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Institut für Klinische Chemie - MHHVD-1177994689-4535 Version: 2.0 Status: Genehmigt Seite 1 / 2 Ersteller: Welz, Bastian Dr. Prüfer: 20.11.2017, Domberg, Petra Genehmiger: 20.11.2017, Grote-Koska, Denis Dr. Leistungsbeschreibung (LVZ) Messgröße: Vitamin B6 Synonym: Pyridoxin, Pyridoxol, Pyridoxal, Pyridoxamin Indikation: V.a. Vitamin B6 Mangel Chronischer Alkoholismus Pathophysiologie/Klinische Bedeutung: Zur Vitamin B6-Gruppe gehören die Substanzen Pyridoxin (= Pyridoxol), Pyridoxal und Pyridoxamin, die physiologisch ineinander überführbar sind. Die aktive Form stellt das in der Leber durch die Pyridoxalkinase gebildete Pyridoxalphosphat dar. Es fungiert als Coenzym des Aminosäurestoffwechsels (u.a. für De- / Transaminierungsenzyme) oder bei den Synthesen von Nikotinamid, -Aminolaevulinsäure sowie Serotonin. Es spielt eine zentrale Rolle im Porphyrin- und Lipidmetabolismus. Der tägliche Bedarf liegt in der Größenordnung von 1,5 mg, wodurch ein Vorrat von bis zu 10 Wochen besteht. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich als inaktive Pyridoxalsäure mit dem Urin. Für einen Mangel bestehen verschiedene Ursachen, wie eine verminderte Resorption, bestimmte Pharmaka (Penicillamin, Hydralazin, Isoniazid, orale Kontrazeptiva) oder Hämodialyse. Ein Mangel ist jedoch auf Grund des Vorkommens in den meisten Lebensmitteln selten. Mögliche Symptome sind hypochrome mikrozytäre Anämie, Dermatitiden, Hyperpigmentierung, Polyneuropathie, Depressionen, epileptische Anfälle. Bei Erwachsenen zeigen sich eine Hyperhomocysteinämie und verminderte T-Zell-Proliferation. Ein Vitamin B6-Mangel ist begleitet von einer vermehrten Ausscheidung von Aminosäuremetaboliten (insbesondere des Tryptophans, Methionins und Glycins), die andernfalls weiter abgebaut würden. Malabsorptionssyndrome Gravidität Chronischer Alkoholismus Chronische Urämie Intoxikation mit Hydrazinderivaten Pharmaka (Antikonvulsiva, Penicillamin, Cycloserin, orale Kontrazeptiva) Untersuchungsmaterial: Blut entnommen in Standard-Blutentnahmeröhrchen z.B. der Fa. Sarstedt EDTA-Monovette: Zur Bestimmung von Vitamin B6 aus Vollblut Präanalytik: Zur Probenentnahme nur geeignete Röhrchen verwenden. Bei der Verwendung der Probenentnahmesysteme sind die Anweisungen des Herstellers zu beachten. Nach der Probenentnahme soll der Probentransport ins Labor zeitnah erfolgen. Die Probe muss lichtgeschützt (mit Alufolie umwickelt) und gekühlt transportiert werden.

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MHHVD-1177994689-4535 Version: 2.0 Status: Genehmigt Seite 1 / 2

Ersteller: Welz, Bastian Dr.

Prüfer: 20.11.2017, Domberg, Petra

Genehmiger: 20.11.2017, Grote-Koska, Denis Dr.

Leistungsbeschreibung (LVZ)

Messgröße: Vitamin B6 Synonym: Pyridoxin, Pyridoxol, Pyridoxal, Pyridoxamin Indikation:

V.a. Vitamin B6 Mangel

Chronischer Alkoholismus Pathophysiologie/Klinische Bedeutung: Zur Vitamin B6-Gruppe gehören die Substanzen Pyridoxin (= Pyridoxol), Pyridoxal und Pyridoxamin, die physiologisch ineinander überführbar sind. Die aktive Form stellt das in der Leber durch die Pyridoxalkinase gebildete Pyridoxalphosphat dar. Es fungiert als Coenzym des Aminosäurestoffwechsels (u.a. für De- / Transaminierungsenzyme) oder bei den Synthesen von Nikotinamid,

-Aminolaevulinsäure sowie Serotonin. Es spielt eine zentrale Rolle im Porphyrin- und Lipidmetabolismus. Der tägliche Bedarf liegt in der Größenordnung von 1,5 mg, wodurch ein Vorrat von bis zu 10 Wochen besteht. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich als inaktive Pyridoxalsäure mit dem Urin. Für einen Mangel bestehen verschiedene Ursachen, wie eine verminderte Resorption, bestimmte Pharmaka (Penicillamin,

Hydralazin, Isoniazid, orale Kontrazeptiva) oder Hämodialyse. Ein Mangel ist jedoch auf Grund des Vorkommens in den meisten Lebensmitteln selten. Mögliche Symptome sind hypochrome mikrozytäre Anämie, Dermatitiden, Hyperpigmentierung, Polyneuropathie, Depressionen, epileptische Anfälle. Bei Erwachsenen zeigen sich eine Hyperhomocysteinämie und verminderte T-Zell-Proliferation. Ein Vitamin B6-Mangel ist begleitet von einer vermehrten Ausscheidung von Aminosäuremetaboliten (insbesondere des Tryptophans, Methionins und Glycins), die andernfalls weiter abgebaut würden.

Malabsorptionssyndrome

Gravidität

Chronischer Alkoholismus

Chronische Urämie

Intoxikation mit Hydrazinderivaten

Pharmaka (Antikonvulsiva, Penicillamin, Cycloserin, orale Kontrazeptiva) Untersuchungsmaterial: Blut entnommen in Standard-Blutentnahmeröhrchen z.B. der Fa. Sarstedt EDTA-Monovette: Zur Bestimmung von Vitamin B6 aus Vollblut

Präanalytik: Zur Probenentnahme nur geeignete Röhrchen verwenden. Bei der Verwendung der Probenentnahmesysteme sind die Anweisungen des Herstellers zu beachten. Nach der Probenentnahme soll der Probentransport ins Labor zeitnah erfolgen. Die Probe muss lichtgeschützt (mit Alufolie umwickelt) und gekühlt transportiert werden.

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MHHVD-1177994689-4535 Version: 2.0 Status: Genehmigt Seite 2 / 2

Ersteller: Welz, Bastian Dr.

Prüfer: 20.11.2017, Domberg, Petra

Genehmiger: 20.11.2017, Grote-Koska, Denis Dr.

Einflussgrößen/Störfaktoren: keine bekannt Einheit: µg/L Referenzbereich: 8,6-27,2 µg/L (Pyridoxalphosphat) Bereich gültig seit 15.11.2017. Davor Analytik aus Plasma mit anderem Referenzbereich. Umrechnungsfaktoren: nmol/L x 0,262 = µg/L µg/L x 3,82 = nmol/L Messgeräte: HPLC, Hitachi Messmethode: HPLC-Fluoreszenz, Nachweis von Pyridoxalphosphat Reagenz: Fa. Recipe Analytische Verfügbarkeit: Vitamin B6 kann als Routineanforderung gesetzt und bearbeitet werden. Die Analyse erfolgt ca. 1x pro Woche. Einsendung von Routineanforderungen in die Klinische Chemie

Bei Probeneingang werktags bis 11 Uhr erfolgt ein kumulativer vollständiger Befundausdruck am selben (Werk)Tag

Bei später eintreffenden sowie außerhalb der Kernarbeitszeit eingehenden Anforderungen (vorbehaltlich von Sonderregelungen) sind Befunde unvollständig bzw. Befunderstellung erfolgt erst am nächsten Werktag.

Literatur: Greiling, H., Gressner, A.M., Lehrbuch der Klinischen Chemie und Pathobiochemie, 2. Auflage, Stuttgart, Schattauer, 1989. Den Ottolander, G.J., Diagnostisch Kompas 1997, Ziekenfondsraad, Amstelveen, S. 441

Arbeitsanleitung Vitamin B6 (V1.6,04/2010), Recipe, Chemicals und Instruments GmbH, Dessauerstraße 3, 80992 München.