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599 11. 1~tteiisit~tsverteiZu~y irn Ea~~aZstr8ahl- Boppl erstreif; con F. Paschem Hr. J. Stark') bezieht sich in einer Diskussion der Arbeit von Hrn. F. Lunkenheimerq auf seine Diskussion3) alterer Versuche von mir4) und auf eine Arbeit von T. R~yds.~) Zur Klarung der Sachlage und zur Vermeidung von Mifherstand- nissen mochte ich folgendes bemerken: I. Hr. Stark yluubt gezeigt zu haben, daB meine alteren Beobachtungen im Sinne einer Verschiedenheit der Intensitats- verhaltnisse zu deuten sind. Ich selber habe meine Beobach- tungen nicht in diesem Sinne deuten konnen, wie ich in meiner ersten Arbeit4) und spater in meiner Entgegnunge) suf die oben erwahnte Diskussion des Hrn. S t a r k betont habe. Die Diflerenzen in meinen Beobachtungen, welche Hr. S t a r k in seinem Sinne deutet, betragen nur wenige Prozent und liegen nicht suBerhalb meiner Beobachtungsfehler. Bei einem Kathodenfall von 500-600 Volt erhielt ich Dopplerstreifen, welche ziemlich scharf und echmal sind. Sie haben nur etwa die doppelte Breite der Ruhelinie (vgl. die Photographie meiner Abhandlung). An diesen miiBte die Ver- breiterung des Minimums mit abnehmender Wellenlange (der Starkeffekt) zu findeii sein. Meine friiheren Messungen, welche ubrigens sehr zahlreich und mit vielfach variierter Anordnung angestellt sind 7, geben aber gerade hier innerhalb der mog- 1) J. Stark, Ann. d. Phys. 36. p. 861. 1911. 2) F. Lunkenheimer, Ann. d. Phys. 36. p. 134. 1911. 3) J. Stark, Ann. d. Phys. 23. p. 798. 1907. 4) F. Paschen, Ann d. Phys. 23. p. 247. 1907. 5) T. Royde, Phil. Mag. 1s. p. 895. 1909. 6) F. Paschen, Ann. d. Phys. 23. p. 997. 1907. 7) In der Arbeit YOU Stark und Steubing wird auf ihr be- So mag mir obige Be deutend umfangreicheres Material hingewiesen. merkung gestattet sein.

Intensitätsverteilung im Kanalstrahl-Dopplerstreif

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1 1 . 1 ~ t t e i i s i t ~ t s v e r t e i Z u ~ y irn Ea~~aZstr8ahl- Boppl erstreif;

con F. P a s c h e m

Hr. J. S ta rk ' ) bezieht sich in einer Diskussion der Arbeit von Hrn. F. L u n k e n h e i m e r q auf seine Diskussion3) alterer Versuche von mir4) und auf eine Arbeit von T. R ~ y d s . ~ ) Zur Klarung der Sachlage und zur Vermeidung von Mifherstand- nissen mochte ich folgendes bemerken:

I. Hr. S t a r k yluubt gezeigt zu haben, daB meine alteren Beobachtungen im Sinne einer Verschiedenheit der Intensitats- verhaltnisse zu deuten sind. Ich selber habe meine Beobach- tungen nicht in diesem Sinne deuten konnen, wie ich in meiner ersten Arbeit4) und spater in meiner Entgegnunge) suf die oben erwahnte Diskussion des Hrn. S t a r k betont habe. Die Diflerenzen in meinen Beobachtungen, welche Hr. S t a r k in seinem Sinne deutet, betragen nur wenige Prozent und liegen nicht suBerhalb meiner Beobachtungsfehler.

Bei einem Kathodenfall von 500-600 Volt erhielt ich Dopplerstreifen, welche ziemlich scharf und echmal sind. Sie haben nur etwa die doppelte Breite der Ruhelinie (vgl. die Photographie meiner Abhandlung). An diesen miiBte die Ver- breiterung des Minimums mit abnehmender Wellenlange (der Starkeffekt) zu findeii sein. Meine friiheren Messungen, welche ubrigens sehr zahlreich und mit vielfach variierter Anordnung angestellt sind 7 , geben aber gerade hier innerhalb der mog-

1) J. S t a r k , Ann. d. Phys. 36. p. 861. 1911. 2) F. L u n k e n h e i m e r , Ann. d. Phys. 36. p. 134. 1911. 3) J. S t a r k , Ann. d. Phys. 23. p. 798. 1907. 4) F. P a s c h e n , Ann d. Phys. 23. p. 247. 1907. 5) T. Royde, Phil. Mag. 1s. p. 895. 1909. 6) F. P a s c h e n , Ann. d. Phys. 23. p. 997. 1907. 7) In der Arbeit YOU S tark und S t e u b i n g wird auf ihr be-

So mag mir obige Be deutend umfangreicheres Material hingewiesen. merkung gestattet sein.

600 F! Paschen. Inteiisitiitsverteihiiy zisw.

lichen Fehler fur alle Linien der Wasserstoffserie die gleiche Breite des Minimums. Bei der grof3en Dispersion meiner An- ordnung und der Genauigkeit der Messung, die dadurch bedingt ist, bedeutet dieses negative Resultat meiner Meinung nach mehr als die positive Konstatierung des Starkeffektes an un- scharfen Dopplerstreifen bei kleinerer Dispersion. Ich mochte darum nochmals wie schon zweimal betonen, daB nach meiner Meinung meine Beobachtungen keinen Anhaltspunkt zur Stiitze der von S t a r k behaupteten Effekte geben.

11. Die Messung von T. Royds bezieht sich auf den Dopplerstreif der Kanalstrahlen vor der Kathode. Er findet hier den Starkeffekt. Aber seine Tab. I1 zeigt in zwei Flllen eine grijfiere Geschwindigkeit fur das Minimum als flir das Intensitiitsmaximum des Dopplerstreifs. Diese Unstimmigkeit riihrt, wie aus seiner Publikation hervorgeht, und wie er mir brieflich bestatigt, daher, daB die Verschiebung im Fslle des Intensititsmaximums von der Mitte der Ruhelinie an gemessn wurde, im Falle des Minimums aber vom entfernteren Rande der Ruhelinie an. Royds schreibt in seinem Briefe weiter: ,,I do not think that great accurac1 can be expected for the measurement of the minimum displacement." Die Unstimmig- keit in der Tab. I1 von Royds ist hiernach durch die Breite der Ruhelinie bedingt. Da die Linien jeder Serie mit hiiherer Ordnungszahl breiter werden, konnte zum mindesten ein Teil des von Royds gefundenen Starkeffektes durch diese Erscheinung verursacht sein. Die Berechtigung der Beziehung auf den ent- fernteren Rand der Ruhelinie ist jedenfalls nicht erwiesen. Was vom Starkeffekt bei Royds noch iibrig bliebe, wenn man auf die Mitte der Ruhelinie bezoge. diirfte kaum die moglichen Fehler ubersteigen und konnte wohl nicht als eine sichere experi- mentelle Bestatignng angesehen werden. Fiir eine solche ware iibrigens auch wohl eine Untersuchung daruber notwendig, wie die photographische Schwarzungskurve von der Wellenllnge abhangt .

(Eingegangen 10. Januar 191'2.)