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47. Jahrgang Seite 1 Wega - 2017-1-Februar Linzer Astronomische Gemeinschaft „Johannes Kepler“ WEGA Mehr als nur ein Steinkreis Das Stonehenge Hidden Landscape Project Dr. Georg Zotti, LBI für archäologische Prospektion und virtuelle Archäologie Vortrag am Montag, den 13. Februar 2017 um 19:30 Uhr im Wissensturm Linz (15. Obergeschoß, Veranstaltungssaal) In den letzten Jahren wurde im Rahmen des Stonehenge Hidden Landscape Projects der größte Teil der archäologische Landschaft um den bekannten Steinkreis von Stonehenge vom Team des Ludwig-Boltzmann-Instituts für archäologische Prospektion und virtuelle Archäologie systematisch mit den modernen zerstörungsfreien Methoden der geophysikalischen archäologischen Prospektion, vor allem mittels Laserscanning, Magnetometermessung und Bodenradar, untersucht. Bislang unbekannte Monumente wurden damit aus der Vergessenheit zurückgeholt. Auch einige neue astronomische Bezüge scheinen sich aufzutun. Der Vortrag gibt einige aktuelle Einblicke in ein spannendes Forschungsfeld um das wohl bekannteste prähistorische Monument. Dipl.-Ing. Dr. Georg Zotti ist Informatiker und Astronom mit Interessenschwerpunkt kulturelle Astronomie. Er ist auch Mitglied im Entwickler-Team der beliebten Software „Stellarium“. Bild: Stefan Kühn

Linzer Astronomische Gemeinschaft „Johannes Kepler“ WEGA · 47. Jahrgang Seite 1 Wega - 2017-1-Februar Linzer Astronomische Gemeinschaft „Johannes Kepler“

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47. Jahrgang Seite 1 Wega - 2017-1-Februar

Linzer Astronomische Gemeinschaft „Johannes Kepler“

WEGAMehr als nur ein Steinkreis

Das Stonehenge Hidden Landscape ProjectDr. Georg Zotti, LBI für archäologische Prospektion und virtuelle Archäologie

Vortrag am Montag, den 13. Februar 2017 um 19:30 Uhrim Wissensturm Linz (15. Obergeschoß, Veranstaltungssaal)

In den letzten Jahren wurde im Rahmen des Stonehenge Hidden Landscape Projects der größte Teil der archäologische Landschaft um den bekannten Steinkreis von Stonehenge vom Team des Ludwig-Boltzmann-Instituts für archäologische Prospektion und virtuelle Archäologie systematisch mit den modernen zerstörungsfreien Methoden der geophysikalischen archäologischen Prospektion, vor allem mittels Laserscanning, Magnetometermessung und Bodenradar, untersucht. Bislang unbekannte Monumente wurden damit aus der Vergessenheit zurückgeholt. Auch einige neue astronomische Bezüge scheinen sich aufzutun.Der Vortrag gibt einige aktuelle Einblicke in ein spannendes Forschungsfeld um das wohl bekannteste prähistorische Monument.Dipl.-Ing. Dr. Georg Zotti ist Informatiker und Astronom mit Interessenschwerpunkt kulturelle Astronomie. Er ist auch Mitglied im Entwickler-Team der beliebten Software „Stellarium“.

Bild: Stefan Kühn

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47. Jahrgang Seite 2 Wega - 2017-1-Februar

VereinsnachrichtenErwin Obermair 1946-2017Es ist unsere traurige Pflicht, die Leser der WEGA vom Ableben unseres langjährigen, aktives Mitgliedes Erwin Obermair in Kenntnis zu setzen, der am 15. Jänner 2017 nach langer, geduldig ertragener Krankheit, aber schließlich doch überraschend, verstorben ist. Sein Leben und sein Wirken werden in dieser Ausgabe der WEGA durch einen von seinem langjährigen Freund Erich Meyer verfassten Nachruf gewürdigt. Erwin hinterlässt seine langjährige Wegbegleiterin und Frau Berta. Wir wünschen Ihr viel Kraft in dieser für sie sehr schwierigen Zeit.

Jahreshauptversammlung 2017Bei der Jahreshauptversammlung der LAG am 23. Jänner 2017 wurde der in der letzten Ausgabe der WEGA abgedruckte Wahlvorschlag einstimmig angenommen. Im Zuge der Jahreshauptversammlung wurde der Antrag, die Höhe des Mitgliedsbeitrags auch für 2017 unverändert zu belassen, einstimmig angenommen. Die Höhe des Mitgliedsbeitrages ist damit bereits seit dem Jahr 2008 unverändert:Mitgliedsbeitrag 2017:Reguläre Mitglieder: EUR 30,--Schüler, Studenten, Senioren: EUR 17,--Familienmitgliedschaft: EUR 47,--Wir möchten uns bei allen Mitgliedern im Voraus für die Einzahlung des Mitgliedsbeitrags 2017 recht herzlich bedanken. Unser besonderer Dank gilt all jenen, die unsere Tätigkeiten darüber hinaus mit einer zusätzlichen Spende unterstützen. Die notwendigen finanziellen Mittel zum Betrieb der Sternwarte, zur Durchführung unserer Vorträge und Führungen sowie zur Abwicklung unserer weiteren Aktivitäten werden großteils aus den Mitgliedsbeiträgen und aus Spenden bereitgestellt. Ohne Ihre Unterstützung wäre die Durchführung dieser Aktivitäten nicht möglich!Wir ersuchen Sie, den Einzahlungsbeleg (blauer Abschnitt des Zahlscheins) aufzubewahren. Dieser Abschnitt stellt den Mitgliedsausweis für 2015 dar. Durch die Vorlage des Ausweises können Sie die vielen Vorteile der Mitgliedschaft (freier Eintritt zu den Sternführungen, Benutzung der Fachbibliothek und der Leihinstrumente, Ermäßigung beim Kauf von astronomischen Instrumenten, usw.) in Anspruch nehmen.Besucherstatistik 2016Im Jahr 2016 konnten wir auf der Kepler-Sternwarte 83 Sternführungen mit insgesamt 1235 Besuchern abhalten. Im Jahr davor konnten wir bei den Sternführungen 1275 Besucher zählen, 2014 waren es 1232 Besucher. Unsere acht Vortragsabende im Wissensturm wurden im vergangenen Jahr von 407 Interessenten besucht, im Jahr 2015 konnten wir bei den Vorträgen 411 Gäste begrüßen, 2014 waren es 451. Die 49 Clubabende auf der Sternwarte wurden im Vorjahr von 644 Personen besucht, 2015 waren es 698 und 2014 waren es 659 Besucher. Die Besucherzahlen bei unseren Veranstaltungen konnten sich somit auf hohem Niveau stabilisieren.

Milchstraßenpanorama vom Beobachtungsplatz Hohe Dirn

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47. Jahrgang Seite 3 Wega - 2017-1-Februar

Ein Geburtstagsgeschenk zum 70-Jahr-Jubiläum der LAG Ein astronomischer Beobachtungsplatz im Gebirge

Eine Kooperation mit den Sternfreunden Steyr.Zum Jahresende hat die Linzer Astronomische Gemeinschaft einen Kooperationsvertrag mit den Sternfreunden Steyr unterzeichnet, der den Mitgliedern der LAG für die Zukunft den Zugang in eines der schönsten Beobachtungsgebiete, die Österreich zu bieten hat, sichert. Im Kooperationsvertrag ist das Mitbenutzungsrecht des privaten Pachtgrundstückes der Sternfreunde Steyr auf der Hohen Dirn geregelt. Möglich wurde dies durch eine Mitgliedschaft der LAG als juristische Person im Verein der Sternfreunde Steyr. Die Linzer Astronomische Gemeinschaft beteiligt sich an den Kosten zur Aufschliessung des 200m² großen Beobachtungsplatzes, sowie am laufenden Betrieb. Dies wurde einstimmig durch den Vorstand im Zuge der letzten Vereinsleitungssitzung 2016 beschlossen. So wurde zwischenzeitlich bereits der Strom eingeleitet und es können nun transportable Teleskope, Kameras und Computer in 1100m Höhe problemlos in Betrieb genommen werden, ohne auf die sehr begrenzte Akkukapazität diverser Geräte angewiesen zu sein. Dies ist für eine lange, vor allem fotografische Beobachtungsnacht unerlässlich. Die Sternfreunde Steyr werden demnächst eine kleine Sternwarte an diesem Platz errichten. Es wird unter anderem auch eine Beobachtungsplattform gebaut, die auch von den Mitgliedern der LAG zur astronomischen Arbeit genutzt werden kann. Fernziel ist es auch für unsere Gemeinschaft einmal ein fixes Teleskop bzw. eine Sternwarte an diesem großartigen Platz zu errichten.Die ausgezeichneten Bedingungen die dieser Platz bietet wurde in jahrelangen Vorarbeiten seitens der Sternfreunde Steyr unter Beweis gestellt. Einige Mitglieder der LAG nutzten diesen Platz gelegentlich schon früher mit ihren transportablen Geräten für Beobachtungen. Bisher hat dies jedoch immer einer stillschweigenden Duldung durch den Grundstückbesitzer bedurft. Mit dem Pachtvertrag ist nun der Zugang zu diesem Stück Natur dauerhaft gesichert. Die Hohe Dirn liegt am Nordrand der Alpen. Südlich liegen der Nationalpark Kalkalpen und der Nationalpark Gesäuse. Aufgrund dieser speziellen Lage bietet der Standort gerade in Richtung Süden hervorragende Beobachtungsbedingungen. Die bemerkenswerte Qualität des Sternenhimmels über der Hohen Dirn wird auch von objektiven Messungen untermauert, die von zwei unabhängigen Instrumenten gesammelt werden: Zum einen betreibt das Land Oberösterreich eine von insgesamt 23 Stationen ihres Licht-Messnetzes (als Teil des Luftgüte-Messnetzes) auf dem Dach der Bergrettungsstation Losenstein-Hohe Dirn, zum anderen wird ein Sensor des im „Internationalen Jahr der Astronomie“ 2009 vom Wiener Astronomen Dr. Günther Wuchterl ins Leben gerufenen Lightmeter-Netzes am selben Standort betrieben. Die Messreihen beider Instrumente zeigen die herausragende Himmelsqualität am Standort Hohe Dirn: Insbesondere bei herbstlichen Nebellagen werden Messwerte erzielt, die in Mitteleuropa absoluten Seltenheitswert besitzen und durchaus mit international bekannten astronomischen Standorten in Namibia oder Chile vergleichbar sind. Die LAG hofft mit ihrem Beitrag zur Nutzung und Erhaltung dieses Platzes so auch für nächsten Generationen von Hobbyastronomen einen Platz, an dem die Wunderwelt der Sterne genossen werden kann, zu sichern. Die Lichtverschmutzung rund um den Städten wird leider auch in Zukunft eher wachsen als abnehmen.

Joe Stübler

Baggerarbeiten in fast 1100m Höhe zur Verlegung des Stromkabels

Der neu errichtete Stromverteiler am

Beobachtungsplatz

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Impressum: Linzer Astronomische Gemeinschaft (im O.Ö. Volksbildungswerk)(LAG) Sternwarteweg 5 A-4020 Linz Info-Tel. +43 (0)680 120 48 49 Internet: www.sternwarte.at

47. Jahrgang Seite 4 Wega - 2017-1-Februar

Im Jahr 1946, ein Jahr nach Kriegsende, wurde Erwin Obermair in Hargelsberg (OÖ) geboren und verbrachte seine Kindheit in bescheidenen Verhältnissen. Er war immer sehr wissbegierig und arbeitete sich unermüdlich bis zum konzessionierten Elektromeister empor. Bei mehreren Unternehmen war er erfolgreich beschäftigt und wegen seiner großen Erfahrung äußerst beliebt.Als junger Mann entdeckte Erwin Obermair bald die Liebe zu den Bergen und zur Astronomie. Mit Freunden und Kollegen aus dem astronomischen Kreis machte er unzählige Bergtouren, Bergwanderungen sowie Kletter- und Schitouren Er war aber neben seiner beruflich anspruchsvollen Tätigkeit in seiner Freizeit nicht nur am Tag aktiv, sondern auch als Amateurastronom in der Nacht. 1978 beschloss er, mit Erich Meyer eine eigene Sternwarte in Davidschlag zu errichten und bereits 1979 begannen beide mit ihren Beobachtungen. 1999 bauten sie auf Basis der Österreichmontierung von Ing. Rudolf Pressberger (1942-2001) ein 60cm Spiegelteleskop unter Verwendung der Teleskopsteuerung von Dr. Manfred Stoll (1938-2016). Viele Jahre lang nutzten sie gemeinsam sehr erfolgreich dieses Instrumentarium für fotografische und astrometrische Arbeiten und durften auch internationale Erfolge feiern.

Erwin Obermair, ein Nachruf

VHS-Kurs mit David Voglsam: Das Universum - Mythos und Geheimnisse.Was wissen wir über das Universum? Der lange Weg zum Weltbild.Der Kurs soll einen Überblick von antiker Astronomie bis zur Neuzeit geben.

Kursbeginn 28.02.2017 - 18:30 bis 20:00 mit 4 Kursabende. Mehr Infos unter: https://vhskurs.linz.gv.at/index.php?kathaupt=11&knr=16.21040&kursname=Das+Universum+-+Mythos+

und+Geheimnisse

Schon seit Beginn der 1970iger-Jahre war Erwin Obermair ein sehr aktives Mitglied der Linzer Astronomischen Gemeinschaft „Johannes Kepler“ (LAG). Nicht weniger als 42 Jahre, von 1974 bis zu seinem Ableben, war er Obmann-Stellvertreter der LAG. Er war mit Leib und Seele Hobbyastronom und gab sein immenses Fachwissen bei Sternführungen gerne an andere weiter. Einerlei, ob es sich um die Beobachtungsstation im Botanischen Garten, die Linzer Sternwarte, die Außenstelle in Gramastetten oder die Privatsternwarte in Davidschlag handelte, seine enorme Hilfsbereitschaft und sein handwerkliches Geschick half bei der Bewältigung von bautechnischen, elektrotechnischen oder mechanischen Aufgaben und Problemen. Erwin Obermair war einfach der gute Geist der LAG.Vor einem Jahr begann sich, vorerst für uns Außenstehende unbemerkt, sein Gesundheitszustand zu verschlechtern. Am 15. Januar des heurigen Jahres endete sein erfülltes Leben im Beisein seiner lieben Gattin Berta.Zu seinen Ehren und als immerwährendes Andenken an ihn trägt der Kleinplanet (9236) den Namen Obermair.

Erich Meyer

Hohe Dirn: Blick Richtung Südwesten