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Foto: Gertrud Helm Foto: T. Bloch, Bloch Werbemedien Foto: Agrarfoto MACHT DER SPALTENBODEN KRANK? Eine Studie sorgt für Aufregung WAS, WENN DER NACHBAR BESSER IST? Betriebswirtschaftlilches Conrolling AVA-Agrar Verlag Allgäu GmbH – Porschestraße 2 – 87437 Kempten (Allgäu) PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt ZKZ 84291 03 | 2015 ZKZ 84291

Macht der Spaltenboden krank? - lkv.bayern.de · und verschiedene andere Aktionen aus der Landwirtschaft sind der richtige Schritt in diese Richtung. Ich wünsche Ihnen einen schönen

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Macht der Spaltenboden krank?Eine Studie sorgt für Aufregung

WaS, Wenn der nachbar beSSer iSt?Betriebswirtschaftlilches Conrolling

AVA-Agrar Verlag Allgäu GmbH – Porschestraße 2 – 87437 Kempten (Allgäu)PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt ZKZ 8429103 | 2015

ZKZ 84291

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2 LKV JOURNAL 3 | 2015

Impressum

HerausgeberLandeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V.Haydnstraße 1180336 MünchenTel.: 089 / 54 43 48 –0

Geschäftsführer: Uwe Gottwald

VerlagAVA-Agrar Verlag Allgäu GmbHPorschestraße 287437 Kempten

Geschäftsführender Gesellschafter:Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Kühnle

Verlags- und ObjektleitungDr. Harald StröhleinTel.: 0831 / 57 142 - [email protected]

redaktiOnDr. Gertrud HelmTel.: 089 / 54 43 48 - [email protected]

anzeigenMartina WlotkowskiTel.: 0831 / 57 142 - [email protected]

gestaltung/layOutBeate RinningerTel.: 0831 / 57 142 - [email protected]

kOnzept/kreatiOnacht ideen Bürogemeinschaft für Gestaltungwww.acht-ideen.de

druckKKW-Druck GmbHHeisinger Str. 17, 87437 KemptenTel. 0831 / 57 503 - [email protected]

erfüllungs- und gericHtsstandKempten/Allgäu

impressum

© 2015 by AVA-Agrar Verlag Allgäu GmbH

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Ab bildungen sind urheberrechtlich

geschützt. Mit Annahme des Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die Rechte zur

Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur

Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über.Jede Verwertung außer-

halb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags unzuläs-

sig. In der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und Informationen an der Verlag liegt das jederzeit

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden Dritten geführt werden. Aus telefonisch aufgegebe-

nen Anzeigen kann keine Garantie für Richtigkeit gegeben werden.

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LKV JOURNAL 3 | 2015 3

Uwe Gottwald Geschäftsführer LKV Bayern e. V.

Editorial

Liebe Landwirte, Partner und Freunde,

vor kurzem wurde es mir dann doch zu viel: Ich hab‘ ausgeschaltet.Was war passiert? Ich hatte nach den Nachrichten den Fernseher angelassen und was sah ich? Schon wieder eine Talkrunde mit dem Thema Tierwohl, Fleisch essen, Massentierhaltung. Zwei Vegetarier, ein Fernsehkoch und ein Künstler, die auf einen Wurstfabrikanten einprügelten.

Irgendwie war man sich nach kurzer Zeit (fast) einig, dass es drei Arten von Menschen gibt:

■ Gute – sie essen wenig Fleisch und wenn, dann Bio und regional,

■ sehr gute – sie essen gar kein Fleisch ■ und böse – so wie ich, die essen gerne und auch viel Fleisch und

das nicht nur Bio.

Da meine Frau meinte, ich solle mich nicht immer so aufregen, weil das schlecht für meinen Blutdruck sei, habe ich den Fern- seher ausgeschaltet. Doch nur Ausschalten ist keine Lösung. Wir müssen uns dieser Diskussion stellen, sonst darf man irgend-wann Fleisch nur noch heimlich essen. Die Brancheninitiative und verschiedene andere Aktionen aus der Landwirtschaft sind der richtige Schritt in diese Richtung.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer, falls Sie in Urlaub fahren, einen schönen Urlaub und falls nicht: schöne und herz-hafte Grillabende ohne schlechtes Gewissen. Außerdem viel Freude beim Lesen unseres neuen Journals.

Herzlichst

Ihr

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4 LKV JOURNAL 3 | 2015

Stellenanzeigen

Das LKV Bayern – ein attraktiver Arbeitsplatz

leiStungSoberprüfer/inin Vollzeit (40,1 Std/Woche)

für den landkreis ostallgäufür den landkreis unterallgäuRückfragen richten Sie bitte an die VwSt Kempten. Tel.: 0831 / 13 80 7,E-Mail: [email protected]ür das Dienstgebiet des Milcherzeugerrings MittelfrankenRückfragen richten Sie bitte an die VwSt Ansbach, Tel.: 0981 / 85 45 3,E-Mail: [email protected]ür das Dienstgebiet des Milcherzeugerrings WeilheimRückfragen richten Sie bitte an die VwSt. Miesbach, Außenstelle Weilheim, Tel.: 0881 / 90 95 30 5,E-Mail: [email protected]

ringberater/in

für das Dienstgebiet landshut (in Vollzeit)Rückfragen richten Sie bitte an die VwSt Landshut, Tel.: 0871 / 27 65 74, E-Mail: [email protected]ür den landkreis aichach-friedberg bei Wertingen (in Teilzeit, ca. 60 %)Rückfragen richten Sie bitte an die VwSt Wertingen, Tel.: 08272 / 98 73 7, E-Mail: [email protected]ür die landkreise erding und freising, (in Teilzeit, ca. 80 %)Rückfragen richten Sie bitte an die VwSt Töging, Tel.: 08631 / 99 02 24 8,E-Mail: [email protected]

Mitarbeiter /in im Bereich „proDuktionStechniSche beratung rinD“

Rückfragen richten Sie bitte an Josef Jungwirth Tel.: 089 / 54 43 48 - 18, E-Mail: [email protected]

Mitarbeiter/in für Die zentrale in München

anwendungsprogrammierer (in Vollzeit) it-Systemadministrator/in Rückfragen richten Sie bitte an Sascha Oppelcz, Tel.: 089 / 54 43 48 - 68personalsachbearbeiter/inRückfragen richten Sie bitte an Michaela Beyer, Tel.: 089 / 54 43 48 - 62Sachbearbeiter/in für die abt. tier- kennzeichnung und -registrierungRückfragen richten Sie bitte an Anna Dethlefsen, Tel.: 089 / 54 43 48 - 918

fütterungSberater/inin Vollzeit (40,1 Std/Woche)

für den landkreis ostallgäufür das Dienstgebiet MittelfrankenRückfragen richten Sie bitte an Josef Jungwirth Tel.: 089 / 54 43 48 - 18,E-Mail: [email protected]

Informationen über Aufga-ben und Leistungen der aus-geschriebenen Stellen finden Sie auf unserer Homepage unter www.lkv.bayern.de, Menüpunkte „LKV Bayern“, „Stellenangebote“.

anpaarungSberater /in in Vollzeit (40,1 Std/Woche) oder Teilzeit für den

für den bereich nordschwabenRückfragen richten Sie bitte an Michaela Beyer, Tel.: 089 / 54 42 34 - 62,E-Mail: [email protected]

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LKV JOURNAL 3 | 2015 5

Inhalt

News, stelleNaNgebote, semiNartermiNe

4 Stellenangebote

6 Aktuelles und Seminartermine

9 Interview mit Hubertus Bittlmayer,

neuer Amtschef im bayerischen Landwirtschaftsministerium

milch

10 Was, wenn der Nachbar besser ist? – Betriebswirtschaftliches Controlling

13 Neu – der LKV-Herdenmanager

14 Wer schreibt, der bleibt – ProGesund im LKV-Herdenmanager

16 Trächtig oder nicht? – der PAG-Test ohne Probemelken

20 Sicherer Umgang mit Rindern

beratuNg

24 Auf der sicheren Seite – die LKV-Keimberatung

26 Gemeinsam den Betrieb voranbringen – der LKV-Arbeitskreis hilft weiter

28 Tipps vom Fütterungsberater

Fleisch

32 Brancheninitiative Tierwohl – ein Praxisfall

34 Macht der Spaltenboden krank?

38 Kuscheltücher im Schweinestall – viel Tierwohl für wenig Geld

41 Stärken und Schwächen in der Fütterung erkennen

42 Frische Fische – der Jahreslauf im Karpfenteich

lKV lebeN

2 Impressum

46 Ohne Angst in den Urlaub

49 Bauer sucht Frau

50 Firmennachrichten

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Mit dem LKV-Anpaarungsprogramm OptiBull finden Sie für jede Kuh den perfekten Bullen. Jeder Milchbau-er soll einfach und effektiv seine Zuchtentscheidungen treffen können. Das LKV Bayern unterstützt Sie dabei.

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Bitte faxen Sie dieses Formular an die LKV-Zentrale in München

(Fax: 089/544348-10) oder übergeben Sie es Ihrem Leistungsoberprüfer.

Der für Sie zuständige Berater wird sich bei Ihnen melden!

Betr.-Nr.:

E-Mail:

Name, Vorname:

Straße:

PLZ, Ort:

Telefon:

Ich habe Interesse an der Anpaarungsberatung

größten Nutzen für den Betrieb. Die Grundlage für das Zuchtprogramm liefern die Daten aus der Leistungs-prüfung. Diese Daten werden verknüpft mit der Zucht-wert-Plattform „Bazi“ der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft.

Das Besondere am LKV-Anpaarungsprogramm Optibull ist die Möglichkeit, Schwächen einer Kuh ganz gezielt auszugleichen. Buchen Sie den LKV-Anpaarungsbera-ter, er schärft Ihren Blick bei der Bestandsaufnahme und schützt vor Betriebsblindheit. ■ GeH

VwSt. MieSbach/Oberbayern Süd

LKV-Jungviehseminar, Nr. 201514171„Natürlich wirtschaftlich – Jungviehaufzucht auf der Kurzrasenweide“

22. Oktober, holzkirchen-FöchingReferenten: Otto Kirmaier, LKV-BayernSiegfried Steinberger, LfL

Anmeldung: VwSt Miesbach, Tel.: 08025 / 7487, Fax: 08025 / 281847, Teilnehmergebühr: 50 Euro, Anmeldeschluss: 15.Oktober

LKV-Seminare VwSt. würzburg/unterFranKen

LKV-Kälberseminar„Wie die Kleinen groß rauskommen“

■ 21. august, bad neustadt-Lebenhan, Nr. 201503167, Referent: Roland Wehner

■ 26. august, bad neustadt-Lebenhan, Nr. 201503168, Referent: Roland Wehner

■ 28. august, großwallstadt, Nr. 201503172, Referentin: Daniela Gundel

■ 1. September, Ochsenfurt, Nr. 201503169, Referent: Matthias Manger

■ 3. September, geiselwind, Nr. 201503170, Referent: Matthias Manger

Anmeldung: VwSt Würzburg, Tel.: 0931 / 17998, Fax: 0931 / 7846058, Teilnehmergebühr: 40 Euro, Anmeldeschluss: jeweils eine Woche vorher

6 LKV JOURNAL 3 | 2015

aKtueLLeS

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LKV JOURNAL 3 | 2015 7

Ende August geht’s wieder los: Das Karpfhamer Fest mit sechs Festzelten und einem riesigen Vergnügungspark öffnet seine Tore. Gleichzeitig findet die Rottalschau 2015 statt und auch das LKV Bayern ist wieder mit dabei.

Besuchen Sie uns in der Agrarhalle, Stand 6121, und ge-winnen Sie wertvolle Preise bei unserem Gewinnspiel. Unter allen Teilnehmern verlosen wir:

■ eine LKV-Softshelljacke von engelbert strauss ■ einen LKV-Overall von engelbert strauss ■ eine LKV-Softshellweste von engelbert strauss ■ ein LKV-Polo-Shirt von engelbert strauss

So können Sie gewinnen:

Schneiden Sie den Gewinnspiel-Coupon aus und geben Sie ihn ausgefüllt an unserem Stand Nr. 6121 auf der Rottalschau 2015 ab. Die Verlosung findet am 1. Septem-ber 2015 um 18 Uhr statt. Die Gewinner werden telefo-nisch benachrichtigt. Den Gewinnspiel-Coupon gibt es nur hier im Journal. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. ■ J. Miller

Über 500 Aussteller aus ganz Deutschland und dem be-nachbarten Ausland zeigen ein breites Angebot auf ei-ner der bedeutendsten Landwirtschaftsmessen. Da darf das LKV Bayern natürlich nicht fehlen.

Gültig bis zum 15.11.2015

GewinnspielRottalschau 2015

Auf der

rückSeite

AuSfüllen!

AktuelleS

die rottAlSchAu 2015

termin: 28. August bis 1. September 2015

öffnungszeiten:

8:30 Uhr bis 18 UhrEintritt frei

das lkV Bayern finden Sie in der Agrarhalle, Stand nr. 6121

rottalschau 2015

Auf die Messe, fertig, los ...

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8 LKV JOURNAL 3 | 2015

Hubert Bittlmayer ist seit 1. April neuer Amtschef im Bayerischen Landwirtschaftsministerium. Damit, so verrät er uns im Gespräch, ist er zu seinen Wurzeln zurückgekehrt.

Bereit sein, Neues zu wagen

IntervIew mIt Hubert bIttlmayer

Gewinnspiel-Teilnahmekarte

Name, Vorname:

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PLZ, Ort:

Telefon:

Gewünschte Größe:

Einfach diese Teilnahmekarte

ausfüllen und an unserem

Stand in der

Agrarhalle Stand 6121

während der Rottalschau 2015

abgeben.

Die Auslosung erfolgt am 01. September um 18:00 Uhr. Bei Gewinn werden Sie telefonisch benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!

MeiNe KoNTAKTDATeN:

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Ja, natürlich möchte ich einen von tollen Sachpreisen gewinnen!

landeskuratorium der erzeugerringe für tierische veredelung in bayern e. v.Haydnstraße 11 | 80336 MünchenTel.: 089/544348-0 | Fax: 089/[email protected] | www.lkv.bayern.de

lKv-Journal: Herr bittlmayer, Sie waren jahrelang büroleiter des ministerpräsidenten. Doch in die wiege gelegt wurde Ihnen die landwirtschaft.H. bittlmayer: „Ich bin auf einem Bauernhof groß ge-worden. Und auch heute noch habe ich enge Kontakte in die Praxis durch meine Familie, Freunde und auch mei-nen Wohnort im Ländlichen Raum. Die Landwirtschaft war mir und ist mir auch heute eine Herzenssache.“

lKv-Journal: Sie haben landwirtschaft studiert und waren in der beratung tätig. Doch dann sind Sie in die bayerische Staatskanzlei gewechselt, warum?

aKtuelleS

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orientieren. Beides entwickelt sich hoch dynamisch und die Verbraucherwünsche sind immer vielfältiger.“

lKv-Journal: Ist auch der Staat gefordert?H. bittlmayer: „Die Landwirtschaft braucht, wie alle an-deren Branchen auch, leistungsfähige Infrastrukturen, wie aktuell schnelle Internetzugänge, die Bayern rasch und flächendeckend schaffen will. Zudem notwendig sind verlässliche Rahmenbedingungen und Hilfen in den Bereichen, in denen die Landwirte alleine nicht weiterkommen, etwa über Investitionsanreize wie durch die einzelbetriebliche Investitionsförderung. Für Gemeinwohlleistungen, die am Markt nicht abgedeckt werden, müssen und wollen wir auch in Zukunft die Landwirte angemessen honorieren.“

lKv-Journal: welche rolle spielt Ihrer meinung nach die wettbewerbsfähigkeit der betriebe? H. bittlmayer: „Die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der bayerischen Landwirtschaft. Es ist allerdings ein Trug-schluss, dass Wettbewerbsfähigkeit – wie immer noch von vielen behauptet – nur durch Größe allein gewähr-leistet werden kann. Vielmehr gibt es zahlreiche Wege, die Einkommenssituation der Betriebe zu verbessern. Unternehmerisches Handeln und kaufmännisches Denken bleibt auch in Zukunft Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Unternehmensstrategie. Es gilt aber auch die Arbeitswirtschaft zu berücksichtigen und die Lebensqualität nicht zu kurz kommen zu lassen.“

■ Interview: G. Helm

H. bittlmayer: „Man lernt neue Sichtweisen kennen und bekommt einen Blick weit über den Tellerrand hin-aus. Und im Büro des Ministerpräsidenten war man schon nah am politischen Geschehen. Das hilft zu ver-stehen, wie Politik funktioniert und wie auch politische Lösungen entstehen.“

lKv-Journal: Jetzt sind Sie zurückgekommen, wo wol-len Sie denn Ihre Schwerpunkte setzen? H. bittlmayer: „Schwerpunkte sehe ich darin, die Land- und Forstwirtschaft, Ernährung und Hauswirtschaft noch mehr in der Mitte der Gesellschaft zu verankern. Dazu sind noch mehr Dialog, Transparenz und Offen-heit nötig. Und mir liegen auch Eigentum und Un-ternehmertum sehr am Herzen. Ganz wichtig ist für Bayern ein vitaler, zukunftsfähiger Raum. Daher ist dessen gute Entwicklung für mich eine entscheidende Zukunftsaufgabe.“

lKv-Journal: was braucht denn die landwirtschaft in bayern Ihrer meinung nach jetzt am dringensten? H. bittlmayer: „Allem voran braucht die bayerische Landwirtschaft Chancen, um sich gedeihlich ent- wickeln zu können. Von großer Bedeutung in unserem dicht besiedelten Raum ist auch eine breite gesellschaft-liche Akzeptanz. Wichtig sind aber auch Offenheit und die Bereitschaft, Neues zu wagen. Mit den Rezepten von gestern werden wir die Herausforderungen der Zukunft nicht bewältigen können. Damit die Landwirte hier am Ball bleiben, gewinnt das lebenslange Lernen noch stär-kere Bedeutung als bisher. Noch mehr als bisher muss sich die Landwirtschaft am Markt und an den Kunden

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Sie kennen Ihre Milchleistung, Ihren Gewinn und wie viel das Kraftfutter kostet. Aber kennen Sie auch die Maschinenkosten pro Liter Milch oder haben Sie einmal nachgerechnet, ob sich der Kraftfutteraufwand tatsächlich rentiert? Um auch über diese Zahlen genau Bescheid zu wissen, muss der Betriebsleiter rechnen. Damit er das auch wirklich tut, wird nun eine Methode entwickelt, die Milch-viehbetrieben ihre Schwachstellen zeigt und die Betriebsleiter motiviert, diese Schwachstellen auch auszumerzen.

Betriebswirtschaftliches Controlling

Was, wenn der Nachbar besser ist?

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MilCherzeugung

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Der niedrige Milchpreis, die stei-genden Kosten für Fläche, Be-triebsmittel und für die Le-benshaltung machen den Milchviehhaltern das Leben schwer. Wie reagieren? Mit Wachstum, mit Leistungssteige-rung, mit einer Kooperation oder mit dem Auslagern des Jung-viehs? Viele Schlagworte werden hier diskutiert und als Heilmit-tel versprochen. Alle sind wich-tig, packen aber oft nicht das Übel an ihrer Wurzel. Das Prob-lem ist, dass leider viele Betriebs-leiter ihre Betriebe in betriebs-wirtschaftlicher Hinsicht nicht genug durchleuchten.

Werkzeug für Mehr WirtsChaftliChkeit

Zusammen mit der LFL wird nun ein internetbasiertes Werkzeug entwickelt, das in kurzer Zeit einen anschaulichen Vergleich, ein so genanntes Benchmarking, mit anderen Betrieben durch-führt und die Handlungsfelder mit den finanziellen Reserven aufzeigt. Erreicht wird das in vier Schritten:

tierarzt

futter

Bestandsergänzung

Anschauliche Grafiken zeigen, wo jeder Betrieb steht und den Vergleich zum besten Viertel.

LKV JOURNAL 3 | 2015 11

MilCherzeugung

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■ durch die Bereinigung der Buchführung ■ durch die Auswertung der betrieblichen Zahlen mit

Hilfe eines neuen EDV-Programms ■ durch den Vergleich mit anderen Betrieben und ■ durch die graphische Darstellung der verschiede-

nen Betriebskennzahlen

Der Buchführungsabschluss ist oft wenig aussagekräf-tig, weil es bei der Buchführung oft darum geht, einen möglichst niedrigen Gewinn auszuweisen. Aus diesem Grund ist eine Bereinigung der Abschlüsse notwen-dig, um für das betriebswirtschaftliche Controlling zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen. Das heißt, jede Zahl wird zusammen mit dem Betriebsleiter hinterfragt, denn nur er kennt alle notwendigen Informationen. Durch die gemeinsame Eingabe kann der Betriebslei-ter selbst nachvollziehen, wie seine Ergebnisse zustande kommen. Er sieht, wo er mit seinen Zahlen steht und wo noch Reserven drin sind. Besonders interessant für die Betriebsleiter sind die Zahlen der Vergleichsbetriebe, mit denen er sich sozusagen sofort automatisch messen kann. Anschauliche Grafiken (s. S. 11) zeigen dem Land-wirt „seine" Säule, die viel niedriger oder viel höher ist als die der anderen.

der WettBeWerB ist eingeBaut

Dieser „eingebaute“ Wettbewerb ist der zweite große Ansatzpunkt des Controllings. Denn jeder Teilnehmer bekommt Einblick in die Zahlen von Kollegen aus der gleichen Liga. Die Zahlen sind natürlich anonymisiert. Jeder Betriebsleiter will seine eigenen Betriebsergebnis-se kennen. Wirklich motiviert etwas zu verändern aber

wird er erst, wenn er die Kennzahlen der Berufskolle-gen sieht, die mit ähnlichen Betrieben bessere Ergeb-nisse erzielen. Dieser psychologische Ansatz des Wett-bewerbs wurde bisher vernachlässigt mit dem Hinweis auf Vertraulichkeit und die Mündigkeit unserer Be-triebsleiter. Aus der mehrjährigen Erfahrung mit dieser Methode aber kann der Effekt, den ein „unausgespro-chener Wettbewerb“ erzielt, gar nicht hoch genug einge-schätzt werden. Allzu gern werden Schwachstellen mit schwierigen Umständen gerechtfertigt oder weil Verän-derungen einfach nicht möglich seien. Völlig anders ist die Reaktion, wenn die eigenen Zahlen mit Betrieben verglichen werden, die tatsächlich existieren. Schlagar-tig macht sich Betroffenheit breit. Schnell sind die Land-wirte dann motiviert, die Schwachstellen auszumerzen. Auf einmal sind Veränderungen möglich, die vorher als nicht realisierbar galten, plötzlich wird mit Schwung da-ran gearbeitet, die ungenügenden Zahlen zu verbessern. ■ U. Gottwald

Joesf BiChl, oBerreit:

„Das Gute am Betriebsvergleich ist, dass man weiß, wo man steht im Vergleich zu den anderen, wo-

hin sich der Betrieb entwickelt. Und es wurmt einen schon, wenn man bei dem einem oder anderen Punkt weit weg ist vom Durch-schnitt, da schaut man dann seine Zahlen schon genauer an und denkt anders darüber nach, was man besser machen kann.“

12 LKV JOURNAL 3 | 2015

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LKV JOURNAL 3 | 2015 13

Für MLP-Betriebe ist die Nutzung des LKV-Herden- managers kostenfrei. Ein besonderer Service ist auch die kostenfreie App. Auf Tablet und Smartphone ist die Datenerfassung sofort im Stall oder im Melkstand mög-lich. Aktionslisten zeigen Ihnen, auf welches Tier Sie aktuell besonders achten müssen. So wird kein wichti-ger Termin mehr übersehen.

Das LKV-Online-Angebot für MLP-Betriebe bietet jetzt vier Bereiche – klicken Sie rein!

■ den LKV-Herdenmanager ■ den MLP-Betriebsvergleich ■ den Nachrichtendienst ■ den Service

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Der LKV-Herdenmanager ist schnell, bequem und im-mer aktuell. Sie müssen nichts mühsam eingeben und nichts aktualisieren. Alle Daten liegen automatisch vor und zwar immer auf dem neuesten Stand.

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Im LKV-Herdenmanager sind die Daten Ihrer Milchkü-he übersichtlich dargestellt. Aussagekräftige Grafiken zeigen auf einen Blick, wo Ihre Herde steht. Die Daten lassen sich nach vielen Kriterien sortieren. Sie können selbst Aktionslisten zusammenstellen und eigene Beo- bachtungen, wie etwa Brunstbeobachtungen oder Be-legungen, eingegeben. Das alles trägt zur Verbesserung des Herdenmanagements und zu mehr Tierwohl bei.

Unser „RDV-4-M“, das Online-Angebot für Landwirte, hat jetzt einen neuen Namen. Es heißt: „LKV-Herdenmanager“. Damit soll schon beim Namen klar werden, was hinter dem Herdenmanager steckt. Denn kein anderes Programm bietet so viele Möglichkeiten.

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Wissen Sie noch, welche Ihrer Jungrinder als Kälber krank waren oder ob Kuh Mona letztes Jahr Zysten hatte? Ein Jahr ist eine lange Zeit und in der Land-wirtschaft passiert jeden Tag eine Menge Neues. Daher ist es nicht verwunder-lich, dass man sich nicht alles merken kann. Im Rahmen von Pro Gesund bietet das LKV Bayern daher die Möglichkeit, solche Gesundheitsbeobachtungen ein-fach und übersichtlich zu notieren und später auch wieder zu nutzen.

Pro Gesund im LKV-Herdenmanager

Wer schreibt, der bleibt

Pro Gesund, das bayerische Programm zum Rindergesundheits-monitoring, wurde 2012 mit dem Ziel ins Leben gerufen, Gesund-heitszuchtwerte zu schätzen. Doch dann hat man auch daran gearbeitet, damit Landwirte von den Diagnosen des Tierarztes profitieren können. Das Modul „Gesundheit“ im LKV- Herdenma-nager wurde entwickelt. Zahlreiche Auswertungen zu den The-men Eutergesundheit, Fruchtbarkeit und Stoffwechsel machen es möglich, Risikotiere frühzeitig zu erkennen. Auf Basis der Ergeb-nisse aus der Milchleistungsprüfung werden dabei die Diagno-sen aus Pro Gesund aufbereitet und kombiniert.

StoffwecHSeL – daS „a“ und „o“

Übersichtliche Aktionslisten filtern für Ihren Betrieb die Kühe mit Stoffwechselauffälligkeiten heraus. Dabei werden alle da-mit zusammenhängenden Diagnosen berücksichtigt, wie zum

Sind Sie ScHon dabei?

Mittlerweile nutzen weit über 1.000 Milchviehbetriebe die Vorteile und Arbeitshilfen von Pro Gesund in ih-rem Arbeitsalltag. Die Gesundheit der Tiere liegt den Landwirten am Herzen und Pro Gesund bietet Ihnen zusätzli-che Vorteile. Fragen Sie Ihren LOP oder Ihren Tierarzt, wie Sie einsteigen kön-nen. Denn bald kann Pro Gesund noch viel mehr. Weitere Module im Kälber- und Klauenbereich sind geplant.

14 LKV JOURNAL 3 | 2015

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Beispiel Milchfieber oder Ketose. Vor allem ein Vorbeu-gen gegen Milchfieber bei Kühen, die schon in früheren Laktationen Schwierigkeiten hatten, ist entscheidend, um der Kuh und dem Landwirt einiges zu ersparen. Die erste Laktationsphase muss dabei im Mittelpunkt stehen. Denn in den ersten 100 Tagen soll die Kuh nach einer problemlosen Kalbung möglichst schnell eine hohe Milchmenge erreichen und ganz nebenbei auch wieder trächtig werden. Keine leichte Aufgabe. Das alles funktioniert nur, wenn die Energie- und Nährstoffver-sorgung optimal ist. Das Stoffwechselmodul im LKV-Herdenmanager er-möglicht eine Kontrolle mit Aufteilung in einzelne Lak-tationsphasen. Auf einen Blick wird deutlich, ob ein Energiemangel in der frühen Laktation besteht oder ob bereits eine Überversorgung in der Spätlaktation die Ur-sache für das Problem ist.

ZeLLZaHLKontroLLe Per MauSKLicK

Haben Sie einen Überblick, wie gut Ihr Trockenstellen funktioniert? Verbessern sich alle Kühe in den Zellzah-len oder verschlechtern sich eutergesunde Kühe? Das

Gesundheitsmodul verschafft eine Übersicht über den Erfolg Ihres Trockenstellens und gibt mit der Aktions-liste „Trockenstellen“ eine wertvolle Entscheidungshilfe an die Hand, bei welchen Tieren antibiotisch trocken-gestellt werden sollte. Grundlage dafür sind wieder die Diagnosen aus Pro Gesund. Auch auf die Erstlaktierenden wird eingegangen. Denn immer häufiger sind es gerade Jungkühe, die mit erhöh-ten Zellgehalten auffallen. Wissen Sie, ob das in Ihrer Herde auch so ist?

diaGnoSeerfaSSunG– einfacH und ScHneLL

Mit einem übersichtlichen Diagnoseschlüssel können Sie Ihre Beobachtungen im Stall festhalten, fragen Sie Ihren zuständigen LOP. Er kann Sie bei Pro Gesund unterstützen, Ihnen Material an die Hand geben und Ihre Diagnosen an das LKV weiterleiten. Außerdem kann jeder Betrieb seit kurzem die Diagnosen selbst im Gesundheitsmodul des LKV-Herdenmanagers melden, dann sind alle Diagnosen noch schneller für Sie verfüg-bar. Probieren Sie es einfach aus. ■ E. Vogl

LKV JOURNAL 3 | 2015 15

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Der Trächtigkeitstest (PAG-Test) aus der Milch hat sich längst bewährt. Im Rahmen des Probemelkens wurden in den letzten Monaten jeweils weit über 12.000 Milchproben im Labor des Milchprüfrings auf Trächtigkeit untersucht. Seit Mitte Juni können Sie jetzt den Trächtigkeitstest aus der Milch auch unabhängig vom Probemelktermin durchführen. Das LKV unterstützt Sie dabei.

Der PAG-Test jetzt auch unabhängig vom Probemelken

Trächtig oder nicht, das ist hier die Frage

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MilcherzeuGunG

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Landwirt Max B. besamt seine Kuh Gundi, sie ist eindeu-tig brünstig. Drei Wochen später zeigt Gundi auch kei-nerlei Brunstsymptome. Doch Max B. möchte auf Num-mer sicher gehen und den Trächtigkeitsstatus lieber überprüfen.

PAG-TesT: 98 ProzenT sicherheiT

Mit Hilfe einer Milchprobe von Kuh Gundi kann Land-wirt Max B. jetzt jederzeit die Trächtigkeit kontrollieren, nicht nur beim Probemelken. Der Test funktioniert be-reits 28 Tage nach der Besamung. Der PAG-Test reagiert auf Glycoproteine in der Milch, die von der Gebärmutter ausschließlich in der Träch-tigkeit gebildet werden. Nach der Kalbung oder einem Abort sind diese noch etwa 60 Tage in der Milch nach-weisbar. Deshalb muss für ein aussagekräftiges Ergeb-nis die letzte Kalbung mindestens 60 Tage zurückliegen, nur dann liefert der PAG-Test aus der Milch Ergebnisse mit 98-prozentiger Sicherheit.

so einfAch isT Die DurchführunG

Landwirt Max B. bekommt von seinem LOP Proberöhr-chen und gepolsterte Versandtaschen für den Transport. Im Internet druckt er sich dann im LKV-Portal unter dem Punkt „Service“ für Kuh Gundi einen Untersuchungsan-trag aus. Beim nächsten Melken nimmt Max B. dann eine Probe von ihrer Milch.

Wichtig ist dabei, dass Max B. den Abreiß-Barcode des Proberöhrchens auf dem Untersuchungsantrag der Kuh Gundi zuordnet. Natürlich kann der Landwirt auch Pro-ben von mehreren Kühen zur Untersuchung schicken, der Untersuchungsantrag ist beliebig erweiterbar. Die Proberöhrchen und den Untersuchungsantrag schickt Max B. dann mit der Post an den Milchprüfring.

erGebnisse Auf einen blick iM lkV-PorTAl

Die Ergebnisse des PAG-Tests erhält Max B. über das In-ternet. Er meldet sich mit seiner HIT-Kennung im LKV-Portal an und kann im „Nachrichtendienst“ den PAG-Ergebnisbericht abrufen, sobald der Milchprüfring die Probe untersucht hat. Für Kuh Gundi gibt es drei mögliche Ergebnisse: trächtig, nicht trächtig oder es liegt ein unklares Ergebnis vor. Ebenso werden die Trächtig- keitsergebnisse sofort im LKV-Herdenmanager verarbei- tet und stehen somit in den Aktionslisten zur Verfügung.

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Die Trächtigkeitstests von IDEXX bieten eine komfortable Zusatzmethode zur routinemäßigen Palpation und Ultraschalluntersuchung. Sie ermöglichen zusätzliches und häufi geres Testen über Blut oder Milch und somit einen frühzeitigeren Trächtigkeitsnachweis (schon ab 28 Tagen nach Besamung) und eine bessere Zuchtleistung.

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unD wAs kosTeT DAs Alles?

Da die Trächtigkeitsuntersuchung außerhalb des Pro-bemelkens einen Mehraufwand mit sich bringt, fallen für die Untersuchung jeder Milchprobe Kosten in Höhe von 6,50 € plus Mehrwertsteuer an. Falls eine Mitteilung der Ergebnisse nicht nur über Internet, sondern per Post gewünscht wird, ergibt sich zusätzlich eine Gebühr von einem Euro für den Versand.

■ E. Vogl

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so funkTionierT Der TesT:

bild 1: Nehmen Sie ein Proberöhrchen und tren-nen Sie den Abreiß-Barcode vorsichtig ab.

bild 2: Kleben Sie den Abreiß-Barcode auf den Untersuchungsantrag unter die Zeile „Probenahme- Nr“ der Kuh, die Sie mit diesem Proberöhrchen beproben möchten.

bild 3: Vor dem Probenehmen Euter reinigen und das Vorgemelk verwerfen. Tragen Sie saubere Handschuhe.

bild 4: Halten Sie das Proberöhrchen beim Mel-ken schräg, damit kein Schmutz hinein-fällt. Füllen Sie es bis zur Oberkante des Strichcodes mit Milch aus einer Zitze und drücken Sie den Stöpsel wieder auf.

bild 5: Packen Sie die mit Milch gefüllten Probe- röhrchen und den Untersuchungsantrag mit den Abreiß-Barcodes in die Versand-tasche und verschließen diese mit dem Selbstklebestreifen.

Versand der Proberöhrchen:Die gefüllten Proberöhrchen können Sie entwe-der frankiert mit der Post versenden oder Sie sprechen mit Ihrem Milchsammelfahrer und Ihrer Molkerei, ob ein Transport und eine Wei-terleitung zum Milchprüfring auf diesem Wege möglich ist. Bitte klären Sie diese Möglichkeit

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Rund 12.000 Unfälle mit Nutztieren zählt die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft im Jahr, rund 9.000 Unfälle allein im Um-gang mit Rindern. Damit solche Unfälle erst gar nicht passieren, bietet die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) Seminare unter dem Motto „Sicherer Umgang mit Rindern“ an. Auch unsere LKV-Berater haben dieses Seminar besucht, um den richtigen Umgang mit Rindern zu schulen.

Sicherer Umgang mit Rindern

So werden Sie zum Rinderflüsterer

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MilcheRzeUgUng

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Rinder, Kühe und Bullen sind Flucht- und Herdentiere und reagieren nach natürlichen Verhaltensmustern. So ist ein Bulle in der Herde besonders aufmerksam, wenn jemand seinen Damen zu nahe kommt und eine Mut-terkuh will ihr Kalb vor vermeintlichen Feinden schüt-zen. Für den sicheren und respektvollen Umgang mit Rindern sind diese natürlichen Reaktionen und Ins-tinkte richtungsweisend. Das Wissen um das Verhalten

der Tiere hat große Bedeutung. An erster Stelle, erklär-te Referent Roland Dengler von der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG), geht es zunächst um die Vorbeuge, also um Präventi-onsmaßnahmen. Dazu gehören Haltungssysteme, die den Tieren ihr natürliches Verhalten ermöglichen. Da-neben sollten aber auch Fluchtmöglichkeiten für den Menschen und das Vermeiden von Stolperfallen zum

Die Kuh will immer sehen, wer sie treibt. Der Stock dient als verlängerter Arm, sozusagen als Zeigestab und hilft gleichzeitig der Abwehr, wenn es doch einmal zu einer Notsituation kommt.

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Standard im Stall gehören. Im Umgang mit Rindern ist außerdem Geduld und Ruhe des Tierhalters gefragt. Wahrnehmungen, Reaktionen und Verhalten des Rin-des unterscheiden sich von denen eines Menschen. So banal das klingt, ist es doch oberstes Gebot. Rinder sind Fluchttiere und haben daher ihre Augen an der Sei-te des Kopfes. Dadurch haben die Tiere ein Sichtfeld von 330 Grad, während ein Mensch nur etwa 210 Grad einsehen kann. Die verbleibenden 30 Grad bilden al-lerdings einen toten Winkel für das Rind. Durch die seitliche Anordnung der Augen können Rinder Entfer-nungen nur schlecht einschätzen und auch die Tiefen- wahrnehmung ist wenig ausgeprägt. Außerdem ist zu beachten, dass die Anpassung an veränderte Lichtver-hältnisse fünfmal länger dauert als beim Menschen.

RUhe bewahRen Und zeit laSSen – So veRMeiden Sie StReSS

Beim Treiben muss man den Tieren also Zeit lassen, die Umgebung zu beurteilen. Der Treiber sollte sich dabei nie im toten Winkel des Tieres aufhalten, weil es im-mer sehen möchte, wer da treibt. Hastige Bewegungen

und laute ungewohnte Geräusche bedeuten unnötigen Stress und führen im schlimmsten Fall zu Abwehr- oder Angriffsverhalten. Daneben spielt die Entfernung zum Tier eine wichtige Rolle. Sobald der Mensch vom Rind wahrgenommen wird, befindet er sich in der Beobach-tungszone. Nähert er sich weiter an, gelangt er in die Be-wegungszone, das Rind reagiert mit Bewegung. Um ein Rind sicher zu treiben, reicht diese Zone aus. Engt man das Tier zu sehr ein, kann es mit Angriff reagieren.

fünf gRUndRegeln füR daS Sogenannte low StReSS StockManShip

1. Rinder wollen sehen, wer sie treibt2. Rinder wollen dahin gehen, wo sie hinschauen3. Bewegung erzeugt Bewegung4. Rinder haben immer nur eines im Sinn und

wollen dabei bleiben5. Tiere haben wenig Geduld

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MilcheRzeUgUng

Auch unsere LKV-Berater haben das Sicherheitstrai-

ning im Umgang mit Kühen absolviert. Sie haben ge-

lernt, mit den Tieren richtig umzugehen und helfen

Ihnen gerne weiter.

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Nach der Theorie stand dann der praktische Teil auf dem Programm. Der fand auf dem Betrieb von Ro-land Bergmann statt. Roland Bergmann hält rund 60 Milchkühe der Rassen Holstein und Fleckvieh. Aus Hy-gienegründen ziehen alle Seminarteilnehmer grüne Einmaloveralls an. Dann geht es in den Stall. Zur Un-terstützung ist nun auch Michael Hut von der Berufsge-nossenschaft dabei.

Eine beliebige Kuh wird im Fressgitter fixiert und Mi-chael Hut stellt zwei unterschiedliche Methoden vor, ein Halfter anzulegen. Die Kuh war wenig erfreut da-rüber, dass gerade sie für diese Übungen ausgewählt wurde. Zum Ausgleich massiert Michael Hut einige Ak-kupressurpunkte, wie zum Beispiel den Ohrknorpel der aufgebrachten Kuh. So kann er sie wieder beruhigen. Dann steht das Treiben und Lenken von Einzeltieren auf dem Programm. Michael Hut betont, wie wichtig es ist, konsequent vorzugehen. Hat der Landwirt wenig Zeit und keine Muße, die Kuh in Bewegung zu bringen, wird sie es auch beim nächsten Mal nicht tun. Bleibt der Treiber aber konsequent, wird das Tier beim nächsten Mal schon etwas schneller reagieren. Ohne die Tiere mit dem Stock oder mit Schlägen zu malträtieren, steuert

Hut einzelne Kühe souverän durch den Stall. Dabei darf dem Tier gegenüber nicht zu viel Druck aufgebaut wer-den. Reagiert das Tier auf den Menschen, indem es wei-tergeht oder sich dreht, dann sollte der Tierhalter zur Belohnung den Druck wegnehmen und einen Schritt zurück machen. ■ S. Hartwig

Kraulen am Beruhigungspunkt am Halswirbel macht die Kuh ganz zahm. So kann man sie schnell wieder beruhigen.

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Gerade bei hochsommerlichen Temperaturen ist es schnell passiert, die Zellzahlen steigen in schwindelnde Höhen. Dabei sind es oft Kleinigkeiten, die dazu führen und im Be-triebsalltag oft übersehen werden. Die LKV-Melkberatung hilft dabei, die Zellzahlen in den Griff zu bekommen.

Den Keimen keine Chance

Keimberatung

Hans Leo, Heumilchlieferant und Mitbegründer der Na-turkäserei TegernseerLand hat Besuch von seiner Melk-beraterin. Leena Kock vom LKV Bayern sitzt mit ihm vor dem Laptop und spricht die Reinigungskurven durch. Denn die Reinigung der Melkanlage ist für ihn der Schlüssel zum Erfolg. Schließlich wird die Milch von Hans Leo direkt in der Naturkäserei verarbeitet. Da ist Sauberkeit allerhöchstes Gebot, schon wenige Einhei-ten an „schlechten“ Keimen sorgen für große Verluste. Hans Leo: „Bei der Rohmilchverarbeitung ist das ab-solut wichtig, weil wir sonst später, nach vier bis fünf

Wochen, wenn die Milch längst verarbeitet und der Käse schon produziert ist, Fehlgärungen bekommen können und das ist natürlich ein immenser Schaden bei einer so kleinen Käserei.“

Die Naturkäserei TegernseerLand lebt von der guten Qualität ihrer Produkte. Deshalb gelten für ihre Milch- erzeuger besondere Bedingungen. Normalerweise rei-chen 40 Grad Wassertemperatur für die Reinigung. Doch um käsereischädliche Keime, wie etwa Propion- säurebakterien auszuschalten, muss die Reinigung mit

Beratung

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höherer Temperatur gefahren werden, erläutert Melk-beraterin Leena Kock: „Da sind zwei Minuten lang 60 Grad notwendig, und dann nochmal fünf Minuten lang 50 Grad.“ Doch die Reinigungskurve von Melkzeug Eins zeigt, dass die Temperatur bei der letzten Messung deut-lich niedriger lag. Gemeinsam suchen die beiden nun nach den Ursachen. Wurde zu viel heißes Wasser an anderer Stelle abgezapft oder muss die Einstellung am Spülautomat neu austariert werden?

Doch nicht nur die Reinigung der Melkanlage ist wich-tig, auch die regelmäßige Wartung ist entscheidend, damit saubere Milch im Tank landet. Deshalb nimmt Leena Kock bei ihrem Besuch auch die Anlage selbst un-ter die Lupe. Zur Wartung gehört nicht nur die Überprü-fung des Vakuums und der Pulsfrequenz, sondern vor allem auch der Blick auf die Gummiteile. Alle milch-führenden Teile werden genau kontrolliert. Wenn Leena Kock einen leichten Schmierfilm oder einen Be-lag entdeckt, wird der Gummi ausgetauscht.

Die Melkberatung hilft gegen Betriebsblindheit und hinterfragt, was sich im Laufe der Jahre so eingeschlif-fen hat. Davon profitieren alle: Die Kühe haben weniger Euterentzündungen, der Landwirt hat weniger Arbeit, mehr Milch und keine Abzüge. Auswertungen vom LKV Bayern haben gezeigt, dass sich in rund 60 Prozent der beratenen Betriebe die Zellzahlen nach der Melkbera-tung verbessert haben. Deshalb ist für die Milcherzeu-ger der Naturkäserei TegernseerLand die Melkberatung Pflicht. ■ G.Helm

Schon leichte Verschmutzungen an den Gummiteilen machen sich bei der Käseherstellung bemerkbar. Alle Gummiteile sollten generell nach 700 Betriebsstunden oder 2.500 Mel-kungen gewechselt werden. Bei den Naturkäserei-Betrieben muss sogar alle halbe Jahr gewechselt werden.

Die Wasserschläuche für Kalt- und Warmwasser sollten ab und zu gewech-selt werden, damit der Kaltwasser-schlauch auch einmal heiß durchgewa-schen wird. So können Sie verhindern, dass sich käsereischädliche Keime festsetzen, die dann beim Nachspülen eventuell in den Tank gespült werden.

Beratung

In Anlehnung an das berühmte Reinheitsgebot beim Bierbrauen gibt es ein solches auch bei unserem Käse. So verwenden wir in unserer Naturkäserei ausschließ-lich tagesfrische Heumilch, Natur-Lab, Kulturen, Meersalz und – je nach Sorte – einige Kräuter und Gewürze. Selbstverständlich ist alles, was wir verwen-den, gentechnisch unverändert.

Ob Heumilch, Käse, Joghurt – eines haben alle unsere Produkte gemeinsam: Sie wurden und werden her-gestellt mit Liebe zum Käsereihandwerk, mit Können, Leidenschaft und nicht zuletzt mit Hochachtung vor dem, was uns die Natur schenkt.

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Seit rund zweieinhalb Jahren bietet das LKV Bayern Arbeitskreise für Landwirte an. Sechsmal im Jahr trifft man sich, um spezielle Fragen durchzuarbeiten und Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren. Eine Run-de, die Spaß macht und viel für den Betrieb bringt. Wir haben den Arbeitskreis Milchvieh in Weißen-burg besucht.

Miteinander den Betrieb voranbringen

Zwölf junge Leute treffen sich abends um acht im Lehr-saal der Landwirtschaftsschule in Weißenburg. Alle kennen sich gut, sie haben miteinander die Fachschu-le besucht. Getränke stehen bereit, alle packen ihre Arbeitsmappen aus. Sie haben sich den Abend frei ge-schaufelt, um miteinander über Fütterung zu reden.

Beratung

LKV arBeitsKreis

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Ob in Ihrer Region ein Ar-beitskreis gegründet wird oder besteht, erfahren Sie an Ihrer LKV Verwaltungsstel-le. Der Arbeitskreis mit sechs Treffen, davon mindestens eines mit einer ganztägigen Veranstaltung, kostet 90 Euro. Mehr Infos dazu finden Sie auf unserer Homepage unter www.lkv.bayern.de, Menü-punkte „Beratung“, „Semi-nare und Arbeitskreise“, „Arbeitskreise“.

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Annika Tradt, LKV-Fütterungsberaterin an der Verwal-tungsstelle Ansbach und Leiterin des Arbeitskreises hat im Vorfeld schon Hausaufgaben verteilt: Jeder musste sein Fütterungskonzept bis ins kleinste Detail aufzeich-nen und es der Fütterungsberaterin zumailen. Sie hat die Zahlen dann ausgewertet und die Auswertungen mitgebracht. Jetzt wird jeder Betrieb einzeln durchge-sprochen. Die Produktionszahlen zeigen schwarz auf weiß, wo welche Strategie richtig gut funktioniert und wo etwas weniger rund läuft. Denn jeder hat so seine Herausforderungen im Betrieb zu meistern. Aber auch jeder hat sein Wissen und seine Erfahrungen, mit de-nen er die anderen unterstützen kann.

offenheit und Vertrauen

Die Stimmung ist gelöst, das Gesprächsklima offen. Die jungen Leute diskutieren ohne Scheu und sprechen auch über misslungene Experimente oder über Prob-leme, die sie einfach nicht in den Griff kriegen. Sie be-richten aber auch über Erfolge und geben sich unterei-nander Tipps, wie etwas angepackt werden kann. Jeder ist voll bei der Sache, auch wenn zwischendurch viel ge-lacht wird.

praxisnaher erfahrungsaustausch

Nicht jedes Arbeitstreffen läuft gleich ab. Manchmal lädt Annika Tradt auch einen Referenten zu einem ak-tuellen Thema ein oder die Gruppe besucht einen der Betriebe aus der Runde, um vor Ort ein Thema genau unter die Lupe zu nehmen. Immer aber geht es um

praxisnahe Empfehlungen und um den Erfahrungsaus-tausch untereinander. Denn das Gespräch mit den Kol-legen gibt Orientierung, es zeigt jedem Teilnehmer, wo er steht, wie er unnötige Fehler vermeiden und sein Be-triebsergebnis verbessern kann. ■ G. Helm

ich mache mit Beim arBeitsKreis, ...

„weil ich von den anderen lernen kann, und viel mit nach Hause nehme. Bei den niedrigen Milchpreisen muss man ja an jeder Stellschraube drehen. Doch die muss ich erst einmal finden. Oft aber ist man so betriebsblind und sieht manches nicht. Hier im Arbeitskreis wird das offengelegt. Da kann man über alles reden, denn wir haben großes Vertrauen untereinander.“

„weil ich meinen Betrieb vorwärts bringen und Fortschritte machen will. Ich finde ich es wichtig, dass man sich mit Kollegen austauscht und sich gegenseitig Tipps gibt. Außerdem finde ich es nett, dass wir alle gleich alt sind und uns auch so recht gut verstehen.“

„weil ich es gut finde, praktische Erfah-rungen auszutauschen. Allein beim

Thema Fütterung heute, zeigen mir die Beispiele, wie ich was besser machen

kann. Denn die Kollegen haben ja alle praktische Erfahrungen, das ist viel

besser als ein theoretischer Vortrag.“

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Für eine bedarfsgerechte Fütterung ist es Voraussetzung, die Inhaltsstoffe der eigenen Silage zu kennen. Deshalb ist die Futteruntersuchung für den Profi ein Muss. Denn nur eine Rationsberechnung auf Basis einer Futteruntersuchung kann den optimalen Grund- und Kraftfuttereinsatz gewährleisten. LKV-Fütterungsberater Hermann Heindl erklärt, wie es heuer um die Inhaltsstoffe bestellt ist und was das bedeutet.

Füttern mit dem Ersten Schnitt

Der Fütterungsberater empfiehlt:

Fütterungsberater Hermann Heindl

Tipp

Auf guten Betrieben wird ein erheblicher Anteil der Ei-weiß- und Energieversorgung durch die selbsterzeugten Silagen gedeckt. Die Herstellung einer guten Grassilage aber hängt zum großen Teil auch von der Witterung ab.

Der Erste Schnitt 2015 lies eigentlich in Sachen Eiweiß und Energie auf Gutes hoffen. Leider spielte dann aber – das gilt auf jeden Fall fürs Rottal – das Wetter beim idealen Schnittzeitpunkt nicht mit, so dass meist zu

Beratung

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spät gemäht wurde. Woanders kann es anders gewesen sein, deshalb ist die Futteruntersuchung so notwen-dig. Die ersten Ergebnisse aus Niederbayern liegen be-reits vor. Alle Proben wurden zwischen dem 8. und dem 12. Mai geerntet. Der Energiegehalt ist mit knapp sechs MJ Nel eher bescheiden und auch beim Eiweiß werden mit rund 15 Prozent keine Höchstwerte erreicht. In Ge-samtbayern sieht es nicht viel besser aus.

Was Bietet Die grassilage 2015?

Bisher wurden knapp 1.ooo Proben untersucht. Die Er-gebnisse aus der Futteruntersuchung zeigen Anfang Juli bayernweit folgende Tendenz:

■ Der TS-Gehalt liegt mit 32 Prozent im unteren Be-reich der Zielmarke von 30 bis 40 Prozent.

■ Bei der Rohasche ist der Gehalt mit 93 Gramm je Ki-logramm Trockenmasse (kg TM) deutlich unter dem Zielwert von höchstens 100 Gramm. Die nied-rigen Gehalte dürften hauptsächlich auf den Ver-dünnungseffekt durch die hohen Erntemengen zurückzuführen sein. Für eine gute Silierung sind niedrige Gehalte unerlässlich, sonst droht meist in Verbindung mit niegrigen TS-Gehalten und hohen Eiweißgehalten die Bildung von Buttersäure. Gerin-ge Futteraufnahme mit geringen Leistungen sind dann programmiert.

■ Der Rohproteingehalt liegt mit durchschnittlich 155 Gramm je kg TM unter der Normspanne von 160–170 Gramm. Sogar bei reiner Grasfütterung ist hier ab dem mittleren Leistungsniveau eine Eiweißer-gänzung nötig. Doch die Unterschiede auf den

Betrieben sind groß, die Schwankungen in den Pro-ben – Extremwerte herausgerechnet – liegen zwi-schen 120 und 190 Gramm pro kg TM. Das heißt, die Futteruntersuchung ist unbedingt notwendig, um zu wissen, ob und wie viel Eiweiß ergänzt werden muss.

■ Die Rohfaser ist ein Sammelbegriff für die Zell-wandkohlehydrate. Sie gibt Aufschluss über das Vegetationsstadium. Der Rohfasergehalt nimmt mit zunehmender Vegetationsdauer zu. Die Durch-schnittsgehalte heuer liegen mit 243 Gramm im Op-timum von 220 bis 250 Gramm je kg TM. Doch auch hier schwanken die bereinigten Werte, die Hälfte der Proben liegt über dem Optimum. Hohe Roh-fasergehalte beeinflussen die Energieberechnung negativ. Auch wenn die Rohfaser und damit die Strukturversorgung des Pansens entscheidend für die Gesundheit der Tiere ist, heißt das nicht, dass Gehalte über dem Optimum gut sind und man da-durch auf andere Strukturträger wie Heu und Stroh verzichten kann. Denn eine Kuh kann pro Tag nur rund 3.000 Gramm Rohfaser aufnehmen. Wenn die Silage nun sehr rohfaserreich ist, kann sie viel we-niger Menge – also Kilogramm pro Tag – fressen als von einer Silage mit „normalem“ Rohfasergehalt. Anders ausgedrückt heißt das, von einer optimalen Silage kann sie viel mehr fressen, erreicht dann die gleiche Rohfasermenge, aber viel mehr Nährstoffe übers Grundfutter und liefert so eine wesentlich höhere Grundfutterleistung.

■ Bei der ADFom (organisch Säure-Detergenzien- Faser) liegt der duchschnittliche Gehalt bei 279

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Der Energiegehalt wird über die Parameter Gasbildung, Rohprotein, Rohasche, Rohfett und ADFom berechnet. Hohe Rohasche und ADFom Gehalte wirken sich nega-tiv auf den Energiegehalt aus. Bisher liegt die Energie mit durchschnittlich 6,2 MJ Nel noch unter dem Ziel-wert von 6,4 MJ Nel. In der Rationsgestaltung tut sich eine Energielücke auf, die es zu schließen gilt, ohne die Pansengesundheit zu gefährden. Auch hier waren die Schwankungen von 5,65 bis 6,8 MJ NEL groß, die Hälfte der Proben lag unter dem Zielwert. Wenn man bedenkt, dass eine Kalbinnenration 5,6 bis 5,7 MJ Nel haben soll, wird das Ausmaß der Energielücke noch deutlicher.

Was ist jetzt Beim Füttern zu Beachten?

Sie sollten in jedem Fall vom Ersten Schnitt eine Probe untersuchen lassen. Wenn die Werte passen und die Grassilage als „Kuhfutter“ taugt, ist alles ok. Wenn die Werte knapp sind, sollten sie diesen Schnitt nicht pur füttern. Dann können Sie, wenn das Silo noch nicht voll ist, einen „jungen Schnitt“ darüber silieren oder, wenn es der Vorschub erlaubt, ein zweites Slio mit junger Sila-ge öffnen und die beiden verschneiden. Um dem Abfall der Milchleistung vorzubeugen, ist es sinnvoll, dass die Folgeschnitte nicht zu „alt“ werden. Der zu spät geernte-te Erste Schnitt lässt sich dann gut mit den Folgeschnit-ten verschneiden. ■ H. Heindl

Gramm je kg TM, die Schwankungen bewegen sich zwischen 230 und 310 Gramm. Hier sollte der Wert unter 270 Gramm je kg TM liegen. Die ADFom löst die „alte“ Rohfaser mehr und mehr ab, da sie den Lignin- und Cellulosegehalt, also den Verholzungs-grad besser darstellt. Die ADF fließt in die Energie-bewertung ein. Viel Lignin bedeutet wenig Energie.

■ Die Gasbildung, oft auch als Hohenheimer Futter-test (HFT) bezeichnet, ist ein Maß für die Verdau-lichkeit. Sie liegt bei den ersten Proben heuer bei durchschnittlich 48. Alles über 48 wird als gut bis sehr gut einge-stuft. Je niedriger die ADF und je höher der Zuckergehalt, desto höher ist die Gasbildung.

■ Der Zuckergehalt in der Gesamtration sollte nicht höher als 75 Gramm je kg TM betragen, sonst droht eine Pansenüber-säuerung. Der Zuckergehalt in der Sila-ge wird entscheidend von der Witterung vor der Ernte beeinflusst. Viel Sonne und kalte Nächte fördern die Zuckerbil-dung. Die Gehalte schwanken zwischen 20 und 200 Gramm. Da Maissilage in der Regel wenig bis keinen Zucker enthält kommen Rationen mit hohem Grasan-teil viel schneller an den Grenzwert her-an. Heuer scheint sich auf Grund des Re-gens vor der Ernte der Gehalt im leicht erhöhten Bereich um 60 Gramm je kg TM einzupendeln.

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Die LKV-Futteruntersuchung steht den LKV-Mit-gliedsbetrieben und auch allen Nichtmitglieds-betrieben zur Verfügung. Unser modern aus-gestattetes Futterlabor in Grub bietet für jeden Landwirt die passende Untersuchungsvariante, von der einfachen Nährstoffuntersuchung bis zur Aminosäuren-Analyse. Mit WebFuLab kön-nen Sie direkt am PC Ihre Futterproben schnell und unkompliziert im Labor anmelden. Um die ersten Ergebnisse zu erfahren, müssen Sie nicht warten, bis die ganze Untersuchung gelaufen ist. Sie können die Zwischenergebnisse jeder-zeit online abrufen. Informationen und An-meldung unter www.lkv.bayern.de, Menüpunkt „Futteruntersuchung“

OrientierungsWerte Für gute gras- unD maissilagen

je kg tm grassilage maissilage

Trockenmasse (g) 300–400 300–380

Rohasche (g) < 100 < 40

Rohfaser (g) 220–250 170–200

XP /Rohprotein (g) 160–170 170–200

ADF om (g) < 270 85

NDF om (g) < 480 < 250

Stärke (g) / < 420

Zucker (g) > 20 /

Gasbildung (ml/200 mg) > 48 bzw. > 45* /

ELOS / Verdaulichkeit > 650 > 670

NEL (MJ) ≥ 6,4 bzw. 6,1* ≥ 6,6

ME (MJ) ≥ 10,6 bzw. 10,0* ≥ 11,0

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4.653 Betriebe hatten sich bundesweit für die Initiative Tierwohl registrieren lassen. Knapp die Hälfte, näm-lich 2.142, wurden zugelassen. Der Schwerpunkt lag in den Schweinehochburgen Nordwestdeutschlands. In Bayern bekamen nur 123 Betriebe den Zuschlag. Knapp 500 haben sich beworben, die meisten davon gingen leer aus, so wie der Betrieb Aicher aus Unter-neukirchen im Landkreis Altötting.

Brancheninitiative Tierwohl

War jetzt alles umsonst?

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Fleischerzeugung

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Mehr Platz, mehr Licht, besseres Stallklima oder die Teilnahme am Antibiotika-Monitoring sind einige der Pflichtkriterien, die ein Schweinemäster erfüllen musste, damit er überhaupt an der Brancheninitiative teilnehmen konnte. Dazu kamen noch eine Reihe von freiwilligen Kriterien, die wie in einem Baukastensys-tem dazu gewählt werden, wie etwa komfortable Liege- flächen, Scheuermöglichkeiten, Auslauf, organisches Beschäftigungsmaterial, extra viel Platz oder die Mög-lichkeit, aus offener Fläche zu saufen. Wer das alles oder zumindest ein Bündel dieser Kriterien seinen Schwei-nen bieten kann, bekommt mehr Geld, mindestens drei Euro bis maximal neun Euro pro Mastschwein.

Wenn Du nichT miTmachsT, hasT Du keine chance

Josef und Gabi Aicher fanden die Idee gut und entschlos-sen sich zum Mitmachen. In ihrem Stall stehen 140 Zuchtsauen, die Ferkel werden auf dem Betrieb aufge-zogen und sie haben außerdem 600 Mastplätze. Für alle drei Bereiche ließen sie sich registrieren. Dabei spielten für Josef Aicher auch wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle: „Weil wir fürchten, dass der Druck auf die Ferkel- erzeuger durch die Initiative noch größer wird. Wenn jetzt mehr Platz für die Ferkelerzeugung gebraucht wird, dann werden zehn bis 20 Prozent weniger Ferkel eingestallt, dann wird der Druck auf den Ferkelerzeuger noch größer. Wenn Du da nicht mitmachst, hast Du kei-ne Chance.“ Eine Grund sich zu bewerben, war für den Züchter und Mäster auch die Tatsache, dass fast nur Be-triebe aus dem Norden auf die Initiative aufgesprungen sind. Er wollte zeigen, dass Tierwohl auch ein Thema im Süden ist. Außerdem erfüllt der Schweinezüchter so-wieso schon viele der Kriterien, die in der Initiative vor-geschrieben sind. Von vornherein haben die Aichers auf viel Tageslicht und viel Platz gesetzt, auch wenn sie von Berufskollegen dafür durchaus auch belächelt wurden. Im Zuge der Registrierung hat Josef Aicher nun Heurau-fen in den Buchten eingebaut. Eine Maßnahme, die er sowieso geplant hatte.

Die kriTerien WerDen sicher sTanDarD WerDen

Geklappt hat es diesmal nicht. Josef Aicher hätte gerne mitgemacht, wirklich ärgern aber tut er sich deshalb nicht. Schließlich ist mit der Teilnahme auch viel zu-sätzliche Schreibarbeit verbunden. Außerdem ist Josef Aicher überzeugt, dass – ähnlich wie bei QS – die Krite-rien der Brancheninitiative irgendwann zum Standard

werden. „Ähnlich wie bei QS wirst Du später keinen Cent mehr dafür bekommen, da wird Mitmachen Pflicht sein für die Vermarktung, wer nicht dabei ist, bekommt we-niger Geld, so wird es laufen.“ Für diese Zeit ist er jeden-falls schon gut aufgestellt. ■ G. Helm

Fleischerzeugung

Gabi und Josef Aicher fanden die Idee der Brancheninitiative Tierwohl gut.

In den Buchten wurden Heuraufen eingebaut, so haben die Schweine ständig Zugang zu Raufutter. Nicht alle Schweine nehmen das übrigens gleich gern an.

Mit den Schnüren als Spielzeug haben die Aichers sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie werden gerne angenommen und sorgen für Abwechslung im Schweinealltag

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Eine Studie der tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universi-tät München (LMU) hat für Aufregung gesorgt. Sie sagt, dass 90 Prozent aller Mastschweine entzündliche Veränderungen an den Gelenken hätten. Der Bund Naturschutz hat diese Meldung gleich aufgegriffen und einen Generalangriff auf die landwirtschaftliche Nutztierhaltung gestartet. Doch was ist wirklich dran an der Untersuchung? Wir haben nachgefragt.

Macht der Spaltenboden krank?

Mastschweinehaltung und Tierwohl

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Prof. Manfred Gareis vom Lehrstuhl für Lebensmittelsi-cherheit an der tierärztlichen Fakultät der LMU hat im Rahmen einer Doktorarbeit 948 Schweine an drei Schlachthöfen untersuchen lassen. Zwei der Schlacht-höfe lagen in Bayern. Dabei haben die Wissenschaftler nach so genannten Bursen gesucht, die sich an den Ge-lenken, vorwiegend am Sprunggelenk der Hinterglied-maßen befinden. Die Bursitis ist eine Schleimbeutelent-zündung, die unter anderem durch einen Dauerreizung entstehen kann. Beim Schwein wird sie sichtbar durch Beulen an den Gelenken. Vorstellen kann man sich das etwa so, dass zwischen dem Knochen am Sprunggelenk und dem harten Betonboden, auf dem das Schwein liegt, etwas Weiches zwischengeschoben wird. Dazu bildet sich ein Schleimbeutel, der den Druck abpuffert.

Die BilDung von Bursen isT eine AnpAssung An Den hArTen BoDen

Die Veränderungen, so Prof. Gareis, entstehen immer dann, wenn ein hoher Druck auf die entsprechenden Regionen einwirkt. Das ist immer in der Nähe von Ge-lenken. Je größer die Ausbildung der Bursen ist, zum Teil auch blutend und mit massiven Hautveränderun-gen, desto stärker ist die Belastung, der das Tier ausge-setzt war. Das Problem sieht der Wissenschaftler dar-in, dass die Schweine keine Möglichkeit haben, dieser Schadwirkung auszuweichen. Die Betonspalten sind hart, die Tiere liegen darauf, das heißt, die Bildung der Bursen ist eine Anpassung an die Umwelt.

Nach der Untersuchung wurden solche beulenartigen Veränderungen an den Gelenken bei 90 Prozent der Fo

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untersuchten Tiere gefunden. Allerdings war der Grad der Veränderung unterschiedlich. Schwere entzünd-liche Gelenkveränderungen hatten nur 0,7 Prozent der Schweine, rund 43 Prozent der Tiere hatten mittel-schwere Bursen, 48 Prozent hatten leichte und acht Pro-zent der Tiere keinerlei Veränderungen. Nicht untersucht wurde, ob die festgestellten Verände-rungen an den Haltugnsbedingungen, am Management, an der Genetik oder vielelicht sogar an der Fütterung liegen. Dazu, so Prof. Gareis muss jetzt eine Analyse er-stellt werden, um herauszufinden, welche Faktoren zu den Gelenkveränderungen führen und vor allem wie sich die unterschiedlichen Grade der Veränderungen erklären lassen.

Auch An Der lAnDesAnsTAlT WerDen JeTzT Die schWeine AuF

Bursen unTersuchT

Seit einem halben Jahr werden jetzt an den Landesprü-fungsanstalten in Grub und Schwarzenau ebenfalls Bur-sen untersucht. Dr. Christine Jais vom Institut für Land-technik und Tierhaltung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LFL) betreut diese Untersuchungen. Sie kommt im Großen und Ganzen zu den gleichen Wer-ten wie die Wissenschaftler der LMU. Rund zehn bis 20 Prozent der Tiere zeigten keine Veränderungen, ein Pro-zent hatte schwere entzündliche Veränderungen, der Rest leichte bis mittlere Bursen. Das heißt, die Zahlen aus der Untersuchung haben sich bestätigt und Dr. Jais geht davon aus, dass es auch in der Praxis so aussieht.

Die wichtigste Frage ist jetzt, ob die Schweine Schmer-zen haben. Schwere, entzündliche Veränderungen, das steht außer Frage, sind für die Tiere schmerzhaft. Doch

jetzt muss man herausfinden, ob schon die Vorstufen das Tier im Wohlbefinden beeinträchtigen. Das aber ist gar nicht so einfach. Denn die Schweine sagen nicht, wo es ihnen weh tut. Deshalb setzt Dr. Jais jetzt darauf, nicht nur die Bursen zu erfassen, sondern auch das Gangbild der Tiere. Schließlich sind Schmerzen oft an der Gang-weise abzulesen, etwa wenn ein Tier ein Bein entlastet.

Bleibt noch die zweite Frage, was kann man tun? Auch die ist nicht leicht zu beantworten, denn gute Alterna-tiven zum Spaltenboden gibt es derzeit kaum. Stroh, heißt für viele die erste Antwort. Doch in 90 Pro-zent der heutigen vollklimatisierten und geschlos-senen Ställe sind Strohgaben keine gute Lösung. Für die Schweine wird es schnell zu warm, die Staubbelas-tung ist enorm.

ersT Die grünDe genAu kennen – DAnn lösungen FinDen

Spezielle Matten gibt es, aber auch da gilt – zumindest für heiße Sommertage – dass es den Schweinen schnell zu warm wird und sie lieber auf den kühlen Betonspal-ten liegen. Der Nachteil, sie koten auf die Matten. Plas-tikroste zeigten ähnliche Wirkung, auch sie kamen bei den Schweinen im Versuchsbetrieb nicht so gut an. Si-cher wird man im Mastbereich ganz andere Lösungen finden müssen, Mehrklimazonen-Ställe zum Beispiel, die dann auch andere Bodenalternativen zulassen. Doch bevor solche Alternativen diskutiert werden, müs-sen erst einmal die Gründe, die zur Bildung der Bursen führen, genau untersucht werden. Erst wenn man die wirklichen Ursachen für kennt, kann man nach sinn-vollen Lösungen suchen.

■ G. Helm

Fleischerzeugung

Warum die Tiere Bursen auf dem Spaltenboden bekommen und warum die Verände-rungen unterschied-lich starkt sind, wurde bisher noch nicht erforscht.

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Das LKV Bayern wollte wissen, ob der positive Effekt von Jutetüchern im Abferkelstall auf das Tierwohl unter bayerischen Haltungsbedingungen zu beobachten ist. Im Rahmen einer Bachelorarbeit hat Wolfgang Sturm, Student der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, am elterlichen Betrieb den Einfluss von Jutetüchern auf das Verhalten von Sau und Ferkel bei der Geburt untersucht. Wir stellen Ihnen die Ergebnisse vor.

Fleischerzeugung

einfluss von Jutetüchern auf das Abferkelverhalten von zuchtsauen

Schweine lieben Kuscheltücher

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Fleischerzeugung

In der freien Natur bereiten Muttertiere den Platz für die Geburt ihrer Jungen sorgfältig vor. Wildsauen bauen aus Ästen ein Nest von bis zu 50 Zentimetern Höhe und pols-tern es sorgfältig mit trockenem Gras aus. Auch die mo-dernen Hausschweine besitzen noch den Nestbautrieb. Das kann man zum Beispiel in Betrieben beobachten, die ihre Tiere auf Stroh halten. Untersuchungen im Schwei-ne-Innovationszentrum der Universität Wageningen im niederländischen Sterksel haben gezeigt, dass Schweine in einstreuloser Haltung sich kurz vor der Geburt inten-siv mit Jutetüchern als Nestbaumaterial befassen. Bei Tieren mit Jutetuch verlief die Geburt schneller und die Sauen waren bei der Geburt deutlich ruhiger als Sauen ohne Tuch. Legte man das Jutetuch nach der Geburt in das Ferkelnest, so wurde das zum bevorzugten Liegeplatz der Ferkel. Das Gleiche wurde auch im Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum Schwarzenau beobachtet. Die nie-derländische Versuchsleiterin Anita Hoofs meinte: „Es riecht so gut nach Mama“.

Ob das auch unter bayerischen Verhältnissen so funktio- niert, hat Wolfgang Sturm unter die Lupe genommen.

In vier Durchgängen mit je rund 20 Sauen wur-de jeweils der einen Hälfte der Sauen ein Tuch angeboten, während die anderen Tiere über kein Nestbaumaterial verfügten. Die Tücher wa-ren 1,65 Meter lang und 60 Zentimeter breit und wurden am Ferkelschutzkorb festgeknotet.Beobachtet wurde das Verhalten der Sauen mit und ohne Jutetuch in Bezug auf das Nestbauver-halten, ihr Allgemeinverhalten, den Geburtsver-lauf und die Vitalität der Ferkel.

Auch die moderne sAu hAt einen nestbAutrieb

Es zeigte sich, dass alle Sauen einige Stunden vor der Ge-burt versuchten, ein Nest zu bauen. Sie scharrten mit den Vorderbeinen, als wollten sie Nestbaumaterial unter sich schieben. Tiere, denen ein Jutetuch an die Stangen des Ferkelschutzkäfigs gebunden wurde, zeigten einen deutlich ausgeprägteren Nestbautrieb. Sie bearbeiteten das Tuch teilweise sehr intensiv und reagierten aggres-siv, wenn man versuchte, es wieder zu entfernen. Zum Teil wurden die Tücher vollkommen zerfetzt. Auffallend war, dass das Interesse am Tuch ein bis zwei Tage vor der Geburt relativ gering war und erst wenige Stunden vor der Geburt sehr deutlich anstieg. Die meis-ten Tiere bevorzugten es, wenn sich das Tuch zu Beginn der Geburt unter ihrer Körpermitte befand.

sAuen mit Jutetuch sind ruhiger

Die Auswertung der Beobachtungen ergab, dass Sauen mit Jutetuch signifikant ruhiger und weniger schreck-haft waren als Tiere ohne Nestbaumaterial. Sehr unru-hige Schweine, vor allem Jungsauen, beruhigten sich durch die Beschäftigung mit dem Stoff. Kurz vor der

tAb. 1: AnzAhl der tiere innerhAlb der einzelnen Versuchsgruppen

deutsche landrasse

sauen dänischer herkunft

gesamt

mit Tuch 26 16 42

ohne Tuch 23 16 39

Gesamt 49 32 81

Die Sauen nehmen Jutetücher gerne zur Befriedigung des Nestbautriebes an.

Die Sauen haben sich vor der Geburt intensiv mit den Tü-chern beschäftigt

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Geburt nahmen etwa 90 Prozent der Sauen mit Tuch eine liegende Position ein und verbrachten die meiste Zeit während der Geburt liegend, während es bei den Sauen ohne Tuch nur 25 Prozent waren. Bei Tieren ohne Jutetuch konnte wiederholt beobachtet werden, dass das Muttertier während der Geburt aufstand und sich dann nicht mehr hinzulegen traute, weil sich die neu-geborenen Ferkel unter ihm befanden und es Angst hatte, sie zu erdrücken. Dies kann zu einer Verzögerung der Geburt von bis zu einer halben Stunde führen. Da-mit ist möglicherweise zu erklären, dass die Geburten bei Tieren mit Nestbaumaterial tendenziell schneller verlaufen.

Die Vitalität der Ferkel war bei Tieren mit Jutetuch signi-fikant höher als bei Sauen ohne. Keine oder nur gerin-ge Unterschiede konnten festgestellt werden bei den Merkmalen „termingerechtes Abferkeln“, „Häufigkeit des Wechsels der Liegepositiion“, „Anteil Geburtshilfe“, „Dauer bis zum Abgang der Nachgeburt“, „Anzahl totge-borener Ferkel“, „Saugferkelverluste bis zum Absetzen“.Wichtig ist, dass das Tuch am Ferkelschutzkorb so befes-tigt wird, dass es nicht in den Futtertrog kommen kann und verschmutzt wird. Sonst verliert das Tier das Interesse.

„es riecht so gut nAch mAmA“

Auch im Betrieb Sturm wählten die Ferkel in den ersten Tagen nach der Geburt das Tuch als ihren bevorzugten Liegeplatz. Es wird empfohlen, das Tuch im Ferkelnest festzubinden, damit es von den Ferkeln nicht unter die Sau geschoben wird und zu erhöhten Erdrückungsver-lusten kommt. Obwohl die Ferkel meistens viel Zeit auf dem Jutetuch verbringen, wird nicht auf das Tuch geko-tet oder uriniert.

Um zu prüfen, ob es wirklich der Geruch der Mutter ist, der die Fer-kel so anzieht, oder ob das Jutetuch nur eine angenehme Liegefläche darstellt, wurde außerhalb des Ver-suches einigen Ferkelgruppen ein fabrikneues Jutetuch ins Nest ge-legt. Diese Tiere zeigten nur wenig Interesse am Tuch und benutzten es überwiegend als Spielmaterial. Das

zeigt, dass es tatsächlich der Geruch der Mutter ist, der das Tuch als Liegefläche so interessant macht. Nach einigen Tagen geht das Interesse der Ferkel am Ju-tetuch zurück, sei es, dass sich der Geruch der Sau ver-flüchtigt hat, sei es, dass die Ferkel selbstständiger ge-worden sind. Schwächere Ferkel suchen aber weiterhin das Tuch gerne auf. Auch Ferkel, die nicht richtig gehen können, so genannte Grätscher, bevorzugen das Tuch, weil sie auf der rauen Oberfläche besser aufstehen kön-nen. In Sterksel hat man festgestellt, dass durch die Kon-zentration der Ferkel auf das Tuch die Erdrückungsver-luste verringert werden. Das konnte im Versuch auf dem Betrieb Sturm nicht nachgewiesen werden.

mehr tierwohl zu geringen Kosten

In Anbetracht der deutlichen Steigerung des Wohlbe-findens von Sau und Ferkel, der geringen Kosten und des geringen Arbeitsaufwandes kann die Verwendung des Tuches nur empfohlen werden. Auch im Betrieb Sturm ist man vom positiven Effekt des Tuches über-zeugt. Daher wird es auch nach Abschluss der Bachelor-arbeit weiter verwendet.

■ W. Sturm, D. Sprengel

Fleischerzeugung

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Die vollständige Bachelorarbeit von Wolfgang Sturm und weitere Arbeiten, die in Zusam-menarbeit zwischen der Hochschule Weihen-stephan-Triesdorf und dem LKV Bayern erstellt wurden, finden Sie auf unserer Homepage www.lkv.bayern.de, Menüpunkte „Veröffentlichungen“, „Bachlorarbeiten“.

In der Variante ohne Jutetücher stand die Sau oft bei der Geburt, sie traut sich nicht mehr ablegen aus Angst, die Ferkel zu erdrücken.

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Das Verbundprojekt „Stärken-/Schwächen-Profil Schweinefütte-rung“ wurde in den letzten drei Wirtschaftsjahren als ein wichti-ges Beratungsmodul aufgebaut. Es wurde unter der Federführung des Instituts für Tierernährung und Futterwirtschaft der Bayeri-schen Landesanstalt in Grub durchgeführt und durch die Bayeri-sche Eiweißinitiative finanziert. Nun ist es soweit, ab dem Jahres-abschluss für das Wirtschaftsjahr 2014/2015 steht es als ein festes Serviceangebot des LKV Bayern für Ringbetriebe zur Verfügung.

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Die Fütterungsberatung nimmt seit jeher einen großen Platz in der Beratung ein, soll aber durch dieses Ange-bot noch weiter ausgebaut werden. Mit dem „Stärken-/Schwächen-Profil Fütterung“ können Sie schnell auf ei-nen Blick Ihre betrieblichen Verbesserungspotentiale und Handlungsspielräume in der Fütterung, beim Fut-tereinkau f und in der Nährstoffbilanz erkennen. Hier-für werden vorhandene Leistungs- und Futterdaten noch besser ausgewertet und grafisch aufbereitet. Das neue Serviceangebot steht für schweinehaltende

Betriebe zur Verfügung, die an der Ringberatung teil-nehmen, bereit sind, ihre Produktionsdaten noch in-tensiver aufarbeiten zu lassen und ihre Fütterung überdenken und weiterentwickeln möchten. Diese Jah-resauswertung steht ab dem nächsten Jahresabschluss sowohl für Ferkelerzeuger, Babyferkelerzeuger als auch für Schweinemäster zur Verfügung.

Mitmachen lohnt sich! Fragen Sie Ihren Ringberater!

■ E. Brunlehner

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42 LKV JOURNAL 3 | 2015

Fünf LKV-Ringberater betreuen die bayerischen Speisefischerzeuger. Sie sorgen dafür, dass im Teich alles passt und auf dem Teller der Verbraucher beste Lebensmittel landen. Sven Weichenrieder, Ringberater in Ansbach, fasst zusammen, wie das Fischjahr 2015 bisher gelaufen ist und was das für die Erzeuger bedeutet.

Fischzucht im Jahreslauf

Frische Fische …

Diesen Winter waren die Wassertemperaturen in den mittelfränkischen Karpfenteichen sehr gleichbleibend niedrig. Die Fische konnten, wenn sie nicht von Kormo-ran und Bieber gestört worden sind, in ihrer Winter- ruhe Kräfte für die anstehende Saison sammeln. Die Ja-nuarwassertemperaturen lagen bei zwei bis vier Grad, auf vielen Teichen war eine klare Eisschicht vorhanden. Trübe Eisschichten oder Schnee verhindern, dass Son-nenlicht eindringt. Dann können die Wasserpflanzen keine Photosynthese betreiben und keinen Sauerstoff produzieren. In manchen schneereichen Wintern muss deshalb auf den Teichen Schnee geräumt werden.In den Monaten Januar, Februar und März richten sich

die Hauptaufgaben des Teichwirts auf die Pflege und In-standhaltung der Teiche und ihrer Einrichtungen, wie Mönche und Abfischgruben. Die Frostperioden werden dazu genutzt, um mit schwerem Gerät wie Bagger und Radlader die Dämme auszubessern oder die Teiche zu „entlanden“. Hierbei werden – wenn möglich – auch Fördermaßnahmen in Anspruch genommen.

Der Aschermittwoch und die folgenden Fastentage bis Ostern läuten die letzten Tage für den Speisekarpfen ein. Ende März lagen die Wassertemperaturen schon bei sie-ben bis neun Grad. Die steigenden Temperaturen konn-ten für die ersten Probefänge genutzt werden, um die

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Kondition der Fische zu überprüfen. Die Winterverluste waren, abgesehen von starken Kormoranschäden, eher gering.

Die Saison für die Speisefischerzeugung beginnt im Ap-ril. Die ersten warmen Tage ließen die Wassertempera-turen schon über 15 Grad ansteigen. Erste Teiche wurden besetzt und spätestens jetzt rührt sich das Leben am und im Gewässer. Um den richtigen Besatz für jeden Teich zu ermitteln, ist es sinnvoll, Aufzeichnungen über Be-satzgewichte und Abfischgewichte aus den Vorjahren heranzuziehen. Sind keine solchen Daten vorhanden, können unsere Richtwerte dem Teichwirt helfen, seine Erträge zu verbessern oder zu steigern. Um einen gesun-den und optimalen Speisekarpfen zu erzeugen, sollte der Naturzuwachs größer als der Fütterungszuwachs sein. Deshalb muss jeder Teichwirt den Naturzuwachs seiner Teiche kennen. Die Teiche werden in Ertragsklassen ein-geteilt (s. Tab. 1). Die meisten mittelfränkischen Teiche liegen in den Ertragsklassen 1 und 2. Die Naturnahrung besteht zum größten Teil aus Rädertierchen, Hüpferlin-gen, Wasserflöhen, Zuckmücken-Larven und anderen Insektenlarven. Der Teichwirt ist bemüht, das gute und

Fleischerzeugung

preiswerte Eiweiß der Naturnahrung in vollem Umfang zum Körperaufbau des Karpfens zu nutzen. Durch zu-sätzliche Düngung können die Naturzuwächse erhöht werden. In den meisten Fällen wird mit organischem Dünger wie abgelagertem Stallmist oder Heu gedüngt.

Mitte April hatten wir eine Warmwetterphase und die K2 starteten ihre Futtersuche im Teichboden. Durch diese Bodenaktivität trüben sie den Teich ein. Für den Teichwirt ist das ein gutes Zeichen, denn die Fische zei-gen, dass sie aktiv und hungrig sind.

Jetzt kann der Teichwirt bereits leichte Futtergaben ge-ben. Dabei sollte er jederzeit auf Schlechtwet-terphasen und kalte Nächte gefasst sein. Denn dann ist es wichtig, die Fütterung wieder ein-zustellen oder zu reduzieren, um die Fische weiter an der Bodenbearbeitung zu halten. Durch die Ablenkung mit eingebrachtem Getreide oder Fertigfutter kann es passieren, dass die Fische die Suche nach Naturnahrung am Teichgrund einstellen und der Teich wie-der klar wird. Dadurch wird mehr Stickstoff eingetragen, ein unerwünschtes Wachstum von Algen und Wasserpflanzen setzt ein.

Ein Größenvergleich: Der K2, ein zweisömm-

riger Karpfen im dritten Produktionsjahr ,wiegt

rund 900 Gramm, der K1, der einsömmrige Kar-

pfen im ersten Produkti-onsjahr wiegt 55 Gramm.

Tab. 1: Teiche und ihre erTragsklassen

ertragsklasse natur-zuwachs

I sehr ertragreiche Teiche über 400 kg/ha

II ertragreiche Teiche 200–400 kg/ha

III mittmäßige Teiche 100– 200 kg/ha

IV ertragsarme Teiche 50–100 kg/ha

V sehr ertragsarme Teiche unter 50 kg/ha

Im Mai sollten maxi-mal 5–10%, im Juni 20–30%, im Juli 30–40%, im August 20-30% und im September 10-20% Getreide zugefüttert werden.

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Fleischerzeugung

Um gesunde und frohwüchsige Speisekarpfen zu erhal-ten, ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Natur-nahrung und Getreidefütterung anzustreben. Damit nicht zu viel Getreide verfüttert wird, muss eine Futterberechnung durchgeführt werden. Getreide hat im Durchschnitt einen absoluten Futterquotient von 4,5. Das heißt, um ein Kilogramm Fütterungszuwachs zu erzielen, müssen 4,5 Kilogramm Getreide verfüt-tert werden. Im Mai, ab einer Wassertemperatur über 15 Grad wird alle zwei bis drei Tage mit der Fütterung

begonnen. Bevor wieder neues Futter an der Futterstelle eingebracht wird, muss der Fischwirt kontrollieren, ob die vorherige Futtergabe auch gefressen worden ist.

Mitte Mai sind die Züchter bereits in der Lage, Karpfen zu vermehren und so genannte K0 aus künstlicher Er-brütung anzubieten. Um den jungen Karpfen den bes-ten Start zu gewährleisten, muss der vorgesehene Teich Naturnahrung in ausreichender Menge produzieren. Dazu wird er zwei bis drei Wochen vor dem Besatz 30 bis 50 Zentimeter angestaut, um sich schnell zu erwärmen.

Der Ringberater untersucht, ob die Fische mit Parasiten belastet sind.

Das will man nicht: Stark verschleimte Kiemen und weiße Flecken darauf.

Tab. 2: einTeilung der karpFen in WachsTumsklassen

produktions-jahr bezeichnung zielgewichte am

ende des Jahres karpfen

1. Jahr K0–K1 25–50 g Karpfenbrut, einsömmerig (Besatzfische)

2. Jahr K1–K2 50–450 geinsömmerig

zweisömmerig (Besatzfische)

3. Jahr K2–K3 450 – 1500 gzweisömmerigdreisömmerig (Speisefische)

4. Jahr K3–K4 1500–X g dreisömmerigviersömmerig

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Fleischerzeugung

Dann wird mit trockenem Heu gedüngt. Die Düngung mit Heu fördert die E n t w i c k l u n g von Zooplank-ton, vor allem von Rädertier-chen. Das ist die beste Startnahrung für die ein bis drei Millimeter große Karpfenbrut. Im Juni sind die ersten Kv (Karpfen vorgestreckt) bereits abgefischt. In dieser Phase reagieren die Fische empfindlich gegen Parasiten, vor allem auf den Kiemen nisten sich Kiemensaugwür-mer ein. Ein Massenbefall führt oftmals zu einer erhöh-ten Sterblichkeit. Als Futter kann jetzt bereits geschro-tetes Getreide verfüttert werden. Ebenfalls eignen sich auch Fertigfuttermittel aus dem Landhandel.

Bis Juni hatte sich die Wassertemperatur dann schon auf über 20 Grad erhöht. Die warmen Temperaturen ließen die Wasserpflanzen stark wachsen. Ein zu viel von Krausem Laichkraut, feinem Laichkraut oder Was-serlinsen kann zu Problemen führen. Die Teichwirte müssen die Teiche mähen, in guter Handarbeit oder

mit einem Mähboot. Denn durch die Abbauprozesse der Wasserpflanzen wird dem Wasser viel Sauerstoff entzo-gen, so dass es dabei zu einem Fischsterben durch Sau-erstoffmangel kommen kann.

Durch die Photosynthese der Wasserpflanzen schwankt der pH-Wert und der Sauerstoffgehalt im Teich stark im Tagesverlauf. In den frühen Morgenstunden ist der geringste Sauerstoffgehalt im Teichwasser vorhanden. Diese kritische Phase muss der Teichwirt im Blick ha-ben. Durch Belüften des Teiches kann ein Fischsterben verhindert werden. Durch Sommerkalkung mit feinge-mahlenem Branntkalk alle zwei bis vier Wochen lassen sich solche starken Schwankungen im Sauerstoffgehalt und pH-Wert verhindern.

■ S. Weichenrieder

Hohe Wasser-temperaturen sorgen dafür,

dass der Teich stark verun-

krautet. Er muss gemäht werden,

per Hand zum Beispiel, wie hier.

So genannte Kv oder Karpfen,

vorgestreckt, die Fische wiegen

in dieser Phase etwa 0,5 Gramm.

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Wer 365 Tage im Jahr ein Unternehmen leitet, der hat auch Anspruch auf ein paar Tage Abschalten und Aussteigen. Allerdings muss der Ur-laub vom Bauernhof gut geplant sein, damit man ihn wirklich sorgenfrei genießen kann und nicht dauernd an mögliche Probleme daheim denkt.

Wir sind dann mal weg …

Foto

: MEV

Im Milchviehbetrieb beginnt die Urlaubsplanung im Grunde schon mit der Besamung der Kühe. Denn mit der gezielten Steuerung der Besamung kann ich für zwei bis drei „kälberfreie“ Wochen sorgen. Das ent-spannt von vornherein die Situation: Keine Geburt, kei-ne neuen Kälber, weniger Probleme.

Wer kümmert sich –Familie, Freunde, Fremde hilFe?

Frühzeitig sollten Sie auch die Stallbetreuung während des Urlaubs organisieren. Holen Sie sich eine Fachkraft vom Melkeraushilfsdienst, bekommen Sie für maximal 14 Tage im Jahr eine finanzielle Unterstützung von etwa der Hälfte des normalen Satzes. Wer den Melkeraus-hilfsdienst nutzen will, muss Mitglied werden. Der Mit-gliedsbeitrag liegt bei zehn Euro pro Jahr. Wenn andere den Stalldienst übernehmen, müssen sie wissen, was im Stall los ist. Eine Liste mit den wichtigsten

Telefonnummern liegt bereit, außerdem ein Handzettel über die Technik im Melkstand oder für den Roboter. Praktisch sind Klebezettel am jeweiligen Gerät mit den wichtigsten Infos.

Alles, was der Melker, der nicht jeden Tag in Ihrem Melkstand steht, wissen muss, sollten Sie auf einzelnen Listen festhalten. Das gilt natürlich auch für die Beson-derheiten und Probleme der Tiere, etwa wenn Kuh Leni grundsätzlich aggressiv reagiert oder das Kalb in Box zehn Durchfall hat. Auch sonst sollte alles rund um die Stallbetreuung gut vorbereitet werden: Ein Kasten mit den wichtigsten Er-satzteilen steht bereit, das Kraftfuttersilo ist gefüllt, der Schlepper vollgetankt. Die notwendigen Medikamente wurden nachbestellt und die Buchten sind frisch ein-gestreut. Der Melker muss wissen, wie die Futterrati-on zusammengesetzt wird, wo er Stroh findet und die Kälbermilch lagert.

urlaubsplanung

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lkV leben

barbara marx, Fischbachau:

Als ich ein Kind war, fand ich es immer ganz schlimm, dass alle mei-nen Freundinnen in den Urlaub gefahren sind und nur ich musste zuhause bleiben. Da habe ich mir geschworen, ich fahre mit meinen Kindern in Ur-laub, trotz Bauernhof. Wir haben dann meistens ei-

nen Camping-Urlaub gemacht. Dann konnten wir ein paar Jahre nicht weg, weil ich Oma und Opa pfle-gen musste, da ging es einfach nicht. Aber letztes Jahr hat es wieder geklappt.

Eine Freundin, die Altenpflegerin ist, hat spontan zu gesagt, unsere pflegebedürftige Oma zu überneh-men. Das war für meine Schwiegermutter schön und für uns eine Erleichterung. Dann sind wir ein-fach weggeflogen.

Das war gar nicht so einfach, alles vorzubereiten. Wir haben nicht nur einen Stall mit Roboter, son-dern auch eine kleine Biogasanlage und beides muss optimal versorgt werden. Unser großer Sohn hat gern die Urlaubsvertretung übernommen und wir haben ihm den Betrieb auch voll anvertraut. Mein Mann ging sogar soweit, dass er tatsächlich am Flughafen das Handy ausgeschaltet hat. Im Vorfeld war es natürlich schon stressig, allein die Packerei für die beiden kleinen Kinder. Für den Stall musste ich jetzt natürlich nicht viel vorbereiten, weil unser Sohn ja den Tierarzt, den Roboter Service und alle unsere Vertragspartner kennt.

Auf jeden Fall war es wunderschön, wir waren in Ita-lien, direkt am Meer und haben die Tage ausgiebig genossen. Und daheim ist auch alles gut gelaufen. Heuer hat es mit dem Urlaub nicht geklappt, heu-er spannen wir alle zusammen ein paar Tage auf unserer Alm aus. Aber nächstes Jahr fliegen wir wieder weg.

Die Aufgaben in der Landwirtschaft sind vielfältig. Der Schutz der Versicherungskammer Bayern auch. Gebäude, Maschinen, Ernte, Tiere und Personen: Wir bieten Ihnen Schutz und Sicherheit aus einer Hand. Wir sind für Sie und Ihren Betrieb da.

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lkV leben

☐ melker / stallbetreuer organisieren

☐ telefonliste erstellen

■ eigene Handy-Nummer ■ Tierarzt ■ Melktechniker /Roboter Service ■ Elektriker ■ TBA ■ Besamungstechniker ■ Nachbarn

☐ liste über ablauf für’s melken

☐ technische infos zu melkstand / robter

☐ liste mit wichtigen informationen

über die tiere

☐ Zugangsdaten zum milchprüfring

☐ liste mit ration für Futtermischwagen

☐ liste mit infos „wo finde ich was“•

■ Werkstatt ■ Futtermittellager ■ Sicherungskasten, Lichtschalter ■ Tierpässe

☐ kasten mit ersatzteilen herrichten

☐ kF-silo nachprüfen und auffüllen

☐ medikamentenschrank überprüfen

und auffüllen

☐ Zimmer für melker herrichten

☐ Verpflegung für melker organisieren

☐ klebezettel mit kurzinfos anbringen

☐ alles nochmal frisch einstreuen

☐ nachbarn bescheid geben

Checkliste für Ihre Urlaubsplanung✁

Ganz entscheidend aber sind klare Ansagen. Was hat der Melker zu tun, was nicht. Das ist vor allem dann wichtig, wenn Altenteiler noch mitarbeiten.

melker FrühZeitig buchen

Die Fachkräfte vom Melkeraushilfsdienst wohnen am Hof und betreuen Ihre Tiere sozusagen rund um die Uhr. Sie müssen ihm ein ordentliches Zimmer zur Ver-fügung stellen. Er muss die Möglichkeit haben, ein Bad zu benutzen. Wer Ferienwohnungen hat, der tut sich leicht. Die Abstellkammer geht gar nicht. Auch die Ver-pflegung des Melkers muss organisiert werden.

Ihren Melker sollten Sie frühzeitig buchen, denn dann kann Ihnen der Melkeraushilfsdienst gleich sagen, wann überbucht ist. Die endgültige Zusage bekommen Sie übrigens erst eine Woche vor Einsatz. Gerade auf Roboterbetrieben sollten Sie ein bis zwei Tage Einarbei-tungszeit einplanen. Wenn Sie Ihren Urlaub gut vorbe-reiten, steht der Erholung ja nichts mehr im Wege. ■ G. Helm

urlaubsVertretung gesucht?

Der Melkeraushilfsdienst hilft weiter, Tel.: 0 86 38 / 71 99 10 (täglich zwischen 9:00 Uhr und 12:00 Uhr), Fax: 0 86 38 / 71 99 11, E-Mail: www.melkeraushilfsdienst.de

Matthias Heiml vom Melkeraushilfsdienst

ist der Ansprech- partner wenn man im Kuhstall eine Urlaubs-

vertretung braucht.

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Gunther Hofler ist Schweinezüchter aus Mittelfranken. Sein Betriebs-schwerpunkt ist die Jungsauenaufzucht. Ein ganz normaler Landwirt? Nicht ganz, denn Gunther Hofler hat noch ein paar Nebenjobs. Berühmt geworden aber ist er als sympathischter Kandidat bei „Bauer sucht Frau“.

Bauer sucht Frau

Der heißeste Bauer Frankens

Unternehmungslustig, schlagfertig und musikbegeis-tert, Gunther Hofler hat ganz schön was drauf. Seine Lei-denschaft sind seine Tiere – er züchtet Schweine – und die Musik. Gunther Hofler ist angesagter DJ und dafür ständig in ganz Nordbayern unterwegs. Eigentlich wollte er studieren, aber nach dem frühen Tod des Vaters muss-te er schon mit kaum 20 Jahren den Betrieb überneh-men. Doch nicht nur das, er führt auch noch eine eigene Sicherheitsfirma und einen Baumaschinen-Verleih.

Privat lief es dann allerdings nicht ganz so gut, die lang-jährige Beziehung brach auseinander. Gunther Hofler war allein. Da hatte eine gute Freundin eine gewagte Idee: Aus Spaß meldete sie ihn bei „Bauer sucht Frau“ an. Dann ging alles ganz schnell. Das Team kam auf den Hof, es wurden erste Gespräche geführt, der erste Dreh organisiert und Gunther Hofler war mittendrin dabei. „Die Leute waren super nett, wir haben uns gleich bes-tens verstanden. Natürlich habe ich aufgepasst, was ich sage. Denn ich wollte ja nicht als dummer Trottel er-scheinen. Denn eines muss einem klar sein, denen geht es um einen möglichst großen Unterhaltungswert in

der Sendung, nicht darum, ob ein Bauer eine Frau fürs Leben findet.“ Für den engagierten Schweinezüchter war das kein Problem, hat er doch sowieso schnell einen coolen Spruch auf Lager.

Und die Frau? In der Sendung hat er Jenny kennen ge-lernt. Doch sie war nicht die große Liebe, nach zwei Mo-naten war es vorbei. Doch jetzt war Gunther bekannt, unzählige Spots wurden mit ihm gedreht, alle Medien haben darüber berichtet. Das hat ihn als DJ überregio-nal bekannt gemacht und ihm letztlich auch zu seinem Glück verholfen. Denn dadurch hat er Jessy kennen ge-lernt und beide sind heute zusammen und rundum zufrieden.

Doch Ruhe kehrt noch lange nicht ein, denn Gunther Hofler hat schon wieder ein ehrgeiziges Projekt begon-nen: Er züchtet Schweine mit kurzen Schwänzen, die man nicht mehr kupieren muss. Erste Erfolge jahrelan-ger Zuchtarbeit kann er jetzt schon verbuchen. Gunther Hofler lässt eben gern die Sau raus. Herzlichen Glückwunsch! ■ G. Helm

LKV LeBen

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Firmennachrichten

Smarter ServiceMit der neuen Bayer-App „BCS Cowdition“ können Landwirte und Tierärzte den Ernährungszustand von Milchkühen jetzt schnell und unkompliziert bestim-men. Die neue Smartphone-Anwendung für Android und iOS ermittelt objektiv die Körperkonditionsnote (BCS-Note) in wenigen Schritten und steht als kostenlo-ser Download im Google Play Store und App Store zur Verfügung.

Die Bedienung der Bayer-App „BCS Cowdition“ ist selbst-erklärend. Der Anwender muss die Kuh lediglich von hinten und von der Seite fotografieren. Durch Auswählen vorgegebener Körperlinien kann er in wenigen Schritten die BCS-Note zwischen eins und fünf in Viertel-Konditionsnoten bestimmen.

Kompakt und wendig

Kompakt, wendig, schlagkräftig und effektiv – das sind die Attribute der neuen, kleinsten Baureihe selbstfah-render Futtermischwagen von Sgariboldi. Die neuen horizontalen Mischer werden mit fünf, sieben und elf Kubikmetern in der kompaktesten Bauart angeboten.Insbesondere auf niedrigen und verwinkelten, schwer zugänglichen oder engen Betrieben sowie bei schmalen Futtertischen punkten die Modelle der neuen Baurei-he mit ihren kompakten Maßen und ihrer Wendigkeit. Durch die variablen Austragesysteme eignet sich die-se Technik auch zum Einstreuen von Liegeboxen. Dies macht die 1000er Serie auch für den Einsatz in Altgebäu-den und in Betrieben der Alpenregion Deutschlands, der Schweiz, Österreichs oder Südtirols ideal. Die kom-pakten Futtermischwagen sind prädestiniert für Betrie-be, denen ein vollwertiger Selbstfahrer zu groß ist.

Sgariboldi präsentierte zur EuroTier 2014 die neue 1000er Serie, spezi-ell für den Einsatz in kleineren Betrieben mit schmalen und schwer zugänglichen Futtertischen und geringer Traktormechanisierung. Werkfoto

Individuelles AufstallungskonzeptDie Umsetzung moderner Stallbaukonzepte ist ein wesentlicher Faktor für die wirtschaftliche Rinder-haltung. Innovative Produktentwicklungen, mo-dernste Produktionsabläufe, höchste Qualitäts-standards und hoher Tierkomfort sind für SUDING Anspruch und Verpflichtung. Das SUDING-Produkt-programm umfasst Stahlbeton-Fertigelemente für Hoch- und Tiefbuchten, sowie das passende Zubehör. Eine Besonderheit bei den neuen Fertigelementen ist das Klauenbad. Es ist einfach in die Lauffläche der Rinderställe zu integrieren und mit einem rutsch-hemmenden Profil ausgestattet.

Das SUDING-Gummi-Auflagesystem wird passend für AS-Rinderspaltenboden angefertigt und für alle Längen vorkonfektioniert. Das Diamant-Nop-pen-Profil auf der Oberfläche gewährleistet hohe Rutschfestigkeit. Lieferbar als Originalausstattung für SUDING-Rinderspaltenboden oder passgenau zum Nachrüsten.

Zitzendippmittel mit VeterinärzulassungLuxSpray 50 Vet von GEA Farm Technologies ist ein freiverkäufliches Arzneimittel zur effektiven Unter-stützung der Mastitisprophylaxe bei laktierenden Milchkühen, Milchschafen und -ziegen. Es wirkt nachweislich bakterizid auf die meisten Bakterien-arten. Das gebrauchsfertige Tierarzneimittel Lux-Spray 50 Vet ist zugelassen vom Bundesamt für Ver-braucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Zul. Nr. 401772.00.00). Die damit verbundenen Tests und Studien bestätigen, dass die Inhaltsstoffe Mastitis- erreger wirksam bekämpfen. Verglichen mit her-kömmlichen Euterhygienemitteln enthält LuxSpray 50 Vet einen hohen Jodanteil von 5.000 ppm, der die Anzahl der Mastitiserreger auf der Zitzenhaut deut-lich verringert. Dadurch wird eine Übertragung der Keime von infizierten auf gesunde Euterviertel verhindert. Zudem sorgt der hohe Anteil von Lano-lin und Glycerin für eine gute Zitzenhautkondition und stärkt somit die Abwehrkräfte gegen schädliche Umwelteinflüsse.

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Firmennachrichten

Gutes Kolostrum-Management

Durch die Impfung der Muttertiere gegen Durchfall- und Atemwegserkrankungen kann ein hochwertigeres Kolostrum mit einem höheren Antikörper-Gehalt erzielt werden.

Antikörper sind Schutzstoffe gegen Krankheitserreger. Kälber werden jedoch ohne Antikörper geboren. Die einzige Möglichkeit, das Kalb mit Antikörpern zu ver-sorgen, ist die Gabe von Biestmilch, des so genannten Kolostrums, kurz nach der Geburt. Die Antikörper aus dem Kolostrum bieten eine sofortige, passive Immunität und schützen das Kalb gegen die wichtigsten Erreger der vorherrschenden Kälberkrankheiten, wie zum Beispiel Durchfall oder Atemwegserkrankungen.

Durch die Impfung der Muttertiere wird die Antikör-per-Produktion der Kuh angekurbelt. Die Kuh scheidet weniger Erreger aus und die Qualität des Kolostrums wird verbessert. Nach der Impfung werden von der Kuh spezifische Antikörper gegen die im Impfstoff enthalte-nen Bestandteile produziert und dann – über das Kolo-strum – in das Kalb übertragen. Durch die frühzeitige Verabreichung einer ausreichenden Menge an Kolos-trum in hoher Qualität wird das Kalb mit den notwendi-gen Antikörpern versorgt. Es hat dann sofort einen sys-temischen Schutz gegen gefährliche Krankheitserreger.

Das Kolostrum ist für das Kalb ausgesprochen wichtig und wertvoll. Daher sollte es so hochwertig und an Anti-körpern so reichhaltig wie möglich sein. Um eine mög-lichst hohe Qualität zu erreichen, sollte das Kolostrum unmittelbar nach der Geburt gewonnen und dem Kalb frisch verabreicht werden. Je mehr Antikörper das Ko-lostrum enthält, desto besser kann das Kalb geschützt werden. Die Konzentration an spezifischen Antikörpern im Kolostrum kann durch die Impfung der Muttertiere gegen Durchfall- und Atemwegserkrankungen erhöht werden, wodurch die Abwehr gegen diese Krankheitser-reger gestärkt wird.

Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über die Möglichkei-ten, Ihre Muttertiere gegen die wichtigsten Aufzuchter-krankungen in der Rinderhaltung zu impfen. Ein infor-matives Video zum Kolostrum-Management finden Sie unter www.msd-tiergesundheit.de, Menüpunkte „Tier-arten“, „Rind“, „Fokusthemen“, „Rindergrippe – Informa-tionen für Landwirte“, „vorbeugende Massnahmen“.

Neuer WerksbeauftragterSeit dem 1. April 2015 betreut Matthias Müller als regionaler Verlaufsleiter für die Bernard van Lengerich Maschinenfabrik GmbH & Co. KG (kurz BvL) den Markt in Nordbayern.Matthias Müller hat bereits um-fangreiche Kenntnisse in der Fütterungstechnik und kennt die Anforderungen der bay-rischen Kunden an die Fütte-rungstechnik ganz genau. Nach seiner Ausbildung zum Landma-schinenmechaniker war Müller mehrere Jahre im Vertrieb eines Landmaschinenhändlers und auch eines Landma-schinenherstellers tätig. „Die strategische Neuaus-richtung von BvL ermöglicht es, noch direkter und näher am Kunden dran zu sein, um ihn kompetent und bedarfsgerecht beraten zu können“, so Bernard van Lengerich, Geschäftsführer von BvL.

Matthias Müller (r.) über-nimmt das Gebiet der Werks-vertretung Peter Sauer, der aus Altersgründen ausscheidet.

Wer

ksfo

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Dippmittel auf MilchsäurebasisLactiFence™ ist ein neues Dippmittel aus dem Hause DeLaval. Es verbindet die desinfizierende Kraft von Milchsäure mit zuverlässigem Barriereschutz. Das Euter der Kuh wird nach dem Melken doppelt vor pa-thogenen Erregern geschützt: Chemisch, in der kriti-schen Zeit des offenen Strichkanals, und physikalisch, durch den Barrierefilm in der Zwischenmelkzeit. Seine Wirksamkeit hat LactiFence™ nach den erfor-derlichen Standards unter Beweis gestellt und ist in Deutschland und Österreich als Biozid registriert. LactiFence™ ist zudem in Deutschland und Öster-reich in der Betriebsmittelliste für den Ökologischen Landbau gelistet. Es ist daher besonders für Bioland-wirte geeignet, die zum einen ein hochwertiges aber jodfreies Barrieredippmittel verwenden möchten und bei denen zusätzlich die Verbesserung der Zit-zenkondition im Fokus steht. Die bezeichnende Des-infektionskomponente von LactiFence™ ist der na-türliche Inhaltsstoff Milchsäure.

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Komfortables und effizientes Melken für Mensch und Tier

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