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G. Wolff
Die kunstliche Beatmung auf Intensivstationen
Unter Mitarbeit von E. Gradel und D. Gasser
Mit 67 Abbildungen
Springer-Verlag Berli n Heidel berg New York 1975
Priv.-Doz. Dr. med. Gunther Wolff
Abteilung fiir Intensivmedizin' Department fUr Chirurgie der Universitiit, Kantonsspital Basel, CH-4004 Basel
ISBN-13: 978-3-540-07085-6 DOl: 10.1007/978-3-642-96240-0
e-ISBN-13: 978-3-642-96240-0
Das Werk ist urheberrechtlich geschtitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die def Obersetzung, des Nachdruckes, def Entnahrne von Abbildungen, def Funksendung, def Wiedergabe auf photomechanischem oder ahnlichem Wege und def Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Bei VeIVielfaltigung ftir gewerbliche Zwecke ist gemaB § 54 UrhG eine Vergtitung an den Verlag zu zahlen, deren H6he mit dem Verlag zu vereinbaren ist. © by Springer· Verlag Berlin' Heidelberg 1975.
Library of Congress Cataloging in Publication Data. Wolff, Gunther, 1932 -. Die klinstliche Beatmung auf Intensivstationen. (Kliniktaschenbiicher) Bibliography: P. Includes index. 1. Artificial respiration. 2. Intensive care units. 1. Gradel, E., joint author. II. Gasser, D., joint author. III. Title. RC87.9. W64., 616.2'0028, 74·32 361
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nieht zu der Annahme, da.B solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Satz- u. Bindearbeiten: G. Appl, Wemding. Druck: aprinta, Wernding
Vorwort
Progressive Ateminsuffizienz gilt auch heute noch als Problem Nummer eins der postoperativen bzw. posttraumatischen Allgemeinbehandlung unserer chirurgischen Patienten. Ein GroBteil dieser Komplikationen darf als vermeidbar, und, wenn eingetreten, als behandelbar angesehen werden. Zur erfolgreichen Behandlung benotigt der verantwortliche Arzt einen guten Dberblick iiber die pathophysiologischen Zusammenhange und groBe Sicherheit in der Technologie der Atemhilfe. Herr WOLFF hat seine entsprechende Erfahrung und die daraus abgeleiteten niitzlichen MaBnahmen des Alltags in dem vorliegenden Taschenbuch in verdienstvoller und ansprechender Form zusammengefaBt und dabei nicht auBer Acht gelassen, daB die Lungenfunktion nicht isoliert yom gesamten Fliissigkeitshaushalt und von der Kreislauffunktion betrachtet werden kann. Fiir seine auf eigener Erfahrung und Verarbeitung betrachtlicher Literatur beruhende einfache Darstellung der komplizierten Zusammenhange diirfen wir ihm dankbar sein.
Basel, Marz 1975 M. ALLGOWER
v
Oanksagung
Wir danken hier allen Kollegen, die uns ihre Patienten zur Beatmung anvertraut haben; sie haben uns bei der Diskussion der vielseitigen Nebenwirkungen immer mit konstruktiver Kritik geholfen. Ganz besonders sind wir unseren Schwestern zu Dank verpflichtet; mit ihrer unermiidlichen Bereitschaft, nicht nur die hergebrachte Routinearbeit zuverHissig zu verrichten, sondern auch neue Wege zu begehen und trotz Mehrarbeit immer wieder zur exakten Dokumentation beizutragen, haben sie sich als selbstandige und verantwortungsfreudige Mitarbeiter ausgewiesen; ihr hohes pflegerisches Konnen verdanken sie dem vorbildlichen Einsatz unserer Oberschwestern, vor allem unserer Leitenden Oberschwester, Frau Theres Spieler-Berger. Viele technische Hilfsmittel, die teilweise jetzt auch kommerziell erhaltlich sind sowie viele der aufwendigen Messungen, mit welchen jetzt gelaufige Methoden etabliert werden konnten, verdanken wir unserem Kardiotechniker, Herrn A. Reidiger, sowie unserer medizinisch-technischen Assistentin, Fraulein B. Buchmann; ihr graphisches Talent hat auch zur Darstellung der Befunde viel beigetragen. Wir danken unserer Sekretiirin, Fraulein E. Kohl, fiir ihre Geduld und ihren Einsatz bei der Fertigstellung des Manuskriptes und Frau M. Wohlgemuth-Volkel fiir die entsprechenden Vorarbeiten. Dem Springer-Verlag danken wir vor allem fiir das groBe Entgegenkommen, das die reiche Bebilderung erlaubt hat.
G. WOLFF
VII
Inhaltsverzeichnis
Einleitung . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1. Die Untersuchung des beatmeten Patienten . . . . . . 4 1.1 Klinische Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.1.1 Klinische Zeichen zur Beurteilung des peripheren Kreislaufs an den Extremitaten . 6
1.1.2 Hauttemperatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1.1.3 Atmungsabhiingige Phiinomene .......... 9 1.1.4 Psychische Symptome . . . . . . . . . . . . . . . . 10 1.1.5 Typische Veriinderungen nach Anwendung des
extrakorporalen Kreislaufs 11 1.2 Das Thoraxrontgenbild ............. 12 1.3 Messungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
1.3.1 Messung hamodynamischer Druckwerte. 13 1.3.2 Druckmessung in Luftwegen . . . . . . . 15 1.3.3 Pulsfrequenz und Herzrhythmusstorungen 16 1.3.4 Blutgase . 16 1.3.5 Atemgase . 20 1.3.6 Diurese. . . 22 1.3.7 Temperatur 22 1.3.8 Korpergewicht . 23 1.3.9 Blutvolumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
1.4 Berechnungen ................ 25 1.4.1 Intrapulmonaler Rechts-Links-Shunt . . . . . 25 1.4.2 Arteriovenose Differenz . . . . . . . . . . . . 27 1.4.3 Alveolare Ventilation und Totraumventilation 27 1.4.4 Sauerstoffaufnahme, Herzminutenvolumen nach
Fick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
IX
1.4.5 Kohlensiiureabgabe . . 29 1.4.6 Effektive Compliance . 30
2. Die Interpretation der Befunde . . 31 2.1 Modellvorstellung yom Gasaustausch . 31 2.2 Totraumventilation. . . . . . . . . . . 33 2.3 Intrapulmonaler Rechts-Links-Shunt . 35
2.3.1 Intrapulmonaler Rechts-Links-Shuntund Schock. 37 2.3.2 Intrapulmonaler Rechts-Links-Shunt und Herz-
minutenvolumen. . . . . . . . . . . . . . . . . .. 39 2.3.3 Der Aussagewert des alveolo-arteriellen Sauer-
stoffgradienten (A VD) . . . . 41 2.4 Regionale Hypoventilation . . . . . 48 2.5 Die Atemfrequenz unter Beatmung . 53 2.6 Die effektive Compliance . 55 2.7 Das Atemminutenvolumen 56 2.8 Das Aternzugsvolumen . 56
3. Der Beatmungsweg. . 58 3.1 Orotrachealer Tubus . 58 3.2 Nasotrachealer Tubus 60 3.3 Tracheotomietubus. . 63 3.4 Tracheotomie . . . . . 63
3.4.1 Organisation der Tracheotomie 64 3.4.2 Analgesie. . . . . . . . . . . 65 3.4.3 Technik der Tracheotomie . . . 65 3.4.4 Tracheotomie und Infektion . . 68
3.5 Mechanische Schiiden infolge des Tubus 68
4. Die differenzierte Beatmung ............ 78 4.1 Verschiedene Prinzipien der Dberdruckbeatmung . 78
4.1.1 Die druckgesteuerte Beatmung. . . . . . . . 80 4.1.2 Die druckgesteuerte und volumenkontrollierte
Beatmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 83 4.1.3 Volumengesteuerte Beatmung . . . . . . . . . .. 84 4.1.4 Assistierte volumenkontrollierte Beatmung mit
variablem Flow . . . . . 85 4.1.5 Wechseldruckbeatmung. . . . . . . . . . . . . .. 86
x
4.2 Einstellung der Beatmungsmechanik . . . . . . . . . . . 87 4.2.1 Einstellung der Beatmungsmechanik im Hinblick
auf die Kohlensaureelimination . . . . . . . . . . 87 4.2.2 Einstellung der Beatmungsmechanik im Hinblick
auf die Sauerstoffaufnahme. . . . . . . . . . . . . 91 4.3 Einstellung der inspiratorischen Sauerstoffkonzentra-
tion ... ."................ . . . . . 100 4.4 Riickwirkungen der Beatmung auf den Kreislauf 101 4.5 Dberdruckbeatmung bei Herzinsuffizienz . . . . 108 4.6 Mechanische Beatmung bei Gehirnlasionen . . . 118 4.7 Die Anwendung der differenzierten Beatmungsmecha-
nik. . . . . . . . . . . . 119 4.8 Dberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 125 4.9 Sedation und Analgesie . . . . . . . . . . . . . . . . .. 127
5. Besondere Gefahren der mechanischen Beatmung und ihre Vermeidung . . . . . . . . . . . 131
5.1 Die bakterielle Bronchopneumonie. . . . . . . 131 5.2 Atelektasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133
5.2.1 Atelektasen mit bronchialer Obstruktion 133 5.2.2 Atelektasen ohne bronchiale Obstruktion . 134
5.3 Fliissigkeitsretention und Fliissigkeitslunge. . . . 139 5.3.1 Die "minimale" Wasserzufuhr 141 5.3.2 Wahl des Diureticums . 142 5.3.3 Wasserbilanz. . . . . . . . . . 147
5.4 Sauerstofftoxicitat .......... 151 5.4.1 Einzelne Befunde zur Sauerstofftoxicitat 151 5.4.2 Die Beeinflussung der Sauerstofftoxicitat durch
andere Faktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 154 5.4.3 Konsequenzen fiir die Klinik . . . . . . . . . . .. 155
5.5 Sogenannte "Beatmungslunge" resp. " Schocklunge " oder "Fettembolie" .................... 157
6. Der tJbergang zur Spontanatmung und die Extubations-bereitschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162
6.1 Gasaustausch und Spontanatmungsbereitschaft . . . 164 6.2 Ventilation und Spontanatmungsbereitschaft .... 165 6.3 Herzinsuffizienz und Spontanatmungsbereitschaft . . 166 6.4 Spontanexpektoration und Extubation. . . . . . . . 168
XI
7. Extubation . . . . . . . . . . . 7.1 Extubation bei oralem Tubus . 7.2 Extubation bei nasalem Tubus. . . 7.3 Extubation bei Tracheotomierten . 7.4 Physiotherapie nach Extubation. .
8. Die Indikation zur Intubation . . .
9. Literaturverzeicbnis
10. Obersichtsarbeiten
11. Sachverzeichnis..
XII
171 171 172 173 175
176
180
186
187
Abkurzungen
verwendet in Text, Legenden und Abbildungen
ABG AF AoP
A.pul A.rad AVD
AZV BP e.1.
C,nulin
e.O.
Co 2
CO2 Prod Compi. Trach
CVP EKG end.-insp. FE-C02
arterielle Blutgasanalyse Atemfrequenz (pro Minute) Aortendruck oder arterieller Blutdruck ( aortic pressure) Arteria pulmonalis Arteria radialis Differenz zwischen Sauerstoffgehalt im arteriellen und im gemischt-venosen Blut Atemzugsvolumen Blutdruck (blood pressure) Herzminutenvolumenindex, d. h. pro m2 KorperoberfHiche (cardiac index) Inulin-Clearance Herzminutenvolumen (cardiac output) Sauerstoffgehalt Kohlensaureproduktion, Kohlensaureabgabe effektive Compliance, berechnet unter Verwendung des intratracheal gemessenen endinspiratorischen Druckes central venous pressure (Zentralvenendruck) Elektrokardiogramm endinspiratorisch Fraktion des CO2 in der gernischten Ausatmungsluft; in der Regel in % angegeben Fraktion des Sauerstoffs im Einatmungs-Gasgemisch; gelegentlich in % angegeben
XIII
Hb Hkt La.r.
InfI. hold IPPB
LAP N 02uptake Pa0 2
PA0 2
PaC02
PAC02
PAP
PAPm
PAPd
PC02
PEEP PF P02
PTrach
Os Ch OS/OT
RAP R-L-Shunt Rpulm
RSyst
S SAP
Hiimoglobin Hiimatokrit intra arteriam renalem, d. h. in die Nierenarterie injiziert Inflation hold intermittent positive pressure breathing = "Oberdruckbeatmung Druck im linken Vorhof (left atrial pressure) Normwert Sauerstoffaufnahme, Sauerstoffverbrauch arterieller Sauerstoffpartialdruck alveoliirer Sauerstoffpartialdruck arterieller Kohlensiiurepartialdruck alveoliirer Kohlensiiurepartialdruck Druck in der A. pulmonalis (pulmonary artery pressure) pulmonal-arterieller Mitteldruck pulmonal-arterieller diastolischer Druck Kohlensiiurepartialdruck positive endexspiratory pressure Pulsfrequenz (pro Minute) Sauerstoffpartialdruck Trachealdruck OShunt = Shuntperfusion OTotal = Totalperfusion intrapulmonaler Rechts-Links-Shunt, in % des Herzminutenvolumens Druck im rechten Vorhof (right atrial pressure) intrapulmonaler Rechts-Links-Shunt vaskuliirer Widerstand in der Lungenstrombahn (kleiner Kreislauf) vaskuliirer Widerstand im Systemkreislauf (groBer Kreislauf) Sauerstoffsiittigung Sauerstoffsiittigung im pulmonal-arteriellen Blut in %, d.h. gemischt-venose Siittigung Sauerstoffsiittigung im arteriellen Blut in % Spontanatmung
S"H T V V VD
YES VT
VD/VT
Vol % ZEEP ZVD
Sauerstoffsattigung im gemischt-venosen Blut in % Temperatur (kiinstliche) Beatmung (Ventilation) Diurese V Dead = Totraumventilation ventrikulare Extrasystolen VTotai = totale Ventilation Totraumquotient = Fraktion der Totraumventilation bezogen auf die totale Ventilation, d. h. auf das Atemminutenvolumen Volumenprozent, d. h. ml pro 100 ml zero endexspiratory pressure zentralvenoser Druck
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