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04 – 05 | 2010 DESIGN > ANGEWANDTE KUNST > FORMGESTALTUNG Nr. 18 | Ausgabe Deutschschweiz > Süddeutschland ORDNEN

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inform-designmagazin

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04– 05 | 2010

DESIGN>ANGEWANDTE KUNST>FORMGESTALTUNGNr. 18 | Ausgabe Deutschschweiz>Süddeutschland

ORDNEN

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LGeben Sie es zu! Auch Sie sind Erzeuger, Horter und Ver-leugner mindestens einer Kruschtecke oder gleich einesganzen Gerümpelberges.Früchte des Aufschiebens und Verdrängens nerven undmahnen, aber manchmal sind sie nach Jahren des Verges-sens plötzlich kostbar geworden, wenn sie uns wie kleineZeitmaschinen vor Augen führen, was wir einmal für wich-tig hielten. Während Tiere bloß im Frühling das Nest put-zen und im Herbst die Nüsse für den Winter stapeln müs-sen, erwächst aus unserem menschlichen Besitz einanderer Bedarf an Ordnung. Besitz schafft Verwaltungund Verwaltungen müssen wiederum verwaltet werden.Insofern kann gelegentliches Entrümpeln von Ballast be-freien – auch wenn man sich nicht selten gerade dann da-zu durchringt, für 20 Leute ein Essen auszurichten, wennman gerade das große Porzellan-Service auf dem Floh-markt verhökert hat.Das bekannte Motto: „Ordnung muss sein!“ wird daherin unserer Zeit der immer komplexer werdenden An for -derungen immer ergänzt durch die Fragen: „Aber welche?Und wozu?“

Die rasante Entwicklung der Computer- und Kommunika-tionstechnologien hat der Bürowelt alle zehn Jahre einenordnungs-ästhetischen Paradigmenwechsel beschert (wieim Essay mit Renate Menzi / Kuratorin Design sammlungZürich dargestellt) und ist gegenwärtig bei einer wohnzim-merartigen Atmosphäre angelangt (siehe unser Interviewmit Rudolf Pütz / Vitra Country Manager), die der zuneh-menden Verschränkung von privatem und beruflichemLeben entspricht.

Ob Sie sich im Office zuhause fühlen oder zuhause wie imBüro: wir wünschen Ihnen, dass Sie aufgeräumt ans Werkgehen können!

Björn BargHerausgeber

<<< TITELBILD: Alcove Highback, Ronan & Erwan Bouroullec; © Vitra (www.vitra.com)

04 THEMAOrdnung stimmt die Wirklichkeit

10 INTERVIEWNet ´n´ Nest – Ein Gespräch mit Rudolf PutzVitra Country Manager Deutschland

12 PERSONABuhnenbilder und StatussymboleIm Gespräch mit Renate Menzi

16 ESSAYGlobalisierung im Bu rovon Renate Menzi

20 INSTITUTIONVitraHausWeil am Rhein

25 ARTEFAKTGut gefunden

27 TEXTNeu erschienene Bücher

29 LICHTBLICKLimpalux MOONJELLY

31 SCHMUCKTENDENZEN ZÜRICH Jillian MooreCreatures of Desire

33 TIPPSEmpfehlenswert

43 AGENDATermine von April bis Mai 2010

46 Impressum

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Kaum etwas wirkt geordneter als ein Klavier. Schwarze undweiße Tasten, man drückt drauf, freiwillig oder mit der Kla-vierlehrerin im Nacken, immer erklingt der gleiche Ton. Dieschöne Ordnung der zwölf Töne pro Oktave suggeriert dembraven Klavierschüler, mit ihr sei die Welt der Klänge abge-deckt. Dabei bräuchte ein Klavier viel mehr Tasten (wie zumBeispiel das Archicembalo mit 36 Tasten pro Oktave), um„rein“ gestimmt zu sein und alle Töne der Wirklichkeit zuzu-lassen. Aber Klavierstimmer sortieren Mikrointervalle aus,um ein schlüssiges und handhabbares System herzustellen.Zur Zeit Bachs stimmte man „wohltemperiert“, das meint, ge-zielt unrein, so dass es das Ohr gerade noch mitmachte, undzum Lohn gab es spezifische Tonartcharakteristiken und einengeschlossenen Quintenzirkel inklusive Transponieren. Auf un-seren heutigen Klavieren sind alle Sekunden in etwa gleichgroß gestimmt, die Tonarten verlieren dadurch aber an Präg-nanz. Da kann man nur sagen: Jeder Epoche ihre Stimmung.Unsere hat sich wohl für die Gleichförmigkeit auf Kosten desCharakters entschieden.

RamaIn meiner Kindheit besuchte ich mit meiner Freundin ihrenOnkel, um Geld für Eis abzustauben. Als Junggeselle mit dickem Bauch, Hosenträgern und einer Zigarre im Mundwohnte er mit einem Artgenossen in einer aufgeräumtenWohnung mit Schrank, Sofa und allem, was dazugehört;nur etwas war anders: Der Kleinkram, der sonst in Wohnun-gen sauber verstaut ist oder irgendwo herumliegt, wurde vomOnkel und seinem Freund in offenen Ramadosen gelagertund beide schwebten somnambul zwischen diesen umher,ohne Worte jederzeit darüber informiert, in welcher Dose sichwelches Kleinteil befand. Nun waren Ramadosen damalsnoch nicht retro, sondern allgegenwärtig, allerdings standensie im Kühlschrank oder auf dem sonnenüberfluteten Früh-stückstisch und waren immer, immer, immer mit Margarineund nicht mit Knöpfen, Geld oder Zigarrenasche gefüllt. DerOnkel mag gedacht haben: Jeden Morgen geht die Sonneauf, wir werden gut genährt, das Leben läuft wie geschmiert.Wir dagegen dachten: Fett. Heute denke ich: souveränesBehältermanagement, dicke Ramakunst.

Der gesunde Menschenverstand rät ja eigentlich eher zuSchubladen, lückenlos stapelbaren Behältern, einem rationa-len Ablage-System. Jeder ernsthaft Aufräumende ist gezwun-gen, ein Raster über die Welt der Dinge zu werfen, eineOrdnung der Dinge zu postulieren und zwecks Effizienz zu be-schriften: Die Wörter und die Dinge. Und man ist gut bera-ten, sich nicht hinter einem zu individuellen System zu ver-schanzen. Gerade Behörden rächen sich bitter, wenn mannicht bereit ist, sich auf ihre Systematik einzulassen. Verwei-gerung führt unerbittlich in den Ruin.

Man darf skeptisch sein angesichts rationaler Systeme, die insich geschlossen und konsistent daherrattern, in einem grö-ßeren Kontext allerdings nur Unheil und Entropie verursachen,man denke an Waffen oder Verkehr.

Was ist das Ziel der Ordnung? Mancher Firma, manchem Betrieb ist jede Ordnung recht,wenn sie nur die Effizienz steigert. Manchem Pedanten ist

die Ordnung das Einzige, woran er sich klammern kann.Was kann das Ziel, der Zweck einer guten Ordnung sein? Zuhelfen ohne aufzufallen? Die Ordnung der Dinge kann mannie von ihrem Inhalt trennen, siehe Klavier, siehe Botanik.Vielleicht eine Ordnung, die den Flow ermöglicht? Das Nirwana einer jeden Arbeitenden, ob Köchin oder Bü-rohengst, ist der Flow, wenn Zeit keine Rolle mehr spielt,Herzschlag, Atmung und Blutdruck, Gefühl und Verstandzu sammenspielen, das Werkzeug funktioniert, alles „griff-bereit“ ist, also zum richtigen Zeitpunkt gefunden wird.Dann kann es auch nach dem „kreativen Chaos“ aussehen,souverän agiert man inmitten verschiedener Ordnungen,balanciert zwischen Über- und Unterforderung, zwischenInnen-und Außensystem, steuert per Intuition. Ein unüber-troffen freudespendendes Erlebnis ist Arbeit im Gruppen-flow, wie sie sich etwa bei erfolgreichen Fußballmannschaf-ten oder Chören, Forschungs-, Theater- oder Tanzgruppeneinstellt. Aber gerade, wenn es um weniger künstlerischeund körperliche Arbeitsabläufe geht und ab einer gewissenGruppengröße, beißen sich die Organisationstheoretikerund Betriebswirtschaftler die Zähne aus an der Komplexitätdes Materials und seiner Bewältigung per Kommunikation.Ob tayloristisch-hierarchische Mechanik, Vernetzung perelektronischer Medien, intelligente Schwärme oder kollekti-ve Intelligenz, Selbstorganisation oder Befehl von oben, topdown oder bottom up, Hierarchiebäume oder Rhizome, im-mer knirscht’s und knatscht’s. Faktor Mensch eiert und wa-bert unkontrollierbar durch die Systeme.

> Ordnung stimmt die WirklichkeitTH

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affordable housing – verspieltes baukastenartiges Aufbewahrungsgestell; Design: Takeshi

Miyakawa; Material: Sperrholzplatte, Lack-Ölfarbe; ca. 91,5 (B) x152,5 (L) x81 (H) cm

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Die Unordentlichkeit der Bevölkerung wird auch zunehmendim privaten Sektor als Problem erkannt. Nach den Ernäh-rungsberatern, den Sicherheitsberatern und Anlageberaternist die Stunde der Ordnungsberater gekommen. GängigeTipps, um das Leben in den Griff zu bekommen: Jedes Dinghat seinen Platz. Den bestimmt man. Dann bestimmt man,was man behalten, was wegschmeißen und was man „ersteinmal“ aufbewahren will. Man soll Kisten anlegen, in dieman entsprechend einsortiert und so systematisch gegen dieMistecken anrückt. Irgendwann ist die Anschaffung neuerOrdnungsmöbel nötig, alles möglichst geschlossen, um vorStaub zu schützen und dem Auge Erholung vom Wirrwarr zubieten. Weniger radikale Ratgeber erlauben auch herumlie-gende und –stehende Dinge, wenn man einen persönlichenBezug nachweisen kann. Aber gegnerische Ratgebertrup-pen feuern zurück: "Das perfekte Chaos. Warum unordent-liche Menschen glücklicher und effizienter sind“, "Chaos istdie Regel. Wie Unternehmen Naturgesetze erfolgreich an-wenden“ oder "Das Chaos und seine Ordnung“.

Gipfel des plötzlichen öffentlichen Interesses an der Ord-nung ist die mediale Vorführung des Messietums. Es scheint,als gäbe es immer mehr von ihnen. Wo kommen die plötz-lich alle her? Waren sie vorher nur unbemerkt? In eher harm-

loseren Fällen sind es einfach Menschen, die in der Wegwerf-gesellschaft noch nicht angekommen sind, die auch noch vonder Elterngeneration, die alles verwerten musste, geprägtsind. Da es kaum noch eine funktionierende oder bezahlba-re Infrastruktur für Reparaturen mechanischer und elektroni-scher Geräte gibt, bleiben sehr viele Dinge, deren Besitzer ent-weder kein Geld haben oder es nicht über das Herz bringen,alles einfach wegzuschmeißen, in einer Schattenwelt hängen.Solche versehrten Geräte ziehen einen Rattenschwanz an Fol-geproblemen hinter sich her. Läuft die Spülmaschine ausund die entsprechende Dichtung gibt es nicht mehr, wird ge-klebt und mit Schraubzwingen hantiert, bis die absurdestenKonstruktionen entstehen, die man dann lieben muss wie ei-nen inkontinenten Dackel.

Bei richtigen Hardcore-Messies (wie in „Sieben Mulden undeine Leiche“, einem Film von Thomas Haemmerli) erreicht die„Verwahrlosung“ andere Dimensionen, sie sammeln Müll,auch organischen. Kommt das ans Tageslicht, gibt sich dieUmwelt fassungslos. Das Vermüllungssyndrom sieht schwer nach einer Krankheitunserer Zeit aus, nach einer speziellen Ausdrucksart - für waseigentlich? Warum bekommen die Leute keine ordentlicheDepression oder Angststörung? >>>

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Workshelter, Jasper Morrison; © Vitra (www.vitra.com)

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PAPIERDESIGNTAMI KOMAI

Im langen Loh 42

CH 4123 Allschwil

Tel 0041 61 3029089

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der laden für handgefertigte gebrauchskeramik porzellan und steinzeug aus den werkstätten von theresemüller und gabi reinhard

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Einige haben eigene Ordnungssysteme entworfen, die nur sieverstehen. Außerdem sehen die Vermüllten ihren Müll alswertvoll an. Sie machen das wieder lebendig, was die Gesell-schaft für tot erklärt hat. Es gibt die These, sie würden damitsymbolisch einen eigenen Verlust kompensieren. Möglich.Vielleicht machen sie sich zum Bewahrer dessen, was die Ge-sellschaft vergisst. Und die vergisst einiges: Den Müll. Die Al-ten. Den Tod. Womöglich wird zuviel oder falsch aussortiert?Womöglich sind die Messies die eingekapselten, verpupptenWidergänger des flexiblen, dynamischen Menschen?

Im FlussHaben die Schlamper noch nichts von Feng Shui gehört, daswieder Luft und Raum in die Wohnung holt? Feng Shui spürtEnergieblockaden und unausgewogene Verhältnisse zwi-schen Formen, Funktionen und Materialien auf, kuriert sie mitgezieltem Einsatz von Zimmerbrunnen, Messinglampen undSteinchen, damit die Lebensenergie Qi wieder ungehindertdurch die Wohnung fließen kann. Egal, was man über die Un-terschiede zwischen klassischem und westlich-esoterischemFeng Shui denkt und sagt, die Popularität des Feng Shui hier-zulande rührt vielleicht von einer Ahnung her, dass „unsereOrdnung“ einer tiefgreifenden Wandlung bedarf. Vielleicht hatder Feng Shui-Hype seine Wurzeln in der diffusen Hoffnung,

dass ein „natürliches“, „harmonisches“ Leben mit einem mo-bilen, dynamischen, postindustrialisierten Leben kompatibelzu machen sei. Elementare, fernöstliche Ströme legen sich ir-gendwie pausgleich unter die Verflüssigung der Welt, unterFlußoptimierung, Flusslogik, Flusslogistik, Produktion, Distri-bution, den Transport dynamischer Waren und Menschen, letz-tere immer unterwegs zwischen Arbeits-, Wohn- und Schlaf-zimmer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. DerMensch, der sich an seinem Rollkoffer, Laptop und Handy fest-hält, hat auch zuhause in der Regel Arbeit, die zu erledigenist, und selbst „kleine“ Leute, die sich mit drei Jobs über Was-ser halten, bekommen Probleme, die Aufsplittung ihrer Arbeits-biographie zu verwalten und Ordnung in ihr Leben zu brin-gen. Die Phantasie vom fengshuisierten Menschen hat etwasvom optimierten Menschen, der auch zuhause dem Fluss kei-ne unnötigen Widerstände mehr entgegensetzt, sondern har-monisch die häusliche Verpuppung mit den Anforderungender Mobilmachung vereint.

Wir sind eher Dividuen als Individuen, eher Aufgeteilte oderVerteilte als Ungeteilte. Patchworkisiert statt fengshuisiert, äh-nelt unser Leben dem nur scheinbar kontinuierlichen Stromder Daten, Waren, Container und Kartons, bei dem es sich ei-gentlich um eine Kette zeitlich getakteter Serien >>>

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Storage Wall, Antonio Citterio; © Vitra (www.vitra.com)

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KULTUR MACHT MOBIL !das Kulturhandy ist ein Gemeinschaftsprojekt von:

artforum3 | art-tv.ch | rebell.tv | IBC + Berufsvereinigung Bildender Ku nstlerinnen und Ku nstler Vorarlbergs

...

...gefördert von

AB SOMMER 2010

EUROPÄISCHE UNION

Gefördert aus dem Europäischen Fondsfür Regionale Entwicklung

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handelt, einem flachen Feld, in dem man vergeblich nach Tie-fe und Bedeutung sucht. Unsere Ordnungs-und Organisati-onsprinzipien gehorchen eher zeitlichen als räumlichen Ge-setzen, und wo Raum gedacht wird, selbst wenn es sich umden des Subjekts handelt, begegnet man einem seltsam hoh-len Behälter:„Das Innere wird regelmäßig in Teilen oder ganz ausge-tauscht. Die Aufrichtung des Subjekts geschieht von außennach innen, nach einem Behältermodell der Auffüllung mit In-halt und der panzernden, schützenden Umhüllung durchzusätzliche Schalen. Streng genommen gibt es auch diese Un-terscheidung zwischen Innenwahrnehmung und Außenwahr-nehmung eigentlich nicht mehr: Der Mensch, dessen Subjek-tivität über eine Behälterdefinition definiert ist, nimmt sich wievom Rand einer Schale wahr; nach „innen“ und nach „au-ßen“ wird er die gleiche Art von objektivierender Distanz ein-nehmen.“ (Alexander Klose, Das Container-Prinzip)

Alte Schachteln Regale und Schubladen sind nichts anderes als rechteckige,übereinandergestapelte Schachteln, Container, die man be-quem herausziehen und hineinschieben kann. Sie wurden inder frühen Neuzeit von Fürsten benötigt, die ihre Sammeltä-tigkeit systematisieren und ausstellen wollten, später, ab dem17. Jahrhundert, von den Bürgern, die Bücher und Waren ver-stauen mussten. Sie lösten die Truhe ab, die bislang für dieBeherbergung einer normalen Aussteuer ausgereicht hatteund meist nur einmal innerhalb eines Menschenlebens be-wegt wurde. Das Prinzip der Regalschachtel in der Zimmer-,in der Haus-, in der Wohnblockschachtel wird mit den Lebens-verhältnissen in der industrialisierten Moderne und den neu-en Prinzipien der Architektur, die das Wohnen aus seiner ural-ten Statik reißen und den Gesetzen der Standardisierung, derModularität, Serialität und Bewegung unterordnen, radikali-siert und verzeitlicht. Aus Häusern werden Wohnmaschinenmit gemieteten Zellen, die eher durch die rapide sich verän-dernden Infrastrukturen, an die sie angeschlossen sind, alsdurch ihren konkreten Ort bestimmt sind.

Um 1928 entwarf der französische Art Déco-Ebenist Jacques-Emil Ruhlmann die „Bibliothèque“, einzelne Kästen, die freimiteinander kombiniert und verbunden werden konnten.Damit hatte der bekannte Kunsttischler die Entwicklung derSystemmöbel eingeleitet. Der Wandschrank, der immer nochetwas Skulpturales an sich hatte, ist heute weitgehend derSchrankwand gewichen, die aus beliebig montierbaren Mo-dulen besteht. Logische Fortsetzung sind die Rollcontainer.Mobilität kreuzt sich mit dem Prinzip der Behälter, die sich ge-genseitig enthalten. Wir laufen als organische Behälter in zel-lenartigen Wohnungen herum, die in Wohnboxen zu schach-telartigen Häusern gestapelt sind, die sich in Wohnblocksinnerhalb eines quadratisch-rechteckigen Stadtrasters orga-nisieren. Jedenfalls sollen diejenigen da wohnen, die sichAltbau, Erker und Parkett nicht leisten können. In die Schach-teln der Schränke, Regale und Schubladen legen wir die ei-ne Million Dinge hinein, die wir Verpackungen entnommenhaben, die aus Verkaufsregalen zu uns gekommen sind, amEnde ihrer Reise in Containern, durch boxenförmige Distribu-tionscenter und private Fahrschachteln. Überall schrumpfen nun die Schachteln, heute gibt es etlicheWohnzimmer ohne Bücherregal, ohne Platten, ohne CDs, oh-ne Film-Regal: alles im Computer. In Minibibliotheken gespei-chert und prozessiert, wird dort ebenso nach dem Matrosch-ka-Prinzip verwaltet, die Ordner gehorchen rekursiven

Organisationsmodellen, Verzeichnisse enthalten wiederumVerzeichnisse. Die Schachtel kehrt als räumliches Modell wie-der; in der Kybernetik, der Systemtheorie und der Informatikspielen BlackBox-Metaphern eine herausragende Rolle, umdie Datenprozessierung und den Datentransport schema-tisch vorstellbar und handhabbar zu machen. In Büros ver-schwinden die Hängeregistraturen und Büroschränke undman zerbricht sich weiterhin den Kopf darüber, wie man ambesten miteinander klarkommt und nicht an der Menge undGeschwindigkeit der Informationen scheitert. Eine Gesell-schaft, deren Ordnungspolitik von Segregation, Taktung,Überregulierung und Überwachung geprägt ist, wundertsich darüber, dass gelungene Kommunikation und Zusam-menarbeit nicht vom Himmel fallen. Aus diesem Grund kön-nen Erkenntnisse der Art, dass regelmäßige Begegnungen derMitarbeiter betriebsinternen Emailwust überflüssig machen,überhaupt Aha-Erlebnisse auslösen. Tut sich etwas?

In der Philosophie und Soziologie ist seit einigen Jahren dieRede von der topologischen Wende (spatial turn), in der derRaum als eine feldhafte Ordnung begriffen wird. Anders alsin Ketten- oder Netzmodellen spannt sich ein Feld zwischenRaumpunkten und wird mit den Metaphern der Schwin-gung, Spannung, der Resonanzen und erlebbaren Atmo-sphären beschrieben. Ein Feld ist mehr als die Summe seinerTeile und nicht mit einfachen Ursache-Wirkungs-Relationenoder Subjekt-Objekt-Akteuren beschreibbar.

Für ein rein gestimmtes Klavier haben wir zwar zu wenigeHände, aber es ist nicht verkehrt, sich ab und an klar zu ma-chen, dass Ordnungen und Systeme selbstgemacht sind,nicht ewig währen, und dass selbst an Schwarz-Weiß-Tastendoch wieder schwingende Saiten hängen könnten.

Geraldine Zschocke

fractal 23 – verspieltes baukastenartiges Schubfach; Design: Takeshi Miyakawa; Material:

Sperrholzplatte, Lack-Ölfarbe; ca. 71x71x71 cm

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Können Sie ein Paar Ordnungs- oder Büroklassiker des Vitra-Programms nennen?Charles und Ray Eames sind natürlich die großen Meisterdes vergangenen Jahrhunderts, deren Storage Unit offeneund geschlossene Stauraumfunktionen bietet. Diese Klassi-ker kommen heute allerdings eher im Privatbereich zum Ein-satz. Im Büro gibt es heutzutage neben ästhetischen vor al-lem funktionale Anforderungen, die zeitgemäß gelöst wer-den müssen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Level 34, ein System von Werner Aisslinger, das verschiedene Funktionen wie War-ten, Arbeiten oder Ordnen integriert und ausserdem eineStehbesprechung ermöglicht. Auch das Ad Hoc-Systemvon Antonio Citterio mit separatem Storage-System ist einweiteres Beispiel, das universell und flexibel eingesetztwerden kann.

Wie sind die Büros Ihrer eigenen Mitarbeiter gestaltet?Wir arbeiten in dem, was wir Net ’n’ Nest nennen. UnserBüro im Grimshaw Gebäude auf dem Vitra Campus in Weilam Rhein wurde im Jahr 2000 zusammen mit der Architek-tin Sevil Peach von einer geschlossenen Raumlösung zu ei-nem offenen, transparenten Open-Space-Büro umgestaltet.So konnten wir das Konzept des Open Space mit rund 160Mitarbeitern auf einer Fläche von 2200 qm an uns selbstausprobieren. Das Konzept wurde dabei vom Workflow be-stimmt, der im Büro herrscht. Um die Kommunikation undVernetzung in der Organisation zu fördern, waren offeneStrukturen im Büro von grossem Vorteil, die einen höherenAustausch und eine engere Vernetzung der Mitarbeiter un-tereinander garantieren. Dies ist mit einem Open-Space-Bü-ro besser zu verwirklichen als in einer Zellstruktur und dasbei einem wesentlich effizienteren Flächeneinsatz.

> Net ´n´ Nest – Ein Gespräch mit Rudolf Pütz | Vitra Country Manager Deutschland

Net ‘n‘ Nest Office, Vitra, Weil am Rhein; Foto: Barbara Sorg

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Heute nennen wir diese Lösung Net ’n’ Nest-Büro. Net stehtdabei für ‚Netting‘, das schnelle, kommunikative und ver-netzte Arbeiten im Team und Projekt. ‚Nesting‘ dagegenschafft Rückzugmöglichkeiten für die Mitarbeiter im OpenSpace, um konzentriert und für sich allein arbeiten zu kön-nen. Dies wird durch Objekte umgesetzt, die einen wohnli-chen Charakter haben, wie zum Beispiel das Sofasystem Al-cove, das durch hohe Rückwände Intimität erzeugt undRückzugmöglichkeiten schafft.

Gibt es feste Arbeitsplätze oder nimmt man den Laptopüberall mit?Das ist von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich. Derüberwiegende Anteil an Plätzen ist einer Person fest zuge-ordnet. Aber es stehen auch nonterritoriale Arbeitsplätzefür Mitarbeiter zur Verfügung, die nicht so oft an einemArbeitsplatz tätig sind, wie beispielsweise der Außen-dienst.

Hat sich das bewährt?Ja, das ist Teil unserer Unternehmenskultur und nicht mehrwegzudenken. Wir arbeiten heute in einer Zeit, in der Auf-gaben immer komplexer werden und schnell gelöst wer-den müssen. Diese Komplexität lässt sich im Team besserlösen. Net ’n’ Nest fördert den Austausch unter Mitarbei-tern und damit die Teamarbeit. So schaffen die wohnli-chen Elemente einen Raum für Begegnungen und Dialoge.Aber auch eine zentrale Technik liefert beispielsweise mehrPlatz für Gespräche und bringt ein hohes Maß an Zeit -ersparnis. Im offenen, kommunikativen Raum des OpenSpace herrscht darüber hinaus eher ein hierarchiearmesSystem, was die Zusammenarbeit der Mitarbeiter zusätz-lich vereinfacht.

Ist das auch etwas für mittelständische Unternehmen?Generell ist das Net ’n’ Nest-Konzept unabhängig von der Un-ternehmensgrösse gültig und vorteilhaft umsetzbar. Bei Großunternehmen wie Novartis spielen häufig Effizienz,Flächenreduzierung und Vernetzung eine große Rolle. Bei mit-telständischen Betrieben geht es auch stark da rum, der Fir-menidentität und Unternehmenskultur Ausdruck zu verleihen.Mit Net ’n’ Nest lassen sich charakterstarke Büros verwirkli-chen. Dies liegt sowohl an der Vielfalt unserer Produkte alsauch an deren Transversalität, da sie im Büro- und imWohn-bereich eingesetzt werden können. Da wir so viele Autoren

in unserem Programm haben, können wir auch eine großeBandbreite an Stilen darstellen, so dass es nicht das Vitra-Bü-ro wird, sondern immer jeweils das Büro des Kunden. Man-che wollen es minimalistisch, andere klassisch, wieder ande-re sehr experimentell-expressiv. Zentral bleibt aber immerder Prozess, die Organisation, die Berücksichtigung des Work-Flow.

Gibt es nationale Spezifika?Durch die Globalisierung werden Kulturunterschiede gera-de in großen Unternehmen eingeebnet, da dort eher ein-heitliche Einrichtungskonzepte realisiert werden sollen.Trotzdem gibt es Kulturunterschiede. Zum Beispiel sind dieMieten in London viel höher als hier. Dort wird häufig inCubicals gearbeitet. In Mitteleuropa und Deutschland sinddie Arbeitsstättenrichtlinien maßgebend, die es in dieserForm in vielen anderen Ländern nicht gibt. Hier spielen dieFunktionalität und die Ergonomie und damit der einzelneMitarbeiter eine deutlich größere Rolle. In den USA und inFernost sitzen die Menschen beispielsweise viel enger zu-sammen.

Sehen Sie einen Trend für die Zukunft?Vernetzung und Schnelligkeit im Arbeitsalltag, ebenso wieEffizienz und Kostenreduzierung, werden in Zukunft zuneh-men. In großen Organisationen werden daher vermehrtKonzepte des Open Space und nonterritoriale Arbeitsplät-zen entstehen. Das heißt, dass spezifische Arbeitsplatzange-bote für unterschiedliche Funktionen geschaffen werdenmüssen. Mitarbeiter aus der Buchhaltung beispielsweisewer den eher einen festen Arbeitsplatz benötigen, aber esgibt zunehmend Funktionen, in denen Mitarbeiter nichtmehr jeden Tag im Büro sind und mobiler arbeiten als heut-zutage. Außerdem nimmt die elektronische Archivierung, das Doku-menten- und Wissens- management, zu, um Stauraum zuminimieren und Prozesse zu beschleunigen. Bei steigenderKomplexität ist ein intelligentes, elektronisches Dokumen-tenmanagement mit Zugriff aller Beteiligten notwendig,welches mit der Büroorganisation einhergeht. Um ein neu-es Büro einzurichten, müssen auch die Prozesse des Doku-mentenmanagements hinterfragt werden. Daraus ergebensich am Ende andere Stauraumlösungen.

Das Interview führte Geraldine Zschocke

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> Bühnenbilder und Statussymbole | Im Gespräch mit Renate Menzi

Renate Menzi studierte Produktdesign und Kulturwissen-schaften in Zürich, Jerusalem und Berlin und war ab 1996 As-sistentin am Lehrstuhl für bildnerisches Gestalten an der ETHZürich. Seit 2001 ist sie Dozentin für Designtheorie an der Zür-cher Hochschule der Künste und leitet seit 2008 die De-signsammlung des Museum für Gestaltung Zürich als Kura-torin. Sie ist verantwortlich für die wichtigste öffentlicheSammlung von Schweizer Design, bestehend aus 20.000Objekten und ebenso vielen Warenverpackungen. Seit 2009ist sie Mitglied der Designkommission des Bundesamts fürKultur und engagiert sich in dieser Funktion für die Förderungdes jungen Schweizer Designs.

In Ihrem Text zu den vier Bürodekaden entfalten sie sehr un-terschiedliche Szenarien. Sie sprechen über die Büros derSiebzigerjahre als von einem Bühnenbild. Wie ist das ge-meint?Ich beziehe mich ja nicht auf die tatsächlichen Büros dieserZeit oder den realen Arbeitsalltag, sondern auf Fotos in Wer-bemitteln von Büroeinrichtungsfirmen. Ich habe gemerkt,dass sich darin Idealvorstellungen von der Arbeit zeigen undwollte diese Ideale pointiert zusammenfassen. Neben den un-terschiedlichen Marketingstrategien – hier war der Vergleichzwischen Vitra, IKEA und USM interessant – lassen sich auchGemeinsamkeiten ausmachen, die dann eben typisch für ei-ne Zeit sind. Mir ist aufgefallen, dass zum Beispiel bestimm-te Materialien, Accessoires, Formensprachen oder Ordnungenim Raum gehäuft auftreten. In den Siebzigerjahren fehlen aufden Werbefotos oft die Wände, es gibt keine Menschen undeine Beleuchtung, die an eine Theaterbühne erinnert. Wennhier Arbeit statt fände, so meine Interpretation, würde sie wieeine Aufführung im Theater wirken.

Heute ist Büroarbeit und Dienstleistung selbstverständlichgeworden und muss nicht mehr so herausgestellt werden? Arbeit im Büro hat immer auch einen performativen Aspekt.

Schließlich ist sie unsichtbar im Vergleich zur Arbeit in der Pro-duktion. Die unsichtbare Arbeit, die Kommunikation oder diedigitale Vernetzung müssen dargestellt werden durch Gerä-te, Kabel, Mobiliar. Da hat sich über die Dekaden eigentlichnur die Metaphorik geändert. Eine Sprechmuschel an einemTelefonhörer beispielsweise kann so geformt sein, dass sie einakustisches Signal aus dem Mund eines Menschen aufnimmt,ein Mobile Phone hingegen sieht eher einem Fotoapparatoder MP3-Player ähnlich. Wichtig war mir die Veränderungin der Semantik der Formen.Heute gibt es immer noch einige Amtsstuben, die aussehenwie vor 30 Jahren, oder repräsentative Büroeinrichtungen inder Chefetage. Aber es ist bemerkenswert, dass die traditio-nellen Insignien der Büroarbeit zunehmend verschwinden. Mitdem Internet vermischen sich Freizeit und Arbeitszeit auchräumlich. Die aktuellen Büroentwürfe orientieren sich an denAteliers der Kreativen, an Hotellounges oder Cafés. Viele ar-beiten von zu Hause aus oder installieren sich temporäreWorkplaces überall, wo es WLAN- oder Mobilfunk-Empfanggibt. Junge, auf weichen Loungekissen liegende Menschenmit geöffnetem Laptop auf dem Bauch verkörpern ein neu-es Bild des global vernetzten Arbeitens. Die Statussymboleund Machtstrukturen, die im Design des Chefbüros der 70ersehr deutlich werden, haben sich verlagert. Der flexibleMensch darf zwar bequem sitzen, hat aber keinen unbefris-teten Arbeitsvertrag. Weil ein Gerät alle Funktionen über-nimmt, durchdringen sich auch die verschiedenen Tätigkeitenwie Kommunikation, Organisation, Dokumentation. UnsereAzubis im Designbereich zum Beispiel stehen per Handy undfacebook in ständigem Kontakt und Austausch untereinan-der, mit ihren Freunden und Bekannten. Der private und derberufliche Bereich sind kaum noch voneinander getrennt.

Wie sieht Ihr eigener Arbeitsplatz aus?Ich gehöre diesbezüglich zur älteren Generation, weil ich

Renate Menzi

Telefon 1970er Jahre; Zellweger Uster AG, Uster CH; Designsammlung des Museum für

Gestaltung Zürich

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versuche, mir mit meinen Büchern und Ordnern einen Ar-beitsplatz einzurichten, der durch ein Regal ein wenig abge-trennt ist von den Stimmen und dem Trubel im Großraum -büro. Akustisch funktioniert das natürlich nicht und wenn ichArbeit habe, die Konzentration erfordert, nehme ich sie mitnach Hause. Von dort kann ich auch auf meinen Bürocompu-ter zugreifen.

Die Arbeit hört also nicht auf.Im Kulturbereich gibt es viele Workaholics. Die Herausforde-rung ist neben der berühmten Work-Life-Balance auch, dieverschiedenartigen Arbeiten zum passenden Zeitpunkt zuerledigen. Also nicht nur minutiöse Terminplanung zu betrei-ben, sondern sich auch zu fragen, wozu man gerade Lust hat.Leider lässt sich nicht alles Unangenehme aufschieben. Aberes kann Zeiten geben, wo ich gerne etwas Administrativesverantwortungsfrei und korrekt abarbeite und Zeiten, woich kreativ bin und entscheidungsfreudig.

Was bedeutet gegenwärtig die Digitalisierung für die Kom-munikation?Wenn wir in der Sammlung an einem Projekt arbeiten, ist esmir am liebsten, face to face zu kommunizieren. Es machtauch Spaß, dass unsere Büros direkt bei den Objektlagernsind. So können wir schnell das Original besuchen, bevor wirdarüber schreiben oder es als Exponat vermitteln. UnsereAusstellungs-, Forschungs- und Publikationsprojekte sind al-lerdings keine typische Büroarbeit. Alles, was die Organisati-on betrifft, geschieht meist per Email. Ich weiß nicht, wie dieBilanz aussähe, wenn ich von der durch Email-Kommunika-

tion gewonnenen Zeit die Zeit abziehen würde, die ich mitdem Sortieren der Mailbox und dem Leeren der Spamordnerverbringe. Hier, wo viele Akademiker arbeiten, kommt esdurch die Emails oft zu einer Verzettelung der Kommunika-tion, man bündelt zu wenig und gibt Informationen häpp-chenweise und zerfleddert heraus. Wenn ich dagegen eineSpanplatte in einem Handwerksbetrieb bestelle, werdenknappe Fragen gestellt und präzise Antworten gegeben, diees auf den Punkt bringen. Es wäre an der Zeit, dass wir unsklarer über den Umgang mit Emails verständigen, aber das istnatürlich auch personenabhängig. Ich beispielsweise telefo-niere nicht so gern.

Sie selbst haben eine Sammlung zu erstellen und zu verwal-ten. Wie schaffen Sie Ordnung?Das System unserer Sammlung umfasst sowohl Objekte, de-ren Entstehungs-, Fertigungs- und Wirkungsgeschichte, alsauch die begleitenden Werbeprospekte. Die Designproduk-te lagern in den Objektlagern, geordnet nach Eingangsjahrund Bereich. Die dazugehörigen Dokumente lagern im Archiv.Das klingt einfach, aber es gibt z.B. Größenunterschiede, diediese einfache Ordnung verkomplizieren. Zudem ist dieSammlung seit 1987 gewachsen und frühere Logiken wach-sen wie Äste an einem Baum mit. Wir können den Baumnicht einfach ausreißen und neu pflanzen, sondern nur sorg-fältig in eine gewünschte Richtung lenken. Wichtigstes Werkzeug für die Ordnung aller vier Sammlun-gen des Museums ist eine Datenbank, die alle aufgenom-menen Objekte verbindet. Dort wird auch ihr Standort ver-merkt. >>>

Personalcomputer Apple iMac; Entwurf: Ive Jonathan, 1998; Hersteller: Apple Computer Inc., Cupertino, US; Produktion: 1998 – 1999 (verschiedene Farbvarianten)

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Denn Sommer kommt bestimmt !

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Das heißt, die Objekte befinden sich physisch an einem be-stimmten Ort und digital aufgezeichnet an verschiedenen Or-ten. Wie organisiert Software Ordnung? Berücksichtigt Sieunsere räumliche Wahrnehmung? Wie findet man sich in derder Software eigenen Ordnung zurecht?Digital sind die Objekte eigentlich ortlos, und das ist ein ent-scheidender Vorteil der Datenbank. Ich kann die Objekte jenach Bedarf sehr schnell zu Paketen zusammenstellen, z. B.nach Datum, Entwerfer, Hersteller, Material, Technik odernach Stichworten oder nach einem Thema, das mich inte-ressiert. So konnten wir zum Beispiel rasch sehen, was wirfür Büromöbel in unserer Sammlung haben, als uns AngeliSachs für die Ausstellung Global Design angefragt hat. Na-türlich sind das nur Referenzen für die physischen Objekte,die uns dann oft überraschen, wenn wir ihnen gegenüber-stehen.

Gibt es einen aktuellen Trend in den Bürolandschaften derHersteller?Die Warenkataloge und Homepages der Büromöbelherstellersind sehr unterschiedlich gestaltet. Vitra beispielsweise insze-niert seine Einrichtungen im weißen, leeren Raum. AndereHersteller, wie USM, bilden reale Büros ab, in denen sich Men-schen aufhalten: der Architekt, der aus dem Fenster ins Grü-ne schaut oder die Modedesigner in der Industriehalle. BeiUSM ist der menschliche Kontext, die Architektur und derStandort des Büros wichtig. Bei Vitra sehen wir eine kunstvol-le Inszenierung ohne menschlichen Bezug außer vielleicht ei-ner Früchteschale mit makellosen grünen Äpfeln. Lustig ist

auch der Realismus von IKEA, wo man den Kabelsalat unterdem Arbeitstisch sieht, während sonst das kabellose Ideal vor-herrscht. Ein Trend heute ist vielleicht, dass in der Werbung gerne einkreativer oder selbständiger Unternehmer dargestellt wird. Eswird nicht die sichtbare praktische Büroarbeit wie lochen,stempeln, telefonieren, schreiben, drucken dargestellt, son-dern Möbelklassiker, kreative Handskizzen oder edle Espres-somaschinen symbolisieren Status bzw. Erfolg und Freude ander Arbeit. Die herkömmlichen Insignien des Büros scheinensich tatsächlich in den Computer hinein verlagert zu haben.

Wie werden Ihrer Meinung nach zukünftige Büros aussehen?Die globalisierte Infrastruktur, die allgegenwärtigen, unsicht-baren Daten, das Internet, die Kommunikationssysteme wer-den selbstverständlich da sein und sich dichter vernetzen. DieHardware schrumpft bis an unsere Körpergrenzen, das heißtunsere Sitzgelegenheiten und die Tastengrößen werden wohlweiterhin den ergonomischen Standards entsprechen. Die He-rausforderung fürs Design sehe ich dort, wo es symbolischeFreiheitsgrade gibt, wo es regionale und kulturelle Unterschie-de sichtbar zu machen gilt und wo neue Formen der Zusam-menarbeit erprobt werden. Wenn das Büro nicht wie einWohnzimmer oder ein Club aussieht, wäre es interessant, ihmein Gesicht fürs 21. Jahrhundert zu geben, das es von ande-ren Arbeitssphären abgrenzt und das sich den individuellenVorlieben seiner Benutzer anpasst.

Das Interview führte Geraldine Zschocke

WINEA FOCUS Tischsystem u. WINEA MATRIX Schranksystem, Foto: WINI Büromöbel

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> Globalisierung im Büro | von Renate Menzi

Ob im Gewerbe, Handel, in der Industrie oder im Dienstleis-tungssektor: Jedes Büro funktioniert als Umschlagplatz fürInformationen. Daten werden dort generiert, registriert, neugebündelt, umcodiert, gespeichert und wieder ausgegeben.Zugleich ist das Büro ein Raum, in dem sich arbeitendeMenschen täglich aufhalten. Sie müssen sich wohl fühlenund motiviert sein, um ihre Arbeitsleistungen zu erbringen– ein anspruchsvolles Tätigkeitsfeld für Architekten, Desig-ner und Ergonomen.

Wie hat sich das Bild der Büroarbeit verändert?Kaum ein anderer Lebens- und Arbeitsbereich hat sich in denletzten Jahrzehnten so stark gewandelt wie das Büro. Im De-sign des Arbeitsplatzes zeigen sich Unternehmenskultur, Ar-beits- und Organisationsformen, technische Innovationenund Statussymboliken. Besonders augenfällig wird dies in derWerbung von Büroeinrichtungsanbietern. Im Unterschied zurEntwicklung am realen Arbeitsplatz zeigen die für die Wer-bung inszenierten Fotografien aktuelle Tendenzen auf poin-tierte Weise. Die folgenden Szenarios fassen den Eindruck ausProspekten, Warenkatalogen und Homepages in kurze Stim-mungsbilder der letzten vier Jahrzehnte und verweisen so aufunsere Vorstellungen von Globalisierung im Büro.

Das Bühnenbild: die 70er Die vorherrschende Farbe des Mobiliars ist dunkelbraun. Ti-sche, Regale und Schränke bilden scharfkantige, orthogonal

ausgerichtete Kubaturen. Die Möbelprogramme tragen op-timistische Namen wie Futura, Elan oder Optimal. Der Bodenist mit synthetischem Spannteppich in kontrastierendem Farb-ton ausgelegt. Eine Zimmerpflanze darf nicht fehlen. Siestammt nicht aus heimischer Flora, sondern gehört (als Vor-bote der Globalisierung) zu jenen fleischigen Gewächsen, diebesonders gut in Hydrokultur gedeihen. Weitere wiederkeh-rende Accessoires sind die Adresskartei, der Brieföffner, dieRechenmaschine, eine Uhr mit Datumsanzeige, eine kugelför-

mige Tischleuchte, ein schwarzes Dictaphone, eine FlascheBallantine’s, das gerahmte Familienfoto und der gläserneAschenbecher (immer leer). Ausser dem Tastentelefon und ei-ner elektrischen Schreibmaschine (mit Kugelkopf) finden sichkaum Geräte. Insgesamt wirkt die Atmosphäre künstlich, dieFarbtöne der Holzimitate (in Buchenoptik) sind warm, die Mö-bel schwer und opulent. Am Tisch könnte der Chef einenBrief ins Diktiergerät sprechen, der von seiner Sekretärindann fehlerfrei getippt wird (und sonst helfen Korrektur-band und Tipp-Ex), auf Briefpapier mit Durchschlag.

Die Datenfabrik: die 80erEs dominiert das in Zonen gegliederte Grossraumbüro. Der gros-se, niedrige Raum scheint eingeklemmt zu sein zwischen ei-nem gestreiften oder karierten Teppich und der Deckenver-kleidung, durch die sich rhythmische Reihen von Neonröhrenziehen. Die Beleuchtung ist hell und kalt, aber diffus. >>>

Arbeitsplatz 1970

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Abb. oben: Arbeitsplatz 1990; Abb. unten: Arbeitsplatz 2010

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Zwischen den Stützen reihen sich identische Arbeitsplätze.Zwar sind immer noch Schreibmaschinen zu sehen, doch diegleichförmigen, hellgrauen oder beigen Gehäuse der Com-puter, Drucker- und Faxgeräte ragen wie herrische Häupter inden Raum. Sie füllen die Flächen zwischen den Tischen undsäumen ihre Ränder, denn noch immer bleibt das Zentrum derArbeitsfläche leer. Die Eintönigkeit der Geräte scheint auf ih-re Umgebung überzugehen, die Aktenordner im «papierlo-sen» Büro und das Systemmobiliar sind ebenso farblos undmit Kunststoff beschichtet. Welche Erleichterung, wenn daund dort ein neonfarbiges Post-it aufblitzt oder ein Stabilo-Boss liegen bleibt.

Das Technolabor: die 90er Das bislang unsichtbare Netzwerk verläuft nun an derOberfläche. In Form von Kabeln und Kabelkanälen symbo-lisiert es den global vernetzten, technoiden Organismus.Metall hält Einzug, der transparente Apple iMac (« Sorry,no beige! ») bietet Einblick in seine Innereien, die den Usermit der Welt verbinden. Der Arbeitsplatz wird zur nonter-ritorialen Station, zum mobilen (auch das Telefon und dieAgenda werden Handhelds) Ausgangspunkt für den « Log-in » ins World Wide Web. Dieses Ritual verlangt noch et-was Geduld und wird von einem lustigen Geräusch beglei-tet. Nach und nach verdrängt die saloppe, um eine passen-de Anrede verlegene E-Mail den Geschäftsbrief mit ge-prägtem Briefkopf.

Die Sphäre: das 21. Jahrhundert Die Feier der Technik ist einem nüchternen, aber elegantenMinimalismus gewichen. Der «workplace» erscheint entwe-

der als abgetrennter Bereich in einer wohnlichen Umgebungoder ist Teil eines lockeren Verbunds in einem atelierähnli-chen Raum. Die Gerätschaften sind auf kleine Kästchen mitedlen Oberflächen reduziert. Eine zentrale Tastatur – gerneam Laptop ohne Kabelsalat – bildet das Portal zu parallel ver-schiebbaren Arbeits- und Kommunikationsebenen des Inter-face. Skype ist das Sitzungszimmer, Google das Archiv undMicrosoft Office der Schreibtisch. Weil ausser PC und Mobil-telefon nur noch der Zugang zu Strom und WLAN nötigsind, hat die analoge Arbeitsumgebung die Funktion einerInspira tionsquelle übernommen. Dazu gehört auch das No-tizbuch von Moleskine, die Früchteschale, der Rocking Chairvon Eames. Das Umfeld befreit sich vom Top-Down-Designherkömmlicher Büroräume und kann sich mal als Wohnzim-mer, mal als Stehbar oder Club gebärden.

In den vier aus Werbefotografien collagierten Stimmungs-bildern zeigt sich eine sukzessive Auflösung des Büros imherkömmlichen Sinn mit all seinen Insignien und Gerät-schaften. Was die Büroarbeit ausmacht, scheint sich vomphysischen Raum in den virtuellen, von der lokalen, varia-blen Hardware in die global identische Software zu verla-gern. Der Arbeitsplatz wird zur Schreibtischmetapher, überdas Interface direkt mit dem Bewusstsein des Users verbun-den. Und doch bleibt dieser User ein Mensch – die Chancefürs Design, sich seinen unmittelbaren Bedürfnissen zuzu-wenden und neue Arbeitswelten vorzustellen.

aus: Global DesignMuseum für Gestaltung Zürich / Angeli Sachs (Hg.)

Lars Müller Publishers, 2010

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Schon wenn man auf den Vitra-Campusim DreiländereckDeutschland-Frankreich-Schweiz zu fährt, springt es ins Au-ge: die Riegel des VitraHauses scheinen fast über die Straßezu kragen, hoch reckt es sich in den Himmel – auch wenn esnicht massiv wirkt, sondern eher wie zufällig fallen gelassen,und obwohl es eigentlich auch gar nicht direkt an der Stra-ße steht.

Das VitraHaus verbindet in seinem Namen Form und Funk - tion des Gebäudes: Formal bietet es den Archetypus einesHauses, allerdings nicht in der klassischen Form, sondern invervielfältigter und verfremdeter Art: Hausriegel liegen über -einander wie Mikadostäbe und die die Häuser haben keineFenster wie ein klassisches Haus, dafür sind alle Giebel voll-ständig verglast, was tagsüber spektakuläre Ausblicke in dieWeinberge des Tüllinger Hügels, über das Basler Industriege-biet und ins Elsass ermöglicht und bei Nacht spektakuläraussieht, wenn die Giebel des ansonsten dunklen Gebäudeshell erleuchtete Einblicke in scheinbar private Wohnweltenerlauben.Und diese scheinbare Privatheit, das Haus als Heim, ist dieFunktion, der hier gehuldigt wurde von den StararchitektenHerzog und de Meuron. Ein reiner Show-Room soll es nichtsein, wenngleich es gebaut wurde, um dem Publikum die Vi-tra Home Collection zu präsentieren. Teils Designmuseum,teils Verkaufsraum, mit einem Bereich eigens für Kinder undeinem Café, prägt das VitraHaus gewissermaßen eine neueFunktionsgattung, die zum temporären Mit- und Probewoh-

nen in der Vitra-Welt einlädt und gleichzeitig eine Zeitreisedurch die Designgeschichte bis in die Gegenwart anbietet.Die Entwürfe der Vitra Home Collection sind in unterschied-lichen Wohn- und Arbeitssituationen arrangiert: Klassikervon Charles & Ray Eames, George Nelson, Isamu Noguchi,Jean Prouvé und Verner Panton zusammen mit zeitgenössi-schen Entwürfen von Maarten Van Severen, Ronan & ErwanBouroullec, Antonio Citterio, Hella Jongerius, Jasper Morrisonund anderen. So können sich die Besucher für die Einrichtungihres eigenen Zuhauses inspirieren lassen, den eigenen De-signgeschmack erkunden und vor Ort Möbel und Objekteausprobieren. Mit einem „Schlüssel“ im Scheckkartenfor-mat können Besucher auf Monitoren Informationen zu denVitra-Objekten im jweiligen Raum abrufen und sie auchgleich beim lokalen Händler bestellen.

Ein Farblaboratorium hilft Besuchern bei der Wahl der richti-gen Farbe für ihre Einrichtung. Die „Vitrine“ des VitraHauspräsentiert eine Auswahl an Stuhlentwürfen des 19. und 20.Jahrhunderts aus der umfangreichen Sammlung des Vitra De-sign Museums. Außerdem ist der Vitra-Design-Museum-Shopins Erdgeschoss des Hauses gezogen, ebenso wie das Vitra-Haus-Café.

Von außen erschließt sich nicht, wie das Gebäude innenfunktioniert, wie man sich innen bewegen kann. Und auchvon innen ist es ein auf den ersten Blick verwirrendes Laby-rinth – da der Grundriss auf allen Ebenen völlig >>>

> VitraHaus | Weil am Rhein

Abb. S. 20 und 21: VitraHaus, Herzog & de Meuron Architekten; Foto: Iwan Baan; © Vitra (www.vitra.com)

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verschieden ist, ergibt sich ein steter Wechsel von Perspek-tiven und divergenten Raumwahrnehmungen: hohe Hallenund Giebel, schmale Durchgänge, runde Treppenhäuser,und immer wieder der Blick durch die Giebel, vor denen dieWohnwelten arrangiert sind. Ein architektonischer Kunst-griff ist die einzelne Stufe vor allen Fenstern, die den Blickdirekt in die umgebende Landschaft fallen lässt, was einebesondere Großzügigkeit des Raumes vermittelt.

Vor knapp 30 Jahren zerstörte ein Brand fast alle Produk -tionsgebäude auf dem Firmengelände von Vitra in Weil amRhein. Seither besetzt die zeitgenössischer Architektur denRaum: Zaha Hadid hat hier ihr erstes Gebäude verwirklicht.Das Vitra Design Museum ist das erste Gebäude von FrankGehry ausserhalb Nordamerikas. Tadao Ando baute zumersten Mal ausserhalb von Japan. Nicholas Grimshaw, Alva-ro Siza und SANAA haben je eine Industriehalle entworfen,und auch Bauten von Richard Buckminster Fuller, JeanProuvé und Jasper Morrison sind auf dem Vitra Campus zufinden.

Mit dem Entwurf von Herzog & de Meuron aus Basel hatzum ersten Mal Architektur aus der Region bei Vitra Einzuggehalten, wenngleich – und damit bleibt das Konzept ge-

schlossen – natürlich von Weltrang. Bauherr und Architek-ten sind sich einig in der Einschätzung, dass das Projekt vonder gegenseitigen Wertschätzung und der fruchtvollen Zu-sammenarbeit profitiert hat.

Wie Vitra-Chef Rolf Fehlbaum zur Eröffnung des VitraHau-ses sagte, habe er ein stimmiges Ensemble der verschiede-nen Architekturen schaffen wollen und keinen „Architektur-Zoo“. Aber natürlich ist der Campus genau dies: ein Parkder architektonischen Sensationen, Reihung der Superlative,natürlich wohl proportioniert und präsentiert – und dasneue VitraHaus als Aushängeschild wird viele neue Besu-cher nach Weil bringen wird, noch Tausende mehr, als bis-her schon kamen.

Anke Bluth

Das VitraHaus ist von Montag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.VitraHaus | Vitra Campus | Charles-Eames-Str. 2 | D-79576 Weil am Rheinwww.vitra.com/vitrahaus

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VitraHaus, Herzog & de Meuron Architekten; Foto: Iwan Baan; © Vitra (www.vitra.com)

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ELFE11Kathrin Wegmann

Zentralstr. 528003 Zürich

Telefon0041 (0) 43 5387124

[email protected]

Webseitewww.elfe11.ch

ÖffnungszeitenDi– Fr 12.00– 18.30

Sa 12.00– 17.00

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TPolitische OrdnungDie Zweite Heimat ist ein viel diskutiertes Thema in der Schweiz (und inDeutschland genauso) – ohne erhitzte Diskussionen, schräge Töne undambivalente Ansichten zu haben und mit einem kosmopolitischen Augen-zwinkern zu tragen ist sie bei Prächtig, einem kleinen, feinen Schmuckla-bel aus Zürich: als Schlüsselanhänger in den Metallfarben Edelstahl, Goldund Schwarz, kombiniert mit einer schicken kurzen oder langen Leder-schlaufe in verschiedenen Farben. Die Zweite Heimat kann – ganz unpoli-tisch – auch einfach der Camper, die Gartenlaube oder die Partner-Woh-nung sein. Natürlich lässt sich die Ordnung am Schlüsselbund auch mit an-deren Schlüsselwörtern herstellen, nämlich SCHUTZENGEL, GLÜCK undPLATZHIRSCH. Neben Schlüsselanhängern haben die Prächtig-Gestalterin-nen Beatriz Würsch und Susanne Marti Halsketten und den „Höseler“, ei-nen Hosenschmuck für die Frau und den Mann, der Schmucktraditionenmit urbanem Brauchtum verbindet, kreiert – alle frei kombinierbar aus ein-zelnen Silberelementen und passenden bunten Kunststoffplaketten. DieKollektion ist über die Website erhältlich – oder auch auf der Kreislauf 4+5im Mai im Projektbogen 14 in Zürich. [ABL]

Prächtig | www.praechtig.ch | [email protected]

Ordnung mit FüßenSo praktisch ein Memoboard oder die Kühlschranktür auch sind, um dievielen vergänglichen Papiere des Alltagslebens wie Einladungen, Postkar-ten, Termine, Rechnungen, Briefe transient zu präsentieren, so unschönsieht das Durcheinander leider aus. Eine ganz neue stilvolle Lösung bietetder Hundertfüßler der Berliner Designer Adam und Harborth: Centipedekommt auf hundert Borstenfüßen daher, mit denen er die Papierflut erfasstund festhält, ordentlich aufgereiht statt übereinander gepinnt.Centipede besteht aus silber- oder champagnerfarbenem eloxierten Alumi-nium auf einem Ahornkorpus mit den besagten Borsten. Auf 75 Zentime-tern Länge finden viele Botschaften Platz: für Ordnungsliebende wie Chao-ten, für Bewahrer und Vergessliche. Erhältlich ist er bei siebensachen und in Museumsshops. [ABL]

Design: Adam und Harborth, Berlin | www.adamundharborth.de

Vertrieb: siebensachen | Augustenstraße 27 | D-80333 München

www.siebensachen.com | T +49 89 57933718

Ordnung repräsentativ Aufgeräumt sollte er schon sein, damit er so richtig chefig wirkt und sei-nem Namen gerecht wird: der Schreibtisch „chef“ aus der neuen Kollek -tion der Möbelmanufaktur Domani. Der Schreibtisch tut das seinige dazu:der Bildschirmarbeitsplatz integriert die notwendige Technik auf weit -gehend unsichtbare Weise, so dass keine profanen Notwendigkeiten wieKabel die elegante Erscheinung beeinträchtigen. Sehr edel wirkt auch dasMaterial, geöltes Nussbaumholz, und auf mehr zwei Metern findet jederArbeitsstil genügend Platz. Auf Wunsch ist der Schreibtisch höhen ver -stellbar oder mit austauschbaren Stahlinlays erhältlich. Ein repräsentativesMöbelstück mit inneren Qualitäten. [ABL]

Domani Möbelwerkstatt GmbH

Römerweg 4 | D-79291 Merdingen | www.domani-moebel.deAlle

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79098 Freiburg | Oberlinden 13 | Tel. + 49 761 3 59 35

Wildwuchs - Taschen aus Hirschleder |sämisch, dem wohl natürlichsten aller Leder - Handmade in Germany Deutsches Leder Deutsches Design

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TarchitheseNACHHALTIGKEIT / SUSTAINABILITYInternationale Zeitschrift und Schriftenreihe für Architektur6.2009 | 112 S. | Niggli Verlag | dt./eng./fr. | EUR 18,00 | CHF 28,00

Das archithese-Heft vom Ende letzten Jahres fühlt dem allseits populären Nachhaltigkeitsdiskurs so-wohl in wichtigen Details als auch in grundsätzlichen, umfassenden Fragen auf den Zahn. WelcheVerwerfungen hat es in den letzten 20 Jahren in den Minergie/Passivhaus-Standards gegeben, wennman davon ausgeht, dass sich der Fokus von der Energie zur Emission verschoben hat? Entwickeltdie Politik unter dem Diktat der Ökonomie, während der Klimawandel offiziell noch angezweifeltwird, nicht schon längst Anpassungsmaßnahmen, Klimakapseln, die wiederum nur den Bewohnernder nördlichen Hemisphäre zugute kommen? Welche Argumente gibt es für Konzepte der Verdich-tung europäischer Städte? Was ist dran an der Nachhaltigkeit der Retortenstadt Masdar City? DerEssay „Re: Going around in circles – Regimes of Waste“ spricht über die Verdrängungen, die wir unsleisten, um nicht an den Müll zu denken, den wir fortwährend produzieren. Eine Fundgrube konkre-ter, kontroverser Gedanken zu einem Diskurs, der, weil lukrativ, an Schlagwörtern und Schwammig-keit leidet. [GZ]

FORM FÄCHER/FORM GUIDE | DESIGN BEGRIFFE BEGREIFEN | UNDERSTAND DESIGN TERMS

Handliches Bildlexikon mit ca. 450 Begriffen, gezeigt an 100 ObjektenHg. Zürcher Hochschule der Künste, Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle, idea…Institut Halle,

Museum für Gestaltung Zürich | 240 S. | avedition | dt. engl. | EUR 19,90 | CHF 34,90

Was ist das: „Zwei baugleiche Holzschenkel werden durch eine mittige Schenkelfeder, die beide Tei-le umfasst, aneinandergepresst.“ Keine Ahnung. „Durch eine gespiegelte Hohlkehle an der Mittel-achse entsteht die funtkionsentscheidende Aussparung, durch die sich die Klammer auf der Wäsche-leine per Handstreich hin- und herbewegen lässt.“Gar nicht so leicht Formen mit Worten zu beschreiben und wenn es dann noch auf Englisch sein soll,greift man lieber zum Zeichenstift oder zeigt mit Händen auf den „Pyramidenstumpf“ des Espresso-kochers, auf die „Minimalfuge“ (minimal seam) am Navigationselement des iPod, die „auslaufendeFurche (decreasing furow) der Zitruspresse, das „spatially expanded raster“ des Diamond Chair. Nursind angeflanschte, tordierte Parallelogramme, um die man herumstottert, selten sofort bei der Hand.Der Formfächer ist daher ein nützliches Werkzeug, das anhand von 100 bekannten Designobjektenanschaulich die deutschen und englischen Form-Fach-Begriffe liefert. Kurzbeschreibungen und ein Index erleichtern die Kommunikation über Formen. „Die gespiegelte Hohlkehle an der Mittelachse“,also das Loch in der Wäscheklammer, ist übrigens navettenförmig, die Metallfeder steht lateral her-vor, bevor sie in einer Nut endet. [GZ]

Thomas Drexel33 ENERGIESPAR-HÄUSER. AKTUELLE BEISPIELE UND NEUE FAKTEN ZUM NACHHALTIGEN BAUENThomas Drexel | 176 S. | DVA | dt. | EUR 49,95 | SFR 84,90

Nicht erst seitdem die Energiepreise in exorbitante Höhen steigen, ist Energiesparen ein großes Thema beim Häuserbau. Doch welche technischen Möglichkeiten gibt es heute? Was unterscheidetPassiv-, Nullenergie- und Plusenergiehäuser? Thomas Drexel stellt 33 beispielhafte Energiespar-Häu-ser vor – 33 höchst unterschiedliche Häuser, die eines gemeinsam haben: niedrige Betriebskostenund überschaubare Baukosten. Die spezielle, kompakte Bauweise, eine hoch effiziente Dämmungund die Luftdichtigkeit der Gebäudehülle ist ebenso Thema wie unterschiedlichste Heizungstechni-ken: Die Kombination von Scheitholzkesseln oder Pelletöfen mit Kollektoren oder der Einsatz einerWärmepumpe in Verbindung mit Solarzellen werden beschrieben. Zudem werden detaillierte Grund-risse der Gebäude gezeigt, so dass das Buch für Bauherren und Architekten gleichermaßen eine Fül-le von Anregungen bietet. [WEI]

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K> Limpalux | MOONJELLY

MOONJELLY ist ein skulpturales Lichtobjekt mit organisch an-mutenden Strukturen: sie besteht aus Papierlamellen, die einenweich leuchtenden Korpus bilden. Der Lamellenkörper umgibtdie Lichtquelle und lässt das Licht nach unten ausströmenund durch die Lamellen schimmern. Abhängig vom Tageslichtund den Luftbewegungen im Raum verändert sich die Formund Farbwirkung der Leuchte und verwandelt sie in eine leben-dige, sanft nachschwingende Skulptur, deren Bewegungentatsächlich an eine Qualle erinnern, wie der Name MOONJELLYnahelegt. Eine träumerisch wirkende Hommage an die Naturvereint mit klarem Design.

Die Leuchte gibt es in drei Farbvarianten von reinweiß über na-turweiß bis lemon und in zwei Größen, sie ist handmontiert,alle Teile aus deutscher Produktion.

Wenn man sie umdreht, legen sich die Papierlamellen flach aufder Trägerscheibe aus einer HPL-Platte auf Melaminharzbasisauf gebürstetem Edelstahl zusammen. Bestückt wird sie mit ei-ner einfachen Glühbirne. Der Baldachin besteht wie die Ober-sicht der Trägerscheibe aus gebürstetem Edelstahl, der Seilzugist höhenverstellbar.

Anja Eder und Michael Römer haben 2009 zusammen dieLichtobjekt-Manufaktur Limpalux in Wuppertal gegründet. Ih-re Pendelleuchte Moonjelly hat es bereits zu höchsten Weihengebracht: dem red dot design award 2009 sowie dem Blick-fang-Preis in Bronze auf der Blickfang Stuttgart, 2010.

www.limpalux.de

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> Jillian Moore | Creatures of Desire

präsentiert von

Die fantastischen Kreaturen, die Jillian Moores blubberndemLabor entsteigen, hören auf Namen wie Hekelen, Ocelli, Drupe, Nudi, oder Cornu. Schaum, Holz, Glasfasern, Harz-komposit, Wachs und galvanisiertes Kupfer sind die Aus-gangsmaterialien, aus denen nach Mitternacht neue Wesenentstehen. Sie erinnern entfernt an bekannte Lebensformen,erscheinen plausibel – und doch haben sie in unserer realenWelt kein echtes Pendant. Sie wirken warm, organisch, ero-tisch und enorm anziehend in ihrer prallen, glänzenden Haut.Gleichzeitig fragt man sich, ob dies nicht vielleicht die betö-rende Anziehung einer fleischfressenden Pflanze sei. JillianMoore verwendet viel Arbeit darauf, um genau solche Zwei-

fel und Unsicherheiten beim Betrachter zu säen. Ihr Ehrgeizist es, dass auch beim näheren Hinschauen der Zauber desZwiespältigen nicht verloren geht.

Auch beim Tragen ihrer Objekte ist nicht alles klar: Wer istGast, wer ist Wirt? Wer Herr, wer Hund? Sobald man jedochKontakt zu Jillian Moores Aliens aufgenommen hat, verlierensolche Fragen ihre Bedeutung. Man verspürt eine so starkeFaszination, dass man sich nur noch wünscht, eine symbioti-sche Beziehung mit dem Geschöpf einzugehen.

Bruna Hauert

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Jillian Moore wurde am 1. Dezember 1981 in Quincy Illinois,USA geboren. 2005 bis 2008 studierte sie an der Universityof Iowa Schmuck und Metall, seit 2008 arbeitet sie als selbst-ständige Schmuckdesignerin.Jillian Moores Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet undsind in diversen Galerien in den USA vertreten – 2010 erst-mals in Europa und der Schweiz bei Friends of Carlotta.

friends of carlotta Galerie für Schmuck und Objekte | Bruna Hauert Neumarkt 22 | CH-8001 Zürich | T +41 44 2618707 | www.foc.ch Di– Fr 12– 14h, 15– 18.30h, Sa 11– 16h

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BROMBERGSTRAßE 33 • 79102 FREIBURG • TEL. 07 61 . 70 12 12

SEHZENTRUM

Längerach 18 D-78354 Sipplingen fon / fax +49 / (0) 7551 948453 [email protected] www.woodandceramic.de

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> BLICKFANG Basel 2010 23. bis 25. April

Ihre Schwestern in Zürich und Stuttgartsind eine feste Größe im Design geschehen,dieses Jahr kommt die BLICKFANG-Messeerstmalig auch ins Zentrum des Dreiländer-ecks nach Basel. Rund 100 aufstrebendeDesign labels zeigen Ihre aktuellen Kollek-tionen der Bereiche Möbel, Mode undSchmuck in der E-Halle. Die rund 3000 m²große ehemalige Warenumschlagshalleliegt inmitten eines Stadtteils mit für Basel

einmaliger Atmosphäre urbaner Dichte, dem nt* / Areal. Mit ihren Dimen-sionen und ihrer Atmosphäre wird sie dieser Blickfang ein besonderes Am-biente bieten. Um das BLICKFANG Wochenende herum gibt es verschiede-ne Veranstaltungen, die das aktuelle Treiben der Stadt in Sachen Architek-tur, Design und Lifestyle zum Thema haben (Details unter www.blickfang.com). [ABL]

E-Halle | Erlenmattstrasse 7-11| CH-4058 Basel | www.blickfang.com

Fr 16–22h, Sa 12–21h, So 11–19h

> Qualität hat eine Form. red dot präsentiert ausgezeichnetes Kommunikationsdesign in Basel13. April bis 9. Mai

Die Ausstellung in den Räumen der Schulefür Gestaltung in Basel ist Teil des Pro-gramms „red dot on tour“, das den Gewin-nern des internationalen Designwettbe-werbs ermöglicht ihre Arbeiten auch jen-seits der Landesgrenzen zu zeigen. Mit

über 6000 Einsendungen aus mehr als 60 Nationen ist der red dot designaward der größte und renommierteste Designwettbewerb weltweit. Eineinternationale Jury bewertete die eingesandten Arbeiten und nur rund 8Prozent wurden mit einem Preis bedacht. Die hohe gestalterische Qualitätder Gewinner war auch bei der Präsentation der Arbeiten im red dot de-sign museum in Essen erlebbar. Immer wieder werden Ausstellungen desred dot design museums rund um den Globus gezeigt und einem breitenPublikum vorgestellt. Für Professor Dr. Peter Zec, Initiator des red dot de-sign award und Leiter des Design Zentrums Nordrhein Westfalen, ist es ei-ne besondere Freude, die gesamte Vielfalt des Kommunikationsdesign nunzum ersten Mal am Kreativstandort Basel zeigen zu können. Ob Video-spiel-Design, Werbefilm oder Geschäftsbericht, ob Print oder digital veran-schaulicht die Ausstellung, welche Bandbreite an gestalterischem KönnenKommunikationsdesigner heute abdecken. [FOR]

Ausstellungsräume der Schule für Gestaltung

Spalenvorstadt 2 | CH-4051 Basel | www.sfgbasel.ch

täglich 12– 19h, Mo geschlossen

> Loony Designbis 21. April

Die Produkte von Loony-Design überraschen mit Kreativität, Witz und un-gewöhnlichen Materialien – und praktisch sind sie auch. Entwickelt werden

sie von jungen Designern, hergestellt von Menschen mit psychischen Erkran-kungen. Loony Design ist aus einer Kooperation der Diakonie Baden und derStaatlichen Akademie der Künste Stuttgart, Studiengang Indus trial Design,entstanden. Soziales und Design werden hier auf unkomplizierte Weiseverbunden. Die unkonventionellen Produkte, größtenteils Wohnaccessoiresund Geschenkartikel, zielen nicht auf den Mitleidbonus ab, sondern wollendurch ihre Qualität überzeugen. Auf den Plattformen für Design in Deutsch-land sind der Handtuchhalter „bazillus“, die Streichholzschachteln mit Mi-nikerze, das Portemonnaie „brandmeister“ oder die Schwämme in Tierformlängst gut vertreten. Für das Konzept wurde das Projekt Loony-Design2008 mit dem Sonderpreis der Bundeskanzlerin ausgezeichnet. Mit einerAusstellung in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Brüssel ist dieMarke erstmals im europäischen Ausland vertreten. Die originelle, manch-mal etwas verrückte und aus Unikaten bestehende Produktpalette ist mitdem Kirchenstuhl K1 um eine weitere Besonderheit bereichert worden. Erst-mals kann der von Designer Stephan Schmidt entworfene und in einem mehrals zwei Jahre dauernden Entwicklungsprozess entstandene K1 in Brüsselbewundert werden. [FOR]

Landesvertretung Baden-Württemberg | Rue Belliard 60-62 | B-1000 Brüssel

www.loony-design.de | www.diakonie-baden.de

> Home and Cats

Sie wohnen schon völlig durchgestylt, nur Ihre Katze schläft noch immer ineinem Rattankörbchen? Ihnen kann geholfen werden: Kathrin Adlers Atelier für Inneneinrichtungund Tiermöbeldesign Home and Cats bietet Miniatur-Möbel für die tieri-schen Mitbewohner von designaffinen Frauchen und Herrchen. Ob puris-tisch-weiße Wohnkiste, Katzensofa in rotem Samt oder erhöhter Ausguckin modischem Lila, kein Stubentiger muss mehr neidisch nach dem Designder Großen schielen! [ABL]

Home and Cats, Atelier für Inneneinrichtung und Tiermöbeldesign

Katharina-Schmitz-Str. 42 | D-50226 Frechen | T +49 2234 988087 | www.home-and-cats.de

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Basel (CH)

Brüssel (B)

Frechen (D)

K1 am Independence Pass , USA; Foto: Udo Schönewald

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A N N E - M A R T I N E P E R R I A R DHeinrichstr. 177, 8005 Zürichwww.annemartineperriard.ch

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> Katharina Della Chiesa: Nuancen und LichthüllenraupenAusstellung11. März bis 23. April

Die Schweizer Künstlerin Katharina Della Chiesa setzt sich in ihren Arbei-ten intensiv mit Material, Farbe und Form auseinander. Den halbtranspa-renten und durch Leichtigkeit ins Auge fallenden textilen Arbeiten geht einlanger Entstehungsprozess voraus. Sparsam gesetzte Farbakzente undwohl überlegte Nuancen runden das Bild ab. Zu sehen sind sie noch biszum 23. April in der Galerie quilt star in Freiburg.

Galerie quilt star - Monika Schiwy | Schnewlinstr. 5a | D-79098 Freiburg | www.quiltstar.de

Mo 15– 18h, Di, Do und Fr 9– 2h und 15– 18h

> OH!-CAMP Erstes Kunst- und Designcamp für Schülerinnen und Schüler12.– 16. Mai, Anmeldung bis 20. April

Die HfG Karlsruhe wird vom 12. bis 16. Mai das erste Kunst- und Design -camp für Schülerinnen und Schüler veranstalten. An fünf Tagen soll in rund20 Workshops die Begeisterung für kreatives Arbeiten geweckt werden. DasOH!-CAMP ist ein neuartiges „Learning by Doing“-Projekt, das von Studie-renden der HfG Karlsruhe konzipiert, entwickelt, gestaltet und durchgeführtwird. Das OH!-CAMP spiegelt dabei die einzigartige Gründungsidee und dieErfahrungen aus fast 20 Jahren HfG Karlsruhe wieder: Die Verbindung vonunterschiedlichen Gestaltungsdisziplinen in einem gemeinsamen Projekt. Flo-rian Pfeffer, Professor für Kommunikationsdesign an der HfG Karlsruhe, sagtüber das OH!-CAMP: „Es gibt Jugend forscht, aber nicht Jugend gestaltet.Das wollen wir ändern. Wir wollen mit dem OH!-CAMP einen erweitertenund umfassenden Designbegriff in der Öffentlichkeit sowie in Wirtschaft undWissenschaft etablieren.“ Für Kunst und Design gilt – ähnlich wie für Na-turwissenschaften und andere gesellschaftliche Bereiche: Je besser ich michauskenne, desto aktiver kann ich mich beteiligen. Die Teilnehmer sollen er-fahren, wie Künstler und Designer denken, arbeiten – und wovon sie träu-men. Geleitet werden die Workshops von Professoren und Studierenden, dieden ca. 100 Schülerinnen und Schülern im Alter zwischen 16 und 19 Jah-ren in Kleingruppen erste Schritte in Kunst und Design vermitteln, sozusa-gen ein ABC der Gestaltung.

Anmeldung: www.oh-camp.de bis 20. April 2010.

HfG Karlsruhe| Lorenzstr. 15 | D-76135 Karlsruhe | www.oh-camp.de

Download: http://www.hfg-karlsruhe.de/presse/presseinformationen/pi-nr-201019-19032010

> Destroy Design. Art contemporain et /ou designMudac Lausannebis 24. Mai

Mit den „Readymades“ erhob Marcel Duchamp Alltagsgegenstände zumKunstwerk. Und heute? Welche Rolle spielen alltägliche Gegenstände inder zeitgenössischen Kunst? Die Ausstellung, ausgewählt aus der Samm-lung der FRAC Nord-Pas de Calais, einem regionalen Museum für Gegen-wartskunst in Dünkirchen, konfrontiert Arbeiten von 31 Künstlern mit denEntwürfen führender Designer. Bekannte Design-Ikonen werden zerstört,in neue Zusammenhänge gestellt und zu neuem Leben erweckt, um als

Rohstoff von Installationen und Skulpturen zu dienen. Diese künstleri-schen Aneignungen können die Form von Zitaten haben, aber auch als ra-dikale Dekonstruktion auftreten oder die Züge einer Parodie tragen. Eszeigt sich, dass Künstler – unter ihnen Donald Judd, Philippe Ramette unddie Schweizer John M. Armleder und Sylvie Fleury – problemlos die Funk-tion eines Alltagsgegenstandes außer Acht lassen dürfen, während Desig-ner stets die Gebrauchsfähigkeit ihrer Entwürfe im Auge behalten müssen.Die Ausstellung bietet einen ebenso faszinierenden wie ungewöhnlichenRundgang durch 40 Jahre Kunst- und Designgeschichte. [WEI]

mudac – Musée de design et d’arts appliqués contemporains

Place de la Cathédrale 6 | CH – 1005 Lausanne | www.mudac.ch

Di– So 11– 18h

> SIG-ART

Der MY Tisch 001 ist das erste Produkt von SIG-ART, gegründet vom Archi-tekten Yves Morin und dem Ingenieur im Ruhestand Karl Halada. Das Mö-bel ist aber nur das erste Modellprojekt einer Initiative, die, von Yves Mo-rin ins Leben gerufen, sich noch in der Findungs- und Gründungsphase be-findet und sich in vielerlei Hinsicht mit (kreativer) Arbeit, Wohnen und Le-ben im Dritten Lebensabschnitt befassen wird. Geplant sind z. B. Büros undAteliers, die im Ruhestand freiwillig teilzeitarbeitenden Menschen die nö-tige technische Infrastruktur zur Verfügung stellen, Dienstleistungen in derBauplanung, die Entwicklung (und Umsetzung) neuer Wohnformen, dieLeben und Arbeiten im Alter verbinden, beginnend in Zürich/Baden, späterauch anderen Orten. Einige Interessierte haben sich schon für die Planungzusammengefunden, weitere sind willkommen. >>>

Karlsruhe (D)

Lausanne (CH)

Superflex; Foto: Emmanuel Watteau; © D.R. / Courtesy Nils Staerck Contemporary Art, DK

Nussbaumen (CH)

Freiburg (D)

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TINKL SCHMUCKUNIKATSCHMUCK AUS EIGENER WERKSTATT IN HANDARBEITÖFFNUNGSZEITEN MO. – FR.: 9 – 13 + 14 – 1830 SA.: 10 – 16 ODER NACH VEREINBARUNG

Lilla Visy & Ulrich Tinkl ° ZOLLERNSTRASSE 15 ° 78462 KONSTANZ ° 07531-914160 ° [email protected]

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MY Tisch 001 wurde übrigens ursprünglich für ein Stadtteilfest entworfen,er macht – mit der passenden Bank – im Garten eine so gute Figur wie imunprätentiösen Wohnzimmer, seine Mittelrinne kann z. B. mit Wasser undBlumen oder anderer Dekoration gefüllt werden. Wer sich für den Tisch oderdie SIG-ART-Zukunftspläne interessiert, kann sich direkt mit Yves Morin inVerbindung setzen oder ihn auch auf der Blickfang Basel antreffen. [ABL]

SIG-ART | Yves Morin | Hertensteinstr. 87 | CH-5415 Nussbaumen | T +41 56 2823632

[email protected] | www.sig-art.ch

> Ein( )sichtenDesign Center Stuttgart1. bis 24. April

Die Hochschule für Gestaltung HfG Ulm ist untrennbar mit dem Namen MaxBill verbunden. Im Haus der Wirtschaft in Stuttgart wird im Rahmen der Aus-stellungsreihe „Ein( )sichten“ zunächst an die Vergangenheit der legendä-ren Design-Hochschule, die 1968 schließen musste, erinnert. Der Blick gehtjedoch vor allem in die Zukunft. Wesentlicher Bestandteil der Schau, die imSommer auch in Ulm zu sehen sein wird, ist das Drei-Säulen-Modell der Stif-tung HfG Ulm mit der weltweit einzigartigen Sammlung für Designge-schichte des 20. Jahrhunderts der Stadt Ulm, dem HfG Archiv Ulm und demInnovationszentrum für angewandtes Design, in dem sich Gestalter der ver-schiedenen Fachbereiche in einem offenen Dialog mit ihren Formen und Ide-en gegenseitig befruchten sollen, sowie einem Tagungszentrum für Wissens-transfer, Design und Gestaltung, das sich in Workshops, Seminaren,Symposien und Ausstellungen mit der Gegenwart und Zukunft gestalteri-schen Schaffens auseinander setzt. Es steht unter der Leitung des Interna-tionalen Forums für Gestaltung (IFG Ulm). Das neue Nutzungskonzept

macht das denkmalgeschützte Max Bill-Gebäude der HfG Ulm wieder zu ei-nem zukunftsweisenden Designzentrum. [WEI]

Ein( )sichten | Design Center Stuttgart

Haus der Wirtschaft | Willi-Bleicher-Str. 19 | D-70174 Stuttgart | www.design-center.de

Di–So 11– 18h

> MuseumsMesse für angewandte Kunst22. bis 25. April

Kunsthandwerk auf höchstem Niveau kann zum siebten Mal im Alten Schlossin Stuttgart bewundert werden. Von Liebhabern individueller Einzelstücke undKleinserien schon mit Spannung erwartet, präsentieren der Bund der Kunst -handwerker Baden-Württemberg und das Landesmuseum Württembergzweiunddreißig Kunsthandwerker und ihre Arbeiten. Phantasievolle, einzig-artige und extravagante Produkte aus den Bereichen Schmuck und Textil,Papier objekte, Metall, Holz und Keramik laden zum Bestaunen und Erwer-ben ein. Auf das Zusammenwirken von Kunst, Gestaltung und Handwerk wirdauch bei der diesjährigen MuseumsMesse großer Wert gelegt. Zu den High-lights zählt der außergewöhnliche, durch Leichtigkeit bestechende Garten-pavillon im Schlosshof. Mit klassischen Techniken und neuen Materialien wieKunststoff oder Nylonfäden entstehen inspirierende und faszinierende Uni-kate. Zur Eröffnung am 21. April um 18h lädt Ihre Königliche Hoheit DianeHerzogin von Württemberg als Schirmherrin der MuseumsMesse ein. [FOR]

Altes Schloss | Schillerplatz 6 │D-70173 Stuttgart │T +49 711 89535111

www.landesmuseum-stuttgart.de

Do– Sa 11–19h, So 10– 17h

> Die Essenz der Dinge. Design und die Kunst der ReduktionVitra Design Museumbis 19. September

MY Tisch 001 von SIG-ART

Stuttgart (D)

Weil am Rhein (D)

Vitra Design Museum, „Die Essenz der Dinge“, LightLight >>>

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Hutwerks ta t t MünchenHans-Sachs-Str. 13 | D-80469 München

T. 089 2605860 | www.eisenblaetter-triska.de

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Es liegt in der Natur des Menschen, stets nach der einfachsten Lösung zu suchen, allerdings führt zum schlichtesten Resultat nicht immer dereinfachste Weg. „Die Essenz der Dinge. Design und die Kunst der Reduktion“ im Vitra Design Museum geht den Einflüssen und Motiven des zeitübergreifendenPrinzips der Einfachheit im Möbel- und Produktdesign nach, wobei dasMöbel als Stellvertreter von Alltagskultur und unserer Haltung zur Weltdieses komplexe Thema besonders gut veranschaulicht, auch wenn dieBetrachtungen über Tendenzen im Möbeldesign hinaus weisen. Unter den Oberbegriffen Herstellung, Funktion, Ästhetik und Ethik wirdder Besucher an die Komplexität der modernen Gestaltung in ihrem Stre-ben nach Effizienz und Reduktion der formalen und funktionalen Mittelherangeführt. Um die verschiedenen Ansätze von Reduktion als Quintessenz derGestal tung darzustellen, fährt das Museum einige seiner besten Objek-te ebenso wie überraschende Schätze und Neuerwerbungen auf. Die Ausstellungsstücke reichen von Klassikern wie Marcel Breuers„Wassily Chair“ oder Thonets legendärem Stuhl „No. 14“ über Möbelund Produktdesign von Gerrit Rietveld, Le Corbusier, den Eames oderJasper Morrison bis hin zum modernen Laptop. Fehlen darf hier natürlich auch nicht das kostengünstigste Auto derGeschich te, der in Indien produzierte „Nano“. [FOR]

Kontakt:

Vitra Design Museum

Charles Eames Str. 1 | D-79576 Weil am Rhein

T. +49 7621 7023200 und +49 7621 7023590

[email protected] | www.design-museum.de

Mo – So 10 – 18 h

> Kreislauf 4+5Design im Langstrassenquartier8. bis 9. Mai

Am Wochenende des 8./9. Mai 2010 findet in Zürich zum vierten Mal dasDesign- und Mode-Wochenende «Kreislauf 4+5» statt. Gemeinsam öff-nen über 80 Designer, Atelier- und Ladenbesitzer rund um die Langstrasseihre Türen, viele bieten besondere Aktionen. Eine ganze Reihe von Läden und Ateliers sind dieses Jahr zum ersten Maldabei. Tatsächlich hat das Langstrassenviertel etwas zu bieten, das wederdie Innenstädte noch die Einkaufszentren kennen: eingebettet in einegroßstädtische, heterogene Umgebung von eigenem Charme ist in jüng -ster Zeit ein Design-Mikrokosmos entstanden, der seinesgleichen sucht,unter anderem mit einer Einkaufs- und Gewerbemeile im alten Eisenbahn-viadukt im Kreis 5. Bereits erschienen ist der Kreislauf-Guide für 2010. Er zeigt anhand vonQuartierplänen den Weg zu den Läden und beschreibt reich bebildert daskreative Angebot. Ergänzt wird das Buch durch redaktionelle Beiträge undGastro-Tipps. Erhältlich ist es u.a. in allen beteiligten Läden und Ateliers.Zum Kreislauf gibt es einen Sonntagsverkauf, zu welchem alle beteiligtenLäden von 11 bis 18 Uhr geöffnet sind. Wer nicht auf eigene Faust auf denBummel will, kann sich am Sonntag einem der angebotenen Rundgängeanschließen. «Bekannte Bekannte» wie Christa de Carouge, Monika Schä-rer, Hannes Hug oder Michèle Roten führen auf anderthalb- bis zweistün-digen Touren zu ihren Lieblingsläden. Die Rundgänge sind kostenlos, dieGruppen auf sechzehn Personen beschränkt. Informationen zu den Teilnehmern des Kreislaufs und Anmeldung zu denRundgängen auf www.kreislauf4und5.ch. [ABL]

Kreis 4+ 5 | CH- Zürich | www.kreislauf4und5.ch | Sa ganztägig, So 11 – 8h

Zürich (CH)

WWW.INFORM-MAGAZIN.COM

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Ausschreibung

> Ausschreibung für junge Designerinnen und Designer Einsendeschluss 16. April

Ganz im Sinne Mia Seegers (1909– 1991) richtet sich die Ausschrei-bung des Mia Seeger Preises „was mehr als einem nützt“ 2010 anjunge Designerinnen und Designer, die sich um „gebrauchstaugli-ches, sorgfältiges Design“ bemühen. Für den jährlich ausgeschriebe-nen Wettbewerb sind dieses Jahr Preisgelder von 10.000 Euro ausge-lobt. Die Entwürfe und Produkte sollen neben den gängigen Design-Kriterien neuartige und sinnvolle Lösungen vorschlagen, die sich mitwichtigen Aspekten unseres Lebens und Zusammenlebens befassen.Langlebiges, zeitloses Design gepaart mit einem hohen sozialen Nut-zen zeichnet die Preisträger der vergangenen Jahre aus. Einsendeschluss ist der 16. April, die Preisverleihung und Eröffnungder Ausstellung wird im Oktober 2010 sein. [FOR]

Design Center Stuttgart Haus der Wirtschaft │Willi-Bleicher-Str. 19 │ D-70174 Stuttgart www.design-center.de

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E T C E T E R A - A N T I K

Maureen Winterhager

DESIGNER MODESCHMUCK & ACCESSOIRESVINTAGE & AVANTGARDE

Grünwälderstrasse 10D-79098 FreiburgTel. 07 61 3 83 99 23

www.etceterantik.com

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AG

EN

DA

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Basel (CH) Blickfang Basel 2010 Designmesse für Möbel, Mode und Schmuck23.– 25.4.E-Halle | Erlenmattstrasse 7– 11| CH-4058 Baselwww.blickfang.com Fr 16–22h, Sa 12–21h, So 11–19h

Fächer und ihre GeheimnisseEine einzigartige Fächersammlungbis 5.4.Puppenhausmuseum | Steinenvorstadt 1 | CH-4051 BaselT +41 61 2259595 | www.puppenhausmuseum.chtäglich 10–18h

Gudrun Arp: Federschmuckbis 24.4.Anna Schmid SchmuckSchneidergasse 14 | CH-4001 Basel | T +41 61 2616670www.anna-schmid-schmuck.chDi–So 13.30–18.30h, Sa 10–17h

Kontrastprogramm. Die Kunst des Schabkartonsbis 20.6.Karikatur & Cartoon MuseumSt. Alban-Vorstadt 28 | CH-4052 Basel | T +41 61 2263360 www.cartoonmuseum.chMi–Sa 14–17h, So 10–17h

Raffiniert und schön – Textilien aus Westafrikabis 16.5.Museum der Kulturen | Münsterplatz 20 | CH-4051 BaselT +41 61 2665600 | www.mkb.chDi–So 10–17h

Qualität hat eine Form. red dot präsentiert: ausgezeichnetes Kommunikationsdesign in Basel 13.4.– 9.5.Schule für Gestaltung Spalenvorstadt 2 | CH-4051 Basel | www.sfgbasel.ch Di – So 12– 19h, Mo geschlossen

Berlin (D)Die Sammlung Bauhaus Originale der Klassischen Modernebis 31.12.Bauhaus-Archiv / Museum für GestaltungKlingelhöferstr. 14 | D-10785 BerlinT +49 30 2540020 | www.bauhaus.deMi–Mo 10–17h

Brüssel (B)Loony Design bis 21.4.Landesvertretung Baden-Württemberg Rue Belliard 60– 62 | B-1000 Brüssel www.loony-design.de

HOME SWEET HOME– Carte blanche à Nicolas Bovesse

et Marina Bautier bis 6.6.SITE DU GRAND-HORNUMAC´s-Musée des Arts ContemporainesGrand-Hornu Images82, Rue Sainte-Louise | B-7301 Hornu | T +32 65 652121www.grand-hornu-images.de

Amaury Poudray / Rémi Bouhaniche-PRELUDEand other works28.5.– 12.6.The GalleryRue de l`Ecole Moderne 17 Moderne Schoolstraat 17 | B-1070 Bruxelles–BrusselT +32 2 217 63 58 | www.thegallerybruxelles.com

Darmstadt (D)Joseph Maria Olbrich: Architekt und Gestalter der frühen Moderne bis 24.5.Institut Mathildenhöhe | AusstellungsgebäudeOlbrichweg 13 | D-64287 Darmstadt T +49 6151 132778 | www.mathildenhoehe.infoDi–So 10–17h

Flims Dorf (CH)DADO gebaut und bewohntvon Rudolf Olgiati und Valerio Olgiatibis 11.4Das Gelbe Haus | Via Nova | CH-7017 Flims DorfT +41 81 9367414 | www.dasgelbehaus.chDi–So 14–18h

Frankfurt a. M. (D)Tobias Rehberger: flachPlakate, Plakatkonzepte und Wandmalereienbis 2.5.Museum für Angewandte Kunst FrankfurtSchaumainkai 17 | D-60594 Frankfurt a.M.T +49 69 21234037www.museumfuerangewandtekunst.frankfurt.deDi, Do–So 10–17h, Mi 10– 21h

Die Sprache des Geldes bis 29.8.Museum für KommunikationDie Euro-Ausstellungbis 11.4.Museum für KommunikationSchaumainkai 53 | D-60596 Frankfurt a. M. T +49 69 60600 | www.museumsstiftung.deDi–Fr 9–18h, Sa, So 11–19h

Light+Building11.– 16.4.Weltleitmesse für Architektur und TechnikInternationale Frankfurter MesseLudwig-Erhard-Anlage 1 | D-60327 Frankfurt a.M.T +49 69 75750 | light-building.messefrankfurt.com

Freiburg (D)Katharina Della Chiesa: Nuancen und Lichthüllenraupenbis 23.4.Galerie quilt star-Monika Schiwy Schnewlinstr. 5a | 79098 Freiburg | www.quiltstar.deMo 15– 18h, Di, Do und Fr 9– 12h und 15– 18h

Gengenbach (D)Markt der handwerklichen Künste 29.– 30.5.Historischer Marktplatz bis Kinzigtor-Turm77723 Gengenbach | www.kunstpluskultur.deSa 10– 18h, So 11– 18h

Hamburg (D)Die neue EleganzDer Modezeichner Gerd Grimmbis 5.4.Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg Steintorplatz | D-20099 HamburgT +49 40 428134 2732 | www.mkg-hamburg.deDi–So 11–18h, Mi, Do 11–21h

Hannover (D)Liebe auf TapetenAmor & Psyche – eine Erzählung in zwölf Bildernbis 9.5.Museum August KestnerTrammplatz 3 | D-30159 Hannover | T +49 511 16842120www.hannover.de/museen/museen/kestnerDi–So 11–18h, Mi 11–20h

Hauenstein (D)Papierkunst – Schuhe aus Naturmaterialien28.3.–9.5.Deutsches SchuhmuseumTurnstr. 5 | D-76846 Hauenstein | T +49 6392 915165www.deutsches-schuhmuseum.deMo–So 10–17h

Heidelberg (D)Yufuku Galerie Tokyobis 18.4.Galerie HellerFriedrich-Ebert-Anlage 2 | D-69117 HeidelbergT +49 6221 619090 | www.galerie-heller.deDi–Fr 11–13 und 14–18h, Sa 11–18h

Cotton Worldwidebis 6.6.Textilsammlung Max Berk | Kurpfälzisches MuseumNichts ist erledigt – Klaus Staeck: Frühe Plakate 1969– 1989bis 11.4Kurpfälzisches MuseumGRACE KELLY – Fotografien von Howell Conant, Milton H.Greene und Philippe HalsmannAusstellungseröffnung 25.4., 15hKurpfälzisches MuseumBrahmsstr. 8 | D-69118 Heidelberg-ZiegelhausenT +49 6221 800317 | www.museum-heidelberg.deMi, Sa, So, 13–18h

Husseren-Wesserling (F)Saic – VelcorexDie Leidenschaft für Samtbis 2.1.2011Parc de Wesserling | Ecomusée TextileF-68470 Husseren-WesserlingT +33 389382808 | www.parc-wesserling.frMo–So 10–18h

Karlsruhe (D)FrauenSilber: Paula Straus, Emmy Roth und Co. Silberschmiedinnen der Bauhauszeitbis 4.7.Museum beim MarktKarl-Friedrich-Str. 6 | D-76133 KarlsruheT +49 721 9266578 | www.landesmuseum.deDi–Do 11–17h, Fr–So 10–18h

Köln (D)Farben und Formen im Quadrat – Elmar Schossig Fotografien 2008 /09bis 10.9.Rotonda-Galerie Salierring 32 | D-50677 Kölnwww.rotonda.de/galerieMo–Do 10–18h, Fr 10–16h

Krefeld (D)European Art Quilts Vbis 2.5.Deutsches Textilmuseum Andreasmarkt 8 | D-47809 Krefeld T +49 2151 9469450 | www.krefeld.de/textilmuseumDi–So 11–17h

Kronberg (D)Braun HiFi – Ursprung einer DesignKultur!BraunSammlung der Braun GmbH Westerbach Center Westerbachstr. 23c | D-61476 KronbergT +49 6173 302244 | www.braunsammlung.infoDi–Fr 11–17h, Sa, So 11 –18h >>>

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Lausanne (CH)Destroy DesignRegards croisés entre art contemporain et designbis 24.5.Mudac Musée de design et d'arts appliquées contemporainsPlace de la cathédrale 6 | CH-1005 LausanneT +41 21 3152530 | www.mudac.chDi–So 11–18h

Mannheim (D)Nano! Nutzen und Visionen einer neuen Technologiebis 3.10.Technoseum | Museumsstr. 1 | D-68165 MannheimT +49 621 42989 | www.technoseum.detäglich 9–17h

Mulhouse (F)Rêve de Cachemire, cachemires de rêveLe châle cachemire imprimé, un joyau textile alsacien bis 31.10.Musée de l'Impression sur EtoffesRue Jean-Jacques Henner 14 | BP 1468 | F-68072 MulhouseT +33 389468300 | www.musee-impression.comDi–So 10–12 und 14–18h

München (D)Danner-Rotunde. Neu. Kuratiert von Karl FritschDauerausstellungPinakothek der ModerneGiampaolo Babetto – L'Italianità dei Gioellibis 30.5.Pinakothek der ModerneOgetti e Progetti – Alessi: Storia e Futuro di una Fabbrica del Design Italiano22.5.– 19.9.Pinakothek der ModerneBarer Str. 40 | D-80333 München | T +49 89 23805360www.pinakothek.deDi–So 10–18h, Do 10–20h

Nicht dass Du mir von der Bluse fällstBroschen von Volker Atrops, Peter Bauhuis, Waltraud Erlacher,Therese Hilbert, Otto Künzli, Karen Pontoppidan, Bettina Speckner bis 10.4.Bayerischer Kunstgewerbe-VereinOlga von Moorende – Spielraum für Kleider16.4.– 5.6.Galerie für Angewandte Kunst Bayerischer Kunstgewerbe-VereinPacellistr. 6–8 | D-80333 München | T +49 89 2901470www.kunsthandwerk-bkv.deMo–Sa 10–18h

Schatzkammer – Australienbis 10.4.Galerie Handwerk | Max-Joseph-Str. 4 | D-80333 MünchenT +49 89 595584 | www.hwk-muenchen.de/galerieDi, Mi, Fr 10–18h, Do 10–20h, Sa 10–13h

Wendepunkt(e) im Bauen – von der seriellen zur digitalen Architekturbis 13.6.Architekturmuseum der Technischen Universität MünchenArcisstr. 21 | D-80333 Münchenwww.architekturmuseum.de

Mode sprengt Mieder – Silhouettenwechselbis 16.5.Münchner StadtmuseumSt.-Jakobs-Platz 1 | D-80331 Münchenwww.stadtmuseum-online.de

Nürnberg (D)Ulla und Martin Kaufmann: Different FromGold- und Silberschmiedekunstbis 25.7Neues MuseumStaatliches Museum für Kunst und Design in NürnbergClaus Bury: Massstabssprüngebis 13.6Neues MuseumStaatliches Museum für Kunst und Design in NürnbergKlarissenplatz | D-90402 Nürnberg | T +49 911 240200www.nmn.deDi–Fr 10–20h, Sa, So 10–18h

Offenbach (D)Genji Monogatari – Die Geschichte des Prinzen Genji25.4– 20.6.DLM Deutsches Ledermuseum Nacht der Museen in Frankfurt und OffenbachJapanische Nacht 24.4., 19– 2hDLM Deutsches Ledermuseum Internationaler Museumstag16.5.DLM Deutsches Ledermuseum, Schuhmuseum Offenbach Frankfurter Str. 86 | D-63067 OffenbachT +49 69 8297980 | www.ledermuseum.detäglich 10– 17 h

Pforzheim (D)Jens-Rüdiger Lorenzen: Schmuckskulpturenbis 24.5.Schmuckmuseum Pforzheim Trachtenschmuck aus dem Bayerischen Nationalmuseumbis 5.9.Schmuckmuseum Pforzheim Jahnstr. 42 | D-75173 Pforzheim | T +49 7231 392126www.schmuckmuseum-pforzheim.deDi–So, feiertags 10–17h

Riehen (CH)schöner wohnen!Neues für die Puppenstube von gesternbis 5.4.Spielzeug-, Dorf- und RebbaumuseumBaselstr. 34 | CH-4125 Riehen | T +41 61 6412829www.spielzeugmuseumriehen.chMo, Mi–So 11–17h

Rixheim (F)Papiers peints de la première moitié du XIXème sièclebis 16.5.Musée du papier peint / TapetenmuseumLes limites de la perfection – Le papier peint aux Expositions Universelles

sous le Second Empirebis 16.5.Musée du papier peint / TapetenmuseumLa Commanderie | Rue Zuber 28 | B.P. 41 | F-68171 RixheimT +33 389642456 | www.museepapierpeint.orgMi–Mo 10–12 und 14 –18h

St. Gallen (CH)Experiment: St. Gallen – Genève bis 11.4.Textilmuseum | Vadianstr. 2 | CH-9000 St.Gallen T +41 71 2221744 | www.textilmuseum.chMo–So 10–17h

WerkstoffarchivSitterwerk | Sittertalstr. 34 | CH-9014 St.GallenT +41 71 2788709 | www.sitterwerk.chMi, So 14–18h

Staufen (D)Malerei auf Ton. Neue Arbeiten von Klaus Fußmannbis 13.6.Keramikmuseum StaufenSusanne Kallenbachbis 2.5.Keramikmuseum StaufenWettelbrunnerstr. 3 | D-79219 Staufen | T +49 7633 6721Mi–Sa 14–17h, So 11–13 und 14–17h

Stuttgart (D)Museumsmesse für Angewandte Kunst 22.4.– 24.4., 11– 19hLandesmuseum WürttembergAltes Schloss | Schillerplatz 6 | 70173 StuttgartT +49 711 89535111 | www.landesmuseum-stuttgart.de

Philippe Rahmbis 4.4.Architekturgalerie am WeißenhofAm Weißenhof 30 | D-70191 StuttgartT +49 711 2571434 | www.weissenhofgalerie.deDi–Sa 14–18h, So 12–17h

Ein( )sichtenAusstellung zur HfG UlmDesign Center Stuttgart | Haus der Wirtschaft 1.4.– 24.4.DesignLeseFormfächer: Design-Begriffe-Begreifen15.4., 19hHaus der Wirtschaft | Design-BibliothekOlaf Leu zieht Bilanz27.4, 19hHaus der Wirtschaft | Design-BibliothekWilli-Bleicher-Str. 19 | D-70174 StuttgartT +49 711 1232536 | www.design-center.de

Charles Pictet Architekt-Wunderkammer20.4.– 31.5.Bund Deutscher Architekten | Wechselraum | Zeppelin CarréFriedrichstr. 5 | D-70174 Stuttgart | www.wechselraum.deDi–Fr 10–13h und 15–18h, Sa, So 11–17h

Staatliche Akademie der Bildenden KünsteAusstellung Staatsexamina im Künstlerischen Lehramt15.– 18.4.Do– Sa 14– 20h, So 14– 18 h Melton-Prior-Lecture 20 – Theo de Feyter: Hemelsbreed – Himmelweit. Malerei vor Ort19.4., 19hFilmvorführung „Max Bill-Das absolute Augenmaß“20.4., 19hPräsentation der Neuerwerbungen für die Kunstsammlung21.4., 19hJOUR FIXE Vortrag Francesca Ferguson: Communicating Architecture-Curating and Exhibition Design for Contemporary Practice27.4., 19hStaatliche Akademie der Bildenden Künste StuttgartAm Weißenhof 1, 70191 Stuttgart, www.abk-stuttgart.de

Ulm (D)Hochschule für Gestaltung UlmHfG – Archiv Ulm| Basteistr. 46 | D-89073 UlmT +49 731 1614370 | www.hfg-archiv.ulm.deDi–So 11–17h

Unkel am Rhein (D)Design & Gestaltung am Rhein Ausstellung und Markt23.– 24.5.Rheinpromenade | D-53572 Unkelwww.formdesign.de/maerkte/unkel/markt-unkel.htmlSa– So 11–19h >>>

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Weil am Rhein (D)Die Essenz der Dinge. Design und Kunst der Reduktionbis 19.9.Vitra Design MuseumCharles-Eames-Str. 1 | D-79576 Weil am RheinT +49 7621 7023700 | www.design-museum.deMo–So 10–18h, Mi 10–20h, Führungen: Sa, So 11h

Von Purpurrot bis Königsblau: Farben und Färben.bis 2.5.Museum Weiler TextilgeschichteAm Kesselhaus 23 | D-79576 Weil am Rhein-FriedlingenT +49 7621 704416 | www.museen-weil.dejeden 1. So im Monat 14–17h

Winterthur (CH)Kleid im Kontextbis 2.5.Gewerbemuseum Winterthur Farbe: Spiel und Obsession30.5.–17.10.Gewerbemuseum Winterthur Kirchplatz 14 | CH-8400 Winterthur | T +41 52 2675136www.gewerbemuseum.chDi–So 10–17h, Do 10–20h

Subversion der Bilder – Surrealismus, Fotografie und Filmbis 23.5.Fotomuseum WinterthurGrüzenstr. 44+45 | CH-8400 Winterthur T +41 52 2341060 | www.fotomuseum.chtäglich 11–18h, Mi 11–20h

Marianne Breslauer – Fotografienbis 30.5.Fotostiftung WinterthurHannes Schmid – Never Look Back12.6.– 9.9.Fotostiftung WinterthurGrüzenstr. 45 | CH-8400 Winterthur | T +41 52 2341030www.fotostiftung.chtäglich 11– 18h, Mi 11–20h

TechnoramaTechnorama | Technoramastr. 1 | CH-8404 WinterthurT +41 52 2440844 | www.technorama.chDi–So 10–17h

Wolfsburg (D)James Turrell. The Wolfsburg Projectbis 5.4.Kunstmuseum Wolfsburg | Hollerplatz 1 | D-38440 WolfsburgT +49 536 26690 | www.kunstmuseum-wolfsburg.deMi–So 11–18h, Di 11–20h

Zürich (CH)Michele Arnaboldi: architetturebis 29.4.ETH Zürich | Hönggerberg | HIL | ArchitekturfoyerT +41 44 6332936 | www.gta.arch.ethz.chMo–Fr 8–22h, Sa 8–12h

Pas de deux – Paare im Plakatbis 13.6.Museum für Gestaltung Zürich | PlakatraumLimmatstr. 55 | CH-8005 Zürich | T +41 43 4466767www.museum-gestaltung.chDi–Fr, So 13–17h

Scherenschnitte – Kontur purbis 4.4.Museum Bellerive Paper Fashion30.4.– 1.8.Museum Bellerive Höschgasse 3 | CH-8008 Zürich T +41 43 4464469 | www.museum-bellerive.chDi–So 10–17h

Global Designbis 30.5.Museum für Gestaltung Zürich | HalleParadies Schweizbis 25.7.Museum für Gestaltung Zürich | GalerieAusstellungsstr. 60 | CH-8005 Zürich T +41 43 4466767www.museum-gestaltung.chDi–Do 10–20h, Fr–So 10–17h

Kreislauf 4+5 20109.5.– 10.5Kreis 4 und 5 | CH-Zürich | www.kreislauf4und5.ch,Sa ganztägig, So 11–18h

IMPR

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INFORM Designmagazin | Sandstr. 17 | D-79104 Freiburg | [email protected] | T +49 761 89759494 | F +49 761 8817479 art-media-edition Verlag Freiburg | Sandstr. 17 | D-79104 Freiburg | www.art-media-edition.com

• Herausgeber: Björn Barg | [email protected]

• Anzeigenreservation: [email protected] | T +49 761 89759494

• Chefredaktion: Anke Bluth | [email protected]; Regina Claus | [email protected]

• Mitarbeitende dieser Ausgabe: Björn Barg | [email protected]; Anke Bluth | [email protected]; Regina Claus | [email protected]; Henny Fleischmann | [email protected]; Tanja von Forster | [email protected]; Florian Weiland | [email protected]; Geraldine Zschocke | [email protected]

• Gastbeiträge von: Renate Menzi (Museum für Gestaltung /ZHdKZürich), Bruna Hauert (friends of carlotta, Zürich)

• Gestaltung und Grafik: Piotr Iwicki | [email protected]

• Erscheinungsweise: 5 mal im Jahr • Auflage: 5.000 Stück

• Titelrechte: Jeder Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Erlaubnis des Verlages und der Redaktion gestattet. • Alle Angaben in der Agenda ohne Gewähr

• INFORM Designmagazin 06– 09 | 2010 erscheint am 1.6.2010 Schwerpunktthema: Public Design

• Redaktionsschluss: 7.5.2010

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