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Heft 2, Jahrgang 149 – Wintersemester 2016/2017 KORRESPONDENZBLATT DES CANISIANUMS

KORRESPONDENZBLATT DES CANISIANUMS · gen (NRW) geboren. 1983 begann er mit dem Theologiestudium für die Erzdiözese Köln in Bonn und ab 1985 im Collegium Germanicum et Hungaricum

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Heft 2, Jahrgang 149 – Wintersemester 2016/2017

KORRESPONDENZBLATTDES CANISIANUMS

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InhaltsverzeIchnIs

GeleItwort des rektors ................................................................................................................ 1

1. herz-Jesu-Fest 2016 FestproGramm ...................................................................................................................... 2 BeGrüssunG von rektor p. FrIedrIch prassl sJ .................................................................... 3 BarmherzIGkeIt alleIn reIcht nIcht? FestvortraG von p. dr. klaus vechtel sJ ............................................................................. 5 BIlder vom herz-Jesu-Fest 2016 ........................................................................................ 16

2. vorträGe

Impulse zum trIduum von sr. BarBara Flad ......................................................................... 18 1. Impuls: „Im BlIckFeld Gottes“ 2. Impuls: „mIt sIch versöhnt“ laudatIo Für unIv.-proF. dr. JózeF nIewIadomskI .................................................................. 21

3. neoInGressI 2016/2017 aneto emmanuel onyInye ..................................................................................................... 24 Baraza amos odhIamBo ....................................................................................................... 24 enyam couston FrancIs ....................................................................................................... 25 mlundI mIchael .................................................................................................................. 29

4. aktuelles und chronIk

alt-canIsIaner-konvenIat 2016 In amerIka ........................................................................... 27 mahamBoro BIsmoko – BerIcht aus IndonesIen ...................................................................... 31 dIes FacultatIs 2016 ........................................................................................................... 33 helvetIa oenIpontana – 156. stIFtunGsFest 2016 .................................................................. 35 chronIk von 10. dezemBer 2015 BIs 10. dezemBer 2016 ...................................................... 36 dIe hausGemeInschaFt des colleGIum canIsIanum 2015/2016 ............................................... 45

5. wIr GratulIeren ...................................................................................................................... 46

6. dIözesenlIste – studIenJahr 2016/17 ...................................................................................... 51

7. GeBurtstaGe und weIheJuBIläen 2017 ...................................................................................... 53

8. memento morI ........................................................................................................................ 57

9. BrIeFe und Grüsse aus aller welt .......................................................................................... 64

10. rezensIonen und eInGanG von Büchern .................................................................................. 68

11. termInkalender .................................................................................................................... 71

12. wIr danken unseren spendern und Förderern ....................................................................... 73

13. BankverBIndunGen ................................................................................................................ 76

14. Impressum ............................................................................................................................. 77

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GeleItwort des rektors

Liebe Alt-Canisianer, Freunde und Wohltäter, liebe Canisianer!

„Echte Freude bleibt Freude!“Diese Erfahrung haben wir am 8. Dezember, an unserem „Besinnlichen Adventabend“ im Canisianum, wieder gemacht. Ein internati-onaler Chor des Canisianums und der Kam-merchor Innsbruck haben dazu beigetra-gen, mitten in der Adventzeit inne zu halten, um beim „adventlichen Laufschritt“ wieder zu Atem zu kommen. Über 170 Gäste nah-men unsere Einladung an, ihre Herzen und Ohren zu öffnen, um die „Stimme des En-gels zu vernehmen, der von Freude singt“. Mit diesen Gedanken von Tina Willms lade ich ein, im kommenden Jahr immer wie-der auf die Grundstimmung der Freude zu achten. Neben vielem, das unsere Freude manchmal trübt, gibt es doch immer wie-der Anlässe, Gelegenheiten und besondere Momente, bei denen wir die vielen Facetten der Freude im eigenen Leben spüren.Ich freue mich über die Aufnahme von sechs neuen Mitbrüdern im Canisianum. Ich freue mich über den Abschluss von vier Disserta-tionen und vier Magisterarbeiten. Ich freue mich über die vielen Interessenten für ein Studium im Canisianum. Ich freue mich über die finanzielle Unter-stützung des Canisianums durch zahlreiche Alt-Canisianer, Spenderinnen und Spender sowie dreizehn Patenpfarren, die uns bei

unserem Dienst für die Weltkirche helfen. „Ich bin dankbar, nicht weil es vorteilhaft ist, sondern weil es Freude macht.“ Mit diesem Wort von Seneca habe ich im vergangenen Jahr oft danken dürfen – voll Freude, ohne den Vorteil für das Canisianum zu verges-sen!

Echte Freude bleibt Freude

still und achtsamsie kommt aus dem Herzenund strahlt aus den Augensie kommt zu jenen,die andere erfreuensie nimmt nicht ab,wenn sie geteilt wirdechte Freude bleibt

„Freut euch – auf diese Weise!“ – diesen herzlichen Wunsch spreche ich aus im Na-men der Hausgemeinschaft des Canisia-nums, im Geiste des „cor unum et anima una“. Mit einem einfachen „Vergelt’s Gott“ für die treue Verbundenheit mit uns wün-sche ich allen Freundinnen und Freunden des Canisianums eine gesegnete Weih-nachtszeit und ein friedvolles neues Jahr.

P. Friedrich Prassl SJ

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herz-Jesu-Fest

1. herz-Jesu-Fest

1.1 Programm zum Herz-Jesu-Fest

Herz-Jesu-Fest am 3. Juni 2016Triduum am 1. und 2. Juni 2016Impulse von Sr. Barbara Flad

1. Im Blickfeld Gottes2. Mit sich versöhnt

16:00 UhrFestakademie

Theresa Sophia Tscholl, KlavierFrédéric Chopin (1810-1849), Etüde Nr. 1 in As-Dur Op. 25

Begrüßung durch Rektor P. Friedrich Prassl SJ

Theresa Sophia Tscholl, KlavierWolfgang Amadeus Mozart (1756-1791),

aus der Sonate Nr. 11 in A-Dur, KV 331: 3. Satz „Alla Turca“

Festvortrag

P. Dr. Klaus Vechtel SJProfessor für Systematische Theologie

an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen,Frankfurt a. Main

Barmherzigkeit allein reicht nicht?Überlegungen zum theologischen Wert der Barmherzigkeit

Theresa Sophia Tscholl, KlavierFrédéric Chopin, Etüde Nr. 3 in E-Dur Op. 10

17:30 UhrEucharistiefeier mit P. Klaus Vechtel SJ

Kapelle des CanisianumsJohannes Blaas, Orgel

19:00 UhrFestliches Abendessen

JesuitenkollegSillgasse 6

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herz-Jesu-Fest

1.2 Begrüssung und HinFüHrung

P. Friedrich Prassl SJHerz-Jesu-Fest am 3. Juni 2016

P. Friedrich Prassl SJ

Sehr geehrte Festgäste, ehrwürdige Schwestern, liebe Mitbrüder aus dem Jesuitenorden und im gemein-samen priesterlichen Dienst, liebe Mitar-beiterInnen der Diözese Innsbruck, lie-be ProfessorInnen und Lehrende an der Theologischen Fakultät, liebe Alt-Canisia-ner und Canisianer, liebe Freundinnen und Freunde unseres Hauses, liebe Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter des Canisianums und des Jesuitenkollegs!Im Namen der Hausgemeinschaft des Ca-nisianums begrüße ich Sie alle ganz herz-lich zu unserem Hausfest. Es freut uns sehr, dass wieder so viele der Einladung gefolgt sind, das Herz-Jesu-Fest – wie in den vergangenen Jahren – in diesem altbekannten Haus zu feiern! Zu Beginn dieser Feier möchte ich ganz besonders Diözesan administrator Jakob Bürgler und

seinen Bruder Bernhard Bürgler, unseren Provinzial, herzlich im Canisianum will-kommen heißen. Ich freue mich sehr, dass Dr. Klaus Vechtel SJ, Professor an unserer Ordenshochschule St. Georgen in Frank-furt, heute den Festvortrag zum kirchlichen Herzensthema von Papst Franziskus halten wird. P. Vechtel hat auch hier in Innsbruck an seiner Habilitation in Dogmatik gearbei-tet und ist gerne in Tirol – lieber Klaus, ein herzliches Willkommen.

Liebe Festgäste!Ich danke Ihnen von Herzen, dass Sie heuer wieder unserer Einladung zu einem Fest gefolgt sind. Wir sind heute wahrlich nicht die Einzigen, die das Herz-Jesu-Gedenken in den Mittelpunkt stellen. Bis heute Nachmittag hat es an der Theologi-schen Fakultät ein Symposion zum Thema „Barmherzigkeit – Geschenk und Auftrag“ gegeben. Ich begrüße ganz herzlich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Symposium. Zum ersten Mal wird der Lan-desgelöbnisgottesdienst heute Abend um 19.00 Uhr in der Jesuitenkirche gefeiert, mit landesüblichem Empfang und Konzert. Der Bischof-Stecher-Gedächtnisverein, mit seinem sehr aktiven Obmann Peter Jung-mann, hat in diesen Tagen eine breitgefä-cherte Initiative für „eine Kultur der Herz-lichkeit“ gestartet. Zahlreiche Institutionen aus Kirche, Politik, Kunst und Kultur möch-ten mit verschiedenen Aktionen und Veran-staltungen den heutigen Herz-Jesu-Freitag zu einem „Tag der Herzlichkeit“ werden lassen. Vorträge, Ausstellungen, Andach-ten, Benefizkonzerte, Bergfeuer und vieles mehr wollen dazu einladen, gemeinsam auf eine „Kultur der Herzlichkeit“ zu achten und diese zu pflegen. Unsere Gesellschaft und auch unsere Kirche brauchen herzli-che Menschen, die offen auf andere zuge-hen und besonders Menschen in Not, auf der Flucht, auf der Suche nach einer neuen Heimat, Menschen in ihrem Scheitern mit Wohlwollen, Respekt und Mitgefühl be-gegnen. Es braucht beherzte Menschen,

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die sich vom Leid und von der Freude an-derer berühren lassen. Es braucht Men-schen, die ihrem Herzen folgen, anderen ihre Hilfe anbieten und sich für ein gutes Miteinander einsetzen – in persönlichen Beziehungen, in der Familie, in der Nach-barschaft, am Arbeitsplatz, in der eigenen Ordensgemeinschaft, in der Gesellschaft, in unserer Kirche.Auch wir wollen mit unserer Feier dazu beitragen, ein Zeichen zu setzen für eine Kultur der Herzlichkeit, der Gastfreund-lichkeit, der Hilfsbereitschaft und Solida-rität – über viele kulturelle, soziale, religi-öse und politische Grenzen hinweg. Viele Menschen unterstützen uns dabei. Unse-re Hausgemeinschaft im Canisianum ist selbst so ein Zeichen. Wir sind derzeit 35 Studenten aus 13 Ländern und 28 Diöze-sen der Weltkirche. In diesem Studienjahr haben bereits zwei Studenten ihr Studium abgeschlossen, zwei weitere werden in den nächsten Monaten abschließen und in ihre Heimatländer zurückkehren, um ihren Dienst in der Ausbildung bzw. in verschie-denen Leitungsaufgaben zu leisten. Zwei Studenten haben das Canisianum aus per-sönlichen Gründen vorzeitig verlassen. Im September werden sechs neue Studenten ins Haus kommen. Wir freuen uns auf sie – die Nachfrage für ein Studium in Innsbruck ist weiterhin sehr stark.Mit dem herzlichen Dank, besonders an alle Förderer, an alle Freundinnen und Freunde des Canisianums, für Ihre treue, langjährige Wegbegleitung, für Ihre viel-fältige Unterstützung und Heimat, die viele persönlich und als Patengemeinden schenken, wünsche ich uns allen ein erfüll-tes Herz-Jesu-Fest, das unseren Glauben stärkt und uns „Barmherzigkeit“ schenkt. Klaus Vechtel wird uns dazu in seinem Festvortrag sicher einige herzliche Anre-gungen mitgeben auf unseren Weg. Nach dem Festvortrag und nach der gemeinsa-men Eucharistiefeier mit Klaus Vechtel in der Hauskapelle werden wir miteinander in der Sillgasse 6 ein Mahl halten. Beim gemütlichen Spaziergang hinüber kann

der Vortrag und persönliche Erfahrungen nachbesprochen werden. Mit wenigen Worten begrüße ich Klaus Vechtel noch einmal ganz herzlich und stelle ihn kurz vor:

P. Klaus Vechtel SJ wurde 1963 in Dorma-gen (NRW) geboren. 1983 begann er mit dem Theologiestudium für die Erzdiözese Köln in Bonn und ab 1985 im Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom. 1989 wurde er in Rom durch Kardinal Joseph Ratzinger zum Priester geweiht. Nach dem Lizentiatsstudium in Rom trat er 1991 in die Gesellschaft Jesu in Münster ein. Ab 1993 war er viele Jahre in der Priesterausbildung in Frankfurt und Rom tätig, unterbrochen durch sein Promotionsstudium in Frank-furt. Das Tertiat verbrachte er in Australien. Seit 2007 lehrt er an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main. 2013 folgte die Habilitation an der Universität Mainz. Für seine Habilitationsarbeit wurde ihm der Karl-Rahner-Preis 2014 verliehen. Seit 2014 ist er Professor für Dogmatik an un-serer Philosophisch-Theologischen Hoch-schule Sankt Georgen, Frankfurt. Am besten entspannen kann er beim Gi-tarre Spielen – habe ich gehört. Vor dem Festvortrag hören wir jedoch nicht ihn an der Gitarre, sondern noch ein weiteres Kla-vierstück von Mozart, dargebracht von der Pianistin Theresa Sophia Tscholl, die uns heute musikalisch begleitet. Liebe Frau Tscholl, auch Ihnen herzlichen Dank für Ihre Mitwirkung an unserem Fest. Lieber Klaus, darf ich Dich um Deinen Festvortrag bitten.

herz-Jesu-Fest

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1.3 Festvortrag zum Herz-Jesu-Fest

P. Dr. Klaus Vechtel SJ, FrankfurtHabilitierter Professor für Systemati-sche Theologie an der Ordenshoch-schule der Jesuiten St. Georgen in Frankfurt a. M.

P. Dr. Klaus Vechtel SJ

Barmherzigkeit allein reicht nicht?Überlegungen zum theologischen Stellen-wert der Barmherzigkeit

Einleitung1

In seiner Verkündigungsbulle „Misericordi-ae vultus“ hat Papst Franziskus eines seiner wichtigen Anliegen – die Barmherzigkeit – in den Mittelpunkt eines außerordentlichen Jubiläumsjahres gerückt: Die Kirche soll zu einem Raum der Barmherzigkeit werden. Der Papst ist überzeugt davon, dass das biblisch-christliche Gottesbild nicht auf die Gerechtigkeit als Eigenschaft Gottes be-schränkt bleiben darf, will man nicht in ei-nen Anthropomorphismus verfallen: „Wenn Gott bei der Gerechtigkeit stehen bliebe, dann wäre er nicht mehr Gott, sondern vielmehr wie die Menschen, die die Beach-

tung des Gesetzes einfordern. Die Gerech-tigkeit genügt nicht, und die Erfahrung lehrt uns, dass, wer nur an sie appelliert, Gefahr läuft, sie zu zerstören“2. Wie eine Antithese zu dem Papst-Wort „Gerechtigkeit genügt nicht“ mutet ein Interview an, das der re-nommierte Sozialethiker Friedhelm Hengs-bach gegeben hat: „Barmherzigkeit allein reicht nicht“3. Für Hengsbach hat sich die Kirche in eine Sackgasse manövriert, inso-fern sie an verpflichtenden Normen wie der Unauflöslichkeit der Ehe unbeirrbar fest-hält. Gegenüber diesen normativen Ord-nungen sei es ungenügend, mit der Barm-herzigkeit zu operieren. Die Barmherzigkeit wäre eine Art „Hintertür“. Man befinde sich hinsichtlich vieler Fragen kirchlicher Ehe- und Sexualmoral in einer unlösbaren Si-tuation, kaschiere diese aber, indem man sich auf die Barmherzigkeit Gottes beruft. Für Hengsbach reicht es nicht, auf der per-sönlich-individuellen Ebene Barmherzig-keit walten zu lassen. Vielmehr müsse sich die Kirche eine gerechtere Ordnung geben: „Eine Kirche, die nicht in sich Gerechtig-keit verwirklicht, die darf nicht so einseitig auf Barmherzigkeit setzen. Barmherzigkeit ist nicht die Antwort auf Forderungen nach einer gerechten Kirche.“4

Einige Punkte in diesen Äußerungen schei-nen mir missverständlich zu sein: So muss differenziert werden zwischen dem sakra-mentalen Charakter der Ehe einerseits und dem kirchlichen Umgang mit der Realität des Scheiterns von christlichen Ehen an-dererseits. Kann ein solches Scheitern al-lein mit rechtlichen Kategorien bewältigt werden, oder bedarf es dazu einer Dimen-sion, die die Gerechtigkeit umfasst; einer Dimension, die die Möglichkeit der Um-kehr und eines neuen Anfangs einräumt – die der Barmherzigkeit? Auch scheint mir die starke Entgegensetzung einer per-sönlich-individuellen Ebene des barmher-zigen Verhaltens und der gesellschaftlich-strukturellen Ebene der Gerechtigkeit nicht treffend zu sein. Kann (und muss) nicht gerade die Barmherzigkeit dazu führen,

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dass auch kirchliche Norm und Disziplin modifiziert werden? Trotz dieser Einwände sind Hengsbachs Überlegungen bedeut-sam, weil sie darauf aufmerksam machen, wie Barmherzigkeit nicht zu denken ist: Die Frage nach der Barmherzigkeit darf nicht als ein „Trick“ verstanden werden, mit dem man die (unbarmherzige) Rechtsord-nung umgeht. Barmherzigkeit muss mehr sein als eine Nachsichtigkeit, die im Blick auf die Schuld ein Auge zudrückt. Eine solche Barmherzigkeit wäre eine „Gna-de nach Gutsherrenart“5. Sie würde den „Empfänger“ demütigen und seiner Wür-de berauben. Barmherzigkeit wäre ein rein asymmetrisches Verhältnis zwischen dem „Empfänger“ und dem „Geber“ der Barm-herzigkeit und hätte schwerwiegende Kon-sequenzen für das Gottesbild. Der barm-herzige Gott könnte sich eigentlich auch ganz anders gegenüber dem Geschöpf verhalten, verzichtet aus unerfindlichen Gründen jedoch darauf.

Johannes Paul II. hat in seiner Enzyklika „Dives in misericordia“6 Hinweise zu einem differenzierten Verständnis von Barmher-zigkeit gegeben. Ausgangspunkt ist das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Auch wenn das Begriffspaar Barmherzigkeit und Gerechtigkeit nicht explizit genannt wird, so wird eine Situation beschrieben, in der der jüngere Sohn keine Ansprüche mehr an den Vater stellen kann, die der Gerechtigkeit entsprechen. Dennoch bleibt der Vater sich und seinem Vatersein treu. Der Vater bleibt Vater und der Sohn bleibt Sohn. Die Freude des Vaters „weist auf ein unverletztes Gut hin: Ein Sohn hört nie auf, in Wahrheit Sohn seines Vaters zu sein, selbst dann nicht, wenn er sich von ihm trennt“. Barmherzig-keit stellt kein Verhältnis der Ungleichheit dar. Sie demütigt den Menschen nicht, weil sie „auf der gemeinsamen Erfahrung jenes Gutes beruht, das der Mensch ist, auf der gemeinsamen Erfahrung der ihm eigenen Würde“. Die Sorge um die Würde des an-deren, so Johannes Paul II., verpflichtet in einem bestimmten Sinne den barmherzi-

gen Vater; sie verpflichtet auch die Kirche und jeden einzelnen Christen. Barmher-zigkeit erwächst aus der Sorge um die un-verlierbare Würde des anderen Menschen. Gottes Barmherzigkeit bedeutet eine Aner-kennung des Menschen in seiner Würde, eine Anerkennung als Geschöpf und Kind Gottes.7 Eine solche Barmherzigkeit wür-de Gerechtigkeit einschließen, die struk-turell zusichert, was die Barmherzigkeit realisieren möchte. Barmherzigkeit stellt somit kein asymmetrisches, den anderen demütigendes Verhalten dar, sondern eine Begegnung auf Augenhöhe zwischen Gott und Geschöpf sowie auch zwischen den Menschen. Aber entspricht eine solche Bestimmung der Barmherzigkeit tatsäch-lich dem biblisch-christlichen Gottesbild? Wie lässt sich theologisch verantwortlich von der Barmherzigkeit als einer Eigen-schaft Gottes sprechen? Dem möchte ich in drei Punkten nachgehen:

• In einem ersten Punkt möchte ich darauf eingehen, ob die Rede von der Barm-herzigkeit „nur“ eine uneigentliche bzw. eine schwache Rede von Gott ist, weil mit dem Begriff der Barmherzigkeit me-taphorisch von Gott gesprochen wird. Reicht es auch deshalb nicht, von Got-tes Barmherzigkeit zu sprechen, weil ein auf so menschliche Weise beschriebe-ner Gott doch nicht Gott ist?

• In einem zweiten Punkt der Frage möchte ich nachgehen, welchen Rang die Barmherzigkeit innerhalb der unter-schiedlichen Facetten des biblischen Gottesbildes einnimmt. Ist die Barmher-zigkeit nur eine von vielen Weisen, wie wir Gott erfahren? Reicht „Barmherzig-keit alleine“ auch deshalb nicht, weil das biblische Gottesbild auch andere Züge, etwa den des Zornes, kennt?

• Schließlich möchte ich in einem Ausblick auf das „Situative“ der Barmherzigkeit eingehen: Barmherzigkeit entsteht durch die konkret erfahrene Not des anderen und impliziert eine Grenzüberschreitung. In der konkreten Situation kann dabei

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ein Ruf Gottes erfahrbar werden, wie es meiner Meinung nach das nachsynodale Schreiben „Amoris laetitia“ impliziert.

1. Barmherzigkeit: uneigentliche Rede von Gott?In den biblischen Wissenschaften herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Bibel nur selten Eigenschaften Gottes er-wähnt und damit keinesfalls unveränder-liche oder zeitlose Eigenschaften meint. Wenn Gott Eigenschaften zugesprochen werden, dann geschieht das im Zusam-menhang von Gottes Geschichtshandeln. Die Bibel spricht von menschlichen Er-fahrungen mit Gott und tut dies nicht sel-ten in einer spontanen, vorrationalen und metaphorischen Weise. Dies gilt auch von der Barmherzigkeit Gottes. Barmherzig-keit meint eine das Innerste einer Person betreffende, von Herzen kommende Rüh-rung, die im AT insbesondere durch den Begriff rachamim ausgedrückt wird, der sich von der Bezeichnung rechem für den Mutterschoß ableitet, bzw. neutestament-lich durch den Begriff splanchna (Eingewei-de). Die Rede von der göttlichen Barmher-zigkeit ist eine metaphorische Rede: Der Ort, wo Menschen Rührung oder Mitleid empfinden – der Ort unterhalb des Brust-korbs (rachamim) bzw. die Eingeweide (splanchna) – wird „in Gott hinein-getragen (meta-pherein), weil Menschen das unaus-sprechliche Geheimnis Gottes in ihrer Ge-schichte und in ihrem Leben so menschlich barmherzig erfahren“8. Der Tübinger Alt-testamentler Walter Groß betont in diesem Zusammenhang, dass die metaphorische Redeweise unverzichtbar ist für die Art und Weise, wie Gottes Wirklichkeit erfasst werden kann. Allerdings lassen sich die verschiedenen metaphorischen Aussage-weisen Gottes für Groß nicht einfach syste-matisieren. Ob man vom Zorn oder von der Liebe Gottes spricht, es handele sich glei-chermaßen um metaphorische Aussagen. Keinesfalls gibt es für ihn Gottesaussagen, die mehr, und andere, die weniger meta-phorisch sind. Deshalb verbiete es sich,

bestimmte Lieblingsaussagen wie „Gott ist Liebe“ (1 Joh 4,16) oder etwa das Hosea-Wort „Denn ich bin Gott, nicht ein Mensch […] Darum komme ich nicht in der Hitze des Zorns“ (Hos 11,9) zu Spitzenaussagen der Bibel zu stilisieren, denen man andere Aussagen, wie etwa über den Zorn Gottes, unterordnen kann. Die verschiedenen bib-lischen Aussagen über Gottes Eigenschaf-ten lassen sich für Groß nicht zu einem einheitlichen Gottesbild zusammenfügen: „Die Gottesbilder, weil auf gegenläufigen Erfahrungen beruhend, bleiben disparat.“9

Wenn man davon ausgeht, dass die me-taphorische Rede für das Sprechen über den biblischen Gott eine wesentliche Be-deutung besitzt, dann scheint sich ein Di-lemma zu ergeben: Unterschlägt man die Metaphorizität von Gottesaussagen – wie etwa König, Vater oder Richter –, dann wird aus der Metapher ein Idol, ein Göt-ze: Sollte Gott tatsächlich im Wesentli-chen ein König oder ein Richter sein, nur eben ein göttlicher, dann wird Gott anth-ropomorph gedacht. Wenn man umge-kehrt jedoch anerkennt, dass wir keine „göttliche“ Sprache besitzen, sondern nur bildhaft-metaphorisch unsere Erfahrung von Gott ausdrücken können, wächst der Verdacht, dass menschliche Sprache über eine Wirklichkeit spricht, über die nichts Verbindliches gewusst und gesagt werden kann: Alle Aussagen über Gott wären „nur Bilder“.10 Was folgt daraus für die Rede von der Barmherzigkeit Gottes? Kann Got-tes Barmherzigkeit zur „Grundeigenschaft Gottes“11 (W. Kasper) bzw. „zum ersten At-tribut Gottes“12 (Papst Franziskus) erklärt werden?

Die Metapher gilt als ein uneigentlicher Wortgebrauch: „Metapher“ wird klassisch so beschrieben, dass ein sprachlicher Ausdruck, der als Prädikat eines anderen Ausdrucks fungiert (Alexander war tapfer), durch einen anderen ersetzt wird, der im Kontext uneigentlich gebraucht wird (Ale-xander war ein Löwe). Die Metapher wird

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als Bewegung (Übertragung) definiert, die sich gemäß der Analogie vollzieht. Die ei-gentliche Bedeutung des zu ersetzenden Wortes steht zu dem Ersatz-Wort in einem Ähnlichkeitsverhältnis. Die Metapher hat traditionell ihren Platz in der Rhetorik: Sie soll einen Gedanken leichter einsichtig ma-chen und die Aufmerksamkeit sowie das Gefallen der Hörer steigern.13 Wie kann die Metapher jedoch mehr sein als ein schmü-ckendes Beiwerk der Rede?

Eberhard Jüngel hat in seinem Artikel „Me-taphorische Wahrheit“ im Anschluss an die aristotelische Lehre von der Metapher und an Heideggers Existenzialhermeneu-tik bedeutsame theologische Hinweise für das Verständnis einer metaphorologischen Gottesrede gegeben.14 Weil die Metapher eine Differenz aussagt zwischen den in der Metapher genannten Subjekten, ist sie für die christliche Rede von Gott von großer Relevanz. Für den christlichen Glauben wird nur dann von Gott geredet, wenn die fundamentale Differenz von Gott und Welt nicht nivelliert wird. Gott wäre nicht als Gott ausgesagt, wenn er dabei nur als ein Teil der Wirklichkeit oder als ihre Ein-heit ausgesagt wird. Nun gilt aber: Unsere Sprache kennt nur weltliche Wörter, die auf weltlich Seiendes bezogen sind. Kein von Gott redendes Wort kann von sich aus die Differenz von Gott und Welt bezeichnen. Im Sprechen von Gott muss deshalb eine Übertragung von anderen Sachverhalten her stattfinden. Daraus folgt jedoch: Gott kommt in seiner spezifischen Differenz zur Welt insbesondere metaphorisch zur Spra-che. Metaphorische Rede erweist sich da-mit nicht als uneigentliche Rede, sondern als eine – wenn auch nicht die einzige – Form Gott gemäßer und entsprechender Rede.

Die Gleichnisse Jesu sind ein Ausdruck metaphorisch-bildhafter Gott-Rede: Wenn man die Gleichnisse vom barmherzigen Vater (Lk 15), von den Arbeitern im Wein-berg (Mt 20,1-16) und vom Weltgericht (Mt

25,31-46) im Blick auf das Verhältnis von Barmherzigkeit und Gerechtigkeit Gottes betrachtet, dann lässt sich sagen: Aus diesen Gleichnissen kann kein Modell he-rausdestilliert werden, das begrifflich ein-deutig das Verhältnis von Barmherzigkeit und Gerechtigkeit Gottes klärt oder eine kasuistische Anwendbarkeit von Barm-herzigkeit und Gerechtigkeit in jeder Si-tuation begründen könnte. Das Verhalten des barmherzigen Vaters gerät nicht nur in Konflikt mit den Prinzipien menschlicher Erziehung. Das Verhalten des Vaters steht als göttliches Verhalten auch in einer deut-lichen Spannung zu den Gerechtigkeits- und Barmherzigkeitsszenarien der anderen Gleichnisse. Dies stellt jedoch keinen Ver-lust an Eindeutigkeit dar, weil diese Gleich-nisse keine menschliche, sondern die gött-liche Barmherzigkeit und Gerechtigkeit beschreiben wollen: Gottes Gerechtigkeit ist demnach kein letzter Wert in sich, son-dern finalisiert hin auf den umfassenderen Wert seines schöpferischen Lebenswillens für die gesamte Schöpfung und für jeden einzelnen Menschen.15

Die metaphorische Ausdrucksweise wäre kein rhetorisches Zugeständnis an die Grenzen der menschlichen Auffassungs-gabe, sondern, so Jürgen Werbick, ein „Appell an die Einbildungskraft“16. Wir empfinden geglückte Metaphern oft als ansprechend, sie erleichtern unser Verste-hen. Das spezifisch „Ansprechende“ der metaphorischen Rede liegt darin, dass sie Menschen auffordert, sich neuen Eviden-zen zu öffnen und die Grenzen bisheriger Wahrnehmung zu überschreiten. Die meta-phorische Rede führt zu einer neuen Sicht-weise Gottes und der Art und Weise, wie er zu seinem Volk steht und an den Men-schen handelt. Im Buch Hosea beschreibt der Prophet das Erbarmen als eine Be-kehrung Gottes im Unterschied zu seinem Volk, das nicht zur Umkehr bereit ist: „Wie könnte ich dich preisgeben, Efraim, wie dich aufgeben, Israel? Wie könnte ich dich preisgeben wie Adma, dich behandeln

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wie Zebojim? Mein Herz wendet sich ge-gen mich, mein Mitleid lodert auf. Ich will meinen glühenden Zorn nicht vollstrecken und Efraim nicht noch einmal vernichten. Denn ich bin Gott, nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte. Darum komme ich nicht in der Hitze des Zorns.“ (Hos 11,8-9). Gott wendet sein Herz gegen sich; er lässt sich durch sein Erbarmen umstimmen und besänftigt seinen Zorn. Der Unter-schied zwischen Gott und den Menschen besteht gerade darin, „dass er sich ändern und gegen seine ursprünglichen Entschei-de wenden kann“17. In dieser metaphori-schen Rede vom Erbarmen Gottes kommt in „anthropomorpher Anstößigkeit“18 ein „Mehr“ zur Sprache: Der transzendente und heilige Gott, der Gott, der nicht wie die Menschen ist, dieser Gott transzendiert sozusagen seine Transzendenz. Er erweist sein Ganz-anders-Sein gegenüber allem Menschlichen nicht in seinem gerechten Zorn und seiner dem Menschen unzu-gänglichen Transzendenz. Er erweist seine Heiligkeit und Transzendenz darin, dass er sich menschlich anrührend zeigt und darin anders ist als die hartherzigen Menschen: Seine Barmherzigkeit erhebt ihn über alles Menschliche.19

Kommt damit im metaphorischen Spre-chen über Gottes Barmherzigkeit etwas Wesentliches über Gott zum Ausdruck? Oder wird die Barmherzigkeit nicht doch durch andere Züge des Gotteshandelns wieder relativiert? Bleibt das biblisch-christliche Gottesbild so disparat, dass Gott doch als unberechenbar und willkür-lich erscheinen muss, der nach „Gutsher-renart“ sein Anderssein manchmal auch im Erbarmen zeigt?

2. Erbarmen und Zorn: gleichberechtigte Wesenszüge Gottes?Es ist nicht der Mensch, der von sich allein in sprachlicher Souveränität Gott zu Wort bringen kann. Eberhard Jüngel betont, dass Metaphern nur dann sinnvoll sind, wenn das Subjekt der Übertragung be-

kannt ist: Um die Metapher „Alexander war ein Löwe“ nachvollziehen zu können, muss bekannt sein, wer Alexander ist und was ein Löwe ist. Vorausgesetzt, es ist klar, was ein Löwe ist, muss das Individuum „Alex-ander“ bekannt gemacht werden. Um me-taphorisch zu reden, muss erzählt werden und Vertrautheit hergestellt werden. Für die Möglichkeit theologischer Metaphorik folgt daraus: Damit Gott sinnvolles Subjekt metaphorischer Prädikation werden kann, muss eine Vertrautheit mit Gott hergestellt werden. Wenn dies aber nur metaphorisch möglich ist, gerät man in einen Zirkel. Die-ser Zirkel ist nur zu vermeiden, wenn Gott sich selbst bekannt macht und Vertrautheit mit sich selbst herstellt: Gott muss sich als der erweisen, der zur Welt kommt; nur so kann er auch der zur menschlichen Spra-che Kommende sein20. Anders formuliert: Wirklich treffend können Menschen von Gott nur sprechen, wenn dieser Menschen so anspricht, dass diese wiederum Gott entsprechen können in ihrer Sprache und ihrem Leben21. Meine Überzeugung ist in diesem Zusammenhang: Durch sein barm-herziges Tun stellt Gott eine Vertrautheit mit sich her, die unverbrüchlich ist und auch durch andere Aspekte des biblischen Got-teshandelns nicht in Frage gestellt werden kann. Das biblische Gottesbild bleibt in der Vielfältigkeit seiner Aspekte nicht disparat. Weil Gott sich in seiner Güte und Treue im-mer wieder als barmherzig erweist, kann er verlässlich und eindeutig zur Sprache gebracht werden und als liebender Gott erkannt werden.

Nun ist allenthalben bekannt: Wenn die Bi-bel von Gottes Erbarmen spricht, dann ist oftmals auch von Gottes Zorn die Rede. Zorn und Erbarmen stehen unmittelbar nebeneinander. Allerdings wird in dem schon zitierten 11. Kapitel bei Hosea deut-lich, dass Gottes Erbarmen den Zorn be-grenzt. Der Zorn wird zurückgehalten von der größ eren Langmut und Güte Gottes (hesed). Dieses asymmetrische Verhält-nis von Zorn und Erbarmen kommt vor

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allen Dingen in Psalm 30 zum Ausdruck: „Denn sein Zorn dauert nur einen Augen-blick, doch seine Güte ein Leben lang“ (Ps 30,6). Zorn und Erbarmen, darauf wird aus Sicht der Exegese hingewiesen, sind für die Bibel und ihre Umwelt auch politische Kategorien. Ein Herrscher oder Gottkönig wird durch seinen Zorn zur Aufrichtung des Rechts und der Gerechtigkeit bewegt. Ähnlich bewegt die Barmherzigkeit einen Machthaber dazu, einen dauerhaften Frie-den zu errichten. Auch der Kerngehalt der Verkündigung Jesu – die Botschaft von der Königsherrschaft Gottes – beinhaltet, „dass Gottes Zorn und Barmherzigkeit, mit denen ein Herrscher auf Ungerechtigkeit und Unfriede reagiert, nun endgültig zum Zuge kommen“22. Beispielhaft kann dies an der Erzählung von der Heilung des Man-nes mit der verdorrten Hand (Mk 3,1-6) veranschaulicht werden: In der barmherzi-gen Zuwendung zu dem Kranken kommen die umfassende Güte und Huld von Got-tes Herrschaft wirksam und sichtbar zum Zuge: Auch am Sabbat muss Leben ge-rettet werden (vgl. Mk 3,4). Der Zorn Jesu hingegen richtet sich gegen die Missach-tung seines lebensfördernden Tuns. Bleibt es jedoch neutestamentlich bei einer sol-chen Symmetrie von Gerichtszorn gegen-über den Verstockten und Barmherzigkeit gegenüber denjenigen, die ihr Vertrauen in die Hände Jesu legen?

Die Evangelien bezeugen, dass Jesus auch angesichts des zunehmenden Widerstands gegenüber seiner Person an der Gültigkeit seiner Heilsbotschaft festhält. Auch im Angesicht des Todes nimmt er das ange-kündigte Heil der Gottesherrschaft nicht zurück, sondern schreibt seinem Tod in den Abendmahlsworten eine positive, süh-nende Wirkung zu. Jesus bewahrt diese im Abendmahlsgeschehen bezeugte Haltung in der „gewaltigen Gewaltlosigkeit“ (Gott-hard Fuchs) seiner Hingabe am Kreuz: „Statt den Schrei der Opfer um die Ver-nichtung ihrer Feinde mitzuvollziehen (vgl. Ps 137,7-9), hat er – nach Lk 23,34 – noch

sterbend für seine Peiniger gebetet“23. Gott, so zeigte sich, muss sich selbst aus-sagen und zur Sprache bringen, um eine Vertrautheit mit sich zu ermöglichen. Dies geschieht in der Geschichte und der Per-son Jesu dergestalt, dass Gott nicht nur menschlich-metaphorisch von sich spricht, sondern sich selbst als Mensch aussagt. In der Hingabe Jesu bestimmt sich Gott un-widerruflich als bedingungslose Liebe: Der Tod Jesu war Hingabe des Lebens für die Brüder und Schwestern (Hebr 2,14-18), für die Freunde (Joh 51,13f.) und auch für die Gottlosen, für die Feinde (Röm 5,6.10). Die Selbstaussage Gottes im gekreuzigten Jesus ist „für eine hermeneutisch verant-wortbare Rede vom Zorn Gottes zentral“24. Hinter Gottes Selbstmitteilung als Liebe bleibt kein unberechenbarer deus abscon-ditus zurück, vor dessen Zorn man Angst haben müsste. In der Proexistenz Jesu, seiner barmherzigen Zuwendung zu den Menschen, die er auch im Tod nicht zu-rücknimmt, schafft Gott eine Vertrautheit mit sich, die alle menschlichen Gottesvor-stellungen durchkreuzt: Gott richtet seine Herrschaft nicht durch seinen gerechten Zorn auf, sondern durch seine gewaltlose Hingabe und Liebe. Der Zorn ist „nicht im Wesen Gottes verankert […] wie seine Lie-be, die sein Erbarmen leitet“25.

Ist durch das Leiden und Sterben Jesu Gottes Gerechtigkeit so angebrochen, dass endgültig kein Raum mehr bleibt für seinen Zorn, auch im Blick auf das Gericht Gottes? Lässt sich eine Begrenzung des Zorns durch das Erbarmen Gottes auch eschatologisch rechtfertigen? Interessan-terweise hat kürzlich der Berliner Philo-soph Holm Tetens eine Begründung der Hoffnung auf einen Erlösergott, in dessen Macht allein es steht, die Übel und das Leiden endgültig zu überwinden, aus phi-losophischer Perspektive stark gemacht.26 Auf Tetens Argumentation kann an dieser Stelle nicht ausführlich eingegangen wer-den. Nur einen Gedanken möchte ich er-wähnen: Die Vorstellung einer Erlösung

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von den Übeln und Leiden wäre für Tetens pervertiert, wenn das Leiden, das Men-schen einander angetan haben und antun, einfach einem großen Vergessen anheim-fallen würde, wenn die erlöste Welt einfach so wäre, als ob nie etwas Schreckliches geschehen wäre. Insofern muss für den Philosophen Tetens der Gottes- und der Erlösungsgedanke so etwas wie einen Gerichtsprozess einschließen: „Ohne den Gedanken des Gerichts […] wäre Erlösung ein Geschehen, in dem die Menschen gar nicht als vernünftige und selbstverantwort-liche Wesen ernst genommen würden. Wer vom Gericht nicht reden will, sollte daher von Erlösung schweigen“27.

Der Gerichtsgedanke beinhaltet für Tetens allerdings nicht, dass die Täter ihrerseits mit Leiden bestraft werden und von einem besseren Leben ausgeschlossen werden. Erlösungshoffnung impliziert Gerechtigkeit und einen Gerichtsprozess. Erlösungshoff-nung darf jedoch nicht zu neuem Leiden durch eine menschlich gedachte Straf-Gerechtigkeit führen. Die Hoffnung auf Er-lösung richtet sich vielmehr darauf, dass die Konfrontation mit der ungeschminkten Wahrheit des eigenen Lebens die Men-schen dazu führt, sich miteinander zu versöhnen, um Vergebung zu bitten und einander zu vergeben. Eine solche philo-sophisch postulierte Hoffnung entspricht dem christlichen Gerichtsgedanken: Aus christlicher Perspektive kann Gottes Ge-richt nicht nach dem Modell menschlicher Strafjustiz verstanden werden. Im Unter-schied zur weltlichen Justitia, die mit ver-bundenen Augen ohne Ansehen der Per-son richtet, erhofft der christliche Glaube das Gericht als die unverhüllte Begegnung mit Gottes richtender Liebe. Das Gericht ist dem gekreuzigten und auferweckten Er-löser Jesus übertragen (vgl. Mt 25,31–46, Apg 10,42): Der Erlöser-Richter hat die in-neren Konsequenzen der Sünde an sich selbst erfahren, um auch den gottverlas-sensten Sünder mit der Barmherzigkeit Gottes in Berührung zu bringen. Deshalb

gibt es im Gericht keine Symmetrie „zwi-schen retten-wollender Barmherzigkeit und verwerfen-müssender Gerechtigkeit“28. Um der Freiheit des Menschen willen ist zwar an der Möglichkeit festzuhalten, dass sich der Mensch dem schmerzlich-läuternden Geschehen der Versöhnung mit Gott und den Mitmenschen verweigern kann. Der Erlöser-Richter Jesus kennt von sich her nur die unbedingte Zuwendung zum Men-schen als Gestalt des Gerechtigkeit schaf-fenden Versöhnungswillens Gottes. Wir dürfen für die Eschata optimistisch sein, dass die Lebenshingabe Jesu genügt, um die Menschen, die sich dem Versöhnungs-willen Gottes nicht endgültig verschließen, zu retten, so dass kein Raum mehr bleibt für den Zorn Gottes. Die Art und Weise, wie Gott sich in der Geschichte seines Volkes und in der Geschichte Jesu durch sein Er-barmen den Menschen vertraut macht, er-möglicht es, Gott auch eschatologisch als Liebe zu bestimmen. Die barmherzige Zu-wendung zu den Armen, Elenden und Sün-dern ist keinesfalls ein uneigentlicher oder ein marginaler Aspekt des christlichen Got-tesbildes, sondern die heilsgeschichtliche Konkretion seines Wesens, das Liebe ist.29

3. Barmherzigkeit: der konkrete Anruf GottesIn diesem letzten Punkt möchte ich im Sin-ne eines Ausblicks auf einige Folgerungen bzw. Konkretionen eingehen, die sich aus dem Sprechen von Gottes Barmherzigkeit ergeben, und die auch Papst Franziskus in seinem Schreiben „Amoris Laetitia“ andeu-tet. Zunächst: Wer barmherzig handelt, re-agiert meistens in einer konkreten und un-verwechselbaren Situation30. Das bedeutet unter Umständen auch, dass er Regeln und Normen der religiösen Tradition, der Sitte, der Moral und des Anstandes übertritt. Diese Grenzüberschreitung erklärt sich daraus, dass vom anderen, notleidenden Menschen ein einzigartiger Anspruch bzw. Anruf ausgeht: Der Notleidende statuiert ein eigenes, hier und jetzt mit einer eigen-artigen Unbedingtheit geltendes „Gesetz“.

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Aus diesem Grund ist Barmherzigkeit nur schwer institutionalisierbar. Vielmehr müs-sen Institutionen mit ihren Normen einen Raum offen lassen, in dem sich Barmher-zigkeit ereignen kann.

Mir scheint, dass das Schreiben „Amoris lae titia“ nicht nur ein solches Verständ-nis von Barmherzigkeit voraussetzt, son-dern auch eine entsprechende theologi-sche Basis zumindest implizit enthält. Im 8. Kapitel „Die Zerbrechlichkeit begleiten, unterscheiden und eingliedern“ steht die Forderung nach einem barmherzigen Han-deln der Kirche im Kontext einer pasto-ralen Unterscheidung: Den Hirten obliegt eine „pastorale Unterscheidung der Situa-tion vieler Menschen, die die Wirklichkeit [einer christlichen Ehe] nicht mehr leben können“31. Die unterschiedlichsten, un-verwechselbaren Situationen, in denen Menschen leben, müssen dazu führen, „Urteile zu vermeiden, welche die Komple-xität der verschiedenen Situationen nicht berücksichtigen“32. Die Unterschiedlichkeit menschlicher Geschichten und Situatio-nen, die verschiedenen Grade, in denen Menschen, dem christlichen Ideal (der Ehe) entsprechen können, impliziert, dass die Synode und auch das Schreiben des Papstes keine neuen, auf alle Fälle anzu-wendenden gesetzlichen Regelungen ver-abschieden will. An die Stelle von immer geltenden Gesetzen und einer Kasuistik, die für jeden Fall eine entsprechende Lö-sung bereit hält, tritt ein Prozess der Un-terscheidung und der Begleitung für die betroffenen Menschen, deren Lebensum-stände kirchlichen Gesetzen nicht entspre-chen, für die Seelsorgerinnen und Seel-sorger und für die Kirche als Ganze. Die Einzelnen sollen – mit den Seelsorgerinnen und Seelsorgern – nach dem Willen Gottes in ihrer jetzigen Situation fragen und su-chen: Wo ist Gott mitten in der Schwach-heit und Hinfälligkeit des Lebens präsent mit seinem Geist? Wohin führt mich Got-tes Anruf in meinem Leben, wie kann ich ihm am besten entsprechen? Im Rahmen

dieser Unterscheidung steht die „Logik der pastoralen Barmherzigkeit“, die „im-mer geneigt ist zu verstehen, zu begleiten, zu hoffen und vor allen Dingen einzuglie-dern“33.

Den einen gehen diese Gedanken nicht weit genug, sie wünschen sich konkrete „Zugeständnisse“, während andere die kirchliche Tradition aufgegeben sehen. Meiner Meinung nach ist hier etwas viel Grundsätzlicheres und Wichtigeres ausge-sprochen als eine Pastoral relativierender Nachsichtigkeit oder Zugeständnisse. Das Schreiben sagt: Es gibt einen Willen und Anruf Gottes für Menschen in ihrer konkre-ten Lebenssituation, die auf die ein oder andere Weise vielleicht nicht den kirchli-chen Normen entspricht. Dieser Wille Got-tes für einen einzelnen Menschen bzw. für eine Familie oder ein Paar lässt sich nicht einfachhin aus allgemeinen Glaubenssät-zen oder Kirchengeboten ableiten. Das kann (und muss) dazu führen, dass Men-schen mit Gott den Weg zu einer volleren Teilnahme am Leben der Kirche geführt werden, die auch das sakramentale Leben nicht ausschließt.34 Der Wille und das Wir-ken Gottes in einer bestimmten Lebens-situation kann jedoch, wie Karl Rahner es ausdrückt, in einer Logik existentieller Erkenntnis („Unterscheidung der Geister“) vernommen werden.35 Dies scheint mir das eigentlich „Spannende“ an dem päpstli-chen Schreiben zu sein: Es gibt eine Un-mittelbarkeit Gottes und seines Willens zum Menschen, die sich in einzigartigen, unverwechselbaren Situationen eines Le-bens manifestieren und nicht erschöpfend in allgemeinen Normen, sondern in der Bewegung der Geister, in Trost, in Hoff-nung, Liebe und Glauben wahrgenommen werden kann. Eine solche Unmittelbarkeit Gottes setzen wir etwa für die persönli-che Berufung von Menschen voraus. Das päpstliche Schreiben geht davon aus, dass Gott auch darüber hinaus in vielfäl-tigen Situationen und Lebensumständen am Werk ist und wahrgenommen werden

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kann. Hier scheint mir noch einmal in be-sonderer Weise der theologische Ort der Barmherzigkeit zu sein: Die Barmherzigkeit reagiert auf den konkreten Anruf Gottes in der Situation der Not, der Hinfälligkeit des menschlichen Lebens. Die Barmherzigkeit rechnet damit, dass der persönliche Gott auch in individuellen, unverwechselbaren Situationen Menschen anspricht und ruft, weil dieser Gott sich selbst von konkre-ten geschichtlichen Situationen berühren und ansprechen lässt. Aufgrund der Un-verwechselbarkeit und Einzigartigkeit ge-schichtlicher Situationen lässt die Barm-herzigkeit auch die Grenzüberschreitung religiöser, sittlicher und kultureller Normen zu: Hier in diesen Situation der Grenzüber-schreitung kann Gottes Barmherzigkeit an-getroffen werden.

Ich komme zum Ausgangspunkt zurück: Natürlich reicht Barmherzigkeit alleine nicht. Es bedarf gerechter Strukturen in Gesellschaft und auch in Kirche. Allerdings kann die Barmherzigkeit angemessen auf die unverwechselbaren, geschichtlichen Situationen von Menschen reagieren, in-dem sie sich von der konkreten Not be-rühren lässt und Grenzüberschreitungen zulässt. Ist Barmherzigkeit damit eine asymmetrische Gnade nach Gutsherren-art? Ich darf zum Schluss noch einmal auf Karl Rahner verweisen und seine kurze, aber „dichte“ Abhandlung über den Preis der Barmherzigkeit36: Barmherzigkeit, so Rahner, die sich über den anderen nicht er-hebt, den anderen nicht demütigt, kann nur geschehen, wenn man sich selbst demü-tigt, leer wird und die Armut und Nichtigkeit des anderen teilt. Menschen können dies in der Geschichte der Hingabe Jesu ent-decken: Barmherzigkeit, die nicht demü-tigt, schenkt sich selbst. Es wäre zu wün-schen, dass die Kirche immer mehr diese Barmherzigkeit entdeckt, indem sie nicht vorschnell (ver)urteilt, sondern das Leben der Menschen in ihren unverwechselbaren Situationen teilt und begleitet.

1 Die einleitenden Überlegungen finden sich auch unter K. Vechtel, Barmherzigkeit allein reicht nicht?: GuL 89 (2016), 223–224.

2 Papst Franziskus, Misericordiae vultus. Verkün-digungsbulle von zum Außerordentlichen Jubi-läum der Barmherzigkeit, (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls Nr.200, Bonn 2015), Nr.21.

3 F. Hengsbach, Barmherzigkeit allein reicht nicht; http://www.rp-online.de/kultur/barmherzigkeit-allein-reicht-nicht-aid-1.5690529, letzter Aufruf 14.04.16.

4 Ebd. 5 Th. Söding, Barmherzigkeit – Gottes Gabe und

Aufgabe: G. Augustin (Hg.), Barmherzigkeit le-ben. Eine Neuentdeckung der christlichen Beru-fung (Freiburg 2016), 19–34, hier 32.

6 Papst Johannes Paul II, Enzyklika Dives in Mi-sericordia (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls Nr.26, Bonn 1980), Nr.6.

7 Ein solches Verständnis von Barmherzigkeit, so Ursula Nothelle-Wildfeuer, lässt sich anthro-pologisch und sozialphilosophisch anhand der Vorstellung einer gegenseitigen Anerkennung plausibilisieren. Anerkennung vollzieht sich auf der Ebene von Primärbeziehungen, wie Freund-schaften oder Eltern-Kind-Beziehungen. Aner-kennung vollzieht sich auf der Ebene des Rechts und basiert auf der Erkenntnis und Erfahrung menschenrechtlicher Gleichheit, und schließlich vollzieht sich Anerkennung als Solidarität, die die unterschiedlichen Fähigkeiten und Möglich-keiten von Individuen wertschätzt und berück-sichtigt. Der Begriff der Anerkennung würde die Barmherzigkeit und auch die Gerechtigkeit nicht ersetzen, sondern als gemeinsames Fundament für Gerechtigkeit und Barmherzigkeit fungieren. Vgl. U. Nothelle-Wildfeuer, Anerkennung statt Barmherzigkeit?: Diakonia 47 (2016), 22–30.

8 A. Wucherpfennig, Kein Zorn Gottes ohne sein Erbarmen – biblische Perspektiven zur Barm-herzigkeit: Diakonia 47 (2016), 9–15, hier 11; vgl. auch L. Schwienhorst-Schönberger, Metapho-risch wahr – Offenheit und Eindeutigkeit alttes-tamentlicher Gottesrede: G. Kruck – C. Sticher (Hg.), „Deine Bilder stehn vor dir wie Namen“. Zur Rede von Zorn und Erbarmen Gottes in der Heiligen Schrift (Mainz 2005), 115–124.

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9 W. Groß, Keine Gerechtigkeit Gottes ohne Zorn Gottes – Zorn Gottes in der christlichen Bibel: G. Kruck – C. Sticher (Hg.), „Deine Bilder stehn vor dir wie Namen“, 13–29, hier 15.

10 Die biblischen Metaphern, so skizziert Veronika Hoffmann dieses Missverständnis metaphori-scher Gottesrede, würden damit nicht zu Grund-metaphern, sondern nur zu Beispielen werden, wie metaphorisch von Gott gesprochen werden kann. Eine solche Einsicht würde die Grundlage religiöser Toleranz bilden und dazu führen, dass wir de facto diejenigen Metaphern vorziehen, die in unser Weltverständnis passen und dieses ab-sichern. Vgl. V. Hoffmann, Alles nur Bilder. Zum Verständnis metaphorischer Rede von Gott: St. Orth – S. Kleymann (Hg.), Die neue Lust für Gott zu streiten (Freiburg 2006), 69 –79, hier 73–76.

11 Walter Kardinal Kasper, Barmherzigkeit. Grund-begriff des Evangeliums – Schlüssel christlichen Lebens (Freiburg 2012), 89.

12 Papst Franziskus, Der Name Gottes ist Barmher-zigkeit. Ein Gespräch mit Andrea Tornielli (Mün-chen 2016), 110.

13 Vgl. J. Hartl, Metaphorische Theologie, Gram-matik, Pragmatik und Wahrheitsgehalt religiöser Sprache (Berlin 2008), 95–101; M. Titzmann u.a., Art. Metapher: LThK³ Bd.7, 187–190.

14 Vgl. zum Folgenden E. Jüngel, Metaphorische Wahrheit. Erwägungen zur theologischen Rele-vanz der Metapher als Beitrag zur Hermeneu-tik einer narrativen Theologie: Entsprechun-gen. Gott, Wahrheit, Mensch (München 1980), 103–157. Jüngel macht darauf aufmerksam, dass bereits Aristoteles, der das Verständnis der Metapher als Übertragung geprägt hat, wichti-ge Ansätze bietet, die über das Verständnis der Metapher als uneigentlicher Rede hinausweisen. Metaphern müssen glücken bzw. sie müssen stimmen. Damit sie stimmen, ist es notwendig, eine Ähnlichkeit zu erkennen. Wenn Metaphern stimmig sind, dann folgt die Sprache einer Ent-sprechung, die die Wirklichkeit durchwaltet. Die Stimmigkeit der Metapher entspringt der Ana-logie. Es kommt darauf an, dass Metaphern die Wirklichkeit zur Sprache bringen und das, weil (bzw. obwohl) sie mehr als das Wirkliche sagen. Das metaphorische Reden hat gerade darin sei-nen Sinn, dass es mehr zur Sprache bringen kann als das begriffliche Reden: Durch einen

neuen Wortgebrauch vollzieht sich eine Wis-senserweiterung, und nach Aristoteles gelingt der Metapher eine solche Wirkung in besonderer Weise. Aristoteles beschränkt die Bedeutung der Metapher dennoch auf den Bereich der rhetori-schen Funktion der Sprache. Im Bereich der auf Richtigkeit zielenden Dialektik – für das Definie-ren – ist die Metapher ungeeignet. Diese Ein-schränkung hängt für Jüngel damit zusammen, dass der grundsätzliche Anrede-Charakter der Sprache nicht genügend beachtet wird.

15 So R. Miggelbrink, Die Barmherzigkeit Gottes: G. Kruck – C. Sticher (Hg.), „Deine Bilder stehn vor dir wie Namen“, 69–85, hier 75; zum Ganzen vgl. auch Hoffmann, Alles nur Bilder, 72–73.

16 J. Werbick, Prologomena: Th. Schneider (Hg.), Handbuch der Dogmatik Bd.1 (Düsseldorf 1992), 1–48, hier 31.

17 Wucherpfennig, Kein Zorn Gottes ohne sein Er-barmen, 10.

18 Söding, Barmherzigkeit, 21.19 Vgl. Kasper, Barmherzigkeit. Grundbegriff des

Evangeliums, 57–59.20 Vgl. Jüngel, Metaphorische Wahrheit, 146–150.21 Vgl. Werbick, Prologomena, 31–33; Hoffmann,

Alles nur Bilder, 76–78.22 Wucherpfennig, Kein Zorn Gottes ohne sein Er-

barmen, 13.23 J.-H. Tück, Der Zorn – die andere Seite der Liebe

Gottes: ThPh 83 (2008), 385–409, hier 401.24 Tück, Der Zorn, 404.25 W. R. Dietz, Biblische und systematisch-theolo-

gische Aspekte zur Rede von Gottes Zorn und Erbarmen: G. Kruck – C. Sticher (Hg.), Deine Bilder stehn vor dir wie Namen, 31–54, hier 39. Der Zorn kann hingegen als Verhältnisbegriff be-stimmt werden. Gottes Zorn bezeichnet den ent-schiedenen Widerstand Gottes gegen die Sünde, wo sie sich sozial-gesellschaftlich und individuell manifestiert. Vgl. Tück, Der Zorn, 388–396. Weil die biblischen Schriften immer wieder festhal-ten, dass der Zorn durch Gottes Erbarmen be-grenzt wird, kommt Wolfhart Pannenberg zu dem Schluss: „Der Zorn ist keine Eigenschaft Gottes, denn sein Handeln ist nicht generell durch Zorn bestimmt. […] Er ist die gleichsam naturgesetz-liche Folge der Untreue gegen Gott (Ps 78,7-60; Ri 2,10-22), die aber immer wieder unterbrochen, aufgebrochen oder abgewendet wird durch sein

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Erbarmen (Ps 78,83, Amos 7,2ff., Hos 11,8ff.).“ W. Pannenberg, Systematische Theologie Bd.1 (Göttingen 1988), 474.

26 Für Tetens gilt: Wer die Meinung vertritt, dass die Erfahrungswelt, wie sie von den empirischen Wissenschaften beschrieben wird, die ganze Wirklichkeit ist, für den wird der Tod das unwi-derrufliche Verlöschen des Welterlebens und der Personalität des Menschen darstellen. Wer so denkt, kann sich für eine Verbesserung der Welt einsetzen und alle verfügbaren Kräfte dafür ein-setzen, dass die Leiden und die Übel abnehmen. Was jedoch ist mit den unzähligen Opfern von Verbrechen, von Schrecken und Katastrophen? Für sie muss jede Überwindung von Leid zu spät kommen. Im Grunde werden die Opfer in Kauf genommen im Bemühen, eine bessere Welt zu realisieren. Letztlich kann für Holm Tetens nur Theismus die Hoffnung begründen, dass die Welt gut wird, ohne dass die Leiden und Übel in Kauf genommen werden für eine Verbesserung der Welt. Vgl. zum Ganzen H. Tetens, Gott den-ken. Ein Versuch über rationale Theologie (Stutt-gart 2015).

27 Ebd. 70.28 M. Kehl, Und was kommt nach dem Ende? Von

Weltuntergang und Vollendung, Wiedergeburt und Auferstehung (Freiburg 1999), 130.

29 Vgl. Pannenberg, Systematische Theologie Bd.1, 466ff; Kasper, Barmherzigkeit, 89–96.

30 So H. Zaborowski, Vom Anderen berührt. Die Re-volution der Barmherzigkeit: Diakonia 74 (2016), 39–44, hier 41–42.

31 Papst Franziskus, Nachsynodales Apostolisches Schreiben Amoris Laetitia über die Liebe in der Familie (Freiburg 2016), Nr. 293; vgl. dazu auch J. Knop, Leben und Lehre im Licht des Evangeli-ums. Das nachsynodale Schreiben „Amoris laeti-tia“: IKaZ Communio 45 (2016), 378–387.

32 Papst Franziskus, Amoris Laetitia, Nr. 296.33 Ebd. Nr. 312.34 Weil zu unterscheiden ist zwischen einer Situa-

tion, die objektiv nicht den Anforderungen des Evangeliums entspricht und der subjektiven Schuldhaftigkeit eines Menschen, ist es nicht möglich zu behaupten, „dass alle, die in einer sogenannten „irregulären“ Situation leben, sich in einem Zustand der Todsünde befinden und die heiligmachende Gnade verloren haben“. Ebd. Nr. 301; Nr. 305, Anmerkung 355.

35 Vgl. K. Rahner, Die Logik der existentiellen Er-kenntnis. Über einige theologische Probleme in den Wahlregeln der Exerzitien des heiligen Ig-natius: F. Wulf (Hg.), Ignatius von Loyola. Seine geistliche Gestalt und sein Vermächtnis (Würz-burg 1956), 345–405; K. Rahner, Wesensbestim-mung und Darbietung der Exerzitien heute: Wag-nis des Christen (Freiburg 1974), 95–101.

36 K. Rahner, Preis der Barmherzigkeit: Schriften zur Theologie Bd. VII (Einsiedeln 1966), 259–264.

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1.4 Bilder vom Herz-Jesu-Fest 2016

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2. Impulse BeIm trIduum zum herz-Jesu-Fest

Sr. Barbara Flad, Zams, ist Barmherzige Schwester und lei-tet als Diplomtheologin die Kran-kenhausseelsorge im ordenseigenen Krankenhaus in Zams.

Sr. Barbara Flad

1. Impuls: Im Blickfeld GottesWie steht es um Ihre Barmherzigkeit? Gut? Schlecht? Tendenz fallend oder steigend? Beschäftigen Sie sich mehr theoretisch mit ihr oder auch praktisch?Sollten Sie sich um barmherziges Handeln in Ihrem Alltag bemühen, dann muss ich Sie warnen: Barmherziges Handeln kann negative Auswirkungen haben! Zumindest beschreibt Karl Rahner das in seinem Auf-satz „Preis der Barmherzigkeit“: „Wenn ein Mensch … barmherzig zu seinesgleichen ist, wird er nicht selten herablassend und genießt diese Herablassung.“1 Keine sehr angenehme Vorstellung – ich hoffe nicht, dass ich als Barmherzige Schwester mei-

nen Mitmenschen herablassend begegne. Und doch liegt diese Gefahr im barmher-zigen Handeln, v.a. wenn ich mich darin als die allein Gebende und mein Gegen-über als den ausschließlich Empfangen-den betrachte. Da kann schnell ein Gefälle entstehen, bei dem ich in meiner Größe und Stärke, in meinem Wissen und mei-nen Möglichkeiten mich herabneige zum Schwachen, Bedürftigen und ihn gnädig an meinem Reichtum teilhaben lasse. Dann wird aus äußerlich barmherzigem Handeln letztlich ein Ausdruck von Macht.Haben Sie sich schon einmal gefragt, war-um Sie in der einen oder anderen Situation barmherzig gehandelt haben? Es kann un-terschiedlichste Motivationen geben: Ich kann aus einem spontanen, inneren Impuls des Mitleids heraus handeln, ich kann mich zu barmherzigem Handeln verpflichtet füh-len (als Christ, als Priester, als Barmherzige Schwester), ich kann mir davon erhoffen, dass der andere mir in einer ähnlichen Si-tuation ebenfalls beistehen wird, wenn ich ihm jetzt helfe. Es können mehr äußere oder innere Beweggründe sein oder eine Mischung aus beiden. Wenn barmherziges Handeln unser Leben auf eine gute Weise prägen soll, wird dies auf Dauer nur mög-lich sein, wenn es nicht eine auferlegte Pflicht ist oder dem Blick auf die Folgen entspringt, sondern wenn es ein freiwilliges Tun ist, das einem inneren Impuls folgt: aus der eigenen Erfahrung heraus, Barmher-zigkeit empfangen zu haben.„So geben, dass er sich dabei nicht ‚gnä-dig‘ herablässt, kann offenbar nur der, der sich und seine Gabe als dauernd empfan-gen und geliehen weiß, damit sie weiter-gegeben werde; jener also, der sich selbst immerfort erfährt als der, an dem urgründi-ge, umfassende Barmherzigkeit geschieht, so dass er nicht das Seine, sondern das Empfangene als solches weitergibt, wei-terströmen lässt, weil es ihm nie gegeben wurde, damit er es behalte. Barmherzig sein kann man also, ohne schrecklich zu werden, nur, wenn und indem man sich selbst als barmherzig geliebt weiß und als

vortraG

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solchen annimmt; wenn man gibt, indem man die Liebe selbst empfängt.“2

Wenn man diese Aussage Karl Rahners ernst nimmt, so sollte also vor und in allem barmherzigen Handeln die Betrachtung unseres Geliebt- und Anerkanntseins von Gott stehen.Deshalb habe ich Ihnen für den heutigen Abend eine Bibelstelle mitgebracht, die meiner Meinung nach ein guter Ansatz für eine solche Betrachtung sein kann: die Er-zählung der Begegnung von Jesus mit dem Zöllner Zachäus (Lk 19,1-6). Warum gera-de diese Stelle? Ist Ihnen aufgefallen, dass hier eine Umkehrung des barmherzigen Handelns von oben nach unten vorliegt? Jesus neigt sich nicht herab, nein, er muss sogar hinaufschauen zu Zachäus, der sich nach dort oben verstiegen hat.Geht es Ihnen nicht auch manchmal so, dass Sie vor lauter theoretischer Ausein-andersetzung mit Gott und dem Glauben ein wenig die Bodenhaftung, das schlichte Vertrauen, die Begegnung von Du zu Du mit Gott verloren haben? Wir müssen kei-ne Sorge haben: Selbst wenn wir in unse-rer geistigen Baumkrone hocken, der Blick Jesu wird uns finden. Gott holt uns liebe-voll herunter von unserer Selbstgewissheit und Abgehobenheit. Es braucht dafür nicht viel, keine großen Worte, nur diesen Blick Gottes, das aufmerksame, wohlwollen-de Schauen, das Ansehen gibt. In diesem Blick, der auf uns ruht, können wir sein, wie wir sind, und immer mehr zu uns finden.Ignatius von Loyola empfiehlt in seinem Ex-erzitienbuch am Beginn einer Gebetszeit: Lass für die Dauer eines Vaterunsers für dich zur Wirklichkeit werden, dass Gott bei dir ist, dich ansieht. Nimm wahr, wie du vor Gott stehst und was in diesem Blick liegt.3 Wahrscheinlich werden Sie sich morgen nicht den ganzen Tag für die innere Einkehr frei nehmen können – aber diese Zeit eines Vater Unsers, die haben Sie vielleicht zwi-schendurch, immer mal wieder.Schließen möchte ich mit einem Gebet von Romano Guardini, das ich sehr schätze und das Ihnen sicher bekannt ist:

Immerfort empfange ich mich aus Deiner Hand.Das ist meine Wahrheit und meine Freude.Immerfort blickt Dein Auge mich an,und ich lebe aus Deinem Blick,Du mein Schöpfer und mein Heil.Lehre mich, in der Stille Deiner Gegenwartdas Geheimnis zu verstehen, dass ich bin.Und dass ich bin durch Dich und vor Dir und für Dich. Amen.

2. Impuls: Mit sich versöhnt

Heute habe ich Ihnen etwas mitgebracht: ein Schild, das auf der Kommode in mei-nem Arbeitszimmer steht. Der Text darauf lautet: Hinfallen – Krone richten – Weiter-gehen. Dieses Schild soll mich erinnern. Woran? Zum einen daran, dass Hinfallen zum Leben gehört. Es bewahrt mich vor der irrigen Meinung, dass ein gutes Leben sich dadurch auszeichnet, nicht zu fallen. Und es tröstet mich mit dem Hinweis, dass auch andere immer wieder stolpern und

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fallen. Ich muss nicht perfekt sein, ich darf auch fallen – und sei es über meine eige-nen Füße… Vor allem aber erinnert mich dieses Schild daran, dass ich eine Krone, eine königliche Würde habe. Und dass diese nicht etwas ist, was ich mir selbst durch meine Leistung oder mein Können erworben hätte und durch mein Fallen ver-lieren könnte. Sie kommt mir von Gott zu, weil ich eine von Gott Angesehe bin, die aus diesem Blick ihr Ansehen gewinnt. In diesem Blick, den ich durch kein noch so falsches Handeln verlieren kann, ist es mir möglich, aufzustehen und weiter zu gehen. Ich muss nicht an meinen Fehlern und an meinem Scheitern hängen bleiben, son-dern kann immer wieder neu anfangen.Vielleicht fragen Sie sich nun: Was hat denn dies mit Barmherzigkeit zu tun? Wie-derum darf ich Karl Rahner zu Hilfe holen. Er schreibt:Fällt man, dann steht man eben wieder auf.Hat man etwas versäumt, dann holt man das eben nach.Die Geduld mit sich selber,die nicht nur dem Nächsten,sondern auch uns selber geschuldet ist,ist auch eine christliche Tugend.Man muss auch mit sich barmherzig sein,wie man es anderen und ihren Schwächen schuldig ist.

Das heutige Tagesevangelium (Mk 12,28b-31) spricht vom Liebesgebot: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Ob diese Bibel-stelle wirklich von der neuzeitlichen Selbst-liebe im Sinne der Selbstannahme spricht, ist fraglich. Selbstliebe war kirchlicherseits lange Zeit verpönt, ja sogar sündhaft, sie galt als Gegensatz zur hingebungsvollen Nächstenliebe. In Pädagogik und Psycho-logie ist schon lange bekannt, dass Selbst-liebe und Selbstannahme Grundvorausset-zungen dafür sind, andere wirklich lieben zu können. Dabei geht es nicht um Selbst-verliebtheit, sondern um die Fähigkeit, sich selbst als die/den zu akzeptieren, die/der man ist. Es meint das Ja zu den eigenen Gaben, Fähigkeiten, Grenzen und Lebens-

umständen. Wenn ich mich selbst ange-nommen habe, kann ich mich im Spiegel betrachten, ohne mich zu verurteilen, mich zu schämen oder selbst zu bemitleiden. Es ist manchmal gar nicht so leicht, barm-herzig mit sich selbst zu sein, gut mit sich umzugehen und sich nicht zu überfordern. Auf dem Weg zur Selbstannahme kann es helfen, sich bewusst zu machen, dass es letztlich ich bin, die/der an sich die Mess-latte zu hoch anlegt, nicht die anderen und schon gar nicht Gott.Von Mario von Galli SJ ist folgende Le-benserinnerung festgehalten worden: Er erzählt, wie in seiner Noviziatszeit der da-mals schon angesehene Jesuit Oswald von Nell Breuning zu Besuch kam. Man bat ihn, abends einen geistlichen Vortrag zu halten. Er kam und sagte zu den erwartungsvollen jungen Jesuiten: „Ich habe Ihnen nur einen Satz zu sagen, aber der ist wichtig: Gott ist mir dir zufrieden!“ – Sprach‘s und ging wieder…!Es lohnt sich, darüber nachzudenken, ob ich das glauben kann: Gott ist mit mir zu-frieden! Und es sich je neu von Ihm zuspre-chen zu lassen, denn Er ist es, der mir mei-ne königliche Würde verleiht und mir immer wieder dabei hilft, meine Krone zu richten und weiter zu gehen, wenn ich gefallen bin.

1 Karl Rahner: Schriften zur Theologie, Bd. 7, 1966, 259.

2 Ebd., 260f.3 Vgl. Ignatius von Loyola, Geistliche Übungen, Nr.

75.

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2.2 laudatIo Für JózeF nIewIadomskI

Laudatio von Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Guggenberger anlässlich der Verleihung des Wissenschaftspreises für außer-gewöhnliche Forschungsleistung der Stiftung der Südtiroler Sparkasse an Józef Niewiadomski

Es ist mir eine ungemeine Freude, diese Laudatio halten zu dürfen; zugleich ist es eine Unmöglichkeit. Denn wer Jozef Nie-wiadomski als Redner kennt, weiß, dass er selbst der bestgeeignete Laudator für ei-nen solchen Anlass wäre. Eine sich selbst gehaltene Lobrede wäre freilich wiederum ein monströses Unding, weil Ausdruck des Narzissmus eines homo curvatus in se ipse, eines in sich selbst kreisenden Menschen, dessen einziges Ziel er selbst ist, wodurch er sich letztlich doch völlig abhängig von anderen macht, denn wer sollte ihm seinen Wert bestätigen, wenn nicht die bewun-dernden Blicke der anderen. Mit solchen Sätzen, die Sie an dieser Stelle vielleicht etwas verwundern, die aber beinahe Zitat sein könnten, bin ich bereits mitten im For-schungsgebiet von Jozef Niewiadomski angelangt. Der Mensch in der Spannung zwischen Autonomie und Abhängigkeit, zwischen Selbstliebe und Eitelkeit, der Mensch zwischen medialer Inszenierung und Authentizität, zwischen zur Schau ge-stellter Potenz und dem Leiden an unaus-weichlicher Hinfälligkeit; dieser Mensch ist es, um den Niewiadomskis Arbeit, sein Denken, seine Publikationen, auch seine Predigten immer wieder gekreist sind und nach wie vor kreisen.

Aber ist der heute Geehrte nicht Theo-loge, mögen Sie sich fragen. Müsste der Laudator da nicht zuerst über Gotteslehre sprechen, nicht über Menschenlehre, über Theologie also, nicht über Anthropologie?Ein wesentlicher Grund dafür, dass Jozef Niewiadomski diesen Preis für außeror-dentliche wissenschaftliche Leistungen er-hält, ist wohl, dass er für eine Theologie,

für eine katholische Dogmatik steht, die weiß, dass sie letztlich wertlos würde, gin-ge es ihr nicht um den Menschen; um den Menschen, der eine unbändige Lust auf ein Leben hat, das des Menschen würdig ist, wie Niewiadomski es selbst einmal formu-liert hat. Daher ist seine Theologie eine, die sich der Moderne und Postmoderne zu-gewandt hat, dem Thema der Menschen-rechte und politischen Phänomenen wie der neuen Rechten, dem Terror mit seinen Selbstmordattentaten, der Welt der Medi-en und der Werbung und manch anderen Zeitsignaturen, die das menschenwürdige Leben immer wieder in seiner Fragilität sichtbar machen. Im Grunde hat er sich mehrheitlich an Themen abgearbeitet, die ZeitgenossInnen auf den ersten Blick kaum mit Theologie in Zusammenhang bringen würden – dies aber immer mit österlichen Augen, wie er es nennt.

Im Rahmen einer Reflexion über „Grenzen ziehen – Grenzen überwinden. Denkan-stöße zur Identität und Zukunft Europas“ (schon wieder so ein un-theologisches Thema) formulierte Niewiadomski im ver-gangenen Frühling: „Je mehr unsere hu-manistisch gesinnte Welt die Liebe zu al-len Menschen auf ihre Fahnen schreibt und universal geltende Menschenrechte proklamiert, umso mehr wird sie dazu ver-führt, den konkreten Menschen auf Dis-tanz zu halten und seine Konkretheit, sei-ne Ängste und Nöte schlicht und einfach zu übersehen.“ Der aufmerksame Blick für den konkreten Menschen ist meiner Erfahrung nach für Jozef Niewiadomski nicht nur unerlässliches wissenschaftli-ches Postulat. Zuallererst ist dieser Blick Lebenshaltung. Der Universitätslehrer, der Institutsleiter, der Dekan ist daher immer auch Seelsorger geblieben. Der Kontakt zu Studierenden, zu MitarbeiterInnen, auch zu Vorgesetzten findet auf dieser sich um den Menschen und seine konkrete Situa-tion sorgenden Ebene statt und nicht nur auf der durch Rollen und Funktionen be-stimmten. Eine Theologie kann eben nur

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dann mehr sein als Gedankenspiel, der Theologe nur dann mehr als Gehirnak-robat, wenn er im Hier und Jetzt ansetzt, beim konkreten menschlichen Leben und seinen Erfahrungen, beim Glück über und dem Leiden an diesen Erfahrungen. Darin stimmt die Arbeit des Geehrten wohl ganz mit einem der pastoralen Grundprinzipi-en von Papst Franziskus überein, das da lautet: Die Wirklichkeit ist wichtiger als die Idee.

Die Wirklichkeit ist wichtiger als die Idee. Wurde das nicht einmal auch so formu-liert: Das Sein bestimmt das Bewusstsein? Setzt die Theologie sich da auf - im Grunde auch schon totgerittene - alt-linke Ideen? Jemand, der wie Niewiadomski die men-schen- und gottesverachtende Praxis des realexistierenden Sozialismus im Polen der 1950er und 60er-Jahre miterlebt hat, wird damit überaus vorsichtig sein. Seine Sen-sibilität für jede Spur von Totalitarismus in Strukturen, auch in jenen der Kirche, ist ein bleibendes Ergebnis solcher Erfahrungen, ebenso wie eine untergründige, mitunter auch verschmitzte Widerständigkeit, die er selbst ganz gern als Logik des Partisanen bezeichnet.

Doch soweit stimmt es schon, dass das Sein das Bewusstsein bestimmt, als der Gott, von dem wir in unserer Theologie sprechen, keine Kopfgeburt ist, keine Überbau-Idee. Im Zentrum christlicher Theologie steht die Überzeugung, dass wir das Wesentlichste, das wir über Gott wis-sen können, an einer individuellen, auch menschlichen Person und ihrer Existenz an einem historischen und geographischen Ort ablesen. In dieser konkreten Person, Jesus von Nazareth, setzt sich Gott der menschlichen Lebenswirklichkeit aus, lässt sich von ihr betreffen, herausfordern und reagiert auf sie, um gerade so etwas von der göttlichen Wirklichkeit sichtbar zu machen; soweit der christliche Glaube. Die Offenbarung, von der wir christlichen TheologInnen sprechen, besteht also nicht

darin, dass ein Datensatz high-speed vom Himmel auf die Erde transferiert worden wäre, sie besteht vielmehr in einem lang-wierigen, auch von kommunikativen Miss-verständnissen gezeichneten Erkenntnis-prozess, der sich im Drama des Lebens ereignet und im Drama der Geschichte.Damit ist nun jenes Stichwort genannt, das für die wissenschaftliche Arbeit von Jozef Niewiadomski so prägend ist: Drama. Was Dramatik ist, weiß jeder, der von Niewi je-mals in Libretto und Musik einer x-beliebi-ge Oper eingeführt wurde. (Oper, das ist seine große Leidenschaft.) Solche Einfüh-rungen sind mitreißender, dramatischer als manche Inszenierung auf großer Bühne. In der Theologie verdeutlicht der Begriff Dra-matik, dass die Begegnung zwischen Men-schen, aber auch die Begegnung zwischen Mensch und Gott, immer ein dialogisches Geschehen ist, das jedoch selten in Ha-bermasscher Idealität stattfindet, sondern geprägt bleibt von Missverständnis, Ab-lehnung und Auseinandersetzung, ja von handfestem Streit. Dort, wo der Streit es-kaliert, werden Opfer produziert. Und so steht die Frage nach den Opfern und ihrer Rehabilitierung im Zentrum einer drama-tischen Theologie, wie Niewiadomski sie betreibt. Dieser Ansatz bleibt auch dort misstrauisch, wo scheinbare Harmonie herrscht und fragt gerade dort nach den verborgenen, verheimlichten und so noch-mals missachteten Opfern. Wer ist bereit zur stellvertretenden Anwaltschaft für sie, auch wenn es dafür selbst einen hohen Preis zu bezahlen gilt?

Hier sieht Niewiadomski den Fokus seiner Forschung und die brandaktuelle Bedeu-tung der christlichen Theologie. Schon seit langem und je länger, desto vorbehaltloser, stellt er sich mit seiner Forschung in den Dienst der Weiterentwicklung des drama-tisch-theologischen Ansatzes. Der ist ja nicht seine Erfindung, vielmehr wurde er von seinem – von unserem – Lehrer Ray-mund Schwager begründet, der morgen seinen 81. Geburtstag gefeiert hätte. So

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sehr er zweifellos ein Mensch ist, der auch den öffentlichen Auftritt braucht, so sehr geht es Niewiadomski in der Wissenschaft eben nicht um Selbstprofilierung, sondern darum, einer Erkenntnis zum Durchbruch zu verhelfen, die dem Qualitätstraum eines menschenwürdigen Lebens für alle dien-lich sein kann.

Zwei Elemente unter zahlreichen zur Wei-terentwicklung des dramatisch-theologi-schen Ansatzes möchte ich herausgreifen und nennen: Zum einen ist da ein derzeit gemeinsam mit Nikolaus Wandinger und einem kleinen Team durchgeführtes FWF-Projekt, in dem auch die Schriften Schwa-gers neu und kritisch ediert werden. Zum anderen nenne ich das Faktum, dass Jo-zef Niewiadomski seine DissertantInnen konsequent und beharrlich auf die Spur des dramatisch-theologischen Ansatzes setzt. Mancher mag dieser Spur etwas wi-derstrebend gefolgt sein, wurde so aber zumindest zur kritischen Auseinanderset-zung genötigt, der jede wissenschaftliche These mindestens so sehr bedarf wie des Nachweises ihrer Evidenz. Zwei dieser DissertantInnen – keineswegs Widerstre-bende – haben immerhin Sub-Auspiciis-Abschlüsse gemacht, und etliche andere sind mittlerweile in kirchlichen und akade-mischen Funktionen rund um den Globus verstreut; von Italien bis Indonesien, von Polen und der Ukraine bis nach China. Durch sie, die mit ihren spezifischen Per-spektiven und neuen Ideen eine ebenso wertvolle Frucht der Forschung darstellen wie Publikationen und Drittmittelprojekte, sind in Innsbruck entwickelte Konzepte, Denkmuster, auch Sprachbilder längst Teil einer, im ursprünglichen und besten Sinn des Wortes „katholischen“, globalen Theo-logie geworden; einer Theologie, die Räu-me und Kulturen übergreifend lebendig ist.Bei seiner Antrittsvorlesung an unserer Fakultät im Jahr 1997 hat Jozef Niewia-domski einleitend Milan Kundera zitiert mit dem Satz: „Wer dem lieben Gott ins Fens-ter geschaut hat, langweilt sich nicht; er ist

glücklich.“ Langeweile, das ist etwas, was zu seinem Temperament ebenso wenig passt wie eine Fortbewegung langsam ge-messenen Schrittes. Der Ausdruck „dem lieben Gott ins Fenster schauen“ steht bei Kundera freilich für die Kunst der Muße. Dieser Muße ist unser Preisträger sehr wohl fähig, besonders dann, wenn sie mit Musik verbunden ist. In unserem akademischen Leben drohen wir die Muße allerdings mehr und mehr zu verlieren, damit aber auch das Bewusstsein, dass das Privileg des Frei-denken-Könnens, des Forschen-Dür-fens ein großes Glück darstellt. Mit einem solchen Verlust ist die Gefahr verbunden, dass wir uns von den Sachzwängen des Marktes in das Hamsterrad einer freudlo-sen Unterrichts- und Publiziermaschine zwingen lassen. Was mich betrifft, ver-dienst Du, lieber Jozef, diesen Preis auch dafür, dass du durch Deine zahlreichen Vorträge und Texte, die den essayistischen Stil, die Narration und das provokante Bild keineswegs scheuen, dass du aber vor al-lem als Mensch etwas vom Glück und der Freude der Wissenschaft spürbar machst und dass du nicht nur mir, sondern mitt-lerweile unzähligen NachwuchstheologIn-nen vermittelt hast, dass Dogmatik eine lustvolle, ja eine höchst sinnliche Angele-genheit sein kann. Ich freue mich sehr über Deine Auszeichnung.

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3. neoInGressI 2016/2017

Zwei unserer sechs Neoningressi dieses Studienjahres konnten noch nicht nach Österreich reisen. Sie werden im Juni 2017 im Korrespondenzblatt vorgestellt: George Sebastian aus der Diözese Chingleput, Indien und Mordi Victor aus der Diözese Sokoto, Nigeria.

Aneto Emmanuel OnyinyeDiözese Aba, Nigeria

Emmanuel Onyinye AnetoAba Diocese, Nigeria. Ich heiße Emmanuel Onyinye Aneto und komme aus dem Süden von Nigeria. Ich stamme aus dem Igbo Stamm und bin am 2. Februar 1984 als drittes von fünf Kindern geboren. Gott hat mich mit zwei Schwes-tern und zwei Brüdern gesegnet. Unsere Eltern leben noch. Mein Vater ist pensio-nierter Ingenieur und jetzt im Ruhestand als Katechet in der Kirche tätig. Meine Mut-ter betreibt ein Geschäft. Meine Familie ist sehr katholisch.

Von 1998 bis 2008 besuchte ich die Grund-schule einer Pfarrei, im Anschluss das Knaben-Seminar unseres Bistums. Von 2005 bis 2013 habe ich im Priesterseminar Philosophie und Theologie studiert. Vor zwei Jahren empfing ich die Priesterweihe. Während dieser vergangenen zwei Jahre war ich in Nigeria als Kaplan, Moderator der Kurie in meinem Bistum und als Leh-rer am Gymnasium tätig. Weiters war ich zuständig für die „Pontifical-Missionary-Union“ in meinem Bistum.Meine Motivation und Begeisterung für ein Studium in Innsbruck und ein Leben im Canisianum rührt von meiner Bekannt-schaft mit einem Alt-Canisianer, Prof. Inno-cent Asouzu, meinem Mentor. Mit der Un-terstützung von Pfarrer Georg Meusburger habe ich 2010 und 2015 das Canisianum und die Universität Innsbruck besucht, was meinen Wunsch, dort zu studieren, noch stärker werden ließ.Ich freue mich sehr, dass ich diese Mög-lichkeit geboten bekomme, ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Ich bin ganz sicher, dass ich im Canisianum und an der Uni-versität wertvolle Erfahrungen sammeln werde. Herzlichen Dank an Pater Friedrich Prassl SJ, das Canisianum und die Univer-sität Innsbruck.

Baraza Amos OdhiamboDiözese Nakuru, KeniaMein Name ist Amos Odhiambo Baraza. Ich bin 32 Jahre alt, Kenianer, in Naku-ru County als zweitältester von vier Ge-schwistern geboren. Ich ging von 1990 bis 1999 in die Grund-schule von Uhuru. Während dieser Schul-zeit wurde ich am 14.4.1995 getauft. Ab dem Jahr 2000 besuchte ich für vier Jahre die St. Xavier High School. Danach half ich in meiner Heimatgemeinde in der Kateche-se der Kinder, zusätzlich unterrichtete ich in einer der Grundschulen. Im August 2006 machte ich im St.-Mary’s-Major-Seminary ein Propädeutikum. Im August 2007 be-gann ich im Seminar St. Augustine das

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dreijährige Studium der Philosophie. 2010 schloss ich den ersten Studienabschnitt ab und setzte im St.-Matthias-Seminar in Mu-lumba wa Kalemba das Theologiestudium fort, das vier Jahre dauerte. Nach meiner Weihe zum Diakon am 26. Dezember 2014 beendete ich im Mai 2015 mein letztes Se-mester in Theologie. Im Anschluss setzte mich mein Bischof in der katholischen Gemeinde St. Kizito, Olenguruone als pastoralen Mitarbeiter ein. Am Tag meiner Priesterweihe, dem 13. Dezember 2015, erhielt ich den Auftrag, als Lehrer im St.-Joseph’s-Junior-Seminar zu arbeiten. Im Knaben-Seminar arbeitete ich bis zum Beginn meines Studiums in Öster-reich im September 2016 auch als Spiritu-eller Direktor bzw. als Vize-Rektor. Ich bin ein liebenswürdiger und geselliger Mensch mit einer tiefen Verehrung für Gott und mei-ne Mitmenschen. In meiner Freizeit lese ich gerne theologische Reflexionen, höre Mu-sik, spiele Fußball und schaue mir Spiele im Fernsehen an. Mein Motto in diesem Jahr ist: „Use the time/carpe diem!“

Enyam Couston FrancisDiözese Takoradi, Ghana

Ich heiße Francis Couston Enyam und wur-de am 11.10.1979 in einem kleinen Dorf im Westen von Ghana geboren. Ich habe acht Geschwister, meine Eltern leben noch. Mein Vater hatte bereits aus erster Ehe Kin-der, bevor er meine Mutter geheiratet hat, sodass ich sowohl der Erst- als auch der Viertgeborene in meiner Familie bin. Nach Abschluss des Gymnasiums und nach einem Jahr Propädeutikum begann ich mein Philosophiestudium. Es folgte im Jahr 2002 das Theologiestudium, in dem ich die Gelegenheit bekam, dieses Studi-um im Collegium Canisianum in Innsbruck zu absolvieren. Dieses schloss ich im Juni 2008 mit dem Magister der Theologie ab. Ich verabschiedete mich als Diakon von Innsbruck und kehrte in die Heimat zu-rück, um meinen Weg ins Priestertum zu beginnen. Nach einem Diakonatsjahr emp-fing ich am 12.12.2009 die Priesterweihe und war dann in Botswana im „Vicariate of Francistown“ als Priester tätig. Im Jänner 2015 kehrte ich in meine Heimatdiözese zurück. Nach eineinhalbjähriger Tätigkeit in der Di-özese bekam ich die Gelegenheit, wieder ins Collegium Canisianum zu gehen, um an

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der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck ein Doktorstudium zu machen. Auf diese Weise bin ich nun gleichzeitig ein „Alt-Canisianer“ und ein „Neoingressus“. Ich bin meinem Bischof John Bonaventure Kwofie CSSp und dem Collegium Canisi-anum für die Möglichkeit, wieder in Inns-bruck studieren zu können, sehr dankbar.

Mlundi MichaelDiözese Singida, Tansania

Ich heiße Michael Mlundi und bin katho-lischer Priester in der Diözese Singida in Tanzania. Ich wurde am 20. Jänner 1980 als zweiter von acht Kindern geboren, mei-ne beiden Eltern – Didas Mlundi und Eliz-abeth Marko – sind Bauern und leben in ei-nem Dorf namens Ngaiti, in der Pfarre von Kintinku in der Diözese von Singida. Meine beiden Brüder heißen Joseph und Benja-min, meine fünf Schwestern Devotha, Su-zana, Agnes, Imaculata und Agricola.Meine Begeisterung für den Priesterberuf nahm ihren Anfang, als ich als Ministrant in der Kirche diente. Nach der Volksschu-le besuchte ich von 1997 bis 2003 das

Knabenseminar St. Patrick’s Semina-ry Dung’unyi. Im Anschluss studierte ich Philosophie im Kibosho Senior Seminary (2004-2007), danach vier Jahre lang Theo-logie im St. Paul’s Senior Seminary in Ki-palapala. Meine theologische Ausbildung mündete im Jänner 2012 in die Weihe zum Diakon und schließlich im Juli desselben Jahres in die Priesterweihe.Von 2012 bis 2015 arbeitete ich sowohl als Lehrer und Ausbildner im St. Patrick’s Seminary Dung’unyi als auch als Kaplan in der Pfarre von Puma. Danach wurde ich als Sekretär des Bischofs und Diözesanka-plan der Young-Catholic-Students (YCS – Vereinigung Katholischer Jugend) und der Pro-Life-Association („Rettet das Leben“) eingesetzt. Im September 2016 schließlich reiste ich nach Innsbruck, um hier weiter-führend Kirchenrecht zu studieren.Mein herzlicher Dank gilt meinem Bischof Rt. Rev. Edward Mapunda, der mir die Ge-legenheit zu dieser besonderen Erfahrung gibt, weiters P. Rektor Friedrich Prassl SJ und der gesamten Jesuitenkommunität, die meinen Aufenthalt hier finanzieren und so möglich machen und bei denen ich bes-tens aufgehoben bin. Auch meinen Mitbrü-dern danke ich herzlich für die Aufnahme und Unterstützung. Ich habe die besten Absichten, mich ins Gemeinschaftsleben einzufügen, zu lernen und mich in diese Gemeinschaft internationaler Priester ein-zubringen, wo ich kann.

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4. aktuelles und chronIk

4.2 alt-Canisianer-Konveniat 2016 in ameriKa

Die „Amis“ feiern ihr jährliches Konveniat

Am Benet Lake, einem schönen Wiscon-sinsee südlich von Milwaukee, liegt die Abtei St. Benedikt. Im Juli 2016 trafen sich dort 40 Alt-Canisianer, um das jährliche Konveniat zu begehen. Die Amerikaner bekamen Verstärkung aus England: Greg Pelham und seine Familie waren auch mit dabei.

Am ersten Tag feierte Bob Pawson aus Brooklyn, NY sein 50-jähriges Priester-Ju-biläum. In seiner Predigt reflektierte er über die Gegenwart Gottes in unserem Leben: Jeder von uns hatte nach der gemeinsa-men Zeit im Canisianum seine/n eigene/n Weg/Richtung gewählt, und nun sollten wir nachdenken, wie Gottes Segen unser Leben in ganz unterschiedlicher Weise geprägt hat. Am Nachmittag machten wir einen Ausflug nach Lake Geneva, Wis-consin. Bei einer Schifffahrt auf dem See bestaunten wir die vielen großen Villen der reichen Industriellen aus dem Großraum

Chicago aus dem späten 19. Jahrhundert. Den Abend verbrachten wir in geselliger Runde und in angeregter Unterhaltung. Ein PowerPoint-Vortrag zeigte uns Fotos aus den Jahren 1959 und 1966 sowie Bilder von den „Statuten und der Ratio Localis“ des Canisianums aus dem Jahr 1954. Die-se Regeln riefen viele Erinnerungen und entsprechende lustige Geschichten aus unserer damaligen Zeit im Canisianum wach.

Für die Liturgie am nächsten Tag war Jim Schuerman verantwortlich, Mel Michal-ski hielt die Predigt. Letzterer zitierte aus früheren Korrespondenzblättern, brachte dabei besonders Zitate von Pater Hugo Rahner und beleuchtete so das Thema Herz Jesu. Wir beschlossen, das nächste Konveniat westlich des Mississippi abzu-halten, und zwar in Boys Town, Nebraska. Father Edward Flanagan, Altkonviktor des Canisianums, Jahrgang 1912, begründete 1917 das dortige Waisenhaus, das anfangs nur für Knaben war, aber im Laufe der Zeit auch ganzen Familien Unterschlupf bot. Der Slogan fürs nächste Konveniat lautet: “Go west, Alt-Canisianer, go west!” In corde uno et anima una,

Sy Kreilein

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4.1.1 Predigt von Melvin Michalski, 28. Juli 2016Bund der Liebe:150 Jahre Korrespondenzblatt des CanisianumsJeremia 18,1-6; Matthäus 13,47-53

„Das Wort, das vom Herrn an Jeremia er-ging: Mach dich auf, und geh zum Haus des Töpfers hinab! Dort will ich dir meine Worte mitteilen.“ Und was erlebt Jeremia dort? „Der Töpfer arbeitete gerade mit der Töpferscheibe. Wenn das Gefäß missriet, das er in Arbeit hatte, wie es beim Ton in der Hand des Töpfers vorkommen kann, so machte der Töpfer daraus wieder ein anderes Gefäß, ganz wie es ihm gefiel.” Eben das erlebte Jeremia. Durch diese Er-fahrung entdeckt Jeremia, dass das, was der Töpfer tut, eine Metapher fϋr das ist, was Gott mit dem Haus Israel tut. Anhand dieser Erfahrung, ja gerade in und durch diese Erfahrung, leuchtet es Jeremia ein: Das, was der Töpfer tut, ist ein Gleichnis fϋr das, was Gott mit dem Haus Israel tut.Bischof Richard Sklba, Weihbischof der Erzdiözese Milwaukee, fragt sich in sei-nem Bibelkommentar: Wieso kommt Je-remia überhaupt zu dieser Einsicht? Er beantwortet diese Frage, indem er erklärt: Jeremia sieht die Handlung des Töpfers als ein Gleichnis dessen, was Gott tut, indem Jeremia erkennt, dass Gott die in-nerste Mitte von Jeremias Herzen berϋhrt. Der Prophet sagt: „Da erging an mich das Wort des Herrn, kann ich nicht mit euch verfahren wie dieser Töpfer, Haus Israel? – Spruch des Herrn. Seht, wie der Ton in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand, Haus Israel.“ So erkennt Jeremia, dass jede Person von Gottes Hand gestal-tet wird und Gott alle Menschen durch ihre Lebenserfahrungen umgestalten kann. Der Schöpfergott, der uns ins Leben ruft, kann uns neu erschaffen.

Im Matthäusevangelium lesen wir heute das Gleichnis vom Fischernetz. Das Netz,

das die Fischer ins Meer warfen, fängt Fi-sche aller Art. Ebenso schließt die christ-liche Gemeinde Völker aller Art ein – mit ihren verschiedenen Gesichtspunkten und Perspektiven. Oft fϋhrt dies dazu, dass es zu Meinungsverschiedenheiten und zu Konflikten kommt, zu Kritik am Nächsten und zu Fehlurteilen. Vom heutigen Gleich-nis können wir lernen, dass es nicht unsere Aufgabe ist, Urteile zu fällen, sondern die Netze der Gnade und Liebe Gottes aus-zuwerfen; am Ende der Welt werden die Engel kommen und die Bösen von den Ge-rechten trennen.

Jedes Gleichnis des Evangeliums fordert uns auf, uns selber zu fragen, unser ganzes Leben hindurch: Auf welche Wahrheit wird hier in diesem existenziellen Moment mei-nes Lebens gezielt? Das Gleichnis stellt uns heute die Frage: Was ist im christlichen Leben von unaufgebbarer Bedeutung; was sollen wir nie vergessen, sondern uns im-mer wieder ins Bewusstsein rufen?

Heute sind wir zum Konveniat versammelt. Wir sind alle Altkonviktoren des Canisia-nums. So stelle ich bei unserem diesjäh-rigen Treffen die Frage: Was hat uns das Canisianum fϋr unseren Pilgerweg als Nachfolger Christi mitgegeben? Woran sollen wir uns immer erinnern; woraus sol-len wir immer wieder Kraft schöpfen? Was haben wir als Altkonviktoren des Canisia-nums von unserem Aufenthalt dort gewon-nen?

Schauen wir noch einmal unser Evangeli-um an. Zum Schluss fragt Jesus nicht, ob die Jϋnger Fragen oder Einwände haben, sondern er sagt einfach: Habt ihr das ver-standen? Sie antworten: Ja. Da sagt er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jϋnger des Himmelreiches geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt. Das erinnert mich an die Worte von Pater Hugo Rahner.

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Im Korrespondenzblatt des Canisianums, 100. Jahrgang, Heft 1, Jan. 1966, (S. 2-4), schrieb Hugo Rahner SJ: „Liebe Mitbrϋder in der ganzen Welt, die Christus gehört! …als erste Haltung, die auch im neu anbre-chenden Jahrhundert in unserem Hause und in unserer Zeitschrift gepflegt werden muss, [möchte ich nennen] das Verständ-nis fϋr die Wandlungsfähigkeit der Kirche und eine Offenheit fϋr das Neue, die zu-gleich begeistert und klug sein kann. Das geht aber nur dann, und wir können dem Besten unserer Vergangenheit nur gerecht werden, wenn wir ebenso den Versuch machen, das wahrhaft Bleibende zu er-halten, auch dann, wenn dieses Bleibende sich in der Vergangenheit manchmal eine Form gebildet hat, die wir uns heute nicht mehr zu eigen machen können. Von diesen bleibenden Werten halte ich fϋr das Wich-tigste und Wertvollste – und ich habe mich bemüht, es in den Jahren der Mitarbeit an der Gestaltung des Geistes unseres Hau-ses immer wieder zu betonen – die wahre, kirchlich echte, theologisch vertiefte An-dacht zum Herzen Jesu, unseres Königs und Herrn. Man kann die Wandlung und Läuterung dieser Andacht in jedem Heft unseres Blattes verfolgen.”

Pater Hugo Rahner schreibt weiter: “Ich wüsste keinen Trost, der mir im Leben und Sterben mehr Kraft spendete als die Überzeugung, etwas fϋr die Mehrung die-ser Herzensliebe zu Christus in den Herzen meiner Mitbrϋder getan zu haben. Und so schreibe ich denn auf die erste Seite des neu anbrechenden Jahrhunderts die zwei Worte, die uns allen bleiben, auch dann, wenn der Tod unseren Händen alles ent-reißt: Cor Jesu, spes in te morientium, und: Cor Jesu, deliciae sanctorum omnium.”P. Otto Leisner, SJ, selbst Altkonviktor des Canisianums (1920-23) und Präfekt im Ca-nisianum (1951-54), schreibt zur Geschich-te des Korrespondenzblattes, (Korrespon-denzblatt Canisianum, 100. Jahrgang, Heft 1, Jan. 1966, S. 5-6):

„Die Gründung des PGV (Priester-Gebets-Vereines) erfolgte im Mai 1866 (vgl. Kbl. Dez. 1890, S. 121), und zwar durch Initiati-ve der Konviktoren selbst. Es war eine Zeit der aufblühenden Herz-Jesu-Verehrung, besonders in der Form des Gebetsapos-tolates; die ganz in diesem Sinn lebenden Konviktoren hatten, zusammen mit allen – ausdrücklich befragten – ehemaligen Kon-viktoren, die Idee, das Band der Liebe, das sie – trotz des Brüderkrieges Deutschland-Österreich – untereinander verband und beglückte, im Herzen Jesu fϋr alle Zeit zu befestigen und die Gesinnung, die sie be-seelte, die Mentalität, die sie an der Fakul-tät wie im Konvikte erfüllte, im praktischen priesterlichen Leben fruchtbar zu ma-chen.” „Die Hauptmittel“, so setzt P. Leis-ner fort, „die sie dazu einsetzten wollten, sollten zwei sein: 1. das Gebet füreinander und 2. ein inniger Kontakt untereinander, der durch das Korrespondenzblatt, als ein ‘Brief aller an alle’, gefördert und lebendig erhalten werden sollte.” Die Gemeinschaft des Canisianums sollte sein: „cor unum et anima una“.

Lasst mich noch eine kurze Anekdote Karl Rahners erzählen. Eines Tages trifft P. Rah-ner beim II. Vatikanischen Konzil den be-rühmten protestantischen Theologen Karl Barth. In der Aula des Konzils wurde zu dieser Zeit der eschatologische Charak-ter des pilgernden Volkes Gottes und die Frage der Heiligenverehrung diskutiert. Da fragt Karl Rahner Barth: Meinen Sie nicht, dass es total sinnvoll und recht ist jeman-den zu bitten – bete fϋr mich? Karl Barth misstraut sofort der scheinbar einfachen und harmlosen Frage und sucht, so erzähl-te Rahner, ‚den Haken‘ daran. Plötzlich, als es Karl Barth klar war „wo der Hase hin-läuft“, antwortete er, mit einem Augenzwin-kern: „Ich würde lieber sagen: Ich bete mit dir! Füreinander beten wir immer, „in corde uno et anima una“, und wenn wir, wie heu-te, in Gemeinschaft versammelt sein dür-fen, beten wir miteinander.“

aktuelles und chronIk

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Abschließend zurück zu unserer Frage: Was verbindet uns alle als Altkonviktoren des Canisianums? Die Herz-Jesu-Vereh-rung. In der Nische im Treppenhaus des Canisianums steht eine Christusfigur. Jo-hannes lehnt sein Haupt an die Seite Chris-ti, der seine linke Hand auf sein Herz legt und die andere segnend und aussendend auf das Haupt seines Jüngers. Das Kunst-werk nimmt einen zentralen Platz im Haus ein und erinnert uns an das Herz Jesu und einen wesentlichen Ausdruck unserer Frömmigkeit.

4.1.2 announceMent of the next 4 konveniats

IOWA KONVENIAT 2017Tim Schott and Clair Boes are hosting the 2017 Konveniat. The site is Creighton Uni-versity, Nebraska. Dates are July 11-13, 2017, with extensions on Monday night the 10th and Thursday night the 13th.

CLEVELAND KONVENIAT 2018Charlie Pfeiffer has a few sites in mind and will continue to search for the best possib-le venue. He is targeting July 17-19, 2018.

EVANSVILLE KONENIAT 2019Jean Vogler will again secure accommoda-tions for us at St. Meinrad. He is targeting July 16-18, 2019.

MILWAUKEE KONVENIAT 2020I have already reserved July 14-16, 2020 at Benet Lake Abbey.

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4.2 Bericht aus indonesien

Lieber P. Prassl,zuerst möchte ich mich bei Dir dafür be-danken, dass wir Alt-Canisianer – Emma-nuel Pranawa Dhatu und ich – im Juli das neue Namensverzeichnis des Canisianums bekamen. Ich möchte mich auch für Dei-nen Brief mit den berührenden Worten bedanken. Du hast mich daran erinnert, dass ich zu einer großen Gemeinschaft von Menschen gehöre, die in der Tschurt-schenthalerstraße oder in der Sillgasse spirituell, theologisch, aber auch mensch-lich eine große Bereicherung erlebt haben, und diese nun als treibende Kraft für den Dienst in der Kirche verwenden.In den letzten Tagen durfte ich diese Ver-bundenheit nicht nur durch das Namens- und Adressverzeichnis, sondern auch bei einem Wiedersehen mit Freunden spüren.

Ich bin gerade von einer Konferenz in De-lhi, Indien zurückgekommen, wo ich P. Leo Fernando SJ getroffen habe. P. Leo ist seit einigen Jahren der Direktor des theologi-schen Kollegs „Vidyajyoti“.

Dieses Jahr beginnen wir – die Professoren aus Delhi und aus unserer theologischen Fakultät „Wedabhakti“ – eine „joint confe-rence“ zu veranstalten. Neun Professoren und ich aus Yogyakarta kamen nach Delhi zum theologischen Austausch. Wir in Asi-en müssen einen „triple-dialogue“ mit Kul-turen, Religionen und Armut führen, und dieser gilt als theologischer Kontext sowie als theologische Herausforderung. Es ist geplant, dass die Professoren aus Delhi nächstes Jahr nach Yogyakarta kommen, um diesen Austausch fortzusetzen. Unter den Teilnehmern waren wir zu viert, die das Studium in Innsbruck absolviert hatten.

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Neben P. Leo und mir waren auch P. Alan-garam SJ und P. Sahayaraj SJ mit dabei. Sie sind aus Chennai gekommen. So ent-stand spontan ein „Innsbrucker-Kreis“ bei der Konferenz, in dem wir Deutsch reden konnten. Für mich war es wirklich eine Überraschung! Ich habe mich sehr gefreut.Durch dieses nette Wiedersehen erwach-ten in mir schöne Erinnerungen an meinen Innsbruck-Aufenthalt, auch durch das Ge-bet für die 36. Generalkongregation der

Jesuiten, die wir in der Eucharistie in Delhi beteten. Während der Konferenz in Delhi feierten wir die Messe gemeinsam mit der Jesuitenkommunität, in der dieses Gebet gebetet wurde. Auf dem Gebetsblatt habe ich gelesen, dass P. Severin Leitner es vor seinem Tod verfasst hatte. Es weckte ein besonderes Gefühl der tiefen Verbunden-heit mit Innsbruck und mit dem Canisia-num in mir.Mir persönlich geht es gut. Ich bin an un-serer Fakultät in Yogyakarta schon fest verwurzelt als Dozent für Moraltheologie und als Begleiter im Priesterseminar. Die-ses Jahr bin ich verantwortlich für die Be-gleitung der zwanzig neuen Seminaristen. Sie kommen aus drei Diözesen. In diesem Studienjahr gibt es im unserem Priesterse-minar ca. 90 Seminaristen. Da habe ich ge-nug Arbeit und sie macht mir Freude.Ich hoffe, Dir und P. Thorer geht es auch gut. Soviel ich weiß, hat sich Dominikus gut eingelebt. Wir in Yogyakarta hoffen sehr, dass Yohanes Subali bald zu uns stößt. Liebe Grüße an alle Canisianer und an die Patres im Jesuitenkolleg, „cor unum anima una“,

Bismoko Dionius Mahamboro (2009-2014)

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4.3 dies facultatis und diözesantag 2016

Am 27. April 2016 fand der traditionelle Dies facultatis/Diözesantag der Theologi-schen Fakultät und der Diözese Innsbruck statt. Das Thema: „Und … bewegt sich doch!?“ Personale Beziehung und Verän-derlichkeit bzw. Zeitlichkeit Gottes.

Bange Frage angesichts der Thematik zu-vor: Kommt überhaupt jemand? Doch was angekündigt wurde, hat sich auch bei uns ereignet: Die Frage nach der Wirklichkeit Gottes ist wieder in den Mittelpunkt philo-sophischen und theologischen Nachden-kens getreten. An unserem Tag auch mit Kindern und in allen Facetten.

Dr. Johannes Grössl

Der Hauptreferent, Dr. Johannes Grössl (Siegen), vertrat engagiert die These sei-ner Dissertation. Um Gottes personale Beziehung zu freien Menschen angemes-sen denken zu können, muss deshalb eine Form der Zeitlichkeit Gottes angenommen werden, weil Zeitlichkeit Veränderung be-deutet und Gott um der Freiheit des Men-

schen willen jene reale Wirklichkeit, die durch wahre Freiheitsentscheidungen ent-steht, nicht vorab wissen kann.

Bedeutet aber, so der Einwand, jede Art von Wissen festlegen oder bestimmen? Oder können wir überhaupt mit unserem an Raum und Zeit gebundenen Denken diese Grenzen so überschreiten, dass sinn-volle Aussagen möglich werden? Ist nicht letztlich die biblische Vielfalt der Bilder, Metaphern und Begriffe für die göttliche Wirklichkeit aus der langen Erfahrungsge-schichte des Judentums unüberschreit-bar? Müsste Gottes Wirklichkeit nicht eher im Modell einer radikal anderen Ontologie gedacht werden denn als „Superbeing“, ohne damit die Logik unseres Denkens zu verachten? Der „Dies“ hat Samen ausgestreut. Die di-gitalen Medien der Fakultät werden wohl bald von weiteren Entwicklungen in diesen zentralen und letztlich einzig notwendigen Fragen der Theologie berichten können. Doch immer gilt: Unser Zeugnis von Gott muss immer aus der Beziehung zu jenem Wort kommen, das Gott selbst letztver-bindlich in unsere Geschichte gesprochen hat: „Jesus Christus“. Und dieses Wort ist zuerst und zuletzt eine Praktik, die sich mit dem Wort selbst auslegt: „Dein Wille

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geschehe!“ Es geht also nur um die „Zeit-lichkeit Gottes“, wenn es uns zuerst um Gottes Gegenwart in der Zeit gegangen sein sollte. Und diese ist bevorzugt nach der Anweisung Jesu immer in den Armen zu finden.

Univ.-Prof. Dr. Roman A. Siebenrock

„Von Gott zu reden als Mensch ist eine per-manente Grenzüberschreitung.“ (Georg Fischer)

„Worüber man (eigentlich) nicht sprechen kann, darüber soll man nicht schweigen.“ (sehr frei nach Ludwig Wittgenstein): „Wenn Gott aus unseren – zugegebener-maßen stümperhaften – rationalen Diskur-sen verbannt wird, wird Glaube zu einer bloßen Gefühlswallung.“ (Joser Quitterer)

„Unsere Fragen sind nicht nur Fragen der Philosophen, es sind Fragen, die die Men-schen ganz allgemein bewegen.“ (Edmund Runggaldier)

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4.4 Helvetia oeniPontana – 156. stiFtungsFest 2016

Die Helvetia Oenipontana, als die älteste farbentragende katholische Studenten-verbindung in Österreich, lud über Christi Himmelfahrt zu ihrem 156. Stiftungsfest ein. Zu den zahlreichen Altherren und Gäs-ten gesellte sich eine Fünferdelegation des Zentralkomitees des Schweizerischen Studentenvereins. Die akademische Ver-bindung Leonina aus Freiburg i. Ue war einmal mehr mit Löwenkraft dabei. Sehr geschätzt wurde auch die Präsenz von Rektor P. Friedrich Prassl SJ v/o Faber, von Univ.-Prof. em. Dr. Otto Muck SJ v/o Steffl und von Alt-Canisianer Prof. Josef Oesch (1964-1969) v/o Flic. Unter den Mitgliedern der Helvetia, die im Canisianum gegründet wurde, findet sich eine stattliche Anzahl von Alt-Canisianern.Nach dem Begrüßungsabend am Don-nerstag im Weinhaus Happ im Herzen der Innsbrucker Altstadt ging es am Freitag-vormittag zum Stift Wilten am Fuße des Bergisel, wo bei den Prämonstratensern im Chorherrenstift ein feierlicher Gottesdienst gefeiert wurde. Abt Raimund Schreier hieß alle herzlich willkommen, speziell Bischof Markus Büchel v/o Teddy aus St.Gallen, Mag. Jakob Bürgler, Diözesanadminist-rator von Innsbruck, und alle Gäste. Der Domchor von St. Gallen sang unter Leitung von Kimberly Brockman Lieder von Robert Jones, und Norbert Schmuck entlockte den Orgeln Töne, die bewegten. In sei-

ner Festpredigt zeigte Teddy anhand des Weinstockgleichnisses (Joh 15) auf, wie lebenswichtig Verbundenheit ist. Er berich-tete von seinen bewegenden Erlebnissen von «Kirche mit den Frauen» in St. Gallen und schlug eine Brücke zu «Kirche mit den Akademikern/innen». Frauen und Männer sind als Getaufte berufen, in der Welt von heute christliches Profil zu zeigen. Nach dem Gottesdienst führte Abt Rai-mund durch die geschichtsträchtige, schöne Stiftskirche und lud dann zu einem Apéro ein mit edlen Tropfen auf der stifts-eigenen Schnapsbrennerei. Es folgte das Mittagessen im Kulturgasthaus Bierstindl. Im Festkommers unter Leitung des hohen Seniors Alexander Meier v/o Laertes er-hielt Bischof Markus v/o Teddy nach einer Laudatio von Alt-Canisianer Theo Stieger (1962-1964, 1964-1970) v/o Toko im Saal des Austria-Hauses das Ehrenband. Sicht-lich gerührt durch die Ehrenbandverleihung im festlichen Rahmen und unter lebhaften Gesängen erschall über seine Lippen ein fröhliches «Halleluja». In die Aktivitas auf-genommen mit Bandverleihung wurden Johanna Kniewasser v/o Perle und Mar-kus Heller v/o Enduro. Zum runden Verlauf der Tage trugen Stephan M. Obholzer v/o Gebro und Christof Mairinger v/o Mirakulix viel bei. Für die Altherren ist es jedes Jahr ein Ereignis, sich in der schönen Alpen-stadt Innsbruck in Tirol zu treffen und die Freundschaften zu pflegen.

Josef Manser (1986-1987) v/o Dr.cer. Gschobe

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4.5 CHroniK von 10. dezemBer 2015 Bis 10. dezemBer 2016

Jean Désiré Sawadogo

HaussegnungAm 10. Jänner wurde mit der traditionel-len Haussegnung durch Rektor P. Friedrich Prassl SJ das neue Jahr begonnen.

3. Einkehrtag,16./17. Jänner 2016Das Jahresthema für die Einkehrtage im Canisianum war im Studienjahr 2015/2016 das Apostolische Schreiben „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus. Schwes-ter Maria Maxwald FMA gestaltete den 3. Einkehrtag mit dem Leitwort: „Kirche – Sendung bis an die Ränder“.

Don Bosco Schwester Maria Maxwald be-tonte dabei: Wir brauchen keine Kirche mit verschlossenen Türen, sondern eine Kir-che mit offenen Türen, in der es Platz für alle geben muss. Wir brauchen eine Kirche, die zupackt, aufbricht und hinausgeht, und zugleich hereinlässt; eine geh-hin-Kirche und eine arme Kirche für die Armen, die uns vieles zu lehren haben (EG 198). Wir brauchen vor allem eine Kirche mit dem brennenden Anliegen, niemanden auszu-schließen und Kontakt mit den Außen- und Fernstehenden zu halten. So wird die Kir-che zum neuen Raum des Gebetes und der Gemeinschaft, zum Ort der Beheima-tung, mit der Realität einer „Ecclesia sem-per reformanda“, einer Kirche, die sich stets dem Geist der Zeit anpasst und sich dementsprechend reformiert. Wie an den anderen Einkehrtagen nahmen auch die Seminaristen der Priesterseminare Brixen

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und Hötting mit ihren Hausleitungen an diesem Einkehrtag teil.

Exerzitien für CanisianerVon 6. bis 13. Februar begleitete P. Tho-mas Neulinger SJ eine Gruppe von Cani-sianern bei ihren Geistlichen Übungen im Exerzitienhaus der Don Bosco Schwestern in Baumkirchen.

Visite des Provinzials

Am 10. März war Provinzial P. Bernhard Bürgler SJ zur jährlichen Visite im Canisi-anum zu Gast. Nach Gesprächen mit der

Hausgemeinschaft, der Hausleitung und mit den Studentenvertretern feierte er zum Abschluss der Visite mit uns den Gemein-schaftsgottesdienst.

4. Einkehrtag,12./13. März 2016Unter dem Leitwort „Versuchung der in der Seelsorge Tätigen“ stand der 4. Einkehr-tag des Jahres unter Begleitung durch Dr. Klaus Egger.

Ausgehend von der Heiligen Schrift führte er uns zum Thema der „Versuchungen in der Seelsorge“. Als Priester oder Semina-risten sind wir klerikalen, pastoralen und persönlichen Versuchungen ausgesetzt. Titelbesessenheit, übertriebenes Selbstbe-

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wusstsein, Klerikalismus, Funktionalismus, Hyperaktivismus, Neigung zum Perfekti-onismus, die Versuchung, auf alle Fragen eine Antwort zu haben (auf Grund der ei-genen theologischen Bildung), den Worten seiner Verkündigung selbst nicht zu glau-ben sind nur einige übliche Versuchungen, die uns vielen anderen Gefahren aussetzen können. In all diesen Herausforderungen und Versuchungen können wir uns auf die Worte der Heiligen Schrift verlassen: „Wer aber zu Gott aufblickt, dessen Antlitz wird strahlen“ (Ps 34,6) oder „Prüft alles, und behaltet das Gute! Meidet das Böse in jeder Gestalt“ (1 Thes 5,21.22). Dabei können wir hoffen, mehr und mehr in eine „solidarische Karawane, in eine heilige Wallfahrt“ (EG 87) hineinzuwachsen.

5. Einkehrtag,23./24. April 2016

Dieser Einkehrtag wurde von Dr. Ernst Jäger zum Thema: „Evangelisierende mit Geist“, aus „Evangelii Gaudium“ 259-288, gestaltet. „Evangelisierende mit Geist“ sind „Verkünder des Evangeliums, die sich ohne Furcht dem Handeln des Geistes

öffnen“, so Papst Franziskus. Eine Versu-chung religiöser Menschen besteht darin, eine intimistische und individualistische Spiritualität zu entwickeln. Demgegenüber empfiehlt der Papst, vom Heiligen Geist zu lernen, den Menschen nah zu sein und die Missio, d.h. die Leidenschaft für Jesus und sein Volk, zu fördern. Die Abwendung vom Nächsten macht blind für Gott und die Zu-wendung zum Nächsten macht aufmerk-sam für Gott. Jeder Mensch hat nicht nur eine Berufung, sondern jeder Mensch ist auch ein Ruf. Nicht zu vergessen ist auch, dass Maria die Mutter der Evangelisierung ist.

Dies facultatis und DiözesantagAm 27. April, dem Gedenktag unseres Haus- und Diözesanpatrons Petrus Canisi-us, veranstaltete die Katholisch-Theologi-sche Fakultät gemeinsam mit der Diözese Innsbruck den traditionellen „dies facul-tatis“. Ein kurzer Bericht davon mit Foto-eindrücken vom Diözesantag ist in dieser Ausgabe veröffentlicht.

Den feierlichen Abschluss des Tages bil-dete ein Festgottesdienst mit Diözesanad-ministrator Jakob Bürgler im Innsbrucker Dom und mit vielen Konzelebranten aus dem Canisianum.

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Fest der Kulturen und ReligionenAm 22. Mai beteiligten sich wieder mehre-re Priester aus dem Canisianum am Fest der Religionen und Kulturen in unserer Pa-tenpfarre St. Barbara in Schwaz. Rektor P. Friedrich Prassl SJ hielt die Predigt beim Festgottesdienst. Das Fest stand unter dem Motto: „Miteinander“ – mit Folklore der Kulturen, Gespräch der Religionen, gemeinsames Friedensgebet und kulina-rischen Köstlichkeiten aus verschiedenen Kulturen.

Vollversammlung IWährend des Studienjahres 2015/2016 wurde die Ratio Localis 2007 evaluiert und

unter Beteiligung aller Canisianer in meh-reren Etappen überarbeitet. In der außeror-dentlichen Vollversammlung am 17. März wurde die überarbeitete neue Ratio Localis und das Statut des Canisianums einstim-mig angenommen. Das Statut und die Ra-tio Localis treten mit Beginn des Studien-jahres 2016/2017 in Kraft.

Treffen mit Kardinal Walter KasperIm Rahmen seines Dissertationsprojektes besuchte Yohanes Subali aus Indonesien am 22. Mai Kardinal Kasper, um einzelne theologische Aspekte seiner Arbeit per-sönlich zu besprechen.

Herz-Jesu-FestZur Vorbereitung auf das Herz-Jesu-Fest 2016 gab uns Schwester Barbara Flad aus Zams am 1. und 2. Juni zwei Impulse von zu den Themen: „Im Blick Gottes“ und „Mit sich versöhnt“.

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Anhand von gewählten Textabschnitten unterhielt sie sich mit uns an zwei Aben-den über die innere Verfassung, die bei uns eine Voraussetzungen für die Barmherzig-keit schaffen kann. Die beiden Impulse von Sr. Barbara sind in dieser Ausgabe veröf-fentlicht.

Am 3. Juni feierten wir mit Prof. Dr. Klaus Vechtel SJ unser Herz-Jesu-Fest mit einer Festakademie, einem feierlichen Gottes-dienst und einem anschließenden gemein-samen Abendessen. Der Festvortrag von P.

Klaus Vechtel und Bilder vom Herz-Jesu-Fest sind in dieser Ausgabe veröffentlicht.

Vollversammlung IIAm 21. Juni wurden im Rahmen der jähr-lichen ordentlichen Vollversammlung zwei neue Koordinatoren für das Studienjahr 2016/2017 gewählt: Josef Jianfang Zhang aus China und Jose Shibu Kuliraniyil aus Indien.

EröffnungswallfahrtAm 26. September führte uns die Eröff-nungswallfahrt zum Beginn des Studien-jahres nach Augsburg.

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Nach der Eucharistiefeier mit Spiritual P. Josef Thorer SJ in der Marienkapelle im Augsburger Dom und einer Führung im Dom genossen wir unser Mittagessen im Kolpinghaus.

Am Nachmittag folgten wir einer mehrstün-digen Führung in der „schwäbischen Stadt der Fugger“.

Wir besichtigten u. a. die Kirche St. Pe-ter am Perlach mit der Darstellung „Maria Knotenlöserin“, die „Fuggerei“ – die ältes-te Sozialsiedlung der Welt – den Goldenen Saal des Rathauses und die Kirche St. Anna im ehemaligen Karmeliterkloster, die seit 1525 evangelische Kirche ist und Aus-gangspunkt der Reformation in Augsburg war.

Auf dem Rückweg nach Tirol machten wir Halt im Kloster Ettal, dessen Basilika wir besichtigten. Nach dem Abendessen im

nahe gelegenen Klosterkeller kehrten wir voller neuer Eindrücke und zufrieden mit unserer Eröffnungswallfahrt nach Inns-bruck zurück.

EröffnungsabendMit einem Gebet führte P. Prassl am 27. September in den ersten gemeinsamen Hausabend ein. Danach stellte er der Hausgemeinschaft Univ.-Prof. em. P. Dr. Edmund Runggaldier SJ als den neuen Studienpräfekten im Canisianum vor.

Die drei Neoingressi, die schon angereist waren, präsentierten sich ebenfalls. Es folgten Informationen zum Haus und Hin-

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weise auf einige wichtige Termine am Be-ginn des Studienjahres. Spiritual P. Thorer gab Auskünfte über das geistliche Pro-gramm im Laufe des Jahres. Ein gemütli-ches Beisammensein im Speisesaal runde-te den Abend ab.

WissenschaftsposterausstellungDie Eröffnung der Ausstellung von wissen-schaftlichen Postern der neuen Doktoran-dinnen und Doktoranden der Katholisch-Theologischen Fakultät fand heuer am 3. Oktober statt. Unter den 13 StudentInnen, die auf diese Weise ihre Dissertationspro-jekte vorstellten, waren sieben Canisianer.

Grabsegnung

Die Hausgemeinschaft des Canisianums besuchte am 2. November, dem Nach-mittag des Allerseelenfestes, wieder das Grabmal der verstorbenen Canisianer auf dem Westfriedhof. P. Prassl hielt das To-tengedenken und die Grabsegnung.

Erster Einkehrtag,5./6. November 2016Die „Seligpreisungen“ stehen in diesem Jahr im Mittelpunkt der Einkehrtage. Mag.a

Irene Weinold, die Leiterin des Exerzitien-

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referates der Diözese Innsbruck, begleitete den ersten Einkehrtag des Studienjahres 2016/2017.

Frau Weinold brachte mit sehr einprägsa-men Mitteln die vielfältigen Dimensionen von „Arm sein vor Gott“ zum Ausdruck. Mit einem Körpergebet, mit Reflexionen zu Armut und Reichtum, mit Gedanken aus „Amoris laetitia“ von Papst Franziskus zur Demut und Bodenhaftung vertiefte sie das Thema „Armut“.

Zweiter Einkehrtag,3./4. Dezember 2016„Frieden stiften“ war das zentrale Thema dieses Einkehrtags, den Priester der Haus-gemeinschaft des Canisianums gestalte-ten.

Martin Alukaputhussery aus Indien liefer-te dazu einen Impuls aus biblischer Sicht. Yohanes Subali aus Indonesien legte den Schwerpunkt besonders auf das Thema „Frieden und Versöhnung“.

Er betonte die heilende Wirkung von Ver-söhnung, die inneren Frieden schenkt und neue Beziehungen zu Gott und den Men-schen ermöglicht. Demut, die Feier der Eucharistie, konkretes Lebenszeugnis und das Sakrament der Versöhnung nannte Yo-hanes als Hilfen um mit Gott, mit uns sel-ber und mit den anderen Versöhnung und Frieden wiederzufinden.

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Robert Shako aus dem Kongo feierte mit uns und mit unseren Gästen aus den Pries-terseminaren Brixen und Hötting den ab-schließenden Gottesdienst.

Besinnlicher AdventabendAm 8. Dezember fand im Canisianum wie-der ein „Besinnlicher Adventabend“ statt.

Einzelne musikalische Beiträge eines Cho-res, zusammengesetzt aus Canisianern, sowie der Kammerchor Innsbruck unter der Leitung von Martin Lindenthal stimm-ten am Abend des Hochfestes Maria Emp-fängnis über 170 Gäste auf das kommende Weihnachtsfest ein.

Der feierliche Abend klang mit einem ge-mütlichen Beisammensein im Speisesaal des Jesuitenkollegs aus.

Jean Désiré Sawadogo

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4.6 die HausgemeinsCHaFt des Collegium Canisianum im studienJaHr 2015/2016

1. Reihe (sitzend v.l.n.r.):1. Isife Liberatus Ebelechukwu2. Chapala Subbaiah Gabriel3. Kabiru Mburu Gilbert4. Orgino Abraham Abera5. Ngwega Basil Bazir6. P. Friedrich Prassl SJ7. P. Thorer Josef SJ8. Alukaputhussery Martin Devassy9. Chepkuto Francis10. Mamchyn Volodymyr

2. Reihe (stehend v.l.n.r.):11. Sukristiono Dominikus12. Ptasiuk Roman13. Ogunbanwo Martin Adeleke14. Koffi Kobenan Faustin15. Zhang Jianfang Josef16. Isidore Isidore17. Sawadogo Jean Désiré18. Kuliraniyil Jose Shibu

19. Xu Feiyan20. Manuveliparambil Antony Sijan21. Nanduri Vijay Kumar22. Iruthayasamy Basil23. Kuriako John Palathinkal24. Chalissery Lijo25. Makoye Faustine Gervas

3. Reihe (oben stehend v.l.n.r.):26. Odeny Timon Ochieng’27. Subali Yohanes Porathur Sinto Jose28. Kuuyonongme Jonathan29. Zhao Weijing Peter30. Xavier Bibin31. Thang Zawm Hung Augustine32. Puthussery Poulose Joshy33. Alex Joji34. Jiang Jia Jeffrey

Nicht auf dem Foto:36. Mboya Thomas37. Porathur Sinto Jose38. Shako Lokeso Robert39. Somda Domebeimwin Vivien40. Vazhakkootathil George Job

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5. wIr gratulieren

aKademisCHe grade

Zum Magister der Theologie

Kabiru Gilbert Mburu (seit 2014 im Canisianum) Eldoret/Kenia:„Evaluating the effectiveness of pastoral care and counselling programs towards formation of positive behaviour in catholic sponsored schools in Eldoret diocese”

Kuuyonongme Jonathan (seit 2014 im Canisianum) Tamale/Ghana:„The Welfare of Priests – A good incentive for effective pastoral ministry in the light of Canon 281: A case study of the Tamale Ar-chdiocese“

Orgino Abraham Abera (seit 2014 im Canisianum) Meki/Äthiopien:„Empowering Youth in the Current Situa-tion in Ethiopia – A case study: Apostolic Vicariate of Meki“

Zum Doktor der Theologie

Chepkuto Francis Kiplimo (2010-2016) Nakuru/Kenia:„The Politics of Negative Ethnicity and Christian Social Responsibility in Kenya: A research into the effects of ethnic conflicts during and after general elections since 1991 on the ongoing Christian formation especially among the youth of the Catholic Diocese of Nakuru“

Mboya Thomas J. B. (2007-2016) Homa Bay/Kenia:“Church as Gift: towards a new model of ecclesiology in Africa in the light of the two African Synods of 1994 and 2009”

Vazhakkootathil George Job (2008-2016) Verapoly/Indien:“For in Some Manner They Represent the Visible Church Constituted throughout the

World (SC 42) – A Study on the Biblical Ori-gin, Historical Development and Theologi-cal Meaning of Liturgical Assemblies.”

WeiHen

Weihe zum Diakon

Diakon Roman Ptasiuk

Am 1. September 2016 weihte Michael Koltun, Bischof von Sokal-Zhovkva, Ro-man Ptasiuk in der Studentenkirche des

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Hl. König Volodymyr in Lemberg, Ukrai-ne, nach dem Ritus der ukrainischen grie-chisch-katholischen Kirche zum Diakon. Die Hausgemeinschaft des Canisianums gratuliert ihrem Mitbruder Roman Ptasiuk, der seit Herbst 2015 in Innsbruck ein Dok-toratsstudium absolviert, herzlich zur Dia-konweihe.

Weihe zum Priester

Am Samstag, 17. September 2016, um 15.00 Uhr, wurden P. DDr. Robert Dein-hammer SJ aus der österreichischen Je-suitenprovinz und fünf Jesuiten aus der deutschen Provinz in der Jesuitenkirche Innsbruck zum Priester geweiht. Vorsteher und Weihespender war der frühere Inns-brucker und jetzige Linzer Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer.

Robert Deinhammer wurde 1977 geboren und verbrachte seine Kindheit und Ju-gend in Salzburg. „Als Teenager war ich bewusster Agnostiker, aber philosophisch und religiös interessiert“, so der Neup-riester im Rückblick. Erstmals kam er als Grundwehrdiener beim Bundesheer auf den Gedanken, Priester zu werden. Aller-dings studierte er zuerst Philosophie und

Rechtwissenschaften und promovierte in beiden Fachbereichen. 2008 trat Robert Deinhammer bei den Jesuiten ein: „Die Sehnsucht nach einem Leben, das sich ganz der Vermittlung des Glaubens wid-met, ließ mich nicht mehr los.“ In der Folge arbeitete P. Deinhammer nach dem zwei-jährigen Noviziat in Nürnberg drei Jahre als Vize-Rektor im Collegium Canisianum und als Lehrbeauftragter für Philosophie an der Universität Innsbruck. Die letzten drei Jah-re studierte er Theologie in London und ar-beitete als Diakon. Die Hausgemeinschaft des Canisianums gratuliert P. Robert Dein-hammer SJ zur Priesterweihe und wünscht ihm für sein Wirken Gottes reichen Segen.

P. DDr. Robert Deinhammer SJ

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JuBiläen

Goldenes Doktorjubiläum

Das Goldene Doktorjubiläum wurde nach dem II. Weltkrieg eingeführt, um die Bin-dung der AbsolventInnen zur Universität Innsbruck aufrecht zu erhalten und ein le-bendiges Miteinander der Generationen zu gestalten. Gesetzlich geregelt wurde das Goldene Doktorjubiläum 1955. Anfangs wurden nur AbsolventInnen geladen, die eine direkte Bindung zur Universität auf-weisen konnten. Diese Einschränkung wur-de jedoch in den 80er Jahren unter Rektor Rainer Sprung aufgehoben. Alle, die an der Universität Innsbruck promoviert haben, werden seit damals zum Goldenen Doktor-jubiläum geladen, um ihren Doktorgrad zu erneuern.Wir gratulieren Alt-Canisianer Univ.-Prof. em. DDr. Paul M. Zulehner zum Golde-nen Doktorjubiläum, das er am Freitag, 3. Juni 2016, in einem Festakt der Universität Innsbruck im Congress Innsbruck gefeiert hat.

Univ.-Prof. em. DDr. Paul M. Zulehner

Das Canisianum gratuliert auch dem frühe-ren Patenpfarrer und „Ehren-Alt-Canisia-ner“ DDr. Herbert Spieler ganz herzlich zum Goldenen Doktorjubiläum, das er ebenso am 3. Juni 2016, im Festakt der Universität Innsbruck gefeiert hat. Voller Dank für die Unterstützung des Canisianums über viele Jahre, wünscht die Hausgemeinschaft des Canisianums alles Gute und vor allem Ge-sundheit im wohlverdienten Ruhestand.

DDr. Herbert Spieler

Das Canisinaum gratuliert auch Alt-Canisi-aner Dr. John Ojiako aus Nigeria zum Gol-denen Doktorjubiläum. Er konnte an der Feier nicht persönlich teilnehmen.

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ernennungen und eHrungen

Neuer Generaloberer der Jesuiten

Am 14. Oktober 2016 wurde P. Arturo Mar-celino Sosa Abascal SJ aus Venezuela zum 31. Generaloberen der Gesellschaft Jesu gewählt. Erstmals in der Geschichte des 1540 gegründeten Jesuitenordens über-nahm ein Nichteuropäer dieses Amt. P. Arturo Sosa ist promovierter Politikwissen-schaftler. Er war 16 Jahre Chefredakteur einer Zeitschrift, die sich mit katholischer Sozialethik und Politik beschäftigte und koordinierte das Sozialapostolat der Jesu-iten in Venezuela. An verschiedenen Uni-versitäten in Venezuela und an der George-town University in Washington, D.C., war er Professor für Politikwissenschaft. Als Provinzial, als Rektor einer Jesuitenuniver-sität in San Cristobal und als langjähriger Berater seines Vorgängers als Generalobe-rer, zuständig für die Ausbildungshäuser und die interprovinziellen Werke der Jesui-ten in Rom, bringt P. Arturo Sosa reichhalti-ge Verwaltungs- und Leitungserfahrungen mit. Das Canisianum wünscht dem neuen Generaloberen viel Freude und Gottes Se-gen für seinen Leitungsdienst in der Ge-sellschaft Jesu.

P. Arturo Marcelino Sosa Abascal SJ

Ernennung zum Studienpräfekten

Univ.-Prof. em. P. Dr. Edmund Runggaldier SJ hat im Oktober das Amt des Studien-präfekten im Canisianum übernommen.

Univ.-Prof. em. P. Dr. Edmund Runggaldier SJ

Ernennung zum Professor

Neu berufen wurde im Studienjahr 2015/2016 Univ.-Prof. DDr. Christian Tapp im Rahmen einer 4-jährigen „Stiftungspro-fessur der Gedächtnisstiftung Peter Kaiser – Christliche Philosophie“. Am Mittwoch, 19. Oktober 2016, fand im Kaiser-Leopold-Saal in festlicher Atmosphäre die Antritts-vorlesung von Prof. Tapp statt. Im Namen des Rektorats erläuterte Vize-rektor Fügenschuh in seinem Grußwort die besondere Stellung des Instituts für Christliche Philosophie als einem interna-tional renommierten Zentrum religionsphi-losophischer Forschung. Für die liechten-steinische Gedächtnisstiftung Peter Kaiser (1793–1864) unterstrich der Stiftungsrat Prof. Dr. Joseph Jung, dass sich die Stif-tung christlich-abendländischen Werten verpflichtet sieht. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen müsse selbstverständlich frei von äußerer Einmi-

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schung erfolgen. Christliche Philosophie, so der Stiftungsrat weiter, dürfe keine „Theologie unter falscher Flagge“ sein. In einem Schlusswort zeigte sich der Prä-sident der Stiftung, Dr. Herbert Batliner, Ehrensenator der Universität Innsbruck, erfreut darüber, dass die Universität Inns-bruck den Impuls der Stiftung aufgenom-men habe und durch Verstetigung der Pro-fessur fortführen wolle.

Univ.-Prof. DDr. Christian Tapp

Verleihung eines Wissenschaftspreises

Das Canisianum gratuliert Alt-Canisianer Univ.-Prof. Dr. Józef Niewiadomski herzlich zur Verleihung des Wissenschaftspreises für außergewöhnliche Forschungsleis-tung. Am Donnerstag, dem 10. November 2016, wurde im Rahmen eines Festaktes in der Claudiana der Wissenschaftspreis der Stiftung Südtiroler Sparkasse an Univ.-Prof. Dr. Józef Niewiadomski für sein Le-benswerk verliehen. Den Preis überreichte Stiftungspräsident Univ.-Prof. Dr. Konrad Bergmeister, der den Preisträger noch aus seiner Studienzeit im Canisianum kannte. Die Laudatio, die in diesem Korrespon-denzblatt veröffentlicht ist, hielt Studiende-kan Dr. Wilhelm Guggenberger.

Univ.-Prof. Dr. Józef Niewiadomski

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6. dIözesenlIste studIenJahr 2016/17

AFRIKA 17 Weltpriester ASIEN 16 Weltpriester 4 Ordenspriester 1 Laie

EUROPA 1 Diakon 1 Subdiakon

Gesamt: 40 Studenten 37 Priester / 1 Diakon / 1 Subdiakon / 1 Laie 13 Nationen 33 Diözesen 3 Ordensgemeinschaften

AFRIKA: 16 WeltpriesterÄthiopien (1) 1 Meki Orgino Abraham Abera

Burkina Faso (2) 1 Diébougou Somda Domebeimwin Vivien 1 Kaya Sawadogo Jean Désiré

Côte d‘Ivoire (1) 1 Bondoukou Koffi Kobenan Faustin

Ghana (2) 1 Takoradi Enyam Couston Francis 1 Tamale Kuuyonongme Jonathan

Kenia (3) 1 Eldoret Kabiru Mburu Gilbert 1 Homa Bay Odeny Timon Ochieng’ 1 Nakuru Baraza Amos Odhiambo

Kongo (Dem. Rep.) (1) 1 Tshumbe Shako Lokeso Robert

Nigeria (4) 1 Aba Aneto Emmanuel Onyinye 1 Enugu Isife Liberatus Ebelechukwu 1 Ijebu-Ode Ogunbanwo Martin Adeleke 1 Sokoto Mordi Victor

Tanzania (3) 1 Geita Makoye Faustine Gervas 1 Ifakara Ngwega Basil Bazir 1 Singida Mlundi Michael

ASIEN: 14 WeltpriesterChina (3) 1 Weinan Xu Feiyan 2 Xianxian Zhang Jianfang Josef Zhao Weijing Peter

Indien (8) 1 Chingleput George Sebastian 1 Diphu Kuriako John Palathinkal

dIözesenlIste

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1 Ernakulam-Angamaly Puthussery Poulose Joshy 1 Muzaffarpur Isidore Isidore 1 Sivagangai Iruthayasamy Basil 1 Trichur Porathur Sinto Jose 1 Udaipur Xavier Bibin 1 Verapoly Manuveliparambil Antony Sijan

Indonesien (2) 2 Semarang Subali Yohanes Sukristiono Dominikus

Myanmar (1) 1 Hakha Thang Zawm Hung Augustine

ASIEN: 3 Ordenspriester1 CST Kuliraniyil Jose Shibu Indien (Little Flower Congreg.)2 MF Alukaputhussery Martin Devassy Indien (Missionaries of Fatith) Chapala Subbaiah Gabriel Indien

EUROPA: 2 (1 Diakon und 1 Subdiakon)Ukraine (2) 1 Sokal-Zhovkva Ptasiuk Roman 1 Stryi Mamchyn Volodymyr

Studenten im Kolleg: 4 (2 Weltpriester / 1 Ordenspriester / 1 Laie)China (1) Jieyang Jiang Jia Jeffrey (Laie)Indien (3) MCBS Alex Joji Trichur Chalissery Lijo Innsbruck Nanduri Vijay Kumarr

dIözesenlIste

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7. GeBurtstaGe und weIheJuBIläen 2016

geBurtstage 2017

1922= 95 Jahre08.01.1922 Keller Alois13.01.1922 Zürcher Burkhard19.02.1922 Pfefferkorn Ferdinand21.02.1922 Pettenuzzo Rino Antonio20.04.1922 Hohenlohe Viktor17.05.1922 Dähler Franz19.07.1922 Müller Paul19.08.1922 Dr. Lengwiler Eduardo17.09.1922 Wieland Walter H.20.10.1922 Bär Anton

1927 = 90 Jahre23.01.1927 Pütz Johann05.02.1927 Obwexer Siegfried Friedrich10.02.1927 Limmer Josef Johann09.03.1927 Hinteregger August03.04.1927 Bill P. Josef22.04.1927 Großerhode Paul-Wilhelm04.05.1927 Stadler P. Andreas09.05.1927 Reed Johannes23.05.1927 Grüninger Eduard13.06.1927 Arellano Durán Anton07.07.1927 Tschurtschenthaler Martin13.07.1927 Siklos Anton15.07.1927 McGee John W.17.07.1927 Markech P. Stanislaus20.07.1927 Dressel Joseph D.22.07.1927 Strolz Josef Emil23.07.1927 Reichelt Paul10.09.1927 Nachbaur Markus02.10.1927 Dr. Hackstein Theodor07.10.1927 Attems-Heiligenkreuz Alois17.10.1927 O’Brien P. Charles20.11.1927 Juhar Anton21.11.1927 Meier Karl

1932 = 85 Jahre19.01.1932 Rivarola-Acebal José23.01.1932 Hermann Ingo24.02.1932 Höfner Veit03.03.1932 Pizzo Arnoldo04.03.1932 Palgrave Antony09.03.1932 Vazquez David16.03.1932 Perez-Fresno Julius

23.03.1932 Brown Carlton03.04.1932 Dr. Hammans Herbert17.04.1932 Dr. Neill Jack (John F.)24.05.1932 Eder P. Harald25.06.1932 Brändle August30.06.1932 P. Eckert Werner02.07.1932 Kochman Adolfo08.07.1932 Dr. Romer Karl Josef25.07.1932 Hungerbühler Hermann25.07.1932 Wangler Howard06.08.1932 Chun Young Antonius12.08.1932 Öttl Paul14.08.1932 Schmidt Donald23.08.1932 Dr. Ojiako John07.10.1932 Logos Peter13.10.1932 Freemann William26.10.1932 Stahl Anton Johann31.10.1932 Calvo Cubillo Quintin02.11.1932 Dolan Francis M.27.11.1932 Kalmer Charles21.12.1932 Dr. Fischer Heinz24.12.1932 Dr. Wirth Alfred

1937 = 80 Jahre05.01.1937 Pronath Lukas02.02.1937 Ezekwugo Christopher10.02.1937 Naberhaus William J.12.02.1937 Miribung Janni16.02.1937 P. Trauner Bruno16.02.1937 Schick Josef18.03.1937 Knapp Kenneth23.04.1937 P. Sand Heinz12.05.1937 Jordanits Zoltán14.05.1937 Ringseisen Paul17.05.1937 P. Naneder Hans Beda04.06.1937 Augustyn James M.04.06.1937 Brunnhuber Paul16.06.1937 Bock Hans20.06.1937 Mbassi Joseph08.07.1937 Chimera Charles13.07.1937 Finley James14.07.1937 Pfleger Johannes20.07.1937 Ghansah Andrew25.07.1937 Duenas Santiago01.08.1937 P. Zanzerl Burghard05.08.1937 Köchl Arnold08.08.1937 P. Castellanos Lopez Luis José09.08.1937 Mag. Hutter Paul12.08.1937 Dr. Then Volker

GeBurtstaGe und weIheJuBIläen

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17.08.1937 Schuster Klaus19.09.1937 Dr. Woschitz Karl M.26.09.1937 Olsen Frederick09.10.1937 Lutz Bernard15.10.1937 Kiesel Leo07.11.1937 Vogler Robert09.11.1937 P. Dr. Hemmelmayr Gottfried09.11.1937 Andrews Patrick16.11.1937 Pohl Ernst17.11.1937 Dr. Tchoi Youn Hwan Ambrosius17.11.1937 Stifter Walter18.11.1937 Glößl Franz21.11.1937 Mellado Miguel02.12.1937 Especkerman Joseph07.12.1937 Dr. Fröhlich Roland15.12.1937 Heidenfelder P. Martin18.12.1937 Röhr Lothar20.12.1937 Rohleder Earl Robert23.12.1937 P. Fischer Walter Urs22.12.1935 Eichberger Ernest

1942 = 75 Jahre01.01.1942 Rodriguez Iglesias Adolfo10.01.1942 Mag. Bartmann Erwin11.01.1942 Herka Hermann19.01.1942 Bayrhuber Horst25.01.1942 Gomez Orlando26.01.1942 Fischer Karl13.02.1942 Dr. Robnik Alfred05.03.1942 Palese Robert09.03.1942 Zielonka Michael11.03.1942 Schaller Claude29.03.1942 Reuter René31.03.1942 Roos Carl A.03.04.1942 Vlaminck Hugo Raphael de04.04.1942 Dr. Konzili Jürgen09.04.1942 Pietsch Roland11.04.1942 Dr. Powroslo Wolfgang15.04.1942 Mag. Langthaler Richard15.04.1942 Doud Robert16.04.1942 Becker Donald W.10.05.1942 Turek Dr. Mieczyslaw11.05.1942 Krainer Hans04.06.1942 Betschart Armin M.21.06.1942 Brunner Norbert21.06.1942 Nguyen-van-Trinh August24.06.1942 Thoma Hans30.06.1942 Kaspar Peter Paul30.06.1942 Fritzen Karl-Bruno

03.07.1942 Fernekess Peter04.07.1942 Dr. Stanger Oswald05.07.1942 Bintz John07.07.1942 Holzknecht Ansgar02.08.1942 Sohmer Bernhard22.08.1942 Obermayer Ernst10.09.1942 Fix John11.09.1942 Ferner Franz13.09.1942 Fr. Downey Alvin16.09.1942 Scheible Michael16.09.1942 P. Komma Gerwin22.09.1942 Strunz Hans Adolf28.09.1942 Reiss Ferdinand Andreas29.09.1942 Will Lowell10.10.1942 Dr. Röttig Paul F.11.10.1942 Mag. O’Connor James R.14.10.1942 Ferro Dr. Calvo Mauricio16.10.1942 Heindl Hans Peter09.11.1942 Gym Maurice12.12.1942 Garófalo Veloz Hector Marcelo13.12.1942 Mag. Lampl Paul15.12.1942 Dr. Mooney Michael Joseph16.12.1942 Hengelbrock Hans-Jürgen27.12.1942 Convey John Francis28.12.1942 Trimpe Reinhard11.12.1940 Weterings Alex15.12.1940 Epea Simon26.12.1940 Dr. Coutinha, Stephen

1947 = 70 Jahre04.01.1947 Mag. Kokonowskyj Wolodymyr06.01.1947 Lorente Caballero Jesús12.01.1947 Gerhold Heinrich18.01.1947 Dr. Karinattu Joseph22.01.1947 Kohl Erhard30.01.1947 Orlovac Anto07.02.1947 Kissel Mag. Anthony09.02.1947 Sauermost Burkhard09.02.1947 P. Mag. Spernbauer Martin12.02.1947 Dr. Csérhati Franz14.02.1947 P. Wild Laurentius18.02.1947 Mag. Hochstrasser Josef20.02.1947 Wallulis Jerald07.03.1947 Czaikowski Mariano24.03.1947 Dr. Juhant Janez21.04.1947 Hummer Lawrence05.05.1947 Tischler Valentin

GeBurtstaGe und weIheJuBIläen

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09.05.1947 Mag. Karner Alois24.05.1947 Fr. Mag. Klein Nikolaus28.05.1947 P. Mag. Bachler Alfred Winfried03.06.1947 Dudek Miroslav12.06.1947 Dr. Sowa Antoni Wladyslaw14.06.1947 Zechmeister Karl14.06.1947 Mag. Melnick Gregory20.06.1947 DDr. Rokay Zoltán30.06.1947 Bernal Rios Jesus30.06.1947 Dr. Rundstuck Josef13.07.1947 Hänggli-Unternährer Peter16.07.1947 Vu-Ngoc Dinh Dominicus19.07.1947 Orlinski Richard21.07.1947 Franck Albert28.07.1947 Esch Felix28.07.1947 Keilen Michael22.08.1947 Matos Jerko27.08.1947 Fortuna Mag. Simon05.09.1947 Capin Nikola09.09.1947 Dacko Iwan27.09.1947 Paksánszki Silvester11.10.1947 Mag. Kemp Gaston12.10.1947 Roschger Peter30.10.1947 Mag. Thimm Edward02.11.1947 Sliskovic Vinko04.11.1947 Fink Karl19.11.1947 Franzkowiak Jürgen26.11.1947 Babic Mile06.12.1947 Dr. habil. Walewander Edward24.12.1947 Tran nang Thu Josef23.12.1945 Dr. Pirchner Georg28.12.1945 Theató Jean-Paul29.12.1945 Weis Robert

1957 = 60 Jahre02.01.1957 Cosic Anto28.01.1957 Dr. Son Hee-Song Benedict21.02.1957 Baumann Josef13.03.1957 Boban Mag. Spiro17.04.1957 Mag. Soutzen Norbert Heinrich01.05.1957 Lauter Franz-Martin18.08.1957 Mag. Rechberger Franz19.08.1957 Yang Tae-Young Stephan01.09.1957 Umoren Ephraim17.09.1957 Kim Jin-Tae Gregor10.10.1957 Lee Sung-Chan Andreas11.10.1957 MMag. Funk Johannes18.10.1957 Wiggins Mason20.10.1957 P. Mag. Orth Walter Hilmar

22.10.1957 Mag. Dr. Köhn Joachim17.12.1957 Onwuchekwe Nwabuko Samuel27.12.1957 Kato Somei Bernhard25.11.1955 Wollenweber Wolfgang27.11.1955 Dr. Ku Kyeong-Guk, Alois

1967 = 50 Jahre18.01.1967 Kim Hun Antonius27.01.1967 Medugorac Vinko04.02.1967 P. Mag. Dr. Gangl Peter Paul23.02.1967 Choi Mag. Byoung-Jo Johannes15.03.1967 Dr. Mariapushpam Paul Raj30.03.1967 Fr. Mag. Hinsen Andreas Josef08.04.1967 Echechi Anthony Chidi10.04.1967 Distl Klaus14.05.1967 Mag. Kattithara Yesudas17.05.1967 MMag. Dr. Lagger Christian MBA20.05.1967 Hwang Chi-Hon Joseph28.06.1967 Mag. Noppenberger Armin21.07.1967 Mag. Dr. Myinga Ponsiano Gabriel21.08.1967 Mag. Lic. Dr. Puthenveetil Ambrose23.09.1967 Dr. Shekhar James24.09.1967 Metzler Walter12.11.1967 Chukwu Nwafor Martin24.12.1967 Subosits Tamás 02.10.1965 Grubinger Wolfgang Maximilian08.10.1965 Yi Ho-Bong Peter

WeiHeJuBiläen 2016

1942 = 75 Jahre Priester28.02.1942 Lowry James M.

1947 = 70 Jahre Priester23.03.1947 Schramm Heinrich J.22.06.1947 P. Dr. Roos Anton

1952 = 65 Jahre Priester30.03.1952 Gasser Oswald27.04.1952 Dr. Hübner Siegfried29.06.1952 Eberle Franz-Josef29.06.1952 Zelger Josef

GeBurtstaGe und weIheJuBIläen

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01.07.1952 Meile Adrian25.07.1952 Schneider Bruno

1957 = 60 Jahre Priester06.04.1957 Thalmann Albert06.04.1957 Graef Franz06.04.1957 Stewart Edward Malcolm06.04.1957 Yunk Michael06.04.1957 Fleiner Siegfried06.04.1957 Morgan CBE Vaughan F. J.02.06.1957 Siklos Anton29.06.1957 Rucker Benedikt29.06.1957 Wittmann Josef30.06.1957 Eichenlaub Alois30.06.1957 Dr. Wirth Alfred07.07.1957 Wagner Otto13.07.1957 Berkmüller Oswald P. Alfons25.07.1957 Dr. Schmitz Ludwig26.07.1957 Wangler Donald R.21.09.1957 Dr. Dammertz Viktor Josef10.10.1957 Andreae Stefan

1967 = 50 Jahre Priester05.03.1967 Dr. Ko Seung-Ouk Augustin05.03.1967 Sonntag Ewald11.03.1967 Becker Donald W.11.03.1967 Lane Frank11.03.1967 Kane Joseph E.11.03.1967 Dr. Steinhauser Michael G.11.03.1967 P. Burkhard John11.03.1967 Huber Robert A.11.03.1967 Osbahr Theodore W.11.03.1967 Bigelow William R.11.03.1967 Dickas William13.03.1967 Dr. Kottayarikil Cyriac15.04.1967 Gym Maurice13.05.1967 Hamel Michael29.06.1967 Bösl Hans-Josef29.06.1967 Schimmöller Klaus29.06.1967 P. Eder Harald29.06.1967 P. Galke Georg29.06.1967 Verhelst Franz29.06.1967 Colmenero Atienza Javier01.07.1967 Wenk-Sanchez Leo12.07.1967 Rings Walter16.07.1967 Muñio Gonzalez Gregorio22.07.1967 Dr. Rauscher Gerhard23.07.1967 Nowotny Bruno25.07.1967 Fr. Mag. Schraml Rainer

29.07.1967 Tirumanywa Cyprian28.08.1967 P. Overmeyer Franz Josef Leo23.09.1967 Nguyen-Minh Chau Andreas

1977 = 40 Jahre Priester04.03.1977 Mag. Paas Manfred25.03.1977 Sauer James16.04.1977 González Montenegro José A.19.05.1977 Pazhooraparambil Francis20.05.1977 Dr. Okoro John22.05.1977 P. Wolfsgruber Claudio29.05.1977 Budzik Dr. Stanislaw11.06.1977 Jung Elmar11.06.1977 Mag. Camacho Chinchilla Carlos Alberto18.06.1977 Mwikamba Constantine24.06.1977 P. Prüller Franz29.06.1977 P. Dr. Vu-Kim Chinh Joseph29.06.1977 Anicic Milenko29.06.1977 Mag. Lic. Fortuna Simon02.07.1977 P. Dr. Thorer Josef30.07.1977 Gyuris László18.09.1977 Fabregas Steve24.09.1977 Dr. Breulmann Hermann

1992 = 25 Jahre Priester09.05.1992 Dr. Munian Anthony Samy29.05.1992 Dr. Piotrowski Wieslaw14.06.1992 Nwachukwu Ozioma Jude27.06.1992 Dr. Koziel Elmar29.06.1992 MMag. DDr. Hunstorfer Karl29.06.1992 Jeon Kwang-Jin Elmanus29.06.1992 Ha Chang-Ho Gabriel06.08.1992 Dr. Kyyak Svyatoslav08.12.1992 Chukwu Anthony Eziokwegbunam

GeBurtstaGe und weIheJuBIläen

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8. memento morI

William J. Fitzgeraldim Canisianum von 1925-1929verstorben am 31. Dezember 1985

Job Okwuoma Aginamim Canisianum von 1960-1963verstorben am 10. September 1993

Patrick John Kightlingerim Canisianum von 1954-1957verstorben am 24. März 2000

Eugen Diplingerim Canisianum von 1959-1961verstorben am 18. Dezember 2000

Franz Bachmannim Canisianum von 1954-1955verstorben am 1. Februar 2009

Tristan Geigerim Canisianum von 1959-1960verstorben 2010 (s. Nachruf Alfred Adler Institut Mainz)

Josef Silberim Canisianum von 1957-1958verstorben am 26. Februar 2011

Josef Sauerim Canisianum von 1953-1955verstorben am 5. Dezember 2011

Tomislav Petrićim Canisianum von 1965-1969verstorben 2012

Kurt Gruberim Canisianum von 1946-1950verstorben 2013

Alberich Mitterlehnerim Canisianum von 1956-1961verstorben am 11. Juni 2014

Franz P. Ambros Lengwilerim Canisianum von 1952-1955verstorben am 4. Juli 2014

Herbert Vorgrimlerim Canisianum von 1950-1953verstorben am 12. September 2014

Nach seinem Studium der Theologie und Philosophie in Freiburg i. Br. und Innsbruck empfing er am 22. März 1953 die Priester-weihe. 1958 folgten die Promotion bei Karl Rahner im Fach Dogmatik und lange Jahre enger Zusammenarbeit mit seinem Lehrer und Freund. Er wirkte entscheidend bei der Erstellung des Lexikons für Theologie und Kirche sowie eines Kommentars zu den Do-kumenten des II. Vatikanischen Konzils mit. Seine unermüdliche Arbeit in der Theologie galt dem Anliegen, die Gottesfrage in einer für den heutigen Menschen verständlichen und überzeugenden Sprache zu erörtern. Während seiner Lehrtätigkeit als Profes-sor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster (1972-1994) stand für Herbert Vorgrimler in all seinem Wirken der Dialog im Vordergrund.Nach seiner Emeritierung 1994 leitete er ehrenamtlich die Krankenhausseelsorge im Clemenshospital. Er trug dort maßgeblich zur Zertifizierung der klinischen Seelsorge bei und leitete das klinische Ethikkomitee. Sein hoher wissenschaftlicher Intellekt war gepaart mit besonderer Kompetenz im menschlichen Umgang. Er begegnete den Menschen freundlich zugewandt, unauf-dringlich, zuhörend, klug beratend.

memento morI

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Roland Fröhlichim Canisianum von 1962-1967verstorben am 14. November 2014

Karl B. Stegerim Canisianum von 1947-1950 verstorben am 2. September 2015

Karl B. Steger wur-de am 5. Oktober 1929 in Pottenbrunn bei St. Pölten ge-boren, wo er auch die Volksschule be-suchte. Nach seiner Gymnasialzeit und Matura in St. Pölten studierte er Theo-logie und Physik in

Innsbruck und verbrachte ein Studienjahr in den USA. Nach Abschluss seiner Stu-dien arbeitete Karl Steger bei der Buch-gemeinschaft „Welt und Heimat“ der Di-özese St. Pölten. Es folgten eine Zeit als Bischofssekretär bei Bischof Dr. Žak und die Aufnahme des Jus-Studiums in Wien. Als promovierter Jurist wechselte Karl Ste-ger in die Rechtsabteilung der Diözese St. Pölten, wo er bis zu seiner Pension mit 65 Jahren als Referent tätig war. Seiner 1961 geschlossenen Ehe entsprangen zwei Söhne und eine Tochter.

Johann P. Fridolin Züger CMMim Canisianum von 1945-1946verstorben am 21. April 2015

P. Fridolin Züger wurde am 16. März 1923 in Hätzin-gen, Kanton Glarus, Schweiz geboren. Schon mit 11 Jahren kam ihm der Gedan-ke, Priester und Mis-sionar zu werden. Nach seinem Studi-um der Philosophie

und Theologie wurde er 1951 in Sitten zum Priester geweiht. Bereits fünf Monate spä-ter bekam er die Sendung in die Mission: In Mariazell, einer Missionsstation auf ca. 1600 m Seehöhe am Fuß der Drakensber-ge in Südafrika wurde er Präfekt und Re-ligionslehrer des dortigen Lehrerseminars und Gymnasiums. Zwei Jahre später über-nahm er auch die Verwaltung der Schule, wenige Jahre darauf als verantwortlicher Priester die 4000-Seelen-Pfarrei. Nach 20 Jahren Dienst in Mariazell wechselte er in eine kleinere Pfarrei in Südafrika, die sich über 100 km den Berg entlang erstreckte.1976 wählte die Gemeinschaft des Klos-ters Mariannhill P. Fridolin zu ihrem Obe-ren, 1979 wurde er Generalsuperior. Sein Amt wegen Krankheit zurückgelegt, fun-gierte P. Fridolin Züger in den 90er Jahren fünf Jahre als Geistlicher bei den Missions-schwestern vom Kostbaren Blut in Kärn-ten, Österreich, kehrte 1995 wieder in die Schweiz zurück, wo er noch drei Jahre als Provinzoberer wirkte. 2010 erlitt er einen Hirnschlag und wurde im Franziskusheim der Heiligkreuz-Schwestern in Menzingen gepflegt. Dort schlief er am 21. April 2015 friedlich ein.

Titus Kupperim Canisianum von 1953-1954verstorben am 7. Mai 2015

Andreas Keuschim Canisianum von 1951-1952verstorben am 18. September 2015

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Camill Schmidim Canisianum von 1955-1958verstorben am 19. Oktober 2015

Camill Schmid wur-de am 2. Juli 1931 in Bellwald geboren. Er trat 1953 in Sitten ins Priesterseminar ein, studierte in Inns-bruck Theologie, wo er 1958 auch zum Diakon geweiht wur-de. Die Priesterwei-

he empfing er im Juni 1958 in Sitten. Camill Schmid wurde für eine akademische Lauf-bahn vorgesehen. Daher sandte ihn der Bischof zum Weiterstudium nach Freiburg und Bern, wo er sich den Doktortitel (Dr. phil.) und das Diplom als Mittelschullehrer in Pädagogik und Psychologie erwarb. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit Dialektforschung. Es folgte seine Anstel-lung als Professor am Kollegium in Brig, wo er 30 Jahre lang mit dem ihm eigenen ironisch-geistvollen Witz die Fächer Latein, Geschichte und Deutsch unterrichtete.Nach seiner Pensionierung 1993 bezog Professor Schmid eine Wohnung in Glis und übernahm mit die Verantwortung für die Altersseelsorge im Oberwallis. Dass er auch Richter im kirchlichen Ehegericht war und am Schweizerischen Wörterbuch (Idiotikon) mitarbeitete sowie als Gefäng-nisseelsorger wirkte, sei nur am Rande erwähnt. Von sich selber schrieb Camill Schmid: „Ich bin Priester, das heißt: Men-schen und Dinge umarmen und wieder loslassen, dass sie grünen und blühen vor Gottes Angesicht. So will ich auch den Herbst ruhig zu mir kommen lassen!“

Paul Martone

Ludwig Falkensteinim Canisianum von 1954-1956verstorben am 29. November 2015

Rudolf Sinzim Canisianum von 1967-1968verstorben am 5. Jänner 2016

Rudolf Sinz, ein „waschechter All-gäuer“, wurde 1941 in Brandenburg/Havel geboren und absolvierte zuerst eine Lehre als Mau-rer. Ermutigt durch seinen Heimatpfar-rer besuchte er dann

das Spätberufenen-Seminar in Stams in Tirol und durchlief den Bildungsweg zum Priester bis zu seiner Priesterweihe 1970. Nach kurzer Zeit als Kaplan in Gerstho-fen wurde er Pfarrer von Kaufering. In die Seelsorge steckte er sein ganzes Herzblut, außerdem gelang es ihm, mit der Hilfe von Wohltätern seine Pfarren auch baulich zu renovieren, zu verschönern und zu erwei-tern. Sämtliche ihm anvertrauten Kirchen und Kapellen wurden instand gesetzt. Als er nach 18 Jahren in Kaufering nach Wei-ler im Allgäu zog, rettete er dort auch das Kolpinghaus, ließ es umbauen und erwei-tern. Seine schwere Krankheit hat Rudolf Sinz in den Ruhestand gezwungen, und er hat sein langes Leiden tapfer und betend angenommen.

John W. Zeitlerim Canisianum von 1960-1964verstorben am 11. Jänner 2016

memento morI

Tuesday January 12, 2016The Buffalo News.com (/)

City & Region

  Published: January 12, 2016, 07:09 AMUpdated: January 12, 2016, 07:09 AMMonsignor John W. Zeitler, retired pastor, Army veteran

Sept. 13, 1932 – Jan. 11, 2016

Monsignor John W. Zeitler, retired pastor of Our Lady of Perpetual Help Catholic Church in Lake View,now St. John Paul II Parish, died Monday in Buffalo General Medical Center after a short illness. He was83.

Born in Buffalo, he was a 1950 graduate of Bennett High School, where he was an all-city athlete infootball, basketball and baseball.

He earned a bachelor’s degree in business from Michigan State University, where he was captain of theNCAA champion baseball team. He was signed by the Detroit Tigers and played shortstop in 1954 and1956 on Tigers farm teams in Jamestown, Valdosta, Ga.; Durham, N.C.; and Palatka, Fla. He also servedin the Army during the Korean War.

He went on to earn a master’s degree in theology from Collegium Canisianum in Innsbruck, Austria; anda master’s degree in education from Canisius College.

After serving as pastor at St. Joseph Parish is Bliss in 1964-65, he became an instructor at Notre DameHigh School in Batavia, and went on to serve as coach, athletic director and assistant principal there. In1978, he was named principal of Turner-Carroll High School in Buffalo.

He went on to become parochial vicar for Blessed Sacrament Church in 1980, then served as campusminister at the University at Buffalo Newman Center from 1984 to 1990, when he was assigned to OurLady of Perpetual Help. He retired in 2010.

Monsignor Zeitler was dean of students at Collegium Canisianum, a member of the St. Francis HighSchool Board of Education and took part in the Diocesan mentoring program.

He sang with the Buffalo Philharmonic Chorus and the Bavarian Singers Chorus. He also was a memberof the American Legion, the Knights of Columbus in Hamburg and the Our Lady of Perpetual Help HolyName Society.

He was inducted into the Bennett High School Sports Hall of Fame and Distinguished Alumni Hall ofFame, as well as the Notre Dame High School Sports Hall of Fame and the Harvard Cup Hall of Fame.

He received the Christ the King Seminary Cure de Ars Award in 2005, the St. Francis High School FatherJusti Award, the Immaculata Academy Mater Christi Award and the Diocesan Youth Department’s

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Walter Zimmermannim Canisianum von 1952-1953verstorben am 18. Jänner 2016

Am 14. Januar 1928 in Stans, Kanton Nid-walden/CH, geboren, empfing Walter Zim-mermann am 29. Juni 1956 in Solothurn die Priesterweihe. Nach 12 Jahren als Vi-kar an der Pfarrei St. Michael Basel (1956 bis 1968) wirkte er 14 Jahre als Pfarrer in Aesch, Kanton Basel-Landschaft (1969 bis 1983) sowie weitere zehn Jahre als Pfar-rer in Reussbühl, Kanton Luzern (1984 bis 1994). Von 1995 bis 2008 war Walter Zim-mermann Kaplan der Kaplanei Gormund in Neudorf, Luzern. Seinen Lebensabend verbrachte er in Rothenburg, Luzern und engagierte sich mit Freude und Energie im Jugendheim St. Raphael in Engelberg, Ob-walden.

Josef Nietlispachim Canisianum von 1958-1959verstorben am 11. Februar 2016

Der 1932 geborene Priester hatte es zeit-lebens als Glücksfall bezeichnet, dass er nach seiner Wei-he 1960 nach Ba-sel berufen wurde: Vikar in der Pfarrei St. Christoph Basel, 1960-1964 und in der Pfarrei St. Clara

Basel, 1965-1968. Hier fand er im richti-gen Moment (Papst Johannes XXIII) das richtige Umfeld für sein reformkatholisches Engagement. Bereits seine erste Stelle, die eines Schiffer-Seelsorgers am Rheinhafen, erlaubte es ihm, seine größte Stärke, den Kontakt zu den Menschen, zu entfalten. Seine Flämisch- und Holländisch-Kennt-nisse, die er sich während seines Studiums der Philosophie und Theologie in Brügge/Belgien erworben hatte, halfen ihm maß-geblich. Er blieb in engem Kontakt mit dem

holländischen Katholizismus, dem damals fortschrittlichsten in Europa und organi-sierte Treffen katholischer Jungpriester mit dem protestantischen Theologieprofessor Karl Barth. Nach 17 Jahren als Pfarrer in der St.-Peter-und-Paul-Kirche in Allschwil war er bis zu seiner Pensionierung 1994 Pfarrer in Rheinfelden, Aargau. Später leb-te er mit seiner Partnerin Marlène Horst und deren zwei Kindern in Arisdorf. Joseph Nietlispachs Lebensmotto lautete: „Lei-denschaftlich für Veränderung“. In einem Entwurf zu seinem Lebenslauf schrieb er nach seinem 80. Geburtstag: „Ich habe meinen Beruf sehr geliebt.“ – Nicht als Amtsträger, sondern als Seelsorger und als Gutmensch im besten Sinne des Wortes.

Josef Lang

Kenneth Lee Graehlerim Canisianum von 1959-1963verstorben am 19. Februar 2016

Wolfgang Schöpfim Canisianum von 1986-1989verstorben am 27. Februar 2016

P. Anselm Alois Mayrlim Canisianum von 1975-1978verstorben am 4. April 2016

Alois Hubert Mayrl wurde am 19. Dezem-ber 1928 in Abfaltersbach/Osttirol geboren und erlernte nach Volks- und Hauptschu-le zuerst das Tischlerhandwerk. Nach der

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Matura in der Auf-baumittelschule des Benediktinerstiftes Lambach begann er sein Studium in Brixen, kehrte aber im Zuge seiner geist-lichen Berufung nach Lambach zurück. Seinem Studium in Rom (Diakon) und

Salzburg (Priesterweihe) folgte seine Tätig-keit als Präfekt im Internat im Benediktiner-kloster Lambach. Während des Studiums der Physik, Mathematik und Chemie in Innsbruck erweiterte er auch seine theo-logischen und psychologischen Studien. Ab 1967 unterrichtete P. Mayrl zusätzlich in Wels und am Aloisianum in Linz in die-sen Fächern und in Religion und leitete von 1986 bis 1993 das klösterliche Gymnasi-um als Direktor. Mehrere Jahre war er Prior, Subprior und Novizenmeister des Stiftes. Seine Herzensgüte und Lebenskraft, sein klarer Geist und sein ruhiges Wesen flos-sen in seine Tätigkeit als Lehrender, Erzie-her, väterlicher Begleiter von Generationen und als Seelsorger in den Pfarreien des Stiftes ein.

Abt des Benediktinerstifts Lambach

Walter Eitelim Canisianum von 1952-1957verstorben am 7. April 2016

Richard Hugim Canisianum von 1952-1955verstorben am 5. Mai 2016

Jean Siebenbourim Canisianum von 1970-1974verstorben am 9. Juni 2016

Am 22. März 1945 in Mondorf/Luxem-bourg geboren, besuchte Jean Siebenbour

das Gymnasium in Clairefontaine und in Bastogne/Belgien. Zunächst mit dem Berufsziel Missionar studierte er Philo-sophie an der Kath. Universität Löwen/Belgien. Nach dem Abschluss, mit dem Ziel als Diözesan-

priester in Luxemburg zu wirken, absolvier-te er von 1970 bis 1974 das Theologiestu-dium in Innsbruck und wurde im Sommer 1974 in der Kathedrale von Luxemburg zum Priester geweiht. Zunächst wirkte er sieben Jahre als Kaplan in der Arbeiter-pfarrei St. Henri in Esch/Alzette sowie als Philosophie- und Religionslehrer an einem Gymnasium in Luxemburg-Stadt. Danach setzte er sich 18 Jahre lang als Pfarrer von Junglinster für eine zeitgemäße Verkündi-gung des Evangeliums ein. Ab 1999 bis zu seiner krankheitsbedingten Pensionie-rung arbeitete er als Dekan von Ospern im Wesen Luxemburgs. Nach 42 Jahren priesterlichen Wirkens ist Jean Siebenbour nach schwerer Krankheit im Alter von 71 Jahren in Boevange-Clervaux gestorben. Er wurde in seiner Heimatpfarrei Mondorf beigesetzt.

Dr. Pierre Scherer, München (im Canisia-num von 1970-1975)

Kobler Albertim Canisianum von 1952-54, 1955-56verstorben am 2. Juli 2016

Albert Kobler war Mitglied der Priester-bruderschaft Charles de Foucauld. Diese und Alberts Erfah-rungen in Bolivien prägten seine pries-terliche Spiritualität. Er lebte mit der Kir-

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che und litt an ihr. Er hatte ein liebevolles, kindliches Gemüt und einen unerschöpfli-chen Humor. Sein schweres Leiden drück-te ihn buchstäblich zu Boden und raubte ihm die Sprache. Besonders schwer traf ihn der Tod seiner Schwester Theresia. Sie war ihm sein ganzes Priesterleben hin-durch eine aufmerksame und kluge Ge-fährtin. Bis zuletzt betete und sang er mit ihr die Tagzeiten. Er war – meiner Meinung nach – ein Priester nach dem Herzen Jesu.

Siegfried Fleiner (im Canisianum von 1953-1957)

Hermann Schneiderim Canisianum von 1956-1957verstorben am 15. Juli 2016

James Robert Deneenim Canisianum von 1950-1954verstorben am 16. Juli 2016

Alex Stockim Canisianum von 1959-1964verstorben am 17. Juli 2016

Alex Stock, 1937 ge-boren, der als Jesu-it bei Karl Rahner in Innsbruck über die „Einheit des Alten und Neuen Testa-ments“ promoviert wurde, gelangte in seinem mehr als 3000 Seiten umfas-senden Hauptwerk

„Poetische Dogmatik“ zu einer Konstellati-on von Einzelelementen, die auf poetische Evidenz zielt. Er war überzeugt, dass den Geschichten, Bildern und Symbolen nicht weniger glaubensstiftende Kraft zukomme als den Schriften. Alex Stocks poetische Theologie ist eine Disziplin, die die kultu-relle Kreativität der christlichen Religion,

wie sie sich in Liedern, Bildern, Liturgien und Literatur ausprägt, als genuine Quelle theologischer Erkenntnis betrachtet. Der geweihte Priester verließ in den sieb-ziger Jahren den Jesuitenorden und heira-tete. Er wurde Professor für Theologie und ihre Didaktik an der Universität Köln und blieb es bis zu seiner Emeritierung 2002. Alex Stock ist am 17. Juli 2016 in Königs-dorf bei Köln gestorben.

P. Markus, Werner Bucherim Canisianum von 1971-1972verstorben am 7. August 2016

P. Markus wurde am 2. November 1936 in Buttisholz, Kan-ton Luzern, Schweiz geboren und ist im Kreis von sieben Geschwistern aufge-wachsen. Nach der Matura in den Orden der Missionare von Mariannhill eingetre-

ten, absolvierte er sein Studium in Pretoria zu Zeiten der Apartheid. Den Abschluss seiner Studien machte er in Innsbruck. Im Laufe seines Lebens im Orden war er zunächst für Schule und Internat, dann Ausbildung und Begleitung von Ordens-kandidaten zuständig. Als Leiter eines in-ternationalen Noviziates war er außerdem in der Jugend- und Studentenpastoral und in der Telefonseesorge tätig. 12 Jahre lang leitete P. Markus als Provinzial die Öster-reichische Provinz und fungierte bis 2015 noch als geistlicher Assistent in der Alten- und Krankenpastoral.

P. Bernhard Pagitsch, CMM

Alois Zügerim Canisianum von 1948-1950verstorben am 12. August 2016

memento morI

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Oscar Roberto Pérez Tiradoim Canisianum von 2001-2005verstorben am 24. August 2016

Olaf v. Colerus-Geldernim Canisianum von 1946-1952verstorben am 10. September 2016

Olaf Colerus-Gel-dern wurde am 24. Juni 1928 in Kla-genfurt geboren. Nach dem Gymna-sium entschied er sich für den Weg zum Priestertum und absolvierte seine theologisch-philo-sophischen Studi-

en in Innsbruck, wo er 1952 zum Priester geweiht wurde. Nach seiner Tätigkeit als Kaplan und Religionslehrer in Bad St. Le-onhard im Lavanttal und in Villach unter-richtete er Religion in Klagenfurt, war dort Fachinspektor und schließlich als Direktor des Diözesanen Schulamtes tätig. 10 Jah-re lang bekleidete er die Funktion des Ge-neralvikars der Diözese Gurk, 2003 wurde er zum Bischofsvikar ernannt. Olaf Colerus-Geldern war 1972 maßgeb-lich an der Kärntner Diözesansynode be-teiligt, empfing von Papst Johannes Paul II für seine Verdienste den Titel „Apostoli-scher Pronotar“, den höchsten Ehrentitel für Priester, und von der Republik Öster-reich den Titel „Hofrat“. Er war ein Mann des Gesprächs und des Dialogs über Grenzen hinweg. Sein Zuhören und sein Wort konnten klären und ordnen.

Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz

Alfred Wirthim Canisianum von 1952-1955verstorben am 12. September 2016

Sepp Winklmayrim Canisianum von 1975-1980verstorben am 20. Oktober 2016

Helmut Sorgenfreiim Canisianum von 1958-1962verstorben am 13. Nov. 2016

Helmut Sorgenfrei wurde am 2. Sep-tember 1937 in Rhei-nau, Kanton Zürich/Schweiz geboren und empfing im Juni 1976 in Basel die Priesterweihe. Da-nach war er vier Jah-re in Windisch und noch ein gutes Jahr

in Baar als Vikar tätig. Es folgten sieben Jahre als Pfarrer in Luterbach und weite-re fünf Jahre in Herzogenbuchsee. Paral-lel dazu bekleidete Helmut Sorgenfrei die Funktion des Co-Dekans des Dekanats Bern Mitteland. Seinen Lebensabend ver-brachte er seit 2003 in Zollikofen, Kanton Bern, wo er am 13. November 2016 fried-lich einschlief.

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BrIeFe und Grüsse aus aller welt

9. BrIeFe und Grüsse aus aller welt

Luzern, 6. Januar 2016

Lieber P. Friedrich Prassl SJ!Das Korrespondenzblatt ist mir immer wie-der eine freudige Erinnerung an meine Zeit im Canisianum. Im vergangenen Sommer war ich erstmals wieder in Innsbruck – nach 40 Jahren. Es war eindrücklich, die Wege von damals mit dem heutigen Rucksack nochmals zu gehen: die Tschurtschentha-lerstraße, die Via Solemnis, den Stadtpark, die Stiegen zu den Studiensälen und die Gassen und Straßen der Stadt. In der Sill-gasse habe ich Sie leider nicht angetroffen. Aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend. Vielleicht also ein andermal. Das neue Korrespondenzblatt hat mich ganz besonders berührt. Der Akathistos-Hymnos liegt mir ganz besonders am Herzen. Vor Jahren bin ich auf Kreta zum ersten Mal auf diesen Marienhymnus ge-stoßen. In drei Kirchen auf Kreta sind Fres-ken, die diese besonderen Begegnungen mit Maria und deren „Verherrlichung“ dar-stellen – eine dieser Kirchen haben wir of-fen und zugänglich gefunden. Die Kirche in Roustika ist ein „bijou“, und es zieht uns immer wieder dorthin. Herzlichen Dank. Ich wünsche Ihnen im neuen Jahr alles Lie-be und Gute und Gottes Segen,

Arthur O. Nussbaum (1967-1972)

Hamburg, Januar 2016

Lieber Pater Prassl, liebe Julia,über Eure guten Wünsche und Grüße habe ich mich sehr gefreut und danke Euch herz-lich. Auch das Nachrichtenblatt aus dem Canisianum hat mich natürlich interessiert – auch mit etwas Wehmut! Trotzdem – mir geht es gut, und ich erfreue mich an den interessanten neuen Aufgaben. Herzliche Grüße,

Barbara Hagemeister (2010-2015)

München, 23. Februar 2016

Sehr geehrter, lieber P. Regens Prassl!Herzlichen Dank für die guten Wünsche zu meinem 75. Geburtstag. Immer wieder freue ich mich, vom Canisianum etwas zu hören. Waren es doch lange Jahre im Haus an der Tschurtschenthalerstraße, wo ich viele Mitstudenten aus aller Her-ren Länder kennenlernen durfte und auch die freundlich-liebende Sorge der Patres erfahren habe. V. a. denke ich an P. Müll-ner und an einen Ihrer Vorgänger, P. Ro-bert Miribung. Nochmals danke ich Ihnen, P. Prassl, dass Sie mir im Juni 2013 nach der Festakademie in letzter Minute noch eine Übernachtungsgelegenheit verschafft haben, nachdem ich den abendlichen Zug nach München verpasst habe. Mit einzel-nen Konviktoren aus den Siebzigerjahren bin ich heute noch in Kontakt. Ich wünsche Ihnen, P. Regens, sowie auch Ihrer Haus-gemeinschaft von Herzen alles Liebe und Gute, getragen von der Kraft von oben. Viele Grüße aus München,

Ihr Johann Pröls (1970-1978)

München, Februar 2016

Lieber P. Prassl,gewiss bringt’s Älterwerden manche Müh-sal und Beschwer.Doch dass so viele mich begleiten auf den Wegen,das freut mich und ich dank Euch sehr.Auch Euch wünsch ich viel Glück und Got-tes Segen.

Manche waren erstaunt, dass die einzige öffentliche Geburtstagsfeier eine Buchvor-stellung war. Aber welche Bedeutung ein frommes Buch haben kann, wurde mir bei einer Taufe in Maria Thalkirchen vor zwei Monaten deutlich: Beim anschließenden Beisammensein übergab ich den Eltern das Büchlein „Auf die Liebe bauen“, und die Eltern gaben es dann dem Täufling in

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BrIeFe und Grüsse aus aller welt

die Hand. Ein Zeichen dafür, dass sie vor-haben, die Frohe Botschaft an ihr Kind wei-terzugeben – nicht nur durch dieses Buch. Vielen Dank für alle Verbundenheit und für das schöne Gedicht von Martin Gutl!

Odilo Lechner (1951-1952)

Neurum, März 2016

Lieber Pater Rektor des Canisianums.Ich habe mich über die Glück- und Segens-wünsche aus dem Canisianum zu meinem 65-jährigen Priesterjubiläum sehr gefreut. Auch das hat mich sehr gefreut, dass un-ser Canisianum im laufenden Studienjahr wieder voll belegt ist. Ich verspreche mei-ne finanzielle Unterstützung nach meinen Kräften für die Studenten. Auch die „Erschaffung des Menschen“ von Marc Chagall“ beinhaltet das Kreuz unse-res Herrn Jesu Christi. Seine Kreuzigung ist Teil der göttlichen Offenbarung. So wird Christus am Kreuz zu einem Zeichen für das göttliche Geheimnis der Transformati-on von Leiden in Auferstehung und neues Leben hinein.Lieber Pater Rektor, ich wünsche Dir und dem Canisianum ein gesegnetes Osterfest,

Adalbert Béla Tóth (1946-1952)

Villars-sur-Glâne, April 2016

Lieber Friedrich,von den 80 Jahren meines Lebens habe ich 11 Jahre in Innsbruck verbracht. Deine Glückwünsche zu meinem Geburtstag ha-ben diese enge Verbindung bestätigt und bekräftigt. Ich bin dem Canisianum und den damaligen Patres und Professoren zu großem bleibendem Dank verpflichtet. Mit dem Dank an dich verbinde ich meine bes-ten Wünsche für die Zukunft des jetzigen Canisianums und grüße dich mitbrüderlich,

Bruno Lautenschlager SJ (1956-1963)

Wels, Mai 2016

Ein herzliches Grüß Gott an das Canisia-num!Vielen Dank für die Einladung zum Herz-Jesu-Fest. Leider ist es mir nicht möglich, an dieser Feier teilzunehmen. Gerne erin-nere ich mich noch an die Herz-Jesu-Feste während meines Aufenthaltes im Canisia-num, an die Höhenfeuer auf der Nordket-te… Die Zeit im Canisianum war eine sehr schöne und lehrreiche Zeit! Grüße im Sinne von „cor unum et anima una“,

P. Johannes Kriech CMMM (1965-1968; 1970-1972)

Innsbruck, 8. Juni 2016

Lieber Friedrich!Für deine letzten Glück- und Segenswün-sche zu meinem 40-jährigen Jubiläum möchte ich mich aufrichtig bedanken. Die-se 40 Jahre sind sehr schnell verstrichen und mein geheimer Wahlspruch: „Zur Frei-heit seid Ihr berufen… dient einander in Liebe“ (Gal 5,13) hat mich immer getragen und wird durch unseren Papst Franziskus in wunderbarer Weise bestätigt. Dir und dem Canisianum, dem ich von ganzem Herzen verbunden bin, alles Gute und Got-tes Segen,

Ossi Stanger (1962-1966)

St. Oswald, 9. Juni 2016

Lieber Pater Rektor!Reichlich spät danke ich Ihnen für die Se-genswünsche zum 50-jährigen Priesterju-biläum. Von 1968-1970 habe ich den Pas-toralpsychologischen Lehrgang gemacht als Vorbereitung auf meine Tätigkeit als Novizenmeister in unserem Stift St. Flori-an. Von diesen zwei Jahren sage ich öfters, sie waren die zwei schönsten Jahre mei-

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nes Lebens. Nach zwei Jahren als Kaplan konnte ich noch zwei Jahre studieren. Für diese zwei Jahre gilt das Psalmwort: „Du führst mich hinaus ins Weite.“ Nach acht Jahren Knabenseminar und sechs Jahren Kloster war ich eng und ängstlich. Das pastoralpsychologische Studium und das Leben im Canisianum gerade in etwas stürmischen Zeiten waren für mich sehr be-freiend. Mit mehr Offenheit und Sicherheit konnte ich an meine Aufgabe als Novizen-meister herangehen. Dabei hat gerade die Gemeinschaft im Canisianum eine wichtige Rolle gespielt. Es zieht mich daher manch-mal nach Innsbruck, 2012 habe ich mich bei Priesterexerzitien mit P. Witwer vom Canisianum verabschiedet. Mit Interesse lese ich das Korrespondenzblatt. Sollte ich einmal nach Innsbruck kommen, werde ich mir das jetzige Canisianum anschauen. Ich danke nochmals für die Glückwünsche. Mit frohen Grüßen, in corde uno et anima una,

Josef Etzlstorfer (1968-1970)

Bonn, 16./17. Juni 2016

Lieber P. Prassl,auch in diesem Jahr trafen sich wieder einige Alt-Canisianer am 16. und 17. Juni in Bonn zum anregenden Gedankenaus-tausch und freundschaftlicher Begegnung. Wir hörten, woran jeder arbeitet und was ihn persönlich bewegt. Schwerpunkte des Treffens waren die Autobiographie Unbea-ten Paths von John Fernandes, die Poe-tische Dogmatik von Alex Stock und der Gedankenaustausch zur kirchlichen und sozio-politischen Situation der Menschen in Europa und Indien. Auch die schönen Er-innerungen an unsere Zeit im Canisianum wurden wieder wach. Es grüßen herzlich,

Theo Schneider, Alex Stock, Pius Siller (1. Reihe v.l.n.r.); Michael Raske, Helmut Peu-kert, Erwin Koller, Karl-Georg Reploh, Jo-sef Wohlmuth, John Fernandes (2. Reihe v.l.n.r.) sowie Frank Veiders (nicht im Bild)

Bronschhofen, Juli 2016

Lieber Friedrich!Anlässlich des Besuches von Anthony Do-lan in der Schweiz haben sich drei Alt-Cani-sianer zu einem intensiven Gedanken- und Erinnerungsaustausch in Bronschhofen getroffen. Wir senden dir und dem ganzen Canisianum die herzlichsten Grüße.

Theo Stieger, Anthony Dolan, Alfons Son-deregger

Cajamarca, 31. August 2016

Lieber Padre Rektor,Sie haben mich geehrt mit Ihrem Geburts-tagsgruß, danke Ihnen. Trotz meinem Alter kann ich mich weiterhin in den Nordanden

BrIeFe und Grüsse aus aller welt

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Perus fürs Reich Gottes einsetzen. Danke täglich dem lieben Gott für meine relative Gesundheit. Ihnen und dem Canisianum herzlich verbunden,

Alois Eichenlaub (1951-1953)

St. Gallen, 27. Oktober 2016

Lieber P. Friedrich Prassl,herzlichen Dank für Ihre guten Wünsche zu meinem 80. Geburtstag. „Seit meiner Kindheit bin ich den Menschen auf der Spur… auf diesem Weg hab ich viel von Gott entdeckt.“. Und das Canisianum hat mich in den Jahren 1961/62 wesentlich auf diese Spur zu den Menschen und auf die Entdeckungsreise auf Gott hin geführt! Herzliches Vergelt’s Gott! So hat mich Gott in den vergangenen achtzig Jahren wun-derbar geführt. In den Jahren als Priester und Seelsorger spürte ich in jeder Pfarrei, dass Gott mir nahe ist. Mit Papst Johannes XXIII. habe ich meine Arbeit in der Seelsor-ge angefangen. Sein Wirken als Papst und sein ökumenisches Konzil haben mich all die Jahre geprägt. Ich habe ihn stets ver-ehrt. Und nun fiel mein Geburtstag auf sei-nen Gedenktag der Heiligen in der Liturgie.In all den Jahren durfte ich viel Freude er-leben und bin bis heute als Priester zufrie-den und glücklich geblieben. Auch hier im Alterszentrum erkenne ich immer mehr, wie wichtig ich als Seelsorger für die Bewohne-rinnen und Bewohner bin. Ich darf immer wieder neu erleben, dass ich eine schöne Aufgabe habe. Kann ich doch den alten und kranken Menschen Trost und Kraft, ja sogar ein glückliches Lächeln beibringen. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Gemeinschaft viel Kraft, Freude und den Segen Gottes! Herzlich verbunden,

Heinrich Bischof (1960-1962)

Tanga, Tansania, 24. November 2016

Sehr geehrter und lieber P. Friedrich Prassl,ich habe Ihre Glück- und Segenswünsche zu meinem 70. Geburtstag empfangen. Vielen, vielen Dank! Es ist sehr freundlich von Ihnen, an mich gedacht und mir geschrieben zu haben, um weiterhin im Sinne des Gedichts von Martin Gutl fruchtbare Entdeckungen und Gottes Segen zu senden. Ich denke im-mer noch mit Freude zurück an die schönen Jahre, die ich in Tirol verlebte. Ich wünschte, ich wäre jung genug, um noch einmal durch die Straßen Innsbrucks zu gehen! Trotz des Alters geht es mir einigermaßen gut. Ich hoffe es geht auch Ihnen – in jeder Hinsicht – gut. Ich wünsche Ihnen eine gnadenvolle Adventzeit. Mit freundlichen Grüßen, Ihr

+ Anthony M. Banzi, Diözesanbischof von Tanga (1976-1981)

Luxemburg, Dezember 2016

Die Glück- und Segenswünsche aus dem Canisianum haben mich sehr gefreut. Ich bedanke mich herzliche dafür. Gott sei Dank konnte ich den 80. Geburtstag noch in guter gesundheitlicher Verfassung feiern. Ich bin dankbar für die langen Jahre davor, für ein erfülltes berufliches und familiäres Leben, und auch für die segensreiche Zeit im Canisianum.

A.P. Guill (1962-67)

Maria Enzersdorf, Dezember 2016

Lieber Mitbruder,danke für die Verbundenheit. Die Nachrich-ten aus dem Canisianum lese ich von vorn bis hinten. Ich war nur kurze Zeit „Canisi-aner“, dennoch fühle ich mich dankbar als solcher. Ebenso tut es mein Mitbruder P. An-dreas Bsteh. Gottes Segen, pace e bene, Ihr

P. Jakob Mitterhöfer SVD (1964)

BrIeFe und Grüsse aus aller welt

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rezensIonen und eInGanG von Büchern

10. rezensIonen und eInGanG von Büchern

Bernhard Bürgler / Franz Gmainer-Pranzl (Hg.)Geradeaus und mit Liebe.P. Severin Leitner SJ – ein Lebens- und Glaubensbild.Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2016.ISBN 978-3-7022-3557-4,168 Seiten.

Der Unfalltod von P. Severin Leitner SJ hat viele Menschen berührt. Der charismati-sche Seelsorger, inspirierende Begleiter und begabte Leiter hinterlässt eine große Lücke. In diesem Buch, mit Erinnerungen an einen beliebten Jesuiten, kommt zum Ausdruck, was sein Leben bewegte und sein Herz weitete. Der frühere Provinzial der österreichischen Jesuiten verunglückte im Juni 2015 bei einer Bergtour in Italien tödlich. Er wurde 70 Jahre alt. In diesem Buch zeichnen Weggefährten und Ordens-

brüder die Lebensstationen des beliebten Jesuiten nach. Der gebürtige Südtiroler trat 1965 in den Orden ein, war zunächst in der Jugend- und Studentenseelsorge in Wien tätig und führte von 1987 bis 1997 das No-viziat der Schweizer und Österreichischen Provinz, anschließend bis 2001 als Regens das internationale Priesterseminar Canisi-anum in Innsbruck. Von 2001 bis 2008 war er Provinzial, anschließend bis 2012 Rektor des Jesuitenkollegs in Innsbruck. Danach ging Leitner als Berater des Jesuiten-Ge-neraloberen Adolfo Nicolas nach Rom und war für die Belange des Ordens in Zentral- und Osteuropa zuständig.In drei Abschnitten werden Zugänge zu jener hoffnungsvollen Existenz eröffnet, die Severin Leitner in Treue und Bestän-digkeit entwickelt hat. Am Beginn stehen Texte von Mitbrüdern, die P. Leitner zum Abschied ein Wort des Gedenkens und Dankes aussprechen. Es folgen Erinnerun-gen und Beiträge zu seiner Biographie, die verschiedene Lebensabschnitte beleuch-ten und seine vielfältigen Erfahrungen als Novizenmeister, Regens, Provinzial, Rektor und Generalsberater herausstellen. Der dritte Teil besteht aus vier Texten Severin Leitners, die Einblick geben in seine Ausei-nandersetzung mit geistlicher Begleitung, ignatianischer Spiritualität und kirchlichem Leben. Zahlreiche Fotos zeigen P. Leitner bei verschiedenen Anlässen; auch sie zeu-gen von einem Leben, das „geradeaus und mit Liebe“ geführt war.

John FernandesUnbeaten Paths.Theological Reflections on Times of Transition.ISPCK, Dehli 2016.ISBN 978 81 8465 557 5, 423 Seiten.

Im Laufe seines Lebens ist John Fernandes „UNGEBAHNTE WEGE“ gegangen und hat sie dadurch begehbar gemacht. Die Auto-biographie spürt diesen Wegen nach und reflektiert darüber aus theologischer Sicht.

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rezensIonen und eInGanG von Büchern

Damit ist das Buch ein Zeugnis unserer sich wandelnden Zeit. In 10 Kapiteln versucht John Fernandes eine kontextuelle Theologie darzulegen – im Kontext einer multireligiösen, multikul-turellen Gesellschaft in einer ungerechten und ökologisch bedrohten Welt. Das Buch beinhaltet eine gelebte Befreiungstheo-logie; denn der Autor war selbst direkt in Befreiungsprozessen engagiert – in der Stadt und auf dem Land. John Fernandes beschreibt auch eine gelebte ökumenische und interreligiöse Zusammenarbeit an der Basis. Da er in Europa Theologie studier-te und in Indien als Pfarrer und Lehrer der Theologie tätig war, konnte er über die Grenzen hinaus Brücken bauen zwischen den verschiedenen Religionen und Kultu-ren. Der dreifache Untertitel Leben an der Peripherie – Grenzen überschreiten – Brü-cken bauen fasst in geeigneter Weise die verschiedenen Aspekte seines Lebens und seiner Arbeit zusammen.

Francis D‘Sa SJ schreibt im Vorwort: „John Fernandes hält mit seiner fesselnden Au-tobiographie, was er verspricht. ... Die Autobiographie ist ein wahres pastoral-theologisches Handbuch, das helfen kann, junge Theologen in die Bedeutung und Praxis der Pastoraltheologie einzuführen. Von ihrer ursprünglichen Bedeutung her ist Pastoraltheologie kontextuell. … Deshalb lenkt John die Aufmerksamkeit des Lesers wiederholt auf den Kontext und seine man-nigfachen Ausformungen. Johns Autobio-graphie belegt eindeutig, dass er nie die ‚Option für die Armen‘ aus dem Blick ver-lor. … John schreibt über sein Leben und Werk ‚ohne Bosheit gegen irgendjeman-den, voller Barmherzigkeit gegen alle und mit Entschlossenheit im Recht‘.“Der international bekannte indische Künst-ler JYOTI SAHI schuf die Illustrationen zu diesem Buch. Er ist ein Vorreiter im Be-mühen, indische Symbole mit christlichem Denken zu verbinden. Neben dem Um-schlagbild enthält das Buch 12 seiner Illus-trationen.

Wilhelm ImkampGeradeaus quer gedacht.Bernardus-Verlag, Aachen 2016.ISBN 978-3-8107-0259-3, 142 Seiten.

Ist Marienverehrung heute noch zeitge-mäß? Sollte Liturgie auch ein ästhetisches Erlebnis sein? Und was genau ist eigent-lich „Clerical Correctness“? Diese und vie-le weitere Fragen zu den Themen Glaube, Kirche und Gesellschaft erörterte Prälat Dr. Wilhelm Imkamp in zahlreichen Interviews im Zeitraum von 1988 bis 2016, die nun erstmals in einem Band vorliegen.Diskutiert werden unter anderem die Ma-rienerscheinungen in Fatima, die abneh-mende Zahl der Gläubigen in den Kirchen, die äußere Erscheinung von Priestern und das aktuelle politische Tagesgeschehen. In den Mittelpunkt rückt in den Gesprächen auch immer wieder die Wallfahrtskirche Maria Vesperbild, wo Prälat Imkamp seit

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1988 als Wallfahrtsdirektor wirkt. Leben-dig, frisch und direkt bezeichnet er Maria Vesperbild als „Religiöses Dienstleistungs-unternehmen“, das die Freude am Glauben erlebbar macht.

Reinhold StecherMit Leben anstecken. Herausgegeben von Paul Ladurner.Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2016.ISBN 978-3-7022-3552-9, 136 Seiten.

In diesem Buch werden neue unveröffent-lichte Texte, Bilder und Zeichnungen aus dem Nachlass Reinhold Stechers prä-sentiert. Heiter-Besinnliches und Kritisch-Poetisches aus der Schatztruhe des Wort- und Bildkünstlers Stecher möchte „mit Leben anstecken“. Erst langsam tritt klar zu Tage, was Bischof Reinhold Stecher in 91 Jahren fast unbändiger Kreativität alles geschaffen hat. Mit seinen Vorträgen und Predigten hat er Schafzüchtern und Gärt-nern, Universitätsprofessoren und Ärzten

Orientierung gegeben, auf Aquarellen und in Gedichten hat er Freude und glückliche Stunden festgehalten, er galt als Mahner gegen Antisemitismus und Diktatur, und sein Unbehagen über gewisse Entwicklun-gen in seiner Kirche hat er durch pointierte Karikaturen zum Ausdruck gebracht.Der neueste Band mit bisher unveröffent-lichten Texten, Bildern und Zeichnungen aus dem Nachlass von Bischof Stecher enthält wichtige Dokumente wie die de-taillierte Schilderung seiner Verhaftung durch die Gestapo zu Ostern 1941 oder die „Ernste Bilanz“ des 87-Jährigen zur Si-tuation der Seelsorge, vor allem aber kurze Betrachtungen, Bilder und Gedichte, die von einem erfüllten Leben zeugen und zu einem Leben in Fülle anregen.

rezensIonen und eInGanG von Büchern

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termInkalender Im wIntersemester

11. termInkalender Im wIntersemester 2016/2017

September 2016

So 25. 18:40 Vesper zur Eröffnung des StudienjahresMo 26. Eröffnungswallfahrt nach AugsburgDi 27. 18:40 Vesper - 20:00 Eröffnungsabend Mi 28. 09:00 Klausur: Kollegkonsult zur Eröffnung des Studienjahres 15:00 „dies officialis“ Bildung der Kommissionen mit Bereitschaft zur Übernahme der Ämter sowie Wahl der Moderatoren (vgl. RL 43-48)Fr 30. Kulturgruppenabend

Oktober 2016

So 02. 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren – 18:40 VesperMo 03. Vorlesungsbeginn im Wintersemester 11:00 Eröffnungsgottesdienst der Theol. Fakultät in der Jesuitenkirche 18:00 Präsentation der Wissenschaftsposter – Theol. FakultätDo 06. 18:10 Eröffnungsgottesdienst im CanisianumFr 07. KulturgruppenabendSo 09. 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren – 20:00 Anbetung mit KompletMo 10. Sprachkurs für Neoingressi – BFI TirolFr 14. 18:00 Geistlicher Austausch So 16. 08:00 Laudes 19:00 Antrittsgottesdienst der Universitäten und des MCI mit Universitätspfarrer P. Gernot Wisser SJ in der JesuitenkircheMi 19. 18:30 Wortgottesdienst – Rosenkranz Fr 21. Kulturgruppenabend So 23. 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren – 20:00 Anbetung mit KompletMi 26. 07:30 Eucharistiefeier – Österreichischer Nationalfeiertag – 18:40 VesperFr 28. KulturgruppenabendSo 30. 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren – 20:00 Anbetung mit Komplet

November 2016

Di 01. Allerheiligen 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren – 18:40 VesperMi 02. Allerseelen 07:30 Eucharistiefeier im Canisianum 14:00 Grabsegnung der in Innsbruck verstorbenen Canisianer am Westfriedhof – 18:40 VesperDo 03. 18:10 Eucharistiefeier für die Verstorbenen des Canisianums (Angehörige der Canisianer und Alt-Canisianer)Fr 04. KulturgruppenabendSa/So 05./06. 15:00 1. Einkehrtag (Mag.a Irene Weinold) – „Arm sein vor Gott“Fr 11. KulturgruppenabendSo 13. 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren – 20:00 Anbetung mit KompletFr 18. Kulturgruppenabend

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termInkalender Im wIntersemester

So 20. Christkönigssonntag 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren 20:00 Anbetung mit KompletFr 25. 18:00 Geistlicher AustauschSa 26. 18:30 Vesper mit AdventkranzsegnungSo 27. 1. Adventsonntag 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden 20:00 Anbetung mit Komplet

Dezember 2016

Fr 02. KulturgruppenabendSa/So 03./04. 15:00 2. Einkehrtag (vom Canisianum gestaltet) – „Frieden stiften“Do 08. Mariä Empfängnis 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden 18:30 Adventabend im Canisianum mit Freundinnen und Freunden des Collegium Canisianum und mit dem JesuitenkollegFr 09. KulturgruppenabendSo 11. 3. Adventsonntag - 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden 20:00 Anbetung mit KompletMi 14. 18:30 Wortgottesdienst – AdventandachtFr 16. KulturgruppenabendSo 18. 4. Adventsonntag - 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden 18:40 Vesper

[Mo 19. Dezember 2016 – Sa 07. Jänner 2017 – Ferienordnung in der Weihnachtszeit]

Jänner 2017

So 08. 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren – 18:30 HaussegnungFr 13. Kulturgruppenabend Sa/So 14./15. 15:00 3. Einkehrtag (Sr. Pauline Thorer) – „Barmherzig sein“Fr 20. KulturgruppenabendSo 22. 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren – 20:00 Anbetung mit Komplet Fr 27. 18:00 Geistlicher AustauschSo 29. 19:00 Semester-Schlussgottesdienst der Universitäten und des MCI Jesuitenkirche

Februar 2017

Fr 03. KulturgruppenabendSa 04. Ende des Wintersemesters [Mo 06. Februar 2017 – Sa 04. März 2017 – Ordnung in den Semesterferien]

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termInkalender Im wIntersemester / spendenlIste

Terminhinweise – Sommersemester 2017

Fr 10.- Fr 17.02. Exerzitien für Canisianer mit P. Reinhold Ettel SJ in BaumkirchenFr 10.- Fr 17.02. Exerzitien für Neoingressi (Jhg. 2015/16) mit P. Josef Thorer SJ in VillMo 06.03. Vorlesungsbeginn Sommersemester 11:00 Eröffnungsgottesdienst der Theol. Fakultät, JesuitenkircheSa/So 11./12.03. 15:00 4. Einkehrtag (P. Andreas Schermann SJ) „Ein reines Herz haben“Mo 10.04.- Sa 22.4. OsterferienMo 01.05. StaatsfeiertagSa/So 06./07.05. 15:00 5. Einkehrtag (Caritasdirektor Georg Schärmer) „Sich mühen um Gerechtigkeit“Do 25.05. Christi HimmelfahrtFr 26.05. Rektorstag – vorlesungsfreiSo/Mo 04./05.06. PfingstenDo 15.06. FronleichnamFr 23.06. Herz-Jesu-Fest Mo 03.07.- Sa 30.9. Sommerferien der UniversitätMo 03.07.- So 17.9. Ferienordnung im Canisianum (voraussichtlich)Mo 02.10. Vorlesungsbeginn im Wintersemester 2017/2018 11:00 Eröffnungsgottesdienst der Theol. Fakultät in der Jesuitenkirche

12. wIr danken unseren spendern und Förderern

Aepli U.Amsler-Frey E.Angstwurm H., Dr.Anrain M.Augustyn J.M.

Backes A.Bader G., Dr.Balthasar J., Dr.Bartmann A.Bartmann E.Bartzik M.Bastini M.Batliner E.H., DDr.Benediktinerabtei St. BonifazBerger J.Bergmeister K., DDr.Bertlwieser F., Dr.Betschart A. M.Bischöfl. Ordinariat St. Gallen

Bock H.Boruta J.Bösl H.J.Brendel K., Dr.Buchmann J.Buerstedde W., Dr.Bürgler J.Burgstaller W.Burkhard J.Burri G.

Capin N.Carl L.Chorherrenstift Wilten Colerus-Geldern O., Dr.

Daffner F.-R.Demel B., Dr.Deny H. Deutschorden-Provinz d. Brüder Lana

Eberhart O.Eberle F.Eberle R.Ebmer A.W.Ebmer P.A.Ebster J.Eckstein M.Egger G.Egger K.Eichberger E.Eitel W.Erd G.Etzlstorfer J.

Feldner I.Findenig, Sr.Föhr B.Förch G., Dr.Fritsch Th.Fritzen Chr.

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spendenlIste

Galvin J.Gasser O.Geiger G., Dr.Gemberli B.Genbach M.Gersbach M., Dr.Glassner G., Dr.Glaus J.Gmainer-Pranzl F., DDr.Grabner Chr.Grawehr R.Grögli B.Groiss W.Grosserhode A.u.P.Gstir H.Guill A.Güntschl E.

Hackstein Th., Dr.Hammans H.M.Häne F.u. A.Hartmann M.Hemmelmayr E.Hencks P.Hochmuth A.Hochstrasser J.Hofer A., Dr.Höfner V.Holzer E., Sr.Horbal V.Höslinger A.W.Huberty F.Hubl B.

Iby P.

Jacob H., Dr.Jaensch W.Jenner Chr., DDr.Jossen E.Juhar K.

Kaiser A.Kammerer M.Kapellari E., Bischof em.Karmeliterkloster Ibk.Kasper P.P.Kath. KirchengemeindeOberrietKath. Pfarramt Affoltern a.A.

Kath. Pfarramt BütschwilKath. Pfarramt MosnangKath. Pfarramt RapperswilKath. Pfarramt Schottenfeld, WienKath. Pfarramt St. Georgen, St. GallenKatzmayr W.Keller J.Kemp G.Kempter K.Kern R.Kerner R.Kiefer P.-K.Kobler A.Konstantin A., Dr.Konzili J.Kopf A.Kopp R.Kösters R., Dr.Kriech J.Kroisleitner R.Kronberger F.Krzyzan A.Kutter B.

Ladurner I.u.P., Dr.Lampl P.Ledergerber I.Lehenhofer H., Dr.Lenz H., Dr.Leprêtre N.Letonja F.Leutgeb J.Limbach-Mayer J.Locher A.

Maderegger J.Mähr G.Malecek H.Manser J. Matzner A., Dr.Mc Carthy Th.Meinick G.Melichar B.Merveldt H.Messner J., Dr.Miesbauer L.Milby L.Missionare v. Mariannhill

Möllinger J.Moreau A.Müller D.u.L., Dr.Müller R.Müller-Gaberle G.

Näscher F.Neil J.F.Neumann Chr.Niederklapfer O.Niewiadomski J., Dr.Nimmervoll M.

Öttl P.

Palgrave A.Peres Th. F., Dr.Peternel Chr.Pfefferkorn F.Pfeifer H.Pfiffner M.Pichlbauer J., Dr.Posch W.Powroslo W.Prämonstratenser Chorherrenstift SchläglPröls J.

Raberger W., DDr.Raminger J.Raske M., Dr.Rathgeb E.Rauscher G., Dr.Rechberger F.Renöckl H., Dr.Reploh K.-G., Dr.Richwien L.Rieder K.Riegler P.Ringler G.Roth E.Röthlin E., Dr.Rumplmayer K.

Sauer H., DDr.Savarimuthu E.Schandera G.Schaupp C.Scherer P., Dr.Scherrer G.

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spendenlIste

Scheuer M., Dr., BischofSchimmöller K.Schlößer J.Schmitt H.Schörghuber R.Schraml F., Dr.Schreiner S.A.Schröder J.Schuler H.Schüpferling G.Schwager H.Schwarz R.A., Dr.Schwarzenberger R., Dr.Schweiger J., Dr.Schweineberger R., Dr.Schwyter Chr.Siebenhüter O.Siemes R.Simon F.Smekal Chr., Dr.Sohmer B.Sohns K.Sonderegger A.Sotriffer A.Sparber L.Spieler H., DDr.Spreitzer G.Stadler A.Stampfli F.Stanger O.Stessel A.Stieger Th., Dr.Strasser F.Strasser M., Dr.Strauss-Thewes

Tauscher G.Thattakath J.P.Todt B.Tomitza G.Torggler J.Tòth A.Trojer M.Tropper F.Trutwin W., Dr.Tschopp M.Tschurtschenthaler M.

Ulrich M., Dr.

v. Felten P.Virt G.

Wagner D.Walkowiak K.B.Wallensteiner F.Weber St.Wehrle P.Weissensteiner F.Wenk C.Wess P., DDr.Wieland O. A.Wiesler Chr.Willer F.Willers U., Dr.Winkelmayr J., Dr.Wirth A.Wöckinger P., Dr.Wögerbauer O.Woschitz K., Dr.Wrycza H.

Zahlauer A.Zeilinger U., Dr.Zellner J.Zirkel A., Dr.

Spendenliste Früh-jahr/ Herbst 2016 Stichtag (28.11.2016)

Pater-miCHael-HoFmann-stiFtung

Katzmayer W.Knitel A.Koch H., Dr.Schmiedinger J. Universitäts-Club InnsbruckUrsulienenkloster Innsbruck

PatensCHaFten und studienPlätze

Amsler-Frey E.Bischöfliches Ordinariat Bozen-Brixen

Bischöfliches Ordinariat LinzDompfarre St. GallenFust A. u. M.Gaida P. u. I.Jesuitenmission Deutschland– Stiftung Jesuiten WeltweitJesuitenmission Österreich– Menschen für AndereJesuitenmission Schweiz – Franz Xaver StiftungKath. Konfessionsteil St. GallenKath. Pfarramt St. Gallus,St. GallenKirche in Not Pfarre AlberschwendePfarre AndelsbuchPfarre AnrasPfarre FrastanzPfarre MondseePfarre NatzPfarre SchabsPfarre St. Barbara, SchwazPfarre St. Martin, BürsPfarre SteinakirchenPfarre St. Johann i. T.Pfarre Wenns

intentionen HaBen üBersandt:

Karmel St. Josef, InnsbruckPfarre Nauders Pfarre Nussdorf-DebantPfarre VöcklabruckPfarrei Jaufental / SterzingPfarrei Lajen, Pfarrer SottsassPfarrei Ried / SterzingPfarrei Sterzing, Dekan Josef KnappPfarrei Telfes/SterzingPfarrer Stabinger, BrixenSeelsorgeraum Prutz

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BankverBIndunGen

13. BankverBIndunGen

1. deutschland (ohne sPendenquittung) UniCredit Bank AG, München Konto 580 362 0590 (Canisianum Innsbruck) BLZ 700 202 70 IBAN: DE45700202705803620590 BIC: HYVEDEMMXXX

2. deutschland (Mit sPendenquittung) UniCredit Bank AG, München Konto 580 138 1733 (Deutsche Provinz der Jesuiten K. d. ö. R./Canisianum) BLZ 700 202 70 IBAN: DE45700202705801381733 BIC: HYVEDEMMXXX

3. österreich UniCredit BANK AUSTRIA, Innsbruck Konto 85015 695 800 (Canisianum Innsbruck) BLZ 12000 IBAN: AT68 1200 0850 1569 5800 BIC: BKAUATWW

4. österreich (steuerlich aBsetzBar) PSK Bank Konto 7086326 (Jesuitenaktion MENSCHEN FÜR ANDERE) BLZ 60000 IBAN: AT52 6000 0000 0708 6326 BIC: OPSKATWW

5. schweiz (steuerlich aBsetzBar) Stiftung Jesuiten weltweit Hirschengraben 74 8001 Zürich Konto 89-222200-9 IBAN CH51 0900 0000 8922 2200 9 BIC POFICHBEXXX Vermerk: Canisianum Innsbruck

6. Pater-Michael-hofMann-stiftung UniCredit BANK AUSTRIA, Innsbruck Konto 51884 020 000 BLZ 12000 IBAN: AT79 1200 0518 8402 0000 BIC: BKAUATWW

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Impressum

14. Impressum

Korrespondenzblatt des Collegium Canisianum Internationales Theologisches Kolleg InnsbruckHomepage: www.canisianum.at

Eigentümer, Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich:P. Friedrich Prassl SJ, RektorA 6020 InnsbruckSillgasse 66020 Innsbruck0043/512/59463-0E-Mail: [email protected] [email protected] 1816-7136

Redaktion: P. Friedrich Prassl SJ, Mag.a Julia Klingler

Fotos: Dominikus Sukristiono, Archiv des Canisianums

Erscheinungsdatum: Dezember 2016

Internationales Theologisches Kolleg

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