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Mit freundlicher Unterstützung von KV - die Dachorganisation der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Berlin Die KV - Sprechstunde für Patienten: Am letzten Dienstag im Monat um 18 Uhr RBB Eine Struma oder ein Kropf ist eine Vergrößerung der Schilddrüse. Dies beschreibt aller- dings nur das Symptom, nicht die Ursache für die Veränderung. Es gibt grundsätzlich drei verschiedene Arten einer Struma ! Vergrößerungen, die durch eine Überfunktion hervorgerufen werden, ! Vergrößerungen, die durch eine Unterfunktion hervorgerufen werden sowie ! Vergrößerungen einer normal funktionierenden Schilddrüse, die durch Jodmangel hervorgerufen werden. Struma bei Jodmangel Am häufigsten ist die Ursache für eine Struma der Mangel an Jod in der Nahrung. Die Schilddrüse versucht, einen Mangel an Jod auszugleichen. Jod ist Voraussetzung für die ausreichende Bildung der Schilddrüsenhormone, die im gesamten Organismus ge- braucht werden. Ist zu wenig Jod vorhanden, so reagiert die Schilddrüse, indem sie wächst. So bilden sich mehr und größere Drüsenzellen, die vermehrt Hormone produ- zieren sollen. In der Regel besteht eine normale Stoffwechsellage, d.h. keine Über- oder Unterfunktion bei reinem Jodmangel. In der Schilddrüse können sich außerdem auffällige Gewebebezirke bilden, die als Kno- ten bezeichnet werden. Knoten entstehen, weil nicht das gesamte Gewebe der Schild- drüse auf die veränderten Wachstumsimpulse gleich reagieren. Manche Zellbezirke wachsen stärker als andere und schließen sich zu Verbänden zusammen. Symptome einer Schilddrüsenvergrößerung bei Jodmangel Eine Struma, die auf Grund eines Jodmangels auftritt, verursacht meist keine Beschwer- den, weil die Schilddrüse normal funktioniert. Meistens fühlen sich die Betroffenen durch das veränderte Aussehen gestört und gehen deshalb zum Arzt. Bei größeren Strumen können, durch den Druck auf die Luft- und Speiseröhre, den die vergrößerte Schilddrüse bewirkt, Beschwerden auftreten, z.B. Druckgefühl und Atemnot. Diagnose und Behandlung Eine Struma wird nach den Kriterien Größe, Beschaffenheit und Verschiebbarkeit sowie den lokalen Komplikationen wie Heiserkeit, Luftröhrenverlagerung und Druckschmerz beurteilt. Des Weiteren wird der Hormonspiegel (TSH) im Blut bestimmt, um eine Über- oder Unterfunktion auszuschließen, ggf. ergänzt durch die Schilddrüsenhormon- bestimmung. Zur Diagnostik gehören auch die Sonografie und Szintigraphie (ein Verfahren zur Abbildung eines Organs mittels vorher verabreichter radioaktiv markierter Substanzen), um Größe und Art der Knoten bestimmen zu können. Eine Struma kann medikamentös, mittels Operation oder Radiojodtherapie behandelt werden. Ziel ist dabei die Verkleinerung des Volumens. Krank durch Jodmangel – der Kropf Fortsetzung nächste Seite

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Mit freundlicher Unterstützung von

KV - die Dachorganisation derniedergelassenen Ärzte undPsychotherapeuten in Berlin

Die KV -Sprechstundefür Patienten:

Am letzten Dienstagim Monat um 18 Uhr

RBB

Eine Struma oder ein Kropf ist eine Vergrößerung der Schilddrüse. Dies beschreibt aller-dings nur das Symptom, nicht die Ursache für die Veränderung. Es gibt grundsätzlichdrei verschiedene Arten einer Struma

! Vergrößerungen, die durch eine Überfunktion hervorgerufen werden,! Vergrößerungen, die durch eine Unterfunktion hervorgerufen werden sowie! Vergrößerungen einer normal funktionierenden Schilddrüse, die durch Jodmangel hervorgerufen werden.

Struma bei Jodmangel

Am häufigsten ist die Ursache für eine Struma der Mangel an Jod in der Nahrung. DieSchilddrüse versucht, einen Mangel an Jod auszugleichen. Jod ist Voraussetzung für dieausreichende Bildung der Schilddrüsenhormone, die im gesamten Organismus ge-braucht werden. Ist zu wenig Jod vorhanden, so reagiert die Schilddrüse, indem siewächst. So bilden sich mehr und größere Drüsenzellen, die vermehrt Hormone produ-zieren sollen. In der Regel besteht eine normale Stoffwechsellage, d.h. keine Über- oderUnterfunktion bei reinem Jodmangel.

In der Schilddrüse können sich außerdem auffällige Gewebebezirke bilden, die als Kno-ten bezeichnet werden. Knoten entstehen, weil nicht das gesamte Gewebe der Schild-drüse auf die veränderten Wachstumsimpulse gleich reagieren. Manche Zellbezirkewachsen stärker als andere und schließen sich zu Verbänden zusammen.

Symptome einer Schilddrüsenvergrößerung bei Jodmangel

Eine Struma, die auf Grund eines Jodmangels auftritt, verursacht meist keine Beschwer-den, weil die Schilddrüse normal funktioniert. Meistens fühlen sich die Betroffenen durchdas veränderte Aussehen gestört und gehen deshalb zum Arzt. Bei größeren Strumenkönnen, durch den Druck auf die Luft- und Speiseröhre, den die vergrößerte Schilddrüsebewirkt, Beschwerden auftreten, z.B. Druckgefühl und Atemnot.

Diagnose und Behandlung

Eine Struma wird nach den Kriterien Größe, Beschaffenheit und Verschiebbarkeit sowieden lokalen Komplikationen wie Heiserkeit, Luftröhrenverlagerung und Druckschmerzbeurteilt. Des Weiteren wird der Hormonspiegel (TSH) im Blut bestimmt, um eine Über-oder Unterfunktion auszuschließen, ggf. ergänzt durch die Schilddrüsenhormon-bestimmung. Zur Diagnostik gehören auch die Sonografie und Szintigraphie (ein Verfahren zurAbbildung eines Organs mittels vorher verabreichter radioaktiv markierter Substanzen), umGröße und Art der Knoten bestimmen zu können.Eine Struma kann medikamentös, mittels Operation oder Radiojodtherapie behandeltwerden. Ziel ist dabei die Verkleinerung des Volumens.

Krank durch Jodmangel – der Kropf

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Vorbeugung von Jodmangelerkrankungen

Um Jodmangelerkrankungen vorzubeugen, ist auf eine ausreichende Versorgung mitJod zu achten. Schwangere und Stillende haben einen besonders hohen Bedarf. Ach-ten Sie deshalb besonders auf jodreiche Lebensmittel:

! Jodsalz verwenden,! jodierte Lebensmittel kaufen ( Backwaren, Wurstwaren etc.),! wöchentlich Seefisch essen (z.B. Schellfisch, Rotbarsch, Hering)! oder Jod-Tabletten erwägen.

Bei der Suche nach einem Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie inIhrer Nähe hilft Ihnen auch die Kassenärztliche Vereinigung Berlin weiter: Unterder Nummer 31 00 32 22 erreichen Sie unseren Gesundheitslotsendienst.