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gefördert vom mit Mitteln des it Mitteln des KONFLIKTGESPRÄCHE RICHTIG FÜHREN HINWEISE ZUR GESPRÄCHSFÜHRUNG Konflikte im Jugendwohnen ereignen sich in einem Lebensfeld, das von den Bereichen Betrieb, Berufsschule, Familie, Freundeskreis, Ämter und Behörden sowie Jugendwohnheim aufgespannt wird. Konfliktsituationen können sich sowohl in einzelnen, aber auch zwischen mehreren dieser Bereiche aufspannen. Das Jugendwohnen kann durch die Durchführung eines Konfliktgesprächs dazu beitragen, eine (weitere) Eskalation zu ver- hindern und eine für alle Beteiligten vertretbare Lösung des Konflikts herbeizuführen. Dies kann nur gelingen, wenn ein res- pektvoller Umgang und Gewaltfreiheit (physisch wie psychisch) unter den Konfliktparteien garantiert werden kann. Um ein Konfliktgespräch mit dem jungen Menschen und den anderen, am Konflikt Beteiligten zu führen, bedarf es daher einer von Vertrauen und Wertschätzung geprägten Beziehung zwischen den Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen des Jugendwohnheims und dem jungen Menschen. Wenn möglich, sollten immer alle am Konflikt Beteiligten in Gespräche zur Konfliktlösung einbe- zogen werden. Gleichwohl kann es sinnvoll sein, nicht alle Beteiligten zu einem gemeinsamen Konfliktgespräch einzuladen. Unter Umständen bedarf es der Moderation durch eine unparteiische und von beiden Seiten respektierte Person, z.B. einer Streitschlichterin/einem Streitschlichter aus dem Umfeld des Trägers. Die Gespräche gilt es, in ruhiger Atmosphäre sowie mit genügend zeitlicher Ressource zu führen. Wenn mehrere Teilneh- mer/innen eingeladen sind, sollte ein entsprechend „neutraler“ Ort für das Gespräch genutzt werden, sodass sich keine der Konfliktparteien im Vor- bzw. Nachteil sieht. Ist deutlich, dass eine Partei im Gespräch kommunikativ unterlegen ist/sein wird, können für das Gespräch auch weitere Vertrauenspersonen, gewissermaßen als „Anwälte“, hinzugezogen werden. Die Gespräche selber sollten zumindest in Form eines Ergebnisprotokolls dokumentiert und allen Teilnehmenden zugänglich gemacht werden. Es muss für alle Beteiligten erkennbar sein, dass die Dokumentation/Daten vertraulich behandelt werden und eine Weitergabe, z.B. Information der Berufsschule über den Konflikt, nur nach Zustimmung der Beteiligten erfolgt. Nachfolgend finden Sie zur Unterstützung bei der Durchführung eines Konfliktgesprächs folgende Dokumente: 1. Leitfaden für ein Konfliktgespräch 2. Fragenkatalog für das Konfliktgespräch 3. Umsetzung des Lösungsvorschlags Familie Freunde Betrieb Berufsschule Ämter / Behörden Team andere Bewohner/innen Junger Mensch Jugendwohnheim

KONFLIKTGESPRÄCHE RICHTIG FÜHREN gefördert vom mit Mitteln des KONFLIKTGESPRÄCHE RICHTIG FÜHREN HINWEISE ZUR GESPRÄCHSFÜHRUNG Konfl ikte im Jugendwohnen ereignen sich in einem

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  • gefördert vom mit Mitteln desmit Mitteln des

    KONFLIKTGESPRÄCHE RICHTIG FÜHRENHINWEISE ZUR GESPRÄCHSFÜHRUNG

    Konfl ikte im Jugendwohnen ereignen sich in einem Lebensfeld, das von den Bereichen Betrieb, Berufsschule, Familie, Freundeskreis, Ämter und Behörden sowie Jugendwohnheim aufgespannt wird. Konfl iktsituationen können sich sowohl in einzelnen, aber auch zwischen mehreren dieser Bereiche aufspannen.

    Das Jugendwohnen kann durch die Durchführung eines Konfl iktgesprächs dazu beitragen, eine (weitere) Eskalation zu ver-hindern und eine für alle Beteiligten vertretbare Lösung des Konfl ikts herbeizuführen. Dies kann nur gelingen, wenn ein res-pektvoller Umgang und Gewaltfreiheit (physisch wie psychisch) unter den Konfl iktparteien garantiert werden kann. Um ein Konfl iktgespräch mit dem jungen Menschen und den anderen, am Konfl ikt Beteiligten zu führen, bedarf es daher einer von Vertrauen und Wertschätzung geprägten Beziehung zwischen den Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen des Jugendwohnheims und dem jungen Menschen. Wenn möglich, sollten immer alle am Konfl ikt Beteiligten in Gespräche zur Konfl iktlösung einbe-zogen werden. Gleichwohl kann es sinnvoll sein, nicht alle Beteiligten zu einem gemeinsamen Konfl iktgespräch einzuladen. Unter Umständen bedarf es der Moderation durch eine unparteiische und von beiden Seiten respektierte Person, z.B. einer Streitschlichterin/einem Streitschlichter aus dem Umfeld des Trägers.

    Die Gespräche gilt es, in ruhiger Atmosphäre sowie mit genügend zeitlicher Ressource zu führen. Wenn mehrere Teilneh-mer/innen eingeladen sind, sollte ein entsprechend „neutraler“ Ort für das Gespräch genutzt werden, sodass sich keine der Konfl iktparteien im Vor- bzw. Nachteil sieht.

    Ist deutlich, dass eine Partei im Gespräch kommunikativ unterlegen ist/sein wird, können für das Gespräch auch weitere Vertrauenspersonen, gewissermaßen als „Anwälte“, hinzugezogen werden. Die Gespräche selber sollten zumindest in Form eines Ergebnisprotokolls dokumentiert und allen Teilnehmenden zugänglich gemacht werden. Es muss für alle Beteiligten erkennbar sein, dass die Dokumentation/Daten vertraulich behandelt werden und eine Weitergabe, z.B. Information der Berufsschule über den Konfl ikt, nur nach Zustimmung der Beteiligten erfolgt.

    Nachfolgend fi nden Sie zur Unterstützung bei der Durchführung eines Konfl iktgesprächs folgende Dokumente:

    1. Leitfaden für ein Konfl iktgespräch2. Fragenkatalog für das Konfl iktgespräch 3. Umsetzung des Lösungsvorschlags

    Familie Freunde Betrieb Berufsschule Ämter / Behörden

    Team andere Bewohner/innenJunger Mensch

    Jugendwohnheim

  • gefördert vom mit Mitteln desmit Mitteln des

    DOKUMENT 1: LEITFADEN FÜR EIN KONFLIKTGESPRÄCH

    Wer hat eingeladen? Zeit Ort

    Rahmenbedingungen

    Wer ist informiert? Wodurch ist der Konfl ikt bisher in Erscheinung getreten?

    Wer ist vom Konfl ikt betroffen?

    Wer leitet/moderiert das Gespräch? Haben Teilnehmer / Teilnehmerinnen abgesagt?

    Bemerkungen

    Partei A Partei B Dritte

    Gesprächsteilnehmer

    Beispielregeln:

    • Gewaltfreie bzw. nichtverletzende Kommunikation

    • Gegenseitiger Respekt, Konfl ikt wird auf der Sachebene ausge-tragen

    • Vertrauensvolles Gespräch – d.h. es wird vereinbart, was nach außen kommuniziert wird

    • Das Ziel einer gemeinsamen Lö-sung im Blick behalten

    Bemerkungen zur Einhaltung der Regeln

    Gesprächsregeln klar bzw. werden Gesprächsregeln vereinbart?

  • gefördert vom mit Mitteln desmit Mitteln des

    Partei A Partei B Dritte

    Konfl iktthema/Sachgrund

    Konfl iktbereich (Zutreffendes ankreuzen)

    Freundeskreis

    Eltern/Familie

    Betrieb

    Berufsschule

    Ämter/Behörden

    sonstiges

    Personal des Jugendwohnheims

    Mitbewohner/ Mitbewohnerinnen

    Ist der Ausbildungserfolg bedroht?

    Nein

    Ja, durch

    Atmosphäre / Stimmung

    Gesprächsverlauf

    Partei A Partei B Dritte

    Darstellung des Konfl ikts

    Partei A Partei B Dritte

    Reaktionen auf die Beiträge der Anderen

  • gefördert vom mit Mitteln desmit Mitteln des

    Partei A Partei B Dritte

    Interessen / Bedürfnisse

    Lösungswege Ist für die Konfl iktparteien denkbar (Ja/Nein)

    Dritte

    Kompromiss / Kooperation

    Konsens / Einigung

    Durchsetzen / Nachgeben einer Position

    Aussitzen des Konfl ikts / Ignorieren

    Interessen / Bedürfnisse

  • gefördert vom mit Mitteln desmit Mitteln des

    DOKUMENT 2: FRAGENKATALOG FÜR DAS KONFLIKTGESPRÄCH

    Wie stellen die Konfl iktparteien den Konfl ikt dar?

    Partei A Partei B

    Was waren die Auslöser/Ursachen des Konfl ikts?

    Partei A Partei B

    Wie wurde der Konfl ikt offensicht-lich? Wer informierte wen, wer stellte den Konfl ikt wie dar?

    Partei A Partei B

    Wer ist am Konfl ikt beteiligt, wer ist von den Folgen betroffen?

    Partei A Partei B

    Welche Interessen und Bedürfnisse spielen eine Rolle?

    Partei A Partei B

    Wie wirkt sich der Konfl ikt auf die einzelnen Lebensbereiche aus?

    Partei A Partei B

    Ist der Konfl ikt aktuell bestimmt

    durch:

    • unterschiedliches Rollen-verständnis

    • Divergierende Meinungen,Haltungen oder Werte

    • Fehlende Konfl iktlösungs-fähigkeiten

    • Unklare Beziehungen

    Zu Beginn des Konfl ikts

  • gefördert vom mit Mitteln desmit Mitteln des

    Welche Ressourcen stehen zur Kon-fl iktlösung zur Verfügung?

    Partei A Partei B

    Wer unterstützt die Parteien bei der Suche nach einer Konfl iktlösung?

    Partei A Partei B

    Wie schätzen die Parteien die Lösungschancen ein?

    Partei A Partei B

    Gab es schon Lösungsversuche? Partei A Partei B

    Welche Lösungsstrategie bevorzu-

    gen die Parteien?

    • Kompromiss

    • Durchsetzen – Nachgeben

    • Konsens

    • Aussitzen

    Bemerkungen

  • gefördert vom mit Mitteln desmit Mitteln des

    DOKUMENT 3: UMSETZUNG DES LÖSUNGSVORSCHLAGS

    Kompromiss / Kooperation

    Durchsetzen - Nachgeben Aussitzen / Aushalten Konsens / Einigung

    Gewählte Lösungsstrategie

    Beschreibung des Lösungswegs Ziel / Situation nach Konfl iktlösung

    Konkrete Idee

    Dauer der Konfl iktlösung (wie lange soll die Konfl iktlösung halten?)

    Kurzfristig (etwa die nächsten 3 Wochen)

    Mittelfristig (etwa 3 Monate)

    Langfristig (etwa ein halbes Jahr)

    Dauerhaft

    Beginnt am Konkrete Handlung Durch wen? Kontrolle /Ergebnis

    Umsetzung des Lösungsvorschlags

  • gefördert vom mit Mitteln desmit Mitteln des

    Bedenken bei denParteien

    Schwierigkeiten bei der Umsetzung

    Störungen von außen Sonstiges

    Gibt es Hindernisse bei der Konfl iktlösung?

    Auswertungstreffen am: ___________________

    Erzieltes Ergebnis

    Offene Punkte

    weitere Vereinbarungen

    Auswertung des Lösungsweges

    Unterschrift der beteiligten Parteien: