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Kolping Kolping Bolivien: verlässlicher Partner Seite 12 Kolping Europa: funktionierendes Netzwerk Seite 4 Kolping International: international, engagiert, solidarisch Seite 8 Kolping Schweiz: Verbandsleitungsmitglieder gesucht! Seite 18 Verbandszeitschrift Kolping Schweiz 3/18

Kolping · die Welt. Der Geist Gottes hatte von ihnen Besitz ergriffen und sie liessen dies endlich zu. Da war kein Fragen mehr danach, für wen Christus gelebt hatte und für wen

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Kolping

Kolping Bolivien: verlässlicher Partner Seite 12

Kolping Europa: funktionierendes Netzwerk Seite 4

Kolping International: international, engagiert, solidarisch Seite 8

Kolping Schweiz: Verbandsleitungsmitglieder gesucht! Seite 18

Verbandszeitschrift Kolping Schweiz 3/18

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der von euch kann dazu etwas Kostbares beitra-gen. Was sollen wir als Christen in Europa heute und morgen tun? Den Menschen Christus zei-gen, beten lernen und beten lehren, des Glau-bens Wissen vertiefen und vermehren, Zeichen setzen, die Sonntagskultur bewahren, das Le-ben schützen und entfalten, die Solidarität in Europa und weltweit fördern!»

Diese Aufforderung kann daran erinnern, dass uns allen, die wir uns heute auf Jesus berufen und seine Kirche bilden, ein ebensolcher sorg-fältiger Blick auf all das, was in Kirche und Ge-sellschaft stattfindet, notwendig ist. Dass ne-ben dem sorgfältigen Blick eine Analyse und Beurteilung und daran anschliessend eine wohlformulierte Kritik der Missstände mit zu unserem Auftrag als Christen gehört. Gerade wir Christen in unseren Breiten dürfen uns nicht in eine bürgerliche Gemütlichkeit zurückziehen, es gilt, dem Evangelium weltweit Gehör zu ver-schaffen und ein authentisches Christenleben in Wort und Tat zu bezeugen.

Msgr. Ottmar DillenburgGeneralpräses

Nach 50 Tagen der Zurückgezogenheit und Angst haben die Jünger am Pfingsttag die Türen weit aufgerissen, um allen zu zeigen, was ihnen wich-tig ist. Voller Begeisterung gingen sie hinaus in die Welt. Der Geist Gottes hatte von ihnen Besitz ergriffen und sie liessen dies endlich zu. Da war kein Fragen mehr danach, für wen Christus gelebt hatte und für wen er gestorben war, ob es nur um die Juden ging oder um alle Menschen. Der Streit darüber lag hinter ihnen – vor ihnen der Auftrag, die Botschaft vom Leben in die Welt zu tragen.

Unsere christlichen Feste – natürlich auch das Pfingstfest – sind nicht nur Erinnerung an Vergan-genheit, an geschichtliche Ereignisse, sondern – wenn wir sie wirklich ernst nehmen – immer auch eine Anfrage an uns, an unsere Gegenwart, an un-seren Blick auf Gott und die Welt.

«Der Geist weht, wo er will» – lassen wir uns anfra-gen, ob wir das Wehen des Geistes in uns und durch uns zulassen. Schauen wir nach, wo Türen im übertragenen Sinne bei uns zu finden sind, die es gilt, heute aufzumachen. Überlegen wir, ob Menschen nicht gerade auf uns und unsere offe-nen «Türen» warten, um ein glaubwürdiges Bei-spiel eines Christenmenschen zu erleben. Überle-gen wir, wo es gilt, von unserem Glauben und unseren Idealen, unseren Visionen einer Kirche Zeugnis und Beispiel zu geben.

Anlässlich des mitteleuropäischen Katholikentags in Österreich haben schon vor über zehn Jahren die Bischöfe unter der Überschrift «Wallfahrt der Völker» folgende Botschaft veröffentlich: «Ver-steckt euren Glauben nicht. Bleibt nicht am Rande des Weges in eine gemeinsame Zukunft stehen. Geht mit, denkt mit, redet mit, arbeitet mit, sucht Allianzen mit allen Menschen guten Willens. Je-

«Der Geist weht, wo er will»

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ImpressumVerbandszeitschrift Kolping Schweiz101. Jahrgang, Nr. 3/2018, Erscheinung: 23. Mai 2018 Zum Titelbild: Der Geschäftsführer von Kolping Schweiz Peter Jung war in Bolivien unterwegs. Er erzählt von seiner Reise ab Seite 12.Herausgeber/Redaktion/InserateKolping Schweiz, St. Karliquai 12, 6004 LuzernTel. 041 410 91 [email protected], www.kolping.chDruck und Versand Beagdruck, Luzern

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inser Kolping_inserzione 21/12/15 11.49 Pagina 1

Familiensonntag in ZofingenSonntag, 26. August 2018

Frauenweekend in RapperswilSamstag/Sonntag, 1./2. September 2018

Seniorennachmittag in Buchrain mit Regionalpräses Edi BirrerMontag, 17. September 2018

Festgottesdienst 150 Jahre Kolping SchweizSonntag, 30. September 2018 11.00 Uhr, Institutskirche Baldegg

Kolping-Erlebniswoche in Lignerolle/JuraSamstag, 6. bis Samstag, 13. Oktober 2018

VORSCHAU

Jahresberichte Dieser Ausgabe liegt der SEH-Jahresbericht 2017 bei. Weitere Exemplare dieses Berichts sowie der Jahresbericht 2017 von Kolping Schweiz können bestellt werden bei: [email protected]

Kolpingstiftung – Inlandhilfe Kolping Schweiz

Die Kolpingstiftung hilft unbüro- kratisch in finanziellen Notlagen,

unterstützt Projekte in den Bereichen Jugend und Familien. Mit einem Beitrag an die

Kolpingstiftung leisten Sie einen konkreten Beitrag, um Nöte in unserer Zeit zu lindern.

Vielen Dank für jede Spende!

Konto Schwyzer Kantonalbank, PC 60-1-5, IBAN CH59 0077 7000 0410 2403 7

Gesuche sind zu richten an Kolping Schweiz, St. Karliquai 12, 6004 Luzern

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Margrit Unternährer, Vorsitzende Kolping Europa

Die Verbände Deutschland, Österreich, Niederlan-de, Luxemburg, Schweiz und Südtirol/Italien ge-hören zu den sogenannten alten Verbänden in Europa. Es waren auch diese Verbände, die eine engere Zusammenarbeit auf kontinentaler Ebene anstrebten. 1985 folgten sie dem Beispiel der Lateinamerikaner und gründeten eine locker for-mierte Arbeitsgemeinschaft.

Mit dem Fall des Eisernen Vorhanges 1989 setzte ein rascher Wieder- bzw. Neubeginn der Kol-ping-Arbeit in zahlreichen Ländern Mittel- und Osteuropas ein. Diese Entwicklungen, gepaart mit den Erfahrungen der europäischen Arbeit und der Zusammenarbeit mit Kolping Internatio-nal führten zu einer satzungs- und organisa-tionsmässigen Neukonstituierung des Kolping-werkes Europa im November 1995 in Teisendorf. Es entstanden Satzungen, die als Richtlinien für die zukünftige Arbeit dienen sollen. Die Zu-sammenarbeit mit den neuen Verbänden soll dadurch gestärkt werden und die Interessen-vertretung gegenüber politischen Institutionen intensiver werden.

Drei Grossanlässe als bisherige HöhepunkteAls erster Meilenstein in der Geschichte des Kol-pingwerkes Europa ist der Europäische Kolping-tag in Salzburg 1996 zu nennen – «Europa – Kol-ping baut mit!» Das Kolpingwerk wollte dem europäischen Werdeprozess nicht einfach zu-schauen, sondern tatkräftig mit Hand anlegen. An der Kontinentaltagung 1995 wurde ein Salzbur-ger Manifest verabschiedet. Dieses sollte eine Art Bauplan sein für die Mitarbeit des Kolpingwerkes in und für Europa. Die Leitsätze wurden in Gross-foren diskutiert und am Schluss der Veranstaltung verabschiedet und allen Teilnehmern abgegeben (siehe Kasten).

Der Weg zum Kolpingwerk Europa

Die Leitsätze dieses Manifestes waren in den fol-genden Jahren Grundlagen zur Erarbeitung von Erklärungen, die von den Delegierten verabschie-det wurden und jeweils an die höchsten Stellen der Regierungen in Europa zugestellt wurden.

2006 lud das Kolpingwerk Europa zur ersten Schiffswallfahrt nach Köln ein. Imposant war das Bild der Schiffe mit den orange-schwarzen Ban-nern. Wie ein Tatzelwurm bewegten sich die rund 2000 Teilnehmer vom Hafen Richtung Kölner Dom zum Festgottesdienst und anschliessend zur Europakundgebung «Christlicher Glaube – Hoff-nung für Europa».

Seit der Generalversammlung des Internationalen Kolpingwerkes 1982 entstand das Bedürfnis nach einem eigenen Forum für den europäischen Erfahrungsaustausch.

Kolping Schweiz und das Kolpingwerk Europa

Salzburger ErklärungEuropa – Kolping baut mit! So lautet das Motto dieser Tage hier in Salzburg. Wir laden dich ein, mit deiner Fan-tasie und Kreativität an diesem Europa mitzubauen. Es ist dein grosses Zuhause, dein Europa. Wir laden dich ein, an einem Europa mitzubauen– in dem das Recht dem Menschen dient und nicht um-

gekehrt– in dem Menschenrechte und Menschenwürde Lebens-

wirklichkeit sind– in dem Individualisten in der Gemeinschaft wieder Sinn

sehen– in dem die Familie eine attraktive Lebensform ist und

Spass macht– in dem neue und flexible Solidaritäten möglich sind

und gefördert werden– in dem Minderheiten jene Achtung geniessen, die sie

verdienen– in dem eine politisch wache und interessierte Jugend

heranwächst– in dem eine kluge Lebens- und Berufsplanung die

Arbeit sichern hilft– in dem der Glaube an einen liebenden Gott unter

Christen spürbar ist– in dem jeder Zugang zu Bildung und Information hat– in dem ein verantwortlicher Umgang mit der Schöp-

fung praktiziert wird– in dem jeder Einfluss auf die gesellschaftliche Entwick-

lung nehmen kann

Das wünschen wir uns, die wir nun in unsere Länder zu-rückkehren, und das wünschen wir dir, wo immer du in Europa zu Hause bist.

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Im Gedenken an 20 Jahre Mauerfall fand 2009 ein weiterer Europa-Kolpingkongress in Bratislava statt. Das Kolpingwerk Europa wollte unter dem Motto «Freiheit verpflichtet – Zukunft verant-wortlich gestalten» Impulse geben für die Zu-kunftsgestaltung eines vereinten Europas.

Das Kolpingwerk Europa heuteHeute ist das Kolpingwerk Europa ein Zusammen-schluss von Verbänden in 20 Ländern, die in ver-schiedenen Traditionen leben und unterschiedli-che Entwicklungen durchmachen. Sie stehen sich jedoch im Sinne des Evangeliums und des Werkes Adolph Kolpings sehr nahe. Die Hauptaufgaben haben sich nicht verändert. Informationsaus-tausch, Koordinierung und Unterstützung der Kolpingarbeit in den Nationalverbänden, die Schulung und Weiterbildung der nationalen Füh-rungskräfte und Multiplikatoren, die Förderung des Austausches und Interessenvertretung im po-litischen Bereich. Dabei muss man berücksichti-gen, dass die Verbände in Mittel- und Ost europa sich anders entwickeln als die älteren westeuro-päischen Verbände. Menschen mit verschiedener Herkunft, mit verschiedenen Kulturen profitieren von einem gut funktionierenden Netzwerk. Län-derübergreifende Projekte sind Hilfestellung in der Entwicklung dieses Netzwerkes, schaffen ge-genseitiges Verständnis und Respekt. Das Vermit-teln von Wissen und Erfahrungen über Landes-grenzen hinaus, ist für Geber und Empfänger bereichernd und zielführend.

Die Schweiz beteiligt sich aktiv an den Projekten. Ein Beispiel dafür ist das Projekt «Lebenslanges Lernen», in dem Mitglieder aus Polen, Litauen, Deutschland, Portugal und der Schweiz zusam-men ihre jeweilige Situation in den Ländern vor-gestellt haben. Es ging vor allem um das Vermit-teln von Wissen und von generationenüber- greifenden Arbeitserfahrungen.

Die Kolpingjugend EuropaDie Kolpingjugend Europa arbeitet eigenständig und versteht sich als wichtiger Teil des Kolping-werkes. Ihre Schwerpunktarbeit liegt in gegen-seitiger Hilfe, in der Vorbereitung von Projekten, Workshops, internationalen Seminaren, Jugend-camps, um die Sprachbarrieren und Vorurteile abzubauen. Der Vorstand besteht aus fünf Ju-gendlichen aus vier Ländern Osteuropas. Die Lei-tung und Koordination der Aktivitäten liegen bei Patrycja Kwapik im Sekretariat von Kolping Polen. Die Jugendarbeit ist äusserst erfolgreich, konn-ten doch im vergangenen Jahr verschiedene länder übergreifende Seminare und Anlässe – auch mit Schweizer Beteiligung – durchgeführt werden.

Das Kolpingwerk Europa und die PolitikSeit 40 Jahren hat Kolping International den Kon-sultativstatus beim Europarat in Strassburg. In der Neuzeit wurden die Kontakte zum Europaparla-ment in Brüssel immer wichtiger. Anton Salesny (Wien) ist der gewählte Europabeauftragte. Er

Kolpingtag Salzburg 1996

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pflegt die Kontakte zu Mitgliedern des Europara-tes, des Europaparlamentes und mit der ständi-gen Vertretung des Heiligen Stuhls beim Europa-rat. Diese Vertretungen bewirken ein Einmischen in Themen, die der Kolpingarbeit nahe stehen: zum Beispiel arbeitsfreier Sonntag, Gentechnik, Sterbehilfe usw. Dazu wurden von der Kontinen-talversammlung Stellungsnahmen und Erklärun-gen verabschiedet und an die Parlamentarier wei-tergeleitet. Leider werden diese Erklärungen in den einzelnen Verbänden wenig beachtet, zeigen aber doch bei den Europaabgeordneten Wirkung.

Von der Arbeitsgemeinschaft zum eingetragenen VereinSeit 1995 hat das Kolpingwerk Europa eine Sat-zung, in der einige Regeln festgehalten sind. Sie wurde damals als Folge der Erweiterung erstellt. In der Zwischenzeit hat sich einiges verändert. Bis 2013 waren die Vorstandsarbeiten personell be-dingt eng mit dem Generalsekretariat in Köln ver-knüpft. Mit der Wahl eines neuen Vorstandes 2014 änderte dies. Die Ablösung forderte beiderseits viel Verständnis. Was bisher automatisch funktio-nierte musste neu erarbeitet werden. Der heutige Vorstand ist inzwischen gut aufgestellt. Die Arbei-ten sind in verschiedene Ressorts aufgeteilt und den Vorstandsmitgliedern zugeteilt. So sind die Voraussetzungen für ein effizientes Arbeiten un-ter der Berücksichtigung der geringen Finanzen geschaffen.

Durch die neue Situation wurde eine Überarbei-tung der seit 1995 in Kraft gesetzten Satzung not-wendig. Wichtiges Kriterium in der Neufassung der Satzungen ist die Erhaltung der Gemeinnüt-zigkeit. Im Weiteren dürfen die Wege und die Vo-raussetzungen für den Erhalt von öffentlichen Geldern vor allem für die Kolping-Jugend nicht eingeschränkt werden.

Die nächsten Schritte werden die Planung und Organisation eines weiteren europäischen Gross-anlasses sein und die Diskussion und Erstellung eines Selbstverständnisses des Kolpingwerks Europa – analog dem Selbstverständnis von Kol-ping International.

Die KontinentalversammlungDie Delegierten aller Verbände treffen sich einmal jährlich zur Kontinentalversammlung. Diese Ta-gung findet immer in einem anderen Land statt und beinhaltet den statutarischen Teil mit Be-richterstattung aller Bereiche und einen Bildungs-teil. Ein fester Bestandteil ist der Austausch unter-einander. Voneinander lernen, hören, was in anderen Verbänden geschieht, was gut oder we-

niger gut funktioniert, kann hilfreich und zielfüh-rend sein. Die Vielfalt der Arbeit der Verbände in ganz unterschiedlichen Bereichen ist beeindru-ckend. Ob Kinderbetreuung, Ausbildungsplätze, generationenübergreifendes Wohnen oder politi-sche Erklärungen – in jeder Hinsicht ist das Kol-pingwerk präsent, mischt sich ein und kämpft für eine gerechtere Welt für alle.

Welche Rolle spielt Kolping Schweiz? Die Arbeit von Kolping Schweiz wird international sehr geschätzt. Verschiedene Positionen sind von ehrenamtlichen Schweizer Kolpingmitgliedern besetzt. Seit Beginn der europäischen Zusam-menarbeit war stets ein Mitglied aus der Schweiz im Vorstand in diversen Ämtern – vom Jugend-vertreter bis zum Präsidium – aktiv. Auf Initiative der Schweiz wurde die Kolpingjugend Europa als eigenständige Gruppe aufgebaut und erreichte die Schaffung und Finanzierung eines eigenen Sekretariates in Polen. Seit Beginn 1992 ist der Ge-schäftsführer Kolping Schweiz im Vorstand ver-treten. Auf diese Weise prägt Kolping Schweiz das Geschehen auf europäischer Ebene wesentlich mit. So verschaffen wir uns Gehör und Beachtung auch wenn wir nicht mit grossen Sozial- und Im-mobilienprojekten aufwarten können. Mit der Schaffung des Adolph-Kolping-Besinnungswe-ges mit dem Kolping-Andachtsraum in Baldegg ist uns etwas Einmaliges gelungen. Es ist ein Pro-jekt, das im Kolpingwerk Europa Beachtung fin-det. Unsere Kolpingsfamilien unterstützen in klei-nen und grösseren Aktionen die Anliegen der noch jungen Verbände. Kolpingsfamilien sind da-bei bei Arbeitseinsätzen im In- und Ausland. Sie engagieren sich in den Pfarreien und Gemeinden. Der Erlös aus diesen Einsätzen und freiwillige Bei-träge bringen manchen Spendenfranken. Kolping Schweiz ist als Geldgeber sehr geschätzt. Finan-zielle Unterstützung wird dankbar entgegenge-

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nommen und hilft manchem Projekt auf die Bei-ne. Dank der Sozial- und Entwicklungshilfe von Kolping International sind die Investitionen abge-sichert. Finanzielle Hilfestellung beim Aufbau von Verbänden und deren Infrastruktur und Vermit-teln von Wissen und Erfahrungen schaffen für Ge-ber und Empfänger gegenseitigen Respekt. Dass Finanzen fliessen in Länder und damit Projekte verwirklicht werden können, ist eine Seite der Zu-sammenarbeit. Im Gegenzug wird uns bewusst, dass das Kolpingwerk in manchen Ländern eine Chance ist, benachteiligte Menschen aufzufan-gen. Kolping Schweiz hilft mit, Wege für eine gesi-cherte Zukunft zu ebnen.

Von damals zum Heute1997 war ich erstmals Delegierte für Kolping Schweiz an einer Kontinentalversammlung. Zu-sammen mit Alice Reding reiste ich nach Wien ohne grosse Erwartungen, aber mit einer guten Portion Neugier. Ich traf auf viel Unbekanntes. Wie unter Kolpingleuten bekannt, kam ich schnell ins Gespräch und die Kontakte von damals blie-ben teilweise bis heute. Das Programm damals bestand aus Referaten und Berichterstattungen. Da sprach eine Referentin über die Auswirkungen der Globalisierung auf die wirtschaftliche Ent-wicklung in Europa, über die Folgen der Verle-gung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer und die dadurch entstandene Profit- und Umsatzstei-gerung von Industriellen. Konkrete Lösungen oder Gegenmassnahmen ergaben sich auch da-mals keine in der Diskussion. Aber eines wurde allen klar, dass sich Kolping einmischen muss in die Diskussion, fordernd nach Gerechtigkeit zum Wohl für alle Schichten des Volkes.

Heute, 20 Jahre später, bin ich immer noch dabei. In anderer Funktion zwar. Das Kolpingwerk Euro-pa ist gewachsen, hat sich verändert. Die Thema-tik aber ist geblieben. Der direkte Informations-austausch ist trotz neuer Medien von grosser Wichtigkeit und nimmt einen grossen Zeitraum an der Kontinentalversammlung ein. Mit den Er-klärungen zur Jugend-Arbeitslosigkeit und zur Bekämpfung der Fluchtursachen wurden in den letzten Jahren aktuelle Themen aufgegriffen. Wohl kaum ein Land, das davon nicht betroffen ist. Geht es doch bei beiden Themen um direkte Anliegen, für die sich schon Adolph Kolping ein-setzte. Die Zukunftsfragen in den einzelnen Ver-bänden sind unterschiedlicher denn je. Verbände, die in Profildiskussionen neue Strategien entwi-ckeln und so neue Wege in der Ausrichtung ihrer Arbeit suchen. Im Gegenzug junge Verbände, die viel mehr Ideen entwickeln, als ihnen möglich sind, sie auszuführen.

Das Kolpingwerk Europa hat seinen Stellenwert als länderverbindende Arbeits- und Bildungsge-meinschaft erarbeitet und gefestigt. Über die Landesgrenzen hinaus zu schauen, erweitert den Horizont und weckt das Verständnis für das Le-ben in anderen Kulturen. Auch wenn nicht immer alles nach Wunsch gelingt, Niederlagen oder Un-verständnis anzunehmen und damit umzugehen, gelingt leichter, weil wir getragen sind von einem Netzwerk und unserem christlichen Glauben.

So wie es im Leben und Wirken von Adolph Kol-ping Höhen und Tiefen gab, wird es auch in Zu-kunft im Kolpingwerk Europa sein. Positives und Negatives – beides braucht es für ein friedvolles erspriessliches Zusammenarbeiten innerhalb der Länder und Völker. Adolph Kolping stellte immer den Menschen in den Mittelpunkt. Darum dürfen auch wir nie vergessen, dass es in unserer Arbeit – egal auf welcher Ebene – immer um den Men-schen und dessen Wohlergehen geht.

Vorstand Kolpingwerk EuropaJosef Holtkotte, Deutschland, EuropapräsesMargrit Unternährer, Schweiz, VorsitzendeUlrich Vollmer, Deutschland, EuropasekretärAnton Salesny, Österreich, EuropabeauftragterKrzysztof Wolski, Polen, VeranstaltungenRenate Draskovits, Österreich, FinanzenVasyl Savka, Ukraine, Verbindung zur Kolping-Jugend EuropaPatrycja Kwapik, Polen, Vertretung Kolping-Jugend EuropaGregor Federhen, Deutschland, Referent für Mittel- und Osteuropa (beratend)

 

Erklärung des Kolpingwerkes Europa zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in Europa

(Frankfurter Erklärung 2015)

Das Kolpingwerk Europa fühlt sich in seinem Engagement dem Anliegen der Aus- und Berufsbildung junger Menschen besonders verpflichtet und steht damit zugleich in einer langen Tradition. Über die Grenzen hinweg hat schon Adolph Kolping die Mobilität gefördert und in Kolpinghäusern und Kolpingsfamilien länderübergreifend den wandernden Gesellen seiner Zeit Heimat geboten.

Junge Menschen brauchen Chancen und Perspektiven

In den letzten Jahren ist aber gerade die Jugendarbeitslosigkeit in Europa drastisch gestiegen. Jeder vierte junge Mensch unter 25 Jahren ist arbeitslos. Viele davon haben auch keine Ausbildung erfolgreich abschließen können. Wenn es auch in einigen Ländern Europas – u.a. in Deutschland eine vergleichsweise sehr niedrige Arbeitslosenquote gibt – so liegt diese in den ost- und südeuropäischen Ländern teilweise bei bis zu 50 %. Was bedeutet dieses für die Gesellschaften von Griechenland, Spanien, Italien oder Kroatien, wenn jeder zweite Heranwachsende nicht ins Berufsleben starten kann, wenn eine ganze Nachwuchsgeneration auf der Straße steht? Die politischen Verwerfungen, die in einigen Ländern zu beobachten sind, haben hier ihre Wurzeln!

Vor diesem Hintergrund hat sich die Europäische Union auf allen Ebenen die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit ins Stammbuch geschrieben. Hierzu sind auch verschiedene Instrumente und Beiträge entwickelt worden. Beispielhaft sind hier zu nennen: Dein erster EURES-Arbeitsplatz als Mobilitätsprogramm, um jungen Menschen eine Ausbildung in einem anderen Mitgliedsstaat der EU zu ermöglichen. Neben der reinen Ausbildungs- und Arbeitsvermittlung stehen auch Kosten für Sprachkurse, zusätzliche Begleitung während der Ausbildung und Reisekosten junger Menschen zur Verfügung.

Ein weiteres Beispiel mit deutlich mehr Gewicht ist die europäische Ausbildungsallianz, in der die europäischen Staats- und Regierungschefs vereinbart haben, jungen Menschen eine Ausbildung und einen Arbeitsplatz in Europa anzubieten. Verbunden mit einer Ausbildungsreform in vielen Ländern soll eine praxisnahe Ausbildung den jungen Menschen einen erfolgreichen Einstieg ins Arbeitsleben ermöglichen. Gerade die bessere Zusammenführung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung mit dem Nachfrageangebot an Arbeitskräften und Ausbildungsplätzen soll dazu führen, dass junge Menschen ihre Ausbildung abschließen und im Idealfall im Ausbildungsbetrieb übernommen werden oder in ihrem erlernten Beruf anschließend in einem anderen Unternehmen arbeiten können.

Die europäische Allianz für Ausbildung ergänzt dieses Vorhaben als Plattform, an der sich verschiedene Akteure des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes zusammenfinden. Im Sinne eines „Best-Practice“ erfolgreiche Programme und Instrumente auszutauschen, miteinander zu verzahnen und so ein verbessertes Angebot an Ausbildungsplätzen in allen europäischen Ländern zu erreichen. Durch die qualitative Weiterentwicklung der Ausbildung in europäischen Ländern und das vermehrte Wissen umeinander und der verschieden Ausbildungsmöglichkeiten soll auch die europäische Ausbildungsmobilität erhöht werden und einen stärkeren Anreiz zur Mobilität verschaffen.

Duale Berufsausbildung eröffnet Chancen und Perspektiven

Vor diesem Hintergrund beschäftigen sich viele Länder mit dem sogenannten „dualen Berufsausbildungssystem“ und prüfen, inwieweit dieses in ihre Länder übertragen oder angepasst werden kann. Denn das duale Ausbildungssystem schneidet sehr gut bei Vergleichen mit anderen Formen zur Erreichung einer Berufsqualifikation ab. Festzustellen ist, dass bei der Ausgestaltung der Ausbildungssysteme der Praxisnähe eine wesentliche Bedeutung zukommt. Je stärker die Praxiserfahrung in der Ausbildung integriert ist, desto besser sind anschließend die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das

KOLPING Europa Kolpingplatz 5-11 50667 Köln / Germany Tel. +49-221-77880-13 Fax +49-221-77880-10 E-Mail: [email protected] www.kolpingwerk-europa.net

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Erich Reischmann

Universalität statt Uniformität

In mehr als 7800 Kolpingsfamilien in 61 Ländern sind rund 400 000 Mitglieder als Gemeinschaft bei Kolping International organisiert. Über 200 delegierte Kolpings-Mitglieder aus 43 Verbänden aus allen Teilen der Welt haben mit ihren Stim-men die Weichen für die Zukunft Kolping Interna-tional neu gestellt, die demokratischere und transparentere Entscheidungen bringen sollen.

In Lima wurden folgende Anpassungen und Neu-erungen in Kraft gesetzt:

Mehr Befähigungen und mehr Nachhaltigkeit

Generalversammlung Kolping International

– Die Rechtsträger von KOLPING INTERNATIONAL erhielten neue Namen: Kolpingwerk e. V. – jetzt Kolping International Association e. V.; Sozial- und Entwicklungshilfe des Kolpingwerks e. V – jetzt Kolping International Cooperation e. V.; In-ternationale Adolph-Kolping-Stiftung – jetzt Kolping International Foundation.

– Die Generalversammlung Kolping International findet alle sechs Jahre in Köln statt (bisher fünf).

– Die Sitzungen des Generalrats werden alle zwei Jahre in einem Land eines Nationalverbands durchgeführt (bisher jährlich).

– Als neues Leitungsorgan des Verbandes wurde der Generalvorstand gewählt. Diesem Vorstand,

Ende September 2017 trafen sich Kolpingdelegierte von den Kontinenten Afrika, Amerika, Asien und Europa in Peru zur 23. Generalversammlung von Kolping Inter-national. Mit starkem Engagement wurden zukunftsweisende Dokumente von den Anwesenden beraten und verabschiedet. Personen mit verschiedenen Sprachen und Kulturen trugen mit Beiträgen für ein solidarisches Werk bei. Dies wird unsere zukünftigen Aufgaben leiten.

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der viermal jährlich tagen wird, gehören der Ge-neralpräses, der Generalsekretär, die Geschäfts-führerin und je eine Kontinentalvertretung aus Afrika, Amerika, Asien und Europa an. Zusätzlich nimmt der mitgliederstärkste Nationalverband (derzeit Deutschland) einen Sitz ein.

– Die kontinentale Ebene (zum Beispiel Kolping Europa) erfährt in dem neuen Generalstatut eine Stärkung. Sie sollen in ihrem Kontinent die Vernetzung der Nationalverbände und die Län-der mit einzelnen Kolpingsfamilien vorantrei-ben. Weiter sind jährliche Tagungen zu organi-sieren, jedoch in den Zwischenjahren von Generalrat oder Generalversammlung.

– Um einen neuen Nationalverband gründen zu können, müssen neben einem Nationalvorstand mindestens 15 Kolpingsfamilien (bisher 10) ein regelmässiges, aktives Programm durchführen.

– Die Kolpingsfamilien und andere Gremien, aus-genommen Generalpräses, können zur Unter-stützung der pastoralen Dienste eine Geistliche Leitung wählen. Diese Aufgabe ist nicht mehr nur dem katholischen Priester vorbehalten. Auch Laien, Mann oder Frau, können das Amt des Präses nun offiziell ausfüllen.

Die Aufgabe besteht nun bei allen Ebenen der Verbandsstrukturen darin, die Vernetzung unter- und nebeneinander zu stärken und gleichzeitig die kulturellen Freiheiten gewähren zu lassen. Der Generalpräses Msgr. Ottmar Dillenburg fasste dies zum Schluss wie folgt zusammen: «Universa-lität ohne Uniformität». Entscheidungen sollten weltweit auf allen Ebenen effizienter, transparen-ter und demokratischer durch die Entscheidungs-träger gehandhabt werden.

Der Samen, den Adolph Kolping einst gesät hat, soll reiche Frucht bringenEin weiteres Ergebnis der gemeinsamen Bemü-hungen auf allen Verbandsstrukturebenen ist die Überarbeitung unseres «Selbstverständnisses». Unser Generalpräses leitete die Besprechung und anschliessende Abstimmung über das Dokument «Selbstverständnis» mit den Worten ein: «Wir sind heute ein moderner, global tätiger Sozialverband! Wir sind nicht mehr der Katholische Gesellenver-ein, wie ihn Adolph Kolping zu seiner Zeit gegrün-det hat.» In der bald 170-jährigen Geschichte des Kolpingwerks ging es öfters um Anpassungen an die gesellschaftlichen Entwicklungen. So wurden von den Delegierten einige neue Akzente ge-setzt, und es stellt keine Abkehr zur bisherigen Art der Kolpingarbeit dar. Nachfolgend einige An-stösse aus dem Dokument «International, Enga-giert, Solidarisch – Das Selbstverständnis Kolping International».

Wir wollen im christlichen Sinne:– Menschen eine generationsübergreifende Ge-

meinschaft bieten, in der sie ihre spirituelle und materielle Entwicklung miteinander fortführen und eine Heimat finden können.

– einander befähigen, damit wir uns in der Welt und damit in Arbeit und Beruf, Ehe und Familie, Gesellschaft und Kirche bewähren; einander und unserem Umfeld Lebenshilfen anbieten.

– bei allen unseren Aktivitäten das Gemeinwohl fördern und an der ständigen Erneuerung und Humanisierung unserer Gesellschaften mitwir-ken.

– besonders den Menschen helfen, die am gesell-schaftlichen und kirchlichen Rand stehen, ihre Talente und Potenziale zu entdecken und zu nutzen.

– weltweit eine gerechtere Verteilung der Güter der Erde und ihre nachhaltige Nutzung für kom-mende Generationen erzielen.

Das weltweite Miteinander von Jung und Alt, im Geist von Adolph Kolping, sollte so gestaltet wer-den können, dass alle Generationen sich in unse-rem Verband willkommen und zu Hause fühlen. Den Mitmenschen, die sich gefühlsmässig am Rande der Gemeinschaften fühlen, eine Heimat geben. Inhaltlich will sich der Verband künftig noch intensiver seiner ökologischen Verantwor-tung stellen.

Lisbeth Näpflin

Es waren zwar etwas mehr Teilnehmer erwartet worden, trotzdem liessen sich die Organisatoren nicht entmutigen und boten den Teilnehmern wiederum ein Rundum-Paket mit tollen Wett-kämpfen und abendfüllenden Rahmenprogram-men.

Für die rund 50 Schweizerinnen und Schweizer war es am Donnerstag eine lange Anreise bis nach Welschnofen. Doch das Wetter meinte es grösstenteils gut, sodass alle gut im 2000-Seelen-Dorf eintrafen. Im Rennbüro im Gemeindezent-rum wurden alle herzlich empfangen. Mit beleg-ten Brötchen und Getränken konnte man sich stärken und erhielt auch gleich noch die Tasche mit allen Infos, Startnummern, Skipässen und einem orangen Halstuch als Geschenk; auf der Piste war dies ein gutes Erkennungszeichen als Kolpingsmitglied. Anschliessend bezog man die Hotelzimmer, welche die Kolpingsfamilien vor-gängig direkt über das Tourismusbüro gebucht hatten.

Am Abend trafen sich alle im Vereinshaus zum ge-meinsamen Nachtessen. OK-Präsident Kurt Egger

Sport und Spass im Südtirol 22. Internationale Kolping Skimeisterschaften im Südtirol

und Otto von Dellenmann begrüssten die Gäste zu diesen Skimeisterschaften im schönen Südti-rol. Schon ziemlich früh am Abend lichtete sich der Saal. Alle wollten genügend Schlaf kriegen für den bevorstehenden Wettkampftag.

Nach einem stärkenden Frühstück ging es zur An-gele-Alm. Bei herrlichem Sonnenschein und gut präparierter Loipe nahmen die Wettkämpfer schon mal einen Augenschein von der Strecke. Erfreulicherweise nahmen auch Kinder und Ju-gendliche am Rennen teil. Die Kinder und Damen liefen zwei Runden (rund sechs Kilometer), die Männer hatten drei Runden zu laufen – bei der Anmeldung konnte zwischen klassischem oder freiem Stil gewählt werden. Die rund 60 Teilneh-mer waren pünktlich am Start, sodass um 10.30 Uhr gestartet werden konnte. Für ein paar wenige war es dann doch zu anstrengend und sie muss-ten aufgeben, doch die Mehrheit schaffte ihre Runden mit beachtlichen Zeiten.

Gegen Mittag machte sich die Gruppe auf ins Ski-gebiet und genoss in den umliegenden Restau-rants einen Mittagslunch. Anschliessend fand die Besichtigung der Rennpiste mit Ernst Pfenner statt. Nach ein paar Schnupperfahrten trafen sich

Trotz gleichzeitig stattfindender Olympiade haben sich rund 160 Wettkämpfer und Schlachtenbummler aus Deutschland, Österreich, Bulgarien, der Schweiz und Süd-tirol zu den 22. Internationen Kolping Skimeisterschaften angemeldet.

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einige noch zum Après-Ski bei herrlichem Son-nenschein. Zurück im Hotel hiess es, sich in Schale zu werfen, um wieder rechtzeitig im Vereinshaus zum Nachtessen zu sein. Gespannt war man auf die Rangverkündigung. Die Gewinner posierten auf den Siegestreppchen mit den kunstvollen Po-kalen. Die zwei echten «Ärzte von Welschnofen» boten uns musikalische Unterhaltung im Country-stil. Obwohl die meisten gerne etwas länger ge-blieben wären, dachten die Skifahrer an das kom-mende Riesenslalomrennen und so zogen sich allesamt recht früh in ihre Hotels zurück.

Schon früh traf man sich zum feinen Frühstück, bevor es dann auf die Piste Paolina ging. Bei traumhaften, sonnigen Verhältnissen besichtig-ten die Rennläufer nochmals die Piste. Um 10.30 Uhr starteten von den 116 Startberechtigen zu-erst die Snowborder, danach gings weiter mit den Kids, bis schliesslich alle Kategorien das Rennen absolviert hatten. Am Pistenrand machten die Schlachtenbummler Stimmung. Und schon war es Mittag und einige nutzten nach dem Essen das schöne Wetter, um die verschiedenen Pisten des Carezza-Skigebietes abzufahren.

Wie an den Skimeisterschaften üblich, trafen sich die Fahnen- und Bannerträger sowie die Kol-pingsfamilien zum gemeinsamen Gottesdienst in der Pfarrkirche Welschnofen. Nach dem feierlich mit Chorgesang umrahmten Gottesdienst kehrte die Kirchenschar mit den Fahnendelegationen ins Gemeindehaus zurück zum gemeinsamen Nacht-essen. Die Abendveranstaltung bot nebst den Rangverkündigungen im Riesenslalom und in der Kombination einiges an Unterhaltung. So traten die Schuhplattler von Welschnofen auf und zeig-ten uns, wie kraftvoll und akrobatisch, aber auch amüsant diese Art von Tanz ist. Zum Schluss dank-te das Organisationskomitee allen Helferinnen und Helfern, ohne die ein solcher Anlass nicht möglich gewesen wäre. Der mit 81 Jahren älteste Teilnehmer, Werner Christen aus Küssnacht, und

die Jüngsten – Zwillinge der Kolpingsfamilie Goldau – durften ebenfalls auf die Bühne und er-hielten ein Präsent.

Mit Spannung erwarteten alle die Präsentation des nächsten Austragungsortes der Kolping Ski-meisterschaften. Alle freuen sich schon jetzt auf die 23. Internationalen Kolping Skitage Ende Ja-nuar 2020 in Lienz, Österreich.

Anschliessend wurde das Gesellige gepflegt. Es wurde getanzt, über die Wettkämpfe diskutiert und auf die guten Resultate angestossen. Es gab einige, die erst zu später Stunde den Weg zum Hotel unter die Füsse nahmen.

Am Sonntag hiess es schon wieder Abschied neh-men. Die Teilnehmer trafen sich noch zum Früh-schoppen, bevor es hiess «pfüat di», «Tschüss» und «bis zum nächsten Mal» und die Heimreise angetreten wurde.

Schön wars und wir kommen gerne wieder und hoffen, dass sich noch mehr Kolpingsmitglieder für diesen Anlass begeistern können. Herzlichen Dank an Kolping Südtirol für die schönen Tage, die wir bei euch im Südtirol erleben durften. Wir sehen uns wieder in Lienz!

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Peter Jung, Geschäftsführer Kolping Schweiz

Kolping Bolivien besteht seit 1983 und ist in neun von zehn Landesregionen mit über 4000 Mitglie-dern und 135 Familien vertreten. Neben der Arbeit in den Regionalverbänden betreibt es medizinische Zentren sowie Primar- und Sekundarschulen. Frau-en und ihre Kinder finden im Falle von häuslicher Gewalt (ein grosses und weitverbreitetes Problem in Bolivien) Hilfe, Beratung und vorübergehend eine geschützte Unterkunft in einem von Kolping Bolivia betriebenen Frauenhaus. Darüber hinaus unterstützt Kolping Bolivien seine Mitglieder mit Massnahmen in den Bereichen Bildung, Arbeitsbe-schaffung, Familienintegration und Recreation.

Mit seinen Bildungs- und Gesundheitseinrichtun-gen hat sich Kolping Bolivien einen hervorragen-den Ruf in weiten Kreisen der Bevölkerung erarbei-

Visita a BoliviaBolivienreise

tet. Ich konnte mich davon überzeugen, dass die von uns in den letzten Jahren geleistete Sozial- und Entwicklungshilfe dem Prinzip der «Hilfe zur Selbst-hilfe» vollumfänglich gerecht wird. Dies trifft in be-sonderem Masse auf die Gesundheitseinrichtun-gen zu, dem ganzen Stolz von Kolping Bolivia. Hier werden von 600 Mitarbeitenden medizinische Dienstleistungen angeboten, die von der armen Bevölkerung zahlbar sind und angenommen wer-den. Die Qualität kann mit der Konkurrenz der staatlichen und privaten Anbieter durchaus mithal-ten, über 270 000 behandelte Patientinnen und Pa-tienten im Jahr 2017 sind dafür der beste Beweis.

Für mich war sehr eindrücklich, mit welcher Hinga-be, Herzblut und Professionalität die Verbandslei-tung von Kolping Bolivia und die Angestellten der Einrichtungen, wie Lehrer, Ärzte, Sozialarbeiter und natürlich die vielen Ehrenamtlichen in den Re-

Vom 17. bis 27. April 2018 hatte ich die Gelegenheit, mit Bernhard Burger eines unserer grossen und wichtigen Partnerländer zu besuchen. Auf uns wartete ein dicht gedrängtes Besichtigungs- und Besuchsprogramm, das neben dem Vorstellen meiner Person und der Einführung in meine neuen Aufgaben die verdiente Würdigung für Bernhards grossartige Aufbauarbeit in den letzten 30 Jahren zum Ziel hatte.

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gionalverbänden nach der Mission von Adolph Kolping leben. Der Stolz, in einer der Einrichtun-gen Adolph Kolpings arbeiten zu dürfen, war deut-lich spürbar. Adolph Kolping ist dort allgegenwär-tig, ob in Form von Bildern, Büsten oder als Statue auf einem grossen Platz in El Alto.

Eine der wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Sozial- und Entwicklungshilfe, wie sie Kolping Schweiz betreibt, sind verlässliche Partner vor Ort. Die Internationalität von Kolping, garantiert uns einen solchen Partner in Bolivien, der Garant für den effektiven Einsatz unserer Spenden ist. Dies gibt mir persönlich grosse Gewissheit, die anver-trauten finanziellen Mittel sinnvoll und zweckge-bunden einzusetzen.

Unsere Reise starteten wir in Santa Cruz de la Sier-ra, einer der grössten und wohlhabendsten Städte im subtropischen Tiefland Boliviens. In Santa Cruz und der zirka 30 Kilometer entfernten Stadt War-nes betreibt Kolping Schulen für über 600 Kinder verschiedenster Altersstufen. Die glücklichen Augen der Schülerinnen und Schüler, die hier die Möglichkeit einer guten Schulausbildung genies-sen dürfen, werde ich für immer in meinem Herzen tragen.

Das marode Regionalzentrum von Kolping Santa Cruz (das Hauptgebäude musste im vergangenen Jahr bereits abgerissen werden) wird im nächsten Jahr mit finanziellen Mitteln von Kolping Schweiz neu errichtet. Den Kolpingsfamilien steht dann der dringend benötigte Raum für ihre umfangreichen Aktivitäten wieder zur Verfügung.

Aufgrund der Grösse Boliviens und der schlechten und gefährlichen Strassenverhältnisse wählten wir das Flugzeug, um an unseren nächsten Besichti-gungsort zu gelangen. Cochambamba, mit 700 000 Einwohnern viertgrösste Stadt Bolivens, hat einen sehr aktiven Regionalverband und betreibt dort

das bisher einzige Frauenhaus mit grossem Erfolg. Die grandiose Feier, besonders zu Bernhard Bur-gers Ehren, zu der viele Kolpingmitglieder aus al-len Teilen Boliviens angereist waren, war ein ech-tes Highlight und wird mir noch lange in guter Erinnerung bleiben.

Weiter ging es an den dritten und letzten Ort unse-rer «Visita a Bolivia». La Paz und das unmittelbar angrenzende El Alto. Zusammengewachsen auf über 4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner und auf bis zu 4000 Höhenmetern liegend. Nach rascher Akklimatisierung standen zwei intensive Besuchstage auf dem Programm. La Paz ist Sitz des Nationalbüros von Kolping Bolivia, El Alto der Ort mit den fünf medizinischen Einrichtungen und einer grossen Lehrstätte. Vor meiner Reise hatte ich mir die Frage gestellt, warum gerade an diesem Ort die hohe Konzentration medizinischer Einrich-tungen. Wenn man dort ist, weiss man warum. Nir-gends wohnen so viele Menschen in armen Ver-hältnissen und bedürfen der Unterstützung durch Kolping Schweiz.

Nach meiner Rückkehr brauchte ich einige Zeit, um die Eindrücke zu verarbeiten. In mir bleibt eine grosse Zufriedenheit und das Gefühl, etwas Sinn-volles zu tun. Ich habe mit eigenen Augen gese-hen, was unser Engagement bisher bewirkt hat und was mit den bisherigen Spenden, die Kolping Schweiz und seine Mitglieder gesammelt haben, Gutes und Nachhaltiges erreicht wurde. Mit unse-rer Hilfe hat es Kolping Bolivien geschafft, mehr-heitlich auf eigenen Beinen zu stehen. Unsere fi-nanzielle Unterstützung wird auch weiterhin erforderlich sein, besonders, wenn es um die Reali-sierung grösserer Infrastrukturprojekte geht.

Interessieren Sie sich für unsere Sozial- und Ent-wicklungshilfe oder haben Fragen? Gerne bin ich bereit, Ihnen unsere Arbeit näher vorzustellen.

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Generalversammlungen

Zur 60. Hauptversammlung der KF Flawil begrüss-te die Präsidentin Priska Brunner neben den 37  Mitgliedern die Regionalpräsidentin Brigitte Reisch mann als Gast. Mit abwechslungsreichen Fotos umrahmte Priska Brunner ihren Jahresbe-richt. Neben den traditionellen Anlässen war der REGA-Besuch in St. Gallen-Winkeln ein Vereins-abend mit vielen interessierten Teilnehmern. Beim Traktandum Mitgliedermutationen war die Freu-de gross, das neue Vereinsmitglied Monika Jung, vorzustellen und im Verein begrüssen zu dürfen. Als Zeichen für die Aufnahme erhielt sie aus den Händen der Präsidentin und mit den besten Wün-schen eine Kolpingkerze. Die weiteren Traktanden wurden speditiv erledigt. Aus Anlass des 150-Jahr-Jubiläums von Kolping Schweiz im 2018, das unter dem Motto «Danken – Geben – Feiern» steht, wird die KF Flawil im neuen Vereinsjahr neben einer Spende zugunsten des interna tionalen Ver-bandsaufbaus auch einen Vereinsausflug nach

Anlässlich der 85. Generalversammlung der KF Weinfelden besuchten die Teilnehmenden den Gottesdienst in italienischer Sprache. Im An-schluss durfte Erich Sutters Kochkunst genossen werden. Worte und Zitate von Adolph Kolping bereicherten die statutarischen Geschäfte. Mit Bildern ergänzte Präsident Jürg Müller den Jah-resbericht. Unter anderem berichtete er über die Projekte in Rumänien, die mit finanziellen Beiträ-gen der KF Weinfelden unterstützt werden. Die Generalversammlung bestätigte die Vorstands-mitglieder Jürg Müller (Präsident), Elisabeth Monsch (Vizepräsidentin/Kassierin), Gaby Scher-rer (Aktuarin) und Andreas Fleck (Beisitzer) für die nächste Amtsperiode.

Auf 70 Jahre Zugehörigkeit dürfen Eugen Bärlo-cher und Ernst Geyer zurückblicken. Ruedi Kling-ler ist seit 60 Jahren Mitglied. Als Jünglinge sind sie mit gut 20 Jahren dem damaligen Gesellenver-ein bereits beigetreten. Die Teilnehmenden dan-ken den Jubilaren mit einem überwältigenden Applaus. Für 25 Jahre Mitgliedschaft werden Mo-

Baldegg zur Jubiläumsfeier unternehmen. Nach dem Dessert und zum Ausklang des Abends wur-de gemeinsam in geselliger Runde ein Quiz zum Leben von Adolph Kolping gelöst.

Franziska Schönenberger

nika und Andreas Fleck und Rita und Jürg Müller-Winter geehrt. Sie hatten bereits in jungen Jahren Kontakt zu Kolping, wurden aber erst später zu Mitgliedern.

Gaby Scherrer, Aktuarin

Mehr Bilder sind unter kolping-weinfelden.ch zu entdecken.

Präsident Jürg Müller, Jubilare Ruedi Klingler und Eugen Bärlocher, Vizepräsidentin/Kassierin Elisabeth Monsch, Jubilar Ernst Geyer.

Neues Vereinsmitglied

70, 60 und 25 Jahre Treu Kolping

Flawil

Weinfelden

Vereinspräsidentin Priska Brunner (rechts) überreicht Neumitglied Monika Jung eine Kolpingkerze.

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Einen Tag nach dem Fest des heiligen Josef, dem Patron der Kolpingsfamilien, trafen sich die Uzner Kolpingsmitglieder zur jährlichen Generalver-sammlung. Was sich schon länger angezeigt hat-te, traf nun ein. Nach 38 bzw. 26 und 8 Jahren wollten die Vorstandsmitglieder ihre Aufgabe niederlegen. Leider fand sich aus den Reihen der Mitglieder niemand, der sich eine Wahl in den Vorstand vorstellen konnte. So gab es keine ande-re Lösung als die Auflösung des Vereins. Der bis-herige Vorstand hat noch bis zum Herbst ein re-duziertes Programm vorbereitet. Er hat die Aufgabe übernommen, im Herbst eine ausseror-dentliche Generalversammlung einzuberufen, welche die Auf lösung des Vereins beschliessen muss. Mit einem Gottesdienst wird dann die

Die 67. GV der KF Wolfenschiessen stand ganz im Zeichen eines aktiven Vereinsjahres. Entschuldigt haben sich Sonja Wiget von der Region und weite-re 21 Gäste und Mitglieder. Die Präsidentin hielt nebst verschiedenen Anlässen auch Rückblick auf die 22. Internationalen Kolping Skimeisterschaf-ten, welche im Februar am Karerpass im Südtirol stattgefunden haben. Auch eine kleine Gruppe aus Wolfenschiessen hatte sich auf den Weg ge-macht und kam sehr erfolgreich mit einigen Poka-len nach Hause. Allen Teilnehmern wird herzlich gratuliert, auch wenn nicht alle einen Podestplatz erringen konnten. Mitmachen kommt vor dem Gewinnen. Die Schlachtenbummler haben mit ihrem Anfeuern ebenso zu den guten Leistungen beigetragen. Beim Vorstand war ein Rücktritt zu verzeichnen. René Murer hat nach vier Jahren als Aktuar die Demission eingereicht. Für dieses En-gagement überreichte ihm die Präsidentin ein Ge-schenk und dankte für die gute Zusammenarbeit. Neu vorgeschlagen wurde Anita Zumbühl. Ob-wohl sie bisher noch nicht Mitglied des Vereins war, kannte sie Kolping bereits durch das Mitma-chen beim alljährlich durchgeführten Samichlaus-einzug. Der Vorstand freute sich sehr über ihre Zusage und die Versammlung wählte sie mit Ap-plaus zur Aktuarin und sprach ihr damit das Ver-trauen aus. Die weiteren Traktanden wurden ge-nehmigt und der Vorstand entlastet. Iris Zurkirch feierte ihre 25-jährige Mitgliedschaft und für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit durften Marcel Chris-ten, Meinrad Mathis, Otmar Näpflin, Josef Mathis

127-jährige Geschichte der Uzner Kolpingsfamilie zu Ende gehen. Ein wichtiges Anliegen ist den Mitgliedern des Vereins, das Bildstöckli auf dem St.-Otmars-Berg noch zu renovieren, sodass es für die Menschen, die dort vorbeispazieren oder im Gebet verweilen, in neuem Glanz erstrahlt. Ein herzliches Dankeschön geht an die Vorstandsmit-glieder, welche über eine so lange Zeit den Verein geleitet haben: Markus Steger als Präsident 38 Jahre, Elsbeth Fosanelli, zuerst als Aktuarin, dann als Kassierin 26 Jahre, Agnes Schwyter als Vizeprä-sidentin und Aktuarin 26 Jahre, Anna Maria Kemp-ter als Verstandsmitglied 8 Jahre.

Annemarie Marty

und Bernhard Niederberger die goldene Nadel entgegennehmen. Für 60 Jahre Vereinstreue konnten Hermann Bissig, Peter Niederberger, Er-win, Walter und Werner Odermatt sowie Paul Schuler geehrt werden. Zu 65 Jahren Mitglied-schaft wurde Alois Christen, Bernhard Christen, Noldi Keiser und Hans von Rotz gratuliert. Ge-meinderat und Aktivmitglied Eugen Dornbierer überbrachte Grüsse des Gemeinderates. Theres Keiser, Vertreterin von Kolping Schweiz, richtete ein paar Worte an die Anwesenden und gab eini-ge Informationen bekannt. Mit dem Satz von Adolph Kolping «Froh und glücklich machen, trös-ten und erfreuen, ist im Grunde doch das Beste, was der Mensch auf dieser Welt ausrichten kann» und dem Kolpinglied wurde die GV geschlossen.

Lisbeth Näpflin

Verein wird aufgelöst

Vorstand in neuer Zusammensetzung

Uznach

Wolfenschiessen

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Für 60 Jahre Mitgliedschaft wurden die drei verdienten und aktiven Kolpingbrüder, Klaus Werner, Josef Thoma-ser und Martin Schmid an der Generalversammlung geehrt. Ganz unterschiedli-che Lebensläufe mit vielen Stationen haben sie vor Jah-ren nach Aarau und in die Kolpingsfamilie geführt. Ab-schied nehmen musste man von den Kolpingbrüdern Ruedi Baumli (1927) und Otto Gschwend (1915), dem wohl ältesten Kolpingsmit-glied weltweit.

Ehrungen und Abschiede

Aarau

Goldau

Die Jubliare Klaus Werner, Josef Thomaser und Martin Schmid (von links).

Otto Gschwend

Ruedi Baumli

Rom Hat immeR SaiSon!

SondeRangeboteUnd laufend...

KontaKtieren Sie unS.

Goldauer Ski-Cracks an den Internationalen Kolping Skimeisterschaften im SüdtirolSiehe Bericht auf Seite 10.

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Mit Freude und Dankbarkeit blicken wir auf ein ak-tives Chorjahr zurück. In zehn regulären Proben sowie Vorproben vor Anlässen brachten wir Körper und Stimme und Musikinstrumente in Schwung, kombinierten ein neues Potpourri, lernten Neues (zum Beispiel «Du schwarzer Zigeuner») und mach-ten uns fit für die anstehenden Anlässe.

Auftritte: 13. Februar, Pflegezentrum Nidelbad, Rüschlikon; 17. Februar, Stapferstiftung, Horgen; 9.  Juni, Tödiheim Horgen (zu einem 100. Geburts-tag); 1. August, Mitwirkung von 8 Chorfrauen im Gesamtchor Zürich Stadthausanlage; 2. November, Pflegezentrum Käferberg, Zürich (mit Unterstüt-zung des Solobariton vom Kolpingchor Zürich, Rolf Häffner); 13. November, für Angehörige und Freunde im Pfarreisaal Thalwil.

Erstmals luden wir am Nachmittag des 13. Novem-bers Angehörige und Freunde unter dem sinnigen Titel «I wünsch dir e Rose» zu einem speziellen An-lass ein. Unsere Familien und Freunde hören ja meist nur von den Auftritten des Chores und sind

selber selten dabei. Deshalb war ihnen dieser Nachmittag besonders gewidmet, auch als Dank für ihre Ermutigung und Unterstützung. Jeannette und ihr Team, verstärkt durch Mitglieder der Kol-pingsfamilie, verwöhnten die Gäste mit Getränken und einem reichhaltigen Buffet von leckeren be-legten Brötli und feinen Kuchen. Ein grosses Dan-keschön allen Mitwirkenden!

Margret Gehrig

Seit 1983 aktivKolping-Plauschchörli Thalwil

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Mitte März machte sich die Kolpingsfamilie Baar mit gegen 20 Mitgliedern auf den Weg nach Bald-egg, um unserem Gründer Adolph Kolping bei der Reliquie für die 150 Jahre Kolping Schweiz zu dan-ken. «Dank Kolping haben wir viel erlebt», so die Aussage einiger Mitglieder. Viele schöne Momente im Kreise gleichgesinnter Menschen, viele interes-sante Besichtigungen und Begegnungen im In- und Ausland. Ein Meilenstein der Kolpingsfamilie Baar war sicherlich der Generalversammlungsbe-schluss 2001 sich im Bereich Sozial- und Entwick-lungshilfe zu engagieren. Daraus entstanden die Partnerschaften mit Varnes, Bolivien, und 2012 die Partnerschaft mit der Kolpingsfamilie Millennium in Temesoara, Rumänien. Im Herbst 2015 durften einige Mitglieder zu unserem Partner nach Rumä-nien reisen. Die Teilnehmer waren begeistert von deren Herzlichkeit und Offenheit und von der Viel-seitigkeit des Landes. Ein Jahr darauf nahmen unse-re Partner aus Temesoara die Einladung auf einen Besuch in der Schweiz gerne an und erlebten eben-falls unvergessliche Momente. Dies alles und vieles mehr wäre ohne Kolping nie zustande gekommen und dafür ist es nur recht, herzlich zu danken.

Die KF Baar sagt DANKEBaar

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Mit unserer Arbeit möchten wir den Fortbestand des Nationalverbands Kolping Schweiz, als Teil der weltweit aktiven Organisation und seiner Mit-glieder, langfristig sichern. Wir möchten Anstösse geben für eine bessere Welt, über alle Grenzen hinaus. Ganz im Sinne Adolph Kolpings unseres Gründervaters.

Euer EinsatzAls Bindeglied zwischen Verband, den Kolpings-familien und Mitgliedern, steuert ihr in einem Team die strategische Ausrichtung von Kolping Schweiz. Ihr unterstützt uns bei der Weiterent-wicklung unseres Verbands und den Anliegen sei-ner Mitglieder.

Ihr seid bereit, euch ehrenamtlich für unseren nationalen Verband zu engagieren und bringt fachliches und persönliches Know-how ein.

Verbandsleitungsmitglieder gesucht!– Ihr steht als Botschafter von Kolping Schweiz im

Kontakt mit seinen Mitgliedern.– Ihr tragt dazu bei, dass die Vision Kolpings in der

Gesellschaft weiter Anklang findet.– Ihr setzt euch gerne mit strategischen Fragen

auseinander.– Ihr entwickelt neue Strategien und gestaltet die

Zukunft von Kolping Schweiz aktiv mit.

Fühlt ihr euch angesprochen? Sendet bitte eure Kurzvorstellung an unseren Präsidenten Erich Reischmann, der auch für weitere Auskünfte zur Verfügung steht.

Erich Reischmann, [email protected], Telefon 071 622 44 61

Wir feiern unser Jubiläum mit einem Festtag mit allen Mitgliedern von Kolping Schweiz und internationalen Gästen.

Sonntag, 30. September 2018 in der Institutskirche Baldegg

11.00 Uhr Besammlung der Fahnendelegation vor der Kirche

11.15 Uhr Festgottesdienst Zelebrant, Generalpräses Msgr. Ottmar Dillenburg Die Kolpingsingers Lugano werden den Gottesdienst musikalisch begleiten

12.30 Uhr Zeit der Begegnung mit Essen und Getränken in der Klosterherberge

Das Kloster Baldegg ist mit der S-Bahn jede halbe Stunde ab Luzern oder Lenzburg zu erreichen. Der Bahnhof befindet sich gleich bei der Kirche.

Klosterherberge Baldegg, Institutskirche Baldegg, Alte Klosterstrasse 1, 6283 Baldegg, www.klosterbaldegg.ch

Anmeldungen bis 31. August 2018 an Kolping Schweiz, St. Karliquai 12, 6004 [email protected]

Name/Vorname:

Kolpingsfamilie:

Anzahl Personen:

Anzahl vegetarisches Essen:

Feiern

Anmeldung

Drei Aktionen prägen das Jahr:Danken Geben Feiern

Liebe Kolpingfrauen An diesem Wochenende wollen wir das interessante Städtchen Rapperswil von seiner schönsten Seite bei Tag und Nacht kennenlernen. Programm

Samstag, 01.09.18 13.00 Uhr Ankunft im Hotel Swiss Star, Wetzikon 14.00 Uhr Begrüssung in Rapperswil Sonntag, 02.09.18 14.00 Uhr Verabschiedung Kosten

Doppelzimmer Fr. 200.00 Einzelzimmer Fr. 225.00 ohne Übernachtung Fr. 115.00 Im Preis inbegriffen sind alle Aktivitäten und Verpflegungen, exkl. Getränke Anmeldetalon Name / Vorname: _________________________________________________ Strasse / Nr. _________________________________________________ PLZ / Ort _________________________________________________ Telefon _________________________________________________ Email _________________________________________________ Einzelzimmer Doppelzimmer ohne Übernachtung Ich komme mit dem Auto Zug und habe Halbtax GA Lebensmittelallergien _________________________________________________ Anmeldung bitte bis spätestens 30. Juni 2018: Talon Kolping Schweiz, St. Karliquai 12, 6004 Luzern Mail [email protected] Weiter Informationen und Unterlagen folgen nach Anmeldung.

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Liebe Kolpingfrauen An diesem Wochenende wollen wir das interessante Städtchen Rapperswil von seiner schönsten Seite bei Tag und Nacht kennenlernen. Programm

Samstag, 01.09.18 13.00 Uhr Ankunft im Hotel Swiss Star, Wetzikon 14.00 Uhr Begrüssung in Rapperswil Sonntag, 02.09.18 14.00 Uhr Verabschiedung Kosten

Doppelzimmer Fr. 200.00 Einzelzimmer Fr. 225.00 ohne Übernachtung Fr. 115.00 Im Preis inbegriffen sind alle Aktivitäten und Verpflegungen, exkl. Getränke Anmeldetalon Name / Vorname: _________________________________________________ Strasse / Nr. _________________________________________________ PLZ / Ort _________________________________________________ Telefon _________________________________________________ Email _________________________________________________ Einzelzimmer Doppelzimmer ohne Übernachtung Ich komme mit dem Auto Zug und habe Halbtax GA Lebensmittelallergien _________________________________________________ Anmeldung bitte bis spätestens 30. Juni 2018: Talon Kolping Schweiz, St. Karliquai 12, 6004 Luzern Mail [email protected] Weiter Informationen und Unterlagen folgen nach Anmeldung.

Erlebniswoche in La Bessonnaz, Lignerolle VD Das Kolpinglager für alle Generationen! Samstag, 6. bis Samstag, 13. Oktober 2018

Dieses Jahr machen wir uns mit der französischen Landessprache vertraut! Lignerolle hat ca. 400 Einwohner, liegt im Bezirk Jura-Nord Vaudois im Kanton Waadt und ist eingebettet zwischen Vallorbe und Orbe. In dieser Region gibt es viel Natur, Geistreiches und Geheimnisvolles zu entdecken.

In der Erlebniswoche werden die Grundsätze von Adolph Kolping mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen jeden Alters gelebt. Die Kolping Erlebniswoche bietet abwechslungsreiche Ferien in einer familiären Gemeinschaft. In der Lageratmosphäre kann der Alltag ganz schnell vergessen werden und wir tauchen ein in Spiel, Spass, Wandern, Ausflüge, Besinnliches und Sportliches. Auch dieses Jahr dürfen wir uns wieder auf die Kochkünste von Esti und Guido freuen!

Unser Lagerhaus «La Bessonnaz» liegt in absolut ruhiger Lage oberhalb von Lignerolle. Das Ferienhaus bietet schöne Zimmer, eine Stube, Lesezimmer, Spielzimmer, ein attraktiver Esssaal und ein Panoramasaal. Ein grosser Spielplatz und der Wald in unmittelbarer Nähe laden Gross und Klein zum Verweilen ein. Verschiedene ge-mütliche, sehenswerte und abwechslungsreiche Ausflüge stehen auch dieses Jahr unter der neuen Leitung auf dem Programm.

Kosten Erwachsene ohne Kinder: Fr. 390.—

Familien mit Kindern: Eltern pro Person Fr. 290.—

bis und mit 4 Jahre kostenlos

Kinder ab 5 bis und mit 9 Jahre Fr. 120.—

Kinder ab 10 bis und mit 15 Jahre Fr. 180.—

Anmeldung bis zum 22. August 2018 an Denise Portmann ([email protected] oder 041 280 16 36). Gerne stehen wir für Fragen und Informationen zur Verfügung. Das Organisationsteam: Irene von Atzigen, Seppi Küchler und Denise Portmann

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MEiNunG

ter. Austritt Grossbritannien aus der EU, Abschot-tung des eigenen Arbeitsmarktes, Zollerhöhung bei Importen, Schliessung der Grenzen oder Druckausübung auf Fremd-Staaten, um diese kontrollieren zu können. Nach meinem Empfin-den rudern alle – auch China.

Und nun kommt das Beste an diesen Tendenzen. Sie fördern das Nachdenken, die Diskussion. Der Blick des Konsumenten wird geschärft. Wir kau-fen bewusster ein als noch vor einigen Jahren. Die Abschottung mag negativ konnotiert sein, aus rein praktischer Sicht hat sie diverse positive Aus-wirkungen. Die Wege von Produktion zum Konsu-menten könnten wieder kürzer werden und die Umwelt weniger belasten. Die Kreativität für ein-heimisches Schaffen wird wieder gefördert, die Angst vor Arbeitsplatzverlust dürfte sinken. Der ungeheure Wettbewerbsdruck, dem Unterneh-men ausgesetzt sind, wird sich wieder auf mehr Akteure verteilen. Viele Fragen, die die Globalisie-rung mit sich bringt, können angegangen und praktischere Lösungen gefunden werden.

Insbesondere für kleinere Volkswirtschaften be-steht nun die Chance, aus dem Schatten der Wirt-schaftsmächte auszutreten. Je länger die Gross-mächte sich gegenseitig «Antrötzeln», desto mehr Zeit bleibt, das geschaffene Ungleichgewicht aus-zuloten. Nutzen wir die Gelegenheit für konstruk-tive und nachhaltigere Veränderungen. Eigentlich fast so, wie es die Nachhaltigkeitsziele der Verein-ten Nationen vorsehen. Die Zeit scheint reif zu sein.

Felix Rütsche

Sehr populär auf lokaler wie auf internationaler Ebene. Politiker hüben wie drüben überschwem-men uns geradezu mit Ideen landauf, landab, wie dieses und jenes Problem gelöst werden könnte. Sehr schnell – so schnell, dass es selbst die Be-schuldigten manchmal noch nicht wissen – sind, ja eben, die Schuldigen gefunden. Also China ist ja bekanntlich fast an allem Schuld, was ökono-misch aus dem Ruder gelaufen ist. An der darben-den Autoindustrie in den USA zum Beispiel. Zölle rauf und schon kaufen alle wieder Amischlitten mit riesigem Spritverbrauch, und keiner kauft mehr ein chinesisches Model? Die deutschen Her-steller haben sich ja zum Glück selbst aus dem Verkehr gezogen. In Europa fürchtet man sich vor dem Ausverkauf von renommierten Unterneh-men und dem damit zusammenhängenden Um-zug von Fachwissen nach China. Staatliche Mass-nahmen sollen es richten, zu retten, was noch zu retten ist. Schwimmen uns nun die Felle davon? Oder sehen wir uns ganz einfach mit dem Resul-tat unserer Wirtschaftspolitik vergangener Jahr-zehnte konfrontiert und wissen nicht, wie wir da-mit umzugehen haben?

Was zuerst als schiere symbiotische Partnerschaft mit Gewinnern auf allen Seiten begann, findet sich in einem Abschottungszyklus wieder. Westli-che Wirtschaften nutzten vor allem den Zugang zu billigen Produktionskosten. Während Länder mit wesentlich tieferen Lohnkosten die Gelegen-heit wahrnahmen, Arbeitsplätze zu schaffen und Fachwissen aufzubauen. Produktionen wander-ten vornehmlich in Länder mit enormen Bevölke-rungszahlen und hohen Arbeitslosenquoten. Auch innerhalb von Europa spielte dieser Mecha-nismus. Währenddem die Produktion von Hoch- in Tieflohnländer verlagert wurden und somit auch Druck auf den Arbeitsmarkt infolge Arbeits-platzabbau aufgebaut wurde, sanken die Pro-duktpreise kaum. Oder als Gegenbewegung wur-den Billigarbeiter aus Nachbarländern zum Beispiel in Hochlohnländern angestellt mit dem selben Effekt. Haben die Partner sich gegenseitig aus Eigennutz ausgewählt? Hat man sich im Grunde genommen gegenseitig ausgenutzt und nun ist die Situation unter veränderten Bedin-gungen eskaliert. Die Folgen haben viele Gesich-

Die Schotten dicht machen

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150 Jahre – so alt wird kein Mensch, ausser Methusalem (hebräisch «Speerwerfer») im Alten Testament (Gen 5, 21–27). Die Bibel erzählt amüsante Sagen: er habe vor der Sintflut gelebt und sei der Grossvater von Noah gewesen. Im Alter von 187 Jahren zeugte er laut der Bibel Lamech, danach lebte er noch 782 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Bei der Geburt Noahs prophezeite Lamech: «Er wird uns aufatmen lassen von unserer Arbeit und von der Mühe unserer Hände».

Methusalem wurde also gemäss Bibel 969 Jahre alt und ist damit der älteste in der Bibel erwähnte Mensch überhaupt. Er soll kurz vor oder bei der Sintflut ums Leben gekommen sein.

Wird Kolping Schweiz nun auch so alt wie Methusalem? Einige Vereine existieren bereits länger, andere haben sich wegen Überalterung aufgelöst. Und wir selber haben Adolph Kolping bereits 153 Jahre überlebt († 1865). Kolping Schweiz bleiben also noch 37 Jahre, um ein neues Kind zu gebären: neue Formen von Solidarität und Vereins leben, offen für alle an Arbeits-, Kultur-, Gesellschaftsthemen und religiösen Fragen Interessierten.

Kolping Schweiz ist nun ein Greis. Greise wissen viel zu erzählen. Es tut gut, ihnen zuzuhören, wenn sie von guten Zeiten erzählen. Aus den schlechten Zeiten können wir etwas für heute lernen. Greise sind oft sehr weise, weil sie über den Schwankungen und verschlungenen Wegen der heutigen Zeit stehen. Sie können sich ein wenig zurückziehen, denn sie müssen nicht mehr für alle aktuellen Herausforderungen Lösungen finden. Darum zeigen sich viele Greise bedachtsam und gelassen.

Wird Kolping Schweiz in den nächsten 782 Jahren auch noch Speere werfen: sich für Frieden, Gerechtigkeit, Wahrung der Schöpfung – Leben in Fülle für alle bei uns und auf der weiten Welt einsetzen? Wir hoffen natürlich nicht auf eine Sintflut.Auf jeden Fall darf Kolping Schweiz aufatmen und dankbar sein für die Arbeit und die Mühe so vieler Hände.Ad multos annos!

Paul Bühler, Präses Kolping Solothurn

Präseswort

150 Jahre

www.texaid.ch

NEUE VVEA – INTERVIEW MIT DEM GESCHÄFTSFÜHRER VON TEXAID SCHWEIZ Herr Stoller, ab Anfang 2019 tritt die Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfäl-len (VVEA) in Kraft. Was bedeutet das konkret für die Gemeinden in Bezug auf Altkleider?Die Gemeinden werden damit verpflichtet, die Kleider-sammlung als separate Wertstoffsammlung zu führen. Sie müssen sicherstellen, dass die Kleider einer korrek-ten stofflichen Verwertung zugeführt werden. Die be-auftragte Sammelorganisation muss über eine Konzes-sion, welche die Gemeinde erteilt, verfügen.

TEXAID erfüllt diese Punkte bereits heute und gewähr-leistet als langjährige Partnerin der Gemeinden und Städte eine Kleidersammlung nach hohen Standards. TEXAID erreicht eine stoffliche Verwertungsquote von rund 95 Prozent und verfügt über ein ISO-zertifiziertes Umwelt- sowie Qualitätsmanagementsystem.

Was hat die neue VVEA mit den Kolpingfamilien zu tun?Die VVEA wird durch verschiedene Vollzugshilfen er-gänzt. Eine davon ist die Vollzugshilfe für die verursa-chergerechte Finanzierung der Siedlungsabfallentsor-gung. Darin ist aufgeführt, dass Erlöse aus dem Verkauf eines Wertstoffes in die Abfallrechnung fliessen müs-sen. Das heisst konkret, dass Gemeinden Gelder, wel-che TEXAID heute an Begünstigte wie z.B. den Kolping-familien auszahlt, zukünftig für sich einfordern können. Den Gemeinden steht es jedoch frei, diese Mittel wei-terhin für karitative Zwecke einzusetzen – also weiter-hin den Kolpingfamilien zur Verfügung zu stellen. Ich bin überzeugt, dass dies viele Gemeinden so handha-ben werden.

Was können die Kolpingfamilien tun, damit sie wei-terhin die Vergütungen aus der Altkleidersamm-lung erhalten?Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass die Kolpingfa-milien in der Gemeinde präsent sind. Die Kolpingfami-lien können an Gemeindefesten auf sich aufmerksam machen und proaktiv Kontakte zur Gemeinde pflegen. Darüber hinaus könnte im Gemeindeblatt aufgezeigt werden, wie die bisher erhaltenen Gelder von TEXAID eingesetzt wurden oder sie nutzen die TEXAID-Website als Plattform, um auf ihre Tätigkeiten aufmerksam zu machen.

Philipp Stoller, Geschäftsführer TEXAID Schweiz

Müssen die Kolpingfamilien um ihre Einnahmen aus der Altkleidersammlung ab 01.01.2019 fürchten?Ich denke nicht, dass ab 2019 die Gemeinden schweiz-weit die Erlöse aus der Altkleidersammlung einfordern werden. Viele Gemeinden werden das heute bestehen-de System nicht ändern wollen. Zudem hat eine Umfra-ge im Jahr 2012 deutlich gezeigt, dass die Bevölkerung möchte, dass die Erlöse aus der Altkleidersammlung für karitative Zwecke eingesetzt werden (ca. 80 % der Befrag- ten).

Trotzdem muss den Kolpingfamilien bewusst sein, dass die Gemeinden diese Gelder einfordern können. Will eine Gemeinde die Gelder für sich beanspruchen, ver-langt TEXAID jedoch, dass sie die bisher begünstigte Organisation transparent darüber informiert. So haben die Kolpingfamilien die Möglichkeit aktiv zu werden und bei der Gemeinde zu intervenieren.

Bei Fragen rund um das Thema VVEA stehen Ihnen un-sere Gebietsleiter gerne zur Verfügung ([email protected] / 041 874 54 00).