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IRIS JOHANSEN Weiter als die Sehnsucht

IrIs Johansen Weiter als die sehnsucht - bilder.buecher.de · immerhin seinen zweiten oscar eingesackt, das will schon was heißen.« Johansen_Sehnsucht_CS4.indd 9 16.07.2010 08:55:04

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IrIs Johansen

Weiter als die sehnsucht

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Buch

Casey Michaels war einst ein gefragter stuntman – doch dann setzte ein tragischer Unfall seiner Karriere abrupt ein ende. Die rechnungen seiner Ärzte belaufen sich auf astronomische summen, und er weiß nicht mehr, wie er sie jemals bezahlen soll.seine schwester Kendra ist ebenfalls stunt-Double, und sie ist fest entschlossen, den riskantesten Job ihres Lebens anzunehmen, um die schulden ihres Bruders endlich begleichen zu können. aber sie

spielt mit ihrem Leben.Der regisseur Joel Damon ist es gewohnt, immer das zu bekom-men, was er will. Und er will Kendra. Das weiß er seit einer un-vergesslichen, leidenschaftlichen nacht, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. noch nie hat er sich von einer Frau so angezogen gefühlt, ein völlig neues Gefühl für ihn. als er entdeckt, dass Ken-dra keineswegs das gedankenlose starlet ist, das für die Karriere alles tun würde, ist er entschlossen, dieser einen nacht noch viele weitere folgen zu lassen. aber dafür muss Kendra natürlich am Leben bleiben. Wird es ihm gelingen, sie von ihrem Vorhaben ab-zubringen, um sie endgültig für sich zu gewinnen? Doch Kendra ist empört, dass der Mann ihrer geheimen Träume so offensicht-

lich an ihren Fähigkeiten zweifelt …

Au­to­rin

Iris Johansen gehört zu den erfolgreichsten autorinnen der Usa. Mit ihren Liebesromanen und Thrillern hat sie schon zahlreiche Preise gewonnen. Ihre Gesamtauflage weltweit liegt bei über acht

Millionen. sie lebt in der nähe von atlanta, Georgia.Weitere Informationen finden sie unter www.irisjohansen.com

Iris Johansen

Weiter als die sehnsucht

ro man

aus dem amerikanischen von Beate Darius

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Iris Johansen

Weiter als die sehnsucht

ro man

aus dem amerikanischen von Beate Darius

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Die originalausgabe erschien 1984/2008unter dem Titel »Capture the rainbow« bei Bantam Dell,

a division of random house Inc., new York

Zert.-Nr. SGS-COC-001940

Ver lags grup pe ran dom house FsC-DeU-0100Das FsC-zer tifi zier te Pa pier Holmen­Book­Cream

für dieses Buch­ lie fert holmen Paper, hallstavik, schwe den.

1. auflageDeutsche erstausgabe oktober 2010 bei Blanvalet Verlag,

einem Unternehmen derVerlagsgruppe random house Gmbh, München

Copyright © 1984 by Iris JohansenCopyright © 2010 für die deutsche ausgabe

by Blanvalet Verlag, in der Verlagsgruppe random house, MünchenThis translation is published by arrangement with The Bantam Dell

Publishing Group, a division of random house, Inc.Umschlaggestaltung: © hildenDesign, München,

unter Verwendung von Motiven von hugh Whitaker/Corbis und eric Gevaert/shutterstock

TKL/Lh ∙ herstellung: samsatz: Buch-Werkstatt Gmbh, Bad aibling

Druck und Bindung: GGP Media Gmbh, Pößneckredaktion: Thomas Paffen

Printed in GermanyIsBn: 978-3-442-37351-2

www.blan va let.de

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Lie be Le se rin nen und Le ser,

hol ly wood und die Film in dust rie üben seit je her eine ma gi sche Fas zi na ti on auf mich aus. Wa rum auch nicht? In die ser Traum fab rik wer den wun der schö ne, mo der ne Mär chen ge schaf fen, mit ak teu ren, die mich im mer wie der aufs neue fas zi nie ren.

stunt men und stunt frau en ent füh ren uns aus der Mo no to nie des all tags in span nen de Wel ten, ga ran-tie ren aben teu er, ac ti on, ner ven kit zel. Ich habe mit Be geis te rung in die sem ac ti on rei chen Busi ness re cher-chiert, da bei ist die se Lie bes ge schich te über stunt frau Ken dra Mi cha els und Joel Da mon ent stan den. eine Ge schich te um Lei den schaft und tie fe emo ti o nen, um wag hal si ge und ge fähr li che stunts, um Men schen, die bei je dem Film ihr Le ben ris kie ren. Der stoff ließ mich ein fach nicht mehr los.

Ich hof fe, sie fin den Ken dras Ge schich te ge nau so fes selnd und mit rei ßend wie ich.

Viel spaß beim Le sen!

Iris Jo han sen

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Der zy ni sche Ge sichts aus druck ver lieh Joel Da-mon die tü cki sche Fas zi na ti on ei nes ge fal le nen en-gels, fand Ken dra, die sei nen Blick in dem über füll-ten saal auf fing. sei ne ste chen den, kat zen haft grü nen au gen hat ten et was von ei nem Zau be rer, der wei ße und schwar ze Ma gie be herrscht.

sie hielt et was ge schockt die Luft an, um klam mer-te den stiel ih res Cock tail gla ses un will kür lich fes ter. sei ne dun kel schim mern den Tie fen hin gen mit ei ner ver stö ren den In ten si tät an ih ren, und Ken dra wähn-te sich ge ra de zu hyp no ti siert. sie fühl te sich mit ei-nem Mal schwach und hilfl os, wie ge bannt von ei ner ener ge tisch auf ge la de nen aura, die er zu ver strö men schien. Dann trat ein Mann zu ihm, sprach ihn an, und Da mon lös te den Blick kon takt, er lös te sie.

er lö sung? Du lie ber him mel, war sie noch ganz bei Trost? sie lo cker te den Griff um ihr Glas.

Ich bin müde, seufz te sie. Tie risch müde und ge-schlaucht. Joel Da mon moch te ein be gna de ter Film-re gis seur sein, aber er hat te be stimmt kei ne über sinn-li chen Fä hig kei ten. sein ruf bei Frau en war denk bar

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schlecht, selbst für das skan dal um wit ter te hol ly-wood, wo af fä ren fast da zu ge hör ten. Bei dem schwe-re nö ter blick, den er eben drauf ge habt hat te, war er ver mut lich mal wie der auf Beu te jagd, tipp te Ken dra. Den Blick kann te sie in zwi schen zur Ge nü ge.

sie rieb sich mit dem hand rü cken ab we send die schmer zen de stel le im Kreuz. Und riss blitz ar tig die hand weg. Bist du ei gent lich nur blöd?, fauch te sie sich men tal an, hier vor al len Leu ten schwä che zu zei-gen? sie brauch te doch bloß da rauf zu war ten, dass die schmerz tab let te wirk te, die sie vor ei ner Vier tel-stun de ein ge wor fen hat te, dann wür de sie sich be-stimmt wie der top fit füh len. Der heu ti ge Dreh war ver dammt an stren gend ge we sen, und sie fühl te sich mäch tig ge schafft – im Mo ment hät te sie vor schmer-zen die Wän de hoch ge hen kön nen.

»Wow, du siehst fan tas tisch aus, Ken«, mein te Dave Bal ding ehr lich be wun dernd. er trat ne ben sie.

er strahl te über alle vier Ba cken. o Gott, noch ein kryp ti sches Lä cheln. sie strahl te zu rück. »hey, du aber auch, Dave«, sagte sie lo cker. »Ich glaub, ich hab dich noch nie im smo king ge se hen. steht dir echt um wer fend gut, so ein Teil.«

er schnitt ihr ein Ge sicht. »hör auf mit dem scheiß, Ken. Kei ne fal schen Komp li men te, ja? Da für ken-nen wir uns lan ge ge nug, oder?« sei ne blau en au gen zwin ker ten, wäh rend er sich über sei nen Bauch an-satz strich. »sheila meint, ich sehe aus wie ein hoch schwan ge rer Pin gu in. sie muss es schließ lich wis sen, sie ist nächs ten Mo nat fäl lig.«

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»Ist sheila auch hier?« Ken dras Blick schweif te su chend durch den saal, wo rauf hin Dave den Kopf schüt tel te.

»nein.« er hob sein Glas an die Lip pen. »Ihr war heu te abend nicht nach Par ty. Du weißt, wie sie ist, wenn sie schwan ger ist. sie hält es mit so vie len Men-schen nicht lan ge aus. Meint, sie kriegt dann Klau-stro pho bie und so.« er run zel te die stirn. »Ich hab sie zwar un gern al lein ge las sen, aber man darf den gro-ßen Meis ter schließ lich nicht brüs kie ren.« er nick te spöt tisch grin send zu Joel Da mon, der auf der an de-ren sei te des saals stand. »als sein as sis tent hab ich halt zu spu ren, wenn Da mon pfeift. au ßer dem hab ich or der von Mi cha el Dono van, dass ich mich ei gen-ver ant wort lich um das Pro jekt De­sert­Ven­ture küm-mern soll.«

Ken dra hob ver blüfft die Brau en. Mi cha el Dono van von Dono van Ltd. Pro duct i ons war exe cut ive Pro-du cer und pro du zier te ei nen Block bu ster nach dem an de ren. er war für ge wöhn lich nicht der Typ, der auch nur ein Fitz el chen Macht aus der hand gab. ob-wohl er sei nen re gis seu ren jede künst le ri sche Frei heit ließ, re gier te er hin ter den Ku lis sen mit ei ser ner hand. »Das ist un ge wöhn lich für ihn, oder?«

Dave nick te. »Kann man wohl sa gen.« er trank ei-nen schluck. »Joel Da mon ist ähn lich ge strickt. er kann sich mitt ler wei le aus su chen, für wel ches stu-dio er sei nen nächs ten Film dreht. Letz tes Jahr hat er im mer hin sei nen zwei ten os car ein ge sackt, das will schon was hei ßen.«

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»Wem sagst du das?« Wi der wil lig folg te sie Daves Blick auf die ge gen ü ber lie gen de sei te des raums. Joel Da mon, läs sig-ele gant im klas si schen smo king, der sei ne schlan ke sil hou et te un ter strich, do mi nier te den klei nen Zir kel, der sich um ihn ge schart hat te, mit ei-ner aura der Macht. Um sei ne zy nisch he rab ge zo ge-nen Mund win kel spiel te ein mil de las zi ves Lä cheln, als er zu der Frau hi nun ter blick te, die ne ben ihm stand. sie be gann, auf ihn ein zu plap pern und scham-los mit ihm zu flir ten, mäch tig be müht, sein In te res se zu we cken. Die grü nen Ma gier au gen ver eng ten sich zu schlit zen, lie ßen nur noch ein schma les Glit zern durch die dunk len Wim pern fun keln. Blitz schnell klapp te er die Li der wie der auf, sein Blick traf ih ren, auf wüh lend wie ein elekt ro schock. elekt ri zi tät. Ja, so konn te man es nen nen. er war elekt ri sie rend, und Ken dra fühl te sich schlag ar tig wie der in den Klau en des Beu te jä gers ge fan gen.

Dies mal blieb sein selt sam hung ri ger Blick nicht auf ih rem Ge sicht haf ten, son dern tas te te sich von ih rem gold schim mern den Teint über die schul tern zu der auf rei zen den Wöl bung ih res Bu sens. sei ne au gen kleb ten für ei nen lan gen au gen blick auf dem aus-schnitt ih res zimt far be nen Chif fon kleids, und Ken dra be schlich das ei gen ar ti ge Ge fühl, dass ihre Brüs te so in ten siv auf sei nen hei ßen Blick re a gier ten, als hät-te er sie tat säch lich be rührt. Dann glitt er von ih rer schlan ken Tail le über die gut pro por ti o nier ten hüf-ten zu ih ren olym pisch lan gen Bei nen.

Dave Bal ding pfiff lei se an er ken nend. »Mensch,

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wo her kennst du denn Joel Da mon, Ken? Ich hab das dunk le Ge fühl, dass der ganz heiß da rauf ist, dich zu en ga gie ren.«

»Was?« sie schüt tel te leicht be nom men den Kopf. Was war heu te abend plötz lich los mit ihr? »Ich ken-ne ihn gar nicht«, sag te sie be tont bei läu fig. »Ich ver-mu te, dass ich zu fäl lig auf ir gend ei ner Be set zungs lis-te mit drauf stand und sei ne sek re tä rin mich des halb ein ge la den hat.« Ihr Blick irr te durch den saal, des-sen De ko ra ti on in dra ma ti schem schwarz und mi ni-mali sti schem Weiß ge hal ten war. »so auf re gend ist die Par ty nun auch wie der nicht. Wenn ich mich hier um se he, dann wur de wohl so ziem lich je der ein ge la-den, von der Gar de ro bi e re bis zum haus meis ter.« Ihr Blick fi xier te die Blon di ne, die ne ben Da mon stand. »Und die star lets aus halb hol ly wood.«

»Joel fährt mor gen nach sedi khan und gibt vor her die üb li che ab schieds par ty für sei ne Crew«, er klär te Dave. »Ich glaub aber ehr lich ge sagt nicht, dass er sich son der lich amü siert. Mich be schleicht eher der Ver-dacht, dass er den gan zen schi cke ria-soci ety-scheiß herz lich sat that.« er roll te un be hag lich die schul tern. »Und du bist dir ganz si cher, dass du noch nie mit ihm zu tun hat test? Der Blick, den un ser herr und Meis ter da ge ra de drauf hat, ist näm lich ganz schön hef tig.«

»Quatsch, das bil dest du dir bloß ein«, wie gel te sie ab und dreh te Da mon kurz ent schlos sen den rü-cken zu. Trotz dem fühl te sie bei na he, wie sein Blick auf ih rem tie fen rü cken aus schnitt und den nack ten schul tern ruh te. »Frau en mit Bli cken zu ver na schen

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ist ty pisch Joel Da mon. Da lässt er wohl nichts aus. Das pfei fen die spat zen von den Dä chern.« sie trank has tig ein paar schlück chen Cham pag ner, be vor sie wei ter sprach. »Viel leicht lang weilt ihn die voll bu si ge klei ne Blon di ne, die an sei nen Lip pen hängt wie ein alki an der Fla sche.«

»Mög lich.« ein Grin sen er hell te Daves groß flä chi-ges Ge sicht. »es wäre nicht das ers te Mal, dass du die Kon kur renz mü he los ab hängst.« sein Blick glitt be-wun dernd über ihre lan gen kas ta ni en brau nen haa re, die sich wie ein sei de ner Vor hang um ihre schul tern bausch ten. Die schumm rig wei che Be leuch tung zau-ber te kup fer ro te refl e xe auf ihre Wahn sinns mäh ne. »Weißt du, die meis ten Män ner brau chen dich bloß zu se hen und ha ben spon tan ero ti sche Fan ta si en. Ist mir echt ein rät sel, wie ich es ge schafft hab, die gan-zen Jah re stand haft zu blei ben.«

»Mir nicht.« Ken dras scho ko la den brau ne au gen blitz ten auf. »es hat te ver mut lich da mit zu tun, dass ich von klein auf wie eine Klet te an dir und Ca sey hing. Wir drei wa ren fast so was wie ein ein ge schwo-re nes Team, oder?«

er wur de ernst. »Ich glau be, ich res pek tie re dich mehr als alle, die ich ken ne, Ken dra.« er strei chel te ihr sanft über die Wan ge. »Wie geht es Ca sey?«, schob er zö gernd nach.

»Bes ser«, ant wor te te sie. »es geht ihm schon viel bes ser.« Ihre Mie ne um wölk te sich. »an fangs war er ziem lich ver bit tert, aber das gin ge in sei ner si tu a ti-on ver mut lich je dem so. Wenn ich halb sei tig ge lähmt

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wäre, wür de ich wahr schein lich halb ver rückt wer-den. Ver setz dich mal in sei ne Lage! Für Ca sey be-deu te te es das ende sei ner Kar ri e re als stunt man!« sie nö tig te sich ein Lä cheln ab. »er hat mit dem Ju-ra stu di um be gon nen. Ca sey ist ein bril lan ter red ner. Für mich hat er das Zeug zum star an walt oder mei-net we gen auch zum Ver fas sungs rich ter oder so was.«

»Da geh ich jede Wet te ein«, sag te Dave weich. »Ca-sey ist der Typ Mann, der be kommt, was er will. Ist er noch im Val ley, in die ser re nom mier ten reha kli nik?«

sie nick te. »Dr. Dy stron geht da von aus, dass er die nächs ten sechs Mo na te noch phy si ka li sche The ra-pie braucht, even tu ell so gar län ger. Ca sey strengt sich je den falls wahn sin nig an, um wie der halb wegs nor-mal le ben zu kön nen.« sie press te ener gisch die Lip-pen auf ei nan der. »Und ich sor ge da für, dass er da erst raus kommt, wenn er ohne stock ge hen kann. Wird auch so schon hef tig ge nug für ihn wer den, wenn er sei ne al ten Freun de aus dem Busi ness wie der trifft. Ich kenn ihn doch. so bald er aus dem Kran ken haus ent las sen ist, wird er sei ne am bu lan te The ra pie ver-schlab bern, und er braucht wirk lich jede un ter stüt-zen de Maß nah me, die er be kom men kann.«

Dave mus ter te sie nach denk lich. »Weißt du, als wir noch Kids wa ren, warst du stets die ru hi ge und Be-son ne ne in un se rem Trio. Ca sey und ich ha ben be-stimmt häu fi ger un ge niert auf dei nen ner ven rum-ge tram pelt. Kaum zu glau ben, dass ihr Ge schwis ter seid.« er drück te zärt lich ihre schul ter. »Und heu te bist du eine Wahn sinns frau, Ken.«

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»Ich bin ein fach er wach sen ge wor den«, gab sie mil-de grin send zu rück. »nach Ca seys Un fall blieb mir gar nichts an de res üb rig: Ich muss te stark sein, für uns bei de. Ca sey brauch te eine Be zugs per son, auf die er sich be din gungs los ver las sen konn te, und kein klei-nes Mäd chen.«

»Du warst erst neun zehn, als Ca sey sich die rü-cken wir bel brach.« Daves Mie ne ver dun kel te sich. »Wa rum hast du kei ne hil fe an ge nom men? Du hast eine Men ge durch ma chen müs sen, drei schwie ri ge ope ra ti o nen, mal ganz ab ge se hen da von, dass Ca sey dau ernd von ei nem Kran ken haus ins nächs te ver legt wur de.« Zwi schen sei ne Brau en schob sich eine stei le Fal te. »Wir hät ten dir so gern ge hol fen, Ken. Wa rum hast du uns nicht ge las sen?«

»Was hät tet ihr denn groß ar tig ma chen kön nen?«, gab sie un si cher zu rück. Un will kür lich rieb sie sich ihr schmer zen des steiß bein. »Was ihr tun konn tet, habt ihr ge tan. sei ne Freun de ha ben wäh rend der schwe-ren Zeit zu ihm ge hal ten. In sei nem Kran ken zim mer ging es häu fig zu wie in ei nem Tau ben schlag. es war echt su per von euch al len, wie ihr ihn un ter stützt und ihm Mut ge macht habt. Für den rest war ich zu stän-dig.« sie lä chel te zu ihm hoch. »au ßer dem habt ihr mir wahn sin nig ge hol fen, in dem ihr mir die stunts be-sorgt habt. Mit den Jobs hab ich die Koh le für sei ne ho hen arzt- und Kran kenh aus rech nun gen ver dient.« sie schnitt eine Gri mas se. »Bes ser ge sagt ei nen gro ßen Teil. Die ope ra ti o nen sind in zwi schen be zahlt, bleibt noch die reha kli nik, die mir sor gen macht.«

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»Ich be zweifl e, dass wir dir da mit letzt lich ei nen Ge fal len ge tan ha ben.« sein Blick ver harr te be trof-fen auf der hand in ih rem Kreuz. »Du hast es maß-los über trie ben, Ken. Das weiß ich von den an de ren stunt men. Du nimmst je den Job an, der dir an ge bo ten wird, und be stehst nicht mal auf ein hal tung der ent-spre chen den si cher heits vor keh run gen. Vor ein paar Mo na ten hast du dir das Kreuz band an ge ris sen, warst aber nach knapp sechs Wo chen wie der am set. hast du etwa wie der Prob le me mit dem rü cken?«

sie ließ has tig die hand sin ken. »nein, das ist völ li-ger Blöd sinn«, schwin del te sie. »Ich bin bloß ein biss-chen lä diert, weil ich heu te nach mit tag vom Pferd fal len soll te. Der stunt ko or di na tor hat den Punkt, wo ich stür zen soll te, nicht rich tig ein ge schätzt und den Bo den an der fal schen stel le prä pa rie ren las sen. Ich also holt erdi pol ter vol le Breit sei te von mei nem treu-en hengst auf den brett har ten Be ton.«

»Du kannst von Glück sa gen, dass du dir nichts ge-bro chen hast«, grumm elte er. »Ich hab dir schon mal ge sagt, dass du nicht sorg fäl tig ge nug bei der Wahl dei ner Jobs bist. Glaub mir, ein stunt ko or di na tor, der stüm per haft ar bei tet, kann ei nen Men schen um brin-gen. Ich wet te, ihr habt die sze ne vor dem Dreh nicht mal durch ge spro chen?«

»Der re gis seur hat te es ei lig, er woll te un be dingt fer tig wer den. so viel Zeit war an geb lich nicht drin.« sie lä chel te bit ter. »Zeit ist Geld, da er zähl ich dir si cher nichts neu es. Ca sey wäre be stimmt nicht mit dem auto ge gen eine stein mau er ge prallt, wenn sie

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die sze ne vor her in al len ein zel hei ten durch ge gan-gen wä ren.«

»ei gent lich hät test du aus die ser Ge schich te ler nen müs sen«, be ton te Dave. »Wenn du nicht auf passt, lan dest du ir gend wann noch selbst im Kran ken haus. hast du dir schon mal über legt, wer sich dann um Ca sey küm mert?«

»Wenn du in die sem Busi ness er folg reich ar bei ten willst, darfst du es dir mit dem re gis seur nicht ver-scher zen«, mein te sie lei se. »Das weißt du ge nau so gut wie ich, Dave. Wenn du als stunt frau den ruf weg hast, dass du nicht ›ko o pe ra tiv‹ bist, lan dest du auf der schwar zen Lis te und kriegst kei nen Job mehr. Und da drau ßen lau fen ge nug ama teu re rum, die be-reit sind, so fort ein zu sprin gen, und kein ri si ko scheu-en für die Chan ce, in dem Busi ness groß raus zu kom-men.«

»Ich fin de es grob fahr läs sig, dass du da für dein Le-ben aufs spiel setzt«, mein te Dave un gnä dig. »him-mel, der Job als ac ti on-Dou ble macht dir ja nicht mal rich tig spaß. Du hat test nie den Kick, den Ca sey da-bei emp fand.«

»Trotz dem bin ich ver dammt gut.« Ken dra lä chel-te mil de. »Und das ist mo men tan al les, was zählt. Du hät test mich be stimmt nicht für Ven­ture en ga giert, wenn ich nicht pro fes si o nell ar bei ten wür de. Im Üb-ri gen brauchst du bei die sem Film kei ne Be den ken zu ha ben. skip Low den ist der bes te stunt ko or di na tor, den ich ken ne. Ich hab schon frü her mit ihm zu sam-men ge ar bei tet.«

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»Das muss er auch sein«, gab Dave zu rück. »Ven­ture­wird näm lich mehr stunts ha ben als je der James-Bond-Thril ler. Joel be stand da rauf, dass ich aus-schließ lich Top leu te en ga gie re.« er späh te zu ih rem Glas. »soll ich dir noch was zu trin ken ho len?«

»Ja, gern.« sie be ob ach te te, wie Dave sich durch die Men ge in rich tung Bar schob, die sich an ei ner Wand des weit läu fi gen raums er streck te. sie trank sel ten mehr als ein Glas, aber sie hat te das dunk le Ge fühl, dass sie den abend sonst nicht durch ste hen wür de. Wie so wirk ten die se ver damm ten Pil len nicht? ei si ge Pa nik durch flu te te sie. Grund gü ti ger, hof fent-lich blieb ihr heu ti ger sturz ohne böse Fol gen! nicht dass sie wie der erns te Prob le me mit dem Kreuz band be kä me und dann wo chen lang aus fal len müss te! oh, lie ber Gott, bit te nicht jetzt! sie brauch te die sen Job ganz drin gend. Zu mal sie ge gen über Dave nicht ganz ehr lich ge we sen war. Dave war ein ech ter Freund, er riss sich förm lich ein Bein aus, bloß um ihr zu hel fen. Da moch te sie ihn nicht auch noch da mit be las ten, dass die rech nung für Ca seys drit te ope ra ti on noch of fen war: zehn tau send Dol lar! Wo her soll te sie die neh men? Ganz zu schwei gen von den ho no ra ren für die reha kli nik, die auch kein Pap pen stiel wa ren.

»Dave er zähl te mir zwar, dass sie mit im Team sind, aber mir war nicht klar, dass sie heu te abend hier sein wür den.« skip Low dens ge dehn ter süd staa ten-ak zent war un ver wech sel bar. er war an fang vier zig, mit grau me lier ten schlä fen, die sein schma les, kan tig ge schnit te nes Ge sicht be ton ten. Der hoch ge wach se ne,

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mus kel be pack te Mann stell te sich zu ihr, eine Kraft-ma schi ne, durch trai niert, dy na misch, dis zip li niert. er mus ter te sie aus scharf sich ti gen stahl grau en au gen. »Wie ich hör te, hat ten sie heu te nach mit tag ei nen klei nen sturz.«

Klar wuss te er da von, dach te sie re sig niert. Die pro-fes si o nel len stunt leu te hat ten ein gut funk ti o nie ren-des netz werk, und skip stand in der hie rar chie ziem-lich weit oben. »War halb so wild«, wie gel te sie ab. »Wir hat ten die sze ne beim zwei ten Dreh im Kas ten.«

»es hät te schon beim ers ten Dreh klap pen müs-sen!«, ver setz te er mit nach druck. »sie hät ten da rauf be ste hen müs sen, dass er die sze ne vor her mit Ih nen probt. Zu mal Bodine ein stüm per ist, ein blu ti ger an-fän ger, der jede Men ge ver geigt. aber da er zähl ich Ih nen si cher nichts neu es, Ken.«

nöö, bloß olle Ka mel len. au ßer dem hing ihr das The ma Bodine all mäh lich zum hals raus. skip hat-te leicht re den. er hat te die ent spre chen de er fah rung und re pu ta ti on. er konn te For de run gen stel len … und setz te die se For de run gen im mer durch.

»Ich werd’s bei Ven­ture be her zi gen«, sag te sie leicht hin. »al ler dings bin ich mir bei Ih nen ganz si-cher, dass sie kein ri si ko ein ge hen und al les bis ins letz te De tail vo raus pla nen. Ich weiß, wie pro fes si o-nell sie ar bei ten, skip. In mei nem Ver trag steht, dass ich die schau spie le rin Bil lie Calla han bei den ac ti on-stunts dou beln soll.« sie kraus te die stirn. »Müss te ich die ken nen? also mir sagt der name über haupt nichts.«

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»es ist ihr ers ter Film«, ant wor te te skip. »sie ist Joel Da mons neu es te ent de ckung. Brenna Dono van ist zwar der star des Films, aber Bil lie hat die rol le mit den atem be rau ben den stunts.« er mus ter te sie prü fend. »sie ha ben un ge fähr die glei che Grö ße, al-ler dings müs sen sie sich die Brüs te ab bin den. Bil lie ist nicht mal an nä hernd so … üp pig aus ge stat tet.«

Ken dra zog eine Gri mas se. »Das sind die we nigs-ten Frau en«, sag te sie dumpf. »Was für mich von ent schei den dem nach teil ist, wenn es da rum geht, Män ner und Frau en zu dou beln. Das kann ich bei-spiels wei se nur bei au to ver fol gungs jag den, da fällt mei ne ober wei te nicht wei ter auf.« sie blick te zu ihm hoch, ihre brau nen au gen wur den schmal. »In dem Film soll un ter an de rem ein spek ta ku lä rer stunt vor-kom men, wo ein Jeep ei nen Can yon run ter bret tert, nicht wahr? Wie hoch ist denn da die Gage?«

»acht tau send.«acht tau send. Zu sam men mit dem üb ri gen ho no-

rar, das sie für ihre stunts in dem Film kas sier te, wür-de es für Ca seys ope ra ti on lo cker rei chen, rech ne-te sie sich im stil len aus. »Ich wür de den stunt gern über neh men, skip«, dräng te sie mit un si che rer stim-me. »Ich brauch das Geld.«

»Ich hab noch nicht ent schie den, wer den stunt macht«, ver setz te er sach lich kühl. »es sind fünf Män-ner im Team, die die ent spre chen de er fah rung da für mit brin gen und alle ganz heiß auf den Job sind.«

»Ich könn te ihn auch ma chen. sie wis sen ge nau, dass ich das kann. Ich bin gut in au to stunts. Fast so

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gut wie Ca sey frü her. Ge ben sie mir den Job, und ich wer de sie nicht ent täu schen, skip. Ich lass sie be-stimmt nicht hän gen. ein Dreh, und die sze ne ist ge-bongt, ver spro chen.«

»an deres ist zwei fel los auch nicht drin«, ant wor te-te er mit ei nem hauch von sar kas mus in der stim me. »Zu mal bei die ser sze ne kei ne Vor ab pro be mög lich ist. Wenn der Dreh nicht auf an hieb klappt, lan det der Jeep un ten im Can yon. Mit dem klei nen Un ter-schied, dass mei ne Leu te nicht wie Ca sey en den, Ken. Ich hab die ac ti on voll im Griff.«

sie fi xier te ihn wei ter hin er war tungs voll, doch er schüt tel te den Kopf. »Ich kann Ih nen da nichts ver-spre chen, Ken. Wir ha ben in den letz ten zwei Jah ren kein ein zi ges Mal zu sam men ge ar bei tet. au ßer dem hab ich in letz ter Zeit das eine oder an de re über sie ge hört, was mir die sa che nicht ein fa cher macht.« er wand te sich zum Ge hen. »okay, ich denk noch mal drü ber nach, aber ver spre chen sie sich nicht zu viel da von. erst will ich sie bei der ar beit se hen. Wir be-spre chen al les Wei te re in sedi khan.«

er ließ Ken dra ste hen und zog ab. sie war zwar ent-täuscht, klam mer te sich aber an ei nen win zi gen Fun-ken hoff nung. Zu min dest hat te er ihre Be wer bung nicht ri go ros ab ge schmet tert, das war doch schon mal was. so lan ge der stunt nicht ver ge ben war, hat te sie im mer noch die Chan ce auf den Job. skip war ab so-lut fair und wür de ihr den Job hun dert pro zen tig ge-ben – sie muss te ihm le dig lich be wei sen, dass sie es drauf hat te.

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»sor ry, dass es so lan ge ge dau ert hat, an der Bar ist die höl le los.«

Dave drück te ihr grin send ein Glas Cham pag ner in die hand. »Ich hab zu fäl lig mit be kom men, dass du dich mit skip un ter hal ten hast. also hab ich mir an der Bar ein biss chen Zeit ge las sen. Ich dach te, das ist die Chan ce für dich, um mit ihm über den stunt zu re den, auf den du so ver dammt heiß bist. Und, konn-test du ihn über zeu gen?«

Um ihre Mund win kel spiel te ein fei nes Lä cheln. »Du kennst mich viel zu gut, Dave.« sie schüt tel te den Kopf. »nein, er über legt noch, aber ich lass nicht lo cker.«

»War mir klar«, ver setz te Dave mit ei nem weg-wer fen den ach sel zu cken. »Bes ser du als ich. Bei dem stunt wür de selbst evel Knie vel wei che Knie krie-gen. Ich be greif nicht, wie so ihr stunt leu te der ma-ßen scharf da rauf seid, euch sämt li che Kno chen zu bre chen.«

»Geld«, kon ter te sie ent waff nend ehr lich. »Und die Chan ce, eine der spek ta ku lä ren act i ons zu über bie-ten, die ein an de rer schon ein mal hin ge zau bert hat.« sie nipp te an ih rem Cham pag ner glas. »Wie der an de-re lie ben das ri si ko, den Tanz auf dem Draht seil, den ad re na lin kick, wenn es um Le ben und Tod geht.« sie zuck te mit den schul tern. »es gibt be stimmt noch eine Men ge an de rer Mo ti ve, wenn man ge nau er drü-ber nach denkt.«

»aber nichts, was ei nem ein leuch tet, wenn man da oben halb wegs ver nünf tig tickt.« Dave tipp te sich

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spöt tisch grin send an die stirn. »Fühlst du dich wie-der bes ser? We nigs tens bist du nicht mehr ganz so blass. Puh, als ich dich vor hin sah, weiß wie eine Wand und to tal ab ge spannt, hab ich mir echt sor gen um dich ge macht.«

sie fühl te sich tat säch lich bes ser, stell te sie ver blüfft fest. Ihr rü cken tat mo men tan nicht die spur weh, schön, dass das schmerz mit tel end lich wirk te. Ge nau ge nom men hat te sie sich schon lan ge nicht mehr so gut ge fühlt wie heu te abend. Leicht und über mü tig. sie blick te in ihr Glas und strahl te. Ir gend wie fühl-te sie sich wie die mous sie ren den Bläs chen, die in der gold schim mern den Flüs sig keit an die ober flä-che perl ten – pri ckelnd und über schäu mend vor Le-bens freu de. es sah ein fach zuuu nied lich aus, wie die Blub ber bläs chen zer platz ten. Zuuu nied lich?! sie war doch nicht etwa an ges chic kert, oder?

Un sinn, wo sie erst ein Glas Cham pag ner ge trun-ken hat te! nein, sie war be stimmt er leich tert, weil der stunt noch nicht ver ge ben war. Da her auch die ei-gen ar ti ge eu pho rie. »Ich füh le mich fan tas tisch.« sie schenk te Dave ein strah len des Lä cheln. »himm lisch. Und jetzt er zähl mir mal, wie es mit dir und sheila in letz ter Zeit so ge lau fen ist.«

In der nächs ten stun de schweb te sie wie auf Wol-ken und wur de zu se hends auf ge kratz ter. als sie am abend zu der Par ty in Joel Da mons haus am La urel Can yon ein ge trof fen war, hat te ihr die mi nim alis ti-sche schwarz-weiß ge hal te ne De ko ra ti on über haupt nicht ge fal len. In zwi schen hat te sie ihre Mei nung ge-

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än dert. es sah sehr schön aus. Wun der schön. al les war traum haft schön.

auch Daves Ge sicht mit den strah lend blau en au-gen und dem war men, ver ständ nis vol len Lä cheln. oha, er lä chel te ja gar nicht mehr, re a li sier te sie ver-schwom men.

»Bist du okay, Ken?« In Daves stim me misch te sich ein hauch von Be sorg nis.

sie schau te ihn mit gro ßen au gen an. Blö de Fra-ge. »Klar bin ich okay«, mein te sie schlep pend. »Ich war vor hin bloß ein biss chen müde, aber jetzt bin ich wie der top fit.«

er blick te skep tisch auf ihr Glas. »Ich hab den dunk-len Ver dacht, dass du mehr als das biss chen Cham-pag ner in tus hast. Wie vie le Cock tails hat test du ei-gent lich, be vor ich dich hier auf ge ga belt hab, hm?«

Glaub te er etwa, sie wäre be schwipst? Die Vor stel-lung war so ab surd, dass sie laut los ki cher te, wo rauf-hin sich ei ni ge Gäs te ver stoh len zu ih nen um dreh ten. »Bloß ei nen«, ant wor te te sie. sie stell te sich auf Ze-hen spit zen und drück te ihm ei nen zärt li chen Kuss auf die Wan ge. »Du weißt doch, dass ich nie mehr als ein, zwei Glä ser trin ke.«

»Dach te ich we nigs tens … bis jetzt.« er re gist rier-te stirn run zelnd ihre ge rö te ten Wan gen und das über-mü ti ge, leicht fieb ri ge Glit zern in ih ren samt brau-nen au gen. er schloss die arme um ihre Tail le. »Du strahlst wie eine ne on rek la me. hast du ir gend was ge nom men?«

»Was soll ich denn ge nom men ha ben?«

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Iris Johansen

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