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Leistungsträger Werkzeug Seite 20 · Mineral- statt Grauguss Seite 50 · Service als Geschäft Seite 66 Software für den Mittelstand „Wir nehmen Microsoft ernst, sehen hier aber keine Gefahr“ Hans-Jürgen Uhink von SAP, Seite 16 1. Juli 2002 Ausgabe 27 e 4,50 Industrie Das Magazin www.maschinenmarkt.de Logistik Mehrstellenarbeit mit Simulation optimieren Seite 44 B 04654 MM Maschinenmarkt 27/2002 www.maschinenmarkt.de

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Leistungsträger Werkzeug Seite 20 · Mineral- statt Grauguss Seite 50 · Service als Geschäft Seite 66

Software für den Mittelstand„Wir nehmen Microsoft ernst,

sehen hier aber keine Gefahr“Hans-Jürgen Uhink von SAP, Seite 16

1. Juli 2002 Ausgabe 27 € 4,50

IndustrieDas

Magazinwww.maschinenmarkt.de

Logistik

Mehrstellenarbeit mit Simulation optimierenSeite 44

B 04654

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AACHENER KOLLOQUIUM

Wir sind Weltmeister!

AKTUELLESEDITORIAL

MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 3

Inspiriert von Deutschlands Erfolg bei der Fußball-Welt-meisterschaft wurde in den vergangenen Wochen viel überdie deutschen Tugenden Organisationskraft, Disziplin, Fleißund Durchhaltevermögen geredet. Die deutschen Maschi-nenbauer teilen diese Eigenschaften mit der Nationalelf,unterscheiden sich aber auch von ihr. Was Schöpfungskraftund Erfindungsgeist angeht, sind sie seit Jahren Weltmeister.

Dies war klar zu erkennen auf dem Aachener Werkzeug-maschinen-Kolloquium, das im Juni stattgefunden hat.VDMA-Präsident Diether Klingelnberg hob in Aachendrei Aspekte hervor: den Einzug von intelligentenProduktionstechnologien, die neue Dynamik derFabrikautomation und den Trend zur Mass Customi-

zation, der kundenindividuellen Serienproduktion. Für alle, die nicht in Aachen waren, ist der die Lektüre

des Tagungsbands „Wettbewerbsfaktor Produk-tionstechnik – Aachener Perspektive“ zuempfehlen (www.shaker.de).

Diese Themen prägen seit langem auchden MM. In unserer Titelgeschichte auf

Seite 26 geht es darum, wie ein inte-griertes Messsystem in einem Schleif-prozess den Werkzeugverschleiß er-mittelt und für Maßabweichungen

kompensiert. Auf Seite 11 lesen Sie, wieein Unternehmen durch eine neue modulareKonstruktion mit einer erweiterbare Stan-dardschleifmaschine an die Leistung einerSondermaschine kommt. Unser SonderteilMM.biz ab Seite 56 zeigt, wie mittelständischeMaschinenbauer das Internet in ihren Betrie-ben und Organisationen verankern, um aufdiese Weise Marktanteile, Produktion undForschung zu erweitern.

Wie aber kann Deutschland seine Führungnoch weiter ausbauen? Bei Erfindungen ist die Bundesrepu-blik, wie gesagt, seit langem Weltmeister. Deutsche Unter-nehmen erhalten ein Viertel aller Maschinenbau-Patente, die alljährlich in der Welt angemeldet werden. Hier sind dieJapaner mit 18% Vizemeister und die Amerikaner mit 12%Dritte. Und mit einem Exportanteil von 64% – bezogen aufden Maschinenbau – ist Deutschland vor kurzem auch zumExportweltmeister avanciert. Die Silbermedaille geht anJapan, das 30% seiner Maschinenproduktion auf dem Welt-markt absetzt. Für die USA mit einer Exportquote von 23%bleibt „nur“ noch Bronze übrig.

Wenn es der Branche gelingt, ein ähnliches Selbstbewusst-sein zu entwickeln wie die Nationalelf, wird Deutschlandnoch lange Maschinenbau-Weltmeister bleiben. Da es um900 000 Arbeitsplätze geht, ist dies auch wichtiger als einFußball-Pokal.

Mit 24% der jährlich er-teilten Patente liegt derdeutsche Maschinenbauweit vor Vize Japan undBronzegewinner USAKen Fouhy

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4 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

WERKZEUGEFlexibles Fertigen von Gewinden 32Bremssattelbearbeitung mit Kombiwerkzeugen 39

OBERFLÄCHENTECHNIKAnwendungskriterien für Entlackungsverfahren 40

LOGISTIKMehrstellenarbeit ermöglicht Rationalisierungen 44

KONSTRUKTION

WERKSTOFFEMineralguss kann Grauguss bei Gestellen ersetzen 50

MANAGEMENT

VERKAUFKompetente Angebote entscheiden über den Auftrag 54

BIZ

MELDUNGENEntwicklungen und Trends im E-Business 56

E-BUSINESSProduktlieferzeiten im Internet nachsehen 58Online-Geschäfte steigen langsam, aber stetig 59Hecaron erweitert sein Portfolio 60Shop Lösung bietet mehr als 1600 Spannwerkzeuge 61

AKTUELLES

LEITARTIKELKen Fouhy: Wir sind Weltmeister 3

MÄRKTEWindenergie stellt hohe Anforderungen an die Kabel 8Mit wenigen Mausklicks von der Zeichnung zur Kaluku-lation 8FAG-INA: Kompetenz aus einer Hand 9J. D. Edwards macht der Sprachverwirrung ein Ende 10Zeus-M-Baureihe stürmt den Markt 11Mikromotoren kommen groß in Mode 13Stähli liefert Oberflächen vom Feinsten 13

SOFTWARESAP und Microsoft kämpfen um den Mittelstand 16

WERKZEUGEWerkzeuge sind Leistungsträger der Fertigung 20Prägespannsystem senkt Fertigungskosten 23

MESSEReallocation schlägt Brücke in den Osten 24

PRODUKTION

SPANENDE FERTIGUNGAutomatisches Schleifen von Wendeschneidplatten 26Fahrständer-Fräsmaschine macht Fertigung flexibel 30

WerkstoffeEin tonnenschwerer Mine-

ralgussblock ermöglichtden Einsatz von Koordina-tenmessmaschinen in der

rauen Fertigung.Seite 50

1. Juli 2002

SchleifenProzessüberwachungund kontinuierlichesAbrichten sichern dieQualität beim Schleifenvon Wendeschneid-platten. Seite 26

Kommunikation„Multimedia Messa-

ging Service“ (MMS) istein neuer Dienst, der

die herkömmliche SMSablösen soll.Seite 62

MittelstandssoftwareHans-Jürgen Uhink, SAP: „In den

letzten fünf Jahren haben wir inDeutschland über 1500 Neukundenim Mittelstand gewinnen können.“

Seite 16

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IT-SERVICEMultimediale Dienste drängen auf den Markt 62

FERTIGUNGDie Plattform My-WMS optimiert Lagerverwaltung 64Service wird neues Geschäftsfeld im Maschinenbau 66

NEUE PRODUKTE UND VERFAHREN

Spanende Fertigung; Oberflächentechnik; Logistik; Werkstoffe 71

SERVICE

MM-ONLINE, F IRMENVERZEICHNIS 6

FIRMENSCHRIFTEN 85

TERMINE 86

GEBRAUCHTMASCHINENBÖRSE 89

BÜCHER 112

VORSCHAU, IMPRESSUM 113

INDUSTRIEBAROMETER 114

MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 5

Titelbild: Wendt

GewindefräsenBeim Fräsen von

Innengewinden fertigtein Werkzeug unter-

schiedliche Gewinde-größen.

Seite 32

SimulationDie Planung vonMehrstellenarbeit inProduktion und Logis-tik ist mit Simulationzu optimieren.Seite 44

INHALTAUS DEM

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AAlcatel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15ALD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Allmüller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40Alma. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83Aqua. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

BBASF. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Bäurer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61Berger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Bersch & Fratscher . . . . . . . . . . . . . 78Bitkom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Breunig. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30BTM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83Burkhardt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

CCardenas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72Cellofoam. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77Cognid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64Comgroup . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Command . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Critical Reach . . . . . . . . . . . . . . . . . 66Cross-Link. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

DDanobat-Bimatec . . . . . . . . . . . . . . 30Dell. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Deutscher Wirtschaftsdienst . . . . . . 57DIHT. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Docware. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66DPS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86Dun & Bradstreet . . . . . . . . . . . . . . 58Dürr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78DVS-Verlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112

EEBM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Edwards . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10E-Plus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62Epucret. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50Expert-Verlag . . . . . . . . . . . . . . . . 112

FFAG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9, 13Fidia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30FLP - Stähli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Forkardt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61Forrester Research. . . . . . . . . . . . . . 62Fraisa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71Fraunhofer Institut . . . . . . . . . . 64, 86Free-Markets. . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

GGambit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64Geppert-Band. . . . . . . . . . . . . . . . . 75Gewatec . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Gronemeyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75Gunnebo Wego . . . . . . . . . . . . . . . 10Gutekunst. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

HHandtmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77Häwa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Hecaron . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60Hönle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83HTS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

IIgus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72IHK-Gesellschaft zur Föderung derAussenwirtschaft und der Unterneh-men . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Infraserv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85Innotec. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23Intel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Intershop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61Iscar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20Itac . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Itelligence. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

JJumptec . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

KKennametal . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Kitzmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86Komet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39Lang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23Lapp. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Leipziger Messe . . . . . . . . . . . . . . . 24

MMaquinaria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73Media Contor . . . . . . . . . . . . . . . . . 64Mewa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64Microsoft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Mikron . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50, 71My-Motors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

NNonnenmacher . . . . . . . . . . . . . . . 72

OOrtec . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14O2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

PPaulmann & Kölbl . . . . . . . . . . . . . 73Pfletschinger & Gauch . . . . . . . . . . 23Plansee Tizit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57Plaut. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Pöppelmann. . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

RRefa Landesverband Sachsen . . 14, 86

SSandvik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20SAP. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16, 66Schall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13, 85Schaudt Mikrosa . . . . . . . . . . . . . . . 11Schickert. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78Seco . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71Sesa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57Siemens . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15, 66Simplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Sony Ericsson . . . . . . . . . . . . . . . . . 62Steeb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Steinemann . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50Süddeutsches Kunststoff-Zentrum . 86Symmedia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

TTC-Kleben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Titex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32, 56T-Mobile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62Tosse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Tschaika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75TWT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

UUSU-Openschop. . . . . . . . . . . . . . . 61

VVDI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86VDMA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Verlagsgruppe Handelsblatt . . . . . . 57Vink . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72Vodafone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62Vogel Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . 59Vollmer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73VSR. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

WWalther. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78Wendt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26, 73Wiley . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112Wintershall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

XXcc. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

ZZeiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50ZF. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Zöller & Partner . . . . . . . . . . . . . . . 86

UnternehmensverzeichnisFirmen, die in diesem Heft redaktionell erwähnt sind

SERVICEUNTERNEHMENSERVICE MM-ONLINE

www.maschinenmarkt.de

6 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

B2B: DER SCHNELLE WEG ZU WICHTIGEN MARKTPLÄTZEN

Der B2B-Markt gewinnt zunehmend an Bedeutung, weiler erhebliche Kosteneinsparungen und eine Vereinfa-chung der geschäftlichen Transaktionen zwischen denUnternehmen mit sich bringt. Deshalb ermöglicht Ihnenauch die MM-Homepage einen schnellen Zugang zuwichtigen Marktplätzen.der Industrie.Die Navigationsleiste auf der linken Seite der Homepa-ge enthält unter anderem den Begriff „Branchenlinks“.Dieser Button bietet Ihnen nicht nur die Gelegenheit, di-rekt mit den wichtigsten Firmen, Verbänden und Insti-tutionen der Maschinenbaubranche verbunden zu wer-den, sondern er verschafft Ihnen auch den Zugang zuwichtigen B2B-Plattfomen der Industrie. Mit einem Klickauf diesen B2B-Bereich gelangen Sie zu einer Übersichtüber verschiedene Marktplätze. Zusammen mit dem Na-men des jeweiligen Anbieters sind auch die Teilbereicheaufgeführt, die abgedeckt werden, angefangen von Fer-tigungsteilen und technischen Komponenten über Ge-brauchtmaschinen bis hin zu Logistikdienstleistungen.Je nach Interesse und Bedarf können Sie nun einen derAnbieter auswählen und werden direkt mit der entspre-chenden Homepage verlinkt.

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AKTUELLES MÄRKTE

ausgelegt, die bei einer Verlegungim Kabelkanal oder bei Einsatz ineiner Schleppkette vorkommen.Ganz besonders interessant werdedie Sache dann, wenn bei Datenlei-tungen Schutzmaßnahmen gegenelektromagnetische Störungen ge-troffen werden müssten. Die nor-malerweise verwendeten gefloch-tenen Kabelschirme sind jedochtorsionsempfindlich. Für den Ein-satz in Windkraftanlagen werdendeshalb Konstruktionen benötigt,die auch Torsionstests mit 3 × 360 °C bestehen.

Lapp Kabel besitz dabei lautBender umfangreiche Kenntnisse,langjährige Erfahrung und die er-forderlichen Testanlagen, mit de-nen sich die konstruktiv festgeleg-ten Eigenschaften der Leitungenunter realistischen Bedingungenüberprüfen lassen, bevor sie zum

Stuttgart (rs) – Hauptsächlich umden problembehafteten Kabelein-satz in Windkraftanlagen ging esbei einer Veranstaltung der U. I.Lapp GmbH am 9. Juni in Stutt-gart. Dass sich die Windenergie-anlagenbranche rasant weiterent-wickeln wird, davon ist Dieter Ben-der, Leiter ProduktmanagementKabel und Leitungen von Lapp Ka-bel überzeugt. „Neueste Technolo-gien, von Einzelkomponenten an-gefangen bis hin zu komplexenBaugruppen, werden die Wirt-schaftlichkeit der Anlagen weitersteigern.“

Die enormen Höhen der Wind-energieanlagen würden dabei fürdie auf Zug empfindlichen Daten-leitungen eine besondere Heraus-forderung darstellen, so Bender.Sehr häufig seien die dünnen Lei-tungen nur für solche Zugkräfte

Windenergieanlagen stellen hohe Anforderungen an die Kabel

Einsatz kommen. Auch Geschäfts-führer Anderes Lapp ist von denPerspektiven der Windenergie be-geistert. Er möchte deshalb seinUnternehmen – so wie bisher imMaschinenbau – auch in Fragender Windenergie als eine der erstenAdressen bei Entwicklern und Pro-jektoren sehen, wenn es um dieProblemlösung bei Fragen rundum das Thema Kabel und Ver-schraubungen geht.

LAPP KABEL

Wehingen (bk) – Mittlerweile sindsie für die Region rund um denHeuberg mit ihren zahlreichen„Drehereien“ eine Institution – dieim Zweijahresrhythmus stattfin-denden Technologietage des We-hinger Systemhauses Gewatec.„Unsere Technologietage, die wirnun zum fünften Mal veranstalten,bieten Informationen aus ersterHand zur effizienteren Gestaltungder Prozesskette rund ums Dreh-teil“, formuliert Gewatec-Chef Dr.Reinhold Walz den Anspruch die-ser Informationstage.

In einem gelungenen Mix ausAusstellung und praxisorientier-ten Vorträgen zeigten 22 Unter-nehmen, darunter Drehmaschi-nenhersteller, Werkzeuganbieterund Handlingspezialisten ebenso

Mit wenigen Mausklicksvon der Zeichnung zur Kalkulation

Für diesen „verlustträchtigen“ Ge-schäftsprozess präsentierte derSpezialist in Sachen produktions-bezogenes Datenmanagement Ge-watec eine Lösung. „Unser Kalku-lationsprogramm ermöglicht es,ausgehend von einer eingescann-ten Teilezeichnung oder einem Digitalfoto, komfortabel undschnell das NC-Programm zu er-stellen, Stückzeiten zu ermittelnund Angebotspreise kalkulieren“,schwärmt Walz von „seiner“ Er-rungenschaft und fügt hinzu: „Da-mit bieten wir meines Wissens alseinzige ein Tool, das mit wenigenMausklicks von der Teilezeich-nung zum Angebotspreis führt.“Keine Frage, gerade Lohnfertigersind aus Wettbewerbsgründen ge-nötigt, Angebotspreise in kürzesterZeit abzugeben, die natürlich dentatsächlichen Kosten entsprechen-den sollten. Denn wer Aufträgeschlecht kalkuliert legt drauf.

GEWATEC-TECHNOLOGIETAGE

Gewatec-Chef Dr. Reinhold Walz:

„Unsere Technologie-tage bieten Informa-

tionen aus ersterHand zur effiziente-

ren Gestaltung derProzesskette rund ums

Drehteil.“

wie Messgerätehersteller und Soft-warehäuser, Rationalisierungspo-tenzial entlang der Prozesskette„Drehteil“ auf. Es gilt, so ver-mittelten die Technologietage, je-des Glied der Prozesskette einerkritischen Betrachtung zu unter-ziehen, angefangen von der Ange-botsabgabe über die Teilefertigungbis hin zur Nachkalkulation.

Gerade in SachenKostenermittlung

läuft es bei vielenLohnfertigernnicht so optimal,wie es eigentlich

laufen könnte.

8 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

Auch bei der Windenergie will Geschäftsführer

Andreas Lapp die U. I. Lapp GmbH

in der Position desProblemlösers für alleFragen rund um dasThema Kabel sehen.

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Wissenschaftler am Fraunhofer-Institutfür Integrierte Publikations- und Infor-mationssysteme IPSI in Darmstadt ha-ben die weltweit schnellste Datenbank-software auf der Java-Plattform für dieUniversalnorm Extensible Markup Lang-uage (XML) entwickelt. Für die Weiter-entwicklung und den Vertrieb wurde dieInfonyte GmbH gegründet. Die XML-Datenbank trägt die Bezeichnung Info-nyte-DB. XML hat in den letzten Jahrenals Lingua Franca des Internets weite Verbreitung gefunden und wird heutevon praktisch allen Softwareherstellernvon Microsoft bis SAP unterstützt.

Handyhersteller können das Umwelt-zeichen „Blauer Engel" künftig für be-sonders strahlungsarme Geräte beantra-gen. Ausschlaggebend für die Vergabedes „Blauen Engels" ist die spezifischeAbsorptionsrate (SAR), mit der die maxi-male Strahlungsintensität eines Mobilte-lefons angegeben wird. Während dergesetzliche Grenzwert für die Strahlen-belastung 2 W/kg Körpermasse beträgt,können nur Handys mit einem SAR-Wertvon höchstens 0,6 W/kg mit dem Um-weltzeichen gekennzeichnet werden.

Intel wird sein neues Notebook-Flagg-schiff, den Pentium 4-M, früher als er-wartet auf eine Taktfrequenz von 2 GHzbringen. Die ursprünglich erst für Endedes Jahres geplante Vorstellung des Pro-zessors soll nun bereits Ende Juni erfol-gen. Damit könnte der Chiphersteller ineiner Rekordzeit von nur drei Monatennach dem Start der 1,7-GHz-Version desNotebook-Chips diesen auf 2 GHz ge-trimmt haben. Für den Pentium 4-Desk-top-Prozessor benötigte Intel mehrereQuartale. Eine 2,2-GHz-Version sei fürdas vierte Quartal, eine 2,4-GHz-Versionfür das erste Quartal 2003 geplant.

Die EU-Kommission wird im Verlauf des6. Rahmenprogramms (2003 bis 2006)700 Mio. Euro in die Nanotechnologie-Forschung investieren. Hinzu kommenBeiträge der Privatwirtschaft, sodass ins-gesamt etwa 1 Mrd. Euro zur Verfügungstehen werden. Ohne diese Maßnahmender EU werde es diesem Sektor nichtgelingen, die Rentabilitätsschwelle zuerreichen, verschiedene Forschungspro-jekte würden isolierte Einzelleistungenbleiben, hieß es aus Brüssel.

MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 9

Herzogenrathund Vaals (ws)– Der Boom in der Wind-kraftbranche geht weiter. Zudiesem Ergebnis kamen dieReferenten bei einer ge-meinsamen Veranstaltungvon FAG und INA zum The-ma Windkraft in Herzogen-rath und im niederländi-schen Vaals. „Die Stromer-zeugung aus Windenergiewerde sich bis 2006 verdrei-fachen“, so Gunnar Simm, Leiter desINA-Branchenmanagements Antriebe.„Dadurch steigt auch der Bedarf an Wälz-lagern von zur Zeit rund 200 Mio. Eurobis 2010 wahrscheinlich auf das Doppel-te“, ergänzte Prof. Dr. Oskar Zwirlein,Leiter der FAG-Branche Power Transmis-sion and Mechanical Engineering. DieLeistung einer einzelnen Windkraftanla-ge werde in naher Zukunft bis zu 5 MWerreichen. Dazu sei jedoch umfangreicheEntwicklungsarbeit der Zulieferer vonNöten, um diese Leistungszuwächse zuerzielen und potenzielle technischeSchwierigkeiten zu beherrschen. IhrenBeitrag wollen FAG und INA als Kom-plettanbieter leisten und allen Anforde-rungen der Kunden und Hersteller inwirtschaftlich bester Weise Rechnungtragen.

Die Wälzlagerhersteller FAG und INAhalten gemeinsam einen Marktanteil vonrund 30% an den Wälzlagerungen imWindkraftbereich, erklärte Zwirlein.FAG liefert als Vollsortimenter Wälzlage-rungen und Gehäuse für die Rotor-Hauptlagerung sowie diverse Wälzlagerfür weitere Anwendungen wie Getriebeund Generatoren. INA dagegen ist fürWindgetriebe der Spezialist und Markt-führer mit vollrolligen Zylinderrollenla-gern, die sich durch ein Höchstmaß anLeistungsdichte auszeichnen.

In den Fachreferaten erläuterten dieFAG- und INA-Ingenieure ihre heutigenKonzepte und Lösungen für die kom-menden Anlagengenerationen. Vor allemdas von FAG favorisierte und gemeinsammit ihren Kunden entwickelte „Ein-La-

ger-Konzept“ stieß auf reges Interesse.Beim Ein-Lager-Konzept sinkt die Kopf-masse trotz gesteigerter Leistung dras-tisch – bis auf ein Drittel im Vergleich zueiner 3,5-MW-WKA konventionellerBauart. Möglich macht dies der erstma-lige Einsatz doppelreihiger Kegelrollenla-ger, die diesen Belastungen standhalten.Gerade im Off-Shore-Bereich mit einemhohen Anteil an Starkwinden mache sicheine Gewichtsreduzierung positiv be-merkbar. Mer Stabilität und Zuverlässig-keit sind auch durch gezielte Verbesse-rungen der Gehäuse-Konzeption mög-lich, wie Dr. Achim Weidmann, Leiter desFAG-Windenergie-Teams, erläuterte.Dieser Bereich habe bisher eher ein Schat-tendasein gefristet. Die Aufstellung vonAnlagen im küstennahen Bereich stelltneue Anforderungen an Betriebszuver-lässigkeit und Ferndiagnostik. Hier leis-tet die FAG Industrial Services mit ihrerDienstleistung Zustandsüberwachungeinen entscheidenden Beitrag.

Das von INA entwickelte neue Berech-nungsprogramm „Bearinx“ liefert einenentscheidenden Beitrag für die sichereund präzise Auslegung künftiger leis-tungsstärkerer Lager. „Bearinx errechnetdurch eine computergestützte Simula-tion Daten, die bisher in dieser Präzisionnicht vorgelegen haben“, erklärte INA-Ingenieur Martin Correns.

TICKERTECHNIK

WINDKRAFTTECHNIK

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Der Bedarf an Wälzlagern für Windkraftan-lagen – er liegt derzeit bei 200 Mio. Euro –wird sich nach Einschätzung der beidenHersteller FAG und INA bis zum Jahr 2010verdoppeln.

FAG-INA: Kompetenzaus einer Hand

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10 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

FIRMEN

Die Gunnebo Wego AG Sicherheits-systeme in Salzkotten erhielt den Zu-schlag für die Absicherung der Betrieb-gelände zweier Daimler-Chrysler-Töch-ter. Bereits erfolgreich abgeschlossenwurde die Freigeländeabsicherung desneuen Flottengebrauchtwagen-Centersin Wiedemar. Anfang Juli stattet Gunne-bo Wego auch die Z-Car-Motorenwerkevon Daimler-Chrysler in Kölleda mit me-chanischen Sicherheitssystemen aus.

Die Häwa Programmgehäuse und Kom-ponenten GmbH & Co. KG, Wain, hatsich mit hohen Investitionen für denkommenden Aufschwung gerüstet. Ins-gesamt wurden im vergangenen Jahrrund 6,5 Mio. Euro in bauliche Erweite-rungen und die Produktionsausrüstunginvestiert. Die Häwa-Gruppe setzte 200146,6 Mio. Euro um nach 48,3 Mio. Euroim Jahr zuvor. Der Rückgang sei in ersterLinie auf das schwache US-Geschäft zu-rückzuführen, erläutert GeschäftsführerErnst Blattert. Dagegen wuchs der In-landsumsatz nicht zuletzt wegen dessoliden Auftragsbestandes von 41,8 auf43,4 Mio. Euro an. In der zweiten Jahres-hälfte gerieten allerdings die Erträgeunter Druck – „wenn auch nicht drama-tisch“, wie Blattert betont. Seit Jahresbe-ginn 2002 verspürt Häwa jedoch einedeutliche Auftragsbelebung.

Die ALD Vacuum Technologies AGmeldet die erfolgreiche Inbetriebnahmeeines 6-t-Vakuum-Induktionsofens beider Vacuumschmelze GmbH in Hanau,einem führenden Hersteller magneti-scher Sonderwerkstoffe. Die neue Anlagemit einer Schmelzleistung von 2000 kWermöglicht dank elektromagnetischerBaddurchmischung und Spülung mit Inertgas eine optimale Homogenisierungund Entgasung der Legierung.

Das Steinbeis-Transferzentrum Mittel-standsberatung, Winnenden, bietetmittelständischen Unternehmen dieModeration von Arbeitssitzungen, Work-shops und Besprechungen an. Der Mo-derator fungiert dabei nicht nur als Bera-ter, sondern steht den Teilnehmern auchals methodischer Helfer bei der Situa-tionanalyse sowie der Problemlösung zur Verfügung. Ein Fallbeispiel kann un-ter www.stzm.de (News) oder [email protected] angefordert werden.

TICKER

Die Sprachverwirrungsoll ein Ende haben

J. D. EDWARDS

München (ug) – Wer im UnternehmenSoftware verschiedener Hersteller mit-einander verknüpfen muss, hat meist einProblem. Noch schlimmer wird es, wennSoftwaresysteme unterschiedlicher Ge-schäftspartner miteinander kommuni-zieren sollen. Schnittstellenproblemati-ken und Medienbrüche sind an der Ta-gesordnung. Diesen Problemen wollenmoderne, vollkommen auf dem Internetund Browsertechnik basierte Programmeein für allemal den Garaus machen. J. D.Edwards, US-amerikanisches Software-haus mit deutscher Niederlassung inMörfelden, bietet mit seiner weiter ent-wickelten Unternehmenssoftware J. D.Edwards 5 (in seiner früheren Versionunter dem Namen One World bekannt)seinen Kunden die Grundlage für inte-grierte Geschäftsprozesse, auch über dieUnternehmensgrenzen hinweg. Die Soft-ware beinhaltet Programme, die alswiederverwendbare Komponenten mitProduktions- und auch mit Altsystemenzusammen arbeiten. In die Integrations-plattform XPI (Extended Process Inte-

gration) sind deshalb entsprechendeSoftwarebestandteile bereits integriert,indem Geschäftsprozesse, wie zum Bei-spiel der Einkaufsprozess, bereits vorde-finiert wurden.

Verbessert wurde auch die Kompo-nente Demand Consensus, ein Modul fürdie langfristige, strategische Nachfrage-prognose, die die qualitativen Planungenaller an der Wertschöpfungskette Betei-ligten über das Internet mit einbezieht.Im Vergleich zu herkömmlichen, statisti-schen Planungsmethoden lässt sich diePrognosegenauigkeit den Angaben zu-folge damit um 20% erhöhen. Der Zu-sammenarbeit mit Partnern dient auchdie Anwendung PDP (Production andDistribution Planning), die über dasInternet Kunden und Lieferanten detail-lierte Informationen zur Verfügung stelltund sie direkt an der Planung der Zulie-ferkette beteiligt. Mit PDP können die Be-teiligten je nach Funktion das Produk-tionsprogramm prüfen, ergänzen undändern.

Auch für den Mittelstand bietet dasSoftwarehaus zusammen mit IBM Lö-sungen an. Die Preise liegen dem Ver-nehmen nach bei den SAP-Preisen fürvorkonfigurierte Mittelstandslösungen.„Aber unsere Implementierungszeitensind kürzer“, so Matthias Müller-Wolf,Dierctor Sales Cetral Europe. Weil übli-cherweise die Relation von Implementie-rungskosten zum reinen Softwarepreisbei sechs zu eins liegt, will J. D. Edwardsdurch Beratung und Implementierungaus dem eigenen Haus und mit eigenenBeratern diese Relation verkleinern. „Wirhaben immer schon den klassischenMittelstand adressiert“, sagt MatthiasMüller-Wolf. Den Mittelstand definiertdas Unternehmen ab 50 Mio. Euro Jah-resumsatz. Zu den Kunden gehören aberauch kleinere Unternehmen, der Schwer-punkt liegt allerdings bei Kunden um die100 Mio. Euro Jahresumsatz. J. D. Ed-wards hat weltweit 6400 Kunden, davonzirka 330 in Deutschland. Im vergange-nen Jahr konnten 70 Neukunden, über-wiegend in den USA, gewonnen werden.

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Matthias Müller-Wolf, Director SalesCentral Europe bei J. D. Edwards in Mör-felden: „Wir fühlen uns von SAP und Mi-crosoft nicht sehr stark berührt. Vielleichtsind wir der glückliche Dritte.“

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 11

SCHAUDT MIKROSA BWF

Stuttgart (kf) – Durch ein modularesund erweiterbares Konstruktionskon-zept bieten die neue Zeus-M-Schleif-maschinen eine bisher unerreichte In-vestitionssicherheit, meint Schaudt-Mikrosa-BWF-(SMB)-Geschäftsfüh-rer Gerhard Richter. Die nach dem grie-chischen Wettergott benannte Maschi-nenreihe könne für Rund-, Unrund-und Exzenterschleifprozesse ausgelegtwerden und lasse sich so kostengünstigdurch nachträgliche Modifikationenneuen Produkten und Verfahren, er-klärt er. Insgesamt haben die SMB-Techniker bisher 28 Varianten für dieZeus-M-Reihe entwickelt.

Die ersten Maschi-nen – sieben an der

Zahl – werden abAugust für dieNockenwellen-

produktion bei

Thyssen Krupp Presta zur Verfügungstehen. Die Hauptvorteile der neuenBaureihe in der Nockenwellenfertigungliegen in einer gesteigerten Produkti-vität durch geringere Nebenzeiten so-wie einer erhöhten Qualität durch dieBearbeitung in nur einer einzigen Auf-spannung.

Nach Einführung der kleineren Bau-reihe Zeus S im vergangenen Jahr hatsich SMB jetzt den Markt für größereArbeitungsstücke mit einer maximalenBearbeitungslänge bis 650 mm und ei-nem Werkstückdurchmesser von bis zu435 mm vorgenommen. Insgesamt hät-ten die Entwickler und Konstrukteurenur zwei Jahre Entwicklungszeit für dieneue Reihe benötigt, erzählt Konstruk-tionsleiter Dr. Guido Hegener. Die Ma-schinen werden mit ein oder zweiSchlitten und mit bis zu vier Schleif-spindeln angeboten. Optional sind fer-ner eine zusätzliche B-Achsen-Bearbei-tung, eine Einschwenkeinheit mit ei-nem zweiten Spindel und verschiedeneFührungssysteme.

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Aus wenigen Komponenten kann mit Zeus M eine Vielzahl von Vari-

anten generiert werden, meint Geschäftsführer

Gerhard Richter.

Komplettbearbeitung von Nockenwellen in einer Aufspannung

Lager Nocken Endstück Passlager-Schulter

Zeus-M-Baureihestürmt den Markt

Die Komplettbearbeitung in einer Aufspannung mit der neuen Zeus-M-Maschine wird am Beispiel einer Nockenwellenbearbeitung dargestellt.

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AKTUELLES MÄRKTE

MYMOTORS & ACTUATORS

Wendelsheim (rs) – Einen Nachweis überdie Leistungsfähigkeit ihrer bis zu 1,4 mmflach bauenden und nur etwa 1 g schwe-ren Motoren erbrachten die Ingenieureder Mymotors & Actuators GmbH inWendelstein am 6. Juni. Unter Anwesen-heit des Wirtschaftsministers desBundeslandes Rheinland-Pfalz schaffteder „Penny-Motor“ des WendelsteinerUnternehmens aus dem Stand mehr als133 000 Umdrehungen. „Auch wenn die-se hohe Drehzahl in der Praxis nur sehrselten gebraucht wird, ist sie ein Zeichendafür, was alles in diesen Maschinensteckt“, äußert sich dazu der technischeGeschäftsführer Dr. Matthias Nienhaus.Dürfen die Motoren anwendungsspezi-fisch langsamer drehen, so können sie mitMikrogetrieben kombiniert werden. Beieiner sehr hohen Präzision sind damitDrehmomente bis zu 0,1 Nm erreichbar.

Weltweit lag der Bedarf solcher An-triebskomponenten im Jahre 2002 nachAngabe des Unternehmens bei unter

STÄHLI LÄPP-TECHNIK

Frankfurt/Main (us) – Die Einschei-benfeinschleif-, Läpp- und Polier-maschine FLP 1800/3, ausgerüs-tet als Optik-Poliermaschine,war eines der Highlights, mitdenen die Feinschleif-, Läpp-und Poliertechnik StähliGmbH, Zörbig, auf der Opta-tec in Frankfurt vertreten war.Wie Geschäftsführer Dipl.-Ing.(FH) Thomas Rehfeld er-läutert, werde die Maschinein der Planoptik, das heißtbei der Bearbeitung von Prä-zisionsoptiken, zum Beispiel Spiegeln für die Raumfahrt, und im Bereich der Halb-leiterindustrie eingesetzt.

Die Maschine könne, so Rehfeld weiter, drei Werkstücke gleichzeitig aufneh-men. Die Größe einer Werkstückaufnahme betrage 720 mm (diagonal). Die Ge-nauigkeit der Maschine liege bei l/20 bei 720 mm und l/10 bei kleineren Werk-stücken. Die mit der Maschine erreichbaren Oberflächengüten richten sich nachden eingesetzten Korrektur- und Arbeitswerkzeugen, führt Rehfeld aus. Als Arbeits-werkzeuge können Grundträger aus Polymer- oder Granitmaterialien eingesetztwerden, die mit Polyurethan, Folie beziehungsweise Poliertüchern belegt werden.

5 Mio. Stück. Im Jahre 2005 soll er bei 70Mio. Einheiten liegen. Dr. Sven Gemper,kaufmännischer Geschäftsführer vonMymotors & Actuators, ist zuversichtlichund glaubt: „Auf bis zu 20% Marktanteilkönnen wir in den nächsten fünf Jahrenin einzelnen Bereichen kommen.“

Oberflächen vom Feinsten

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Einscheibenfeischleif-, Läpp- und Poliermaschine für dieanspruchsvolle Bearbeitungen von Planoptiken, Glasoder kristallien Materialien.

Mikromotoren kommen groß in Mode

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Dr. Sven Gemper kaufmännischer Ge-schäftsführer der Mymotors & ActuatorsGmbH: „Auf bis zu 20% Marktanteil kön-nen wir in den nächsten fünf Jahren in ein-zelnen Bereichen kommen.“

Markteting:Digitale Werbung unzureichendDigitale Kommunikationswege werden in Euro-pa von werbetreibenden Firmen wenig effektivgenutzt. Planung, Koordination und Auswer-tung von digitalen Multichannel-Kampagnenüber Web, Handy oder interaktives Fernsehensind schlecht. Das ist das Ergebnis einer aktuel-len Studie des Marktforschers Forrester Researchmit dem Titel „Moving Consumers With Effecti-ve Touchpoints”. Laut Forrester sind 40 Prozentaller Europäer über mehr als einen digitalenKanal erreichbar.Weiter unter www.clickmall.de/mm/2701.html

International:Patentanmeldungen angestiegenAnmeldungen beim Europäischen Patentamthalten trotz der weltweiten Konjunkturflaute an.Das Anmeldeaufkommen beim EuropäischenPatentamt (EPA) hat sich auch 2001 weiter ver-stärkt und mit 158.200 Anmeldungen die Pa-tentgesuche 2002 von 143.000 übertroffen. Diegrößte Anmeldesteigerung verzeichneten Japan,die USA und Deutschland. Die meisten Patent-anmeldungen registrierte das Amt in derelektronischen Nachrichtentechnik, in der Me-dizintechnik und bei elektronischen Bauteilen. Weiter unter www.clickmall.de/mm/2702html

Hardware:Sun verstärkt Entry-Level-ServerSun Microsystems verstärkt sein Engagement imBereich der Entry-Level-Server. Mit dem Sun FireV480 ergänzt das Unternehmen seine Palette anWorkgroup-Servern mit einem System, das mitbis zu vier Prozessoren bestückt werden kann.Damit füllt Sun die Lücke zwischen dem High-end-Server Sun Fire V880, der mit bis zu achtProzessoren ausgestattet werden kann, unddem Zweiprozessoren-System Sun Fire 280R.Weiter unter Weiter unter www.clickmall.de/mm/2703.html

Finanzen:Porsche will ins BankgeschäftDer Sportwagenhersteller Porsche will seine Fi-nanzaktivitäten weiter ausbauen. Das Unterneh-men erwägt, mittelfristig ihren Bereich FinancialService in eine „richtige” Bank umzuwandeln.„Wir verfügen über eine Kundenkartei, die man-cher Banker gerne hätte”, so ein Porsche-Mana-ger zur Automobilwoche. Ähnlich wie Daim-lerChrysler soll eine Vollbank eingerichtet wer-den, die ihre Kunden längerfristig bindet. Weiter unter www.clickmall.de/mm/2704.html

Wirtschaft:KMU-Förderung aufgestocktDer Entwurf für den Bundeshaushalt 2003 siehtvor, die Förderung für Klein- und Mittelbetriebe(KMU) in den Bereichen Investition, Fortbildungsowie Forschung und Entwicklung um insge-samt 44 Millionen Euro aufzustocken.Waren es 2002 noch 142 Millionen Euro, die fürdie Förderung der Leistungs- und Wettbewerbs-fähigkeit von KMU vorgesehen waren, soll sichdieser Betrag 2003 auf insgesamt 156 MillionenEuro erhöhen. Weiter unter www.clickmall.de/mm/2705.html

www.clickmall.de Newsticker

www.clickmall.de – Das Mittelstandsportal der Vogel Medien Gruppe

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 13

AKTUELLESMÄRKTE

KURZ NOTIERT

Nach Bochum umgezogen istdie VST IndustrietechnikGmbH, Mülheim, und im wahr-sten Sinne des Wortes unter dasDach der Allein-Gesellschafte-rin Lemetco GmbH geschlüpft.Hinter dieser eher trivialen Fest-stellung verbergen sich immer-hin fast 30 Jahre „Schüttelge-schichte“. Denn neben der be-kannten VSR-Blaster-Luftkano-ne zum Beseitigen von Austrag-störungen an Silos, Halden undBunkern hat das 1994 gegründe-te Unternehmen viele innovati-ve Produkte auf den Markt ge-worfen, darunter das Dustex-Enstaubungssystem oder die Vi-brex-Förderbandabstreifer.

Die BASF Venture CapitalGmbH hat ihre erste Beteiligung

unter Dach und Fach gebracht.Gemeinsan mit vier weiteren In-vestoren erfolgte der Einstieg beider Oxonica Ltd., einem Unter-nehmen der angewandten Na-notechnologie mit Sitz im briti-schen Oxford. Oxonica ging1999 aus einer Forschungsteamder Universität Oxford hervorund hat bereits mehr als 15 Pa-tente eingereicht. Derzeit arbei-tet das Unternehmen an Pro-blemlösungen in den BereichenKatalyse, Kosmetik und Biola-belling.

Berger S2B, Mannehim, wurdebeim Wettbewerb TOP 100 ausmehr als 450 Unternehmen zueinem der innovativsten mittel-ständischen Dienstleister derDichtungs- und Polymertech-nik in Deutschland gekürt. DasBerger-S2B-Portfolio umfasst

Dichtungen, technische Form-teile, Profile, Schlauchringe undKrümmer aller Art. Darüberhinaus wird ein abgestufter Ser-vice für das C-Teile-Manage-ment angeboten.

FAG Kugelfischer, ein Unter-nehmen der INA-Schaeffler-Gruppe, setzt seine internatio-nale Wachstumsstrategie im Be-reich der hochpräzisen Spezial-lager mit der Übernahme desfranzösischen Herstellers SNFAfort. Die neue Konzerngesell-schaft fertigt Lager für Turbo-pumpen, Radaranlagen undKontrollsysteme sowie Trieb-werks- und Getriebelager fürFlugzeuge und Hubschrauber,außerdem Lager für Werkzeug-maschinen. Zu den Kunden vonSNFA gehören unter anderemSnecma, MV Augusta, die Luft-

fahrtsparte des italienischen Fiat-Konzerns und Eurocopter.

Die Simplan AG, Maintal, istmit der Gründung einer Nieder-lassung in Regensburg ab 1. Juliauch im süddeutschen Raumflächendeckend vertreten. Dasetablierte Beratungsunterneh-men zählt zu den führenden An-bietern im Bereich der Prozess-optimierung, der Simulationund digitalen Fabrik.

Die 2. Motek Italy, die vom 5.bis 8. Juni stattfand, lockte mehrals 6000 Fachbesucher nach Par-ma. Rund 250 zufriedene Aus-steller gaben Anlass zu optimis-tischen Prognosen, was die wei-tere Entwicklung der von Schallveranstalteten Fachmesse fürMontage- und Handhabungs-technik anbelangt.

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AKTUELLES MÄRKTE

KURZ NOTIERT

14 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

Bei der Heko Spezialblech-verarbeitungs GmbH, BadSalzuflen, stehen die Zeichenauf Wachstum. Noch in die-sem Jahr will das 1999 gegrün-dete Unternehmen die Pro-duktionsfläche, die erst imJahr 2000 von 600 auf 1000 m2

erweitert worden war, aber-mals vergrößern. Auch einneues Fertigungsverfahren solleingeführt werden. Heko ent-wickelt, konstruiert und fer-tigt Maschinenteile aus Alu-minium, Stahl und Edelstahl.

Die Jumptec IndustrielleComputertechnik AG, Deg-gendorf, kann jetzt nach Be-schluss der Aktionäre auch of-fiziell mit der Kontron Em-bedded Computers AG fusio-nieren. Durch den Zu-sammenschluss entsteht derweltweit größte Anbieter vonEmbedded Computer Tech-nology mit mehr als 1400 Be-schäftigten und einem Umsatzvon rund 270 Mio. Euro (be-zogen auf 2001). Der Ver-schmelzungsvertrag war imApril unterzeichnet worden.

Die diesjährige IFM Indus-triefachmessse Dresden (29.bis 31. Oktober) wird von vierBranchenschwerpunkten do-miniert: Metallbe- und -ver-arbeitung, Oberflächen- undWerkstofftechnik, Halbleiter-geräte und -materialien sowieMess- und Prüftechnik. DasKonzept der IFM habe sich vordem Hintergrund eines Aus-stellerzuwachses um 24%gegenüber 2001 voll bestätigt,meint der Veranstalter, die Or-tec Messe Dresden GmbH.

Der Refa-Verband, Fachaus-schuss Fahrzeugbau, lädt am 1. und 2. Oktober nach Dres-den ein zum 3. Fachkongress,der sich dem Thema „Produk-tion und Arbeitspolitik“ be-fasst. Im Mittelpunkt stehen

Aspekte der prozessorientier-ten Organisation im Ferti-gungsbereich. Eine Podiums-diskussion mit hochkarätigenTeilnehmern erörtert das mo-memtan heiß diskutierte Pro-blem von Standardisierungund Mitarbeiterbeteiligung.Weiteres Highlight ist die Be-sichtigung der „GläsernenManufaktur“ von VW. Weite-re Infos: www.refa.de

Der DIHK hat seine Broschüre„Reisekosten“ völlig neu über-arbeitet, um die zahlreichenVeränderungen im Bereich dessteuerlichen Reisekosten-rechts berücksichtigen zu kön-nen. Dazu gehören unter an-derem die Lohnsteuer-Richt-linien 2002 sowie weitere Verwaltungsanweisungen. DieBroschüre ist zum Preis von 13 Euro beim DIHK-Service(www.ihk.de) erhältlich.

Bangkok heißt die Destina-tion einer Unternehmerreiseder IHK-Gesellschaft zur För-derung der Außenwirtschaftund Unternehmensführung,die vom 30. November bis 7.Dezember Entscheidern ausder Kfz-Zulieferbranche denPartner Thailand näher brin-gen will. Vor Ort haben dieTeilnehmer die Gelegenheit,mit allen wichtigen Organisa-tionen, mit Banken, Rechtsan-wälten, Consultants und po-tenziellen Koperationspart-nern ins Gespräch zu kom-men. Nähere Informationenunter Tel. (02 28) 1 04 23 93(Thomas Kaster).

Von Itac Software, Dernbachbei Montabaur, kommt dasCollaborative-Production-Management-System, das dieBosch-Gruppe künftig in ih-ren US-Werken einsetzen will.„Easy Works“ sammelt dieProduktionsdaten der Ma-schinen und stellt sie den Be-nutzern aller Unternehmens-ebenen zur Verfügung.

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 15

Dipl.-Ing. Joachim Frosch wurde zum 1. Juli als Vorsitzenderin den Vorstand der Kennametal Hertel AG, Fürth, berufen. Erübernimmt die Bereiche Marketing und Vertrieb. Zuletzt zeich-nete Frosch für die Leitung eines europäischen Geschäftsberei-ches mit 3600 Mitarbeitern und einem Umsatz von 700 Mio. Eu-ro verantwortlich.

Jürgen P. Zilling, 22 Jahre lang Vertriebsleiterder ebm Werke in Mulfingen/Hohenlohekreis,wurde kurz vor seinem 64. Geburtstag in den Ru-hestand verabschiedet. Er hat wesentlichen Anteilam Aufstieg und weltweiten Erfolg des Motoren-und Ventilatorenherstellers an der Jagst. Als Jür-

gen P. Zilling 1980 seine Aufgabe übernahm, hatte das High-Tech-Unternehmen im Nordosten Baden-Württembergs 50 Mio.Euro Umsatz und 750 Mitarbeiter. Inzwischen beschäftigt dasHohenloher Vorzeigeunternehmen über 7000 Mitarbeiter auffünf Kontinenten.

Hans Leibbrand übernimmt zum 1. Juli die Leitung desUnternehmensbereichs Transport Automation Systems (TAS)bei Alcatel SEL. Er tritt die Nachfolge von Friedrich Smaxwil an,der das Unternehmen verlässt. TAS entwickelt und realisiert Leit-und Sicherungssysteme für Bahnbetreiber.

Philippe Carli übernimmt zum 1. August dieLeitung des Geschäftsgebiets Systems Enginee-ring (A&D SE), das seinen Sitz in Fürth hat undzum Siemens-Bereich Automation and Drives(A&D) gehört. Carli wird Nachfolger von PeterKurtz, dem zum 1. Mai die bei A&D neu geschaf-

fene Funktion des Chief Information Officer übertragen wurde.Philippe Carli war zuvor A&D Bereichsleiter der Siemens-Lan-desgesellschaft Frankreich.

Joachim Bleckmann, ein Manager mit über 20-jähriger Er-fahrung in deutschen und amerikanischen Unternehmen, wur-de zum 1. Juli Vorstand der Xcc Software AG für den Bereich Ver-trieb und Marketing. „Mit Joachim Bleckmann haben wir einenkompetenten Partner gewonnen, um die Entwicklung von Xcczum Lösungsanbieter und strategischen Berater bei Großprojek-ten weiter zu forcieren“, so Edgar Schüber, Mitbegründer undVorstandssprecher des Karlsruher Spezialisten für industrielleSoftwarelösungen und Embedded Systems.

Dr. Walid Moneimne ist mit sofortiger Wir-kung zum Vice President von Dells Enterprise Systems Group and Services bestellt worden. DerEnterprise-Geschäftsbereich von Dell bietet Unternehmen hochleistungsfähige und standar-disierte Server- und Storage-Lösungen sowie spe-

ziell darauf zugeschnittene Dienstleistungen.

Julian Bandhat die kaufmännische und technische Leitung derklebtechnischen Lehranstalt TC Kleben GmbH in Übach-Palen-berg übernommen. Prof. Dr.-Ing. Klaus Dilger, Leiter des Lehr-und Forschungsgebiets Klebtechnik an der RWTH Aachen, bleibtaber weiterhin in der Geschäftsführung tätig.

AKTUELLESPERSONEN

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16 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

AKTUELLES SOFTWARE

Mittelständische Unter-nehmen gelten alsschwierige Kunden, vor

allem, wenn es um den Kauf vonSoftware geht. Das liegt laut Prof. Dr.Joachim Hertel, Vorstandssprecherder Infor AG, auch an den ständigneuen technologischen Konzeptenund abstrakten Begrifflichkeiten derSoftwarebranche: Dies führe zurVerunsicherung und zu Entschei-dungshürden bei Mittelstandsfir-men. Eine Reihe von Softwarehäu-sern hat sich deshalb in den letztenzwanzig bis dreißig Jahren herausge-bildet, die „die Sprache des Mittel-stands“ sprechen und dort auch einerecht stabile Kundenbasis aufgebauthaben. In Deutschland gibt es schät-zungsweise 100 solcher Software-häuser. Infor-Chef Hertel rechnet inden nächsten Jahren mit einer Redu-zierung der Anbieter um ein Drittel.

Denn auch die Großen der Bran-che, SAP, Oracle und Microsoft,schauen gierig auf den Markt. KeinWunder, denn die weltweit mehr als100 Millionen kleinen und mittlerenUnternehmen sind heute für dieHälfte aller Ausgaben im Bereich In-formationstechnik verantwortlich.In Deutschland gibt es rund 3,3Millionen Unternehmen mit weni-ger als tausend Mitarbeitern, die46% der Bruttoinvestitionen erbrin-gen. Deutsche Mittelständler tätigenrund 43% aller IT-Investitionen undsorgen ebenda mit etwa 7 bis 8% Zu-wachs für eine höhere Wachstums-rate als die Großunternehmen.

Wie das MarktforschungsinstitutARC herausfand, spüren die großeninternational tätigen Softwarehäuserwie Oracle, SAP oder Peoplesoft

weltweit eine Marktsättigung bei ih-ren Großkunden. Also nehmen sieverstärkt den Mittelstand ins Visier.Wie wichtig dieser Markt für großeSoftwarehäuser ist und künftig seinwird, zeigt ein Wettbewerbskampfvon noch nicht gekanntem Ausmaß.

Marktsättigungbei Großkunden

SAP versucht seit fast zehn Jahrenmit den unterschiedlichsten Kon-zepten sich im Mittelstand ebensounersetzlich zu machen wie bei denGroßkunden. Im Jahr 1995 wurdedas Partner- und Systemhauskon-zept ins Leben gerufen. Seitdem wirdmit „abgespeckten“ vorkonfigurier-ten Branchenlösungen um die Gunstdes Mittelstands geworben.

„Der Erfolg stellte sich nicht indem geplanten Maße ein, da immernoch mehr Unterstützung bei derImplementierung benötigt wurde,als sich viele der kleinen und mittel-ständischen Unternehmen leistenkonnten“, konstatiert ARC-Vizeprä-sident John Moore.Tatsache ist, dassSAP trotz allerBemühungenim SegmentMittelstandnur knapp 7%seines Umsatzeserwirtschaftetund diesen

Anteil bis zum Jahr 2005 mehr alsverdoppeln will.

Hans-Jürgen Uhink, Vice Presi-dent SMB (Small and Medium Busi-ness) für Europa, Mittlerer Ostenund Asien, verweist dennoch stolzauf die Früchte der jahrelangen Be-mühungen: „In den letzten fünf Jah-ren hat die SAP in Deutschland über1500 Neukunden im Mittelstand ge-winnen können. Hinzu kommennun die weltweit zirka 800 Kundenvon Top Manage.“ Top Manage istdas Stichwort, das auf der diesjähri-gen Cebit für Gesprächsstoff sorgte.SAP verkündete nämlich den Kaufdieses israelischen Softwarehausessamt dessen gleichnamigem Soft-warepaket, dem Vernehmen nach ei-ne relativ einfache Warenwirt-schaftslösung für kleine und ganzkleine Unternehmen. Ebenso ver-blüfft wie das versammelte Fachpu-blikum waren von diesem Deal dieSAP-Mittelstandspartner, „nach-dem“, so ein Originalton, „wir jahre-lang ausgeklügelte Branchenlösun-gen für den Mittelstand entwickelt

Der Kampfum den MittelstandDas verstärkte Engagement von SAP und Microsoft verschiebt die Strukturen am mittelständischen ERP-Markt

ULRIKE GLOGER

Hans Jürgen Uhink,SAP-Mittelstandsgeschäft:

„Der Mittelstandsmarkt ist groß genug für mehrere Anbieter. Schließlich sprechen

wir hier über einen Markt,der von Gartner

weltweit auf 44Milliarden

Euro ge-schätztwird.“

Bild: SAP

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 17

und vermarktet haben.“ Nicht über-rascht hat der neuerliche Griff nachdem Mittelstand die Kenner der Sze-ne. „SAP ist zwar der größte Anbie-ter im Mittelstand. Die Frage ist nur,wie man Mittelstand definiert“, sagtKarin Henkel vom Beratungs- undMarktforschungshaus Strategy Part-ners in München. In der Tat liegt dieüberwiegende Anzahl der SAP-Mittelstandskunden bei Jahresum-sätzen von mindestens 100 Mio. Eu-ro. Karin Henkel: „Deshalb müssensie sich beeilen, auch das Feld dar-unter zu besetzen.“

Wieso es allerdings ausgerechnetdieses unbekannte israelische Soft-warehaus sein musste, ist auch denBranchenkennern nicht ganz klar. Sovermutete gar die Schutzgemein-schaft der SAP-Kleinaktionäre einen„Gefälligkeitskauf“, nachdem be-kannt geworden war, dass Top Ma-nage dem Vater des neuen SAP-Vor-standsmitglieds Shai Agassi gehörte.Auch über die Rolle des früherenErzrivalen Baan wird spekuliert.Denn Top Manage war vor sechs Jah-ren von einem der Baan-Brüder, JanBaan, gegründet worden, und dieserhielt noch eine Beteiligung an TopManage. Analystin Henkel wundertsich über die neue Einmütigkeit:„Was musste Baan der SAP für dasTop-Manage-Geld versprechen?“

Neues Konzeptund neue Namen

Trotz aller Verunsicherung desMarktes und vor allem der eigenenPartner: Die so genannten „big six“der Systemhäuser und Partner wol-len das neue Produkt mit vertreiben(siehe Kasten). Wie Hans-JürgenUhink erläutert, richtet sich das neueMittelstandskonzept an „zwei we-sentliche Zielgruppen“ im Mittel-stand: Die erste umfasst Unterneh-men mit sehr speziellen Anforde-rungen an Softwarelösungen, zumBeispiel hinsichtlich spezifischerBranchenfunktionen sowie einemhohen Grad der Anpassung an be-triebliche Gegebenheiten.

Die zweite Zielgruppe umfasstkleine und mittelständische Unter-nehmen, die aufgrund ihrer Strukturweniger auf individuelle Lösungen

Kundenbeziehungsmanagement,würde Microsoft dann zu einem derweltweit führenden Anbieter vonUnternehmenssoftware werden.

Der dänische Navision-Konzernist in 30 Ländern vertreten und er-zielt 86% seiner Erlöse in Europa. InDeutschland wer-den 20% des Kon-zernumsatzes er-wirtschaftet. Imletzten Quartalsetzte Navision-rund 51 Mio. Eu-ro um. Die Micro-soft-Tochter Gre-at Plains erzielt 80% des Umsatzes inden USA. Die Forschungseinheit vonNavision in Dänemark soll künftigMicrosofts größtes Zentrum fürSoftwareentwicklung außerhalb derUSA werden.

Dass der geplante Zukauf des Bill-Gates-Imperiums für Unruhe sorgt,macht die Einschaltung des Kartell-

AKTUELLESSOFTWARE

FAZIT

P Das Großkundengeschäft mitERP-Software ist gesättigt

P Mittelstandssoftware soll sichzu einem Milliardenmarkt ent-wickeln

und branchenspezifische Funktio-nen angewiesen und stark vertriebs-orientiert ausgerichtet sind. DieseSoftware unterstützt die operativenKernfunktionen eines Unterneh-mens wie zum Beispiel Buchhaltungund Bankwesen, Finanz- und Kun-denbeziehungsmanagement, Ein-und Verkauf, Logistik und Produkt-ketten sowie Berichtswesen undAnalyse.

Die erste Gruppe soll von denjetzigen Vertriebspartnern auf dieBedürfnisse der jeweiligen Ziel-gruppe zugeschnitten und vor-konfiguriert werden. Hier han-delt es sich um das frühereReady- to-Work-Konzept. Absofort: „Mysap All in One“.

Die zweite Gruppe istdas Angebot für kleineUnternehmen und wirdvon der Top-Manage-Software abgedeckt. Auchdiese erhielt nach einigem Hin undHer jetzt einen neuen Namen undheißt ab sofort Business One. Sie sollebenfalls von den Mittelstandspart-nern im Markt vertrieben werden.

Karin Henkel: „Genau hier liegtdas Problem. Um ein Softwarepaketfür ganz kleine Unternehmen in denMarkt zu bekommen, benötigt maneine völlig andere Vertriebsstruktur,als SAP sie heute hat.“ Die Vertriebs-ressourcen der Systemhäuser reichennach Ansicht von Karin Henkel nichtaus, und sie seien zudem auch zu teu-er für einen Markt mit Unternehmenab 20 Mio. Euro Jahresumsatz. „Na-vision dagegen hat diese breite Ver-triebsstruktur. Dort sollte SAP ver-suchen, mit lukrativen ModellenPartner zu rekrutieren“, empfiehltdie Analystin von Strategy Partners.

Sie spricht mit dem Mittelstands-softwarehaus Navision die jüngsteÜbernahmeankündigung von Mi-crosoft an. In der Tat war das Knal-len der Sektkorken in Walldorf kaumverhallt, als Microsoft den nächstenCoup landete. Mit dem Kauf von Na-vision will nämlich auch Microsoftdas Geschäftsfeld Mittelstand aus-weiten. Zusammen mit der Endevorletzten Jahres erworbenen US-amerikanischen Softwarefirma Gre-at Plains, einem Spezialisten für

Harald Witte, Vorstandsvorsitzen-der der AP Automation + Produc-tivity AG in Karlsruhe:

„Die Produkte der weltweit agie-renden Anbieter werden für vieleBranchen deutliche Lücken imFunktionsangebot aufweisen.“

Bild

: AP

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18 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

AKTUELLES SOFTWARE

amts von Seiten der britischen Sage-Gruppe deutlich. Sage ist Anbietervon Büro-Anwendungsprogram-men für kleine Unternehmen undhat nach den WettbewerbsbehördenDänemarks, Großbritanniens undder Europäischen Union jetzt auchdas deutsche Kartellamt eingeschal-tet. „Vor allem bei Anwendungssoft-ware könnte durch die Übernahmeein neues Monopol von Microsoftentstehen“, sagt Harald Engelhardt,Sprecher der deutschen Sage-KHK,„dies ist unser Markt.“

Bei SAP schwankt angesichts derneuen Konkurrenz die Stimmungzwischen Gelassenheit und Kampf-geist. So Hans-Jürgen Uhink: „Wir

nehmen Microsoft ernst, aber sehenhier keine Gefahr.“ Demgegenüberstichelte SAP-Chef Hasso Plattnerauf der Hauptversammlung in Rich-tung Microsoft: „Dass sie den Marktnicht so gut kennen, zeigt sich dar-an, dass sie schon wieder ein Unter-nehmen zukaufen müssen.“ Und inseiner Auftaktrede zur amerikani-schen Anwenderkonferenz Sapphireim Juni in Orlando kritisierte Platt-ner, dass Microsofts ERP-Engage-ment die Kunden verunsichere.

Microsoft jedenfalls hält dieUnternehmenssoftware für kleineund mittlere Unternehmen für den„nächsten Milliarden-Markt“. DieNavision-Übernahme spült dem

Riesen von Redmond immerhinnochmals weltweit 60 000 Unter-nehmen in den Kundenpool. Unddie mittelständischen deutschenSoftwarehäuser, die bis jetzt das un-tere Marktsegment mit ERP-Lösun-gen versorgt haben, müssen sich vonallen Seiten bedrängt fühlen.

Umsetzung dauertzwei bis drei Jahre

Harald Witte, Vorstandschef derKarlsruher AP AG, gibt sich dennochgelassen: „Kurzfristig schreckt unsdie Wettbewerbssituation mit Navi-sion unter der Microsoft-Ägidenicht. Denn mit dem Merger wurdenalle aktuellen Navision-Produkte zuauslaufenden Angeboten erklärt.“AP hat seine ERP-Software ganz aufdie Dotnet-Plattform von Microsoftausgerichtet und wurde dafür jüngstaus Redmond mit einem Award de-koriert. Bei Dotnet handelt es sichum eine Reihe softwaretechnischerVerfahren für den Austausch von Da-ten über das Internet. Dass nun un-ter der Leitung von Microsoft einegemeinsame neue Produktgenera-tion für Great Plains und Navisionauf Basis von Dotnet realisiert wer-den wird, kann auch Witte, dessenFirma immerhin über 10% der Li-zenzeinnahmen mit Erlösen aus Mi-crosoft-Produkten erzielt, nicht vonder Hand weisen. Aber: „Selbst Mi-crosoft wird für die Umsetzung einerdurchgängigen Lösung, die nichtnur Teilbereiche abdeckt, mindes-tens zwei bis drei Jahre benötigen.

„Viel geringere Erfolgschancen“prophezeit Witte gar noch der neu-en SAP-Mittelstandsstrategie: „DasSAP-Mittelstandsprodukt hat keinefür Lösungspartner eigenständignutzbare Komponentenbasis. In derTradition von R/3 oder Mysap soll al-les mit einem Produkt konfigurier-bar sein. Das wird im Mittelstand sonicht funktionieren.“ MM

Ausgewählte SAP-Mittelstandspartner und Systemhäuser

Unternehmen Branchenlösungen für Kundenstruktur Anzahl Installa-tionen

Vertrieb der neuen SAP-Software geplant

1995 ab 200 bis 1500Mitarbeiter

90 ja; in welcherForm wirdnoch geklärt

Comgroup Ges. für Systemintergration mbH78467 Konstanzwww.comgroup.de

1995 Fertigung: ab 25 Mio. € Umsatz,Handel: ab 40 Mio. € Umsatz

über 160 sobald freige-geben (4. Q. 2002)

Command AG76275 Ettlingenwww.command-ag.de

1995 35 4. Q. 2002,sofern Verfüg-barkeit ab09/2002 reali-siert wird

Itelligence AG33605 Bielefeldwww.iteligence.de

25 bis 130 Mio. €Umsatz,100 bis 1000 Mitarbeiter

500 ab 4. Q. 2002

Plaut Systems & Solu-tion GmbH85737 Ismaningwww.plaut.de

1995 Hightech (Maschinen- undAnlagenbau, Medizintech-nik), Automotive, ServiceProvider, Handel

5 bis 125 Mio. €Umsatz

38 3. Q. 2002

Steeb Anwendungs-systeme GmbH74232 Abstattwww.steeb.de

Seit 1991100%SAP-Tochter

50 bis 1000 Mit-arbeiter, Fokus aufgehobenen Mittel-stand

300 sobald freige-geben,erste Test-und Demo-systeme sindinstalliert

All for One System-haus AG88436 Oberessendorfwww.all-for-one.de

Automobilzulieferer,Maschinen- und Anlagen-bau, IT-Dienstleister, soziale Einrichtungen, öffentliche Verwaltung

Einzelfertigung, Apparate-,Geräte-, Maschinen- undAnlagenbau, Antriebstech-nik, technischer Handel,Produktionsverbindungs-handel, Automobilzulieferer

Holz- und Möbelindustrie,Metallerzeugung, diskreteFertigung (Maschinenbau,Hightech, Metallverarbei-tung, Gummi und Plastik),Kfz-Zulieferer, Großhandel,Dienstleistungen, Chemie

Fertigungsindustrie, Groß-handel, Dienstleistungsen,Kfz-Zulieferer, Maschinen-und Anlagenbau, Varian-tenfertigung der Metall-,Holz- und Kunststoff-verarbeitung, Druckereien,Verpackungsmittelhersteller

Nahrungsmittelindustrie,pharmazeutische Industrie,technischer Handel, Kfz-Teilehandel und Reifen-handel, kosmetische Indus-trie, Versorgungsindustrie

ab 15 Mio. € Um-satz

Mittel-stands-partnerseit

1995/96(noch-mals SVPund SVC)

P Zahlen zum deutschen Mittel-stand

P Thesen zum ERP-Markt

P SAP Mittelstandskonzept

www.maschinenmarkt.de

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20 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

AKTUELLES WERKZEUGE

Die Trends in der Fertigungs-technik wie das Hoch-

leistungszerspanen, die Hartbear-beitung und die Trockenbearbeitungforcieren die Weiterentwicklung vonWerkzeugen. Ausgetüfftelte Schnei-dengeometrien, „wärmeresistente“,belastbare Beschichtungen sowie einimmer feinkörniger werdendes

Hartmetallsubstrat tragenebenso zur Steigerung derZerspanleistung bei wie dierasant „nachwachsenden“Scheidstoffe CBN undPKD.

Neidlos erkennen Werk-zeugmaschinenherstelleran, dass derzeit die Präzi-sionswerkzeuge den Leis-tungstakt vorgeben. Siesind die Leistungsträger inder Fertigung. Und das En-de der Fahnenstange ist

noch keineswegs erreicht, wie diejüngsten Entwicklungen der beidenführenden WerkzeugzeugherstellerIscar und Sandvik zeigen.

So präsentierte kürzlich JacobHarpaz, CEO der Iscar Metalwor-king Companies, zahlreiche weiter-entwickelte Wendeschneidplattenund Werkzeuge „am laufendenBand“ in einer tagesfüllenden OneMan Show vor Kunden und Mitar-beiter. Gemeinsames Merkmal allerWerkzeuge: Sie sind „bissiger“ unddamit produktiver als ihre Vorgän-ger. Formschlüssige Plattensitze mitoptimierter Klemmung sorgen da-

für, dass Wendeplatten auch bei ho-hem Tempo oder hoher Belastungunverrückbar fest sitzen. So lassensich mit den neuen Feedmill-Frä-sern, die sich speziell zum Fräsen tie-fer Kavitäten im Werkzeugbau eig-nen, sehr große Vorschübe je Zahnrealisieren, je nach Fertigungsbedin-gungen bis zu 3,5 mm

Keine Frage, Iscar, weltweit dieNummer 2 nach Sandvik, forciertden Ausbau seiner Marktposition.„Unser Ziel ist es, Marktführer in Sa-chen Bohrwerkzeuge zu werden“, be-kennt Harpaz beiläufig, während erdie neuen Vollhartmetallbohrer So-lid Drill für Durchmesser von 3 bis30 mm vorstellt. Auch in punctoSonderwerkzeuge hat Iscar einigesvor. Neben den neuen Werkzeugenfür die Automobilindustrie, bei-spielsweise Bohrstangen mit neuenCut-Grip-Spanformern zum Bear-beiten von Aluminiumfelgen, soll ei-ne neue Produktionsstätte die vonIscar erwartete Nachfrage nachSonderwerkzeuge befriedigen. „Ge-rade der große Bedarf an Sonder-werkzeugen in der Automobilindus-trie gab für uns den Ausschlag, in

Deutschland eine neue Fabrik zubauen“, so Harpaz.

Auch der in Schweden ansässigeBranchenprimus Sandvik hat bereitszahlreiche Weiterentwicklungen introckenen Tüchern. So haben dieSchweden nun auch fürs Bohren dieWipertechnik erschlossen. Diese Co-romant-U-Bohrer für Stahl mit einerHärte von 180 HB und Grauguss ver-kraften einen deutlich höheren Vor-schub als herkömmliche Bohrer. Ein„Quantensprung“ in SachenProduktivitätssteigerung wird mög-lich, wenn die neuen Sandvik-Kera-mik- oder CBN-Wendeschneidplat-ten statt Hartmetallplatten verwen-det werden. So konnte beim Drehenvon GGG60 im unterbrochenSchnitt mit der neuen Keramik-schneidplatte die Produktivität umsZweieinhalbfache, mit der neuenCBN-Schneidplatte gar um mehr alsdas Dreifache gesteigert werden.Auch die Ultra-Hochdruck-Kühlmittelzufuhr mit Drücken biszu 1000 bar, die Sandvik nun für seinWerkzeugsystem Coromant Captoeinsetzt, treibt die Produktivitätnach oben. Werkzeuge, die so unterDruck gesetzt werden, vertragen lo-cker eine Schnittgeschwindigkeits-steigerung bis zu 50% – vorausge-setzt, die Werkzeugmaschine ist ent-sprechend ausgerüstet. MM

Leistungsträgerder FertigungAusgefeilte Geometrien und weiterentwickelte Schneidstoffetreiben die Leistung von Werkzeugen nach oben

BERNHARD KUTTKAT

Jacob Harpaz,CEO der IscarMetalworkingCompanies:

„Unser Ziel ist es,Marktführer beiBohrwerkzeugenzu werden.“

Bild

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Die neuen Feedmill-Fräser vonIscar vertragen locker Vorschübe

bis 3,5 mm je Zahn.

Bild

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P Modular aufgebaute Schaftfräser

P Klemmsystem für Wendeplatten

P Fachverband der Werkzeug-industrie

www.maschinenmarkt.de

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 23

Das Spannen von Werkstü-cken mit Maschinen-schraubstöcken hat eine

neue Qualität bekommen – so kannman, ohne zu übertreiben, die neu-en Spannbacken für Maschinen-schraubstöcke der Lang Werkzeug-technik in Neuhausen quali-fizieren. Der Clou die-ser Entwicklung: DasWerkstück wirdformschlüssig zwi-schen den Schraub-stockbacken „bombensicher“ einge-spannt, bei einer Einspanntiefe vonnur etwa 5 mm! Das funktioniert ei-gentlich ganz einfach, meint Fir-menchef und „Vater“ dieses Spann-

systems GünterLang: „Die Werk-stücke erhalten ineiner Schraub-stock-ähnlichenVorrichtungrechteckige, etwa3 mm breite und2 mm hohe Ein-prägungen vonwenigen Zehn-telmillimeterTiefe, in die dann

die ‚Zähne‘ unserer Prägespannba-cken greifen“.

So eingespannt, halten Backenund Werkstück zusammen wie Pechund Schwefel – und das bei relativ ge-ringer Spannkraft. Aufgrund dieserformschlüssigen Einspannung kanndie Eintauchtiefe des Werkstückesauch bei großer Auskragung zwi-schen den Schraubstockspannba-cken drastisch verringert werden,eben auf etwa 5 mm. Hinzu kommt,

dass Werkstücke, egal ob die Spann-flächen gegossen, gewalzt oder ge-sägt sind, ohne Bearbeitung prozess-sicher gespannt werden. Kleine Pa-rallelitätsfehler der Spannflächengleicht die Prägung aus.

Wer dieses neue Spannsystemnutzt, möchte es nicht mehr missen.So beispielsweise Jörg Leichenich,Geschäftsführer der Innotec Zerspa-nungstechnik GmbH in Sinsheim:„Gerade bei sehr flachen Teilen undbei der 5-Seiten-Bearbeitung spieltdas Prägespannsystem seine Stärkeaus.“ Das Sinsheimer Unternehmennutzt rund 25 solcher Spannsystemein Verbindung mit Nullpunktspann-platten.

Voll des Lobes über den Nutzwertdes Prägespannsystems ist auch Pe-ter Gauch, Geschäftsführer desWerkzeug- und Formenbauunter-nehmens Pfletschinger & Gauch inPlochingen. Dort hat das Präge-spannsystem zu einem Produktivi-tätsschub in der 5-Seiten-Bearbei-tung geführt. „Bei einem Spritzgieß-werkzeug beispielsweise, das aus 40

bis 50 Teilen besteht und etwa 800Fertigungsstunden erfordert, sparenwir mit dem Prägespannsystem rund40 Stunden an Bearbeitungszeit“,quantifiziert Gauch den Nutzen desPrägespannsystems.

Der erfolgreiche Einsatz bei denAnwendern zeigt Folgen. „Zuneh-mend interessieren sich Spannmit-telhersteller und Werkzeugherstellerfür unser System“, freut sich Lang.Derzeit ist er dabei, für alle Standard-Maschinenschraubstöcke entspre-chende Prägeleisten zu entwickeln.Ferner soll künftig eine neue elektro-hydraulische Vorrichtung gleichmehrere Prägestationen versorgenkönnen. MM

AKTUELLESWERKZEUGE

Hält wie Pechund Schwefel

Formschlüssiges Spannen von Werkstückenerzeugt hohe Haltekraft bei kurzer Einspannlänge

BERNHARD KUTTKAT

FAZIT

c Die Einspannlänge beträgt nuretwa 5 mm

c Kleine Parallelitätsfehler amWerkstück gleich das Prägenaus

c Das Prägespannen spart Mate-rial bei der 5-Seiten-Bearbei-tung

P Allgemeines übers Präge-spannen

P Forschungsverbund intelligenteSpanntechnik

www.maschinenmarkt.de

Peter Gauch,Geschäftsführer der Pfletschinger & Gauch:

„Das Prägespannsystem erspart uns bei einem Spritz-gießwerkzeug rund 40 Stun-den an Bearbeitungszeit.“

Bild

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Extrem hohe Haltkraft, relativ kleineSpannkraft und geringe Einspanntiefesind die Vorzüge des Prägespann-systems.

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24 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

AKTUELLES MESSE

Es ist acht Uhr im September.Leichter Frühdunst liegt überdem Leipziger Flughafen als

sich die achtsitzige Turboprop in dieLüfte erhebt und auf Südostkurs ein-schwenkt. Eineinhalb Stunden spä-ter bei strahlendem Herbstwetter:Landung in Kosice – Ausgangspunkt

einer Sightseeing-tour der besonde-ren Art.

So oder so ähn-lich könnte sichder „Fly-Away-Day“ anlassen, mitdem die neue Leip-ziger Kongress-

messe Reallocation ihre Besucher andie interessantesten Wirtschafts-standorte in Osteuropa bringen will.Auf dem Flugplan stehen neben350 000 Einwohner zählende ostslo-

wakischen WirtschaftmetropoleZiele in Polen, Tschechien und Un-garn, wo die Teilnehmer die Gele-genheit erhalten, Industrieimmobi-lien, Gewerbegebiete und Industrie-

parks persönlich in Augenschein zunehmen. „Am Fly-Away-Day kön-nen sich die Teilnehmer vor Ort einBild von den infrastrukturellen Be-dingungen machen“, umreißt HansWerner Reinhard, Projektleiter derReallocation, das Ziel dieser aero-nautischen Aktivitäten. „Außerdemstehen ihnen Entscheider aus Wirt-schaft und Politik für Gespräche be-reit.“

Und ein solcher Trip kann sichlohnen – auch wenn er hart an dieukrainische Grenze führt. Schließ-lich rangiert die Slowakei in derGunst ausländischer Investoren heu-te deutlich höher als noch vor Jah-ren, wobei es speziell im Osten desLandes noch alles gibt, was Direkt-investoren heiß begehren: viel preis-werte Gewerbefläche und – ange-sichts einer Arbeitslosenquote vonfast 30% – billige und willige Mitar-beiter. Kurzum: Für Unternehmenmit lohnintensiver Fertigung ist dieOstslowakei ein echtes „Capitalist‘sParadise“.

Ein Blick in die Statistik beweist:Die ausländischen Direktinvestitio-nen in der Slowakei sind in den letz-ten Jahren kräftig gestiegen und la-gen 2001 bei etwas mehr als 3,6 Mrd.Dollar. Als fleißigster Auslandsinves-tor betätigt sich Deutschland, auf daszuletzt 29% der gesamten Direktin-vestitionen entfielen. Allerdings istder Geldsegen sehr ungerecht ver-teilt. Während die Westslowakei umum Bratislava mehr als 50% der Zu-flüsse auf sich vereinigt, rollen Dol-lar und Euro gen Osten deutlichlangsamer. Ganze 773 Mio. Dollar(21%) flossen im vergangenen Jahrin die Region um Kosice. Doch dassoll sich nach dem Willen von JurajAugustin ändern, der mit seinem,vom Großinvestor U.S. Steel Kosice

Auf geht´s nach OstenMit der Reallocation in die Niedriglohnoase Ostslowakei

JÜRGEN SCHREIER

Mit Blick auf die kommende Ost-Erweite-rung der Europäischen Union veranstaltetdie Leipziger Messe vom 12. bis 13. Sep-tember 2002 erstmals die KongressmesseReallocation. Im Mittelpunkt der Veranstal-tung stehen Gewerbeimmobilien undDienstleistungen für Gewerbeansiedlun-gen – schwerpunktmäßig in Polen, der Slo-wakei, Tschechien, Ungarn sowie in denfünf neuen Bundesländern.Bisher gab es für Investoren kaum geeig-nete Informationshilfen und auch keinenzentralen Branchentreffpunkt. Mit der Re-allocation soll das nun anders werden. AlsZielgruppen nehmen Leipzigs Messema-

cher neben Immobilienspezialisten und in-stitutionellen Investoren gezielt den mittel-ständischen Unternehmer, und damit denImmobilienendnutzer, ins Visier. Speziell fürdiesen wurde ein „One-Stop-Konzept“ ent-wickelt, zu dem neben einer professionel-len Präsentation der Ansiedlungsstandorteund Immobilien und einem umfassendenService rund um Investitionen auch detail-lierte Informationen über die Zielländer ge-hören. Höhepunkt der Reallocation dürftezweifellos der Fly-away-day am 14. Sep-tember sein. Weitere Infos: Hans WernerReinhard, Projektleiter Reallocation, Tel. (03 41) 6 78-81 04, www.reallocation.de

REALLOCATION

Neue Kongressmesse für Investitionenin Ost- und Mitteleuropa

FAZIT

P Ostslowakei: idealer Standortfür lohnintensive Fertigung

P Preiswerte Gewerbeflächenund Immobilien verfügbar

„Am Fly-Away-Day können sich dieTeilnehmer vor Ort ein Bild von deninfrastrukturellen Bedingungen ma-chen“, erläutert Hans Werner Rein-hard, Projektleiter der Reallocation.

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 25

finanzierten „European Development Center“ Investoren aus al-ler Herren Länder in die Region locken will. Erste Erfolge kannder polyglotte Manager schon vermelden. Sogar ein veritablerMittelständler ist darunter: der in Belgien beheimatete Textil-maschinenbauer Gilbos, der mit seinem Werk im Kosice mäch-tig auf die Kostenbremse treten will.

„Die Ostslowakei ist einfach die billigste Region in der Slo-wakei“, freut sich auch Milos Somora, Chef von Molex Kechnec.Der US-Elektrokonzern, der bereits zwei Jointventures in ande-ren Teilen des Landes unterhält, hat hat unlängst sein Domizilim mehr als 300 ha großen Industriepark Kechnec aufgeschla-gen, den Kechnecs Bürgermeister Jozef Konkoly als idealenStandort für Geschäfte in der Slowakei, Tschechien, Ungarn undder Ukraine empfiehlt. Mit mehr als 500 Beschäftigten stellt Mo-lex in Kechnec Steckverbinder für den Weltmarkt her.

Die niedrigen Lohnkosten – im Landesdurchschnitt liegt derMonatslohn eines Industriearbeiters bei knapp 280 Dollar, imOsten des Landes gut ein Drittel darunter – waren auch für Sie-mens Automotive das Hauptmotiv, mit einem Werk in Miha-lovce dem Preisdruck am Automobilzuliefermarkt auszuwei-chen. „Tschechien war uns einfach zu teuer“, resümiert GeneralManager Dieter Hartwich, schließlich diktierten die Abnehmerden Preis. Seit Oktober 1995 konfektionieren rund 3000 Be-schäftigte Kabelbäume vorwiegend für den Ford-Konzern undNedcar – eine äußerst arbeitsintensive um kaum zu automati-sierende Angelegenheit.

Dass der Osten der Slowakei jedoch erst so nach und nach alsattraktiver Standort ins Bewusstsein rückt, hat für Jens-Uwe Nie-meyer auch mentale Gründe. „Von Deutschland aus ist die Ost-slowakei eben der Ferne Osten“, schmunzelt der Geschäftsfüh-rer von Matsushita Pansonic in Kosice, wo Videorecorder undDVD-Player für den europäischen Markt montiert werden. Vonden niedrigen Löhnen allein sollte man sich aber dennoch nichtblenden lassen, warntNiemeyer: „Vielmehrbraucht man den richti-gen Mix aus Arbeitskos-ten und Produktivität.“Und dieser Mix scheintim Osten der Slowakeizu stimmen. MM

AKTUELLESMESSE

P Sario im Internet

P Economic Development Center,U.S. Steel Kosice

P Kechnec Industrial Park

www.maschinenmarkt.de

P www.sario.sk

P www.usske.sk/edc

P www.stonline.sk/obekechnek

www.maschinenmarkt.de

Handarbeit, wohin das Auge blickt: Kabelkonfektionierung beiSiemens Automotive in Mihalovce.

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PRODUKTION SPANENDE FERTIGUNG

26 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

Eine hohe Prozesssicherheit isteine wesentliche Vorausset-zung, um eine hohe Bearbei-

tungsqualität, niedrige Taktzeitenund maximale Verfügbarkeiten vonMaschinen und Anlagen zu erzielen.Insbesondere beim Schleifen alsFeinbearbeitungsverfahren zur Er-zeugung der funktionsentscheiden-den Bauteiloberflächen sind die An-forderungen an die Bearbeitungs-prozesse enorm. Da sie immer mehran ihre Leistungsgrenze geführt wer-den, ist auch die Komplexität der an-gebotenen technischen Systeme ste-

tig gestiegen. Zur Kontrolle des er-stellten Schleifprogramms ist es fürden Anwender nützlich, bereits wäh-rend der Programmierung Informa-tionen über die fertige Werkstück-kontur zu erhalten. Hierzu bietet dieSoftware der Wendt-Maschinen um-fassende Möglichkeiten (Bilder 1und 2) . Das Schleifprogramm kannvirtuell durchlaufen werden, wobeider Bearbeitungsprozess als Echt-zeitanimation dargestellt wird.Gleichzeitig wird auch der Verlaufder Achsbewegungen angezeigt. Ausdem Simulationslauf wird einephotorealistische 3D-Animation er-rechnet, die das fertige Werkstückaus verschiedenen Blickrichtungenzeigt. Dies erlaubt eine erweiterte

Prüfung des Schleifprogramms, weilauch Freiflächenkonturen, beispiels-weise B-Radien, und Spline-Kontu-ren dargestellt werden.

Viele Faktoren beeinflussenden Werkzeugverschleiß

Der Werkzeugverschleiß beimSchleifen wird von zahlreichen Fak-toren bestimmt und lässt sich nurschwer im Voraus abschätzen. SeineKenntnis ist jedoch zur Herstellungvon Bauteilen mit hohen Präzisions-anforderungen unverzichtbar. Dazubietet das integrierte MesssystemKompensa M eine schnelle und zu-verlässige Lösung an, den Werkzeug-verschleiß prozessnah zu bestimmenund Maßabweichungen am Umfang

Alles fest im GriffProzessüberwachung und kontinuierliches Abrichten sichern Qualitätbeim Werkzeugschleifen

RALF EGGER

Dr.-Ing. Ralf Egger ist Assistent der Ge-schäftsführung der Wendt GmbH in 40670Meerbusch, Tel. (0 21 59) 6 71-1 10, [email protected]

Ein integriertes Mess-system erfasst Werkzeug-verschleiß prozessnah,ermittelt und kompensiertMaßabweichungen.

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 27

der Werkstücke zu kompensieren.Das Messsystem ist achsparallel zurZustellachse X angeordnet und be-steht im Wesentlichen aus einemPKD-beschichteten Messlineal, ei-ner Messachse, die durch zwei spiel-frei vorgespannte hochgenaue Ku-gelführungen gelagert ist, sowieeinem inkrementalen Messtaster.Beim Messen wird das zwischen An-lage- und Spannstößel geklemmteWerkstück mit seinem zu messendenKonturelement berührend gegen dasMesslineal gefahren. Das Referenz-punktsignal des Messtasters initiiertdas Auslesen des Messsystems derZustellachse. Durch die Achsauflö-sung von 0,1 µm und die automati-sche Kalibrierung ermöglicht es dasMesssystem, die Höhe des Werkstü-ckes an der Umfangsfläche schnellund reproduzierbar zu ermitteln.Dabei verbleibt das Werkstück in derEinspannung, so dass gegebenenfallsdirekte Korrekturen durch einenNachschliff möglich sind. Das Mess-system ermöglicht auch eine genaueZentrierung des Werkstücks. Dazulassen sich einzelne Konturelementedes Werkstücks beliebig vorwählen,mittels derer die Lage des Werk-stückmittelpunktes gegenüber derRotationsachse (C-Achse) des Werk-stückaggregates ermittelt werdenkann. Weiterhin können mit demSystem die Schneidkanten in ihrerWinkellage genau ausgerichtet wer-den.

Nützlich ist auch die Dickenmess-einrichtung Kompensa S. Die Di-ckenmessung erfolgt nach demSpannen der Wendeschneidplattezwischen Anlagestößel und Spann-stößel. Die Dicke wird mit einem in-krementalen Messtaster als Absolut-maß über die Verschiebung derSpannwelle ermittelt. Diese Mess-einrichtung ermöglicht es, Geome-trieelemente automatisch an die Di-cke der Werkstücke anzupassen. AmBeispiel von Wendeschneidplattenmit gegenläufigen oder stark unter-schiedlichen Freiwinkeln wird deut-lich, dass Schwankungen der Werk-stückdicke schnell zu geometrischenFehlern führen. Der mathematischeZusammenhang ist bei der Dicken-kompensation frei definierbar. Op-

Fehler, Warnungen, Wartungsmel-dungen, Daten zur Wirtschaftlich-keitsberechnung sowie Messwerteder integrierten Messsysteme wer-den fortlaufend aufgezeichnet undkönnen über verschiedene Filter-funktionen selektiert werden. Nebender Textausgabe lassen sich alleMesswerte auchgrafisch darstellen.In diesem Zu-sammenhang stelltdie Möglichkeit zurErmittlung statisti-scher Größen, wieder Standardab-weichung, der Pro-zessfähigkeit Cpund der kritischenProzessfähigkeitCpk, ein sehr effi-zientes Werkzeugzur Qualitätssiche-rung und zumNachweis der Lie-ferqualität dar.Weil das Kodie-rungssystem beieinem Schleifscheibenwechsel nichtnur die Schleifscheibenspezifika-tion, sondern auch die Identnum-mer des Werkzeugs erkennt, ist es beieiner Vernetzung der Maschinenmöglich, durch die schleifscheiben-bezogenen Loggerdaten ein vollstän-diges Abbild des Lebenslaufes einerSchleifscheibe zu gewinnen. Auf die-se Weise lässt sich sogar ein intelli-gentes Tool-Management aufbauen.

Die Beurteilung der Wirtschaft-lichkeit einzelner Fertigungsaufträge

PRODUKTIONSPANENDE FERTIGUNG

FAZIT

P Die Kompensation des Schei-benverschleißes, die Anschliff-überwachung und die Erken-nung der Schleifscheibe stei-gern die Produktivität

P Das kontinuierliche Abrichtengewährleistet auch bei schwerschleifbaren Werkstoffen einegleichbleibend reproduzierba-re Qualität

P Die automatische Verwaltungder Wartungsarbeiten, um-fangreiche Diagnose sowiedie Ferndiagnose steigern denMaschinennutzungsgrad

tional kann der Maßbezuginnerhalb des Werkstücksauch zur seiner Spannseite an-stelle der Anlageseite erfolgen.Das System lässt sich weiterhindazu nutzen, das Laden derWerkstücke sicher zu überwa-chen.

Eine erhebliche Reduzie-rung der Taktzeiten ist mög-lich, wenn die beim Anfahrendes Werkstücks erforderlicheLuftschleifzeit reduziert wird.Der akustische AnschliffsensorWencontrol bietet die Möglichkeit,den Anschliff des Werkstücks durchdie Messung des Körperschalls zuüberwachen. Die Vorschubge-schwindigkeit des Werkstücks kannbeim Anfahren deutlich höher ge-wählt werden, so dass die Taktzeit re-duziert wird. Gleichzeitig kann dasSystem auch als Kollisionsüberwa-chung eingesetzt werden. Schlüsselfür kürzeste Reaktionszeiten des Sys-tems sind der direkte Kontakt desSensors mit der Werkstückspindelund der schnelle Zugriff der Elektro-nik auf die Antriebsregler.

Werkzeugspezifikationautomatisch einlesen

Mit dem integrierten Kodierungs-system Wencontrol kann bei einemWechsel der Schleifscheibe die Werk-zeugspezifikation automatisch undprozesssicher in die Maschinensteu-erung eingelesen werden. Dies er-möglicht dem Bediener eine eindeu-tige Zuordnung zu einem vorhererstellten Schleifprogramm. Voraus-setzung ist, dass jede Schleifscheibebei ihrer Herstellung mit einer ma-schinenlesbaren Loch-Kodierungauf dem Umfang des Grundkörpersversehen wird. Im Zusammenhangmit der überaus einfachen Schnell-spannvorrichtung für die Schleif-scheibe ermöglicht das Kodiersys-tem dem Anwender somit, sehr effi-zient auf veränderte Prozessanforde-rungen zu reagieren.

Der integrierte Meldungsloggerist ein leistungsstarkes Instrumentzur Dokumentation und Auswer-tung der für die Qualitätsprüfung,Diagnose und Wartung relevantenEreignisse an der Schleifmaschine.

Bild 1: Das Präzi-sionsschleifzen-trum WAC 725 er-möglicht die auto-matische Wende-schneidplatten-produktion.

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28 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

ermöglicht Autoreport, ein leis-tungsfähiges System zur automati-schen Ermittlung relevanter ökono-mischer Kennwerte. Voraussetzungist, dass der Anwender zunächst denMaschinenstundensatz, der auch dieDressrollenkosten enthält, und dieSchleifscheibenkosten spezifiziert.Das System erfasst dann direkt an derMaschine Produktionsdaten wie dieAnzahl der bearbeiteten Werkstücke,die Taktzeiten, Verschleißwerte undweitere Parameter. Gleichzeitig wer-den die Produktionskosten berech-net. Dies ermöglicht es, die Auswir-kungen unterschiedlicher Stell- undSystemgrößen zu bewerten und hin-sichtlich wirtschaftlicher Kenngrö-ßen eine entsprechende Optimie-rung vorzunehmen.

Neben einer wirtschaftlichen Op-timierung kann auch der Schleifpro-zess anhand technologischer Kenn-größen an die gestellten Anforde-rungen angepasst werden. Dazu wer-

den die Daten der Servoantriebe, wiedie mechanische Leistung derSchleifspindel oder das Drehmo-ment der Schleifspindel, aufgezeich-net. Der Start der Aufzeichnungkann durch das Verfahren einer Ach-se ausgelöst oder mit einem Körper-schallsensor auf den Zeitpunkt desersten Schleifkontakts verschobenwerden. Einen wesentlichen Kenn-wert zur Beurteilung des Schleifpro-zesses stellt die tangentiale Schleif-kraft dar. Sie wird programmgesteu-ert aus der aufgezeichneten Spindel-leistung beim Schleifen, der Leer-laufleistung und der Schnittge-schwindigkeit ermittelt. Der Verlaufder tangentialen Schleifkraft liefertdem Bediener wichtige Hinweise zurSchnittfreudigkeit der Schleifscheibeund damit zur Einstellung von Ab-richtparametern sowie zur Anpas-sung von Geschwindigkeitsprofilenund anderen Schleifparametern.Auch eine automatische Rückkopp-lung auf vorher festgelegte Schleif-und Abrichtparameter ist möglich,so dass die tangentiale Schleifkraftinnerhalb definierter Grenzenbleibt.

Betriebsmeldungenvia E-Mail versenden

Ein wesentliches Instrument zumAufbau einer hochautomatisiertenFertigung stellt die Möglichkeit dar,im Logger der Schleifmaschine ein-laufende Betriebsmeldungen undLeistungsdaten via E-Mail zu ver-schicken. Auf Kundenwunsch lässtsich das System so konfigurieren,dass im Falle von Fehlern Logger-

meldungen und Programmdatenper E-Mail an den Service des Ma-schinenherstellers geschickt werden,so dass eine eindeutige und rascheFerndiagnose möglich ist. Darüberhinaus kann sich der Service in dasSystem einwählen und den Kundenbei der Programmerstellung unter-stützen. Der Vorteil für beide Seitenliegt klar auf der Hand: Kosten fürService-Einsätze können durch ge-zielte Vorbereitung drastisch redu-ziert oder ganz vermieden werden,Produktionsausfälle durch unnötigeStillstandzeiten werden dementspre-chend minimiert.

Die vorteilhaften Eigenschaftenvon polykristallinem Diamant(PKD) und polykristallinem Borni-trid (CBN) führen dazu, dass der An-teil dieser Schneidstoffe auf demWerkzeugmarkt stetig steigt. Die ho-he Härte bei geringer Duktilität er-schwert jedoch zugleich die schleif-technische Bearbeitung erheblich.Viele dieser Werkstoffe sind sehrempfindlich gegenüber Ausbrüchenan den Schneidkanten. Diese kön-nen durch eine direkte schlagartigeBeanspruchung oder auch bei einerthermischen Schädigung bereits beigeringen zusätzlichen mechanischenBeanspruchungen entstehen. Umdurch niedrige Spanungsdicken denAnteil spröder Materialtrennmecha-nismen zu reduzieren, werden sehrfeine Schleifkörnungen bis hin zuMikrokorngrößen MD 6,3 einge-setzt. Neben einer raschen Ab-stumpfung der Schleifkörnerkommt es, bedingt durch den klei-nen Kornüberstand und den gerin-gen Spanraum, zu einer schnellenZusetzung der Schleifscheibe. DieFolgen sind eine geringe Zerspan-leistung, hohe Bearbeitungskräfteund infolgedessen Maß- und Form-fehler am Werkstück sowie ein insta-tionärer Prozessverlauf. Häufig ver-sucht man, diese Auswirkungendurch ein zyklisches Abrichten in derNebenzeit zu reduzieren. Das zeitlichund räumlich vom Schleifprozess ge-trennte Abrichten bedingt nicht nureine längere Bearbeitungszeit, son-dern hat unter Umständen auchMaßschwankungen zur Folge, weilder Schleifbelag intermittierend in

Bild 3: Das Abricht-system Rotodressermöglicht konstan-te Prozessergeb-nisse auch beimEinsatz feinstkörni-ger Schleifscheiben.

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Bild 2: Der Bear-beitungsprozessbeim Wendeplat-tenschleifen lässtsich bereits wäh-rend des Program-mierens simulie-ren.

PRODUKTION SPANENDE FERTIGUNG

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 29

seiner Wirkhöhe verändert wird [1und 2].

Mit dem Abrichtsystem Rotodress(Bild 3) bietet Wendt für die Ma-schinen WAC, WCD und WBMecoeine effiziente Lösung an, um selbstbei sehr feinkörnigen Schleifschei-ben dauerhaft eine hohe Schneidfä-higkeit und große Zerspanleistun-gen zu gewährleisten. Die resultie-renden niedrigeren Schleifkräftereduzieren Kantenausbrüche, dieSchneidenqualität und die Kontur-genauigkeit werden verbessert. DasSystem besteht aus einer rotierendentopfförmigen Abrichtschleifscheibeaus Siliziumkarbid oder Korund, dieachsparallel zur Schleifscheibe ange-ordnet ist. Sie wird über eine hoch-genaue, frei programmierbare Achsekontinuierlich oder zyklisch an denSchleifbelag geführt. Die Kinematikvon Rotodress ermöglicht aufgrundder großen Kontaktfläche und dergünstigen Relativgeschwindigkeitbei kleinsten Zustellbewegungen eineffizientes Schärfen der Schleifschei-be. Aufgrund des erzeugenden Wirk-prinzips wird gleichzeitig eine exzel-lente Ebenheit der Schleifscheibe oh-ne störende Ein- und Auslaufzonengewährleistet. Entsprechend demjeweiligen Anwendungsfall könnendie optimalen Bindungen eingesetztwerden, das Abrichtsystem eignet

sich sowohl für Kunstharz- undMetallbindungen als auch für kera-mische Bindungssysteme. Weil derSchleifprozess zum Abrichten nichtunterbrochen werden muss, werdenMaßschwankungen vermieden unddamit die Prozesssicherheit deutlichverbessert. Das hauptzeitparalleleAbrichten führt weiterhin dazu, dassin der Regel 30% der Bearbeitungs-zeit eingespart werden kann. Unterbestimmten Voraussetzungen liegtdas Einsparpotenzial sogar nochdeutlich höher. Innerhalb kürzesterZeit lässt sich die magnetisch befes-tigte Abrichtschleifscheibe ohnezusätzliche Werkzeuge austauschen.Die geschilderten Vorteile zeigen,dass das Abrichtsystem die ideale Lö-sung zur Bearbeitung von Werkstü-cken aus schwer zerspanbaren Werk-stoffen, wie Hartmetall, Keramik,

CBN und PKD, und mit hohen An-forderungen an die Präzision dar-stellt [1] (Bild 4).

Nur durch eine umfassende An-passung der Maschinentechnologie,Schleifparameter und Peripherieein-richtungen gelingt es, hinsichtlichProduktivität und Qualität beimSchleifen von Wendeschneidplattenauch in Zukunft wettbewerbsfähigeProdukte zu fertigen und dabei auchAspekte der Umweltverträglichkeit,Prozesssicherheit und der Ergono-mie nicht außer Acht zu lassen.

Literatur[1] Michels, C.: Komplexe Kleinwerkstücke

form- und maßgenau schleifen, Ma-schinenmarkt 22/2000, S. 44–50.

[2] Friemuth, T.: Schleifen hartstoffver-stärkter keramischer Werkzeuge. Dis-sertation Universität Hannover 1999.

P Wendt im Internet

P Werkzeugschleifmaschinen

P Buch zum Thema

P Allgemeines über Schleifwerk-zeuge

P Fachverband Werkzeugindustrie

P Einfluss von Schwingungen aufden Scheibenverschleiß

www.maschinenmarkt.de

Bild 4: BeimSchleifen vonWerkstücken mithohen Präzisions-anforderungen,beispielsweiseWendeschneid-platten, sorgt ei-ne Prozessüber-wachung fürgleich bleibendhohe Teilequa-lität.

PRODUKTIONSPANENDE FERTIGUNG

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PRODUKTION SPANENDE FERTIGUNG

30 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

In der Automobilbranche sindModell- und Formenbauer vorscheinbar gegensätzlichen Her-

ausforderungen gestellt: Einerseitsstehen sie unter hohem Qualitäts-druck, andererseits sind strikte Zeit-und Kostenparameter einzuhalten –und das bei immer komplexeren Tei-len, weshalb der Modell- und For-menbauer Breunig in Weilbach/Odenwald auf flexible Fräsmaschi-

nen zur Bearbei-tung von 3D-For-men setzt. Nunwurde dort der Ma-schinenpark um dieFahrständer-Fräs-maschine SoraluceFS 8000 von Dano-

bat-Bimatec, Limburg, erweitert, diemit einer CNC von Fidia, Dreieich,ausgestattet ist.

Kennzeichnend für diese Maschi-ne ist die hohe Flexibilität beim Zer-

spanen, wobei drei Fräsköpfe zurVerfügung stehen, die automatischgewechselt werden: ein orthogonalerNC-Fräskopf mit integrierter Hoch-frequenzspindel (Drehzahl 18 000min–1, Drehmoment 102 Nm) zur 5-Achsen-Bearbeitung, ein stufenlosschwenkender Universalfräskopf(4500 min–1, 855 Nm) und ein hori-zontaler Fräskopf (2250 min–1, 1710Nm) mit Untersetzungsgetriebe(Verhältnis i 1:2). Sie ermöglichenSchruppen, Vorschlichten und Fer-tigschlichten in einer Aufspannung.Über eine pneumatisch verfahrbarePick-up-Station werden die Fräs-köpfe innerhalb von 3 min ausge-tauscht. Außerdem befindet sich inder Pick-up-Station auch der Werk-zeugwechsler für SK-50- und HSK-63-Werkzeuge. Der Hauptspindel-motor ist im Frässchieber (Quer-schnitt 480 mm 3 480 mm) inte-griert, so dass die Anordnung zurHauptachse in einer Linie erfolgt.Dadurch wurde die Hauptantriebs-welle wesentlich verkürzt, was sichpositiv auf die Laufruhe auswirkt.

Wichtig für eine hohe Bearbei-tungsgenauigkeit ist die thermischeStabilibät der Maschine. Das erfor-dert eine schnelle Abfuhr der Ab-wärme von Motor und Getriebe , umTemperaturanstieg und -abfall zuvermeiden. Bei der neuen Fahrstän-der-Fräsmaschine ist der Hauptspin-delmotor und das Getriebe wasser-gekühlt. Zudem wird beim Getriebe,wie auch bei den Hybridlagern im Frässchieber und Fräskopf, eine Öl-schmierung/Kühlung eingesetzt.Aufgrund des Keramik-Stahl-Ver-bunds der Hybridlager lässt sich imVergleich zu üblichen Wälzlagernaus Stahl jedoch bereits die Tempe-raturentwicklung um 30% reduzie-ren. Eine Auswirkung der Rester-wärmung auf Spindel und Bewe-gungsachsen wird über Steuerungund 3D-Wärmedehnungskompen-sation vermieden. MM

Vielseitigkeit ist TrumpfFahrständer-Fräsmaschine erhöht Flexiblitätbei der Fertigung von 3D-Formen

Weitere Informationen: Danobat-BimatecWerkzeugmaschinen GmbH, 65549 Lim-burg, Tel. (0 64 31) 97 82-0, Fax (0 64 31) 7 11 02, [email protected]

FAZIT

P Schruppen und Schlichten ineiner Aufspannung möglich

P Temperaturkompensation er-höht Bewegungsgenauigkeit

Für den Modell- und Formenbauer Breunigist die Fahrständer-Fräsmaschine SoraluceFS 8000 eine Erweiterungsinvestition. Da-mit reagiert er einerseits auf die Forderung,immer größere und komplexere Prototyp-werkzeuge zur Blechumformung in immerkürzerer Zeit fertigen zu müssen. Anderer-seits bietet sie mehr Komfort in RichtungUniversalanwendung.Gegenüber einer Portalausführung ist dieoffene Bauweise beim Aufspannen großerWerkstücke vorteilhaft. So wird bei Breunigdie Vertikalspannung voll gnutzt. Dadurch

fallen Späne und Kühlmittel direkt in denSpäneförderer. Außerdem werden höhereWerkzeugstandzeiten und eine bessereOberflächenqualität errzielt. Bei Breunighebt man insbesondere die hohe Einstell-genauigkeit des Fräskopfs hervor, die auf ei-ner stufenlosen Positionierung (0,001°-Schritte) mit direktem Messsystem basiert.Zwar dauere die Feinbearbeitung gegenü-ber klassischen Schlichtmaschinen länger,das werde aber „durch die Möglichkeit derKomplettbearbeitung bei automatischemFräskopfwechsel wieder hereingeholt“.

ANWENDUNG

Große Werkstücke komplett bearbeitet

P Fräz- und Bohrzentren von Danobat-Bimatec

www.maschinenmarkt.de

Fahrständer-Maschine beim Fräskopf-wechsel. Dazu ist eine Pick-up-Stationmit drei Fräskopfplätzen und zwölfWerkzeugspeichern vorhanden.

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PRODUKTION WERKZEUGE

32 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

Die Fertigung von Innen-gewinden ist eine der an-spruchvollsten Bearbei-

tungsaufgaben in der Zerspa-nungstechnik. Es werden hohe An-forderungen an die Prozesssicher-heit gestellt, weil die Werkstücke biszum Einbringen der Gewinde oft ei-ne lange Fertigungsfolge durchlau-fen und einen hohen Wert haben. EinWerkzeugbruch ist unbedingt zuvermeiden, weil er zu teurer Nachar-beit oder zu Ausschuss führt.

Die Innengewinde werdenheute noch hauptsächlichdurch Gewindeschneiden oder Ge-

windebohren herge-stellt. Die hohe Pro-duktivität, die ver-gleichsweise geringenWerkzeugkosten undder hohe Bekannt-heitsgrad sind Haupt-vorteile des Verfah-rens. Bei Grundloch-gewinden in lang-spanende Werkstoffekann es jedoch zuSpanförderproble-men kommen und esbesteht dann die Ge-fahr eines plötzlichenWerkzeugbruchs.

Eine zunehmendeAlternative ist das Gewindeformen.Dabei werden die Gewinde durch dieUmformung des Materials erzeugt –es entstehen also keine Späne, damitauch wesentlich weniger Probleme.Zur Umformung sollte der Werkstoff

jedoch eine Materialdehnung vonmindestens 7% aufweisen, so dassdas Einsatzspektrum für diese Tech-nologie eingeschränkt ist. Bei sprö-den Gusswerkstoffen oder hochfest-en bzw. gehärteten Bauteilen stößtman an die Grenzen des Verfahrens.

Vorteil des Gewindefräsensist hohe Prozesssicherheit

Eine sehr interessante Alternative beider Innengewindefertigung ist dasGewindefräsen. Die Vorteile dieserTechnik liegen weniger in der Ferti-gungsgeschwindigkeit als vielmehrin der außerordentlich hohen Pro-zesssicherheit, wodurch sich das Ver-fahren besonders für die Bearbei-tung hochwertiger und teurer Bau-teile eignet. Beim Gewindefräsen istdie Gewindegeometrie nicht wiebeim Gewindeschneiden direkt mit

dem Werkzeug verbunden (einGewindebohrer M6 erzeugtimmer ein Gewinde M6), son-dern entsteht erst durch dieRotation des Gewindefräsersund die gleichzeitige Bewe-gung der drei Hauptachsender Werkzeugmaschine. Zu-nächst fährt der Gewindefrä-ser bis zur programmiertenGewindetiefe in die Kernloch-bohrung ein. Der eigentliche

Zerspanungsprozess be-ginnt mit einer Einfahr-schleife, bei der das Werk-

zeug zur Reduzierung der Belastungin einer spiralförmigen Bewegungradial in das Werkstück eintaucht.Das eigentliche Gewinde wird dannin einer 360°-Spirale in einem Ar-beitsgang gefräst.

Das Gewindefräsen erfordertWerkzeugmaschinen mit dynami-schen Vorschubantrieben und geeig-neten 3D-CNC-Steuerungen, damitdas Werkzeug die harmonische,schraubenförmige Bahnbewegungausführen kann. Moderne Bearbei-tungszentren, wie sie heute immerstärkeren Einzug in die Produktionfinden, verfügen über diese Eigen-schaften und stellen oft bereits denbenötigten Gewindefräszyklus alsstandardisiertes Unterprogrammzur Verfügung.

Gegenüber den herkömmlichenVerfahren zur Herstellung von Ge-winden bietet das Gewindefräsenzahlreiche Vorteile. Es ermöglichtden universellen Einsatz in fast allenlang- oder kurzspanenden Werkstof-fen. Stähle, rostfreie Werkstoffe,kurzspanende Gusslegierungen (GGund GGG), Aluminium und AlSi-

Multitalenteim EinsatzDas Fräsen von Innengewinden ist flexibel und wirtschaftlich

ROLAND HEILER

Dr. Roland Heiler ist Produktmanager derTitex Günther & Co. GmbH in 60489Frankfurt, Tel. (0 69) 89 02-0, [email protected]

FAZIT

P Gewindefräser eigenen sichfür nahezu alle lang- undkurzspanenden Werkstoffe

P Beschichtete Gewindefräserermöglichen hohe Schnitt-geschwindigkeiten und er-reichen lange Standzeiten

P Ein und dasselbe Werkzeugfertigt unterschiedliche Ge-windegrößen mit beliebigenToleranzen bei gleicher Ge-windesteigung, Rechts- undLinksgewinde

Bild 1: Gewindefräser aus Vollhartme-tall und mit Wendeschneidplatten fer-tigen unterschiedliche Gewinde mitgleicher Steigung.

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 33

Legierungen, Titan- und Nickelle-gierungen und gehärtete Werkstoffelassen sich mit dem selben Gewinde-fräser bearbeiten. Werden beim Ge-windebohren meist unterschiedlicheWerkzeuge für Durch- und Grund-lochgewinde eingesetzt, so spielt dieArt des Gewindes beim Gewindefrä-sen keine Rolle. Mit einem einzigenWerkzeug lassen sich sowohl Grund-als auch Durchgangsgewinde, aberauch Rechts- und Linksgewinde, so-gar Innen- und Außengewinde pro-blemlos fertigen. Ein weiterer Vorteildes Gewindefräsens ist die Möglich-keit unterschiedliche Gewindegrö-ßen bei gleicher Gewindesteigungmit nur einem Werkzeug zu fertigen.Dadurch entfallen unnötige Werk-zeugwechsel, wenn an einem Bauteilunterschiedliche Gewinde gleicherSteigung einzubringen sind. So kön-nen beispielsweise Gewinde M12 31,5, M16 3 1,5 und M20 3 1,5 mitdemselben Gewindefräser gefertigtwerden. Ebenfalls lassen sich beliebi-ge Toleranzlagen der Gewinde her-stellen, weil die Toleranz des Gewin-des ausschließlich über den Fräspro-zess beziehungsweise die Maschi-nenprogrammierung entsteht.

Gewindewerkzeugemit Aufmaß entfallen

Die zeit- und kostenaufwändige Fer-tigung von Sonderwerkzeugen mitbestimmten Aufmaßen, beispiels-weise für Bauteile mit galvanischenSchutzüberzügen, entfällt komplett.Die Fertigung der entsprechenden„Aufmaßgewinde“ kann ohne lästi-ge Wartezeit sofort beginnen. Ge-windefräsen bedeutet also reduzier-te Werkzeugkosten durch weitge-hend vielseitigen Werkzeugeinsatz.

Beim Gewindefräsen werdenmaßgenaue und lehrenhaltige Ge-winde bis annähernd zum Boh-rungsgrund erzeugt. Bis auf den Be-reich der Einfahrschleife haben ge-fräste Gewinde keinen Anschnittbe-reich. Ebenfalls wird die Gewinde-tiefe über die Wiederholgenauigkeitder Werkzeugmaschine auf Bruch-teile eines Millimeters exakt einge-halten. Ein Aspekt der zum Beispielbei Bauteilen für hydraulische Anla-gen mit optimierten Gewindetiefen

zunehmend an Bedeutung gewinnt.Als günstiger Nebeneffekt kann we-niger tief vorgebohrt werden, dieKernlöcher sind deshalb schnellergebohrt und die Bohrer haben einelängere Standzeit.

Ein entscheidender Vorteil desGewindefräsens ist die hohe Pro-zesssicherheit. Da es sich um einenFräsprozess handelt entstehen im-mer kurze Späne, Spanknäuel undSpanstau sind auch bei Problem-

werkstoffen ausgeschlossen. Solltedennoch einmal ein Gewindefräserbrechen, so entsteht kein Ausschuss,weil der Gewindefräser im Durch-messer kleiner als die Kernlochboh-rung ist, die Bruchstücke sich somiteinfach entfernen lassen und dassel-be Gewinde mit einem neuen Werk-zeug fertig gefräst werden kann. We-der muss aufwendig erodiert wer-den, noch ist ein Ausbuchsen des Ge-windes nötig. Beim Gewindefräsen

PRODUKTIONWERKZEUGE

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34 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

steigt das Drehmoment und die Leistung mit zunehmender Ge-windegröße im Vergleich zum Gewindebohren nur geringfügigan.

Zum Gewindefräsen gibt es sowohl Werkzeuge aus Vollhart-metall als auch Werkzeuge mit auswechselbaren Schneidplatten.Vollhartmetallwerkzeuge zeichnen sich durch eine vergleichs-weise hohe Produktivität aus, weil die Werkzeuge mehrereSchneiden haben und moderne Hochleistungsbeschichtungenauf der Basis von Titan-Aluminiumnitrid hohe Schnittge-schwindigkeiten bis in den Bereich der Hochgeschwindigkeits-bearbeitung zulassen. Die Werkzeuge mit integrierter Senkfaseermöglichen zwei Arbeitsgänge (Ansenken der Kernlochboh-rung und nachfolgendes Gewindefräsen) mit nur einem Werk-zeug ohne zusätzlichen Werkzeugwechsel.

Die Gewindefräser mit auswechselbaren Schneidplatten ha-ben nur eine oder zwei Schneiden und sind im Vergleich zu denVollhartmetallfräsern bei der Bearbeitung etwas langsamer, bie-ten jedoch auch spezielle Vorteile: Durch das einfache Aus-wechseln der Schneidplatten können beliebige Gewindestei-gungen, aber auch Gewindearten wie metrisch feine Gewinde(MF) oder Rohrgewinde (G oder Rp) mit nur einem einzigenWerkzeughalter hergestellt werden. Die Werkzeugkosten fürunterschiedlichste Gewinde reduzieren sich dadurch deutlich.Die meisten Schneidplatten sind als Wendeschneidplatten aus-geführt. Durch einfaches Umdrehen einer verschlissenenSchneidkante sind die Werkzeuge auch ohne Nachschleifen so-fort wieder einsatzfähig. Gewindefräser mit Schneidplatten sindvor allem dann eine wirtschaftliche Alternative, wenn größereGewinde (ab etwa 20 mm Durchmesser) mit häufig wechseln-den Gewindesteigungen und -arten in kleineren Lösgrößen zufertigen sind.

Das Gewindefräsenhat wesentliche Vorteilegegenüber einer her-kömmlichen Gewinde-fertigung, verlangt je-doch im Vergleich zuden klassischen Verfah-ren deutlich mehrKnow-how vom Ma-schinenbediener. MM

Kernloch-Bohrung

AxialeZustellungauf Ge-windetiefe

Einfahr-schleife90°

Gewinde-fräsen360°

Ausfahr-schleife90°

FertigesGewinde

a b c d e f

Bild

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Bild 2: Beim Gewindefräsen hängt die Gewindegeometrie nicht di-rekt vom Werkzeug ab, sondern auch von der gleichzeitigen Bewe-gung der drei Maschinen-Hauptachsen.

a Kernlochbohrung, b axiale Zustellung auf Gewindetiefe, c Ein-fahrschleife 90°, d Gewindefräsen 360°, e Ausfahrschleife, fertigesGewinde

PRODUKTION WERKZEUGE

P Titex im Internet

P Allgemeines über Gewindefräsen

P Trockenbearbeitungvon Gewinden

P Spanformen beim Gewinde-schneiden

www.maschinenmarkt.de

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 39

PRODUKTIONWERKZEUGE

Mit Kombinationswerkzeugendie zum Bearbeiten von

Bremssattel-Gehäusen entwickeltwurden, können Bohrungen undNuten mit hoher Rundlaufgenauig-keit zueinander hergestellt werden.Die Werkzeuge sind auf Sonder-oder Standardmaschinen einsetzbar.

Bauteile, bei denen zu einer Boh-rung eine oder mehrere Nuten in engtolerierter Flucht zueinander laufenmüssen, stellen besondere Anforde-

rungen an die Be-arbeitungs-Me-thoden. Üblicher-weise benötigtman dazu min-destens zweiWerkzeuge. Zumeinen muss dieBohrung gespin-delt oder gerieben

werden, während die Bearbeitungder Nut in einem separaten Arbeits-gang mit einem Plandrehkopf odermit einem Zirkularfräser erfolgt. Eintypisches Beispiel solcher Bauteilesind Bremssattel-Gehäuse.

Weitere Informationen: Komet Präzisions-werkzeuge Robert Breuning GmbH, 74354Besigheim, Tel. (0 71 43) 3 73-0, [email protected]

P Homepage Komet

P Fachverband Präzisionswerkzeu-ge im VDMA

www.maschinenmarkt.de

FAZIT

P Bohrungen und Nuten mithoher Rundlaufgenauigkeitzueinander herstellen

P Einsatz auf Sonder- oder Stan-dardmaschinen möglich

Aus zweimach einsBremssattelbearbeitung mit Kombiwerkzeugen

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Für solche Bearbeitungen hat Ko-met ein Kombinations-Werkzeugzum Reiben der Kolbenbohrung so-wie zum Einstechen der Kolben- undDichtringnut entwickelt. Im We-sentlichen ist dieses Werkzeug eineKombination aus Schneidring unddahinter angeordnetem Planschie-ber. Mit dem Schneidring wird zu-erst die Kolbenbohrung fertig gerie-ben. Anschließend verharrt dasWerkzeug rotierend in der Bohrung,um über das Schieberelement mitentsprechend angeordneten Schnei-den die beiden Nuten einzustechen.Über die Führungsfasen am Schnei-dring stützt sich das Werkzeug in derBohrung ab, um die Radialkräftebeim Einstechen der Nuten abzufan-

gen. Auf Grund derteilweise zylin-drisch geformtenKolbennut ist dasWerkzeug mit ei-nem Doppelschie-ber ausgestattet.Dies ermöglichtvor der Fertigbear-beitung der Nut ei-nen Schruppvor-gang durchzufüh-ren, in dem eine

Schnittdaten bei einer Bremssattelbearbeitung* in Werkstoff GGG50

* Werkzeugdurchmesser von 38 mm mit 10 Zähnen am Schneidring und einem Doppel-schieber zum Einstechen der Kolben- und Dichtringnut (Quelle: Komet).

Kenngröße Reiben der Kolben-bohrung

Schruppen und Schlich-ten der Nuten

Schnittgeschwindigkeit vc 100 m/min 100 m/min

Vorschub pro Zahn fzVorschub f 1 bis 1,2 mm/U 0,08 bis 0,1 mm/U

Rundlaufgenauigkeit 2,5 bis 4 µm

5 bis 6 µm0,7 bis 0,9 µm

Bearbeitungszeit zirka 3 s zirka 3,5 s

0,1 bis 0,12 mm/U

Oberflächenqualität RzRa

Ein Kombinationswerkzeugzum Reiben und Einstechen. spitz zulaufende Schneide eine Span-

teilung bewirkt. Das verhindert einVerklemmen der Späne bei der Fer-tigbearbeitung.

Praktikable Schnittdaten bei einerBremssattelbearbeitung zeigt die Ta-belle. Diese Schnittdaten ermög-lichen für den Schneidring eineStandzeit bis zu 10 000 Teilen. Mitden Schrupp- und Schlichtschnei-den zum Einstechen der Nuten wer-den bis 20 000 Teile gefertigt. DieWerkzeuge bieten eine deutlich ver-besserte Rundlaufgenauigkeit vonKolbennut zu Kolbenbohrung. Da-durch wurde der Toleranzbereichvon 0,04 auf 0,02 mm reduziert.

Die Kombinationswerkzeuge fürSondermaschinen werden über ei-nen Adapter aufgeflanscht. Für Stan-dardmaschinen hat Komet diesesWerkzeug mit einem mechatronischverstellbaren Schieberelement aus-gerüstet. Diese Plandrehwerkzeugeerlauben flexible Konturbearbeitun-gen mit frei programmierbarer Hub-einstellung. MM

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PRODUKTION OBERFLÄCHENTECHNIK

40 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

Entlackungsverfahren gibt esviele, jedoch sind ihre Einsatz-gebiete meist sehr beschränkt.

Mit einigen Verfahren lässt sich zwarein breites Spektrum an Werkstü-cken entlacken, unter wirtschaft-lichen Kriterien kann es aber sinn-voll sein, bestimmte Teile mit einemanderen Verfahren zu entlacken oderdie Teile sogar fremdzuvergeben.

Zum Entlacken von Werkstückenund Lackierhilfswerkzeugen habensich thermische Verfahren durchge-setzt, weil sie relativ schnell arbeitenund trotzdem vergleichsweise kos-

tengünstig sind. Auch die weite Ver-breitung von Pulverlack hat zu die-ser Entwicklung beigetragen. Pulver-lack kann mittels anderer Verfahrennicht oder nur mit sehr hohem Auf-wand und Kosten entfernt werden.

Zu den klassischen thermischenVerfahren gehört die Pyrolyse unddas Entlacken im Wirbelbett. Haupt-bestandteil der Pyrolyse ist ein Pyro-lyseofen aus Hauptbrennkammer,Nachverbrennung und der Mess-und Regeltechnik. Die Hauptkam-mer wird je nach Größe der Anlagemit einem Gestellwagen oder direktmit dem Gabelstapler beschickt. An-schließend verriegelt man die Kam-mer und der Entlackungsprozess be-ginnt. Als erstes wird die Nachver-brennung (TNV) auf etwa 830 °Cund danach die Hauptbrennkam-

mer, in der sich die zu entlackendenTeile befinden, auf etwa 430 °C er-hitzt. Durch die steigende Umge-bungstemperatur in der Kammerfängt der Lack an zu gasen. Diese Ga-se werden nachverbrannt (TNV),wodurch die Temperatur steigt. So-bald sie 900 °C überschreitet, wirdWasser fein zerstäubt in die Haupt-brennkammer eingedüst, um dieVerschwelung des Lackes und somitdie Temperatur der TNV zu dros-seln. Weil die Wassereindüsung mitsehr geringen Wassermengen ge-schieht, kann die Temperatur gut ge-steuert werden. Sobald sie ohne Was-sereindüsung wieder auf 850 °C re-duziert wurde, ist der Entlackungs-prozess beendet. Die Anlage läuftnoch zur Sicherheit eine gewisse Zeitnach und schaltet sich dann bis aufdie Frischluftzufuhr ab, wodurchHauptkammer und Entlackungsgutgekühlt werden. Ist eine bestimmteTemperatur unterschritten, kann dieAnlage geöffnet und die Teile ent-nommen werden. Ein Entlackungs-zyklus dauert etwa 4 bis 8 h. An-schließend müssen die Teile noch ge-strahlt oder gewaschen werden.

Der Lack ist abWerkstück, Beschichtung und Wirtschaftlichkeitsind Anwendungkriterien für Entlackungsverfahren

SASCHA ALLMÜLLER

Sascha Allmüller ist zuständig für Kunden-akquisition, Kundenbetreuung und Ent-wicklung beim Lohnentlacker Heinrich All-müller e.K. in 20539 Hamburg, Tel. (0 40)78 76 59, Fax (0 40) 78 77 70, [email protected]

Entlacken im Wirbelbett. Den

Verfahrensvorteilenwie kurze Ent-

lackungsdauer undbreite Anwend-

barkeit stehenNachteile wie hohe

Investitionskostenund aufwendige

Prozesssteuerunggegenüber.

Bild

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 41

Es gibt eine Reihe von Vorteilen,die für die Pyrolyse sprechen:c Durch Messung der Temperatur-verläufe und Temperaturregelungmittels Wassereindüsung wird dieEntlackungsdauer bei modernenAnlagen optimal gesteuert.c Aufgrund des langsamen Tempe-raturanstiegs sind pro Charge großeMengen Lack – abhängig von derMaschinengröße – verschwelbar.c Weil nur Luft erhitzt wird, ist derGasverbrauch gegenüber dem Wir-belbett-Verfahren (bezogen auf dieentlackte Menge) deutlich niedriger.c Durch langsames Ansteigen undAbfallen der Temperatur kommt esnicht zu Temperaturschocks.c Die Anlage besteht aus wenigenmechanischen Komponenten.c Durch Ausnutzung der Thermikwird kein hochtourig laufender Lüf-ter eingesetzt und die Lärmbelastungsehr gering gehalten.c Lack wird thermisch zersetzt undkann nicht wieder auftrocknen.

Die Pyrolyse als Entlackungsver-fahren hat aber auch Nachteile: Diedie Anfangsinvestition ist relativhoch. Die Zyklusdauer beträgt meh-rere Stunden. Der Pyrolyseofen istnach der Bundesimmissionsschutz-Verordnung zu genehmigen.

Entlacken im Wirbelbettfür fast alle Lacke geeignet

Hauptbestandteil des Wirbelbett-Verfahrens ist eine mit kalibriertemQuarzsand gefüllte Edelstahlretorte,das eigentliche Wirbelbett. Am Bo-den verlaufen gesinterte Düsenroh-re, die ein Luft-Gas-Gemisch in denSand eindüsen. Dadurch fluidisiertdas Sandbett und verhält sich wie ei-ne Flüssigkeit. An der Oberflächewird das Gemisch entzündet und so-mit das gesamte Bett auf 430 °C ge-heizt. Ist diese Temperatur erreicht,wird der Gasanteil im Gemisch re-duziert und die Temperatur gehaltenund nicht mehr weiter erhöht. DieTeile werden in das Sandbett ge-taucht und verbleiben dort etwa 1 h.In dieser Zeit wird der Lack unterSauerstoffmangel thermisch zer-setzt. Die entstehenden Gase ver-brennen an der Bettoberfläche undwerden per TNV nochmals nachver-

brannt, um die TA-Luft zu erfüllen.Auf den Teilen haftet nach dem Ent-lacken noch Aschestaub, der durchWaschen oder Strahlen entfernt wer-den kann (Bilder 1 und 2). Die Tem-peratur- und Zeitangaben könnenwie bei der Pyrolyse je nach Anwen-dung variieren. Das Entlacken imWirbelbett hat Vor- und Nachteile:c Die Vorteile liegen in der kurzenEntlackungsdauer. Fast alle bekann-ten Lacke werden entfernt. Der Lackwird thermisch zersetzt und kannnicht wieder auftrocknen.c Nachteilig ist die relativ hohe An-fangsinvestition. Gegenüber der Py-rolyse ist der Mann-Stunden-Auf-wand höher. Durch den höheren An-teil an Mess- und Regeltechnik gibtes mehr potenzielle Fehlerquellen.

Chemische Verfahrensind werkstückschonend

Die chemischen Entlackungsverfah-ren unterscheiden sich nach folgen-den Kriterien: nach der Einsatztem-peratur, dem pH-Wert, dem Kon-zentrat oder kauffertigem Lösungs-mittel, der Paste zum Auftragen oderder Flüssigkeit zum Eintauchen.Wird das richtige Mittel eingesetzt,ist das chemische Entlacken sehrschonend. Das Werkstück wird nichtmechanisch und nur sehr geringthermisch belastet. Leider sind mo-derne Lacksysteme nur sehr schlechtchemisch entfernbar. Folglich ist dieEntlackungszeit lang. Durch Ultra-schallunterstützung kann das Ergeb-

nis verbessert werden, der Prozessbleibt aber sehr langwierig. Chemi-sche Verfahren werden meistens beifehllackierten Teilen eingesetzt, weildiese nur eine geringe Lackschicht-stärke haben (Bild 2). Auch Teile, dieneu zu lackieren sind, wie gebrauch-te Maschinenteile, lassen sich che-misch gut entla-cken. Jedoch istbei Lackierauf-hängungen undVorrichtungendas thermischeEntlacken dieökonomischereLösung – undkleinere Stellenkönnen auch gegebenenfalls mit Hil-fe einer Paste entlackt werden. Zu-sammengefasst lässt sich das chemi-sche Entlacken folgendermaßen be-urteilen:

PRODUKTIONOBERFLÄCHENTECHNIK

FAZIT

P Je größer die Stückzahlen undgleichartiger die Werkstücke,umso leichter ist die Auswahl

P Bei kleinen Stückzahlen ist eine Fremdvergabe an Lohn-entlacker sinnvoll

Bild

er: A

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ler

Bild 1: Kette mitHaken zur Werk-stückaufhängungin Lackieranlagenvor (a) und nachdem Entlacken (b)im Wirbelbett

a

b

a

c d

b

Bild 2: Pulverbeschichtetes Blechteil (a), das erst thermisch entlackt (b) und dann gestrahlt (c) wurde.Es kann jedoch auch chemisch entlackt werden (d).

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42 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

c Die Vorteile chemischer Verfah-ren liegen im werkstückschonendenProzess. Entlackungspasten ermög-lichen eine teilweise Entlackung.c Die Nachteile werden in den ho-hen Kosten für die Peripherie (Auf-fangwanne, Absaugung, Fußboden-beschichtung und Abwasseraufbe-reitungsanlage) gesehen. Der Lackkann wieder auftrocknen.

Gleichmäßiges Strahlbildbei aufgerauter Oberfläche

Als wichtigste mechanische Verfah-ren hat sich die Strahltechnik eta-bliert. Beim Strahlen mit Luft wirddas Strahlgut, zum Beispiel Glasper-len oder Edelkorund, angesaugt (In-jektorstrahlen) oder pneumatisch inden Schlauch gedrückt (Druckstrah-len). Am Schlaucheingang wird demStrahlgut zusätzlich Luft zugeführt,um es weiter zu beschleunigen. BeimAufprall auf das Werkstück werdenBeschichtung und anhaftenderSchmutz entfernt, jedoch auch dasSubstrat leicht aufgeraut. Die Vor-und Nachteile des Verfahrens sind:c Von Vorteil ist, dass durch Abde-cken auch eine Teilentlackung er-möglicht wird. Rost wird entfernt.

c Nachteilig ist, dass beim Entla-cken ein Aufrauen der Substratober-fläche unvermeidlich ist. Pulverlacklässt sich nur sehr schwer entfernen.Der Prozess ist sehr zeitintensiv.

Ein weiteres Entlackungsverfah-ren, das mit Strahlgut arbeitet, ist dasSchleuderradstrahlen. Bei diesemVerfahren wird das Strahlgut aufschnell rotierende Schleuderrädergelenkt und so mit einer Geschwin-digkeit von etwa 80 m/s auf dasWerkstück geschleudert. Aufgrundder langsamen Werkstückrotationund der entsprechenden Anzahl vonSchleuderrädern wird die gesamteOberfläche gestrahlt, was vorteilhaftist. Die Ergebnisse sind:c Die Vorteile des Verfahrens liegenin einem sehr gleichmäßigen Strahl-bild. Der Durchsatz ist hoch. DasSchleuderradstrahlen lässt sich inProduktionslinien einbinden.c Von Nachteil ist, dass sich das Ver-fahren für Blechteile nur bedingt eig-net. Die Anfangsinvestition ist rela-tiv hoch. Platzbedarf und Lärmbe-lastung sind hoch.

Neben all diesen vielseitig einsetz-baren Verfahren gibt es auch nochVerfahren, die nur für spezielle An-

wendungen geeignet sind: wie dieWasserhochdrucktechnik und La-ser-Entlackung. Prinzipiell ist dieWasserhochdrucktechnik mit einfa-chen Hochdruckreinigern vergleich-bar. Die Arbeitsdrücke reichen je-doch über 2000 bar hinaus. Daher istdas Einsatzgebiet sehr beschränkt,weil dass Substrat mechanisch starkbelastet wird. In einer Wasserhoch-druck-Durchlaufanlage werden zumBeispiel Gitterroste wie am Fließ-band gereinigt. Der Reinigungsgradist nicht ganz so hoch wie beim ther-mischen Entlacken, reicht aber inden meisten Fällen aus. Mit mobilenGeräten können auch große Flächen,zum Beispiel Schiffsrümpfe, entlacktwerden. Das Wasser wird von einemgroßen Kompressor an das Gerät ge-leitet. Eine Einheit von mehreren ro-tierenden Düsenköpfen wird überdie zu bearbeitende Fläche gescho-ben oder gezogen und entfernt somitSchmutz und Lacke. Resümierendlässt sich über das Verfahren sagen:c Für das Verfahren spricht, dasssich die Anlagen bei mobilen Kom-pressoren und vorhandenem Was-seranschluss autark einsetzen lassen.Die Dicke des Lacks hat keinen Ein-

PRODUKTION OBERFLÄCHENTECHNIK

Bauteilwerkstoff und Beschichtung beeinflussen die Auswahl des Entlackungsverfahrens.

Verfahren Bunt-metalle

Stahl-blech

Stahlkon-struktion

Pulverlack Nasslack Gefahr

Pyrolyse bedingtgeeignet

bedingtgeeignet

sehr gutgeeignet

sehr gutgeeignet

gut geeig-net

Korrosion durch eingedüstes Wasser,eventuell Verzug

Wirbelbett bedingtgeeignet

bedingtgeeignet

sehr gutgeeignet

sehr gutgeeignet

gut geeig-net

Sandrückstände in Sacklöchern,eventuell Verzug

chemische Heiß-entlackung

sehr gutgeeignet

sehr gutgeeignet

sehr gutgeeignet

gut geeig-net

gut geeig-net

Rückstände in schwer zugänglichenHohlräumen

chemische Kalt-entlackung

sehr gutgeeignet

bedingtgeeignet

bedingtgeeignet

bedingtgeeignet

gut geeig-net

Rückstände in schwer zugänglichenHohlräumen, Korrosion bei saurenChemikalien

Strahlen mit Luft sehr gutgeeignet

gut geeig-net

sehr gutgeeignet

nicht ge-eignet

gut geeig-net

Strahlgut-Rückstände in Sacklöchern,Verwerfungen bei dünnen Blechen

Schleuderrad-strahlen

bedingtgeeignet

bedingtgeeignet

sehr gutgeeignet

bedingtgeeignet

sehr gutgeeignet

Strahlgut-Rückstände in Sacklöchern,Verwerfungen bei Blechen

Wasserhoch-drucktechnik

nicht ge-eignet

nicht ge-eignet

gut geeig-net

bedingt sehr gutgeeignet

Verwerfungen

Laser-Entlackung sehr gutgeeignet

sehr gutgeeignet

sehr gutgeeignet

nicht ge-eignet

gut geeig-net

Materialzerstörung bei falschen Pro-zessparametern

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 43

fluss auf das Verfahren selbst, höch-stens auf das Reinigungsergebnis.Bei Durchlaufanlagen wird eine ho-he Quadratmeterleistung pro Zei-teinheit erreicht.c Nachteilig sind hohe mechanischeWerkstückbelastung, Lärmbelästi-gung und hohe Anfangsinvestition.

Keine Lackrückständebeim Laser-Verfahren

Mit speziellen Lasersystemen lassensich dünne Lackschichten von Me-tallteilen entfernen. Durch starkeBündelung des gepulsten Laserlichtsist bei richtiger Steuerung gar par-tielles Entlacken möglich. Die Ober-fläche wird nicht angegriffen. Auf-grund der kleinen Anwendungs-breite und der hohen Anschaffungs-kosten ist der Laser nur bei hoch-wertigen Teilen in hohen Stückzah-len sinnvoll, weil sich die Investitionsonst nicht lohnt. Je nach Beschaf-

fenheit und Einsatzzweck des Teilskann es aber auch sein, dass andereVerfahren nicht einsetzbar sind.

In der Medizintechnik muss gar-antiert werden, dass absolut keineFlüssigkeits- und Staubrückständean den Teilen haften bleiben. Arbei-tet man mit Hilfsbohrungen, die amEnde mit Metallkugeln verschlossenwerden, können Spülwasserrück-stände in den Holräumen verblei-ben. Das ist in der Medizintechniknicht akzeptabel, weshalb es dort fürLaserverfahren Anwendungen gibt,wie auch der resümierente Vergleichder Vor- und Nachteile verdeutlicht:c Hauptvorteil des Verfahrens ist,dass keine Rückstände an den Teilenverbleiben, weil der Lack verdampft.Partielles Entlacken ist möglich.c Nachteilig sind hohe Anfangsin-vestition und relativ hoher Zeitauf-wand. Nur bei dünnen Schichten istdie Laser-Entlackung anwendbar.

Welches Entlackungsverfahrenanzuwenden ist, hängt von vielenKriterien ab (Tabelle). Bei kleinenStückzahlen ist meist die Fremdver-gabe am sinnvollsten. Bei höherenStückzahlen gleichartiger Werkstü-cke ist es relativ einfach, das richtigeVerfahren zu finden. Wenn jedochein breites Spektrum an Teilen zuentlacken ist, müssen wahrschein-lich mehrere Verfahren angewandtwerden. Außerdem ist zu beachten,dass bei den meisten Verfahren nocheine Endreinigung nötig ist, bevordie Werkstücke wieder verwendetwerden können. MM

PRODUKTIONOBERFLÄCHENTECHNIK

P Dienstleistungsspektrum der Heinrich Allmüller e.K.

P Automatisiertes Entlacken vonFlugzeugen (Verbundprojekt)

www.maschinenmarkt.de

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PRODUKTION LOGISTIK

44 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

Die Absatzmärkte bestim-men in sehr hohem Maßedie Gegebenheiten in den

Unternehmen des produzierendenGewerbes. Um ihre Anteile am na-tionalen und zunehmend interna-tionalen Geschäft zu behaupten,müssen sich die Unternehmen hin-sichtlich der bestimmenden Markt-faktoren Preis, Lieferzeit und Qua-lität immer wieder neu positionie-ren. Manchem Unternehmen er-

schien die rasche, allerdings manch-mal aber auch unstrukturierteFlucht in die sogenannten Billig-lohnländer als der Ausweg, ohneaber an eventuelle Folgen gedacht zuhaben. Qualitäts- und Lieferproble-me und insbesondere auch beträcht-liche logistische Mehraufwendun-gen konnten durchaus beobachtetwerden.

Bei lohnintensiven Betrieben, indenen die menschlich-manuelleArbeit überwiegt, könnte dem be-schriebenen Trend mit der konse-quenten Optimierung des Mitarbei-tereinsatzes begegnet werden. Ge-meint ist hier zum einen die Qualifi-kation und zum anderen die Effi-

zienz des Personaleinsatzes. Hin-sichtlich Qualifikation ist der Aspektder Über- und Unterqualifizierungbeziehungsweise der richtigen An-passung von leistungsgerechter Erle-digung des Aufgabenspektrums undmitarbeitergerechter Arbeitsstruk-turierung zu betrachten. Betrachtetman aus Sicht der Effizienz zum Bei-spiel den Mitarbeitereinsatz im Tei-lefertigungsbereich mit einem ho-hen Automatisierungsgrad, dannkönnen immer noch beträchtlicheablaufbedingte Wartezeiten für denMaschinenbediener notiert werden.Bei den relativ hohen Lohnkosten-sätzen lässt sich dahinter ein be-trächtliches Kostenreduzierungspo-

WartezeitenmindernMehrstellenarbeit in Produktion und Logistikmit Ablaufsimulation optimieren

MANFRED BURKHARDT

Prof. Dr.-Ing. Manfred Burkhardt ist Hoch-schullehrer im Fachbereich Maschinen-technik an der Bergischen Universität-Ge-samthochschule in 42097 Wuppertal, Tel.(02 02) 4 39 20 03, Fax (02 02) 4 39 20 03,[email protected]

Mit Simulations-methoden kön-nen auch ma-nuelle Tätigkei-ten optimiertwerden.

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 45

tenzial vermuten, das von den Unter-nehmen erschlossen werden könnte,wenn die Mitarbeiter in dieser Zeitandere wertschöpfende Verrichtun-gen (zum Beispiel zusätzliche Bedie-nung einer weiteren Maschine) oderGemeinkosten reduzierende Arbei-ten (zum Beispiel parallele Vorein-stellung von Werkzeugen für dennächsten Fertigungsauftrag) ausfüh-ren könnten.

Die Minderung von ablaufbe-dingten Wartezeiten der Mitarbeiterkann durch die systematische Mehr-stellenarbeit (MSA) und Mehrma-schinenbedienung erreicht werden.Die Auslegung und Planung einersolchen Mehrstellenarbeit ist beiidentischen Abläufen mit gleichenZeitanteilen recht einfach und wenigaufwendig und kann durchaus ma-nuell durchgeführt werden. Sind dieAbläufe und die Zeitanteile unter-schiedlich und sind zufallsabhängi-ge Störungen zu berücksichtigen,dann ist die gesicherte Planung derMehrstellenarbeit im Vorfeld nurnoch mithilfe der rechnergestütztenAblaufsimulation machbar.

Sprachgebrauch ist nicht einheitlich

Vor der Betrachtung des Planungs-prozesses zur Mehrstellenarbeitmuss eine exakte Abgrenzung desBegriffs Mehrstellenarbeit vorge-nommen werden, weil der betriebli-che Sprachgebrauch nicht einheit-lich ist. Nach Refa wird der Begriffder Mehrstellenarbeit wie folgt um-rissen: „Bei Mehrstellenarbeit wirddie Arbeitsaufgabe eines Arbeitssys-tems mithilfe mehrerer gleichzeitigeingesetzter Betriebsmittel odermehrerer Stellen eines Betriebsmit-tels erfüllt, wobei dies durch eine Ar-beitsperson oder bei mehrstelligerGruppenarbeit durch mehrere Ar-beitspersonen geschieht.“

Es kann sich also um mehrere,meist gleichartige Betriebsmittel(Bearbeitungsmaschinen) oder ummehrere Bedienstellen in einer grö-ßeren Produktionsanlage handeln.Im ersten Fall würde man von Mehr-maschinenbedienung sprechen, imzweiten Fall eher von Mehrstellenar-beit. Die Voraussetzung für Mehr-

maschinenbedienung beziehungs-weise Mehrstellenarbeit ist der Ar-beitsablauf mit automatisierten Ab-laufabschnitten, in denen der Bedie-ner nicht an den Prozess und somitan das Betriebsmittel beziehungs-weise an die Bedienstelle gebundenist. Er darf im Sinne der Ablaufar-tengliederung nach Refa nicht tätigsein. Für ihn muss ablaufbedingteWartezeit vorliegen. Die Zeit derautomatisch ablaufenden Ablaufab-schnitte sollte entsprechend langsein, so dass mindestens die Tätigkeitan einem zweiten Betriebsmittel be-ziehungsweise einer zweiten Stelle inhohem Maße davon abgedeckt ist.Kennzeichnend für Mehrmaschi-nenbedienung beziehungsweiseMehrstellenarbeit ist, dass die An-zahl der Mitarbeiter (Bediener) imMSA-Bereich geringer ist als die An-zahl der Maschinen beziehungsweisegeringer ist als die Anzahl der Be-dienstellen. Im Folgenden wird beiden weiteren Ausführungen der Be-griff Mehrstellenarbeit verwendet,weil er für die dargestellte Anwen-dung treffender erscheint.

Das potenzelle Anwendungsfeldzur Mehrstellenarbeit kann globalwie folgt umrissen werden:c Klassische Anwendungsgebieteim Servicebereich wie kurzfristigeBeseitigung von kleineren Störun-gen an verschiedenen Stellen einerProduktionsanlage.c Klassische Anwendungsgebiete inder mechanischen Fertigung in Be-reichen mit hohen Maschinenlauf-zeitanteilen im Automatikbetrieb,beispielsweise in der Automatendre-herei mit Einrichtertätigkeit fürmehrere Maschinen, Bedientätigkeitfür mehrere Maschinen (zum Bei-spiel Nachfüllen der Magazine).c Neuere Anwendungsgebiete imBereich von Fertigungsgruppen und-inseln, in denen automatisierte Ma-schinen (CNC-Maschinen) betrie-ben werden. Dabei stellt sich im ein-fachsten Fall die Frage nach der An-zahl der Maschinen, die von einemMitarbeiter bedient werden kann,darüber hinaus die Frage nach denkapazitiven Möglichkeiten zur Inte-gration von Umfeldaufgaben (zumBeispiel Werkzeugvoreinstellung).

Das Anwendungsfeld für Mehr-stellenarbeit ist recht breit gefächert,man muss die Ansatzmöglichkeitenerkennen, die Nutzung richtig pla-nen und betrieblich durchsetzen.Die Durchsetzbarkeit im Betriebhängt in hohem Maße von denErgebnissen der Planung ab.

Kostenstrukturwird auch beachtet

Das Ziel der Planung von Mehrstel-lenarbeit ist die Optimierung desVerhältnisses vonMitarbeiterwarte-zeit und Maschi-nenstillstandszeitbewertet mit derdahinter stehendenKostenstruktur. Be-triebswirtschaftlichformuliert ist dasZiel die Optimie-rung des betrieb-lichen Erfolgs imUntersuchungsbe-reich, der in Mehr-stellenarbeit betrie-ben werden soll.

Mitarbeiterwartezeiten resultie-ren aus komplett automatisiertenAbschnitten im Gesamtablauf einesArbeitsvorganges an einer Maschine.Komplett automatisiert bedeutet,dass der Prozess vom Bediener nichtüberwacht werden muss.

Maschinenstillstandszeiten tretendann auf, wenn im Ablauf eines Ar-beitsvorganges der Bedienereinsatzerforderlich ist, der Bediener abernicht zur Verfügung steht. Gründefür die Abwesenheit des Bedieners

PRODUKTIONLOGISTIK

FAZIT

P Das Stückgut produzierendeGewerbe hat immer nochEinsparungspotenziale imProduktionsbereich

P Mehrstellenarbeit ist eine derMöglichkeiten, einen Anteilvon Reserven zu erschließen

P Die Ablaufsimulation kannwesentliche Hilfestellungenleisten

6000

5000

4000

3000

2000

1000

01 2 3 4 5 6

8000Euro

7000

Still

stan

dsko

sten

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ands

kost

en (

etw

a)

Simulationsexperiment

Modell 98Modell 100Modell 102

Modell 99Modell 101

Bild 1: Stillstands-kosten in der Auto-matengruppe. DieModelle beinhaltenunterschiedlicheKonstellationen desPersonaleinsatzes.

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46 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

können Verteilzeit sein oder aber dieMehrstellenarbeit, das heißt der Ein-satz des Bedieners an einer anderenMaschine im Mehrstellenarbeitsbe-reich.

Mitarbeiterwartezeitenmöglichst gering halten

Bei der Planung von Mehrstellenar-beit versucht man in der Regel zu er-mitteln, welche Anzahl von Stellenbeziehungsweise Maschinen von ei-nem Mitarbeiter bedient werdenkönnen, so dass Mitarbeiterwarte-und Maschinenstillstandszeiten sogering wie möglich sind. Dies wirdim Vorfeld oft grafisch durch dasZeichnen der Maschinen-Zeitbän-der oder durch Rechnungen nachNäherungsformeln durchgeführt. Ineinigen Anwendungsfällen beigleichmäßiger Mehrstellenarbeitmit zeitgleichen Ablaufabschnittenund der Gleichwertigkeit von Ma-schinen- und Lohneinsatz an deneinzelnen Maschinen reicht das aus.In anderen Fällen werden MSA-Kon-figurationen bei laufendem Betriebuntersucht. Mittels Multimoment-Häufigkeitsstudie (MMH-Studie)werden die Warte- und Stillstands-zeiten aufgenommen. Die Durch-führung solcher MMH-Studien istin der Regel immer noch zeit- undauch kostenintensiv. Erfasst wird im-mer nur der Ist-Zustand, möglicheAuswirkungen durch Änderungender Parameter können kaum abge-schätzt werden. Bei gleichen odersehr ähnlichen Maschinen- undLohnkostensätzen reicht die Zeitop-timierung meist aus, bei stark diffe-rierenden Kostensätzen muss eineLeistungs-Kosten-Optimierung imSinne der Erhöhung des betrieb-lichen Erfolgs durchgeführt werden.

Die Planung von Mehrstellenar-beit kann in den meisten Fällen alsäußerst daten- und arbeitsintensiveingruppiert werden. Bei zum Bei-spiel unregelmäßiger Mehrstellenar-beit mit Zeit-ungleichen Ablaufab-schnitten, mit stark variierendenKostensätzen von Maschinen undMitarbeitergruppen und dem Ein-fluss von mehr stochastisch gepräg-ten Ablaufarten wie Maschinenstö-rungen und Verteilzeiten im Unter-

suchungsbereich kann die Aufga-benstellung bei Erwartung brauch-barer Ergebnisse nur noch durch denEinsatz der rechnergestützten Ab-laufsimulation bewältigt werden.Die Möglichkeiten der Simulationvon Mehrstellenarbeit werden anAnwendungsfällen in einem Unter-nehmen der Armaturenbranchevorgestellt. Die Produktpalette desUnternehmens setzte sich zusam-men aus Massenartikeln (Fittings)und kundenbezogenen Bauteilen inkleineren Losgrößen.

Im Unternehmen wurden mehre-re Simulationsstudien durchgeführt,beispielsweise in der mechanischenBearbeitung im Fittingsbereich.Dort sollten neue Konzepte hin-sichtlich ihrer Wirksamkeit über-prüft werden, zum Beispiel die Inte-gration von Qualitäts- und Produk-tionsverantwortung (Werkerselbst-kontrolle).

Der Fertigungsbereich setzt sichzusammen aus sechs Maschinen-gruppen mit jeweils fünf bis siebenBearbeitungsautomaten (Sonder-maschinen), in denen die unter-schiedlichen Teiletypen (beispiels-weise Krümmer und T-Stücke) bear-beitet wurden.

Einrichten des Automatensteht am Anfang

Der Ist-Ablauf in den Maschinen-gruppen stellt sich grob skizziert sodar:c Einrichten des Automaten durchden Einrichter,c Abnahme des Einrichtergebnissesdurch die Qualitätskontrolle,c Rohteileingabe durch den Ma-schinenbediener,c Fertigteileentnahme durch denMaschinenbediener und c zwischenzeitige Störbehebungdurch den Einrichter.

Zukünftig soll die Abnahmedurch die Qualitätssicherung entfal-len, die Verantwortung wird demEinrichter übertragen. Bei der Simu-lationsstudie wurde nun wie folgtvorgegangen :c Maschinengruppenoptimierungim ersten Schritt, c Maschinengruppenbündelungim zweiten Schritt.

PRODUKTION LOGISTIK

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 47

Betrachtet mandie Thematik imDetail, dann kannsie als Mehrstellen-arbeit eingeordnetwerden, also auf dieAnalyse von Ma-schinenstillstandund Werkerwarte-zeit. Zur Untersu-chung wurde derbausteinorientierteSimulator Dosimis-3 eingesetzt, dersich insbesonderedurch Nutzer-freundlichkeit undGeschwindigkeitauszeichnet. Er ge-stattet äußerst zügiges Modellierenund Simulieren. Man kommt somitsehr schnell zu ersten Ergebnissen.

Mit dem Bausteinangebot vonDosimis-3 kann man nahezu jedeAufgabenstellung aus Produktionund Logistik modellieren. Die Quel-len und Senken im betrachteten Sys-tem (sechs Bearbeitungsautomaten)stehen für das Einbringen und dasAusbringen von Material. Hinter denQuellen (Anlieferungsbehälter) an-geordnet sind die Eingabemagazineder Automaten (Eingabestation mitStaustrecke), die darauf folgende Ar-beitsstation steht für die automati-sche Bearbeitung. Nach der Bearbei-tung wird das gefertigte Teil demAusgabemagazin zugeführt. Die Ka-pazität der Magazine beträgt jeweils25 Werkstücke. Hinter den Ausgabe-magazinen mit Ausgabestation sinddie Senken (Auslieferungsbehälter)angeordnet, in denen die im Ausga-bemagazin angesammelten Fertig-teile abgelegt werden. Der Prozesswird somit verteilt auf Entnahme ausQuelle und Einlegen an Einlegesta-tion, Speichern und Weiterführungvor Bearbeitung mittels Staustrecke,Bearbeiten in Bearbeitungsstation,Speichern und Weiterführung nachBearbeitung mittels Staustrecke undEntnahme und Ablegen in Senke ander Entnahmestation.

Der Automatengruppe sind zweiArbeitsbereiche zugeordnet. Der Ar-beitsbereich 1 steht für die Gruppeder Einrichter, der Arbeitsbereich 2

für die Gruppe der Automatenbe-diener. In diesen Werkerbausteinenist die Anzahl der Werker mit ihrerQualifikation festgelegt, es sindweiterhin die an den Arbeitsplätzenauszuführenden Tätigkeiten mit denzugeordneten Prioritäten festgelegt.Werker- und Tätigkeitszuordnungs-prioritäten ergänzen das Regelwerkfür den Werkereinsatz. In der zuge-hörigen Wegeliste können die Weg-zeiten zwischen den Einsatzstellenabgebildet werden. Weiterhin be-steht die Möglichkeit der Pausenvor-gabe.

Die Eingabe und Ausgabe vonMaterial wird über den Füllstand derMagazine gesteuert. Bei einem Füll-stand des Eingabemagazins von 10%wird der Werker zum Nachfüllen an-gefordert, bei einem Füllstand von90% wird er wieder freigegeben fürandere Tätigkeiten. Analog zu be-trachten ist das Ausgabemagazin.Dort wird der Werker beim Füllstandvon 90% angefordert. Die Steuerungder Magazine ist in den beiden Ent-scheidungstabellen programmiert.

Der Einrichter, auch für die Stör-behebung zuständig, wird von denAutomatikstationen beim Loswech-sel zum Rüsten aufgerufen. Über dieTätigkeitspriorität kann das Rüstenoder die Störbehebung vorrangig ge-stellt werden. Im Beispiel wird dieStörbehebung mit der höheren Prio-rität versehen, das heißt, ein laufen-der Rüstvorgang darf unterbrochenwerden, wenn an einem anderen

PRODUKTIONLOGISTIK

80000

70000

60000

50000

40000

30000

20000

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0

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iode

Simulationsexperiment1 2 3 4 5 6

Modell 98Modell 100Modell 102

Modell 99Modell 101

Bild 2: Vergleich des Gesamtdurchsatzes inder Automatengruppe.

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48 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

Automaten eine Störung gemeldetwird.

Von sehr großem Vorteil für dieanstehende Aufgabenstellung ist dieintegrierte Excel-Schnittstelle, überdie Daten zwischen Dosimis-3 undExcel ausgetauscht werden können.Dazu kann ein Script zur automati-sierten Simulationsdurchführunggeschrieben werden. Dieses Scriptkann Dokumentationskommentare,Anweisungen zum Setzen von Para-metern in den Modell-Bausteinen,zum Starten des Simulators und zumgezielten Holen von Ergebnissen ausdem Modell aufweisen. Somit kön-nen gezielte Experimente (Simula-tionsläufe mit veränderten Parame-

tern) in direkter Folge ohne manuel-len Eingriff durchgeführt werden.Zur Simulationsdurchführung wirddas Script von Dosimis-3 über dieSchnittstellenanweisung „Excel-Ex-tern ausführen“ gestartet und abge-arbeitet.

Neben dem Aspekt der Automati-sierung der Simulationsdurchfüh-rung ist die direkte Möglichkeit derWeiterverarbeitung der Ergebnissein Excel hervorzuheben. Auf weite-ren Blättern der Excel-Arbeitsmappekönnen die Ergebnisse individuell inForm von formatierten Listen und inExcel möglichen Grafiken präsenta-tionsgerecht aufbereitet und darge-stellt werden. Darüber hinaus kön-nen weitergehende Berechnungenzur Bewertung der Ergebnisse in Ex-cel programmiert werden, zum Bei-spiel Kostengrößen aus beziehungs-weise zu den simulierten Prozessen.

Bei der Studie wurde wie folgt vor-gegangen: Zunächst wurde der ver-meintlich kostenungünstigste Fallunterstellt. Jedem Automaten wurdeein Bediener zugeordnet, im Excel-Script wurde die Anzahl der Auto-mateneinrichter je Simulationslaufbeginnend bei einem schrittweiseum einen weiteren erhöht. Im sech-sten Lauf wären dann zwölf Personenin der Automatengruppe im Einsatz.Es wurde festgelegt, dass die Ein-

richter nur Einrichtertätigkeitenausführen dürfen (das heißt Über-qualifizierung = ÜQ ist nicht er-laubt).

Die Simulation zeigte, dass derEinsatz von vier Einrichtern dasDurchsatzmaximum von 73 456 Tei-len in der Produktionswoche(2400 min) bringt. Betrachtet mandie Wartezeiten und die damit ver-knüpften „Kosten“, dann sind zu-nächst fallende Kosten aus Maschi-nen- und Werkerstillstand zu notie-ren. Über Experiment 2 hinaus stei-gen die Werte allerdings bis auf 5625Euro und weitere an (Bild 1).

Im Weiteren wurden dann beisechs Automaten folgende Konstel-lationen des Personaleinsatzesuntersucht: Modell 99: ein Einrich-ter, ein bis sechs Bediener, ÜQ nichterlaubt, Modell 100: ein Einrichter,ein bis sechs Bediener, ÜQ erlaubt,Modell 101: zwei Einrichter, ein bissechs Bediener, ÜQ erlaubt, Modell102: drei Einrichter, ein bis sechsBediener, ÜQ erlaubt.

Der Durchsatzvergleich (Bild 2)weist die Modelle 98, 101 und 102mit Stückzahlen über 70 000 aus, dieSpitze liegt bei Modell 102 mit 74 040Stück in der Produktionswoche. Esstellt sich nun natürlich die Fragenach dem Kostenoptimum. Maxi-male Mengenleistung bedeutet nicht

PRODUKTION LOGISTIK

0,40

0,35

0,30

0,25

0,20

0,15

0,10

durc

hsch

nitt

liche

Stü

ckko

sten

Simulationsexperiment1 2 3 4 5 6

0,50

0,45Euro

Modell 98Modell 100Modell 102

Modell 99Modell 101

Bild 3: Vergleichder durch-schnittlichenStückkosten.

Bild

er: V

erfa

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 49

unbedingt, wie in der Praxis vielfachunterstellt, kostengünstigste Pro-duktion.

Der klassische Ansatz zur Mehr-stellenarbeit geht vielfach von denStillstandszeiten aus, weist aber auchauf die Kosten durch Stillstand(sprich Kosten durch Wartezeiten)hin, insbesondere bei sehr unter-schiedlichen Maschinen- und Wer-kerstundensätzen. Die Stillstands-kosten aus der Variation des Perso-naleinsatzes zeigt Bild 1. Man kannsehr eindeutig den becherförmigenVerlauf erkennen, zum Beispiel beimModell 99 von 6120 Euro über dasMinimum von 2113 Euro wiederaufsteigend bis 3727 Euro. Die gün-stigste Konstellation weist das Mo-dell 102 aus. Dort liegen die Still-standskosten im Minimum bei 812Euro, das wäre bei der Konfigurationder Automatengruppe mit drei Ein-richtern und drei Automatenbedie-nern.

Ein weiteres und aus betriebswirt-schaftlicher Sicht sehr wichtiges Kri-terium zur Beurteilung der konfigu-rierten Mehrstellenarbeit sind dieStückkosten (Bild 3). Dabei werdendie im betrachteten Zeitraum ange-fallenen möglichen Mengen und diedamit verknüpften Kosten in Rela-tion gesetzt. Sind Sollmengen zu be-achten, dann ergeben sich Maximal-und Minimalwerte, die zu beachtensind. Im vorliegenden Fall der Groß-serienfertigung standen Mengenund Stückkosten in der erstenBetrachtung gleichermaßen imVordergrund, ausschlaggebend wa-ren jedoch die Stückkosten. Somitwar das Modell 101 mit Herstellkos-ten von 0,19 Euro je Stück zu bevor-zugen. Das ist dann die Konfigura-tion mit zwei Einrichtern (Überqua-lifizierung erlaubt) und vier Maschi-nenbedienern (reines Materialhand-ling).

Simulatoren stehen heute auch fürmittelständische Unternehmen zuerschwinglichen Konditionen zurVerfügung. Die Nutzerfreundlich-keit der auf einem Standard-PC ein-setzbaren Simulationsprogrammegestattet die rasche Einarbeitung indie rechnergestützte Ablaufsimula-tion. Schwellenängste dürften hin-

sichtlich EDV-Anwendung nichtmehr vorhanden sein. Wenn doch,dann sollte zumindest das Dienst-leistungspotenzial der Systemanbie-ter genutzt werden.

Im aktuellen Anwendungsfall zurSimulation zur Thematik Mehrstel-lenarbeit zeigte sich außerdem, dassdie Verknüpfung von Simulator undExcel von Microsoft sehr vorteilhaftist. MM

P Fachbereich Maschinen-technik an der Bergischen Universität-GesamthochschuleWuppertal

P ASIM – Arbeitsgemeinschaft Simulation

P Simulations-Dienstleistungs-Zentrum Dortmund

www.maschinenmarkt.de

PRODUKTIONLOGISTIK

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KONSTRUKTION WERKSTOFFE

Erst belächelt, dann zeitweisebekämpft ist heute das Gestellaus Mineralguss ein wesent-

liches Verkaufsargumentfür hochdynamische Ma-schinen. Was sind dieUrsachen dafür? Welchetechnischen und wirt-schaftlichen Vorteile bie-tet Mineralguss?

Das dynamische Ver-halten von Maschinen mitrotierenden Bauteilen ge-winnt aufgrund steigen-

der Drehzahlen und Beschleunigungder Achsen zunehmend an Bedeu-tung. Schnellere Positionierzeiten

und Werkzeugwechsel sowie hoheVorschubgeschwindigkeit führenzur Verstärkung mechanischer Re-sonanzen und damit zu einer grö-ßeren dynamischen Anregung derMaschinenstruktur. Außer dergeometrischen Anordnung derMaschinenkomponenten, ihrermechanischen Nachgiebigkeit, Fü-gestellen und Masseverteilungwird die dynamische Steifigkeit

Mineralguss ersetzt zunehmend Graugussbei Gestellen für Präzisionsmaschinen

UTZ-VOLER JACKISCH

Dr. Utz-Volker Jackisch ist Geschäftsfüh-rer der Epucret Polymertechnik GmbH & Co. KG in 73117 Wangen bei Göppingen,Tel. (0 71 61) 9 58 89-0, Fax (0 71 61) 9 58 89-29, [email protected]

Gesamtproduktim Blick

50 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

maßgeblich von der Schwingungs-dämpfung des Werkstoffs beein-flusst. Hierfür bietet sich Mineral-guss als der geeignetere Gestellwerk-stoff an. Er besitzt eine bis zu zehn-mal bessere Schwingungsdämpfungals konventionelle Gestellwerkstoffe.Wesentlich kleinere Amplituden undeine starke Reduzierung der Eigen-schwingungen führen bei spanabhe-benden Fertigungsverfahren nach-weisbar zur Erhöhung der Positio-niergenauigkeit, Verbesserung derWerkstückoberfläche und Verlänge-rung der Werkzeugstandzeiten.

Forderungen nach begrenztenund reduzierten Geräuschemissio-nen bei Produktionseinrichtungensind aktueller denn je: Die geräusch-mindernde Wirkung von Mineral-guss ist in vielfältigen, vergleichen-den Untersuchungen an Maschinen-gestellen, Getriebegehäusen undAufnahmen für Großmotoren undZentrifugen nachgewiesen worden.Körperschallanalysen zeigten teil-weise Reduzierungen des Schall-druckpegels von über 20%. Mineral-guss hat ein Drittel des spezifischenGewichts und des Elastizitätsmodulsvom klassischen GestellwerkstoffGrauguss. Das heißt: Mit Mineral-guss lassen sich im Vergleich zuGrauguss ebenso steife Maschinen-gestelle herstellen – mit gleichenoder niedrigerem Konstruktionsge-wicht. Die hohe spezifische Wärme-kapazität und niedrige Wärmeleitfä-higkeit bewirken ein träges Verhalten

Koordinaten-messmaschine.Ein 3800 kgschwerer Mine-ralgussblock er-möglicht hoch-genaue Mes-sungen unterrauen Ferti-gungsbedin-gungen.

Bild

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 51

von Mineralguss gegenüber kurz-zeitigen Temperatureinflüssen undRaumtemperaturschwankungen.Daraus resultieren kleinere tempera-turabhängige Gestellverformungenund damit eine höhere Maßgenauig-keit. Eine bessere Energiebilanz beider Herstellung gegenüber Grauguss(keine externe Wärmezufuhr, etwa20% weniger Primärenergie), eineproblemlose Entsorgung auf Bau-schuttdeponien sowie eine Verwer-tung als Recyclingbaustoff unter-mauern die Vorteile von Mineralgussauch ökologisch.

Niedrigere Gesamtkostendurch Funktionsintegration

Waren es in der Vergangenheit fastausschließlich technische Überle-gungen, die zur Verwendung vonMineralguss führten, so spielt heutein zunehmendem Maß auch das ver-besserte Preis-Leistungs-Verhältniseine entscheidende Rolle. Hierzuhaben im wesentlichen folgendeEntwicklungen beigetragen:c Die Mineralgussproduktion istheutzutage industrialisiert und teil-automatisiert.c Das Fertigungsvolumen ist enormgestiegen. Großserienfertigung wirderreicht. Bei führenden Herstellernwerden bis zu 3500 t Mineralguss-produkte im Jahr gegossen.c Modernes Engineering ist bei denMineralgussproduzenten eingekehrtund hat die Arbeitseffizienz erhöht.c Die Gießformen erreichen inzwi-schen hohe Standzeiten.c Der zunehmende Wettbewerbzwischen den Mineralgussprodu-zenten hat zu einem Entwicklungs-schub geführt.c Immer häufiger stehen bei derProduktentwicklung nicht Einzel-komponenten, sondern ganzheitli-che Lösungen im Vordergrund.

Im Maschinenbau lassen sich mitMineralgussgestellen erheblicheKosteneinsparungen bei der Herstel-lung und dem Betrieb von Maschi-nen erschließen. Außer den Einspa-rungseffekten bei der mechanischenGestellbearbeitung, der Reduzie-rung von Maschinenverkleidung so-wie einer möglichen Verringerungdes Aufwands in der eigenen End-

montage (Verkürzung der Durch-laufzeiten) können in zunehmen-dem Maß auch Logistikkosten (La-ger und Transport) gesenkt werden.Im Umfeld aktueller Entwicklungensowie neuester chemischer Werk-stoffe werden Mineralgusslösungenrealisiert, die ohne kostenintensiveeingegossene Sonderteile und auf-wendige mechanische Bearbeitungauskommen (Bild 1). Das ist zumBeispiel beim Einsatz moderner Pro-filschienenführungen und Linear-motoren der Fall.

Für den Preisvergleich zwischenkonventionellen und Mineralguss-Gestellen ist die einfache Multiplika-tion von Gewicht und Kilogramm-preis in der Regel nicht geeignet. Auf-grund der wesentlich höheren Funk-tionalität eines Gestells sind kom-plexere Betrachtungen notwendig.Der Kilogrammpreis bei Maschi-nengestellen aus Mineralguss hängtwesentlich vom Grad der Funktions-integration und Komplettierung imSinne einer Systemlösung ab:c Durch Integration zusätzlicherGestellfunktionen während des Gie-ßens (Erzeugen von Gewindeboh-rungen und Rohrleitungen für Kühl-und Schmiermittel sowie für dieHydraulik, Pneumatik und Elektrik,von Leerrohren, Behältern und Ble-che) schlagen sich Kosten, die beikonventionellen Gestellen erst inspäteren Fertigungs- oder Montage-schritten anfallen, bereits im Gestell-rohling nieder.c Der Komplettierungsgrad be-schreibt die weitere Veredelung desMineralguss-Rohlings in Sinne einerGestell-Systemlösung. Zwei wesent-liche Stufen sind die Herstellung präziser Flächen in Endqualität so-wie die Montage weiterer Kompo-nenten wie Führungen, Tische,Schlitten, Antriebe, Maßstäbe undBlechstrukturen.

Aus Integrations- und Komplet-tierungsgrad ergeben sich eine Viel-zahl möglicher Kostenbestandteilebei einem Maschinengestell, die jenach Konstruktion unterschiedlichgroß sein können. Zählt man die ein-zelnen Bestandteile zusammen, kön-nen durch mineralgussgerechte Ma-schinengestelle bis zu 30% Kosten-

vorteile gegenüber konventionellenGestellwerkstoffen erzielt werden.Frühzeitiger Kontakt zum Mineral-gießer und die Nutzung seines Engi-neering-Know-hows sind oft derEinstieg in technisch und wirtschaft-lich optimierte Maschinengestelle.

Verbessertes Arbeitenbei rauer Produktion

Im neuesten Produkt der Carl ZeissIndustrielle Messtechnik GmbH,Oberkochen – der Koordinaten-messmaschine Center-Max, die derhöchsten Genauigkeitsklasse ent-spricht – findet die Mineralgusstech-nik erstmals Anwendung. HöchsteGenauigkeitsklas-se bedeutet bei die-sem Gerät, dass da-mit zum Beispiel500 mm lange Ob-jekte bis auf zweiTausendstel Milli-meter genau zu-verlässig gemessenwerden können.Diese Genauigkeitwar bis jetzt nurmit Geräten er-reichbar, die in kli-matisierten Mess-räumen oder invergleichbaren Umhausungen stan-den. Das Koordinatenmessgerätprüft mikrometergenau auch unterrauen Bedingungen: bei starkenTemperatur- und Luftfeuchte-schwankungen sowie hoher Schwin-gungs- und Schmutzbelastung.

KONSTRUKTIONWERKSTOFFE

FAZIT

P Die Schwingungsdämpfungist besser als bei üblichenGestellwerkstoffen

P Außer der Aufnahme vonKräften und Momenten erfüllen Mineralgussgestelleweitere Funktionen

P Preis-Leistungs-Verhältnis hatsich zugunsten von Mineral-guss verschoben

Bild 1: Monoblock-Maschinenständerfür eine HSC-Ma-schine. Er bestehtaus 5600 kg Mine-ralguss. Ohne me-chanische Bearbei-tung wurde End-maßgenauigkeiterreicht

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52 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

Hierbei wird die Möglichkeit ge-nutzt, in den Mineralguss teilweiseumschäumte Inserts zur Schwin-gungs-, Last- und Temperaturent-kopplung einzugießen. Alle An-triebs- und Reaktionskräfte werdendirekt in die Mineralgussstruktur ge-leitet. Die hervorragende Werkstoff-dämpfung lässt sich voll nutzen. Diehohe Grundmasse des statischen Ge-räteteils aus Mineralguss sorgt inVerbindung mit einem dynamischenLuftfeder- und -dämpfungssystemfür eine optimale Resistenz gegenü-ber Bodenschwingungen und für einhervorragendes dynamisches Ver-

halten bewegter Maschi-nenachsen. Untersuchun-gen bezüglich Messgenau-

igkeit, Temperatur- undSchwingungsverhalten sowie viel-

fältige Praxiserfahrungen zeigen,dass es gelungen ist, mit diesem Ge-rätekonzept ein hochgenau arbei-tendes Messgerät in unmittelbarerProduktionsumgebung zu realisie-ren.

Mineralguss ist Lösungfür HSC-Maschinen

Ähnlich wie bei der Metallbearbei-tung steigen auch in der Holzin-dustrie Drehzahl, Beschleunigungund Vorschubgeschwindigkeit vonWerkzeugmaschinen. Um trotz derdamit verbundenen höheren dyna-mischen Maschinenanregung einehohe Fertigungsgenauigkeit zu er-zielen, wird von Herstellern Mine-ralguss als Gestellwerkstoff einge-

setzt (Bild 2), zum Beispiel von derSteinemann AG, St. Gallen/Schweiz.

Auch in der HSC-Bearbeitunggibt es im zunehmenden Maß Ma-schinen, die mit Mineralguss-Ge-stellen ausgerüstet sind. So wurde fürdie Maschine HSM 600 der MikronComp-Tec AG, Nidau/Schweiz, aufder Basis von Mineralguss ein Por-talkonzept entwickelt, das zum Pa-tent angemeldet ist (Bild 1). Dadurchkann bei einem Werkstückgewichtbis zu 800 kg Gewicht jede Antrieb-sachse mit maximal 10 m/s

2be-

schleunigt und im Eilgang von 40m/min „gefahren“ werden.

Die Erfahrungen mit Mineralgussals Gestellwerkstoff sind sowohl fürMaschinenbauer als auch für Ma-schinennutzer äußerst positiv. Dar-aus lassen sich Weiterentwicklungenableiten, die drei wesentliche Rich-tungen beinhalten werden:c Es werden verbesserte Mineral-

gusswerkstoffe auf den Marktkommen. Aufgrund der Mög-lichkeit zur Werkstoffkombi-nation lassen sich Maschinen-gestelle mit speziellen Eigen-schaften herstellen.

c Aufgrund des Trends zu System-lösungen wird sich der Komplettie-rungsgrad von Mineralgussgestellenerhöhen. Dadurch lassen sich zu-nehmend Führungen, Tische, Schlit-ten, Antriebe und Maßstäbe in End-qualität an die Gestelle montieren.Teile von Maschinenverkleidungenwerden in den Mineralguss inte-griert oder montiert.c Die Verwendung von Mineral-gussgestellen erleichtert die Einbin-dung von Adaptronik und Mikro-technik in Maschinen und Geräte.Durch Integration sensorischer undaktuatorischer Funktionalität in dieGestellstruktur werden Vorausset-zungen geschaffen, auf die Dynamikdes Bearbeitungsprozesses und aufUmgebungseinflüsse „intelligent“zu reagieren. MM

KONSTRUKTION WERKSTOFFE

Die Mineralgussbranche boomt trotz kon-junkturell schwieriger Zeiten weiter. So ha-ben 2001 führende Mineralgießereien wiein den vergangenen Jahren einen zweistel-ligen Zuwachs erzielt. Nach Branchen-schätzungen wurden im vergangenen Jahrüber 18 000 t Mineralgussteile für den Ma-schinen- und Gerätebau gegossen. Damitwurde die Erfolgsstory von Mineralgussfortgesetzt, die bereits vor gut einem Vier-teljahrhundert begann.Allerdings verlief der Start alles andere alsoptimal. So gab es in den siebziger Jahrennur eine bescheidene Anzahl von Anwen-dungen für Mineralguss im Maschinenbau.Erst wurde er belächelt, dann zeitweise be-kämpft, bis sich die Vorteile des Werkstoffs

vor allem bei Präzisionsmaschinen etablie-ren konnten. Hauptanwendungen von Mi-neralguss im Maschinenbau sind heute Ge-stelle, Betten und Unterbauten: also tra-gende Maschinenteile. Maßgebliche Auf-gabe als Gestellwerkstoff ist einerseits dieSicherung der geometrischen Lage der ein-zelnen Maschinenkomponenten und an-dererseits die Aufnahme von Kräften undMomenten – und das alles bei statischeroder dynamischer sowie bei thermischerBelastung, wobei auch das Kriterium Ge-räuschreduzierung zu erfüllen ist. Bei Ma-schinengestellen gibt es für Mineralgussnoch viele Anwendungen zu erschließen.Derzeit ist noch Grauguss der dominanteGestellwerkstoff.

MARKTENTWICKLUNG

Erfolgsstory nach schwerem Start

Bild 2: Breit-band-Schleifma-schine zur Holzbe-arbeitung (a). Umtrotz hoher Bear-beitungsgeschwin-digkeit eine hoheOberflächengütezu erzielen, beste-hen Ober- undUnterständer ausMineralguss (b).

Bilder: 1 Mikron Comp-Tec, 2 Steinemann

ab

P Mineralguss von Epucret

P Roboter und Fertigungszelle ausMineralguss

www.maschinenmarkt.de

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MANAGEMENT VERTRIEB

54 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

Das Angebotswesen vonkomplexen Produkten, Sys-temen und technischen

Dienstleistungen in der Investitions-güterindustrie wird äußerst selten inBüchern und Fachzeitschriften be-handelt, obwohl es eine sehr großeBedeutung hat. Schließlich sindkompetente und qualifizierte Ange-bote die Voraussetzung für die Auf-tragsgewinnung. Viele Verantwortli-che in Vertriebsbereichen werdeneingestehen müssen, dass oft dieWeiterentwicklung des eigenen An-gebotswesens mit dem steigendenWert und der Komplexität des eige-nen Produkt- und Leistungsspek-trums nicht mitgehalten hat. Die fol-genden Inhalte beziehen sich nichtauf einfache, standardisierte Kata-logprodukte oder wenig erklärungs-bedürftige Produkte des Investi-tionsgütermarktes. Deshalb soll ver-sucht werden, einige wesentlicheMerkmale und Besonderheiten fürdas Entwickeln erfolgreicher Ange-bote herauszuarbeiten.

Der Verfasser hat mitgearbeitet imVDI-Ausschuss „Ausbildung zumVertriebsingenieur“ und hat auch inSeminaren des VDI das Teilgebiet„Angebotswesen im Investitionsgü-termarkt“ referiert.Die moderne Betriebswirtschaftlehrt, dass nicht mehr einzelne be-triebliche Funktionen (zum BeispielEinkauf, Wareneingang, Material-prüfung etc.) betrachtet werden,sondern betriebliche Prozesse. Unterdiesen Voraussetzungen ist die An-gebotserstellung ein Teilprozessinnerhalb des Gesamtprozesses Ver-trieb. Dieser Teilprozess besteht aus

mehreren Teilabschnitten (Bild 1).In vielen Unternehmen hat das An-gebotswesen nicht den ausreichen-den Stellenwert. Schließlich sollenqualifizierte Angebote den Unter-nehmenserfolg sichern und steigern.Entsprechend muss in den Unter-nehmen eine Führungsinstanz dafürverantwortlich sein, wesentliche An-gebotsrichtlinien zu pflegen.Wichtige Maßnahmen sollten sein:c Mindestens 1-mal pro Jahr imRahmen von VertriebskonferenzenDurchführung von Stärken-/Schwä-chen-Analysen des Angebotswesens.

c Durchführung von Benchmar-king, das heißt Vergleich mit den be-sten Angeboten der Konkurrenz.c Angebotscontrolling, mindestensFeststellung, ob der Quotient vonAnzahl der erfolgreichen zu Anzahlder abgegebenen Angebote sich ver-bessert oder verschlechtert hat.

Das Prozessdenken im Angebots-wesen ist auch für das Unterneh-mensimage von großer Bedeutung.Im Unternehmen umgesetztes Qua-litätsdenken führt dann dazu, dassder Qualitätsmaßstab auch für denAngebotsprozess gilt. Wichtige

Neue Wege im VertriebDas Angebotswesen von komplexen Produkten, Systemen und technischen Dienstleistungen

PETER BAUDITZ

Dipl.-Ing. Peter Bauditz ist Wirtschaftsin-genieur in 61118 Bad Vilbel, Tel. (0 61 01)54 12 47, [email protected]

Angebotsprozess (als Teilprozess)

Problemstellung(Anfrage)

Nachauftragsphase(Kundenbetreuung)

Bild 1: Die Angebotser-stellung ist einTeilprozess innerhalb desVertriebs.

Kunden-anforderung

Vertrag/Auftrag

Lieferung/Leistung

Betriebs-phase

Angebots-/Vertrags-phase

Auftrags-abwicklungs-phase

• Anforderungsanalyse • Bestellung • Gewährleistung

• Lösung • Lieferung/Leistung • Kulanz

• Machbarkeitsprüfung • Übergabe/Abnahme • Kundenwünsche

• Angebot • Fakturierung • Kundendienst

• Vertrag

Bild 2: Die Angebotsausarbeitung muss in dieses Prozessumfeld einge-bettet werden.

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 55

Merkmale, wie Schnelligkeit, Pünkt-lichkeit, Richtigkeit von erstelltenKundenpapieren, Transparenz,kompetente Bearbeitung geltendann im gesamten Interessenten-und Kundenbearbeitungsprozessund damit auch im Angebotsteil-prozess in allen Phasen der Bear-beitung. Das Bild 2 zeigt, in welchemProzessumfeld die eigentliche Ange-botsausarbeitung eingebettet ist. AlsLieferant muss uns immer bewusstsein, dass der Kunde den Gesamt-prozess als Eindruck bewertet, wenner eine Lösung sucht und eine An-frage auslöst.

Die Angebotsplanung ist ein Projekt

Jedes Unternehmen ist gut beraten,große, komplexe Angebote (und nurdiese sind Gegenstand der Betrach-tung) mit allen Voraussetzungen alsProjekt zu behandeln.

Dazu gelten alle Grundsätze undRegeln wie für andere Projekte (zumBeispiel Entwicklungsprojekte). Zu-nächst muss es einen fachlich sehrqualifizierten und von allen aner-kannten Gesamtverantwortlichengeben. Dann haben sich für ein An-gebotsprojekt sogenannte „virtuel-le“ Teams sehr bewährt, die nur fürdie Dauer des Angebotsprozesseseingesetzt werden.

In dieses Team sollten auch Ent-wicklungsingenieure, Servicemitar-beiter und gegebenenfalls mindes-tens sporadisch kaufmännische Mit-arbeiter eingebunden werden. Indieses Team gehören auch externeMitarbeiter zum Beispiel von Part-nerfirmen, wenn in AngebotenKomponenten, Systemteile undDienstleistungen (zum Beispiel Pro-grammierung) vorgesehen sind, dievon den Partnern eingebracht werden.Die Qualität des Angebotes und da-mit die Auftragschance hängen ganzwesentlich ab von den Informatio-nen, die der Lieferant über denHintergrund der Anfrage von Inter-essenten/Kunden hat. In dieser Pha-se hat ein Lieferant bereits die Gele-genheit sich deutlich von Wettbe-werbern abzusetzen. Solche weiter-gehenden Informationen sind:

c Gründe und Ziele der Investition.c Vorhandene installierte Produk-te/Systeme und deren Vernetzungmit Vor- und Nachteilen.c Bisherige betriebliche Abläufeund Prozesse zur Leistungserstel-lung.c Betrachtung von technischenSchnittstellen, um die angebotenenProdukte/Systeme mit bereits instal-lierten zu koppeln beziehungsweiseeine Integration durchzuführen.c Vertragliche Bindungen beimInteressenten/Kunden, um zum Bei-spiel in Erfahrung zu bringen, wel-che Systeme/Anlagen zu welchemZeitpunkt ersetzt werden können.c Wirtschaftlichkeit und Kosten desBetriebes installierter Produkte/Sys-teme.c Genaue Nutzenerwartung desInteressenten/Kunden an die Neuin-vestition.c Welche Absatzmärkte hat derKunde und wie ist seine Wettbe-werbsposition?c Wie sieht die Produkt- und Leis-tungsstruktur beim Interessenten/Kunden aus?c Wie ist die strategische Ausrich-tung des Interessenten/Kunden?c Wie sind die Entscheidungsebe-nen beim Kunden und wie laufen dieEntscheidungsprozesse?c Gibt es wesentliche Entschei-dungskriterien, die erfragt werdenkönnen?

Auftragschance hängt vonder Istanalyse ab

Neben den formalen Anfragekrite-rien, wie Lieferfähigkeit und Einhal-tung von Terminen, Lösung des an-gefragten Problems und Preise undKonditionen, ist eine Bewertung derAnfrage vorzunehmen, damit der für die Angebotserstellung zu pla-nende Aufwand in vertretbarem Ver-hältnis zum Auftragswert und denAuftragschancen steht. Dazu mussder Lieferant Kriterien als Maßstabhaben oder entwickeln, die nach ei-niger Zeit aktualisiert und angepasstwerden.

Üblicherweise sind zunächst Um-satz- und Ertrag die Messlatte für dieAngebotsbewertung. Darüber hin-aus wird empfohlen, markt- und

kundenspezifische Faktoren zu be-rücksichtigen. Solche sind zum Bei-spiel die strategische Bedeutung desAngebotes (zum Beispiel die Plat-zierung eines neuen Produktes imMarkt) oder die Referenzbedeutungdes Angebotes.

Zu prüfen sind auch die unter-nehmensspezifischen Kapazitätenbeim Lieferanten wie Realisierbar-keit der Kundenanforderungen(auch kosten- und terminmäßig)und Sicherstellung der notwendigenDienstleistungen (zum Beispiel In-betriebnahme, Schulung).

Je nach Erfüllungsgrad der Evalu-ierung wird der Aufwand für das An-gebot geplant. Letztlich haben aberErfahrungen gezeigt: Eine Angebots-ausarbeitung „mit halber Kraft“bringt nichts, es sei denn aus takti-schen Gründen wird ausnahmsweiseein „Dabeisein-Angebot“ oder ein„Muss-Angebot“ erstellt.

Besonders bei der Anfrageprü-fung ist darauf zu achten, dass alle so-genannten K.O.-Kriterien erfülltwerden. Muss einAnbieter bei sol-chen Defizitengleich aufgeben?Nein, man bietetfehlende Produk-te, Systemkom-ponenten oderDienstleistungenüber Koopera-tionspartner an. Es liegt heute imTrend der Zeit, nicht mehr ein vollesLeistungsspektrum selbst zu erbrin-gen, sondern ein Netzwerk vonGeschäftspartnern zu entwickeln,um auch sehr umfangreiche undkomplexe Kundenanforderungen zuerfüllen. In MM-Ausgabe 29 er-scheint der zweite Teil des Beitrags.Darin wird auf die Angebotskalku-lation und Preisgestaltung einge-gangen. MM

MANAGEMENTVERTRIEB

FAZIT

P Angebotserstellung hängt we-sentlich von Hintergrundinfor-mationen über den Kunden ab

P Ist-Analyse gut vorbereiten undauf Fachkompetenz achten

P Netzwerk von Partnern erhöhtReaktionsvermögen

P Rechnergestützte Angebotserstellung

P Produktkonfigurator mit Angebotserstellung

www.maschinenmarkt.de

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Kompetenzbei C-Teilen

Der Paderborner Werkzeug-großhändler Ullner und Ullner ,Mitglied im Wuppertaler Ein-kaufsbüro Deutscher Eisen-händler, ist bedeutenderWerkzeuglieferant des Automo-bilzulieferers Benteler AG undjetzt auch Lieferant für C-Teile.Ullner pflegte einen elektroni-schen Katalog mit über 20 000Artikeln ins Netz von Bentelerein, mit dem die Einkäufer di-rekt ins Warenwirtschaftssys-tem von Ullner und Ullner ge-langen und Bestellungen auslö-sen. Der Katalog erfüllt die An-forderungen an e-Class undBMEcat. Ullner kann die Wareninnerhalb von 24 Stunden lie-fern und pflegt kundenindivi-duelle Nettopreise ein.

Unter www.gutekunst-fe-dern.de präsentiert Gut-ekunst Federn seine neueInternetseite mit einigennützlichen Zusatzleistun-gen. So können neben derFedernauswahl mit über 10 000 verschiedenen Feder-baugrößen direkt CAD-Datenin 2D und 3D erzeugt und her-untergeladen werden. Mit freierAnpassung der Einbaulänge

Meldungen

Federn online

Shane Tulloch, Vice President und Managing Director von Freemarkets Europa,und sein Team agieren jetzt auch verstärkt in Europa, nachdem das Unterneh-men den amerikanischen Markt erfolgreich erschlossen habe, wie es heißt. MitE-Sourcing-Software und Servicelösungen von Freemarkets können Unterneh-men ihren Beschaffungsprozess erheblich optimieren und signifikante Einspa-rungen erzielen. Das von Beschaffungsexperten für Beschaffungsexperten ent-wickelte Paket globaler Sourcing-Lösungen setzt sich aus industrieweit führen-der Software, Marktinformationen und entsprechenden Dienstleistungen zu-sammen. Damit konnte das Unternehmen seit 1995 ein Volumen von 6,5 Mrd.Euro für europäische Unternehmen vermitteln. Die durchschnittliche Kapitalren-dite lag bei 20 zu 1. Weitere Informationen: www.freemarkets.com

Globale Beschaffung auf dem Vormarsch

stehen für denCAD-Downloadüber 30 verschie-dene neutrale undnative Dateifor-mate zur Verfü-

gung. Weiterhinfindet man ein neues unabhän-giges Federnberechnungspro-gramm kostenlos zum Her-unterladen sowie ein Forum fürtechnische Federn.

56 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

Titex-Infosystem steht auf vier SäulenAls so genannten Titex-Daten-Highway bezeichnet das Frank-furter Unternehmen Günther &Co. GmbH seinen Service derelektronischen Kommunika-tion für Zerspanungswerkzeu-ge. Die vier Säulen des Titex-Daten-Highway sind, wie dasUnternehmen ausführt, Tec,das Titex-Werkzeugempfeh-lungs- und Bestellsystem aufCD-Rom, Mytecshop, das Titex-Werkzeugempfehlungs- undBestellsystem im Internet, derTitex-Service für E-Procure-ment und www.titex.com, daskomplette Titex-Informations-zentrum im Internet. Diese Sys-

teme bieten laut Anbieter bei-spielsweise die präzise Werk-zeugauswahl für jedes Zerspa-nungsproblem, eine internatio-nale Werkstoff-Datenbank, dieAngabe von Leistungsdaten zurindividuellen Nutzung wieStandzeiten, Schnittgeschwin-digkeiten oder Drehzahlen,Wirtschaftlichkeitsberechnun-gen oder die technischen Datenaller Titex-Werkzeuge mit ak-tuellen Preisen und individuel-len Rabatten. Bestellt werdenkann über Fax (bei Tec) oderüber das Titex-Online-Bestell-system (bei Mytecshop). Wer ei-ne eigene E-Procurement-Lö-

sung betreibt, kann, wie es wei-ter heißt, die Daten in allen zurZeit gebräuchlichen Formaten,beispielsweise e-Class, erhal-ten.

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Die Eschborner Sesa AG bietetneue Lösungenzur interakti-ven 3D-Prä-sentation vonProdukten allerArt. Mit diesen branche-nunabhängigen An-wendungen könnenUnternehmen Ver-besserungen in ihrerKundenansprache und derKundenbindung im After-Sa-

les-Bereich erzielen. So-wohl in der exklusiven

Produktpräsen-tation durch ei-nen Verkäufer

als auch zur Ver-kaufsunterstüt-

zung bei Inter-net-Shops,

mobilen End-geräten und Multimedia-Terminals ist die Software

einsetzbar.

MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 57

König Kunde

Wer heutzutage einen Kunden haltenwill, der muss ihm in allen Phasen derKaufzyklen einen Mehrwert bieten.Auf diesem Gedanken basiert das sogenannte eCRM, das elektronischeKundenbeziehungsmanagement.Damit sind der Aufbau, die konti-nuierliche Entwicklung sowie derErhalt dauerhafter Kundenbe-ziehungen im E-Business mitHilfe des Internets gemeint.Der Software-Markt stellt dazueine große Anzahl von Lösungen bereit. Die-se sind aber teilweise so unterschieldich positioniert,dass eine Auswahl kaum noch zu bewerkstelligen ist. Entscheidernin Marketing und IT will die vorliegende Marktübersicht deshalbeine Orientierungshilfe geben.

Firmenzeitung adieu?

In den meisten Unterehmen gibt essie noch, die schwarzen Bretter unddie Firmenzeitung. Doch allmäh-lich läuft das Intranet diesen klas-dischen Informationsmedien denRang ab. Welche Motive bestim-men die Einführung eines Intra-nets? Wie wird das neue Mediumgenutzt? Der Stuttgarter Me-dienexperte Claus Hoffmann,hat dazu Kommunikationsver-

antwortliche in Großunternehmen be-fragt. Basierend auf den Ergebnissen plädiert er für einen

integrativen Ansatz, der das Intranet und die etablierten innerbe-trieblichen Medien kombiniert.

Den Einkauf outsourcen

Enorme Einsparpotenziale lockenbeim Einkauf von C-Artikeln über dasInternet. Prozesskostenenkungenzwischen 25 und 75% sind ohneweiteres machbar, sagen Fachleu-te. Wem aber die Suche nach demgünstigsten Anbieter zu aufwän-dig und der Aufbau eines eigenenE-Procurement-Systems zu teuer ist, der kanndie C-Artikel-Beschaffung an spezialisierte Dienstleisterauslagern. Was diese tun und was sie können müssen, beschreibtdas vorliegende Buch – aus erster Hand, denn beide Autoren sindGeschäftsführer eines Full-Service-Einkaufsdienstleisters.

Mit interaktiver 3D-PräsentationInternet-gestützt Kunden ansprechen

Plansee Tizit hat sein Angebot im Bereich E-Solutionserweitert. Seit Mai diesen Jahres ist das Unternehmennach eigenen Angaben mit dem E-Techstore online.Diese Einkaufs- und Informationsplattform für Tizit-Kunden baut auf Mysap.com auf. Die Kunden desUnternehmens können sich jetzt, so heißt es weiter,mit ihrem persönlichen Login im aktuellen Online-Pro-duktkatalog für Tizit-Zerspanungsprodukte informierenund die für sie passenden Werkzeugkombinationenkonfigurieren. Verfügbarkeit und individuelle Produktewerden sofort angezeigt, und der Zeitaufwand biszur Bestellung reduziert sich laut Tizit auf ein Mini-mum. E-Techstore enthält rund 7 000 detailliert Pro-duktbilder und über 20 000 bestellbare Produkte. Al-le technischen 1 : 1-Zeichnungen werden für Katalog-produkte in dxf-Formaten bereitgestellt, die aus demInternet heruntergeladen werden können.

Werkzeuge im Internet

Es gibt speziell für den Mittel-stand zugeschnittene IT-Lö-sungen, doch das bestehendeAngebot für mittelständischeUnternehmen ist stark verbes-serungswürdig. Das ergab eineBefragung, die das AachenerOnline Marktforschungsinsti-tut Dialego unter 319 IT-Ent-scheidern durchführte. Die

Mittelstand soll in E-Business investieren

strategisch wichtigsten Berei-che einer Investition sind dem-nach CRM (38%) und die IT-Si-cherheit (29%). Eine wichtigeRolle spielt derzeit auch die Im-plementierung von E-Business-Plattformen. Laut 75% der Be-fragten wächst der Druck aufmittelständische Unternehm-ne, in E-Business zu investieren.

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E-Business

Informationenteilen

Die Gestaltung von Geschäftsverbindungen zu Liefe-ranten und Kunden wird zunehmend zu einem Kriterium

für Wettbewerbsvorteile. Es geht etwa darum, den Kun-den über das Internet genaue Lieferzeiten verfügbar

zu machen. Der nächste Schritt sind die unternehmens-übergreifenden Geschäftsprozesse.

ULRICH SCHAMARI

Bei etwa 50% liegt der Fremdleis-tungsanteil an der Fertigung einesdurchschnittlichen Industrie-unternehmens, und in manchenBranchen erreicht er bereits 80%.

Deshalb muss im betrieblichen Be-schaffungswesen ein Wandel von derreinen Materialwirtschaft hin zum strate-gischen Einkauf erfolgen. Das Lieferanten-management wird zu einer zentralen Kom-petenz im unternehmerischen Handeln.Neuere Techniken wie etwa das E-Procure-ment – also die Beschaffung per Internet –liefern zunehmend die Chancen zur wert-schöpfenden Nutzung der Effizienzpotenziale,

die im Einkauf als einemgrundlegenden Unterneh-mensprozess existieren.

Mit einer Vortragsveran-staltung in Frankfurt hatDun & Bradstreet, einer derinternational führendenAnbieter von Wirtschaftsin-formationen, auf die aktuel-len Entwicklungen im Sup-ply Chain Management auf-merksam gemacht. Haupt-

referent Wolfgang Martin vom Beratungsunterneh-men Meta Group verwies auf die Aspekte, die derzeitzu beachten sind, um sich in der elektronischenBeschaffung für die Zukunft richtig aufzustellen. So

müsse man aus dem Platzen der „E-Commerce-Bla-se“ lernen, dass es nicht einfach ist, mittels der imInternet verfügbaren Techniken zusammen zu ar-beiten, das heißt: diese Techniken für den Bau einesNetzwerks zu nutzen, indem man kollaborierenkann.

„Es geht darum, tatsächlich die Lieferanten unddie Lieferanten der Lieferanten einzubeziehen“ be-tonte der anerkannte europäische Experte auf demGebiet des Commerce Chain Managements. Wasjetzt mit dem E-Business erstmals eintrete, sei dasTeilen von Informationen zwischen den internenProzessen eines Unternehmens und seinen externenkollaborativen Elementen. Ulrich Schamari ist freier Journalist in 60320 Frankfurt.

58 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

Bild: Meta Group

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Ladungstausch im Logistikunternehmen: Der Kunde er-hält genaue Informationen über die Lieferzeiten.

KollaborationWolfgang Martin, Bera-ter bei der Meta GroupAG in Ismaning: „Esgeht darum, tatsächlich,die Lieferanten und dieLieferanten der Lieferan-ten einzubeziehen.“

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Ein typisches Beispiel stammt aus dem Bereichder Logistik: Unternehmen wie die Deutsche Postoder Fedex haben begonnen, ihren Kunden Infor-mationen über die genauen Lieferzeiten von Warenverfügbar zu machen. Die Kunden können in die Sys-teme der Firmen hinein gehen und sich anschauen,wann eine Lieferung tatsächlich erfolgen wird.

Auf diese Weise haben sich einige Logistiker ent-scheidende Wettbewerbsvorteile aufgebaut. Denndie europäischen Eisenbahngesellschaften besitzenin der Regel keine Warenumlaufsysteme und sinddeshalb nicht in der Lage, ihren Kunden zu sagen,wann in welchem Güterwagen an welchem Bahnhofeine Lieferung ankommt. Auch wenn dies banal er-scheint, ist es ein gravierender Wettbewerbsnachteil.Es zeigt sich nämlich, dass logistische Aufgaben vonvielen Unternehmen nicht einem Transportmittelanvertraut werden, das nicht mit einer gewissenZuverlässigkeit arbeitet und diese durch die Über-lassung interner Informationen nachweist.

Das Teilen von Informationen, die sich auf die Lie-ferung von Produkten und Dienstleistungen bezie-

hen, setzt sich auch in eher kundenorientierten Be-reichen als Wettbewerbstrend durch. So haben dieLufthansa und die Air France angefangen, ihre „Se-nator“- beziehungsweise „Gold Service“-Kundenper SMS-Nachricht über die Verspätung oder Anul-lierung von Flügen zu informieren.

Für Berater Martin sind solche aktuellen TrendsTeil einer längerfristigen Entwicklung: „Die Idee da-hinter ist natürlich, im näch-sten Schritt dann nicht nur dieInformation zu teilen, sonderntatsächlich zu einem kollabora-tiven Prozess-Engineering zukommen.“ Wenn nämlich In-formation über die Verspätungeiner Lieferung zwischen demLieferanten und dem Kunden geteilt werde, dannkönne gleichzeitig der Prozess der kurzfristigen Er-satzbeschaffung mit angegangen werden. Das Ange-bot einer alternativen Lieferung kann in den Infor-mationsvorgang bereits einbezogen werden und sodie Lieferflexibilität entscheidend erhöhen. W

MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 59

Zusatzinformationen im Internet unter

www.maschinenmarkt.deDun & Bradstreet · Meta Group · Fedex ·Deutsche Post.

E-Business ist noch nicht zufriedenstellend

Jedes fünfte deutsche Unternehmen bietet Warenund/oder Dienstleistungen online an. Rund 30%sind mit der bisherigen Entwicklung ihrer E-Bu-

siness-Aktivitäten zufrieden. Nur jedes sechsteUnternehmen überarbeitet das Angebot kontinuier-lich. Dies sind einige der Ergebnisse des MM-Indus-trie-Panels „Die Industrie im Internet“.

Das Internet hat in der Industrie an Bedeutung zu-genommen, wenn es um die Kommunikation via E-Mail, Unternehmensdarstellung und um Informa-tionsbeschaffung geht. Zunehmend wird es auch zurKonkurrenzbeobachtung, Marketingkommunika-tion, Verkauf und Kundenakquisition eingesetzt.Aufschlussreich sind Aktualisierung und Umfängeder Internetauftritte. Für Untersuchungen über dieAkzeptanz bieten sich auch die Entwicklung der Be-sucherzahlen auf den Web-Seiten, die E-Business-Aktivitäten sowie die Einschätzung der Bedeutungdes Internets heute und in ein bis zwei Jahren an.

Vor diesem Hintergrund wurde das Thema Inter-net im Lauf 2001/2002 des MM-Industrie-Panels alsSchwerpunktthema aufgenommen. Die Untersu-chung lieferte zu allen genannten Themenbereichen

aufschlussreiche Ergebnisseund Erkenntnisse.

Im MM-Industrie-Panel,einer Umfrage, die MM DasIndustrieMagazin einmaljährlich im Rahmen seiner Markt-forschung durchführt, werden hochrangi-ge Entscheidungsträger der Industrie regelmäßigzu allgemein interessierenden Fragen – zum BeispielEinschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung –sowie zu Produkteinsatz, zu kurz- und mittelfristi-gen Anschaffungsplänen und langfristigen Produkt-interessen befragt. Das MM-Industrie-Panel ist re-präsentativ für über 80 000 Betriebe des verarbei-tenden Gewerbes in der Bundesrepublik Deutsch-land.

Die Untersuchung kann kostenlos angefordertwerden bei Marliese Bernhardt, Marketing-Service,Tel. (09 31) 4 18-24 51, E-Mail: [email protected] W

MM-In-dustrie-

Panel: DieIndustrie im

Internet.

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E-Business

Noch mehr LeistungDie Hecaron AG ist eine Dienstleister für das Beschaffungs-management von Zeichnungsteilen und Produktionsmaterialienin der verarbeitenden Industrie. Zwei öffentliche Internet-Markt-plätze für Zeichnungsteile und Aluminiumstrangpressprofile runden das Portfolio ab.

URSULA HOFMANN

Bild: Hecaron

60 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

Die Hecaron AG, Heilbronn erweitert ihrDienstleistungsportfolio und bietet ihrenKunden verstärkt Beratungsdienstleistun-gen rund um das Beschaffungsmanage-ment von Zeichnungsteilen und Produk-

tionsmaterialien an. Gestützt auf die beiden Inter-netmarktplätze und die Erfahrungen im E-Procure-ment verfolgen die Heilbronner einen strategischenBeratungsansatz kombiniert mit einer starken er-folgs- und umsetzungsorien-tierten Ausrichtung.

„Diese Erweiterung unsererDienstleistungen ist für uns derlogische Schritt“, sagt Vor-standssprecher Dr. EckardKern. „Mit den beiden Markt-plätzen haben wir das Netzwerkund die Erfahrung, um die mit unseren Kunden er-arbeiteten strategischen Konzepte auch operativ

umzusetzen.“ Der Nutzen für die Kundenliegt dabei in der Kombination der

strategischen Beratung und derschnellen Realisierung von Kosten-senkungspotentialen, basierendauf einem umfangreichen Know-

how im technischen Einkauf undProjektmanagement und dem di-rekten Zugriff auf die Fertigungs-

kapazitäten des starken Lieferan-tennetzwerks. Damit

hebt sich das Heil-bronner Unter-nehmen von

Wettbewerbern im Markt ab, die ebenfalls mit einemMarktplatz gestartet sind und sich zunehmend aufdie Entwicklung von Software und deren Imple-mentierung konzentrieren.

Der operative Bereich der Beratungsleistungenumfasst unter dem Begriff des Sachkostenmanage-ments Themen wie zum Beispiel strukturiertesWarengruppenmanagement, Beschaffungsmarkt-recherche, Ausschreibungen und Nachverhandlun-gen, Lieferantenbündelung oder Make-or-Buy-Ana-lysen. Unter der Überschrift Einkaufsmanagementwerden die strategischen Themen zusammen-gefasst, die zum Beispiel den sinnvollen Einsatz von E-Procurement-Lösungen, Prozess- und Organisa-tionsmanagement, Lieferantenmanagement undden werksübergreifenden Einkauf einschließen.

Im Fokus der Hecaron AG steht nach wie vor derMittelstand mit den Schwerpunktbranchen Maschi-

nen-, Anlagen- undApparatebau, Bau-und Bauzulieferin-dustrie, Möbel- undInnenausbau, Auto-mobil- und Fahr-zeugbau und alle an-deren Hersteller

langlebiger Investitions- und Gebrauchsgüter. Da-bei fokussieren sich die Heilbronner auf kom-plexe Zeichnungsteile und Produktionsmaterialienaus Metall und Kunststoff mit einer hohen Wert-schöpfung. Neu hinzugekommen sind Halbzeugeund Walzerzeugnisse aus Stahl und NE-Metallen, dieinsbesondere von Unternehmen mit einer hohenFertigungstiefe und Lieferanten aus dem Hecaron-Netzwerk zugekauft werden.

Den Background für diese anspruchsvolle Weiter-entwicklung bringen die beiden Vorstandsmitglie-der Dr. Eckard Kern und Helge Hoffmann mit, diejahrelang als Consultants bei einer renommiertendeutschen Unternehmensberatung im Bereich Stra-tegy and Operations tätig waren. Die Kunden kön-nen jetzt die Branchenerfahrung und Beratungs-kompetenz von Hecaron nicht nur für einzelne Tei-le und Projekte, sondern für Ihren nachhaltigen undergebniswirksamen Einkaufserfolg nutzen.

Mit dieser Erweiterung des Portfolios rundet dasin Heilbronn ansässige Unternehmen seine Palettean innovativen Dienstleistungen ab. W

Zusatzinformationen im Internet unter

www.maschinenmarkt.deHecaron AG · Bundesverband Materialwirt-schaft, Einkauf und Logistik (BME)· Alupur

Zusatznutzen„Diese Erweiterung unse-

rer Dienstleistungen ist für uns der logische

Schritt“, kommentiertVorstandssprecherDr. Eckard Kern ei-

nen neuen Hecaron-Zusatznutzen: dasAngebot von Bera-

tungsdienstleistungen.

Bild: Hecaron

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MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 61

E-Business

Spannwerkzeug-Spezialist Forkardt bietet seitDezember 1600 Standardprodukte in einerShop-Lösung an. Mit bereits 300 registriertenAnwendern sind alle Erwartungen in Erfül-lung gegangen. Schlüssel zum Erfolg war eindurchgängiges Warenwirtschaftsystem

KEN FOUHY

Mit fünf Auslandsnieder-lassungen und fünf Produktions-stätten war es die für Forkardt-Gruppe(Erkrath) wichtig, eine leicht interna-tionalisierbare Shop-Lösung zu finden.

Nach ausführlicher Evaluierung seien nur die Lö-sungen von Intershop und Openshop übrig geblie-ben, sagt der internationale Marketingleiter HelmutLinke. Weil Forkardt bereits das Bäurer-Warenwirt-

schaftssystem B2 einsetzt, fiel die Entscheidung aufdie Lösung von Openshop, die voll in

das Bäurer-System integriert ist. Nach einer Vorbereitungszeit von

etwa 18 Monaten ist der Shop seit ver-gangenem Dezember im Netz. „Die

technische Umsetzung entspricht exaktdem abgestimmten Konzept“, sagt Linke.

Allerdings hatte Forkardt den erforderlichen Auf-wand zunächst unterschätzt. „Die Zeit, die für Ent-wicklung und Testphase erforderlich war, hatten wir

erheblich kürzer einge-schätzt“, gesteht Linke.

Um bei Forkardt Bestel-lungen abzugeben oderden Online-Shop auszu-probieren, müssen Kun-den und Interessierte sichzuerst registrieren und einPasswort geben lassen. Da-nach hat man freien Zu-gang zu einem sehr über-sichtlichen Shop, der in ei-ner englischen und einerdeutschen Version verfüg-bar ist. Im Shop sind so-wohl alle technischen Da-ten zu den im System be-findlichen 1600 Standard-

produkten als auchPreisinformationenund individuelle Unter-

nehmensrabatte hinter-legt. Für nicht-versierte Nutzer findet ein leicht zubedienender Konfigurator fast immer eine passendeLösung. Den Konfigurator hat Forkardt mit Bäurerselbst entwickelt. Nachdem der Kunde seinen Wa-renkorb zusammengestellt hat, kann er sich über dieweltweite Verfügbarkeit seiner gewünschten Teileinformieren. Dies ist durch die Anbindung an dasBäurer-Warenwirtschaftssystem, das alle Lager-undProduktionsstandorte der Firma vernetzt, möglich.

Aufgrund der Vernetzung mit dem Warenwirt-schaftssystem seien die Unterhaltungskosten relativgering, sagt Linke. Die laufenden Kosten beschrän-ken sich auf die gelegentliche Hardwarewartung undregelmäßige Sicherheits-Updates der Serversoftwa-re. Ein 2 Megabit Virtuelles Privates Netzwerk (VPN)sorgt für Datensicherheit.

Seit Dezember haben sich weltweit 300 Nutzerregistriert, die zur Zeit etwa 600 Seitenaufrufe pro Taggenerieren.Bisher gebees aber weni-ge Kunden,die mehr-mals überdie Shop-Lö-sung bestellt hätten, berichtet Linke. Ein Online-Paket-Verfolgungssystem fehle, sei aber bisher auchnicht verlangt worden, meint Linke.

Durch die Live-Schaltung des Systems wollte For-kardt der erste Anbieter sein, der für Spannwerkzeu-ge eine komplette E-Commerce Lösung anbietet.Das Projekt ist erfolgreich und wird vom Kunden an-genommen, bestätigt Linke. Mit diesem relativ leichtzur bedienenden Internet-Shop ist Forkardt derSprung zum E-Shop gelungen. W

Zusatzinformationen im Internet unter

www.maschinenmarkt.deOpenShop · Bäurer · Intershop · Forkardt

HilfreichEin Online Konfigu-rator hilft unter den1600 Spannwerk-zeuge die richtige Lo-sung zu finden.

Alles aus einer Hand

Mit 300 Mitarbeitern und einen Umsatzvon Umsatz von 39 Millionen Euro istForkardt einer der weltweit führendenAnbieter von Spannmitteln. Das Unter-nehmen hat Niederlassungen oder Pro-duktionsstätten in Grossbritannien, Fran-keich, Italien, Schweiz und den USA. Vorzwei Jahren wurde das Unternehmendurch ein Management Buyout neu auf-gestellt und wird jetzt von der Englän-derin Dr. Nicola Greenwood geführt.

Forkardt

Bilder: Forkardt

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IT-Service

Wenn Bilderlaufen lernen

Mit neuen multimedialen Diensten wie EMS und MMS möchtenNetzbetreiber und Endgeräteanbieter, zum Beispiel T-Mobilezusammen mit Sony Ericsson, den Herbst der SMS einläuten.

BERND MAIENSCHEIN

War die nonverbale Kommunikationper Handy bisher auf die klassischeSMS-Nachricht (Short MessagingService) und gerade einmal 160 Zei-chen beschränkt, versprechen die

Diensteanbieter für die nahe Telekommunikations-Zukunft im deutschsprachigen Raum interessanteNeuerungen: Bereits im Sommer dieses Jahres wol-len Netzbetreiber wie T-Mobile den neuen MMS-Dienst für multimediale Nachrichten per Handy an-bieten. EMS (Enhanced Messaging Services) undinsbesondere MMS (Multimedia Messaging Service)erweitern die Möglichkeit, zwischen Mobilfunkge-räten Nachrichten auszutauschen. Jetzt können zu-sätzlich zu den bislang sehr eingeschränkten Text-mitteilungen unbewegte Bilder (EMS) und sogar far-benfrohe Fotos, bewegte Bilder, Sprach- und Ton-nachrichten und später auch Videoclips (MMS) ver-sandt werden. Ericsson hat mit dem Netzbetreiber

T-Mobile einen Rahmenvertragüber die Lieferung der MMS-Infra-struktur geschlossen. Zugleich ha-ben T-Mobile Deutschland und Ös-terreich die Vereinbarung konkreti-siert und die nötige Technik bestellt.

In der Schweiz hat das MMS-Zeit-alter bereits begonnen. Dank der

Lieferung von Ericsson MMS Technik wurde derneue multimediale Service erfolgreich im Netz vonSwisscom Mobile gestartet. „Die Einführung vonMMS ist ein wichtiger Schritt für die weitere Ent-wicklung der mobilen Datenkommunikation. Wirsind überzeugt, dass unsere Kunden von den Mög-lichkeiten der multimedialen Dienste begeistert seinwerden“, meint Urs Schaeppi, Leiter ConnectivityServices bei Swisscom Mobile. Ericsson spielt eineführende Rolle in der Entwicklung von MMS, zumal

es bisher erst einMMS-taugliches Endge-rät gibt, das Sony Ericsson T 68i – andere Anbieter wollen je-doch in Kürze nachziehen. Im März 2001 hatte Er-icsson die erste MMS-Botschaft der Welt versandt.

Vodafone-Kunden mit Vertrag, die sich für denService freischalten lassen, können bereits jetzt mitdem Handy Fotos schießen, mit Text und Sound auf-peppen und per MMS verschicken. Ab Anfang Au-gust soll keine Freischaltung mehr erforderlich sein.Prepaid-Kunden mit Callya-Karte bleiben vorerstaußen vor. Neben einem D2-Vertrag benötigen Sieund Ihr Kommunikationspartner also ein MMS-taugliches Handy. Auch Vodafone, erster und bishereinziger MMS-Anbieter in Deutschland, hat zumMMS-Start nur das Sony Ericsson T 68i im Angebot,das bei Abschluss eines Vertrags 498 Euro inklusiveaufsteckbarer Kamera kostet.

Anfangs hat D2 die Größe einer MMS auf maximal30 KB festgelegt. Reine Textbotschaften könnten da-mit etwa 30 000 Zeichen umfassen. Für jedes Foto imFormat des Handy-Displays muss mit ungefähr 0,5KB gerechnet werden. Ab dem 1. August 2002 will derNetzbetreiber so mit jeder MMS bis zu einer Größevon 30 KB einheitlich 0,39 Euro erlösen, also knappdas Doppelte einer SMS mit nur 160 Zeichen. Zu ei-nem späteren Zeitpunkt werden MMS-Botschaftenmit größerem Datenumfang möglich sein, und es istdavon auszugehen, dass die größeren Datenmengendann entsprechend höher tarifiert werden. W

MMS-HandyNokia will dem T68 ivon Sony Ericsson (im

Bild) mit seinem für dasdritte Quartal 2002

angekündigten Triband-Handy 6610 Konkur-

renz machen.

62 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

Zusatzinformationen im Internet unter

www.maschinenmarkt.deE-Plus · O2 · Sony Ericsson · T-Mobile ·Vodafone

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Fertigung

PraxisnahAm 11. Juni 2002 wurde die erste Version von My-WMS freigegeben. Diese Internet-Plattform ist ein Open-Source-Lager-verwaltungssystem. Auch externe Entwickler können sich welt-weit an diesem Projekt beteiligen.

ROLF TILLERT

Die erste Version der Plattform My-WMSwurde am 11. Juni 2002 auf der WarehouseLogistics ’02 in Dortmund freigegeben. Eshandelt sich dabei um ein Open-Source-Lagerverwaltungssystem (Open Source

Warehouse Management System). Bei dem Mitteldes Open Source wird kein kundenspezifisches Pro-gramm entwickelt, sondern ein wiederverwend-bares System mit offengelegtemQuellcode und detaillierter Schnitt-stellendokumentation. Dadurchkönnen sich auch externe Entwick-ler weltweit an diesem Projekt be-teiligen. Diese Entwicklung wurdeseit 2001 vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert. StaatssekretärHartmut Krebs vom nordrhein-westfälischen Minis-terium für Schule, Wissenschaft und Forschung gabin seiner Eröffnungsrede zur Warehouse Logisticsden Startschuss für dieses Forschungsvorhaben, daspraxisnahe, verwertbare Ergebnisse hervorbringt.

Prof. Dr. Michael ten Hompel, einer der drei Insti-tutsleiter des Fraunhofer-Insti-

tuts für Materialfluss undLogistik in Dort-

mund, nenntGründe für

die Entwicklung des Systems: „Höhere Leistungbringt täglich neue Möglichkeiten, die eine weltwei-te Entwicklergruppe erfordern. Nur ein weltweit ak-zeptierter Standard garantiert eine zukunftssichereLösung.“

Ausgangspunkt für die Entwicklung war, dass diezeitnahe Verwaltung von Lagerbeständen heutedurch die Verfügbarkeit von Datenbanken, kosten-günstiger Hardware und einer weit verbreiteten leis-tungsfähigen Netzwerktechnologie kein Problemmehr darstellt. Trotz bestehender Richtlinien, die je-doch nur einige Teilbereiche zu dem Thema abde-cken, existiert derzeit kein allgemein akzeptierterStandard für Lagerverwaltungssysteme.

Für die Anwendervon My-WMS be-steht die Möglich-keit ihr Lager durcheine kostengünstigeSoftware zu verwal-ten. Die breite Ent-wicklerbasis und der

angestrebte vielfältige Einsatz sollen zu einem lang-lebigen und stabilen System führen. Die kostenloseNutzung für Schulung, Lehre und andere nichtkommerzielle Anwendungen soll die Verbreitungsichern.

Hoher Qualitätsstandard erreichtDurch den Einsatz neuer Softwaretechniken wird einhoher Qualitätsstandard erreicht. Die Internetfähig-keiten des Systems sichern eine einfache Anbindungan externe Systeme und eine ortsunabhängige Be-dienung.

Federführend bei der Entwicklung des Systemswar das Fraunhofer-Institut für Materialfluss undLogistik. Dipl.-Ing. Hubert Büchter, wissenschaft-licher Mitarbeiter am Institut, beschreibt die Anfor-derungen an Lagerverwaltungssysteme: „ModerneSysteme müssen eine Vielfalt unterschiedlichsterSchnittstellen bedienen, Restriktionen bei den La-gerstrategien berücksichtigen, Transportwege oderTransportzeiten minimieren, unterschiedliche Ar-ten von Inventuren unterstützen und vieles anderemehr.“ Trotz vieler immer wiederkehrender Funk-

Standard gesuchtProf. Dr. Michael ten Hompel,Leiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik inDortmund: „Nur ein weltweitakzeptierter Standard garantierteine zukunftssichere Lösung.“

64 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

Zusatzinformationen im Internet unter

www.maschinenmarkt.deMy-WMS · Fraunhofer-Institut für Materialflussund Logistik · Cognit GmbH Gambit GmbH

Bild: IML

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tionen und Schnittstellen werdendiese von potenziellen Betreibernvon Lagersystemen sowie von Her-stellern von Lagerverwaltungssys-temen und Herstellern von Förder-technikkomponenten häufig neudefiniert.

Büchter erläutert eine Alternati-ve: „Ein anderer Ansatz, der bereitsin vielen Projekten erfolgreich um-gesetzt wurde, basiert auf Offen-heit und Transparenz.“ Damitweist er auf das Stichwort „OpenSource“ hin. Gemeint ist die Offen-legung aller Dokumente und derQuelltexte eines Softwareprojektessowie eine permanente Kommuni-kation zwischen allen daran Betei-ligten.

Damit werden Schnittstellen-spezifikationen, die Systemarchi-tektur und die Datenmodelle für je-dermann zugänglich. So ein offe-nes System erlaubt es auch, räum-lich weit auseinander liegende Ent-wickler aus unterschiedlichenUnternehmen und Institutionenmit einzubeziehen.

„Auch die Lagerverwaltungssys-teme“, so Büchter, „können von ei-nem solchen Entwicklungsstil pro-fitieren.“ Das System My-WMSwurde mit modernen Software-techniken und Werkzeugen ent-worfen und verfolgt das Ziel, einauf breiter Basis akzeptiertes La-gerverwaltungssystem mit wohl-definierten Schnittstellen und Da-tenmodellen zu schaffen.

In Zukunft werden Plug-in-Interfaces das System mit Fremd-produkten verbinden. Es verstehtsich nicht als Konkurrenz, sondernals Ergänzung zu bestehenden Sys-temen. Dem Anwender stehen po-tenziell viele Partner zur Verfü-gung, und seine Investitionen sindlangfristig gesichert.

ERP-Systeme können Lagerauf-träge in My-WMS einspeisen. Die-se Aufträge werden dann unter derKontrolle des Systems ausgeführt,und die erfolgreiche Ausführungwird an das ERP-System zurückge-meldet. Das erste ERP-System, für

MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 65

das My-WMS eine Schnittstellebereitstellt, ist SAP/R3.

Positiv äußert sich auch Staats-sekretär Hartmut Krebs: „Wissen-schaft und Forschung leistendurchaus den erwünschten praxis-relevanten Beitrag. Ein eindrucks-volles Beispiel für ein Forschungs-vorhaben, das praxisnahe, ver-wertbare Ergebnisse hervorbringt,stellt das Projekt My-WMS dar“.

Mehrere PartnerDas Fraunhofer-Institut hat beidem System gleich mehrere Part-ner zur Seite. Die Cognid Consul-ting GmbH, Dortmund, beispiels-weise unterstützt und berät Unter-nehmen aus Handel, Industrie undDienstleistung auf den Gebietenvon Materialfluss und Logistik.

Die Gambit GmbH, Dortmund,wurde 1988 von Prof. ten Hompelgegründet. Ten Hompel führte dasUnternehmen, das sich vorrangigmit der Entwicklung und Installa-tion von Lagerverwaltungs- undMaterialflusssteuerungen be-schäftigt, bis zu seinem Ausschei-den im Februar 2000 als geschäfts-führender Gesellschafter. W

In diesem Distributionszentrum einesTextildienstleisters sind sämtliche La-gerplätze in der EDV gespeichert.

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Fertigung

Wie Servicezum Produkt wird

Maschine an Service: Pumpe defekt. Bitte Ersatzteil bestellen.Internetbasierte Softwarekonzepte ermöglichen es, dassMaschinen ihren Wartungsbedarf oder Störfälle selbständigmelden. Für Hersteller ist Service damit auch ein neueslukratives Geschäftsfeld.

ULRIKE GLOGER

einer einzigen leicht zugänglichen Anwendung zuverbinden. Dabei werden die Möglichkeiten desInternets genutzt und Informationen zur Beschaf-fung, zum Betrieb, zur Diagnose und zur Wartung fürjeden autorisierten Nutzer umgehend verfügbar ge-macht – rund um den Globus und rund um die Uhr.Vor Ort kann sich der Techniker durch ein 3D-Mo-dell der Maschine klicken und das identifizierte Teilaus dem angeschlossenen Katalog bestellen. Die In-formationen lassen sich dabei auf verschiedenenWegen darstellen: über einen direkten Web-Zugang,aber auch über CD-ROM oder PDA (Personal DigitalAssistant). Direkten Internetzugang bietet der Hand-computer Mobic (Mobile Industrial Communicator)von Siemens, der neuerdings auch mit der Softwarevon Critical Reach verknüpft werden kann. Mit die-sem robusten mobilen Internet-Pad lassen sich auchQualitätsdaten erfassen, Ersatzteillisten einsehen,Prozesszustände sichtbar machen.

Nicht unter Wert verkaufenProf. Dr. Horst Meier vom Lehrstuhl für Produk-tionssysteme an der Ruhruniversität in Bochum:„Dienstleistungsumsätze ermöglichen es den Inves-titionsgüterherstellern, ihr Wissen über die gesamteLebensdauer der Anlage zu vermarkten. Sie könnenein konjunkturunabhängiges, ertragsstarkes Zusatz-geschäft schaffen.“ Diese „neuen“ Dienstleistungensind im Wesentlichen alte Bekannte: Dienstleistun-gen im After Sales. Wertvolle Produkte, die auch heu-te noch vielfach unter Wert verkauft oder gar ver-schenkt werden. Wie der Lehrstuhl für Produktions-systeme an der Bochumer Ruhruniversität beiUntersuchungen in der Industrie herausfand, gibt esim Markt für After-Sales-Service noch ein riesigesbrachliegendes Potenzial: Rund 73% dieser Serviceswerden noch immer von der betriebsinternen In-standhaltung erbracht, nur 15% Serviceanteil über-nimmt der Maschinenhersteller.

Ein Unternehmen, das die Qualität und Verfüg-barkeit seiner Service-Informationen mit Hilfe eines

Morgens, siebzehn Minuten nach acht:Eine Ihrer Produktionsmaschinenmacht schlapp, die gesamte Ferti-gungslinie steht, und zig Leute stehenuntätig herum. Schuld ist vermutlich

die Sensorik für die CNC-Steuerung. Aber es gibtüber 20 verschiedene Sensortypen für diese Steue-rungsfunktion. Frage: Wo sind die Ersatzteil-Spezifi-kationen? Der Chef der Kundendienstabteilung weißes: in Hamburg. Aber die Produktionsmaschine stehtin Beijing.

Mit diesem Szenario aus dem industriellen Alltagkonfrontiert das Münchner Softwarehaus CriticalReach die Leser eines Firmenprospekts. CriticalReach ist einer jener Lösungsanbieter, die es sich zurAufgabe gemacht haben, CAD-Daten eng mit Serviceund Ersatzteildaten aus verschiedenen Systemen in

GrenzenlosMobic heißt der mobileInternet-Computer für dieunterschiedlichsten Ser-viceaufgaben vor Ort.

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elektronischen Service-Informationssystems opti-miert hat, ist die Carl Zeiss Industrielle MesstechnikGmbH in Oberkochen. Von den 1200 Mitarbeiternführen 350 weltweit Kundendienst- und Wartungs-arbeiten an Zeiss-Messgeräten durch. Das Service-Informationssystem basiert auf Parts-Service-Shop,einer Standardsoftware der Fürther Docware GmbH.Die Software ermöglicht die schnelle Aufbereitungvon Service- und Ersatzteilinformationen für dieAusgabe auf Papier, CD-ROM und im Internet. DasSystem sorgt laut Michael Maurer, Leiter Dokumen-tation bei Zeiss, „nicht nur für eine enorme Verbes-serung der Informationsqualität, es steigert auch dieKompetenz unserer Mitarbeiter vor Ort.“

Die Metabo-Gruppe, die weltweit Elektrowerk-zeuge, transportable Holzbearbeitungsmaschinen,Schweißgeräte und Pumpen vertreibt, investierte ineine softwaregestütztes Katalogerstellungssoftware.Mit dieser Lösung werden täglich etwa 250 000 Ka-talogpositionen in 7500 Produkten (Typen und Vari-anten) aktualisiert. Reine Stücklistenänderungen(80% aller Fälle) führen ohne weitere manuelle Ein-griffe am Folgetag oder zum festgelegten Gültig-keitstag zu aktualisierten Ersatzteillisten. „Damitstellen wir unseren Kunden, den Endanwendern undden Servicepartnern korrekte Serviceinformationenanwenderfreundlich zur Verfügung“, er-klärt Volker König, Leiter TechnischeDokumentation bei Metabo.

Diese Beispiele bestätigen, was PeterBarkowsky, Geschäftsführer der Biele-felder Symmedia GmbH so formuliert:„Führende Maschinenbau-Unterneh-men machen es vor: Bisher haben sieService geleistet, um ihre Maschinenverkaufen zu können. Zukünftig werdensie Maschinen bauen, um Service zu ver-kaufen.“ Docware und Symmedia arbei-ten eng mit SAP zusammen (siehe Kas-ten). Mit dem so genannten Electronic-Service-Konzept, das aus der Portalsoft-ware von Symmedia, der Katalogerstel-lungssoftware von Docware sowie deminternetbasierten Mysap.com-Systemvon SAP basiert, ist die Nutzung desInternets für alle Prozessabläufe, die beider Wartung oder Reparatur einer Ma-schine anfallen, durchgängig möglich:Computerunterstützt melden Maschi-nen Störfälle oder ihren Wartungsbedarfselbständig und ohne zeitliche Verzöge-rung via Internetverbindung direkt andas Service Center des Maschinenher-stellers oder -lieferanten. Dank eines in-dividuellen Internet-Service-Portals

kann der zuständige Servicetechniker beim Herstel-ler die Problemdiagnose und Lösungsfindung viaInternet unmittelbar einleiten und, wenn möglich,Reparatur- oder Wartungsmaßnahmen onlinedurchführen. Das passwortgeschützte Portal ge-

währleistet Hersteller und Betreibereiner Maschine sicheren Zugriff aufalle notwendigen Maschinen-, Ser-vice- und Ersatzteildaten. Dank An-bindung an das Warenwirtschafts-oder Logistiksystemdes Herstellers unddes Betreibers sindAngaben zur Verfüg-barkeit benötigter Er-satzteile und zu be-stehenden Lieferzei-ten jederzeit onlineverfügbar. Erforderliche Ersatzteilekönnen ohne zeitliche Verzögerungsofort online bestellt und das Auffül-len der Lagerbestände bei Bedarf di-rekt initiiert werden.

Damit beschleunigen E-Servicesdie Wartung, sorgen für kürzere Still-standszeiten defekter Anlagen, erhö-hen die Verfügbarkeit und helfen La-gerbestände zu optimieren. Einenweiteren positiven Aspekt von E-Ser-vice nennt Roland Bueb von SAP: „Gu-te Maschinen bauen können viele.Aber Service ist eine hervorragendeMöglichkeit, um auch langfristig dieKunden zu halten.“ W

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Zusatzinformationen im Internet unter

www.maschinenmarkt.deCritical Reach · Docware · Symmedia ·Siemens: Mobic · SAP

Eine E-Business-Initiative fürmittelständische Unternehmendes Maschinen- und Anlagen-baus haben der VDMA, SAP undIBM in Leben gerufen. Vier Hand-lungsfelder mit E-Business-Tech-nologie stehen dabei im Vorder-grund: Engineering, Beschaf-fung, Service- und Ersatzteilma-nagement und mittelstandsge-rechte Lösungen. Ziel bei der Be-schaffung von Ersatzteilen ist die

Reduzierung der Ausfall- undStillstandszeiten und der damitverbundenen Kosten. Portale fürService, Wartung, Reparaturenund Umbauten ermöglichen es,aktuelle Maschinendaten einzu-pflegen und zur Verfügung zustellen, sie ermöglichen den Zu-griff auf die installierte Basis unddas erforderliche Reporting.Auch mobile Services lassen sichintegrieren.

E-Business im Maschinenbau

UmkehrschlussPeter Barkowsky, Ge-schäftsführer der Symme-dia GmbH. „FührendeMaschinenbau-Unterneh-men machen es vor: Bis-her haben sie Servicegeleistet, um ihre Ma-schinen verkaufen zukönnen. Künftig werdensie Maschinen bauen,um Service zu verkau-fen.

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MARKTSPIEGELPRODUKTE

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Bohrer für Aluminiummit Durchmessern von 0,4 bis 3,0 mm

Von bisherigen Standardbohrern unterscheiden sichdie Bohrer Crazy-Drill für Aluminium durch höhere

Bohrgeschwindigkeit und Präzision der Bohrung, länge-re Lebensdauer, Wegfallen der Vorzentrierung, minimales

Entspänen und Eignung für alle Aluminiumlegierungen. DieProzesssicherheit und die Produktivität, so der Hersteller,

werden erheblich gesteigert. Die neuen Hochleistungs-Klein-bohrer gibt es mit Durchmessern von 0,4 bis 3 mm mit einemjeweiligen Stufensprung von 0,1 mm. Standardlängen sind 5-,

10-, 15- sowie 20D. c Mikron Tool SA, Tel. (00 41-91) 6 10 65 00, www.mikron-tg.com,

Wendeschneidplatten-Planfräserfür Schnitttiefen bis 8 mm

Mit Sechskant-Wendeschneidplat-ten bestückt ist der Planfräser He-xamill, der für Schnitttiefen bis 8mm ausgelegt ist. Nach Angabendes Herstellers eignet sich der Plan-fräser hauptsächlich für Bearbeitungszentrenund Fräsmaschinen mit einer Leistung von mindestens 20 kW so-wie mit Werkzeugaufnahme-Größen ab ISO 50. Vorteile des Frä-sers sind sehr hohes Zerspanvolumen bei großen Vorschüben. DerFräserkörper ist durchgehärtet, so dass enge Toleranzen der Plat-tensitze und somit höhere Standzeiten möglich sind. Besondersvorteilhaft, so der Hersteller, ist die Kassettenausführung, weil sieflexibel hinsichtlich der verwendeten Schneidplatten ist und derFräserkörper bei Plattenbruch geschützt wird.Seco Tools GmbH, Tel. (02 11) 24 01-0, www.secotools.de

Hochleistungs-Mikrofräserin unterschiedlichen Ausführungen

Mit Microcut hat der Hersteller eine neue Generation von Mikro-fräsern entwickelt, die hohe Anforderungen abdecken. Das Mikro-fräser-Programm Microcut ist mit zylindrischen und sphärischenAusführungen in verschiedenen Längen (bis 8D) und Oberflä-chenvarianten verfügbar. Bauteile und Formen werden immerkleiner und filigraner konstruiert. Deshalb nimmt die Bedeutungder zerspanenden Bearbeitung von Kleinstteilen in der Mechanik,

im Formenbau und in der Uhren-industrie zu. Die Bearbeitung die-ser Teile ist meist mit der Einhal-tung enger Toleranzen und Ober-flächenqualitäten verbunden undstellt damit höchste Anforderun-gen an die Präzision und die Leis-tungsfähigkeit der Fräswerkzeuge.

c Fraisa SA, Tel. (00 41-32)6 17 42-42, www.fraisa.com

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MARKTSPIEGEL PRODUKTE

Gegossene Kleinsteile im Grammbereich

Das Metallgießen eignet sich zurHerstellung von Kleinsteilen mit ei-nem Gewicht bis hinab zu 20 g.Solche Mini-Teile lassen sich in derRegel durch Zerspanen nicht odernur sehr aufwendig herstellen. DieGewichtsobergrenze liegt bei 100 g.

Mit dem angewandten Gießverfahren soll in Zukunft jedoch auch die Herstellung bis zu 300 g schwerer Teile möglich sein. AlsFormteilwerkstoff kommen Legierungen wie CuBe 2, Neusilberund Messing zur Anwendung, aus denen porenarmer Guss ent-steht.c S. Nonnenmacher, Tel. (0 72 37) 4 40 91-0, www.microguss.de

Schutzglas aus Polycarbonatplatten

Schutzverglasung aus beidseitig beschich-teten Polycarbonatplatten (Lexan Mar-gard MRA3) sind nach EN 12415 fürBohrmaschinen und nach EN 12417 fürFräsmaschinen getestet. Aufgrund derOberflächenbeschichtung haben sie einehohe Abriebfestigkeit. Die aus den Plat-ten gefertigte Verglasung kann bei Chemikalien- und Ölver-schmutzung einfach gereinigt werden. c Vink Kunststoffe, Tel. (0 28 22) 60 60, www.vink.com.

CFK als Werkstoff für Linearachsen

Aus CFK können sehr leichte Wellenfür Linearachsen hergestellt werden.Dazu sind jedoch besondere Linearla-ger, wie das Produkt Drylin R, erfor-derlich. Damit werden in Verbindungmit CFK-Wellen ähnliche Reibwertewie auf Stahlwellen erreicht – allerdings bei etwas höherem Ver-schleiß. Dafür ist diese Leichtbau-Kombination wartungsfrei. Auf-grund des sehr niedrigen Gewichts ist die Massenträgheit enormreduziert, was sich positiv auf die Maschinentaktzeiten auswirkt.c Igus GmbH, Tel. (0 22 03) 96 49-0, www.igus.de

Keramik für extremen Leichtbau

Extrem hohe Verschleißfestigkeit und chemische Beständigkeit ge-hören zu den wesentlichen Eigenschaften von Keramik, die unterden Namen OK 997 (Al2O3), Carsic 310 (SSiC) und CR 101/105

(Zirkonoxid) am Markt eingeführt wurden.Aus den Werkstoffen werden Vollkeramik-und Verbundteile gefertigt. Die Werkstoffefinden unter anderem Anwendung in Ma-schinen, Pumpen und Armaturen.

c J. Cardenas GmbH, Tel. (0 71 61) 93 82-0, www.cardenas.de

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Erodiermaschinen zum Bearbeitenvon Diamant-Präzisionswerkzeugen

Die Erodiermaschine mit Scheibenelektrode QM 110 kann sowohlFräser, Schaft- und scheibenförmige Werkzeuge als auch Profil-werkzeuge automatisch bearbeiten. In Verbindung mit demCAD/CAM-System lassen sich komplexe Profile erzeugen. Zur Be-arbeitung auch zwischen den Spitzen eignet sich die Ausführung

Fahrständerfräsmaschinemit Winkelfräskopf

Die Fahrständer-Fräsmaschine MH 400 mitWinkelfräskopf des spanischen Werkzeug-maschinenherstellers Maquinaria CME istausgelegt zum Bearbeiten großer Werkstü-cke. Die Verfahrwege betragen in X-Rich-tung 2000 oder 3000 mm, in Y-Richtung1200 mm und in Z-Richtung 1500 oder 2000mm. Die Beschleunigung der Verfahrachsen beträgt 1 bis 2,5 m/s2.Die Verfahrachsen sind mit Linearführungen, die über Rollenku-fen laufen, ausgerüstet. Dadurch ergeben sich, so der Hersteller,eine hohe Positionier- und Wiederholgenauigkeit von 0,005 mm.

c Paulmann und Kölbl OHG, Tel. (0 23 54) 64 25, [email protected]

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MARKTSPIEGEL PRODUKTE

Schleifautomat zum Umfangsschleifen von Wendeschneidplatten

Zum wirtschaftlichen Umfangsschleifen von Wendeschneidplattenin Einzel- oder Paketspannung eignet sich der SchleifautomatWAM 370R. Ein Palettentisch mit vier Paletten ermöglicht es, etwa800 Wendeschneidplatten automatisch am Umfang zu schleifen.

Die Vorteile sind geringer Platzbedarf,integriertes Adept-Robotsystem und deutliche Qualitätsverbesserunggegenüber der Magazinbeladung.

c Wendt GmbH, Tel. (0 21 59)16 71-1 06, www.wendtgroup.com,

QWD 760 mit Drahtelektrode. Für Werkzeugemit langen Schneiden und großen Außen-durchmessern gibt es die Variante QWD 755. c Vollmer Werke Maschinenfabrik GmbH, Tel. (0 73 51) 5 71-0, www.vollmer.de

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MARKTSPIEGELPRODUKTE

MM Das IndustrieMagazin · 27/2002 XX

Edelstahl-Flachförderband erhielt optimierte Verstellmechanik

Pünktlich zur Metav haben die Geppert-Entwicklungsingenieuredas Edelstahl-Flachförderband GES-50 überarbeitet. Dabei standdie Modifikation der Verstellmechanik im Mittelpunkt. Die neueLösung liegt bei dem Band von außen gekapselt im Inneren desGerätes. Das Förderband lässt sich nun sehr einfach reinigen undist weniger störanfällig. Es erfüllt laut Hersteller höchste hygieni-sche Anforderungen. Ein wichtiger Auslöser für die Produktwei-

terentwickung war der intensive Aus-tausch mit Anwendern aus der Nah-rungsmittel-, Pharma- und Chemie-industrie. Das Edelstahl-Flachförder-band ist bis zu 400 mm breit.

c Geppert-Band GmbH, Tel. (0 24 28) 94 09-0, www.geppert-band.de

Modulares Fördersystem aus Aluminium

Modulare Fördersysteme in Aluminiumausführung haben sichbeim innerbetrieblichen Transport von Gebinden kleinerer undmittlerer Größe bewährt. Sie sind flexibel ein- und umsetzbar undermöglichen so die Verkettung von Produktionsmaschinen aufengstem Raum. Das neue Gronemeyer-Aluminiumsystem hebtsich laut Hersteller unter anderem durch den Einsatz auf demMarkt frei verfügbarer Bauteile von vergleichbaren Systemen ab.Verschleißteile, wie Ketten, Kettenräder und Gleitleisten, entspre-

chen den gängigen Normen undwerden nicht nur vom System-hersteller angeboten.

c Gronemeyer MaschinenfabrikGmbH & Co., Tel. (0 52 71) 97 56-0, www.gronemeyer.com

Maschinenheber mit Federrückzug für Lasten bis zu 50 t

Mit dem Maschinenheber mit Federrückzug-system Eco-Jack XR für Lasten bis 50 t run-det HTS sein Produktprogramm nachoben hin ab. Weil hochwertige Werkstof-fe verwendet wurden, hat dieser Ma-schinenheber den Angaben des Her-stellers zufolge etwa 10% weniger Eigen-gewicht als herkömmliche Maschinenheber der 40-t-Klasse. Um die maximale Traglast von 50 t zu erreichen, benötigtder Maschinenheber einen Öldruck von 700 bar. Dazu können ex-terne Hand- oder Elektropumpen genutzt werden. Die Hubhöhebeträgt 155 mm, wobei die Sicherheits-Hebe-Lasche dreifach ver-stellbar ist. c HTS Hydraulische Transportsysteme GmbH, Tel. (07 11) 5 71 95 71, www.hts-direkt.de

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MARKTSPIEGEL PRODUKTE

Airless-Spritzpistole mit leichtem Abzug

Aufgrund starker Rückstellkräfte lässt sichbeim luftunterstüzten Airless-Spritzen derAbzug meist schwer betätigen. Dieses Problemist bei der Pistole Optima Air Combi 2002 gelöst.Grund dafür ist die indirekte Nadelbetätigungdurch einen Pressluftkolben. Über den Abzugwird ein mehrstufiges Luftventil betätigt und da-mit Finger- und Armermüdung vermieden. BeiHebelbetätigung öffnet das Ventil den Durchlassder Vorluft (Spritzluft) und nach Überschreiteneines Druckpunkts den der Steuerluft für den Nadelkolben. c Bersch & Fratscher GmbH, Tel. (0 61 88) 7 87-0, www.bersch-fratscher.de

Kompaktanlage zur Teilereinigung

Bis zu 300 kg Teile lassen sich mit der Kom-paktanlage Minio 85C reinigen, die für niedri-ge Durchsätze konzipiert wurde. Dennoch istsie mit einer Verfahrenstechnik ausgestattet,die man üblicherweise nur in größeren An-lagen findet. Die Anlage arbeitet mit KW-Rei-nigern. Je nach Aufgabe sind die ProzesseTauchreinigung, Injektionsfluten, Dampfent-

fettung und Vakuumtrocknung miteinander kombiniert. c Dürr Ecoclean GmbH, Tel. (07 11) 7 00 60, www.durr.com

Schreiben mit Farbspritzpistolen

Bänder, Tafeln, Rohre und Profile können imDurchlaufverfahren mit sieben Spritzpis-tolen farblich beschriftet werden. Die Pis-tolen sind dazu auf einer Adapterplatte be-festigt. Jede Pistole wird für den Bruchteileiner Sekunde geöffnet, um einen einzigenPunkt zu spritzen. Ein Steuerungsrechner passt den Signierprozessan die Fördergeschwindigkeit des Spritzguts an. Gegenüber üb-lichen Systemen ist die Signiergeschwindigkeit verdoppelt, weil dieVerschlussnadeln der Düsen elektromagnetisch betätigt werden.c Walther Spritz- und Lackiersysteme GmbH, Tel. (02 02) 7 87-0, walther-pilot.de

Heißwäscher für Maschinenteile

Zur chemiefreien Reinigung von Maschinenteilen wurde der ver-fahrbare Niederdruck-Heißwäscher 600 SR entwickelt. Aufgrundder Größe eignet er sich für Teile kleinerer Maschinen: wie Werk-zeuge, Spindeln, Führungsbahnen, Energie- und Transportketten– und ergänzt somit das größere Modell 1000 SR. Gereinigt wirdbei einem Sprühdruck von 5,5 bar und einer Wassertemperaturvon 95 °C, die der Wäscher in 1 min erreicht. Der Wasserver-brauch ist auf 1 l/min reduziert. c Schickert GmbH, Tel. (07 11) 5 18 06 00, www.schickert.com

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MESSEN · KONGRESSE · SEMINARE

SERVICE TERMINE

Ausführliche Informationen unter:www.maschinenmarkt.de — Veranstaltungen — TermineUm einen Termin vorzuschlagen, schicken Sie die Detailsbitte an [email protected]

DPS Softwarelösungen für Entwicklung und Fertigung GmbH,Tel. (06 11) 90 05 80,Fax (06 11) 9 00 58-29

Dresden,16. 7.,kostenfrei

ESPRIT Fräsen Aufbaukurs „Mehr-achsenbearbeitung/ 3D-Fräsen“

CAM-Center GmbH,Tel. (0 61 87) 92 29-0,Fax (0 61 87) 92 29-29

Nidderau-Win-decken,8. und 9. 7.,1180 Euro zzgl. MwSt.

Elektronisches Doku-menten-Management

Zöller & Partner GmbH,Tel. (0 61 96) 58 00 40,Fax (0 61 96) 58 00 45

Frankfurt amMain,9. und 10. 9.,1200 Euro zzgl. MwSt.

11. Würzburger Werkzeugtage

SKZ Süddeutsches Kunst-stoff-Zentrum,Tel. (09 31) 41 04-0,Fax (09 31) 41 04-1 77

Würzburg,11. und 12. 9.,keine Angabe

TWT Technologie- undWissenstransfer AG,Tel. (0 89) 12 66 33-71,Fax (0 89) 12 66 33-99

Darmstadt,24. und 25. 9.,1150 Euro zzgl. MwSt.

REFA-Fachausschuss Fahr-zeugbau,Tel. (03 51) 4 70 78 52,Fax (03 51) 4 70 78 53

Dresden,1. und 2. 10.,780 Euro

11. Kunststoff und Recycling Kolloquium 2002

Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik,Tel. (02 08) 85 98-12 65,Fax (02 08) 85 98-12 68

Krefeld,12. und 13. 9.,keine Angabe

Workshop: Geothermische Strom-erzeugung – Stand derTechnik und Perspek-tiven

VDI Verein Deutscher In-genieure e. V.,Tel. (02 11) 62 14-5 41,Fax (02 11) 62 14-1 56

Potsdam,17. und 18.10.,keine Angabe

ZOG Zentrum für OberflächentechnikSchwäbisch Gmünd e. V.,Tel. (0 71 71) 60 73 14,Fax (0 71 71) 60 72 64

SchwäbischGmünd,24. 10.,200 Euro

Seminar: Persönlichkeitsentwick-lung, Gruppendynamik und Selbsterfahrung für Führungskräfte

Management-Institut Dr. A. Kitzmann,Tel. (02 51) 20 20 50,Fax (02 51) 29 47 13

Münster,24. und 25. 10.,710 Euro zzgl.MwSt.

Schnupperkurs: Solid-Works und inte-grierte Partnerlösungenfür die komplette Pro-zesskette

Fachkongress: Mana-ging Collabo-rative Projects, Mana-gement von Multi-standortprojekten mitautonomen Projekt-planern

3. Fachkongress Fach-ausschuss Fahrzeugbau

Galvanische Edelmetall-abscheidungsverfahrenzur Selektivbeschich-tung von Steckverbin-dern und Halbleiterbau-elementen

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SERVICE BÜCHER

112 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

MESSTECHNIK

Aktualisiert und neu gestaltetHrsg. von M. Laible, R. K. Müller, B. Bill und K. Gehrke. Renningen: Expert Verlag, 2002. 255 Seiten ISBN 3-8169-1964-2, 42,00 Euro

Ein seit Jahren bei Praktikern undStudierenden geschätztes Buch liegtjetzt in überarbeiteter Form als 5.Auflage vor. Einst von R. K. Müllereingeführt, wurde das Werk vondrei weiteren Autoren auf der Basisdes gegenwärtigen Entwicklungs-stands neu gestaltet.

Das Buch beschreibt die für daselektrische Messen mechanischer Größen wichtigen Ver-fahren. Besonders positiv fällt dabei die durch zahlreicheaussagekräftige Skizzen unterstützte auf die praktischeAnwendung zugeschnittene klare Darstellung auf. DasBuch bietet Neueinsteigern wie Experten Hilfestellung so-wohl bei der Auswahl des für eine Messaufgabe optimalgeeigneten Verfahrens als auch bei der praktischenDurchführung der Messung. Einbezogen ist die heute infast allen Bereichen der Messtechnik etablierte Digital-technik, ergänzt durch eine übersichtliche Beschreibungder aktuellen Schnittstellen und Bussysteme. Abschlie-ßend wird in verständlicher Form die durch Produkthaf-tung und ISO-Normung in den Vordergrund gerückteFrage nach der Messunsicherheit behandelt und an einemkonkreten Beispiel erläutert. Ein ausführliches Sachver-zeichnis sowie das auf die Bedürfnisse des Anwenderszugeschnittene Literaturverzeichnis runden das empfeh-lenswerte Buch ab. Stefan Keil

SCHADENSBEISPIELE

Ausführung der Löt- oder SchweißarbeitenVon K. Iversen. Düsseldorf: DVS-Verlag, 2002. 446 Seiten, ISBN 3-87155-782-X, 68,00 Euro

Die Zuverlässigkeit von Löt- undSchweißverbindungen hängt we-sentlich ab von gründlichen Fach-kenntnissen beim Gestalten einerKonstruktion, dem Verhalten dervorgesehenen Werkstoffe, von derSorgfalt beim Ausführen der Löt-oder der Schweißarbeiten und derMöglichkeit sicherer Prüfungen.

In diesem Zusammenhang werden von 12 Autoren 52Schäden ausgewertet und ausführlich beschrieben. Sieentstanden ausschließlich mit speziellen Werkstoffen anhochbeanspruchten Bauteilen im Anlagen-, Behälter-

und Rohrleitungsbau. Die Schäden machen deutlich, dassauch bei scheinbar guten fachlichen VoraussetzungenFehler nicht immer ausgeschlossen werden können. Sorg-fältige Analysen und viele erklärende bildliche Darstel-lungen machen die technische Aufgabe, die Ursache undArt des Schadens sowie die Beseitigung des Schadens ver-ständlich. Wichtig sind dabei die notwendigen Schluss-folgerungen für den Konstrukteur und für die Schweiß-aufsicht. Obwohl die umfangreichen Darstellungen nureinen begrenzten Bereich eines großen Fachgebietes be-treffen, trägt das Buch wesentlich zum allgemeinen tech-nischen Verständnis bei, das grundsätzlich für die Zuver-lässigkeit von Löt- und Schweißverbindungen gefordertwird. Das Buch ist somit eine nützliche Ergänzung derschweißtechnischen Fachliteratur, und es ist geeignet fürdie Ausbildung und Praxis von Konstrukteuren undschweißtechnischen Führungskräften. Joachim Schmidt

SCHADENSURSACHEN

Schäden vermeidenund aufklärenHrsg. von G. Lange, und M. Pohl. Weinheim: Wiley-VCH Verlag, 2001. 277 Seiten, ISBN 3-527-30538-6, 109 Euro.

„Aus Schaden wird man klug“ be-sagt eine alte, vielfach bestätigteVolksweisheit. Diese trifft aber nurdann zu, wenn Ursache und Zu-stand des Schadens analysiert unddaraus entsprechende Schlüsse zurkünftigen Vermeidung gezogenwerden. Und genau da liegen derSchwerpunkt und die Stärke dieses

Buches. Basierend auf den Vorträgen der 19. Tagung„Werkstoffprüfung“ in Bad Nauheim dokumentiert undanalysiert es Schäden an Proben, Bauteile oder Struktu-ren aus vorwiegend metallischen, aber auch polymerenund mineralischen Werkstoffen, die im praktischenBetrieb durch unterschiedlichste mechanische Beanspru-chungen, extreme Temperaturen, Korrosion auftratenoder im Prüflabor bewusst herbeigeführt wurden. DieSchadensursachen liegen in der fehlerhaften Auswahl,Herstellung, Bearbeitung oder Behandlung der Werk-stoffe, aber auch in der ungünstigen konstruktiven Ge-staltung der Bauteile oder Strukturen.

Der hochwertige Druck des Buches zeigt besonders beiden vielen mikroskopischen Darstellungen von Schliff-und Bruchflächen einen hohen praktischen Nutzen. Weilauch die angewandten Prüf- und Messverfahren mit denentsprechenden Einrichtungen nicht zu kurz kommen,ist dieses Buch eine wertvolle Informationsquelle für al-le, die in Entwicklung, Produktion und Qualitätssiche-rung von Maschinen und Bauwerken für die Schadens-vermeidung verantwortlich sind. Manfred Dripke

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Redaktion:Redaktionsanschrift: Max-Planck-Str. 7/9, 97064 Würzburg, Tel. (09 31) 4 18-23 40, Fax (09 31) 4 18-27 70, Die Fachgebiete in der Redaktion finden Sie im Internet unter:www.maschinenmarkt.de – Impressum – Redaktion. Bitte Presseinfos nur einmal sendenChefredakteur: Ken Fouhy (kf), Tel. -22 03, [email protected]. Chefredakteur: Bernhard Kuttkat (bk), Tel. -24 15Redakteure: Udo Schnell (us), Tel. -24 72 (Chef vom Dienst), Ulrike Gloger (ug), -Tel. 20 61, Ursula Hofmann (uh), Tel. -22 14, Josef Kraus (jk), Tel. -22 72, Rüdiger Kroh (rk), Tel. -25 62,Dietmar Kuhn (dk), Tel. -24 49, Bernd Maienschein (bm), Tel. -21 95, Reinhold Schäfer (rs), Tel. -20 36, Jürgen Schreier (js), Tel. 22 76, -Winfried Schröder (ws), Tel. -23 83, Claus-Martin Stotz(cs), Tel. -22 25, Rolf Tillert (rt), Tel. -25 64Redaktionsassistenz: Claudia Krampert, Tel. -20 84, Gabriele Hain, Tel. -23 76, MargitWegner, Tel. -24 85, Heidemarie Weidner, Tel. -23 40Konzeption und Design: Manfred BayerleinLayout: Manfred Bayerlein (Ltg.), Dieter Dehn, Bruno Feser, Michael Scheidler, Manfred WernerProduktion: Karin GrimmVerantwortlich für VEA-Mitteilungen: RA Manfred Panitz und Dr. Ing. Volker Stuke, VEA. Zeißstr. 72, 30519 Hannover, Tel. (05 11) 9 84 80, Fax (05 11) 98 48-2 88. MM, das IndustrieMagazin ist Organ des Bundesverbandes der Energie-Abnehmer e.V. VEA-Mitglieder erhalten den MM im Rahmen der Mitgliedschaft.Korrespondenten: Günther Adam (ga), Bruchsal, Tel. (0 72 51) 21 34, Hermann Bohle (hb),Brüssel, Tel. (0 03 22) 5 14 07 75, Dr. Hans Dieball (hd), Neuss, Tel. (0 21 31) 3 94 77, LotharHandge (lh), Velbert, Tel. (0 20 53) 8 35 89, Ulrich W. Schamari, Frankfurt, Tel. (0 69) 56 14 89,F. Paul Schwakenberg (fs), Bonn, Tel. (0 22 23) 2 38 20, Martin Stübs (ms), München, Tel.(0 89)34 02 99 74.

Verlag:Anschrift: Vogel Industriemedien GmbH & Co. KG, Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg, Tel. (09 31) 4 18-0, Fax (09 31) 4 18-20 22, www.maschinenmarkt.de.Verlagsleiter: Ernst A. Hestermann, -25 44, Fax -20 22,[email protected]: Sigrid Sieber, -25 12, Fax -20 22, [email protected]: Michael Hepf, -24 40, Fax -26 11, [email protected]. für den Anzeigenteil: Barbara Schüll, -22 63, Fax -20 22,[email protected] – Z.Z. gilt Anzeigenpreisliste 063MM-Börse: Harald Bode, -23 68, Fax -26 66, [email protected] und Leserservice: DataM-Services GmbH, Fichtestr. 9, 97074 Würzburg, Martina Grimm, Tel. (09 31) 41 70-4 73, Fax (09 31) 41 70-4 94, [email protected], www.datam-services.de.Abonnentenservice: DataM-Services GmbH, 97103 Würzburg, Tel. (09 31) 41 70-4 62, Fax (09 31) 41 70-4 97.Erscheinungsweise: Wöchentlich montags. Angeschlossen der Informationsgemeinschaft zurFeststellung der Verbreitung von Werbeträgern – Sicherung der AuflagenwahrheitVerbreitete Auflage: 56 669 (Durchschnitt IVW II/2001)Bezugspreis: Einzelheft 4,50 €, Abonnement Inland jährlich 195 €, Abonnement Ausland jährlich 249,60 € + (EG-Staaten ggf. 7% Umsatzsteuer). Alle Abonnementpreise verstehen sich einschließlich Versandkosten.Bezugsmöglichkeiten: Bestellungen nehmen der Verlag und alle Buchhandlungen im In- und Ausland entgegen. Abbestellungen von Voll-Abonnements sind jederzeit möglich. Solltedie Fachzeitschrift aus Gründen, die nicht vom Verlag zu vertreten sind, nicht geliefert werdenkönnen, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder.Bankverbindungen: Dresdner Bank AG, Würzburg (BLZ 790 800 52) 314 889 000; HypoVereinsbank, Würzburg (BLZ 790 200 76) 2 506 173; Sparkasse Mainfranken, Würzburg (BLZ (790 500 00) 44 446; Postgirokonto, Nürnberg (BLZ 760 100 85) 99 91-8 53. Herstellung: R. KrauthDruck: Vogel Druck und Medienservice, 97204 HöchbergErfüllungsort und Gerichtsstand: WürzburgUnverlangte Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn Rückporto beiliegt. Fotokopieren veröffentlichter Beiträge ist gestattet zu innerbetrieblichen Zwecken, wenn aufjedes Blatt eine Wertmarke der Verwertungsgesellschaft Wort, Abt. Wissenschaft, in 80336 Mün-chen 2, Goethestraße 49, nach dem jeweils geltenden Tarif aufgeklebt wird.

Anzeigenverkauf:Auskunft über den Anzeigenverkauf gibt:für Deutschland: Frau Renate Wenzel, Tel. -23 39, Fax: -28 57, [email protected]: Frau Nicole Wild, Tel. -20 39, Fax: -20 22, [email protected]

SERVICE IMPRESSUMISSN 0341-5775

SERVICEVORSCHAU

Verantwortlich für Leitartikel: Ken Fouhy; Aktuelles: Ken Fouhy, Ulrike Gloger, Josef-MartinKraus, Bernhard Kuttkat, Reinhold Schäfer, Jürgen Schreier, Winfried Schröder; Spanende Ferti-gung, Werkzeuge: Bernhard Kuttkat; Oberflächentechnik, Werkstoffe: Josef-Martin Kraus; Logi-stik: Rolf Tillert; MM.biz: Ulrike Gloger, Bernd Maienschein, Rolf Tillert; Marktspiegel: Josef-Martin Kraus, Bernhard Kuttkat, Rolf Tillert; Termine: Claudia Krampert; Firmenschriften: Ga-briele Hain; Bücher: Margit Wegner; Schlussredaktion: Udo Schnell; alle Max-Planck-Straße 7/9,97082 Würzburg.

MM 28 erscheint am 8. 7. 2002 mit folgenden Themen:

Schicken Sie mir kostenfrei die nächsten 4 Ausgaben von MM,das IndustrieMagazin. Wenn ich mich innerhalb von 10 Ta-gen nach Erhalt der dritten Ausgabe nicht melde, werde ichAbonnent und bekomme 52 Ausgaben MM, das Industrie-Magazin zum günstigen Vorzugspreis von 15,60 € monat-lich. Das heißt: 18% Ersparnis im Vergleich zum Einzelbezug.Das Abonnement kann jederzeit gekündigt werden.

Garantie: Diese Vereinbarung kann ich innerhalb von 14 Ta-gen widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitigeAbsendung des Widerrufs an: MM IndustrieMagazin, Abon-nenten-Service, 97103 Würzburg.

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Steckverbinder„Der Markttrend zu kleineren Steck-verbindern erklärt sich durch die im-

mer leistungsfähigeren Elektronik-baugruppen bei wesentlich reduzier-ten Abmessungen”, so Phoenix-

Contact-GeschäftsführerRoland Bent.

AutomatisierungIn der Automatisie-runsgtechnik geht derTrend zur dezentralenSteuerung. KleinereDatenmengen kann einPC-basiertes Netzwerkdirekt verarbeiten.

SpritzgießenDie Werkzeugauslegungmit 3D-Volumenelemen-ten erleichtert das Opti-mieren von Spritzgieß-prozessen. So werden 3D-Strömungseffekte gutdargestellt.

Themen:P KUNSTSTOFFTECHNIK

P MIKROSYSTEMTECHNIK

P PUMPEN, KOMPRES-

SOREN, ARMATUREN

P INDUSTRIEBAU

P IT-BUSINESS

P MANAGEMENT

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114 MM Das IndustrieMagazin · 27/2002

Wie das Statistische Bundesamtmitteilt, waren Mitte 2002 insge-samt 1370 (minus 2,1%) in

Deutschland ansässige Unternehmen in derBinnenschifffahrt tätig.

Die deutschen Ausfuhren nachGroßbritannien sind im Märzgegenüber dem Vorjahr um 5,3%

auf 4,6 Mrd. Euro gestiegen.

Ende April waren in Deutschlandgut 6,2 Mio. Personen in den Betrieben des verarbeitenden

Gewerbes und Bergbaus in Unternehmenmit 20 und mehr Beschäftigten tätig (minus2,6%).

TRENDS

INDUSTRIE BAROMETER

Bremsklötze beseitigen

„Die Produktion unserer Innovationsbran-che lag im ersten Quartal dick im Minus,unsere Kapazitäten sind nicht mehr opti-mal ausgelastet, die Zahl der Kurzarbeiterist gestiegen und der aktuelle Tarifab-schluss liegt uns schwer im Magen. KeinWunder, dass unsere Stimmung nicht diebeste ist“, sagte Thomas Keidel, Vorsit-zender des VDMA Landesverbandes Nord,auf der Pressekonferenz in Hamburg. Inden Bundesländern Bremen, Hamburg,Niedersachsen und Schleswig-Holstein er-wirtschaften die Maschinenbauer mit fast100 000 Beschäftigten einen Umsatz vonetwa 13 Mrd. Euro pro Jahr, wovon imSchnitt mehr als 65% exportiert werden.„Aber wir sehen auch erste Aufschwung-zeichen“, so Keidel: Eine aktuelle Kon-junkturumfrage bei den norddeutschenVDMA-Mitgliedern habe ergeben, dass95% der Unternehmen in absehbarer Zeiterwarten, dass ihre ausländische Kund-

schaft verstärkt Maschinen„made in Germany“

nachfragt. „Dies ist einerster Lichtblick“, so

Keidel.

WeitereInformationen:

[email protected]

Deutschlands Welthandelspartner

Halbleiter

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Durchschnittliches Wachstum p.a. 1960-2005

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Jährliche Wachstumsraten des Halbleitermarktes

Entwicklung des Halbleitermarktes im industriellen Vergleichauf der Basis 1990 = 100

Unter den fünfzehn wichtigsten Außenhandelspartnern Deutschlands war,wie schon bisher, auch im Jahre 2001 Frankreich wieder die Nummer eins.

Weitere Informationen: www.destatis.de Quelle: Statistisches Bundesamt

Hinter dem starken Wachstum der Halbleitermärkte verbirgt sich eine starkeZyklizität. Gleichwohl ist der langfristige Wachstumstrend ungebrochen.

Weitere Informationen: [email protected] Quelle: McKinsey

Der langfristige Wachstumstrend bei Halbleitern wird gestützt durch dasErschließen immer neuer Anwendungsfelder.

Weitere Informationen: [email protected] Quelle: Infineon Technologies AG

Die 15 wichtigsten Länder für den deutschen Außenhandel im Jahr 2001 in Mrd. Euro

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