtestes Fach usw.) und haltet die Ergebnisse auf einer Folie / einem Plakat

fest.

c) Überlegt: Könnt ihr die Inhalte der Schulfächer in eurem Privatleben gebrauchen?

d) Schreibt neben die Fächer die persönlichen Interessen, die zu den Schulfächern

passen.

e) Stellt eure Rangliste der Klasse vor.

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SELBSTEEINSCHÄTZUNG II

Selbsteinschätzung Fremdeinschätzung

Andere (Lehrkraft/Eltern/Mitschülerin; -schüler/Betrieb)

über mich

Name: ____________________ ausgefüllt von: ____________________ Datum: _____

+

2

+

1

-

1

-

2

MOTIVATION /SELBSTKONZEPT

A. Neues zu lernen macht mir Spaß.

B. Ich traue mir zu, auch schwere Aufgaben zu lösen.

C. Ich kann wichtige Entscheidungen treffen.

D. Es ist mir wichtig, eine eigene Meinung zu haben.

E. Ich kann meine Fähigkeiten realistisch einschätzen.

F. Wenn ich einen Auftrag beginne, mache ich ihn auch zu

Ende.

G. Wenn ich bemerke, dass eine Aufgabe zu schwer für mich

ist, hole ich mir Hilfe.

VERANTWORTUNGSBEWUSSTSEIN

A. Ich halte ein, was ich zugesagt habe.

B. Ich vergesse keine Termine.

C. Ich übernehme Aufgaben für die Schulgemeinschaft.

D. Anderen helfe ich gerne.

E. Ich bedenke die Folgen meines Handelns.

F. Aufgaben, die mir zugeteilt wurden, nehme ich ernst.

G. Wenn ich einen Fehler gemacht habe, versuche ich daraus

zu lernen.

ARBEITSWEISE

A. Ich lege Wert auf Ordnung.

B. Bevor ich einen Auftrag erledige, überlege ich mir die ein-

zelnen Schritte.

C. Ich kann länger konzentriert bei einer Sache bleiben.

D. Meine Hausaufgaben erledige ich meist ohne Hilfe.

E. Ich kann schnell arbeiten.

F. Ich kann meine Zeit einteilen.

G. Unter Zeitdruck gerate ich nicht in Panik.

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SELBSTEEINSCHÄTZUNG III

Selbsteinschätzung Fremdeinschätzung

Andere (Lehrkraft/Eltern/Mitschülerin; -schüler/Betrieb)

über mich

Name: ____________________ ausgefüllt von: ____________________ Datum: _____

Stärken und positive Eigenschaften:

Fähigkeiten und Fertigkeiten:

Vorlieben und Interessen

Empfehlungen bzw. Vorschläge zur Berufswahl :

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 19 -

ARBEITSPLATZANALYSE

Wenn du dir Klarheit verschafft hast, was du bzw. ihr unter Arbeit versteht, vergleichen

wir verschiedene Arbeitsplatzsituationen miteinander.

1. Untersuche dazu zunächst deinen eigenen Arbeitsplatz Schule.

2. Im Rahmen des Girls’Days erkundest du die Arbeitsplatzumgebung Betrieb.

Arbeitszweck: Warum wird gearbeitet?

Schule

Betrieb

Arbeitsplatz: Wo und unter welchen Bedingungen wird gearbeitet?

(z.B. Temperatur, Lärm, Sauberkeit, Luft, Licht, Geruch, usw.)

Schule

Betrieb

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Arbeitstätigkeit: Was wird im Einzelnen getan?

Schule

Betrieb

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 21 -

JUGENDARBEITSSCHUTZGESETZ SEITE 1

Materialien

Broschüre (M67) zum Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG)

Aufgabe

Beantwortet die folgenden Fragen mit Hilfe der Broschüre des Amtes für

Arbeitsschutz „Ein sicherer Start ins Arbeitsleben“, die an dieser Station

ausliegt. Schreibt die Antworten auf ein Extrablatt:

1. Wovor soll das Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) schützen?

2. Gilt das Gesetz nur für Jungendliche, die in einer Ausbildung sind und schon richtig

arbeiten?

3. Arbeitszeit

a. Wie viele Stunden täglich dürfen Jugendliche höchstens arbeiten?

b. Wie viele Stunden wöchentlich?

c. Wie viele Tage in der Woche?

Fallbeispiel 1

Lisa arbeitet in ihrem Ausbildungsbetrieb täglich 8 Stunden. Wenn viel zu tun ist, muss

sie oft ihre Mittagspause an das Ende des Tages verschieben und darf dann aber eine

Stunde früher gehen. Darf der Chef die Pausenzeit so regeln (laut JArbSchG)?

Fallbeispiel 2

Paul macht eine Ausbildung zum Friseur. Jeden Dienstagabend findet in seinem Betrieb

für 2 Stunden ein Übungsabend statt. Selbst wenn Paul zum Blockunterricht in der Be-

rufsschule ist (25 Schulstunden von Mo.-Fr.), muss er an diesem Abend teilnehmen. Ist

das laut JArbSchG erlaubt?

Hintergrundinformationen

Der Wechsel von der Schule in die Arbeitswelt ist für Jugendliche aufregend, aber auch

anstrengend. Überforderungen und Schädigungen in dieser Lebensphase wirken sich auf

sie besonders nachteilig aus. Jugendliche haben ein Recht auf besonderen Schutz, damit

sie sich körperlich und geistig ungehindert entwickeln können. Ziel dieser Station ist es,

die Jugendlichen an einige ausgewählte Aspekte (Arbeitszeitenregelung) des Jugendar-

beitsschutzgesetztes heran zu führen.

Links:

www.hamburg.de/jugendliche

www.gesetze-im-internet.de/jarbschg/

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JUGENDARBEITSSCHUTZGESETZ SEITE 1

Lösung

1. Das Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) soll Jugendliche vor Überforde-

rung und Gefahren des Arbeitslebens schützen (S. 3, Zeile 6 ff).

2. Das Jugendarbeitsschutzgesetz gilt nicht nur für junge Menschen, die in ei-

nem Ausbildungsverhältnis stehen, sondern für alle unter Achtzehnjährigen,

die abhängig beschäftigt sind (z.B. im Rahmen eines Praktikums, einer

Schnupperlehre, eines freiwilligen sozialen Jahres oder eines Aushilfsjobs) (S.

3, Zeile 8 ff.).

3. Grundsätzlich gilt: Täglich maximal 8 Stunden, wöchentlich maximal 40

Stunden und nicht mehr als 5 Tage Arbeit in der Woche (Anmerkung: Nur in

besonderen Ausnahmefällen (§ 8 JArbSchG) kann die tägliche Arbeitszeit auf

8,5 Stunden verlängert werden, z.B. dann, wenn an einzelnen Tagen kürzer

gearbeitet wird, um freitags früher Feierabend zu haben. In diesen Fällen

können Jugendliche an den übrigen Tagen der Woche länger arbeiten, um

sich den Ausgleich zu erarbeiten) (S. 6, 2. Abschnitt)

4. Fallbeispiel 1: Nein, die Pause darf so nicht geregelt sein. Länger als 4,5

Stunden dürfen Jugendliche ohne Ruhepause nicht arbeiten. Außerdem gilt:

Die Pausen müssen innerhalb der täglichen Arbeitszeit zu einer angemesse-

nen Zeit gewährt werden, d. h. frühestens eine Stunde nach Beginn und

spätestens eine Stunde vor Ende der Arbeitszeit (S. 6, 3. Abschnitt).

5. Fallbeispiel 2: Ja, die Teilnahmepflicht am Übungsabend ist erlaubt, denn bei

Blockunterricht gilt: Berufsschulwochen von mindestens 25 Stunden an min-

destens 5 Tagen werden wie eine Arbeitswoche mit 40 Arbeitsstunden bzw.

fünf Arbeitstagen angerechnet. Zusätzlich sind in diesem Fall aber betriebli-

che Ausbildungsveranstaltungen bis zu 2 Stunden wöchentlich erlaubt (S.10,

1. Absatz).

Quelle:

Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz,

ArbeitsschutzPartnerschaft

Billstr. 80

20539 Hamburg

www.hamburg.de/arbeitsschutzpartnerschaft

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DIE 25 AM STÄRKSTEN BESETZTEN AUSBILDUNGSBERUFE* 2011

IN HAMBURG

* Auszubildende mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag (duale Ausbildung),

Hamburg 2011 (Stichtag 31.12.11)

Quelle: Berufsbildungsstatistik Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

(Statistikamt Nord), eigene Berechnungen

Hinweis: Gleichlautende Berufe aus verschiedenen Ausbildungsbereichen sowie gleichlau-

tende Berufe mit unterschiedlichen Fachrichtungen wurden teilweise zusammengefasst

oder die Fachrichtung unterstrichen.

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 24 -

DIE 25 AM STÄRKSTEN VON MÄDCHEN/ FRAUEN BESETZTEN AUSBIL-

DUNGSBERUFE* 2011 IN HAMBURG

* Weibliche Auszubildende mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag (duale Ausbil-

dung), Hamburg 2011 (Stichtag 31.12.11)

Quelle: Daten der Berufsbildungsstatistik des Statistischen Amtes für Hamburg und

Schleswig-Holstein (Statistikamt Nord), eigene Berechnungen

Hinweis: Gleichlautende Berufe aus verschiedenen Ausbildungsbereichen sowie gleichlau-

tende Berufe mit unterschiedlichen Fachrichtungen wurden teilweise zusammengefasst

oder die Fachrichtung unterstrichen.

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 25 -

DIE 25 AM STÄRKSTEN VON JUNGEN / MÄNNERN BESETZTEN AUSBIL-

DUNGSBERUFE* 2011 IN HAMBURG

* Männliche Auszubildende mit neu abgeschlossenem Ausbildungsvertrag (duale Ausbil-

dung), Hamburg 2011 (Stichtag 31.12.11)

Quelle: Daten der Berufsbildungsstatistik des Statistischen Amtes für Hamburg und

Schleswig-Holstein (Statistikamt Nord), eigene Berechnungen

Hinweis: Gleichlautende Berufe aus verschiedenen Ausbildungsbereichen sowie gleichlau-

tende Berufe mit unterschiedlichen Fachrichtungen wurden teilweise zusammengefasst

oder die Fachrichtung unterstrichen.

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 26 -

BEDEUTENDE FRAUEN IN MINT-BERUFEN SEITE 1

Jahr Name Ort Fachgebiet

2. Jh. v.Chr. Maria die Jüdin * Alexandria Chemie (Alchimie), Erfinderin

ca.370 – 415

Hypatia von Alexandria

Alexandria

Mathematik, Astronomie, Philosophie

Erfinderin

? - 1097 Trotula * Salerno Italien Medizin, Geburtsheilkunde

1098 – 1179

Hildegard von Bingen

Deutschland

Kosmologie, Theologie, Naturgeschichte,

Medizin, Dichterin

1556 – 1643

Sophie Brahe

Observatorium

Uraniborg

Astronomie, Alchemie / Grundlage für

Berechnungen Joh. Kopernikus'

1623 – 1673

Margaret Cavendish,

Herzogin von Newcastle

England

Naturwissenschaft, Philosophie

1646 - 1684 Elena Cornaro Piscopia Padua, Italien Philosophie, Mathematik

1647 – 1717

Maria Sibylla Merian *

Deutschland,

Niederlande

Biologie, Naturforschung, Insekten

1670 – 1720

Maria

Winckelmann Kirch Berlin

Astronomie,

Entdeckerin des Kometen im Jahr 1702

1706 – 1949

Gabrielle-Emilie

Le Tonnelier de Breteuil;

Marquise du Chatelet-

Lomont

Frankreich

Mathematik, Philosophie, Physik

1711 – 1778

Laura Maria Catharina

Bassi

Bologna, Italien

Philosophie, Mathematik, Physik

1723 – 1788

Nicole-Reine-Étable

de la Brière Lepaute

Frankreich

Astronomie, Berechnungen

- Wiederkehr Halleyscher Komet 1759,

- Sonnenfinsternis von 1764 (1762)

1718 - 1799 Maria Gaetana Agnesi Bologna, Italien Mathematik, Philosophie, Physik

1750 – 1848

Karoline Herschel *

England,

Deutschland

Astronomie

mehrere Auszeichnungen / entdeckte 8

Kometen, 3 interstellare Nebel / revidierte

die Karte des Sternenhimmels

1776 - 1831 Sophie Germain Paris Mathematik

1780 - 1872 Mary Somerville England Naturwissenschaft, z.B. Physik

1815 - 1852 Ada Byron Lovelace England Mathematik, Programmierung

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BEDEUTENDE FRAUEN IN MINT-BERUFEN SEITE 2

Beispiel-Biografien

Als Beispiele werden im Folgenden die Biographien der in der Tabelle gekennzeichneten

(*) Frauen vorgestellt, die im Unterricht behandelt werden können.

1818 – 1889

Maria Mitchell

USA

Astronomie, Professorin

entdeckte 1847 Miss-Mitchell-Kometen /

Forschung: Sonnenflecken, Sternbewe-

gung, Venus

1867 - 1934 Agnes Pockel Deutschland Chemie

1867 – 1934

Marie Curie

Paris

Physik, Chemie

1903 ein anteiliger Nobelpreis für Physik

und 1911 der Nobelpreis für Chemie

1875 - 1948 Mileva Maric-Einstein Mathematik, Physik

1882 – 1935

Emmy Noether

Deutschland,

USA

Mathematik

1875 - 1962 Cécile Vogt * Deutschland Neurologie, Hirnforscherin

1878 – 1968

Lise Meitner

Berlin,

Stockholm

Atomphysik

Zusammenarbeit mit Otto Hahn über Ra-

dioaktivität, Alpha- und Beta-Strahlen -

sie entdeckten den radioaktiven Rückstoß

bei der Aussendung von Alpha-Strahlen

1897 - 1996 Gertrude Blanch USA Mathematik, Informatik

1905 - 1977

Rózsa Péter

Ungarn

Mathematik

"Mutter der rekursiven Funktionen"

1906 - 1992

Grace Murray Hopper

USA

Informatik, Erfindungen:

Compiler, Programmiersprache COBOL

1906 - 1972

Maria Göppert-Mayer

Deutschland,

USA

Physik, anteiliger Nobelpreis 1963

1942

Christiane

Nüsslein-Volhard*

Deutschland,

USA

Biologie

1995, Nobelpreis Medizin u. Physiologie

mit Eric Wieschaus und Edward B. Lewis

für ihre Forschungen über die genetische

Steuerung der Embryonalentwicklung

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 28 -

VORBILDER: BEDEUTENDE FRAUEN IM MINT-BEREICH

MARIA DIE JÜDIN CHEMIE / ALCHEMIE

2. Jahrhundert, Alexandria

Maria die Jüdin oder Maria Prophetissa gilt als Begründerin der Alchemie und war die

bedeutendste Alchemistin der Antike. Die Jüdin, die zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert

in Alexandria (Nordafrika) wirkte und lebte, war zudem Erfinderin.

Die Alchemie erlebte im Alexandria des ersten Jahrhun-

derts eine Blüte. Man versuchte, Gold und Silber aus un-

edlen Metallen herzustellen. Durch den Hang zur Mystik

und Geheimhaltung wurde diese Forschung oft als Hokus-

pokus abgetan. Tatsächlich aber war die Alchemie des Al-

tertums der Physik nahe. Sie versuchte, empirische Ge-

setzmäßigkeiten der Natur zu finden. Als eine der ersten

Wissenschaften verband sie Theorie mit praktischen Ver-

suchen. Aufbauend auf den Methoden und Geräten des

Haushalts wurden Apparaturen entwickelt, die heute noch

in verfeinerter Form in Laboratorien zu finden sind.

Maria suchte nach einer Methode zur Herstellung von Gold.

Sie entwickelte verschiedene Laborgeräte, so z.B. Vorrichtungen zum regulierten Erhitzen

von Substanzen wie das dem Sandbad ähnliche Aschenbad, das durch Gärungswärme

wirkende „Mistbeet“ und einen doppelten, dickwandigen Kessel, der wie ein Wasserbad

dazu dient, Substanz langsam zu erwärmen oder auf konstanter Temperatur zu halten -

eine Konstruktion, die die Franzosen auch heute noch "bain-marie" nennen. Auch der

Tribikos stammt von Maria. Er stellt vermutlich den ersten Destillierapparat der Geschich-

te dar. Weiterhin baute sie einen Rückflussapparat, mit dessen Hilfe Legierungen und

Verbindungen erzeugt werden sollten. Die an der Rückflussapparatur entstehenden Sulfi-

de tragen heute immer noch den Namen "Schwarz der Maria".

Marias bekanntestes Schriftwerk ist die "Maria Practica", die in vielen anderen Werken in

Fragmenten auftaucht. Ihre anderen Schriften gingen zum Teil in denen anderer Alche-

misten auf oder wurden ergänzt, zum Teil sind sie aber auch verloren gegangen.

Quellen / Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Maria_die_Jüdin

www.uni-muenster.de/Physik/Studieninteressierte/Frauen/geschichte/maria_die_juedin.html

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 29 -

TROTULA MEDIZIN

† 1097, Salerno (Süditalien), drei Söhne

Trotula von Salerno (Trotula di Ruggerio) gilt als erste große Medizinerin des Mit-

telalters. Die Ärztin lebte und lehrte um 1100 in Salerno, damals die Stätte medizini-

scher Forschung, und schrieb ein lange Jahrhunderte verwendetes Standardwerk über die

Geburtshilfe.

Die genauere Identität der Autorin ist Gegenstand ver-

schiedener Spekulationen. So gab es im 19. und 20. Jahr-

hundert auch Medizinhistoriker, die ihre Autorenschaft und

auch ihren Beruf als Ärztin in Frage stellten: Ihr Haupt-

werk sei so bedeutend gewesen, dass es unmöglich von

einer Frau hätte stammen können. Trotula sei keine Ärztin,

sondern allenfalls Hebamme gewesen.

Wahrscheinlich stammte Trotula aus der vornehmen Fami-

lie der Rugiero und war Gattin eines angesehenen Arztes,

Johannes Platearius. Mit diesem soll sie drei Söhne gehabt

haben, Matthias und Johannes der Jüngere wurden als

medizinische Autoren bekannt.

Trotula war als praktische Ärztin Mitglied der Fakultät von Salerno. Sie schrieb mehrere

Abhandlungen über die medizinische Praxis und arbeitete mit ihrem Mann und ihren Söh-

nen an der medizinischen Enzyklopädie Practica Brevis. Der Haupttext der Schule von

Salerno, De Aegritudinum Curatione aus dem 12. Jahrhundert, enthält Texte der sieben

Großmeister der Schule, darunter auch Trotulas Lehren.

Das wichtigste Werk Trotulas, Passionibus Mulierum Curandorum (auch Trotula Majort)

über Gynäkologie war bis ins 16. Jahrhundert Standardwerk an den medizinischen Fakul-

täten Europas. Ornatu Mulierum (Trotula Minor), eine Schrift über Hautkrankheiten und

Kosmetika, wurde nachträglich in den Trotula Major eingefügt. Berühmt wurden auch

Trotulas Bücher über Missgeburten und über die Zusammensetzung wirksamer Arzneimit-

tel - hier setzte sie, wie Hildegard von Bingen, auf einfache, erschwingliche Mittel und

Rezepte.

Trotulas Bücher sind leider nicht in der Urschrift erhalten, sondern in zahlreichen, immer

neuen Abschriften, die bis in die ersten Zeiten der Buchdruckkunst gehen. Die erste ge-

druckte Ausgabe des Passionibus Mulierum erschien 1544 in Straßburg.

Quellen / Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Trotula

www.uni-muenster.de/Physik/Studieninteressierte/Frauen/geschichte/trotula.html

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 30 -

MARIA SIBYLLA MERIAN INSEKTENKUNDE

2. April 1647 Frankfurt (M), † 13. Januar 1717 Amsterdam, zwei Töchter

Maria Sibylla Merian war im 17. Jahrhundert eine große Naturforscherin, For-

schungsreisende, Kupferstecherin, Blumen- und Insektenmalerin. Sie erwarb sich

durch ihre einzigartigen, reich bebilderten Veröffentlichungen einen großen Namen als

Forscherin und Künstlerin.

Nach dem Tod ihres Vaters, den berühmten Kupferstecher

Matthäus Merian, heiratete ihre Mutter 1651 den Maler Ja-

cob Morell, der sie in Malen, Zeichnen und Kupferstechen

unterrichtete. Mit 18 Jahren heiratete sie, mit 21 gebar sie

ihre Tochter Helena. dann zog die Familie nach Nürnberg.

In Nürnberg bemalte Maria Sibylla Merian kostbare Stoffe

mit Blumenmotiven, unterrichtete junge Frauen im Malen

und Sticken, bereitete aus Pflanzen ihre eigenen Farben zu

und verkaufte sie. Außerdem betrieb sie passioniert ihre

Insektenforschung. Dabei entdeckte sie, dass jede

Schmetterlingsart ihre eigene Futterpflanze hat, ohne die

die Tiere nicht leben können.

Zu jener Zeit war das Interesse an Insekten besonders ungewöhnlich, da noch die auf

Aristoteles zurückgehende Auffassung vorherrschte, dass es sich bei dem Kleingetier der

Maden, Käfer, Würmer, Larven und Raupen um "Teufelsgetier" handele, das aus einer

Urzeugung aus faulendem Schlamm entstehe und sich von Unrat ernähre.

1675 veröffentlichte sie als 28jährige ihr erstes Buch "Neues Blumenbuch", in dem ein-

zelne Blumen äußerst kunstvoll von ihr illustriert waren. Band 2 und 3 legte sie 1677 und

1679 vor. 1679, ein Jahr nach der Geburt ihrer zweiten Tochter Dorothea Maria, erschien

ihr zweites epochales Werk „Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blu-

mennahrung“ in deutscher Sprache (für ein wissenschaftliches Werk damals höchst un-

gewöhnlich), in dem sie die Entwicklungsstadien einer Schmetterlingsart mit der dazuge-

hörigen Futterpflanze darstellte. Mit diesem Buch begründete sie eine neue Wissenschaft,

die Insektenkunde. Ihre Einteilung der Schmetterlinge in Tag- und Nachtfalter hat noch

heute Gültigkeit. Den zweiten Teil des Raupenbuchs veröffentlichte sie 1683, wieder 50

Kupferstiche mit erläuternden Texten.

1699 bereiste Merian mit ihrer jüngsten Tochter Surinam und unternahm mehrmals weite

Exkursionen, um tropische Pflanzen und Tiere zu zeichnen.

1750 veröffentlichte sie einen Prachtband mit 60 Kupfern der Größe 70 x 50 cm, der ih-

ren weltweiten Ruhm begründete, ihr Meisterwerk „METAMORPHOSIS INSECTORUM

SURINAMENSIUM“.

1717 starb Maria Sibylla Merian im Alter von 70 Jahren in Amsterdam.

Quellen / Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Sibylla_Merian#Reise_nach_Surinam

www.fh-luebeck.de/Inhalt/03_Hochschulangehoerige

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 31 -

CAROLINE LUCRETIA HERSCHEL ASTRONOMIE

16. März 1750 Hannover, † 9. Januar 1848 Hannover

Caroline Lucretia Herschel war eine hochbegabte erfolgreiche Astronomin.

Karoline Herschel wurde 1750 in eine große Hannoveraner

Musikerfamilie hineingeboren und wurde sehr traditionell

erzogen. Ihr Vater warnte sie vor Heiratsträumen, da sie

"weder hübsch noch reich" sei. Daher fixierte sich ihr Le-

ben immer mehr auf das ihrer Brüder.

Zwei ihrer Brüder, die Musiker in England waren, ermög-

lichten auch ihr eine Ausbildung als Sopranistin. Diese

Karriere gab sie bald auf, da sie nur mit ihrem Bruder Wil-

helm auftreten wollte. Dieser interessierte sich inzwischen

für die Naturwissenschaften und fand immer mehr Gefal-

len daran, Karoline zu unterrichten.

Als Wilhelm beschloss, eigene Apparaturen zu bauen, wurde Karoline seine Assistentin.

Er entdeckte den Planeten Uranus und wurde zum königlichen Hofastronomen benannt.

1785 zog Karoline Herschel in ein Haus, in dem sie all ihre Instrumente aufstellen konnte.

Während der Abwesenheit ihres Bruders durfte sie selbst forschen. Bis Ende 1797 hatte

sie sieben Kometen und eine Vielzahl von Doppelsternen entdeckt. Sie war in ganz Euro-

pa als hervorragende Astronomin bekannt. In den folgenden Jahren schrieb sie einige

Kataloge, die die bereits existierenden erheblich ergänzten.

Karoline Herschel bekam eine Reihe von Auszeichnungen, darunter die goldene Medaille

für wissenschaftliche Verdienste.

Aufgrund der gesellschaftlichen Vorurteile gegenüber Frauen und aus Mangel an Selbst-

vertrauen blieb Karoline Herschel ihr Leben lang in der Rolle der Gehilfin gefangen. Ohne

systematische Ausbildung wurde sie eine große Astronomin und eröffnete dadurch vielen

anderen Frauen des neunzehnten Jahrhunderts den Weg zur Astronomie.

Quellen / Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Caroline_Herschel

www.uni-muenster.de/Physik/Studieninteressierte/Frauen/geschichte/karoline_herschel.html

www.fh-luebeck.de/Inhalt/05_Presse_und_BesucherInnen

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 32 -

SONJA KOWALEWSKI (SOFJA WASSILJEWNA KOWALEWSKAJA) MATHEMATIK

15. Januar 1850 Moskau, † 10. Februar 1891 Stockholm, ein Kind

Sonja Kowalewski war eine russische Mathematikerin, die 1884 an der Universität Stock-

holm als weltweit erste Professorin für Mathematik selbst Vorlesungen hielt.

Sie machte sich mit mathematischen Formeln schon in ih-

rem Kinderzimmer vertraut, das wegen Tapetenmangels

mit Vorlesungsskripten über Differentialrechnung und In-

tegralrechnung ausgekleidet war. Später studierte sie die

"Elemente der Physik".

Nach dem Umzug der Familie nach St. Petersburg erhielt

sie Unterricht in analytischer Geometrie und Infinitesimal-

rechnung, bevor sie sich durch eine "Gefälligkeitsehe" mit

Wladimir Kowalewski den Zugang nach Deutschland ver-

schaffte. So konnte sie in Heidelberg Mathematik und Phy-

sik studieren.

In Berlin studierte sie bei Karl Weierstraß (1815-1897), den sie durch ihr außergewöhnli-

ches Talent und ihre mathematischen Kenntnisse und Fähigkeiten stark beeindruckte.

Mit 25 Jahren erhielt Kowalewski den Doktortitel für ihre "Theorie partial-differentialer

Gleichungen". Diese Arbeit beinhaltete den berühmten Cauchy-Kowalewski-Lehrsatz über

die Existenz und Eindeutigkeit von Lösungen solcher Gleichungen, Ausführungen zu den

Saturnringen mit mathematischen Lösungswegen.

Da sie als Doktorin der Physik in Europa keine Stelle fand, ging sie mit Wladimir

Kowalewski nach Russland zurück. Sie bekam ein Kind. Fünf Jahre später beging ihr

Ehemann wegen Spielschulden Selbstmord. Im darauffolgenden Jahr nahm sie die Pro-

fessorenstelle in Stockholm an, die ihr schon einige Zeit zuvor angeboten worden war.

Hier wurde sie gefeiert, aber auch von vielen als Professorin der Mathematik nicht akzep-

tiert.

Später wandte sie sich der Literatur zu

(Autobiographie (1890), ein Bühnenstück (1887)).

Für ihre exzellente und nicht mehr verbesserungsfähige Arbeit über die Rotation eines

festen Körpers um einen Fixpunkt erhielt sie den "Prix Bordin", die höchste Auszeichnung

der französischen Akademie der Wissenschaften.

Quellen / Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Sofja_Wassiljewna_Kowalewskaja

www.uni-muenster.de/Physik/Studieninteressierte/Frauen/geschichte/sonja_kowalewski.html

www.matherockt.de/menschen/sofjaS.htm

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 33 -

CÉCILE VOGT NEUROLOGIE

27. März 1875 Annecy (Frankreich), † 4. Mai 1962 Cambridge, 2 Töchter

Cécile Vogt arbeitete als Neurologin und bedeutende Hirnforscherin. Gemeinsam mit

ihrem Ehemann gilt sie als eine der Begründerinnen der modernen Hirnforschung.

Ihr Studium der Medizin begann Cecile Vogt 1893 und schloss

es mit der Promotion ab.

1899 heiratete sie in Berlin den deutschen Hirnforscher Oskar

Vogt. Das Paar hat zwei gemeinsame Töchter. 1902 gründete

ihr Mann an der Berliner Universität das Neurobiologische La-

boratorium, seine Frau Cécile arbeitete unbezahlt mit.

In den 1920er Jahren waren die Neurowissenschaften in

Deutschland und Österreich weltweit führend.

Von 1919 bis 1937 war Von 1919 bis 1937 war Cécile Vogt Abteilungsleiterin am aus

dem Neurobiologischen Laboratorium hervorgegangenen Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirn-

forschung (seit 1914). Ihr Mann Oskar war von 1930 bis 1937 Direktor des Instituts.

Nachdem die Nationalsozialisten Druck ausgeübt hatten und Oskar Vogt pensioniert wor-

den war, übersiedelte die Familie nach Neustadt im Schwarzwald. Dort bauten sie ein

privates Institut für Hirnforschung (Institut für Hirnforschung und Allgemeine Biologie)

auf. Die Gründung des Instituts wurde von der Familie Krupp gefördert, deren Arzt Oskar

Vogt war.

Nach dem Tod ihres Mannes 1959 zog Cécile Vogt nach Cambridge (England) zu ihrer

ältesten Tochter. In Cambridge starb die Forscherin 1962.

Nach dem Ehepaar Vogt ist das Vogt-Vogt-Syndrom benannt worden.

Die wissenschaftlichen Leistungen Cécile Vogts wurden in der Öffentlichkeit, die sie ledig-

lich als Mitarbeiterin ihres Mannes wahrnahm, leider nicht immer angemessen gewürdigt.

Zu Ehren Cécile Vogts gab die deutsche Post im Rahmen der Briefmarkenserie „Frauen in

der deutschen Geschichte“ eine Briefmarke mit ihrem Porträt heraus.

Quellen / Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Cecile_Vogt

http://www.kaiserin.de/cecile-vogt.php

LINKS

Im Internet finden sich sehr viele Informationen über Frauen, die im MINT-Bereich Be-

deutendes geleistet haben, beispielsweise über die folgenden Portale

www.uni-muenster.de/Physik/Studieninteressierte/Frauen/geschichte/index.html

www.frauen-informatik-geschichte.de

www.chantal-keller.de/frauen/frauen.shtml

www.architekturarchiv-web.de/frauen.htm

www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 34 -

WUNSCHLEBENSLAUF

Problemstellung Die Wahl des Berufs hat entscheidenden Einfluss auf den weiteren

Lebensverlauf. Daher ist es wichtig, dass Jugendliche Vorstellungen

entwickeln, wie ihr Leben in den unterschiedlichen Phasen und Be-

reichen aussehen könnte.

Ziel Die Jugendlichen sollen Vorstellungen, Ziele und Perspektiven zu

ihrem Lebensverlauf entwickeln.

Aufgaben Für die drei Lebensbereiche Beruf, Freizeit und Wohnen sollen in

einer Tabelle Ideen zum Lebensverlauf skizziert werden.

Im Anschluss an diese Einzelarbeit empfiehlt sich eine Diskussion in

Kleingruppen.

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 35 -

WUNSCHLEBENSLAUF

Wunschlebenslauf Beruf Freizeit Wohnen

Mit 18 Jahren möchte ich

so leben

Mit 25 Jahren möchte ich

so leben

Mit 35 Jahren möchte ich

so leben

Mit 50 Jahren möchte ich

so leben

Mit 70 Jahren möchte ich

so leben

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 36 -

WAS KOSTET DAS LEBEN?

Problemstellung Vielen Jugendlichen ist nicht bewusst, für welche Bereiche der Le-

benshaltung wie viel Geld erforderlich ist. Demzufolge wird zu sel-

ten beachtet, ob das in einem Beruf erzielte Einkommen für den

Lebensunterhalt ausreicht. Insbesondere ist der Unterschied zwi-

schen Brutto- und Netto-Einkommen häufig nicht bekannt.

Ziel Mit dieser Aufgabe soll den Jugendlichen beispielhaft bewusst wer-

den, wie viel Geld für die Lebenshaltung erforderlich ist. Dieser Be-

trag soll mit den tatsächlichen Gehältern am Arbeitsmarkt in Bezug

gesetzt werden. Dabei sollen auch die Gehalts-Unterschiede in den

verschiedenen Berufen deutlich werden (z.B. Friseurin, MINT-

Berufe).

Aufgaben Die Schülerinnen / Schüler sollen zu beispielhaften Bereichen der

Lebenshaltung die erforderlichen Ausgaben schätzen. Dann soll

anhand einer Tabelle mit ausgewählten Berufen und Gehältern

festgestellt werden, welche Berufe sich grundsätzlich eignen, die-

sen Lebensunterhalt zu finanzieren.

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 37 -

WAS KOSTET DAS LEBEN?

Um zu sehen, ob du mit deinem Beruf dein Leben finanzieren kannst, musst du zunächst

wissen, wie viel Geld du im Monat brauchen wirst. Deshalb fülle die Tabelle aus und

rechne alles zusammen.

Vergleiche dann dein Ergebnis mit der Tabelle: „Wie viel kann ich in welchem Beruf ver-

dienen“ und sieh nach, ob du mit dem Verdienst deine Ausgaben bezahlen kannst.

Achtung! In dieser Tabelle sind die Bruttobeträge aufgeführt. Auf deinem Konto landen

ungefähr ein Drittel weniger, die für Sozialabgaben und Steuern abgezogen werden.

Wohnung

Miete (kalt)

Wasser

Strom

Heizung

Telefon, Internet

Hygiene

Reinigungsmittel und Waschpulver

Kosmetik (Haarshampoo, …..)

Lebenshaltung

Lebensmittel und Getränke

Gesundheit (z.B. Zahnzusatzversicherung)

Versicherungen

(z. B. Haftpflicht, Hausrat, Berufsunfähigkeit)

Öffentliche Verkehrsmittel

Bücher, Zeitschriften, Zeitungen

Freizeit (z. B. Kino, Theater, Sport, Disco)

Monatliche Pauschale - Sparen für:

Kleidung und Schuhe

Altersvorsorgebeiträge

Urlaubsreisen

Sonstige Anschaffungen

(z. B. Möbel, Elektrogeräte, Auto)

Sonstiges

Ich brauche im Monat:

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 38 -

WIEVIEL GELD KANN ICH IN WELCHEM BERUF VERDIENEN?

Ausbildungsvergütungen und Gehälter sind je nach Branche unterschiedlich. Eine Über-

sicht über tarifliche Entlohnung steht unter www.boeckler.de/wsi-tarifarchiv_2272.htm

Die folgende Tabelle gibt deshalb nur Durchschnittswerte für einzelne Berufe wieder.

Ausbildungsberufe1 1. Jahr

Ausbildung

2. Jahr

Ausbildung

3. Jahr

Ausbildung

4. Jahr

Ausbildung

Gehalt nach

5 Jahren

Elektronikerin – Systeme

und Geräte 865,00 € 865,00 € 890,00 € 915,00 € 2516 - 2925

Bürokauffrau 658,00 € 736,00 € 857,00 € - 2455 - 2697

Industriemechanikerin 840,00 € 865,00 € 890,00 € 915,00 € 2455 - 2697

Industriekauffrau 840,00 € 865,00 € 890,00 € 915,00 € 2455 - 2697

Gesundheits- u. Krankenpflegerin 826,00 € 887,00 € 988,00 € - 2364 - 2801

Steuerfachangestellte 500,00 € 550,00 € 650,00 € - 2334 - 2659

Kauffrau für Versicherung und

Finanzen 803,00 € 878,00 € 952,00 € - 2309 - 2640

Kfz-Mechatronikerin 537,00 € 618,00 € 680,00 € 721,00 € 2303 - 2460

Fachkraft - Lagerlogistik 663,00 € 765,00 € 885,00 € - 2082 - 2396

Anlagenmechanikerin Sanitär-,

Heizungs- und Klimatechnik 476,00 € 511,00 € 578,00 € 654,00 € 2003 - 2559

Verkäuferin 663,00 € 765,00 € - 1947 - 2205

Kauffrau im Einzelhandel 663,00 € 765,00 € 885,00 € - 1944 - 2274

Kauffrau - Tourismus und Freizeit 567,00 € 678,00 € 822,00 € - 1909 - 2460

Fachkraft im Gastgewerbe 540,00 € 590,00 € - - 1906 - 2096

Restaurantfachfrau 540,00 € 590,00 € 680,00 € - 1906 - 2096

Gärtnerin - Garten- und Land-

schaftbau 520,00 € 612,00 € 687,00 € - 1700 - 2241

Rechtsanwaltsfachangestellte 500,00 € 550,00 € 600,00 € - 1500 - 1790

Medizinische Fachangestellte 548,00 € 591,00 € 642,00 € - 1495 - 1921

Friseurin 256,00 € 302,00 € 430,00 € - 1326 - 1762

1Ausbildungsvergütungen und Verdienste in Hamburg in EURO -brutto-

betriebliche Ausbildung

Stand: 01.05.2012, Agentur für Arbeit Hamburg, Berufsberatung

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 39 -

2www.lohnspiegel.de/main/LohnundGehaltsCheck

Der Lohnspiegel wird vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-

Böckler-Stiftung betreut. Stand Nov. 2012

Mittelwert selbst errechnet

Ausbildungsberufe1 1. Jahr

Ausbildung

2. Jahr

Ausbildung

3. Jahr

Ausbildung

4. Jahr

Ausbildung

Gehalt nach

5 Jahren

Berufe mit Hochschulabschluss2

Bauingenieurin 2867,00

Architektin 3181,50

Psychologin 3318,50

Maschinenbauingenieurin 3485,00

Informatikerin 3556,00

Wirtschaftsingenieurin 3616,50

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 40 -

ERWERBSUNTERBRECHUNG UND TEILZEIT-ARBEIT

Angelehnt an die Vorschläge in „Mehr Wert! Von Anfang an – das Arbeitsbuch für die

Berufsberatung“, die vollständige Fassung steht unter www.erfolgreich-mehrwert.de/

Problem Wenn Paare Nachwuchs bekommen, bleiben meist noch die Frauen für eine

gewisse Zeit zu Haus, unterbrechen ihre Berufstätigkeit oder arbeiten in Teil-

zeit, um sich um die Familie zu kümmern.

Dafür zahlen sie oft einen hohen Preis. Entscheidend ist, für wie lange sie zu

Haus bleiben oder in Teilzeit arbeiten. Je länger sie ihre Berufstätigkeit un-

terbrechen, desto größer sind finanzielle Einbußen durch entgangenes Ein-

kommen, geringeres Gehalt beim Wiedereinstieg und niedrigere Altersrente.

Erwerbsunterbrechungen stellen eine mögliche Ursache für das Lohngefälle

zwischen Frauen und Männern dar. Vorteilhaft kann sein, bereits während der

Berufsorientierung über „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ zu reflektie-

ren. Wie kann sich eine Auszeit auf die berufliche Entwicklung und das späte-

re Gehalt auswirken? Was muss organisiert werden, um nach der Elternzeit

wieder in Vollzeit arbeiten zu können? Wie verändert sich danach das Gehalt?

Diese und weitere Fragen regen zum Nachdenken an, um rechtzeitig eine

persönliche Perspektive zu entwickeln.

Ziel Ziel ist es, Vor- und Nachteile von Erwerbsunterbrechungen und Teilzeit-

Arbeit aufzuzeigen sowie die zu meisternden Herausforderungen zu betrach-

ten, um Familie und Beruf gut miteinander vereinbaren zu können.

Aufgaben Die Teilnehmerinnen haben die Aufgabe, die Lebensläufe zweier Frauen im

Hinblick auf deren Lebensplanung und Gehaltsentwicklung miteinander zu

vergleichen.

- Variante A: Erster Allgemeinbildender Schulabschluss (ehemals Haupt-

schulabschluss) / Mittlerer Bildungsabschluss + Ausbildung

- Variante B: Abitur + Ausbildung + Studium.

Die zwei Arbeitsaufträge sind für beide Varianten analog zu verwenden:

- Arbeitsauftrag 1: Vergleich der unterschiedlichen Lebenswege

- Arbeitsauftrag 2: Herausforderungen zur Vereinbarkeit Beruf / Familie

Im Anschluss können in Kleingruppen mit unterschiedlichen Methoden weite-

re Fragen bearbeitet werden, z.B.:

- Welche beruflichen Ziele hast du?

- Wie stellst du dir deinen beruflichen Weg vor?

- Was ist dir im Beruf / im Leben wichtig? Gehören Familie / Kinder dazu?

- Wie muss die Erziehung der Kinder organisiert sein?

- Wie wichtig sind dir Geld und finanzielle Sicherheit?

- Welche Meinungen (von Eltern, Freunden, etc.) zum Thema „Beruf“ hast

du bisher gehört? - Welche davon willst du selber umsetzen?

- Welche Bedingungen müssen für dich im Job vorliegen?

Worauf legst du den größten Wert?

- Welche Wünsche hast du an deine Partnerin / deinen Partner?

- Wie planst du / plant ihr Euren Alltag?

Schildere einen „typischen“ Tag in deinem späteren Leben.

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 41 -

MATERIALIEN FÜR DIE TEILNEHMERINNEN – VARIANTE A

Einführung

Wenn junge Paare Nachwuchs bekommen, bleiben auch heute meist noch die Frauen für

eine gewisse Zeit zu Haus, unterbrechen ihre Berufstätigkeit oder arbeiten in Teilzeit, um

sich um die Familie zu kümmern.

Aygül Sözen* und Julia Lohse* sind gute Freundinnen. Kennengelernt haben sie sich

während ihrer Ausbildung zur Gärtnerin in der Gärtnerei Kressel in Hamburg.

Sie sind beide Mutter geworden, waren aber unterschiedlich lange in Elternzeit: Julia

Lohse vier Jahre, Aygül Sözen zehn Monate. Heute arbeiten die Frauen in unterschiedli-

chen Gartenbau-Betrieben, der Friedhofsgärtnerei Hamburg und der Firma Gartenbau

Landmann in Hamburg, die aber vergleichbare Verdienstchancen haben.

Aygül Sözen hat eine Tochter, Emily. Ihr Partner unterstützt sie aktiv bei der Familienar-

beit und hat auch für sechs Monate Elternzeit genommen. Zudem ist für Aygül Sözen

sehr wichtig, dass ihre Eltern in der Nähe wohnen und sich gern um Emily kümmern.

Julia Lohse lebt in Hamburg, ist verheiratet und Mutter zweier Kinder, Hendrik und Lena.

Weil ihr Mann beruflich stark eingebunden ist, hat er keine Elternzeit genommen. Die

Familienarbeit erledigt sie neben ihrer Berufstätigkeit weitgehend allein – denn ihr Mann

ist Vorarbeiter in einer Fensterbau-Firma und oft nur am Wochenende zu Hause. Die

Großeltern ihrer Kinder leben in Frankfurt bzw. in Hannover und kommen nur manchmal

am Wochenende zu Besuch. Nach der Elternzeit hat Julia Lohse das Unternehmen ge-

wechselt, weil eine Teilzeittätigkeit nach ihren Wünschen in ihrem vorherigen Unterneh-

men nicht möglich war.

*Die Namen sind frei erfunden. Übereinstimmungen mit realen Personen sind zufällig und

nicht beabsichtigt.

Page 42: Handbuch - Hamburg€¦ · Girls´Day Frauen in MINT-Berufen oder der Führungsebene kennen, die ihre Le-bensentwürfe - auch Familienplanung - mit Berufen in der Wissenschaft, Technik

© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 42 -

Aygül Sözen - Beruflicher Werdegang (zu Variante A)

PERSÖNLICHE DATEN

Name Aygül Sözen

Geburtstag und -ort 01.09.1976, Hamburg

Familienstand verheiratet, eine Tochter

SCHULAUSBILDUNG

06/1992 Hauptschulabschluss

AUSBILDUNG

08/1992 bis 06/1995 Ausbildung zur Gärtnerin

Gärtnerei Kressel, Hamburg 434 € brutto

BERUFSERFAHRUNG

04/2009 bis heute Gartenbau Landmann, Hamburg In Vollzeit, 3.070 € brutto

Ausbildung der Azubi,

Leitung der Niederlassung in Pinneberg

06/2007 bis 03/2009 Gartenbau Landmann, Hamburg In Vollzeit, 2.520 € brutto

Vorarbeiterin

08/2005 bis 05/2007 Gartenbau Landmann, Hamburg 30 Std/Wo., 1.685 € brutto

Gärtnerin

10/2004 bis 07/2005 Elternzeit 10 Monate

08/2001 bis 09/2004 Gartenbau Landmann, Hamburg In Vollzeit, 2.375 € brutto

Gärtnerin

08/1995 bis 07/2001 Gärtnerei Fischer, Frankfurt am Main In Vollzeit, 2.250 € brutto

Gärtnerin

WEITERBILDUNG UND ZERTIFIKATE

03/2009 Ausbildereignungsprüfung (AdA gem. AEVO)

Zertifikat „mit Auszeichnung“ bestanden

KENNTNISSE UND FÄHIGKEITEN

MS Office Kenntnisse in Word, Excel, Powerpoint

Sprachen Englischkenntnisse

Page 43: Handbuch - Hamburg€¦ · Girls´Day Frauen in MINT-Berufen oder der Führungsebene kennen, die ihre Le-bensentwürfe - auch Familienplanung - mit Berufen in der Wissenschaft, Technik

© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 43 -

Julia Lohse - Beruflicher Werdegang (zu Variante A)

PERSÖNLICHE DATEN

Name Julia Lohse

Geburtstag und -ort 18.12.1976, Hamburg

Familienstand verheiratet, zwei Kinder

SCHULAUSBILDUNG

06/1992 Hauptschulabschluss

AUSBILDUNG

08/1992 bis 06/1995 Ausbildung zur Gärtnerin

Gärtnerei Kressel, Hamburg 434 € brutto

BERUFSERFAHRUNG

04/2011 bis heute Friedhofsgärtnerei, Hamburg 30 Std/Wo., 1.870 € brutto

Gärtnerin

06/2007 bis 03/2011 Friedhofsgärtnerei Altona, Hamburg 20 Std/Wo., 1.230 € brutto

Gärtnerin

06/2003 bis 05/2007 Elternzeit 4 Jahre

10/2000 bis 05/2003 Gartenbau Siegfried, Hamburg in Vollzeit, 2.650 € brutto

Gärtnerin

09/1995 bis 09/2000 Gärtnerei Sommer, Hamburg in Vollzeit, 2.300 € brutto

Gärtnerin

WEITERBILDUNG UND ZERTIFIKATE

05/2001 Gartenarchitektur in Ballungsräumen

KENNTNISSE UND FÄHIGKEITEN

MS Office Kenntnisse in Word, Excel, Powerpoint

Sprachen gute Englischkenntnisse

Page 44: Handbuch - Hamburg€¦ · Girls´Day Frauen in MINT-Berufen oder der Führungsebene kennen, die ihre Le-bensentwürfe - auch Familienplanung - mit Berufen in der Wissenschaft, Technik

© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 44 -

MATERIALIEN FÜR DIE TEILNEHMERINNEN – VARIANTE B

Einführung

Wenn junge Paare Nachwuchs bekommen, bleiben auch heute meist noch die Frauen für

eine gewisse Zeit zu Haus, unterbrechen ihre Berufstätigkeit oder arbeiten in Teilzeit, um

sich um die Familie zu kümmern.

Aygül Sözen* und Julia Lohse* sind gute Freundinnen. Kennengelernt haben sie sich

während ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau bei der A Bank in Hamburg. Beide haben an-

schließend Betriebswirtschaftslehre studiert. Sie sind beide Mutter geworden, waren aber

unterschiedlich lange in Elternzeit: Julia Lohse vier Jahre, Aygül Sözen zehn Monate.

Heute arbeiten die Frauen in unterschiedlichen Banken, der C-Bank und der D-Bank, die

aber vergleichbare Verdienstchancen haben.

Aygül Sözen hat eine Tochter, Emily. Ihr Partner unterstützt sie aktiv bei der Familienar-

beit und hat auch für sechs Monate Elternzeit genommen. Zudem ist für Aygül Sözen

sehr wichtig, dass ihre Eltern in der Nähe wohnen und sich gern um Emily kümmern.

Julia Lohse lebt in Hamburg, ist verheiratet und Mutter zweier Kinder, Hendrik und Lena.

Weil ihr Mann beruflich stark eingebunden ist, hat er keine Elternzeit genommen. Die

Familienarbeit erledigt sie neben ihrer Berufstätigkeit weitgehend allein – denn ihr Mann

arbeitet in einer Führungsposition und kommt häufig erst spät nach Haus. Die Großeltern

ihrer Kinder leben in München bzw. in Hannover und kommen nur am Wochenende zu

Besuch. Nach der Elternzeit hat Julia Lohse das Unternehmen gewechselt, weil eine Teil-

zeittätigkeit nach ihren Wünschen in ihrem vorherigen Unternehmen nicht möglich war.

*Die Namen sind frei erfunden. Übereinstimmungen mit realen Personen sind zufällig und

nicht beabsichtigt.

Page 45: Handbuch - Hamburg€¦ · Girls´Day Frauen in MINT-Berufen oder der Führungsebene kennen, die ihre Le-bensentwürfe - auch Familienplanung - mit Berufen in der Wissenschaft, Technik

© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 45 -

Aygül Sözen - Beruflicher Werdegang (zu Variante B)

PERSÖNLICHE DATEN

Name Aygül Sözen

Geburtstag und -ort 01.09.1973, Hamburg

Familienstand verheiratet, eine Tochter

SCHULAUSBILDUNG

06/1993 Abitur

AUSBILDUNG

10/1997 bis 06/2001 Studium der Betriebswirtschaftslehre

Universität Münster

08/1993 bis 06/1996 Ausbildung zur Bankkauffrau

A-Bank, Hamburg 830 € brutto

BERUFSERFAHRUNG

04/2009 bis heute C-Bank, Hamburg in Vollzeit, 3.950 € brutto

Teamleitung

Auslands- und Kreditgeschäfte

06/2007 bis 03/2009 C-Bank, Hamburg In Vollzeit, 3.200 € brutto

Auslands- und Kreditgeschäfte

Beraterin

08/2005 bis 05/2007 C Bank, Hamburg 30 Std/Wo., 2.325 € brutto

Kundenberaterin

10/2004 bis 07/2005 Elternzeit | 10 Monate

09/2002 bis 09/2004 C-Bank, Hamburg In Vollzeit, 3.500 € brutto

Teamleitung Privatkundenberatung

08/2001 bis 08/2002 B-Bank, Hamburg In Vollzeit, 3.100 € brutto

Kundenberaterin Privatkunden

08/1996 bis 09/1997 A-Bank, Frankfurt am Main In Vollzeit, 2.450 € brutto

Sachbearbeiterin Kreditgeschäfte

WEITERBILDUNG UND ZERTIFIKATE

03/2009 Fortbildung SAP / R3 FI

Zertifikat „mit Auszeichnung“ bestanden

KENNTNISSE UND FÄHIGKEITEN

MS Office sehr gute Kenntnisse in Word, Excel, Powerpoint

Sprachen sehr gute Englischkenntnisse

Page 46: Handbuch - Hamburg€¦ · Girls´Day Frauen in MINT-Berufen oder der Führungsebene kennen, die ihre Le-bensentwürfe - auch Familienplanung - mit Berufen in der Wissenschaft, Technik

© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 46 -

Julia Lohse - Beruflicher Werdegang (zu Variante B)

PERSÖNLICHE DATEN

Name Julia Lohse

Geburtstag und -ort 18.12.1973, Hamburg

Familienstand verheiratet, zwei Kinder

SCHULAUSBILDUNG

06/1993 Abitur

AUSBILDUNG

04/1996 bis 08/2000 Studium der Betriebswirtschaftslehre

Universität Hamburg

08/1993 bis 01/1996 Ausbildung zur Bankkauffrau

A Bank Hamburg 830 € brutto

BERUFSERFAHRUNG

04/2011 bis heute D-Bank, Hamburg 30 Std/Wo., 2.200 € brutto

Kundenberaterin Privatkunden

06/2007 bis 03/2011 D-Bank, Hamburg 20 Std/Wo., 1.350 € brutto

Sachbearbeiterin

06/2003 bis 05/2007 Elternzeit 4 Jahre

10/2001 bis 05/2003 B-Bank, Hamburg in Vollzeit, 3.650 € brutto

Teamleitung Privatkundenberatung

09/2000 bis 09/2001 B-Bank, Hamburg in Vollzeit, 3.000 € brutto

Kundenberaterin Privatkunden

WEITERBILDUNG UND ZERTIFIKATE

05/2001 Fortbildung „Verkaufstraining“

KENNTNISSE UND FÄHIGKEITEN

MS Office sehr gute Kenntnisse in Word, Excel, Powerpoint

Sprachen sehr gute Englischkenntnisse

Page 47: Handbuch - Hamburg€¦ · Girls´Day Frauen in MINT-Berufen oder der Führungsebene kennen, die ihre Le-bensentwürfe - auch Familienplanung - mit Berufen in der Wissenschaft, Technik

© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 47 -

Arbeitsauftrag 1 (zu Variante A und Variante B):

Schaut Euch die Werdegänge von Aygül Sözen und Julia Lohse an und beantwortet folgen-

de Fragen:

1. a) Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede sind erkennbar?

b) Wie wird die berufliche Laufbahn durch die zehnmonatige bzw. vierjährige Elternzeit

und anschließende Teilzeit-Arbeit beeinflusst?

c) Wie verändert sich das Gehalt nach der Elternzeit und im weiteren Verlauf?

2. a) Welche Unterstützung steht den Frauen zur Verfügung?

b) Wie wirkt sich das auf ihre Berufstätigkeit und ihr Privatleben aus?

c) Welche Faktoren und Bedingungen können die Lebensläufe außerdem beeinflussen?

3. Wie sieht ein typischer Tagesablauf von Aygül Sözen und von Julia Lohse aus?

4. Welche Vorteile hat der Lebensweg von Aygül Sözen, welche Vorteile hat der von Julia

Lohse? Welche Nachteile seht ihr aber auch?

5. Welche Vorteile hat es, nach der Geburt bald wieder in Vollzeit berufstätig zu sein?

Was muss dazu organisiert werden?

Page 48: Handbuch - Hamburg€¦ · Girls´Day Frauen in MINT-Berufen oder der Führungsebene kennen, die ihre Le-bensentwürfe - auch Familienplanung - mit Berufen in der Wissenschaft, Technik

© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 48 -

Arbeitsauftrag 2 (zu Variante A und Variante B):

Welche Herausforderungen müssen Aygül Sözen und Julia Lohse nach der Geburt ihres

Kindes meistern, um Familie und Beruf gut miteinander vereinbaren zu können? Tragt

eure Antworten in die Tabelle ein.

Herausforderungen

für Aygül Sözen

Mögliche Lösungsstrate-

gien für Aygül Sözen

Herausforderungen

für Julia Lohse

Mögliche Lösungsstra-

tegien für Julia Lohse

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’Days - Seite 49 -

MATERIALIEN FÜR LEHRKRÄFTE, BERUFSBERATERINNEN UND BERUFSBERATER

Zu Arbeitsauftrag 1:

Faktoren und Bedingungen, die den Lebenslauf außerdem beeinflussen können:

o Eigene Ansprüche und Wünsche (Rangfolge?)

o Haltung des Partners

o Kinderbetreuungs-Möglichkeiten, gesellschaftliche Bedingungen

o Vorstellungen von Verwandten und Freundinnen

o Wohnort, Lebensmittelpunkt

o Aktivitäten der Kinder

Vorteile und Nachteile der Lebenswege von Aygül Sözen und Julia Lohse

Aygül Sözen:

o Vereinbarkeit von Familie und Beruf

o Schrittweise Steigerung der Wochen-Arbeitszeit von 20 auf 40 Stunden nach der

10-monatigen Elternzeit

o Aufstieg in bessere Positionen durch nur kurze Babypause und

schrittweise Steigerung der wöchentlichen Arbeitszeit

o Kontinuierliche Erhöhung des Gehalts durch Vollzeitbeschäftigung

o Im Falle einer Trennung vom Ehepartner ist die eigenständige Finanzierung des

Lebensunterhalts möglich

o Durch die der Gehaltshöhe entsprechenden Beiträge zur Renten-Versicherung

Julia Lohse:

o Vereinbarkeit von Familie und Beruf

o Mehr Zeit für die Kinder in den ersten Lebensjahren durch 4-jährige Elternzeit und

später durch Teilzeit

o Verschlechterung der Position beim Wiedereinstieg in den Beruf

o Geringeres Gehalt wegen Verschlechterung der Position

o Im Falle einer Trennung vom Ehepartner ist die eigenständige Finanzierung des

Lebensunterhalts möglich

o Im Falle einer Trennung vom Ehepartner ist es unwahrscheinlich, dass das Gehalt

und später die Rente zur Finanzierung des Lebensunterhalts ausreichen wird

Erläuterungen zu Fachbegriffen:

Elternzeit: Als Elternzeit bezeichnet man in Deutschland einen Zeitraum der Freistellung

von der Erwerbs-Arbeit nach der Geburt eines Kindes. Auf diese Freistellung haben nicht

selbstständig beschäftigte Eltern einen Rechtsanspruch

Familienarbeit: Hierunter versteht man alle Arbeiten, die erledigt werden müssen, um

das Familienleben möglich zu machen: Haushalt, Pflege von Kindern, Kranken, älteren

Angehörigen, Pflege von Beziehungen etc.

Steuerklasse V Das bedeutet, dass die Freibeträge zur Berechnung der Steuern nicht

beim eigenen, sondern zusätzlich beim Einkommen des Ehegatten (Steuerklasse III) be-

rücksichtigt werden. Dies führt zu einem relativ hohen Steuerabzug vom eigenen und

niedrigen vom Einkommen des Ehepartners. Wählen beide Ehegatten dagegen die Steu-

erklasse IV, erhält jeder für sich die eigenen Freibeträge. Die gemeinsame Steuerlast des

Ehepaares ist jedoch unabhängig von der Wahl der Steuerklassen.

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 50 -

Zu Arbeitsauftrag 2: Herausforderungen nach der Geburt ihres Kindes, um Familie

und Beruf gut miteinander vereinbaren zu können.

Herausforderungen

für Aygül Sözen

Mögliche

Lösungsstrategien für

Aygül Sözen

Herausforderungen

für Julia Lohse

Mögliche

Lösungsstrategien

für Julia Lohse

„Ich möchte Berufstä-

tigkeit und Kinderbe-

treuung vereinbaren.“

- Netzwerk (Verwandte,

Freunde, Tagesmütter) auf-

bauen, um kontinuierliche

Kinder-Betreuung zu ge-

währleisten, auch spontan

(Krankheit)

- Vater des Kindes einbinden

„Ich kann nur berufs-

tätig sein, wenn ich es

schaffe, für jedes Kind

einen geeigneten KiTa-

Platz zu bekommen.“

- frühzeitig um Kita-

Platz kümmern.

„Ich möchte das Ge-

fühl haben, nicht nur

der Arbeit, sondern

auch meinem Kind

und meinem Partner

100%ig gerecht zu

werden.“

- Zeitmanagement: wichtig

sind fest eingeplante Zeiten

nur für die Familie bzw. für

den Partner und für sich sel-

ber!

- Verantwortung für das

Kind muss gemeinsam über-

nommen werden.

„Die Kosten für einen

Platz in der KiTa sind

so hoch, dass es sich

finanziell kaum lohnt,

zu arbeiten. Denn ich

habe Steuerklasse V

und zahle damit sehr

viele Steuern.“

- früher Wiedereinstieg

nach der Geburt bietet

langfristig höheres Ein-

kommen und bessere

Aufstiegschancen

- Aspekt berücksichti-

gen, dass Berufstätig-

keit eine zusätzliche

Bereicherung für die

Mutter und für eine

gleichberechtigte Part-

nerschaft sein kann

„Ich habe kaum Zeit

für mich selbst – Hob-

bies, Sport, Freundin-

nen …“

- Die tägliche Hausarbeit

und die Organisation der

Betreuung muss gleichbe-

rechtigt unter den Partnern

aufgeteilt sein

„Weil mein Mann sich

nicht an der Familien-

arbeit beteiligen kann,

habe ich kaum Zeit für

mich – Sport, Hobbies,

Freundinnen, …“

- Wenn der Ehemann

eine gut bezahlte Positi-

on hat, kommt eine

Haushaltshilfe in Frage.

„Verwandte und

Freundinnen sehen

mich als „Rabenmut-

ter“, weil ich arbeiten

gehen möchte…“

- Ganztägige Berufstätigkeit

der Mutter kleiner Kinder ist

in anderen europäischen

Ländern die Regel, ohne

dass es Kindern schadet!

- Fachkompetente Betreu-

ung beeinflusst die Entwick-

lung von Kindern positiv!

- eine mit ihrer Berufstätig-

keit zufriedene Mutter wirkt

positiv auf ihre Kinder

„Ich bin jetzt schon

länger nicht berufstä-

tig. Ich fühle mich

nicht mehr qualifiziert

genug, sofort eine

Stelle anzunehmen Es

ist gar nicht so leicht,

etwas Passendes zu

finden.“

- Weiterbildung wäh-

rend der Familienzeit

- vorhandene geschäft-

liche Kontakte weiter

pflegen.

„Aber ich muss jetzt

endlich mal wieder

weg vom Herd.“

- frühzeitigen Wieder-

einstieg planen

- Urlaubsvertretungen

annehmen

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 51 -

GESCHLECHTERROLLEN UND IDENTITÄTSFRAGEN

EINSATZ VON FILMEN

Filme eigenen sich besonders gut, die Vielfalt der Lebenswelten von Jugendlichen abzu-

bilden. Gerade in der Lebensphase Pubertät ist es einfacher, anhand anderer Personen –

und nicht ausgehend von sich selbst – über die Ausfüllung von Geschlechterrollen mitei-

nander ins Gespräch zu kommen. Je nach Vertrautheit der Jugendlichen untereinander

können Filmfiguren als Anlass genommen werden, auch über persönliche Fragen der Le-

bensorientierung zu sprechen.

Gesprächsregeln

Dabei achtet die Pädagogin bzw. der Pädagoge darauf, dass dieses im geschützten Raum

stattfindet. So sollte die Lerngruppe nicht durch zu intime Mitteilungen einzelner überfor-

dert werden. Ebenso müssen sich alle darauf verlassen können, dass nicht persönliche

Hintergründe einzelner an anderer Stelle veröffentlicht oder Gegenstand von Mobbing

werden. Entsprechende Gesprächsregeln sollten vorher gemeinsam mit den Jugendlichen

festgelegt werden.

Beispiele für Gesprächsregeln:

Es redet immer nur eine Person, die anderen hören aktiv zu.

Niemand darf anderen ins Wort fallen. Zwischenrufe sind nicht erlaubt.

Niemand wird ausgelacht.

Alle bemühen sich, für alle verständlich zu sprechen.

Nachfragen sind erlaubt.

Jede / jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung. Abweichende Meinungen

müssen ausgehalten werden.

Was in der Gruppe besprochen wird, ist vertraulich. Persönliches wird nicht

weitererzählt.

Es wird nicht über Personen gesprochen, die nicht anwesend sind.

Bearbeitungsmethoden

Unter www.kinofenster.de/lehrmaterial/methoden/ sind Methoden erläutert, die sich zur

Bearbeitung von Filmen eignen. Beispielhaft werden daraus drei zur Nachbereitung des

Films vorgestellt:

Methode „Blitzlicht“

benötigte Dauer: nicht länger als 10 Minuten

Diese Methode dient als Einstieg in eine vertiefende Diskussion. Hierbei kommen alle zu

Wort; es wird aber niemand gezwungen, etwas beizutragen. Die Jugendlichen sollen sich

kurz äußern, es darf nicht unterbrochen oder kommentiert werden.

Zu Beginn wird ein Thema oder eine Frage vorgegeben, wie z.B.:

Welche Problemstellung wird im Film aufgegriffen?

Was hältst du von der Entscheidung der Hauptdarstellerin bzw. des Hauptdarstellers?

Wie hättest du dich an Stelle der Hauptfigur entschieden?

Wäre der Konflikt zwischen der Hauptfigur und z.B. den Eltern vermeidbar gewesen?

Wie sieht deiner Meinung nach die Zukunft der Hauptfigur aus?

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 52 -

Methode „Eine Filmkritik verfassen“

benötigte Dauer: mindestens 30 Minuten (ohne Vorbereitung)

Wesentliche Bestandteile einer Filmkritik werden erarbeitet:

kurze Inhaltsbeschreibung

Handlungsaufbau

ästhetische Gestaltung

Bewertung mit Begründung: empfehlenswert / nicht empfehlenswert – für wen?

Formale Kriterien werden festgelegt, beispielsweise

Haupt- und Unterüberschrift

Anzahl der Zeichen mit Leerzeichen

Verfasserin bzw. Verfasser nennen

Leitfragen zum Film werden zusammengestellt, beispielsweise:

Worum geht es?

Welchem Genre ist der Film zuzuordnen?

Was erfahren wir über die Hauptfigur und ihr Leben?

Spielt der Film in einer mir vertrauten Lebenswelt / Umgebung / Realität?

Wie verkörpern die Hauptfiguren ihre Geschlechterzugehörigkeit?

Unterscheiden sich Frauen- und Männerrollen?

o Aussehen

o Sprache

o Aktivitäten

o soziales Umfeld

Wie werden Paare dargestellt?

Gibt es für die Handlung wichtige Konflikte, die mit der Geschlechterzugehörigkeit

zu tun haben? Wie werden Konflikte gelöst (Durchsetzungsfähigkeit, Kompromiss-

losigkeit, Harmoniebestreben, Konsens)?

Methode „Eine Mind-Map zu einem Filmthema erstellen“

benötigte Dauer: ca. 30 Minuten

Mind-Maps werden in der Kleingruppe erstellt und die wesentliche Aspekte eines konkre-

ten Themas, z.B. Pubertät, Lebensgestaltung oder Zukunftsplanung, in kurzer Zeit über-

sichtlich präsentiert. Die Gruppen vergleichen ihre Ergebnisse miteinander und prüfen,

ob sie in ihrer Analyse vergleichbare Schwerpunkte gesetzt haben.

Zur Erstellung der Mind-Maps können beispielsweise folgende Gestaltungsregeln vorge-

geben werden:

Mind-Mapping-Software oder DIN A3-Blatt in Querformat verwenden

Druckbuchstaben, unterschiedliche Farben sowie Symbole verwenden

Thema als Wort oder Bild in der Mitte platzieren

für jeden Unterpunkt eine Linie zeichnen

Schlüsselbegriffe für die Unterpunkte auf die jeweilige Linie setzen

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 53 -

FILMBEISPIELE

Zur Thematisierung von Geschlechterrollen und Identitätsfragen eignen sich beispiels-

weise folgende Filme:

Meer is nich

Deutschland 2007, 102 Minuten, FSK: ohne, empfohlen ab 12 Jahren

Für die Hauptdarstellerin Lena stellt sich die Frage, ob sie eine Ausbildung machen soll

oder lieber Schlagzeugerin wird.

Lena, Einzelkind, 17 Jahre alt, lebt in Weimar. Sie steht kurz vor dem Realschulabschluss,

hat aber keine Vorstellung davon, wie sie ihre Zukunft gestalten könnte. Sie will sich

nicht anpassen und möchte auf keinen Fall einen Beruf ausüben, der sie nicht interessiert.

Der Großteil ihrer Freundinnen hingegen hat schon einen Ausbildungs- oder einen Prakti-

kumsplatz. Lena fühlt sich von ihren Eltern, den Lehrkräften sowie Berufsberatern zu-

nehmend unter Druck gesetzt. Lena gründet mit Freundinnen eine Rockband.

www.bpb.de/shop/lernen/filmhefte/34000/meer-is-nich

Anhand von Zeichentrickfilmen wird herausgearbeitet und kritisch reflektiert, wie Ge-

schlechterrollen und bestimmte Ethnien in Disney-Filmen abgebildet werden.

MULAN

USA 2010, 117 Minuten, FSK: ab 12 Jahre

5. Jahrhundert in China: Das Mädchen Mulan ist besorgt über den Gesundheitszustand

ihres Vaters. Sie zieht - verkleidet als Mann - für ihn in den Krieg.

Aufgegriffen und gegebenenfalls problematisiert werden kann die Thematik „Frauen in

der Bundeswehr“.

www.homepages.ruhr-uni-bochum.de/veronique.vonier/src/gm.html

Merida – Legende der Highlands

USA 2012, 94 Minuten, FSK: ab 6 Jahre

Die Protagonistin lebt in den Schottischen Highlands des Hochmittelalters. Sie übt sich im

Bogenschießen und wehrt sich gegen die Heiratspläne ihrer Eltern.

www.kinofenster.de/download/monatsausgabe-merida-legende-der-highlands.pdf

Empfehlenswert sind außerdem folgende Filme:

17 Mädchen, FSK: ab 12 Jahre

Fightgirl Ayse, FSK: ab 12 Jahre

We want sex, FSK: ab 6 Jahre

Die Päpstin, FSK: ab 12 Jahre

Agora – die Säulen des Himmels, FSK: ab 12 Jahre

Margarete Steiff, FSK: ohne

Hildegard von Bingen, FSK: ab 12 Jahre

Informationen zu weiteren Spielfilmen finden sich unter

www.kinofenster.de/

www.matthias-film.de/

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 54 -

ICH ZIEHE ZU HAUSE AUS: ALLTAGSKOMPETENZEN

Problemstellung Zusätzlich zur beruflichen Arbeit sind noch viele andere

Kompetenzen erforderlich, die täglich eingesetzt werden

müssen (Alltagskompetenzen). Von Jugendlichen wird häu-

fig angenommen, dass Aufgaben wie Bügeln und Sauber-

machen später nicht von ihnen selbst erledigt werden müs-

sen. Darum kümmern sich viele von ihnen nicht darum,

diese Kompetenzen zu erwerben.

Ziel Mit dieser Aufgabe sollen die Alltagskompetenzen in den

Blickwinkel gerückt und ausprobiert werden.

Aufgaben Aus den sechs aufgeführten Bereichen der Alltagsarbeit

sollen die Schülerinnen/ Schüler drei auswählen. Aus je-

dem dieser drei Bereiche sind drei konkrete Tätigkeiten zu

erledigen. Die Erledigung soll von den Eltern bestätigt wer-

den.

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 55 -

Wenn Du zu Hause ausziehen willst, musst du vieles selbst können.

Suche dir drei Rubriken aus und erledige jeweils drei der aufgeführten Aufgaben.

Lass deine Eltern mit einer Unterschrift bestätigen, dass du alles erledigt hast.

Saubermachen

o Geschirrspülmaschine ein- oder aus-

räumen

o Fenster und Spiegel putzen

o Staub saugen und wischen

o fegen

o Fußboden wischen

o WC, Waschbecken, Badewanne, Du-

sche reinigen

o Betten ab- und beziehen

Unterschrift

Kochen und Backen

o Eine gesunde Mahlzeit planen

o für eine Mahlzeit einkaufen

o Mahlzeit kochen oder backen

o Tisch auf- und abdecken

o Geschirr abwaschen und abtrocknen

o Küche aufräumen

Unterschrift

Kontoführung

o Kontoauszüge kontrollieren

o Überweisung ausfüllen, um eine

Rechnung zu bezahlen

o Dauerauftrag einrichten

o Einnahmen- und Ausgaben-Buch

zwei Wochen lang führen

Unterschrift

Fahrradreparatur

o Schlauch flicken

o Schlauch und Mantel wechseln

o putzen und ölen

o Kette lösen und aufspannen

o Schrauben nachziehen

Unterschrift

Waschen und mehr

o Schmutzwäsche sortieren

o Waschmaschine bedienen

o Wäsche zum Trocknen aufhängen

o Wäsche abnehmen

o Wäsche zusammenlegen

o Wäsche bügeln

o Knopf annähen

o Wäsche in den Schrank einsortieren

o Schuhe putzen

Unterschrift

Weitere Tätigkeiten

o Pflanzen gießen und pflegen

o Müll sortieren und wegbringen

o Tiere füttern und pflegen

o auf jüngere Geschwister aufpassen

o Termine telefonisch zu- und absagen

Unterschrift

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 56 -

MEINUNGSSPIEL

Einsatz-Möglichkeiten Einstieg in ein Thema

Kurzbeschreibung Meinungsspiele können zu jedem Thema durchgeführt werden.

Zur Vorbereitung erstellt man zu dem ausgewählten Thema

Karten, die unterschiedliche Meinungen hierzu widerspiegeln.

Eine andere Möglichkeit ist, dass die Schülerinnen/ Schüler sel-

ber die Karteninhalte formuliert und aufgeschrieben haben.

Während des Spieles beziehen die Mitspielerinnen/ Mitspieler

nach vorher festgelegten Regeln Stellung zu den Inhalten der

einzelnen Karten. Dabei können die Spielregeln variieren.

Voraussetzungen Ein Raum

Gruppengröße 10 bis 20 Personen, die Mitspieler/innen sitzen im Kreis

Zeit 30 bis 40 Minuten

Materialien circa 25 – 30 Meinungskarten

Ablauf: Zu Beginn wird die Methode des Meinungsspieles beschrieben und verdeutlicht,

dass es vorrangig um einnehmen und begründen von Meinungen zu vorgegebenen The-

men geht. Dann werden die Spielregeln erklärt, eventuell anhand einer Meinungskarte.

Der Stapel der Meinungskarten wird der ersten Person übergeben. Diese deckt die erste

Karte auf, liest den Inhalt vor und bezieht dazu Stellung. Der Meinung kann zugestimmt

werden, man kann der Meinung aber auch widersprechen. Je nach festgelegter Spielre-

gel können sich weitere Spielerinnen oder Spieler zu dem Inhalt dieser Karte äußern.

Danach erhält die nächste Person den Stapel und verfährt wie zuvor. Das Spiel sollte

beendet werden, wenn alle Schülerinnen/ Schüler an der Reihe waren. Zum Schluss wird

eine Auswertung des Spieles durchgeführt, zum Beispiel mit den Fragen:

Wie habt ihr euch während des Gespräches gefühlt?

Was hat euch gefallen / nicht gefallen?

Sind bestimmte Meinungen in dem Spiel häufiger/seltener vertreten worden?

Weitere Hinweise: Die Spielregeln können variieren

Man muss sich zur ersten oder zur zweiten Karte äußern und kann folglich die erste

Karte wieder verdeckt unter den Stapel legen.

Man muss den Inhalt der Meinungskarten bejahen.

Man muss den Inhalt der Karte verneinen.

Nur eine Person darf sich zu der Meinungskarte äußern.

Eine Person zieht eine Karte, liest den Inhalt vor und fordert eine andere Person

auf, sich in einer bestimmten Form (bejahend, ablehnend) zu der Karte zu äußern.

Die Spielleitung sollte sich auf die Moderation beschränken.

Geäußerte Meinungen werden durch sie nicht kommentiert oder korrigiert.

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 57 -

Hauptsache, man

bekommt nette

Arbeitskolleginnen

und -kollegen.

Wenn mir eine Arbeit

Spaß macht, dann ist

die Bezahlung nicht so

wichtig.

Ich will schnellstmög-

lich arbeiten und Geld

verdienen, damit ich

unabhängig bin.

Bevor ich irgendeinen

Job mache, den ich nicht

mag, arbeite ich lieber

gar nicht.

Mit der Berufstätigkeit

beginnt der Ernst des

Lebens. Da bleibt keine

Zeit für Spaß.

Ich bin erst mal nur

froh, wenn ich die Schu-

le hinter mir habe. Was

dann kommt, wird sich

ja zeigen.

Ich würde lieber

weiter zur Schule

gehen, wenn das geht.

Der beste Beruf macht

keinen Spaß, wenn ich

damit nicht genug Geld

verdienen kann.

Ich weiß schon genau,

was ich werden will und

was ich dafür tun muss.

Ich weiß noch nicht,

was ich werden will

und es nervt mich,

darüber nachzudenken.

Ich möchte Hausfrau /

Hausmann werden,

da kann man tun,

was man will.

Wenn ich eigenes Geld

verdiene, kann mir

keiner mehr was

vorschreiben.

Ist doch egal, was man

wird. Man kann ja spä-

ter noch mal wechseln.

Wozu eine Ausbildung

machen? Wir werden

doch sowieso alle

arbeitslos!

Ich finde es schwierig,

einen passenden Beruf

für mich zu finden.

Page 58: Handbuch - Hamburg€¦ · Girls´Day Frauen in MINT-Berufen oder der Führungsebene kennen, die ihre Le-bensentwürfe - auch Familienplanung - mit Berufen in der Wissenschaft, Technik

© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 58 -

Wenn man den richtigen

Beruf wählt, macht das

Arbeiten - glaube ich -

Spaß.

Ein Beruf muss keinen

Spaß machen, sondern

Geld bringen.

Der Beruf ermöglicht

mir, Party zu machen

und zu shoppen.

Ich möchte einen Beruf

haben, bei dem man

richtig Einfluss hat.

Berufswahl?

Man muss nehmen, was

man kriegen kann.

Ich möchte einen Beruf

haben, in dem ich etwas

Gutes bewirken kann.

Ich möchte einen Beruf,

der mir genug Zeit für

eine Familie lässt.

Um Zeit für meine

Kinder zu haben,

verzichte ich gerne

auf eigenes Geld.

Wenn ich Kinder habe,

will ich auf jeden Fall

weiter voll arbeiten.

Ich will keinen Beruf, in

dem ich mir die Finger

schmutzig mache.

In meinem Beruf

will ich meine eigenen

Sachen anziehen.

Ich möchte später

auch im Ausland

arbeiten können.

Ich möchte mehr

Geld verdienen als

meine Partnerin oder

mein Partner.

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 59 -

INTERNET (LINKS)

Materialien und Informationen sind im Internet unter www.girlsday.de abrufbar. Lehre-

rinnen und Lehrer finden hier unter „Zukunft Beruf“ Anregungen zur Vor- und Nachberei-

tung sowie zur inhaltlichen und organisatorischen Durchführung des Girls’Days.

Institutionen und Initiativen finden Hilfen, Beratung sowie Materialien, Erkundungsplätze

und Informationen unter http://www.boys-day.de und http://www.wasfuerjungs.de

Eine weitere Auswahl Internetadressen, die im Unterricht genutzt werden können:

Geschlechterrollen

www.pinkstinks.de Kampagne Pinkstinks gegen Produkte, Werbeinhalte und Mar-

ketingstrategien, die Mädchen eine limitierende Geschlechterrolle zuweisen.

Gender und Schule

www.genderundschule.de Unterrichtseinheiten zum Genderaspekt

Unterrichts-Ideen zum Girls’Day

www.girls-day.de/Schulen/Praxis/Datenbank_Unterrichtsideen

Unterrichtsideen, Arbeitsblätter, Informationsschreiben und Gestaltungskonzepte,

mit denen der Aktionstag vor- und nachbereitet werden kann

Berufsorientierung, Selbst-, Eignungs- und Einstellungstests

www.planet-beruf.de Berufsorientierung und Bewerbungstipps (Arbeitsagentur)

http://www.planet.de MINT

Mädchen erzählen, warum sie sich für ihren MINT-Beruf entschieden haben. Sie zei-

gen, was sie in ihren Berufen tun und wie ihre Arbeitsplätze aussehen.

www.berufe-universum.de Eigene Stärken und passende Berufe

www.azubi-azubine.de Portal für Auszubildende

www.lizzynet.de/ Die Online-Zeitung LizzyNet.de von Mädchen für Mädchen

www.wassollwerden.de Berufsfinder unter „wer bin ich“

www.berufswahlpass.de unterstützt junge Menschen bei der Berufsorientierung

www.talentcheck.org Erste Schritte bei der Berufswahl - für Frauen und Mädchen

www.beroobi.de Berufe online erleben

Berufswahl allgemein

www.berufe.tv/BA Infos und Filme zu Berufen von A-Z

www.abi.de Wege zu Studium und Beruf

www.bibb.de Berufsbilder und Statistiken zum Thema Ausbildung (BIBB)

www.hamburg.de/jugendberufsagentur/

Unterstützung, den passenden Beruf oder das geeignete Studium zu finden

www.idee-it.de Informationen zur Berufswahl in der IT- und Medienbranche

www.kids-hotline.de Onlineberatung für Jugendliche

www.ichhabpower.de Wegweiser zu Berufswahl / Ausbildung, mit Seite für Mäd-

chen: http://www.ichhabpower.de/zurBerufswahl/M%C3%A4dchenpower.aspx

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 60 -

Bewerben um einen Ausbildungsplatz

www.arbeitsagentur.de unter Bürgerinnen und Bürger -> Ausbildung ->zwischen

Schule und Beruf: Informationsportal der Agentur für Arbeit

www.berufenet.de Berufsinformationssystem der Arbeitsagentur

www.hipe-institut.de Hamburger Institut für Personalentwicklung (HIPE)

www.ausbildung-hh.de ein Projekt der Stadt Hamburg, der Arbeitsagentur und

der Handels- sowie Handwerkskammer Hamburg

www.beruferater.de Informationen und Tipps zu Online-Bewerbungen

www.aubi-plus.de Ausbildungsportal mit umfangreichen Informationen zu Berufs-

bildern Bewerbungstipps, Jobbörsen und vieles mehr

www.jugendserver-hamburg.de Website des Jugendinformationszentrums Hamburg

www.azubot.de Informationen zu Ausbildungsberufen, Anzeigen für Praktika,

Lehrstellen und Jobs

MINT-Berufe (Mathematik, IT, Naturwissenschaft, Technik)

www.junge-frauen-starten-durch.de Portal der Ausbildungs- und Qualifizierungs-

initiative START 2000 Plus von SÜDWESTMETALL, dem Verband der Metall- und

Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V. bietet eine Vielzahl von Links und Tipps

zur Berufsorientierung im Ausbildungs- und Studienbereich und will Mädchen dazu

motivieren, ihre berufliche Zukunft im technischen Bereich zu suchen.

www.komm-mach-mint.de Portal des Nationalen Pakts für Frauen in MINT-Berufen

www.kompetenzz.de Das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit

e.V. liefert Links und Websites verschiedener Einrichtungen zum Thema Gender

Mainstreaming; aktuelle Themen und Projekte zu dieser Thematik

www.lizzynet.de Online-Portal von Schulen ans Netz e.V. für Mädchen und junge

Frauen. Mit Informationen, z. B. zu Leben & Politik, Schule & Beruf, Forschung &

Wissen, Körper & Geist, Netz &

www.megahertz-berufe.de informiert Mädchen und junge Frauen über Ausbil-

dungsberufe und Studiengänge in den Berufsfeldern IT, Medien und Technik. Neben

vielen praxisbezogenen Tipps stellen sich dort Ausbildungsbetriebe und Hochschulen

vor und werben um Schulabgängerinnen.

www.pro-technicale.de Pro Technicale - Frauen und Technik Luft-/Raumfahrt | er-

neuerbare Energien –

studienvorbereitendes technisches Jahr für Abiturientinnen

www.girlsfirst.mainz.de Portal zur Berufsfindung von Mädchen

www.ichhabpower.de

www.think-ing.de

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 61 -

ADRESSEN HAMBURGER ARBEITSKREIS GIRLS´ DAY

Agentur für Arbeit Hamburg

Sybille Ahlborn

Kurt-Schumacher-Allee 16

20097 Hamburg

Tel.: 040 / 2485 - 1060

[email protected]

Arbeitsgemeinschaft selbstständiger

Migranten e.V. (ASM)

c/o Handelskammer Hamburg

Maria Shilik

Schauenburgerstraße 49

20095 Hamburg

Tel.: 040 / 36138-766

[email protected]

Arbeitskreis

Mädchen – Technik – Zukunft

Angelika Ohse

Tel: 040 / 38 75 56

[email protected]

http://www.ak-mtz.blogspot.com

Behörde für Arbeit, Soziales, Familie

und Integration

Referat Kinder- und Jugendpolitik

Petra Reimer

Hamburger Str. 37, 22083 Hamburg

Tel.: 040 / 42863 - 5495

[email protected]

Behörde für Schule und

Berufsbildung (B 52-1P)

Nikolas Kruse

Fachreferent Berufsorientierung

Hamburger Straße 31, 22083 Hamburg

Tel.: +49 40 428 63-3887

[email protected]

DGB-Hamburg

Petra Heese

Besenbinderhof 60

20097 Hamburg

Tel.: 040 / 2858 - 242

[email protected]

deutscher ingenieurinnenbund e.v.

Regionalgruppe Hamburg

Karin Lange-Puttfarcken

Tel.: 040 / 2005471

[email protected]

Dolle Deerns e.V.

Angelika Huntgeburth

Sternstraße 106

20357 Hamburg

Tel.: 040 / 43 44 82

[email protected]

Handwerkskammer Hamburg

Anika Suding

Holstenwall 12

20355 Hamburg

Tel.: 040 / 35905 - 416

[email protected]

Landesinstitut für Lehrerbildung und

Schulentwicklung

Beate Proll

Abteilung Prävention, Intervention,

Beratung

- Gesundheitsförderung,

Sexualerziehung und Gender -

Felix-Dahn-Straße 3,

20357 Hamburg

Tel.: 040 / 428842 - 740

[email protected]

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© Handbuch zur Vor- und Nachbereitung sowie zur Durchführung des Girls’ Days - Seite 62 -

ADRESSEN HAMBURGER ARBEITSKREIS GIRLS´DAY

NORDMETALL

Verband der Metall- und Elektroindustrie e. V

Sybille Neumann

Kapstadtring 10

22297 Hamburg

Tel: 040 / 6378 - 4232

[email protected]

WEITERE ADRESSEN

Beratungsstelle Interkulturelle Erziehung

Regine Hartung

Felix-Dahn-Str. 3

20357 Hamburg

Tel.: 040 / 428842 - 581

[email protected]