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Impressum Herausgeber: Humboldt-Studienzentrum Universität Ulm Oberer Eselsberg 89069 Ulm Redaktion: Bettina Meyer-Quintus, Manuela Fischer Layout: GDV, Graphik-Design Verlagsservice, Reutlingen Gestaltung (Umschlag): kiz, Abteilung Medien Druck (Umschlag): kiz, Abteilung Medien Druck (Innenteil)/Bind.: kiz, Abteilung Medien Erscheinungsweise: halbjährlich zum Semesterbeginn

I Einführung und Allgemeines - uni-ulm.de · Gastprofessor für Philosophie im akademischen Jahr 2018/19 ist PD Dr. David Espinet. Er Er ist promovierter und habilitierter Philosoph

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Impressum

Herausgeber: Humboldt-Studienzentrum

Universität Ulm

Oberer Eselsberg

89069 Ulm

Redaktion: Bettina Meyer-Quintus, Manuela Fischer

Layout: GDV, Graphik-Design Verlagsservice,

Reutlingen

Gestaltung (Umschlag): kiz, Abteilung Medien

Druck (Umschlag): kiz, Abteilung Medien

Druck (Innenteil)/Bind.: kiz, Abteilung Medien

Erscheinungsweise: halbjährlich zum Semesterbeginn

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I Einführung und Allgemeines 1. Inhalt

I Einführung und Allgemeines

1. Inhalt 3

1.1 Semesterbeginn 5

1.2 Allgemeine Informationen 6

1.3 Hinweise zum Angebot des HSZ 7

1.3.1 Das Studium der Philosophie 8

1.3.2 Die Gastprofessur für Philosophie 9

1.4 Die verschiedenen Möglichkeiten des Studiums 10

1.4.1 Nebenfach / Anwendungsfach Philosophie 10

1.4.2 Ethisch-Philosophisches Grundlagenstudium (EPG) 11

1.4.3 Additive Schlüsselqualifikationen (ASQ) 12

1.5 Kursgebühren für Gasthörer 14

II Lehrveranstaltungen

1. Kurzübersicht der Lehrveranstaltungen 15

2.1 Geschichte der Philosophie 21

2.2 Theoretische Philosophie 27

2.3 Praktische Philosophie 29

2.4 Interdisziplinäre Seminare 39

3. Kulturanthropologie 42

4. Politik und Zeitgeschehen 45

5. Alte Sprachen 49

6. Musikwissenschaft 52

III Zusätzliche Veranstaltungen

1. Ringvorlesung, Philosophischer Salon Vorträge 53

2. Fachschaft Kunterbunt 55

IV Anhang

Lageplan 56

4

I Einführung und Allgemeines 1. Inhalt

Das Humboldt-Studienzentrum bietet in folgenden Bereichen

Lehrveranstaltungen an:

Philosophie: Geschichte der Philosophie,

Theoretische Philosophie, Praktische Philosophie

Interdisziplinäre Themen

Kulturanthropologie

Politik und Zeitgeschehen

Alte Sprachen

Ethisch-Philosophisches Grundlagenstudium (EPG)

Additive Schlüsselqualifikationen (ASQ)

Alle HSZ-Kurse können als ASQ angerechnet werden.

5

I Einführung und Allgemeines 1.1 Semesterbeginn

1.1 Semesterbeginn

Semestereröffnung und Einführung:

Dienstag, 23. April 2019, 13:00 Uhr, H 15

Die Studienangebote des aktuellen Semesters werden kurz vorge-

stellt. Im Gespräch mit den Dozentinnen und Dozenten können

Fragen gestellt und Anregungen eingeholt werden.

Einschreibung:

Die Einschreibung sollte online in Corona erfolgen.

Für Gasthörer ist eine Einschreibung direkt im Sekretariat des

Humboldt-Studienzentrums (N24/135) möglich, und zwar ab dem

23. April 2019 zu den allgemeinen Öffnungszeiten.

Allgemeine Öffnungszeiten:

Sekretariat: Oberer Eselsberg, N24 / 135

Montag bis Donnerstag: 09.00 – 16.00 Uhr

Freitag: 09.00 – 12.30 Uhr

6

I Einführung und Allgemeines 1.2 Allgemeine Informationen

1.2. Allgemeine Informationen

Das Humboldt-Studienzentrum ist eine Abteilung des

Departments für Geisteswissenschaften /

School of Humanities

Vorstand des Departments:

Prof. Dr. Othmar Marti, Vorsitzender

Prof. Dr. Joachim Ankerhold, stellvertretender Vorsitzender

Prof. Dr. Jacobo Torán, Mitglied für Angelegenheiten in Studium und Lehre

Sprecher:

Prof. Dr. Joachim Ankerhold, Institut für komplexe Quantensysteme

Vizepräsident für Forschung, Universität Ulm

Geschäftsführerin:

Prof. Dr. Dr. h. c. Renate Breuninger [email protected]

Geschäftsstelle: Manuela Fischer, Bettina Meyer-Quintus

Oberer Eselsberg, N24 / 135, Tel.: 50-23460/61, Fax: 0731 / 50-23470

[email protected], [email protected]

Gastprofessor für Philosophie: Prof. Dr. David Espinet Oberer Eselsberg, N24 / 133, Tel.: 50-23433

[email protected]

EPG-Koordinator: Dr. Hans-Klaus Keul

Oberer Eselsberg, N24 / 134, Tel.: 50-23464 [email protected]

ASQ-Koordinatoren: Dr. Hans-Klaus Keul, Dr. Roman Yaremko

[email protected], [email protected]

Oberer Eselsberg, N24 / 134 , Tel.: 50-23464

http://www.humboldt-studienzentrum.de

7

I Einführung und Allgemeines 1.3 Hinweise zum Angebot des HSZ

1.3 Hinweise zum Angebot des Humboldt-Studienzentrums

Vor dem Hintergrund einer naturwissenschaftlichen und technisch-

wissenschaftlichen Orientierung der Universität Ulm ist das Humboldt-

Studienzentrum für Philosophie und Geisteswissenschaften aus der

Überlegung entstanden, dem Universitätsgedanken im Sinne einer mög-

lichst umfassenden Bildung gerecht zu werden.

Die Studierenden sollen in ihrer Universität ein Angebot vorfinden, das

ihnen erlaubt, ihre fachwissenschaftliche Ausbildung im Rahmen der

kulturellen und gesellschaftlichen Wirklichkeit wahrzunehmen und be-

grifflich zu durchdringen. Dies hat Humboldt, dessen Name eine Ver-

pflichtung ist, unter akademischer Bildung verstanden. In diesem Sinne

fällt der Philosophie auch die Aufgabe zu, die Wissenschaften einer brei-

teren Öffentlichkeit zu erschließen.

In einer globalisierten Welt, deren komplexe und dynamische Strukturen

zunehmend alle Ebenen von Gesellschaft, Technik und Wissenschaft

durchdringen, ist es neben einem fundierten Fachwissen notwendig, deren

Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen, um eigenes Denken und

Handeln adäquat ausrichten zu können. Führungsfunktionen in Wirtschaft

und Forschung bedürfen zunehmend u.a. auch jener Qualifikationen, die

dieser Komplexität in Form von sozialer Kompetenz und praktischer

Urteilskraft gerecht werden. Diese praktische Urteilskraft gilt es be-

sonders in ethischen Begründungs- und Anwendungsfragen auszubil-

den und zu schulen, wie z.B. in den Spannungsfeldern von Ethik und

Wirtschaft, Ethik und Umwelt/Ökologie und Ethik und Medizin.

So zeichnet sich die Beschäftigung mit Philosophie u.a. durch ein exemp-

larisches Lernen aus, das auch Schlüsselqualifikationen vermittelt.

Neben dem Erwerb von Grundtechniken, wie etwa der Logik und Herme-

neutik, gilt es für den Studierenden, sich anhand philosophischer Diskurse

ein methodisch-reflektiertes und kritisches Denken anzueignen, das die

Grundlage jeder wissenschaftlichen Praxis darstellt. Insbesondere die

Philosophie vermag es, ein historisch geschultes, begrifflich exaktes und

methodisch-argumentatives Reflektieren zu entwickeln. Dadurch soll die

Fähigkeit zur abwägenden Reflexion von Thesen oder Überzeugungen

und zum Erkennen von oftmals stillschweigend gemachten, unter Um-

ständen problematischen Voraussetzungen und Prämissen eingeübt und

weiter ausgebildet werden.

8

I Einführung und Allgemeines 1.3.1 Das Studium der Philosophie

1.3.1 Philosophie in Ulm

Im Mittelpunkt des Lehrangebots des Humboldt-Studienzentrums stehen

daher die Grundzüge des philosophischen und geisteswissenschaftlichen

Wissens,

Denkens und

Argumentierens

unter einer historischen und systematischen Perspektive.

Vermittelt werden vor dem Hintergrund der Ulmer Bedingungen philoso-

phische Kenntnisse hinsichtlich

der philosophisch-theoretischen und -praktischen Grundlagen der

Wissenschaften (Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie);

der Probleme ethischen und politisch-sozialen Handelns innerhalb

unseres Gemeinwesens;

hermeneutischer und analytischer Kompetenzen bezüglich syste-

matischer und historischer Wissensbestände sowie deren sprachlich-

begrifflicher Vermittlung.

Jede Veranstaltung des HUMBOLDT-STUDIENZENTRUMS kann als

ASQ belegt werden.

Um den Studierenden die Möglichkeit zur Teilnahme an unseren

Lehrangeboten neben ihrem Studium einzuräumen, finden die Kurse

auch in den Abendstunden oder als Kompaktseminare an den Wo-

chenenden bzw. in den Semesterferien statt.

Das Lehrangebot besteht aus einem kontinuierlich angebotenen Mo-

dulsystem: Es wird jedes Semester eine Einführung in die Philoso-

phie, eine Veranstaltung zur Wissenschafts- und Erkenntnistheorie,

zur praktischen Philosophie/Ethik und zu klassisch philosophischen

Texten angeboten.

9

I Einführung und Allgemeines 1.3.2 Die Gastprofessur

1.3.2 Die Gastprofessur für Philosophie

Gastprofessor für Philosophie im akademischen Jahr 2018/19 ist PD Dr. David Espinet. Er

ist promovierter und habilitierter Philosoph mit einem breiten Spektrum an Interessen und

Schwerpunkten. Diese reichen von Fragen der Wissenschaftstheorie und der allgemeinen Ethik, über Bereiche der angewandten Ethik bis hin zur philosophischen Ästhetik, häufig im

Horizont interdisziplinärer Perspektiven, die sich in unterschiedliche Richtungen ergeben.

Im Zentrum von Forschung und Lehre stehen für David Espinet die historisch breit infor-

mierte und zugleich problemorientierte philosophische Analyse. Historisch liegen seine

Schwerpunkte genauer bei der Philosophie Kants und der Kontinentalphilosophie des 20.

und 21. Jahrhunderts von Husserl über Heidegger, Merleau-Ponty und Derrida bis hin zu

gegenwärtigen Debatten etwa zum Verhältnis von Realismus, Konstruktivismus und Idea-lismus oder zur Ereignisphilosophie im 21. Jahrhundert – durchaus mit Seitenblick auf die

antike griechische Philosophie, den Deutschen Idealismus sowie die (post)analytische Philo-

sophie der Gegenwart. Thematische Schwerpunkte bilden Fragen der Erkenntnistheorie, insbesondere der Ereignis- und Wahrnehmungsphilosophie aber auch der Theorie der Biolo-

gie, der philosophischen Ästhetik und der Ethik, auch unter Berücksichtigung angewandter

Perspektiven, etwa der Glücksforschung an der Schnittstelle zu den happiness economics, der Psychologie der Selbstbestimmung, der Bildungsphilosophie sowie der Designtheorie.

Vita:

2016–2017 Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies mit einem

Projekt an der Schnittstelle von Ethik und Wirtschaftswissenschaft

(„Always Happier? Approaching the Easterlin-Paradox from a Kantian

Point of View“)

2016 Habilitation im Fach Philosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit der Arbeit „Ereigniskritik. Zu einer Grundfigur der Moderne

bei Kant“

2008–2015 Wissenschaftlicher Assistent am Philosophischen Seminar der Albert- Ludwigs-Universität Freiburg

2013–2014 Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies mit einem philosophi-

schen Grundlagenprojekt („Critique of the Event. From Kant to Phenomenology and Postanalytical Philosophy“)

2011–2012 Gastdozentur an der Pennsylvania State University, USA

2005–2008 Promotion im Fach Philosophie mit der Arbeit „Phänomenologie des Hörens. Eine Untersuchung im Ausgang von Martin Heidegger“,

Stipendiat des Cusanuswerks

2005 Forschungssemester am Boston College 2000–2001 Einjähriges Studium und Abschluss „Licence en philosophie“ als DAAD-

Stipendiat am Philosophischen Seminar der Université de Paris VIII

1998–2004 Magisterstudium der Philosophie und Romanistik in Freiburg, Straßburg und Paris

10

I Einführung und Allgemeines 1.4 Die verschiedenen Möglichkeiten des Studiums

1.4.1 Nebenfach / Anwendungsfach Philosophie

Philosophie kann in verschiedenen Studiengängen im Neben-

fach/Anwendungsfach belegt werden. Die tabellarische Übersicht

gibt den Leistungspunkteumfang innerhalb der einzelnen Fächer

an.

Exemplarische Tabelle:

Studiengang Bachelor Master Chemie - 6 LP

Wirtschaftschemie - -

Mathematik 20-25 LP 18-22 LP

Biologie - 12 LP

Biochemie - 12 LP

Physik - 18 LP

Informatik 24 LP 12 LP

Psychologie 6 LP -

Elektrotechnik 3 LP -

Informationssystemtechnik 3 LP -

Daneben ist der Besuch der Philosophiekurse innerhalb der Additi-

ven Schlüsselqualifikationen im Umfang von 6 Leistungspunkten

(2 Veranstaltungen à 3 LP) im Bereich der Orientierungskompeten-

zen in jedem Studiengang (außer Elektrotechnik und Informtions-

systemtechnik) möglich.

11

I Einführung und Allgemeines 1.4.2 Ethisch-Philosophisches Grundlagenstudium (EPG)

1.4.2 Ethisch-Philosophisches Grundlagenstudium (EPG)

Seit 2001 müssen alle Lehramtsstudierenden im Laufe ihres Studiums

zwei Lehrveranstaltungen mit jeweils 2 LVS erfolgreich besuchen, die

ihnen eine Einführung in die Ethik und in fach- und berufsethische Aspek-

te ihrer Fächer vermitteln.

Das EPG umfasst zwei Veranstaltungen: ein Seminar zu ethisch-

philosophischen Grundfragen (EPG I) und ein Seminar zu fach- bzw.

berufsethischen Fragen (EPG II).

Die Leistungsnachweise werden benotet und gehen in die Gesamtnote der

wissenschaftlichen Prüfung für das Lehramt ein. Erteilt werden sie für

eine schriftliche Hausarbeit, Klausur oder eine mündliche Prüfung.

Im Sommersemester 2019 sind die folgenden Lehrveranstaltungen an-

rechnungsfähig:

EPG I:

Kultur der Freiheit, Dr. Hans-Klaus Keul, Ralf Caspary

Kants Theorie des demokratischen Friedens, Prof. Dr. David Espinet

EPG II:

Modell und Wirklichkeit. Abbildung oder Konstruktion der Welt?,

Prof. Dr. Peter C. Hägele, Prof. Dr. Günter Gramlich, Dr. Hans-Klaus

Keul

Philosophie des Glücks, Prof. Dr. David Espinet

Auskünfte erteilen das Humboldt-Studienzentrum (Tel.: 50-23460/1)

sowie der Koordinator des EPG, Dr. Hans-Klaus Keul (Tel.: 50-23464)

e-mail: [email protected]

Sprechstunde: Di., 14.00 - 16.00 Uhr und nach Vereinbarung.

12

I Einführung und Allgemeines 1.4.3 Additive Schlüsselqualifikationen (ASQ)

1.4.3 Additive Schlüsselqualifikationen (ASQ)

Schlüssel zum Erfolg

Die Auswirkungen des technologischen, gesellschaftlichen und wirt-

schaftlichen Wandels stellen die Arbeitswelt vor neue Herausforderungen:

Von Bewerbern wird deshalb heute nicht nur eine hohe Fachkompetenz

gefordert, sondern Schlüsselkompetenzen wie geistige und physische

Flexibilität und Mobilität, Kontextualisierungsfähigkeit und verantwortli-

ches Handeln, Kommunikation und Kooperation, Urteils- und Entschei-

dungsfähigkeit, Selbstorganisation und Selbstverantwortung. Und wer mit

sich selbst und anderen umzugehen weiß, sich effizient Wissen anzueig-

nen und überzeugend zu präsentieren versteht, der wird dank dieser und

anderer „soft skills“ auch im Studium erfolgreicher ans Ziel kommen.

Was sind Schlüsselkompetenzen?

Die Bildungskommission NRW 1995 versteht darunter „erwerbbare all-

gemeine Fähigkeiten, Einstellungen und Strategien, die bei der Lösung

von Problemen und beim Erwerb neuer Kompetenzen in möglichst vielen

Inhaltsbereichen von Nutzen sind“.

Schlüsselqualifikationen werden an der Universität Ulm sowohl integrativ

vermittelt, d.h. innerhalb fachwissenschaftlicher Module (z. B. Präsentati-

on im Seminar oder Teamarbeit im Praktikum), als auch additiv, d.h.

durch spezielle fächerübergreifende Übungen und Seminare. Diese Lehr-

veranstaltungen zu Additiven Schlüsselqualifikationen (ASQ) werden in

folgenden Bereichen angeboten:

Basiskompetenzen umfassen Sozialkompetenzen (Teamarbeit, Konflikt-

verhalten, Führung, Moderation etc.), Methodenkompetenzen (Lernen,

Medien, Information, Präsentation etc.) und Selbstkompetenz (Selbstma-

nagement, Leistungsbereitschaft, Kreativität etc.)

Praxiskompetenzen ergeben sich aus der gezielten Vorbereitung auf

berufliche Tätigkeiten, z.B. juristisches und wirtschaftliches Grundwissen,

EDV-Kompetenzen, Projektmanagement u.a.

Orientierungskompetenz setzt die Integration von interdisziplinären

Wissensbeständen voraus, vor allem auch aus den Kultur- und Sozialwis-

senschaften, um ein verantwortungsvolles, kritisches und kreatives Han-

deln und Denken in Zusammenhängen zu fördern.

13

I Einführung und Allgemeines 1.4.3 Additive Schlüsselqualifikationen (ASQ)

1.4.3 Additive Schlüsselqualifikationen (ASQ)

Fremdsprachen und interkulturelle Kompetenz ermöglichen es, frem-

de Kulturen zu verstehen und erfolgreich mit anderen zu interagieren.

Dieser Bereich beinhaltet sowohl Kenntnisse (Kultur und Sprache) als

auch Sozial- und Handlungskompetenzen.

ASQ-Veranstaltungen

Lehrveranstaltungen zu Additiven Schlüsselqualifikationen werden an der

Universität Ulm fächerübergreifend vom Humboldt-Studienzentrum für

Philosophie und Geisteswissenschaften (HSZ), vom Zentrum für Sprachen

und Philologie (ZSP) sowie von einzelnen Studienkommissionen (StuKo)

angeboten.

Details, Termine und Aktuelles unter www.uni-ulm.de/asq/. Bitte beach-

ten Sie auch das Faltblatt von ASQ.

Dort finden Sie weitere aktuelle Informationen, u.a. zum Anmeldeverfah-

ren, Terminen, Dozentinnen und Dozenten.

ASQ-Veranstaltungen des HSZ werden sowohl semesterbegleitend als

auch als Block im Rahmen von 2 SWS angeboten und entsprechen einem

Arbeitsaufwand (workload) von 3 Leistungspunkten nach ECTS.

Alle HSZ-Seminare und HSZ-Vorlesungen können auch als ASQ-

Kurse angerechnet werden.

Kontakt:

Dr. Hans-Klaus Keul, Dr. Roman Yaremko

Koordinatoren für Additive Schlüsselqualifikationen

Universität Ulm, Oberer Eselsberg, N 24 / 134, 89069 Ulm

Telefon: +49 (0)731/50-23464

Email: [email protected], [email protected]

14

I Einführung und Allgemeines 1.5 Kursgebühren für Gasthörer

1.5 Kursgebühren für Gasthörer

Die Gebühren für Gasthörer betragen

für Hörer, die nicht Mitglieder oder Angehörige der Universität sind:

bis zu vier SWS 75 € (entspricht 2 Veranstaltungen)

bis zu acht SWS 150 € (entspricht 4 Veranstaltungen)

mehr als acht SWS 200 € (entspricht beliebig vielen Veranstaltungen)

für Hörer, die Mitglieder oder Angehörige der Universität sind

bis zu vier SWS 50 € (entspricht 2 Veranstaltungen)

bis zu acht SWS 120 € (entspricht 4 Veranstaltungen)

mehr als acht SWS 150 € (entspricht beliebig vielen Veranstaltungen).

Die Gebühr muss bis zum Beginn der zweiten Veranstaltungssitzung

entrichtet werden. Bei der Überweisung auf unten genanntes Konto bitte

die Nummer des besuchten Kurses vermerken (Bsp: HSZ 2100.004).

Die Teilnahmegebühr für Veranstaltungen gilt nur für eine Person und ist

nicht übertrag- oder teilbar.

Vgl. die Allgemeine Gebührensatzung der Universität Ulm, veröffentlicht

in den Amtlichen Bekanntmachungen der Universität Ulm Nr. 21 vom

07.08.2014, Seite 232-233

Kontodaten:

BIC: SOLADES1ULM

IBAN: DE68 6305 0000 0000 0050 50

Verwendungszweck: die jeweilige HSZ-Veranstaltungsnummer (beispielsweise HSZ3300.333)

15

II Lehrveranstaltungen 1. Übersicht der Lehrveranstaltungen

GESCHICHTE DER PHILOSOPHIE

"Sinngebung des Sinnlosen?“ Einführung

in die Philosophie der Geschichte

Dr. Bernd Kleinhans, Schwäbisch Gmünd

Seminar, Mi 16:00-19:00 Uhr (14-tgl.)

Beginn: 08. Mai 2019

N24/104

Existenz von der Antike bis heute

Prof. Dr. David Espinet, Universität Ulm

Seminar, Mi 16:15-17:45 Uhr

N24/131

Machiavelli und die Macht

PD Dr. Günter Fröhlich, Universität Regensburg

Kompaktseminar, 16.-17.05.2019, 27. -28.06. und

04.-05.07.2019, jew. Do 15:00-18:00 Uhr

jew. Fr 9:00-16:00 Uhr; Do N24/254, Fr O25/169

Philosophie der Aufklärung

Prof. Dr. Klaus Giel, Universität Ulm

Vorlesung: Mo 16:00-19:00 Uhr

06.05., 20.05., 03.06., 24.06., 01.07., 15.07.2019

Villa Eberhardt, Heidenheimer Str. 80

Die Vollendung des Idealismus in der Philosophie Schellings

Prof. Dr. Renate Breuninger, Universität Ulm

Seminar, Di 12:15-13:45 Uhr

N24/104

Melancholie – Störung, notwendiger Schatten

oder kreativer Raum?

Dr. Dr. Placidus Heider, Universität Regensburg

Seminar, Di 16:00-19:00 Uhr (14-tgl.)

Beginn: 30. April 2019

N24/254

16

II Lehrveranstaltungen 1. Übersicht der Lehrveranstaltungen

THEORETISCHE PHILOSOPHIE

Was kann ich wissen? Kant für Anfänger

Prof. Dr. David Espinet, Universität Ulm

Seminar, Di 14:15-15:45 Uhr

45.2.102

20th Century Thinking about Science

Dr. Hans-Peter Eckle, Universität Ulm

Seminar, Mi 17:00-20:00 Uhr, N24/227

Vorbespr. & Beginn: 15. Mai 2019, 17:00 Uhr

O25/169

Sind wir frei? - Philosophische und neurowissenschaftliche Perspektiven

Dr. Johannes Schick, Blaubeuren

Seminar, Mi 16:00-17:30 Uhr

O28/2002

PRAKTISCHE PHILOSOPHIE

Philosophie des Glücks im interdisziplinären Kontext (EPG II)

Prof. Dr. David Espinet, Universität Ulm

Vorlesung, Do 12:15-13:45 Uhr

N24/104

Kants Theorie des demokratischen Friedens (EPG I)

Prof. Dr. David Espinet, Universität Ulm

Seminar, Mi 12:15-13:45 Uhr

N25/H9

Max Weber: Gesinnungs- und Verantwortungs-

ethik und der Geist des Kapitalismus

Dr. Gisela Lorenz-Baier, Ulm

Seminar, Do 17:00-18:30 Uhr

N24/226

17

II Lehrveranstaltungen 1. Übersicht der Lehrveranstaltungen

Kein Sinn - nirgends. Philosophische Positionen

zur Frage nach dem Sinn des Lebens

Prof. Dr. Karl-Heinz Lembeck, Universitäten Würzburg / Ulm

Vorlesung, Di 16:00-19:00 Uhr (14-tgl.), Termine:

07.05., 21.05., 04.06., 18.06., 02.07., 16.07., 30.07.2019

N24/104

Lebensqualität und Lebenssinn –

Philosophische Kategorien für ein gelingendes Leben

Dr. Kristin Staudacher, Stuttgart

Seminar, Fr 14:00-18:00 Uhr

03., 10., 17., 24. Mai und 07. Juni 2019

N24/254

Angst

Stephan Schwarz, Evang. Hochschulpfarrer Ulm

Seminar Do 15:15-16:45 Uhr

H9

Egoismus und/oder Altruismus:

ihre Bedeutung in Ethik und Ökonomie

Prof. Dr. Dr. Otto-Peter Obermeier, Universität Ulm

Kompaktseminar, 31. Juli – 03. August 2019

Mi-Fr 14:00-18:00 Uhr, Sa 10:00-14:00 Uhr

Villa Eberhardt, Heidenheimer Str. 80

Die Kultur der Freiheit (EPG I)

Dr. Hans-Klaus Keul, Universität Ulm

Ralf Caspary, SWR

Seminar, 24.-26. Mai 2019, Fr 14:00-18:00 Uhr,

Sa und So jeweils 10:00-16:30 Uhr, N24/251

Vorbesprechung und Themenvergabe: 08.05.2019, 12.00-13.30 Uhr, Bib. HSZ

Antike Medizin

Prof. Dr. Florian Steger, Direktor GTE Universität Ulm

Vorlesung, Mi 16:00-17:30 Uhr, Beginn: 24.04.2019

GTE, Parkstraße 11, 3. Stock, Zi. 301

18

II Lehrveranstaltungen 1. Übersicht der Lehrveranstaltungen

INTERDISZIPLINÄRE SEMINARE

Body & Mind. Philosophisch wissenschafts-theoretische Grundlagen der

Cognitive & Neuro-Sciences

PD Dr. Jörg Wernecke, TU München

Kompaktseminar, 08.-09. August 2019,

jew. 09:30-18:30 Uhr

N24/131

Einstein, die Schönheit der Naturgesetze,

die Quanten und der Gott Spinozas

Dr. Matthias Keller, Asperg

Kompaktseminar, 27.-29. Juni 2019

Do 13:00-18:00 Uhr, Fr und Sa 09:30-18:00 Uhr

Villa Eberhardt, Heidenheimer Str. 80

Vorbesprechung: 07. Mai 2019, 17 Uhr N24/101

Modell und Wirklichkeit. Abbildung oder Konstruktion der Welt? (EPG II)

Dr. Hans-Klaus Keul, Universität Ulm

Prof. Dr. Peter C. Hägele, Universität Ulm

Prof. Dr. Günter Gramlich, Universität Ulm

Seminar, Mi 16:00-19:00 Uhr (14-tgl.) Themenvergabe: 24.04.,

weitere Termine: 08.05, 22.05, 12.06, 19.06, 26.06, 10.07.

O28/2001

KULTURANTHROPOLOGIE

Texte zur deutschen Romantik

Prof. Dr. Renate Breuninger, Universität Ulm

Dr. Roman Yaremko, Universität Ulm

Seminar, Mo 12:15-13:45 Uhr

N24/104

Digitale Technik und die Freiheit des Menschen

Dr. Roman Yaremko, Universität Ulm

Seminar, Do 16:00-17:30 Uhr

N24/104

Triumph der Farbe und des Lichts: Von Tizian bis Tiepolo

Prof. Dr. Ingrid Kessler-Wetzig, Ulm

Seminar, Di 17:00-20:00 Uhr (14-tgl.)

Beginn: 23.04.2019

Villa Eberhardt, Heidenheimer Str. 80, UG

19

II Lehrveranstaltungen 1. Übersicht der Lehrveranstaltungen

POLITIK UND ZEITGESCHEHEN

Europa, Erasmus und Thomas More

Michael Zips, Kath. Hochschulpfarrer Ulm

Seminar, Mi 16:00-17:30 Uhr

O28/2003

Politik im Spannungsfeld zwischen nationalen Interessen und

völkerrechtlichen Verpflichtungen

Dr. Matthias Rost, Schwäbisch-Gmünd

Kompaktseminar, 03.05., 10.05., 17.05., 24.05., 31.05.2019, jew. 14.00-18.15

Uhr

N24/104

Die Französische Revolution -

Gründe und Folgen (nur für Studierende)

Prof. Dr. Ingrid Kessler-Wetzig, Ulm

Seminar, Fr 15:00-18:00 Uhr: 10.05., 31.05.,

Fr 15:00-19:00 Uhr: 07.06., 21.06, 28.06., 05.07.2019

Villa Eberhardt, Heidenheimer Str. 80, UG

Die Geschichte Indiens II

Prof. Dr. Ingrid Kessler-Wetzig, Ulm

Seminar, Di 17:00-20:00 Uhr (14-tgl.)

Beginn: 30.04.2019

Villa Eberhardt, Heidenheimer Str. 80, 1. OG

ALTE SPRACHEN

Sanskrit für Anfänger (I)

Dr. Nikolaus Groß, Senden

Übung, Di 18:00-19:30 Uhr

N24/132 (Bib. HSZ)

Altgriechische Lektüre: Plutarchus,

Vitae parallelae: Demosthenes et Cicero

Dr. Nikolaus Groß, Senden

Übung, Mi 18:00-19:30 Uhr

N24/155

20

II Lehrveranstaltungen 1. Übersicht der Lehrveranstaltungen

Colloquia Latina - Moderne Konversation

in lateinischer Sprache

Dr. Nikolaus Groß, Senden

Übung, Di 16:30-18:00 Uhr

N24/132 (Bib. HSZ)

MUSIKWISSENSCHAFT

Einführung in musikalische Formen:

Lied, Sonate, Filmmusik, Musical und Oper

Christina Stubenrauch, Ulm

Seminar, Mo 12:00-13:30 Uhr

O28/2001

21

II Lehrveranstaltungen 2.1 Geschichte der Philosophie

2.1 Geschichte der Philosophie

"Sinngebung des Sinnlosen?“

Einführung in die Philosophie der Geschichte Seminar, HSZ 2100.001

Dr. Bernd Kleinhans, Schwäbisch Gmünd

Geschichte hat seit Jahren Konjunktur: Im Fernsehen gibt es geradezu eine Inflati-

on vor allem zeitgeschichtlicher Dokumentationen, Museen verzeichnen Besu-

cherrekorde und historische Romane werden in hohen Auflagenzahlen gedruckt.

Beinahe jede wissenschaftliche Disziplin beschäftigt sich mit ihrer Geschichte: Es

gibt Philosophiegeschichten, Technikgeschichten, Medizingeschichten, Geschich-

te der Naturwissenschaften oder sogar Geschichte der Geschichtswissenschaften.

»Selbst wenn die Geschichte zu nichts anderem zu gebrauchen wäre«, so der

französische Geschichtstheoretiker Marc Bloch bereits 1949, »eines muss man ihr

sicher zugutehalten: sie ist unterhaltsam.« Aber gibt es darüber hinaus eine Bedeu-

tung von Geschichte? Kann man aus der Geschichte lernen? Hat Geschichte einen

Sinn? Gibt es einen Fortschritt in der Geschichte? Kann man gar aus der Kenntnis

früherer Epochen künftige Entwicklungen prognostizieren? Oder gibt es vielleicht

gar keine Geschichte im Singular, sondern nur eine Vielzahl verschiedener Ge-

schichten? Mit diesen Fragen befasst sich die Philosophie der Geschichte. Im

Seminar werden wir eine Auswahl der wichtigsten klassischen und modernen

Theorien zur Geschichtsphilosophie besprechen. Thematisiert werden antike

Auffassungen ebenso wie die religiös fundierten Geschichtskonzepte des Mittelal-

ters. Ein Schwerpunkt wird auf den klassischen Geschichtstheorien des 18. und 19.

Jahrhunderts liegen. Gefragt wird schließlich auch nach geschichtsphilosophischen

Konzeptionen der Gegenwart. Eine ausführliche Literaturliste und ein Themenplan

werden zu Beginn des Semesters bereitgestellt.

Einführungsliteratur: Eichhorn, Wolfgang / Küttler, Wolfgang (Hg.): Was ist

Geschichte? Aktuelle Entwicklungen von Geschichtsphilosophie und Geschichts-

wissenschaft, Berlin 2008 (trafo Wissenschaftsverlag); Rohbeck, Johannes: Ge-

schichtsphilosophie zur Einführung, Hamburg 2004 (Junius Verlag); Schloßber-

ger, Mathias: Geschichtsphilosophie, Berlin 2013 (Akademie Verlag)

Termin: Mittwoch, 16:00-19:00 Uhr (14-tgl.)

Beginn: 08. Mai 2019

Raum: N24/104

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II Lehrveranstaltungen 2.1 Geschichte der Philosophie

2.1 Geschichte der Philosophie

Existenz von der Antike bis heute Seminar, HSZ 2100.002

Prof. Dr. David Espinet, Universität Ulm

Warum gibt es überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts? Kann es nichts – oder

gar „das Nichts“ – überhaupt geben? Ist nicht immer und überall Seiendes und

immer nur wieder Seiendes? Sind Sein und Seiendes eigentlich dasselbe? Was

wäre überhaupt der Sinn von Sein? Subjektivität? Raum? Zeit? Natur? Kultur?

Gesellschaft? Gott? Gibt es den Sinn von Sein eigentlich? Ergibt das Sein selbst

denn überhaupt irgendeinen Sinn? Wird Sein und Existenz nicht auf jedenfalls

ganz unterschiedliche Weisen erfahren und beschrieben? In einem abwechslungs-

reichen Streifzug durch die Philosophiegeschichte von der Antike bis heute gehen

wir diesen und verwandten Fragen nach. Es soll der Versuch unternommen wer-

den, Klarheit zu gewinnen über das Sein im Allgemeinen, über das Sein unserer

menschlichen Existenz im Besonderen und über die Stellung, die wir im Ganzen

des Seins einnehmen. Die Teilnahme erfordert keine philosophischen Vorkennt-

nisse. Der angegebene Text wird zur Anschaffung empfohlen, weitere Texte wer-

den im Seminar zur Verfügung gestellt.

Lektüreempfehlung:

Andreas Luckner, Sebastian Ostritsch: Existenz, Berlin / Boston: de Gruyter 2018.

Markus Gabriel, Warum es die Welt nicht gibt, Berlin: Ullstein 2013ff.

Termin: Mittwoch, 16:15-17:45 Uhr (14-tgl.)

Raum: N24/131

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II Lehrveranstaltungen 2.1 Geschichte der Philosophie

2.1 Geschichte der Philosophie

Machiavelli und die Macht Seminar, HSZ 2100.003

PD Dr. Günter Fröhlich, Universität Regensburg

Niccolò Machiavelli (1469-1527) sprengt die Fesseln der Moral! Doch

wie bei so vielen populären Zuschreibungen ist es in Wirklichkeit schwie-

riger. Politik hat sich, so Machiavelli, an den realen Verhältnissen zu

orientieren. Die „Macht“, wie sie zu erringen und zu erhalten ist, wird zur

wichtigsten Frage, und dabei ist zu Mitteln zu greifen, welche als unmora-

lisch und bis dahin als verfemt gelten. Sein Argumentationsstil in „Il prin-

cipe“ von 1513 erweckt den Eindruck, ein Machthaber habe, wenn er es

bleiben wolle, von zwei Möglichkeiten im Grunde immer nur eine erfolg-

versprechende. Dabei konzentriert er sich auf die äußeren Gewaltfaktoren

des Krieges, Volkswirtschaft und Verwaltung des Staates sind nicht seine

Themen. So zeichnet er den idealen Fürsten als einen, der fähig ist, zu

allen Mitteln zu greifen, aber tunlichst den Anschein erwecken soll, die

Tugenden der klassischen Tradition allesamt aufzuweisen. Die Tyrannis,

welche Machivalli jedem Fürsten anempfiehlt, wird im „Discorsi“ einer

radikalen Kritik unterworfen. Dort feiert Machivalli die Republik, nimmt

aber nach wie vor einige Einsichten aus dem Machtgebaren des idealen

Fürsten zur Leihe, um die Stabilität und den politischen Erfolg des Staates

zu erreichen.

Literatur:

Machiavelli, Der Fürst. Stuttgart: reclam, 2014.

Machiavelli, Discorsi. Staat und Politik, Frankfurt a.M.: Insel, Juni 2000.

Wolfgang Kersting, Niccolò Machiavelli, München: Beck, März 2006.

Termin: 16.-17.05., 27.-28.06. und 04.-05.07.2019,

jew. Do 15:00-18:00 Uhr, jew. Fr 9:00-16:00 Uhr,

Raum: Do N24-254, Fr O25/169

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II Lehrveranstaltungen 2.1 Geschichte der Philosophie

2.1 Geschichte der Philosophie

Philosophie der Aufklärung Vorlesung, HSZ 2200.004

Prof. Dr. Klaus Giel, Universität Ulm

Die Frage „Was heißt Aufklärung?“ wird in zwei Aufsätzen von zwei

prominenten Vertretern der Aufklärung in der Berliner Monatsschrift des

Jahres 1784 beantwortet: Es ist zum einen Immanuel Kant und zum ande-

ren Moses Mendelsohn. Wir werden diese beiden, zum Klassiker gewor-

denen Aufsätze besprechen, aber auch auf die beiden Autoren der Frank-

furter Schule, Theodor Adorno und Max Horkheimer, mit Ihrer „Dialektik

der Aufklärung“ eingehen. Zuwenden werden wir uns auch Jürgen Ha-

bermas, der im 21. Jahrhundert die Dialektik der Aufklärung mit seiner

emanzipatorischen Vernunft fortführt.

Termin: 06.05., 20.05., 03.06., 24.06., 01.07., 15.07.2019

16:00-19:00 Uhr

Ort:: Villa Eberhardt, Heidenheimer Str. 80

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II Lehrveranstaltungen 2.1 Geschichte der Philosophie

2.1 Geschichte der Philosophie

Die Vollendung des Idealismus

in der Philosophie Schellings Seminar, HSZ 2100.005

Prof. Dr. Renate Breuninger, Universität Ulm

Im Allgemeinen wird F.J.W. Schelling als der unbedeutendste der drei großen

Idealisten angesehen: Fichte eröffnet den Idealismus, Hegel vollendet ihn und

Schelling schlägt gleichsam die Brücke von Fichte zu Hegel. Doch genau diese

Vorstellung bedarf dringend einer Revision: Schelling hat philosophische Frage-

stellungen konzipiert, die schon über den Idealismus hinausreichen und damit

diesen erst eigentlich vollenden.

Dies zeigt sich besonders in der kleinen Schrift des späten Schelling „Über das

Wesen der menschlichen Freiheit“ (1809), die sicher einer der Höhepunkte seiner

Philosophie bildet. Hier wird erstmalig der absolute Glaube an die Vernunft der

Idealisten ins Wanken gebracht. Im

Gegenzug zum Idealismus bestimmt Schelling den Willen als einen dunklen,

naturhaften Drang des Menschen und stellt ihn über den Verstand. Gerade diese

dunkle Seite des Willens wird von Schopenhauer und Nietzsche als eine philoso-

phische Grundlage der Philosophie des 20. Jahrhunderts betrachtet.

In dieser Vorlesung sollen aber auch die beiden ersten Perioden Schellings be-

trachtet werden. Diese ist zum einen Schellings „Systems des transzendentalen

Idealismus“ um 1800, in dem er in Anschluss an Kant und Fichte das Selbstbe-

wusstsein zum obersten Prinzip erhebt. In seiner Naturphilosophie, der zweiten

Periode seines Philosophierens (1801-1806), bringt er in seiner Identitätsphiloso-

phie Geist und Natur zusammen und stellt hierbei besonders die Kunst als ein

Bindegleich zwischen Ich und Natur, zwischen bewusster Tätigkeit des Ichs und

unbewusster Tätigkeit der Natur, dar.

Eine sehr gute Einführung bietet Xavier Tilliette: „Schelling“, Klett Cotta Stuttgart

2004.

Termin: Dienstag, 12:15-13:45 Uhr

Raum: N24/104

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II Lehrveranstaltungen 2.1 Geschichte der Philosophie

2.1 Geschichte der Philosophie

Melancholie – Störung, notwendiger Schatten

oder kreativer Raum? Seminar, HSZ 2100.006

Dr. Dr. Placidus Heider, Universität Regensburg

Melancholie, das heißt „schwarze Galle“, und klingt also nach einer ernsthaften, toxischen

Störung, der Körpersäfte, wie sich das die Alten vorstellten, unseres leib-seelischen Zusam-

menspiels und dann des Geistes… Eine schwarze Kolik der Psyche also? Die das Leben bedroht, in die Not führt und endlich ausweglos verzweifeln lässt?

Die heutige Diagnostik einer endogenen, gar katatonen Depression klingt hier auf. Freud hat hier schon gebohrt…; „Wer zu lange in den Abgrund schaut, in den schaut irgendwann der

Abgrund auch…“ (F. Nietzsche); Kann man in der Sinnlosigkeit leben? (A. Camus)

Aber auch für Nietzsche oder Camus war der Abgrund nicht nur der Ort des tiefen Falls, des Absturzes, sondern auch der schwierige, umwegsame Zugang zur Tiefe, die Treppe hinab zu

unseren eigenen Grundlagen…

Das vielleicht ungesunde „Grübeln“ ist eben manchmal auch unsere eigene, individuelle und gemeinsame „Archäologie“, das Graben zu unseren Füßen. (M. Foucault)

Möglicherweise begegnen wir da unserem eigenen Schatten, unserem sonst unbesehenen,

weil abgespaltenen Persönlichkeitsanteil? (C. G. Jung) Ja, und dürfen oder sollen wir nicht auch einmal traurig sein, trauern, um etwas, um jeman-

den, um uns selbst…? „Gründe“, Abgründe gibt es doch genug? Schafft nicht Kunst immer

auch aus ihrer eigenen Not? Weil sie muss? Natürlich tritt da vieles in einem Spannungsbo-gen auseinander und einander gegenüber…

Die klassische „Todsünde“ Melancholie, die Glück und Erfüllung verneint, und damit von

Gott trennt…, die Verdrossenheit, die lähmt…, die Kraftlosigkeit, der der Mut zum nächsten Tag fehlt…, und der auch lustvolle, sanfte und laute Weltschmerz, der die Verbindung

wieder aufnimmt…

Schauen wir also wieder einmal in den Wirbel hinein, der wir selber sind…

Irgendwo zwischen „Burn-out“ und kreativer Explosion, die nach Freud ja unter jeder De-

pression warten soll. Texte werden in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben bzw. zur Verfügung gestellt.

Termin: Dienstag, 16:00-19:00 Uhr (14-tgl.) Beginn: 30. April 2019

Raum: N24/254

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II Lehrveranstaltungen 2.2 Theoretische Philosophie

2.2 Theoretische Philosophie

Was kann ich wissen? Kant für Anfänger Seminar, HSZ 3100.001

Prof. Dr. David Espinet, Universität Ulm

Kants Kritik der reinen Vernunft gilt bis heute als Zentraltext der Er-

kenntnistheorie. Auf die Frage „Was kann ich wissen?“ antwortet dieser

durch eine genaue Analyse unserer Erkenntnisvermögen sowie möglicher

Fehlleistungen, die jenen gewissermaßen eingebaut sind. Grundsätzlich

geht es Kant darum, sowohl die Möglichkeiten als auch Grenzen mensch-

licher Vernunft auszuloten: ihre Fähigkeiten, Gesetzmäßigkeiten in der

Natur zu erkennen, aber auch ihre begrenzte Reichweite sowie die merk-

würdige Fähigkeit aufzuklären, sich durch selbstverursachte Illusionen zu

täuschen. Ein Buch also für jeden und jede, der oder die genauer verstehen

möchte, auf welchen subjektiven Leistungen objektive Erkenntnis beruht

und woran sie scheitern kann – ganz gleich, ob wir nun Mathematik oder

evidenzbasierte empirische Wissenschaft treiben. Um den Zugang zum

Text zu erleichtern, halten wir uns an die unten aufgeführte Einleitung, die

wir jeweils durch einen kürzeren Auszug aus der dem Originaltext der

Kritik der reinen Vernunft flankieren. Die Veranstaltung ist als Einfüh-

rung konzipiert, so dass für die Teilnahme keine philosophischen Vor-

kenntnisse erforderlich sind. Der angegebene Text wird zur Anschaffung

empfohlen, weitere Texte werden im Seminar zur Verfügung gestellt.

Literaturempfehlung: Ralf Ludwig, Kant für Anfänger – Kritik der reinen

Vernunft. Eine Lese-Einführung, 13. Auflage, München: dtv 2018.

Termin: Dienstag, 14:15-15:45 Uhr

Raum: 45.2.102 (Uni West)

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II Lehrveranstaltungen 2.2 Theoretische Philosophie

2.2 Theoretische Philosophie

Thinking about science Seminar, HSZ 3100.002

Dr. Hans-Peter Eckle, Universität Ulm

Despite the long tradition of scientists’ (although the term ‘scientist’ has only been coined by

William Whewell in 1833) and philosophers’ thinking about knowledge, scientific knowledge, and, more generally, science it was arguably only in the 20th century that the

thinking about science became a distinct branch of philosophy. Moreover, the 20th century

witnessed other important meta approaches to science, e.g. from the perspective of sociology and ethics.

In the 20th century, the thinking about science brought into sharp focus again the empiricist

and rationalist positions and also the importance of the historical dimension of science. The course will investigate the various approaches to the thinking about science advanced in the

20th century: logical positivism/empiricism with its focus on inductivism, i.e. the empirical

justification of scientific theories; critical rationalism, with its focus on the invention of hypotheses, fallibilism and the falsifiability criterion for scientific theories and the demarca-

tion of science from non-science; and the historically inspired paradigm theory which focus-

es on the process and progress of science and how scientists’ actions may be interpreted. The attempts to criticize the various positions and to extract and amalgamate these into a, if

possible, coherent picture of science will lead us up to the most recent discussions of the

20th century.

Format: We start with introductory lectures to give an overview of the most important posi-

tions in the philosophy of science of the 20th century including the social and ethical dimen-

sion. These overview lectures intend to open up vistas into important debates. Some of these can then be taken up and discussed in more detail and worked out in student presentations

and/or papers.

Selected literature: Kent W Staley: An Introduction to the Philosophy of Science, Cambridge UP, 2014; Peter

Godfrey-Smith: Theory and Reality - An Introduction to the Philosophy of Science, Univer-

sity of Chicago Press, 2003; Stephen Webster: Thinking about Biology, Cambridge UP, 2003; Donald Gillies: Philosophy of Science in the Twentieth Century - Four Central

Themes, Blackwell, Oxford, 1993 John Losee: A Historical Introduction to the Philosophy of

Science, Oxford UP, 2001

Termin: Mittwoch, 17:00-20:00 Uhr (14-tgl.)

Beginn: 15. Mai 2019 Raum: O25/169

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II Lehrveranstaltungen 2.2 Theoretische Philosophie

2.2 Theoretische Philosophie

Sind wir frei? - Philosophische und

neurowissenschaftliche Perspektiven Seminar, HSZ 3100.003

Dr. Johannes Schick, Blaubeuren

In der konkreten Erfahrung gehen wir davon aus, dass wir in unserem Wollen und

Tun frei sind. Wir erleben uns als Autorinnen bzw. Autoren unseres Lebens und

haben den Eindruck, einer offenen Zukunft entgegenzugehen. Aber lässt sich

dieses Selbstverständnis angesichts des neuronal turn aufrechterhalten? Die Er-

kenntnisse der Hirnforschung scheinen nahezulegen, dass alle unsere Entschei-

dungen durch neuronale Aktivitäten determiniert sind. (Willens-)Freiheit wäre

demzufolge nichts anderes als ein neurobiologisches Konstrukt.

Zugleich gibt es ungelöste philosophische Fragen: Ist der Blick auf die neuronalen

Bedingungen hinreichend, um Freiheit zu erfassen, oder bleibt eine Erklärungslü-

cke? Brauchen wir zum Verstehen menschlicher Freiheit weitere Kategorien wie

die der Subjektivität, der Gründe, des Urteils und der Zwecke? Zudem: Wenn der

freie Wille vollständig neurobiologisch erklärbar und als Illusion entlarvt wäre,

welche Bedeutung hätte dann noch persönliche Verantwortung? Schließt aber der

neuronal turn tatsächlich Freiheit aus oder lassen sich neuronale Bedingtheit und

Freiheitserfahrung zusammendenken?

Im Seminar gehen wir solchen Grundfragen nach. Dabei versuchen wir, in Umris-

sen eine philosophisch reflektierte wie auch naturwissenschaftlich anschlussfähige

Vorstellung menschlicher Freiheit zu gewinnen. Die Frage, ob wir frei sind, lässt

sich erst stellen, wenn wir sagen können, wie es wäre, frei zu sein. Zu fragen ist

nach dem aussagekräftigen Profil der Freiheit.

Literatur zur Einführung:

Geert Keil (2017): Willensfreiheit (Grundthemen Philosophie). Berlin, Boston:

Walter de Gruyter, 3. Auflage

Termin: Mittwoch, 16:00-17:30 Uhr

Raum: O28/2002

30

II Lehrveranstaltungen 2.3 Praktische Philosophie

2.3 Praktische Philosophie

Philosophie des Glücks

im interdisziplinären Kontext Vorlesung, HSZ 4100.001

Prof. Dr. David Espinet, Universität Ulm

Was braucht es, um glücklich zu sein? Lässt sich darauf überhaupt in

allgemeinen Aussagen antworten? Ist menschliches Glück nicht vielmehr

eine sehr individuelle Angelegenheit? In der Vorlesung wird dafür argu-

mentiert, dass neben den unbestreitbar individuellen und sehr spezifischen

Glückszutaten dennoch eine Reihe von verallgemeinerbaren Elementen

ermittelt werden können – dies insbesondere dann, wenn man unter einem

guten und glücklichen Leben mehr als „das schnelle Glück“ versteht. Im

Rekurs auf philosophische, psychologische, soziologische und wirt-

schaftswissenschaftliche Theorieangebote entwickelt die Vorlesung ein

möglichst vollständiges Bild der relevanten theoriefähigen Elemente

glücklicher menschlichen Existenz. Gesucht wird dabei eine Antwort auf

die Frage, was die Bedingungen nachhaltigen menschlichen Glück sind,

das über den Tag hinaus trägt.

Die Teilnahme an der Vorlesung erfordert keine philosophischen Vor-

kenntnisse. Ausführliche Literaturhinweise werden in der Vorlesung ge-

geben. Studierende des Lehramts können hier einen für das Ethisch-

Philosophische Grundlagenstudium erforderlichen Schein (EPG II) erwer-

ben.

Termin: Donnerstag, 12:15-13:45 Uhr

Raum: N24/104

31

II Lehrveranstaltungen 2.3 Praktische Philosophie

2.3 Praktische Philosophie

Kants Theorie des demokratischen Friedens Seminar, HSZ 4100.002

Prof. Dr. David Espinet, Universität Ulm

Warum brechen zwischen Staaten immer wieder Kriege aus? Gibt es für das Aufflammen

internationaler Konflikten eine allgemeinere Erklärung als etwa Feindschaft oder divergie-rende Interessen? Und wenn ja, lässt sich ein prinzipieller Ausweg aus dieser Situation

plausibel konzeptualisieren? Diagnosen und Lösungsvorschläge von erstaunlicher Aktualität

dazu finden sind bei Immanuel Kant. In Texten wie Zum ewigen Frieden legt der Aufklärer dar, was den zwischenstaatlichen Kriegszustand im Kern ausmacht, unter welchen Bedin-

gungen kriegerische Konflikte unvermeidlich sind und wie der Kriegszustand zwischen den

Staaten prinzipiell zu überwinden wäre. Skizziert werden hierfür die moralischen, politi-schen und völkerrechtlichen Bedingungen eines dauerhaften Friedens, der Kant zufolge Ziel

und Zweck des Handelns demokratischer Staaten sein sollte.

In einem ersten Schritt eignen wir uns Kants bis heute hochaktuelle Theorie an; in einem

zweiten Schritt blicken wir auf neuere Ansätze, die darauf aufbauen und gehen u.a. der Frage

nach, ob es so etwas wie gerechte Kriege überhaupt geben kann. In einem dritten Schritt

betrachten wir als instruktives Beispiel die Europäische Union und fragen uns, ob diese als

Versuch verstanden werden kann, Kants Theorie des demokratischen Friedens in die Realität

umzusetzen.

Die Teilnahme erfordert keine philosophischen Vorkenntnisse. Der angegebene Text wird

zur Anschaffung empfohlen, weitere Texte werden im Seminar zur Verfügung gestellt. Studierende des Lehramts können hier einen für das Ethisch-Philosophische Grundlagenstu-

dium erforderlichen Schein (EPG I) erwerben.

Literaturempfehlung: Immanuel Kant: Zum Ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf,

hrsg. und kommentiert von Oliver Eberl und Peter Niesen, Studienbibliothek Bd. 14, Berlin:

Suhrkamp 2011

Termin: Mittwoch, 12:15-13:45 Uhr

Raum: H9

32

II Lehrveranstaltungen 2.3 Praktische Philosophie

2.3 Praktische Philosophie

Max Weber: Gesinnungs- und Verantwortungs-

ethik und der Geist des Kapitalismus Seminar, HSZ 4100.003

Dr. Gisela Lorenz-Baier, Ulm

Dass Menschen Werte setzen und darin ein wichtiger Faktor der kulturel-

len Entwicklung von Gesellschaften besteht, war für Max Weber eine

Grundvoraussetzung seiner verstehenden Soziologie. Er hat diese Wissen-

schaft in Deutschland mitbegründet und wurde in den 30er Jahren über

Parsons´ Rezeption seiner Werke in den USA berühmt.

Nach dem 2. Weltkrieg entdeckten ihn die modernen Systemkritiker der

60er Jahre neu. Heute sind seine Überlegungen zum Kapitalismus und

dessen ursprünglich zugrunde liegenden Motive für die Kritik an unserem

selbstverständlichen kapitalistischen Wachstumsmodell von neuem Inte-

resse.

Termin: Donnerstag, 17:00-18:30 Uhr

Raum: N24/226

33

II Lehrveranstaltungen 2.3 Praktische Philosophie

2.3 Praktische Philosophie

Kein Sinn, nirgends. Philosophische Positionen

zur Frage nach dem Sinn des Lebens Vorlesung, HSZ 4200.005

Prof. Dr. Karl-Heinz Lembeck, Universitäten Würzburg / Ulm

Die berühmte Frage nach dem Sinn des Lebens wird landläufig gern als existenti-

ell zentrale Frage der Philosophie verstanden. Aber jeder, der sich ein wenig mit

der Philosophie beschäftigt, z.B. im Studium, lernt schnell, dass diese Frage im

heutigen philosophischen Betrieb eher als ‚unpassend‘ gilt. Dieser Verständnisun-

terschied hinsichtlich der Wichtigkeit besagter Frage hat auch damit zu tun, ob

man die Philosophie für eine Art Rezeptsammlung zur rechten Führung des eige-

nen Lebens hält, oder ob man anderes in ihr sieht. Wo letzteres der Fall ist, darf

man sich jedoch fragen, wieweit sie dennoch unseren Orientierungsbedarf befrie-

digt.

In diesem Seminar sollen ganz unterschiedliche philosophische Reaktionen auf die

Frage nach dem Sinn des Lebens zur Sprache kommen, wobei, das sei sogleich

eingeräumt, die Lektüre der ausgewählten Texte kein Spaziergang ist. Aber für

welche philosophischen Texte würde das schon gelten ...

Literatur

Der Sinn des Lebens, hrsg. v. Christoph Fehige, Georg Meggle u. Ulla Wessels,

München 42002 (Auszüge aus dieser Textsammlung werden als download zur

Verfügung gestellt.)

Termin: Dienstag, 16:00-19:00 Uhr, 14-tgl.

07.05., 21.05., 04.06., 18.06., 02.07., 16.07., 30.07.2019

Raum: N24/104

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II Lehrveranstaltungen 2.3 Praktische Philosophie

2.3 Praktische Philosophie

Lebensqualität und Lebenssinn – Philosophische

Kategorien für ein gelingendes Leben Seminar, HSZ 4100.006

Dr. Kristin Staudacher, Stuttgart

Die Frage danach, was ein gelingendes Leben ausmacht, beschäftigte

schon Aristoteles und sie beschäftigt uns bis heute.

Die Frage nach dem Sinn des Lebens hat sich wahrscheinlich jeder von

uns schon mal gestellt. Dann fragt man sich beispielsweise, ob der Sinn

des Lebens etwas Gegebenes ist oder sich jeder Einzelne den Sinn seines

Lebens selbst generieren muss? Was wird eigentlich unter Sinn verstan-

den? Ist Glückseligkeit der Sinn des Lebens? Gesundheit? Freiheit? Ar-

beit? Reichtum? Selbstverwirklichung? Gibt es eine Verbindung zwischen

diesem Lebenssinn und einer Lebensqualität? Und was bedeutet eigentlich

Lebensqualität? Wie muss ein Leben beschaffen sein, um als qualitativ

hochwertig zu gelten? Geht es hier um Beschaffenheit oder eher um Ein-

stellungswerte? Wie steht es um die nach wie vor aktuelle Frage nach der

Lebensqualität im Kranksein?

Diese und ähnliche Fragen beschäftigen uns Menschen über Generationen

hinweg. In diesem Seminar wollen wir uns anhand von verschiedenen

Theorien diesen Fragen widmen.

Es soll versucht werden Lebensqualität und Lebenssinn in einen Zusam-

menhang zu bringen, um der Frage nach dem gelingenden Leben im Ge-

sundsein und im Kranksein auf den Grund zu gehen.

Termine: Freitag, 14:00-18:00 Uhr

03., 10., 17., 24. Mai und 07. Juni 2019

Raum: N24/254

35

II Lehrveranstaltungen 2.3 Praktische Philosophie

2.3 Praktische Philosophie

Angst Kompaktseminar, HSZ 4100.007

Stephan Schwarz, Evang. Hochschulpfarrer Ulm Mal sind wir ihrer mehr, mal weniger bewusst: der Angst. Doch gehört sie unausweichlich

zu unserem Leben als Menschen, angefangen von kleinen Alltagsängsten bis hin zu existen-tieller Angst. Es lohnt sich daher, sich ein Semester lang mit diesem menschlichen Grundge-

fühl zu beschäftigen. Je nach Interesse der Teilnehmenden können disziplinübergreifend

unterschiedliche Perspektiven des Themas ausgelotet werden: biologisch-neurologisch: Entstehung von Angst, Nützlichkeit von Angst, Lust an der Angst

(Bungee-Jumping, Thriller, etc.), psychologisch: psychoanalytisch, lerntheoretisch, emoti-

onspsychologisch, kognitive Angsttheorie, philosophisch: z.B. Sören Kierkegaard, Martin Heidegger, Karl Jaspers, anthropologisch: Angst vor dem Tod (z.B. Irvin D. Yalom), theo-

logisch: Angst und Vertrauen, medizinisch: körperliche und psychische Ursachen und Symp-

tome, krankhafte Angst: Phobien, Angststörungen und Therapieformen, sprachwissenschaft-lich: Etymologie der Begriffe Angst, Furcht, etc., literaturwissenschaftlich: z.B. Angst im

Märchen, Franz Kafka, Arthur Schnitzler, Stefan Zweig, kunsthistorisch: z.B. Edvard

Munch, Francis Bacon, filmisch: z.B. Hitchcocks „Psycho“ , soziologisch: kollektive Ängste,

moderne Ängste (z.B. vor Atomenergie und -waffen), politisch: Angsterzeugung als Mittel

der Politik (z.B. Angst vor dem Fremden), lebenspraktisch: Prüfungsängste, Alltagsängste

und ihre Bewältigung

Ausgehen werden wir von Fritz Riemanns tiefenpsychologischer Angsttheorie („Grundfor-

men der Angst“), die zugleich eine Charakterkunde mit Persönlichkeitstypen ist und anhand derer sich beispielsweise erklären lässt, welche Rolle Ängste in zwischenmenschlichen

Beziehungen spielen: Warum trennen sich manche nicht von ihrer/m Partner/in, obwohl sie

wissen, dass ihnen die Beziehung schadet? Warum lernen manche nie eine/n Partnerin kennen, obwohl sie sich nach einer Beziehung sehnen?

Literatur wird im Kurs bekanntgegeben.

Termin: Donnerstag, 15:15-16:45 Uhr

Raum: N25/H9

36

II Lehrveranstaltungen 2.3 Praktische Philosophie

2.3 Praktische Philosophie

Egoismus und/oder Altruismus:

ihre Bedeutung in Ethik und Ökonomie Kompaktseminar, HSZ 4100.008

Prof. Dr. Dr. Otto-Peter Obermeier, Universität Ulm

Egoismus, in welchen Verkleidungen er auch immer in der Philosophie auftritt, als

ehrwürdige „conservatio sui“, als angeborene Eigenschaft und Pflicht primär für

sich selbst zu sorgen, als widerliche „selfishness“ oder als Tugend, etwa in Gestalt

des sich Kümmerns um die eigenen Belange, war immer ein zentrales Thema der

Philosophie, der Politik und der Nächstenliebe, vom Wohlwollen, Wohltuen (be-

nevolence and beneficence“), von „compassion“ bis hin zu der Theorie vom bio-

logisch verankerten Trieb auch für Mitmenschen wohlwollend zu sorgen.

In diesem Seminar werden zwei Extrempositionen und eine, die eine vermittelnde

Stellung einnimmt, vorgestellt. Erstens: Bernard Mandevilles Meinung, dass jegli-

cher Altruismus letztendlich auf individuelle Egoismen reduzierbar ist und zu-

gleich auch den Motor für die „commercial society“ liefert, die man später Kapita-

lismus nannte. Zweitens: Francis Hutchesons Theorie vom angeborenen Wohlwol-

len und Wohltun. Führen seine Vorstellungen letztlich zum Wohlfahrtsstaat, zu

einer sozialen Marktwirtschaft und einer altruistisch gebändigten Ökonomie?

Drittens: Adam Smith, jener, der den berühmten „Wohlstand der Nationen“ publi-

zierte, versuchte einen Mittelweg. Er anerkannte die Wucht und das Gewicht, die

der Egoismus bei all unseren Handlungen besitzt, war aber dennoch zutiefst von

der ausgleichenden Kraft der sogenannten „Sympathie“ überzeugt, von dem damit

verbundenen Mitfühlen, Mitleiden und Mitfreuen. Wie steht Smith daher zur

These, dass es primär unser Egoismus ist, der die „commercial society“ befeuert

und Wohlstand produziert?

Termin: 31. Juli – 03. August 2019

Mi-Fr 14:00-18:00 Uhr, Sa 10:00-14:00 Uhr

Ort: Villa Eberhardt, Heidenheimer Str. 80

37

II Lehrveranstaltungen 2.3 Praktische Philosophie

2.3 Praktische Philosophie

Die Kultur der Freiheit (EPG I) Seminar, HSZ 4100.009

Dr. Hans-Klaus Keul, Universität Ulm

Ralf Caspary, SWR, Baden-Baden

Wie sähe ein gesellschaftliches Leben aus, das sich nicht von dem Wert der Frei-

heit leiten ließe? Träte nicht anstelle der individuellen Selbstbestimmung die

allgemeine Bevormundung aller Mitglieder, die sich letztlich der Gewalt der Stär-

keren unterwerfen müssten? Zurecht hat unser Grundgesetz, dessen 70-jähriges

Bestehen wir übrigens in diesem Jahr feiern, auch aufgrund geschichtlicher Erfah-

rung dem Recht auf individueller Freiheit einen prominenten Stellenwert einge-

räumt. Zweck dieser Veranstaltung ist es, einige Facetten des Begriffs der Freiheit

zu analysieren. Im ersten Teil konzentrieren wir uns auf die Grundrechte des

Grundgesetzes mit einzelnen Kommentaren, vor allem auf das Verhältnis von

Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit und der freiheitlichen Grundordnung. Auf

die philosophischen Grundlagen dieser Rechte soll im zweiten Teil eingegangen

werden, wobei sowohl klassische als auch gegenwärtige Positionen zum Zuge

kommen sollen (Kant, Hegel, Nida-Rümelin, Böckenförde, Udo di Fabio). Weil

aber eine Kultur der Freiheit sich nicht in der individuellen Dimension von Selbst-

bestimmung und Selbstverwirklichung erschöpft, sondern auch auf das Ordnungs-

gefüge der Gesellschaft übergreift, in dem Freiheit verwirklicht wird, soll im

dritten Teil auf das Verhältnis von Institutionen und Freiheit, namentlich auf die

Praxis der Schule eingegangen werden. Flankiert werden diese Aspekte durch

ausgewählte Beiträge vom SWR.

Diese Veranstaltung wendet sich vor allem an Studierende des Lehramts (Ethisch-

Philosophische Grundlagenstudium I / Professionsbezogene Vertiefung - BA). Im

Seminar können aber auch Leistungspunkte für den Bereich der ASQ erworben

werden.

Literatur wird im Kurs bekanntgegeben.

Termin: 24.-26. Mai 2019, Fr 14:00-18:00 Uhr,

Sa und So 10:00-16:30 Uhr, N24/251

Vorbesprechung und Themenvergabe: 08.05.2019,

12.00-13.30 Uhr, N24/132 (Bib. HSZ)

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II Lehrveranstaltungen 2.3 Praktische Philosophie

2.3 Praktische Philosophie

Antike Medizin Vorlesung, HSZ 4200.010

Prof. Dr. Florian Steger, Direktor GTE Universität Ulm

Die Geschichte der Antiken Medizin ist für die Kulturgeschichte von großer Be-

deutung. Besinnt man sich allein der Tatsache, dass die auf der Vier-Säfte-Lehre

beruhende Humoralpathologie in der Philosophie des 5. Jahrhunderts v. Chr.

grundgelegt wurde und nahezu bis in das 19. Jahrhundert medizinische Theorie

und Praxis bestimmte. Im Mittelpunkt der Vorlesung steht die griechisch-römische

Antike. So wird das Corpus Hippocraticum vorgestellt, auf das Verhältnis von

Religion und Medizin (Asklepios) eingegangen, über den Kulturtransfer griechi-

scher Medizin nach Rom gesprochen kommen und dann u. a. Celsus, Dioskurides,

Galen, Oreibasios eingeordnet.

Es wird in der Vorlesung darum gehen, die ideengeschichtlichen Entwicklungen

mit den alltagsgeschichtlichen Verhältnissen abzugleichen. Es wäre aber wissen-

schaftlich verkürzt, nicht auch zu Beginn der Vorlesung auf die Frühen Hochkul-

turen in Mesopotamien und Ägypten und zum Ende auf die Weitergabe in das

Mittelalter, sei es in byzantinischer sei es in arabisch-islamischer Tradition zu

blicken. Die Vorlesung soll eine Einführung in die Antike Medizin sein, so dass es

keiner Vorkenntnisse bedarf, vielmehr Interesse und Aufmerksamkeit für ein

zentrales kulturhistorisches Thema.

Einführende Literatur: Vivian Nutton: Ancient medicine. London, New York

2005. Karl-Heinz Leven (Hg.): Antike Medizin. Ein Lexikon. München 2005.

Florian Steger: Asklepios. Medizin und Kult. Stuttgart 2016.

Termin: Mittwoch, 16:00-17:30 Uhr

Beginn: 24.04.2019

Raum: Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin,

Parkstraße 11, Seminarraum (3. Stock, Zi. 301)

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II Lehrveranstaltungen 2.4 Interdisziplinäre Seminare

2.4 Interdisziplinäre Seminare

Body & Mind. Philosophisch-wissenschafts-

theoretische Grundlagen der Cognitive &

Neuro-Sciences Kompaktseminar, HSZ 5100.001

PD Dr. Jörg Wernecke, TU München

Die Frage, was es bedeutet, dass wir denken, erkennen und wissen, gehört

zu ältesten Problemstellungen, die der Mensch im Hinblick auf sein

Selbstverständnis formuliert hat. In diesen Problemkontext ist der aktuelle

Forschungsbereich der »Cognitive Science« und der »Neuro-Science«

einzuordnen, der in der interdisziplinären Verbindung von Philosophie,

Informatik und den empirischen Wissenschaften wie Psychologie, Biolo-

gie oder Medizin zu den innovativsten Forschungsaktivitäten der Gegen-

wart gezählt werden kann.

Ziel des Seminars ist es, eine Übersicht bzw. Einführung hinsichtlich der

unterschiedlichen Konzepte ausgehend von der Naturalisierung der klassi-

schen Erkenntnistheorie, über die Modellierung kognitiver Prozesse mit-

tels der Informatik bis hin zur Einbeziehung neurologisch-biologischer

Modelle zu vermitteln.

Von den TeilnehmerInnen des Seminars wird eine aktive Teilnahme in

Form der Übernahme eines Referates erwartet. Bitte tragen Sie sich in die

Liste (HSZ) ein. Die Referatsliteratur und weitere Literatur ist im HSZ in

Form von pdf-files (download-Bereich) zugänglich.

Termin: 08.-09. August 2019, jeweils von 9:30 – 18:30 Uhr

Ort: N24/131

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II Lehrveranstaltungen 2.4 Interdisziplinäre Seminare

2.4 Interdisziplinäre Seminare

Einstein, die Schönheit der Naturgesetze,

die Quanten und der Gott Spinozas Kompaktseminar, HSZ 5100.002

Dr. Matthias Keller, Asperg

Einstein [1889 - 1955] hat als theoretischer Physiker das moderne Verständnis von Zeit und

Raum auf neue Fundamente gestellt. Er war Mitbegründer der Quantentheorie und später einer ihrer entschiedensten Kritiker: "Der Alte würfelt nicht.". Zeit seines Lebens hat er sich

immer wieder mit der Philosophie Spinozas auseinandergesetzt. 1954, ein Jahr vor seinem

Tod, schreibt er in einem Brief, der als sein Credo angesehen werden kann: "Ich glaube an Spinozas Gott, der sich in der gesetzlichen Harmonie des Seienden offenbart". Spinoza [1632

-1677] gilt als Begründer einer neuzeitlichen philosophischen Theologie. In seinem Haupt-

werk "Ethik" [1677, posthum] unternahm er den Versuch, auf der Basis eines Beweises der notwendigen Existenz Gottes (causa sui) streng rational die vollkommen deterministische

Natur der Wirklichkeit darzustellen. In der modernen Physik wird nun vor allem durch die

Quantentheorie nicht nur die Frage nach Determinismus und Indeterminismus in der Natur diskutiert. Ganz aktuell ist auch die Relevanz der "Schönheit der Naturgesetze" für die

Physik (Hossenfelder, 2018) heftig umstritten und auch die große Frage "Gibt es einen

Gott?"(Hawking, 2018) bleibt nicht ungefragt. Das Seminar will versuchen, die Zusammen-

hänge dieser aktuellen Fragen im historischen und systematischen Kontext von Einsteins

Philosophie der Physik sowie der philosophischen Theologie Spinozas herauszuarbeiten und

kritisch zu hinterfragen.

Literatur:

- B.Spinoza, Ethik, 2015 - D.Henrich, Der ontologische Gottesbeweis. Sein Problem und seine Geschichte in der

Neuzeit, 1960

- W.Cramer, Spinozas Philosophie des Absoluten, 1966 - M.Jammer, Einstein and Religion: Physics and Theology, 2002

- A.Einstein, Brief an Erik Gutkind, Princeton, 3. Januar 1954

- A.Einstein, Quanten-Mechanik und Wirklichkeit, dialectica 2, No 3-4, 1948, p.320 -324 - S.Hossenfelder, Lost in Math, How Beauty Leads Physics Astray, 2018

- S.Hawking, Is there a God?, in: dto., Brief Answers to the Big Questions, 2018

Termin: 27.-29. Juni 2019

Vorbesprechung: 07. Mai 2019, 17 Uhr, N24/101

Ort: Villa Eberhardt, Heidenheimer Str. 80

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II Lehrveranstaltungen 2.4 Interdisziplinäre Seminare

2.4 Interdisziplinäre Seminare

Modell und Wirklichkeit. Abbildung oder

Konstruktion der Welt? (EPG II) Seminar, HSZ 5100.003

Prof. Dr. Peter C. Hägele, Universität Ulm

Prof. Dr. Günter Gramlich, Universität Ulm

Dr. Hans-Klaus Keul, Universität Ulm

Was verstehen wir unter einem Modell und wie lassen sich mit ihm Er-

kenntnisse gewinnen? Wie gestaltet sich der Umgang mit wissenschaftli-

chen Modellen in den einzelnen Fachgebieten, in Physik und Chemie,

Biologie und Medizin, in Mathematik und Informatik? Auf welchen Vo-

raussetzungen und Hintergrundannahmen beruhen Modelle und wie gehen

diese in die Modellbildung ein?

Ausgehend von einem allgemeinen Modellbegriff (Stachowiak), werden

wir konkret, anhand studentischer Beiträge, nach der fachspezifischen

Verwendung von Modellen fragen. Im zweiten Teil der Veranstaltung

geht es um die Voraussetzungen der Modellbildung und um den ge-

schichtlichen Wandel wissenschaftlicher Erkenntnis. Im dritten Teil soll

schließlich der Modellbegriff von anderen Zugängen zur „Wirklichkeit“

abgegrenzt werden, wobei auch nach ethischen und pädagogischen As-

pekten der Modellbildung gefragt wird.

Als interdisziplinäres Seminar organisiert, wendet sich diese Veranstal-

tung vor allem an Studierende des Lehramts (Ethisch-Philosophische

Grundlagenstudium II / Professionsbezogene Vertiefung - MA). Im Semi-

nar können Leistungspunkte aber auch für den Bereich des ASQ erworben

werden.

Literatur wird im Kurs bekanntgegeben.

Termin: Mi 16:00-19:00 Uhr

Themenvergabe: 24.04., weitere Termine: 08.05., 22.05., 12.06.,

19.06., 26.06., 10.07.2019

Raum: O28/2001

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II Lehrveranstaltungen 3. Kulturanthropologie

3. Kulturanthropologie

Texte zur deutschen Romantik Seminar, HSZ 8100.001

Prof. Dr. Renate Breuninger, Universität Ulm

Dr. Roman Yaremko, Universität Ulm

Der „Romantik“-Begriff steht für eine kulturhistorische Epoche des 18. und 19.

Jahrhunderts, die auf die hohe Zeit der Literatur des Sturm und Drang und der

Weimarer Klassik folgt und sich in Deutschland als ein vielfältiges Phänomen

entwickelt. Geprägt war sie von einem gesellschaftlichen Wandel, der seinen

Niederschlag in der modernen bürgerlichen Gesellschaft und der politischen Neu-

ordnung Europas findet. Im Vordergrund macht sich die künftige technologische

Entwicklung sowie das Nützlichkeitsdenken der Neuzeit bemerkbar.

Die Romantik und ihre ästhetische Wiederspiegelung in der Kunst, Musik und

Literatur gehen auf eine sichtbare Distanz mit eben jenen gesellschaftlichen Ent-

wicklungen der Zeit. Die Romantiker interessieren sich viel mehr für das Geheim-

nisvolle und Intuitive in der Natur und widmen sich dem Sinnlichen und Phantas-

tischen in der Welt. Sie begeistern sich für das Mittelalter und wollen die dunklen

Bereiche des menschlichen Individuums, seine Sehnsüchte und innere Unruhen

ergründen. Das Innere des Menschen und die Nachtseite der Natur erhalten eine

dominante Bedeutung.

Es gibt die Jenaer Romantik, zu der die Brüder Schlegel und auch Schelling und

Novalis zählen, aber auch die Heidelberger Romantik, zu der Brentano, Arnim und

Eichendorff gehören. Ihren Abschluss findet diese Epoche jedoch in der Berliner

Romantik, die vor allem von E.T.A. Hoffmann, und Tieck geprägt wurde. Im

Zentrum der romantischen Literatur steht sicherlich der Roman, aber auch Gedich-

te, Fragmente, Novellen und Märchen sind wunderschön und werden bis heute

gern gelesen. Dieser vielschichtigen und facettenreichen Epoche wollen wir an

Hand von ausgewählten romantischen Texten näherkommen.

Eine Auswahl der Texte werden wir online unter Downloads bereitstellen.

Als Vorbereitung auf das Seminar empfiehlt sich die Lektüre von Rüdiger Safran-

ski: Romantik. Eine deutsche Affäre. München-Wien 2007.

Leistungsnachweis: Präsentation bzw. Kurzreferat im Seminar

Termin: Montag, 12:15-13:45 Uhr

Raum: N24/104

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II Lehrveranstaltungen 3. Kulturanthropologie

3. Kulturanthropologie

Digitale Technik und die Freiheit des Menschen Seminar, HSZ 8100.002

Dr. Roman Yaremko, Universität Ulm

Im Zeitalter von Smartphones, Tablets und Notebooks befindet sich unsere Gesellschaft und

somit wir selbst in einem technologischen und kulturellen Wandel. Mit jeder weiteren Ent-

wicklung der Technik verändert sich unser Leben und wird von immer neuen Optimierungs-

modellen digitalisiert. Im Laufe dieser digitalen Modernisierung hat sich auch unser soziales

Verhalten sowie gesellschaftliches Handeln verändert. Wir googeln, whatsappen, paarschip-pen, chatten, skypen, bloggen und twittern, sind bei YouTube, Facebook, Instagram und

eBay, wohnen in einem Smart Home, kaufen bei Amazon ein und unterhalten uns mit Alexa,

Cortana, Siri und Google nicht zuletzt darüber, was wir unseren Freunden nicht anvertrauen können. Auch unsere Aktivitäten lassen wir gerne von digitalen Fitness-Armbändern regist-

rieren und schrecken jederzeit auf, wenn die Anzahl der verbrauchten Kalorien zu niedrig

oder der Tiefschlaf zu kurz ist. Doch wie ist es dabei um unsere Freiheit bestellt? Lassen wir uns von großen Internet-

Konzernen instrumentalisieren, wenn wir ihre Produkte konsumieren? Womit zahlen wir für

jede einzelne digitale Annehmlichkeit? Welche Folgen hat der technologische Fortschritt für uns persönlich, unsere Grund- und Bürgerrechte? Sind wir von jeder weiteren technischen

Innovation grundsätzlich abhängig oder können wir doch noch umdenken und die Entwick-

lung neuer Technologien ausbremsen? Ist der Freiheit-Begriff heutzutage derselbe geblieben, was er einmal im analogen Zeitalter war? Und nicht zuletzt: Ist unser stets steigendes Ver-

trauen in Algorithmen der sichere Weg in die neue „selbstverschuldete Unmündigkeit“?

In diesem Seminar wollen wir uns also dem Begriff der Freiheit im digitalen Zeitalter wid-

men, aber auch seinen verschiedenen Phänomenen und der Rolle des Menschen in der heuti-

gen Welt nachgehen. Angesprochen werden dabei unterschiedliche Problembereiche wie Autonomie, digitale Transparenz, Medienethik, digitale Kontrollgesellschaft, Technikfol-

genabschätzung, Einfluss der neuen Netzkultur auf die Gesellschaft u.a.m.

Eine Auswahl der Texte für Impulsreferate im Seminar wird online zum Download bereitge-

stellt. Als Vorbereitung auf die Veranstaltung empfiehlt sich die Lektüre von Evgeny Moro-

zov: Smarte neue Welt. Digitale Technik und die Freiheit des Menschen. München, 2013.

Literatur: Eine ausführliche Liste der Sekundärliteratur zum Seminar wird in der ersten

Sitzung verteilt. Leistungsnachweis: Aktive Mitarbeit im Seminar, Präsentation bzw. Kurz-referat mit Handout

Termin: Donnerstag, 16:00-17:30 Uhr

Raum: N24/104

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II Lehrveranstaltungen 3. Kulturanthropologie

3. Kulturanthropologie

Triumph der Farbe und des Lichts:

Von Tizian bis Tiepolo Seminar, HSZ 8100.003

Prof. Dr. Ingrid Kessler-Wetzig, Ulm

In Venedig ist aufgrund des feuchten Klimas die andernorts immer erfolgreichere

Wandmalerei wenig anwendbar. Stattdessen entwickeln die Maler in Venedig um

1500 eine verbesserte Öltechnik, mit der es ihnen gelingt, mittels Farben und Licht

einen atmosphärischen Raum für die Figuren zu gestalten. Von Venedig ausge-

hend wird so die Malerei revolutioniert. Vom malerischen Virtuosentum bis zu

geschickt hingesetzten Farbflecken, von der Verringerung der Farbigkeit durch

den Kontrast von Düsternis und Licht, reicht die Palette.

Bald finden wir diese Neuerungen durch den 'Kolorismus' auch außerhalb Vene-

digs. Bis ins 18.Jahrhundert regt er Maler zu einer unverkennbar individualisti-

schen Malweise an. Sie wird auch bei religiösen Bildern angewandt. Der Gesamt-

ausdruck gegenüber dem einer traditionellen Komposition und die Wirkung des

religiösen Motivs auf den Betrachter verändern sich.

Zwei Exkursionen bieten sich an:

„Tizian und die Renaissance in Italien“, im Städel in Frankfurt (bis 26.5.19)

„Tiepolo – der beste Maler Venedigs“, in der Staatsgalerie in Stuttgart (11.10.19)

Termin: Dienstag, 17:00 – 20:00 Uhr (14-tgl.)

Beginn: 23. April 2019

Ort: Villa Eberhardt, Heidenheimer Str. 80, UG

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II Lehrveranstaltungen 4. Politik und Zeitgeschehen

4. Politik und Zeitgeschehen

Europa, Erasmus und Thomas More Seminar, HSZ 9100.001

Michael Zips, Kath. Studentenpfarrer Ulm

Der Brexit verunsichert Europa, die Europäische Union wird von Mit-

gliedsstaaten in Frage gestellt, rechtspopulistische und nationalistische

Tendenzen sind nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen EU-

Staaten deutlich spürbar geworden.

Die Frage nach einer europäischen Identität stellt sich dringlicher denn je.

So es eine gibt - gründet sie in einer Rechtskultur, basierend auf der Per-

sonalität des Menschen und seiner Würde? Angesichts dieser Frage treten

zwei Humanisten, zwei Europäer, hervor, Erasmus von Rotterdam und

Thomas More. Fundament ihrer Freundschaft ist ihr Humanismus, ihre

Idee vom guten Menschen.

Erasmus hat dem Freund sein ironisches Werk „Lob der Torheit“ gewid-

met, in der die Dummheit ihre Eigenschaften rühmt (Eigenliebe, Schmei-

chelei, Vergesslichkeit, Faulheit und Lust). Thomas More hat in seiner

„Utopia“ eine neue Gesellschaftsordnung gezeichnet. Er gab für seine

Überzeugung alle Ämter ab und wurde zum Vorbild des Menschen, der

seinem Gewissen bis in den Tod hinein treu geblieben ist.

Wir wollen Gegenwart und Vergangenheit gegenüberstellen, in alten

Texten Wahres und Aktuelles entdecken, die Gegenwart kritisch beleuch-

ten – im Semester der Europawahl wird es an Gegenwartsbezügen nicht

mangeln.

Termin: Mittwoch, 16:00-17:30 Uhr

Raum: N24/104

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II Lehrveranstaltungen 4. Politik und Zeitgeschehen

4. Politik und Zeitgeschehen

Politik im Spannungsfeld zwischen nationalen

Interessen und völkerrechtlichen Verpflichtungen Kompaktseminar, HSZ 9100.002

Dr. Matthias Rost, Schwäbisch-Gmünd

Internationale Abkommen und Organisationen, welche auf völkerrechtlichen

Verträgen beruhen, sollen der Verwirklichung der Menschenrechte, aber auch

anderen Zielen wie etwa der Völkerverständigung und dem Frieden, der Regelung

des Welthandels, dem Schutz des Weltklimas und den menschenwürdigen Ar-

beitsbedingungen dienen. Einige dieser Organisationen gelten als reformbedürftig.

So basiert die UNO auf einer Nachkriegsarchitektur, welche im Zuge der Globali-

sierung längstens überholt ist. Gleichwohl ist der Menschrechtstext, den die sog.

UN-Charta von 1945 verfasst, für alle 193 UN-Mitgliedstaaten verbindlich und

demnach Maßgabe für jede nationale Politik. Auch aus anderen Gründen wie der

globalen Verflechtungen der nationalen Volkswirtschaften oder dem Klimaschutz

gibt es immer weniger Spielraum für nationale politische Alleingänge von Staaten,

wenn Politik praktisch, vernünftig und sachgerecht sein soll. Wie national also

kann Politik heutzutage noch sein?

Das Problem des gesamten Völkerrechts ist seine schwierige Durchsetzbarkeit,

einen Weltgerichtshof gibt es jedenfalls nicht. Außerdem sind auch völkerrechtli-

che Verträge kündbar, das entspricht nämlich dem Wesen des Vertrages. Das

eröffnet Möglichkeiten nationalistischer Tendenzen in der Politik, welche, so

jedenfalls scheint es, zunehmend auch aus wahltaktischen Gründen von Politikern

genutzt werden und die so ihre Wählerschaft finden. Wie international und völ-

kerverständigend ist die Politik unserer Tage oder anders formuliert: Fallen wir

zurück in die „Nationalstaaterei“?

Termine: 03.05., 10.05., 17.05, 24.05., 31.05.2019

jeweils 14.00-18.15 Uhr

Raum: N24/104

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II Lehrveranstaltungen 4. Politik und Zeitgeschehen

4. Politik und Zeitgeschehen

Die Französische Revolution –

Gründe und Folgen (nur für Studierende)

Kompaktseminar, HSZ 9100.003

Prof. Dr. Ingrid Kessler-Wetzig, Ulm

Die Akteure der französischen Revolution von 1789 kamen aus der Grup-

pe der Advokaten, Wissenschaftler und Beamten. Sie waren autoritätskri-

tisch. Hinzu kamen Gruppierungen wie die Freimaurerlogen oder Leseka-

binette, in denen seit längerem neues Denken diskutiert wurde. Es war ein

komplexer Wirkungszusammenhang.

Weniger die politischen Ereignisse und die Gräueltaten dieser Revoluti-

onsepoche stehen in diesem Seminar im Vordergrund, als vielmehr die

politisch-sozialen Konsequenzen für die Zeitgenossen und nachfolgenden

Generationen. Im Rückblick sehen wir, dass wichtige Errungenschaften

wie etwa Volkssouveränität und Parlamentarismus auf diese Revolutions-

epoche zurückgehen. Die Ideen, die damals diskutiert wurden, sind bis

heute ein Thema. Nur der Feudalismus wurde in Europa im 20. Jahrhun-

dert endgültig abgeschafft.

Termin: Fr 15:00-18:00 Uhr: 10.05., 31.05., 15:00

Fr 15:00-19:00 Uhr: 07.06., 21.06, 28.06., 05.07.2019

Ort: Villa Eberhardt, Heidenheimer Str. 80, UG

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II Lehrveranstaltungen 4. Politik und Zeitgeschehen

4. Politik und Zeitgeschehen

Die Geschichte Indiens II Seminar, HSZ 9100.004

Prof. Dr. Ingrid Kessler-Wetzig, Ulm

Die sich ständig verschiebenden Grenzen größerer und kleinerer Reiche

neuer oder erneut an die Macht gekommener Dynastien seit dem 6. bis

zum 16. Jh. weisen auf eine Vielzahl von Eroberungskriegen hin. Erst am

Ende des 16. Jh. entsteht in der in diesem Semester zu studierenden Zeit-

spanne wieder ein Großreich, das nahezu ganz Indien eint.

Das Neben-, Mit- und Gegeneinander der Religionen in den Regionalrei-

chen bringt viele politische und gesellschaftliche Probleme mit sich, aber

es bedeutet eben auch Vielgestaltigkeit und Wettbewerb zwischen den

regionalen Kulturen. Der Reichtum in dieser Zeit auf den Gebieten der

Kunst, Musik und Literatur ist faszinierend.

Durch die gemeinsame Lektüre einzelner Kapitel in „Hermann Kulke /

Dietmar Rothermund, Geschichte Indiens – Von der Induskultur bis heute,

C.H.Beck, München 2028 (3.Aufl.)“ verfolgen wir die lange, wechselvol-

le Geschichte, auf die immer wieder auch fremde Völker einwirken.

Termin: Dienstag, 17:00-20:00 Uhr (14-tgl.)

Beginn: 30. April 2019

Ort: Villa Eberhardt, Heidenheimer Str. 80, 1. OG

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II Lehrveranstaltungen 5. Alte Sprachen

5. Alte Sprachen

Sanskrit für Anfänger (I) Übung, HSZ 1010.001

Dr. Nikolaus Groß, Senden

Für alle Freundinnen und Freunde der altindischen Sprache und auf vielfachen Wunsch biete

ich dieses Semester endlich wieder einmal einen Sanskritkurs an. Jeder, der einmal begonnen hat, sich mit Sanskrit zu beschäftigen, weiß, dass er sich damit

einer Lotosfrucht verschrieben hat, von der er so wenig loskommt wie die Gefährten des

Odysseus. Er wird sich der Faszination dieses Mediums der Logik und der Meditation, der Sprachanalyse und der Philosophie, nie wieder entziehen können.

Für einen Humboldtianer ist es allemal Pflicht, sich einmal mit dem Sanskrit zu befassen:

Denn man muss wissen, mit welch flammender Begeisterung Wilhelm von Humboldt sich in London bei Franz Bopp innerhalb weniger Monate angestrengtesten, ja rauschhaften Lernens

bis zur völligen Erschöpfung eine so genaue Kenntnis des Altindischen aneignete, dass er die

Bhagavadgita lesen konnte und zum Schluss kam, dass es sich dabei um das schönste und ergreifendste aller philosophischen Werke der Menschheit handele.

Als Lehrbuch hatte ich in meinem früheren Sanskritkurs dasjenige von Thomas Lehmann benutzt: http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~d53/sansvok.pdf Um aber auch denjenigen

Humboldtianern, die bereits in die Mysterien dieser wunderbaren Sprache eingeweiht sind,

etwas Neues zu bieten, möchte ich im nächsten Semester das Lehrbuch von Richard

Gombrich e.al. verwenden, das Sie ebenfalls online finden:

https://archive.org/details/TeachYourselfSanskrit/

Als grammatisches Begleitbüchlein empfehle ich Ihnen unbedingt: Mayrhofer, Sanskrit-grammatik.

Der Erwerb der Leistungspunkte erfolgt durch eine Klausur am Ende des Semesters.

Viel Freude beim Kennenlernen einer der großen Kultursprachen der Menschheit!

Termin: Dienstag, 18:00-19:30 Uhr

Raum: N24/132 (Bib. HSZ)

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II Lehrveranstaltungen 5. Alte Sprachen

5. Alte Sprachen

Altgriechische Lektüre: Plutarchus,

Vitae parallelae: Demosthenes et Cicero Übung, HSZ 1010.002

Dr. Nikolaus Groß, Senden

We cannot read Plutarch without a tingling of the blood.

RALPH WALDO EMERSON (1894)

Hier trat unversehens ein Programm zum Vorschein, das Plutarchs rechtliche und

weltbürgerliche Einstellung belegt: Er behandelt Griechisches und Römisches im

ausgewogenen Vergleich; es gibt weder Polemik gegen die römische noch chauvi-

nistische Bevorzugung der griechischen Seite. Dieser über der Tagespolitik ste-

hende Blick für das im tiefsten Kern Menschliche ermächtigte Plutarch zu einem

Werk, dessen Idee bis heute einmalig geblieben, dessen inhaltliche Ausführung

zum Feinsten gehört, was je auf diesem Gebiet geleistet wurde: zum Zyklus der

Biographien großer Griechen und Römer.

KLAUS SALLMANN (1992)

In diesem Semester lesen wir Plutarchs vergleichende Betrachtung der Biographie

des Demosthenes mit der des Cicero. Er vergleicht also den berühmtesten Redner

Griechenlands mit dem Roms, beide sowohl durch ihre historische Bedeutung als

auch durch ihre charakterlichen Eigenschaften faszinierende Persönlichkeiten, die

von Plutarch mit psychologischer Meisterschaft dargestellt werden.

Die Teilnahme setzt Grundkenntnisse des Altgriechischen voraus. Der Erwerb der

Leistungspunkte erfolgt durch eine Klausur am Ende des Semesters.

Termin: Mittwoch, 18:00-19:30 Uhr

Raum: N24/155

51

II Lehrveranstaltungen 5. Alte Sprachen

5. Alte Sprachen

Colloquia Latina

Moderne Konversation in lateinischer Sprache Übung, HSZ 1010.003

Dr. Nikolaus Groß, Senden

„Lateinsprechen – wie soll das gehen? Moderne Konversation in einer toten Spra-

che?“

Doch, das geht! Aber zunächst einmal müssen wir einen Irrtum aufklären: Latein

ist nicht tot, es ist überhaupt nie tot gewesen! Denn seit dem Untergang des Römi-

schen Reiches hat es nicht einen einzigen Tag gegeben, an dem nicht Menschen

lateinisch gedacht, geschrieben, gelesen und gesprochen hätten.

Es gibt eine Vielzahl von lateinischen Internetforen und Gesprächskreisen, inter-

nationalen Ferienkursen, Seminaren und Kongressen, bei denen Menschen aus

verschiedenen Ländern ausschließlich Lateinisch miteinander reden und einander

verstehen.

Sind Sie neugierig geworden? Haben Sie in der Schule Latein gelernt, aber noch

nie gesprochen? Dann lade ich Sie herzlich ein zu unseren COLLOQUIA LATI-

NA im Humboldt-Studienzentrum.

Als Lehrbuch verwenden wir: „SEPTIMANA LATINA – Cursus vivae linguae

Latinae. Pars I & II. München (Lindauer Verlag) 2011.

Termin: Dienstag, 16:30-18:00 Uhr

Raum: N24/132 (Bib. HSZ)

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II Lehrveranstaltungen 6. Musikwissenschaft

6. Musikwissenschaft

Einführung in musikalische Formen:

Lied, Sonate, Filmmusik, Musical und Oper Seminar, HSZ 1110.001

Christina Stubenrauch, Ulm

Musik folgt einer inneren Form, die wir als ästhetische Kategorie wahr-

nehmen. Die musikalischen Gattungen können wir mit der Formenanalyse

interpretieren: Anhand verschiedener musikalischer Gattungen wie

(Kunst)lied, Messe, Oper, Charakterstück, Symphonie, Musical, Jazz und

Filmmusik analysieren wir Werke von u.a. Bach, Mozart, Beethoven,

Schubert, Schumann, Gershwin, Ives, Prokofjew, Cage und Tower. Zu-

sätzlich hinterfragen wir – besonders bei Musik mit Text – die dramatur-

gischen Effekte, um ein tieferes Verständnis von musikalischer Gestaltung

zu bekommen. Dabei helfen uns Gehörbildung und Tonsatz.

Dieser Kurs richtet sich an musikalisch Fortgeschrittene.

Termin: Montag, 12:00-13:30 Uhr

Raum: O28/2001

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III Zusätzliche Veranstaltungen Ringvorlesung

Interdisziplinäre Ringvorlesung

„Wie objektiv ist die Wissenschaft?“

jeweils Dienstag, 18:30 Uhr, Multimediaraum N27, Oberer Eselsberg

14.05.2019 Prof. Dr. Hartmut Traue, ehem. Leiter d. Medizinischen

Psychologie, Universität Ulm

„Schmerzmessung: Kann man den subjektiven Schmerz objektiv

messen?“

28.05.2019 Prof. Dr. Cornelia Herbert, Leiterin der Abteilung Angewand-

te Emotions- und Motivationspsychologie, Universität Ulm

„Gefühle vermessen? Objektivität in der Psychologie“

04.06.2019 Prof. Dr. Manuela Dudeck, Ärztliche Direktorin

Bezirkskrankenhaus Günzburg

„Die Objektivität von Sachverständigengutachten"

02.07.2019 Prof. Dr. Joachim Ankerhold, Institut für komplexe Quanten

systeme & Vizepräsident Universität Ulm & Sprecher des HSZ

„Gibt es Atome denn nun wirklich? Oder: Was ist eigentlich

naturwissenschaftliches Forschen?“

09.07.2019 Werner D‘Inka, Herausgeber Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Fake News“

16.07.2019 Prof. Dr. Frank Kargl, Direktor des Instituts für Verteilte

Systeme, Univeristät Ulm

„Objektivität in der Informatik: Bringen und Maschinen

der Wahrheit näher?“

28.05.2019 Prof. Dr. David Espinet, Gastprofessor für Philosophie,

Humboldt-Studienzentrum, Universität Ulm

„Objektivität – viele Begriffe, eine Sache? “

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III Zusätzliche Veranstaltungen Philosophischer Salon

Philosophischer Salon

„Das gute Leben“

jeweils Donnerstag, 19:30 Uhr, Villa Eberhardt, Heidenheimer Str. 80

16.05.2019 PD Dr. David Lauer, Phil. Seminar, Universität Kiel

„Das Leben miteinander teilen“

23.05.2019 Christiane Wachsmann, Kuratorin im HfG-Archiv, Ulm

„Gute Form und gutes Leben: Die Ulmer Hochschule für

Gestaltung in der Tradition der Moderne“

27.06.2019 Prof. Dr. Michael Hampe, Prof. f. Philosophie, ETH Zürich

„Die Rolle von Philosophie und Weisheit für das gute Leben“

04.07.2019 Prof. Dr. Thomas Bedorf, Institut für Philosophie,

FernUniversität Hagen

„Aber hier leben? Nein, danke! – Nicht bei sich zu Hause sein"

11.07.2019 Prof. Dr. Günter Figal, Philosophisches Seminar,

Universität Freiburg

„In die Welt passen. Der Alltag und die schönen Dinge“

Weitere Vorträge des HSZ:

01.07.2019 Humboldt-Lecture, Prof. Dr. David Espinet

„Ob ich wahnsinnig bin oder nicht: cogito, sum.“

Mit Descartes an die Grenzen der Vernunft

20:00 Uhr, Stadthaus Ulm

08.07.2019 Gedenkveranstaltung

250. Geburtstag Alexander von Humboldt

Prof. Dr. Dietrich von Engelhardt und Prof. Dr.

Tilmann Borsche: Fiktiver Dialog von Alexander

und Wilhelm von Humboldt, 20:00 Uhr, Stadthaus Ulm

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III Zusätzliche Veranstaltungen Die Fachschaft Kunterbunt

Fachschaft Philosophie/Sprachen

Die Fachschaft sind alle Studierenden der Philosophie und Sprachen an

der Uni Ulm, speziell einige aktive Studenten, die

Fragen zum Studium oder zu Gott und der Welt beantworten,

bei Problemen mit Dozenten oder anderen (Gott, Welt) helfen,

sich für Deine Verbesserungsvorschläge in den Gremien einsetzen,

Prüfungsprotokolle sammeln und ausgeben.

Wir fühlen uns auch zuständig für die Musische Werkstatt und das

ZAWiW.

Du erreichst uns unter: [email protected]

oder per Post:

Fachschaft Philosophie/Sprachen

c/o AStA

Universität Ulm

89069 Ulm

Über neue Mitstreiter, im Speziellen Dich, würden wir uns freuen.

Viel Erfolg im Studium wünscht Dir Deine Fachschaft.

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IV Anhang Lageplan

Das Humboldt-Studienzentrum befindet sich auf dem Universitätsgelände

am Oberen Eselsberg, Albert-Einstein-Allee 11, 89081 Ulm, im Gebäude-

teil N24, Niveau 1 (ganz unten), Raum 135.

So erreichen Sie uns am besten:

mit dem Auto: Autobahn Stuttgart/München A8, Ausfahrt Ulm-West,

Bundesstraße 10 in Richtung Ulm, Ausfahrt Universität.

mit öffentlichen Verkehrsmitteln: ab Hbf Ulm fährt die Buslinie 3 im

10-Minuten-Takt. Ausstieg Haltestelle Uni Süd.

Von der Bushaltestelle Uni Süd aus liegt der Eingang Uni Süd direkt ober-

halb der großen Freilufttreppe (Gebäudekreuz O 25). Gehen Sie geradeaus

durch (links liegt die Mensa, rechts die Cafeteria), am H 4/5 vorbei, links

durch die Glastür ins nächste Gebäude N 24, geradeaus, die Treppe hinun-

ter, links den Gang entlang.

Das Sekretariat des Humboldt-Studienzentrum (HSZ) liegt auf der unteren

Ebene, d.h. wenn Sie den Eingang Süd oder Nord benutzen, müssen Sie

im Kreuz N24 die Treppe nach unten nehmen. Dort ist es dann Raum 135.

Die Bibliothek des HSZ liegt direkt neben dem Sekretariat im Raum 132.

57