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Nr. 28 | www.locallife-muenchen.de HERBST 2015 Autoren gesucht SEITE 26 Individuelle Stiftungen SEITE 04 PLUS: Stadttouristen SEITE 16 Zukunftsvisionen SEITE 10 INMITTEN VON FLEISCHFRESSENDEN PFLANZEN BOTANIK AKTUELL

localLIFE herbst 2015

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Liebe Leserin, lieber Leser, drücken Sie mit uns die Daumen, dass im Herbst die richtige Entscheidung für Münchens neuen Konzertsaal getroffen wird: Zur Wahl steht nämlich eine Musikstadt in Neuhausen – unter dem Dach der denkmalgeschützten Paketposthalle! Wäre es nicht großartig, zwischen Arnulfstraße und Bahngleisen ein städtebauliches Highlight zu erhalten, das sich ganz in den Dienst der Kultur und der Bürger stellt, die dort Erholung und Entspannung finden? Und das nebenbei vielleicht auch noch als herausragendes Wahrzeichen Münchens leuchten würde? Wir haben mit Andrea Gebhardt über das Projekt „Resonanz“ gesprochen. Die Neuhauser Landschaftsarchitektin gehört zu den Initiatoren des Projekts. Dass sie mutige Visionen einfühlsam und nachhaltig umzusetzen versteht, hat sie unter anderem als Geschäftsführerin der Bundesgartenschau 2005 bewiesen. Nun gilt es also nur noch, vier hochkarätige Mitbewerber auf die Plätze zwei bis fünf zu verweisen …

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Nr. 28 | www.locallife-muenchen.de

HERBST 2015

1localLIFE FRÜHJAHR 2015Autoren gesuchtSEITE 26

Individuelle Stiftungen SEITE 04

PLUS: StadttouristenSEITE 16

Zukunftsvisionen SEITE 10

INMITTEN VONFLEISCHFRESSENDENPFLANZEN

BOTANIK AKTUELL

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www.deed-muc.com

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EDITORIALLiebe Leserin, lieber Leser,

drücken Sie mit uns die

Daumen, dass im Herbst

die richtige Entscheidung

für Münchens neuen Kon-

zertsaal getroffen wird:

Zur Wahl steht nämlich

eine Musikstadt in Neuhausen – unter dem

Dach der denkmalgeschützten Paketposthal-

le! Wäre es nicht großartig, zwischen Arnul-

fstraße und Bahngleisen ein städtebauliches

Highlight zu erhalten, das sich ganz in den

Dienst der Kultur und der Bürger stellt, die

dort Erholung und Entspannung finden? Und

das nebenbei vielleicht auch noch als heraus-

ragendes Wahrzeichen Münchens leuchten

würde? Wir haben mit Andrea Gebhardt

über das Projekt „Resonanz“ gesprochen.

Die Neuhauser Landschaftsarchitektin ge-

hört zu den Initiatoren des Projekts. Dass sie

mutige Visionen einfühlsam und nachhaltig

umzusetzen versteht, hat sie unter anderem

als Geschäftsführerin der Bundesgarten-

schau 2005 bewiesen. Nun gilt es also nur

noch, vier hochkarätige Mitbewerber auf die

Plätze zwei bis fünf zu verweisen …

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.

Ihre LocalLIFE-Redaktion

LOCALLIFE UNTERWEGS

04 Engagement von Stiftern und Non-Profits

10 Das städtebauliche Projekt: Konzept Konzerthalle

14 Erbinformationen bei Reusenpflanzen

16 Die eigene Stadt entdecken mit Stattreisen

20 Tribeca, ein Tagescafe mit Leichtigkeit

26 Schreiben Sie? Wir veröffentlichen!

IMPRESSUM HERAUSGEBER: Verantwortlich für den re-daktionellen Inhalt dieser Ausgabe: Anneke Våge, localLIFE Verlag.

REDAKTION: Anneke Våge, Cornelia Sauer, Ivar M.M. Våge, Martina Pahr, [email protected]

AUTOREN: Cornelia Sauer, Martina Pahr

GESTALTUNG UND UMSETZUNG: deed com-munication agency, Kolosseumstr. 1, 80469 München, Tel.: 089 210 288 393, Fax: 089 210 288 391, www.deed-muc.com

FOTOS: Fotos von der Paketposthalle: Ste-fan Müller-Naumann, Visulisierung: CAMPO Projektentwicklungsgesellschaft / jürke ar-chitekten / KMS Blackspace, Haus des Stif-tens, DonBosco Stiftung, H.Wolf, Dr. Andreas Fleischmann, Botanische Staatssammlung München Stattreisen München, Anneke Våge

ANSCHRIFT: localLIFE Verlag, [email protected], www.locallife-mu-enchen.de

BESUCHERADRESSE: Kolosseumstr. 1, 80469 München, Tel.: 089 210 288 393

© für alle Beiträge beim localLIFE Verlag. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit schrift-licher Genehmigung. Für verloren gegangene und unverlangt eingesandte Manuskripte, Fo-tos und andere Arbeiten wird keine Haftung übernommen. Die Meinung, die in den Texten wiedergegeben wird, ist die der Mitwirkenden und nicht zwingend die des Verlages.

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"Haus des Stiftens" steht in großen Lettern

auf dem Gebäude in der Landshuter Allee.

Dahinter verbirgt sich eine gemeinnützige

Organisation, die seit 20 Jahren privates

Engagement unterstützt: Hier werden

spendenfreudige Bürger und Unternehmen

beraten, Strukturen für sinnvolle Stiftungen

erstellt und Brücken zwischen Spendern und

Non-Profit-Organisationen errichtet.

Sinnvoll stiften und Spenden

Seit mehr als 20 Jahren:

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Sinnvoll stiften und Spenden

Stifter und Spender

können genau die

Zwecke fördern,

die ihnen am

Herzen liegen. Viele

(Stifter und Spender)

engagieren sich für

Kinder in Entwick-

lungsländern

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"Das Team ist langsam gewachsen, es bestehen viele Freundschaften, und alle wissen, dass sie bei einer guten Sache mitarbeiten."

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In unserer Welt, wer wüsste es nicht, ist das Vermögen sehr ungleich verteilt. Non-

Profit-Organisationen arbei-ten mit Engagement und Ide-alismus dafür, durch gezielte Hilfe ein wenig Ausgleich zu schaffen – und sind hierfür auf finanzielle Unterstützung auch aus privater Hand an-gewiesen. So schreibt denn auch das Haus des Stiftens auf seiner Website: "Unser Ziel ist eine Welt, in der sich immer mehr Privatpersonen und Unternehmen gemein-sam mit Non-Profits für die Lösung gesellschaftlicher Aufgaben engagieren."

Wer eine Stiftung gründen oder eine Einzel- oder Sach-spende gezielt einsetzen möchte, erhält hier konkrete Unterstützung: individuelle Betreuung bei Aufbau und Verwaltung einer Stiftung, rechtliche Beratung und On-linevernetzung. Auf diese Weise betreut die Organisa-tion gemäß ihrem Grundsatz "bürgerschaftliches Engage-ment stärken" aktuell mehr als 1250 Stiftungen mit einem Vermögen von rd. 225 Mio. Euro. Darüber hinaus wurden

seit 2008 Produktspenden namhafter IT Unternehmen im Wert von 175 Mio. Euro vermittelt.

Stiftungen zur Bewahrung per-sönlicher Werte Begonnen hat alles in einem Wohnzimmer in Pullach. Phil-lip Hof, damals 27-jährig, bau-te für Thomas Gottschalk eine Stiftung auf – und blieb bei dieser Art von Arbeit, weil sie ihm sinnvoll erschien. In-zwischen bietet das von ihm gegründete Stiftungszen-trum in fünf Städten seinen Beratungsservice an. Das Haus des Stiftens ist daraus hervorgegangen und wird als gemeinnützige Organisa-tion durch dessen Dienstlei-stungen finanziert. In den 20 Jahren ihres Bestehens hat die Stiftungsverwaltung von Phillip Hof dafür gesorgt, dass die Stifter und Spen-der genau dort Hilfe leisten konnten, wo sie ihre Werte umgesetzt sahen.Oliver Paxmann gehört seit 2001 zur Kernmannschaft und ist ein persönlicher Freund des Gründers. Er erklärt uns, dass Stiftungen "nichts Elitäres" haben: "Viele

denken: 'Stiften ist nichts für mich.' Aber tatsächlich ist jeder angesprochen." Wer über kein Geld, dafür aber Know-how oder gute Ideen verfügt, kann sein Engage-ment ebenfalls einbringen. "Stifter sind an langfristigem Engagement interessiert", weiß er. Beispielsweise wenn man geerbt hat und den Erb-lasser damit ehren möchte. Oder man sich durch persön-liche Erfahrungen dazu mo-tiviert fühlt, eine bestimmte Sache zu unterstützen. Zu rund 75 Prozent kommen die Stiftungen aktuell Projekten im Bereich Kinder- und Ju-gendhilfe zugute.

Einem Stifter geht es vor allem um die Sache – und nicht etwa, wie böse Zungen gern behaupten, um Profilie-rung oder Steuerersparnis. Die meisten Stifter, so Pax-mann, wollen anonym blei-ben: "Gutes tun und nicht darüber sprechen – das ist die deutsche Zurückhaltung", sagt der Koordinator der Öffentlichkeitsarbeit. Viele möchten sich zudem nicht dem Neid anderer aussetzen.

Auch in Deutschland gibt es für Stifter viel zu tun

Auf der ganzen

Welt brauchen

junge Menschen

ein Zuhause,

Ausbildung und

sinnvolle Frei-

zeitangebote

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Veränderung in der Stiftungskultur Obwohl das Vermögen in Deutsch-land seit dem Krieg enorm an-wuchs, ist der Stiftungsboom we-gen der aktuellen Zinssituation vorerst vorbei. Paxmann: "Es fällt auf, dass die Verunsicherung der Leute größer geworden ist. Das Vertrauen in die Finanzwirtschaft schwindet."Jedoch sind Stiftungen für die Nachlassgestaltung nach wie vor sehr interessant. Viele Ver-mögende sterben ohne Erben und ohne Testament. Beim klassischen Fundraising, dem Aufbringen von

Spendengeldern, gibt es inzwischen einen regelrechten Verdrängungs-wettkampf: Es muss immer mehr Geld ausgegeben werden, um einen Euro an Spenden zu generieren. Der richtige Weg hier ist weg von der Masse, hin zur qualitativen Arbeit. Der Stifter will davon über-zeugt sein, dass sein Engagement etwas bringt. Die Beziehung zwi-schen ihm und der Organisation, die er unterstützt, muss persön-licher sein und gepflegt werden. Paxmann berät Organisationen, wie dies am besten zu bewerkstel-

ligen ist. Im Schwerpunkt sollte immer das gemeinsame Interes-se am Projekt stehen. Die älteste Organisation, die das Haus des Stiftens betreut, macht es richtig: Pater Herbert Bihlmayer, Vorstand der Don Bosco-Stiftung, hat über einen langen Zeitraum persönliche Kontakte zu 200 Stiftern aufgebaut und gepflegt.

Gemeinsam für einen guten Zweck Etliche Prominente setzen ihre Be-kanntheit dafür ein, die Werbetrom-mel für eine gute Sache zu rühren.

Einige Beispiele: Unternehmerin Kerstin Plehwe, die Rallye-Fahrerin und Paris-Dakar-Gewinnerin Jutta Kleinschmidt und Mount Everest Doppelbezwingerin Cathy O’Dowd haben die ASTRAIA Stiftung ge-gründet, um mehr Frauen in Füh-rungspositionen zu bringen. Regisseur Hans Jürgen Tögel hat die Tögel-Stiftung für bedürftige Kinder ins Leben gerufen. Und Schauspieler Michael Roll unter-stützt mit seiner Stiftung die "Ta-baluga Kinder und Jugendhilfe ."

Oliver Paxmann arbeitet gern im Haus des Stiftens: "Ich könnte mir nichts anderes vorstellen." Es gibt keine großen Gehälter, dafür besten Teamgeist: "Das Team ist langsam gewachsen, es bestehen viele Freundschaften, und alle wissen, dass sie bei einer guten Sache mitarbeiten." Wenn am 1. Oktober der nationale Tag der Stiftungen begangen wird, ist das Haus des Stiftens an erster Front mit dabei. Und auch im Münchner Stiftungsfrühling, eine Woche mit

Veranstaltungen, in der sich Stif-tungen vorstellen."Es geht nicht nur um das Geld", betont Paxmann. Sondern um ge-meinsames Engagement für die Projekte, die einem am Herzen liegen. Am 22. Oktober begeht das Haus des Stiftens sein 20jähriges Jubiläum.

www.haus-des-stiftens.org

Jungen Abenteurer mit selbstgebautem Floß auf der Loisach

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Aktuell engagieren sich viele Spender für Flüchtlingskinder

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E I N O R T D E R B E G E G N U N GM U S I K S TA DT I N M Ü N C H E N :

Paketposthalle München

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E I N O R T D E R B E G E G N U N G

Vielleicht bekommt Neuhausen bald das längst fällige Wahrzeichen in Form einer Konzertanlage. Andrea Gebhard gestaltet sie in ihrem Entwurf als einen Ort für alle: für Liebhaber klassischer Musik ebenso wie für Freunde moderner Bands oder Be-sucher von Stadtteilfesten. So vielfältig und offen eben, wie das städtische Leben nach Meinung der Landschaftsarchitektin sein soll. Und die Neuhau-senerin, erklärte Konzert- und Opernliebhaberin, kann dann zu Fuß zum Konzert gehen.

D ie Debatte über einen neuen Konzertsaal bewegt München seit langem. Zudem brauchen

die Münchner Philharmoniker, wenn der Gasteig saniert wird, ein Ausweichquartier. Warum nicht in der alten Paketposthalle an der Frie-denheimer Brücke, fragte sich An-drea Gebhard, Geschäftsführerin der letzten Bundesgartenschau in Riem, und legte zusammen mit dem Architekten Jürke, dem Rechtsan-walt Nachmann und dem Investor Niemeier der Stadt einen Plan für den Umbau vor: nicht nur ein Kon-zertsaal, sondern eine regelrechte Musikstadt, die neben einem groß-en Saal für 1900 Besucher mehrere kleine bietet und durch höher- und niedrigpreisige Angebote für Büros, Gastronomie etc. das umgebende Areal mit einbezieht.

Münchens unbekannter DomIhr Entwurf für die Anlage mit dem klingenden Namen "Die Resonanz" wartet gleich mit drei Trümpfen auf: Zum einen ist ein städtebaulicher Akzent an der Achse Hauptbahnhof – Pasing längst überfällig. "Das ist ein Ort ohne kulturellen Bezugs-punkt", meint die Vorsitzende der Dt. Akademie für Städtebau und

Landesplanung, die auch im Bun-deskongress für Nationale Stadt-entwicklungspolitik sitzt. Zum anderen wird auf diese Weise ein bereits vorhandenes, wenn-gleich unentdecktes Baudenkmal den Münchnern zurückgegeben. Die Paketposthalle aus den 60ern ist ein Meisterwerk der Betonar-chitektur und war zu ihrer Zeit die größte freitragende Halle der Welt. Unter dem riesigen Gewöl-be (145 m weit, 30 m hoch, 124 m lang) liegen 15 Gleise, auf denen bis Ende der 90er-Jahre Paketzüge direkt zur Abfertigung einfuhren. Heute überspannt es ein Briefzen-trum. Die Bausubstanz, berichtet Gebhard anerkennend, wurde von der Post gut gepflegt. Ein Umbau wäre nachhaltige "Synergie mit Denkmalschutz".

Nicht zuletzt besteht hier eine aus-gezeichnete Anbindung, nur fünf Minuten von der S-Bahn-Haltestelle Hirschgarten entfernt. Die Ver-kehrsbelastung für die Anwohner würde durch dieses Projekt nicht höher, sondern sogar geringer werden. Und für das Viertel würde ein solcher Anziehungspunkt eine enorme Aufwertung bedeuten.

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Die Stadt für alle Auf dem Entwurf sieht man vor dem Hauptbau eine große Wasser-anlage mit Fontänen. "Das Wasser ist die Seele eines Gartens" – so der Münchner Gartengestalter und Stadtplaner Friedrich Ludwig von Sckell, geboren im 18. Jahrhun-dert. Er ist erklärtes Vorbild der Landschaftsarchitektin: "Wer aus der Landschaft kommt, hat einen anderen Blick auf die Stadt." Die gebürtige Münchnerin breitet Pläne der früheren Stadterweiterungen aus. Anfang des 19. Jahrhunderts hat Architekt Carl von Fischer Luft zum Atmen in die Stadt gebracht. Und Ludwig I. hat mit der Platz-wahl der Pinakotheken den Trend gesetzt, eine kulturelle Einrich-tung "auszulagern“. Die von ihm benannte Straße führte seinerzeit raus aus der Stadt und hin zum da-maligen Dorf Schwabing. Um 1900

wurde unter Prinzregent Luitpold das Prinzregententheater "zu den Bauern" hinausgebaut. Gebhard: "Eine sehr mutige Entscheidung damals, mit einer solchen Einrich-tung den Stadtkern zu verlassen."Auch Gebhard bekennt sich zum damals neuen Ideal, das sie "de-mokratisches Grün" nennt: eine Stadt für alle Bevölkerungsschich-ten. "Es ist sehr wichtig, diese Offenheit heute beizubehalten und niemanden auszugrenzen. Gerade in Deutschland ist es ein Riesenanliegen", sagt sie. "Die ge-meinsame Öffentlichkeit neben der geschützten Privatheit – das ist das Ideal der europäischen Stadt, das wir Europäer unbedingt bewahren müssen: Stadt und Straße gehören uns allen!" Und dann ergänzt sie, dass Integration über die Begeg-nung draußen, im öffentlichen Raum, stattfindet. Und über Kunst

und Musik, die auch ohne Sprach-kenntnisse zu verstehen sind.

Planerin aus LeidenschaftEin Freund hatte Gebhards Auf-merksamkeit auf die Paketposthalle gelenkt. In Anwalt Josef Nachmann und Investor Martin Niemeier fand sie zwei Fachleute, die sich ebenfalls dafür begeisterten, und der Stein kam ins Rollen. Gebhard stammt aus einer Architekten- und Planerfamilie. In Marburg studierte sie Geographie und Soziologie, spä-ter dann Landschaftsentwicklung und -pflege in Berlin und Hannover. Seit 2006 leitet sie zusammen mit ihrem Mann das Büro "mahl-geb-hard-konzepte" in Neuhausen, wo sie auch wohnt. Bei Spaziergängen im Viertel überlappen sich Arbeit und Freizeit. Die Besonderheit ihres Viertels sieht Gebhard in dem, was sie die "Münchner Mischung"

Die Paketpost-halle aus den 60ern ist ein

Meisterwerk der Betonarchitektur und war zu ihrer

Zeit die größte freitragende

Halle der Welt

»Die Resonanz« für München

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nennt: "Die Urbanität ganz nah am Grünen." An ihrem Beruf liebt sie die Vielfalt: von kleinen Plätzen bis riesigen Anlagen ist alles dabei: Gabrieli-Gymnasium Eichstätt, Rindermarkt, Stephansplatz und die Wohnanlage am St.-Jakobs-Platz. Ihr berufliches Highlight sind große Stadtentwicklungsprojekte, z. B. die BUGA05. Sie sieht ihre Aufgabe in der Alltagsarchitektur, es geht immer um einen Ort für Menschen und die dort zu entwi-ckelnde Schönheit. Denn nur die Schönheit berührt die Menschen.

Es gibt im Büro ein spezielles Bud-get, über das gelegentlich Projekte, die es noch nicht gibt, geplant werden. Ob diese dann realisiert werden, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Das kostet nicht nur viel Geld, sondern auch Engage-ment – und am Ende landet der Plan

vielleicht doch in der Schublade. Die Mitbewerber um die Konzert-halle sind der Olympiapark, das Werksviertel am Ostbahnhof, der Apothekerhof in der Residenz sowie der Finanzgarten. "Interessante Konzepte, aber die stadtplanerische Strahlkraft der Paketposthalle ist ", urteilt Gebhard. Im Spiel mit Ideen und Visonen liegt auch eine ganz besondere Energie. Jedenfalls stößt "die Resonanz" auf große Resonanz (SO???) und wird von vielen unterstützt. Wenn diesen Herbst die Machbarkeitsstudie vorliegt, fällt die Entscheidung. Bei einem Baubeginn von 2017/18 stünde die neue Musikstadt bis 2020. Gebhards Wunsch für das Eröffnungskonzert: das Violin-konzert Tschaikowskis. Zu dem sie dann zu Fuß hingehen könnte.

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Betondachkonstruktion erbaut 1965–69 nach Plänen von Rudolf Rosenfeld, Herbert Zettel

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D ie fleischfressenden Pflan-zen der Gattung Genlisea eignen sich besonders dafür,

zu erforschen, wie und warum es einige Organismen schaffen, ih-ren gesamten Bauplan und ihre gesamte Erbinformation auf sehr wenig „Speicherplatz“ un-terzubringen, während an-dere − oft sogar nahe ver-wandte Arten − dafür ein Vielfaches mehr benötigen. Diese Frage beschäftigt Evolutionsbiologen schon lange. Im Zuge seiner Un-tersuchungen entdeckte Dr. Andreas Fleischmann auch den Rekord für das kleinste bekannte Genom aller Blütenpflanzen: die „knollige Reusenpflanze“ Genlisea tuberosa. Fleisch-mann, der inzwischen an der Botanischen Staatssammlung in München forscht, legte die da-für notwendige Grundlage, indem er nicht nur eine umfassende Mo-nographie zu den Reusenpflanzen verfasste, sondern auch erste stam-mesgeschichtliche Ergebnisse für die Beantwortung der Frage zur Genom-Reduktion bot.

Während seiner Dissertation un-tersuchte Fleischmann die bis dato kaum erforschten Reusenpflanzen, die vor allem im tropischen Afrika und in Südamerika wachsen und von den heißen, nährstoffarmen Feuchtsavannen des Tieflandes bis zu den isolierten Tafelbergen Venezuelas vorkommen. Sie fangen

und verdauen mit ihren zu Reusen umgestalteten, unterirdischen Blättern Kleinstlebewesen wie Fa-denwürmer, Kleinkrebse, Milben oder winzige Insekten. Mit nach innen gerichteten Haaren versper-ren sie in ihre schlauchförmigen

Wurzelblätter hineingekrochenen Tieren den Rückweg, sodass die-se immer tiefer in die Pflanze ge-langen und schließlich in einer mit Drüsen versehenen Kammer landen, wo sie verdaut werden. Die Reusenpflanzen nutzen die daraus gewonnenen Nährstoffe zur Nah-rungsergänzung. Dass es sich bei den Reusen tatsächlich um echte Blätter und keine umgestalteten Wurzeln handelt, hatten Morpholo-gen bereits vor mehr als 100 Jahren belegt: Sie fanden Spaltöffnungen, die nur in Blättern, nicht aber in Wurzeln vorkommen und dem Gas-austausch dienen. Genlisea-Arten sind dagegen völlig wurzellos. Auch in anderer Hinsicht scheinen Reu-

senpflanzen einzigartig zu sein, denn genetische Stammbauma-nalysen von Fleischmann zeigten, dass sie die wohl einzige Pflanzen-gruppe sind, die aus Südamerika kommend auch Afrika besiedelte und bei der eine Entwicklungslinie

von Arten anschließend ein zweites Mal den Weg über den Atlantik machte und sich erfolgreich im tropischen Amerika wie-der ansiedelte.

Zwar sind diese f leisch-fressenden Pflanzen schon seit mehr als 200 Jahren bekannt, Fleischmann hat aber als Erster deren Ver-wandtschaftsbeziehungen mittels phylogenetischer, auf DNA-Sequenzen ba-sierender Stammbaum-

rekonstruktion analysiert. Er pu-blizierte die Ergebnisse in einer umfassenden Monographie, die auch die Ökologie und Biologie der Arten umfasst und diese mit zahlreichen Detailaufnahmen il-lustriert. Während dieser Arbeit entdeckte und beschrieb er mit brasilianischen Kollegen fünf neue Arten: Neben der erwähnten Re-kordhalterin Genlisea tuberosa die Arten G. metallica, deren Blüten metallisch glänzen, G. exhibitio-nista, deren Staubblätter und der Griffel unbedeckt sind, G. flexuosa, mit einem biegsamen Blütenstiel, sowie, G. oligophylla, die nur we-nige Blätter hat.

Weil er Pflanzen der Gattung Genlisea (Reusenfallen) so gründlich untersuchte, dass diese sich zu neuen Modellorganismen für Genom-studien mausern können, erhielt Dr. Andreas Fleischmanin den mit 2.500 Euro dotierten, diesjährigen Strasburger-Preis der Deutschen Botanischen Gesellschaft.

Nymphenburger Botaniker ausgezeichnet.

Andreas Fleischmann fotografiert einen fleischfressen-den Sonnentau in einem Sumpfgebiet Westaustraliens

Wir gratulieren!

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Alle Reusenpflanzen, wie diese Genlisea flexuosa, haben zwei verschiedene Arten von Blättern: „normale“ grüne Laubblätter für die Photosynthese sowie unterirdische, bleiche, spiralig gedrehte Fallenblätter. Diese „Wurzelblätter“ sind Wurzel und Fangapparat in einem: Sie verankern die Pflanze im Boden und fangen mit ihren Reusen kleine Lebewesen.

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Brunnbuberl

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KOMPETENT VERMITTELTE GESCHICHTE UND

KULTUR, KURIOSES UND KULINARISCHES

„Wir fühlen uns hier sehr wohl – ich bin in Neuhausen zur Welt gekommen und wohne inzwischen auch in Neuhausen“, erklärt die Geschäftsführerin Eva Strauß. „Und ich habe hier im Viertel meine Grundschuljahre verbracht“, fügt die zweite Geschäftsführerin Ca-rola Mörtl hinzu. Beide arbeiten für den Verein, der seit über 25 Jahren spezielle Stadtführungen in München anbietet.

Wie alles begannHeute kaum mehr vorstellbar: Vor 25 oder 30 Jahren erzählten Stadtführer am liebsten vom ge-mütlichen Millionendorf München und zeigten nur die schönen Seiten der Stadt. Dass München Spuren seiner braunen Vergangenheit im

Stadtbild hatte, wurde damals von den offiziellen, vom städtischen Tourismusamt geschulten Stadt-führern fein verschwiegen.Es war in den 1980er-Jahren die Zeit der Geschichtswerkstätten, die das Motto „Grabe, wo du stehst“ ausgerufen hatten. Zeitgleich wurde in vielen Foren auch über „sanften“, sozial- und umweltver-träglichen Tourismus diskutiert. Auch in München suchten ange-hende Geographen, Pädagogen und Touristiker nach Alternativen. Der Geograph, Denkmalpfleger und Gründungsmitglied Gerhard Ongyerth erzählt: „Wir kamen aus verschiedenen Richtungen, hatten Erfahrungen mit Schulklassen und Senioren und wollten nicht nur für die Teilnehmer, sondern mit ihnen

die eigene Stadt erkunden. Das damalige Tourismusamt hat die schwierigen Themen, München als „Hauptstadt der Bewegung“, bei uns abgeladen. Wir haben diesen Auftrag angenommen, weil uns der kritische Blick wichtig war und ist. Trotzdem lieben wir unsere Stadt – wir wollen sie mit allen Sinnen erlebbar machen, haben deshalb von Beginn an mit didaktischen Methoden experimentiert und sie eingesetzt, haben zum Beispiel Chips verteilt, wenn es um den Hightechstandort München ging.“

Vorbild für die jungen Münchner war Stattreisen Berlin, und Treffen von engagierten Historikern, Geo-graphen und Touristikern führten 1989 zu einer Gründungswelle:

Die Münchner und Münchnerinnen werden als Touristen in der eigenen Stadt angesprochen

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18 localLIFE HERBST 2015

Stattreisen entstand in Hamburg, Münster, Köln, Hannover und Mün-chen. Heute stehen die Stattreisen-Organisationen in engem Kontakt zueinander und tauschen sich im Dachverband Forum Neue Städ-tetouren aus.

Die Münchner und Münchnerinnen werden als Touristen in der eigenen Stadt angesprochen. Sie werden nicht mit Jahreszahlen abgespeist, sondern die Zusammenhänge und Hintergründe von Entwicklungen werden an den verschiedenen Sta-tionen einer Führung erklärt. An-hand von historischen Fotogra-fien und Stadtplänen werden die Veränderungen in der Stadt ge-zeigt. Stattreisen machte es sich von Beginn an zur Aufgabe, auch scheinbar unbequeme Themen in den Mittelpunkt von Stadtfüh-rungen zu stellen. Stattreisen war der erste Veranstalter, der eine Führung zum jüdischen Leben in München in das Programm nahm. Diese Art neuer Stadtführungen sprach sehr viele Münchner und Münchnerinnen an. Später kamen Touren zu Muslimen, Migranten, Sinti und Roma hinzu. Neue Stadt-führer und Stadtführerinnen brach-ten immer wieder neue Ideen und Führungen in den Verein. Es sind inzwischen über hundert verschie-dene Touren entstanden – und ein Ende ist nicht abzusehen.

Neben den thematischen Füh-rungen engagierte Stattreisen sich immer auch in den unter-schiedlichen Stadtvierteln mit einem Angebot an Touren, meist ausgearbeitet von Stadtführern und Stadtführerinnen aus dem jeweiligen Stadtviertel. Auch in Neuhausen und in Gern bietet der Verein schon seit vielen Jahren je-weils einen Stadtteilspaziergang an. Und in Nymphenburg zählen selbstverständlich das Schloss, der Park und seine Parkburgen zum klassischen Repertoire. Nicht zu-letzt wegen dieses breiten Ansatzes unterstützt das Kulturreferat der Stadt München die Aktivitäten von Stattreisen München.

München hat

die best besuchte

Welle der Welt

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19localLIFE HERBST 2015

Stattreiser unterwegsStadtführungen sind aber auch unterhaltsam, so gehören Stadt-sagen zu klassischen Führungen oder das gemeinsame Raten, ob eine Geschichte oder ein Ereignis tatsächlich wahr oder gut gelogen ist. Die Gruppen selbst wiederum können Stadtführerinnen erhei-tern und den Anekdotenschatz bereichern.Die Stadtführerin Petra Wucher weiß eine Geschichte, die viel mit fremden Menschen und Trachten zu tun hat: „Eines frühen Morgens habe ich eine Gruppe junger asi-atischer Geschäftsleute im Café Frischhut abgeholt. Sie waren in der Früh in München gelandet und sind gleich mit dem Bus zum Frühstücken ins Café Frischhut. Unsere erste Station war der Vik-tualienmarkt. Die Sonne schien, der Markt bot sich den Besuchern in seiner ganzen Farbenpracht. Da durchzuckte leichte Panik alle

meine 20 Gäste: Sie hatten ihre Fotokameras im Bus vergessen! Der war aber schon weg, er wur-de dennoch zurückbeordert und dann durchwühlten alle 20 mitten auf der Straße ihre Koffer auf der Suche nach ihren Fotoapparaten. Fassungslos blickte der Busfahrer auf das Kofferchaos auf der Stra-ße: „Oh mei, jetzt packen die alle ihre Koffer auf der Straße aus!“ Endlich hatte jeder seine Kame-ra. Es konnte losgehen. Da lief ein Schotte im Kilt über die Straße – an diesem Tag spielte der FC Bayern in der Champions League gegen Glasgow. Aufgeregt deutete einer meiner Gäste auf den Schotten: „Oh, a Bavarian!“ Glücklicherweise konnte ich in einem nahe gelegenen Trachtengeschäft den Unterschied zwischen einem Schottenrock und einer Lederhosen erklären.“

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20 localLIFE HERBST 2015

Kuchen von Barbara Zu jeder Jahreszeit eine Oase

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21localLIFE HERBST 2015

Mit Leichtigkeit und einem Gefühl für Zucker

"Style statt stylisch" sagte sich Gastronom Vasilis

Konstantinidis, als er vor zwei Jahren "The Tribeca

Cafe" in Gern eröffnete. Ihn sprach das Ambiente

der Umgebung an: luftige Straßen und hohe

Bäume, kleine Läden und Hotels – genau die Art

von Leichtigkeit, nach der er gesucht hatte. Seither

herrscht in der Klugstraße "A New York State of Mind"

mit mediterranem Einschlag.

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22 localLIFE HERBST 2015

K onstantinidis wusste sofort, dass das alte Eckgebäude für sein neues Projekt genau

das richtige war. Obwohl es sich in einem "katastrophalen Zustand" befand, war es doch die richtige Ecke mit Flair. "Flair", erklärt er, "kann man sich nicht aussuchen. Wenn das geeignete Objekt kommt, das welches hat, greift man zu." Das Konzept: ein Tagescafé mit einer gewissen Leichtigkeit. "Ur-baner Schick", nennt es der Gas-tronom. Normal-modern – nicht dem Zeitgeist gehorchend, nicht dem Mainstream folgend, sondern was Eigenes. Für ihn hat guter Stil viel mit der Liebe zum Detail zu tun. Acht Monate lang wurde umgebaut und renoviert, dann ka-men der Blick und das Händchen seiner Frau Barbara für besagte Details ins Spiel.

Die Räume überraschen allein schon durch ihre Größe – früher war hier einmal ein Drogeriemarkt untergebracht. Wer sie aufmerk-sam betritt, dem fällt als Erstes der dunkelbraune Lederboden ins Auge, ein Wunsch seiner Frau. Sehr wohnlich und definitiv ausge-fallen – aber auch unpraktisch, wie Konstantinidis zugibt. Die Tische stehen in lockeren Grüppchen he-rum, die dazugehörigen Stühle mal aus leichten Drahtbögen, mal geflochten, mit liebevollen Dekora-tionsgegenständen zwischendrin. Seine Frau hat viel Herz und eine sehr persönliche Handschrift in die Inneneinrichtung gegeben; die Sitzkissen hat sie alle selbst genäht.

Der Name Tribeca geht auf das New Yorker Künstlerviertel zurück, das dem Ehepaar Konstantinidis

so gut gefällt. Er bedeutet: Trian-gle Below Canal Street“, Dreieck unterhalb der Kanalstraße. Und auch das Tribeca in Gern liegt in einem Dreieck zwischen Bie-dersteiner Kanal und nördlicher Auffahrtsallee. Geöffnet hat es von acht Uhr morgens bis acht Uhr abends, jeden Tag. "Ein Tagescafé kann kein Nacht-café werden", erklärt Konstanti-nidis den frühen Feierabend. Die Idee dahinter, die ganze Zielgrup-pe sei eben eine andere. Alkohol wird deshalb nicht ausgeschenkt. Viele Gäste finden das klasse – ei-nige, so der gelernte Sommelier, schreckt es ab. Dafür ist allerdings ein alkoholfreier Prosecco im An-gebot, "Prisecco" aus Göttingen, der "weltbeste" im Geschmack, wie uns der Wirt versichert.

Das Publikum ist bunt gemischt, ganz so, wie es sein soll. Auf der Karte findet sich etwas für jeden Geschmack. In erster Linie ist das Tribeca natürlich ein Eldorado für Liebhaber feinster Kuchen. "Süßes ist die Basis", stellt Konstantinidis mit sichtlichem Behagen fest. Und dafür braucht es ein spezielles "Ge-fühl für Zucker", das seine Frau glücklicherweise besitzt. Sie macht Kuchen und Petit Fours – und hat

sich mittlerweile eine treue Fan-gemeinde erbacken: Kuchen-Afi-cionados, die kommen und explizit nach "Barbaras Kuchen" fragen. Ganz gleich, welche Sorte. Aber es gibt auch Hamburger, da hat der Wirt auf die Bedürfnisse der Kinder gehört. Auch wenn jetzt die Burger zu 99 Prozent von den erwachsenen Gästen verspeist werden, wie er schmunzelnd fest-stellt. Das Frühstück kann man sich

selbst aus einer schönen Auswahl zusammenstellen. Daneben gibt es Dips, Salate und Sandwiches sowie eine Fülle an kleinen Snacks wie Brotschnitten, Crêpes und Antipasti. Mittags ist jeweils auch ein vegetarisches Gericht auf der Tageskarte, manchmal sogar ein veganes. Neu im Angebot ist Fro-zen-Joghurt-Eis, nicht wie vielerorts aus Pulver, sondern aus echtem Joghurt hergestellt. An heißen Ta-

Ein Eldorado für Liebhaber

feinster Kuchen

Mitten im grünen Gern

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gen kann man Cappuccino freddo oder den griechischen Café frappé als erfrischende Alternative zum Heißgetränk schlürfen. Für die kalten Tage steht neben Kaffee auch eine beachtliche Auswahl an Tees bereit, von Marokkanischer Minze bis zum Olivenblatt-Tee.Im Shop des Cafés gibt es etliche Schmankerl zum mit nach Hause Nehmen. Neben den besagten welt-besten Getränken ohne Alkohol aus der Manufaktur Jörg Geiger auch vieles aus eigener Herstel-lung: Marmeladen, von Barbara gekocht; Olivenöl aus Kreta; Salz-flocken, von der Schaumkrone der Meere gewonnen. Beste Qualität – teils aus München, teils aus dem Mittelmeerraum.

Vasi l is Konstant inidis ist in Deutschland geboren, hat aber

seine Wurzeln in Nordgriechen-land. Der Vollblutgastronom ist gelernter Koch, Hotelfachmann und Patissier. Seit 40 Jahren ist er im Gastro-Business, das er von der Pike auf gelernt hat. In seinen Höchstzeiten hat er 15 Lokale be-trieben. "Da ist man dann aber nur noch bei der Arbeit", stellt er fest. Und das zehrt an den Ner-ven. Irgendwann kam dann der "Umschwung in die Normalität", wie er es nennt: weniger Lokale, dafür mehr Lebensqualität. "Wenn ich jetzt abends mal schon um 8 heimkomme, schauen mich alle ganz erstaunt an – sogar der Hund."Natürlich haben wir einen Deutsch-griechen – oder Griechendeut-schen? – in Zeiten der Griechen-landkrise auch dazu befragt. Konstantinidis sieht mit Optimis-mus in die Zukunft. "Die Griechen

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zu Hause leichter leben ...

sind sehr warmherzig und offen", sagt er. "Sie gehen mit offenen Armen auf die Welt zu – das ist ein großes Plus." Er erzählt von Menschlichkeit – vom Herz und der Barmherzigkeit der Griechen. Und dies wird ihnen auch aus die-ser schweren Zeit helfen, glaubt er.

Ob drinnen auf Lederboden oder draußen unter hohen Bäumen – das Tribeca trägt eindeutig zur

zitierten Leichtigkeit in Gern bei. Zum New York State of Mind, wie Billy Joel singt – auch wenn er dabei wohl eher nicht an die Klugstraße gedacht hat. Aber eben an einen Ort, wo man locker-flockig den Tag genießen kann. Jeden Tag – bis um acht.

TRIBECA. Klugstr.134 www.tribecacafe.de

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24 localLIFE HERBST 2015

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Seit einer Weile schon diskutiert die Redaktion darüber, ob wir über unsere Homepage www.locallife-muenchen.de hinaus einen weiteren Onli-neauftritt anbieten sollen. Lohnt sich der Aufwand und werden uns die Leser finden? Haben wir span-nende Kurzgeschichten anzubieten? Andererseits: Social Media haben durchaus Vorteile zu bieten ...

W ir haben nun entschieden, uns auch auf Facebook zu zeigen,

um häufiger als nur viermal im Jahr mit unseren Lesern in Kontakt zu treten. Aktuellen Themen soll dort viel Platz eingeräumt werden. Wir nehmen Anregungen zu Veranstal-tungen und Neueröffnungen von Betrieben und Geschäften gerne auf, posten spannende Links und geben Hinweise zu allem, was das lokale Leben rund um Rotkreuz-platz und Romanplatz ausmacht. Und natürlich freuen wir uns über Beiträge zu den Artikeln aller Aus-gaben. Apropos: In nächster Zeit werden wir einige unserer besten

– noch aktuellen – Artikel über Restaurants im Viertel, über kul-turelle Initiativen, über innovative und interessante Unternehmen sowie über soziale Einrichtungen dort vorstellen. So kommen auch Leser, die uns bislang noch nicht kannten oder einzelne Ausgaben verpasst haben, zu wertvollen In-formationen.

Es gibt sie ja: die lebendige Commu-nity in Neuhausen, Nymphenburg und Gern. Bringen wir sie dazu, sich munter über dieses und jenes auszutauschen!

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IN EIGENERSACHE

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25localLIFE HERBST 2015

"Jede Immobilie

Vor genau zehn Jahren gründete Herbert Zippold seine Firma "Immobilien ZIPPOLD" in Nymphenburg. localLIFE gratuliert zum Jubiläum!

Die Geschichte einer Wohnung oder eines Hauses kann eine hei-tere sein: das erste Heim eines jungen Paares beispielsweise. Ein Immobilienmakler lernt seine Kunden oft in einschneidenden Phasen ihres Lebens kennen. Her-bert Zippold liebt die Einblicke in verschiedene Lebensräume, er in-teressiert sich für seine Kunden und ihre Bedürfnisse.

Nach seinem Studium zum Bau-ingenieur arbeitete der gebür-tige Franke mehrere Jahre beim Landratsamt Starnberg, wo er

als großes Projekt den Neubau des Landratsamtes betreute. Da-nach wechselte er zu diversen Bauträgern in die freie Wirtschaft und zu einem Architekturbüro als Bauleiter, bevor er entschied, sich von der Technik zum Vertrieb zu verändern.Im Sommer 2005 eröffnete das schön gelegene Immobilienbüro in der Krimhildenstraße, das heute sieben Mitarbeiter und zwei Aus-zubildende umfasst.

Die durch die langjährige Berufs-erfahrung erworbene technische

Kompetenz, die Freude am Beruf und menschliches Einfühlungs-vermögen, das sind die perfekten Voraussetzungen für einen erfolg-reichen Makler. Er versteht die Kunden und die Häuser.

Das Ehepaar Zippold lebt seit 1988 in Nymphenburg, wo sie ihre Hei-mat gefunden haben. Sie lieben die gelungene Kombination, die dieser Stadtteil bietet: Man hat beides, das Grüne mit dörflichem Charakter und die Urbanität.

hat eine Geschichte"

Inmobilien Zippold GmbHwww.immobilien-zippold.de

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26 localLIFE HERBST 2015

Im Herbst lassen wir die (Text-)Blätter rauschen! Wenn Grillabend und Freibad nicht mehr locken, ist es wieder Zeit, gute Texte nicht nur zu lesen, sondern auch

zu schvreiben! Haben Sie Lust? Dann schreiben Sie uns was Schönes!

Es ist ein Trend der Zeit: Aller-orten wird geschrieben, was

Tastatur und Federkiel hergeben! Und wer schreibt, mag heutzutage die Ergebnisse der Mühen hinter-her nicht in der sprichwörtlichen Schublade verrotten lassen. Auf-strebende Autoren, Hobbyliteraten und Freizeitschreiber geben sich nicht länger damit zufrieden, nur Freunde und Familie mit ihren Texten zu beglücken (oder auch zu ermüden, je nach Qualität der-selben). Es gilt die Regel: Wer schreibt, will auch gelesen werden!

Es liegt eine besondere Faszina-tion im Schreiben. Wer schreibt, erschafft Welten. Oder teilt seinen Blick auf die Welt, wie er sie sieht, anderen anschaulich mit. Vielleicht mag er den Lesern eine Botschaft

vermitteln, vielleicht sie auch nur unterhalten. Der Drang, die eige-ne Auseinandersetzung mit dem Leben, fiktiv oder nicht, in Wor-te zu kleiden und Geschichten zu erzählen, ist grundlegendes Element unserer Kultur. Ohne Geschichten keine Geschichte, könnte man ganz flapsig sagen. Ob gedruckt oder digital: Es wäre eine massive Untertreibung, das Schreiben aktuell als einen Boom zu bezeichnen. Da könnte man auch gleich Harry Potter mit der kleinen Hexe vergleichen. Stellen wir also einfach fest: Wohl selten wurde so viel geschrieben wie heute – und noch nie so viel ver-öffentlicht! Wer keinen Verlag fin-det, gibt das eigene Werk einfach selbst heraus. Wer Zuhörer mehr schätzt als Leser, stellt sich auf die

Bühne des Poetry Slams. Und wer eine kleine, feine Geschichte mit seinen Nachbarn teilen möchte, schickt sie an localLIFE.

In diesem Herbst rufen wir die localLIFE-Lesebühne ins Leben, um Ihnen und Ihren Geschichten eine Plattform zu bieten. Schreiben Sie uns einen Text in Prosa!Das kann eine Kurzgeschichte sein, eine Glosse, ein Essay. Wit-zig, ernst, spannend – ganz nach Belieben. Doch in der Kürze liegt die Würze: Mehr als 4000 Zeichen sollte er nicht haben.Und schicken Sie ihn uns zu. Wenn er der localLIFE-Jury gefällt, veröf-fentlichen wir ihn mit einer kurzen Autorenvorstellung, auf Wunsch mit Foto, in unserer nächsten Ausgabe.

LLL-Teilnahmekriterien:1. Thema: frei wählbar2. lokaler Bezug zum Lesegebietder local LIFE- Lese bühne: Neuhausen, Gern, Nymphenburg3. Textlänge: maximal 4000 Zeichen inkl. Leerzeichen

4. Als .doc, .docx oder .rtf ausschließlich per E-Mail an: [email protected]. Teilnahme ab 18 Jahren. Schicken Sie uns mit dem Text Ihren Namen, Ihre Telefon nummer und Ihr Geburtsdatum6. Einsendeschluss am 6. November 2015

Vorhang auf für die LLL = localLIFE-Lesebühne

Page 27: localLIFE herbst 2015

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Page 28: localLIFE herbst 2015

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