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Interaktion zwischen Nahrung und Nahrungsaufnahme und oraler Krebs-Therapeutika Angela Remy, dipl. Ernährungsberaterin HF Klinische Ernährung / Ernährungsberatung

Interaktion zwischen Nahrung und Nahrungsaufnahme und ... · Interaktion zwischen Nahrung und ... Hartwurst z.B. Salami, Landjäger, ... HallerDGetal(4) Haller DG et al. Toerability

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Interaktion zwischen Nahrung und Nahrungsaufnahme und oraler Krebs-TherapeutikaAngela Remy, dipl. Ernährungsberaterin HF

Klinische Ernährung / Ernährungsberatung

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Klinische Ernährung / Ernährungsberatung

ThemenThemen

• Begrüssung• Chlorambucil (Leukeran®)• Capecitabin (Xeloda®)• Estramustin (Estracyt®)• Mephalan (Alkeran®)• Procarbazin (Natulan®)• Mitotane (Lysodren®)

Angela Remy, dipl. Ernährungsberaterin HF 2

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Chlorambuzil (Leukeran®)• Indikation:

M b H d ki N H d ki L h h i h

Chlorambuzil (Leukeran®)

• Morbus Hodgkin, Non Hodgkin-Lymphom, chronische Lymphatische Leukämie, Morbus Waldenström (1)

• Einnahme:Nü ht ( i d 1h d M hl it d 3h h d• Nüchtern (mind. 1h vor der Mahlzeit oder 3h nach der Mahlzeit (1)

• Interaktion:Durch die gleichzeitige Nahrungsaufnahme kommt es zu• Durch die gleichzeitige Nahrungsaufnahme kommt es zu einer Verzögerung der Resorption um 10-20% (1)

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Capecitabin (Xeloda®)• Indikation:

K l d K l kt l i M C i

Capecitabin (Xeloda®)

• Kolon und Kolorektalecarzinome, Mamma-Carzinome, Ösophaguscarzinome, Carzinome des gastroösophagealen Überganges Magencarzinome (1)gastroösophagealen Überganges, Magencarzinome (1)

• Einnahme:• Einnahme:• Bis spätestens 30 Minuten nach der Mahlzeit (1)

• Interaktion:Folsäure (2 3 4)• Folsäure (2,3,4)

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Definition• Calciumfolate:

Definition

• Folsäure wird im menschlichen Köper zu Folinsäure umgewandelt (aktive Form) Das Calciumfolat ist das Salzumgewandelt (aktive Form). Das Calciumfolat ist das Salz der Folinsäure.

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Fallbeispiel aus der Literatur• Patientin: 51 jährig, rezidivierendes Mamma-Ca, hat eine

ambulante Capecitabintherapie begonnen im Oktober

Fallbeispiel aus der Literatur

ambulante Capecitabintherapie begonnen im Oktober 2001.

• Die Patientin hatte bereits im Voraus ohne das Wissen ihrer Onkologin 15mg Calciumfolat erhalten aus Angst vorihrer Onkologin 15mg Calciumfolat erhalten, aus Angst vor möglichen Schleimhautschädigungen bei der CTX.

• Am 8. Tag der Therapie entwickelte die Patientin eine Grad 4 Diarrhoe, ein Grad 3 Erbrechen und ein Hand-Fuss-Syndrom. Die Patientin verstarb an einem septischen Schock im Dezember 2001.(5)

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Fallbeispiel aus meiner Praxis• Pat., Jahrgang 53, gemischtes hepato-

/cholangiozelluläres Ca inoperabel

Fallbeispiel aus meiner Praxis

/cholangiozelluläres-Ca, inoperabel

Therapie mit Cisplatin und Gemcitabin• Therapie mit Cisplatin und Gemcitabin

E äh th i i h E äh 1 T i k h• Ernährungstherapie: e-reiche Ernährung, 1 Trinknahrung pro Tag, 1 Jemalt pro Tag, isst ca ½ Portion.

• Erhält ab Juli 14 Xeloda®

• Darf der Patient die Trinknahrung und das Jemalt (beides folsäureangereichert) weiter einnehmen?

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folsäureangereichert) weiter einnehmen?

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Folsäure• Empfohlene Tagesdosis

Ab 19 jäh i 300 /d (6)

Folsäure

• Ab 19 jährig: 300 µg/d (6)

• Folsäure Lieferanten:• Obst, Gemüse, Vollkornprodukte• Vitaminpräparate• Präparate für Haut, Haare und Nägel• Angereicherte Fruchtsäfte • Ovomaltine, Caotina, Jemalt etc.• Trinknahrungen

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Folsäuregehalt in diversen Trinknahrungen• Produkt kcal EW in g Folsäure in µg

E li l 300 9 6 24

Folsäuregehalt in diversen Trinknahrungen

• Enlive plus 300 9.6 24• Ensure 2cal 400 16.8 96• Fresubin Protein 300 20 125• Resource 2. fibre 400 18 80• ScandiShake* 593 11.9 9.6• Ovomaltine* 192 8.4 38• Jemalt* 202 8 208

• *angerührt in 2 dl Vollmilch

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Estramustin (Estracyt®)• Indikation:

P t t i (1)

Estramustin (Estracyt®)

• Prostatacarzinom (1)

• Einnahme:• Einnahme 2h vor oder 2h nach der letzten Mahlzeit mit

l i Flü i k it (1)calciumarmer Flüssigkeit. (1)

I t kti• Interaktion:• Calcium vermindert die Resorption von Estracyt®.

Ebenfalls vermindern Magnesium Eisen Aluminium undEbenfalls vermindern Magnesium, Eisen, Aluminium und Zink die Resorption. (1)

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Calcium• Calciumbedarf:

19jäh i 1000 /d (6)

Calcium

• >19jährige 1000mg/d (6)

• Calciumreiche Lebensmittel:• Faustregel: 250mg Ca in einer Portion Milch und

Mil h d ktMilchprodukte.

1 P ti t i ht• 1 Portion entspricht:• 2dl Milch

0 ä / 80 ä• 40g Hartkäse/ 80g Weichkäse• 125g Quark

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Calcium• Achtung

C l i i h Mi l

Calcium

• Calciumreiche Mineralwasser:–Adelbodner, Farmer, Eptinger (500-600mg/l)

• Calciumangereicherte Fruchtsäfte

• Trinknahrungen

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Melphalan (Alkeran®)• Indikation:

M lti l M l f t h itt O i l i (1)

Melphalan (Alkeran®)

• Multiples Myelom, fortgeschrittenes Ovarialcarzinom (1)

• Einnahme: nüchtern, die Tablette darf nicht geöffnet werden. Alkeran darf nicht mit L-Leucinreichen Lebensmitteln eingenommen werden da die ResorptionLebensmitteln eingenommen werden, da die Resorption durch die Aminosäuren, insbesondere L-Leucin, vermindert wird.(7)( )

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Leucin• Definition:

ti ll A i ä

Leucin

• essentielle Aminosäure

• Leucin –Lieferanten (8):• Fisch:• 100g Hecht 2390mg Leucin• 100g Thunfisch 2300mg Leucin• 100g Forelle 1800mg Leucin• 100g Zander 1410mg Leucin• 100g Gelatine 2700mg Leucin

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Leucingehalt in diversen Lebensmitteln

Stä k b il

Leucingehalt in diversen Lebensmitteln

• Stärkebeilagen• 100g Linsen 2110mg Leucin• 100g Cornflakes 1240mg Leucin• 100g Haferflocken 1130mg Leucin • 100g Eierteigwaren 1010mg Leucin• 100g Weizenmehl 0860mg Leucin• 100g Semmel 0860mg Leucin• 100g Grahambrot 0840mg Leucin

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Leucingehalt in diversen Lebensmittel• Käse:

I D h h itt 2500 L i

Leucingehalt in diversen Lebensmittel

– Im Durchschnitt 2500mg Leucin• Joghurt:

I D h h itt 0350 L i– Im Durchschnitt 0350mg Leucin• Milch:

Im D rchschnitt 0350mg Le cin– Im Durchschnitt 0350mg Leucin• Ei:

Im Durchschnitt 1200mg Leucin– Im Durchschnitt 1200mg Leucin• Fleisch:

Im Durchschnitt 1800mg Leucin– Im Durchschnitt 1800mg Leucin

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Procarbazin (Natulan®)• Indikation:

M b H d ki N H d ki L h (1)

Procarbazin (Natulan®)

• Morbus Hodgkin, Non Hodgkin Lymphom (1)

• Einnahme:• Mit Wasser ganz Schlucken (1)• Nicht mit Tyramin reichen Lebensmittel gleichzeitig

einnehmen.

• Interaktion:(1)• Tyramin, Alkohol (1)

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Tyramin• Definition:

T i t t ht b i d Z t P t i

Tyramin

• Tyramin entsteht bei der Zersetzung von Proteinen. Deshalb ist Tyramin in vielen Lebensmitteln enthalten, die durch Gärung oder Fermentation gewonnen werdendurch Gärung oder Fermentation gewonnen werden.

Milch und Milchprodukte:Milch und Milchprodukte:Erlaubt: alle, Milch, Joghurt, Quark, Hüttenkäse, CrèmenVermeiden: Käse in jeder Form (Streichkäse reifer Käse)Vermeiden: Käse in jeder Form (Streichkäse, reifer Käse)

Fleisch und Fleischprodukte:Fleisch und Fleischprodukte:Erlaubt: Fleisch, Wurst, WurstwarenV id H t t B S l i L djä L b

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Vermeiden: Hartwurst z.B. Salami, Landjäger, Leber

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TyraminFisch:E l bt Fi h

Tyramin

Erlaubt: Fisch ausserVermeiden: Hering, geräucherter oder lang-marinierter Fisch

Gemüse und Früchte:Erlaubt: Alle Gemüse und Früchte ausserVermeiden: Rote und weisse Bohnen, Avocado, Bananen, F i ll üb if F ü htFeigen, alle überreifen Früchte

Brot:• Erlaubt: alle

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TyraminAndere Produkte:V id f i h H f d H f t kt ( B i B ill

Tyramin

Vermeiden: frische Hefe und Hefeextrakte (z.B. in Bouillon, Cenovis, alkoholische Getränke)

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Mitatone (Lysodren ®)• Indikation:

B h dl d f t h itt ( i ht i b )

Mitatone (Lysodren ®)

• Behandlung des fortgeschrittenen (nicht reserzierbaren) metastasierenden oder rezidivierenden Nebennierenrindencarzinoms (1)Nebennierenrindencarzinoms. (1)

• Einnahme/Interaktion:• Einnahme/Interaktion:• Einnahme mit Milch oder Schokolade (9)

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Quellenangabe• (1) Kompendium online abgefragt im August 2014

htt // di h/h /d ?Pl tf D kt

Quellenangabe

http://compendium.ch/home/de?Platform=Desktop• (2) Branda RF et al, Nutritional folates status influence the

efficacy and toxicity of chemotherapyin rats Blood;1998efficacy and toxicity of chemotherapyin rats. Blood;1998, 92;2471-2476

• (3) Branda RF et al Diet modulates the toxicity of• (3) Branda RF et al, Diet modulates the toxicity ofchemotheapy in rats. J Lab Clin Med, 2002;140;353-368

• (4) Haller DG et al Toerability of Fluoropyrimidines(4) Haller DG et al. Toerability of Fluoropyrimidinesappears to differ by region. J Clin Oncol, 2006; 24 (Suppl); 3514

• (5) Fortbildungstelegramm Pharmazie: orale Tumortherapeutika-nicht nur etwas für den Mund sondern

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auch für den Verstand; Teil 1 von 2

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Quellenangaben• (6) DACH-Referenzwerte für Nährstoffe; 1. Auflage, 5.

Korrigierter Nachdruck 2013

Quellenangaben

Korrigierter Nachdruck, 2013• (7) Adair CG; Mc Elnay JC. The effect of dietary amimo

acides on the gastrointestinal absorption of mephalan andacides on the gastrointestinal absorption of mephalan and chlorambucil. Cancer Chemother Pharmacol, 1987; 19;343-6.;

• (8) Grosser Souci Fachmann Kraut; H. Scherz, F. Senser, Medfarm, 6. Aufl. Stuttgart 2000

• (9) Moolenaar AJ, van Slooten H, van Seters AP, Smeenk D. Blood levels of o,p-DDD following administration in

fvarious vehicles after a single dose and during longterm treatement. Cancer Chemother Pharmocol 1981; 7;51-4

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