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Arbeitsmaterialien für den Unterricht Grafische Gestaltung: Mag. Erich Angermann AutorInnen Dipl. Päd. Astrid WAGNER Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG Dipl. Päd. Hans HÄUSER Dipl. Päd. Hans PUCHER-PACHER Dipl. Päd. Astrid PINK LESEKULTUR MACHT SCHULE | 2008 www.lesekultur.ksn.at

leku LYRIK PROJEKT40h - lesekultur.ksn.at · Arbeitsmaterialien für den Unterricht Grafische Gestaltung: Mag. Erich Angermann AutorInnen Dipl. Päd. Astrid WAGNER Dipl. Päd. Mag

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Arbeitsmaterialien für den Unterricht

Grafische Gestaltung: Mag. Erich Angermann

AutorInnen

Dipl. Päd. Astrid WAGNER

Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG

Dipl. Päd. Hans HÄUSER

Dipl. Päd. Hans PUCHER-PACHER

Dipl. Päd. Astrid PINK

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INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort

Nachgefragt

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05

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Schreibwerkstatt

Schreiben mit Kindern

Schreibimpulse

Präsentieren

Literatur

Gedicht

Zum Thema Liebe

Sprachspielereien

Vorlesen und Vortragen

Gefühle

Gedichte nach Plan

Automatisches Schreiben

Text von Georg Bydlinski

Gedichte mit Gefühl

Alphabetgeschichten

Darstellen

Lyrik im Unterricht | Grundstufe

Schreiben mit Methode

Schreiben vor Ort

Reimereien

Lyrik im Unterricht | Sekundarstufe

Lyrik für Kinder und Jugendliche

Auf den Spuren Eugen Gomringers

Gedichte in Mund - Art

Mund - Art in der Sekundarstufe

Konkrete Poesie

AUTORINNENTEAM | Dipl. Päd. Hans HÄUSER, Dipl. Päd. Johann PUCHER-PACHER

Dipl. Päd. Astrid WAGNER, Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG, Dipl. Päd. Astrid PINK

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VORWORT

In einem GEDICHT steckt das ICH, mit all seinen Gefühlen, dem

Denken und dem Wollen. Jedes ICH ist eine eigene, kleine Welt, ein

Mikrokosmos, der sich fühlend und denkend einem Makrokosmos

stellen muss. Das Individuum, das Unteilbare, kann seine Gedanken

und Gefühle mit allen anderen Individuen nur teilen, indem es sich

mitteilt.

Die Sprache der Lyrik ist eine Form, den Rahmen der Alltagssprache zu

sprengen, das Innerste unseres Menschseins zu berühren, Saiten in

uns zum Klingen zu bringen, die schon vor unserer Geburt durch Töne,

Klänge und Rhythmus gestimmt wurden. Sie ist eine besondere, eine

verdichtete Sprache. Wenige Worte genügen, um eine ganze Welt

auferstehen zu lassen durch die Kraft der Imagination.

Durch ein breit gefächertes Repertoire an Herangehensweisen möchte

LESEKULTUR MACHT SCHULE dazu animieren, sich lustbetont und

experimentierfreudig Gedichten zuzuwenden, sie zu verändern, mit

der Sprache zu spielen sowie eigene Texte zu entwerfen.

Bedanken möchten wir uns bei den AutorInnen Eugen Gomringer und

Gerda Anger-Schmidt, die bereit waren, Texte zur Verfügung zu stellen

sowie bei Georg Bydlinski, dessen Gedicht „Ermunterung zum

Schreiben“ alles beinhaltet, was es zu diesem Thema eingangs zu sagen

gibt.

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG

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Ermunterung zum Schreiben

© Georg Bydlinski, Mödling

Willst du schreiben, gib nicht auf,

wenn dir etwas nicht gelingt.

Jeder Mensch braucht Training, Übung –

ob er nun dichtet oder singt.

Schreibe, was du siehst und fühlst –

glaub mir, das ist immer richtig!

Geht was daneben, sei nicht verzagt.

Merk dir: Auch der Papierkorb ist wichtig.

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Zwischen Gedichten für Kinder und der

Erwachsenenlyrik kann man keine strikte

Trennlinie ziehen, es gibt hier fließende

Übergänge, eine tiefe Verwandtschaft. Eines nur:

Wenn ich Gedichte für Kinder schreibe, sind mir

der Rhythmus, der Reim und die mit den

metrischen Elementen verbundene Emotion sehr

wichtig. Allgemein machen Gedichte es möglich,

Erfahrungen zu benennen, zu vertiefen und zu

überdenken – sie aufzuheben, zu bewahren, für

sich selbst, aber auch für andere. Die Formen

können dabei so unterschiedlich sein wie die

Vielfalt der Erfahrungen selbst. Auch das

„sinnfreie" Spiel mit der Sprache, mit Worten,

Silben und Klängen, gehört dazu, es ist ein

wesentliches Element in der Lyrik für Kinder.

„Gedichte", so der amerikanische Lyriker Robert

Creeley, „sind sehr spezifische Arten des Tanzens."

Schon kleine Kinder gehen auf die „tänzerischen

Bewegungen" des Gedichts (Rhythmus, Reim,

Wiederholung) ein, auch wenn sie noch gar nicht

alle einzelnen Worte verstehen. Das Gedicht

eröffnet einen Freiraum, eine Dimension, die über

das reine Inhalte-Vermitteln hinausgeht und an

den kreativen Kern jedes Menschen rührt.

Bei Gedichten für Erwachsene könnte man es

vielleicht so sagen: Lyrik ist eine Sprech-und-

Schweige-Sprache. Das Ausgesparte ist für mich

dabei oft genauso wichtig wie das

Ausgesprochene, Angedeutete; Phantasie und

Genauigkeit spielen zusammen. Diese Spannung

verleiht dem Gedicht seine Vielschichtigkeit – und

sie verlangt einfühlsame, kreative Leserinnen und

Leser, die zu hören verstehen, zu deuten. Die ihre

eigenen Erfahrungen, Gefühle, Vorlieben,

Wünsche, Träume, Utopien einbringen in die

Leerstellen des Gedichts. So entsteht eine

Partnerschaft zwischen Autor/in und Leser/in, die

meist wohl tiefer geht als bei der Lektüre einer

Erzählung oder eines Romans, obwohl es

natürlich auch dort nötig ist, die eigene

Vorstellungskraft beim Lesen mit einzubringen.

Aber beim Gedichtelesen wird das Gedicht auf

eigentümliche Weise immer wieder neu

hervorgebracht – von jeder Leserin, jedem Leser,

und bei jeder Lektüre etwas anders!

LESEKULTUR MACHT SCHULE bat Georg Bydlinski um die Beantwortung der Frage:Was unterscheidet „Lyrik für Kinder" von „Erwachsenenlyrik"?

Georg Bydlinski

NACHGEFRAGT

E-Mail: [email protected]

Homepage: www.georg-bydlinski.at

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SCHREIBEN MIT KINDERN

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

Wer kennt ihn nicht, den Druck, den ein unbeschriebenes Blatt, verbunden mit der Aufforderung zum

Schreiben, ausüben kann?

Die anfängliche Freude der Kinder, selbst etwas schreiben zu können, weicht im Schulalltag nicht selten

der Angst vor dem Versagen und mündet in der immer wiederkehrenden Frage: „Wie viel muss ich denn

schreiben?“

Ernst Jandl hält dieser Angst in Kurzform den geglückten Prozess des Schreibens wie folgt entgegen:

… „Mit etwas darauf ziehe ich das Blatt aus der Maschine und lese als Text etwas aus meinem Kopf.“

Dieses „Etwas aus dem Kopf“ gilt es ausfindig zu machen.

Gabriele L. Rico unterstützt diesen Vorgang des Suchens nach der eigenen Stimme durch die von ihr

entwickelte Methode des „Clustering“ (Cluster = Haufen, Büschel, Anhäufung). (Vgl. Rico, L. Gabriele: Garantiert schreiben lernen, Hamburg, 1987, Rowohlt)

Dabei werden zu einem zentral eingerahmten Begriff spontan alle Assoziationen, Erinnerungen und

inneren Bilder gesammelt. Das scheinbar ziellose Durcheinander fasst die Fülle der Ideen und

Gedankenverbindungen, die im nächsten Schritt untereinander in Beziehung gesetzt und durch Linien

verbunden werden können. So geht nichts verloren, die Notizen stammen aus dem eigenen

Erfahrungsschatz, und der Impuls für einen Text ergibt sich häufig wie von selbst.

kreischen

schrill

verspottet

Baby!

wütend

rotallein

Schulbus

brüllen

zischen

Blitz

Rauch

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SCHREIBEN MIT KINDERN

Die Stärke dieser Methode liegt in der bewussten Herstellung einer Verbindung zwischen

linker und rechter Gehirnhälfte, da begriffliches und bildliches Denken gleichermaßen

stattfinden.

Anmerkung: Die unter Punkt 5 gesammelten Gefühls-Wörter bieten zur Cluster-Bildung eine reiche Auswahl.

Abgesehen von verschiedenen Methoden, die den Zugang zur inneren Bilderwelt fördern,

spielen für die schulische Schreibsituation jedoch viele andere Faktoren eine maßgebliche

Rolle:

Schließlich kann mit Fingerspitzengefühl und Neugier aus anfänglicher Unsicherheit und

Vorsicht unbekümmerte Freude am Experimentieren entstehen.

Eine offene, gleichberechtigte und angstfreie Atmosphäre bildet

die Grundlage für jegliche Kommunikation.

Schreibstunden können sich durch gemeinsam vereinbarte Regelungen von anderen Stunden

deutlich unterscheiden (z.B. freie Platzwahl, Schreiben im Freien, bewusste Wahl des Materials,

Schreibkonferenz, Partnerarbeit, Arbeit in Kleingruppen …)

Schreiben bedeutet ausdauerndes Suchen und Überarbeiten.

Erste Ergebnisse sind als Entwürfe zu betrachten.

Ungewöhnliche, von bekannten Lösungen abweichende Ideen brauchen Unterstützung.

Detailliertes Feedback zu geben ist schwierig und erfordert Hilfestellung z.B. durch Herausheben

besonderer Textstellen

durch die Textlupe*(Kopiervorlage Seite 30) .

Konstruktive Kritik ist eine wertvolle gegenseitige Hilfestellung und schult die

genaue Wahrnehmung („Der Text gefällt mir/gefällt mir nicht“ hilft nicht weiter!).

Lösungs- und Änderungsvorschläge sind als Angebot zu verstehen,

in welcher Weise sie verwendet werden, entscheiden die AutorInnen.

* Vgl. Menzel, Wolfgang: Die Textlupe, S. 14 in: Praxis Deutsch Nr.164, Seelze, 2000, Friedrich Verlag

Fotos: Schreibwerkstatt mit Gerda Anger-Schmidt an der HS 5 Villach

(Anfänge, Schlüsse, Spannungsmomente, Wortarten

oder Wortwiederholungen, Besonderheiten …)

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Ein/e Schüler/in sagt lautlos das Alphabet auf, ein/e zweite/r ruft irgendwann “Stopp”!

Der zuletzt vorgekommene Buchstabe wird laut genannt. Anschließend werden drei Minuten

lang beliebige Wörter aufgeschrieben, die mit diesem Buchstaben beginnen.

Nach mehreren Durchgängen liegt eine reiche Auswahl vor, aus der die Schüler/innen

auswählen und ihre Geschichten schreiben können.

Das können einzelne Sätze, aber auch längere Geschichten sein, deren Wirkung durch

bewusste Anordnung der Wörter noch unterstrichen werden kann.

SPRACHSPIELEREIEN

ALPHABETGESCHICHTEN

SCHREIBIMPULSE

Helgas Hund heult heute herzzerreißend!

H – wie Hochzeit

Heiratswillige hüpfen hocherfreutvon Hochzeit zu Hochzeit.

Hochzeitszeremonie,Hochzeitsbild,

Hochzeitsgäste,Hochzeitsmahl,

Hochzeitsnacht,Himmelbett - himmlisch!

Ein Himmelfahrtskommando?

Astrid Wagner

Elf echt ehrwürdige Elefanten erfinden eine eigene Elefantensprache.

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SPRACHSPIELEREIEN | ALPHABETGESCHICHTEN

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AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG

Ziegen zeugen Ziegen

zwölfzierlicheziegenzögernzaudernzüchtenzuerstzucchinizudemzichoriezusätzlichzinnienzerreiben zinnkrautzernagenzartezwiebelnzerbeißenzibebenzermahlenzornigzweizeckenzwischenzweiundzwanzigzähnenzerpflückenzizerlweisezartenzwölffingerdarmzerquetschen

zügigzwetschkenzertrampelnzierblumenzockelnzumzollamtziehenzweifelsohnezickigzuckerrübenzügezuzirka zweihundertzappeligenzwergenzählenzahlenzuckernzimtstangenzimmernZirbenzillenzeigenzufälligzumzitterndenzaunkönigzwitschernzögerlichzwölftonmusikzitieren

zuckendezikadenzerrenzappelndezottelbärenzumzoowärterzerspringenzuzehntzuzwutschkerln

zweiziegenzeugenZuwachszehnzickleinzuzelnzufriedenziegenmilch

zwangswiederholung:

zwölfzierlicheziegen ……

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SPRACHSPIELEREIEN | ALPHABETGESCHICHTEN

Unglaubliche Ungereimtheiten

Ada angelt

Adamsäpfel

Bertabastelt

Butterblumen

Claracheckt

Chatroomchats

Doradreht

Daunendecken

Emil ekelt

Essigeis

Felixflickt

Fliegenflügel

Gregorglättet

Gartengitter

Herberthäkelt

Hasenhüte

Ilseisst

Igelimbiss

Joschijagt

Jumbojets

Karinkaut

Katzenkrallen

Ludwiglutscht

Lederlappen

Mimimalt

Milchmausmütter

Nortrudniest

Nordpolnüsse

Ottoordert

Ochsenohren

Peterpresst

Pumapranken

Quendiquirlt

Quittenquark

Richardrupft

Rosenranken

Stefanstreicht

Strickstoffmuster

Thomastrifft

Tiefseetaucher

Ulrichumgarnt

Urstrumpfunken

VroniverblüffenVogelverse

Wernerweissagt

Wachtelwetter

Xandixellt sich zu

XL-Xylophon

Yvonneyearned for

Ysopyoghurt

Zarahzählt

Zankäpfel

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Kinder reimen immer gerne!

Die Erwachsenen tun es ja auch bei allen möglichen Anlässen! Die Kinder lernen im Laufe der

Zeit - zu Hause und im Unterricht - verschiedene Arten gereimter Texte kennen und werden

animiert selbst zu reimen. Sie sollten ihre Reimversuche zu Papier bringen und präsentieren

können! Manche Kinder orientieren sich gerne an Mustern, die ihnen auch angeboten werden

sollen.

Eine „Reimwerkstatt“ könnte es in jeder Schule geben!... Es findet sich irgendwo ein

vorbereitetes Plätzchen:

Papier in verschiedenen Formaten (A4, A5, versch. große Kärtchen,...), Schreibzeug.

Hier einige Möglichkeiten:

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AUTOR |

Dipl. Päd. Johann PUCHER-PACHER

Namenreime

Carolina – Ballerina

Reimgeschenke

Die gibt es zu Anlässen: Geburtstag, Muttertag, Weihnachten,...

Scheib´nreime

Nach einem alten Oberkärntner Brauch:

Die Scheib´n, die Scheib´n schlag i auße übern See,

der Simon, der Simon träumt von ana Fee.

Lieblingsreime (die man gehört oder gelesen hat)

kann man schön gestalten, verändern, verfremden.

Unsre liebe Lisa

war noch nie in Pisa

Zweizeiler

Ich bin baden gegangen,

hab´ keinen Fisch gefangen

Vierzeiler

Frau Baum steht im Garten,

muss lange warten.

Auf die rosa Masche,

und die neue Tasche.

Hans Pucher-Pacher

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SPRACHSPIELEREIEN | REIMEREIEN

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Wie aus dem Känguru der Känguruhund wird

Das Kängurugibt keine Ruh.Es sucht nach seinem H.

Aa!!

Es springt nach links.Es springt nach rechts.

Ächz!!

Wo ist mein H?Gebt es her!

Plärr!

Wo ist es hin?Wo ist es nur?

Knurr!!

Es hüpft nach vor!Es hüpft zurück!

Glück!!

Da steht ein H mit einem UND.Ein wirklich toller Fund.

Und?

So entstand der KÄNGURUHUND!

Wie aus dem Känguruhund wieder ein Känguru wird

Der Känguruhund streift wild umher,

da trifft er den Panter.

„Das H ist futsch“,seufzt das Tier,„es ist weg und

ich bin hier.“

„Schau, da kommt ein stolzer Hahn,nimm das H und

friss den Ahn`.

„Ach, ich glaub`, das will ich nicht,

auf den Ahn`ich gern verzicht.

Danke schön!“

„Bitte sehr!

Hör mal her:

Ohne H springstdu noch weiter,

sei zufrieden, frohund heiter!

Kinder habenkein Problem

Panter ohne Hzu seh`n.“

„Ein wirklich guter Rat!In der Tat!

AufgemotztesKänguru,

das trifft auchauf dich zu!

Lass den Hund!Sei einfach du!

Ein wunderschönesKänguru.“

Sieglinde JugSieglinde Jug

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SPRACHSPIELEREIEN | REIMEREIEN

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Quallenqual

Eine Qualle war zu dick

und hungerte – oh Qual!

Zuerst verlor sie das –e.

Es fiel ihr in die See.

Dann schmolz ihr das –l.

Das ging furchtbar schnell.

Übrig blieb die bloße Qual,

nachdem sich das –le empfahl.

Wenn sie dich mal umschlingt,

sie deine Haut zum Brennen bringt.

Sie gönnt dir keine Wahl.

Fasst sie dich an – oh Qual!

So bin ich eben

An manchen Tagen,

das kann ich euch sagen,

ist das Leben schwer,

hört nur mal her!

Da könnte ich hupfen,

mir die Haare ausrupfen,

da bin ich ein Gnom.

Na, ratet schon!

Wer bin ich – wer?

Rumpelstilzchen!

Kennt ihr die Mär?

An manchen Tagen

gibt es kein Versagen,

ist das Leben ein Fest,

ein Klacks jeder Test.

Da könnte ich hüpfen,

die Mütze frisch lüpfen,

da fühl` ich mich fein.

Na, wer könnt ich sein?

Wer bin ich – wer?

Ein glückliches Kind!

Das ist keine Mär!

So bin ich eben.

So ist das Leben.

Ist das nicht fein?

Alles kann ich sein!

Sieglinde Jug

Sieglinde Jug

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SPRACHSPIELEREIEN | REIMEREIEN

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Gefühle sind wie der Wind

Bin ich fröhlich,

kann ich singen und springen,

bringe sogar Gläser zum Klingen.

Hunde beginnen zu bellen.

Wasser erhebt sich zu Wellen.

Ich wirble durch die Welt -

Alles ist zum Guten bestellt.

Doch:

Bin ich wütend,

kann ich schreien und beben,

bis sich selbst faule Katzen erheben.

Mein Hamster fällt vom Rad.

Die Ratte verspeist Spinat.

Ich schimpfe auf die Welt -

Nichts ist zum Guten bestellt.

Doch kein Gefühl dauert ewig,

auch ich bin nur kurzzeitig schäbig

und ungerecht zu allen,

die mir sonst immer gefallen.

So bin ich einmal lieb und nett,

ein andermal schmoll` ich im Bett,

Gefühle wechseln geschwind.

Gefühle sind wie der Wind.

Sieglinde Jug

Überlegung

Mit Freunden zu tollen ist toll.

Warum ich schon nach Hause soll?

Ich will noch spielen, kicken, tanzen,

was kümmert mich der dumme Ranzen,

in dem die ganzen Hefte stecken?

Die schießen kein Tor, die kann ich nicht necken,

sie sprechen nicht, sind immer still,

ob ich sie wirklich öffnen will?

Eigentlich nein!

Ich möchte so gerne Fußballer sein!

Ich weiß, ich muss für die Schule was tun.

Was nun?

Ich schau in die Runde und sag` ganz cool:

„Ciao, Kumpels, bis moagn in da Schul!“

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In diesem Abschnitt wollen wir uns dem Spiel mit der Sprache zuwenden – ohne Einschränkung, ohne

festgesetzte Regeln. Alles ist erlaubt, was Spaß macht, die Fantasie darf wilde Blüten treiben und

ausufern. Die SchülerInnen sollen ihre gewohnten Denkmuster, ihre Sprachregeln durchbrechen. Sie

dürfen, nein, sie sollen ihre Grenzen ausloten und am besten überschreiten. Wir Lehrer sind in diesem

Fall nicht Zollbeamte, sondern Reiseleiter in ein neues Land, ins Land der Sprachspiele.

Es wird vielen SchülerInnen leicht fallen und große Freude bereiten, wenn sie ihre Kreativität ausleben

können, manche allerdings werden anfangs mit der ungewohnten Anforderung schlecht zurecht

kommen. „Mir fällt nichts ein“, ist vielfach der verzweifelte Ausruf, wenn sie plötzlich dazu angehalten

werden, Ideen zu entwickeln, die nichts mit den alltäglichen Anforderungen zu tun haben, die die

Schule normalerweise an sie stellt. Doch wenn man diesen SchülerInnen etwas Zeit gibt und sie nicht

drängt, wenn man ihnen nicht den Mut nimmt und ihre anfänglich zaghaften Versuche unterstützt und

ihr Selbstvertrauen stärkt, dann kann es sein, dass sie plötzlich Spaß am unkonventionellen

Experimentieren mit der sonst so streng reglementierten Sprache entwickeln.

Als Einstieg eignen sich u.a. Gedichte von Christian Morgenstern (Fisches Nachtgesang, Das große Lalula,

Der Trichter, Das Mondschaf, …), von Eugen Gomringer (Das Schweigen…), von Ernst Jandl (Ottos Mops …)

oder Hugo Balls „Karawane“.

Die Werke dieser Autoren beweisen, dass das Experimentieren mit Buchstaben, Wörtern und Zeichen,

das Erkunden von Möglichkeiten, die die phonetische, akustische und visuelle Dimension der Sprache

bietet, ungewöhnliche und interessante Ergebnisse zeitigt.

SPRACHSPIELEREIEN

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Nach meiner Erfahrung eignet sich die visuelle Poesie sehr

gut, um SchülerInnen für das Spiel mit der Sprache zu

begeistern. Ich lasse sie bestimmte Wörter, die sich

optisch besonders gut in konkreter Form zu Papier

bringen lassen, darstellen (z.B.: Turm, Tisch, Stuhl,

Lokomotive, Regen, Sonne, zittern…).

Ist der Bann einmal gebrochen, fallen den Kindern immer

eigene Wörter ein, die sie visuell festhalten. Wie gesagt,

Grenzen sind nicht nur da, um einzugrenzen, sie laden

auch zur Überschreitung ein.

Schülerarbeit zu Hugo Balls “Karawane”

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SPRACHSPIELEREIEN | KONKRETE POESIE

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Aha –Erlebnis

ºººaºººhºººa

ºººººº

åhå

iee ii ee ii ee ii ee ii ee ii eei ieei ieei ieei ieei ieei ieei ieei ieei ieei ieei ieei ieei ieei ieei ieei

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gelbgelbgelbgelbgelbgelbgelbgelbgelbgelbgelbgelbgelbgelbgelbgelbgelbgelbgelbgelbgelbgelbgelbgelb

Sieglinde JugSieglinde Jug

Die Fliegenjagd

tsssssssssss___tsssssssssss___tssssssssssskla l tsch

___________tsss___________tsss___________tsssssssssss___tsssssssssss___tsssssssssss

kla l tsch l kla l tschtsssssssssssssssss_________________tsssssssssssssssss

________________tssssssssssssssssss________________kla l tsch l kla l tsch l kla |

†tsch

Sieglinde Jug

tsssssssssss

tsssssssssss

tsssssssssss

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Zahlenliebe

Herr ZweiEr und Frau ZweiSieverzagen zusammen nie.

Doch geht ZweiSie mal aus,ist Herr ZweiEr allein zu Haus`.

Er wird zur halben Portion,man sieht dies am Umfang schon.

Er findet das gar nicht nett,legt sich frustriert ins Bett.

Nur die schlanke EinSiekümmert das Alleinsein nie.

Da steht sie stolz und frei:Sie stammt aus der Einsiedelei.

Kommt eine andere Eins vorbei,sind es plötzlich wieder zwei.

ZweiSie kehrt zum ZweiEr zurück:Welch` Glück!

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2

II

II

II

II

II

I

II

II

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Daniela Schellander

Daniela Schellander & Julia Stauder

Tin Puklavec

Schülerarbeiten

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG

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SPRACHSPIELEREIEN

Wortspiele, Nonsens und Reime von Gerda Anger-Schmidt

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Bauernregeln

Wenn's zum Schulschluss Fünfer prasselt,

sind die Ferien vermasselt.

Träumst du nachts vom weißen Hai,

sind die Ferien vorbei.

Kommt der Lehrer durch das Fenster,

glaubst du wieder an Gespenster.

Sag, warum du sauer bist!

He, Süße! Komm doch wieder raus

Aus deinem Schnirkelschneckenhaus!

Und sag, warum du sauer bist!

Ist's wegen Maja, diesem Biest?

Ist's wegen Max, dem Teufelsbraten?

Hat Mona dein Versteck verraten?

War Tom, der Frechdachs, wieder hier?

War ich zu wenig lieb zu dir?

Sag schon! Komm! Spuck's endlich aus!

Komm raus aus deinem Schneckenhaus!

Alte Lieder – neue Texte

Ein Hund kam in die Küche

und stahl gekochtes Ei.

Da nahm der Koch den Fresser,

trug ihn zur Polizei.

Dort saßen viele Hunde,

die fanden ihn charmant.

Sie flohen mit ihm nach Denver,

wo groß geschrieben stand:

Ein Hund kam in die Küche …

ABC der Namen

J – das ist Johannes.

Was immer es ist, er kann es.

N – das ist Nathaniel,

hat Ähnlichkeit mit einem Spaniel.

V – das ist Valentino.

Er geht täglich dreimal ins Kino.

Mit freundlicher Genehmigung von Gerda Anger-Schmidt aus „Alles in Butter, liebe Mutter“, Dachs Verlag, 1998, Wien.

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

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NAMENS-AKROSTICHON

Die Anfangsbuchstaben des eigenen Vornamens werden auf einem Kärtchen untereinander

geschrieben und mit Wörtern ergänzt, die im Moment gerade zur eigenen Stimmung passen oder

etwas über die eigene Person aussagen.

Anschließend wird vorgelesen:

B wie Baum, R wie Reise, I wie Indien, G wie Gast, I wie Innenseite, T wie Terrasse, T wie Traum und E wie

Engel, das ist BRIGITTE.

GEDICHTE NACH PLAN

SCHREIBEN MIT METHODE

Akrostichon(griechisch: akros = Spitze, stichos = Vers)

Bedeutung: Gedicht als Wortspiel, bei dem die Anfangsbuchstaben der Verse hintereinander gereiht einen Namen oder einen sinnvollen Satz bilden. (www.wikipedia.de)

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AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

Thomas 1c

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Eine Namensgeschichte schenken (erprobt im Rahmen einer Schreibwerkstatt mit Renate Welsh)

Namenskärtchen mit einem/r Partner/in austauschen, mit dem Wortmaterial eine Geschichte erfinden

und sich gegenseitig vorlesen.

Die Form des Akrostichons eignet sich hervorragend, um rund um einen beliebigen Begriff oder Titel

die dazu gehörenden Erlebnisse, Assoziationen, Informationen, Stimmungen und Gefühle in

verdichteter Form einzufangen.

(Siehe dazu auch: Materialien der Sekundarstufe zum Thema Astrid Lindgren, Akrostichon am Beispiel von Pippi

Langstrumpf | ) http://www.lesekultur.ksn.at/files/2-leku_lindgren_um_sek03.pdf

GEDICHTE NACH PLAN | SCHREIBEN MIT METHODE

AKROSTICHON

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Auf der Reise

nach Indien

wirst du

in dein Innenreich

gelangen,

dich auf einer Terrasse der Träume

unter einem Baum

zur Ruhe begeben

und mit den Engeln

Freundschaft schließen.

Du wirst dort gern gesehener Gast sein!

Du träumst

von einem Hasen,

der einen Opel fährt.

Er ist mutig,

aufmerksam und kann gut schwimmen.

Astrid Wagner Thomas 1c

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

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Kurzes Gedicht aus nur elf Wörtern, verteilt auf fünf Zeilen.

Anstelle einer Farbe können natürlich auch andere Themen wie z.B. Orte, Menschen, Gefühle,

Gegenstände, … verwendet werden. Entscheidend ist die Reduktion und bewusste Verwendung der

Wörter nach dem Schema, um verkürzt und pointiert eine Stimmung oder Wahrnehmung

auszudrücken.

Die Sammlung von geeignetem, möglichst präzisem Wortmaterial kann durch

Eine Auswahl der treffendsten Wörter wird markiert und bildet anschließend einzeln auf Kärtchen

geschrieben das Baumaterial für das Elfchen. Dabei sollen die „Bausteine“ so oft verschoben bzw.

ausgetauscht werden, bis das Ergebnis zufrieden stellend ist. Nach lautem Vorlesen in Partnerarbeit

werden eventuell noch Veränderungen vorgenommen. Abschließend werden die Ergebnisse reihum

vorgelesen und bestaunt.

GEDICHTE NACH PLAN | SCHREIBEN MIT METHODE

ELFCHEN

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1. Zeile = 1 Wort (Name, Farbe, Gefühl, Gegenstand, …)2. Zeile = 2 Wörter (beschreiben das 1. Wort näher)3. Zeile = 3 Wörter (was er/sie/es tut)4. Zeile = 4 Wörter (ganzer Satz. Ich...)5. Zeile = 1 Wort (Name, Farbe, Gefühl, Ausruf, Gegensatz, …)

Regina

Vertrauen, zusammenhalten,Geheimnisse austauschen, lachen.

Ich bin immer willkommen.

Freundschaft

Evita Kreuzer, 1d

rodelnKinder einreiben

Reifenspuren im Schneeschwer herab hängende Eiszapfen

Winter

Martin Eder, 3a

Schneeflockenweiße Landschaft

große Schneeburgen bauender See ist vereist

Winterlandschaft

Alexander Subic, 2c

eine geführte Fantasiereise,

Beobachtungen im Freien,

„blindes“ Ertasten von Gegenständen,

automatisches Schreiben,

Anlegen eines Ideennetzes etc. unterstützt werden.

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

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GEDICHTE NACH PLAN | SCHREIBEN MIT METHODE

SCHREIBIMPULSE

Im 14. Jahrhundert in Japan unter dem Einfluss des Zen-Buddhismus entstanden. Drückt

innere Bilder, Stimmungen aus. Bezieht sich auf Gegenständliches in der Natur, ist in ein

konkretes Geschehen eingebettet, das mit einer überraschenden Wende enden kann.

Besteht aus 17 Silben, verteilt auf drei Zeilen.

HAIKU

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Silbenfolge ist meist

manchmal auch

oder

5 – 7 – 5

5 – 5 – 7

7 – 5 – 5

Schau, die Nachtigall!

An der Pflaumenblüte wischt

sie die Füßchen ab!

*Vgl. dazu auch Informationen zum Haiku in der Buchklub Gorilla Cybertour zu „Sadakos Plan“ http://www.buchklub.at/magazine/gorilla/index.htm

Der Frühling ist da,

alle Knospen springen auf.

Genieße die Zeit!

Bianca Hausott, Julia Gasser

AUTOR | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

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GEDICHTE NACH PLAN | SCHREIBEN MIT METHODE

SCHREIBIMPULSE

Ein Parallelgedicht hält sich an die Form (und manchmal auch an den Inhalt) des

Originalgedichtes.

Ein Lückengedicht wird wie ein Lückentext angeboten.

In die Lücken tragen die Kinder ihre eigenen Wörter ein, ein neues Gedicht wird geschaffen.

Eignet sich eher für „reimlose“ Gedichte, da die Reimungebundenheit der Phantasie mehr Raum lässt.

PARALLELGEDICHT

LÜCKENGEDICHT

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Die Ameisen

In Hamburg lebten zwei Ameisen,

die wollten nach Australien reisen.

Bei Altona auf der Chaussee,

da taten ihnen die Beine weh,

und da verzichteten sie weise

dann auf den letzten Teil der Reise.

So will man oft und kann doch nicht

und leistet dann recht gern Verzicht.

Die Elefanten

Wir gehen, sagten in Schönbrunn zwei Elefanten,

nach Afrika zu unsren lieben Tanten.

Aber am Hügel vorm Belvedere

meinte der eine: Ich kann nicht mehr.

Schnell kauften sie zwei U-Bahnkarten

und kehrten zurück in ihren Garten.

Im Leben hat man oft so große Ziele,

nur leider fehlt dann meist der Wille.

Joachim Ringelnatz Hans Häuser

AUTOR | Dipl. Päd. Hans HÄUSER

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GEDICHTE NACH PLAN | SCHREIBEN MIT METHODE

SCHREIBIMPULSE

SAMMELGEDICHT (nach einer Idee von Sonja Vucsina)

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Einstimmung auf ein Thema (Stimmung im Herbst, Angst, Wald, …).

Jedes Kind „sammelt“ zum Thema 3- 5 kurze Sätze (das Sammeln kann bei bestimmten Themen

auch im Freien stattfinden).

Jedes Kind wählt von seinen Sätzen jenen aus, der ihm am besten gefällt.

Jedes Kind schreibt seinen Satz auf einen Papierstreifen.

Auf dem Boden, auf dem Tisch, …. werden die Satzstreifen untereinander gelegt.

Die Kinder bauen nun gemeinsam ein Gedicht (Welcher Satz passt wo am besten?).

Die Lehrerin/der Lehrer liest das Gedicht vor.

Passt alles? Es kann noch korrigiert werden.

Gemeinsame Suche nach einer Überschrift.

Das Gedicht schreiben, zeichnen, malen, mit Bildern verknüpfen.

Ein Gegengedicht ist dem ursprünglichen Gedicht der Form nach ähnlich, nur werden

Gegensätze eingebaut, sodass inhaltlich eine neue Fassung entsteht.

GEGENGEDICHT

Die Vogelscheuche

Die Raben rufen: „Krah, krah, krah!

Wer steht denn da, wer steht denn da?

Wir fürchten uns nicht, wir fürchten uns nicht

vor dir mit deinem Brillengesicht.

Wir wissen ja ganz genau,

du bist nicht Mann, du bist nicht Frau.

Du kannst ja nicht zwei Schritte gehn

und bleibst bei Wind und Wetter stehn.

Du bist ja nur ein bloßer Stock,

mit Stiefeln, Hosen, Hut und Rock.

Krah, krah, krah!“

Die Vogelscheuche

Die Raben flüstern: „Krah, krah, krah!

Wer geht denn da, wer geht denn da?

Wir fürchten uns, fürchten uns ganz fest,

weil du uns nicht in Ruhe lässt.

Wir wissen auch nicht ganz genau:

Bist du ein Mann, bist du eine Frau?

Du läufst ja mit Schritten wie ein Riese,

auch wenn's stürmt und schneit, über unsre Wiese.

Du versetzt uns täglich in Angst und Schrecken,

wenn du umher rennst mit deinem Stecken.

Krah, krah, krah!“

Christian Morgenstern Hans Häuser

AUTOR | Dipl. Päd. Hans HÄUSER

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Ausgehend von einem Text Eugen Gomringers werden SchülerInnen dazu angehalten, eigene Gedichte

zu verfassen.

Als Vorübung für diese Unterrichtseinheit eignet sich hervorragend das Bilden von Assoziationsketten.

Dazu sitzen die SchülerInnen am besten in einem Sesselkreis. Der Spielleiter nennt nun ein Nomen, z. B.

Strand. Das links neben dem Spielleiter sitzende Kind wiederholt den Begriff und fügt ein eigenes

Nomen, das es mit dem gehörten assoziiert, hinzu. Der nächste Mitspieler wiederholt beide Nomen

und bringt nun sein eigenes ein. Er soll sich aber nur auf das zuletzt genannte Hauptwort beziehen,

wenn er seine eigene Vorstellungsverknüpfung nennt, so ist Abwechslung mit Sicherheit gegeben. So

könnte die Assoziationskette aussehen: Strand – Handtuch – Badezimmer – Zahnbürste – Zahnarzt – usw.

Auf diese Weise entstehen mitunter erstaunlich lange Wortketten.

Wenn es ein Kind in der zweiten Runde nicht mehr schafft, sich an alle genannten Begriffe in ihrer

korrekten Reihenfolge zu erinnern, kann ihm von den Mitschülern geholfen werden oder es scheidet

aus. Die Spielregeln werden zu Beginn nach Bedarf festgelegt. (Sollte es der Wunsch der Gruppe sein,

das Spiel auf die Spitze zu treiben, können so lange Assoziationsketten gebildet werden, bis der

Memokönig oder die Memokönigin fest steht.) Nun geht es an die Arbeit mit dem Text. Verschiedene

Herangehensweisen und auch Differenzierungen sind möglich.

SPRACHSPIELEREIEN

Auf den Spuren Eugen Gomringers

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baumbaum kind

kindkind hund

hundhund haus

haushaus baum

baum kind hund haus

(aus: gomringer, eugen: konstellationen.ideogramme.stundenbuch, stuttgart 1977, reclam)

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG

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Man kann die Farbkärtchen (siehe Kopiervorlage!) auch ausschneiden und legen lassen, damit den

SchülerInnen der Aufbau des Textes explizit vor Augen geführt wird und leistungsschwächere

SchülerInnen dazu auffordern, den Text von Eugen Gomringer auf die Kärtchen zu übertragen.

Leistungsstarke Kinder hingegen werden vielleicht sofort damit beginnen wollen, ihr eigenes Gedicht

zu entwerfen. Als Hilfe kann man ihnen das Arbeitsblatt mit dem Farbraster anbieten. Auch ein farbig

gestaltetes Tafelbild kann den SchülerInnen sehr dienlich sein.

Wichtig ist, dass allen Beteiligten klar ist, dass es sich bei den Begriffen immer um Nomen handelt, die

aber in diesem Fall klein geschrieben werden. Die ungewohnte Kleinschreibung fällt einigen jungen

AutorInnen nicht leicht!

Sollten SchülerInnen Schwierigkeiten mit dem Einstieg ins Schreiben haben, kann die Lehrperson

einige Themenvorschläge anbieten, zu denen die SchülerInnen zunächst unreflektiert Nomen

assoziieren. Aus den gesammelten Nomen werden anschließend vier passende gewählt und so

aneinandergereiht, dass sich ein bewusst gesetzter Inhalt erschließen lässt.

Selbstverständlich könnten Kinder sich für eine passende Überschrift entscheiden, auch wenn der

Originaltext von Eugen Gomringer keine aufweist.

Dem Spiel mit der Sprache sind keine Grenzen gesetzt! Der Fantasie auch nicht!

Das Farbschema als Vorlage für den eigenen Text oder zum Übertragen des Originaltextes von Eugen

Gomringer findet sich auf der nächsten Seite.

Auf den Spuren Eugen Gomringers

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AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG

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Auf den Spuren Eugen Gomringers

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Name:

Überschrift

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG

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Auf den Spuren Eugen Gomringers | Schülerbeispiele

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autounfall mit airbagschutz

autoauto unfall

unfallunfall airbag

airbagairbag schutz

schutzschutz auto

auto unfall airbag schutz

gleicher tag

himmelhimmel wolke

wolkewolke regen

regenregen sonne

sonnesonne himmel

himmel wolke regen sonne

afghanistan

afghanistanafghanistan panzer

panzerpanzer leiche

leicheleiche tod

todtod afghanistan

afghanistan panzer leiche tod

Traumsommer

sommersommer wasser

wasserwasser liegestuhl

liegestuhlliegestuhl eis

eiseis sommer

sommer wasser liegestuhl eis

italienisches essen

pizzapizza spagetti

spagetti spagetti lasagne

lasagnelasagne mortadella

mortadellamortadella pizza

pizza spagetti lasagne mortadella

fantasyfantasy irrlicht

irrlicht irrlicht troll

troll troll riese

riese riese fantasy

fantasy irrlicht troll riese

Tin Puklavec

Dennis Katholnig

Kevin Pacher

Jenny Schuhmandl

Coni Glanznig

Nico Gollner

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG

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AUTOMATISCHES SCHREIBEN

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Schreibverfahren, das ursprünglich vom französischen Psychotherapeuten Pierre Janet um 1889 erstmals

angewandt wurde, um Unbewusstes ins Bewusstsein zu holen.

Die Surrealisten griffen diese Methode in den 20er und 30er Jahren auf und propagierten sie als neue

Form der Poesie. Andrè Breton bezeichnete das automatische Schreiben als „Denkdiktat ohne jede

Kontrolle der Vernunft”. (http://de.wikipedia.org/wiki/Automatisches_Schreiben)

Ziel des automatischen Schreibens ist es, Bewusstseinsschranken durch schnelles, unaufhörliches

Schreiben zu überwinden und dadurch Zugang zu verborgenem „Wissen“ zu erlangen.

Vor der ersten Erprobung dieser Schreibform sollte den SchülerInnen klar gemacht werden, worin der

Sinn dieser Methode besteht. Die natürliche Neugier der Kinder und die Aussicht, eigene verborgene

Schätze aus dem Inneren hervor zu holen, wirken dabei erfahrungsgemäß sehr motivierend. Ein

Vergleich mit Tagträumen kann deutlich machen, wie sich Gedanken aus dem Unbewussten immer

wieder ganz unerwartet parallel zu alltäglichen Handlungen Raum verschaffen.

An einem ungestörten Platz werden möglichst mit Bleistift auf A4 Blättern im Querformat in einem

Zeitraum von 5 - 10 Minuten Gedanken, Ideen, Assoziationen oder Erinnerungen ohne Pause

aufgeschrieben.

Sämtliche Regeln der Rechtschreibung, Grammatik oder Interpunktion sind außer Kraft gesetzt.

Geschrieben werden Sätze, Wortgruppen oder einzelne Wörter. Es kommt lediglich darauf an, die

Schreibbewegung nie abreißen zu lassen.

Zur Überbrückung von Phasen, in denen keine neuen Gedanken auftauchen, sollen einfach vorhandene

Wörter wiederholt oder Schlangenlinien geschrieben werden. Das Ergebnis ist als Rohmaterial zu

verstehen, das weder gezeigt noch vorgelesen wird.

Erst das Herausgreifen von 5 – 10 Schlüsselwörtern, Wortgruppen oder Sätzen führt zur weiteren

Bearbeitung des Textmaterials.

Die Länge bzw. Form des endgültigen Textes kann je nach individuellem Bedürfnis und Schreibanlass

sehr unterschiedlich sein. (Elfchen, Haiku, Wortcollage, Satzcollage oder innerer Monolog eignen sich

besonders gut.)

In jedem Fall ist jedoch der Vorgang des „Verdichtens“ anzustreben. Dabei kann die Verwendung der

Textlupe in Zusammenarbeit mit zwei bis drei PartnerInnen hilfreich sein.

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

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AUTOMATISCHES SCHREIBEN

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Zusätzliche Impulse zum Schreiben wie zum Beispiel

können angeboten werden.

Durch die seltene Möglichkeit, unkontrolliert und unzensuriert alles aufschreiben zu dürfen, eignet sich

das automatische Schreiben besonders gut zum Finden einer ganz persönlichen, authentischen

Sprache. Gefühle und Stimmungen, oft nur sehr diffus wahrgenommen, werden durch den Vorgang des

Schreibens in ihrer Vielschichtigkeit plötzlich präzise benannt und im anschließenden Austausch

vergleichbar und nachvollziehbar.

unvollendete Sätze,

einzelne Reizwörter,

ein Bild,

ein Gegenstand,

Musik,

eine Fantasiereise

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

Diese Stelle gefällt mir besonders gut.

TEXTLUPE

Da kenne ich mich nicht aus.

Diese Wörter sind mir aufgefallen.

Tipps von mir.

Vgl. Menzel, Wolfgang: Die Textlupe, S. 14 in: Praxis Deutsch Nr.164, Seelze, 2000, Friedrich Verlag

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SCHREIBEN VOR ORT

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Verdichtung von Sinneseindrücken in Wort und Bild

Rahmenbedingungen

Mit allen Sinnen wahrnehmen

Wahl des Ortes im Freien (am Biotop, im Wald, im Park, am Sportplatz, am Pausenhof, am Markt, …)

Festlegung des Zeitrahmens (1 Übungseinheit, ideal ist eine Doppelstunde)

Vorbesprechung der Arbeitsaufträge im Freien

Vereinbarungen zum Ablauf der Stunde: Bewegungsradius, Einzelarbeit, Arbeitsblatt auf Klemmbrett oder Mappe, Schreibzeug

Klärung von fotografischen Fachbegriffen wie Bildausschnitt, Format, Zoom, Nahaufnahme, Perspektive, Lichteinfall

Digitale oder analoge Kamera(s)

Die SchülerInnen bewegen sich allein und ohne gegenseitige Beeinflussung im Gelände und

notieren auf einem vorbereiteten Arbeitsblatt (Kopiervorlage Seite 35 ) ihre Sinneswahrnehmungen

stichwortartig (Gerüche, Geräusche, optische Details, Spürbares, emotionale Eindrücke,

Gedanken - auf der Kopiervorlage jeweils durch ein Symbol dargestellt).

Der Blick soll bewusst auf Details gelenkt werden, mit dem Ziel, einen bestimmten Ausschnitt

fotografisch festzuhalten bzw. aus dem Gesamtbild herauszulösen.

Entscheidungen über Hoch- oder Querformat, Nahaufnahme oder Totale sowie über den

Lichteinfall sollen ebenfalls gezielt getroffen werden.

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

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SCHREIBEN VOR ORT

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Um in der nächsten Stunde den Einstieg zu erleichtern und an die gemachten Erfahrungen

anzuknüpfen, kann ein von der/dem Lehrer/in gemachtes Bild als Folie projiziert werden und als Impuls

zu assoziativem Schreiben dienen.

Das Vorlesen eines zum Schauplatz passenden Gedichtes wäre ebenso möglich.

Anschließend betrachten die SchülerInnen bei einem Streifzug durch die „Galerie“ ihre im A4-Format

ausgedruckten/ausgearbeiteten Farbfotos, von denen jeweils auch eine Schwarzweiß-Kopie aufliegt.

Den Bildern sollte großzügig Raum gewährt werden, damit sich die Betrachter auf jede Abbildung

einzeln einlassen können.

Spontane Einfälle zu den Bildern werden auf bereit gelegte Streifen geschrieben und verdeckt

hinterlassen, um gegenseitige Beeinflussungen zu vermeiden.

Erst wenn diese Vorentscheidungen zu einem bewusst gewählten Motiv geführt haben,

wird dieses fotografisch festgehalten. Die Kamera(s) wird/werden reihum weiter gegeben,

bis alle Ausschnitte festgehalten sind.

Die Ausarbeitung/der Ausdruck der Bilder erfolgt durch den/die Lehrer/in bis zur Fortsetzung

in der darauf folgenden Woche.

Ausgestattet mit jeder Menge „Rohmaterial“ gilt es nun, in der Klasse die notierten Beispiele

zu vergleichen, zu besprechen, zu sammeln und auszugsweise auf einem Plakat zu notieren.

Ein Blick darauf zeigt bereits, wie differenziert und lebendig die Sinneseindrücke

in Worte gefasst werden.

bemoost, schaurig, weißer Flaum, wirres Gras, stachelig, gelbliches Gras,

Trostlosigkeit, kahle Äste, krächzende Vogelschwärme, leere Vogelnester,

Qualm, modriger Geruch, Kaktusstern, knorriger Baum, Inseln im Teich

Vom Bild zum Text

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SCHREIBEN VOR ORT

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Ausgestattet mit diesen Anregungen, die nach Beendigung des Rundganges gelesen, erweitert,

angenommen oder verworfen werden, beginnt nun mit den eigenen Notizen auf dem AB und der

gemeinsamen Sammlung auf den Plakaten die eigentliche Bastelarbeit am Text zum Bild.

Die Entscheidung darüber, ob der Text eine Geschichte erzählt, die sichtbare Stimmung in Gedichtform

wiedergibt oder einfach eine Sammlung von Gedanken darstellt, treffen die Kinder ganz intuitiv von

selbst.

Seitens der/des Lehrer/in sollten sie dazu ermuntert werden, möglichst unbeschwert drauflos zu

schreiben, da die Feinarbeit am Text ohnehin erst in einem nächsten Durchgang erfolgen soll.

Mit dem ausdrücklichen Hinweis darauf, dass es sich um Rohmaterial handelt, werden die Texte

zunächst in Partnerarbeit vorgelesen („Textlupe“ als Hilfsmittel, siehe Kopiervorlage Seite 30) und mit

dem Ziel besprochen, eventuelle Unklarheiten bewusst zu machen.

Erst in einem nächsten Schritt werden die Entwürfe der gesamten Gruppe vorgelesen und

Änderungsvorschläge eingeholt.

Verdichten

Im Gegensatz zum ersten Durchgang werden die SchülerInnen nun dazu ermuntert, probeweise alles

unnötige Wortmaterial aus dem ersten Entwurf herauszustreichen und den abgespeckten Text noch

einmal aufzuschreiben.

Zum Vergleich werden nun diese gekürzten Versionen wieder vorgelesen. Die Wirkung der auf diese

Weise verdichteten Texte macht die Entscheidung darüber, welche Version vorzuziehen ist, meist sehr

einfach.

Den Text ins Bild „setzen“

Im nächsten Arbeitsschritt gilt es nun, die Endfassung des Textes am PC in die gewünschte Form zu

bringen und die Entscheidung über Größe und Art der Schrift zu treffen.

Wo und wie soll der Text aber im Bild untergebracht werden?

Da Experimente mit Ausdrucken/Fotos dieser Größe kostspielig wären, dienen die Schwarzweiß-Kopien

als ideale Grundlage, um Ideen zur Gestaltung auszuprobieren, zu vergleichen, weiterzuentwickeln und

schließlich eine eigene Lösung zu finden.

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

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SCHREIBEN VOR ORT

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Gestaltungsmöglichkeiten zur Kombination von Bild und Text:

Zerschneiden, zerreißen des Fotos/Text einfügen

Teil(e) des Fotos ausschneiden/Text unterlegen

Teil (e) des Fotos aufklappen/Text unterlegen

Text auf Klarsichtfolie oder Transparentpapier/ Foto ganz oder teilweise überlappen

Text aufkleben oder „einweben“

Text mit der Hand in das Bild hinein schreiben

Beate WirtitschMarkus FrumlacherTanja Kuhn

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

Notiere in Stichworten, was du siehst, hörst, riechst, spürst und fühlst!

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SCHREIBEN VOR ORT

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AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

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GEDICHTE IN MUND-ART

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Die Mundart der Landschaft und der Gesellschaftsschicht, das Sprachmilieu, in dem Kinder

aufwachsen, sind wesentlich an der Sprachentwicklung beteiligt. Die Mundart sollte vor allem in

Kindergedichten ihren Platz haben, denn sie ist die gesprochene, lebendige Sprache, sie hat ihren

besonderen Wortschatz, ihren Rhythmus, ihre Sprachmelodie.

Trotzdem fällt es den Kindern nicht immer leicht, Texte in Mundart zu lesen oder gar aufzuschreiben,

wohl auch deshalb, weil es ungewohnt ist – haben sie doch gerade erst angefangen, die Umgangs-

sprache lesen und schreiben zu lernen! Da scheint es eine gewisse Hemmschwelle zu geben. Doch

Kinder, die ihre Mundart gut „beherrschen“, weil sie in ihrer Umgebung fast ausschließlich diese - noch

unverfälscht – hören, können Reime und Gedichte in Mundart bald fließend lesen und auch schreiben.

Deshalb erscheint es auch wichtig, dass den Kindern immer wieder Mundartgedichte/-texte - gereimt

oder nicht gereimt - vorgelesen werden.

Texte in Mundart zu lesen und selbst zu schreiben, sollte man eher erst in der 3./4. Schulstufe der

Volksschule beginnen. Und da versucht man es zuerst am besten mit einfachen Zweizeilern:

AUTOR | Dipl. Päd. Johann PUCHER-PACHER

„Der Stoffl, der Stoffl,

der isst so gern Kartoffl.“Stefan Tamegger, 4. Kl.

„In da Schul muass i jedn Tag sitzn,

ban Rechnen und Schreibm tua i fest schwitzn.“Benjamin Mitterer, 4. Kl.

Beispiele aus der Literatur

„Der Frechdachs“ (Aus: Wilhelm Rudnigger: „Am bestn redt ma, das ist gwiß, wia an da Schnabl gwachsn is“, Carinthia, Klagenfurt 1968)

„A Lesestund“ (Aus: Günther Steyrer: „Alls hat sei Gwicht“, Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 1980)

Christine Nöstlinger

Iba de gaunz oaman kinda Jugend und Volk, Wien 1974

„Und unsere Sanela

werd vom Fastn imma schmäla!“Daniel Lackner, 4. Kl.

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MUND-ART IN DER SEKUNDARSTUFE

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Die Begriffe „Mundart“ und „Dialekt“ werden landläufig synonym gebraucht. Wenn man so will, kann

man den Dialekt als eine generellere Variante mit einem größeren Verbreitungsradius ansehen als die

Mundart, die eher den „Ortsdialekt“ umfasst. Die Hochsprache hat hingegen eine optimale Reichweite

und ist dem überörtlichen Bereich zuzuordnen.

Wir wollen uns in diesem Abschnitt der Mundart als „Mund-Art“ zuwenden. Wenn Sie im Deutsch-

unterricht Ihre SchülerInnen dazu animieren möchten, Gedanken in Mund-Art zu formulieren, scheuen

Sie nicht davor zurück, sie dazu anzustacheln, einen ganz unverblümten Blick auf ihre ganz persön-

lichen Vorlieben und Abneigungen zu lenken, die sie normalerweise nicht öffentlich artikulieren und

besprechen. Die Mundart wird meist im familiären Umfeld und im Freundeskreis lustvoll gebraucht und

eröffnet einen Blick in den Intimbereich, da sie näher an der spontanen, unmittelbaren

Gefühlsäußerung angesiedelt ist als die Hochsprache.

Wenn SchülerInnen dazu aufgefordert werden, ihre Gedanken in Mundart schriftlich festzuhalten,

sollten sie dies mit dem Bewusstsein umsetzen, ein ehrliches Selbstgespräch zu führen oder eine

Tagebuchaufzeichnung vorzunehmen. Man sollte sie darauf hinweisen, dass die wahre Fundgrube für

Schreibideen das Leben selbst mit all seinen Ecken und Kanten ist, an denen sich das Individuum reibt.

Die Lehrperson sollte die Kinder darin unterstützen, den Blick auf die Wirklichkeit zu schärfen und ihnen

helfen, nach widersprüchlichen Erfahrungen zu forschen, denn Widersprüchliches oder Komisches

muss einem nicht einfallen, sondern in erster Linie auffallen.

Gerade Paradoxien sind ein sehr ergiebiges Feld für interessante Beiträge und Pointen. Man denke nur

an Christine Nöstlingers Buam, der a rods radl griagt und nirgends Rad fahren darf. Das Gedicht aus

dem Band: „Iba de gaunz oaman Kinda“ endet mit der bitteren Pointe: „Do jedn dog, / noch da aufgob, /

wauma fad is, sogd mama: / Nau ge sche radlfoan Bua! / das i ned loch!“

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG

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MUND-ART IN DER SEKUNDARSTUFE

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Folgender Fragenkatalog, den man den Schülern vorlegt, kann als Vorbereitung für die Schreibphase

sehr hilfreich sein.

Fragenkatalog - Anregungen zur Ideenfindung

Was mag ich gerne? (Lieblingsbeschäftigung, Lieblingstageszeit, Lieblingstag, Essen, Getränk, Buch, Spiel, Musik…) Was ist meine Welt?

Was nervt mich? (Pflichten, Tageszeit, Wochentag oder Sonntag, Essen, Getränk, Buch, Musik,…)Was ist nicht meine Welt? Was hasse ich?

Worüber lache ich? Was finde ich komisch?

Womit bringe ich andere zum Lachen?

Was ist an mir lächerlich oder unfreiwillig komisch?

Was finde ich an anderen lächerlich oder komisch?

Was bringt mich auf Gedanken, die nach Rache dürsten?

Wen verehre ich und warum?

Welche Widersprüche fallen mir im alltäglichen Leben auf?

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG

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SCHREIBIMPULSE

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MUND-ART IN DER SEKUNDARSTUFE | Schülerbeispiele

Mei Schwesta

I hob a Schwesta, di mi jedn Tog nervt.

Muass imma auf sie aufpassn.

Sie is lästig wie 10 Kinda zgleich.

Am liabstn mocht sie an Saustoll

in mein Zimma drinnen.

I konn noch so mit ihr schrein,

sie heart anfoch nit auf mi.

Nur in da Schul hob i a Rua vor ihr.

Kumm i ham,

ärgat sie mi holt schon wieda.

Trotzdem bin i froh, dass i a Schwesta hob,

denn ohne mei Schwesta

wa ma a longwalig!

Mei Schwesta

Mei Schwesta is a eingebüldete Funzn.

Mir streitn fost Tog und Nocht.

Nur wenn ma schlofn, is a Rua.

Kaum klinglt in da Frua da Wecka,

geht des Teata von vurne wieda los.

Gemma donn in die Schul, schau ma uns oft

niama on.

In da Schul oba sama bade liab zu unsare Freind.

Kana mecht glabn, dass ma ondare

Seitn a hom.

Kumm ma bade von da Schul,

dauerts nit long, bis ma wieda an Grund zan

Streitn hom.

Kurz bevur ma schlofn gehn,

sei ma wieda

liab zu anond, bis da Wecka wieda

klinglt.

Jaqueline Pirker

Jennifer Cidej

Patrick Lauritsch

Mei Chevy

I hob a neichs auto kaft

An gonz an blaun chevy

Bist du tepat der wor teia herst

Oba vuagestan herst - do is ma so a wompata vollewesch

Hintn aufegfoarn

Den het i am liabstn ane gepompt herst

Oba dos schlimme is jo

De teppn in da werkstott sogn

Dass da krempl erst in 14 Tog fertig is

Na servas

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG

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ZUM THEMA LIEBE

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Seit vielen Jahren leite ich die Schulspielgruppe

an der Hauptschule Brückl. In einem Theaterstück,

das wir aufführten, wurde geheiratet. Damit war

die „Liebe“ zum Dauerthema geworden. Für mich

der Anlass, eine Schreibwerkstätte anzubieten,

um interessierten SchülerInnen außerhalb des

Schulalltags Raum und Zeit zu geben, sich dem

Thema Liebe” schreibend anzunähern.

Ausgehend von der Gedanken- und

Ideensammlung über die bildhafte Darstellung

von Redewendungen spannte sich der Bogen bis

zum Verfassen eigener Gedichte.

AUTORIN |

Dipl. Päd. Astrid PINK

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ZUM THEMA LIEBE

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Sammeln von Gedanken und Ideen

Wörterblume Wörtersonne

Cluster zum Begriff LIEBE

Cluster

“Das Cluster-Verfahren (auch Clustering) ist eine von Gabriele L. Rico entwickelte Methode des

Kreativen Schreibens. Dabei werden Assoziationsketten notiert, die von einem Zentralwort ausgehen.

Das Clustering ist streng genommen ein spezialisiertes Brainstorming-Verfahren.”

(Aus: Wikipedia, der freien Enzyklopädie, vom 20.02.2008)

AUTORIN |

Dipl. Päd. Astrid PINK

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ZUM THEMA LIEBE

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Mit Sprache spielen

Auf Wolke 7 schweben

Liebe auf den ersten Blick

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel

Die Welt durch die rosarote Brille sehen

Redewendungen in Bildern

Anregungen zum Selbermachen

„Ein Herz und eine Seele sein“

„Bis über beide Ohren verliebt sein“

„Blind vor Liebe sein“

„Schmetterlinge im Bauch haben“

„Jemanden zum Fressen gern haben“

„Gelb vor Eifersucht sein“

„Himmel hoch jauchzend, zu Tode betrübt“

„Sonne im Herzen haben“

„Hin – und Her gerissen sein“

„Zwei Herzen im Dreivierteltakt“

„Rot wie eine Tomate werden“

„Krank vor Liebeskummer sein“

AUTORIN |

Dipl. Päd. Astrid PINK

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ZUM THEMA LIEBE

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AUTORIN |

Dipl. Päd. Astrid PINK

Akrostichon

ässt dich in den siebenten Himmel fliegen

st ein Jungbrunnen

rfüllt dich mit wunderbaren Gefühlen

ringt dich zum Lachen

rhellt auch den düstersten Tag

räume

espekt

hrlichkeit

marmung

inigkeit

L

I

E

B

E

T

R

E

U

E

Bildhafte Darstellungen im Gedicht

Sie war ein Blümlein hübsch und fein,

Hell aufgeblüht im Sonnenschein.

Er war ein junger Schmetterling,

Der selig an der Blume hing.

Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm

Und nascht und säuselt da herum.

Oft kroch ein Käfer kribbelkrab

Am hübschen Blümlein auf und ab.

Ach Gott, wie das dem Schmetterling

So schmerzlich durch die Seele ging.

Doch was am meisten ihn entsetzt,

Das Allerschlimmste kam zuletzt.

Ein alter Esel fraß die ganze

Von ihm so heiß geliebte Pflanze.

Wilhelm Busch (1832-1908) Sie war ein Blümlein…

Sie war ein Blümlein

Beispiele von SchülerInnen

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ZUM THEMA LIEBE

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Beispiele von SchülerInnen

Elfchen

Haiku

Liebe

Völlige Hingabe

Zeit zusammen verbringen

Endlose Spaziergänge am Strand

Vertrauen

Valentinstag

Verpackte Geschenke

Menschen sind glücklich

Erinnerungen an Frühlingsgefühle erwachen

Liebe

Liebe macht glücklich

Sie verursacht Herzklopfen

Bum, bum, bum, bum, bum

Es ist romantisch

Wenn die Sonne untergeht

Und du bei mir bist

AUTORIN |

Dipl. Päd. Astrid PINK

Pucher Jasmin

Nuart Stefanie

Pucher Jasmin

Nuart Stefanie

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GEDICHTE MIT GEFÜHL

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Gefühle bestimmen unser Dasein von Anfang an, sie drücken sich direkt oder versteckt über den Körper

aus, beflügeln oder hemmen, lassen wachsen oder schrumpfen, öffnen oder verschließen, sind

erwünscht oder auch nicht.

All das gilt für den Schulalltag mit seinen zahllosen Herausforderungen in besonderer Weise.

Wer seine Gefühle kennt, sie ausdrücken und mitteilen kann, verfügt nach Daniel Golemann über eine

grundlegende emotionale Kompetenz, auf deren Grundlage andere Kompetenzen wie die der

emotionalen Selbstkontrolle aufbauen. (Golemann, Daniel: Emotionale Intelligenz, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1997, S.68)

Was liegt also näher, als eben diese Gefühle, die sich unaufhörlich in ihrer ganzen Bandbreite zeigen

und unser Tun permanent beeinflussen, etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und über die

Sprache oder andere Ausdrucksformen begreifbar zu machen?

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

SCHREIBWERKSTATT

Rahmenbedingungen

Einstieg

Die folgenden Vorschläge lassen sich sowohl in einzelnen, aufeinander folgenden Unterrichtsstunden als auch zusammenhängend in Form einer Schreibwerkstatt umsetzen.

Ca. 4 Unterrichtsstunden sollten bis zur Fertigstellung der Texte (oder Bilder, Collagen, Szenen) eingeplant werden.

Der Raum sollte entsprechend vorbereitet werden (verdecktes Tafelbild); Flipchart-Papierbögen, unterschiedliche A4 Papiere in verschiedenen Farben, diverse Stifte zum Schreiben und Malen sollten bereit liegen.

Aktuelle Ereignisse mit heftigen Gefühlsäußerungen können einen Anknüpfungspunkt bieten.

An der Tafel zeigen vier Gesichter in stilisierter Weise unterschiedliche Gefühlszustände.

Gemeinsam werden passende Begriffe für die gezeigten/vermuteten Gefühle gesammelt und an der Tafel notiert.

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GEDICHTE MIT GEFÜHL

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Umsetzung

Diese Sammlung bleibt unvollständig und wird erst durch die nächsten Schritte erweitert.

Der Lehrer / die Lehrerin liest aus dem Buch „Ich und meine Gefühle“ von Holde Kreul vor.

Die SchülerInnen können während des Zuhörens auf einem färbigen Blatt ihrer Wahl Stichwörter, Ausrufe oder Zeichnungen notieren.

Jeder Schüler / jede Schülerin entscheidet sich für ein bestimmtes Gefühl, das er/sie in den folgenden Arbeitsschritten genauer erkunden und beschreiben möchte.

Auf färbigem Papier setzen die SchülerInnen in Einzelarbeit möglichst spontan die folgenden Satzanfänge fort:

Nach dem Schreiben findet ein Austausch in Kleingruppen (3 – 4 SS) zu gleichen oder sehr ähnlichen Gefühlen statt. Das von allen beschriebene Gefühl wird in dazu passender Schrift auf dem Plakat festgehalten. Die schriftlichen Aufzeichnungen werden verglichen und ebenfalls auf dem Plakat festgehalten.

Bei der anschließenden Präsentation der Ergebnisse entsteht ein reger Austausch zwischen den einzelnen Gruppen, es wird nachgefragt, präzisiert und eventuell ergänzt.

Wenn ich bin,

Wenn ich bin, würde ich am liebsten

Wenn ich bin, spüre ich

Wenn ich bin, sage ich

Wenn ich bin, denke ich

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

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GEDICHTE MIT GEFÜHL | Gedicht nach Plan

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Die SchülerInnen erhalten vorbereitete Kärtchen mit gezielten Fragen zu ihrem beschriebenen Gefühl.

Vgl. Grabmüller, Karin, in: Interkulturelles Lernen Deutsch, 6. Schulstufe, Bd. 3, Gefühle; hrsg. v. BMUK, Abt. V/5, Wien 1994, S.33

Welche Farbe hat es?

Wie schmeckt es?

Was macht es aus mir?

Wie riecht es?

Wie sieht es aus?

Wie hört es sich an?

Meine Wut ist rot und schmeckt bitter.

Sie klingt wie das Aufheulen eines Motors.

Sie flackert und riecht nach Rauch.

Meine Wut macht mich blind.

Als Beispiel dient folgender Text zur Wut:

Mit Hilfe des gesammelten Wortmaterials auf den eigenen Blättern und den Plakaten versuchen die SchülerInnen nun möglichst bildhafte Vergleiche zur Beschreibung ihres Gefühls zu finden.Abschließend kann darauf hingewiesen werden, dass vor allem negative Gefühle sehr dominant sein können, weil sie unerwünscht sind und daher oft verdrängt oder auch verboten werden.

Das angebotene Schreibschema ist dabei als Unterstützung zu verstehen und sollte keinesfalls als einzige Möglichkeit verstanden werden.

Fertig sind die Texte erst, wenn sie nach erfolgter Begutachtung in Partner- oder Kleingruppenarbeit besprochen und eventuell überarbeitet wurden. Ob Änderungsvorschläge angenommen werden, entscheiden in jedem Fall die AutorInnen.

Ergänzend zu den Texten bieten sich bildnerische, akustische oder szenische Darstellungsformen zu den jeweiligen Gefühlen an.

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

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GEDICHTE MIT GEFÜHL | Gedicht nach Plan

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Die folgende Auswahl an Texten entstand im Rahmen einer Schreibwerkstatt mit SchülerInnen der HS 5 in Villach.

eifersucht

sie schmeckt bitter, die eifersucht

sie macht mich unglücklich, die eifersucht

sie verleiht mir eine gewisse ängstlichkeit

die eifersucht

sie macht mich viel kleiner als ich bin

ich fühle mich wie am boden zerstört -

ohne meine freundin

Martina Kavalirek 4c

Angst

Sie ist dunkel -

von Blitzen durchzuckt.

Sie schmeckt scheußlich,

so unbeschreiblich grauenhaft.

Sie macht mich zu einem kleinen,

unbedeutenden Punkt.

Sie riecht modrig und nass.

Sie ist eine große,

Furcht einflößende,

hässliche Gestalt.

Sie ist ein schriller, abgewürgter

Schrei!

Corinna Reinisch 2c

freude

sie ist bunt und schmeckt honigsüß

sie macht mich glücklich

sie riecht wie das meer

und ferien zusammen

sie sieht aus wie ein

rot-weiss-gelb-grün-blau-orange gesprenkelter ball

sie hört sich wie tausend

lachende kinder an

Christiane Lampel 1d

meine freude

sie ist türkis und schmeckt zuckersüß

sie klingt wie lustige kinder,

wenn sie spielen

sie ist so schön wie ein sonnenaufgang

sie macht mich glücklich

Tanja Kuhn 2b

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

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GEDICHTE MIT GEFÜHL | WORTSCHATZKISTE

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WORT – SCHATZ - KISTE

Gemischte Gefühle von A bis Z

Abscheu

Abneigung

Aggression

Angst

Ärger

Anspannung

Begeisterung

Besorgnis

Dankbarkeit

Depression

Ehrfurcht

Ekel

Eifersucht

Einsamkeit

Entrüstung

Enttäuschung

Erwartung

Freude

Frustration

Furcht

Geborgenheit

Glück

Gleichgültigkeit

Groll

Grauen

Geiz

Gier

Gram

Hoffnung

Hass

Kummer

Leichtigkeit

Langeweile

Liebe

Leiden

Lust

Minderwertigkeit

Mitgefühl

Misstrauen

Mut

Mutlosigkeit

Neid

Neugier

Panik

Rache

Reue

Ruhe

Schadenfreude

Scham

Scheu

Schmach

Schrecken

Schuld

Selbstmitleid

Selbstvertrauen

Sorge

Spaß

Stolz

Trauer

Trotz

Überraschung

Unruhe

Unzufriedenheit

Verachtung

Verbitterung

Verlangen

Verliebtheit

Verlegenheit

Vertrauen

Verwirrung

Verzweiflung

Wonne

Wut

Zorn

Zufriedenheit

Zuneigung

Zweifel

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

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GEDICHTE MIT GEFÜHL | WORTSCHATZKISTE

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WORT – SCHATZ - KISTE

Und wie fühlst du dich?

angenehm

aufgewühlt

angespannt

ängstlich

ärgerlich

bedrückt

betrübt

beschämt

belastet

befangen

deprimiert

dumpf

erleichtert

eifersüchtig

einsam

froh

frei

frustriert

glücklich

gelangweilt

geborgen

hilflos

himmelhoch jauchzend

irritiert

isoliert

kribbelig

kühn

leicht

lustlos

müde

mutig

matt

minderwertig

niedergeschlagen

neidisch

nervös

neugierig

offen

optimistisch

peinlich

panisch

quengelig

ruhig

rastlos

rasend

schüchtern

streitlustig

scheu

schuldig

sehnsüchtig

traurig

träge

tapfer

unglücklich

unruhig

unsicher

unzufrieden

verzweifelt

verlegen

verunsichert

wütend

wohlig

zornig

zerrissen

AUTORIN | Dipl. Päd. Astrid WAGNER

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VORLESEN UND VORTRAGEN

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AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG

PRÄSENTIEREN

Gleich vorweg: Gedichte sind nicht nur zum Auswendiglernen da. Im Gegenteil! Durch das

Auswendiglernen werden SchülerInnen durch den vorgegebenen Rhythmus und meist bedingt durch

den Reim dazu verführt, den Inhalt eines Gedichtes schnell und lieblos „herunter zu leiern“. Diese Leier

hat allerdings nichts mehr mit der Lyra, dem antiken Saiteninstrument zu tun, das den Vortrag eines

Gedichtes begleitete, im Hellenismus als Symbol der Dichter und Denker galt und von dem sich unser

Wort „Lyrik“ ableitet.

Ein wiederholt still oder auch laut gelesenes Gedicht, dessen Inhalt sich dem Leser mitunter nur

allmählich erschließt, dringt tief ins Gedächtnis ein und wird plötzlich „gekonnt“, obwohl man es nicht

bewusst auswendig gelernt hat.

Gedichte berühren

Viele Gedichte schaffen es, ihre Leser oder Hörer im tiefsten Inneren zu berühren, ohne dass es möglich

ist, den Grund dafür anzuführen. Deshalb sollte man sich und seinen SchülerInnen die Freiheit

gestatten, Gedichte erst einmal auf sich wirken zu lassen, ohne sofort auf die kognitive Ebene des

Interpretierens und Analysierens zu wechseln.

So wird jeder Tag zum Gedicht

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass SchülerInnen einen guten Zugang zur Lyrik finden,

wenn man ihnen häufig Gedichte vorliest, ohne einen Arbeitsauftrag damit zu verbinden. So betrat ich

wochenlang jeden Tag meine Deutschklassen mit einem Gedichtband unterm Arm. Ich begann

prinzipiell jede Stunde mit dem Vortrag eines Gedichtes. Dazu drückte ich mein Buch einem Kind in die

Hand und bat es, irgendeine Seite aufzuschlagen. Das nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Gedicht las

ich der Klasse vor. Wenn ein Schüler/ eine Schülerin sich zu dem Gehörten äußern wollte, so konnte er/

sie dies tun. Niemand wurde zu Äußerungen genötigt. Mitunter löste ein einfach hingesagter

Kommentar eine kurze, interessante Diskussion aus, manchmal war einfach nur ein belustigtes Kichern

zu vernehmen, doch unabhängig von der jeweiligen Reaktion durfte ich feststellen, dass mein junges

Publikum ausgesprochen gut zuhören konnte und sich auch mitzuteilen verstand. Nur zwischendurch

entschieden wir uns gemeinsam für ein Gedicht, welches wir genauer unter die Lupe nahmen.

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Empfehlenswert finde ich folgende Gedichtesammlung, die von meinen SchülerInnen besonders gut

angenommen wurde:

Um Kinder für Gedichte einzunehmen, ist es wichtig, sie mit ihnen zu konfrontieren, ohne sie zu

Stellungnahmen zu drängen.

„Das Redenmüssen über Gedichte kann eine Zumutung sein: Denn wenn ein Dichter etwas gesagt hat, was

uns als Wahrheit tief berührt, macht es uns stumm. Wenn wir trotzdem darüber reden, mögen wir uns bald

lächerlich vorkommen, weil alles, was wir sagen, unbeholfen und ungenau ist gegenüber dem, was im

Gedicht schon gesagt ist. Wenn wir sie so vorlesen, dass wir denken und fühlen, was wir sprechen, ohne

dabei auf Betonung zu achten, teilen wir wahrscheinlich mehr von uns und unserer Wahrnehmung eines

Gedichtes mit, als wenn wir versuchen mit eigenen Worten zu sagen, was wir meinen. Was da zu sagen ist,

hat ja der Dichter für uns schon viel besser, gültiger, beziehungsreicher gesagt, als wir das jemals könnten.“ (Andresen, Ute: Versteh mich nicht so schnell, Gedichte Lesen mit Kindern, Weinheim und Berlin 1992, Beltz Verlag, S. 15)

Wenn es allerdings um das Vortragen eines Gedichtes vor Publikum geht, sollten gewisse

Voraussetzungen erfüllt sein. Nur wenn der Vortragende den Inhalt des Gedichtes emotional für sich

erschlossen hat, wenn er das ihm Mitgeteilte tatsächlich be-griffen und er-fasst hat, ist es ihm möglich,

seine persönliche Sichtweise zu vermitteln und sein Publikum zu erreichen, das dann andächtig dem

Vortrag lauschen und im besten Fall selbst er-griffen sein wird.

VORLESEN UND VORTRAGEN

PRÄSENTIEREN

Großer Ozean, Gedichte für alle

Hrsg. von Hans-Joachim Gelberg, Weinheim und Basel 2000, Beltz VerlagISBN: 3 407 79818 0

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Vorbereitung

Jedes Gedicht, das vorgelesen oder vorgetragen werden soll, muss genauer untersucht werden. Was

löst es für ein Gefühl aus? Was spüre ich beim Lesen des Gedichtes? Welche Stimmung möchte ich

vermitteln? Was kann ich zwischen den Zeilen lesen und was möchte ich beim Vorlesen transportieren?

Lautes Lesen

Nun kann ich mit meiner Stimme experimentieren. Die Stimme ist ein Instrument. Ich muss mich auf

den Text einstimmen. Um die richtige Tonlage zu treffen, muss ich mich selbst hören, verschiedene

Varianten ausprobieren, verwerfen oder doch wieder in Betracht ziehen. Wichtig ist, dass man sich

selbst als „stimmig“ wahr nimmt. Wir haben viele Register zu ziehen: das Spiel mit dem Instrument

„Stimme“ ist wichtig, damit ich Dramatisches, Besinnliches, Lustiges, Spannendes, Geheimnisvolles,

Nachdenkliches … zum Ausdruck bringen kann. Dazu gehört der Wechsel der Lautstärke und Tonhöhe,

auch die Lesegeschwindigkeit kann ich nach Bedarf steigern und wieder zurücknehmen.

Notationen setzen

Jetzt kann ich meinen Text mit Vorlesezeichen versehen. Ich kennzeichne Pausen, unterstreiche

Betonungen, markiere Hebungen und Senkungen der Stimme mit Pfeilen. Im Grunde ist es nicht

wichtig, wie ich meinen Text aufbereite, es kommt nur darauf an, dass ich mich auskenne. Vielleicht will

ich dieses Hilfsmittel gar nicht einsetzen, das ist in Ordnung, falls aber doch, dann ein guter Ratschlag:

Sparsam mit Kennzeichnungen umgehen, damit keine Verwirrung ausbricht!

Blickkontakt

Vorlesen und Vortragen bedeutet, mit dem Publikum zu kommunizieren. Daher: Immer wieder

Blickkontakt herstellen!

VORLESEN UND VORTRAGEN

PRÄSENTIEREN

Kleines Handwerkszeug für große und kleine Vorleser

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG

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Mimik und Gestik

Der/die Vorlesende ist ein Mensch aus Fleisch und Blut, keine Maschine, deshalb darf er/sie auch

Emotionen zulassen, wenn auch wohl dosiert. Übertrieben zur Schau gestellte Gefühle wirken

lächerlich, doch ein lebendiges Gesicht und sparsam eingesetzte Gestik kann einem Text zusätzlich

Leben einhauchen. Ich kann mich darauf verlassen, dass ich, wenn ich den Text „spüre“, unbewusst die

richtige Körpersprache verwende.

Experiment

Natürlich kann ich mich auch auf ein Experiment einlassen. Ich kann Texte zu Collagen zusammenfügen,

sie verfremden, dramatisieren oder mit passender Musik unterlegen. Dem Erfindungsgeist sind keine

Grenzen gesetzt. Ob mein Versuch, innovativ zu sein, aufgeht, werde ich an der Reaktion des Publikums

ablesen können, falls ich mich zu einer ungewöhnlichen Interpretation entschließen sollte. Aber wie

heißt es so schön: Dem Mutigen gehört die Welt!

VORLESEN UND VORTRAGEN

PRÄSENTIEREN

Kleines Handwerkszeug für große und kleine Vorleser

AUTORIN | Dipl. Päd. Mag. Sieglinde JUG

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AUTOR | Dipl. Päd. Johann PUCHER-PACHER

Es gibt viele Gedichte, die geradezu zum Dramatisieren, zu Spielszenen, zum Rollenspiel... auffordern.

Lyrik trägt immer spielerische Elemente in sich – in Rhythmus, Klang, Reim. Sie kommt dem Spiel-

bedürfnis des Kindes entgegen. In der Lyrik wird die Sprache zum Spiel. Mit Hilfe der Möglich-

keiten/Techniken, die uns das Darstellende Spiel bietet, können wir ein Gedicht für die Kinder zu

einem schönen Erlebnis werden lassen.

Der Lehrplan fordert auch die vielfältige Begegnung und Auseinandersetzung mit Texten

verschiedenster Art, das Üben des sinnentsprechenden und sinngestaltenden Vortrages in

verschiedenen Formen, den kreativen Umgang mit der Sprache.

LYRIK UND DARSTELLENDES SPIEL

PRÄSENTIEREN

Einige Vorschläge: „Gedichte auf die Bühne zu stellen“

Sprechklangversuche: Auch so kann man ein Gedicht vortragen! Resignativ, sarkastisch, euphorisch, belehrend, verzweifelt, ...

Artikulationsweisen: langsam, schnell, geflüstert, schreiend, gedehnt, gestoßen, ...

Deklamatorisch wie ein:Politiker, Pfarrer, Schauspieler, General, Schüler, ...

Unterstützung des Vortrages durch Mimik und Bewegung:Armbewegungen, Schritte, Gänge, bestimmte Posen, ...

Untermalen des Vortrages:Körpergeräusche, Töne, Laute, Wörter, Melodien, ...

Vortrag im Chor (mit oder auch ohne Dirigent):im Chor sprechen, Solisten oder Gruppen einbauen, das Tempo und die Lautstärke wechseln usw.

Einen Rhythmus für die Textpräsentation (für den Textvortrag) finden - unterstützt durch Geräusche oder Instrumente.

Andere Möglichkeiten: Schattenspiel, Pantomime, Tanzimprovisation, Figurenspiel, ...

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AUTOR | Dipl. Päd. Hans HÄUSER

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TLITERATUR | BUCHEMPFEHLUNGEN

GEFÜHLE

LYRIK IM UNTERRICHT | GRUNDSTUFE

LYRIK FÜR KINDER UND JUGENDLICHE

LYRIK IM UNTERRICHT | SEKUNDARSTUFE

Grafische Gestaltung: Mag. Erich Angermann

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Zittern, Bibbern, Schüchtern sein

Brownjohn, Emma

Gabriel Verlag, 2007

ISBN 978-3522301084

Meine Welt der Gefühle. Entdecken & Begreifen

Hille, Astrid; Schäfer Dina; Garbert Jutta

Verlag Velber, 2004

ISBN 978-3898582711

Hort und Jugendgruppen

Lichtenegger, Barbara

Veritas Verlag, 1998

ISBN 978-3705851108

Ge(h)fühle! Arbeitsmaterialien für Schule,

Lustig, Traurig, Trotzig, Froh.

Ich fühl mich mal so, mal so!

Ein Buch mit phantasievollen Spielelementen

Brownjohn, Emma

Gabriel Verlag, 2004

ISBN 978-3522300483

Dieses interaktive Bilderbuch bietet neben den ersten

Sachinformationen über unterschiedlichste Ängste

auch Hilfestellungen schon für kleine Kinder.

Jeder ist mal traurig, mal wütend, jeder hat mal Angst.

Doch Gefühle ändern sich. Man ist dann wieder lustig,

fröhlich, mutig. Dieses Buch hilft Kindern Gefühle zu

entdecken, zu begreifen und sich wohl zu fühlen.

In diesem Buch können Kinder ihre eigenen Gefühle

spielerisch kennen lernen und mehr darüber erfahren,

wie sich andere Menschen fühlen.

Ein Praxisbuch mit umfangreichen Arbeitsmaterialien,

das folgende Bereiche behandelt: Wie, mit welchen

Mitteln kann man Kindern zeigen, wie sie Gefühle „zum

Ausdruck bringen“ können? Wie kann man

Gefühlsäußerungen von Kindern in fruchtbare

Interaktionen „einfädeln“, damit ein reiferer Umgang

mit eigenen Gefühlen und Gefühlen anderer möglich

wird?

Emotionale Entwicklung für Kinder ab 5

Kreul, Holde; Geisler, Dagmar

Loewe Verlag, 2004

ISBN 978-3785550182

Ich und meine Gefühle.

Gefühle sind wie Farben

Aliki; Brandenberg, Aliki

Verlag Beltz, 2000

ISBN 978-3407803467

Kinder wissen oft nicht, wie sie mit Gefühlen

verantwortungsvoll umgehen sollen. Dies ist ebenso

wie das Wahrnehmen eigener Gefühle ein Lernprozess,

der wichtig für das Zusammenleben ist. Mit seinem

einfachen Text und ausdrucksstarken Bildern lädt dieses

Buch Kinder und Erwachsene dazu ein, über ihre

Gefühle zu sprechen.

Wie ist es, wenn man sich freut oder ärgert, wenn man

einsam ist oder neu in eine Klasse kommt? Lauter

Alltagsszenen in einem Bilderbuch, die eigene Gefühle

zeigen und erklären, was andere fühlen.

BÜCHERLISTE GEFÜHLE

AUTOR | Dipl. Päd. Hans HÄUSER

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Die Gedichte-Werkstatt für die Grundschule

Richter, Birgit; Wertenbroch, Wolfgang

Kohl Verlag, voraussichtlich April 2008

ISBN 978-3866328341

Frühlings- und Sommergedichte.

Kinder verstehen Gedichte (Lernmaterialien)

Brandenburg, Birgit

Verlag an der Ruhr, 2007

ISBN 978-3834602657

Materialien zum Lernen: Deutsch

Cremer, Christine

Verlag Stolz, 2007

ISBN 978-3897782778

Lustige Lernwerkstatt Gedichte.

Gedichte von Goethe bis Gernhardt für Kinder

Hoffart, Astrid

Verlag Auer, 2008

ISBN 978-3403046691

20 Gedichte, verfasst von der Kinderbuchautorin Birgit Richter,

gehen genau auf die Lebenswirklichkeit unserer Kinder ein.

Dabei werden verschiedene Themen wie Schule, Elternhaus

und Freundeskreis angesprochen. Nicht nur besonders schöne

Situationen, sondern auch Brennpunktsituationen im Leben

kennen viele unserer Schülerinnen und Schüler. So fällt es

ihnen leichter, sich mit den Gedichttexten zu identifizieren. Sie

finden schnell einen Transfer von der Lyrikwelt zu ihrer eigenen

Lebenswirklichkeit.

Die Materialien bieten Lehrpersonen Ideen, um ihre

Kinder handelnd an die Erschließung von Lyrik

heranzuführen. Szenische oder musikalische

Umsetzungen werden ebenso angeboten wie Rätsel

oder Bearbeitungsaufgaben. Da man Sprachkunst

durch Selberschreiben am besten begreift, erhalten die

Kinder dafür viele Anregungen.

Materialien und Kopiervorlagen bringen Kindern der

3./4. Klassen biografische und historische Details

bekannter Dichter näher. So wird der erste Kontakt der

Kleinen mit den Großen der deutschen Dichtung zum

Erlebnis.

Reime und Gedichte eigenen sich besonders dazu,

Kindern sprachliche Fertigkeiten zu vermitteln.

Abwechslungsreiche Aufgaben animieren die Kinder

zum Reimen, Schnipseln und Dichten.

Edelmann, Maria

Verlag Auer, 2006

ISBN 978-3403043195

Hesse & Co

Gefühle in allen Farben

Brandt, Susanne

Don Bosco Verlag, 2005

ISBN 978-3769815177

Stundenbilder mit Kopiervorlagen verführen zum

kreativen Schreiben von Gedichten, zu Klangaktionen,

zum Malen zu Gedichten usw.

In Gedichten, Geschichten und Liedern, die einen

spielerischen Zugang zur Poesie und Schriftkultur

ermöglichen, kommen Gefühle in allen Farben zur

Sprache. Das Buch enthält zahlreiche kreative Impulse

zum Sprechen und Zuhören, Basteln und Malen,

Erforschen und Erfinden, Bewegen und Nachspüren mit

allen Sinnen.

AUTOR | Dipl. Päd. Hans HÄUSER

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Geheimnisvoll und zauberhaft

Brandt, Susanne

Don Bosco Verlag, 2005

ISBN 978-3769815184

66-mal selber dichten.

Bergedorfer Unterrichtsideen

Wild, Edmund

Verlag Persen, 2005

ISBN 978-3834436399

Kopiervorlagen (Lernmaterialien)

Reddig-Korn, Birgitta; Sänger, Johanna

Oldenbourg Schulbuchverlag, 2005

ISBN 978-3486960891

Gedichte im Anfangsunterricht.

Das Reimlexikon für Kinder

Kaltefleiter, Paul; Mingers, Oliver

Verlag an der Ruhr, 2005

ISBN 978-3860729441

Auf vielfältige kreative Weise können sich Kinder mit

Sprache beschäftigen und mit Sprache, Schrift und

Texten vertraut werden. Wenn sie Gedichte zum

Klingen bringen oder Lieder in Bewegung setzen, wird

der Zauber zwischen den Zeilen lebendig.

Frei nach Busch, Brecht & Co. inspirieren 66

Kopiervorlagen die Kinder zu eigenen witzigen,

nachdenklichen oder verrückten Gedichten.

Was reimt sich nur auf ……..? Das Reimen gerät immer

mehr in Vergessenheit. Mit dem Reimlexikon wächst

wieder die Lust am Reimen und Dichten. Wörter sind

übersichtlich nach ihren Reimbausteinen sortiert,

Kinder finden passende Reimwörter und üben

gleichzeitig das Nachschlagen.

Dieser Band bietet erprobte Unterrichtsbeispiele zur

fächerübergreifenden und kindgemäßen Umsetzung

von Gedichten im Anfangsunterricht.

10 x 10 Ideen für den Unterricht

Rennhard, Josef

Erle Verlag, 2005

ISBN 978-3952392522

10 x 10 Gedichte für Kinder.

Den Quallen wachsen scharfe Krallen

Kasmann, Guido

Bvk Buch Verlag Kempen, 2004

ISBN 978-3936577808

100 Ideen, wie sich Kinder sprechend, klatschend,

singend, darstellend und gestaltend mit Gedichten

befassen können.

19 lustige und besinnliche Gedichte sind Grundlage für

eine umfassende praxiserprobte Methodensammlung

zum Umgang mit Gedichten in der 3., 4. Volksschul-

klasse. Handlungsorientiert angelegte Arbeitsaufträge,

die sich auch mit dem Kunst- und Musikunterricht

verknüpfen lassen, und Arbeitsblätter für die Kinder

werden ergänzt durch Informationen für die Lehrkräfte.

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Lehrer-Bücherei: Grundschule:

Kindergedichte erleben und verstehen.

Gestalten - Schreiben - Mit Sprache Spielen

Forytta, Claus

Cornelsen Verlag Scriptor, 2003

ISBN 978-3589050796

Versteh mich nicht so schnell.

Gedichte lesen mit Kindern

Andresen, Ute

Beltz Verlag, 1999

ISBN 978-3407220363

Drei Begegnungsformen stellt dieser Band in den

Mittelpunkt: Gedichte von Kindern erlebnisreich

gestalten, Gedichte schreiben und mit Sprache spielen.

Viele Beispiele sind in einen handlungs- und

produktionsorientierten Lyrikunterricht eingebunden.

Gedichte sind für alle da! Ihnen sollten wir uns leise

nähern, ihnen sollten sich Kinder und Erwachsene

miteinander zuwenden.

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Produktiver Umgang mit Lyrik

Waldmann, Günter

Schneider Verlag Hohengehren, 2006

ISBN 978-3834001627

Gedichte einmal anders. Kopiervorlagen

Gra, Melanie

Bvk Buch Verlag Kempen, 2006

ISBN 978-3938458174

Rennhard, Josef

Erle Verlag, 2005

ISBN 978-3952192597

10 x 10 Gedichte untersuchen

Gedichte-Werkstatt

Weber, Nicole

Verlag Persen, 2006

ISBN 978-3834438478

Der Inhalt spannt sich von Lyrik und Prosa über lyrische

Versformen, Klangformen, Wortformen, Bildformen,

Satzformen und Strophenformen bis zu methodischen

Hinweisen und Vorschlägen.

Einen Streifzug durch verschiedene Epochen deutscher

Dichtkunst bietet dieser Band für die 5. bis 10. Schul-

stufe, der sowohl Interpretationsansätze zu einzelnen

Gedichten als auch Übungen zur kreativen Umgestal-

tung und zum Schreiben eigener Gedichte enthält.

Anhand 28 unterschiedlicher methodischer Zugangs-

weisen (z.B. Gedichte entflechten, Fragen an ein

Gedicht stellen, Gedichte mit Musik begleiten,

Pantomimische Darstellung) nähern sich die Kinder

handelnd lyrischen Texten und lernen sie durch

vielfältige, interessante Aufgabenstellungen besser

verstehen.

100 Vorschläge, wie zu Gedichten verschiedener

Stilrichtungen und unterschiedlicher Epochen durch

Versuchen, Entdecken und Gestalten eigene Zugänge

gefunden werden können.

Bergedorfer Unterrichtsideen

Wild, Edmund

Verlag Persen, 2004

ISBN 978-3834436764

77-mal selber dichten.

Gedichte Kartei. 5. – 7. Klasse.

(Lernmaterialien)

Hering, Jochen

Verlag Persen, 2004

ISBN 978-3893583126

Werke bekannter SchriftstellerInnen regen zum

kreativen Umgang mit der Poesie an. Schülergerechte

handlungsorientierte Strategien lassen mit Hilfe vieler

toller Schülerbeispiele konkrete Poesie,

Computergedichte, Rap, klassische und moderne Zeilen

entstehen.

Die 120 Angebote der Kartei sind eine methodische

Fundgrube für den Lyrik-Unterricht: Malen zu

Gedichten, Bilder bedichten, Geschichten zu Gedichten,

mit Worten Bilder malen, Basteln zu Gedichten, selber

dichten – Ideen klauen u.v.m.

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Gedichte für die 7. und 8. Klasse.

Anregungen für die Praxis

Watzke, Oswald; Haase, Klaus; Watzke, Harald

Verlag Auer; 2003

ISBN 978-3403038979

Wörter mit Flügeln. Kreatives Schreiben

Zopfi, Christa; Zopfi, Emil

Zytglogge-Verlag, 1995

ISBN 978-3729605053

Lyrik zum Anfassen

Hofmann, Sonja

Verlag Persen, 2000

ISBN 978-3893588152

Dieser Band enthält vielseitige Text- und Arbeitsblätter

(analytischer Umgang mit der Sprache, bildnerisches

Gestalten, szenisches Umsetzen usw.) als Kopier-

vorlagen: traditionelle, zeitgeschichtliche, gesellschafts-

kritische, politische Gedichte; Natur- und Gedanken-

lyrik; Unsinn- und Scherzgedichte; Schlager-, Song- und

Raptexte.

Verschiedenste Einstiegsmöglichkeiten – von der Idee

übers Entwerfen und Bearbeiten bis zum

Veröffentlichen der Texte.

Mit erfrischend schülerorientierten Aufgabenstellun-

gen werden hier verschiedenste Gedichte unter die

Lupe genommen. Gedichte verstehen, Gedichte

verfremden oder völlig neu produzieren – das gefällt

den Kindern. Mit Kopiervorlagen und Freiarbeitskartei

zum Selbermachen.

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Neun nackte Nilpferddamen.

Aller Unsinn macht Spaß

Anger-Schmidt, Gerda; Habinger, Renate

Arena, 2008

ISBN 978-3401029801

Es sitzt ein Vogel auf dem Leim…

Gedichte von Wilhelm Busch. Poesie für Kinder

Busch, Wilhelm

Kindermann Verlag, 2007

ISBN 978-3934029293

Deutsch, Eva

Books on Demand GmbH, 2007

ISBN 978-3833483745

Wörterwundertüte. Gedichte für Kinder

Das Sprachbastelbuch

Domenego, Hans; Ekker, Ernst A.; Ferra-Mikura, Vera

G & G Verlagsgesellschaft, 2008

ISBN 978-3707403978

Auf 128 Seiten ein umfangreiches ABC der flotten

Sprachspielereien, angereichert mit einer Fülle von

Fantasiehäppchen, für alle Tage und jedes Alter.

Ein buntes Sammelsurium rund um Freundschaft oder

Liebe, Vertrauen oder Schadenfreude, Geister, Tiere,

sogar ein Kochrezept in Gedichtform ist dabei – witzig,

bissig, liebevoll, aber immer voll heiterer

Lebensweisheit.

Ein vor Geist und Witz sprühendes Endlos-Vergnügen

für Kinder und Erwachsene, eine Fundgrube für den

ergötzlichen Umgang mit Sprache.

Dieses Buch beinhaltet zahlreiche spritzige und witzige

Gedichte von AutorInnen aus dem deutschen

Sprachraum, die kleine und große Leute beim Vorlesen

oder Lesen zum Lachen, Schmunzeln und Nachdenken

anregen werden.

Maar, Paul

Verlag Oetinger, 2007

ISBN 978-3789142604

Jaguar und Neinguar

Es hüpft in meinem Kopf herum.

Gedichte für Kinder

Mai, Manfred

Dtv, 2007

ISBN 978-3423623131

Gereimt, gerüttelt und geschüttelt: ein Lyrikschatz von

Paul Maar mit mehr als 200 Gedichten und Reimen, mit

farbigen Bildern von Ute Krause.

Mit Gedichten ist es schon komisch: Jeder kennt welche,

aber viele sagen, sie könnten damit nichts anfangen,

mit den Kinderreimen oder Abzählversen oder

Werbesprüchen ...

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Das Kind und der Wind

Schaffner, Karin

Pohl-Verlag, 2007

ISBN 978-3791102665

Lebe glücklich, lebe froh wie der Mops …

Davidovic, Gerlinde (Hrsg.)

Ars Editio, 2007

ISBN 978-3760714820

Schreiber-Wicke, Edith; Holland, Carola

Thienemann Verlag, 2007

ISBN 978-3522435741

„Zahlen her!“, sagt der Bär

Wenn die Möpse Schnäpse trinken

Krüss, James

Aufbau-Verlag, 2007

ISBN 978-3351040758

Die Autorin möchte mit ihren Gedichten, die im

täglichen gemeinsamen Leben für Kinder und mit

Kindern entstanden sind, Herz und Seele öffnen für den

achtsamen Umgang mit Kindern, mit der Natur und mit

uns selbst.

Rund 200 alte und neue Gedichte (Morgenstern,

Goethe, Storm, Ringelnatz, Jandl, Guggenmos,

Andresen, Krüss usw.) geben Jung und Alt Anlass zum

Lachen, Staunen und Nachdenken.

Vorhang auf für eine lustige Bühnenshow: Mit viel Witz

und Phantasie hat der Autor in seinem Kindergedicht

über die schwankenden Möpse die Welt auf den Kopf

gestellt. Das Bilderbuch (gestaltet von der Künstlerin

Alexandra Junge) weckt mit seinen lustigen Details die

Lust am Sprachjonglieren.

Nach „Mit Drachen lachen, mit Ottern stottern“ wird der

Spaß am Fertig- und Weiterreimen in diesem Band

fortgesetzt, aber es wird diesmal nicht nur gereimt,

sondern auch noch mit den Zahlen von 0 bis 12

gerechnet.

Anger-Schmidt, Gerda

Residenz Verlag, 2006

ISBN 978-3701720095

Muss man Miezen siezen?

Großer Ozean. Gedichte für alle

Gelberg, Hans-Joachim

Verlag Beltz, 2006

ISBN 978-3407740182

Scherzgedichte und Rätselreime, Lügengeschichten,

Buchstabenrätsel, ABC-Sätze, Bauernregeln, Liedertexte,

Limericks, "Druckfehlerteufel", Denkspiele, verdrehte

Märchen ... Sie alle regen zum Mitmachen, Lachen und

Weiterspinnen an. Und das ist gut so, denn, wie wir alle

wissen: Kein Kleister bellt vom Schimmel - und wer

fragt, gerinnt!

An zahlreichen Beispielen können Kinder und

Erwachsene entdecken, wie die besten Gedichte

gemacht worden sind. Und vielleicht inspiriert die

Lektüre zu eigenen Gedichten?

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Ich liebe dich wie Apfelmus.

Die schönsten Gedichte für Kleine und Große

Fried, Amelie (Hrsg.)

Verlag Cbj, 2006

ISBN 978-3570131428

Mit Ottern stottern, mit Drachen lachen.

Verse zum Weiterreimen von A bis Z

Schreiber-Wicke, Edith

Thienemann Verlag, 2006

ISBN 978-3522435291

Gedichte für Kinder und alle im Haus

Andresen, Ute

Ravensburger Buchverlag, 2006

ISBN 978-3473352593

Im Mondlicht wächst das Gras.

Groß ist die Welt. Die schönsten Gedichte

Guggenmos, Josef

Verlag Beltz, 2006

ISBN 978-3407799135

Eine Sammlung von über 120 fantasievoll und prächtig

illustrierten Gedichten (Gernhardt, Jandl, Maar, Kirsch,

Ringelnatz, Guggenmos, Morgenstern, u.a.), die Kinder

und Erwachsene gleichermaßen begeistern werden.

59 witzig bebilderte Reime, die nur darauf warten,

fertig gereimt und von Kindern und Erwachsenen

beliebig ergänzt zu werden.

Eine Sammlung der schönsten Gedichte des Autors, die

die Welt der kleinen Dinge zum Inhalt haben.

Ute Andresen hat in dieser Anthologie zahlreiche

Gedichte bekannter und weniger bekannter

AutorInnen versammelt, die gemeinsam mit den

Illustrationen sanft auf das Gedichtelesen einstimmen

sollen.

Endler, Martin u.v.a.

Leinpfad Verlag, 2006

ISBN 978-3937782409

Ein Papagei aus dem Tierpark in Bingen

Love Lyrics. rororo Rotfuchs

Schweikart, Ralf

Rowohlt Taschenbuch, 2005

ISBN 978-3499213328

Unter der Anleitung ihrer Lehrerin haben Kinder

gemeinsam 60 Gedichte geschrieben. Eine Künstlerin

war von den Texten so begeistert, dass sie zur Hälfte der

Gedichte Bilder gemalt hat: Sprachwitz und Reimfreude

finden ihr Gegenüber in farbintensiven Bildwelten.

Songtexte und Gedichte über die eine große, die

ersehnte, die vergangene, die tiefe, die oberflächliche,

die traurige, die komische, die erste und bestimmt nicht

letzte Liebe.

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Die Wundertüte.

Alte und neue Gedichte für Kinder

Kliewer, Heinz-Jürgen; Kliewer, Ursula

Reclam Verlag, 2005

ISBN 978-3150105818

Morgennatz und Ringelstern.

Gedichte von Christian Morgenstern

und Joachim Ringelnatz

Janisch, Heinz

Annette Betz Verlag, 2005

ISBN 978-3219112290

Ringelnatz, Joachim

Dressler Verlag, 2005

ISBN 978-3791536064

Die Kuh hat einen Sonnenstich

Heute will ich langsam sein

Janisch, Heinz

Jungbrunnen-Verlag, 2005

ISBN 978-3702657697

Die witzigsten, muntersten, nachdenklichsten,

phantastischsten, niedlichsten und respektlosesten

Gedichte für Kinder der letzten drei Jahrhunderte.

Der Autor hat für dieses Buch seine liebsten Gedichte

von Morgenstern und Ringelnatz ausgewählt und sie

bunt (herrliche Illustrationen von Christine Sormann)

durcheinander gewirbelt.

Eine Zusammenstellung leiser, nachdenklicher

Gedichte mit Bildern von Linda Wolfgruber, die ihre

eigenen wunderbaren Geschichten erzählen.

77 lustige, verrückte Gedichte, mit viel Witz illustriert,

die Kindern und Erwachsenen Spaß auf

Sprachspielereien machen.

Gedichte und Lieder für Kinder

und ihre Erwachsenen

Bydlinski, Georg

Dachs-Verlag, 2005

ISBN 978-3851913712

Ein Gürteltier mit Hosenträgern.

Gedichte für Kinder.

Zum Lesen und Vorlesen

Weikert, Claudia

Insel Verlag, 2004

ISBN 978-3458347675

Ein schönes Beispiel, wie man Kindern (aber nicht nur

Kindern) mit Reimen, Musik und phantasievollen

Wortschöpfungen Lust an der Sprache und am

Sprechen machen kann.

Ringelnatz, Gernhardt, Erhardt, Krüss, Busch, Kästner,

Brecht, Hesse, Goethe, Schiller und viele andere machen

Lust auf Gedichte und Lust zum Lesen.

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Wenn der Biber Fieber kriegt.

Komische Tiergedichte

Hildebrandt, Dieter

Marixverlag, 2004

ISBN 978-3937715643

Wenn die weißen Riesenhasen

abends übern Rasen rasen.

Kindergedichte aus vier Jahrhunderten

Zakis, Ursula

Marixverlag, 2004

ISBN 978-3937715261

Kruse, Max

Aufbau-Verlag, 2003

ISBN 978-3351040505

Die schönsten Kindergedichte

Zauberwort. Die schönsten Gedichte

für Kinder aus vier Jahrhunderten

Harenski, Rita; Brand, Christine

Arena Verlag, 2004

ISBN 978-3401055442

„Tiere sind auch nur Menschen“ – dies beweisen aufs

Eindrücklichste u.a. Gedichte von Erhardt, Jandl,

Morgenstern oder Ringelnatz.

Etwa 100 Gedichte für die ganze Familie, die zum Lesen

und Vorlesen verführen.

Bekannte Dichter aus vier Jahrhunderten entführen

Kinder und Erwachsene in die phantastische Welt der

Phantasie.

Eine Zusammenstellung von Gedichten vieler

renommierter Autoren (Claudius, Goethe, Fontane,

Busch, Morgenstern, Ringelnatz, Brecht, Kästner, Jandl,

Härtling u.v.m.) zum Vorlesen und Nachblättern.

Gedichte und Sprachspielereien

Bydlinski, Georg

Dachs-Verlag, 2002

ISBN 978-3851912531

Wasserhahn und Wasserhenne.

Was denkt die Maus am Donnerstag?

121 Gedichte für Kinder

Guggenmos, Josef

Dtv, 2001

ISBN 978-3423706384

Gedichte übers Lachen, Weinen, Streiten oder

Liebhaben und Sprachspielereien, die in ihrer Kraft,

ihrem Witz und ihrer Zärtlichkeit immer aktuell sind.

Über 120 gereimte Geschichten in Gedichtform für

Kinder und Erwachsene.

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So viele Tage wie das Jahr hat.

365 Gedichte für Kinder und Kenner

Krüss, James

Verlag Cbj, 2001

ISBN 978-3570057872

Dunkel war's, der Mond schien helle.

Verse, Reime und Gedichte

Jacoby, Edmund

Verlag Gerstenberg, 1999

ISBN 978-3806742855

Ein bewährtes „Hausbuch der Poesie für Kinder“ mit

einer beachtlichen Sammlung klassischer und neuerer

Gedichte, die dem Jahreslauf folgen.

Eine Sammlung von Kinderreimen, Lautgedichten,

Rätseln und Abzählversen – üppig illustriert von

Rotraut Susanne Berner.

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