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luag a! luag a! DAS MAGAZIN DER Sommer/Herbst 14 GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN U.V.M. Von der Rekrutierung bis zur Pensionierung

luag a! Herbst 2014

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Das Magazin der Vorarlberger Landeskrankenhäuser

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luag a!luag a!DAS MAGAZIN DER

Sommer/Herbst 14

GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN

U.V.M.

Von der Rekrutierung bis zur Pensionierung

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Resistente Rebellen im Land

der Antibiotika 20

Vorarlberger Hygienetag zum Thema „Anwender-Problem“

von Antibiotika

Ich sage Grüß Gott und Danke! 17

Worst-Case- Scenario 16

Redaktionsleitung: Mag. Ulrike Delacher, MSc, E-Mail: [email protected] Redaktionsteam: Prok. Mag. Markus Schuler, Mag. Andrea Marosi-Kuster, Prim. Univ.Doz. Dr. Christian Huemer, Andreas Lauterer, BSc MA, Prim. Dr. Wolfgang Elsäßer, Dipl. KH-Bw. Dietmar Hartner, Hildegard Höss, DGKP Elke Kovatsch, Dipl.KH-Bw. Harald Maikisch, MSc, MAS, DGKP Dieter Morscher, DGKP Michael Scheffknecht MSc, DGKP Erich Gantner; Mag. Franz Streit Text: Mag. Christiane Mähr, Martina Nussbaumer, Verena Schönfelder, u.v.m. Foto: Monika Haack, Manfred Waldner, Andrea Deutschl, Christina Scheiderbauer, Matthias Weissengruber (www.weissengruber-fotografie.at), Dietmar Mathis, Ursula Dünser, iStockphoto u.a. Lektorat: Daniela Plattner Impressum: Verleger, Medieninhaber und Herausgeber: Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft, Carinagasse 41, 6800 Feldkirch, www.khbg.at Konzept und Umsetzung: Zeughaus GmbH, Johannitergasse 2/2, 6800 Feldkirch, www.zeughaus.com Druck: Buchdruckerei Lustenau GmbH, Millennium Park 10, 6890 Lustenau, www.bulu.at Auflage: 10.000 Stück, gedruckt auf umwelt-freundlichem Papier Erscheinungsweise: 2 x jährlich Cover: OA Dr. Hartmut Häfele, DGKP Claudia Halbeisen, LKH Hohenems fotografiert von Erik Bont, www.erikbont.com

Chefarzt Prim. Dr. Wolfgang Elsäßer:

Führungspersönlichkeiten im Luag a!-Interview

Spenden- initiativen als

Zeichen der Solidarität

40 MitarbeiterInnen

tun mehr

Kampf der Parkplatznot

45 Mobilitäts-

management im LKH

Hohenems

Die große Katastophenübung

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luag a! wird klimaneutral gedruckt. Das Papier von luag a! ist PEFC-zertifiziert, das verwendete Holz also aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Mehr dazu unter www.pefc.de

Wir sind um einen geschlechtergerechten Sprachgebrauch bemüht, haben aber Originalartikel in ihrer Schreibweise belassen. Selbstverständlich werden Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen.

EditorialLiebe Leserinnen und Leser, liebe Luag a!-Fans,

die Entscheidung für die Titelstory fiel dieses Mal leicht und bereits im April: Es sollte ein Thema sein, mit dem wir alle als LKH-MitarbeiterInnen zu tun haben - von der Rekrutierung bis zur Pensionierung: mit dem Personalmanagement. Die mediale Berichterstattung bestätigte schlussendlich die Themenwahl. Stimmen hier die Rahmenbedingungen nicht, ist kein Kranken- haus/kein Unternehmen zu führen. Die zentralen Frage- stellungen lauten: Wie bekommen wir gute Fachkräfte in unse-re Landeskrankenhäuser? Was unternimmt das Personal- management, um die 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten? Und: Was tun die da oben eigentlich überhaupt? Antworten darauf finden Sie in der aktuellen Titelstory.

Mitarbeiterin und Mitarbeiter im Dienstleistungsbetrieb Krankenhaus zu sein, ist eine besondere Herausforderung: Es braucht „a ghörige Portion“ Nächstenliebe und persönliche Verpflichtung, sich dem Leid anderer anzunehmen und den Willen zur persönlichen Verantwortung für die Mitmenschen.

Unmittelbar mit Verantwortung verbunden ist das Thema „Füh-rung“. Wie diese im Krankenhaus ausschauen kann, sodass Wert-schätzung, Vertrauen und – ja bitte! – Spaß beim Job den Arbeits-alltag erleichtern, das haben wir einen gefragt, der es in seiner Doppelführungsfunktion wissen muss: Prim. Dr. Wolfgang Elsäßer, Leiter der HNO Feldkirch und seit 2013 Chefarzt am Schwer-

punktkrankenhaus. Seine Tipps: einfach und erfolgreich, Sie werden überrascht sein!

Und in eigener Sache freue ich mich sehr, nach sechs Jahren Auswärtserfahrung wieder in dieses Unternehmen zurück- kehren zu dürfen: Die Aufnahme ist mehr als freundlich, die Aufgaben sind noch immer spannend und die Unternehmens-kommunikation hat sich etabliert. Fein!

Viel Spaß beim Schmökern dieser Luag a! wünscht Ihnen das Redaktionsteam und Ihre

Mag. Ulrike Delacher, MSc, Unternehmenskommunikation Vorarlberger Landeskrankenhäuser

Inhalt

04 Brennpunkt05 Einmal tief durchatmen, bitte! 06 Aus den Häusern10 fit2work/LKHZ: neue Ambulanzen11 Ethiktagung 12 Stationsservice neu: „Ich genieße meinen Aufenthalt“13 Verteilerküche LKH Hohenems14 Spatenstich am LKH Bregenz 15 Meet & Greet 16 Katastrophenübung: Worst-Case-Scenario17 Interview mit Prim. Dr. Wolfgang Elsäßer20 Vorarlberger Hygienetag 22 Ökoprofit: nachhaltiges Wirtschaften23 Intermediate Care Unit24 Titelstory: Gekommen, um zu bleiben30 Schulstation Wachkomastation 31 Die grüne Seite 32 Näher am Patienten – Pflegevisite33 Vom Umgang mit Gewalt34 Aus unseren Schulen38 Borderline: Auf dem Weg zur Normalität39 Der scharfe Blick für Tiefenschärfe40 MitarbeiterInnen tun mehr: Spendeninitiativen43 Lob tut immer gut!44 Netzwerken einmal anders! 45 Mit Mobilitätsmanagement gegen Parkplatznot46 Empfehlung vom Küchenchef, Mitarbeitertipps48 START: Blick hinter die Kulissen50 Im Vordergrund: I want to ride my Bicycle51 Betriebsausflüge

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Brennpunkt

die neue Ausgabe unserer „Luag a!“ ist in mehrfacher Hinsicht eine besondere Ausgabe, da...

...das Titelbild unser Unternehmen auf besondere Art und Wei-se symbolisiert. Die glücklicherweise immer noch aktive Vor-arlberger Medizinerlegende Dr. Hartmut Häfele (ehemaliger Primarius und Chefarzt) und die junge Krankenpflegerin Clau-dia Halbeisen zeigen die Bandbreite an besonderen Persön-lichkeiten, die in unserem Unternehmen täglich Seite an Seite mit Hingabe arbeiten. Viele Generationen aus verschiedenen Berufsgruppen und mit unterschiedlicher Herkunft agieren als Abbild der Gesellschaft in den Vorarlberger Landeskran-kenhäusern. Das macht unser Unternehmen so bunt, aber auch so herausfordernd.

... das Personalmanagement und dessen Aktivitäten in den Mit-telpunkt gerückt werden. Mit einem Reigen an Maßnahmen (Gehaltsreform, Schaffung von Arzt- und Dokumentationsas-sistenten, ca. 250 zusätzliche Dienstposten, umfassende Bau-tätigkeiten, Turnusarzttätigkeitsprofil) konnten die Rahmen-bedingungen verbessert und ansehnliche Erfolge beim Anwer-ben von Mitarbeitern erreicht werden. Nichts desto trotz müs-sen wir die Bemühungen um das Wohl aller Mitarbeiter weiter fortsetzen.

... mit dem Porträt von Prim. Dr. Elsäßer eine außergewöhnli-che Medizinerpersönlichkeit in den Mittelpunkt gerückt wird. Wie ihn gibt es im Unternehmen eine Unzahl an langjährigen Mitarbeitern, die ihre ganze Kraft und ihr Engagement der um-fassenden Gesundheitsversorgung der Vorarlberger Bevölke-rung widmen.

... mit dem neuen zweiten Geschäftsführer Prim. Dr. Peter Fraun-berger ab 1.August ein neu formiertes Geschäftsführungsteam für die Landeskrankenhäuser verantwortlich zeichnet.

Sehr geehrte Mitarbeiterinnen, sehr geehrte Mitarbeiter,

... mit Mag. Ulrike Delacher eine neue "alte" Chefredakteurin (sie war bereits in den Jahren 2001 bis 2008 für die Kommuni-kation verantwortlich) dankenswerterweise das Zepter für dieses Format übernommen hat.

... wir als Geschäftsführung einen ganz besonderen Dank an Sie, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aussprechen möch-ten: Die vergangenen zwei Jahre waren durch den teilweise erheblichen Fachkräftemangel eine besonders hohe Belastung. Seit einigen Monaten können wir - bedingt durch gemeinsame Anstrengungen bei der Schaffung besserer Arbeitsbedingun-gen und der Mitarbeiteranwerbung - eine Trendwende beob-achten. Gemeinsam werden diesen Weg weiter fortsetzen. Wir bleiben an dran.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre dieser Ausgabe

GF Dr. Gerald Fleisch GF Prim. Dr. Peter Fraunberger Geschäftsführung Vlbg. Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H.

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Einmal tief durchatmen! Wo Bronchien entspannen

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Die Abteilung für Lungenkrankheiten und Tuberkulose (Pul-mologie) am LKH Hohenems ist die einzige Fachabteilung für Lungenheilkunde in Vorarlberg. Sie widmet sich chro-nischen und akuten Lungenerkrankungen.

In erster Linie werden Patienten mit COPD (= Chronic Ob- structive Pulmonary Disease) und Infektexazerbationen (= Verschlechterung des Krankheitsbildes bei chronisch ver-laufenden Erkrankungen), mit Pneumonien sowie Patienten mit Lungenkarzinomen, interstitiellen (= das Lungengewebe

Routinemäßig täglich erfolgen: Bronchoskopien, unter anderem incl. Biopsieentnahmen (1, 2) In unserer Lungenfunktion werden unter anderem Atemtests und auch Belastungsuntersuchen (Ergospirometrie) durchgeführt (3, 4) Im Schlaflabor werden schlafbezogene Atemregulationsstörungen abgeklärt, behandelt bzw. kontrolliert (5, 6)

betreffende) Lungenerkrankungen und schlafbezogenen Atem-wegserkrankungen behandelt. Schwerpunkte sind die bron-chologischen Verfahren zur Diagnostik und Therapie, thora-koskopische Verfahren, die Diagnostik und Behandlung chro-nischer Atemwegserkrankungen sowie die Diagnostik und Behandlung schlafbezogener Atemstörungen. Das Lungen-funktionslabor der Abteilung verfügt über einen großen Atem-funktionsmessplatz. Zudem untersuchen und behandeln die MitarbeiterInnen der Pulmologie auch schlafbezogene Atem-wegs- und allergische Erkrankungen.

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Aus den HäusernKompetent beraten – optimal geför-dert: Neuer Turnusarztkoordinator

Im April 2014 hat FA Dr. Wolfgang Riedi-ger die Turnusarztkoordination von OA Dr. Stefan Ebner im LKH Bregenz über-nommen. Riediger weiß bereits jetzt, dass dies neben seinem täglichen Beruf auf der Chirurgie eine herausfordernde, ar-beits- und zeitintensive Aufgabe sein wird. Dennoch freut er sich auf eine gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, auch wenn es manchmal schwierig ist, den Spagat zwischen den unterschied-

lichsten Wünschen zu schaffen. FA Dr. Riediger hat nach seinem Medizinstudi-um in Innsbruck die Turnusausbildung am LKH Hohenems und Bregenz absol-viert und ist nun Facharzt für Chirurgie am LKH Bregenz.

An dieser Stelle gebührt Dr. Stefan Eb-ner, Oberarzt auf der Chirurgie im LKH Bregenz, großer, aufrichtiger Dank, da er sich während der letzten zehn Jahre in-tensiv um die Turnusärztinnen und -ärz-te bemüht hat. Durch sein Geschick und seinen großartigen Einsatz waren die Turnusärztinnen und –ärzte bestens be-treut. Dankeschön!

Endoskopie für die Zukunft gerüstet

Die Umbauarbeiten der Endoskopie-, Phy-siotherapie- und Funktionsdiagnostik-räumlichkeiten im Landeskrankenhaus Bregenz sind abgeschlossen: Die Räume im Erdgeschoss entsprechen nun den hohen Anforderungen der modernen Endoskopie. Sowohl für die stationären als auch für die ambulanten Patienten ist dadurch medizinisch und technisch eine endoskopische Untersuchung auf dem neuesten Stand gewährleistet. Für die Ärzte und das Team der Endoskopie

ist durch das Projekt ein innovativer Arbeitsplatz entstanden. Die Fläche im LKH Bregenz, die nun in neuem Glanz erstrahlt, beträgt rund 1.000 m2 und wur-de innerhalb eines Jahres saniert, die Umbaukosten belaufen sich auf ca. 2.000.000 Euro. „Die nunmehr neu bezo-genen Räumlichkeiten der interdiszip-linären Endoskopie und Ultraschalldia-gnostik zeichnen sich durch ein optima-les Platzangebot und modernste appara-tive Ausstattung für die dort tätigen Internisten, Chirurgen und die Fachpfle-gekräfte aus“, bestätigt Prim. Univ.-Doz. Dr. Bernhard Föger, Leiter der Abteilung für Innere Medizin am LKH Bregenz. Im Landeskrankenhaus Bregenz werden jährlich 2.898 Endoskopien, davon 1.335 Gastroskopien und 817 Koloskopien durch-geführt. Durch die gelungene Umbautä-tigkeit im LKH Bregenz ist die Endosko-pie somit für die Zukunft gerüstet.

Familie und Beruf im Einklang: Das LKH Hohenems trägt den Titel „Ausgezeichneter familien- freundlicher Betrieb 2014-2015“

Als wesentlicher Bestandteil moderner Personalpolitik gilt es, die berufstäti-gen Eltern bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen. Im Festspielhaus Bregenz nahmen insge-samt 65 Betriebe die Auszeichnung ent-gegen. Das LKH Hohenems punktete in der Kategorie „Öffentliche Einrich-tungen“. Es weist mit 75% einen sehr hohen Frauenanteil auf: Nach einer Karenz kommen fast alle Mitarbeiter zurück und nehmen gerne die Eltern-teilzeit in Anspruch. Zum Großteil han-delt es sich dabei um Frauen. Die Her-ausforderung, mit den Eltern eine gute Lösung zu finden, nimmt das LKH Ho-henems gern an. „Wir in Hohenems tun sehr viel in Richtung Familienfreund-lichkeit und werden diesen Weg wei-tergehen. Das ist uns ein Herzensan-liegen“, betont Arno Geiger, Pflegedienst-leiter im LKH Hohenems. Zu den we-sentlichen Aktionen zählen die Rück-

sichtnahme auf die Arbeitszeiten, die Abstimmung der Weiterbildungsmaß-nahmen auf TeilzeitmitarbeiterInnen, eine Einschulungsphase nach längerer Karenz, um die optimale Reintegrati-on zu gewährleisten, sowie die lang-fristige Planung durchdachter Arbeits-zeitmodelle.

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„Ich geh mit”: Kinder besuchen die Landeskrankenhäuser anlässlich des Vorarlberger Zukunftstages

Der „Ich geh mit”-Tag wird im ganzen Ländle vom bifo (Beratung für Bildung und Beruf) angeboten und ist für Schüler im Alter von 10-14 Jahren zur Berufsorien-tierung gedacht. Wer wissen will, was und wo Papa oder Mama arbeiten und in die Berufswelt bei Echtbetrieb schnuppern möchte, hat sich zu diesem Tag bei den Unternehmen, die diese Aktion unterstützen, angemeldet. Auch die LKHs Bludenz und Bregenz beteiligten sich – und das Mitgehen der jüngsten Interes-senten war ein voller Erfolg! So folgten am LKH Bregenz z.B. insgesamt 60 Kinder mit großem Interesse den spannenden Stationen im Krankenhaus. Das LKH Blu-denz vermeldete: „Das Mitgehen hat den Kindern und Jugendlichen sehr viel Spaß gemacht!“ Verantwortlich für die Organisation und Umsetzung dieses Ta-ges waren die Betriebsräte in Bludenz und Bregenz. Ohne das Mitwirken aller mit einbezogenen Stationen oder Bereichen wäre so ein Tag nicht möglich gewesen, freuten sich alle Beteiligten über das großartige Interesse.

Marina Saler, Personalerin mit Leib und Seele

Seit März 2014 ist Marina Saler nicht nur die neue Personalleiterin im LKH Bre-genz, sondern hat auch die Funktion der stellvertretenden Verwaltungsdirekto-rin inne. Ihre Berufswahl ist ihr bereits in die Wiege gelegt worden, deshalb ist ihr aussagekräftiges Statement nicht ver-

wunderlich: „Einmal Personalerin, im-mer Personalerin!“ Die Kombination aus Professionalität, Leidenschaft und Herz-blut prägen sie. Die kontaktfreudige Netz-werkerin kommt aus der Privatwirtschaft und kann aus einem breiten Spektrum schöpfen: Zuletzt strukturierte sie das gesamte Personalwesen eines mittelstän-dischen Unternehmens und überarbei-tete als Projektleiterin eines Schweizer Großunternehmens die Gehaltsreform. Marina Saler sieht ihre tägliche Arbeit im Personalwesen seit jeher als Dienst-leistung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Ich blicke hier im LKH Bre-genz spannenden Aufgaben entgegen und freue mich auf die künftigen Themen“, so Saler.

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Aus den HäusernGeschafft!

Die Verwaltung des Landeskrankenhau-ses Feldkirch freut sich mit Frau Jenni-fer Sparr über den „Guten Erfolg“ bei der Lehrabschlussprüfung! Die Lehre zur Bürokauffrau ist an unserem Haus eine sehr breit angelegte Ausbildung, bei der die Lehrlinge die Möglichkeit haben, in alle Bereiche der Verwaltung hinein zu schnuppern – von IT über Buchhal-tung, Patientenaufnahme, Verwaltung,… Somit sind die Lehrlinge richtige Allroun-der und Verwaltungsdirektor Maikisch

ist besonders stolz, wenn die Ausbildung so erfolgreich abgeschlossen wird. Ne-ben Fleiß fällt Frau Sparr auch durch ihre positive Art und ihr gutes Gespür im Um-gang mit Patienten und Mitarbeitern auf und das LKH freut sich, dass Frau Sparr dem Haus treu bleibt.

SPORTaktiv! – ein Fest für Groß und Klein!

…darauf setzten die Organisatoren des ersten LKH Aktiv- & Sportfestes am Ge-lände des LKH Feldkirch…

Anfang Juli fanden sich sieben motivier-te Sportteams mit je vier Teilnehmern ein, um sich gegenseitig in den Bewerben

Volleyball, Crossgolf und Dart zu messen. Zur Teilnahme an den sportlichen Akti-vitäten wurden Mitarbeiter aller Vorarl-berger Landeskrankenhäuser eingeladen. Bei guter Stimmung und trockenem Wet-ter ging die Premiere des Fit-im-LKH- Festes gut über die Bühne. Die Sieger konnten Preise wie Segelrundflüge oder Gutscheine für die Bregenzer Beach-Bar entgegennehmen. Eine Aufführung der Tanzgruppe „Fitanddance“ sowie Kinder-schminken und eine Hüpfburg für die Kin-der rundeten das Angebot ab. Michael Scheffknecht, Pflegedirektor im LKH Feld-kirch, sorgte mit seinem Kollegen Chris-tian am Abend für den gelungenen musi-kalischen Rahmen. „Ohne Unterstützung von „Fit im LKH“ wäre die gelungene Veranstaltung nicht möglich gewesen“, bedanken sich die Initiatoren des Festes. Der Erlös kommt den Cliniclowns zugute.

Früh übt sich… Schulgruppen besuchen das LKH Hohenems

In diesem Jahr besuchten bereits vier Schulklassen im Zuge der Exkursions-tage zur Berufsinformation das LKH Hohenems. Zuerst bekommen die 12- und 13-Jährigen Informationen bezüg-lich der unterschiedlichen Berufsgrup-pen, dem Arbeitsablauf im Haus und

Erklärungen, wie die bestmögliche Versorgung der Patienten aussieht. Ein Highlight ist dann das praktische Vorzeigen verschiedener Versorgungs-techniken wie z.B. Anlegen von Ver-bänden, Demonstration der Blutdruck-messung, Erstellung eines Elektrokar-diogrammes oder das Abhören der ei-genen Herzgeräusche. Die Mädchen und Jungen sind sehr interessiert, stel-len viele Fragen und man merkt, dass die anfänglichen Berührungsängste deutlich weniger werden. Für die Ex-kursionsleiter sind diese Nachmittage, dieses Zusammenarbeiten mit und für Jugendliche immer wieder ein tolles Erlebnis.

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Im Would läufts... mit Herz!

Beim diesjährigen Wälderlauf wurde das soziale Projekt smile4 Madagaskar unterstützt. Smile4 ist ein Verein mit einem Team in Vorarlberg und einem in Madagaskar mit einer gemeinsamen Vision: Nachhaltig bilden, begleiten und unterstützen smile4 die Menschen in Madagaskar, um das Leben beson-ders für die Ärmsten nachhaltig lebens-werter zu gestalten.

Zum Vorarlberger Team gehört auch OA Dr. Ingo Plötzeneder von der Plas-tischen Chirurgie des LKH Feldkirch, er ist Leiter des medizinischen Teams und hat die karitative Aktion beim dies-jährigen Wälderlauf mitorganisiert. Alle Läuferinnen und Läufer „mit Herz tau“ zahlten 5 € mehr an Startgeld. Die-se 5 Euro fließen direkt an das Projekt „Humanitäre plastische Chirurgie“ für Madagaskar. Über fünfhundert gingen „mit Herz“ an den Start.

Von der größten Mit-Herz-tau-Gruppe gingen die gesamten Startgelder an das Projekt. Unterstützt von den Vorarlber-ger Landeskrankenhäusern ging die größte Gruppe von Dr. Plötzeneder mit 74 Läufern an den Start und ins Ziel. Und der schnellste Läufer der Gruppe war laut Dr. Plötzeneder Prim. Doz. Dr. Karl Lhotta. Herzliche Gratulation!

LKH in Zahlen

Sie haben auch interessante Zahlen für die nächste luag a! zu bieten? Dann nichts wie her damit: [email protected]

Rund 283.000 Paar OP-Handschuhe, die für sterile Hände im Operationssaal sorgen,

werden pro Jahr in allen Landeskranken- häusern gebraucht.

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4,83 Tage ist die durchschnittliche Verweildauer für LKH-Patienten. Im LKH Hohenems liegt

sie mit durchschnittlich 3,74 Tagen sogar darunter. Kosten: 820 Euro durchschnittlich pro

Patient und Pflegetag.

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fit2work – a xunde Fortsetzungsgschicht

Willkommen in den neuen Ambulanzen!

Auf der HNO am LKH Feldkirch läuft seit Frühjahr 2013 ein bundesweites Gesundheitsprojekt mit dem Namen fit2work Betriebsberatung (Luag a! berichtete). Es verfolgt im Wesentli-chen zwei Ziele:

• Die Erarbeitung von präventiv wirksamen Verbesserungsvorschlägen zur Weiterentwicklung gesundheitsfördernder Arbeitsbedingungen

• Den Erhalt von Arbeitsplätzen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit chronischen gesund- heitlichen Problemen

„Uns geht es um den Erhalt der Balance zwischen individuel-lem Arbeitsvermögen und Arbeitsanforderungen unserer Mit-arbeiter und damit um die Sicherung der Arbeitsfähigkeit. Mittlerweile können wir dank unseres Pilotprojekts bereits auf gute Erfolge verweisen“, erklärt DGKS Elisabeth Forne-tran, die engagierte Integrationsbeauftragte und „Lotsin“, wie sie sich selbst nennt.

Die fit2work-Projektgruppe analysierte mit den Mitarbeitern der HNO die belastenden Einflüsse auf ihre Gesundheit und fand bereits zahlreiche Verbesserungsvorschläge und auch Lösungen: So begegnete man der Häufung von Rückenschmer-zen etwa mit einer Verbesserung der Schlafgelegenheit im HNO-OP-Dienstzimmer oder mit Rückenschulungen, um Schmerzen gezielt zu reduzieren. Auch festgestellte Kältereize im HNO-OP sollen nach Analyse mit unserer Sicherheitsfachkraft durch veränderte Luftströmung verbessert werden.

In Österreich können sich alle Interessierten auf der Homepage unter https://www.auva-fit2work.at Informationen über die fit2work-Betriebsberatung holen.

Wer ins Landeskrankenhaus Bludenz kommt, kann sich ein Staunen nicht verkneifen: Das Spital erstrahlt im neuen Glanz, besonders gelungen sind die Ambulanzen, welche Vorteile für die Mitarbeiter bei der Behandlung und Diagnose von Patienten bieten. Die Krankenhaus-Betriebsgesellschaft hat noch einiges vor am LKH Blu-denz, bereits fertig sind nun die Untersuchungs- und Behandlungsräume der gynäkologischen und allgemei-nen Aufnahmeambulanz sowie der Unfallambulanz mit Gipszimmer und Wundversorgungsraum.

Die aktuelle Bauphase am LKH Bludenz beinhaltet den Erweiterungsbau, die Generalsanierung der Ambulanzen, einen neuen Schockraum, die neue Endoskopie und Ret-tungsvorfahrt sowie eine neue Küche samt Restaurant. „Hier sind wir im Zeitplan. Die Gesamtfertigstellung des Teilobjekts 1 ist für September 2014 vorgesehen“, erklärt

GF Dr. Gerald Fleisch. „Derzeit laufen die Planungsarbei-ten für das Teilobjekt 2, also für die Sanierung des Bestan-des wie etwa die Stationen, Operationssäle sowie für die neuen Entbindungszimmer.“

Zahlen und FaktenDie Küche am LKH Bludenz ist bereits fertiggestellt und hat eine Gesamtfläche von 600m2. Anfang September fer-tig ist das neue Restaurant mit einer überdachten Südter-rasse und direktem Zugang zum Park mit einem Biotop und Schatten spendenden Bäumen. Wie bisher können sich dort Mitarbeiter sowie Patienten und Besucher gleicher-maßen aufhalten. Die Investitionskosten für Küche und Restaurant betragen insgesamt drei Mio. Euro. Mit dem be-reits bezogenen neuen Ergänzungsbau zusammen wurden im Rahmen der Umsetzung von Teilobjekt 1 insgesamt rund 34 Mio. Euro investiert.

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Bereits zum sechsten Mal fand im Landeskran-kenhaus Rankweil eine Ethiktagung, organisiert von der Gruppe „Viaticum“, statt. Für Ärzte, Pflegepersonal, Seel-sorge, Hospiz, Angehörige und Interessierte wurde zum Thema „Ethische Entscheidungsfindung - Konkret“ ein tief-gehendes, spannendes Programm geboten.

Seelsorger, Ärzte, Pflegepersonal und Lehrpersonen des LKH Rankweil haben sich bereits vor Jahren zusammengeschlos-sen und „Viaticum“ gegründet, um sich mit dem Sterben im Krankenhaus sowie der Begleitung von Sterbenden auseinanderzusetzen.

Ansprechpartner „Viaticum“ Sie verstehen sich als Sprachrohr, um diesem Thema am LKH Rankweil Sensibilität zu verlei-hen. Unter anderem setzt sich die Arbeitsgruppe zum Ziel, Angehörige auf schweren Wegen zu beraten, zu be-gleiten, da zu sein und ein offenes Ohr zu haben. Das Team achtet mitunter auch darauf, dass Palliativstandards mit Qua-litätssicherungsmaßnahmen umgesetzt und die Stationen und Aufbahrungsräume ansprechend gestaltet werden.

Ein Tag im Zeichen der Ethik

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Ethische Fragen Im Zuge der Tagung wurden ethische Konflikte in der Onko-logie und der onkologischen Forschung erläutert und disku-tiert. „Die Pflege hilfsbedürftiger Menschen ist eine schöne, aber auch sehr herausfordernde Arbeit. Beim Zusammentref-fen vieler unterschiedlicher Menschen lässt es sich nicht ver-meiden, auf ethische Konflikte zu stoßen“, so DPGKP Norbert Schnetzer, Pflegedienstleiter im LKH Rankweil, der einen Vor-trag zum Thema „Ethische Fragen im Pflegealltag“ hielt. Mit

der ethischen Entwicklung in Gesellschaft und Politik setzte sich Dr. Herbert Sausgruber, Landeshauptmann i.R., ausein-ander. Ebenso beschäftigte man sich bei der Ethiktagung in-tensiv mit der Entwicklung, dem Aufbau und der Implemen-tierung von Ethikstrukturen im Gesundheits- und Sozialwe-sen und der Vorstellung verschiedener Modelle. Außerdem sprach Prim. Dr. Albert Lingg über „Suizid und Ethik: Wem gehört das Leben?“ Die Ethiktagung war sehr gut besucht, was das große Interesse an der Thematik widerspiegelt.

„BEIM ZUSAMMENTREFFEN VIELER UNTERSCHIEDLICHER MENSCHEN LÄSST

ES SICH NICHT VERMEIDEN, AUF ETHISCHE KONFLIKTE ZU STOSSEN.“

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„Ich genieße meinen Aufenthalt“

Im November letzten Jahres startete am LKH Feldkirch auf zwei Stationen der neue Stationsservice. Im Rahmen des Pilot-projekts betreuen je sieben Damen auf der Unfallstation sowie der Radiologie, Onkologie und Augenchirurgie die Patienten. Zahlreiche pflegeferne Tätigkeiten füllen ihren Arbeitsalltag. So bleibt dem Pfle-gepersonal mehr Zeit für wichtige pflegerische Grundaufgaben am Patienten. Service am PatientenDie Hauptaufgaben des Stationsservice sind die Essensausgabe, das An-bieten von Hotelleistungen und die nichtpflegerische Aufnahme und Entlassung der Patienten. Das beinhaltet beispielsweise: das Essen klein schneiden, die Menüplanerklärung, den Getränkeservice genauso wie das persönliche Vorstellen der Mitpatienten, die Erklärung der Infra-struktur (TV, Telefon etc.), das Erledigen von Dienstwegen innerhalb des Krankenhauses oder das Bestellen von Pflegematerial in Abstimmung mit der Stationsleitung. Von 6 bis 19 Uhr werden die Patienten mit ihren Servicewünschen und Anliegen von den Mitarbeiterinnen des Stations-service bestens betreut. Das durchgängig positive Echo der Patienten: „Ich genieße meinen Aufenthalt in dieser Einrichtung und freue mich, dass die Damen Zeit haben, mich zu unterstützen. Das hält der Pflege den Rücken frei, sich um eine bestmögliche Heilung zu kümmern.“→

Rundum-Service entlastet Pflege und lässt für Patienten keine Wünsche offen.

Jessica Ritter, Stationsservice

„Ich bin seit zwei Monaten im tollen Team des Stationsservice der Unfall- chirurgie. Ich genieße es zu helfen und ausreichend Zeit für die Patienten zu haben. Jeder Tag ist anders und birgt neue Über- raschungen. Ich bin zu 100 Prozent zufrieden und würde meinen Job nicht mehr hergeben.“

Bernd Schelling, Stv. Pflegedirektor

„Ich bin überzeugt vom Erfolg des Stationsservice und hoffe auf eine stetige Erweiterung dieses vielversprechenden Projekts. Es entlastet die Pflege durch das Abnehmen der pflegefremden Tätigkeiten. Mich freut die optimale Ergänzung des Stationsservice ebenso wie die Steigerung der Zufriedenheit vieler Patienten.“

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Pilotphase 1 vielversprechend abgeschlossenDie erste Phase des Projekts Stationsservice ergab eine signifikante Verbesserung. Phase 2 läuft am 1. Oktober 2014 aus. „Nach erfolgreichem Abschluss fällt der Beschluss zum Weitermachen oder zum wünschenswerten Ausbau. Grundsätzlich können wir jetzt schon von einer erfolgreichen Entwicklung sprechen. Da wir den Verlauf sehr engmaschig be-obachten und zeitnah auf Probleme oder Anregun-gen reagieren, wird eine Endevaluierung gute Ergeb-nisse bringen“, resümiert Stv. Pflegedirektor Bernd Schelling positiv.

Profile des Stationsservice„Die Mitarbeiterinnen des Stationsservice benöti-gen keine spezielle Grundausbildung. Stationsspe-zifische Eigenheiten erklären sich meist im Ar-beitsalltag oder im Gespräch mit der Pflege. Gute Karten haben bei Neu- oder Nachbesetzungen enga-gierte Abteilungshelferinnen oder Bewerber aus der Gastronomie und Hotellerie“, beschreibt Schelling. Die tägliche Absprache zwischen Pflege und Stati-onsservice garantiert den Patienten beste Betreu-ung. Das gesamte therapeutische Team hat während der ersten Pilotphase erkannt, welche Entlastung der Stationsservice bringt und wie positiv die Ser-vicequalität von den Patienten aufgenommen wird.

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Im Juni 2012 ging mit der ersten Lieferung die neue Verteiler-küche am LKH Hohenems in Betrieb. Das bedeutet, dass für die Patienten das vitamin- und nährstoffschonende System Cook & Chill verwendet wird, für spezielle Fälle aber durch-aus die Mischform mit zum Teil eigener Zubereitung des Es-sens (ETH, Laktose-, glutenfreie, Histamin-, Allergie-, Ahorn-sirupkostform sowie Essen für Klassepatienten und die Mit-arbeiter) beibehalten wird.

Der Arbeitsablauf Um 7 Uhr findet die Warenanlieferung statt. Nach ihrer Kon-trolle werden die Container geordnet und an die verschiede-nen Posten verteilt. Nun bereitet das Küchenteam die verschie-denen Kostformen vor, portioniert dann die Produkte (z.B. Lasagne, Gemüsestrudel…) und garniert dann noch das Des-sert. Auch die Salate wollen vorbereitet, geschnitten, mari-niert, portioniert und garniert werden. Um 09:50 Uhr beginnt die Verteilung der kalten Speisen. Ihre Portionierung am Ver-teilerband kann ohne zeitlichen Druck, liebevoll und mit Kon-zentration passieren. Die Bestückung des Transportwagens für eine Abteilung mit ca. 25 Patienten dauert ca. 8 – 10 Minu-ten. Im Tablett-Transportwagen werden dann die warmen Komponenten regeneriert (erwärmt) und die kalten Kompo-nenten gekühlt. Ab 11:10 wird der erste Essenswagen in der Küche abgeholt und auf die Station gebracht, 15 Minuten später bekommt der erste Patient das Mittagessen.

Küchenleiterin Sonja Pratzner: „Dieses System bietet die Mög-lichkeit, die Essenszeit für unsere Patienten um eine halbe Stunde zu verschieben. Der verlängerte Vormittag wird sehr wohlwollend aufgenommen!“

Neue Verteilerküche am LKH Hohenems

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Im Juni begann die abschließende Erweiterung und Generalsanierung des LKH in der Landes-hauptstadt, die Kosten dafür betragen 25,8 Mio. Euro, die Fertigstellung ist auf Ende 2018 veran-schlagt. Dies ist ein weiterer wichtiger Meilen-stein in der infrastrukturellen Entwicklung des LKH Bregenz, die finalen Arbeiten machen das Landeskrankenhaus Bregenz zu einem Vorzeige-projekt in der Krankenhausarchitektur. Auftakt war ein Spatenstich, dem die Krankenhausleitung, GF Dr. Gerald Fleisch und Dr. Norbert Kathan (KHBG), die Landesräte Bernhard und Sondereg-ger, LKH-Mitarbeiter, Architekt Marco Franzmann vom Büro Baumschlager/Eberle sowie die Mitar-beiter des Landeshochbauamtes beiwohnten. Die Politik betonte das klare Bekenntnis zum Landes-krankenhaus in der Landeshauptstadt, in welches in den letzten 10 Jahren rund 100 Mio. Euro in Summe investiert worden sind.

Der finale SchliffUmbau und SanierungDie Bauetappen 7/8 beinhalten den Umbau und die Sanierung des Haupt-gebäudes (1. bis 4. OG) sowie der Außenanlagen. Komplett neu werden die Bettenzimmer für die Patienten gemacht (neue Nasszellen und Aus-stattung). Aber auch die Mitarbeiter bekommen neue Dienstzimmer, großzügigere Stationsdienstzimmer und Nebenräume, damit sich die räumlichen Arbeitsbedingungen verbessern. Ebenfalls neu gestaltet wird der Speisesaal, die Kapelle des Hauses wird technisch modernisiert.

Belastung gering haltenLogistisch gesehen bedarf es für diese Bauetappe bei laufendem Betrieb besonderes Geschick: Alle Beteiligten bemühen sich darum, dass alles rücksichtsvoll und – soweit möglich – mit geringer Belastung für Pa- tienten, Mitarbeiter und Anrainer vonstatten geht. Grundsätzlich aber baten die Verantwortlichen bereits vorab um Verständnis bzgl. der un-vermeidlichen Lärmbelästigung aufgrund der Bautätigkeit Den Abschluss der Ansprachen bildeten Segensworte durch Pater Vinzenz, Prior der Mehrerau, welche die Bautätigkeiten positiv begleiten sollen.

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Das Projekt „Mitarbeiter für Mitarbeiter“ bietet „Come2gethers“ außerhalb des Klinikalltags an. Beim alljährlichen Mitarbei-terfest für alle Standorte der Vorarlberger Landeskranken-häuser hat das MITEINANDER-Feiern, interdisziplinär und häuserübergreifend, über sämtliche Berufsgruppen, Gewerke sowie Fachbereiche hinweg, die oberste Priorität. Diese Initi-ative stammt von Christoph Köchle aus der IT der Vorarlber-ger Landeskrankenhäuser.

Das diesjährige LKH-Fest fand am 9. Mai erstmals im Alten Hallenbad in Feldkirch statt und war ein voller Erfolg. Der Abend war sehr gelungen und die Stimmung hätte besser nicht sein können. Mehr als 500 Gäste sorgten dafür, dass die Ver-anstaltung heuer ausverkauft war und erfreuten sich an der großartigen Darbietung der „Souljackers“. Es konnte in per-fektem Ambiente ausgelassen gefeiert werden…

Ein besonderer Dank gilt ICP (Intensiv-Care-Power), der Ge-schäftsleitung der KHBG und den vielen fleißigen Helferin-nen und Helfern. Der Reinerlös des Abends kommt einem gu-ten Zweck zugute. www.projekt-ma4ma.net

Meet& Greet

NEXT STOP: 8 MAI 2015

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Ein PKW kommt auf die Gegenfahrbahn, stößt eine an der Bushalte-stelle stehende Person nieder und fährt frontal in den herannahen-den Landbus, besetzt mit Fahrgästen. Es gibt viele Verletzte – von leichtem bis zu schwerem Ausmaß. Jetzt heißt es für die alarmierten Einsatzkräfte richtig, couragiert und schnell zu handeln.

So lautete die Übungsannahme am Samstagnachmittag des 5. Juli, die Notfallübung war unangekündigt. Beübt wurde die Versorgung von ver-letzten Personen nach dem Katastrophenplan des LKH Feldkirch. Üben für den Ernstfall und Bewusstseinsbildung bei allen beteiligten Mitar-beitern, um für den Schadensfall vorbereitet und gerüstet zu sein – dies waren die Ziele.

Alle Patienten prima versorgt! Solche großen Übungen sind wichtig, da sie einerseits auf einen allfäl-ligen Ernstfall vorbereiten, und andererseits darüber hinaus auch im-mer die Chance und die Möglichkeit zu notwendigen Erkenntnissen für Verbesserungsmöglichkeiten bieten. Bei der konkreten Übung waren alle „Patienten“ auf jeden Fall gut versorgt – von der Triage am Unfallort über die Diagnose und bis zur Behandlung im LKH. Die Krankenhaus-leitung bedankte sich bei allen Beteiligten für die ausgezeichnete Zu-sammenarbeit und für das Verständnis, das die von der Übung unmit-telbar Betroffenen gezeigt haben.

Worst-Case-Szenario Erfolgreiche Katastrophenübung

Lessons learned Aber natürlich gilt es auch Erkenntnisse aus der Übung zu ziehen, hier ein paar Auszüge daraus, die für das LKH Feldkirch gelten:

Hilfreich ist, wenn alle Mitarbeiter die Dokumente, die in so einer Situation das Handeln regeln, tatsächlich kennen und wissen, wo diese zu finden sind. Diese sind im Intranet unter: „Notfälle“ – „Katastrophenpläne“ – „LKHF Katastrophenplan externe Ereignisse“ abzurufen. Auch im speziellen Notfallregister sind wichtige Informationen hinterlegt – die Register hängen in den Abteilungen aus und die aktuelle Version ist ebenfalls im Intranet unter „Notfälle“ zu finden. In allen Fällen kann der Informationsdienst angerufen werden (LKHF: 1000), er kann weitere Schritte im Notfall veranlassen (Polizei, Feuerwehr,…). Die Kommunikation mit der Presse wird ausschließlich über die Abteilung Unternehmenskommunikation abgewickelt. Anfragen an Journalisten werden an die Stelle für Unternehmenskommunikation weiterverwiesen. (Für alle Landeskrankenhäuser: Tel.: 0664 6255450)

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Führungspersönlichkeiten im Gespräch: Chefarzt Prim. Dr. Wolfgang Elsäßer

Ich sage Grüß Gott und Danke

Interview

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Warum fiel Ihre Ausbildungsent-scheidung eigentlich auf die Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde?

Das war ein bisschen personenabhän-gig. HNO-Spezialist Prof. Spöndlin an der Universität Innsbruck hat mich mit sei-nen aktiven Vorlesungen begeistert, ei-gentlich aber wollte ich Orthopäde wer-den. Schließlich habe ich als junger Arzt bei einer Veranstaltung auch Prim. Dr. Sigl, meinen Vorgänger, getroffen, der mich gefragt hatte: „Warum kommst du nicht in die HNO?“ … und da bin ich nun gelandet.

Was sind die HNO-Schwerpunkte an Ihrer Abteilung?

Grundsätzlich ist die HNO ein breites Gebiet mit konservativen und operativen Fächern, wir behandeln sämtliche Pati-entengruppen – vom Säugling bis zum Greis. Konservativ behandeln wir zum Beispiel Stimm-, Sprech-, Schluckstörun-gen, wir machen Hörabklärungen – was

Herr Prim. Dr. Elsäßer, Sie sind hier am LKH Feldkirch und überhaupt in Vorarlberg eine Institution…

Ja, ich bin seit über 30 Jahren Arzt – und mit Vorarlberg verbindet mich ei-gentlich alles: Geboren in Lauterach, die Eltern Vorarlberger, ich wohne auch heu-te noch in Lauterach mit meiner Familie. Zur Schule ist man hier gegangen, der weiteste Studienplatz war Innsbruck, Tur-nusarzt war ich in Dornbirn, also durch und durch mit Vorarlberg verbunden.

besonders bei Säuglingen und Kindern eine wichtige Rolle spielt, wenn es um Hörverlust und Spracherwerb und schluss-endlich um die soziale Integration geht. So waren wir schon 1996 in Vorarlberg Vorreiter für das flächendeckende Hör-screening bei Neugeborenen. Operative Schwerpunkte sind die Ohr- und Tumor-chirurgie, aber auch die Implantation von Cochlea- oder Mittelohrimplantaten, das sind in etwa 30 Implantate jährlich, die wir einsetzen.

In Vorarlberg alleine gibt es etwa jähr-lich 70-80 Tumorneuerkrankungen, die die HNO betreffen. Wir sind die Schwer-punktabteilung im Land – und können gut arbeiten, weil wir hier mit allen Dis-ziplinen der Diagnose und Behandlung auf engstem Wege kooperieren. Gerade in den letzten sieben Jahren hat sich sehr viel getan: Bei der Behandlung von Tu-moren konzentrieren wir uns heute – auch dank der kombinierten Chemo- und Strah-lentherapie - auf die Funktionserhaltung, im Gegensatz zur früheren Radikalope-ration. Auch was die Qualität der Implan-tate anbelangt, gibt es bahnbrechende Verbesserungen: Waren es früher etwa 20.000 Impulse, die über die aktive Elek-trode in die Schnecke geleitet wurden, sind es heute 50.000, um nur ein Beispiel zu nennen.

Chefarzt, Primararzt und fest verwurzelt in Vorarlberg – Wolfgang Elsäßer ist seit 30 Jahren Arzt am LKH Feldkirch, seit 12 Jahren leitet er Vorarlbergs Schwerpunktabteilung für die Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde. Seine Eltern stammen aus Lauterach, er wohnt mit seiner Familie dort, hat aber auch als junger Arzt im Ausland über den Tellerrand geblickt. Zurzeit ist er auch Chefarzt am LKH Feldkirch, also in doppelter Führungsfunktion tätig, was weder seiner Bodenhaftung noch seinem Humor Abbruch tut. Im Gegenteil… die Herausforderungen der Medizin und wie er mit dem Thema Führung umgeht, beschreibt er im Interview mit der Luag a!

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Zum Thema Führung und Zwischen- menschlichkeit: Was bedetet

„Führen“ für Sie? Führung bedeutet für mich Kommu-

nikation. Hinhören: Wo sind Probleme? Was meint mein Gegenüber, der mit ei-nem Anliegen zu mir kommt? Kann ich mich hineinversetzen in seine Lage? Je-der denkt sich etwas dabei, wenn er oder sie ein Problem formuliert. Führen heißt verstehen. Als Primararzt erwarte ich mir – wie wohl alle Kollegen – Perfektion. Wenn diese einmal nicht zustande kommt, muss ich fragen, warum, und wir finden gemeinsam Lösungen. Als Chefarzt al-lerdings sehe ich mich als Teil einer Füh-rung – als Bindeglied zwischen Ärzteschaft, Pflege, Verwaltung und Geschäftsführung. Dabei gelten zwei Grundsätze für mich: a) die Vertretung der Ärzte und b) das In-teresse des Hauses. Konflikte kann es geben, ja, aber mir geht es eher um eine harmonische Verbindung. Als Hardliner erreicht man nirgends etwas. Zudem tref-fen wir LKHF-Primarärzte uns einmal jährlich zur Klausur und widmen uns wichtigen Themen, wir erarbeiten daraus ein Positionspapier für die Entscheider

- zu wichtigen strukturellen Fragen, die relevant sind für das LKHF und die me-dizinische Entwicklung im Land.

Wertschätzung und Anerkennung war kürzlich Thema bei einer MA-Um-frage. Haben Sie hier ein Rezept?

Ich spreche hier von meiner Abteilung: Wir haben monatlich ein Treffen, zu wel-chem alle unsere Mitarbeiter die ihnen wichtigen Themen zur Sprache bringen und wir Lösungen suchen. Grundsätzlich aber ist es wichtig, dass ich meine Mitar-

beiter ernst nehme. Ich sage zu jedem „Grüß Gott“ und auch „Danke“. Bei der Pa-tientenbehandlung beziehe ich alle mit ein, es geht mir nicht nur um medizini-sche Laborwerte, sondern auch um wich-tige Informationen seitens der Pflege zum Verhalten des Patienten. Auch gegenüber den Turnusärzten, Famulanten und KPJ-Studenten als unsere zukünftigen Mit-arbeiter braucht es Ansprechpartner, ein

„An-die-Hand-Nehmen“, und nicht, dass alle nach der Frühbesprechung aufsprin-gen und die Jungen Stress haben mitzu-laufen, um was zu lernen. Umgekehrt

habe ich aus den verpflichtenden Ab-schlussgesprächen und ihrer Außensicht schon sehr viel gelernt.

Was sagen Sie zur Gehaltsdiskussion rund um die Primarärzte?

Früher entsprach das Grundgehalt des Primararztes einem Turnusarztge-halt, verdient hat man nur mit Privat-patienten. Nach der Gehaltsreform hat sich dies entscheidend verändert. Die Zahlen aus der Zeitung sind für die Öf-fentlichkeit sicher Wahnsinnsgehälter, aber es geht hier um einen Marktwert: Wir möchten uns nicht mit Bewerbern aus der dritten Reihe zufrieden geben. Außerdem kann ich als erfahrener Arzt sagen: Für die Verantwortung, wenn es um Menschenleben geht, und für den Ar-beitsaufwand, der oft auch vieler Wochen-enden bedarf, ist das Gehalt in Ordnung.

Gibt es denn einen Tipp des erfahre-nen Primararztes für seine jungen Kollegen?

Die Medizin ist extrem im Fluss und entwickelt sich rasant, sie bleibt ein Le-ben lang spannend. Ich selber stelle fest, dass es einen Generationenwechsel gibt, der jetzigen Generation Y ist Autorität nicht mehr wichtig, es zählt die Kompe-tenz. Ihnen geht es um gute Ausbildung und gute Stimmung bei der Arbeit, sie sind flexibel und legen richtigerweise Wert auf die Work-Life-Balance. Sie sind flexibel – und ich würde ihnen raten: Blickt über den Tellerrand hinaus, geht als Gast-arzt dorthin, wo Spezialisierungen statt-finden, das ist das Um und Auf.

Und wie spannt denn nun ein Chef-arzt aus?

Mit Sport. Ich bin eigentlich ein sehr belastbarer Mensch, brauche aber den sportlichen Ausgleich. Wenn ich im Win-ter um 7 oder 8 nach Hause komme, gehe ich oft noch eine Skitour oder setze mich im Sommer aufs Bike.

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Zur Person CA Prim. Dr. Wolfgang Elsäßer Geboren am 07. 08. 1953 Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Seit 01. 12. 2002 Leiter der HNO-Abteilung am LKH Feldkirch, seit 01. 01. 2013 Chefarzt im Schwerpunktkrankenhaus

Familienstand, Wohnort Verheiratet, zwei Kinder, wohnt in Lauterach

Hobbys Ski-Touren gehen, Radfahren, Tennis, Lesen (zeitgenössische Themen)

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Reges Interesse fand der 8. Vorarlberger Hygienetag, zu dem die ARGE Hygiene Vorarlberg im Juni ins Landeskrankenhaus Feldkirch lud. Die Fachtagung beleuchtete die Problematik von mul-tiresistenten Erregern (MRE-Problematik) aus dem Blickwinkel von Akut-Krankenhäusern, Rettungs-Transportdiensten sowie von Alten- und Pflegeheimen. Angestrebtes gemeinsames Ziel: Es kann ein ziel-gerichtetes Vorgehen in allen Bereichen des Gesundheitswesens in Vorarlberg gewährleist werden. Das Thema MRE wurde aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Vom Entstehen der Antibiotika-Resistenzen über die Strategie einer Aus-bruchsbekämpfung bis zur praktischen Umsetzung notwendiger Hygi-enemaßnahmen. 120 Teilnehmer aus allen relevanten Bereichen des Vorarlberger Gesundheitswesens folgten der Einladung.

Resistente Rebellen im Land der Antibiotika

Meilenstein „Antibiotika“Das Einführen von antimikrobiell wirksamen Arz-neimitteln (Antibiotika) im 20. Jahrhundert setzte einen Meilenstein in der Medizin. Schlagartig wur-den erstaunliche therapeutische Erfolge erzielt. Dies führte teilweise zur breit gestreuten und unreflek-tierten Anwendung dieser höchst wirksamen Arz-nei. Die Hoffnung, dass mit diesen Heilmitteln alle bakteriellen Infektionskrankheiten besiegt werden können, erwies sich bedauerlicherweise als Irrtum. Das Anwenden von Antibiotika bei Mensch und Tier führte schon nach kurzer Zeit zum Auftreten von Bakterienstämmen, die sich gegen diese Arzneimit-tel als resistent erwiesen.

Evolutionsbiologie der Erreger: Sie lernen schnellMittlerweile gibt es zahlreiche Bakterien, die nicht nur gegen ein, sondern gegen unterschiedliche An-tibiotika mit hartnäckiger Resistenz reagieren. Die-se Bakterien werden als multiresistente Erreger (MRE) bezeichnet. Resistenzeigenschaften sind kei-ne neuzeitliche Erfindung der Bakterien, sondern Überlebensstrategie. So sind einige Bakterien grund-sätzlich unempfindlich gegenüber bestimmten An-tibiotika-Gruppen (primäre Resistenz). Andererseits können Bakterien, wenn sie häufig mit Antibiotika in Kontakt kommen, eine sekundäre Resistenz ent-wickeln. Das kann durch zu häufiges oder fehler-haftes Anwenden der Arznei passieren. →

Multiresistente Erreger (MRE) sind oft „Anwender-Problem“ von Antibiotika

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Gezielte HygieneBei der MRE-Problematik handelt es sich um ein sehr kom-plexes Thema. Wenn multiresistente Erreger vorliegen, wird das Anwenden zielgerichteter Hygienemaßnahmen erforder-lich, um eine Weiterverbreitung zu verhindern: krankenhaus-hygienische Maßnahmen sind an die jeweiligen Erfordernis-se anzupassen und können in unterschiedlichen Schauplät-zen (Krankenhaus - Pflegeheim - zu Hause) durchaus differen-ziert gesehen werden:

• es bedarf vor allem einer Zusammenarbeit aller am Thema beteiligten Personen

• eine zielgerichtete Antibiotika-Verschreibung durch die Ärzte ist wichtig

• ein Umsetzen der im Einzelfall empfohlenen Hygiene-maßnahmen durch die Ärzte und das Pflegepersonal, beispielsweise das Unterbringen betroffener Patientinnen und Patienten im Einzelzimmer.

• Weitergabe der Information an alle Folgeeinrichtungen bei Verlegungen oder Entlassungen

• Bereitstellen von ausreichend Einzelzimmern zur Isolierung betroffener Patienten durch die Verwaltung

• Verstärkte Information der Mitarbeiter durch die Abteilung Krankenhaushygiene und Infektionsvorsorge

• weitere Hygiene-Vernetzung aller Bereiche des Gesund-heitssystems durch die ARGE Hygiene Vorarlberg, damit der jeweilige Patient/Bewohner in der jeweiligen Lebenslage zielgerichtet jene Hygienemaßnahmen erhält bzw. erfährt, die gerade notwendig sind

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Übergreifende InformationNachdem einige Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt in ein Alten- oder Pflegeheim entlassen werden, ist die Zu-sammenarbeit speziell in Hygienefragen von entscheidender Bedeutung. Die Informationen über das Vorliegen multire-sistenter Erreger muss übermittelt werden, damit die zielge-richteten Hygienemaßnahmen in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens aufgegriffen werden können. Für Alten- und Pflegeheime gibt es aufgrund der speziellen Situation (Pflege, Betreuung, Aktivierung, Gemeinschaftsaktivitäten und Sozialkontakte) eigene Hygienevorschriften, die von den Vorgaben in den Krankenhäusern abweichen können. Hier bedarf es vor allem in der Kommunikation mit den Patienten bzw. Bewohnern und Angehörigen das nötige Hintergrund-wissen, um unterschiedliche Situationen zu erklären und Un-sicherheiten vorzubeugen.

Hans Hirschmann, MPH, Abteilung Krankenhaushygiene und Infektionsvorsorge, LKH Feldkirch „Durch das Einrichten einer Krankenhäuser-übergreifenden Abteilung „Krankenhaushygiene und Infektionsvorsorge“ im Jahre 2008 und der damit vernetzten Hygienearbeit war es möglich, einheitliche Standards - auch im Bereich des Ausbruchsmanagements - für alle LKHs zu etablieren.“

Dr. Gabriele Hartmann, MPH, Abteilung Krankenhaushygiene und Infektionsvorsorge, LKH Feldkirch „Im Falle einer Ausbruchsituation ist vor allem ein schnelles Aufdecken der Infektionsquelle bzw. der Infektionswege von Bedeutung. Somit kann ein weiteres Ausbreiten der Infektion rasch verhindert werden."

 Elke Kovatsch, MSc, Referentin und Hygienefachkraft, LKH Rankweil „Eine kontinuierliche Aufklärung, Informationsweitergabe und Schulung aller Betroffenen (Betreuungsteam, Besucher, Patienten) durch das Hygieneteam vor Ort sind wesentliche Maßnahmen zur Vermeidung der Weiterverbreitung multiresistenter Keime. Durch die engmaschige Begleitung und Präsenz des Hygieneteams können Arbeitsabläufe erfasst und ggf. optimiert sowie Sicherheit vermittelt werden.“

HÄNDE DESINFIZIEREN

KANN LEBEN RETTE

N!

Die Abteilung Krankenhaushygiene und Infektionsvorsorge informiert:

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Im Rahmen der Ökoprofit-Zertifikatsverleihung im Frühjahr 2014 wurden die bereits zertifizierten Betriebe in ihrem nachhaltigen Wirtschaften wie-der bestätigt.

Eines der Unternehmensziele der Landeskrankenhäuser lautet: nachhaltiges Wirtschaften. Dabei geht es nicht nur um die zeitgemäße medizinische Ver-sorgung der Patienten, sondern auch um die Gewährleistung der Wirtschaft-lichkeit, damit die angebotenen Leistungen auch in Zukunft finanzierbar blei-ben. Zudem steht ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen an obers-ter Stelle. Die betriebliche Umweltpolitik der Landeskrankenhäuser hat die Ziele, Emissionen zu reduzieren, Ressourcen zu schonen und mit Abfällen sehr sorgsam umzugehen. Dieses Energie- und Umweltmanagement basiert auf einer ökologisch nachhaltigen Betriebsführung.

Ein paar konkrete Beispiele…Die ausgedehnten Dachflächen der LKH Feldkirch, Rankweil und auch der Pflegeschule wurden teilweise mit Photovoltaikanlagen bestückt, deren Jah-resertrag beispielsweise 2013 bereits bei rund 565.000 kWh lag. Auch ist es in allen Landeskrankenhäusern gelungen, den Wasserkonsum durch wasserspa-rende Maßnahmen von 2013 im Vergleich mit 2010 zu reduzieren. Bei der Ver-wendung von Papier sind die Mitarbeiter angehalten, auf den Verbrauch zu achten, mit Erfolg: So konnte der Papierkonsum in Feldkirch im gleichen Zeit-raum um 40% reduziert werden. In Bregenz, Hohenems und Bludenz konnte beispielweise der Stromverbrauch trotz laufender Erhöhung des Komforts kon-stant gehalten bzw. teilweise sogar gesenkt werden.

Ökoprofit: nachhaltiges Wirtschaften

Aus einer (echten!!) Bewerbung für eine Hospitation an einer unserer Abteilungen, via Email eingegangen und freundlicherweise zur Verfügung gestellt. (Selbstverständlich wurden alle Informationen, die Rückschlüsse auf eine Person zuließen, vor dieser Veröff- entlichung entfernt)

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Meine Aufgaben waren: Die meisten Sachkenntnisse oder Verfahren verbunden mit der Notmedizin als Herz-Lungen- wiederbelebung, Nasogastric Intubation, Harn- catheterization tuend, und alle Typen von Nähten tuend, sich mit allen Typen und Graden des Traumas befassend und alle Typen von Würfen und Schienen tuend.

Management und Behandlung vieler Notfälle als Beispiel dessen: • strenger hypertensive pt. oder

hypotensive pt. • Anginal Angriffe mit der akuten Brust

tun weh und Atemnot. • akute Angriffe des Bronchial Asthmas mit

der Atemnot und keuchender Brust. • akuter Angriff der Diarrhöe, sich erbrechend

und Unterleibskrampfen wegen vorheriger Gastroenteritis.

• akute Angriffe des Magenkatarrhs und Magengeschwürs.

• Diabetiker Koma wegen Hypo- oder Hyperglykämie.

• akuter Angriff des Nierendarmkatarrhs und Urinretention

• Patienten mit dem hohen Fieber wegen irgendwelcher vorherigen Ursachen wie Mandelentzündung, Brust- Infektion und Schnupfen.

• stelle außerdem Sorge zu allen Typen zur Verfügung, und Grade von Wunden (eilen sie traumatisch dahin oder eilen sie chirurgisch oder Brandwunde dahin).

Sprachkenntnisse: Englisch in Wort und Schrift (Muttersprache), Deutsch in Wort und Schrift (Goethe B1 Absolviert), Laufend Deutsch erlernenKampfziele: Hospitationsplatz in Ihrem Klinikum

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Kommentar unseres Primarius: „Das Goethe-Zertifikat B1 ist eine Deutsch- prüfung für Jugendliche und Erwachsene. Ob Goethe hier wirklich zitiert werden möchte? Das Wörterbuch war offensichtlich ein militärisches!“

Zum Schmunzla

Sie haben auch etwas „zum Schmunzla“ zu berichten? Dann nichts wie her damit: [email protected]

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Neu: Intermediate Care Unit

Die Intensivstation am Landeskrankenhaus Feldkirch ver-fügt über vier zusätzliche Betten speziell für die Nachsorge nach der Operation.

Viele Patienten brauchen nach einer Operation die wichtige Überwachung ihrer Vitalfunktionen. Oft sind nur wenige Stun-den nötig - aber diese sind entscheidend. Anfang Juni nahm die Intensivstation des LKH Feldkirch vier IMCU-Betten (In-termediate Care Unit) in Betrieb. Der Erfolg ist jetzt schon sicht-bar – seit Einführung gab es keine Verschiebungen bei geplan-ten Operationen.

Unterschied Intensivstation - IMCUStationsleiter Alexander Walla: „Unsere Station verfügt über 14 Intensivbetten der Kategorie 3. Das bedeutet, dass gewisse Therapieformen möglich sind. Die Intensivstation überwacht, behandelt und optimiert die Vitalfunktionen. Ein IMCU-Pa-tient braucht eine temporäre, postoperative Überwachung des Herz- Kreislaufsystems und der Vigilanz und kann meist nach einer Nacht auf seine Station entlassen werden.“ Als Schwer-punktkrankenhaus führt das LKH Feldkirch die großen, schwe-ren Operationen durch und hat somit eine hohe Auslastung der Intensivstation mit bis zu 90 Prozent (2013). Um diese zu entlasten, führte man die Intermediate Care Unit ein.

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Leitender OA Dr. Peter Fae: „Wir freuen uns über die positive Entwicklung der momentanen vier IMCU-Betten - allerdings ist das erst ein Anfang. Im Endaus-bau sollten mindestens ebenso viele IMCU-Betten wie Intensiv-betten vorhanden sein. Mit einer im Masterplan verankerten Erweiterung wird auch die An-zahl der postoperativen Über- wachungsbetten steigen.“

Alexander Walla, Stationsleiter: „Durch die IMCU-Betten stockten wir Personal auf. Somit ist im Alltagsbetrieb mehr Personal auf der Station, was für alle eine Entlastung bedeutet. Definitiv eine positive Entwicklung für die Patienten, das Pflegepersonal und die Ärzte.“

Räumliche TrennungAnfänglich standen die IMCU Betten integriert in der Inten-sivstation. Patienten, die sich hauptsächlich von einer Ope-ration erholten, empfanden die häufigen akustischen Alarme oft als störend. Andererseits brachte das „Kommen und Ge-hen“ der IMCU-Patienten Un-ruhe mit sich. So beschloss man die räumliche Trennung in-nerhalb der Station. „In Feld-kirch betreut das Personal der Intensivstation auch die IM-CU-Patienten. Die klaren Vor-teile – sollte sich was bei den Vitalfunktionen verschlech-tern, wird sofort und mit in-tensivmedizinischem Fach-wissen eingegriffen“, verdeut-licht Walla.

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Gekommen, um zu bleiben.

Titelthema

Von der Rekrutierung bis zur Pensionierung – Personalmanagement in den Landeskrankenhäusern

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Das Personalmanagement der KHBGDas Team des Personalmanagements in der Vlbg. Kranken-haus-Betriebsgesellschaft (KHBG) ist vorwiegend strategisch tätig. Auf Managementebene wird geplant, welchen Weg das Unternehmen – die Vlbg. Krankenhaus-Betriebsgesellschaft - in Sachen Personalführung einschlägt, welche Richtlinien und Regeln es braucht, um den Krankenhausbetrieb perso-naltechnisch zu gewährleisten. Das Personalmanagement ist zudem Verhandlungspartner des Zentralbetriebsrates, wenn es um den Abschluss von Betriebsvereinbarungen bzw. gene-reller Regelungen im Personalbereich geht. Auch die betrieb-liche Gesundheitsförderung zählt – in Abstimmung mit den Landeskrankenhäusern – zu den Führungsaufgaben dazu.

Verantwortungsvolle Schlüsselfunktion vor OrtDie LKH-Personalabteilungen in den Häusern hingegen ha-ben die große operative Verantwortung für sämtliche Mitar-beiterInnen aus allen Berufsgruppen, von der Einstellung bis zum Dienstaustritt. Sie betreuen die DienstnehmerInnen in allen personalrelevanten Fragestellungen und kümmern sich um die Einhaltung der Arbeitszeiten sowie die pünktliche Überweisung des Gehalts. Zudem sind sie Schlichtungsstelle und bieten Lösungen in Form von Mediation an, sie tragen auch die Aktionen der betrieblichen Gesundheitsförderung mit und sind wichtige Partner, wenn es um häuserübergrei-fende Themen geht.

„Die Einführung der neuen Gehaltsreform bedeutete viel Ar-beit und Motivation, aber auch Chancen: Durch meine Mitar-beit haben sich neue Aufgaben ergeben, ich konnte meinen Tätigkeitsbereich als Verwaltungsangestellte ausweiten. Als Prozessverantwortliche der Personaladministration unter-stütze und entlaste ich seither unseren Verwaltungsdirektor. In Personalangelegenheiten bin ich gerne Ansprechpartnerin für alle Berufsgruppen im Haus.“ Petra Rüscher, Prozessverantwortliche der Personaladministration am LKH Rankweil

Ein Blick in die nahe Vergangenheit…Alle LKH-MitarbeiterInnen hatten gerade in den letzten 2 bis 3 Jahren immer wieder direkt oder indirekt mit dem Perso-nalmanagement zu tun – gerade, wenn es ums Eingemachte ging, nämlich das Gehalt.

„Das alte System war einfach nicht mehr attraktiv genug zur Rekrutierung von neuen MitarbeiterInnen. Die Einstiegsge-hälter waren zu niedrig und Vordienstzeiten konnten nicht angerechnet werden. Durch die Gehaltsreform konnten diese Nachteile beseitigt werden, was sich nunmehr positiv bei der Rekrutierung neuer Bediensteter bemerkbar macht“, erklärt Prok. Mag. Markus Schuler, Personalchef der Vlbg. Kranken-haus-Betriebsgesellschaft. →

Mitarbeiterführung, Personalmanagement, Human Resources – alle drei Begriffe drehen sich um das wichtigste Fundament in einem Dienstleistungsbetrieb: nämlich um die Menschen, die dort mit ihrem Wissen und ihrem Können arbeiten. Ziel des Personalmanagements der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft ist es, unseren MitarbeiterInnen attraktive Arbeitsplätze zu bieten und sie zu unterstützen.

Die Redaktion der aktuellen Luag a! hat sich diesem Thema intensiv gewidmet und wirft einen Blick hinter die Kulissen des Personalmanagements für 4.000 LKH-MitarbeiterInnen.

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2.600 Stunden OptionsgesprächeWas die LKH-Bediensteten nach außen wahrnahmen, waren die vielen Optionsgespräche, die die fleißigen PersonalmitarbeiterInnen, unter-stützt von den Führungskräften der Pflege, angeboten haben. Insgesamt wurden 2.600 Optionsgespräche im Zeitraum von Juli bis Ende Dezem-ber 2013 geführt. Aufgrund dieser Gespräche nutzten 37 % der Bediens-teten die Gelegenheit, vom alten in das neue Gehaltssystem zu wechseln.

Bis es soweit war, waren viele Gespräche und Verhandlungen in diver-sen Arbeitsgruppen und mit den Interessensvertretungen erforderlich. Es galt zuerst einmal den Einreihungsplan zu entwickeln, bei dem sich jede Berufsgruppe abgebildet fand. „Da gab es zum Teil schon auch Dis-kussionen, es ging um die Wertigkeit der Einstufung der einzelnen Be-rufsgruppen innerhalb der eigenen und gegenüber den anderen Berufs-gruppen“, erinnert sich Schuler.

Spitalsarzt/-ärztin und Karriere? Aber ja!Ein weiteres Projekt der nahen Vergangenheit war die Einführung des so genannten „Kaderarztmodells“ – einem Modell für mehr Karriere-chancen für MedizinerInnen. War es bis dato so, dass nach der Oberarzt-ernennung „nur“ das Primariat als weiterer Karriereschritt folgte, so ermöglicht das neue Kaderarztmodell die Übernahme der Funktionen

von bereichsleitenden und geschäftsführenden OberärztInnen, sofern diese Positionen an der jeweiligen Abteilung zur Besetzung anstehen.

Tick, tack – neues Zeiterfassungssystem Durch die Unterstützung der Dienstplanung mit elektronischen Hilfs-mitteln wurde die Handhabung flexibler Arbeitszeiten bei den ÄrztIn-nen ermöglicht. Damit konnten die Bedürfnisse der MitarbeiterInnen und des Unternehmens gleichzeitig berücksichtigt werden: Zuordnung von Personen zu Ressourcen in der Dienstplanung, Etablierung von neu-en flexiblen Dienstformen, Maximum/Minimum-Besetzungen, Regelun-gen bezüglich der Überstundenaufwertungen, der Transparenz der Stun-denkonten und für alters- und belastungsabhängige Dienstzeiten.

„Es kommt ganz wesentlich darauf an für flexible Arbeitszeiten keine Schubladenkon-zepte, sondern nützliche abteilungs- und mitarbeiterspezifische Instrumente zu ent-wickeln, am besten im Rahmen einer Organi-sationsentwicklung. Regelmäßige sachge-rechte Beratungen und Informationen dienen dem Primar und dem dienstplanfüh-renden Oberarzt zur Wahrnehmung der organisatorischen Verantwortung.“ Dr. Werner Gsteu, Personalleitung LKH Feldkirch

„ZUSAMMENKOMMEN IST EIN BEGINN, ZUSAMMENBLEIBEN IST EIN FORTSCHRITT,

ZUSAMMENARBEITEN IST EIN ERFOLG.“

Henry Ford

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Go West! Wer kommt zu uns in den Wilden Westen?Eine besondere Herausforderung zeichnete sich durch den Turnusärztemangel ab. Dies erfor-derte in den letzten zwei Jahren ungewöhnli-che Strategien und Maßnahmen, den medizi-nischen Nachwuchs nach Vorarlberg zu brin-gen. Eine massive Recruiting-Kampagne wurde deshalb geplant und erfolgreich umgesetzt: „Go West!“ beinhaltet die Kommunikation mit der Zielgruppe Turnusärzte direkt vor Ort. Das Per-sonalmanagement der KHBG, mit Unterstüt-

zung von einzelnen Turnusärzten aus den Häu-sern, ist regelmäßig bei Jobmessen oder bei Ver-anstaltungen an Medizinischen Universitäten österreichweit vertreten und macht in den wich-tigsten Medien auf sich aufmerksam, hält di-rekten Kontakt mit den Student-Innen und prä-sentiert die Landeskrankenhäuser als Top-Ar-beitgeber – mit Erfolg: „So können wir derzeit von einem Vorsprung bei der Turnusarztrek-rutierung sprechen. Besonders gut angekom-men ist das „Frühstück mit dem Chefarzt“ oder die „MedWinterSchool“ im LKH Bludenz. Aber wir dürfen nicht stehen bleiben, der Konkur-renzdruck ist groß, andere Gesundheitsdienst-leister holen auf“, erklärt Petra Geiger vom Per-sonalmanagement der KHBG. →

Herr Schuler, was hat sich in den letzten 21 Jahren im Personalmanagement geändert?

Große Veränderungen hat es bei der Rekrutierung von medizi-nischem Fachpersonal gegeben: Gab es bis vor ca. sechs Jahren groß-teils noch ein Überangebot an qualifizierten BewerberInnen, müs-sen wir uns jetzt auf die Hinterbeine stellen: Was heute für die jun-gen BewerberInnen zählt, sind Softfacts wie Wertschätzung, Arbeits-zeiten, die Beruf und Privatleben in Einklang bringen, die hohe Bereitschaft zur Mobilität und ein interessantes Leistungsangebot am Standort. Ein regelrechter Kulturwandel also.

Wie begegnet man diesen Ansprüchen?Auf der Organisationsebene müssen wir diesen Ansprüchen mit

hoher Ausbildungsqualität, mit neuen Arbeitszeitmodellen, ad-äquater Personalausstattung und vernünftiger Arbeitsbelastung begegnen.

Welche Rolle haben die Vorgesetzten dabei?Die unmittelbaren Vorgesetzten müssen in Zukunft noch mehr

darauf achten, ob die eingeforderte Wertschätzung im Team und mit den Vorgesetzten gelebt wird und zu einer Bindung der Mitar-beiter an das Unternehmen führt.

Häufig wird an Sie der Wunsch nach mehr Personal herangetragen. Wie begegnen Sie diesen Wünschen?

Es gibt verschiedene Gründe, die eine Aufstockung von zusätz-lichem Personal rechtfertigen. In der Regel sind dies Leistungsstei-gerungen, das Anbieten von neuen Leistungen oder gesetzliche Not-wendigkeiten, z.B. aus dem Arbeitszeitengesetz. Gemeinsam mit den Krankenhausleitungen werden dann die Prioritäten für die einzel-nen Bereiche abgestimmt und nach budgetärer Möglichkeit auch berücksichtigt. So wurden in den letzten zwei Jahren 200 zusätzliche Stellen geschaffen. Wir können leider nicht alles, was sinnvoll wäre, realisieren, da uns ein enger Budgetrahmen – wenn auch beim Per-sonal der größte mit 240 Millionen – vorgegeben ist.

Personalmanagement im Interview

Seit 21 Jahren leitet Mag. Markus Schuler das Personalmanage-ment der Vlbg. Krankenhaus-Betriebsgesellschaft und somit die Personalgeschicke für 4.000 MitarbeiterInnen.

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Mag. Sabrina Dolzerstammt aus Oberösterreich und unter-stützt seit Juni 2014 das Personalmanage-ment. Sie kommt aus der Privatwirtschaft und hat dort bereits mehrjährige ein-schlägige Erfahrung im Personalwesen gesammelt. In Zukunft wird sie die zahl-reichen Projekte des Personalmanage-ments strategisch und operativ unter-stützen.

„Im Zuge der Servicestelle für Jungmediziner habe ich engen Kontakt zu allen Turnusärzten. Gleichzeitig koordiniere ich Erst- kontakte und Vorstellungsgespräche, organisiere Dokumente laut Checkliste und begleite die Jungmediziner von Anfang bis zum Schluss ihres Aufenthaltes (Wohnungssuche, Kinderbetreuung, Ärztekammer, Evaluierungen,…)“ Sabine Bacher, Servicestelle für Jungmediziner, LKH Bregenz

Und wohin gehen wir?Seit Herbst 2013 arbeitet eine Projektgruppe daran, neue, zeitgemäße Arbeitszeitenmodelle für die Ärzteschaft zu entwickeln. Die Zeit drängt, da die Einhaltung der EU-Arbeitszeitrichtlinie und damit verbunden eine Reduzierung der bisherigen Arbeitszeit bei den Ärzten ansteht. Die

zentrale Frage lautet: Wie sieht der künftige Personalbedarf aus und kann dieser zeitgerecht rekrutiert werden? Das Ziel: „Bis 2015 soll die-ser für jede Abteilung ermittelt werden, um die erforderlichen Maßnah-men zur Reduzierung der Arbeitszeit einleiten zu können und möglichst rasch in der Lage zu sein, die EU-Richtlinie umzusetzen“, so Schuler. (siehe Factbox rechts)

Das bedeutet massive Umstellungen für die Landeskrankenhäuser: Einerseits braucht es bedeutend mehr Personal, andererseits ist das Thema der Vergütung ein besonders sensibles. Beide Punkte sind Hauptthemen in der derzeitigen Entwicklung der Arbeitszeitenmo-delle seitens des Personalmanagements der Vlbg. Krankenhaus-Be-triebsgesellschaft gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe. →

Die EU-Richtlinien

Ab dem 1.Jänner 2015 tritt eine Novellierung des Krankenanstalten- Arbeitszeitgesetzes in Kraft mit der Vorgabe, die EU-Arbeitszeitrichtlinie bis 2021 umzusetzen.

Diese besagt, dass die Anzahl der Arbeits- stunden für die Spitalsärzte von durch- schnittlich 60 auf 48 Stunden pro Woche reduziert werden muss.

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Was bringt eigentlich die betriebliche Gesundheitsförderung?

Aus Arbeitgebersicht helfen diese Aktionen der Bewusstseins-bildung und in weiterer Folge dabei, Krankenstände und Arbeits-ausfälle zu reduzieren. Aus meiner Sicht als Mitarbeiterin ist mir Gesundheit wichtig, und zwar auch am Arbeitsplatz. Sport und Ent-spannung als Ausgleich zur Arbeit und zum Alltagsstress haben ei-nen hohen Stellenwert, nicht nur für mich: Unsere Angebote von „Fit im LKH“ sind meistens ausgebucht.

Welche weiteren Strategien und Maßnahmen sind im Rahmen der Turnusärzterekrutierung in Zukunft geplant?

Wir werden auf jeden Fall weiterhin mit der Go-West-Kampagne den persönlichen Kontakt zu den Medizinstudenten pflegen. Vor allem aber ist es wichtig, weiterhin eine gute Ausbildungsqualität zu gewährleisten. Eine neue Herausforderung wird die in naher Zu-kunft geplante Umsetzung der neuen Ausbildungsverordnung für Ärzte sein. Dadurch wird vor allem eine organisatorische Umstruk-turierung notwendig sein, aber auch die Rekrutierung wird uns vor eine neue Hürde stellen.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Personalverantwortlichen in den LKHs?

Der Kommunikationsfluss und auch der gegenseitige Informa-tionsfluss ist ausgezeichnet. Beim Projekt Gehaltsreform war dies deutlich spürbar, da nur dadurch eine zeitgerechte Umsetzung mög-lich war. Als Personalverantwortliche sind wir alle auch Anlauf- und Servicestelle für die LKH-MitarbeiterInnen. Eine ständige Verbes-serung der Servicequalität liegt uns sehr am Herzen.

Petra Geiger, BA, verstärkt seit Jänner 2013 das Personal- management der Betriebsgesellschaft. „Fit im LKH“ und die Turnusärztekampagne „Go West!“ zählen neben anderen zahlreichen Verantwortlichkeiten zu ihren Projekten.

Die Zukunft ist jetzt!Aus diesem Grund wird das LKH-Bewerberma-nagement digital. Für alle freien Stellen in den LKHs können sich interessierte Stellensuchen-de ab Herbst 2014 einfach und unkompliziert online bewerben. Dies wird die Arbeit der Per-sonalistInnen erleichtern und gleichzeitig den Informationsfluss steigern.

„Elektronisches Bewerbermanagement: Der gemeinsame Auftritt der Landeskran-kenhäuser erscheint mir als sehr wichtig und einer der größten Vorteile, (vom Stellen-inserat bis zur Absage). Ich erwarte mir einen effizienteren, individuellen Recruitingpro-zess sowie Nachvollziehbarkeit durch ent-sprechende Dokumentation und erhöhten Service für BewerberInnen.“ Herwig Messner, Personalleiter LKH Hohenems

Ein anderes, aktuelles Projekt beschäftigt sich mit der psychischen Gesundheit der Mitarbei-terInnen: Denn sich „Wohlfühlen“ ist für das Arbeiten in einem Dienstleistungsbetrieb das Um und Auf. Die Novellierung des Arbeitneh-merschutzgesetzes sieht eine Evaluierung zur psychischen Belastung am Arbeitsplatz in den Landeskrankenhäusern vor. Diese hat zum Ziel, das Verbesserungspotential bei den Arbeitsbe-dingungen zu ermitteln: Arbeitsbedingte psy-chosoziale Belastungen sollen möglichst früh-zeitig erkannt werden, um gegensteuern zu kön-nen, bevor es zur Überlastung kommt.

Personalmanagement im Interview

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Auf der Wachkomastation des LKH Rank-weil können angehende Pflegefachkräf-te unter Aufsicht des diplomierten Pfle-gepersonals ein Gespür für den gelebten Stationsalltag entwickeln, denn jedes Jahr im Herbst wird die Station zur Schul-station. Ein Modell mit Vorzeigewirkung – unter anderem für die Pflegeschule Reutte.

Dank verbesserter Notfallversorgung und intensiv-medizinischer Intervention ge-nesen immer mehr Menschen vollstän-dig nach schweren Hirnschädigungen oder -verletzungen. In wenigen Fällen verbleiben sie jedoch im Wachkoma: Die Betroffenen reagieren nur eingeschränkt auf die Außenwelt, sind teils bewusstlos oder in einem schlafähnlichen Zustand, haben aber die Augen geöffnet und einen starren Blick. Versorgt werden sie auf ei-ner Wachkomastation, wie es sie seit zehn Jahren auch am LKH Rankweil gibt. Die ärztlichen, pflegerischen und therapeu-tischen Bemühungen zielen darauf ab, den Patienten Schmerzen und Ängste zu ersparen und dadurch ihre Lebensqua-lität zu sichern bzw. zu verbessern. Laut Dipl. psych. GuKP Johannes Frick, Pfle-geleiter der Wachkomastation, braucht es dafür engagiertes sowie eigens dafür fortgebildetes Personal und spezielle Hilfsmittel, die die Pflege der immobilen Patienten erleichtert.

Learning by doing: Schulstation Wachkomastation

Vorbildliches LernmodellAls erste Station österreichweit hat die Wachkomastation am LKH Rankweil 2008 die „Schulstation“ als Lernmodell in den Pflegealltag integriert. Mittlerweile hat sich diese zu einem Vorzeigemodell ent-wickelt und erntet nicht nur in Vorarl-berg, sondern über die Grenzen hinweg

Anerkennung. So hat etwa die Pflegeschule Reutte bei Johannes Frick „angeklopft“: Nach einem gegensei-tigen Informations-austausch wurde ver-einbart, dass die Rank-weiler Schulstation den Tirolern als Mo-dell dienen soll. Wann genau angehende Pfle-

gekräfte aus Reutte die Schulstation „über-nehmen“, steht noch nicht fest, „aber“, so Frick, „nicht von Oktober bis Dezember, denn diese Monate sind für unsere Schü-ler reserviert.“ Übrigens werden diese nicht zugeteilt, vielmehr sollen sie sich freiwillig für die Schulstation melden.

Die Reaktionen der Schüler, die in den letzten sechs Jahren die Schulstation durchlaufen haben, unterstreichen je-denfalls, dass es sich hierbei um ein Er-folgsmodell handelt: „Die Rückmeldun-gen sind durchwegs positiv“, zeigt sich Johannes Frick erfreut.

Pflegefachkräfte von morgenUmso bemerkenswerter, dass die Rank-weiler Wachkomastation jeweils von Ok-tober bis Dezember zur Schulstation wird: Unter Aufsicht diplomierter Pflegefach-kräfte übernehmen fünf bis sechs Ober-kursschüler aus dem Bereich der psych-iatrischen Gesundheits- und Kranken-pflege die Betreuung der Station – mit Be-tonung auf „Station“. Dieses Lernmodell gehe nämlich über das klassische Prak-tikum weit hinaus, wie Frick erklärt: „Der Verantwort-ungsbereich der Schüler, die ja im darauf folgenden Herbst diplomieren, ist wesentlich grö-ßer. Abgesehen davon, dass sie die Pati-enten selbstständig versorgen, sind sie beispielsweise auch für das Bestellwe-sen verantwortlich und müssen einen Dienstplan erstellen.“ Das ergibt Sinn, denn laut Frick verbringen Pflegekräfte gut 50 Prozent ihrer Arbeitszeit mit ad-ministrativen und organisatorischen Tätigkeiten.

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10 Tonnen Steine für das Labyrinth

Im Labyrinth begibt sich jeder beabsichtigt auf Um-wege, kreist um sich selbst, immer auf der Suche nach der Mitte. Die Idee des Labyrinths als Symbol nahm ihren Ursprung bei den Vorbereitungen zum 10-Jahresjubiläum der Palliativstation. Die Umsetzung übernahm das Team mit allen per-sönlichen Ressourcen der einzelnen Mitglieder, wie z.B. Entwurf aufzeichnen, Pflanzarbeiten, Insek-tenhotel erstellen, Texte zum Begehen des Laby-rinthes, schwere Steinarbeiten, leichte Wegarbeiten usw. Die Linienführung, der Richtungswechsel, die steinige Kontur, die Wegbeschaffenheit und die Sym-bolik schaffen im übertragenen Sinne eine Verbin-dung mit der Entstehung und Entwicklung der Pal-liativstation. Das Abschreiten der labyrinthischen

Figur knüpft in der modernen Vorstellung an alte Traditionen der Kontemplation und Meditation an. Die magische Funktion dient dem Schutz des „Pri-vathauses“.

Die grüne Seite

Garten macht Schule

Egal ob man sich auf einer Liege im Grünen entspannt oder seinen grünen Daumen entdeckt und dank Bewegung an der frischen Luft Ausgleich schafft: Ein Garten tut Körper und Geist gut.

Das Ziel der „Garten-Tage“ an der Psychiatrischen Gesundheits- und Krankenpflegeschule Rankweil besteht darin, „dass die Schüler die Natur spüren lernen. Außerdem wollen wir gemeinsam etwas Neues

schaffen“, so die verantwort-lichen Lehrerinnen, DGKS Bettina Kohler, BSc, und DGKS Stefanie Moser. Der Garten des ehemaligen Herz-Jesu-Heims, wo die Schule seit 2013 untergebracht ist, bietet dazu beste Voraus-setzungen. Das fachliche Wissen kommt von der Flo-ristin Martina Scheidbach, die Gestaltung selbst liegt indes in den Händen der

Schüler, die sich stets mit vollem Eifer an die Arbeit machen. So entstan-den bislang beispielsweise ein „Blättertraum“, eine „Wohlfühloase“, ein „Rosengürtel“ oder ein Grillplatz, der zum „feinen Hock“ einlädt. Und da es im Garten immer etwas zu tun gibt, sind die Schüler in jedem Ausbil-dungsjahr mehrere Stunden im „Garteneinsatz“ – wer weiß: Vielleicht stehen demnächst ja wirklich Liegen zum Entspannen bereit.

LKHR: Aus einem verwilderten Rosenplatz wurde ein Grillplatz mit selbstgemachten Sitzgelegenheiten. In der Pause gibts Beeren und selbstgemachte Säfte.

LKHH: Ein Labyrinth versinnbildlicht die Suche des Menschen nach dem Ziel.

Auch Floristin Martina Scheidbach und Lehrerin Bettina Kohler packen mit Freude an.

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Das Landeskrankenhaus Hohenems führte in einem Pilotprojekt erfolgreich die Pflegevisite ein

Seit zweieinhalb Jahren halten die Pflegemitar-beiter auf der Station Interne 1 am LKH Hohenems eine Pflegevisite direkt beim Patienten ab. Die Übergabe beim Schichtwechsel ermöglicht einen sanften Übergang und eine sehr persönliche Art der Betreuung.

Aufgaben der PflegevisiteTäglich von 13.30 bis 14.30 übergibt die Frühschicht die Patienten der Spätschicht. Die Gespräche erfol-gen in entspannter und gewohnter Atmosphäre di-rekt am Krankenbett. Nach der Begrüßung wird mit dem Patient das weitere Vorgehen und der Krank-heitsverlauf besprochen. Der Frühdienst verabschie-det sich und weiß, dass der Patient in besten Hän-den ist und qualitativ optimal weiter betreut wird. Pflegedienstleiter Arno Geiger: „Die Patienten wis-sen, wer für sie verantwortlich ist. Das verleiht Si-cherheit und ein geborgenes Gefühl. Sie können di-rekt ihre Wünsche, Bedürfnisse oder Probleme auf direktem Weg der zuständigen Pflegeperson mit-teilen. Speziell wichtig: Ausnahmslos jeder Patient wird nach Schmerzen befragt, damit sofort reagiert werden kann.“ Falls Patienten nicht an der Pflege-visite teilnehmen können oder möchten, geschieht die Übergabe lückenlos im Dienstzimmer.

Näher am Patienten

Arno Geiger, Pflegedienstleiter: „Durch die Pflegevisite entsteht für den Patienten Transparenz in der Zu-ständigkeit und Verantwortung. Pfle-geschwerpunkte oder Probleme und weiterführende Maßnahmen werden direkt mit dem Patient besprochen.“

Martina Baumgartl, Stationsleiterin: „Für mich als Stationsleitung ist die Pflegevisite ein großer Gewinn zur Qualitätssicherung und trägt in hohem Maße zur Zufriedenheit der Patienten bei. Das Berufsbild der Krankenpflege erfährt mit der Pflegevisite eine Auf-wertung und rückt Patienten in die Mitte der Betreuung.“

Pluspunkte für Pflege Zeit für die Patienten ist meist etwas knapp im ausgefüllten Arbeitsalltag der Pflegekräfte. Aber durch die Vi-site direkt am Krankenbett bekommt jeder Patient Ansprache und die Pfle-gemitarbeiter gewinnen diese Zeit für die optimale Betreuung. Diese Art der Übergabe sichert den bestmög-lichen Informationsfluss und spart lange Dienstübergaben im Dienst-zimmer. Das Kennen der Gesichter schafft Vertrauen in die Behandlung und führt zu einem besseren Ver-ständnis über Therapieformen und Krankheitsverlauf. Die Pflege baut durch die Pflegevisite sehr schnell ein Vertrauensverhältnis auf und der Patient fühlt sich rundum umsorgt.

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Ja, in der Psychiatrie steht aggressives Verhalten leider auf der Tagesordnung. Allerdings muss darauf nicht immer mit Zwangsmaßnahmen reagiert werden. Über den professio-nellen Umgang mit Gewalt und Aggression, der seit einiger Zeit auch am LKH Rankweil gepflegt wird.

Ein nicht geringer Teil unserer Patienten begibt sich unfrei-willig in stationäre Behandlung und die meisten schämen sich sogar dafür. Dies sind nur zwei Gründe, warum es in der Psy-chiatrie zu Gewalt und Aggression kommen kann. Und zum Teil sind diese tatsächlich nur durch Zwangsmaßnahmen sei-tens der Pflegefachkräfte und Ärzte in den Griff zu bekommen. Doch: Der Trend geht klar dahin, möglichst wenig Gewalt an-zuwenden.

Für die Umsetzung eines professionellen Deeskalationsma-nagements (kurz ProDeMa) bedarf es aber nicht nur einer spe-ziellen Ausbildung, sondern insbesondere einer bestimmten inneren Haltung, wie DPGuKP Gerald El-Noweim und DPGuKP Thomas Fleisch von der Abteilung Erwachsenenpsychiatrie am LKH Rankweil betonen: „Es braucht ein Verständnis da-für, warum die Patienten so reagieren und warum überhaupt ein derartiges Aggressionspotenzial vorhanden ist.“

Verständnis für die SituationAuch am LKH Rankweil kann es zu gewalttätigen Übergriffen durch die Patienten kommen. Ein einheitliches Regelwerk, wie die Mitarbeiter darauf reagieren sollen, gibt es indes nicht. Nicht zuletzt aus diesem Grund haben sich die beiden lang-

jährigen Pflegefachkräfte dazu entschlossen, die Ausbildung zum ProDeMa-Trainer zu absolvieren. Seit Anfang dieses Jah-res schulen sie nun ihre Kollegen im Umgang mit Gewalt und Aggression: „Das Hauptziel besteht in der Vermeidung von physischen und psychischen Verletzungen – und zwar sowohl bei den Patienten, die ja das Recht auf eine professionelle Be-treuung haben, als auch bei den Mitarbeitern, schließlich ha-ben diese das Recht auf einen sicheren und geschützten Ar-beitsplatz“, erklärt El-Noweim.

Abgesehen vom Verständnis für die Situation der Patienten lernen Pflegekräfte und Ärzte im Rahmen eines dreitägigen Basiskurses unter anderem verbale Deeskalationstechniken, sodass sie einen akuten Patienten mit Worten beruhigen kön-

nen. Laut Fleisch sind aber auch körperliche Interventions-techniken Teil dieser Ausbildung, denn: „Mitunter führt das Gespräch allein nicht zur Entspannung der Situation. Im Un-terschied zu bislang durchgeführten Zwangsmaßnahmen, die aus der Unerfahrenheit heraus mitunter zu hart ausgefallen sind, werden die Mitarbeiter allerdings darin geschult, pati-entenschonend zu agieren.“ Die Reaktionen des Personals sind durchwegs positiv und es wird von allen begrüßt, dass es am LKH Rankweil nun jährlich vier ProDeMa-Kurse geben wird – bislang fanden zwei statt, der erste übrigens mit dem Pri-mararzt, den Kaderärzten, der Pflegedienstleitung und den Stationsleitungen der Erwachsenenpsychiatrie.

Schwierige Situationen wird es immer geben, doch im Laufe der kommenden Jahre werden zumindest alle Mitarbeiter wis-sen, wie sie mit Gewalt und Aggression im Sinne der Patien-ten umgehen können.

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Vom Umgang mit Gewalt

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Aus unseren Schulen

Haben Sie schon mal ein Kuhauge seziert? Besucherrekord bei der Info-Lounge

Es gibt einen neuen Besucherrekord zu verzeichnen: 557 interessierte Besuche-rinnen und Besucher kamen zur diesjäh-rigen Info-Lounge in die Gesundheits- und Krankenpflegeschule Feldkirch. Ge-boten wurden Informationen zur Diplom- und Pflegehilfeausbildung sowie zu den Sonderausbildungen und den Studien-möglichkeiten.

Das Interesse war groß und die Besuche-rinnen und Besucher bekamen zusätz-lich zur Informationsübertragung eini-ges geboten: Das Live- Sezieren eines Kuh-auges und die Simulation eines Notfalls

standen als Attraktion genauso am Pro-gramm wie ein Feuerwehrauto, das via Drehleiter, Freiwillige in die Höhe beför-derte. Dank außerordentlichem Einsatz der Schülerinnen und Schüler war das Angebot wieder sehr vielfältig, abwechs-lungsreich und natürlich lehrreich.

Sex & Drugs & Rock’n Roll ICP (Intensive Care Power)- Kongress 2014

Am 2. und 3. Oktober 2014 findet der 4. Intensiv-Pflegekongress in Vorarlberg zum Thema „Sex & Drugs & Rock’n’Roll“ statt. Die führenden Unternehmen aus dem Pflege- & Medizinbereich sowie das

Aus unseren Schulen

Land Vorarlberg, die Vorarlberger Kran-kenhaus-Betriebsgesellschaft und die Stadt Dornbirn unterstützen die Veran-staltung. Die Impulsvorträge von Rein-hard Haller, „Nichts bleibt unverSUCHT – Suchtverhalten bei Pflegepersonen“ und

Matthias Lanzinger, „Wieviel Schmerz erträgt der Mensch?“, können mit Span-nung erwartet werden.

www.icp-event.org

Mit innovativen Impulsen zum Erfolg: Ländlepflegepreis 2014 der Vorarlberger Landeskrankenhäuser

Schülerinnen und Schüler der Gesund-heits- und Krankenpflegeschule Feldkirch wurden dazu eingeladen, ihre Gedanken auf Papier zu bringen und in eine wis-senschaftliche Arbeit zu verpacken. Gefragt waren Konzepte, um die Pflege-strukturen zu verbessern. Mit der nöti-gen Portion an Kreativität, dem Gespür für Innovation, der Liebe zur Pflege und packenden Ideen vom pflegewissenschaft-lichen Aspekt zur Pflegepraxis konnte man ein aktuelles Projekt bzw. eine

Fachbereichsarbeit für den Ländle- pflegepreis 2014 einreichen. „Die acht eingegangenen Arbeiten werden von Lehrern der GKPS und den Pflegedirek-toren bewertet: Hauptaugenmerk wird auf die Umsetzbarkeit auf den Statio-nen gelegt, eine Evaluierung soll eben-so erfolgen“, erklärt DGKP Dieter Mor-scher, Lehrer an der GKPS Feldkirch. Der Autor der besten Arbeit erhält 500,- Euro von der KHBG. Die Präsentation der Arbeiten und die Preisübergabe durch GF Dr. Gerald Fleisch findet im Zuge des ICP Kongresses statt.

MentorInnentag 2014

MentorInnen in der Pflege leiten Aus-zubildende und neues Personal profes-sionell an und begleiten sie fachkom-petent. Rund 100 Interessierte aus dem Pflegebereich nahmen am Mentorinnen-tag 2014 der Gesundheits- und Kran-kenpflegeschule Feldkirch teil und er-hielten einen intensiven Einblick in die Entwicklungen der Pflegeszene. Bei der Veranstaltung wurde versucht, den Men-torInnen der LKHs und den Leuten aus der Praxis Einsicht in die organisato-rischen Besonderheiten der Ausbildung zu geben, die sich aus der stetigen Wei-terentwicklung und den daraus resul-tierenden Praktikumszeiten ergeben. Man sieht sich mit wechselnden, pla-nerischen Herausforderungen eines wachsenden Betriebes sowie mit stei-genden Ansprüchen der neuen Pflege-generation „Ü30er“ konfrontiert. „Die Generation der „über 30jährigen“, die sich im zweiten Bildungsweg bzw. nach Jahren der Kinderbetreuung dazu ent-schließt, einen Pflegeberuf zu erlernen, hat eine höhere Erwartungshaltung an das Mentoring“, erläutert DGKS Lydia Steiner, Bakk., MEd, Lehrerin für Ge-sundheits- und Krankenpflege, Leitung AK-Pflegehilfe-Ausbildung. Steiner gab

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ließen sich vom Schulteam und den Ler-nenden sämtliche Ausbildungsinhalte professionell erklären. Besondere High-lights waren die Erprobung von Durch-

führungsschritten der Ersten Hilfe bei einem Notfallpatienten, das Erleben von Herausforderungen im Alter oder Hand-massagen. Zudem konnte der eigene Ge-sundheitszustand an diesem Tag genau unter die Lupe genommen werden.

Sonderausbildung Intensivpflege NEU!

Positive Entwicklungen gibt es von Sei-ten der Sonderausbildung Intensivpflege zu berichten: musste man bisher 15 Mo-nate für die Zusatzausbildung Intensiv/Anästhesie/Dialyse einplanen, so sind es nun nur noch 12 Monate. Die Ausbil-dung setzt sich aus der Basis- und der Zu-

satzausbildung für Intensivpflege zu-sammen und beinhaltet Praxis und Un-terrichtseinheiten. Die Sonderausbil-dung Intensivpflege NEU! startet 2015, die Ausbildung für 2016 ist ebenfalls bereits bewilligt. Als Voraussetzungen gelten ein Diplom der Allgemeinen Ge-sundheits- und Krankenpflege, der Psy-chiatrischen Gesundheits- und Kran-kenpflege oder der Säuglings- und Kin-derkrankenpflege. Die willkommene zeitliche Verkürzung erlaubt es, mehr Schülerinnen und Schüler auszubilden. Ein universitäres Upgrading ist an ei-ner entsprechenden Ausbildungsstät-te nach Absolvierung des Faches Pfle-gewissenschaft und dem Verfassen ei-ner Schriftlichen Arbeit möglich. Zu-dem sollen die neu angepassten Unter-richtszeiten (Mo – Do: bis 18:00 Uhr, Fr bis Mittag) vor allem den Fachärzten das Unterrichten erleichtern.

in ihrem Vortrag einen Ausblick über den geplanten generalistischen Ansatz der Pflegeausbildungen: Die drei Grundbau-steine (Allgemeine Diplomausbildung,

Grundausbildung Kinder- und Jugend-lichenpflege und psychiatrische Diplom-ausbildung) sollen zu einer einheit- lichen Pflegeausbildung zusammenge-fasst werden. Außerdem erfuhren die Anwesenden u.a. Neuigkeiten rund um die neuen medizinischen Assistenzbe-rufe von Dr. Guntram Rederer , Direktor der GKPS Feldkirch.

Willkommen zum OpenHouse!

Im Herbst 2013 übersiedelte die Schule für Psychiatrische Gesundheits- und Kran-kenpflege vom LKH Rankweil ins eigens adaptierte ehemalige Herz-Jesu-Heim. Ein halbes Jahr später lud man zum Open-House in diese Räumlichkeiten.

Die Schule selbst, die Schülerbetreuung Rankweil, das Lerncafé der Caritas, der Elternkreis „Netzwerk mehr Sprache“ sowie die Ernährungsberatung präsen-tierten ihre vielfältigen Angebote und speziellen Dienstleistungen. Zahlreiche Interessenten für den psychiatrischen Pflegeberuf und erwartungsvolle Besu-cher folgten der Einladung, um einen per-sönlichen Eindruck vom neu bezogenen Herz-Jesu-Heim zu erhalten. Die Gäste

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Die Abteilung Krankenhaushygiene und Infektionsvorsorge informiert:

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Aus unseren Schulen

„Sie haben Ihr Ziel erreicht!“

Erfolgreicher Abschluss für 16 Pflegehelferinnen und Pflege-helfer in der Psychiatrischen Gesundheits- und Krankenpfle-geschule Rankweil

Kürzlich fand für insgesamt 16 Pflegehelferinnen und Pflege-helfer an der Schule für Psychiatrische Gesundheits- und Kran-kenpflege Rankweil ein ganz besonderer Tag statt: Es war der Abschluss ihrer Ausbildung – der auch seitens der Schule feierlich begangen wurde: Neben der Schul- und Kranken-hausleitung des LKH Rankweil und Mitgliedern der Vorarl-berger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft zählte auch Gesund-heitslandesrat Dr. Christian Bernhard zu den Gratulanten – und natürlich und besonders die jeweiligen Familien und Angehörigen.

„Der Diplomkurs V2011 war ein Spezialkurs für die Pflege- helferinnen und Pflegehelfer. Sie mussten für diese Ausbildung bereits zwei Jahre an Berufserfahrung mitbringen und sind direkt ins zweite Ausbildungsjahr eingestiegen“, erklärte der Direktor der Pflegeschule, Mario Wölbitsch, die großen Anstren-gungen des berufsbegleitenden Kurses. Dies war auch der Grund, dass dieser Ausbildungskurs drei statt der üblichen zwei Jah-re dauerte.

Aus unseren Schulen

Gruppenbild der Absolventinnen und Absolventen

Beim Fotoshooting in der Radiologie des LKH Bludenz hat das Fotografenteam die Bekanntschaft von zwei besonderen MitarbeiterInnen gemacht: Dr. Patrik Alles-wird-gut, Arzt und seine Assistentin Mir-A Wurscht, RT.

Der Beobachter

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Abschlussfeier für 38 Pflegehelfer

32 Frauen und 6 Männer beendeten nach 1600 ab-solvierten Theorie- und Praxisstunden innerhalb eines Jahres die anspruchsvolle Ausbildung zum Pflegehelfer. Der Schwerpunkt des Pflegehilfelehr-gangs 2013/ 2014 an der Pflegeschule Feldkirch liegt in der Pflege und Betreuung kranker und alter Men-schen. Neben den Krankenpflegefächern wird auch Anatomie, Erste Hilfe, Gerontologie und Pharma-kologie unterrichtet, es zählen auch Kommunika-tion und Konfliktlösung, Psychologie zu den Aus-bildungsinhalten.

„Um einen guten Lernerfolg zu gewährleisten, bie-ten wir außerdem Entspannungstechniken, Lern-beratung und sehr viele Praxisübungen an“, be-

schreibt Lehrgangsleiter DGKP Peter Gmeinder das vielfältige Angebot. Durch die praxisnahe Ausbil-dung direkt in den Pflegeheimen, in den Kranken-häusern und in der Hauskrankenpflege wird den Schülern bereits während der Ausbildung die hohe Verantwortung für Sicherheit, für Gesundheit und auch für das Wohlbefinden von Bewohnern und Pa-tienten des späteren Berufs vermittelt.

Dass rauchen der Gesundheit scha-det, ist bekannt. Dennoch fällt es schwer, sich davon loszureißen – auch Schüler der Psychiatrischen Gesundheits- und Krankenpflege-schule Rankweil können davon ein Lied singen. Mit dem Projekt „Rauch-(frei)“ möchte man aber zumindest eine Ausstiegsmöglichkeit bieten.

Tabak zählt zu den am schnellsten abhängig machenden Suchtmitteln. Laut Dr. Anton Zoghlami vom An-ton Proksch Institut in Wien, Fach-arzt für Psychiatrie und Neurologie

mit therapeutischem Schwerpunkt „Sucht“, wird bereits mit der ersten gerauchten Zigarette eine Suchtspi-rale in Gang gesetzt. Und somit sind auch all die „Genuss-Raucher“, die ja meist davon überzeugt sind, je-derzeit aufhören zu können, in Wahr-heit bereits seit dem ersten Zug vom Nikotin abhängig und folglich ge-zwungen, sich immer wieder eine Zigarette anzuzünden. Genuss hin oder her, dass Rauchen gesundheit-liche Risiken nach sich zieht, ist so gut wie jedem (Raucher) bekannt – dennoch ist es nur eine Frage der Zeit bis zum nächsten „Tschick“.

In Anlehnung an Suchtexperten Zoghlami haben sich Schüler des dritten Ausbildungsjahres der Psy-chiatrischen Gesundheits- und Kran-

kenpflegeschule Rankweil Anfang dieses Jahres im Rahmen des Un-terrichts der psychiatrischen Pfle-ge von Menschen mit einer Abhän-gigkeitserkrankung mit dieser Thematik befasst. Während sich die Raucher mit dem eigenen Rauch-verhalten auseinandergesetzt ha-ben, standen ihnen die Nichtrau-cher als Begleiter bzw. Coachs zur Seite. So konnten alle Schüler da-von profitieren und vielfältige Er-fahrungen sammeln“, erklärt DPG-KS Susanne Wechselberger, MSc, die das Projekt „Rauch-(frei)“ ini-tiiert hat.

Abgesehen davon, dass die Schü-ler durch dieses Projekt ein bes-seres Verständnis für die Abhän-gigkeitserkrankten, deren Moti-vation und Probleme entwickelt haben, konnten speziell die Rau-cher auch persönlich davon pro-fitieren: Wenngleich bislang nur einer von ihnen tatsächlich dem Nikotin abgeschworen hat, spie-len sehr wohl einige mit demsel-ben Gedanken. Der Rest rauche seither zumindest bewusster und auch weniger.

Die letzte Zigarette: Projekt Rauch(frei)

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Die Borderlinestörung beeinträchtigt das Leben der Betroffenen und deren Umfeld massiv. Die gute Nach-richt: Die weit verbreitete Persönlichkeitsstörung ist behan-delbar, etwa mithilfe der dialektisch-Behavioralen Therapie, die am LKH Rankweil aufgebaut wird.

Häufige Stimmungsschwankungen und Zornausbrüche, wie-derholte Überflutung mit massiv unangenehmen Gefühlen, die selbstzerstörerische Verhaltensweisen, Selbstmordgedan-

ken oder sogar Selbsttötungsversuche auslösen können, Ziel- und Perspektivenlosigkeit, Unsicherheit des eigenen Selbst sowie instabile, jedoch teils extrem intensive Beziehungen – das sind nur ein paar Symptome, die möglicherweise auf eine Borderlinestörung hindeuten können. Diese Persönlichkeits-störung zählt zu den verbreitetsten psychischen Störungen, wie Dr. Daniel Kaufmann, Oberarzt an der Abteilung für Er-wachsenenpsychiatrie am LKH Rankweil, weiß: „Es wird ge-schätzt, dass zwischen vier und sechs Prozent der Allgemein-bevölkerung an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung lei-den. Das ist erschreckend, wenn man bedenkt, dass die Krank-heit nicht nur mit einem massiven Leidensdruck einhergeht, sondern auch zum Suizid führen kann.“ Übrigens geht man davon aus, dass, entgegen früherer Annahmen, Männer und Frauen etwa gleich oft davon betroffen sind, wobei sich Frau-en öfter in Therapie begeben als Männer.

Intensive TherapieWährend eine medikamentöse Behandlung allein unzureichend ist, zeigen psychotherapeutische Strategien gute Erfolge – eine davon ist die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT). DBT wurde in den 1980er-Jahren von der US-amerikanischen Psy-chologin Marsha Linehan speziell für die Borderline-Persön-lichkeitsstörung entwickelt. Kaufmann: „Die Therapie führt Elemente aus verschiedenen psychotherapeutischen Richtun-gen zu einem störungsspezifischen Gesamten zusammen.“

In Rankweil wird derzeit ein rein ambulantes Behandlungs-konzept aufgebaut, schließlich geht es darum, die Verhaltens-änderungen im Alltag zu inte-grieren. Nichtsdestotrotz han-delt es sich um eine sehr inten-sive Therapie: „Die Behandlung umfasst, über wenigstens ein Jahr hinweg, wöchentlich eine Einzeltherapie und die Teilnah-

me an einer Skills-Gruppe mit sechs bis acht Patienten. Außer-dem findet alle vier bis fünf Wochen eine Supervision durch den Therapeuten statt und in Krisensituationen werden wir die Möglichkeit eines Telefoncoachings bieten“, so Dr. Kauf-mann. →

„ES WIRD GESCHÄTZT, DASS ZWISCHEN VIER UND SECHS PROZENT DER

ALLGEMEINBEVÖLKERUNG AN EINER BORDERLINE-PERSÖNLICHKEITS-

STÖRUNG LEIDEN.“

Borderline hat nichts damit zu tun, dass sich die Betroffenen an einer Grenze befinden. Vielmehr ist man ursprünglich davon ausgegangen, dass die Krankheit selbst an der Grenzlinie (= Borderline) zwischen Neurose und Psychose angesiedelt ist. Wenngleich man bald erkannte, dass diese Störungen in ihrer Gesamtheit als Persönlichkeitsstörung zu betrachten ist, wurde die Bezeichnung beibehalten.

OA Dr. Daniel Kaufmann

Borderline: Auf dem Weg zur Normalität

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Veränderung und AkzeptanzDie DBT ist, wie erwähnt, eine Zusammenfüh-rung mehrerer Elemente: von der kognitiven Verhaltenstherapie über ein Fertigkeitentrai-ning in der Gruppe, bei dem es unter anderem um innere Achtsamkeit, soziale Kompetenz und Selbstakzeptanz geht, bis zu Hypnotherapie und fernöstlichen Meditationstechniken. Dialektik bedeutet im Zusammenhang mit dieser Thera-pieform übrigens, dass scheinbare Gegensätze, die in der Welt der Betroffenen allgegenwärtig sind, aufgelöst und schrittweise in den Alltag integriert werden. Das Ziel besteht also darin, eine Balance herzustellen zwischen dem Wunsch nach Veränderung und dem Verstehen sowie Akzeptieren des Problems.

Kaufmann: „Obwohl die DBT stark veränderungs-orientiert ausgerichtet ist, ist es manchmal sinn-voll oder mehr noch notwendig, Akzeptanz zu schaffen. Beispielsweise kann man eine Situa-tion manchmal einfach nicht verändern, egal ob das wegen einer körperlichen Behinderung der Fall ist oder weil es schlichtweg Situationen gibt, die von außen bzw. von der Gesellschaft vorgegeben werden. Mithilfe verschiedenster Techniken, die die Patienten im Rahmen der The-rapie erlernen, hören sie aber auf, dagegen an-zukämpfen. Auch durch das Aufgeben des Kampfes kann der Leidensdruck gelindert werden.“

Viele Menschen halten gerne ihre Erfahrungen fest – am liebsten mit Fotos und Bildern, Konservierung und Festhalten von Impressionen. Auch in den Landeskrankenhäusern gibt es Fotopro-fis. Auf einen Rundruf hin haben sich gleich mehrere Mitarbeiterin-nen für einen Grundkurs in der Fotoschule angemeldet, natürlich nicht „nur“ zum Spaß: Die LKH-Fotoprofis sind Ansprechpartner, wenn es um qualitative „Schnellschüsse“ geht, die man eben hin und wieder für alle möglichen Zwecke der Veröffentlichung brauchen kann, wie auch zum Beispiel für das Luag a! Die Fotoschulung führ-ten das Profifotografenteam Andreas und Sabine Uher aus Bregenz im April durch. Der Theorie-Part handelte von Sensor, ISO-Bildemp-findlichkeit, Objektiv, Brennweite und Co. In der Praxis wurde eifrig

geblitzt und geknipst – in der Grünanlage vor dem LKH Feldkirch, im Eingangsbereich, Gruppenfotos, Porträts, viele Facetten der Bild-produktion wurden erprobt!

Und mit Erfolg: So stammen viele Fotos in dieser Luag a!-Ausgabe von den Fotografen vor Ort. Ein herzliches Dankeschön ergeht also an: Manfred Waldner, Beate Nöser (LKHB), Fabiola Vallaster, Marti-na Keckeis (LKHF), Monika Haack, Gerd Fleisch (LKHR), Angelika Schneider, Erich Gantner (LKHZ), Andrea Deutschl, Stefan Zoltner (LKHH)

Literaturtipps zum Nachlesen und selber Ausprobieren: 1) Scott Kelby: Das Digitale Fotografiebuch 2) Anselm F. Wunderer: Clever fotografieren: Workshop 1, Grundlagen leicht verständlich 3) Almut Adler: Das weibliche Auge, anders sehen, anders fotografieren

Nützliche Quellen zum Lernen auch für andere Fotointeressierte: www.foto-kurs.com

Der scharfe Blick für Tiefenschärfe

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ten Hilfsgüter zu beschaffen – siehe Fotos: Diese stammen vom Landeskrankenhaus Bregenz sowie

von Aktionen des LKH Feldkirch. Und um mit den Worten des Dankes aus einer Rundmail am LKHB abzuschließen: Die Kunst des Schenkens liegt da-rin, einem Menschen etwas zu geben, was er sich nicht kaufen kann. (Alan A. Milne)

Initiative der LKH-Mitarbeiter in Bregenz und Feldkirch

Auch in den Landeskrankenhäusern arbeiten Mitarbeiter, die Familie in den von Überschwemmungen betroffenen Krisengebieten am Balkan haben. Im Juni starteten deshalb spontan verschie-dene Hilfsaktionen für die Betroffenen: Spendenkon-tos wurden eingerichtet, auch Kleider, Decken, Win-deln und andere wichtige Hilfsmittel zur Notversor-gung wurden gesammelt und in die Katastrophenge-biete geschickt.

Man könne sich die Ausmaße nicht vorstellen, die die Flugkatastrophe in Bosnien, Serbien und Kroatien in den letzten Wochen angerichtet habe, erklärt der Va-ter einer Mitarbeiterin, der persönlich eine Fuhre an Hilfsgütern organisiert hatte. Unzählige Menschen sind ohne Zuhause, es mangelt vor allem an Trinkwasser, Babynahrung, Kleidung und an vielen anderen lebensnotwendigen Gütern. Spontan halfen hier LKH-Mitarbeiter zusammen und richteten Spendenkonten ein, schickten Spendenaufrufe aus und sammelten, um die notwendigs-

Ma hilft zemma: Spenden für die Flutopfer auf dem Balkan

Mitarbeiter tun mehr

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luag a Sommer/Herbst 14 41

Auch auf den Philippinen waren im November 2013 Menschen Opfer von Naturgewalten geworden. Taifun „Haiyan“ hatte Verwüstungen an-gerichtet und mehr als 6200 Menschen in den Tod gerissen. Er gilt als einer der stärksten Taifune, die je auf Land getroffen sind. Vier Millio-nen Menschen verloren ihr Zuhause.

Am LKH Bludenz arbeiten Frau Moonyeen Nutassen und Frau Ninfa Magalkanes, beide philippinische MitarbeiterInnen haben Familie in den betroffenen Gebieten. Das Bangen war groß, denn es dauerte lange, bis sie Nachricht bekommen und gehört haben, wie es ihren Lieben zu-hause geht.

Besondere Wirkung von Essen…

Aber gewartet haben sie nicht, im Gegenteil: Sie organisierten in Absprache mit der Krankenhaus-leitung zwei Mal thailändische Mittagstische im LKH Bludenz, Preise für das tolle Essen: freiwillige Spenden. „Wir kochten 1.500 Frühlingsrollen, ver-schiedene Nudelgerichte, Wok-Gemüse, Chop Suey und Reis und vieles mehr“, erzählt Moonyeen.

Insgesamt konnten die beiden mit den zwei Hilfsak-tionen, die auch vom Betriebsrat am LKH Bludenz unterstützt wurden, 4.800 Euro für Baumaterial und Hilfsgüter lukrieren – eine sehr schöne Geste des Mitgefühls seitens der MitarbeiterInnen am LKH Bludenz!

LKH Bludenz: Kochaktion der philippinischen Mitarbeiterinnen für Taifun-Opfer in der Heimat

DIE KUNST DES SCHENKENS LIEGT DARIN, EINEM MENSCHEN ETWAS ZU GEBEN, WAS ER

SICH NICHT KAUFEN KANN.

Alan Alexander Milne

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LKH luag a!: Herr Schedler, warum haben Sie sich für die Hypo Vorarlberg im LKH Feldkirch entschieden?

Oskar Schedler: Der Schritt zum Wech-sel war sehr gut überlegt. In der heutigen Zeit zählt als Kunde und auch als Arbeit-nehmer vor allem, dass die Bank gesund ist. Die Hypo Vorarlberg gilt als Muster-schüler unter Österreichs Banken. Ich kann sie meinen Kunden mit gutem Ge-wissen empfehlen. Zudem muss ich nicht befürchten, dass meine Stelle bald ein-gespart werden könnte.

Direkt in einem Krankenhaus zu arbei-ten war die ersten Tage ungewohnt für mich – wenn man auf dem Weg zur Ar-beit auf Patienten und Mitarbeiter in der „grünen oder weißen Uniform“ trifft. Aber die familiäre Atmosphäre in der kleinen aber feinen Filiale und die Gespräche mit vielen zufriedenen Kunden, die sich bei uns wie zuhause fühlen, haben mich in meiner Entscheidung bestärkt.

Welche beruflichen Stärken bringen Sie mit?

Ich bin in Brand – praktisch neben dem Schilift – geboren und aufgewach-sen. Ins Berufsleben bin ich als Assistent Clubmanager im Golf Club Brand gestar-tet. Im Winter war ich als Schilehrer auf den Pisten unterwegs. Daneben habe ich ein Wirtschaftstudium an der Hochschu-le Liechtenstein mit den Schwerpunkten Finanzdienstleistung und internationa-les Management absolviert. Nach dem Studium konnte ich bei einer Regional-bank erste Erfahrungen sammeln. Für Kapitalmärkte habe ich mich schon im-mer sehr interessiert. Ich habe verschie-dene Bereiche des Bankwesens kennen-gelernt und mich ziemlich schnell auf meine Kernkompetenzen konzentriert: Auf das Veranlagungsgeschäft und zudem auf die Betreuung von Freiberuflern. Dort liegen meine Interessen und meine Stärken. Die will ich auch bei meinem neuen Arbeitgeber der Hypo Vorarlberg im LKH Feldkirch einsetzen. Auf diese neue Aufgabe freue ich mich sehr.

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Oskar Schedler, passionierter Private Banking Berater und Sportler, verstärkt seit 01.07.2014 das Hypo-Team rund um Filialleiter Stefan Kreiner und Co.

Im Interview verrät er mehr über seine beruflichen und privaten Leidenschaften.

Ein neues Gesicht im LKH Feldkirch

Zur Person BBA Oskar Schedler geboren am 6. Dezember 1980 Familienstand: ledig, keine Kinder

Was verraten Sie uns über Ihr Privatleben?

Ich wohne seit fünf Jahren in Feld-kirch und fühle mich hier beruflich und privat sehr wohl. In meiner alten Heimat – dem Brandnertal – bin ich aber auch noch oft anzutreffen, vor allem im Winter bei meinem größten Hobby dem Schifah-ren. Nicht nur auf der Piste sondern auch gern „Offpiste“ beim Freeriden. Im Som-mer bin ich oft mit dem Bike in den hei-mischen Bergen unterwegs. Für Touren

ist Feldkirch ein idealer Ausgangspunkt. Weitere Hobbies: Fitness, Städtetrips, Freunde treffen oder einfach mal Fau-lenzen. Ich bin „Golfer im Ruhestand“ – vielleicht fange ich in ein paar Jahren wieder an.

Vielen Dank für das Gespräch.

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Geschätzte Kolleginnen und Kollegen,

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Vorarlberger Landeskrankenhäuser leisten erstklassige Arbeit zum Wohle der

Patienten. luag a! veröffentlicht in diesem Sinne Auszüge aus Briefen und Fragebögen von zufriedenen Patientinnen und

Patienten, für die eine sehr gute medizinische Behandlung und Betreuung keine Selbstverständlichkeit ist.

LKH BregenzAufgrund eines Freizeitunfalls war ich eine Zeit lang beinahe täglich in der Unfallambulanz des LKH Bregenz und für

24 Stunden auch stationär in der Unfallchirurgie. Abgesehen von der fachlichen Kompetenz, die vorausgesetzt wird,

habe ich viel Positives erlebt! Ein herzlicher Dank an alle Ärztinnen und Ärzte in der Unfallambulanz und Primar

Dr. Kopf, der einer ambulanten Behandlung zugestimmt hat. Auffallend auch die Freundlichkeit und Liebe, mit der das

Pflegepersonal sowohl auf der Station als auch in der Ambulanz agiert. Trotz der vielen Arbeit ist immer ein

freundliches Wort oder ein kleines Späßchen drin.

Tageschirurgie, LKH Hohenems:Herzlichen Dank an Dr. Diem und seine Crew, ihr kommt alle in den Himmel.

Innere Medizin: Ich möchte mich nochmals für die sehr gute Betreuung bedanken. Diagnose wurde sehr schnell

herausgefunden, Personal ist super, Essen ist spitze und Zimmer sind wunderbar

Vielen Dank an das LKH FeldkirchVor kurzem hatte ich einen Spitalaufenthalt im LKH Feldkirch. Die OP wurde von Dr. Haid und seinem Team durchgeführt

und ich kann nur das größte Kompliment aussprechen. Bestens betreut wurde ich auch in der Chirurgie C im 2. Stock.

Nochmals vielen Dank!

Tageschirurgie, LKH Bludenz:Unsere mittlerweile mehrere Wochen alte Tochter musste in der Tageschirurgie des LKH Bludenz operiert werden.

Obwohl es sich um keinen schwerwiegenden Eingriff handelte, fiel es uns als frischgebackene Eltern s chwer,

unser Baby im Krankenhaus aus den Händen zu geben. Was wir jedoch im LKH Bludenz erleben durften, war für

uns absolut nicht selbstverständlich. Angefangen von der Dame bei der Anmeldung bis zum Personal in der Kantine -

die natürliche Freundlichkeit, welche uns entgegengebracht wurde, fiel uns sehr positiv auf. 

LKH Rankweil: Danke sagen!Mein Gatte wurde im Februar ins LKH Rankweil eingewiesen. Als seine Gattin durfte ich ihn in diesen vier Wochen

bis zu seinem Tode im Krankenhaus begleiten. Es ist mir daher ein Bedürfnis, mich bei den Ärzten Dr. Philipp Steger

und Primar Dr. Koppi zu bedanken. Es mag für viele selbstverständlich sein, gut, menschlich und würdevoll begleitet zu

werden. Ich möchte jedoch ganz besonders den Ärzten, dem Personal und allen, die meinen Mann in der letzten Zeit

begleitet haben, meinen aufrichtigen Dank sagen.

P.S.: Wenn auch in Ihrer Station Lob eingeht, das Sie teilen möchten,

leiten Sie es bitte weiter an [email protected]

Von: luag a! <[email protected]>Betreff: Lob tut immer gut…Datum: 08.08.2014 13:04:47 MESZ

An: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Vorarlberger Landeskrankenhäuser

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Seit Anfang dieses Jahres bündelt das LKH Feldkirch die verschie-den Stationen in acht Bereiche. Für Pa-tienten bleiben die Stationen wie ge-wohnt bestehen. Die Mitarbeiter der Pflege und deren Stationsleitung erfah-ren durch die Bereichsleiter, als neue kompetente Kraft, Unterstützung in or-ganisatorischen Fragen.

Acht BereicheAlle acht Bereiche umfassen ungefähr gleich viele Mitarbeiter. Die Anzahl der dazugehörigen Stationen variiert. In Zu-sammenarbeit mit einem Organisations-Entwicklungsunternehmen wurden Sta-tionen nach fachlichen und räumlichen Gesichtspunkten zu Bereichen zusam-mengefasst. Stv. Pflegedirektor Bernd Schelling: „Nach einjähriger Vorberei-tungszeit, klärenden Gesprächen und der vielversprechenden Umsetzung sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden.“

Vorteile liegen auf der Hand Das moderne Krankenhaus-Management ist permanent bestrebt, Prozesse und Abläufe für alle zu optimieren. Das kon-krete Ziel der vernetzten Abteilungen ist mehr direkte Führung und Ansprache für die Mitarbeiter. „Die Stationsleiter sind eng im operativen Tagesgeschehen eingebunden – sie kennen das System, die stationären Abläufe und die alltägli-chen Herausforderungen sehr gut. Die Bereichsleiter haben einen guten sta- tionsübergreifenden Überblick. Sie ha-ben wesentliche Aufgaben bei der Sicher-stellung einer qualitativ hochwertigen Pflege sowie bei der Gestaltung von zeit-gemäßen pflegerischen und organisato-rischen Abläufen. Ebenso sind sie eine

Abteilungen im Netzwerk

Unterstützung für die Stationsleitungen in organisatorischen Belangen. Ein Bei-spiel: Ein Stationsleiter/eine Stationslei-terin ist konfrontiert mit notwendigen Veränderungen von Arbeitsabläufen oder Dienstformen aufgrund von qualitativen Vorgaben, baulichen Erfordernissen oder Änderungen des Leistungsspektrums. Früher mussten sie solche Angelegenhei-

ten allein regeln und konnten ihrer pfle-gerischen Verantwortung mitunter nur erschwert nachkommen. Jetzt können sie die Situation dem Bereichsleiter mel-den, der folglich mit Hochdruck an mög-lichen Lösungen feilt“, skizziert Schelling die Vorteile.

Evaluierung nach einem JahrJede Strukturänderung verlangt nach ei-ner Bilanz mit klaren Bewertungen und konkreter Aufnahme der Situation. Dies ist auch nach einer Reform von pflegeri-schen Führungsstrukturen notwendig. „Eine Evaluierung ist am Ende des ersten Jahres geplant, aber wir können jetzt schon von einem Erfolg sprechen. Natür-

lich stehen wir in regem Kontakt mit den Bereichs- und Stationsleitern und bemü-hen uns kontinuierlich gute Rahmenbe-dingungen für ein allseits zufriedenstel-lendes Ergebnis zu gestalten und zu si-chern“, betont Schelling.

Eine übergreifende Bereichsleitung sorgt am Landeskrankenhaus Feldkirch für modernstes Prozess-Management

„NACH EINJÄHRIGER VORBEREITUNGSZEIT, KLÄRENDEN GESPRÄCHEN UND DER

VIELVERSPRECHENDEN UMSETZUNG SIND WIR MIT DEM ERGEBNIS SEHR ZUFRIEDEN.“

Bernd Schelling, Stv. Pflegedirektor

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Dir. Hartner, LKH Hohenems „Unsere Parkplätze sollen in erster Linie den Patienten zur Verfügung stehen. Um der Parkplatznot Abhilfe zu schaffen, wurde ein gutes betriebliches Mobilitätsmanagement ausgearbeitet, das einen Imagege- winn bringt und die Umwelt entlastet. Bonus: Alle, die mitmachen, erhalten monatlich einen Essensgutschein.“

Anna Stöckler, Physiotherapeutin, LKH Hohenms

„Seit dem ersten Tag meiner Arbeit im LKH Hohenems fahre ich meinen Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad. Wenn es regnet oder die Tempera- turen im Minusbereich liegen, steige ich auf öffentliche Verkehrs- mittel um. Für meinen 27 km langen Arbeitsweg benötige ich rund eine Stunde. Wenn ich morgens im LKH Hohenems ankomme, beginne ich meine Arbeit stets mit frischem Elan. Beim nach Hause fahren genieße ich das Radeln. Ich lasse den Tag

„Revue passieren“ und kann, wenn nötig, angestauten Ärger wort- wörtlich „abstrampeln.“

Bis vor kurzem herrschte vor dem LKH Hohenems akute Parkplatznot. Dem wurde durch ein neues Mobilitätsmanagement mit Anreizen Abhilfe ge-schaffen. Ziel: Die direkt vorhandenen Parkflä-chen sollten möglichst den Patienten und Besu-chern für den Aufenthalt im LKH zur Verfügung stehen.

Bonussystem für Freiwillige Auch Angestellte wollen möglichst nahe beim Ar-beitsplatz parken. Im Mai dieses Jahres startete das LKH Hohenems aus diesem Grund ein Anreiz-Pro-jekt für die Bediensteten. Mitarbeiter, die freiwillig den Parkplatz vor dem LKH Hohenems nicht benut-zen, bekommen monatlich einen Essensgutschein von 12 Euro. Dadurch wird das Fahren mit „Öffis“ bzw. das Radeln für alle noch attraktiver gemacht. Zudem: Wenn Angestellte ihr Auto auf dem nur drei Gehminuten entfernten öffentlichen Postparkplatz parken, erhalten sie einen monatlichen Bonus von 12 Euro auf ihren Chip für das „Speisesaal-Casino“ geladen.

Reger ZuspruchErste Früchte des neuen Mobilitätsmanagements zeichnen sich ab. 40 Angestellte des LKH Hohenems nutzen bereits das Angebot und nehmen die weni-gen Gehminuten morgens und abends gerne in Kauf. Als Gegenleistung sorgt der kleine Fußmarsch für einen klaren Kopf und ein gesundes kostenloses Mittagessen. Weitere Pluspunkte: Ein Großteil der Angestellten kommt mit dem Fahrrad zur Arbeit oder ist auf „Öffis“ umgestiegen. Für alle Zweirad-fahrer steht ein versperrbarer Fahrradraum ganz in der Nähe des Haupteingangs zur Verfügung. So profitieren schlussendlich alle. Die Gesundheit so-wie der Anreiz lohnen den Verzicht auf ´s Auto.

Kampfansage gegen Parkplatznot

Michael Scheffknecht, Pflegedirektor „Das neue Führungskonzept setzt wesentliche Schwerpunkte. Führungsrolle Stationsleitungen: Sie arbeiten in den Pflegeteams mit, kennen ihre Mitarbeiter sehr gut und führen sowie fördern diese direkt. Sie sind in pflegefachspezifischen Fragestellungen die zentralen Ansprech- personen, denn sie sind einen Großteil ihrer Arbeitszeit unmittelbar in der Pflege tätig. Die Bereichsleitung behält den stationsübergreifenden Einblick über organisatorische, pflegerische und qualitative Fragestellungen. Ihre Kenntnis der einzelnen Bereiche ermöglicht gute, die gesamte Pflege betreffende Entscheidungen. Das erleichtert eine schnelle und wirk- same Kommunikation. Aufkommende Probleme können in Abläufen und Zusammenhängen direkter nachvoll- zogen, erkannt und gelöst werden.“

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Johannes Konzett, Bereichsleiter: „Das Einführen der Bereichsleitungen ermöglicht es, Synergien der einzelnen Abteilungen für den gesamten Bereich zu nutzen. So können auch mögliche Schnittstellen-Probleme einfach und schnell zwischen uns Bereichsleitern auf einer Ebene geklärt werden.“

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Mein Ausgehtipp: 21 Steak & Fisch

"Wer wie ich oft halb verhungert nach einem schlaflosen Nachtdienst verzweifelt nach Essbarem sucht und nicht mehr die Kraft für eine spontane Kocheinlage aufbringen kann, ist im "21" in Dornbirn genau richtig. Nicht grundlos trifft man dort regelmäßig Turnus- und Assistenzärzte an, die ein-

fach gemütlich im loungeähnlichen Café das ruhige Ambiente und einen ausgiebigen Brunch genießen. Auch der verwöhnte Südtiroler hat am Kaffee im "21" nichts auszusetzen. Besonders empfehlenswert für Über-nächtige sind das leckere Lachs- Frühstück und die frisch zubereiteten California Sushi Rolls. Wer etwas länger im Krankenhaus festsitzt, ver- passt jedoch nichts, da gleich zwei hauseigene Restaurants unmittelbar nebenan positioniert sind. Sowohl im "Steakhouse" als auch im "Longhorn Barbecue" werden zahlreiche kulin-arische Verführungen angeboten.

Beide Restaurants bieten mit ihren Mittagsmenüs ein gutes Preis- Leistungs-Verhältnis, was nicht zuletzt dafür sorgt, dass man hin und wieder eine kurze Wartezeit für einen der begehrten Tische in Kauf nehmen muss. Das "21" stellt für mich somit ein

Küchenchef Markus Fitz vom LKH Rankweil hat ein besonderes Rezept für Picknicks am See, am Berg oder einfach für „a ghörige Jause“

zusammengestellt. Eine weitere Empfehlung: „Die Nudeln vom Martins-hof und das Gemüse vom Lisilihof nehmen – also mit biologischen

und regionalen Zutaten arbeiten, so wie wir im Krankenhaus, dann kann nichts mehr schief gehen!“

Empfehlung vom Küchenchef

250g vorwiegend festkochende Kartoffeln, 250g grüne Bohnen, 1-2 rote Zwiebeln, je 250g rote und gelbe Kirschtomaten, 250g kurze Nudeln (z.B. Hörnle klein/Fa. Martinshof ) Salz, 150g grüne und schwarze Oliven 300g Salatgurke, 2 TL körniger Senf 1 EL Honig, 2 EL Zitronensaft, 2 EL Rotweinessig, 6-8 EL Olivenöl, frisch gemahlener Pfeffer, 1 Bund Basilikum 200g Feta-Schafskäse

1. Kartoffeln abspülen und in kochen-dem Wasser etwa 20 Minuten gar kochen. Inzwischen Bohnen putzen, abspülen und schräg halbieren. Zwiebeln schälen und in feine Ringe hobeln. Kirschtomaten abspülen, trocken tupfen und halbieren. 2. Nudeln in reichlich Salzwasser bissfest kochen. Sobald die Nudeln kochen, die Bohnen dazugeben und mitkochen lassen.

3. Kartoffeln schälen und etwa 1,5 cm groß würfeln. Nudeln und Bohnen abgießen, kalt abspülen und mit den vorbereiteten Zutaten und den Oliven mischen. 4. Gurke schälen, halbieren, entkernen und sehr fein würfeln. Senf, Honig, Zitronensaft und Essig verrühren. Öl darunter schlagen, mit Salz und Pfeffer würzen. Gurkenwürfel unterheben und mit dem Nudel-salat mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mind. 2 Stunden bei Zimmertemperatur oder über Nacht im Kühlschrank durch- ziehen lassen. Mit Salz und Pfeffer nachwürzen. 5. Basilikum abspülen, trocknen und grob zupfen. Schafskäse zerbröckeln und mit dem Basili-kum unter den Salat heben.

Griechischer Nudelsalat mit Gurken-Vinaigrette 6 Portionen, vegetarisch

Mitarbeiter-tipps

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verdächtigt. Als wäre das nicht genug, wird bei ihm die Parkinson-Krankheit festgestellt und seine Ehe gerät in Gefahr. Ein Psychotriller, welcher den Adrenalinspiegel steigen lässt. DGKP Fabian Bleiner

Unfallchirurgie LKH Bludenz

Mein Reisetipp Kopenhagen hat für alle was zu bieten!

Kopenhagen ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Perfekt für einen ersten Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind die Innen-stadt-Bootsrundfahrten. Die bekann-teste – die kleine Meerjungfrau - liegt etwas außerhalb. Die Hauptstadt

Dänemarks hat sich zu einem Zentrum der Architektur entwickelt. Schon bei der Fahrt vom Flughafen sieht man futuristische Gebäude wie etwa die neue Oper, das neue Schauspielhaus und die im Volksmund liebevoll „Der schwarze Diamant“ genannte Königli-che Bibliothek. Aber auch die alten Gebäude sind eindrucksvoll: Besuchen Sie das Rathaus, die Schlösser Christi-ansborg, Rosenborg und Amalienborg und die Alte Börse!

Bei schönem Wetter herrscht echte Lebensfreude und ausgelassene Stimmung. Ohne Hektik tummelt man sich in Beachbars, Eissalons und Cafés mit Lounges. Empfehlenswert ist, sich ein Fahrrad auszuleihen – so-gar mit GPS – denn die sind als anerkanntes Fortbewegungsmittel allgegenwärtig.

Auch bei schlechtem Wetter gibt es ein Kopenhagen-Programm: Museen, Theater und Galerien laden zu einem Besuch ein oder man geht in der langen Fußgängerzone einkaufen – besonders interessant sind Objekte in Skandinavischem Design.

Gegen Abend sollte man jedenfalls zum Nyhaven gehen. Dort spielt sich das Leben ab, man kann herrlich essen und meist spielen ausgezeich-nete Musiker. Eine andere Alternative ist natürlich auch der Tivoli, der älteste Freizeitpark der Welt.

Ein Pflichtbesuch gilt dem „Runden Turm“, von dem man die ganze Stadt überblicken kann – vom modernen Kreuzfahrthafen bis zur spektakulä-ren Öresundbrücke, die Dänemark mit Schweden verbindet. Diese liegt im beschaulichen Christianshavn, nahe der Freistadt Christiana, eine alternative Wohnsiedlung mit bunten Wandmalereien und schrägen Typen.

Kopenhagen hat also wirklich für jeden etwas zu bieten! Vw-Dir. Dipl. KH-BW Harald Maikisch, MSc,

MAS LKH Feldkirch

gastronomisches Chamäleon dar, welches ich aufgrund seiner Vielseitig-keit jedem wärmstens empfehlen kann." Dr. Lukas Pertinger

Turnusarzt am Landeskrankenhaus Bregenz

21 CAFE & MEHR MARKTSTR. 21, DORNBIRN T.: 05572 386159 WWW.ZEITGENUSS.AT

Mein Buchtipp: Adrenalin von Michael Robotham ISBN: 978-3-442-47671-8 € 10,30 [A] Verlag: Goldmann

Eine ehemalige Patientin von Profes-sor Joe O’Laughlin wurde ermordet. Inspector Ruiz bittet ihn um Hilfe bei der Aufklärung des Mordfalls. Profes-sor O’Laughlin gerät jedoch in eine Falle und wird bald selbst des Mordes an der jungen Krankenschwester

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START Vorarlberg ist das Förderprogramm für engagierte Schülerinnen und Schüler mit Migrationshin-tergrund und unterstützt die jungen Menschen in Vorarl-berg auf dem Weg zur Matura.

Mit kommendem Schuljahr 2014/ 2015 übernimmt die Vorarl-berger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft zwei START-Paten-schaften. Außerdem sollen die Stipendiatinnen und Stipen-diaten bei der Berufswahl unterstützt werden und vom Kon-takt zu den möglichen zukünftigen Unternehmen profitieren.

Aus diesem Grund lud die Vorarlberger Krankenhaus-Betriebs-gesellschaft (KHBG) ins LKH Feldkirch ein und gab begeister-ten START-Stipendiatinnen und Stipendiaten die Gelegenheit, mit Experten zu reden und neben der Strahlentherapie auch die Pathologie zu besichtigen. „Der Besuch im Krankenhaus Feldkirch gab mir die Gelegenheit, einen Eindruck zu bekom-men, wie zum Beispiel der Alltag eines Arztes aussieht. Die Eindrücke haben uns alle fasziniert und sind für uns auch

Blick hinter die Kulissen Interessierte Schülerinnen und Schüler bekamen die Chance, in den Spitalsalltag zu schnuppern

eine Orientierungshilfe bei unserer weiteren Ausbildung und späteren Berufswahl. Die Exkursion hat uns aber auch gezeigt, wie viele spannende Betätigungsmöglichkeiten es gibt und welche Verantwortung die Mitarbeiter in den jeweiligen Ge-sundheitsberufen tragen“, berichtet die 17-jährige START-Sti-pendiatin Samra M. aus Bosnien-Herzegowina.

Dr. Michaela Rhomberg, FÄ auf der Pathologie, zeigt den interessierten Schülerinnen und Schülern ein krankes Organ

START-Vorarlberg Stipendiatinnen und Stipendiaten informieren sich im LKH Feldkirch über Berufsmöglichkeiten im Gesundheitswesen

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Herr Landesrat, vor einiger Zeit flammte öffent-lich eine Diskussion auf, in der kritische Stimmen die Zukunft des Landeskrankenhauses Bludenz für bedroht erachtet haben. Als Beleg wurde an-geführt, dass Kinderabteilung und urologische Abteilung am Standort bereits geschlossen wor-den sind und dass einige bestehende Primariate nicht mehr nachbesetzt werden sollen. Was sagen Sie verunsicherten Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern, verunsicherten Patientinnen und Pati-enten?

Ich kann versichern, dass die Zukunft des Lan-deskrankenhauses Bludenz absolut nicht in Frage gestellt wird. Schließlich stellt die Gesundheitsein-

richtung für rund 70.000 Menschen im Oberland eine hochwertige medizinische Versorgung sicher. Ziel bleibt, der Bevölkerung eine wohnortnahe, auf hohem Niveau stehende medizinische Versorgung anzubieten. Die aufgeflammte Diskussion war für mich aber noch aus einem anderen Grund nicht wirklich nachvollziehbar. Bis 2015 wird das LKH Bludenz um rund 34 Millionen Euro umgebaut und umfassend generalsaniert. So werden aktuell auch Überlegungen angestellt, ein abschließender Plan liegt noch nicht vor. Das LKH Bludenz soll sicher nicht nur ein „Bezirkskrankenhaus“ sein, sondern ein Gesundheitszentrum mit überregionalen Auf-gaben. Die Planung für zukünftige Adaptierungen wird transparent und partizipativ erfolgen – das heißt, die kollegiale Führung des LKH Bludenz wird in entsprechende Überlegungen mit einbezogen werden.

Zwei Fragen an…

Landesrat Dr. Christian Bernhard

Für politischen Wirbel haben auch die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse aus der Mitarbeiterbefragung gesorgt, die von der Arbeiterkammer Vorarlberg durchgeführt wurde. Darin beklagten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter über die vielen Überstunden, die sie abzuleisten haben, über den hohen Zeit-druck und auch über die fehlende An-erkennung durch Vorgesetzte. Wie ord-nen Sie die Befragungsergebnisse ein, Herr Landesrat?

Die Kritikpunkte werden von Landes-seite sehr ernst genommen. Es ist ganz entscheidend, dass für die Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter zukunftsfähige Rah-menbedingungen bereitstehen und sie in der verantwortungsvollen und inten-siven Arbeit bestmöglich unterstützt wer-den. Da ist in den vergangenen Jahren bereits sehr viel Positives umgesetzt wor-den. Ein Meilenstein wurde mit der 2013 beschlossenen Gehaltsreform gesetzt, die ein wettbewerbsfähiges und attrak-tives Gehaltssystem für alle Mitarbeiten-den in den Landeskrankenanstalten ver-ankerte.

Mit der Reform ging außerdem eine mas-sive Aufstockung der Dienstposten in den Spitälern einher. Hinzu kommen der Aus-bau und die Modernisierung der Spitals-gebäude sowie die Schaffung und Etab-lierung neuer Arbeitszeitmodelle und Kinderbetreuungsplätze. Die Vorarlber-ger Landeskrankenhäuser sollen auch in Zukunft Top-Arbeitgeber sein.

DAS LKH BLUDENZ SOLL SICHER NICHT NUR EIN „BEZIRKSKRANKENHAUS“ SEIN,

SONDERN EIN GESUNDHEITSZENTRUM MIT ÜBERREGIONALEN AUFGABEN.

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I want to ride my bicycle, I want to ride it where I like…Es gehört eine ordentliche Portion Sportlichkeit, Liebe zum Rad,

Energie, Zeitmanagement, Ausrüstung und Disziplin dazu, um täglich, bei Wind und Wetter, mit dem Drahtesel zur Arbeit zu kommen.

Insgesamt um die 13 Mit-arbeiter des LKH Feldkirch bestreiten aus voller Über-zeugung ihren täglichen Weg zur Arbeit mit ihrem Fahrrad. Und zwar sehr konsequent: jahrein, jahr-aus. Es bedarf schon ei-niger Unannehmlichkei-ten, dass sich die Truppe

davon abhalten lässt, mor-gens auf das Rad zu stei-gen, um an den Ort ihres Schaffens zu strampeln.

Jo, mir san mit’m Radl do… „Mit dem richtigen Equip-ment, wie beispielsweise Regenjacke, Regenhose und Spikes im Winter, kann man bei jedem Wetter fahren“, so Dr. Harald Dir-schmid, Facharzt an der Pathologie im LKH Feld-kirch, für den es wenig bis gar keine Ausreden gibt, um nicht mobil zur Arbeit zu kommen. Neben dem Gesundheitsaspekt ist es für den jungen Arzt und Familienvater nur so gut mög-lich, zu ausreichend sportlicher Betätigung zu kommen: ele-gant untergebracht neben Job und Familie. „Auch wenn es das Mittel zum Zweck ist, ist es ein gutes Gefühl, bereits vor der Arbeit die tägliche Bewegung in den Tag eingebaut zu haben. Außerdem komme ich morgens so frischer und mun-

I want to ride my bicycleterer zur Arbeit“, erklärt Dr. Dirschmid, der in Batschuns lebt, sichtlich be-geistert. Abgesehen von den ökolo-gischen und ökonomischen Vorzügen schätzen die aktiven Mitarbeiter durch ihre Anreise mit dem Fahrrad ihre absolute Unabhängigkeit. Die War-terei im Straßenverkehr und die ner-vige Parkplatzsuche wird wohl kei-ner der enthusiastischen Fahrrad-fahrer vermissen.

Rund 6000 Radkilometer pro Jahr, um zur Arbeit zu kommenDr. Stefan Walter, OA der Inneren Me-dizin am LKH Feldkirch, ein ebenso motivierter Radler, legt täglich auf seinem Berufsweg von Laterns nach Feldkirch 15 km zurück und bewäl-tigt dabei den Höhenunterschied von 500 Metern. Er wechselt zwischen Rennrad und E-Bike. „In der Stadt ist das Rad einfach das schnellere und kostengünstigere Verkehrsmittel. Nach genauer Berechnung trägt sich die Anschaffung eines Rennrades mit den gesparten Autokilometern nach ei-nem Jahr selber“, betont Dr. Walter. Das einzige, was ihn immer wieder

nachdenklich stimmt, ist, dass Radfahren ganz schön gefähr-lich sein kann. Man ist den Verkehrspartnern nahezu hilflos ausgeliefert. Dennoch scheuen die rund 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LKH Feldkirchs keine Mühe, täglich mit dem Rad anzureisen. Es sind wohl besondere Menschen – hart-näckig, motiviert, diszipliniert, sportlich- und vor allem auch wetterfest, die mit derartigem Vorbild vorausgehen.

„DIE ANSCHAFFUNG EINES RENNRADES TRÄGT SICH MIT DEN

GESPARTEN AUTOKILOMETERN NACH EINEM JAHR SELBER.“

Im Vordergrund

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Die aktuellen Betriebsausflüge sind im Intranet unter „Infos des Betriebsrats“ abrufbar. Weitere Informationen und Anmeldung zu den Betriebsausflügen im Betriebsratsbüro Ihres Hauses.

Zweites Halbjahr 2014

Betriebsausflüge

Bild: Hängebrücke Holzgau, Lechtal

LKH Bludenz26. September: Wanderung (Üble Schlucht – Laternsertal)15. Oktober: Brot- und Salbenkurs (Paulinarium)19. November: Einkaufstag im Outletcenter Metzingen10. Dezember: Weihnachtsmarkt Konstanz LKH Bregenz 29. August: Radausflug durchs Ländle 08. September: Wanderausflug 17. Oktober: Oktoberfest LKHB 4. Dezember: Weihnachtsmarkt Meran LKH Hohenems 10. September: Pizol / 5-Seen-Wanderung19. – 20. September: Meran „Fahrrad/Trautmannsdorf“ 27. – 30. November: Weihnachtsmarkt Wien

LKH Feldkirch20. September: Marktbesuch in Verbania / Intra26. September: Wandertag (Ersatztermin: Fr, 03.10.)17. – 19. Oktober: Kaiserstuhl mit Elsass30. Nov – 03. Dez: Vorweihnachtliche Kulturtage in Wien12. Dezember: Weihnachtsmarkt in Konstanz19. Dezember: Städteausflug nach Innsbruck und Weihnachtsmarkt in Rattenberg LKH Rankweil28. August: Wanderung Biosphärenpark mit Älplerfrühstück09. – 11. Oktober: Kaiserstuhl (Freiburg) mit Elsass04. und 11. Dezember: Konstanz Weihnachtsmarkt

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Vermögen braucht Verantwortung Vermögensverwaltung Hypo Vorarlberg

„Kennst du eine sichere Anlagestrategie?“

„Bei der du gut auf-gehoben bist, und

die Bank nicht abgehoben ist?“

„Ja, und wo meine Anlage ein Sicherheitsnetz hat.“

„Und trotzdem die Stärke von Aktien

berücksichtigt?“„Dann schau dir das Weltdepot Dynamik der Hypo Vorarlberg Vermögensverwaltungmal genauer an.“

Wohlstand bedeutet nicht nur Geld. Es bedeutet, das Vermögen mit den persönlichen Lebenszielen in Balance zu bringen. Wir beraten Sie, bestimmen mit Ihnen die An lagestrategie und passen sie individuell an. Ihren Fragen begegnen wir offen und ehrlich. Unsere Antworten haben uns zu einem geschätzten Vermögensverwalter gemacht. Ein Gespräch kann Ihnen helfen, in Ihrer Entscheidung sicherer zu werden.

Gerne informieren wir Sie in einem persönlichen Gespräch.

Hypo Landesbank VorarlbergZentrale Bregenz, Hypo-Passage 1, 6900 Bregenz, T 050 414-1000Filiale Feldkirch LKH, Carinagasse 47 – 49, 6800 Feldkirch, T 050 414-2400Filiale Feldkirch, Neustadt 23, 6800 Feldkirch, T 050 414-2000Filiale Rankweil, Ringstraße 11, 6830 Rankweil, T 050 414-2200www.hypovbg.at

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