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Gefördert aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) Innenentwicklung – eine Strategie zur Belebung der Ortskerne in Darmstadt-Dieburg Workshop aus der Reihe „Wieder Wohnen im Ortskern“ am 8.6.2016 in der VHS Dieburg Gastgeberin: Lokale Aktionsgruppe (LAG) Darmstadt-Dieburg Veranstalterin: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) Workshopmoderation: Stefanie Heng-Ruschek, shr-Moderation Dokumentation: Stefanie Heng-Ruschek Mitarbeit: Dorte Meyer-Marquart, Regionalmanagement Darmstadt-Dieburg Fotos: Stefanie Heng-Ruschek

Innenentwicklung – eine Strategie zur Belebung der ... · Verein zur Belebung der Ortsmitte gegründet: Bel(i)ebt Groß-Zimmern e.V. Besondere Probleme bereiten die Anforderungen

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Gefördert aus Mitteln des

Europäischen Landwirtschaftsfonds für die

Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)

Innenentwicklung – eine Strategie zur Belebung der Ortskerne in Darmstadt-Dieburg

Workshop aus der Reihe „Wieder Wohnen im Ortskern“ am 8.6.2016 in der VHS Dieburg Gastgeberin: Lokale Aktionsgruppe (LAG) Darmstadt-Dieburg Veranstalterin: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) Workshopmoderation: Stefanie Heng-Ruschek, shr-Moderation Dokumentation: Stefanie Heng-Ruschek Mitarbeit: Dorte Meyer-Marquart, Regionalmanagement Darmstadt-Dieburg Fotos: Stefanie Heng-Ruschek

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Programm

Gesamtmoderation: Stefanie Heng-Ruschek, shr-Moderation

9.30 Uhr

Begrüßung

Herr Christel Fleischmann (Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Darmstadt-Die-burg) Stefan Kämper (DVS)

9.45 Einführung

Dorte Meyer-Marquart (AG Innenentwicklung, Regionalmanagement Darmstadt-Dieburg), Stefanie Heng-Ruschek (Moderatorin)

Vorstellungsrunde: Was tun wir als Kommunen bereits?

10.15 Impuls I: Demografischer Wandel und Siedlungsentwicklung im Rodachtal –Hand-lungserfordernisse und -strategien

Werner Thomas, Bürgermeister der Gemeinde Itzgrund (Kreis Coburg) Frank Neumann, Regionalmanagement Initiative Rodachtal (IPU - Ingenieurbüro für Planung und Umwelt, Erfurt)

10.45 Arbeitsphase I: Strategische Ansätze der Innenentwicklung in Darmstadt-Dieburg

Mit kurzen Statements von Bo Nintzel, Fa. Wunschgrundstücke; Prof. Linke, Kompe-tenzzentrum Innenentwicklung an der TU Darmstadt; Thomas Knöll, Amt für Boden-management

11.45 Impuls II: Regionales Flächenmanagement der Initiative Rodachtal: Maßnahmen und Kommunikation

Werner Thomas, Frank Neumann

12.15 Mittagspause

13.15 Diskussion und Arbeitsphase II: Wie kann Innenentwicklung in Darmstadt-Dieburg erfolgreich praktiziert werden? Was brauchen wir als Kommunen dafür?

14.15 Kaffeepause

14.30 Arbeitsphase III: Erarbeitung konkreter Schritte für Region Darmstadt-Dieburg

15.30 Abschlussrunde, Ende 16 Uhr

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1. Begrüßung und Einführung Herr Christel Fleischmann, Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Darmstadt-Dieburg, begrüßt die Teilnehmenden und dankt allen, die an der Organisation und inhaltlichen Vorbe-reitung mitgewirkt haben, für deren Unterstützung, im Besonderen der Deutschen Vernet-zungstelle. Herr Fleischmann unterstreicht und bestärkt das Anliegen der Veranstaltung mit dem aktuellen Bedarf an Wohnraum im Landkreis Darmstadt-Dieburg und verweist auf die Potenziale, die z.B. die großen Schulgelände der 60-er und 70-er Jahre im Landkreis bieten und heute teils im oder nahe am Ortskern liegen. In diesem Kontext regt er abschließend an, über kommunale Wohnbaugesellschaften nachzudenken. Herr Stefan Kämper, stellvertretender Leiter der Deutschen Vernetzungstelle (DVS), stellt die Rolle und Aufgabe der Einrichtung vor und die Bedeutung des Workshop-Themas in der Workshop-Reihe zur Belebung der Ortskerne. Frau Dorte Meyer-Marquart (AG Innenentwicklung, Regionalmanagement Darmstadt-Die-burg) erläutert den Rahmen der Veranstaltung. Außerdem stellt sie die Mitglieder der AG In-nenentwicklung vor, die diese Veranstaltung entwickelt und vorbereitet haben. Für den Workshop übernehmen sie weitgehend die Aufgabe der Beobachtung und der anschließen-den Auswertung, mit dem Ziel weitere Schritte zu initiieren.

2. Vorstellungsrunde und Themensammlung Innenentwicklung in den Ge-meinden

Frau Heng-Ruschek (shr moderation) stellt den Ablauf des Workshops vor und bittet die Teilnehmenden sich vorzustellen und zu erläutern, wie in den jeweiligen Ge-meinden bereits die Innenentwicklung gefördert wird. Dabei wird deutlich, dass es folgende Schwerpunkte gibt:

Leerstanderfassung/Kataster: Die Leerstände wer-den erst von wenigen Gemeinden erfasst (in Dorf-entwicklungsschwerpunkten und z.B. in Roßdorf, Pfungstadt).

Konzepte/Pläne: Das Ziel der Innenentwicklung ist in manchen Kommunen in Konzepten, wie den Inte-grierten kommunalen Entwicklungskonzepten (IKEK), die im Rahmen der Dorfentwicklung erstellt werden, Innenstadtentwicklungskonzepten (z.B. Reinheim) oder in Bebauungsplänen verankert. Mit der Sanierung der Kernstadt oder der Neugestaltung von Plätzen wird die Innenentwicklung gestärkt (z.B. Münster).

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Beratung, Austausch, Netzwerke: Vereinzelt wurden bzw. werden Eigentümer befragt (z.B. Ober-Ramstadt), beraten (z.B. Groß-Umstadt) und mit Interessenten zusammenge-führt (z.B. Roßdorf, Messel) oder es wird der Gewerbeverein eingebunden, in Groß-Zim-mern wurde ein Verein gegründet (Bel(i)ebt Groß-Zimmern e.V.).

Förderprogramme: Im Rahmen der Dorfentwicklung werden die Innenbereiche belebt, eine Kommune hat ein kommunales Förderprogramm für Gewerbeansiedlung in Laden-leerständen aufgelegt (z.B. Ober-Ramstadt). Über das Programm Soziale Stadt soll in Groß-Zimmern die Ortsmitte erneuert werden.

Vereinbarung pro Innenentwicklung: In einer Gemeinde wurde unabhängig von Dorfent-wicklung vereinbart, keine Neubaugebiete zu erschließen (z.B. Leitlinie in Seeheim-Ju-genheim).

Amt für Bodenmanagement: Stellt ein GIS zur Verfügung („Wir machen Potenziale der Flächenressourcen sichtbar“) und berät zu Leerstandmanagement und führt Seminare für Bürgermeister durch („Chefsache Innenentwicklung“).

Die Fotos der Poster sind als Anlage 1 beigefügt. Zum aktuellen Stand in den Städten und Gemeinden wurden im Einzelnen folgende Hinweise gegeben (in Stichworten):

Babenhau-sen

Im Rahmen vom IKEK/ Dorfentwicklung Innenentwicklungspotentiale in al-len Ortsteilen außer der Kernstadt erhoben, Forschungsvorhaben zum Leerstandmanagement (Kommunen aktiv) wurde nicht genehmigt, nun neu ansetzen.

Fischbachtal Flächennutzungsplan fortgeschrieben, Innenentwicklungspotentiale er-fasst, betreffende Immobilien im Immobilienportal eingestellt, Arbeitskreis gegründet, der sich darum kümmert schwer bebaubare Grundstücke zu mobilisieren

Groß-Um-stadt

Maßnahmen zur Innenentwicklung bisher 3 Dorfentwicklungsprozesse, 2 Stadtsanierungskonzepte, Lokale Agenda 21, Nutzung der alten Rathäuser als DGH; Leerstandmanagement durch Beratung; allerdings zzt. stecken geblieben; Scheunenumnutzung schwierig; Zielkonflikt Freiraumqualität und Nachverdichtung

Groß-Zim-mern

Verein zur Belebung der Ortsmitte gegründet: Bel(i)ebt Groß-Zimmern e.V. Besondere Probleme bereiten die Anforderungen der Stellplatzverordnung und die hohe Nachfrage nach Single-Wohnungen.

Messel Aktive Eigentümeransprache und Vermittlung bei Leerstand und Bauinte-resse

Mühltal Maßnahmen zur Innenentwicklung wie Einzelhandelskonzept, Dorfent-wicklung in zwei Ortsteilen, Klimaschutzkonzept; noch kein Leerstandka-taster

Münster Trotz hoher Nachfrage notwendig aktiv Innenentwicklung zu betreiben, ein Beispiel dafür ist der in Planung befindliche Rathausplatz und die not-wendige Sanierung des alten Ortskerns

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Ober-Ramstadt

Im Rahmen vom IKEK/ Dorfentwicklung Innenentwicklungspotentiale in al-len Ortsteilen erhoben, AG Innenentwicklung. Bei Eigentümerbefragung geringer Rücklauf. Leerstandmanagement weiter angehen.

Otzberg Im Rahmen vom IKEK/ Dorfentwicklung Innenentwicklungspotentiale in al-len Ortsteilen erhoben, AG Siedlungsentwicklung, zzt. Erhebung der Gar-tenflächen.

Pfungstadt Zzt. wird Baulücken- und Leerstandkataster erstellt, außerdem Bauleit-planverfahren mit dem Ziel der Nachverdichtung

Reinheim Innenstadtentwicklungskonzept liegt vor.

Roßdorf Kommission gebildet, Leerstandkataster in Zusammenarbeit mit der TU (Prof. Linke, Frau Hanusch), in kleinen Schritten umsetzen, ähnlich der Dorfentwicklung in den 80-er Jahren.

Seeheim-Ju-genheim

Leitlinie Innen- vor Außenentwicklung verankert. Aufgabe, Flüchtlingen nach ihrer Anerkennung Wohnraum zu beschaffen. Leerstandkataster nur bedingt aussagekräftig, insbesondere in Bezug auf versteckten Leerstand.

3. Impuls I: Demographischer Wandel und Siedlungsentwicklung im Rodach-tal: Handlungserfordernisse und -strategien

Herr Frank Neumann (Regionalmanagement Initiative Ro-dachtal, vom IPU – Ingenieurbüro für Planung und Umwelt, Erfurt) und Herr Bürgermeister Werner Thomas (BM Ge-meinde Itzgrund (Kreis Coburg) stellen die Situation im Ro-dachtal und die Strategien zur Innenentwicklung vor.

Die Präsentation ist als Anlage 2 beigefügt.

Herr Bürgermeister Thomas hebt aus der Sicht der Praxis be-sonders hervor, dass die Gemeinderäte Multiplikatoraufga-ben haben und dass sie die Eigentümeransprache unterstüt-zen müssen. Im Rahmen der Sensibilisierung für das Thema muss den Eigentümern vermittelt werden, dass der Wert von leer stehenden Gebäuden nicht wächst bzw. dass sie nicht das bekommen, was sie erwarten. Jungen Leuten müsse an-schaulich gezeigt werden, was man aus alten Häusern ma-chen kann.

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4. Arbeitsphase I: Strategische Ansätze der Innenentwicklung in Darmstadt-Dieburg

In der anschließenden Arbeitsphase wurde gesammelt, welche Instrumente es bereits in der Region gibt, wo es Hindernisse gibt und welche Instrumente benötigt werden, um die Innen-entwicklung voranzutreiben. Kontrovers wird die Frage diskutiert, ob die Initiative zur Förderung der Innenentwicklung von oben, also vom Landkreis kommen sollte, oder besser von den Kommunen. Es wird eine interkommunale Abstimmung vorgeschlagen, der Landkreis kann dann für die Förderung verantwortlich sein. Diese Instrumente gibt es bereits in der Region:

Die Firma Wunschgrundstück (Vorstellung der Instrumente durch Herrn Bo Nintzel, siehe Anlage 3) stellt folgende Instrumente zur Verfügung:

o Kommunales Immobilienportal für Bürger. Kritik: Andere Portale wie Immobilien-scout 24 sind deutlich bekannter.

o Wohnraum- und Potenzialflächenmelder o KIP go INSIDE: eine Datenbank mit Potenzialflächen (http://www.kip-

goinside.de/) Das Amt für Bodenmanagement stellt folgende Instrumente zur Verfügung

o GIS o Angebot, Grundstücke neu zu ordnen o ALH = Automatisiertes Leerstandskataster Hessen o Flächenmanagementdatenbank

Erhebung der Leerstände und der Baulücken, z.T. Verdichtungspotentiale im Rahmen von und städtebauliche Beratung im Rahmen der IKEKs und anderer städtebaulicher Kon-zepte

Folgende Hindernisse wurden identifiziert:

Ältere Menschen bekommen keine Darlehen, um ihre Häuser zu sanieren/renovieren. Denkmalschutz macht Erneuerung oftmals schwierig und teuer. Die Standards für die Dämmung machen Innenentwicklung ebenfalls teuer (ENEV). Immer noch müssen auch in den Innenbereichen Stellplätze pro Wohnung nachgewiesen

werden, dies ist wegen mangelnder Fläche meist nicht möglich, so dass keine zusätzli-chen Wohnungen entstehen können. Es wird vorgeschlagen, das Thema der Stellplätze interkommunal zu diskutieren.

Die Grundsteuer B macht Immobilien für Interessenten teuer; anders ausrichten, um An-reize zu setzen.

Ältere Menschen behalten die Grundstücke für ihre Kinder und Enkel, die oft woanders leben.

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Kleine Kommunalverwaltungen sind häufig zeitlich überlastet oder nicht kompetent ge-nug für neue Prozesse. Das gilt dann z.B. auch für kleine kommunale Förderprogramme (z.B. 1000 € pro Kind und Modernisierungsunterstützung). Das trifft auch auf Leerstan-derhebung etc. zu. Deshalb eher zentrale Lösung – Amt für Bodenmanagement – ange-dacht.

Einseitige Käuferschichten für alte Häuser im Innenbereich, häufig Menschen mit Migra-tionshintergrund – und wohl weniger Geld und Anspruch an aktuelle Standards –> Nach-barschaftsprobleme!

Viele bauen lieber auf der Grünen Wiese. Faktoren für die Prognose der Siedlungsflächenentwicklung (RROP); Standards anders

setzen Bauaufsicht, Bauleitplanung Eigentümer/Eigentumsverhältnisse Welche weiteren Instrumente braucht es bzw. was wird gebraucht, um die vorhandenen Instrumente zu nutzen? Beratung: Kümmerer: Es muss sich jemand um das Thema kümmern. Kommunale Baulotsen kön-

nen Interessenten beraten. Externe Beratung: Wer bezahlt sie? Immotalk: Beispiel von Herrn Blank (Makler) - Hier werden ältere Eigentümer beraten,

wie mit der Immobilie umgegangen werden kann. „Objektcheck“: Standortanalyse Ortsgericht als Berater: Durch ihre Schätzungen verfügen sie über Erfahrung mit dem

Wert von Immobilien Baukompetenzzentrum (Beispiel Rodachtal) Grundstücksfonds/-pool: Interkommunalen Grundstücksfonds für Grundstücke bilden, die entwickelt werden

könnten Grundstücke, die von ihren Eigentümer nicht mehr benötigt werden, können in einen

Grundstückspool kommen. Die Enkel der Eigentümer können später, falls sie tatsächlich in der Gemeinde bauen wollen, auf eines der Grundstücke des Pools zurückgreifen. So kann verhindert werden, dass ältere Menschen ihre Grundstücke nicht verkaufen, weil sie sie für die Enkel aufheben wollen, die jedoch oft in anderen Region oder Großstädten wohnen.

Finanzielle Förderung: Fördermittel und Beratung, vor allem für Senioren Förderprogramm für Wohnen im Bestand Fördermittel akquirieren (LEADER etc.), Fördermanagement Stiftung/Genossenschaft: übernimmt Objekte, stellt im Gegenzug Wohnung für Senioren

zur Verfügung

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Interkommunales Vorgehen/Strategie Gemeinsame interkommunale Strategie Interkommunale Konzepte und Leitlinien Interkommunal abgestimmtes Bauen im Außenbereich Initiative vom Landkreis sowie Unterstützung durch und Zusammenarbeit mit dem Land-

kreis, besonders in Bezug auf Anforderungen des Denkmalschutzes und der Bauaufsicht Es ist wichtig, dass alle hinter dem Ziel der Innenentwicklung stehen: Politik, Verwaltung

und Bürger/innen Kommunenübergreifende Kommunikation (Öffentlichkeitsarbeit) und Information zum

Thema Innenentwicklung

Als Ergebnis der Diskussion zeichnet sich ab, dass die Innenentwicklung eine interkommu-nale Selbstverpflichtung verlangt und unterstützend eine gemeinsame Strategie von den be-teiligten Kommunen und des Landkreises. Weitere Themen: Die Verwaltung braucht Unterstützung für die zusätzliche zeitintensive Aufgabe Gute Beispiele-Plattform (Beispiel Rodachtal) Eine Strategie, wie mit „Schrottimmobilien“ umgegangen werden kann. Immobilien marktreif machen durch

- Bodenordnung - bebaubare Grundstücke „schneidern“ - Zwischenerwerb - Immobilien zielgerichtet sichern - Erschließung – Nachverdichtung ermöglichen

Pilotprojekte für die Bestandserhebung in Gang setzen und Handlungsbedarf aufzeigen „Zwangsinstrumente“ des besonderen Städtebaurechts und des Bauordnungsrechts im

Blick behalten und anwenden Legitimation durch klare Beschlüsse der Kommunalparlamente Abbildung des Posters siehe Anlage 1

5. Impuls II: Regionales Flächenmanagement der Initiative Rodachtal: Maßnahmen und Kommunikation

Nach Arbeitsphase I stellt Herr Neumann die konkreten Maßnahmen vor. In seinem Fazit stellt er fest:

Thema Innenentwicklung, Stärkung der Ortskerne, Bauen im Bestand ist Thema in den Räten

Bewusstsein für Bauen im Bestand bei der Bevölkerung verbessert. Erheblich verbesserte Zusammenarbeit mit den Förderstellen und Fachbehörden, ver-

besserter Zugriff auf Fördermittel Vernetzung in der Region insgesamt verbessert (Baulotsennetzwerk) Rücknahme beschlossener Baugebiete

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Maßnahmen der Daseinsvorsorge haben erhöhten Stellenwert in den Gemeinden Erfolg beim Thema strategische Siedlungsentwicklung braucht einen langen Atem Druck auf die Räte zur Schaffung neuer Bauplätze bleibt trotzdem (noch) hoch Konkurrenz zwischen den Gemeinden lässt sich nur sehr langfristig abbauen Keine verbindliche Vereinbarung zur Bauleitplanung

Die Präsentation ist als 2. Teil der Anlage 2 beigefügt.

6. Arbeitsphase II: Wie kann Innenentwicklung in Darmstadt-Dieburg erfolg-reich praktiziert werden? Was brauchen wir als Kommunen dafür?

Gemeinsam wird überlegt, welche der in Arbeitsphase I diskutierten Ansätze in der Region Darmstadt-Dieburg weiterentwickelt werden sollen und mit welchen Themen begonnen werden soll. Folgende Themen werden von den Teilnehmenden als besonders wichtig erachtet: 1. Interkommunale Strategie inklusive Öffentlichkeitsbeteiligung / Interkommunales Netz-

werk Innenentwicklung 2. Komplette Datengrundlage, Leerstands-/Grundstückskataster 3. Hindernisse

7. Arbeitsphase III: Erarbeitung konkreter Schritte für die Region Darmstadt-Dieburg

Die drei in Arbeitsphase II genannten Themen werden in Arbeitsphase III in Arbeitsgruppen näher be-leuchtet. Anschließend werden die Ergebnisse im Plenum vorgestellt:

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Ergebnisse der AG 1 Vorstellung durch Herrn Bürgermeister Weber, Gemeinde Otzberg

Ziel Etablierung einer Organisationsform für die interkommunale nachhaltige In-nenentwicklung

Maßnahme Entwicklung eines Konzepts

Beschreibung - Finanzierung bei maximaler Förderung - Instrumente bereitstellen (z.B. Öffentlichkeitsarbeit, Weiterbildung, Netz-

werk) - Organisationsstruktur festlegen - Trägerschaft klären/festlegen - Berücksichtigung gemeindespezifischer Interessen/Probleme - Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit - Verantwortlichkeiten auf den verschiedenen Ebenen klären - Ergebnisse definieren Ergänzung durch Plenum: Innenentwicklungslotse / Innenentwicklungsmana-ger

Wer macht es und wer macht mit?

- Regionalmanagement - Beteiligung aller Kommunen - Bedarfsweise Beteiligung Bürger

Der erste Schritt. Bis wann?

Erarbeitung eines Grobkonzepts durch das Regionalmanagement, Diskussi-onsgrundlage für Gremien, bis Ende 2016 Ergänzung durch Plenum: Datenbankerstellung?

Anmerkungen - Begrenzt auf LEADER-Region? Meinung Plenum: eher nicht, hängt von Fi-nanzierung ab

- Finanzierung?

Ergebnisse der AG 2 Vorstellung durch Frau Eck, Amt für Bodenmanagement

Maßnahme Aufbau einer Potenzialflächendatenbank (Innenentwicklungspotenzialen)

Ziel Datenbasis für Innenentwicklung (für den ganzen Landkreis), Entscheidungs-grundlage für die Politik, jede Kommune bekommt eine Datenbank

Beschreibung Datenbankinhalte: - Baulücken - Leerstände (Wohnen, Laden, Gewerbebrache) - Geringfügige Bebauung - Leerstandsrisiko (EWO-Daten, Wasserverbrauchsdaten) Erschlossen Denkmalschutz Dorfentwicklung

Wer macht es und wer macht mit?

Der Landkreis beauftragt das Amt für Bodenmanagement Heppenheim mit dem Aufbau der Datenbank

Der erste Schritt. Bis wann?

Finanzierung klären bis Ende 2016

Anmerkungen Datenschutz beachten! Ergänzung Plenum: Grobkonzept vorschalten bzw. parallel zu Grobkonzept

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Ergebnisse der AG 3 Vorstellung durch Frau Hanusch, TU Darmstadt

Maßnahme Strategische Siedlungsentwicklung im Innenbereich

Ziel Legitimation/rechtliche Klarheit Verbesserung der Lebensqualität Perspektivisches Zeitinvest

Beschreibung Kontext: Bauleitplanung / Bauaufsicht / Stellplätze / Denkmalschutz - Städtebauliche Entwicklungskonzepte in LEADER-Region (mind. 2 Kommu-

nen) - Öffentlichkeitsarbeit zu Themen wie Denkmalschutz/ Gestaltungsleitli-

nien/ Innenentwicklungsleitlinien - Klima-/Grünraumkonzept - „B-Plan“ / Anpassung Stellplatzsatzung Ergänzung Plenum: Es muss nicht immer B-Plan sein, städtebaulicher Vertrag reicht oftmals aus.

Wer macht es und wer macht mit?

Kommunen LEADER / Kommunen im Dorfentwicklungsprogramm bzw. mit IKEK

Der erste Schritt. Bis wann?

Identifikation von Geltungsbereichen Finanzierungskonzept Bis 2017

Anmerkungen Regionalmanagement macht „Werbung“ / Überzeugungsarbeit

Die Fotos der Poster sind in Anlage 1 enthalten.

8. Eindrücke und Ausblick Die Mitglieder der AG Innenentwicklung, die während des Workshops eine überwiegend beobach-tende Rolle hatten, geben ihre Eindrücke des Workshops wieder. Im Folgenden sind zwei Statements wiedergegeben, die anderen Mitglieder der AG schließen sich weitgehend an. Frau Michelssen: Aus Sicht der zuständigen Fachbehörde für die Dorf- und Regionalentwicklung kann festgehalten werden, dass die Innenentwicklung als eigenständiges Programmziel der Dorfentwicklung einen ho-hen Stellenwert besitzt. Die drei am gesamtkommunalen Dorfentwicklungsverfahren beteiligten Kommunen können im Prozessverlauf auf Instrumente wie die Nutzung eines städtebaulichen Fach-beitrags und eine für die Bauinteressenten kostenfreie Bauberatung zurückgreifen, wie es von der Initiative Rodachtal als prozessfördernd benannt wurde. Außerdem bietet die Dorfentwicklung um-fassende Fördermöglichkeiten an. Die Impulsvorträge des Workshops waren sehr anschaulich und praxisnah und die offene Diskussion war zielführend. Generell ist die Bedeutung der Innenentwicklung noch nicht bei allen Entscheidungsträgern in den Kommunen, bei den Politikern und bei den Bürgern angekommen. Von diesem Workshop kann und

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sollte ein Impuls ausgehen, der einen Bewusstseinswandel fördert und durch eine gezielte Öffentlich-keitsarbeit auch die erreicht, die am Workshop nicht anwesend waren. Die Erwartung an den Workshop, konkrete Projekte für Dorf- und Regionalentwicklung zu generie-ren, um eine nachhaltige Innenentwicklung umsetzen zu können, wurde erfüllt. Das Ziel, dass im Laufe der heutigen Veranstaltungen ein konkreter Handlungsleitfaden entwickelt wird, der den Kommunen als Richtschnur für die Vorgehensweise zur Hebung der Innenentwicklungs-potentiale dient, konnte so noch nicht erreicht werden, wird aber durch Arbeit an den skizzierten Projektansätzen weiterentwickelt. Frau Claar-Kreh: Es ist als Erfolg zu werten, dass 15 Kommunen beteiligt waren, 6 Bürgermeister hatten sich den Workshop zur Chefsache gemacht. Es wird deutlich: Der Austausch der Fachleute in den Kommunen ist wichtig, es bedarf aber guter Rahmenbedingungen, damit die Handlungsmöglichkeiten greifen. Als größtes Hindernis wurde die Bürokratie genannt: z.B. beim Denkmalschutz, Stellplatzverordnung, Umgangsmöglichkeiten mit Leerständen. Natürlich auch Geldressourcen. Und: das Konkurrenzden-ken. Die Praxisbeispiele des Rodachtals haben gezeigt, dass es auch anders geht. Im Austausch wurde aber auch deutlich, dass die Innenentwicklung nicht nur bauliche Aspekte hat, sondern vor allem auch die weichen Faktoren des Gemeinwesens betreffen. Innenentwicklung ist ein Standort- und Wirtschaftsfaktor, aber eben auch ein Sozialfaktor. In naher Zukunft sind dann Sozialpartner zuzuzie-hen. Zusammenfassend wird der Workshop von allen Mitgliedern der AG als Erfolg bewertet. Abschließend dankt Frau Meyer-Marquart (Regionalmanagement) allen Beteiligten für die offene Diskussion und das Engagement. Die AG Innenentwicklung wird die Ergebnisse in Kürze auswerten und die Vorschläge der Gruppenarbeit aufgreifen und soweit möglich in Gang setzen. Anlagen: Anlage 1: Fotodokumentation Anlage 2: Rodachtal: Handlungserfordernisse und Strategien Anlage 3: Präsentation zu Instrumenten der Firma Wunschgrundstücke Anlage 4: Teilnehmerliste

Infos zur Workshop-Reihe und Dokumentation: www.netzwerk-laendlicher-raum.de/demografie-workshop