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Komplettanlage von VPI, Gold Note, iFi, Lavardin und JMRAutor: Heinz Gelking Fotografie: Rolf Winter

Natürlich hört und verkauft Markus

Kampschulte auch Digitales. Aber

sein Anlagenvorschlag ist ein Plä-

doyer für die analoge Musikwieder-

gabe.

Sound aus dem Loft

Tom-Tom lässt mich links abbiegen und vor einem historischenIndustriegebäude parken. Eine nach Kant benannte Straße hätteich mir bedeutender vorgestellt. Doch ich bin hier richtig, findedas Loftsound-Schild. Jetzt das schlichte Treppenhaus hoch,dann durch eine schwere Tür und schon stehe ich in einemRaum von erheblichen Dimensionen. Von links kommt Tages-licht, rechts ist eine zweite Ebene eingebaut. Ist Loftsound mon-dän? Nein, so mein erster und bleibender Eindruck, es geht of-fenkundig nicht darum, irgendwem mit Ambiente zuimponieren. Vielmehr lädt die offene Architektur dazu ein,näher zu treten, herumzuschlendern, im LP-Fundus zu blätternoder sich gemütlich auf einem der Sofas niederzulassen.„Das war mal eine Leuchtenfabrik“, erzählt Markus Kampschulte

und bietet Kaffee, Wasser oder Bier an, „ursprünglich hatte ich michhier eingemietet, um ein Musik- und Tonstudio zu betreiben. Aberes hat kaum gereicht, um vernünftig davon zu leben, selbst wenn ichgute Jobs hatte und beispielsweise in der Band der RTL Chartshowmitgespielt habe. Der Markt für Musiker ist hart; ich kenne brillan-te Leute, die von Hartz IV leben. Da habe ich mich auf eine Famili-entradition besonnen. Seit 1924 verkauft meine Familie Unterhal-tungselektronik; hier in Arnsberg-Neheim ist „Radio Kampschulte“immer noch ein Begriff. Das High-End-Studio mache ich jetzt seitzehn Jahren. Inzwischen ist es klar mein erstes Standbein.“Markus Kampschulte hat keine Berührungsängste, wenn es um

Streaming oder Musik von der Festplatte geht, aber für uns hater eine rein analoge Anlage konzipiert und begründet: „So einHändler-Vorschlag ist doch ein Statement. Und ich höre selbstam liebsten Analog. Das hat übrigens nichts mit großen Coversund schönen Ritualen zu tun, die können das nur scheinbar er-klären. Analog klingt musikalischer, weil es keine digitalen Arte-fakte gibt, die uns im Unterbewusstsein ständig verwirren undden emotionalen Zugang zur Musik erschweren. Das möchte ichmit dieser Kette zeigen. Um die Erfahrung ist ja inzwischen fasteine halbe Generation gebracht worden – oder hat sich selbstdarum gebracht. Kennen Sie etwa jemanden, der sich abends„entspannt“ vor mp3-Files setzt?“

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Der Loftsound-Inhaber hat sich für einen VPI Scout jr alsQuellengerät entschieden. Dessen neun Zoll langer Tonarm be-sitzt ein Rohr aus Edelstahl, Einstellmöglichkeiten für Azimuthund VTA sowie die für VPI typische Skating-Kompensation perverdrilltem Kabel. Montiert ist ein Gold Note Bobolino. DiesesMoving-Iron hat passende elektrische Werte für MM-Eingänge.Sein Aluminium-Nadelträger führt einen eliptisch geschliffenenDiamanten. Bei der Justage habe ich ein wenig damit gehadert,dass der aus Delrin gefertigte Systemkorpus gebogene Flankenhat, aber wenn’s der inneren Dämpfung und Resonanzarmutdient … Und vielleicht sollte ich ja wirklich mal meine Nibelun-gentreue zur alten Schön-Schablone ablegen; es gibt ja längstJustagehilfen, die sich allein am Nadelträger orientieren.Der Scout jr von VPI macht mit seinem Aluminium-Teller und

dem von schwarzem Kunststoff überzogenen MDF-Chassis einenhochwertigen Eindruck. Ein guter konstruktiver Kniff ist die Aus-

sparung an der linken Seite; damit sindPlatz und Abstand der separaten Mo-toreinheit klar definiert (einschließlichder sich daraus ergebenden Riemen-spannung). Markus Kampschulteschätzt das kleine Laufwerk, kennt aberauch seine Achillesferse: „Die Aufstel-lung ist entscheidend. Im Prinzip zeigtder Scout jr schon alle VPI-Tugenden,klingt plastisch und spielt mit gutemTiming. Einen Sprung nach vornmacht er aber, wenn man eine Schiefer-platte oder Symposium-Basis zur Auf-stellung nutzt. Dann überträgt sich sei-ne kleine Schwäche – der Motor könnteruhiger sein – nicht mehr auf den Plat-

Der Scout jr von VPI kommt mit einer separat stehenden Motordose und einem vielfältig einstellbaren Tonarmdaher. Wie bei den großen VPI-Armen auch, erfolgt das Anti-Skating über ein verdrilltes Anschlusskabel

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tenteller. Die Wiedergabe wird schwarzund tief, gradlinig und neutral. Manhört eigentlich nur noch, was der Ton-abnehmer macht – fast wie bei dengroßen VPI-Modellen. Das gefällt mir.“

In meinem Hörraum durfte der VPI einfach den Platz des Trans-rotor auf dem Wandrack übernehmen. Jetzt thront er dort auf ei-ner dicken Acrylplatte, die wiederum auf einer von SSC-Pucks ge-tragenen Siebdruckplatte liegt. Damit sind erfahrungsgemäßordentliche Voraussetzungen für guten Klang geschaffen.

Der gute Klang ergibt sich beim spartanischen Lavardin kaum aus sichtbarem Aufwand. Ob das Geheimnis tatsächlich in derkonsequenten Bekämpfung von „Erinnerungsverzerrungen“ in Bauteilen liegt, wie die französischen Entwickler behaupten?

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Dabei liest das Bobolino eine Fülle an Informationen aus der Ril-le, trennt zum Beispiel sauber zwischen Rickie Lee Jones und denhinzugemischten Background-Vocals, stellt Instrumentengrup-pen im Hintergrund wie die drei Saxofone in „Danny’s All-StarJoint“ schön energisch in den Raum und kümmert sich fast liebe-voll um die instrumentalen Details am Beginn von „Coolsville“,die allesamt sauber in einem Klangbild verortet sind, das ich nichtholografisch nennen würde, aber ein breites Stereo-Panorama mitgut geordneter Tiefenstaffelung bietet. Wie hatte Markus Kamp-schulte das Bobolino charakterisiert? Es ergänze die gradlinigeNeutralität des Laufwerks mit einem schönen Grundton und tol-len Klangfarben. Das würde ich jederzeit unterschreiben! Fürmich stellt das Gold Note Bobolino eine vollmundig-energische

xxxMitspielerPlattenspieler: Transrotor Orfeo Doppio mit TMD-Lager Tonarme: SME 3500, VPIJMW 12.5 Tonabnehmer: Transrotor Merlo Phonovorverstärker: SAC EntrataDisco CD-Spieler/DAC:Marantz SA-11 S3 Vorverstärker: SAC La Finezza mitDoppelnetzteil Endverstärker: SAC Il Piccolo Lautsprecher: Revel Performa F32Kabel: überwiegend HMS, aber auch TMR, Harmonix und High-Tune sowie Phono-sophie Zubehör: TMR-Netzleiste, Solid-Tech-Rack sowie Rack, Plattenspieler-Kon-sole und Helmholtz-Resonatoren im Eigenbau, diverse Tuning-Produkte von Harmo-nix, Artkustik und anderenxxxx

Ein in Abtastung und Reproduktionziemlich heikler Vinyl-Klassiker liegtauf, der sich bestimmt bei vielen regel-mäßig dreht: Die erste Platte von RickieLee Jones aus dem Jahr 1979 mit Songswie „Chuck E.’s in Love“ (WB Records56628 BSK 3296, dt. WEA-Pressung).Sofort fällt mir die überraschend sono-re Stimmenwiedergabe auf. Das Cha-rakteristische an Rickie Lee Jones, wiedie Neigung zur Schärfe und zum Nu-scheln, aber auch der ausdrucksstarkeUmgang mit dem Abstand zum Mikro-fon, etwa am Schluss von „The LastChance Texaco“, werden überzeugend,wenngleich nicht ganz mit jener letztenKonsequenz reproduziert, die ich vonmeiner eigenen Kette gewohnt bin(und da auch schätze). Nein, keineSpur von einem Weichzeichner-Effekt,aber die Amerikanerin singt über dieLoftsound-Anlage einen Hauch wär-mer und gesünder als gewohnt. VPIund Bobolino nebst weiterer Periphe-rie integrieren das Exaltierte, Fragile,Komplexe am Singen von Rickie LeeJones eher, als dass sie es hervorheben.

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Alternative dar zum AT-OC9/III, dasdie Preisklasse der Systeme um 500 Eu-ro ansonsten ja ein wenig dominiert,manchem Analogfreund jedoch etwaszu „technisch“ klingt.Ich habe Plattenspieler, Tonabneh-

mer und Phonostufe nicht auseinan-dergerissen; Markus KampschultesVorschlag gefiel mir auf Anhieb. Undin dieser Artikelreihe zählt wie beimTeam-Sport das Gesamtergebnis. Zudem trägt mit der iPhono auch eineungewöhnlich günstige Phonostufebei. Aber wenn das Ergebnis derMannschaftsleistung so überzeugendausfällt, dann kann selbst die kein Na-delöhr gewesen sein! Ein feines NF-Kabel aus der Black-Linie von Telluri-um Q leitete die Signale des Bobolinoan sie weiter. Die iPhono stammt ausder iFi genannten Micro-Linie vonAMR. Ungefähr so komplex wie Nameund (durchaus edle) Herkunft sindauch die Einstellmöglichkeiten derPhono-Vorstufe „für alle Fälle“. Sie hateinen MC- und einen MM-Eingang,und man kann über drei Mäuseklavie-re und einen Kippschalter unter ande-rem drei Entzerrungskurven (Colum-bia, RIAA, Decca) sowie Kapazität,

Markus Kampschulte empfiehlt für die Auf-stellung der JMR Euterpe Supreme die Anti-spikes von Audioplan. Der Bügel über demHochtöner beeinflusst übrigens die Schalldi-spersion und mindert den klanglichen Ein-fluss von Decken- und Bodenreflexionen

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Widerstand und Verstärkung regeln. Und das alles – bitte fest-halten – für genau 479 Euro.Nun dreht sich Regatta de blanc von Police (A&M Records

394792-1) auf dem Teller des Scout jr. Der Bass ist straff undpointiert, wie diese Anlage überhaupt ein fabelhaftes Rhythmus-gefühl an den Tag legt. Wer dafür die Verantwortung trägt? Nachmeiner Erfahrung vor allem das Gespann aus Verstärker undLautsprecher. Markus Kampschulte hat ein französisches Teamaus Lavardin IS und JMR Euterpe Supreme gebildet; beim Laut-sprecherkabel setzt er wieder auf die Black-Linie von Tellurium

Q. Das spielt einfach gut zusammen,swingt und rockt, singt und zaubert.Was den Lavardin angeht, hatte Mar-kus Kampschulte mich gut vorbereitet:„Das ist kein Gerät für Plug & Play. Erreagiert sensibel auf Netzkabel undUntergrund. Und Eingang Nr. 4 hatden kürzesten Signalweg, auch daskann man hören.“ Solche Details hatteich seit meinem Test des IS Reference

Das Bobolino von Gold Note stammt aus Italien und passt als Moving Ironaufgrund seiner elektrischen Anschlusswerte an jeden MM-Eingang

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in image hifi 3/2004 vergessen – bei Geräten, die Spaß gemachthaben, bleibt eben meistens nichts als das Hörvergnügen in Erin-nerung. Zum Lavardin gäbe es hier und jetzt viel Technik-Philo-sophie zu vermitteln, Stichwort: „Memory Distortion“, aber werda noch einmal einsteigen möchte, findet meinen damaligen Textinklusive Entwickler-Interview als langjähriger Leser im heimi-schen Regal und ansonsten übers Internet (Suchworte: Lavardin,Gelking). Meine Neugier gilt eher der für mich neuen Euterpe. Sieist alles andere als ein nur auf Pegel und Bass gezüchteter Macho-Lautsprecher, aber der sieben Zoll durchmessende Konus aus ei-nem Papier/Kohlefaser-Gemisch wird offenbar geschickt einge-setzt: Die sich immer wiederholende Bass-Linie in „The Bed’s tooBig Without You“ hat Substanz, Beweglichkeit und Druck. Einegute Gelegenheit, etwas lauter zu drehen – Lavardin und Euterpelassen sich jedoch nicht aus dem Tritt bringen. Locker stemmensie Police im Großformat und voller Energie, ohne dass ich jetztbehaupten würde, dies sei die definitive Kombo für hohe Pegel.Wer Police noch mehr Wucht und Fülle zukommen lassen möch-te, sollte mit der Euterpe schrittweise näher an die Wand herangehen. Die Bassreflex-Öffnung befindet sich ja vorne und stehtdem nicht entgegen. Das Klangbild wird dabei zunehmend volu-minöser. Aber Vorsicht, ab einem bestimmten Punkt ging das inmeinem Raum von 24 Quadratmetern auf Kosten der Durch-

zeichnung, und diese besondere Qua-lität der Euterpe, nämlich einen sinnli-chen, warmen, runden Ton mit feinemDetailreichtum zu verbinden, möchteman sich ja eigentlich erhalten. Bei mirstand sie darum meistens ziemlich frei,hatte etwa einen Meter Abstand bis zurRückwand. So spielte sie präzise undtrotzdem homogen und substanziellauf, wie wohl seit der Phonar VeritasP6 NEXT (image hifi 6/2012) keine bezahlbare Standbox mehr. Bevor ichallzu sehr ins Schwärmen komme, ge-be ich’s lieber gleich zu: Für mich istdie Euterpe das heimliche Highlightdieser qualitativ dennoch ausgewoge-nen Kette.Niemals werde ich meinen Platten-

spieler abschaffen. Gar nicht so sehraus „audiophilen“ Gründen, sondernweil die Klassik-Labels es in ihremSiechtum bis heute nicht geschafft ha-ben, etwas so Kostbares wie die Deut-

Die iPhono kommt mit Steckernetzteil undkomplettem Zubehör. Das Besondere ver-birgt sich auf der Rückseite: UmfangreicheAnpassungsmöglichkeiten an so gut wie je-de Tonabnehmer-Herausforderung

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schen Volkslieder von Johannes Brahms,gesungen von Edith Mathis und PeterSchreier, am Klavier begleitet von KarlEngel, auf CD oder wenigs tens als Download herauszubringen (Heft 1auf Eterna-LP 826732, Heft 2 auf Eter-na-LP 826733). Den mit eher feinen als

großen Stimmen ausgestatteten Interpreten gelingt da eine Grat-wanderung. Sie halten sich streng an Brechts Motto, dass das Volknicht tümlich sei, überfrachten die Lieder aber andererseits niemit hörbarer „Kunstanstrengung“ und finden einen schönen Tonfür Stimmungen der Liebelei wie der Melancholie. Die Euterpezeichnet das Singen der Sopranistin und des Tenors wundervollfein und organisch nach.

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Markus Kampschulte in dem Zusam-menhang: „Ich mag Textil-Kalotten. Siehaben eine natürliche, ausgewogeneTonalität. Man merkt bei JMR, dass dieEntwickler von der Musik kommen.Auch die Schwingungsmuster von In-strumenten werden glaubwürdig nach-gezeichnet.“ Dem muss man einfachbeipflichten – beispielsweise, währenddie Bratschensonaten von JohannesBrahms laufen. Ich höre die Aufnahmevon Pinchas Zukerman und Daniel Ba-renboim aus dem Jahr 1976 (DeutscheGrammophon 2530722). Auch das isteine von Kollegialität statt Konkurrenz,von der Lust am gemeinsamem Gelin-gen geprägte Einspielung. Was dieKomplettanlage da an Schattierungenim Klang der Bratsche transportiert,wie gut der Klang trägt und in seinerDynamik, Farbe und Textur nachge-

zeichnet wird, wie schön der differenzierte, aber auch romantisch-warme Klavierton alles unterfüttert, das macht einfach Spaß.Markus Kampschultes Plädoyer für die analoge Musikwiederga-

be ist so gelungen, dass es mich nachdenklich gemacht hat. Weilmir vor Jahren ein extrem teures MC mit frei stehendem Nadel-träger durch eine Reflex-Bewegung kaputtgegangen war, hatte ichdie Lust aufs Schreiben über analoge Themen etwas verloren undhätte einen Tonabnehmer zum Kleinwagenpreis nicht mal mehrangefasst, wenn er Vollkasko versichert gewesen wäre. Privat habeich natürlich weiterhin Platten gehört (und Plattenspieler inner-halb von Komplettanlagen auch immer als Thema akzeptiert).Heute kann ich mir vorstellen, auch schreibend wieder tiefer ein-zusteigen. Die Neugier ist wieder da, die Witterung aufgenom-men. Wenn ich mir vor Ohren führe, was so ein analoger Zweig,bestehend aus dem Scout jr, Bobolino und iPhono kann, dann wä-re es fast schon fahrlässig, darüber nicht zu berichten. Es könntesich ja sonst der Eindruck verfestigten, Vinyl hören mit Niveau seiheutzutage ohne Lottogewinn kaum mehr möglich. Dabei zeigenHändler wie Markus Kampschulte, dass das Unsinn ist. Arnsbergliegt übrigens direkt am schönen Ruhrtal-Radweg. Kommen Siemit dem Rad, dann lohnt es sich doppelt!

Markus Kampschulte vertraut das Musiksignal jeweils Kabeln aus der Black-Linie von Tellurium Q an.Das NF-Kabel (links) kam auch als Phonokabel zwischen Plattenspieler und Phonostufe zum Einsatz

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xxxLautsprecher JMR Euterpe SupremePrinzip: Zwei-Wege-Bassreflex-Lautsprecher Maße (B/H/T):20/92/33 cm Gewicht: 20 kg Garantiezeit: 2 Jahre Preis: 2850Euro

Lautsprecherkabel Tellurium Q BlackKonfektioniert: 3 m Preis: 410 Euro

NF-Kabel Tellurium Q BlackKonfektioniert: 1 m (nutzbar auch als Phono-Kabel) Preis: 370Euro

Audioplan Antispikes (Set zu vier Stück)Preis: 55 Euro

Gesamtpreis der Anlage: ca. 9600 Euro

Kontakt: Loftsound, Kantstraße 20, 59755 Arnsberg, Telefon02932/5109570, www.loftsound.dexxxx

xxxxPlattenspieler VPI Scout jrPrinzip: Riemenlaufwerk mit separater Motoreinheit und neun Zolllangem Tonarm Maße (B/H/T): 48/15/36 cm Gewicht: 13 kg Ga-rantiezeit: 2 Jahre Preis: 2200 Euro

Tonabnehmer Gold Note BobolinoPrinzip:Moving Iron mit 600 Ohm Impedanz und 3,0 mV Aus-gangsspannung (passt an typische MM-Eingänge mit einer Ein-gangsimpedanz von 47 kOhm) Garantiezeit: 3 Jahre Preis: 429Euro

Phono-Vorverstärker iPhono von iFi micro byAMRPrinzip:MM/MC-Phono-Vorverstärker mit Einstellmöglichkeitenfür Kapazität, Widerstand und Verstärkung sowie Entzerrungskenn-linien Maße (B/H/T): 16/3/7 cm (ohne Steckernetzteil) Gewicht:200 g Garantiezeit: 2 Jahre Preis: 479 Euro

Vollverstärker Lavardin ISPrinzip: Transistor-Vollverstärker Maße (B/H/T): 43/9/35 cm Ge-wicht: 6 kg Garantiezeit: 2 Jahre Preis: 2400 Euroxxxx

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