Handout-Referatsgruppe090113-Konersmann

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Philosophisches Seminar”Roland Barthes: Mythen des Alltags”Prof. Dr. Ralf KonersmannWS 12/13Arne Blo ̈hs, Aleftina Ka ̈llner, Julian Loop, Lennart Kopp, Philipp Linsta ̈dterVorstellung des Werkes E. Cassirers ”Mythos und Religion“3

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  • Christian-Albrechts-Universitat zu Kiel { Philosophisches Seminar

    "Roland Barthes: Mythen des Alltags"Prof. Dr. Ralf KonersmannWS 12/13Arne Blohs, Aleftina Kallner, Julian Loop, Lennart Kopp, Philipp Linstadter

    Gliederung

    I. Vorstellung des Werkes E. Cassirers"Mythos und Religion\1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

    II. Gegenuberstellung von Empirischem Denken und Mythischer Wahrnehmung bei Cassirer . . . 2

    III. Vergleichende Gegenuberstellung des Mythosbegris bei Barthes und Cassirers . . . . . . . . . 3

    IV. Negative Kritik an Barthes"Mythen des Alltags\ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

    V. Positive Kritik an Barthes"Mythen des Alltags\ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

    VI. Die Polyvalenz des Mythosbegris2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

    I. Vorstellung des Werkes E. Cassirers"Mythos und Religion\3

    Eigene Notizen zum Vortrag:

    1aus"Versuch uber den Menschen\, Einfuhrung in eine Philosophie der Kultur, Philosophische Bibliothek, 2.

    Auage Meiner 2007.2Schmitz-Emans, Monika: Vorlesung

    "Literatur und Mythos\, Vorlesung I, 20.4.2009, Was ist ein

    "Mythos\, was

    ist der"Mythos\? Die Polyvalenz des Mythosbegris.

    3aus"Versuch uber den Menschen\, Einfuhrung in eine Philosophie der Kultur, Philosophische Bibliothek, 2.

    Auage Meiner 2007.

    1

  • II. Gegenuberstellung von Empirischem Denken und Mythischer Wahrnehmung bei

    Cassirer

    Empirisches Denken Mythische Wahrnehmung

    Nimmt objektive Merkmale wahr4

    Gelangt uber einen analytischen Pro-zess zur

    "Konzeption einer Welt phy-

    sikalischer Objekte, die feste und be-stimmbare Eigenschaften haben.\5

    Setzt die Natur als"das Dasein der

    Dinge, sofern es nach allgemeinen Ge-setzten bestimmt ist\6

    Wissenschaftliche Betrachtungswei-se7

    Das Empirische Denken muss dieQualitaten der Mythischen Wahrneh-mung ausblenden, um zu objektivenErkenntnissen zu gelangen8

    Nimmt physiognomische Merkmalewahr9

    Die Welt der Mythischen Wahrneh-mung

    "bendet sich in einem [...]

    ussigeren, wandlungsfahigeren Zu-stand\10

    Die Welt der mythischen Wahrneh-mung ist eine \Welt des Handelns,der Krafte, der wiederstreitendenMachte.\11

    Mythische Wahrnehmung ist die"ursprungliche Tendenz unseres Erle-bens\12

    Mythische Wahrnehmung bleibt inder Welt des Erlebens erhalten,

    "denn jedes Merkmal unserer Erfah-

    rung und unseres Erlebens hat An-spruch auf Wirklichkeit.\13

    4E. Cassirer"Mythos und Religion\, vgl. S. 123, Z. 6.

    5E. Cassirer"Mythos und Religion\, S. 122, Z. 33.

    6E. Cassirer"Mythos und Religion\, S. 123, Z. 9f.

    Kant,"Prolegomena zu einer jeden kunftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten konnen\, x 14.

    7E. Cassirer"Mythos und Religion\, vgl. S. 123, Z. 34.

    8E. Cassirer"Mythos und Religion\, vgl. S. 124, Z. 21.

    9E. Cassirer"Mythos und Religion\, vgl. S. 123, Z. 6f

    10E. Cassirer"Mythos und Religion\, S. 123, Z. 2f.

    11E. Cassirer"Mythos und Religion\, S. 123, Z. 12f.

    12E. Cassirer"Mythos und Religion\, S. 123, Z. 33.

    13E. Cassirer"Mythos und Religion\, S. 124, Z. 24.

    2

  • III. Vergleichende Gegenuberstellung des Mythosbegris bei Barthes und Cassirers

    Barthes Cassirer

    Der Mythos ist eine Rede.14 Der My-thos ist ein System der Kommunikati-on.15 Der Mythos[...]kann jede belie-bige Materie willkurlich mit Bedeu-tung ausstatten.16

    Gesellschaft als bevorzugter Bereichmythischer Bedeutungen.17

    Der eigentliche Zweck der Mythen istes, die Welt unveranderlich zu ma-chen.18

    Der Mythos als semiologisches Sys-tem.19

    Der Mythos als Auorderung.20

    Die Aufgabe des Mythos besteht dar-in, das Reale zu leeren; eine fuhlbareAbwesenheit [zu schaen].21

    Mythos als Metasprache.22

    Qualitaten der mythischen Erfahrungaus ihrer unmittelbaren Beschaen-heit erfassen. Deutung des mythi-schen Lebens. Mythos bestehend ausHandlungen.23

    Gesellschaft als das wahre Modell desMythos.24

    Instinkt hat mythenbildende Krafterschaen.25

    Gefuhlsqualitaten entfalten volleKraft in mythischer Wahrnehmungund werden als Grundelemente derWirklichkeit angesehen.26

    Mythische Welt bendet sich in ei-nem gleichsam ussigeren, wand-lungsfahigeren Zustand als unseretheoretische Welt.27

    Von Anfang an ist der Mythos poten-zielle Religion.28

    14Barthes, Roland: Mythen des Alltags. 1. Au., Berlin 2012, S.251.15Barthes, Roland: Mythen des Alltags. 1. Au., Berlin 2012, S.251, Z.416Barthes, Roland: Mythen des Alltags. 1. Au., Berlin 2012, S.252, Z.26f.17Barthes, Roland: Mythen des Alltags. 1. Au., Berlin 2012, S.288, Z.26.18Barthes, Roland: Mythen des Alltags. 1. Au., Berlin 2012, S.311, Z.29f.19Barthes, Roland: Mythen des Alltags. 1. Au., Berlin 2012, S.253.20Barthes, Roland: Mythen des Alltags. 1. Au., Berlin 2012, S.271, Z.821Barthes, Roland: Mythen des Alltags. 1. Au., Berlin 2012, S.294.22Barthes, Roland: Mythen des Alltags. 1. Au., Berlin 2012, S.297, Z.3.23Cassirer, Ernst: Versuch uber den Menschen. Einfuhrung in eine Philosophie der Kultur. 1. Au., Frankfurt a.

    M. 1990, S. 126, Z. 27f.24Cassirer, Ernst: Versuch uber den Menschen. Einfuhrung in eine Philosophie der Kultur. 1. Au., Frankfurt a.

    M. 1990, S. 127, Z. 18f.25Cassirer, Ernst: Versuch uber den Menschen. Einfuhrung in eine Philosophie der Kultur. 1. Au., Frankfurt a.

    M. 1990, S. 161, Z. 15f.26Cassirer, Ernst: Versuch uber den Menschen. Einfuhrung in eine Philosophie der Kultur. 1. Au., Frankfurt a.

    M. 1990, S. 125, Z. 17f.27Cassirer, Ernst: Versuch uber den Menschen. Einfuhrung in eine Philosophie der Kultur. 1. Au., Frankfurt a.

    M. 1990, S. 123, Z. 1f.28Cassirer, Ernst: Versuch uber den Menschen. Einfuhrung in eine Philosophie der Kultur. 1. Au., Frankfurt a.

    M. 1990, S. 139, Z. 10.

    3

  • IV. Negative Kritik an Barthes"Mythen des Alltags\

    Barthes Argumentation funktioniert nur mit dem"franzosichen Kleinburgertum\als Geg-

    ner.29

    "Ohne Ent-Nennung ist der Mythos nicht notwendig oder kontruiert.\Barthes setzt die Bour-geoisie ein, um seine Theorien aufzubauen:

    "Nur die Bourgeoisie hat Interesse daran, die

    Dinge naturlich erscheinen zu lassen.\30

    V. Positive Kritik an Barthes"Mythen des Alltags\

    "Die Neuauage bezeugt die Aktualitat seiner semiologischen Gesellschaftsstudien.\31

    Neuer, innovativer Blick auf die Mechanisnmen unserer Gesellschaft.32

    VI. Die Polyvalenz des Mythosbegris33

    "Mythos\ als Gattungsname fur Erzahlungen alterer Kulturkreise.

    Beispiel: Griechische Mythen.

    "Mythos\ als Gattungsname fur alle bekannten Erzahlungen.

    Beispiel: Mythos Frankenstein.

    "Mythos\ als Gattungsname fur Erzahlungen aller Art, die so bekannt sind, dass sie als Basis-oder Modellgeschichten verwendet werden konnen.

    Beispiel: Bei R. Barthes"Mythen des Alltags\ wird der Terminus so verwendet.

    Umgangssprachliche Verwendung des Begris:

    "Mythos\ als Synonym fur Jemanden oder Etwas beruhmtes.

    Beispiel: Mythos Napoleon.

    "Mythos\ als Gegenbegri zur empirisch uberprufbaren Wahrheit.

    Beispiel: Mythos von der Freiheit der Wissenschaft.

    29Schiemmang, Jochen:"Gemeinplatze muss man nur richtig zu dechirieren wissen\, Frankfurter Allgemeine

    Zeitung, Feuillton, 24.09.2010.30Vinomonte, Martin:

    "Roland Barthes' Mythen\, Zeitschrift

    "Bruchlinien\, 05.01.2003.

    31Endres,Martin:"Zeitlose Semiologie\, Titel Kulturmagazin, 20.12.2012.

    32Endres,Martin:"Zeitlose Semiologie\, Titel Kulturmagazin, 20.12.2012.

    33Schmitz-Emans, Monika: Vorlesung"Literatur und Mythos\, Vorlesung I, 20.4.2009, Was ist ein

    "Mythos\, was

    ist der"Mythos\? Die Polyvalenz des Mythosbegris.

    4