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253
Anhang
(1) Anhang AN.l zu Kapitel C.3.3.3: Beweis zu Ergebnis C.6 261
(2) Anhang AN.2 zu Kapitel C.3A.2: Heterogene Einschlitzung des Risikos und des 263
Mittelwerts: Vergleich von Kredit- und Beteiligungsfinanzierung anhand
einer Dreipunktverteilung
(3) Anhang AN.3 zu Kapitel C.3.5.2: Heterogene Einschlitzung des Mittelwerts: 269
Vorteilhaftigkeit der hybriden Finanzierung bei Annahme einer Dreipunkt-
verteilung
(4) Anhang ANA zu Kapitel C.3.5.3: Heterogene Einschlitzung des Risikos und 276
des Mittelwerts: Vorteilhaftigkeit verschiedener Formen hybrider Finan-
zierung bei Annahme einer Dreipunktverteilung
(5) Anhang AN.5 zu Kapitel C.4.2.3.1: Ausbeutungsanreiz des inforrnierten
Alt-Investors bei Kreditfinanzierung
(1) Anhang AN.l zu Kapitel C.3.3.3: Beweis zu Ergebnis C.6
279
Es ist zu zeigen, dass Kreditfinanzierung flir slimtliche Finanzierungsbetrlige zu einer hoheren
Kooperationsrente ftihrt als Beteiligungsfinanzierung, wenn das Risiko hinreichend gering ist,
d.h. wenn gilt: d < (l-P)ILA' FUr d > (l-p)ILA ist diese Aussage nur fUr hinreichend geringe
Finanzierungsbetrlige gtiltig, d.h. ftir Fall 1.
Fall] (geringe Finanzierungsbetrage, 0 < F 5{ Jls -d = Fl):
Ein Vergleich der Relation (26) und (29.2) aus Kapitel C.3.3.3 zeigt, dass bei divergenter
Einschlitzung des Mittelwerts (ILA > ILB) Beteiligungsfinanzierung zu einem Verlust in Hohe
von F( IL A IL~ILB ) flihrt. Es tritt kein Verlust bei Kreditfinanzierung auf, der aus heterogenen
Erwartungen herruhrt.
Faile 2 und 3 (F > Jls -d):
Die Funktion y1K (F) = Y ABK(F) verlliuft flir die Flille 2 und 3 jeweils konvex: in den Funkti
onsbereichen ILB - d = Fl < F ~ F3 = ILB - pd und ILB - pd = F3 < F ~ Fs = min(I; ILB) weist
Y ABK(F) jeweils zunlichst ein fallen des, dann ein lineares Teilsttick auf. Das Augenmerk ist
daher auf die ,,Eckpunkte" dieser konvexen Teilbereiche zu richten. 1st der Prliferenzwert fUr
diesen Eckpunkt bei Kreditfinanzierung hOher, so gilt dies auch flir aile anderen Finanzie
rungsbetrlige im betreffenden Fall, da die Funktion Y ABB(F) durchweg linear fall end verlliuft.
254
(a) Fall 2 ( .. mitteigrofte Finanzierungsbetriige ", JiB -d = FJ < F 5 JiB - pd = F3):
Der Eckpunkt liegt gemiiB (26) bei F2 = IlA - P(IlA - IlB) - d. Setzt man diesen Wert in (26)
bzw. (29.2) ein, so ist Kreditfinanzierung vorzuziehen, wenn gilt:
oder nach einigen Umformungen:
Bei hinreichend hohem Projektrisiko d > (l-p)IlA flihrt Beteiligungsfinanzierung zumindest
flir den "Eckpunkt" zu einer hoheren Kooperationsrente.
(b) Fall 3 ( .. grofte" Finanzierungsbetriige, F > JiB -pd = F3):
Der Eckpunkt liegt gemiiB (26) bei F4 = IlB + P(IlA - IlB) - pd. Setzt man diesen Wert in (26)
bzw. (29.2) ein, so ist der Verlust bei Beteiligungsfinanzierung nicht groBer, wenn gilt:
(AN.2) fIlB +P(IlA -IlB)-pdKIlA -IlB)
IlB
Diese Bedingung ist annahmegemiiB erflillt (siehe Priimisse (P2') in Kapitel C.3.3.3). Gilt
zudem (l-p)IlA > d nach (AN. I), so impliziert Kreditfinanzierung nicht nur flir die beiden
,.Eckpunkte" einen hoheren gemeinsamen erwarteten Vermogenszuwachs, sondem flir samtli
che Finanzierungsbetriige.
1st das Risiko jedoch hinreichend hoch, d.h. gilt d > (l-p)IlA, so kann Beteiligungs-finanzie
rung insbesondere flir mittelgro& Finanzierungsbetriige (Bereich 2) vorteilhaft sein, namlich
flir Finanzierungsbetriige mit FB* < F < FB**. Der Bereich 2 enthiUt diejenigen Kreditbetriige,
in denen aus Sicht des Investors ein Ausfallrisiko besteht, aus Sicht des Innovators jedoch
nicht. Die kritischen Werte FB* und FB** erhiilt man aus Kapitel C.3.3.3 aus den Relationen
(29.2) und (26) (Fall: IlB - d < F::;; Il A - p(1l A -IlB) - d). Es muss folgende Bedingung flir
die Untergrenze FB* erflillt sein:
woraus sich nach einigen Umformungen ergibt:
(AN.4)pB*::: PIlB (IlB - d) PIlA -(IlA -IlB)
255
. apB * Inlt -- <0, ad
Relation (AN.4) zeigt, dass die kritische Untergrenze pB*, ab der Beteiligungsfinanzierung
vorteilhaft wird, mit steigendern Projektrisiko abnimmt. Piir die Obergrenze pB** gilt:
(AN.5) - I + IlA - pB** (Il A 1l~IlB ) ::: - I + IlA - P(IlA -IlB), d.h.
Die Grenze P**, ab der Kreditfinanzierung wiederurn vorteilhaft wird, ist unabhlingig vorn
Risikoparameter d.
(2) Anhang AN.2 zu Kapitel C.3.4.2: Heterogene Einschiitzung des Risikos und des
Mittelwerts: Vergleich von Kredit· und Beteiligungsfinanzierung anhand einer
Dreipunktverteilung
Es ist ein Wagnis zu finanzieren, das eine Anfangsauszahlung von I :: -60,S erfordert. Die
rniiglichen Urnweltentwicklungen und die Riickfliisse werden von Innovator A und Investor B
unterschiedlich bewertet.
Tab. AN. I: Beispiel zur heterogenen Einsehiitzung des Risikos und des Mittelwerts:
Ruekflusse aus Sieht des Innovators und aus Sieht des Investors
Szenario Schlechte Erwartete Gute Erwartungswert
Eintrittswahrscheinlich· Entwicklung Entwicklung Entwicklung
keiten und Riickfliisse
aus Sicht des Innovators A I1A:: 0,4 PA:: 0,4 PA:: 0,2
M::30 XA:: 75 XA:: 115 IlA:: 65
aus Sicht des Investors B .1m:: 0,3 PB:: 0,4 PB:: 0,3
IlB:: 60 JiB:: 10 XB:: 60 XB:: 110
Die Dichtefunktion des unsicheren Riickflusses, wie sie Innovator A einschlitzt, kann mit
gA(X) bezeichnet werden, diejenige des Investors mit gB(X). Bei gA(X) handelt es sich urn eine
Dichte, die urn 5 GE rechts parallel zu der (irnaginaren) Dichte g~S (x):: (0,4, 25; 0,4,70; 0,2,
11 0) verschoben ist. Die Verteilungsfunktion zur Dichte g ~s (x) dominiert wiederurn die
1 Pilr I1A(i-P) > liB wilrde man negative Werte filr pD. erzielen, die selbstverstiindlich unplausibel sind.
256
Verteilungsfunktion GB(X) im RothschildlStiglitz-Sinne. Das liisst sich an der folgenden
Graphik zeigen, die die drei Verteilungsfunktionen GA(x), G~s (x) und GB(x) verdeutlicht.
Abb. AN.I: Investor B schatzt den Mittelwert niedriger und das Risiko hOher ein als Innovator
A - graphische Darstellung des Beispiels anhand der Verteilungsfunktionen
GA(x), Gfs ( x) und GB(x/
G
I,D
0,9
0,8
0,7
0,6
0,5
0,4
0,3
0,2
0,1
G~S(X) ... I I : I
GB(x) :
... : GA(x)
:
-10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110115 x
Das numerische Beispiel erfUllt somit die Bedingungen aus (30,1) - (30.4) aus Kapitel
C.3.4.1. Es ist nun zu ermitteln, welche Kooperationsrente fUr verschiedene Finanzierungsbe
trage bei den beiden Finanzierungsformen erzielbar ist. Hierzu wird wiederum vereinfachen·
derweise angenommen, dass der Investor einen erwarteten Nullgewinn erzielt. Bei Beteili
gungsfinanzierung gilt wegen
(AN,6) und
fUr das numerische Beispiel:
(AN,6,1) Q:=F/60 und Y~ (F) = Y ABB(F) = 4,5 - 5F/60,
Bei Kreditfinanzierung sind der Bereich (a) (sichere Kreditfinanzierung aus Sicht beider
Parteien, 0<F~1)' der Bereich (b) (kein Ausfallrisiko aus Innovatorsicht, Fl<F~2) und der
Bereich (c) (Kredit ist auch aus Innovatorsicht ausfallbedroht, F2<F) zu unterscheiden. FUr
diese Bereiche gelten folgende Kreditzinsfaktoren g, wenn der Investor einen Nullgewinn
erzielt:
2 An sieh mtissten die senkreehten TeilstUeke der Verteilungsfunktionen dureh eine gepunktete Linie gekennzeiehnet werden, da die Funktionen fur die betreffenden Werte nieht stetig sind. Aus darstellungstechnisehen GrUnden wird hierauf verziehtet.
(AN.7) F-PB~B
g:= (!-p)F -B
F-PB~B -PBXB
PBF
257
,O<F:S;F1
,F1 < F:S; F2
Setzt man die numerischen Werte des Beispiels ein CIm = 0,3, PB = 0,4, PB = 0,3, 2lli = 10, XB =
60, J.!B =60), so ergibt sich:
(AN.7.!) F-3
g:= O,7F
,O<F:S;lO
,10 < F:S; 45
F-27 ,45 < F:S;60.
O,3F
Unter Beriicksichtigung von (AN.7) kann man die Praferenzfunktion y1K (F) herleiten:
J.!A -F ,O<F:S;F1
J.! A - F~ ,F1 < F:S; ~A / ~
(AN.8) y1K (F)=YABK(F)= -(I-F)+ PA (X A - F~) + PA (XA - F~) '~A /~ < F:S; F2
PA (X A - F~) + P A (XA -F~) ,F2 <F:S; XA /q
'X A /~ <F:S;F3 ·
Setzt man die numerischen Werte aus Tabelle AN.! ein, so ergeben sich folgende Praferenz
werte flir Kredit- und Beteiligungsfinanzierung.
258
Tab. AN.2: Beispiel zur heterogenen Einschiitzung des Risikos und des Mittelwerts: Koopera
tionsrente bei Kredit- und BeteiligungsJinanzierung
F= 0 10= 20 24= 30 40 45 = 49,5 = 54 60=
abh. Var. Fl WQ F2 xA/Q F3
12= 0 0,166 0,333 0,4 0,5 0,667 0,75 0,825 0,9 1
Y~B(F)= 4,5 3,67 2,83 2,5 2 1,17 0,75 0,375 0 -0,5 YABB(F)
Q= 1 1 1,214 1,25 1,286 1,321 1,333 1,515 1,667 1,833
FQ= 0 10 24,29 30 38,57 52,86 60 75 90 110
Y~K (F) = 4,5 4,5 0,21 -1,5 -0,642 0,784 1,5 -3 -1,5 0,5 YABK(F)
Die folgende AbbiIdung zeigt den Verlauf der Priiferenzfunktionen Y ABB(F) und Y ABK(F).
Abb. AN.2: Investor B schatzt den Mittelwert niedriger und das Risiko hOher ein als Innovator
A - graphische Darstellung der Gesamtgewinnfunktionen bei Beteiligungs- und
Kreditjinanzierung, YABB(F) und YABx(F). in Abhangigkeit vom Finanzierungs
volumen F
4
3
2
F -1
-2
-3
Abbildung AN.2 zeigt einen linear, streng monoton fallenden Verlauf von Y ABB(F) und einen
"Zickzack"-Veri auf von Y ABK(F). Y ABK(F) schneidet Y ABB(F) an den Stellen F*l = 12,4, F*2 =
41,7, F*3 = 45,8 und F*4 = 57,5. Wie sind die unterschiedlichen Verliiufe der beiden Funktio
nen zu erkliiren ? lIn Fall der Beteiligungsfinanzierung ist das relativ einfach. Relevant ist nur
259
die Einschiitzung des Mittelwerts. Geht der Investor B von einem geringeren Mittelwert aus,
so wird Beine hohere Beteiligungsquote verlangen als aus Sicht des Innovators angemessen
ware. Hieraus entsteht ein Verlust. Diese ungerechtfertigte Priimie steigt mit zunehmendem
finanziellen Engagement des Investors linear an.
Bei Kreditfinanzierung ist fUr den Investor der genaue Veri auf "seiner" Dichtefunktion von
Interesse, urn den erwarteten Ausfallbetrag einschiitzen zu konnen. Ordnet der Investor B
niedrigen RUckflUssen eine hohere Wahrscheinlichkeitsmasse als der Innovator A zu, so wird
B aus Sicht von A tendenziell ungerechtfertigt hohe Zinssiitze verlangen. Der Innovator
rechnet damit, die Kreditforderung einschlieBlich der Zinsen mit einer hoheren Wahrschein
lichkeit zu zahlen als der Investor dies erwartet. Auch hieraus entsteht ein Verlust, der mit
ansteigendem Finanzierungsbetrag regelmiiBig zunimmt.
In unserem Beispiel beobachten wir jedoch keine monoton fallende Funktion Y ABK(F), d.h.
offensichtlich steigt der Verlust nicht mit dem Finanzierungsbetrag an. Was ist der Grund
hierfUr ? Ein Blick auf Abbildung AN.2 zeigt, dass sich die Verteilungsfunktionen GA(x) und
GB(x) mehrmals schneiden. Okonomisch gesprochen bedeutet dies, dass der Investor nicht fUr
aile moglichen RUckflussbetriige von pessimistischeren Erwartungen ausgeht. Das ist
lediglich dann der Fall, wenn GB(x) im Sinne der stochastischen Dominanz 1. Ordnung
dominiert wird. Aus Tabelle AN.I erkennt man, dass Investor B die Wahrscheinlichkeit, dass
ein RUckfluss von X mit 30 < X :s; 60 erzielt wird, mit 40% einschiitzt, wiihrend der Innovator
diesem RUckflussbereich eine Wahrscheinlichkeit von 0% zuweist. In iihnlicher Weise
rechnet B damit, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 30% zumindest ein RUckfluss von X
> 75 erzielt wird, wiihrend der Innovator nur 20% unterstellt. FUr dies RUckflussbereiche geht
der Investor offenbar von optimistischeren Erwartungen aus, obwohl er den Mittelwert
niedriger einschiitzt. FUr diese Bereiche verlangt B dann auch einen Kreditzinssatz, der aus
Sicht von A zu niedrig ist. Der Innovator profitiert hiervon. Daher steigt Y ABK(F) fUr
Forderungsbetriige Fq mit 30 < Fq:S; 60 (24 < F:S; 45) und 75 < Fq (49,5 < F) wieder an. FUr
die anderen RUckflussbereiche hegt der Investor pessimistischere Erwartungen und der
Veri auf von Y ABK(F) ist fallend. Nur fUr Finanzierungsbetriige, die aus Sicht beider Parteien
sichere Kreditfinanzierung gewiihrleisten, weist Y ABK(F) einen konstanten Wert auf.
Welche Form der Finanzierung in unserem Beispiel vorteilhaft ist, hiingt bemerkenswerter
weise maBgeblich vom Finanzierungsbetrag Fund damit vom Finanzierungsdefizit des
Innovators abo Es gibt Bereiche, in denen
• sowohl Kredit- als auch Beteiligungsfinanzierung die Kooperationsrente steigert (0 < F <
20,5 und 34,5 < F < 46,5),
• nur Beteiligungsfinanzierung die gemeinsame Vermogensposition verbessert (20,5 :s; F :s;
34,5 und 46,5:S; F < 54),
260
• nur Kreditfinanzierung die Kooperationsrente steigert (58,S < F :5 60),
• weder Kredit- noch Beteiligungsfinanzierung die gemeinsame Vermogensposition
verbessert (54 :5 F:5 58,S).
Die Hohe des Finanzierungsbetrags spielt eine maBgebliche Rolle. Verftigt der Innovator z.B.
tiber eigene Mittel (I-L) in Rohe von 18,5 Geldeinheiten, so benotigt A nur 42 GeIdeinheiten,
urn das Projekt durchzufiihren. Iedoch wird er vemtinftigerweise einen hoheren Kreditbetrag
von 45 Geldeinheiten aufnehmen, da er die optimistischeren Erwartungen des Investors in
diesem Finanzierungsbereich dann am ehesten .. ausnutzen" und damit einen hoheren
erwarteten Vermogenszuwachs erzielen kann. Ftir das gegebene numerische Beispiel sollte
der Innovator in Abhangigkeit von der Rohe der eigenen Mittel (L) oder von seinem
Finanzierungsdefizit (I-L) folgende Finanzierungsform und folgenden Finanzierungsbetrag
anstreben:
• 0 < I-L < F*I = 12,4: Kreditfinanzierung in Rohe von I-L, diese ist sicher, wenn I-L :5
FI=lO gilt, fUr I-L > 10 besteht aus Sieht des Investors ein Ausfallrisiko.
• F*I< I-L < pi' = 36: Beteiligungsfinanzierung in Rohe von I-L ist vorteilhaft.
• pi' < I-L < F2 = 45: Unabhiingig vom exakten Finanzierungsdefizit ist Kreditfinanzierung
in Rohe von F = 45 mit Fg = 60 vorziehenswtirdig. Ftir pi' gilt: Y ABB(F = pi' = 36) =
Y ABK(F = F2 = 45) = 1,5.
• F2 < I-L < F*3 = 45,8: Kreditfinanzierung in Rohe von I-L ist effizient.
• F*3 < I-L < P## = 48: Beteiligungsfinanzierung in Rohe von I-L sollte gewahlt werden.
• p## < I-L < I1B = 60: Unabhangig vom exakten Finanzierungsdefizit ist Kreditfinan
zierung in Rohe von F = 60 mit Fq = 110 vorzuziehen. Ftir P## gilt: Y ABB(F = P## = 48) =
Y ABK(F = I1B = 60) = 0,5.
Offenbar ist die Frage, weIche Art der Finanzierung vorteilhaft ist, im starken MaBe von der
genauen Rohe des Finanzierungsdefizit des Innovators abhangig. 1m Vergleich zur Arbeit von
Ewert bestehen insbesondere zwei Unterschiede:
• Ewert zeigt, dass bei hinreichend hohem Projektrisiko Kreditfinanzierung ftir kleinere
Finanzierungsdefizite, Beteiligungsfinanzierung hingegen fUr groBere Defizite vorzuzie
hen ist. 3 Das numerische Beispiel zeigt, dass Kreditfinanzierung (Beteiligungsfinanzie
rung) auch ftir groBere (kleinere) Defizite vorteilhaft sein kann.
3 Siehe Ewert (1993), S. 220-225.
261
• Wenn bei Ewert Kreditfinanzierung vorziehenswiirdig ist, so ist stets eine Randlosung
anzustreben, d.h. es wird l00%-ige (oder maximal mogliche) Kreditfinanzierung gewiihlt
oder aber ein Verschuldungsvolumen in Rohe von I-L. In unserem numerischen Beispiel
gibt es ein "inneres" Verschuldungsoptimum (mit F = 45 bzw. Fq = 60): fehlen dem
Innovator liquide Mittel in Rohe von 36 < I-L :5 45 Geldeinheiten, so sollte er stets einen
Kredit in Rohe von F = 45 Geldeinheiten aufnehmen.
Vermutlich sind die "AusschHige" der Funktion Y ABK(F) weniger stark ausgepragt, je groBer
die Anzahl der betrachteten Umweltzustande ist. Das konnte zu einer "Glattung" der Funktion
Y ABK(F) flihren und damit die Anzahl der Schnittpunkte mit der Funktion Y ABB(F) tendenzi
ell reduzieren.
(3) Anhang AN.3 zu Kapitel C.3.S.2: Reterogene Einschiitzung des Mittelwerts:
Vorteilhaftigkeit der hybriden Finanzierung bei Annahme einer Dreipunkt
verteilung
Es wird der Modellrahmen aus Kapitel C.3.3.3 unterstellt. Bedeutsam ist die Verteilungsan
nahme in Pramisse (P2'):
(P2') Es wird von drei moglichen Entwicklungen ausgegangen. Bei guter (schlechter) Entwicklung erbringt das Projekt
- aus Sicht des Investors einen RUckfluss von J.LB + d (J.LB - d) Geldeinheiten;
- aus Sicht des Innovators einen RUckfluss von J.LA + d (J.LA - d) Geldeinheiten mit J.LA> J.LB ~ d.
Die Eintrittswahrscheinlichkeiten flir die drei Szenarien werden von beiden Parteien in gleicher Weise eingeschatzt. Die "gute" und die "schlechte" Entwicklung treten mit der gleichen Wahrscheinlichkeit p (0 < P :5 0.5) ein. 1m mittleren Szenario (Eintrittswahrscheinlichkeit: 1-2p) rechnet der Investor (Innovator) mit einem RUckfluss von J.LB (bzw. J.LA) Geldeinheiten. Der erwartete RUckflussbetrag des Projekts betragt aus Sicht des Investors
(Innovators) daher EB(J() = J.LB (bzw. EA(X) = J.LA) Geldeinheiten.
Kapitel C.3.3.3 zeigt, dass Kreditfinanzierung bei hinreichend geringem Risiko (d < (l-p)J.LA)
stets, d.h. fUr samtliche Finanzierungsbetrage, vorzuziehen ist. Rybride Finanzierung wird
daher eher bei einem hohen Projektrisiko mit d > (l-p)J.LA vorteilhaft sein. Dieses Szenario
wird im folgenden betrachtet. Man kann dann zwei Falle unterscheiden:
• Fall (a): Das Finanzierungsdefizit betragt F:5 J.LB - d .
• Fall (b): Es werden Finanzierungsmittel benotigt in Rohe von J.LB - d < F < J.LB·
1m Fall (a) ist sichere Kreditfinanzierung ohne Verluste an Kooperationsrente moglich,
hybride Finanzierung kann nicht zu einer hoheren Kooperationsrente fUhren. 1m Fall (b) kann
262
hybride Pinanzierung die effiziente Uisung darstellen, da Kreditfinanzierung nicht sicher ist
und wegen der heterogenen Erwartungen zu Verlusten flihren kann. Im folgenden wird daher
der Pall unterstellt, dass sowohl Risiko a!s auch Pinanzierungsdefizit ausreichend hoch ist,
d.h. es gilt d > (l-p)f.lA und f.lB - d < F.
Vor dem Hintergrund der gegebenen Verteilungen ist die folgende Porm hybrider Pinanzie
rung vorteilhafter a!s die beiden "reinen" Pinanzierungsformen: der Investor hat einen
Pestbetragsanspruch in Rohe des von ihm erwarteten Mindestriickflussbetrages (FH = f.lB-d)
inne, und zudem einen Restbetragsanspruch fUr Projektriickfltisse, die pH tibersteigen (im
Schlussteil des Anhangs AN.3 wird deutlich, weshalb diese Teilungsregel von keiner anderen
Porm der hybriden Pinanzierung dominiert wird):
(AN.9)RB ,X<pH =f.lB- d
,X~f.lB -d,
,X<f.lB -d
,X~f.lB -d.
Der Investor erMlt nach dieser Verteilungsregel im schlechten Zustand nur seinen
Porderungsbetrag f.lB - d. Im mittleren und im guten Zustand ist er quota! an dem daruber
hinaus gehenden Rtickfluss beteiligt. Der Innovator rechnet wegen seiner optimistischeren
Erwartungen auch im "schlechten" Zustand mit einen individuellen Rtickfluss. Ein Blick auf
die hier relevante, untere Graphik der Abbildung C.6 in Kapitel C.3.3.3 verdeutlicht, dass die
Prliferenzfunktion Y ABK(F) im Abschnitt, der pH (FH=16) folgt, mit hoheren Grenzraten flillt
als die Priiferenzfunktion Y ABB(F) und daher ein Pestbetragsanspruch von pH = f.lB - d sinnvoll
sein konnte. Der individuelle Vermogensgewinn des Innovators betriigt dann bei einem
unterstellten Nullgewinn des Investors (zur Erinnerung: es gilt pH = f.lB - d < f.lA - d und
zudem gilt nach (38) J2H = P - X B P - (f.lB - d) ): f.lB -!B d
263
Die Prliferenzfunktion Y ABH(F) weist folgende Eigenschaften auf:
(AN.ILl)
(AN.l1.2)
Y ABH(F = IlB - d) = - I + IlA. Y ABH(F=IlB) = - I + 1lB.
aYABH(F)
aF
Ftir F = IlB ftihrt hybride Finanzierung zum gleichen Venntigenszuwachs wie Beteiligungsfi
nanzierung (setze F = IlB in (29.2) ein), allerdings zu einem niedrigeren als bei Kreditfinanzie
rung, da gemliB (26) in Kapitel C.3.3.3 gilt: Y ABK(F = IlB) = - I + IlB + P(IlA -IlB).
Hybride Finanzierung kann zu einer htiheren Kooperationsrente ftihren als die beiden "reinen"
Finanzierungsfonnen. 1m Vergleich zur Beteiligungsfinanzierung ist das einfach zu zeigen, da
- zieht man (38) in Kapitel C.3.5.2 heran - Y ABH > Y ABB unabhlingig yom Verteilungstyp gilt,
wenn F:5 IlB und FH = ~ > 0, hier FH = IlB - d > ° gilt.4
1m Vergleich zur Kreditfinanzierung (siehe (26) in Kapitel C.3.3.3) ist hybride Finanzierung
vorteilhaft (Y ABH > Y ABK), wenn gilt (ftir die Beweisfiihrung ist es ausreichend, nur den
Funktionsbereich FI < F :5 F3 in (26) zu betrachten):
F-(Il -d) lilA P(F-(IlB -d» (AN.12)-I+IlA- : (IlA-IlB»-I+ I-p
IlA -P(IlA -IlB)
,IlB - d < F:51l A - p(1l A -IlB) - d
,ItA -P(IlA -IlB)-d<F:5IlB -pd.
Nach einigen Umfonnungen erkennt man, dass die Ungleichung erftillt ist, sofem
(AN.13)
gilt, d.h. wenn das Projektrisiko hinreichend hoch ist.5 1st diese Bedingung erftillt, so ist
hybride Finanzierung effizient.
Festzuhalten ist demnach: Bei hohem Risiko ist in dem gewlihlten Modellrahmen Kreditfi
nanzierung ftir kleine Finanzierungsbetriige und hybride Finanzierung ftir mittelgroBe Finan-
4 Ein Vergleich der Relationen (29.1) in Kapitel C.3.3.3 und (AN. 10) fiihrt zu dem gleichen Ergebnis.
5 Bedingung (AN.l3) ist fur den ersten Funktionsbereich qua Annahme erftillt, es gilt niimlich (I-P)(J.1A-J.18) < pd oder (I-P)J.1A - (I-P)(J.18) < d - (I-p)d wegen der Annahmen (I-P)J.1A < d und J.18 ~ d.
264
zierungsbetrlige optimal. Der Festbetragsanspruch bei hybrider Finanzierung entspricht dem
Mindestriickflussbetrag, den der Investor erwartet. Beteiligungsfinanzierung ist nicht
effizient. Im Unterschied zu Ewert (1993) kann hybride Finanzierung auch dann vorteilhaft
sein, wenn der Investor nur den Mittelwert geringer einschlitzt.
Die Vorteilhaftigkeit der hybriden Finanzierung kann anhand des numerischen Beispiels
verdeutlicht werden, das bereits in Kapitel C.3.3.3 verwendet wurde. Erweitert man die
Tabelle C.5 urn die hybride Finanzierung, so werden die Effekte leichter sichtbar (Zur Erinne
rung: es gilt I = 85, J.LB = 80, J.LA = 100, d = 70, P = 0,4, es gilt dann FH = J.LB - d = 10). Bei
guter (mittlerer, schlechter) Entwicklung, die mit einer Wahrscheinlichkeit von p = 0,4 (bzw.
0,2 bzw. 0,4) auf tritt, rechnet der Innovator dann mit einem Riickfluss von 170 (bzw. 100
bzw. 30) Geldeinheiten. Der Investor rechnet bei guter (mittlerer, schlechter) Entwicklung mit
einem Riickfluss von 150 (bzw. 80 bzw. 10) GE - bei gleichen Eintrittswahrscheinlichkeiten.
Tab. AN.3: Beispiel zur heterogenen Einschiitzung des Mittelwerts und des Projektrisikos: Kooperationsrente bei Kredit-, Beteiligungs- und hybrider Finanzierung (grofJe Streubreite: (d>(1-p )f.LA»
F= 0 10 16 22 30 40 52 60 70 80
abh. Variable
12= 0 0,125 0,2 0,275 0,375 0,5 0,65 0,75 0,875
Y~B (F)=Y ABB= 15 12,5 11 9,5 7,5 5 2 0 -2,5 -5
g= 1 1 1,25 1,363 1,444 1,5 1,538 1,667 1,778 1,875
Fg= 0 10 20 30 43,33 60 80 100 125 150
Y~K (F)= Y ABK= 15 15 11 7 7 7 7 3 3 3
FH=lO;hH= 0 0 0,086 0,171 0,286 0,429 0,6 0,714 0,857
Y~ (F)= Y ABH= 15 15 13,29 11,58 9,28 6,42 3 0,72 -2,14 -5
Die folgende Graphik zeigt, in welcher Weise der Vermogenszuwachs des Innovators und -
wegen der Nullgewinnbedingung des Investors - die Kooperationsrente von der Hohe des
Finanzierungsbetrags Fund von der Art der Finanzierung abhlingt.
265
Abb. AN.3: Heterogene Einschiitzung des Mittelwerts: Kooperationsrente bei Kredit-, Beteili
gungs- und hybrider Finanzierung bei hohem Projektrisiko (d > (J-p )PA)
15
10
5
10 16 22 30 40 80 F
5
Die Abbildung Hisst folgende Schllisse zu:
• Flir niedrige Finanzierungsbetrage mit 0 < F < pi' ist hybride Finanzierung effizient. Flir
groBere Finanzierungsbetrage mit pi' < F < min(I'~B) fiihrt Kreditfinanzierung zur
maximalen Kooperationsrente. Flir pi' gilt gemaB (26) aus Kapitel C.3.3.3 und (AN.12)
aus Anhang A.3:6
(AN. 14)
:= ~B - (l-p)d.
In unserem Beispiel betragt pI':= 38.
• Da die Funktionen Y ABH(F) und Y ABK(F) monoton fall end verlaufen, stellt sich der
Innovator nicht besser, wenn er einen Finanzierungsbetrag nachfragt, der sein Finanzie
rungsdefizit libersteigt. Daher wird er stets Finanzierungsmittel in Hohe von I-L nachfra
gen.
6 Aus (26) ist der Bereich F2 < F $ F3 relevant, da Y ABB(F) fUr den Bereich FI < F $ F2 weniger steil verilluft als Y ABK(F) und jene Funktion nur im "flachen" Teilstiick schneiden kann.
266
• Beteiligungsfinanzierung fUhrt lediglich fUr die "Randwerte" F = 0 und F = IlB zu einem
gleich hohen erwarteten Vermogenszuwachs wie hybride Finanzierung, ansonsten jedoch
durchweg zu niedrigeren Werten. Damit wird bestiitigt, dass hybride Finanzierung
Beteiligungsfinanzierung tiber siimtliche Finanzierungsbetriige (schwach) dominiert,
wenn der Investor den Mittelwert niedriger einschiitzt als der Innovator und wenn es
einen positiven Mindestrtickflussbetrag aus Sicht des Investors gibt ~ >0).
Effizienz der Teilungsregel in Relation (AN.9)
Es ist zu zeigen, dass hybride Finanzierung mit einem Festbetragsanspruch von FH=IlB-d
andere Formen der hybriden Finanzierung dominiert. Rybride Finanzierung ist ftir den
Bereich von Finanzierungsbetriigen von Interesse, in denen der Investor von einem Ausfallri
siko ausgeht, der Innovator jedoch nicht, d.h. fUr den Fall IlB - d < F ~ IlB - pd der Relation
(26) aus Kapitel C.3.3.3. Es konnte in Kapitel C.3.3.3 gezeigt werden, dass fUr diesen Bereich
Beteiligungsfinanzierung der Kreditfinanzierung vorzuziehen ist, wenn zudem das Projektri
siko hinreichend hoch ist (d> (l-p)IlA)'
Die Rohe des Festbetragsanspruchs entspricht zumindest dem Mindestrtickflussbetrag aus
Sicht des Investors (FH ~ lYl), da sichere Kreditfinanzierung keinerlei Verluste aus heteroge
nen Erwartungen impliziert. Die exakte Rohe ist derart zu bemessen, dass die marginalen
Verluste, die bei einer Erhohung der Finanzierungssumme urn eine Geldeinheit Beteiligungs
finanzierung anfallen, geringer sind als bei Kreditfinanzierung. Hierzu ist zuniichst der
Verlust bei Kreditfinanzierung, anschlieBend deljenige bei "zusiitzlicher" Beteiligungs
finanzierung, d.h. hybrider Finanzierung zu ermitteln.
Der Verlust bei Kreditfinanzierung (WLK) fUr den Fall IlB-d < F ~ IlB-pd besteht in der
Risikopriimie, die aus Sicht des Innovators ungerechtfertigt ist. Dieser Priimienaufschlag
betriigt (absolut), wenn der Investor einen Nullgewinn erzielt (ausgedrtickt durch den
Zinsfaktor g aus (25) in Kapitel C.3.3.3):
(AN.lS) WLK= F(g-l)= JF-p(IlB -d) -1] = P(F-(IlB -d» mit 't F(l-p) I-p
(AN. 16) ClWLK P ---=--
ClF I-p
Der Verlust steigt im Betrag linear mit dem Finanzierungsbetrag Fan. Bei hybrider Finanzie
rung ist der Verlust aus dem Restbetragsanspruch zu ermitteln:
(AN.l?)
267
wobei I1A' (I1B ') den Mittelwert aus Sieht des Innovators (Investors) naeh Abzug des Restbe
tragsanspruehs darstellt:
(AN.18.1)
(AN. 18.2)
Der Innovator ordnet dem Restbetragsansprueh wegen der aus seiner Sieht ungereehtfertigten
Risikoprfunie einen hoheren Wert zu. Die Beteiligungsquote riehtet sieh naeh der Rohe des
Beteiligungskapitals FE (mit FE = F - FH), d.h. es gilt:
(AN. 19)
Setzt man (AN.18.1), (AN.18.2) und (AN. 19) in (AN.17) ein, so erhaIt man den Verlust (WL)
bei hybrider Finanzierung:
(AN.17.1)
(AN.20.1) oWLH I1A -I1B
~ = I1B- FH
P(FH - (I1B - d»
(1- P)(I1B - FH)
Aus (AN.IS) und (AN.19) folgt, dass ftir den relevanten Bereich I1B-d < F ::;; I1B-pd der
marginale Verlust aus einer zusatzliehen ,,Einheit" Kreditfinanzierung stets groBer ist als aus
einer zusatzliehen ,,Einheit" Beteiligungsfinanzierung:
(AN.20.2) OWLK > oWLH ,da _ naeh einigen Urnformungen- gilt: of OFE
(l-p )(I1A -I1B) < pd oder (l-p )I1A - (l-p )(I1B) < d - (l-p)d
wegen der Annahmen (l-p )I1A < d und I1B ~ d.
Da die Aufnahme weiterer Kreditmittel bereits mit der "ersten Geldeinheit" zu hoheren
Verlusten ftihrt, ist hybride Finanzierung mit einem Festbetragsansprueh in Rohe von FH = I1B
- d effizient und aueh allen anderen Formen hybrider Finanzierung vorzuziehen. Fiir Festbe
tragsansprueh und Beteiligungsquote des effizienten hybriden Finanzierungsvertrags gilt
demnaeh, wenn der Investor einen Nullgewinn erzielt:
(AN.21) FH := I1B - d und
268
(4) Anhang AN.4 zu Kapitei C.3.S.3: Heterogene Einschiitzung des Risikos und des
Mitteiwerts: Vorteilhaftigkeit verschiedener Formen hybrider Finanzierung bei
Annahme einer Dreipunktverteilung
Es wird der Modellrahmen aus Anhang AN.2. unterstellt. Die Investitionsauszahlung betragt I
= 60,5, die Rlickflusserwartungen der beiden Parteien spiegelt die Tabelle AN.4 nochmals
wider:
Tab. AN.4: Beispiel zur heterogenen Einsehiitzung des Risikos und des Mittelwerts: Ruek-
jlusse aus Sieht des Innovators und aus Sieht des Investors
Szenario Schlechte Erwartete Gute Erwartungs-
Eintrittswahrscheinlich- Entwicklung Entwicklung Entwicklung wert
keiten und Rlickfllisse
aus Sicht des Innovators A 1M = 0,4 PA= 0,4 PA = 0,2
~=30 XA= 75 XA = 115 J.lA= 65
aus Sicht des Investors B llB = 0,3 PB= 0,4 PB= 0,3
J.lB=60 ~=1O xB=60 XB= 110
Bemerkenswert an diesem Beispiel ist, dass die Praferenzfunktion Y~K (F) = Y ABK(F) ein
inneres Maximum fUr F2 = 45 aufweist, wie Tabelle AN.2 und Abbildung AN.2 verdeutli
chen. Es gibt daher prinzipiell zwei effiziente Formen hybrider Finanzierung (zur Erinnerung:
der Investor erzielt einen Nullgewinn):
(AN.22.1)
(AN.22.2) bU 2'.= F-FH2 mit =. flir F > FH2 J.lB - FH2
Setzt man die Werte aus Tabelle AN.4 ein, so erhiilt man folgende Vermogenszuwachse flir
Kredit- und Beteiligungsfinanzierung und flir die beiden Formen hybrider Finanzierung.
269
Tab. AN.5: Beispiel zur heterogenen Einschiitzung des Risikos und des Mittelwerts: Koopera-tionsrente bei Kredit-, Beteiligungsjinanzierung und zwei Formen hybrider Finanzierung
F= 0 10= 20 24= 30 40 45 = 49,S = 54 60=
abh. Variable FI ~/q F2 xA/q F3
Beteiligungs-0 0,166 0,333 0,4 0,5 0,667 0,75 0,825 0,9
fin., Q=
y1B (F) = 4,5 3,67 2,83 2,5 2 1,17 0,75 0,375 0 -0,5 YABB(F) =
Kreditfinan- 1,214 1,25 1,286 1,321 1,333 1,515 1,667 1,83 zierung; g=
Fg= 0 10 24,29 30 38,57 52,86 60 75 90 110
y1K (F) = 4,5 4,5 0,21 -1,5 -0,642 0,784 1,5 -3 -1,5 0,5 YABK(F) =
Hybr. Fin. 1; 0 0 0,2 0,28 0,4 0,6 0,7 0,79 0,88
FHI=IO,l1HI=
y.tH(F)= 4,5 4,5 3,5 3,1 2,5 1,5 0,55 0,1 -0,5 YABHI(F) =
Hybr. Fin. 2; 0 0 0 0 0 0 0 0,3 0,6
FH2=45,l1H2=
y~2(F)= 4,5 4,5 0,21 -1,5 -0,642 0,784 1,5 0 -1,5 -3,5 YABH2(F) =
270
Abb. AN.4: Investor B schiitzt den Mittelwert niedriger und das Risiko hOher ein als Innovator A - graphische Darstellung der Gesamtgewinnfunktionen bei Beteiligungs-, Kredit- und zwei Formen hybrider Finanzierung, in Abhiingigkeit vom Finanzierungsvolumen F
YABB YABK
Y ABH1
Y ABH2
4
3
2
-1
-2
-3
, , , v" Y ABH1(F) , , , , , ,
F
Abbildung AN.4 zeigt, dass die Kooperationsrente durch hybride Finanzierung gesteigert
werden kann. Welche Finanzierungsform vorteilhaft ist, ist maBgeblich abhangig vom
Finanzierungsdefizit des Innovators (I-L).
• (1) 0 < I-L < P# = 40: hybride Finanzierung mit einem Festbetragsanspruch von FH1=lO
flihrt zur maximalen Kooperationsrente. FUr P# gilt: Y ABHl(F = p#) = Y ABK(F = F2) = 1,5.
• (2) P# < I-L < F2 = 45: Unabhiingig vom exakten Finanzierungsdefizit ist Kreditfinanzie
rung in Rohe von F = 45 mit Fq = 60 effizient.
• (3) F2 < I-L < P## = 47,14: hybride Finanzierung mit einem Festbetragsanspruch von FH2
= 45 ist effizient. FUr P## gilt: Y ABH2(F = P## = 47.14) = Y ABHl(F= P## = 47,14) = 0,786.
• (4) P## < I-L < pm = 50: hybride Finanzierung mit einem Festbetragsanspruch von
FH2=1O flihrt zur maximalen Kooperationsrente. FUr pm gilt: Y ABHl(F= pm = 50) =
Y ABK(F= pm = 50) = 0,5.
• (5) pm < I-L < I1B = 60: Unabhiingig vom exakten Finanzierungsdefizit ist Kreditfinan
zierung in Rohe von F = 60 mit Fq = 110 effizient.
Beteiligungsfinanzierung ist nicht vorteilhaft. Welche Finanzierungsform optimal ist und
welche moglicherweise kreiert werden soUte, hiingt im Beispiel im wesentlichen vom
271
genauen Veri auf der Verteilungsfunktionen und auch von der Hohe des Finanzierungsdefizits
abo
(S) Anhang AN.S zu Kapitel D.4.2.3.1: Ausbeutungsanreiz des informierten Alt
Investors bei Kreditflnanzierung
Es wird eine ahnliche Annahme wie bei Beteiligungsfinanzierung getroffen. Bei Kreditfinan
zierung leistet ein Innovator nur dann einen hohen Einsatz, wenn sein Anteil am zusatzlichen
Rlickfluss hinreichend groB, d.h. der Kreditzinsfaktor q hinreichend gering ist:
(AN.23.1) PH(X-Fq)~e oder q~ PHX-e. PHF
Bedingung (AN.23.1) erfordert, dass die Gesamtforderung des Investors nicht zu hoch ist, d.h.
X> Fq bzw. q < XIF gilt. Urn zumindest einen Nullgewinn zu erzielen, verlangt ein Investor
bei hohem Einsatz folgenden Zinsfaktor, wenn er den Innovatortyp erkennt:
(AN.23.2) bzw.
bzw.
oder
Ubersteigt der vom Investor geforderte Zinsfaktor den Grenzwert des Innovators nach
(AN.23.1), so wird der Innovator keinen hohen Einsatz leisten. Dieser Fall wird flir den
"schlechten" Typ im folgenden angenommen, d.h. es soli gel ten:
(AN.24.1) oder
Flir den guten Typ sei eine entsprechend hohe Erfolgswahrscheinlichkeit unterstellt:
(AN.24.2) oder
Eine hinreichend hohe Erfolgswahrscheinlichkeit eroffnet einen Verhandlungsspielraum, bei
dem die Teilnahmebedingung des Investors und die Anreizbedingung des Innovators
gleichermaBen erflillt werden konnen.
Die weitere Analyse weist eine iihnliche Struktur wie diejenige in Kapitel 0.4.2.2 auf.
Zunachst wird die LOsung ftir "faires" Investorverhalten gezeigt, dann flir opportunistisches
Verhalten. Wiederum sind zunachst die Kalkiile in Periode 2 zu betrachten, da diese die
272
LOsung in Periode 1 entscheidend beeinflussen. Investoren wie Innovatoren werden in den
Vertragsbedingungen fiir die erste Periode antizipieren, dass ein Fehlanreiz in der zweiten
Peri ode besteht. Emeut zeigt sich, dass der Alt-Investor, der bereits das Projekt in der ersten
Phase finanzierte, aufgrund seines Informationsvorsprungs und des Finanzierungsvorrechts
einen unangernessen hohen Kreditzinssatz in der zweiten Peri ode verlangen wird. Das kann
dazu fiihren, dass der Innovator seinerseits einen ineffizient geringen Einsatz lei stet.
First-best-LOsung bei nicht opportunistischem Verhalten des besser informierten Alt
Investors:
Besteht keine Informationsasymmetrie und kiinnen AIt- wie auch Neu-Investor den Typ des
Innovators in der zweiten Periode genau beobachten, so verlangt er bei einern guten und bei
einern schlechten Innovator:
(AN.2S.1) PG +PH Ps
Wegen der Annahrnen (AN.24.1) und (AN.24.2) wird ein guter Innovator in der zweiten
Periode ein hohes Einsatzniveau walden, ein schlechter Innovator jedoch nicht (eY == e > 0
bzw. e~ == 0). Der Alt-Investor erzielt einen Nullgewinn in der zweiten Periode. In der ersten
Periode ist er noch uninformiert und richtet den Kreditzinsfaktor am "durchschnittlichen" Typ
aus. Einen Nullgewinn erzielt er bei
(AN.2S.2)
Analog zur Analyse in Kapitel D.4.2.2 sei irn weiteren wiederurn der Fall q~ ~ PHX-e PHF
betrachtet, d.h. der in Peri ode 1 geforderte Kreditzinsfaktor ist niedrig genug, urn gute wie
schlechte Innovatoren zu einern hohen Einsatz in der ersten Peri ode zu rnotivieren (ey == e~ ==
e>O).
Der Alt-Investor erzielt dann einen Gewinn von null, ebenso der Neu-Investor, der nieht zurn
Zuge kommt (wegen der Definition des Finanzierungsvorrechts wird der Alt-Investor in
Peri ode 2 auch einen schlechten Innovator finanzieren). Die Kooperationsrente faJlt glinzlich
dern Innovator zu. Urn die Kooperationsrente berechnen zu konnen, ist zu beriicksiehtigen,
dass der Anteil der guten Innovatoren an der Gesamtpopulation A (0 < A < 1) betragt.
(AN.26) YAIt+ YNeu + YA == YA == [APG +(I-A)ps]x+PHX-e-I
+ [APG +(1-A)ps]x+A(PHX-e)-I >0.
273
Opportunistisches Verhalten des informierten Alt-Investors in der zweiten Periode
a) Periode 2:
Der Alt-Investor kann nach der ersten Phase die Qualitiit des Innovators genau einschiitzen,
der Neu-Investor hingegen nicht. Letzterer wird seinen Zinsfaktor an dem schlechten Typen
ausrichten, d.h. er verlangt q;;S, da er wegen seines Informationsdefizits und wegen des
Finanzierungsvorrechts des Alt-Investors ansonsten einen Verlust erleidet.
Der Alt-Investor bietet den Zinsfaktor q;;S heiden Typen von Innovatoren an. Der schlechte
Typ wird wegen Bedingung (AN.23.1) kein hohes Einsatzniveau erbringen, ebensowenig ein
guter Innovator. Der gute Typ wiirde einen hohen Einsatz leisten, wenn
(AN.26)
gilt, allerdings ist diese Bedingung wegen Annahme (AN.24.1) nicht erfiillt:
(AN.27)
Da der Alt-Investor von einem hohen Einsatzniveau des Innovators profitieren kann, wird er
nicht zwingend in opportunistischer Weise q? verlangen. Er vergleicht seinen individuell
erwarteten Gewinn fi.ir den anreizkompatiblen Zinsfaktor q2=q~ = pHX -e mit demjenigen PHF
f ·· *;S urq2= q2 Ps
(AN.29.1)
(AN.29.2)
Der Alt-Investor beharrt auf dem hoheren Kreditzinsfaktor, wenn der Finanzierungsbetrag F
hinreichend hoch ist:
, ··S .. (AN.30) YAlt;2(q2 =q2) < YAlt;2(q2 =q2' ) oder - nach elmgen Umformungen-
F>Ps(PG +PH)(PH X - e).
PGPH
274
Es sel 1m weiteren angenommen, dass Bedingung (AN.30) erfiillt ist. VerJangt der Alt
Investor den Kreditzinsfaktor q;;S auch fiir den guten Innovator, so betragen die Gewinne fiir
die zweite Peri ode (beachte: F = I, siehe (49.1) - (49.4) in Kapitel D.4.2.2.2):
(AN.31.1) Y A1t;2 = A PG - Ps + (1 - 1..).0 = A PG - Ps F > 0, Ps Ps
(AN.31.2) Y Neu;2 = 0,
(AN.31.3) YA;2 = A[PG(X-F/ps)]+(I-A)·(psX-F»O.
(AN.31.4) Y Alt;2 + Y Neu;2 + Y A;2 = A·(PGX - I) + (1 - A)·(psX - I) > o.
Die Kalkiile in Peri ode 2 beeinflussen die Kreditkonditionen in der ersten Peri ode.
b) Periode 1:
Beide Investoren antizipieren den Insidergewinn in der zweiten Periode, sind bei Angebots
abgabe in der ersten Peri ode jedoch noch uninformiert. Bei Bertrand-Wettbewerb betrilgt der
Gewinn iiber beide Perioden null. Beide Investoren werden bewusst VerJuste in der ersten
Runde eingehen und einen niedrigeren Zinssatz als in (AN.26) fordem. Damit erbringen gute
wie schlechte Innovatoren einen hohen Einsatz in der ersten Peri ode. Der geforderte Zinsfak
tor in der ersten Periode (ql), der zu einem Nullgewinn iiber beide Perioden fiihrt, leitet sich
aus dem folgenden Kalkiil ab:
(AN.32)
Der Term in eckigen Klammern kennzeichnet wiederum den Insidergewinn aus der zweiten
Periode, der Restterm impliziert einen betragsmilBig gleich hohen VerJust in der ersten Peri
ode. Aus (AN.32) leitet sich die folgende Zinsfaktorforderung in Peri ode 1 ab (beachte: F =
I):
1- A(PG -Ps)
(AN.33) Ps < q~. A(PG +PH)+(I-A)(Ps +PH)
Die Gewinne fiir die erste Periode betragen (der sog. Alt-Investor finanziert annahmegemilB
auch die erste Runde, zudem gilt F = I) :7
(AN.34.1) Y A1t;1 = - A PG - Ps F < 0, Ps
7 Relation (AN.34.3) zeigt den durchschnittlichen Gewinn eines Innovators.
275
(AN.34.2) YNeu;!= 0,
(AN.34.3) Y A-! = A PG - Ps F + A'PGX + (I - A)'PsX + pHX - e - F > O. , Ps
(AN.34.4) Y Alt;! + Y Neu;! + Y A;! = A'PGX + (I - A)'PSX + pHX - e - I > O.
Fasst man die Gewinne fUr erste und zweite Peri ode zusammen, ergibt sich (siehe (AN.31.1)
- (AN.31.4) und (AN.34.1) - (AN.34.4)):
(AN.35.1)
(AN.35.2)
(AN.35.3)
(AN.35.4)
Y Alt = Y Alt;! + Y Alt;2 = 0
YNeu =0,
Y A = A PG - Ps F + A'PGX + (1 - A)'PsX + pHX - e - F Ps
+ A[PG (X - F/ps)]+ (I - A)'(pSX - F),
Y Alt + Y Neu + Y A = Y A = A'PGX + (1 - A)'PSX + pHX - e - I
+ A'PGX + (I - A)'PsX - I > O.
Die Gesamtwohlfahrt bei nicht opportunistischem Verhalten des Alt-Investors betrligt:
(AN.36) YAlt+ YNeu + YA = YA = [APG +(1-A)ps]x+PH X-e-I
+ [APG +(1-A)ps]x+A(PH X-e)-I >0.
Damit sind die Ergebnisse sehr lihnlich zu dem Fall der Beteiligungsfinanzierung. Ein
Vergleich von (AN.36) und (AN.35.4) zeigt, dass der Verlust bei opportunistischem Verhal
ten in der zweiten Periode gerade A(PHX-e) betrligt. Nutzt der Alt-Investor seinen Informati
onsvorsprung aus und verlangt er einen unangemessen hohen Kreditzinssatz in der zweiten
Peri ode, so leistet der Innovator nicht das hohe Einsatzniveau.
277
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Band 282 Prof. Dr. Thorsten Teichert NutIenschiitzung in Conjoint-Analysen
Band 283 Prof. Dr. Dirk Holtbrugge Postmoderne Organisationstheorie und Organisationsgestaltung
Band 284 Prof. Dr. Daniel Klapper Wellbewerbsverhalten und Produktlinienwellbewerb
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Band 289 PO Dr. Sabine Boerner Fiihrungsverhalten und Fiihrungserfolg
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Band 291 PO Dr. Alexander Bassen Institutionelle Investoren und Corporate Governance
Band 292 Prof. Dr. Christoph Burmann Strategische Flexibnitiit und Strategiewechsel als Determinanten des Unternehmenswertes
Band 293 Dr. Rainer Souren Konsumgiiterverpackungen in der Kreislaufwirtschaft
Band 294 Prof. Dr. Joachim Eigler Dezentrale Organisation und interne Unternehmungsrechnung
Band 295 PO Dr. Katia Schimmelpfeng Lebenszyklusorientiertes Produktionssystemconlrolling
Band 296 Prof. Dr. Silvia Rogier Risikomanagement im Industriebetrieb
Band 297 Prof. Dr. Peter Letmathe Flexible Standardisierung
Band 298 Prof. Dr. Thomas Hess Netzwerkcontrolling
Band 299 PO Dr. Michael J. Fallgatter Theorie des Entrepreneurship
Band 3C0 PO Dr. Heike Proff Konsistente Gesamtunternehmensstrategien
Band 301 PO Dr. Holger Kahle Internationale Rechnungslegung und ihre Auswirkungen auf Handels- und Steuerbnanz
Band 302 PO Dr. Paul Wentges Corporate Governance und Stakeholder-AnsatI
Band 303 Dr. Michael Hinz Der Konzernabschluss als Instrument Iur Informationsvermilliung und Ausschiillungsbemessung
Band 304 PO Dr. Gertrud Schmitz Die Zufriedenheit von Versicherungsvertretern als unternehmerische Zielgriitle
Band 305 Prof. Dr. Dieter Gramlich Kreditin£!:tute und Cross Risks
Band 306 Pro!. Dr. Ricarda B. Bouncken Organisationale Metakompetenzen
Band 307 PO Dr. Marcus Riekeberg Erfolgsfaktoren bei Sparkassen
Band 308 PO Dr. Martin FaBnacht Eine dienstleistungsorientierle Perspektive des Handelsmarketing
Band 309 Prof. Dr. Peter Witt Corporate Governance-Systeme im Wellbewerb
Band 310 PO Dr. Stefan Muller Management-Rechnungswesen
Band 311 PO Dr. Jochen Bigus Zur Theooie der WagnisfinanIierung