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Dr. J. A 1 f r e d M j 6 e n : Ueber Strophantus hispidus. 283 Die Resultate der vorstehenden Untersuchungen aind somit h folgende: Oel an8 Mutterkorn. Spezifisclaes Gewicht . . , . . . 0,9254 Silurezahl . . . . . . . , . . . 4,95 Verseifungszshl . . . . . . . . 17a,4 Reichert-Meilsl'sohe Zahl. . . . . 0,20 Jodzahl . . . . . . . . . . . 71,08 Hebner'sche Zrrhl . . . . , , . . 96,31 Esterzahl . . . . . . . . , . . 173,45 Acetylverseifungszahl . . . . . . 241,s Acetylzahl des Fettes . . . . . . 62,9 F e t t s iiur e n d e s Mutter k or n o 1s. Schmelzpunkt . . . . . , . . . 39,5-420 Jodaahl . . . . . . . . . . . 75,09 Aoetylsilurezahl . . . . . . . , 172,lO Acetylverseifungszahl . . . . . . 247,20 Acetylzahl . . . . . . . . . . 75,l Verseifungszahl . . . . . . . . 182,43 Mittleres Molekulargewicht . , . . 306,8 F e t ts Bur e n des aet h e rli5 8 li oh e n B 1 e is a1 a e 8. AcetyIsilurezahl . . . . 169,76 Acetylverseifungszahl . . 251,60 Acetylzahl . . . . . . 81,85 Jodzahl . . . . . . . 82,5. Neben geringen Mengen Cholesterin wurden gefunden: Glyceride der Palmitinsgure, Oelsliure und einer noch nicht isolierten Oxyfettaaure. II. Ueber das fette OeI $;us den Sttmen von Strophantus hispidus. Von Dr. J. Alfred Mjoen. Das tief griin gefiirbte fette Oel der Samen von Strophantus hispidus verdankt Prof. B e c k u r t 8 der Gtite des Herm T h o m a s C h r i s t y in London. Bei der Untersuchung desselben wurden die tolgenden, von friiheren Untersuchungen zum Teil abweichenden Ergebnisse erhalten.

II. Ueber das fette Oel aus den Samen von Strophantus hispidus

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Dr. J. A 1 f r e d M j 6 e n : Ueber Strophantus hispidus. 283

Die Resultate der vorstehenden Untersuchungen aind somit h folgende:

O e l a n 8 M u t t e r k o r n . Spezifisclaes Gewicht . . , . . . 0,9254 Silurezahl . . . . . . . , . . . 4,95 Verseifungszshl . . . . . . . . 17a,4 Reichert-Meilsl'sohe Zahl. . . . . 0,20 Jodzahl . . . . . . . . . . . 71,08 Hebner'sche Zrrhl . . . . , , . . 96,31 Esterzahl . . . . . . . . , . . 173,45 Acetylverseifungszahl . . . . . . 241,s Acetylzahl des Fettes . . . . . . 62,9

F e t t s iiur e n d e s M u t t e r k or n o 1s. Schmelzpunkt . . . . . , . . . 39,5-420 Jodaahl . . . . . . . . . . . 75,09 Aoetylsilurezahl . . . . . . . , 172,lO Acetylverseifungszahl . . . . . . 247,20 Acetylzahl . . . . . . . . . . 75,l Verseifungszahl . . . . . . . . 182,43 Mittleres Molekulargewicht . , . . 306,8

F e t t s B u r e n d e s a e t h e rli5 8 l i o h e n B 1 e i s a 1 a e 8.

AcetyIsilurezahl . . . . 169,76 Acetylverseifungszahl . . 251,60 Acetylzahl . . . . . . 81,85 Jodzahl . . . . . . . 82,5.

Neben geringen Mengen Cholesterin wurden gefunden: Glyceride der Palmitinsgure, Oelsliure und einer noch nicht isolierten Oxyfettaaure.

II. Ueber das fette OeI $;us den Sttmen von Strophantus hispidus.

Von Dr. J. A l f r e d Mjoen. Das tief griin gefiirbte fette Oel der Samen von Strophantus

hispidus verdankt Prof. B e c k u r t 8 der Gtite des Herm T h o m a s C h r i s t y in London. Bei der Untersuchung desselben wurden die tolgenden, von friiheren Untersuchungen zum Teil abweichenden Ergebnisse erhalten.

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Das s p e z i f i s c h e (3 e w i c h t , mittele des Pyknometers beetimmt, wurde bei 150 zu 0,9285 gefunden.

Zur B e s t i m m u n g d e r S i i u r e s a h l wurden 1183 g Oel mit silurefreiem Alkohol Ubergossen und mit Norm.-Kalilauge titriert. Es wurden verbraucht 16,l ccm

Saurezahl = 38,l. V e r a e i f u n g s z a h 1 (mg Kalihydrat, welche 1 g Oel zur Ver-

seifung braucht) 1. 1,890 g Oel brauchten 0,3556 g K OH 2. 1,700 ,, ,, 0,3192 ,,

I. 11. Mittelzahl Verseifungszahl = 188J 187,i 187.9

H u b l ' s c h e J o d z a h l (diejenige Menge Jod, welche 100 g

1. 0,31 g Oel nahmen 0,2247 g Jod auf. 2. 0,494 ,, ,, 0,3632 ,, ,,

Oel bindeu)

I. II. Mittelzahl Jodzahl = 72,51 73,52 73,02.

H e h n e r's Z a h 1 (in Waeser unlbsliche FetteHuren in 100 g Futt) = 95.3.

R e i c he r t - M e i Is l's c h e Z a h 1 (Vl0 Norm.-Alkali, welche die m e 5 g; Oel abdestillierten fltichtigen Fettsauren zur Neutralisation brauchen) = 0,5.

Acetylzahl (Differens zwischen Verseifungszahl des acetylierten und des unverandsrten Fettes, ausgedrtickt in mg KOH) = 0.

Der S c h m e l z p u n k t d e r f r e i e n F e t t e i t u r e n lag bei

Urn die Z u s a m m en s e t r u n g d e s 0 e 1 s festrustellen, wurden die folgenden Untersuchungen ausgefiihrt.

200 g des Oels wurden mit einer alkoholischen Lljsung von Kalihydrat (80 : 350) verseift. Nach Verjagen des Alkohols wurde die gebildete Seife (390 g), eine braune siihe Maam von eigenartigem narkotischen Geruche, in etwa 2 kg Wasser geli3st. Zum Nachweis vorhandener fliichtiger Fettsiiuren wurden 200 g dieser SeifenlZimg mit iiberschtissiger -7erdunnter Schwefelstiure versetzt und 150 ccm abdestilliert. Zur Neutralisation der in diesem Destillate enthaltenen freiea Siiuren wnrden 3,6 ccm '/lo Norm.-Alkali verbraucht. Die neutralisierte FlUssigkeit wurde zur Trockne verdampft, und der Riickstand mit Arsentrioxyd erhitat. Das Auftreten von Kakodyl- geruch bewies die Gegenwart von Essigsaure, wiihrend durch die

28 -30'.

Dr. J. A 1 f r e d Id j 6 o n : Ueber Strophantus hispidus. 285

Reduktion von Silbernitratltisung und von Quecksilberchloridlbsung die Anwesenheit von Ameisensiiure erkannt wurde.

Der Rest der Seifenlosung wurde mit iiberschussiger Schwefel- sgure zerlegt, die ausgeschiedenen Fettsauren wurden mehrmals mit Wasser gewaschen, gesammelt und getrocknet.

In dem wassrigen Filtrate konnte nach Neutralisation mit Na- triumcarbonat und Ausziehen mit absolutem Alkohol Glycerin nach- gewiesen werden.

Die ausgeschiedenen Fettsauren wurden in heissem absoluten Alkohol gelost, und die Losung zur Krystallisation lingere Zeit an einen kiihlen Ort gestellt. Die ausgeschiedenen Krystallu wurden abfiltriert, rnit wenig Alkohol gewaschen und abermals aus Alkohol dqs t a l l i s i e r t . Der Schmehpunkt der so erhaltenen gliinzenden BlBttchen lag bei 620, wodurch ebenso wie durch die Analyse die Silure als Palmitins$iure erkannt wurde.

Die Elemeutaranalyse ergab : 12,64 Proz. H 74,96 ,, C,

12,5 Proz. H 75 " c.

wiihrend die Formel der Palmitinsiiure C,, Hm O9 verlangt :

Ein lei1 der Palmitinstiure wurde in das Natriilmsalz ver- wandelt und BUM der Lasung desselben mit Silbernitrat das Silbersalz geallt.

0, 187 g despalmitinsauren Silbera lieferten 0,055 g = 2 9,4 Pros. Ag. Die Formel C, Hal Agol verlangt 29,72 Proz. Ag. Der Rest der PalmitinsPure wwde durch FPllung der alkohoii-

schen LBsung mit Chlorbaryum, Sammeln und Auswaschen des Nieder- echlages in das Baryumsalz verwcmdelt.

0,3570 g des bei I000 getrockneten Salzee gctben 0,1290 g Ba SO4 = 23,72 BaO

Die Formel (C, Ha O,),Ba verlangt 23,61 Proz. Die Nutterlauge der Palmitinsaure, aus welcher krystallinische

Anteile nicht mehr gewonnnen werden konnten, wurde rnit alkoho- lischer Kalilauge verseift, und aus der Losung des Kaliumsalzes durch Fallen mit Bleiacetatlijsung das Bleisalz in ublicher Weise dar- gestejlt. Nach dem Ausmaschen des Bleipflasters rnit heibem Wasser uiid Malaxieren desselben mit der Hand wurde dasselbe ge-

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trocknet und mit Aether in einer verschlossenen Flasche unter tifteren Umschutteln maceriert.

Der in Aether unloslich bleibende Anteil des Bleipflasters be- stand, wie durch Zerlegen mit wiisseriger Salzsaure und Umkrystdi- sieren der erhaltenen Saure aus Alkohol erkannt wurde, aus p h i - tinsaurem Blei. Die atherische Losung wurde durch langeres Ver- weilen in der Kdte von noch gelosten kleinen Anteilen des palmi- tinsauren Bleies befreit und darauf mit verdtinnter Salzsaure zu- sammengeschuttelt. Nach Prtifung der Ptherischen Losung auf Blei mit Schwef elammonium wurde von dem abgeschiedenen Chlorblei filtxiert, von der iitherischen Ltisung der Aether verdunstet, die zurfickgebliebene Siiure mit heifsem Wasser gewaschen und darauf zunilchst im Dampfbade, dann tiber Schwefelsiiure getrocknet. Von der zuriickbleibenden gelblich braunen, oligen Silure wurde das Na- triumsalz dargestellt und aus der Losung desselben das Silbersalz gehllt.

0,34 g des bei 1000 getrockneten Salzes lieferten bei der Ver- brennung 0,0836 Ag = 24,6 Proz. Ag.

Die Formel dee olsauren Silbere verlangt 25,l Proz. Somit besteht das Strophantusal im wesentlichen aus den

Dr. J. A 1 f r e d M j 6 e n : Ueber Hyoscyamus niger.

Glyceriden der Oelsiiure und Palmitinsiiure.

In. Zur Kenntnis des fetten Oels aus dem Samen von Hyoscyamus niger. Von Dr. J. A l f r e d Mj6en.

B r a n d i s ' ) beschreibt 1 das fette Oel der Samen von Hyoscyamus niger a18 farbloses, ziemlich dtinnflussiges, geruchloses und milde schmeckendes fettes Oel von 0,913 spez. Clew., welches sich noch nicht ganz in 60 Teilen kaltem, absoluten Weingeist,, reichlich in Aether lost. Derselbe liifst es unentschieden, ob es ein trooknen- des Oel ist, wie Kirchhoff behauptet hatte. H. S c h w a n e r t 4 be- richtet tiber die Untersuchnng eines von dem verstorbenen Apotbeker Dr. Marson in Wolgast dargestellten Oels, welches zu den nicht- trocknenden geMrt, das spec. Oew. 0,9291 bei 150 besitzt und bei gewdhnlicher Temperatur in 48,6 Teilen 94 prozentigen, in 17 Teilen

1) Diese Zeitechr. 1886, 224, 831. 3 Ebenda 1894, 232, 130.