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Qualität · Innovation · Kontinuität Ihre Behandlung im Albertinen-Herzzentrum

Ihre Behandlung im Albertinen-Herzzentrum - ndhn.de · terhin werden nützliche Tipps für die Zeit nach der Operation vermittelt. Dieses Programm kann man auch auf der Internetseite

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Qualität · Innovation · KontinuitätIhre Behandlung im Albertinen-Herzzentrum

2

Inhaltsverzeichnis

Weitergehende Informationen für unsere PatientenAuf unserer Homepage www.albertinen-herz-

zentrum.de finden Sie weitere Informationen

über das Herzzentrum.

Darüber hinaus erhalten alle Patienten, die

elektiv zu einer Herzoperation einbestellt wer-

den, mit ihren Aufnahmeunterlagen eine DVD

mit dem Videoprogramm „Ihre Behandlung im

Albertinen-Herzzentrum“. Dieses Programm

vermittelt ausführliche Informationen über die

organisatorischen Abläufe im Herzzentrum am

Standort Schnelsen, zeigt Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit und soll un-

seren Patienten helfen, Ängste und Sorgen vor

einer geplanten Herzoperation abzubauen. Wei-

terhin werden nützliche Tipps für die Zeit nach

der Operation vermittelt. Dieses Programm kann

man auch auf der Internetseite des Herzzent-

rums unter der Rubrik „Patienten“ ansehen. Die

DVD kann gegen eine Versandkostenpauschale

von drei Euro im Sekretariat der Herzchirurgie

oder online bestellt werden.

3 Grußwort

4 Leistungsspektrum des Albertinen-Herzzentrums

8 Diagnostik

10 Behandlung der koronaren Herzkrankheit

16 Behandlung von Herzklappenfehlern

20 Behandlung von Rhythmusstörungen

22 Aortenaneurysmachirurgie und endoluminales Stenting

24 Kardioanästhesie

28 Kardiotechnik

30 Rehabilitation

32 Medizinisch-pflegerische Betreuung

33 Stationen

34 Herzbrücke

35 Wissenschaftliche Studien

36 Ergebnisse und Zahlen

38 Qualität

40 Ansprechpartner

42 Aufnahme / Einweisung - Albertinen-Krankenhaus

44 Aufnahme / Einweisung - Ev. Amalie Sieveking-Krankenhaus

46 In Zukunft herzgesund

48 Impressum

3

Liebe Patientin, lieber Patient,

Qualität - Innovation - Kontinuität: Diese drei Be-

griffe charakterisieren am besten unser Arbeits-

ethos.

Qualität auf höchstem Niveau ist unser „Erfolgs-

rezept“ im Albertinen-Herzzentrum: wichtigste

Voraussetzung ist die enge Zusammenarbeit

zwischen den Fachdisziplinen. So werden zum

Beispiel alle diagnostischen Koronarografien

vom Kardiologen und Herzchirurgen befundet

und gemeinsam die beste Behandlungsstrate-

gie festgelegt. Dieses Vorgehen hat sich auch

bewährt bei der Beurteilung von „Fremd“-Koro-

narografien (Zweitmeinung). Seit Jahresbeginn

2007 rundet eine am Standort Schnelsen eröff-

nete Abteilung für Kardiorehabilitation das An-

gebot ab und ermöglicht erstmals die komplette

Behandlung von der Diagnostik bis zur Rehabi-

litation aus einer Hand.

Prof. Dr. med. Friedrich-Christian Rieß Chairman Albertinen-Herzzentrum Chefarzt Klinik für Herzchirurgie Albertinen-Krankenhaus

Dr. med. Peter Kremer Chefarzt Klinik für Kardiologie Albertinen-Krankenhaus

Joachim Kormann Chefarzt Abt. für Kardio anästhesie Albertinen-Krankenhaus

Dr. med. Matthias Gasthaus Chefarzt Klinik für Innere Medizin – Kardiologie Ev. Amalie Sieveking-Krankenhaus

Dr. med. Burkhard von Westernhagen Leitender Arzt Abteilung für Kardio rehabilitation

Grußwort

F.-C. Rieß

P. Kremer

J. Kormann

M. Gasthaus

B. von Westernhagen

Innovation: Für uns bedeutet es, dass die tech-

nischen und therapeutischen Neuerungen in der

Medizin zum Wohl unserer Patienten schnellst-

möglich eingesetzt werden. Da erwirtschaftete

Gewinne vom Träger gezielt für Investitionen

und personelles „Know How“ verwendet wer-

den (gemeinnütziges Unternehmen), arbeitet

das Herzzentrum immer nach den modernsten

medizinischen Möglichkeiten.

Kontinuität in ner halb eines vielschichtigen

Spezial gebietes wie der Herzmedizin ist auf

Dauer nur zu gewährleisten, wenn die Mit ar-

beiter über Jahre zu einem professionellen Team

zusammenwachsen. Wir sind heute stolz auf

unsere hochqualifizierten und motivierten Mitar-

beiterinnen und Mitarbeiter, die den Erfolg unse-

res Herzzentrums ermöglichen.

Dr. med. Dirk KrollnerZentrumsleitung

Ute Kröplin, BBAStellvertretende Zentrumsleitung

U. Kröplin

D. Krollner

4

Mit rund 1.400 Herzoperationen, mehr als 760

Schrittmacher- und Defibrillatorimplantationen

und nahezu 6.000 Herzkatheteruntersuchungen

einschließlich interventioneller Behandlungen

pro Jahr gehört das Albertinen-Herzzentrum zu

den führenden norddeutschen Versorgungsein-

richtungen in der Behandlung von Herzerkran-

kungen.

Das Albertinen-Herzzentrum bietet das kom-

plette Spektrum moderner Herzmedizin von der

Diagnostik über interventionelle Kardiologie bis

zur Herzchirurgie mit spezialisierter Kardioanäs-

thesie an seinen zwei Standorten in Schnelsen

und Volksdorf. Eine Abteilung für Kardioreha-

bilitation am Standort in Schnelsen rundet das

Angebot ab.

Unser Leistungsspektrum im Einzelnen:

Diagnostik Echokardiografie, Belastungs-, Kontrast-,

Transösophageal (TEE) Echo

3-D Echokardiografie

Ultraschall-Doppler

Herzschrittmacherkontrollen

Defibrillatorkontrollen

Magnetresonanztomografie (MRT)

Koronarangiografie

Elektrophysiologische Untersuchung (EPU)

Behandlung der koronaren Herz­krankheit

Perkutane Intervention (PCI) mit und ohne

Stentimplantation über Arterien der Leiste

oder des Handgelenkes

Rotablation

Akute Herzinfarktbehandlung mittels PCI/Stent

Komplette arterielle Revaskularisation be-

vorzugt ohne (off-pump) oder mit (on-pump)

Einsatz der Herz-Lungen-Maschine

Leistungsspektrum

Leistungsspektrum

Herzkatheteruntersuchung

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Hybrid-Revaskularisation: Minimal invasiver

LIMA-LAD-Bypass ohne Herz-Lungen-Ma-

schine in Kombination mit Verfahren der in-

terventionellen Kardiologie (PCI und Stents)

Off-pump-Chirurgie (OPCAB): Arterielle Re-

vaskularisation in „aortic-non-touch-technique“

zur Behandlung von Patienten mit schweren

Begleiterkrankungen

Linksventrikuläre Aneurysmektomien

Behandlung von Aorten aneurys men Aorta-ascendens-Aneurysma-Resektion in

tiefer Hypother mie und partiellem Kreislauf-

stillstand sowie antegrader und retrograder

Hirnperfusion (zur Hirnprotektion und Ent-

lüftung), gegebenenfalls mit Rekonstruktion

der Aorten klappe

Suprakoronarer Ersatz oder klappentragen-

der Conduit mit Reimplantation der Koro-

nararterien

Aortenbogenersatz in tiefer Hypothermie und

Kreislaufstillstand mit antegrader und retro-

grader Hirn perfusion

Intraluminales Stenting der Aorta descen-

dens

Hybridaneurysmektomie komplexer thorakaler

Aneurysmen

Aorta-descendens-Ersatz mit und ohne Herz-

Lungen-Ma schine

Behandlung von Aortenklappen­erkrankungen

Biologischer Klappenersatz mit gestenteten

Prothesen

Mechanischer Klappenersatz mit Kippschei-

ben- bzw. Zweiflügelklappen-Prothesen

Aortenklappenrekonstruktion nach DAVID bei

Aorta-ascendens-Aneurysma

Ungestenteter Aortenklappen-/Aor tenwurzel-

ersatz mit porcinen Xeno grafts oder Homo-

grafts

Arteria-pulmonalis-Autograft (ROSS-Operation)

Leistungsspektrum

Herzchirurgische Instrumente

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Minimal invasive Aortenklappenoperationen

über partielle obere Sternotomie

Interventioneller Aortenklappenersatz über

die Leiste oder die Herzspitze ohne Herz-

Lungen-Maschine

Behandlung von Mitralklappen­erkrankungen

Kardiologisch-interventionelle Mitralvalvulo-

plastien

Alle Techniken der modernen Mitralklappen-

rekonstruktion:

Annuloplastien, Plastiken des anterioren und

posterioren Klappensegels, Sehnenfaden- und

Papillarmuskeltranspositionen, Papillarmus-

kelreimplantation bei Infarkt, Sliding-Plastik

Minimal invasive Mitralklappenrekonstruktion

oder -ersatz über eine limitierte rechtsseitige

anterolaterale Thorakotomie (submammärer

Hautschnitt)

Behandlung von Trikuspidalklappen­erkrankungen

Alle Techniken der modernen Trikuspidal-

klappenrekonstruktion

Minimal invasive Trikuspidalklappenrekonstruk-

tion oder Klappenersatz mit me chanischen

oder biologischen Pro thesen über einen limi-

tierten rechtsanterolateralen Zugang

Behandlung von Pulmonalklappen­erkrankungen

Plastische Rekonstruktionen

Pulmonalklappenersatz mit biologischen oder

mechanischen Klappenprothesen

Pulmonalwurzelersatz mit Homograft oder

Xenograft

Behandlung von Tumoren Resektion von Herztumoren

Behandlung von Tumorerkrankungen angren-

zender Organe (Lunge, Leber, Niere) in Ko-

operation mit Thorax- und Viszeralchirurgen

Korrektur von kongenitalen Vitien Minimal invasiver Verschluss von Vorhofsep-

tumdefekten und Korrektur von fehleinmün-

denden Lungenvenen über eine limitierte

rechtsanterolaterale Thorakotomie

Korrektur anderer angeborener Herzfehler

Behandlung von Lungenembolien Desobliteration von akuten und chronischen

Lungenembolien

Behandlung von chronischem Vorhof­flimmern/Vorhofflattern

Spezielle medikamentöse Therapien

Elektrische Kardioversion nach vorheriger TEE-

Kontrolle

Katheter-Ablationen

Chirurgische links- und rechts atriale uni- und

bipolare Radiofrequenz-Ablation von chroni-

schem Vorhofflimmern/-flattern in Kombina-

tion mit anderen Eingriffen am Herzen

Minimal invasive Vorhofablation zur Behand-

lung des Vorhofflimmerns über kleinen rechts-

thorakalen Zugang als „Stand-alone“-Prozedur

Behandlung von malignen Rhyth mus­störungen

Implantation von internen Defibrillatoren (ICD)

Implantation von endo- und epikardialen Herz-

schrittmacher-Systemen

Implantation von antitachykarden Systemen

Implantation von biventrikulären Schrittma-

chersystemen und ICDs zur kardialen Resyn-

chronisationstherapie

Behandlung von Arteria­carotis­Stenosen Arteria-carotis-Revaskula risa tion mittels Des-

obliteration / Patchplastik bzw. Bypass, si-

multan zu Eingriffen am Herzen

Leistungsspektrum

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Operationen bei Patienten mit angeborenen und erworbenen Gerinnungsstörungen

Herzoperationen bei Patienten mit Heparin-

induzierter Thrombozytopenie unter Verwen-

dung von rekombinantem Hirudin als Antiko-

agulanz für den kardiopulmonalen Bypass

Herzchirurgische Eingriffe bei Patienten mit

angeborenen hämorrhagischen Diathesen

(Hämophilie A und B, von-Willebrand-Erkran-

kung, Faktor XIII-Mangel u.a.) und Thrombophi-

lien (Antithrombinmangel, APC Resistenz u.a.)

Herzchirurgische Eingriffe bei Patienten mit

erworbenen Gerinnungsstörungen

Behandlung von Patienten ohne Einwilligung zur Fremdbluttrans fusion

Bereithaltung aller modernen Techniken zum

Einsparen von Fremdbluttransfusionen

Eigenblutspende

Hämodilution

Modernes Monitoring der Heparin-Antiko-

agulation während des kardiopulmonalen

Bypasses sowie anschließende Protamin-

Titration

Intraoperative Verabreichung von Fibrinolyse-

inhibitoren

Verwendung von modernen Zentrifugalpumpen

Off-pump-Chirurgie

Perioperativer Einsatz von Cellsaver und Hä-

mofiltration

Autotransfusion von Drainagenblut

Kardioanästhesie Durchführung aller Narkosen in TIVA-Technik

Monitoring der Narkosetiefe durch kontinu-

ierliche EEG-Ableitung

Kontrolle bei klappenrekonstruierenden Ein-

griffen durch transösophageale Echokardio-

graphie (TEE)

Erweitertes hämodynamisches Monitoring

durch HZV- und Oxymetrie-Katheter

Umfangreiches intraoperatives Gerinnungs-

monitoring, u.a. durch direkte Heparinspie-

gel-Messungen, Thrombelastogramm und

Bestimmung der Ecarinzeit (ECT)

Intraoperative Überwachung und Behand-

lung von Begleiterkrankungen

Monitoring aller wichtigen Laborparameter

direkt im OP

Marcumar®­Schulung Monatliche Schulungen (jeweils zwei Nach-

mittage) zur Erlernung der Selbstbestim-

mung von INR und Quick bei oraler Antiko-

agulation mit Phenprocoumon (Marcumar ®)

Kardiorehabilitation Information über Ursachen, Schweregrad und

Behandlungsmöglichkeiten der Erkrankung

unter Berücksichtigung der Vorbefunde und

Ergebnisse der Aufnahmeuntersuchungen

Steigerung der Belastbarkeit durch kontrol-

lierte Bewegungstherapie unter Berücksich-

tigung des Heilungsverlaufes nach der Ope-

ration

Motivation zu einer umfassenden Lebensstil-

veränderung mit dem Ziel der positiven Be-

einflussung von Risikofaktoren zur Vermei-

dung des Fortschreitens der Erkrankung

Information über das optimale Therapieziel

sowie den Nutzen und mögliche Nebenwir-

kungen der medikamentösen Behandlung.

Leistungsspektrum

Das Albertinen­Herzzentrum gehört zu den führenden norddeutschen Versorgungseinrichtungen zur Behandlung von Herzerkrankungen

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Diagnostik

Das Albertinen-Herzzentrum bietet das gesamte

kardiologische Spektrum der konservativen und

invasiven diagnostischen Methoden.

In den vergangenen 19 Jahren wurden allein am

Standort Schnelsen über 50.000 Linksherzkathe-

teruntersuchungen durchgeführt. Es stehen zwei

Linksherzkatheter-Messplätze im Albertinen-

Krankenhaus und ein Messplatz im Evangeli-

schen Amalie Sieveking-Krankenhaus zur Ver-

fügung. Katheteruntersuchungen werden rund

um die Uhr durchgeführt, zum Beispiel beim

akuten Koronarsyndrom (ACS) bzw. bei akuten

Herzinfarkten.

Durch eine sofortige Dilatation (PCI) des ver-

schlossenen Herzkranzgefäßes ist es in vielen

Fällen möglich, den drohenden Infarkt zu ver-

hindern oder zumindest die Infarktgröße zu re-

duzieren. Das Albertinen-Herzzentrum ist eine

der teilnehmenden Kliniken an der in Hamburg

durchgeführten PCI-Studie.

Ein weiteres wichtiges diagnostisches Stand-

bein stellt seit dem Jahr 2000 das Herz-MRT

dar, mit welchem strukturelle und funktionelle

Bildgebung des Herzens und der großen Gefäße

in hoher Qualität ermöglicht wird. Das Herz-MRT

im Albertinen-Herzzentrum rangiert auf höchs-

tem internationalen Niveau und ist weit über die

Region hinaus bekannt.

Das Albertinen-Herzzentrum ist Kooperations-

partner von Philips Medical Research. So sind

Ärzte unseres Zentrums maßgeblich an der Ent-

wicklung von Programmen für diese zukunfts-

weisende Technologie beteiligt.

Folgende MRT-Untersuchungen werden ange-

boten:

Funktionsdiagnostik der rechten und linken

Herzkammer

Funktionsdiagnostik der Herzklappen

Darstellung des Herzens bei entzündlichen

Erkrankungen (Myokarditis/Perikarditis)

Darstellung von Herztumoren

Diagnostik

Koronarangiografie

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Belastungsuntersuchungen bei KHK (Dobu-

tamin-Stress-MRT)

Vitalitätsnachweis nach Herzinfarkt

Diagnostik bei Aortenerkrankungen (Aorten-

aneurysma/-Dissektion)

Darstellung der Koronarien

Darstellung komplexer kongenitaler Vitien im

Kindes- und Erwachsenenalter

Die MRT-Untersuchung ist nicht invasiv und der

Patient wird nicht durch Röntgenstrahlen belas-

tet. Es besteht die Möglichkeit zur dreidimen-

sionalen Aufarbeitung der Bilddaten, was eine

genaue Operationsplanung ermöglicht.

Durch MRT gewonnene 3D-Darstellung einer Aortenbogenstenose vor (A) und nach Implantation einer extraanatomischen, intrape-rikardialen Gefäßprothese (B) - Alle Abbildungen auf dieser Seite: Matthias Danne

Dissezierendes Stanford B Aneurysma mit periaortalem Hämatom (blau), gedeckter Perforation (gelb), wahrem Lumen (rot) und fal-schem Lumen (grün) vor (A) und nach antegradem intraluminalem Stenting mittels eines neuen Spezialstents (B)

A B A B

Diagnostik

In den vergangenen 19 Jahren wurden allein am Standort Schnelsen im Alber­tinen­Herzzentrum über 50.000 Links­herzkatheteruntersuchungen durchge­führt

Das Herz­MRT im Albertinen­Herzzentrum rangiert auf höchstem internationalen Niveau und ist weit über die Region hinaus bekannt

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Behandlung der koronaren Herzkrankheit

Wenn interventionspfl ichtige Verengungen in

den Koronargefäßen diagnostiziert werden, fällt

die Entscheidung je nach Lage und Anzahl der

Stenosen für

einen interventionellen kardiologischen Ein-

griff oder

eine chirurgische Behandlung.

Interventioneller kardiologischer EingriffDie interventionelle Kardiologie beschäftigt sich

mit der Aufdehnung von Stenosen mit Hilfe von

Kathetern. Zu den wichtigsten Methoden gehö-

ren die Ballondilatation mit und ohne Stentim-

plantation sowie die Rotablation.

Bei einer Ballondilatation wird von der Leiste

oder über das Handgelenk (Arteria radialis) aus

ein Katheter bis zum Abgang des Herzkranzge-

fäßsystems geschoben. Durch diesen Katheter

wird dann ein haarfeiner Führungsdraht bis an

die jeweilige Engstelle geführt. Dies geschieht

unter gleichzeitiger Röntgenbeobachtung. Der

Draht ist am Ende gekrümmt und lässt sich

durch entsprechende Drehung genau manövrie-

ren. Nun wird ein Ballonkatheter über den Füh-

rungsdraht vorgeschoben, bis seine Spitze die

Engstelle im Koronargefäß erreicht. Der dort be-

fi ndliche Ballon wird nun mittels Druck entfaltet.

Auf diese Weise wird die Engstelle geweitet (der

Mediziner sagt „dilatiert“). Deshalb heißt das

Verfahren auch „Ballondilatation“.

In der Praxis hat es sich gezeigt, dass mittels

Ballondilatation aufgeweitete Koronargefäße die

Neigung haben, sich im Laufe der Zeit erneut

zu verengen. So liegt die Offenheitsrate für der-

art behandelte Verengungen nur bei etwa 50

Prozent. Um eine Wiedereinengung (Re-Ste-

nosierung) des Gefäßes zu verhindern, wurde

die Stent-Technik entwickelt. Stents sind feine

Hülsen aus Metall (Gitter), welche auf dem Bal-

lon sitzen. Beim Entfalten des Ballons werden

die Ablagerungen im Koronargefäß in die Wand

gedrückt. Der Stent entfaltet sich mit dem Bal-

Unentfalteter Koronarstent auf einem Ballonkatheter

Behandlung der koronaren Herzkrankheit

11

lon und hält das Koronargefäß weit offen. Der

Ballon wird anschließend entleert und aus dem

Gefäß entfernt. Der Stent verbleibt am Dilatati-

onsort. Mittlerweile ist diese Stent-Technik so

ausgereift, dass gute Langzeitergebnisse damit

erzielt werden.

Alternativ wird beim sogenannten Rotablati-

onsverfahren ein winziger Fräskopf über den

Führungsdraht in das verengte Koronargefäß

vorgeschoben. Dabei werden die Plaque-Abla-

gerungen abgetragen. Die abgefrästen Partikel-

teilchen sind so klein, dass sie die Kapillargefäße

passieren und somit keinen Schaden anrichten.

Chirurgische TherapieDer Trend in der Koronarchirurgie geht klar in

Richtung komplette arterielle Revaskularisation,

da die Offenheitsrate von arteriellen Bypas ses

denen von Venenbypasses überlegen ist. Wenn

möglich, wird die Operation ohne den Einsatz

der Herz-Lungen-Maschine (OPCAB = Off

Pump Coronary Artery Bypass) durchgeführt,

da die Vermeidung der Herz-Lungen-Maschine

zahlreiche potenzielle Vorteile mit sich bringt.

Die Herz-Lungen-Maschine steht jedoch bei

allen OPCAB-Operationen in Bereitschaft.

Meist ist eine komplette arterielle Revaskulari-

sation unter Verwendung beider skelettierend

präparierter Brust bein schlagadern möglich.

Zusätzlich stehen bei Bedarf die Arteria radialis

zur Verfügung. Im Albertinen-Herzzentrum wird

bei fast allen (98%) Koronarpatienten mindes-

tens ein arterieller Bypass, meist die linke Arteria

mammaria, angelegt. Die Rate von Patienten

mit kompletter arterieller Revaskularisation liegt

im Albertinen-Herzzentrum mittlerweile (Stand

2010) bei über 92 %. Bei diesen Patienten wer-

den zur Bypassversorgung ausschließlich arteri-

elle Gefäße, meist beide Brustbeinschlagadern,

verwendet.

Bei der skelettierenden Entnahme der Brust-

beinschlagadern wird in der Regel ausschließ-

Ballondilatation

Behandlung der koronaren Herzkrankheit

12

Behandlung der koronaren Herzkrankheit

lich die Arterie präpariert. Begleitvenen, Nerven

und umliegendes Gewebe werden in ihrer Funk-

tion erhalten. Vorteile sind die bessere Durch-

blutung des Brustbeins und die Vermeidung der

Schädigung von Hautnerven mit nachfolgenden

Sensibilitäts störungen. So ist auch bei beidsei-

tiger Präparation der Brustbein schlagadern die

Rate an Brustbeininfektionen nicht erhöht.

Im Rahmen der minimal invasiven Herzchirurgie

kann der Einsatz der Herz-Lungen-Maschine

mit ihren negativen Begleiteffekten auf praktisch

alle Organsysteme, wie beispielsweise Zentral-

nervensystem, Lunge, Leber und Nieren vermie-

den werden. In der Bundesrepublik Deutsch-

land werden ca. 10 % (Bruckenberger 2009)

aller isolierten Koronaroperationen minimal inva-

siv durchgeführt. Im Albertinen-Herzzentrum lag

die Rate im Jahr 2010 bereits bei 60 % und sie

steigt weiter an. Wird nur ein Brustbeinschlag-

aderbypass minimal invasiv auf den vorderen

abstei genden Koronarast (LAD bzw. RIVA) ge-

legt, so kann eine Mini-Sternotomie verwendet

werden.

Um die Bypassanastomosen am schlagenden

Herzen fertigen zu können, kommen Stabilisa-

torsysteme zum Einsatz, die in unserem Hause

entwickelt wurden. Sie dienen zur lokalen Ru-

higstellung der Herzwand und zum temporären

Verschluss des Koronargefäßes während des

Nähens der jeweiligen Anastomose.

Die Benutzung eines sogenannten T-Grafts er-

möglicht bei den meisten Patienten eine kom-

plette arterielle Revaskulari sa tion. Dabei werden

beide Brustbein schlagadern skelettierend prä-

pariert. Die linke Brustbeinschlagader wird an ih-

rem Ursprung belassen („in situ“) und zur Versor-

gung der vorderen Koronaräste, beispielsweise

Diagonaläste (D) und LAD mit einem sogenann-

ten sequentiellen („Jump“) Bypass, verwendet.

Die rechte innere Brustbein schlagader (RIMA)

wird abgetrennt und als sogenanntes freies

Transplantat in einem 90°-Winkel (T-Graft) in die

Eine Entwicklung aus dem Albertinen-Herzzentrum ist eine Spezialplattform zur lokalen Ruhigstellung des Herzens, die in Kombination mit einem flexiblen Haltearm die komplette Koronarrevaskularisation am schlagenden Herzen ohne den Einsatz der Herz-Lungen-Maschine ermöglicht

13

Behandlung der koronaren Herzkrankheit

Komplett arterielle Revaskularisation unter Verwen dung beider skelettierter Brustbeinschlag adern in der T-Graft-Technik

linke innere Brustbeinschlagader eingepflanzt.

Mit diesem Bypass können dann mittels Seit-

zu-Seit-Anastomosen bzw. End-zu-Seit-Anas-

tomosen die Gefäße der Hinterwand, wie Mar-

ginaläste (M), Ramus circumflexus (CX) und die

Äste der rechten Kranzarterie (RCA, RPD, RPL)

versorgt werden.

In der Mehrzahl der Fälle ist das bevorzugte

operative Verfahren die komplette arterielle Re-

vaskularisation ohne Einsatz der Herz-Lungen-

Maschine (OPCAB). Dabei wird nach medianer

Sternotomie und Präparation der Brustbein-

schlagader zunächst das T-Graft zwischen

RIMA und LIMA angelegt. Anschließend wird

das Herz mit tiefen Perikardschlingen in die ge-

eignete Position gebracht. Dann wird am schla-

genden Herzen zunächst das eingeengte Ko-

ronargefäß mit zwei luftgefüllten Gummizügeln

angeschlungen und in Kombination mit einer

Stabilisationsplattform lokal ruhiggestellt. Auf

diese Weise können Verbindungen zwischen

Koronargefäßen und Bypasses in hoher Qualität

genäht werden.

Die Indikation zu einer minimal invasiven ar-

teriellen Off-pump-Bypassversorgung besteht

grundsätzlich bei allen isolierten Koronaropera-

tionen. Insbesondere ältere Risikopatienten mit

schweren Begleiterkrankungen wie chronischer

Nierenfunktionsstörung, neurologischen Be-

gleiterkrankungen, insulinpflichtigem Diabetes

mellitus, Tumorpatienten, Patienten mit Hirnleis-

tungsschwäche sowie Gerinnungsstörungen

profitieren von diesem Operationsverfahren.

Darüber hinaus können Patienten mit frischem

Myokardinfarkt oder stark verkalkter aufsteigen-

der Hauptschlagader mit dieser Operations-

technik („Aortic-non-touch-Technik“) risikoarm

operiert werden.

Wenn eine komplette arterielle Revaskularisati-

on nicht möglich ist, können zusätzlich zu den

Mammaria-Bypasses Venenbypasses angelegt

werden. Die Venen werden aus dem Unter-

14

Behandlung der koronaren Herzkrankheit

schenkel entnommen, Seit-zu-Seit oder End-

zu-Seit mit den Herzkranzgefäßen verbunden

und zentral in die Aorta ascendens eingenäht.

Nach Beendigung der Operation wird der Pa-

tient auf die Intensivstation verlegt, wo er noch

ca. vier bis sechs Stunden nachbeatmet wird. In

der Regel werden die Patienten am ersten oder

zweiten Tag nach der Operation auf die Normal-

station verlegt und nach etwa sieben Tagen in

die Rehabilitationsklinik oder nach Hause zur

medizinischen Weiterbehandlung durch ihren

Hausarzt entlassen.

Die Antikoagulation nach einer Bypass-Opera-

tion erfolgt im Regelfall mit Acetylsalicylsäure

(ASS) 100 mg täglich, die dauerhafte Einnah-

me von Phenprocoumon (Marcumar ®) ist nur in

Ausnahmefällen notwendig.

Hybrid­RevaskularisationBei der sogenannten Hybridrevaskularisation

handelt es sich um die Kombination eines mini-

mal invasiv gefertigten Bypasses mit einer Bal-

londilatation.

Über eine inkomplette Eröffnung des Brustbei-

nes (sogenannte Mini-Sternotomie) wird der

LAD am schlagenden Herzen mit einem Arteria-

mammaria-Bypass (LIMA-Bypass) versorgt. Die

Herz-Lungen-Maschine kommt nicht zum Ein-

satz. Am Operationstag oder wenige Tage nach

dem Eingriff werden weitere Koronarstenosen

mit den Methoden der interventionellen Kardio-

logie, also durch Ballondilatation und Stent-Im-

plantation, behandelt.

Das Albertinen-Krankenhaus hat 1997 als eines

der ersten Zentren mit dieser Methode begon-

nen und blickt auf eine mehr als 14jährige Erfah-

rung mit dieser Behandlungsform zurück.

Mittlerweile ist es jedoch in vielen Fällen möglich,

ohne Herz-Lungen-Maschine eine komplette ar-

terielle Revaskularisation auch der Koronargefä-

ße an der Hinterwand des Herzens durchzufüh-

ren, so dass das Hybridverfahren an Bedeutung

Off-pump Koronarchirurgie

15

Behandlung der koronaren Herzkrankheit

Zu den wichtigsten Methoden der interventionellen Kardiologie gehört die Ballondilatation mit und ohne Stentimplantation

Der Trend in der Koronarchirurgie geht klar in Richtung komplette arterielle Revaskularisation

Im Rahmen der minimal invasiven Herzchirurgie kann der Einsatz der Herz­Lungen­Maschine vermieden werden

Insbesondere Risikopatienten mit schweren Begleiterkrankungen profitieren von der Off­pump­Chirurgie

verloren hat und nur noch selten bei speziellen

Indikationen zum Einsatz kommt. Dann jedoch

ist es ein operatives Verfahren mit geringer Inva-

sivität, von dem besonders Risikopatienten mit

schweren Begleiterkrankungen profitieren.

Instrumente für die Koronarchirurgie

16

Behandlung von Herzklappenfehlern

Behandlung von Herzklappenfehlern

Die Diagnostik der Herzklappenfehler ist eine

Domäne der Ultraschalluntersuchung und des

Cardio-MRTs bzw. CTs. Die Echokardiografie

wird transthorakal (TTE) oder in bestimmten

Fällen transösophageal („Schluckecho“, TEE)

durchgeführt. Für eine Schluckecho-Untersu-

chung bekommt der Patient eine kurze Narko-

se, um das Einführen der Sonde zu erleichtern.

Eine Koronarangiografie ist vor der chirurgi-

schen Korrektur eines Klappenfehlers ebenfalls

sinnvoll, um eventuell vorhandene Koronarein-

engungen zu erkennen und gegebenenfalls in

einer Operation gleich mitbehandeln zu können.

Alle vier Klappen des menschlichen Herzens

können Defekte aufweisen, am häufigsten sind

jedoch Erkrankungen der Aorten- und der Mitral-

klappe. Trikuspidal- und Pulmonalklappe sind

seltener betroffen.

Die Herzklappenfunktion kann auf verschiedene

Weise beeinträchtigt sein:

Klappenstenose: Die Klappe kann sich nicht

mehr richtig öffnen, sie ist nach einer Ent-

zündung verklebt oder vernarbt oder sie ist

verkalkt.

Klappeninsuffizienz: Die Klappe schließt nicht

mehr richtig, der Klappenring ist erweitert

oder die Klappentaschen bzw. -segel sind

defekt. Die Ursache kann eine Entzündung

der Herzinnenhaut (Endokarditis) sein, aber

auch ein Infarkt, ein angeborener Klappen-

fehler oder eine Herzmuskelschwäche durch

mangelhafte Koronardurchblutung.

Kombiniertes Klappenvitium: Es liegt sowohl

eine Stenose als auch eine Insuffizienz der

betroffenen Klappe vor.

Es können eine oder mehrere Klappen betroffen

sein. Am häufigsten ist die gleichzeitige Erkran-

kung von Aorten- und Mitralklappe.

Defekte Herzklappen können nicht medikamen-

tös behandelt werden, und auch für katheterin-

terventionelle Techniken sind zur Zeit nur wenige

Fälle geeignet, die operativ ein zu hohes Risiko

Biologische Aortenklappenprothese

17

Behandlung von Herzklappenfehlern

hätten. So können zum Beispiel verklebte, nicht

allzu sehr verkalkte Mitralklappen in manchen

Fällen mit Hilfe eines Ballonkatheters gesprengt

werden (Ballonvalvuloplastie). Dies geschieht,

ähnlich wie bei einer Herzkatheteruntersuchung,

durch einen von der Leiste aus vorgeschobenen

Katheter. Der Eingriff wird in Vollnarkose im Ka-

theterlabor durchgeführt.

Die Behandlung einer Mitralinsuffizienz mit ei-

nem interventionell gesetzten Klipping beider

Segel ist nur für wenige Patienten mit einer

schlechten Prognose sinnvoll, da die Langzei-

tergebnisse im Vergleich zur operativen Mitral-

klappenrekonstruktion schlecht sind.

Die meisten Klappenfehler bedürfen jedoch ei-

ner chirurgischen Therapie. Dabei kommen drei

Möglichkeiten in Betracht:

Die defekte Klappe wird repariert (Klappenre-

konstruktion). Besonders geeignet sind dafür

die Mitral- und die Trikuspidalklappe, auch

bestimmte Aortenklappenfehler kommen da-

für in Betracht.

Es wird eine künstliche Klappe aus biologi-

schem Material eingesetzt, zum Beispiel vom

Schwein oder Rind.

Es wird eine künstliche mechanische Klap-

pe eingesetzt, die aus Kunststoff oder Metall

gefertigt wurde.

AortenklappenchirurgieEingriffe an der Aortenklappe sind am häufigs-

ten. Neben biologischen und mechanischen

Herzklappen kann auch ein Aortenwurzelersatz

mit einem Homograft (menschliche Aortenwur-

zel) oder Xenograft (Schweineaorta) durchge-

führt werden. Bei biologischen Klappen kann eine

dauerhafte Antikoagulation vermieden werden.

Bei entsprechender Indikation kann die nach ih-

rem Erstbeschreiber benannte ROSS-Operation

durchgeführt werden, bei der die eigene Pulmo-

nalklappe exzidiert und in Aortenposition reim-

plantiert wird. In der Regel wird in Pulmonalpo-

sition dann ein Homograft implantiert.

Bei dafür geeigneten Patienten kann unter Ver-

wendung eines im Albertinen-Krankenhaus ent-

wickelten Spezialsperrers der Aortenklappener-

satz minimal invasiv, das heißt über eine partielle

superiore Sternotomie durchgeführt werden.

Die Herz-Lungen-Maschine ist bei diesen Ope-

rationen jedoch stets erforderlich.

Herzklappenoperation

18

Behandlung von Herzklappenfehlern

AortenklappenrekonstruktionBei Aorta-ascendens-Aneurysmen kann es

durch die Auswärtsbewegung der drei Klappen-

kommissuren zu einer Schlussunfähigkeit und

zentralen Undichtigkeit der ansonsten normal

(trikuspidal) angelegten Aortenklappe kommen.

Bei morphologisch unveränderter Aortenklappe

kann durch prothetischen Ersatz der Aorta as-

cendens und Reimplantation von Aortenklappe

sowie Koronararterien (DAVID-Operation) ein

Klappenersatz vermieden werden.

Kathetergestützte AortenklappenimplantationBei Hochrisikopatienten, die für eine konventio-

nelle Operationsmethode als inoperabel erachtet

werden, führen wir im Albertinen-Herzzentrum

eine transfemorale oder transapikale, katheter-

gestützte Aortenklappenoperation durch. Die

auf einen Metallstent montierte Bioklappe wird

bei diesem Verfahren ohne den Einsatz der

Herz-Lungen-Maschine über die Leiste oder die

Herzspitze eingeführt und unter Röntgenkont-

rolle in der verkalkten Klappe verankert.

MitralklappenchirurgieDie Chirurgie der Mitralklappe ist in den letzten

Jahren zunehmend eine klappenerhaltende Re-

konstruktionschirurgie geworden. Durch den Er-

halt des subvalvulären Halteapparates profi tiert

der Patient, da die linksventrikuläre Funktion er-

halten bleibt und daraus eine bessere Belastbar-

keit des Patienten resultiert. Zugleich ist bei nor-

malem Sinusrhythmus eine dauerhafte Therapie

mit oralen Antikoagulantien wie Marcumar® nicht

erforderlich. Dadurch bedingte Blutungs- und

auch thromboembolische Komplikationen kön-

nen vermieden werden.

Die Techniken der Mitralklappenrekonstruktion

werden ständig verbessert. So fi nden nicht nur

Annuloplastien und Segelplastiken Anwendung,

sondern es können auch Sehnenfadentrans-

positionen bzw. ein Sehnenfadenersatz mittels

Kunststofffäden durchgeführt werden.

Im Albertinen-Herzzentrum werden über 90 %

aller isoliert insuffi zienten Mitralklappen rekon-

struiert. Auch bei einer bakteriellen Endokarditis

kann bei begrenztem Befall und günstiger Lo-

kalisation eine Rekonstruktion der Mitralklappe

erfolgreich sein.

Sehnenfadenabriss an der Mitralklappe - Illustration: Edwards

19

Behandlung von Herzklappenfehlern

Falls eine Rekonstruktion nicht möglich ist, ste-

hen biologische sowie mechanische Klappen-

prothesen für die Implantation zur Verfügung.

Bei dafür geeigneten Patienten und isolierter

Mitralklappenerkrankung kann die Mitralklap-

penoperation minimal invasiv, d.h. über einen

kleineren Zugang (limitierte rechtsanterolaterale

Thorakotomie) durchgeführt werden. Dabei wird

der ca. acht bis zehn Zentimeter lange Haut-

schnitt in die Submammärfalte der rechten Brust

gelegt, wodurch hervorragende kosmetische Er-

gebnisse erzielt werden. Die Herz-Lungen-Ma-

schine kann über diese Öffnung angeschlossen

werden, so dass kein zusätzlicher Schnitt in der

Leistenregion zum Anschluss der Herz-Lungen-

Maschine erforderlich ist. Über diesen Zugang

können auch kongenitale Vitien, Herztumoren

und Trikuspidalklappenoperationen minimal in-

vasiv operiert werden.

Nachbehandlung nach klappenchirurgi­schen EingriffenNach einer Klappenersatz-Operation werden

die Patienten in der Regel ein bis zwei Tage auf

der Intensivstation betreut. Bei operativen Ein-

griffen an zwei oder mehr Herzklappen, Kombi-

nationseingriffen (Klappenoperation und ACVB)

oder ernsten Begleiterkrankungen kann sich der

Aufenthalt verlängern. Anschließend bleiben

die Patienten noch vier bis sieben Tage auf der

Normalstation und werden dann in die Rehabili-

tationsklinik oder nach Hause entlassen.

Nach einem Klappenersatz mit einer künstlichen

mechanischen Klappe ist eine lebenslange An-

tikoagulation mit Phenprocoumon (Marcumar ®)

erforderlich. In vielen Fällen ist es möglich, die

Therapie mittels Selbstmessung des sogenann-

ten INR („international normalized ratio“) oder

des Quick-Wertes durch den Patienten eigen-

ständig zu steuern, so dass es nicht mehr nötig

ist, alle zwei Wochen zur Bestimmung dieser

Werte zum Hausarzt zu gehen. Zur Erlernung

dieses Kontrollverfahrens bieten wir regelmäßig

sogenannte Marcumar ®-Schulungen an.

Nach Klappenrekonstruktion oder biologischem

Klappenersatz ist in der Regel keine dauerhafte

Marcumarisierung erforderlich. In vielen Fällen

wird Marcumar ® für etwa drei Monate verordnet,

bis die Klappe gut eingewachsen ist. Anschlie-

ßend ist keine Blutverdünnung mehr erforderlich.

Über einem Ballonkatheter entfaltete biologische Aortenklappe Abbildung: Edwards

20

Behandlung von Rhythmusstörungen

Behandlung von Rhythmusstörungen

Herzrhythmusstörungen sind ein wichtiges Symp-

tom bei sehr vielen Erkrankungen des Herzens.

Sie können vielfältig auftreten, dabei harmlos

oder aber auch lebensbedrohlich sein.

Mittels Patientenbefragung, klinischer Untersu-

chung, EKG, Belastungs-EKG, Langzeit-EKG

und anderen Untersuchungen können Herz-

rhythmusstörungen zunächst diagnostiziert und

anschließend behandelt werden. Gegebenen-

falls ist auch eine elektrophysiologische Untersu-

chung notwendig. Hierbei werden Elektrokathe-

ter unter Röntgensicht in das Herz vorgeführt.

Hilfe bei bradykarden Herzrhythmusstörungen

(wenn das Herz zu langsam schlägt) bietet der

Herzschrittmacher, der als Einkammer- oder

auch Zweikammersystem während einer kleinen

OP in Lokalanästhesie eingepflanzt wird.

Bei lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörun-

gen, die in der linken Herzkammer ihren Ur-

sprung haben, werden sogenannte interne Defi-

brillatoren implantiert, die plötzlich auftretendes

Kammerflimmern erkennen und beenden kön-

nen. Dadurch kann der plötzliche Herztod wirk-

sam verhindert werden.

Bei bestimmten Patienten mit schlechter Herz-

kammerfunktion und elektrischen Leitungsstö-

rungen im Herzen ist die Einpflanzung eines

biventrikulären Herzschrittmachers bzw. eines

Defibrillators sinnvoll. Durch eine dritte Elektrode

im Bereich der linken Herzkammer wird die kör-

perliche Leistungsfähigkeit des Patienten deut-

lich verbessert.

Neben der medikamentösen Therapie ist auch

die Verödungstherapie mit Elektrokathetern im

Rahmen einer elektrophysiologischen Untersu-

chung bei bestimmten Herzrhythmusstörungen

möglich.

Eine sehr häufige Form der Herzrhythmusstö-

rungen ist das Vorhofflimmern. Dieses wird vor

allem mit Medikamenten, bestimmten Herz-

schrittmachern oder einer Ablationstherapie mit

Elektrokathetern oder im Rahmen einer Herz-

EKG eines Kammerflimmerns

21

Behandlung von Rhythmusstörungen

operation behandelt. Dabei werden dann in den

beiden Herzvorhöfen Narben geschaffen, über

die sich elektrische Flimmerwellen nicht mehr

ausbreiten können. Das Herz bleibt im Sinus-

rhythmus und kann die Pumpfunktion besser

gewährleisten.

Seit 2001 wird im Albertinen-Krankenhaus die

Radiofrequenzablation bei Patienten mit chro-

nischem Vorhofflimmern auch im Rahmen von

anderen Herzoperationen durchgeführt. Insbe-

sondere die elektrische Isolierung der Einmün-

dungen der Lungenvenen scheint dabei eine

entscheidende Rolle zu spielen.

Seit 2009 steht im Albertinen-Herzzentrum auch

die isolierte Behandlung („stand alone“) von Vor-

hofflimmern in minimal invasiver Technik über

einen kleinen Zugang am rechten Brustkorb zur

Verfügung.

Bei vielen Patienten kann durch diese Methode

ein dauerhafter Sinusrhythmus hergestellt und

eine gute Vorhoffunktion in der Echokardiografie

nachgewiesen werden. Eine lebenslange orale

Anti koagulation mit dem Risiko von lebensbe-

drohlichen Blutungskomplikationen kann da-

durch vermieden werden.

Medikament zur Gerinnungshemmung / Herzschrittmacher

Bei stark reduzierter linksventrikulärer Funktion ist die Implantation von biventrikulären Schrittmachersystemen die Methode der Wahl

In vielen Fällen kann bei chronischem Vorhofflimmern durch eine Ablationstherapie mit Elektrokathetern oder eine chirurgische Ablation der Vorhöfe ein dauerhafter Sinusrhythmus wiederhergestellt werden

Seit 2009 steht im Albertinen­Herzzent­rum auch die isolierte, minimal invasive Behandlung („stand alone“) von Vorhof­flimmern zur Verfügung

22

Aortenaneurysmachirurgie und endoluminales Stenting

Aortenaneurysmachirurgie und endoluminales Stenting

Bei einem Aortenaneurysma sind die Lokalisation

und die daraus resultierenden möglichen Kompli-

kationen entscheidend für das weitere Vorgehen.

In der Regel besteht bei einem Aortendurchmes-

ser im Brustkorb von mehr als 5,5 cm ein Inter-

ventionsbedarf. Bei akut dissezierenden Aorta-

ascendens-Aneurysmen vom Typ Stanford A

(Zerreissung der Aortenwandschichten) besteht

in der Regel eine notfallmäßige Operationsindi-

kation. Häufig kommt es durch die traumatische

Ablösung der Aortenklappenkommissuren im

Rahmen der Dissektion zu einer Aortenklappen-

insuffizienz. Bei morphologisch normaler Aorten-

klappe ist in der Regel deren Erhalt durch einen

suprakoronaren Aorta-ascendens-Ersatz mög-

lich. Bei Vergrößerung der gesamten Aorten-

wurzel kann die normal angelegte Aortenklappe

durch die Rekonstruk tion nach DAVID in vielen

Fällen erhalten werden.

Bei Aortenbogenaneurysmen kann in tiefer Hy-

pothermie (rektale Temperatur bis 20°C) und par-

tiellem Kreislaufstillstand ein Aortenbogenersatz

mit Re implantation der supraaortalen Äste durch-

geführt werden. Durch antegrade und retrograde

Durchblutung des Gehirns mit gekühltem Blut

aus der Herz-Lungen-Maschine ist dieses Verfah-

ren im Hinblick auf neuro logische Kompli kationen

sehr sicher geworden.

Ein Aneurysma der absteigenden Hauptschlag-

ader (Aorta descendens) ohne Begleitkomplikati-

onen, wie beispielsweise eine akute Blutung oder

Durchblutungsstörung der Baucharterien, wird in

der Regel konservativ mit blutdrucksenkenden

Medikamenten behandelt. Bei Perforationsgefahr,

akuten Blutungen oder Durchblutungsstörungen

kann durch die Implantation von abdichtenden

Gefäßhülsen (sogenannten endoluminalen Stents)

das Aneurysma behandelt werden. Hierfür ist nur

die Freilegung einer Leisten arterie erforderlich.

Patienten mit komplexen thorakalen Aortenaneu-

rysmen können durch einen sogenannten Hy-

brideingriff risikoarm behandelt werden. Dabei

MRT eines komplexen thorakalen Aorten aneurysmas vor (A) und nach Hybrid aneurysmektomie (B) - Abbildungen auf dieser Seite: Matthias Danne

A B

23

Aortenaneurysmachirurgie und endoluminales Stenting

werden die Aorta ascendens und der Aortenbo-

gen ersetzt und das Aorta-descendens-Aneurys-

ma mittels eines neu entwickelten intraluminalen

Stents ausgeschaltet. Dieses neue Therapie-

konzept hat den Vorteil, dass das gesamte Aor-

tenaneurysma in einer Sitzung behandelt werden

kann und ein zweiter chirurgischer Eingriff an der

absteigenden thorakalen Aorta vermieden wird.

Außerdem ist das Risiko, eine Querschnittsläh-

mung zu erleiden, deutlich niedriger als bei kon-

ventionellen chirurgischen Verfahren.

Die Hybridbehandlung von Aortenaneurysmen ist

ein typisches Beispiel für das Zusammenwach-

sen von Kardiologie, Kardiochirurgie und Kardio-

anästhesie innerhalb unseres Herzzentrums bei

der Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankun-

gen mittels innovativer Verfahren.

Schematische Darstellung des Operationsverlaufes der Hybridaneurysmektomie unter Verwendung eines neuartigen Spezialstents, der 2004 weltweit erstmals in unserer Abteilung eingesetzt wurde. Klemmen der aufsteigenden Aorta (A) und Resektion (B), suprakoronarer Aortenersatz (C), Kreislaufstillstand und antegrade Durchblutung beider Karotisarterien (D), Ligatur der Arteria subclavia und Anastomo-sierung eines Venengrafts (E), antegrade Implantation des distalen Stents (F) und des proximalen Stents in überlappender Technik (G), Konnektion des proximalen Spezialstents mit der Aortenbogenprothese (H), Implantation der supracranialen Äste (I), Wiederaufnahme der extrakorporalen Zirkulation (J), Implantation des Venenbypasses in die Aortenprothese (K), Operationsergebnis mit kompletter Ausschaltung des thorakalen Aneurysmas (L)

A B C D E F

G H I J K L

Bei akut dissezierenden Aorta­ascendens­Aneurysmen vom Typ Stanford A besteht in der Regel eine notfallmäßige Operationsindikation

Ein dissezierendes Aneurysma der absteigenden Aorta (Stanford B) ohne Begleitkomplikationen wird in der Regel konservativ behandelt

Die routinierte Zusammenarbeit von Kardiologen, Herzchirurgen und Anästhesisten im Team kommt unmittelbar unseren Patienten zugute

24

Die meisten Operationen im Albertinen-Herz-

zentrum werden in einer sehr schonenden Voll-

narkose durchgeführt.

Bereits am Vorabend der Operation und am

Operationstag, etwa eine Stunde vor Operati-

onsbeginn, bekommt der Patient eine oder meh-

rere Tabletten (Prämedikation), die der Vorberei-

tung der Narkose dienen. Der Patient soll in der

Nacht vor der Operation gut schlafen und ruhig

und entspannt im Operationssaal eintreffen. Ne-

ben den ausführlichen Aufklärungsgesprächen

mit dem Chirurgen und dem Anästhesisten am

Tag vor der Operation helfen auch diese Medi-

kamente, die Angst vor Narkose und Operation

zu mindern.

Nach der Ankunft des Patienten im Operati-

onssaal wird eine Infusion angelegt, über die

alle Narkosemittel verabreicht werden. Nar-

kosegase werden im Albertinen-Herzzentrum

grundsätzlich nicht mehr verwendet. Die Narko-

se wird als TIVA (total intravenöse Anästhesie)

durchgeführt und besteht aus drei Komponen-

ten: Ein Schlafmittel schaltet das Bewusstsein

aus. Ein sehr starkes Schmerzmittel sorgt dafür,

dass der Patient während der Operation keiner-

lei Schmerzen verspürt. Dies ist wichtig, damit

es nicht zur Ausschüttung von Stresshormonen

kommt, was wiederum die ungewollte Aktivie-

rung verschiedener Stoffwechselkreisläufe nach

sich zieht. Schließlich ist ein Mittel zur Entspan-

nung der Muskulatur Bestandteil der Narkose-

medikation.

Die Narkose wird von einem Facharzt für Anäs-

thesie und einer Anästhesiepflegefachkraft ge-

meinsam ein geleitet und während der gesamten

Operation lückenlos überwacht. Dazu stehen

eine Reihe von Überwachungseinrichtungen zur

Verfügung, z.B. EKG mit Rhythmus- und ST-

Streckenanalyse, Pulsoximetrie zur Messung

des Sauerstoffgehaltes im Blut, kontinuierliche

Blutdruckmessung über eine in die Schlagader

Kardioanästhesie

Kardioanästhesie

Arbeitsplatz der Anästhesie

25

am Handgelenk (Arteria radialis) eingeführte

dünne Kanüle, Messung der Drucke im Herzen

und der Herzfunktion durch einen zentralen Ve-

nenkatheter oder pulmonalarteriellen Katheter,

der auch die Gabe von Medikamenten, Infusio-

nen und Blutprodukten sowie die Blutentnahme

für Laboruntersuchungen zulässt, Blasenka-

theter für die Überwachung der Nierenfunktion,

ein Elektroenzephalogramm (EEG) zur Überwa-

chung der Narkosetiefe.

Bei fast allen Herzoperationen wird eine künstli-

che Beatmung über einen durch den Mund bis

in die Luftröhre eingeführten Tubus durchge-

führt. Bei klappenrekonstruierenden Eingriffen

kann mittels eines transösophagealen Echos

(TEE) das Operationsergebnis direkt im Operati-

onssaal beurteilt werden.

Des weiteren steht im OP ein Labor zur Verfü-

gung, so dass alle wichtigen Laboruntersuchun-

gen direkt durchgeführt werden können. Zu den

Aufgaben der Anästhesie gehört außerdem

die Überwachung und Aufrechterhaltung der

Körpertemperatur, des Blutzuckerspiegels bei

Diabetikern, der Nierenfunktion, der Lungen-

funktion und der Blutgerinnung, die Gabe von

Blutprodukten und die Mitbehandlung mögli-

cher Begleiterkrankungen.

Eine enge, über Jahre entstandene Zusammen-

arbeit zwischen Herzchirurgen, Kardioanästhe-

sisten und Kardiotechnikern gewährleistet einen

sehr sicheren Operations- und Narkoseverlauf.

Zudem haben es sich die Anästhesisten zum

Ziel gesetzt, dem Patienten nicht nur ein Höchst-

maß an Sicherheit zu bieten, sondern ihm die

Operation auch so komfortabel wie möglich zu

gestalten.

Nach Beendigung der Operation wird der Pa-

tient vom Anästhesisten auf die Intensivstation

verlegt und an die dortigen Kollegen überge-

ben. Auf der Intensivstation wird die Narkose

Kardioanästhesie

Überwachungsmonitor

26

Kardioanästhesie

Überwachung der Vitalfunktionen während der Operation

noch einige Stunden fortgeführt, um ein scho-

nendes, stress- und schmerzfreies Aufwachen

zu ermöglichen. Etwa vier bis acht Stunden

nach der Operation wird der Beatmungstubus

entfernt. Bis zum nächsten Tag sind die meis-

ten Patienten noch sehr schläfrig. Übelkeit und

Erbrechen nach der Operation sind bei dieser

Narkosetechnik selten. Wenn jedoch trotzdem

Übelkeit auftritt, kann diese sehr wirksam mit

Medikamenten behandelt werden. Schmerzmit-

tel werden nach Bedarf verabreicht , so dass die

Patienten schmerzfrei gut durchatmen und ab-

husten können. Die Mobilisation beginnt bereits

am ersten Tag nach der Operation. Wir möch-

ten, dass unsere Patienten so schnell wie mög-

lich wieder auf die Beine kommen.

Alternativ können z.B. bei Schrittmacherimplan-

tationen lokale Anästhesieverfahren zum Einsatz

kommen.

Herzoperationen mit Hilfe der extrakorporalen

Zirkulation bei Patienten mit angeborenen und

erworbenen Gerinnungsstörungen sind ein wei-

terer therapeutischer Schwerpunkt des Alberti-

nen-Herzzentrums. Wir verfügen über besonde-

re Erfahrung bei der Behandlung von Patienten

mit Haemophilie, Antithrombinmangel, APC-

Resistenz, Lupus-Antikoagulanz und Heparin-

induzierter Thrombozytopenie (HIT) Typ II.

Bei der HIT II kann durch die Anwendung des

allgemein üblichen Antikoagulanz Heparin in sel-

tenen Fällen eine allergische Reaktion auftreten.

Typischerweise kommt es zwischen dem 5. bis

10. Tag nach Heparin-Verabreichung zur Bil-

dung von Antikörpern und zur Thrombozyten-

aggregation, die zu lebensbedrohlichen throm-

boembolischen Komplikationen führen kann.

Bei einer HIT muss unverzüglich jegliche Zufuhr

von Heparin gestoppt und ein alternatives An-

tikoagulanz eingesetzt werden. Hierfür eignet

sich besonders das dem natürlichen Hirudin

des Blutegels nachgebaute und gentechnisch

synthetisierte rekombinante Hirudin.

27

Kardioanästhesie

Bereitliegende Medikamente

Sämtliche Narkosen im Albertinen­Herzzentrum werden von erfahrenen anästhesiologischen Fachärzten durchgeführt

Die Narkose wird von einem Anästhesisten und einer Anästhesiepflegefachkraft gemeinsam eingeleitet und während der gesamten Operation lückenlos überwacht

Eine enge Zusammenarbeit zwischen Herzchirurgen, Kardioanästhesisten und Kardiotechnikern gewährleistet einen sehr sicheren Operations­ und Narkoseverlauf

Herzoperationen bei Patienten mit angeborenen und erworbenen Gerinnungsstörungen mit Hilfe der extrakorporalen Zirkulation sind ein weiterer therapeutischer Schwerpunkt des Albertinen­Herzzentrums

Nachdem 1994 im Albertinen-Herzzentrum

weltweit die ersten Herzklappen- und korona-

ren Bypassoperationen unter Verwendung von

rekombinantem Hirudin durchgeführt wurden,

ist diese Methode heute ein international einge-

setztes und sicheres Verfahren.

28

Die Abteilung für Kardiotechnik gehört zur festen

Besetzung bei Eingriffen am offenen Herzen mit

Hilfe der Herz-Lungen-Maschine. Sie ist spezi-

alisiert auf die Bewältigung und technische Um-

setzung von herzchirurgischen Eingriffen unter

Berücksichtigung des Wohlbefindens sowie der

Bedürfnisse unterschiedlich schwer erkrankter

Patienten. Die äußerst komplexe Anwendung

der extrakorporalen Zirkulation unter Einsatz der

Herz-Lungen-Maschine ist eine der Hauptaufga-

ben, die von Kardiotechnikern durchgeführt wird

und über in den vergangenen mehr als 50 Jahren

zu einem Routineverfahren geworden ist.

Im Albertinen-Herzzentrum stehen fünf Herz-

Lungen-Maschinen der neuesten Generation

für die extrakorporale Zirkulation bereit sowie

kreislaufunterstützende Systeme (IABP, ECMO,

ECLA), blutsparende Verfahren (Hämofilter, Cell-

Saver), Akutlabor, ein modernes Monitoring zur

Überwachung und ein auf EDV basierendes Do-

kumentationssystem.

Eine moderne Herzoperation bei Eingriffen am

offenen Herzen besteht u.a. aus technischen

Lösungen für die Herz- und Lungenfunktion. Die

Herzfunktion wird von Pumpen ersetzt. Dabei

stehen Rollen-, Zentrifugal- und Axialpumpen

zur Auswahl.

Die Lungenfunktion wird von einer künstlichen

Lunge, dem Oxygenator, übernommen. Wir su-

chen für jeden Patienten die beste technische

Lösung und wenden diese den individuellen Be-

dürfnissen nach an.

Bei der Hämodilution wird dem Patienten nach

Heparinisierung und Anschluss der Herz-Lun-

gen-Maschine 500 bis 1.000 ml Blut entnom-

men, welches nach Beendigung der extrakorpo-

ralen Zirkulation dem Patienten retransfun diert

wird. Im Gegensatz zur Eigenblutspende kön-

nen die für eine gute Blutgerinnung erforderli-

chen Thrombozyten und alle Gerinnungsfakto-

ren in ihrer normalen Konzentration mit dieser

Methode erhalten werden.

Kardiotechnik

Kardiotechnik

Kardiotechniker an der Herz-Lungen-Maschine

29

Das während der extrakorporalen Zirkulation im

Operationsgebiet anfallende Blut wird ohnehin

dem Patienten über die Herz-Lungen-Maschine

zurückgegeben.

Durch Infusion von Tranexamsäure während der

extrakorporalen Zirkulation kann der postopera-

tive Blutverlust signifikant gesenkt werden.

Im Anschluss an den Eingriff kann durch eine

engmaschige Gerinnungsüberwachung sowie

den Einsatz von modernen Techniken zur Blut-

einsparung die Transfusion von Fremdblut in

vielen Fällen vermieden werden.

Umfassendes Wissen und Praxis im medizi-

nischen und technischen Bereich sind Grund-

bausteine des kardiotechnischen Wirkens in Zu-

sammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen, um

eine sichere und effektive Herzoperation durch-

führen zu können.

Kardiotechnik

Hypothermiegerät

Bei Eingriffen am ruhenden und eröffneten Herzen kann die Pumpfunktion des Herzens durch Rollenpumpen oder Zentrifugalpumpen und die Lungenfunktion durch den Einsatz eines Oxygenators für mehrere Stunden ersetzt werden

Umfassendes theoretisches und praktisches Wissen des Kardiotechnikers ermöglichen in Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen eine sichere und effektive Herzoperation

30

Im Anschluss an die erforderliche und erfolgrei-

che kardiologische oder herzchirurgische Be-

handlung ist es wichtig, dass die Patienten in

der Rehabilitationsklinik möglichst rasch Kraft

und Energie gewinnen, denn sie sollen bald wie-

der aktiv an den Dingen des täglichen Lebens

teilhaben können, die ihnen Freude bereiten.

Das Albertinen-Herzzentrum hat durch die enge

Kooperation mit der Ostseeklinik Schönberg-

Holm, einem Partner aus dem Norddeutschen

Herznetz, eine Herzrehabilitation direkt am Kran-

kenhaus etabliert. Damit besteht die Möglichkeit,

eine wohnortnahe Rehabilitation durchzuführen.

Eine Rehabilitation muss bei den Kostenträgern

(Krankenkasse oder Rentenversicherer) bean-

tragt und von diesen bewilligt werden. Bei der

Abklärung dieser Formalitäten steht das Herz-

zentrum seinen Patienten zur Seite, berät und

informiert sie und übernimmt den Schriftverkehr.

Dabei werden auf Wunsch auch gern die Ange-

hörigen mit einbezogen.

Ziel der Rehabilitation ist es, neben dem körper-

lichen Training zahlreiche wertvolle Tipps und In-

formationen zur positiven Beeinflussung seines

Lebensstils zu vermitteln, damit der Patient zu

Hause den erzielten Rehabilitationserfolg eigen-

ständig aufrechterhalten und damit langfristig

sichern kann.

Elemente aus der Sport- und Bewegungsthera-

pie sind die wichtigsten Bausteine des Behand-

lungsplanes.

Ergänzt werden sie durch Anwendungen der

Physikalischen Therapie wie Inhalationen, Rot-

licht, Massagen, manuellen Lymphdrainagen

und Fußreflexzonenmassagen.

Dass Diät nicht gleichzusetzen ist mit eintöni-

ger und geschmackloser Ernährung, wissen

unsere Patienten spätestens nachdem sie an

Einzelgesprächen, Vorträgen, aber vor allem an

praktischen Übungen in der Lehrküche oder am

Einkaufstraining im Supermarkt mit der Diätas-

sistentin teilgenommen haben.

Rehabilitation

Rehabilitation

Ergometertraining

31

Viele Patienten benötigen noch Hilfe bei der

Krankheitsverarbeitung. Hier ist die Unter-

stützung durch den Psychologen erforderlich

und sehr hilfreich. Spezielle Trainingskurse zur

Stressbewältigung oder zur Nikotinentwöh-

nung, sowie die Entspannungsgruppen werden

ebenfalls vom Psychologen begleitet.

Daneben garantieren regelmäßige ärztliche Visi-

ten eine leitliniengerechte internistisch-kardiolo-

gische Behandlung.

Rehabilitation ist Hilfe zur Selbsthilfe. Verände-

rungen des Lebensstils können bedeutend sein

für eine längstmögliche Erhaltung der Lebens-

qualität und Eigenständigkeit.

Das Albertinen-Herzzentrum bietet mit seinem

Partner Ostseeklinik Schönberg-Holm eine echte

Verzahnung von Akutmedizin und Rehabilitation.

Bei uns fängt die Rehabilitation mit Ihrer Aufnah-

me im Krankenhaus an.

Rehabilitation

Patientenschulung

Das Albertinen­Herzzentrum hat durch die enge Kooperation mit der Ostsee­klinik Schönberg­Holm die Möglichkeit einer kliniknahen Rehabilitation geschaffen

Bei uns fängt die Rehabilitation mit Ihrer Aufnahme im Krankenhaus an

32

Medizinisch­pflegerische Betreuung

Medizinisch-pflegerische Betreuung

Das „Vier-Augen-Prinzip“ im Herzzentrum schafft

die Voraussetzung für die optimale Behandlung

unserer Patienten. So werden z.B. die diagnosti-

schen Koronarangiografien der Patienten sowohl

vom Kardiologen als auch vom Herzchirurgen

gesehen und gemeinschaftlich die jeweils für den

Patienten beste Behandlungsmethode ausge-

wählt.

Das „Vier-Augen-Prinzip“ gilt auch für unsere

Visiten im Herzzentrum. Diese werden vom zu-

ständigen Pflegenden und dem Stationsarzt

gemeinsam durchgeführt. Beide arbeiten im

Schichtdienst, was Kontinuität über den Tag und

die gesamte Behandlungsdauer für unsere Pa-

tienten bedeutet. Beide Berufsgruppen bespre-

chen ihre Behandlungsziele mit den Patienten

und sorgen so für eine ganzheitliche Betreuung.

Neben der ärztlichen Therapie nimmt die pflege-

rische Betreuung einen großen Teil der Behand-

lung ein. Die Pflegenden unterstützen die Patien-

ten, wenn sie Hilfe benötigen (zum Beispiel bei

der Körperpflege). Schulung und Beratung der

Patienten für die Wiederherstellung der Selbst-

ständigkeit oder bei der Auseinandersetzung mit

einer neuen Lebenssituation gehören ebenfalls zu

den pflegerischen Handlungsfeldern. Aber ein-

fach auch mal für unsere Patienten „da zu sein“

gehört zum Selbstverständnis der diakonischen

Nächstenliebe und Pflege.

Nach der Operation

Für unsere Patienten „da zu sein“ gehört zum Selbstverständnis der diakonischen Nächstenliebe und Pflege

33

Stationen

Station A2 am Standort Schnelsen

Stationen

Standort Schnelsen:Station A2 Überwachungsstation

Telefon: 040 55 88-2320

Station F2

Herzchirurgische Intensivstation

Telefon: 040 55 88-2550

Station A5 Normalstation

Telefon: 040 55 88-2350

Station AE

Internistische Intensivstation

Telefon: 040 55 88-2300

Station B6 Normalstation

Telefon: 040 55 88-2260

Standort Volksdorf:Station Volksdorf

Telefon: 040 6 44 11-314

BesuchszeitenEs gibt keine festen Besuchszeiten, trotzdem

achten wir selbstverständlich auf genügend Ruhe

für unsere Patienten. Durch eine mobile Über-

wachung ihrer Herztätigkeit können sich unsere

Patienten frei im Krankenhaus bewegen, um in

der Cafeteria mit ihren Angehörigen zu sprechen,

sich die Kunstausstellungen im Krankenhaus

anzuschauen oder sich zum Beispiel in unse-

rem Raum der Stille ein wenig Ruhe zu gönnen.

Neben unseren Mitarbeitern auf der Station sind

auch Krankenhausseelsorger in unserem Haus

für unsere Patienten jederzeit erreichbar und freu-

en sich über ein Gespräch mit ihnen.

34

Herzbrücke

Drei am Herzen operierte Mädchen aus Afghanistan und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Albertinen-Herzzentrums

Herzbrücke

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Albertinen-

Herzzentrums engagieren sich seit Jahren in sozi-

alen Projekten. Sie bieten Nothilfe für herzkranke

Menschen und „Hilfe zu Selbsthilfe“ für engagier-

te Kollegen aus Krisen- und Kriegsgebieten.

Seit dem Jahr 2000 besteht eine Partnerschaft

mit dem 1. Kreiskrankenhaus im russischen

Ekaterinburg. Herzchirurgen aus dem Ural kön-

nen zur Weiterbildung in das Albertinen-Herz-

zentrum kommen. Mehrfach reisten herzchi-

rurgische Teams aus Hamburg zur Einführung

neuer Operationstechniken nach Ekaterinburg.

Diese Partnerschaft hat dort zu sichtbaren Er-

folgen geführt.

Seit 2005 werden diese Aktivitäten unter dem

Dach der Albertinen-Stiftung im Projekt „Herz-

brücke“ zusammengefasst. Die Albertinen-Stif-

tung und ein Freundeskreis unterstützen unser

medizinisches und pflegerisches Engagement

durch Spendensammlungen und durch die Or-

ganisation ehrenamtlicher Kräfte.

Von 2005 bis 2010 konnten im Albertinen-Herz-

zentrum 70 Kinder und Jugendliche aus Kri-

sen- und Kriegsgebieten erfolgreich behandelt

werden, die meisten aus Afghanistan. Für diese

Nothilfe-Aktionen arbeitet das Team eng mit den

zuständigen Behörden, mit Nichtregierungsor-

ganisationen und mit niedergelassenen Ärzten

zusammen.

Ab 2011 bietet das Albertinen-Herzzentrum auch

Hospitationsplätze für engagierte Ärzte aus der

Heimat der Herzbrücke-Kinder, um die medizini-

sche Versorgung dort nachhaltig zu verbessern.

Die Herzbrücke verstehen wir als Beitrag zu

Frieden und Völkerverständigung. Spender, en-

gagierte Mitarbeiter und Freunde ermöglichen

diese Aktivitäten. Darüber freuen wir uns.

Spendenkonto:

Albertinen-Stiftung Herzbrücke

Konto 1144

Bank für Sozialwirtschaft (251 20 510)

35

Wissenschaftliche Studien

Publikation

Wissenschaftliche Studien

Das Albertinen-Krankenhaus und das Ev. Ama-

lie Sieveking-Krankenhaus sind akademische

Lehrkrankenhäuser der Universität Hamburg.

Neben der bestmöglichen Patientenversorgung

werden wissenschaftliche Projekte zur Verbes-

serung der Behandlungs metho den durchge-

führt. Folgende Studien wurden und werden

unter anderem durchgeführt:

Herzklappen-FDA-Studien zur Unter suchung

der Langzeitergebnisse (Mosaic- und Advan-

tage-Studie)

Ge rinnungsstudien mit rekombinantem Hi-

rudin (HIT-Studie, HAT-Studie, Hirudin CPB-

Studie, Neutralase-Studie, u.a.)

Untersuchung von kognitiven Funktionen wäh-

rend normo- vs. hypothermem CPB (in Zu-

sammenarbeit mit der Abteil ung für Psycholo-

gie der Universität Hamburg (Prof. Dahme)

Untersuchung von kognitiven Funktionen on-

pump vs. off-pump (Studie gefördert von der

DFG in Zusammenarbeit mit der Abt. für Psy-

chologie der Universität Hamburg)

Studien mit neuen Verfahren zur Implantation

von koronaren By passes (CorLink-Studien, En-

close-FDA-Studie)

Studien zur Verminderung der Nebenwirkungen

des kardiopulmonalen Bypasses (PRIMO II)

CAR-AF-Studie zur chirurgischen Behand-

lung von Vorhofflimmern

GOPCABE-Studie (German Off-pump CABG

in Elderly-Study) Mulicenter-Studie zum Out-

come von Koronarpatienten über 75 Jahre, die

ohne Herz-Lungen-Maschine operiert werden

AGE-CCS (Albertinen Study of Geriatic Care

and Cardiac Surgery) Gemeinsame Stu-

die des Albertinen-Hauses und des Herz-

zentrums, gefördert durch ein Stipendium

des Forschungskollegs Geriatrie der Robert

Bosch Stiftung Stuttgart, zur Untersuchung

der prognostischen Wertigkeit einer geriatri-

schen Risikoeinschätzung vor herzchirurgi-

schen Eingriffen an älteren Patienten

36

Ergebnisse und Zahlen

Ergebnisse und Zahlen

Das Albertinen-Herzzentrum hat im Jahr 2010

mehr als 1.324 Operationen am Herzen durch-

geführt. Besonders erfreulich ist dabei, dass die

Anzahl der für die Patienten schonenderen „Off

Pump“-Eingriffe weiter auf 309 Operationen (60%

aller Bypassoperationen) gesteigert werden konn-

te. Ebenso bemerkenswert ist, dass bei Bypass-

Operationen im Jahr 2010 etwa 92% aller Pati-

enten ausschließlich mit arteriellen Gefäßen, d.h.

ohne Venenentnahme aus dem Bein, versorgt

wurden. Bei 98 % aller Eingriffe wird mindestens

eine Arterie eingesetzt. Diese Operationstechnik

der komplett arteriellen Revaskularisation ist den

herkömmlichen überlegen, da arterielle Bypasses

länger offen bleiben als venöse und die Überle-

bensrate der Patienten eindeutig besser ist.

Zusammen mit weiteren Eingriffen wie Schritt-

macherimplantationen, Implantation von internen

Defibrillatoren und Stenting der thorakalen Aorta

wurden im Albertinen-Herzzentrum Hamburg über

2.100 Operationen am Herzen vorgenommen.

Die Anzahl der Herzschrittmacher- und Defib-

rillatorimplantationen ist im Jahr 2010 mit 713

Eingriffen weiter stabil und ein Spitzenwert in

Hamburg. Die Anzahl von fast 6.000 Linksherz-

kathetern (davon fast 1.300 Stentimplantationen

oder Ballondilatationen) ist ebenso beeindru-

ckend und ein Beleg für die große Routine der

Kardiologen des Albertinen-Herzzentrums.

Insgesamt wurden im Albertinen-Herzzentrum

seit 1991 über 23.000 Patienten am Herzen ope-

riert und mehr als 55.000 Linksherzkatheterun-

tersuchungen durchgeführt.

Herzchirurgen

Bei einer im Jahr 2007 veröffentlichten Umfrage der Techniker­Krankenkasse zur Patientenzufriedenheit lag das Albertinen­Herzzentrum bundesweit in der Spitzengruppe

Das Foto geht m.A. nicht: es zeigt nur die Herzchirurgie.

Das Foto geht m.A. nicht: es zeigt nur die Herzchirurgie. Das Foto geht m.A. nicht: es zeigt nur die Herzchirurgie.

37

Ergebnisse und Zahlen

0

10

20

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90

100

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Proz

ent

Jahr

Verwendung von arteriellen Bypass-Grafts im Albertinen-Herzzentrum

Mindestens 1 arterieller Bypass Komplett arterielle Versorgung

1

0

500

1000

1500

2000

2500

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Anza

hl

Jahr

Entwicklung der Operationen am Herzen im Albertinen-Herzzentrum

Bypass- und Klappen-OPs SM / AICD

2_

0

200

400

600

800

1000

1200

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Anz

ahl

Jahr

Anteil Offpump-Chirurgie an allen Bypass-Operationen im Albertinen-Herzzentrum

"Offpump-Operationen" "Isolierte Bypass-Operationen mit HLM" "Kombinierte Bypass-Operationen"

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Am

nzah

l

Jahr

Entwicklung der interventionellen Kardiologie im Albertinen-Herzzentrum

"Koronarangiographie" "PCI"

2006 2007 2008 2009 2010Herzoperation davon reine Klappen 389 393 411 414 372

davon reine Bypasses 630 658 576 556 579

Kombinierte Eingriffe 262 298 256 284 266

Schrittmacheroperationen 619 679 760 673 713

davon AICDs 102 118

davon biventrikuläre AICDs 29 32

Linksherzkatheter 4009 4262 4496 5057 5945

davon PCI 988 1140 1208 1217 1289

Verwendung von arteriellen Bypass-Grafts im Albertinen-Herzzentrum

Entwicklung der Operationen am Herzen im Albertinen Herzzentrum

Anteil Off-pump Chirurgie an allen Bypass-Operationen im Albertinen Herzzentrum

Entwicklung der interventionellen Kardiologieim Albertinen HerzzentrumAnteil Off-pump Chirurgie an allen Bypass-Operationen

im Albertinen Herzzentrum

0

200

400

600

800

1000

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008Jahr

[n]kombinierte Bypassoperationreine BypassoperationBypassoperation in offpump Technik

37

38

Das Albertinen-Herzzentrum setzt darauf, die

erreichte hohe Qualität zum Wohl unserer Pa-

tienten weiter zu verbessern. Einer der wich-

tigsten Grundsätze der Mitarbeiter ist es, dass

Qualität jeden Tag neu erarbeitet werden muss.

Qualität ist nicht etwas Statisches, auch wenn

sie gerne in Grafiken und Zahlen ausgedrückt

wird. Qualität erlebt jeder Patient individuell und

er setzt selbst die Standards. Daher ist für uns

der Patient das Maß aller Dinge. Er sagt uns, wie

gut wir sind.

Wir setzen verschiedene Instrumente ein, um

unsere Qualität zu prüfen und unser Verbesse-

rungspotential auszuschöpfen.

MeinungskartenWir ermutigen jeden unserer Patienten, eine

Meinungskarte auszufüllen und uns eine Rück-

meldung zu seinem Aufenthalt zu geben. Wir

sind sehr stolz darauf, dass seit der Etablierung

die Beschwerden nur Einzelfälle betrafen, die

sofort geklärt werden konnten. Über 98% Pro-

zent der Rückmeldungen sprechen uns Lob für

unsere ärztlichen und pflegerischen Leistungen

aus. Diesen Wert wollen wir halten.

PatientenbefragungWir führen regelmäßige Patientenbefragungen

durch. Im November 2006 wurde eine national

vergleichbare Befragung nach dem Krankenhaus-

aufenthalt durchgeführt. Das Ergebnis war, dass

das Herzzentrum den insgesamt hohen Wert von

Patientenzufriedenheit im Albertinen-Krankenhaus

noch übertreffen konnte. Die von dem durchfüh-

renden Institut im Fazit gewählten Worte „Weiter

so!“ bestätigen uns in unserer Arbeit.

EinweiserbefragungEine gute Zusammenarbeit mit den Haus- und

Fachärzten ist uns sehr wichtig. Daher haben

wir eine Einweiserbefragung durchgeführt um

zu sehen, wo wir uns noch verbessern können.

Qualität

Qualität

39

IHRE

MEINUNG IST

UNS

WICHTIG!

Meine Meinung äußere

ich als

� Patient/in, Bewohner/in

� Angehörige/r, Besucher/in

� Mitarbeiter/in

der Einrichtung

� Albertinen-Krankenhaus

� Albertinen-Haus

� Pflegeheim im Albertinen-Haus

� Wohnanlage im Albertinen-Haus

Name:_____________________________________________

Anschrift:___________________________________________

Telefon:_____________________________________________

Weitere Angaben (Fax, Email etc.): _______________________

___________________________________________________

Datum:________________ Stat./Abt.:_____________________

Mein Lob, meine Anregung,

meine Beschwerde:

___________________________________________________

___________________________________________________

___________________________________________________

___________________________________________________

___________________________________________________

___________________________________________________

___________________________________________________

___________________________________________________

meinung schn

elsenB.qxp:m

einungskarte

B.qxd 04.03

.2008 15:31

Uhr Seite

1

Auch bei dieser Befragung haben wir durchweg

die hervorragenden Ergebnisse für das Alberti-

nen-Krankenhaus toppen können.

Vergleichende QualitätssicherungAlle Krankenhäuser sind verpfl ichtet, bestimmte

Daten miteinander zu vergleichen. Diese exter-

ne Qualitätssicherung wird über die sogenannte

„BQS“ durchgeführt. Diese Daten erhöhen die

Transparenz der Krankenhäuser und ermögli-

chen den Patienten, die Qualität zu vergleichen.

Wir können bei diesen Daten auf sehr gute Er-

gebnisse verweisen. So weist beispielsweise

das Albertinen-Herzzentrum im Bereich der

Herzchirurgie eine der niedrigsten Komplikati-

onsraten auf. Im Bereich der Kardiologie wer-

den die Herzkatheteruntersuchungen mit einer

besonders hohen Qualität erbracht.

Des Weiteren haben wir über den gesetzlich

verpfl ichtenden Rahmen hinaus unsere Daten

den nationalen und europäischen Fachgesell-

schaften zum Vergleich zugäng lich gemacht.

Weitere Informationen erhalten Sie auch unter

www.hamburger-krankenhausspiegel.de

oder www.bqs-online.de.

Das Albertinen-Herzzentrum am Standort

Volksdorf (Ev. Amalie Sieveking-Krankenhaus)

ist zertifi ziert gemäß KTQ® 5.0. Eine besondere

Anerkennung wurde Prof. Dr. Friedrich-Christian

Rieß, Chefarzt der Klinik für Herzchirurgie, zu-

teil: Laut der aktuellen Ärzteliste des Magazins

FOCUS zählt er zu den bundesweit besten

Herzchirurgen.

Über 98% Prozent der Patientenrück­meldungen sprechen uns Lob für unsere ärztlichen und pfl egerischen Leistungen aus

Meine Meinung äußere

ich als

� Patient/in, Bewohner/in

� Angehörige/r, Besucher/in

� Mitarbeiter/in

der Einrichtung

� Albertinen-Krankenhaus

Albertinen-Haus

___________________________________________________

___________________________________________________

___________________________________________________

___________________________________________________

___________________________________________________

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IHRE

MEINUNG IST

UNS

WICHTIG!

Name:_____________________________________________

Anschrift:___________________________________________

Telefon:_____________________________________________

Weitere Angaben (Fax, Email etc.): _______________________

___________________________________________________

Datum:________________ Stat./Abt.:_____________________

Mein Lob, meine Anregung,

meine Beschwerde:

___________________________________________________

Qualität

S. Winkel

F.-C. Rieß P. Kremer

M. Dubiel

K. Borchert P. Schlizio

M. Danne

S. van Oers V. Burmeister B. Urban

L. Hansen

J. WittJ. Stripling N. Awwad C. Lehmann

40

Prof. Dr. med. Friedrich-Christian RießChairman des Herzzentrums, Chefarzt der HerzchirurgieTel. 040 55 [email protected] SekretariatPetra Schlizio / Scarlett van Oers / Katja BorchertTel. 040 55 88-2445 u. - 2453Fax 040 55 [email protected]@albertinen.de Dr. med. Peter KremerChefarzt der KardiologieTel. 040 55 [email protected] Sekretariat Brigitte Urban / Vera Burmeister/ Sandie KimTel. 040 55 88-2238Fax 040 55 [email protected]@albertinen.de

Dr. med. Dirk KrollnerZentrumsleitung HerzzentrumTel. 040 55 88-6808Fax 040 55 [email protected]

BBA Ute KröplinStellv. Zentrumsleitung HerzzentrumTel. 040 55 88-6996Fax 040 55 [email protected]

Dr. med. Matthias GasthausChefarzt Klinik für Innere Medizin – Kardiologie im Ev. Amalie Sieveking-KrankenhausTel. 040 644 [email protected]

SekretariatBeate FirtzlaffTel. 040 644 11-233Fax 040 644 11-236beate.fi [email protected]

Joachim KormannChefarzt der KardioanästhesieTel. 040 55 [email protected]

Dr. med. Burkhard von Westernhagen Ltd. Arzt KardiorehabilitationTel. 040 55 [email protected]

Dr. med. Lorenz HansenLtd. OA HerzchirurgieTel. 040 55 [email protected]

Stephan WinkelLtd. OA HerzchirurgieTel. 040 55 [email protected]

Jan StriplingOA HerzchirurgieTel. 040 55 [email protected]

Claas LehmannOA HerzchirurgieTel. 040 55 [email protected]

Nizar AwwadOA HerzchirurgieTel. 040 55 [email protected]

Dr. med. Christine LöwerLtd. OÄ KardioanästhesieTel. 040 55 [email protected]

HerzkatheterDr. med. Peter UngerLtd. OA KardiologieTel. 040 55 [email protected]

HerzechoDr. med. Gunther WahlOA KardiologieTel. 040 55 [email protected]

Ansprechpartner

Ansprechpartner

A. Meincke

D. Krollner U. Kröplin

S. Kim

M Gasthaus

J. Witt

P. Unger

D. Plantholz

M. Kummerfeld

C. Löwer

K. Matschek

J. Kormann B. von Westernhagen

H. Renz

A. Mascher

G. Wahl R. Binczyk

B. FirtzlaffZ. Podlesny

41

Cardio-MRTMatthias DanneOA KardiologieTel. 040 55 [email protected]

Julian WittOA KardiologieTel. 040 55 [email protected]

Dr. med. Mark DubielOA Klinik für Innere Medizin –Kardiologie im Ev. Amalie Sieveking-KrankenhausTel. 040 644 [email protected]

Daniela PlantholzOÄ Klinik für Innere Medizin – Kardiologie im Ev. Amalie Sieveking-KrankenhausTel. 040 644 [email protected]

Dipl. Ing. Robert BinczykHerz OP-Manager u. Leit. Kardio-technikerTel. 040 55 [email protected]

Intensivstation F2Tel. 040 55 88-2550Intensivstation AETel. 040 55 88-2300

Organisatorisch-pfl egerische Leitung: Alberto da Silva [email protected]

Station A2Tel. 040 55 88-2320Teamleitung: Karin [email protected]

Station A5Tel. 040 55 88-2350Teamleitung: Amrei [email protected] Station B6Tel. 040 55 88-2260Teamleitung: Marion [email protected]

Aufnahme- und DiagnostikzentrumPfl egerische Leitung: Antje MeinckeTel. 040 644 [email protected]

IMC und IntensivstationPfl egerische Leitung: Zbigniew PodlesnyTel. 040 644 [email protected]

Station VolksdorfTel. 040 644 11-314Leitung: Svenya [email protected]

Privatstation AlstertalTel. 040 644 11-506Leitung: Ingrid [email protected]

Station Ostseeklinik Tel. 040 55 88-2150Organisatorisch-pfl egerische Leitung:Verena Heinemeyer-Rattay

Kontakt zu ausländischen Patienten (Medical Advisor)Dr. med. Helene RenzTel. 040 55 [email protected]

Pastor Markus KolbeKrankenhausseelsorgerTel. 040 55 [email protected]

Pastorin Sybille PajonkSeelsorgerinTel. 040 644 [email protected]

Ansprechpartner

M. Kolbe A. da Silva Correia

Ingrid Delater S. Streich V. Heinemeyer-Rattay

S. Pajonk

4242

AufnahmePatienten können direkt über ihren Hausarzt

eingewiesen werden oder sich persönlich an

die Sekretariate der Fachabteilungen wenden.

In der Regel können wir Patienten binnen einer

Woche aufnehmen. Notfälle werden über das

Notfall- und Intensivzentrum aufgenommen und

später auf die Stationen des Herzzentrums ver-

legt. Die Stationen bieten komfortable Ein- bis

Dreibettzimmer mit Dusche und WC, TV, Telefon

und moderne Rufanlagen mit Gegensprechein-

richtung und eingebautem Radio.

Einweisung KardiologieEinweisung unter

Tel. 040 55 88-2238

Chefarztsekretariat der Kardiologie

Brigitte Urban / Vera Burmeister

Außerhalb der Sprechzeiten des Sekretariats

wählen Sie bitte die Telefonnummer der inter-

nistischen Notaufnahme Tel. 040 55 88-2643.

Wir benötigen einige wichtige Daten der Patien-

ten und Sie erhalten sofort einen Einweisungs-

termin. In der Regel können wir Patienten bin-

nen einer Woche einen Termin geben. Notfälle

werden selbstverständlich sofort aufgenommen.

Durch unser Einbestellmanagement sorgen wir

dafür, dass die Patienten am Einweisungstag

keine langen Wartezeiten haben.

Aufnahme / Einweisung - Albertinen-Krankenhaus

Aufnahme / Einweisung

Albertinen-Krankenhaus in Hamburg-Schnelsen

43

Einweisung HerzchirurgieEinweisung unter

Tel. 040 55 88-2445

Chefarztsekretariat der Herzchirurgie

Petra Schlizio / Scarlett van Oers /

Katja Borchert

Außerhalb der Sprechzeiten des Sekretariats

wählen Sie bitte die Telefonnummer des dienst-

habenden Oberarztes der Intensivstation F2

040 55 88-6723.

Wir nehmen dann die Daten des Patienten auf

und benötigen zusätzlich verschiedene Befun-

de, die Sie uns bitte zuschicken. Der Patient

erhält dann einen Operationstermin, welcher

Ihnen und dem Patienten schriftlich mitgeteilt

wird. Darüber hinaus bieten wir allen Patienten

die Möglichkeit eines vorstationären Gesprä-

ches mit einem Herzchirurgen.

Dringliche Einweisungen erhalten selbstver-

ständlich sofort einen Termin.

Aufnahme / Einweisung

24h Notfalltelefon040 55 88­6723

44

Aufnahme / Einweisung - Ev. Amalie Sieveking-Krankenhaus

Aufnahme / Einweisung

Evangelisches Amalie Sieveking-Krankenhaus in Hamburg-Volksdorf

AufnahmePatienten können direkt über ihren Hausarzt ein-

gewiesen werden oder sich persönlich an das

Belegungsmanagement wenden. In der Regel

können wir die Patienten innerhalb einer Woche

aufnehmen. Notfälle werden über die interdis-

ziplinäre Not- und Unfallaufnahme aufgenommen.

Termine für die Privatsprechstunde werden vom

Sekretariat der Kardiologie vergeben.

Die stationäre Aufnahme erfolgt auf der Station

Volksdorf, der Privatstation Alstertal oder der

IMC-Station. Unser Krankenhaus verfügt auf

den verschiedenen Stationen über Ein-, Zwei-

und Drei-Bett-Zimmer. Einige Zimmer sind auch

mit Bädern ausgestattet.

Die Privatstation Alstertal verfügt über Ein- und

Zwei-Bett-Zimmer und ist nach dem neuesten

Standard ausgestattet. Jedes Patientenzimmer

hat ein eigenes Bad.

Alle Zimmer in unserem Krankenhaus sind kos-

tenlos mit TV und Radio ausgestattet.

Jedes Bett hat einen kostenpflichtigen Telefon-

anschluss: pro Tag 1,70 EUR plus Telefoneinheit

0,20 EUR.

Einweisung KardiologieDas zentrale Belegungsmanagement koordi-

niert die Aufnahme- und Entlassungsplanung

aller Fachabteilungen im Krankenhaus.

Servicezeiten:

Montag bis Freitag 07:30 – 15:45 Uhr

Tel. 040 64411-484

Fax 040 64411-456

Leitung: Anja Bruhns

Außerhalb der Servicezeiten wählen Sie bitte die

Telefonnummer der interdisziplinären Not- und

Unfallaufnahme Tel. 040 6 44 11-379

45

Aufnahme / Einweisung

Vereinbarung von Terminen für die Privatsprech-

stunde über das Sekretariat des Chefarztes

Dr. Gasthaus

Tel. 040 6 44 11-233

Beate Firtzlaff

24h Notfalltelefon040 6 44 11­379

46

In Zukunft herzgesund

In Zukunft herzgesund

Wir tun unser Bestes um Ihnen durch unsere Be-

handlung die Aussicht auf weitere gute Jahre in

der Zukunft zu geben, und wir wünschen Ihnen,

dass Sie diese Chance nutzen und bewahren.

Wichtig für Sie als Koronarpatient ist es stets zu

bedenken, dass Ihre Grunderkrankung fortbe-

steht. Sie haben es aber in der Hand, dem Pro-

zess der Wiedereinengung von Koronargefäßen

entgegenzutreten. Außer Ihrem persönlichen

Risiko, welches genetisch festgelegt ist, können

Sie alle bekannten Risikofaktoren positiv beein-

flussen. Klappenpatienten helfen unsere Empfeh-

lungen für eine gesündere Lebensweise ebenso.

Hören Sie mit dem Rauchen aufRauchen ist der größte Risikofaktor für eine er-

neute Wiedereinengung der Herzkranzgefäße.

Wer mit dem Rauchen aufhört, hat viel getan,

um einer Wiedererkrankung zu begegnen.

Halten Sie den Blutdruck in SchachKontrollieren Sie Ihren Blutdruck und halten Sie

ihn mit geeigneten Mitteln in einem gesunden

Bereich. Eventuell muss dies mit Medikamenten

erfolgen. Hier wird Ihr Hausarzt oder Kardiologe

Sie beraten. Oft hilft es bereits, eine etwas ge-

lassenere Grundeinstellung einzunehmen.

Ernähren Sie sich gesundEine besondere Herzdiät gibt es nicht. Ganz allge-

mein gilt: Ernähren Sie sich gesund - das heißt, viel

Gemüse und Obst, Kartoffeln, Nudeln, Reis. Be-

schränken Sie sich bei tierischen Fetten wie Butter,

fettem Käse oder fettem Fleisch und bei Eiern.

Diabetiker: Nehmen Sie es mit der Thera-pie genauSchlecht eingestellte Blutzuckerwerte schädi-

gen Ihre Blutgefäße, insbesondere auch Ihre

Koronargefäße.

Halten Sie sich körperlich fittStudien belegen, dass regelmäßige sportliche

Betätigung wie Ausdauer- oder Krafttraining das

Risiko einer koronaren Wiedererkrankung senkt.

Deshalb empfehlen wir Ihnen, auch nach der Re-

habilitation sportlich aktiv zu bleiben.

47

In Zukunft herzgesund

Herzklappenpatient: Antikoagulation sorg-fältig steuern Zur Vermeidung von Komplikationen durch Ge-

rinnungsvorgänge oder Thrombenbildung an

einer Herzklappenprothese ist die verordnete

Gerinnungsprophylaxe einzuhalten.

Für die meisten Patienten ist eine Reha sinnvollDie Herz-Rehabilitation ist darauf ausgerichtet,

Sie wieder fitt zu machen, Ihnen Selbstvertrauen

zu geben und Sie unter fachkundiger Aufsicht

sicher an Ihre alte Leistungsgrenze zu führen.

Bleiben Sie in ärztlicher BetreuungEs ist unerlässlich, dass Sie in regelmäßiger

ärztlicher Betreuung bleiben. Der Arzt erkennt

rechtzeitig eine Verschlechterung Ihres Herzens

und kann darauf reagieren.

Nehmen Sie gewissenhaft alle ärztlich verordneten MedikamenteKeinesfalls dürfen Sie eigenmächtig die Einnah-

me ärztlich verordneter Medikamente ändern

oder abbrechen. Insbesondere gerinnungshem-

mende und blutverdünnende Präparate sind

von lebenswichtiger Bedeutung.

Bilden Sie sich in Sachen „Herz“ weiter Werden Sie Experte für Ihre Gesundheit. Heu-

te haben wir vielfältigen Zugang zu Informatio-

nen rund um das Thema „Herzerkrankungen“.

Insbesondere mit dem Internet ist es möglich,

sich umfassend zu informieren. Besuchen Sie

auch unsere Veranstaltungsreihe der Albertinen

Patienten-Uni. Weitere Informationen erhalten

Sie unter www.albertinen-patienten-uni.de.

Das Wichtigste zum SchlussGenießen Sie das Leben. Vermutlich die beste

Prophylaxe ist eine positive Einstellung zum Le-

ben. Genießen Sie die Tage, die Ihnen geschenkt

sind. Seien Sie nicht ängstlich oder besorgt. Die

meisten Menschen können in ein ganz normales

Leben zurückkehren. Sofern Ihr Arzt nicht aus-

drücklich Belastungseinschränkung verordnet,

sind Fliegen, Schwimmen, Tauchen, Reiten er-

laubt. Achten Sie auf Ihr Herz und gönnen Sie

ihm ab und zu eine kleine Pause.

48

Impressum

VerantwortlichDr. Fabian Peterson Leitung PR-/Unternehmenskommunikation Albertinen-Diakoniewerk e.V.

RedaktionProf. Dr. med. Friedrich-Christian RießDr. med. Christine LöwerDr. Fabian Peterson

Gestaltung & ProduktionRIESS medienKommunikation für Medizin, Wissenschaft und Technik

Fotos, Grafiken und TitelillustrationAndreas Rieß

HerausgeberAlbertinen-Krankenhaus/Albertinen-Haus gGmbHSüntelstraße 11a · 22457 Hamburg

Ev. Amalie Sieveking-Krankenhaus gGmbHHaselkamp 33 · 22359 Hamburg

www.albertinen.de

© 2011

Kooperations-Mitglied der Deutschen Herzstiftung e.V.

Mitglied im Norddeutschen Herznetz

Mitglied im Privatärztlichen Herznetz