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2017/18 03 MAGAZIN

MAGAZIN 03 - theater-im-pfalzbau.de · ponist, Dirigent, Chansonnier und Kontra-bassist HK Gruber, eine der bekanntesten und populärsten, aber auch rätselhaftesten Persönlichkeiten

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VERZEICHNIS

VERZEICHNIS 02

GRUSSWORT TILMAN GERSCH 03

PROGRAMMÜBERSICHT 04

RÜCKBLICK FESTSPIELE 06

KURZ UND WICHTIG 08

5. und 6. Sinfoniekonzert 09

La Cenerentola 10

Wort und Wein 11

Asip & Jenny 12

The Addams Family 13

The Rake’s Progress 14

Das kunstseidene Mädchen 16

Beethovenchor Liebesliederwalzer 17

Dom Quixote 18

Nicht schlafen! 22

Blue Moon 24

Istanbul 25

Le Dieu du Carnage 26

Wie wär’s, wie wärs’s? 27

Schloss Prozess Verwandlung 28

Nederlands Dans Theater 2 30

The Choreonauts: Yuropa 33

In 80 Tagen um die Welt 34

„Kultur für alle?“ Podiumsdiskussion 38

El Gato Montés 39

Drei Schwestern 40

Interview mit Giuseppina Tragni 44

Allez hopp! 45

Junger Pfalzbau 46

IMPRESSUM 48Liebes Publikum,

im letzten Spielzeitdrittel der Saison 2017/18 erwarten Sie wie gewohnt herausragende Künstler, Theater und Compagnien – auch außerhalb der Festspiele sind die Pfalzbau Bühnen für Über-raschungen gut und werden ihrem Anspruch als bedeutendes Zentrum der darstellenden Künste in der Metropolregion gerecht.

Gestatten Sie, dass ich Ihren Blick für dieses Mal auf die Sparten des Musiktheaters lenke. Die bewährte Zusammenarbeit mit dem Pfalztheater Kaiserslautern geht einen Schritt weiter, in wenigen Wochen werde ich als Regisseur mit den Proben für Igor Strawinskys The Rake’s Progress beginnen. Das Leben eines Wüstlings, so lautet der deutsche Titel dieser inhaltlich und musi-kalisch wunderbar reichen Oper, erzählt die Geschichte eines rücksichtslosen Verschwenders; ein nahezu faustischer Stoff mit Sinnsuche, großer und kleiner Welt und Teufelspakt. Ohne Rast und Ruh ist der Held Tom Rakewell auf seiner Suche nach Genuss, Abwechslung, Rausch und Vergessen. Er reizt die Gren-zen der Freiheit bis zum Überdruss aus, bis er abstürzt und dem Wahn verfällt.

So einfach diese Moritat erscheint, so ungeheuer aktuell finde ich sie. Tom Rakewell steht für die Achtlosigkeit, mit der wir den Res-sourcen unserer Erde begegnen, für Gewinnsucht und schnelle, billige Genussbefriedigung. Sein Pakt mit dem Teufel verschafft ihm immer nur vorübergehende Erfüllung, am Ende landet er

wieder in der Frustration. Diese Abwärtsspirale und Rakewells zunehmende Zerrüttung weiß Strawinsky durch seine facetten-reiche Musik zu kontrastieren. Jede Inszenierung ist eine Reise ins Ungewisse. Wohin sie uns geführt hat, können Sie am 6. und 8. April in den Pfalzbau Bühnen erleben.

Auf eine andere Reise habe ich mich soeben mit Bürgern und Bürgerinnen unserer Stadt begeben. Es ist eine Expedition in die absurden Landschaften der Texte und Bilder Franz Kafkas. Schloss Prozess Verwandlung in der Bearbeitung von Barbara Wendland erzählt von der Unübersichtlichkeit der modernen Welt und der Isolation des Individuums in einer Massengesellschaft. Auch und gerade heute trifft Kafka einen Nerv der Zeit. Viele Spieler und Spielerinnen unseres Bürgerprojekts Woyzeck/WUT sind auch diesmal dabei und bringen die unterschiedlichsten Sprachen, Talente und Erfahrungen ein. Premiere ist am 16. Mai auf der Großen Bühne, seien Sie mir an diesem und allen anderen Spieltagen herzlich willkommen!

Ich freue mich auf Sie!

Ihr

Tilman Gersch Intendant

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MI, 14.03.18 20:00 UHRDO, 15.03.18 20:00 UHR

Werke von Johannes Brahms und HK Gruber

Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz BASF-FEIERABENDHAUSPreise 47 €/ 41 € / 33 € / 26 € zzgl. 3 € an der Abendkasse

FR, 16.03.18 19:30 UHRSO, 18.03.18 19:30 UHR

Komische Oper in zwei Akten Von Gioachino Rossini In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Inszenierung Urs Häberli

Pfalztheater KaiserslauternGROSSE BÜHNE

Preise 46 € / 39 € / 32 € / 25 €

SA, 17.03.18 19:30 UHR

Zu Gast Der Ludwigshafener Ruderverein von 1878Weingut Gabel, Herxheim am BergModeration Tilman GerschIn Kooperation mit der Städtischen Musikschule LudwigshafenGLÄSERNES FOYEREinheitspreis 14 € (inkl. drei Weinproben)

DI, 20.03.18 10:00 UHR & 19:00 UHR

Stück von Angela Schneider für Jugendliche ab 12 Jahren Inszenierung Caroline Richards

Kleines Theater Salzburg Taka-TukaHINTERBÜHNE

Einheitspreis Kinder 9 € / Erwachsene 14 € / Familienpaket 28 €

FR, 23.03.18 19:30 UHRSA, 24.03.18 19:30 UHRSO, 25.03.18 14:30 UHR

Eine neue Musical Comedy Textbuch von Marshall Brickman & Rick Elice Musik & Liedtexte von Andrew LippaInszenierung Iris LimbarthJunges Staatsmusical WiesbadenGROSSE BÜHNE Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 € Familienvorstellung 14:30 Uhr 23 € / ermäßigt 13 € Familienpaket 52 €

FR, 06.04.18 19:30 UHRSO, 08.04.18 19:30 UHR

Oper in drei Akten von Igor Strawinsky Text von Wystan Hugh Auden und Chester Kallman In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln Inszenierung Tilman GerschPfalztheater KaiserslauternGROSSE BÜHNE Preise 46 € / 39 € / 32 € / 25 €

SA, 14.04.18 19:30 UHRSO, 15.04.18 19:30 UHR

von Irmgard Keun Bearbeitung/Liedtexte Carsten Golbeck Inszenierung Carsten Golbeck Mit Antonia Bill

Renaissance Theater BerlinGLÄSERNES FOYEREinheitspreis 23 € / ermäßigt 13 €

SO, 15.04.18 17:00 UHR

Konzert Werke von Johannes Brahms

Beethovenchor LudwigshafenFriedenskirche Ludwigshafen, Leuschnerstraße 56Einheitspreis 22 €, ermäßigt 18 €

DI, 17.04.18 19:30 UHRMI, 18.04.18 19:30 UHR

Ballett nach dem Roman von Miguel de CervantesChoreographie Marcia HaydéeSão Paulo Dance Company Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz GROSSE BÜHNE Preise 54 € / 46 € / 38 € / 30 €

FR, 20.04.18 19:30 UHR

Von Alain Platel Koproduktion mit Ruhrtriennale, Holland Festival, Ludwigsburger Schlossfestspiele u.a.Les Ballets C de la B GROSSE BÜHNE Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 €

MI, 25.04.18 20:00 UHRDO, 26.04.18 20:00 UHR

Werke von Ludwig van Beethoven Solist François-Frédéric Guy, Klavier Le Concert Olympique BASF-FEIERABENDHAUSPreise 47 €/ 41 € / 33 € / 26 € zzgl. 3 € an der Abendkasse

SO, 29.04.18 19:30 UHRMO, 30.04.18 14:30 UHR

Eine musikalische Hommage an die Jazz-Ikone Billie Holiday Musical von Torsten Fischer und Herbert Schäfer Inszenierung Torsten FischerTheater in der Josefstadt GROSSE BÜHNE Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 € Einheitspreis 14:30 Uhr 23 € / ermäßigt 13 €

MI, 02.05.18 19:30 UHR

Ein Sezen Aksu-Liederabend von Selen Kara, Torsten Kindermann und Akin E. SipalInszenierung Michael HeicksTheater BielefeldGROSSE BÜHNE Preise 28 € / 24 € / 20 € / 16 €

DO, 03.05.18 19:00 UHR

Stück von Yasmina Reza in französischer Sprache Inszenierung Antje Reinhard

Théâtre de la petite boîteHINTERBÜHNEEinheitspreis 20 € / ermäßigt 12 €

MI, 16.05.18 PREMIERE 19:30 UHR

Nach Texten von Franz Kafka Mit Menschen aus Ludwigshafen und der Region Inszenierung Tilman Gersch

Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen GROSSE BÜHNE Einheitspreis Jugendliche 9 € / Erwachsene 14 € / Familienpaket 28 €

FR, 18.05.18 19:30 UHR

Choreographien Sol León & Paul Lightfoot, Edward Clug, Hans van Manen und Marina MascarellGROSSE BÜHNE Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 €

SA, 19.05.18 19:30 UHRSO, 20.05.18 19:30 UHR

Mit Ursli und Toni Pfister, Fräulein Schneider und der Jo Roloff BandGROSSE BÜHNE Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 €

MI, 23.05.18 19:30 UHR

Tanztheater von Qudus Onikeku und Sebastian Matthiasmit Tänzerinnen und Tänzern vom QDanceCenter Lagos

The ChoreonautsHINTERBÜHNEEinheitspreis 23 €, ermäßigt 13 €

PROGRAMMÜBERSICHT 14.03.18 – 24.06.18 FR, 25.05.18 19:30 UHRSA, 26.05.18 19:30 UHRSO, 27.05.18 14:30 UHR

Nach dem Roman von Jules Verne Inszenierung Leonhard Koppelmann, Peter Jordan

Düsseldorfer Schauspielhaus GROSSE BÜHNEPreise 40 € / 34 € / 28 € / 22 € Familienvorstellung 14:30 Uhr 23 € / ermäßigt 13 € Familienpaket 52 €

DO, 14.06.18 19:30 UHR FR, 15.06.18 19:30 UHR

Schauspiel von Simon Stone nach Anton TschechowInszenierung Simon Stone

Theater BaselGROSSE BÜHNE Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 €

DO, 21.06.18 19:30 UHRSO, 24.06.18 19:30 UHR

Oper in drei Akten von Manuel Penella In spanischer Sprache mit deutschen ÜbertitelnInszenierung Alfonso Romero Mor

Pfalztheater KaiserslauternGROSSE BÜHNE Preise 46 € / 39 € / 32 € / 25 €

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RÜCKBLICK FESTSPIELE 2017

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KURZ UND WICHTIG

Öffentliche Generalprobe Hieronymus BAm Donnerstag, 22.02.18 findet um 19:30 Uhr eine öffentliche Probe zum Tanztheatergastspiel Hieronymus B. aus Heidelberg statt. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung beträgt 15 €.

Jahreshauptversammlung der Theatergemeinde Die Jahreshauptversammlung der Theatergemeinde findet am Dienstag, 13.03.2018 um 15:00 Uhr im Gläsernen Foyer statt. Die Mitglieder der Theatergemeinde erhalten noch persönliche Einla-dungen.

Wort, Wein und WasserEine weitere Folge unserer beliebten Reihe Wort und Wein ist neu im Programm: Am Samstag, 17.03.18 stellt Tilman Gersch den Ludwigshafener Ruderverein von 1878 vor, bei dem er selbst seit kurzem aktives Mitglied ist.

Aufführungen des Jungen PfalzbausKinder und Jugendliche jeden Alters besuchen die Kurse des Jungen Pfalzbaus. Im April, Mai und Juni werden kleine Auffüh-rungen gezeigt – mehr dazu auf Seite 46/47.

KulturparkettAb April 2018 beteiligt sich das Theater im Pfalzbau neben an- deren Ludwigshafener Kultureinrichtungen regelmäßig an der Kooperation mit Kulturparkett Rhein-Neckar e.V. Inhaber eines Kulturpasses erhalten in Vorstellungen im Theatersaal freien Ein-tritt. Das Kontingent ist begrenzt.www.kulturparkett-rhein-neckar.de

Konzert Beethovenchor LudwigshafenDer Beethovenchor Ludwigshafen veranstaltet am Sonntag, 15.04.18 um 17:00 Uhr ein Konzert in der Friedenskirche Ludwigs-hafen. Das Programm umfasst den Liebesliederwalzer op. 52 und Neue Liebeslieder op. 65 von Johannes Brahms. Als Solisten wirken Tirza Härer (Sopran) und Thomas Jakobs (Tenor) mit, am Klavier sind Friederike Sieber und Wolf Reucher zu hören, die musika-lische Leitung liegt in den Händen von Chorleiter Tristan Meister.

Allez hopp, Senioren!Jeden Donnerstag von 11:00 – 13:00 Uhr probt unter der Leitung von Katrin Skok ein Zirkustheater-Workshop für Senioren. Kurz- entschlossene können noch einsteigen, eine Workshop-Präsen-tation findet am DO, 26.04.18 um 19:00 Uhr auf der Probebühne 2 (Eingang Hinterbühne) statt.

Spielplanvorstellung der Pfalzbau FreundeZur Präsentation des Spielplans 2018/19 durch Intendant Tilman Gersch laden die Pfalzbau Freunde am Mittwoch, 09.05.18, alle Mitglieder sowie die Abonnenten der Pfalzbau Bühnen ein. Ergänzend zum kompakten Überblick über das Gastspielpro-gramm werden Ausschnitte aus Eigenproduktionen des Hauses gezeigt.

Jahresprogramm und FestspielflyerDas Jahresprogramm der Saison 2018/19 mit dem neuen Abon-nementprogramm erscheint Mitte Mai und wird allen Abonnenten zugeschickt. Der Festspielflyer wird voraussichtlich Mitte Juni erscheinen.

Neu im Programm: Tanztheater YuropaNeu ins Programm aufgenommen wurde das Tanztheater-stück Yuropa, ein Gemeinschaftswerk deutscher und afrikani-scher Choreographen und Tänzer, die sich unter dem Namen The Choreonauts zusammengefunden haben. Die Aufführung wird am Mittwoch, 23.05.18 um 19:30 Uhr auf der Hinterbühne gezeigt. Nähere Informationen zum Stück finden Sie auf S. 17.

Podiumsdiskussion Kultur für alleZu einer Podiumsdiskussion über die Grenzen und Chancen eines offenen Kulturbegriffs lädt Intendant Tilman Gersch am MO, 28.05.18 ins Gläserne Foyer. Näheres dazu auf S. 38.

5. Sinfoniekonzert BASF-FEIERABENDHAUS

MI, 14.03.18, 20:00 UHR, SINF A DO, 15.03.18, 20:00 UHR, SINF B

Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-PfalzJohannes Brahms Tragische Ouvertüre d-Moll op. 81 HK Gruber Rough Music. Konzert für Schlagzeug und Orchester Johannes Brahms Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 Dirigentin Elim Cham Solist Alexej Gerassimez, Schlagzeug

Preise 47 € / 41 € / 33 € / 26 € zzgl. 3 € an der Abendkasse

V on dem Gegensatz der zarten, harmonischen Klänge eines Xylo-phons und dem temperamentvollen

Schlagzeug ist das Konzert Rough Music von Heinz-Karl Gruber geprägt. Der Kom-ponist, Dirigent, Chansonnier und Kontra-bassist HK Gruber, eine der bekanntesten und populärsten, aber auch rätselhaftesten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Mu-sikszene, entwickelte einen unverwech-selbaren, neo-romantischen Stil. Leise, melodische Passagen wechseln in Rough Music mit rauen, dramatischen Momenten ab, die vom Bläser- und Streicherensemble untermalt werden, bevor das Konzert in einem beeindruckenden Schlagzeugsolo ausklingt.

Eingerahmt wird das Stück von zwei Werken von Johannes Brahms: Die herbe Tragische Ouvertüre in d-Moll besticht durch ihr kühnes, zwischen Moll und Dur changierendes Hauptthema. Die lyrisch-kantable zweite Sinfonie bezeichnete Brahms selbst als „lieb-liches Ungeheuer“. Im Konzert brillieren der enorm vielseitige, vielfach preisgekrönte Percussionist Alexej Gerassimez und die junge Dirigentin Elim Cham, die 2014 als erste Frau den angesehenen Donatella-Flick-Dirigentenwettbewerb gewann.

6. Sinfoniekonzert BASF-Feierabendhaus

MI, 25.04.18, 20:00 Uhr, Sinf A DO, 26.04.18, 20:00 Uhr, Sinf B

Mit dem Orchester Le Concert Olympique hat der Dirigent und renommierte Beethoven-Biograph Jan Caeyers 45 Musiker aus den besten europäischen Orchestern verpflichtet mit dem Ziel, der Musik Beethovens und dessen Zeit-

genossen in künstlerisch herausragenden Interpretationen Gestalt zu geben. Diese ver-weist ausdrücklich auf Le Concert de la Société Olympique, die bekannteste Pariser Konzertreihe zwischen 1782 und 1789. Le Concert de la Société Olympique hat vor allem durch die Bestellung der sechs Pariser Sinfonien bei Joseph Haydn im Jahr 1785 für Auf-sehen gesorgt. Dieser Auftrag gilt als Geburt der modernen klassischen Sinfonie. Ins-

besondere in seiner dritten Sinfonie, in der ein ungebremster, stark emotionaler und beschwörender Ausdruck hervorbricht, beginnt Beethoven jedoch, sich von einer als überholt empfundenen Ästhetik zu lösen.

Le Concert Olympique kommt nur einige Male im Jahr für seine ambitionierten Pro-jekte zusammen. 2010 debütierte das Orchester mit zwei aufsehenerregenden Konzerten im deSingel in Antwerpen, wo es seit seiner Gründung verortet ist. Nach weiteren Auftritten in den wichtigsten belgi-schen Konzertsälen ist Le Concert Olym-pique seit 2012 auch auf internationalen Bühnen zu Gast.

Le Concert OlympiqueLudwig van Beethoven Die Geschöpfe des Prometheus op. 43 (Auszüge) Eroica-Variationen op. 35 für Klavier solo Sinfonie Nr. 3 op. 55 Es-Dur Eroica Dirigent Jan Caeyers Solist François-Frédéric Guy, Klavier

Preise 47 € / 41 € / 33 € / 26 € zzgl. 3 € an der Abendkasse

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Pfalztheater Kaiserslautern Musikalische Leitung Anton Legkii Inszenierung Urs Häberli Bühne und Kostüme Marcel Zaba Leitung Chor Johannes Köhler Mit Daniel Kim (Don Ramiro), Richard Morrison (Dandini), Wieland Satter (Don Magnifico), Monika Hügel (Clorinda), Polina Artsis (Tisbe / Angelina), Bartolomeo Stasch (Alidoro) Orchester und Herrenchor des Pfalztheaters

Preise 46 € / 39 € / 32 € / 25 €

Rossinis Aschenputtel hat seit seiner Entstehung einen einzigartigen Siegeszug durch die Theater angetreten. Zwar blieb der Premiere im Januar 1817 wohl wegen der stimmlichen Indisposition des Sängerensembles der Erfolg zunächst

verwehrt, aber schon kurz danach wendete sich das Blatt und das Musikstück wurde frenetisch gefeiert. Bis heute gilt es als eines der erfolgreichsten Werke der Musikthea-tergeschichte.

Die Handlung geht im Wesentlichen auf das Grimm’sche Märchen zurück, wurde aber seiner phantastischen und märchenhaften Elemente entkleidet. So übernimmt die Rolle der Fee der Lehrmeister des Prinzen, Alidoro, und der vom Prinzen gesuchte Pantoffel wurde durch einen Armreif ersetzt. Der verarmte Adlige Don Magnifico versucht mit allen Mitteln, seine beiden Töchter Clorinda und Tisbe mit dem Prinzen Don Ramiro zu verhei-raten. Seine Stieftochter Angelina, die von den herzlosen Schwestern als Küchenmagd gedemütigt wird, verleugnet er. Dass sie die Herzen des Hofes und des Prinzen schließ-lich doch noch mit Schönheit und Anmut im Sturm erobern darf, hat sie Alidoro zu verdanken, der dafür sorgt, dass sie in prächtiger Robe dort einen großen Auftritt hat. Bis zum Happy End ereignen sich noch allerhand Verwicklungen und Intrigen, die der Handlung unterhaltsame Spannung verleihen.

Gekonnt verbindet Rossini in seinem Werk tragische und komische Elemente, neben zahlreichen Überraschungsmomenten stehen in La Cenerentola lyrische Passagen, blühende Kantilenen, virtuose Koloraturen und flinke Parlandi. Die Rolle der Angelina schrieb Rossini seiner späteren Ehefrau Isabella Colbran, einer der gefeiertsten Sänge-rinnen ihrer Zeit, auf den Leib – ein weiteres Indiz für die besondere Stellung der Oper in Rossinis Œuvre. Die Neuinszenierung am Pfalztheater Kaiserslautern feierte im Februar Premiere und verspricht eine opulente, mitreißende szenische Umsetzung und heraus-ragende Sängerleistungen.

La Cenerentola Komische Oper in zwei Akten

Von Gioachino Rossini In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

GROSSE BÜHNE FR, 16.03.18, 19:30 UHR, MT, TG 2, TG 3, TG 6 SO, 18.03.18, 19:30 UHR, AL 1, TG 4, TG 5

Was die Mannheimer können, das können wir schon lange! – dachten sich im heißen August vor 140 Jahren einige sportbegeisterte junge Männer und be-schlossen die Gründung des Rudervereins von 1878. Die erste Vereinssitzung

fand in der Brauerei Eisele (dem späteren Restaurant Storchen) statt, und das erste Boot erhielt selbstredend den Namen „Pfalz“. So beginnt eine große Erfolgsgeschichte, die unzählige Medaillenträger und sogar Olympiasieger zu verzeichnen hat. Neues promi-nentes Mitglied im Verein ist Intendant Tilman Gersch, der es sich nicht nehmen lässt, seine sportliche Wirkungsstätte dem Theaterpublikum nahezubringen. Gemeinsam mit Winfried Ringwald, Jean-Werner Knab und anderen engagierten Vereinsmitgliedern prä-sentiert er Anekdoten und Devotionalien aus der reichen Clubhistorie. Dazu wird, ganz im Sinne unserer Reihe, der Rudersport auch literarisch und musikalisch gewürdigt.

Irgendwann kommt für jeden der Zeitpunkt, an dem er den Stab, das Ruder oder auch die Rebe an die jüngeren Generationen weitergeben muss, irgendwann steht der Nach-wuchs in den Startlöchern. So ist es beim LRV, und so ist es auch bei den Winzern in der Pfalz. Der letzte Generationenwechsel hat den Pfälzer Weinen viel frischen Wind beschert. Bei unserem allerersten Wort und Wein im Januar 2015 war der junge Winzer Oliver Gabel aus Herxheim am Berg zu Gast, damals galt er noch als Geheimtipp. Nun haben wir das Weingut nochmals eingeladen, denn in den letzten drei Jahren ist dort viel passiert. Während Oliver seine gefragten Weine auf der wichtigsten Messe in Düsseldorf vertritt, kommt uns diesmal sein Vater Wolfgang besuchen. Er erzählt von der Erfahrung, die eigene Verantwortung abzugeben und neue Ideen zuzulassen.

Wort und Wein Der Ludwigshafener Ruderverein von 1878

Weingut Gabel, Herxheim am Berg

Frank Rosenberger am Schifferklavier

Moderation Tilman Gersch

GLÄSERNES FOYER

SA, 17.03.18, 19:30 UHR

In Kooperation mit der Städtischen Musikschule Ludwigshafen

Einheitspreis 14€ (inkl. drei Weinproben)

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T he Addams Family, das sind Vater Gomez, Mutter Morticia, Tochter Wednesday, Sohn Pugsley und deren Verwandtschaft. Alles, wovor andere zurückschrecken, zieht die morbiden Gemüter magisch an, und so rufen Ratten, Spinnweben,

Folterinstrumente und abgehackte Hände regelrecht Verzückung hervor. Wer sich in die verkehrte Welt der Addams Family hineinziehen lässt, muss mindestens mit Kakerlaken, eher aber mit Monstern unterm Bett rechnen, und die Familienbande bestehen aus Lügen und Intrigen.

The Addams Family erzählt die Geschichte der gleichnamigen Kultserie aus den 90er Jahren und birgt den Albtraum eines jeden Vaters: Wednesday Addams, ohne Zweifel die „Prinzessin der Dunkelheit“, ist erwachsen geworden und verliebt sich in einen hübschen, intelligenten, jungen Mann aus einer respektablen Familie – einen Mann, wie ihn ihre Eltern noch nie zuvor getroffen haben. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, weiht Wednesday ihren Vater auch noch ein und fleht ihn an, ihrer Mutter nichts von ihren Gefühlen zu erzählen. Nun muss Gomez Addams etwas tun, was er noch nie zuvor getan hat – ein Geheimnis vor seiner geliebten Ehefrau Morticia bewahren.  Alles verändert sich für die Familie in der schicksalsvollen Nacht, in der sie ein Abend-essen für Wednesdays „normalen“ Freund und dessen Eltern veranstalten. Mit großartiger Musik und ihrer skurrilen Art wirft The Addams Family einen erfrischend unkonventionellen Blick auf die Frage: „Was ist schon normal?“

Dabei bietet Iris Limbarths Inszenierung der Musicalkomödie amüsante Abendunter-haltung mit guten Stimmen. Das Junge Staatsmusical Wiesbaden ist längst als Talent-schmiede bekannt, deren begabte Darstellerinnen und Darsteller mit starken Enter-tainerqualitäten ausgestattet sind. In The Addams Family sticht außerdem das große Ensemble der Ahnen ins Auge, bestehend aus 24 jungen Menschen, die gepudert und mit weißen Perücken versehen wie tanzende weiße Wolken die Bühne bevölkern.

The Addams Family Eine neue Musical Comedy

Textbuch von Marshall Brickman & Rick Elice Musik & Liedtexte von Andrew Lippa

GROSSE BÜHNE FR, 23.03.18, 19:30 UHR, COM 1, TG 1, JA SA, 24.03.18, 19:30 UHR, COM 2, WA SO, 25.03.18, 14:30 UHR, SEN 2

Junges Staatsmusical WiesbadenInszenierung Iris Limbarth Musikalische Leitung Frank Bangert Bühne Britta Lammers Kostüme Heike Korn Choreographie Myriam Lifka Musikalische Einstudierung Ulrich Bareiss Mit dem Ensemble des Jungen Staatsmusicals Wiesbaden

Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 € Familienvorstellung 14:30 Uhr: 23 €, ermäßigt 13 €, Familienpaket 52 €

Dauer 2 Stunden 50 Minuten, eine Pause

Eines Nachts klettert Jenny auf das Geländer einer Brücke. Fest entschlossen, den letzten Schritt zu tun, schwankt sie über der bedrohlich kalten Strömung. Im letz-ten Moment reißt sie jemand zu Boden. Es ist Asip, den seine Trainingsstrecke auf

die Brücke geführt hat. Blitzschnell hatte er die Situation erfasst, doch Jenny ist zunächst keineswegs dankbar und beschimpft ihren Retter, ohne den sie vermutlich ertrunken wäre.

Jenny fehlt die Wärme und die Geborgenheit eines liebevollen Zuhauses. Ihre Mutter ist Opernsängerin und hat nur ihre Arien im Kopf. Seitdem ihr Lebenspartner sie und Jenny ohne Vorwarnung verlassen hat, igelt sie sich in ihrer eigenen Trauer darüber ein, ohne wahrzunehmen, dass auch Jenny tief getroffen ist. Hinzu kommt Jennys eigener Liebes-kummer, denn ihre beste Freundin hat ihr den Freund ausgespannt. Genug Gründe also, um nachts ohne Hoffnung auf jener Brücke zu landen. Ihr spontaner Zorn auf Asip verwandelt sich rasch in Sympathie für den afghanischen Flüchtling.

Asip und Jenny verabreden sich für den nächsten Abend zur selben Zeit am selben Ort. Und für den Abend darauf ebenfalls. Sie wollen einander helfen. Jenny will Asip besseres Deutsch beibringen und Asip will Jenny zeigen, wie gut regelmäßiges Laufen der Seele tun kann. Über sich und seine Vergangenheit erzählt Asip nur wenig – wenn Jenny erst mal in Fahrt ist, kommt keiner mehr so schnell zu Wort. Über sein sportliches Ziel, bei der Olympiade im 100-Meter-Sprint anzutreten, macht sie sich lustig. Doch Asip glaubt daran, sich mit der nötigen Disziplin jeden Wunsch erfüllen zu können. Und er motiviert auch Jenny, mit ihrer Mutter zu reden, Schule und Aufnahmeprüfung am Konservatorium nicht sausen zu lassen und etwas aus ihren Möglichkeiten zu machen.

Angela Schneider ist mit Asip & Jenny eine feine, kleine, berührende und zugleich komi-sche Geschichte zur Völkerverständigung gelungen in einer Zeit, in der viele Menschen aus teils völlig fremden Ländern und Kulturen auf der Suche nach einem friedlichen Leben nach Europa kommen. Damit diese Menschen im Exil mit einer ganz anderen Kultur, als sie es bisher gewohnt waren, wirklich ankommen und einen Platz finden, ist es wichtig, sie willkommen zu heißen.

Asip & Jenny Stück von Angela Schneider

Für Jugendliche ab 12 Jahren

HINTERBÜHNE DI, 20.03.18, 10:00 UHR und 19:00 UHR

Kleines Theater Salzburg Taka- TukaInszenierung Caroline Richards Ausstattung Ragna Heiny Video Julian Bach

Einheitspreis Kinder 9 €/ Erwachsene 14 €/ Familienpaket 28 €

Dauer ca. 70 min

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T om Rakewell erfährt von seinem Freund Nick Shadow, dass er in London ein gigantisches Vermögen geerbt hat. So nimmt er Abschied von seiner Verlobten Anne und stürzt sich ins wilde Großstadtleben mit zahlreichen Ausschweifungen,

das darin gipfelt, dass er eines Tages die bärtige Türkenbab heiratet. Nach einem Jahr hat er sein Vermögen verschleudert und sein Schatten Nick Shadow fordert seinen Lohn ein: die Seele Tom Rakewells. Es sei denn, er gewänne gegen ihn im Kartenspiel.

Strawinskys von William Hogarths gleichnamiger Kupferstichserie inspiriertes, nach dem zweiten Weltkrieg entstandenes Werk verfremdet die Mozart’sche Nummernoper zu klassizistischer Strenge. Er zeichnet in seiner mit schwarzem Humor gespickten bösen Komödie ein faszinierendes Zeitbild moralischer Verworfenheit in einer reduzier-ten, rhythmisch ausgeprägten Klangsprache. In zehn Szenen entwickelt Strawinsky ein Psychogramm der verstörten menschlichen Seele(n) mit grotesken Zügen, in dem der traurige Tom am Ende unrettbar dem Wahnsinn verfällt.

Intendant Tilman Gersch inszeniert die Oper im Frühjahr am Pfalztheater Kaiserslautern. Wir haben ihm ein paar Fragen gestellt.

The Rake’s Progress (Das Leben eines Wüstlings) Oper in drei Akten von Igor Strawinsky Text von Wystan Hugh Auden und Chester Kallman In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

GROSSE BÜHNE FR, 06.04.18, 19:30 UHR, MT, TG 1, TG 3, WA, JA SO, 08.04.18, 19:30 UHR, AL 1, TG 4, TG 5

Pfalztheater KaiserslauternMusikalische Leitung Uwe Sandner Inszenierung Tilman Gersch Bühne Thomas Dörfler Kostüme Miriam Grimm Leitung Chor Johannes Köhler Dramaturgie Andreas Bronkalla Mit Heiko Börner, Wieland Satter, Joanna Moskowicz / Monika Hügel, Polina Artsis u.a.

Preise 46 € / 39 € / 32 € / 25 €

Herr Gersch, die Pfalzbau Bühnen pfle-gen ja schon eine langjährige Koope-ration mit dem Pfalztheater. Was wird anders sein, wenn Sie persönlich dort Regie führen?Die Kooperation der Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen mit dem Pfalztheater Kai-serslautern haben eine langjährige erfolg-reiche Tradition. Die Aufführungen haben treue Zuschauer bei uns gefunden. Gera-de im Musiktheater, in der Operette gibt es bei uns ein dankbares Publikum. Neu ist z.B., dass wir gemeinsam mit der künstlerischen Leitung des Pfalztheaters jeden Januar eine Matinée für unser Pub-likum veranstalten, in der es sich über die kommenden Musiktheateraufführungen informieren kann.

Inhaltlich geht es in dem Werk um das romantische Motiv, dass die Hauptfigur Tom Rakewell seine Seele verkauft. Die Bezüge zum Materialismus unserer Ge-genwart sind dabei offensichtlich. Wel-chen Schwerpunkt werden Sie bei Ihrer Inszenierung setzen?Der Hedonismus der Hauptfigur ist ganz sicher ein zentraler Punkt des Werkes und unserer Sicht auf das Geschehen. Viel stärker als z.B. bei dem Faust-Mephisto- Pakt verschreibt sich Tom Rakewell ganz dem Genuss, rücksichtslos konsumiert er, giert nach allem, was sich ihm bietet. Die Kurzsichtigkeit seines Denkens entspricht ganz offensichtlich einem Zeitgefühl, in dem alles immer sofort und gleich parat stehen muss, nichts ausgefallen genug sein kann, um es nicht auch noch zu besitzen. Schnell angewidert von den Genüssen der Großstadt, treibt Rakewell die Genusssucht immer weiter. Stellver-tretend für sein grenzenloses Konsumie-ren steht hier die Hochzeit mit der bärtigen Tänzerin „Baba the Turk“. Kurzsichtig lässt er sich vom Teufel eine lächerliche Ma-schine präsentieren, mit der er angeblich den Hunger der Menschen befriedigen könnte.

Strawinsky hat sich in seinem Werk Mozarts Nummernoper zum Vorbild ge-nommen, die er raffiniert verfremdet.

Es herrscht musikalisch eine düstere, raue Klangfarbe vor. Wie setzen Sie die-se Klänge in szenische Bilder um?Ich empfinde die Musik als durchaus hell, lebendig und kraftvoll. Die Anleihen bei der Musik des 18. Jahrhunderts sind überdeut-lich. Es macht große Freude, Mozart und z.B. seinen Don Giovanni in der Musik zu entdecken. Die Brechungen durch die Mu-siksprache des 20. Jahrhunderts machen das Hörerlebnis sehr vielfarbig. Schnelle Szenenwechsel, kurze Nummern prägen das Werk – ein Feuerwerk der stilistischen Mittel von Igor Strawinsky.

Können Sie uns etwas zu Bühnenbild und Kostümen verraten?Mit dem Ausstattungsleiter des Pfalzthea-ters, Thomas Dörfler, sind wir auf die Suche nach einer Übertragung für die Verbindung von großer und kleiner Welt gegangen. Die Wunscherfüllungsmaschi-ne des Teufels wird zu einem Gleichnis für die Großstadt, für das Leben in perma-nenter Verschwendung der Ressourcen. Eine sehr große, glitzernde Spindel wird die von der englischen Geschichte inspi-rierten, farbigen Kostüme von Miriam Grimm mal in das Getriebe der Großstadt, mal in die ländliche Welt von Anne True-love transportieren.

The Rake’s Progress wird Ihre erste Regiearbeit in der Musiktheater-Sparte des Pfalztheaters Kaiserslautern sein. Wo finden die Proben statt und wo ist die Premiere? Gibt es Besonderheiten bei der Besetzung?Die Proben finden ganz regulär in Kaiserslautern statt. Die Premiere wird in Kaiserslautern sein, die Vorstellungen in Ludwigshafen folgen Anfang April. Ich bin gespannt auf die Zusammenarbeit mit dem hervorragenden Sängerensemble des Pfalztheaters, dem Opernchor und dem Orchester unter der Leitung von Generalmusikdirektor Uwe Sandner.

Ich freue mich sehr, mit Joanna Moskovic zu arbeiten, die unser Publikum in Lucia di Lammermoor von der Titelpartie her kennt. Auch in den Perlenfischern konn-ten wir sie hier erleben. Heiko Börner, der im Zwerg von Zemlinsky beeindruckte, wird die Titelpartie des Tom Rakewell sin-gen und Wieland Sattler, unserem Publi-kum zum Beispiel aus Attila von Verdi gut bekannt, wird den dämonischen Nick Shadow spielen.

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Doris will „ein Glanz werden“, so wie die Models auf den Magazinen oder die be-rühmte Schauspielerin Marlene Dietrich. Mit ungebremstem Elan und großen Hoffnungen hangelt sie sich von einem Abenteuer zum nächsten, kommentiert

ihre Erlebnisse in schnoddrig-komprimierter Sprache und will vor allem eines nicht: nämlich arbeiten. Aus einem mühevollen Sekretärinnenalltag in der Provinz ist sie mit nichts als einem Pelzmantel ins mondäne Berlin geflohen, um ihr Glück zu machen. Sie ist jung und hübsch, findet Männerbekanntschaften, erobert die Herzen und wird wieder verlassen. So mogelt und trickst sie sich irgendwie durchs Leben, aber der große Wurf will ihr nicht gelingen. Bei ihrem aufregenden Auf und Ab lernt sie eine Vielzahl von Men-schen kennen, an deren Schicksal sie teilhat und die sie dann doch wieder hinter sich lässt. Der reiche Alexander kauft ihr einen seidenen Kimono und Pantöffelchen, doch leider wird er eines Tages verhaftet. Da ist die Prostituierte Hulla, die sich aus Angst vor ihrem Zuhälter aus dem Fenster stürzt; der gutmütige Hausierer Karl, der dem Mädchen eine bescheidene Bleibe anbietet; der Kriegsblinde Herr Brenner, dem Doris das Berliner Nachtleben in den buntesten Farben schildert und dabei die Sterne „eben mal nach innen“ scheinen lässt. Oder der Kleinbürger Ernstel, der bei Doris Trost sucht, als ihn seine Frau verlässt, und diese am Ende doch freudig wieder bei sich aufnimmt.

Unaufhaltsam geht es bergab, Doris hungert und hofft darauf, von irgendjemandem auf-gelesen zu werden, um zumindest ein Dach über dem Kopf zu haben. Ihre Aufzeichnun-gen zeugen von einer unbändigen Lebenslust und überbordender Phantasie, Sprachwitz und Lebensmut. Dabei zeichnet sie ein faszinierendes Bild vom Berlin der ausgehenden Weimarer Republik, in dem Glanz und Elend eng beieinander liegen.

Carsten Golbeck und Rainer Bielfeldt erzählen Irmgard Keuns 1932 erschienenen Er-folgsroman mit Charme und Sinn für den Reiz der frechen Texte neu. Aus Textpassagen des Buches heraus entwickelten sie die Lieder, die musikalisch wie inhaltlich den Bogen zwischen den Zwanzigern und heute schlagen. Die Texte sind von erstaunlicher Aktualität und blicken unverstellt auf die traurigen Realitäten des Alltags. Antonia Bill bringt die jun-ge Frau mit großer Authentizität auf die Bühne: Sie flirtet, kokettiert, träumt und leidet virtuos und holt so mit spitzer Zunge und großem Herzen das Geschehen nahtlos in die Gegenwart. Rainer Bielfeldt, versierter Komponist, Produzent und Musiker, begleitet die Darstellerin mit Verve am Klavier.

Das kunstseidene Mädchen von Irmgard Keun

GLÄSERNES FOYER SA, 14.04.18, 19:30 UHR SO, 15.04.18, 19:30 UHR, WA

Renaissance Theater BerlinBearbeitung/Liedtexte Carsten Golbeck Kompositionen Rainer Bielfeldt Inszenierung Carsten Golbeck Mit Antonia Bill und Rainer Bielfeldt am Klavier

Einheitspreis 23 € / ermäßigt 13 €

Dauer 1 Stunde 50 Minuten, eine Pause

Liebesliederwalzer Konzert

FRIEDENSKIRCHE LUDWIGSHAFEN, LEUSCHNERSTRASSE 56 SO, 15. 04.18, 17:00 UHR

Beethovenchor LudwigshafenJohannes Brahms

Liebesliederwalzer op. 52 Neue Liebeslieder op. 65

Mit Tirza Härer (Sopran), Thomas Jakobs (Tenor), Friederike Sieber, Wolf Reucher (Klavier) Leitung Tristan Meister

Einheitspreis 22 €, ermäßigt 18 €

Im Zeichen der Liebe steht das nächste Konzert des Beethovenchores Ludwigshafen im Frühjahr 2018. Johannes Brahms schuf aus der Lust am beschwingten Musizieren heraus auf der Grundlage der Sammlung Polydora von Georg Friedrich Daumer im

Sommer 1868 eine Sammlung von Liebesliedern. Die vertonten Texte aus Daumers Zusammenstellung, die aus freien Nachdichtungen internationaler Volksdichtungen besteht, beruhen auf russischen, polnischen und ungarischen Vorlagen.

Über seine Liebesliederwalzer op. 52, eine lockere Folge von Liebesliedern auf lyrisch- schwelgende, heiter-ironische, aber auch energisch-bestimmte Texte, urteilte der Komponist selbst: „Übrigens möchte ich doch riskieren, ein Esel zu heißen, wenn un-sere Liebeslieder nicht einigen Leuten Freude machen.“ Brahms schuf hier sehr kurze Miniaturen von jeweils nur ein bis zwei Minuten Dauer. Er drückte darin auf vielfältige Weise unterschiedliche Gefühlsregungen aus. Es entstand ein buntes Kaleidoskop menschlicher Empfindungen wie Liebe, Sehnsucht, Wut oder auch Spott. Im hinter-gründigen Lied Nr. 11 „Nein, es ist nicht auszukommen“ z.B. glaubt man, das giftige Gerede und Lästern der Leute direkt zu hören. Gegenüber dieser heiteren ersten Sammlung betonen die Texte der 15 Neuen Liebeslieder op. 65, die Brahms wegen des großen Erfolges des ersten Bandes 1874 folgen ließ, überwiegend die Schattenseiten der Liebe: Misstrauen, Enttäuschung und Verzicht. Wie so oft in der Musikgeschichte bewahrte Brahms durch seine inspirierte Vertonung von Daumers Texten eine litera-risch wenig gehaltvolle Textgrundlage vor der endgültigen Vergessenheit.

Vor der Veröffentlichung der 18 Liebesliederwalzer op. 52 im Jahr 1869 kam es zu einem Streit zwischen Brahms und seinem Verleger Simrock über die Besetzung des Werks: Simrock fügte dem Titel eigenmächtig die Bezeichnung „mit Gesang ad libitum“ zu, um größere Käuferschichten anzusprechen. Brahms stimmte widerwillig zu, beharrte aber darauf, die Gesangsstimmen mit zu veröffentlichen und eine reine Klavierausgabe erst später folgen zu lassen. Brahms erstellte später folgerichtig eine eigene Fassung für Klavier zu vier Händen ohne Gesang (op. 52a), die in vielen Details von den Klavierparts der gesungenen Ausgabe abweicht. Für die Gesangsparts hatte Brahms ursprünglich ausdrücklich eine Besetzung mit Solostimmen vorgesehen, und er wandte sich zunächst strikt gegen chorische Aufführungen. Als er später eine chorische Aufführung als „mus-terhaft“ lobte, hatte er seine Meinung in diesem Punkt allerdings geändert. Eine Bearbei-tung einer Auswahl von neun Liedern für Orchester, ebenfalls mit Gesang ad libitum, erstellte Brahms für eine Aufführung 1870. Sie erschien allerdings erst 1938 im Druck.

Im Januar 1870 wurden die Liebesliederwalzer zum ersten Mal dem Publikum vorgestellt – in Wien, wo sich Brahms bald endgültig niederlassen sollte. Er selbst und seine enge Freundin Clara Schumann saßen bei der Uraufführung dieser 18 kurzen Lieder am Klavier – und begleiteten vier Solisten. Clara Schumann schrieb darüber in ihr Tagebuch:

„Es war überfüllt, auf dem Orchesterpodium so, dass ich nie wusste, wie ich an’s Klavier kommen sollte. Ich spielte sehr glücklich, das Publicum war in wahrem Enthusiasmus. Die Liebeslieder – Johannes spielte sie mit mir vierhändig – gingen reizend und gefielen sehr.“

SO — 15.04.18 — 17:00 UHR

FRIEDENSKIRCHE LUDWIGSHAFEN

LIEBESLIEDERWALZER

JOHANNES BRAHMS

LIEBESLIEDERWALZER OP. 52 NEUE LIEBESLIEDER OP. 65

BEETHOVENCHOR LUDWIGSHAFEN

MUSIKALISCHE LEITUNG

TRISTAN MEISTER

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Marius Petipa schuf sein berühmtes Ballett Dom Quixote nach dem Klassiker von Miguel de Cervantes bereits im Jahre 1869, als es im Bolschoi Theater in Moskau uraufgeführt wurde. Die einzigartige Choreographie stellt die Liebesgeschichte

des Barbiers Basile und seiner Verlobten Kitri in den Mittelpunkt der Handlung, während Dom Quixote und sein treuer Begleiter Sancho Panza eher Nebenrollen einnehmen. Zur schwelgerischen Musik von Ludwig Minkus zeigt das Corps de Ballet im ersten Akt atem-beraubende Szenen auf höchstem technischem Niveau, wenn das Liebespaar sich findet und gewitzt dem väterlichen Wunsch entzieht, seine Tochter reich zu verheiraten. Im zweiten Teil sind atmosphärische Szenen aus dem Zigeunerlager zu sehen, wo das Liebes- paar Unterschlupf gefunden hat. Es folgt die Traumvision Dom Quixotes vom Kampf gegen die Windmühlen und von seiner Dulcinea, bevor dann im spanischen Kolorit des Anfangs endlich die glückliche Hochzeit der beiden Liebenden stattfinden kann.

Petipas Choreographie wurde immer wieder Ausgangspunkt für modernere Versionen des Balletts, z.B. durch den berühmten Tänzer Rudolf Nurejew. 2015 wurde Marcia Haydée, Prima Ballerina und Choreographin in Stuttgart, von der São Paulo Dance Company gebeten, mit dem Ensemble ein Ballett zu erarbeiten. Ihre Wahl fiel sofort auf Dom Quixote, ein Werk, das sie schon immer faszinierte und das sie gerne in ihrer eigenen Fassung auf die Bühne bringen wollte. „Es war immer mein Ziel, dem klassischen Ballett eine zeitgenössische Note zu verleihen. Schon eine ganze Weile liebäugelte ich damit, den Dom Quixote zu inszenieren. Als Inês mich einlud, an der São Paulo Dance Company zu choreographieren, fiel meine Wahl sofort auf Dom Quixote. Diese Compagnie ist nicht nur auf die Klassik spezialisiert, sondern blickt auch auf eine zeitgenössische Geschichte zurück. Und das war genau das, was mir vorschwebte“, so Marcia Haydée. „Es ist meine erste Produktion in Brasilien, und ich war vollkommen glücklich, meine Kunst mit diesem Ensemble teilen zu dürfen.“

Dom Quixote Ballett von Marcia Haydée nach Marius Petipa

GROSSE BÜHNE DI, 17.04.18, 19:30 UHR, BR 1 MI, 18.04.18, 19:30 UHR, BR 2

São Paulo Dance CompanyChoreographie Marcia Haydée Musik Ludwig Minkus and Norberto Macedo Kostüme Tânia Agra Bühnenbild Hélio Eichbauer, mit acht Federzeichnungen von Candido Portinari Licht José Luiz Fiorruccio Gedichte Carlos Drummond de Andrade Übersetzung der Gedichte Marianne Gareis  Beratung zur Lesung Marcio Aurélio Rezitation Leopoldo Pacheco Uraufführung 2015, Teatro Sérgio Cardoso, São Paulo, Brasilien Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz

Preise 54 € / 46 € / 38 € / 30 €

Dauer 1 Stunde 30 Minuten, eine Pause

Marcia Haydée, im letzten Jahr 80 geworden, hat wie kaum eine andere Tänzerin deutsche (und internatio-nale) Ballettgeschichte geschrieben. Nach dem Tanz-studium an der Royal Ballet School in London tanzt sie am Grand Ballet du Marquis de Cuevas in Monte Carlo. Dort begegnet sie 1958 dem Mann, der sie berühmt machen sollte: dem jungen britischen Choreographen John Cranko. Er holt sie ans Stuttgarter Ballett und macht sie dort zur Prima Ballerina, der er eine Reihe interessanter Frauengestalten auf den Leib schreibt: von der Julia über die Tatjana in Onegin bis zur Katha-rina in Der Widerspenstigen Zähmung. Nach dem frühen Tod John Crankos wächst sie in die Rolle seiner Nachlassverwalterin hinein und prägt das Stuttgarter Ensemble bis heute. Sie verpflichtet herausragende Choreographen wie John Neumeier und Jirí Kylián, choreographiert eigene Werke wie Dornröschen und Giselle und nach ihrem Abschied aus Stuttgart leitet sie seit 2002 das Ballett von Santiago de Chile im Teatro Municipal. Dom Quixote ist ihre erste Arbeit mit der São Paulo Dance Company.

So präsentiert die Choreographie von Marcia Haydée gekonnt Petipas berühmte klassi-sche Interpretation mit behutsamen modernen Akzenten, die die Zuschauer auf faszinie-rende Weise in die phantastische Welt Miguel de Cervantes entführt. Ludwig Minkusz berühmte Ballettmusik wird in den Szenen von Dom Quixote und Sancho Panza ergänzt durch die Kompositionen von Norberto Macedo für klassische Gitarre, die eine stim-mungsvolle, manchmal melancholische spanische Atmosphäre mit Flamencoanklängen zaubern. Immer wieder werden Gedichte des brasilianischen Lyrikers Carlos Drummond de Andrade rezitiert, die das Geschehen reflektieren. Das Bühnenbild zur Aufführung schuf der preisgekrönte Filmkünstler, Bühnen- und Kostümbildner Hélio Eichbauer, der eine Reihe von kolorierten Federzeichnungen zum Thema von Candido Portinari (1903– 1962) in die Szenerie integrierte. Die klassischen Kostüme gestaltete Tânia Agra.

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Dom Quixote

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„Mit Nicht schlafen hat Platel wieder einmal ein Werk geschaffen, das unter die Haut geht.“

So bringt Regine Müller in der Zeitung Die Welt ihre Eindrücke nach dem Besuch der Endproben in Gent auf den Punkt. Ausgehend von einer Skulptur der bilden-den Künstlerin Berlinde de Bruyckere, die durch ihre sinnlich aufgeladenen und

körperbetonten Arbeiten Aufsehen erregt, hat Alain Platel zur Musik Gustav Mahlers eine Welt erschaffen, die von Unruhe geprägt ist. Die aggressive Körperlichkeit, die darin auch zum Ausdruck kommt, wenn die Tänzer miteinander ringen, aneinander zerren und stöhnen, irritiert. Platel sagt selbst: „Es ist gefährlich, was wir hier machen!“ Inspiriert wurde Platel von Philipp Bloms Buch Der taumelnde Kontinent, in dem ein Gesell-schafts-Panorama Europas vor dem Ersten Weltkrieg gezeichnet wird. Auch wenn es Platel zunächst nicht leicht gefallen ist, einen Zugang zur Musik Gustav Mahlers zu be-kommen, hörte er aus ihr doch schnell Verzweiflung, Not und Verwirrung heraus, durch die die Welt in Der taumelnde Kontinent geprägt ist – Empfindungen, die durch Ereignis-se der Gegenwart eine neue Dimension erhalten. Wir leben aktuell in einer Welt, in der Anschläge inzwischen zum Alltag gehören, in der im Namen der Religion Gewalt ausge-übt wird. Der im Titel der Aufführung Nicht schlafen formulierte Appell ist als gut gemein-ter Ratschlag an uns alle zu verstehen: Es ist Zeit, wachsam zu sein. Doch damit ist nicht gemeint, angstvoll durchs Leben zu gehen. Zusammen mit seinen Tänzern hat Platel den Versuch unternommen, die Utopie einer vertrauensvollen Gemeinschaft zu entwickeln, in der unterschiedliche nationale und kulturelle Hintergründe zusammenfließen. Ihre ers-te gemeinsame Arbeit mit Alain Platel hat Berlinde de Bruyckere mit der Widmung „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ überschrieben, was in Anbetracht der von ihr geschaffenen Skulptur aus Pferdekadavern als besonders sinnstiftend erscheint. Indem die Tänzer solchermaßen den Tod gerochen haben, lassen sie sich, erfüllt von dieser Erfahrung, hin zum Leben gleiten, angeführt von Ritualen voller Lebensdrang.

Nicht schlafen Von Alain Platel

Les Ballets C de la B, Belgien Koproduktion mit Ruhrtriennale u.a.

GROSSE BÜHNE FR, 20.04.18, 19:30 UHR, TT, WA

Musik Gustav Mahler Musikalische Leitung Steven Prengels  Dramaturgie Hildegard De Vuyst Musikalische Dramaturgie Jan Vandenhouwe Künstlerische Assistenz Quan Bui Ngoc Bühne Berlinde De Bruyckere Licht Carlo Bourguignon  Sound Bartold Uyttersprot  Kostüme Dorine Demuynck

Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 €

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Als Billie Holiday 1959 im Sterben liegt, innerlich zerfressen von ihrem langjähri-gen Wegbegleiter Heroin, ist ihre Stimme schon längst nicht mehr die, die sie einmal war. Die Stimme nämlich, die in den New Yorker Clubs das Publikum in

den Bann zog und Billie von der verarmten Prostituierten zur Jazz-Legende machte. Und auch die Stimme, mit der sie damals all ihren Zorn über die rassistische Selbstverständ-lichkeit der US-Gesellschaft in die Welt trug. Doch „Lady Day“, wie man sie auch nennt, ist zeitlebens psychisch instabil, kann die Jugendjahre nicht verdrängen, in denen sie ihren Körper verkaufen musste, um zu überleben. Zwischen Drogenabhängigkeit und unbändiger Leidenschaft für die Musik zwängt sie sich durch ein rastloses und exzessi-ves Leben, gerät immer wieder an die falschen Männer, Dealer oder Zuhälter, die sie ausnutzen. Billie Holiday stirbt mit 44 Jahren in einem von Polizisten umringten Kranken-bett. Sie sollte gerade erneut wegen Drogenbesitzes verhaftet werden.

Anlässlich des 100. Geburtstages der Jazz-Ikone brachten Torsten Fischer und Herbert Schäfer 2015 ein ungeschöntes Porträt eines einzigartigen Daseins auf die Bühne. In den zahlreichen musikalischen Episoden singt Hauptdarstellerin Sona MacDonald jene Songs, die die Lady Day zur Legende werden ließen, unter anderem Body and Soul, The Man I Love, All of Me, As Time Goes By und nicht zuletzt Blue Moon. Nikolaus Okonkwo verkörpert nicht nur die Männerwelt um Billie Holiday, Ehepartner, Verehrer und Miss-handler, sondern tastet sich gleichzeitig als Erzähler von außen an ihre tragische Persön-lichkeit heran. Und zwangsläufig stellt man sich die Frage: Was wäre wohl aus Billie Holiday geworden, hätte sie eine andere Hautfarbe gehabt?

„Und sie – das ist Sona MacDonald, die sich Billie Holiday und ihre Musik gespens-tisch gut angeeignet hat. Da passt jede Geste, da stimmt jede Bewegung, da spürt man in den Songs die gesamte Fragilität wie auch die Wut der realen Billie Holiday.Wie MacDonald Klassiker von ‚Strange Fruit‘ über ‚You’re My Thrill‘, ‚As Times Goes By‘ bis zu ‚Blue Moon‘ nicht nur singt, sondern gestaltet, ist Weltklasse. Denn mittels der Songs wird Holidays Geschichte erzählt. Die Gefahr einer bloßen Num-mernrevue besteht aber nie. Sona MacDonald imitiert Holiday nicht, sondern lebt sie unglaublich intensiv nach. Standing Ovations!“ Kurier

Blue Moon Eine musikalische Hommage an die Jazz-Ikone Billie Holiday

Musical von Torsten Fischer und Herbert Schäfer

GROSSE BÜHNE SO, 29.04.18, 19:30 UHR, COM 1, TG 3 MO, 30.04.18, 14:30 UHR, SEN 2

Theater in der JosefstadtInszenierung Torsten Fischer Bühne und Kostüme Herbert Schäfer, Vasilis Triantafillopoulos Mit Sona MacDonald und Nikolaus Okonkwo

Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 € Einheitspreis 14:30 Uhr: 23 € / ermäßigt 13 €

Dauer ca. 1 Stunde 55 Minuten, eine Pause

Sezen Aksu, in der Türkei Minik Serçe (Kleiner Spatz) genannt, zählt zu den be-deutendsten türkischen Popstars der Gegenwart. Die Sängerin schreibt und komponiert die Musik und Texte ihrer Lieder selbst und kooperierte mit zahlrei-

chen anderen Musikern. Großzügig förderte sie in ihrer Heimat auch junge Talente, be-kannte Schriftsteller wie Murathan Mungan, der Rock-Musiker Teoman Yakupoglu oder der bekannte türkische Rapper Ceza zählen zu ihren künstlerischen Partnern. In Deutsch-land kooperierte sie u.a. musikalisch mit Udo Lindenberg und wirkte 2005 in Fatih Akins hochgelobtem Dokumentarfilm Crossing The Bridge – The Sound of Istanbul mit.

Ihre bekannten Lieder, darunter Hadi Bakalım, Sen Aglama, Her Seyi Yak und Istanbul Istanbul Olalı, bilden die Folie und prägen die Aufführung Istanbul des Theaters Bielefeld, in der die Geschichte der türkischen Gastarbeiter in Deutschland aus ungewöhnlicher Perspektive gespiegelt wird. Was wäre, wenn deutsche Gastarbeiter in Scharen in die türkische Metropole eingefallen wären, um dort ihr Glück zu machen und den heimi-schen Arbeitsmarkt anzukurbeln? Mit einer bestechend simplen Umkehrung der Pers-pektive erzählt Istanbul die tragikomische Lebensgeschichte des Bielefelder Gastarbei-ters Klaus Gruber in der fremden und schillernden Großstadt. Zwischen Werkbank, Basar, buntem Nachtleben und Teehäusern (in denen es nirgendwo handgebrühten Filterkaffee gibt) erleben wir in deutschen Spielszenen den Auswandereralltag, während auf Türkisch die Sehnsucht nach Glück, Liebe und Heimat besungen wird.

Die Königin des türkischen Pop, Sezen Aksu, begleitete mit ihren Liedern schon Gene-rationen von Türken durch ihr Leben. Sie liefert den Soundtrack für diesen überraschen-den und liebevollen Liederabend über Heimat und das Ankommen in der Fremde, an dessen Ende man sich fast wünscht, die Geschichte wäre tatsächlich anders verlaufen.  

„Ein hinreißender, ans Herz gehender Liederabend, eine Liebeserklärung an eine weltoffene türkische Kultur, ein leichtfüßiger Kontrapunkt zur schwerfüßigen Poli-tik des aktuellen Sultans, eine umjubelte Premiere im TAM. (…) Intendant Heicks hat inszeniert. Ganz ohne pädagogischen Zeigefinger gelingt ihm ein Theater-abend, der den Nachweis erbringt, dass Aufklärung und Gesellschaftskritik als mitreißende Unterhaltung unter Verzicht auf Moralinsäure hervorragend funktio-nieren kann. (…) Istanbul ist hoch empfehlenswert.“ Neue Westfälische

Istanbul Ein Sezen Aksu-Liederabend von Selen Kara, Torsten Kindermann und Akin E. Sipal

Ab 13 Jahren

GROSSE BÜHNE MI, 02.05.18, 19:30 UHR, COM 1, TG 5, JA

Theater BielefeldInszenierung und Bühne Michael Heicks Musikalische Leitung Gregor Hengesbach Kostüme Franziska Gebhardt Mit Guido Wachter (Klaus Gruber), Carmen Priego (Luise Gruber), Oliver Baierl (Ismet), Doreen Nixdorf (Ela), Sebastian Graf (Içkiçi) Musiker Gregor Hengesbach, Hannah Marie Heuking, Max Preiß, Brahim Shexo

Preise 28 € / 24 € / 20 € / 16 €

Dauer ca. 1 Stunde 50 Minuten

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Zwei 11-jährige Jungen prügeln sich auf dem Schulhof, dabei verliert einer der beiden zwei Schneidezähne. Die Eltern treffen sich, um die Sache zu „bereinigen“. Wie es sich unter zivilisierten Leuten gehört, bespricht man sich bei Kaffee und

Gebäck, denn schließlich ist man nicht in der Banlieu, wo die Autos brennen.

So beraten Alain und Annette mit Véronique und Michel, wie man pädagogisch richtig auf Ferdinand (den Täter) und Bruno (das Opfer) einwirkt, und sind dabei so konsensbemüht und politisch korrekt, wie es sich heutzutage in unseren westlichen Gesellschaften gehört.

Doch unversehens regen sich archaische Impulse. Die Fragen, die unmittelbar hervor-brechen, gehen weit über den Aspekt der Schuld hinaus: Deutet Ferdinands rabiates Verhalten nicht auf Eheprobleme zwischen Alain und Annette hin? Sticheleien führen zu Wortgefechten, verbale Attacken zu Handgreiflichkeiten, eins führt zum anderen und schließlich eskaliert der Nachmittag völlig. Am Ende weiß man nicht mehr, was schlim-mer ist: dass die hypernervöse Annette quer über Véroniques Kunstbände kotzt, oder dass Véronique das Wohlergehen ihrer Bücher deutlich mehr am Herzen liegt als das ihres Gastes? Dass Michel den Hamster seiner Tochter ausgesetzt hat, oder dass Alain einen Pharmakonzern mit einem gesundheitsgefährdenden Medikament juristisch vertritt, und zwar ständig am Handy.

Mit diabolischem Humor und sezierender Treffsicherheit spießt Yasmina Reza in ihrem Stück die moderne bürgerliche Gesellschaft auf und liefert pointierte Dialoge – ein Para-destück für vier Schauspieler und für das Publikum. In dieser Inszenierung spielen Ama-teurdarsteller auf erstaunlich hohem Niveau.

Le Dieu du Carnage Der Gott des Gemetzels Stück von Yasmina Reza in französischer Sprache

HINTERBÜHNE DO, 03.05.18, 19:00 UHR

Théâtre de la petite boîteInszenierung Antje Reinhard Mit Nawel Herbrechter, Stéphane Herbrechter, Pia Keßler, Bruno Kuhn

Einheitspreis 20 €, ermäßigt 12 €

Dauer ca. 80 Minuten

Wie wär’s, wie wärs’s? Die Geschwister Pfister in der Toskana

GROSSE BÜHNE SA, 19.05.18, 19:30 UHR, COM 1 SO, 20.05.18, 19:30 UHR, AL 1, TG 4, WA

Mit Ursli und Toni Pfister, Fräulein Schneider und dem Jo Roloff Trio Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 €

Dauer 2 Stunden 15 Minuten, eine Pause

Und wieder einmal gehen in Luigis Trattoria im schönen Chianti die Lichter an. Seine Gäste sind schon etwas betagt, aber durchweg prominent. Sie alle haben einst Lieder geschrieben, die zu Schlagern wurden und sich noch heute bestens

covern lassen. Mit großem Ernst, versteht sich, und nur dem kleinen Hauch von Augen-zwinkern, das die Geschwister Pfister so besonders charmant macht. Und schon parkt ihr roter Käfer vor Luigis Tür, Ursli, Toni und Fräulein Schneider steigen aus und ein beschwingter Abend der Schlagernostalgie kann beginnen.

Nana Mouskouri, Katja Ebstein, Cindy und Bert und manch andere noch höchst leben-dige Stars der fünfziger, sechziger und siebziger Jahre geben sich die Ehre und die Klinke in die Hand. Nur wer genau hinhört und hinschaut, wird bemerken, dass all die Celebri-ties eine Spur Pfister mitbringen, und das macht gar nichts, denn die Geschwister Pfister sind selbst schon Legende. Im Cha-Cha-Schritt zelebrieren die drei hervorragenden Entertainer die jüngere Geschichte der Popkultur, begleitet vom famosen Jo Roloff und seiner Band.

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Unsanft werden Gregor Samsa, Josef K. und K. aus dem Schlaf geweckt. In einen Käfer verwandelt findet sich der eine, der andere sieht sich verhaftet, dem dritten wird sein Daseinsrecht abgesprochen. Von nun an bewegen sich die drei in einer

Grauzone zwischen Traum und Wirklichkeit, erleben absurde, beängstigende, aber auch belustigende Situationen. Jeder, der träumt, kennt so etwas: Ziellos in Hausfluren um-herirren, Befehle aus dem Nirvana empfangen, rennen und doch nicht vom Fleck kom-men. Und wie auch ein Alptraum seine komischen Seiten haben kann, ist Franz Kafkas Prosa bei aller Schwermut voller Heiterkeit. Er beobachtet die Menschen mit Liebe und Empathie in ihren Verrichtungen, die von außen einigermaßen sinnlos wirken. In einer strik-ten Hierarchie ringt jeder um seinen Platz und ums Überleben. Nach oben wird gebuckelt, nach unten getreten, und wer sich aus diesem System befreien möchte, hat es schwer.

Franz Kafka, der sein Brot als Angestellter einer Versicherungsagentur verdienen muss-te, fühlte sich zeitlebens deplatziert in dieser starren, undurchlässigen Umgebung mit ihrem Stumpfsinn und ihren seltsamen Ritualen. Aber sie hat ihm den Stoff für seine Li-teratur geliefert, in der in vielen Variationen von Fremdbestimmung, Ausgeliefertsein und dem alltäglichen Kampf um das eigene Recht erzählt wird. In jeder Zeit und in jeder Ge-sellschaft teilen Menschen das Gefühl von Ohnmacht, manchmal entsteht daraus eine Revolution, manchmal einfach nur Depression. Gegenwärtig schlägt es allzu oft in Zorn um, in negative Energie, die unsere zivilen Umgangsformen auszuhebeln droht.

Bürgerinnen und Bürger aus Ludwigshafen und der Region haben sich zusammenge-funden in Kafkas Universum; einer Versuchsanordnung, in der wir Mechanismen der Un-terdrückung erforschen und den Aufstand proben. Alle Generationen sind versammelt, und einige unserer Spielerinnen und Spieler haben Migrationsgeschichte. So ist, wie auch schon in Tilman Gerschs Inszenierungen Ajax und Woyzeck/WUT, die Vielspra-chigkeit und Vielfalt unserer Stadt ein Thema der Theaterarbeit. Im geschützten Raum der Bühne entsteht ein Klima von Offenheit und Respekt, das bei Kafka, aber auch in der Wirklichkeit zuweilen fehlt.

Schloss Prozess Verwandlung Nach Texten von Franz Kafka

Mit Jugendlichen und Erwachsenen aus Ludwigshafen

GROSSE BÜHNE MI, 16.05.18, 19:30 UHR, JA (PREMIERE)

Pfalzbau Bühnen LudwigshafenInszenierung und Bühne Tilman Gersch Kostüme Miriam Grimm Musik Frank Rosenberger Dramaturgie und Textfassung Barbara Wendland Mit Obada Alsyah, Yusuf Beder, Larissa Dubjago, Anton Geburek, Lisa Grau, Bärbel Höhn, Franziska-Sophie Horn, Karin Klimaschewski, Marica Kovacic, Conny Large-Neu, Gernot Lüttinger, Yousef Mantk, Natice Orhan-Daibel, Helmut Schäfer, Hans-Joachim Schlosser, Laura Schröder, Heike Schwind, Laura Schwind, Bernhard Wadle-Rohe

Einheitspreis Jugendliche 9 € / Erwachsene 14 € / Familienpaket 28 €

Gefördert von

Hinter der Bühne bei Woyzeck/WUT

Hinter der Bühne bei Woyzeck/WUT

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Die Idee, das in Den Haag beheimatete berühmte niederländische Ensemble in zwei Compagnien zu teilen, entstand bereits vor dreißig Jahren. Das NDT 2 bietet den Tänzern die Möglichkeit, ihr Talent weiter zu entwickeln, während es im NDT

1 darum geht, zu künstlerischen Persönlichkeiten heranzureifen. Die 16 klassisch ausge-bildeten Tänzer des NDT 2 sind zwischen 17 und 22 Jahre alt und werden aus den welt-besten Nachwuchstalenten ausgewählt. Die Vielseitigkeit ihres Repertoires beruht auf der Arbeit mit renommierten Choreographen wie Jirí Kylián, Hans van Manen, Ohad Naharin, Lightfoot / León und Johan Inger. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Einla-dung vielversprechender Nachwuchschoreographen.

Dementsprechend würde man dem NDT 2 unrecht tun, es lediglich als Junior-Compagnie zu bezeichnen. Es präsentiert sich jährlich mit zwei Programmen auf internationalen Bühnen von Norwegen bis Neuseeland, von den USA bis Südkorea und von den Nieder-ländischen Antillen bis Russland, und überall wird es frenetisch gefeiert.

Paul Lightfoot gehört zusammen mit Sol León zur künstlerischen Leitung des NDT 2. Er kam 1985 zum Nederlands Dans Theater 2 und wechselte zwei Jahre später zum NDT 1. Schon während seiner Karriere als Tänzer begann er zu choreographieren.

The Bard of Avon war die erste Kreation, die er 1989 im Rahmen eines Workshops für das NDT 2 entwickelte, viele weitere Ballette für die NDT-Compagnien folgten. Seine Choreographien entstehen in enger Zusammenarbeit mit Sol León, eine kreative Verbin-dung, die bis heute andauert.

Nederlands Dans Theater 2 GROSSE BÜHNE FR, 18.05.18, 19:30 UHR, TT, PAS

Creation 1Choreographie Marina Mascarell

Creation 2 Choreographie Sol León & Paul Lightfoot

Mutual Comfort Choreographie Edward Clug Musik Milko Lazar – PErpeTuumOVIA Bühne und Kostüme Edward Clug Licht Tom Visser

Short Cut Choreographie Hans von Manen Bühne und Kostüme Keso Dekker Licht Jan Hofstra

Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 €

Sol León kam 1989 zum NDT 1 und tanzte in Werken von Jirí Kylián, Hans van Manen, Mats Ek und Ohad Naharin. 2003 entschied sie, sich ganz der Choreographie zu wid-men, nachdem sie zuvor schon gemeinsam mit Paul Lightfoot Stücke für das NDT erar-beitet hatte. Im August 2002 wurden beide zu Haus-Choreographen des NDT ernannt. Zusammen haben sie rund 40 Werke für das Ensemble geschaffen. Für das Stück Signing off wurden sie 2005 mit dem Prix Benois de la Danse ausgezeichnet. Ihr neuestes Werk, das sie in Ludwigshafen präsentieren, hat am 8. März 2018 in Den Haag Premiere, ebenso wie ein Stück von Marina Mascarell, die für ihre poetische und phantasievolle Tanzsprache bekannt ist und die ihr soziales Engagement im Tanz zum Ausdruck bringt.

Beat und Rhythmus sind die beiden Impulse, von denen die Choreographien von Alt-meister Hans van Manen und Edward Clug getragen werden. Short Cut steht beispiel-haft für das 120 Ballette umfassende Gesamtwerk Hans van Manens, der sich mit groß-artigem Einfühlungsvermögen von der Musik Jacob ter Veldhuis’ leiten lässt, nahezu auf Hebefiguren verzichtet und der Erdanziehung nachgibt. Edward Clug geht in Mutual Comfort auf die Tänzer als Individuen ein und lässt gemeinsam mit ihnen die Widersprü-che menschlicher Begegnungen aufscheinen – Augenblicke voller Schönheit und Wär-me und doch durchsetzt mit Ironie.

Es kommt einem so vor, als wäre mit diesem mehrteiligen Abend des NDT 2 ein Verspre-chen verknüpft, so als wollten die Tänzer des Ensembles mit diesen vier ganz eigenen Kreationen gleichsam ein Tanzlexikon aufschlagen und auf dem Tanzboden ein aufwen-diges Muster unterschiedlicher Tanzsprachen zeichnen.

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NDT 2 Yuropa Uraufführung

HINTERBÜHNE MI, 23.05.18, 19:30 UHR

The Choreonauts (Die Choreonauten) Choreographisches Konzept Qudus Onikeku und Sebastian Matthias mit Tänzerinnen und Tänzern vom QDanceCenter Lagos Künstlerische Leitung THE CHOREONAUTS Anke Euler Projektleitung Kerstin Witges Technische Leitung Timo Reichenberger

Preise 23 €, ermäßigt 13 €

YORUPA ist Teil des Projekts THE CHOREONAUTS –AFRO-EUROPEAN NAVIGATIONS IN DANCE, präsen-tiert im Rahmen des Festivals AFRICTIONS. Produ-ziert von steptext dance project in Koproduktion mit Ruhrfestspiele Recklinghausen, Tanz! Heilbronn, Theater Bremen. In Kooperation mit Dance Forum Johannesburg (Südafrika), Hessisches Staatstballett / Staatstheater Darmstadt & Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Forgotten Angle Dance Theatre/Ebhudl-weni Arts Centre Mpumalanga (Südafrika), Natio-naltheater Mannheim Tanz, QDanceCenter Lagos (Nigeria), Sophiensaele Berlin, Theater im Pfalzbau Ludwigshafen und TRANSIT Abidjan (Elfenbeinküste).

THE CHOREONAUTS – AFRO-EUROPEAN NAVIGA-TIONS IN DANCE wird gefördert im Fonds TURN der Kulturstiftung des Bundes.

Das Bremer steptext dance project und seine Partner produzieren unter dem Pro-jekttitel THE CHOREONAUTS drei Tanzstücke, in denen Choreographen aus Südafrika, Nigeria, der Elfenbeinküste und Deutschland in den direkten künstle-

rischen Austausch treten. Nadja Beugré, Qudus Onikeku und Phumlani Nyanga bilden mit Renate Graziadei, Sebastian Matthias und Helge Letonja jeweils ein Tandem. Ge-meinsam erarbeiten die Beteiligten in den verschiedenen Ländern Afrikas je einen Tanz-abend – dabei geben die Fragestellungen der afrikanischen Künstler den Impuls für eine choreographische Zusammenarbeit. Die erste gemeinsame Arbeit Yuropa von Qudus Onikeku (Nigeria) und Sebastian Matthias (Deutschland), die in Lagos entstanden ist, wird nun in Ludwigshafen präsentiert.

Für ihre Tanzproduktion Yuropa besuchten sie sich gegenseitig und verbanden ihre äs-thetischen Herangehensweisen. Das Kunstwort Yuropa setzt sich aus den beiden Namen Yoruba, einer westafrikanischen Volksgruppe, Sprache und Kultur, die heute überwie-gend in Nigeria beheimatet ist, und Europa zusammen. In einem offenen Bühnenformat verweben Onikeku und Matthias ihre Choreographien als Fortsetzung eines andauernden Dialogs kultureller Verflechtung und als Grundlage eines transkulturellen Grooves.

Qudus Onikeku verortet Yuropa im magischen Realismus einer Odyssee und ihrer ab-rupten Unterbrechung. Was bedeutet eine Reise in Zeiten humanitärer und existenzieller Krisen? Wo bleibt ihre nomadische Qualität, ihr Zauber? Können wir an eine Zeit an-knüpfen, in der es möglich war, sich frei über Grenzen hinweg zu bewegen, um zu teilen und zu lernen? Yuropa verhandelt eine Vision für das Zusammenleben. Hier wird ein Frei-raum gewebt, der an die Vergangenheit anschließt, ohne mit der Bürde der Erinnerung gefüllt zu werden: Vier Körper im Übergang und in Trance, in einem Raum, der offen ist für Improvisation und Experimente.

Von Onikekus Ansatz ausgehend, untersucht Sebastian Matthias gemeinsam mit den Tänzerinnen und Tänzern von QDance Center Lagos, wie sich soziale Situationen organi-sieren und physisch einschreiben. In unbekannter Umgebung braucht es die Fähigkeit, sich auf diese einzulassen. Jede Situation beeinflusst und lässt sich beeinflussen. Lässt man diese Interaktionen zu oder begegnen sie einem als Kontrollverlust? Mit den choreo-graphischen Mitteln der Überzeichnung und der Phantasie geht Matthias diesen Fragen nach. Wenigstens im Theater können wir entscheiden, ob Dinge so bleiben, wie sie begin-nen. Aus Elementen kultureller Erzählungen und Lieder, Ritualen und Maskerade entsteht zwischen Tänzern und Zuschauern in Yuropa ein eigener Mythos als kollektive Vision.

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In 80 Tagen um die Welt Nach dem Roman von Jules Verne

GROSSE BÜHNE FR, 25.05.18, 19:30 UHR, S 1 SA, 26.05.18, 19:30 UHR, S 2, TG 1, TG 2, TG 6, WA, JA SO, 27.05.18, 14:30 UHR, SEN 2

Düsseldorfer Schauspielhaus Inszenierung Leonhard Koppelmann, Peter Jordan Bühne und Kostüm Michael Sieberock-Serafimo-witsch Viedeo Stefan Bischoff Musikalische Leitung Klaus Mages Mit Torben Kessler, Jonas Friedrich Leonhardi, Andreas Grothgar, Judith Bohle, Thiemo Schwarz, Adrienne Lejko, Martin Esser Musiker Klaus Mages, Marcus Schinkel/Roland Miosga, Bastian Ruppert / Jan Felix Rohde, Natalie Hausmann / Lothar van Staa

Preise 40 € / 34 € / 28 € / 22 € Familienvorstellung: 14:30 Uhr 23 € / ermäßigt 13 € / Familienpaket 52 €

Dauer ca. 2 Stunden 30 Minuten, eine Pause

„Es ist ein Abend für alle Altersklassen, diese Zirkusrevue ist voller bunter, manchmal krasser Einfälle, beherzt und auch schamlos albern, ist sie für alle Generationen ein Spaß. Wer noch nie im Theater war und sich vielleicht vor raunenden Figuren im Halbdunkel fürchtet, der kann hier auf den Geschmack kommen und für immer Feuer fangen. Exzellente Schauspieler, hoher Energie- pegel, fantasievolle Kostüme, eingängige Musik. Und das Zelt samt Vorzelt pulsiert.“ Süddeutsche Zeitung

„Rasant und komisch, gewitzt und gewürzt mit allerlei Satire und heutigem Kabarettwitz […] als musikalische Revue in röhrendem Sound und ver-wegene Zeitreise, als zirzensisches Spiel mit Comedy-Figuren, für die ganze Familie. Kinder, Eltern und Großeltern hatten bei der Premiere großes Vergnügen. Die Darsteller brillieren. Alle Rollen sind exzellent besetzt.“ Westdeutsche Zeitung

A ls zirzensisches Spektakel mit mitreißender Musik und einer Menge Theaterdonner bringt das Düsseldorfer Schauspielhaus Jules Vernes Reisebericht In 80 Tagen um die Welt kongenial auf die Bühne. Der Abenteuerroman aus dem Jahr 1873, einer

der Vorreiter der modernen Science-Fiction-Literatur, erregte schon bei den Zeitgenossen außerordentliche Aufmerksamkeit und wurde damals in Paris als sensationelle Theaterauf-führung u.a. mit echten Elefanten sage und schreibe 60 Jahre lang gespielt.

Das Regieduo aus Leonhard Koppelmann und Schauspieler Peter Jordan, auf komödi-antisch-musikalische Stoffe spezialisiert, knüpft in Ausstattung und Musik an die Entste-hungszeit des Werkes an. Wie eine große Filmspule rollt das turbulente Geschehen mit seinen phantasievollen Kostümen ab: eine musikalische Revue mit einer Mischung aus Vaudeville- und Kabarettelementen, voll anregenden Überschwangs, mit einer augen-zwinkernden Portion Selbstironie und zahlreichen Seitenhieben auf die Gegenwart. Mit einem Song der grandios aufspielenden Band um Klaus Mages, der ein bisschen an Drehorgelklänge vergangener Zeiten erinnert, laden der englische Gentleman, Wissen-schaftler und Weltreisende Phileas Fogg und sein treuer Diener Passepartout das Publikum ein, sie auf ihrem großen Abenteuer zu begleiten: „In eighty days around the world… Hereinspaziert, hereinspaziert!“

Um in die ehrwürdige Organisation der Londoner Akademie der Wissenschaften aufge-nommen zu werden, wettet Fogg, dass er es schafft, in 80 Tagen die Welt zu umrunden – ein zur Entstehungszeit des Buches wahrhaft gewagtes Unternehmen. Dass es auch heute noch spannend und ein großer Spaß sein kann, sich auf diese Reise durch zahlrei-che Länder und ihre skurrilen Gebräuche einzulassen, immer verfolgt von intriganten Zeitgenossen, die großes Interesse haben, das Ganze zum Scheitern zu bringen: das beweist die unterhaltsame und immer wieder überraschende Aufführung, die ursprüng-lich in einem Zirkuszelt spielte. Und in der auch die von Fogg erschaffene, bezaubernde Roboterfrau Molly eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Also: hereinspaziert, liebe Zu-schauer, in dieses Stück für die ganze Familie!

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In 80 Tagen um die Welt

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El Gato Montés Oper in drei Akten von Manuel Penella

In spanischer Sprache mit deutschen Übertiteln

GROSSE BÜHNE DO, 21.06.18, 19:30 UHR, MT, TG 2, TG 5, TG 6 SO, 24.06.18, 19:30 UHR, AL 2

Grenzen und Chancen eines offenen Kulturbegriffs Podiumsdiskussion

GLÄSERNES FOYER MO, 28.05.18, 19:30 UHR

Moderation Andrea Trautvetter, SWR Studio Mannheim-Ludwigshafen

Mit Barbara Auer, Direktorin des Kunst-vereins Ludwigshafen

Beat Fehlmann, Intendant der Südwest-deutschen Philharmonie in Konstanz, zukünftiger Intendant der Staatsphilhar-monie Rheinland-Pfalz

Gerhard Fontagnier, Kulturparkett

Eleonore Hefner, Leiterin des Kultur- vereins Kultur Rhein-Neckar u.a.

Eintritt frei

Pfalztheater KaiserslauternMusikalische Leitung Rodrigo Tomillo Inszenierung Alfonso Romero Mor Bühne Ricardo Sanchez Cuerda Kostüme Rosa Garcia Andujar Orchester und Chor des Pfalztheaters Kaiserslautern

Preise 46 € / 39 € / 32 € / 25 €

Die junge Soleá ist hin- und hergerissen. Verlobt ist sie mit dem berühmten und beliebten Stierkämpfer Rafael, aber eigentlich fühlt sie sich zu Juanillo, genannt „El Gato Montés“, die Wildkatze, hingezogen, der einst für sie aus Liebe einen

Mord beging und seither als Bandit durch die Berge streift. Bei einer der vielen Sieges-feiern Rafaels eskaliert die Situation: Eine Zigeunerin prophezeit ihm den Tod im nächs-ten Kampf. Außerdem taucht plötzlich Juanillo auf und fordert die Hand der Soleá. Unter dem Verdikt von Ehre, Treue und Schicksalsergebenheit kann der Konflikt nur ein tragi-sches Ende finden.

Der spanische Komponist Manuel Penella Moreno (1880-1939) ist in Deutschland nahe-zu unbekannt, dabei schrieb er nicht weniger als 80 Bühnenwerke (Opern, Zarzuelas und Revuen) und zahlreiche populäre Lieder. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte er zu einer Gruppe von Komponisten, die sich einer originär spanischen Musiktradition ver-pflichtet fühlten und sich nicht der musikalischen Moderne Europas, insbesondere dem in Spanien stark rezipierten französischen Impressionismus anschlossen. Penellas musi-kalische Heimat ist die Zarzuela, dieses urspanische Genre, das mit „spanischer Ope-rette“ nur unzureichend umrissen ist. Später verzichtete der Komponist auf den Wechsel von gesprochenen Dialogen und Musiknummern und strebte – wie bei El Gato Montés – eine durchkomponierte Opernform an. Vom Sujet wie von der Musiksprache her kommt El Gato Montés einer veristischen Oper nahe, wenn auch der Rhythmus des Pasodoble und der Seguedilla wie auch der Tonfall der andalusischen Mundart prägend sind.

Elitäre Leuchttürme versus Breitenkultur – stimmen diese Gegensätze in der heuti-gen Zeit noch? Freie und institutionalisierte Kulturträger sehen sich vor gewaltige Aufgaben gestellt: sie wollen auf aktuelle politische Entwicklungen reagieren und

sich für ein breiteres und heterogenes Publikum öffnen, das sonst eher selten den Weg ins Theater, in Museen etc. findet. Hemmschwellen sollen abgebaut werden, neue und unkonventionelle Zugänge geschaffen werden, ohne die angestammten Zuschauer zu verlieren. Bürgerbühnen und die kreative Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, öffentliche und frei zugängliche Kulturevents sind Wege, dies zu erreichen.

Wie gehen wir am besten auf die Menschen zu und erreichen vor dem Hintergrund un-terschiedlicher Herkunft und Kultur, Bildung und Erwartungen möglichst vielfältige Gruppierungen? Welche neuen Möglichkeiten der Kooperation lassen sich für freie und etablierte Kulturträger erschließen? Lassen sich die Herkulesaufgaben, die angesichts neuester Entwicklungen digitaler Medien und Netzwerke auf uns warten, gemeinsam besser meistern und wie könnte eine solche Zusammenarbeit sinnvoll gestaltet werden?

Gefördert von

Kultur für alle?

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Drei Schwestern Schauspiel von Simon Stone nach Anton Tschechow

GROSSE BÜHNE DO, 14.06.18, 19:30 UHR, S 1 FR, 15.06.18, 19:30 UHR, S 2, TG 3, TG 4, WA, JA

Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellung DO, 14.06.18, Gläsernes Foyer

Theater BaselInszenierung Simon Stone Bühne Lizzie Clachan Kostüme Mel Page Musik Stefan Gregory Licht Cornelius Hunziker Dramaturgie Constanze Kargl Mit Liliane Amuat, Elias Eilinghoff, Franziska Hackl, Barbara Horvath, Roland Koch, Florian von Manteuffel, Nicola Mastroberardino, Cathrin Störmer, Michael Wächter, Simon Zagermann

Preise 35 € / 30 € / 25 € / 20 €

Dauer 2 Stunden 45 Minuten, eine Pause

V oller Wehmut erinnern sich Olga, Mascha und Irina an ihre glückliche Kindheit in Moskau. Alle ihre Sehnsüchte, ihr Gefühl verpasster Chancen projizieren sie auf diese Stadt, die sie schon lange nicht mehr gesehen haben. Ihr Leben spielt sich

auf dem Lande ab, in der Provinz, wo es wenig glamourös zugeht. Ein ständiges Ringen um Sinn, Erfüllung, Beschäftigung ist der Alltag der drei Schwestern. Unablässig reflek-tieren sie ihr Dasein in der ländlichen Tristesse, dazwischen passieren, fast beiläufig, die wahren Tragödien: eine unglückliche Liebe, ein tödliches Duell, ein brennendes Haus. Anton Tschechow lässt keinen Zweifel daran, dass es den dreien nie gelingen wird, sich aus ihrem gefühlten Gefängnis zu befreien. Wohin sollten sie auch gehen? Das Moskau ihrer Träume existiert nicht.

Mit seinen Stücken, die er selbst eher als Komödien sah, setzte Tschechow eine radika-le Zäsur in der Theatergeschichte. Nie zuvor hat ein Dramatiker in diesem Maß der Trivia- lität des Daseins Raum gegeben und mit großer Schärfe über die eigene Zeit, das eigene Milieu erzählt. Wie Tschechow selbst begreift der Regisseur Simon Stone die Drei Schwestern als Gegenwartsstück – bezogen auf die Gegenwart, in der es gespielt wird. Olga, Mascha, Irina und all die anderen sind für ihn Menschen von heute. Auch bei die-ser Inszenierung bewährt sich Stones spezifische Arbeitsweise. Er überschreibt die Dia-loge, setzt die Figuren und ihre Sprache in einen modernen Kontext und wird so dem Ursprungsgedanken mehr als gerecht. Simon Stone ist Hausregisseur am Theater Basel.

Seit einigen Jahren fällt er durch seine entschiedenen und innovativen Stücküberschreibungen auch inter-national auf. Mit Ibsens John Gabriel Borkman (in Ko-produktion mit dem Burgtheater Wien und zu Gast bei den Festspielen Ludwigshafen 2016) bescherte er dem Theater Basel bereits 2016 eine Einladung zum Berliner Theatertreffen, die zweite folgte 2017 mit sei-ner Inszenierung von Tschechows Drei Schwestern. Auch mit dem wichtigen Nestroy-Theaterpreis wurde er mehrfach ausgezeichnet.

„Cool, aber doch mit einem Maximum an Emotion aufgeladen…“ Süddeutsche Zeitung

„Pures Schauspielertheater, so richtig old school mit Figuren, mit Handlung, mit So-tun-als-ob, mit Pathos und vor-geführten Gefühlsausbrüchen – und es war herrlich!“ Berliner Zeitung

Tschechows Sinnsucher verortet Stone in einem Ferienhaus, wo ihre freiwillige Auszeit zum Desaster gerät. Konflikte brechen auf, Lebenslügen werden sichtbar, der Stillstand ist rasend. Wir schauen von außen zu, wie die Gesellschaft durch das spektakuläre Büh-nenbild wuselt und zunehmend den Halt verliert. Ihre vergebliche Betriebsamkeit ver-weist überzeugend auf unsere allzu schnelle, allzu oberflächliche Zeit. Das ausnahmslos glanzvolle Ensemble, darunter zum vierten Mal in dieser Spielzeit der Schauspieler Roland Koch, agiert mit Mut zum großen Gefühl und zur schonungslosen Abrechnung mit dem Hipster von heute.

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Drei Schwestern

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Redaktion: Ihr Name klingt italienisch, sind Sie als Kind nach Deutschland ge-kommen oder hier geboren?Giuseppina Tragni: Meine Eltern, beide italienische Staatsbürger aus Apulien, sind Ende der 60er Jahre als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen und haben sich hier kennen und lieben gelernt. Aus zwei wurden bald vier und wir blieben hier, auch wenn damals meine Eltern die Ab-sicht hatten, zurückzukehren. Ich bin also hier geboren, genauer gesagt in Ludwigs-hafen, wo ich aufgewachsen bin und lange gewohnt habe.

Red.: Unter der Intendanz von Tilman Gersch wurde der Junge Pfalzbau zu-nächst von Friederike Hartung aufge-baut, seit Beginn des Jahres 2017 hat

Stefan Schletter die Leitung übernom-men. Es gibt mehrere Clubs und Spiel-gruppen, die Sie unmöglich alle selbst betreuen können. Wo werden Sie sich verstärkt einbringen?G.T.: Ich werde mich erstmal verstärkt im Jugendclub einbringen, den ich ab März 2018 übernehmen werde. Meine erste Produktion im Jungen Pfalzbau wird nicht lange auf sich warten lassen und im Sep-tember Premiere feiern. Ich möchte mei-ner Aufgabe als Leitung des gesamten Treibens im Jungen Pfalzbau lustvoll ge-genüber treten und als Ansprechpartnerin für die Kursleiter*innen und Teilnehmer*-innen zur Verfügung stehen. Einen weiteren Fokus möchte ich auf die Vernetzung des Pfalzbaus mit Schulen und Institutionen legen.

Red.: Welchen Stellenwert hat Theater für Sie, wie sind Sie zur Theaterpäda-gogik gekommen und welcher Weg führt Sie nun nach Ludwigshafen?G.T.: Ich bin mit Herz und Seele Theater-schaffende. Theater ist meine Leiden-schaft, und ich kann mir vorstellen, diese Arbeit bis ins hohe Alter zu tun, weil sie so viele Facetten hat und Möglichkeiten bietet. Ich liebe das Theater, weil es alltägliche Dinge in den Fokus nimmt und somit be-sonders macht, weil es uns verzaubern und in andere Welten entführen kann oder

unsere Welt (be)greifbarer macht. Das Theater ist für mich ein wundervolles Mittel. Während einer circensischen Fortbildung in Speyer lernte ich damals eine Theater-pädagogin kennen, die mir davon erzählte. Ich fand das sehr spannend und begann das Vollzeitstudium zur Theaterpädagogin in Heidelberg. Seitdem sind 14 Jahre ver-gangen, in denen ich viele Erfahrungen sammeln konnte und in mehreren Berei-chen des Theaters tätig war und bin; ob nun als Regisseurin, als Schauspielerin, Dozentin oder Projektleiterin. Jetzt nach Ludwigshafen zu kommen, ist ein bisschen wie nach Hause kommen. Hier bin ich auf-gewachsen, kenne die Ecken und Kanten, die Menschen, die Gegend, die Besonder-heiten. Ich bin gespannt, welche Themen und Formen ich finden werde, um hier theatralisch zu arbeiten.

Red.: Wie denken Sie, unterscheidet sich die theaterpädagogische Arbeit in einem reinen Gastspieltheater von der in einem Ensembletheater wie bei-spielsweise dem Schnawwl in Mann-heim oder dem zwinger in Heidelberg? Oder sind die Unterschiede gar nicht so groß?G.T.: Ich denke, es gibt durchaus Unter-schiede, die eine unterschiedliche Heran-gehensweise der theaterpädagogischen Arbeit erfordern. Ein Ensembletheater

INTERVIEW MIT GIUSEPPINA TRAGNI die im März 2018 die

Leitung des Jungen Pfalzbaus übernimmt

wie der Schnawwl und der zwinger3 hat den Vorteil, durch sein festes Ensemble und die vielen Spieltermine eines Stückes eine große Anzahl an Zuschauern und Schulklassen ins Theater zu holen und an das Theater zu binden. Ein Gastspielthe-ater wie der Pfalzbau kann unterschiedli-che Theater vorstellen und somit eine ge-wisse Vielfalt in das Theater bringen. Dabei werden nicht nur verschiedene Theater aus unterschiedlichen Städten eingeladen, sondern auch verschiedene Sparten des Theaters bedient. In einer multikulturellen Region wie dem Rhein- Neckar-Gebiet ist dies ein interessantes ansprechendes Angebot.

Egal um welche Art von Theater es geht, es ist wichtig, Angebote und Formen zu finden, die Kinder und Jugendliche ins

Theater locken, sei es zum Schauen wie auch zum Spielen, durch ansprechende Vorstellungen, interessante, gesellschaft-lich relevante Themen und Möglichkeiten der Partizipation.

Red.: Dass sich Theater sehen und spielen positiv auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auswirkt, darin sind wir uns sicher einig. Wie würden Sie diesen positiven Einfluss beschreiben?G.T.: Viele Dinge geschehen beim Spielen und Schauen von Theater – oft ganz nebenbei. Unmöglich, alles aufzuzählen und zu beschreiben. Was ich jedoch aus eigener Erfahrung sagen kann ist, dass die Persönlichkeit immens durch das Theater-spielen und -schauen wachsen kann. Ein großer Mehrwert liegt darin, Situationen

Allez hopp!Zirkustheater-Workshop für Menschen 60+

Leitung Katrin Skok

PROBEBÜHNE 2 Eingang Bühnenpforte, Berliner Straße 30a

Proben jeweils Donnerstags 11:00 – 13:00 UHR

Workshop-Präsentation DO, 26.04.18, 19:00 UHR

Eingang Hinterbühne

Einheitspreis 7 €, erm. 5 €

Herrrreinspaziert! Meine Damen und Herrrren! Herrrrein! Sehen Sie! Staunen Sie! Wer es nicht gesehen hat, wird es nicht glauben können! Wir präsentieren Ihnen eine Sensation: Zirkuss „speciale“, und wo „speciale“ drauf steht ist auch „spe-

ciale“ drin! Die Tierschützer unter Ihnen können aufatmen! Hinter dem Vorhang warten weder Tiger, Löwen noch Eisbären auf ihren Auftritt. Es scharren auch keine Schimmel und Araberhengste mit den Hufen! Die Flugnummer am Trapez sowie der Seiltanz wur-den, auf Anraten der Versicherung, gestrichen. Sie sagen vielleicht „Schade!“ Aber das ist doch nicht schade, es ist im Gegenteil geradezu grandios! Wir machen Zirkuss mit Kuss, Zirkuss, der von Herzen kommt, ohne Starallüren und Weltsensationen, wir ma-chen das, wovon wir schon immer heimlich geträumt haben...

Wir sind: Rentner, Seniorinnen, Großeltern, Nachbarn, Ludwigshafener, Allesundnichts- Könner und vieles, vieles mehr. Und Sie? Sind herzlich eingeladen, mit uns in die Mane-ge zu treten! Allez hopp!

Jeden Donnerstag von 11–13 Uhr wird in unserem Zirkustheater-Workshop geprobt. Sie brauchen nichts außer Spiellust und die Bereitschaft, ein wenig über Ihren Schatten zu springen. Alles Weitere ergibt sich – fast – von selbst.

Information und Anmeldung: [email protected] oder 0621 504 2554.

Gefördert von

Theatergemeinde Ludwigshafen e.V.

und Dinge aus verschiedenen Blickwin-keln zu betrachten und die eigenen Pers-pektiven zu erweitern. Das doch so kom-plexe Leben wird durch das eigene Erfahren und Erleben ein bisschen greifbarer und somit verständlicher. Gemeinsam etwas zu erforschen, Bilder und Ausdrucksmöglich-keiten zu finden, etwas von sich selbst preiszugeben und zu zeigen sowie von an-deren zu sehen, schafft Zusammenhalt und nicht selten das Gefühl von „viele sein ist ein Geschenk“.

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Wer kennt sie nicht, die berühmte Geschichte von Ali Baba und den 40 Räubern. In dem Märchen aus 1001 Nacht treffen der ehrliche Ali Baba und seine Tochter auf 40 Räuber und erfahren, dass sie eine geheime Schatzhöhle mit lauter Körben und Truhen voller Gold und Juwelen besitzen. Doch sie sind nicht die Einzigen, die das Geheimnis nun kennen. Sollen sie in die gut bewachte Höhle zum Goldschatz vordringen? Würden sie es überhaupt schaffen, ohne von den Räubern gefangen zu werden? Ihr entscheidet, wie es weitergeht. Wer noch mitmachen möchte, ist herzlich willkommen.

Wir holen Hollywood nach Ludwigshafen, denn das neue Stück des Kinderclubs wird garantiert oscarverdächtig. Wir begeben uns auf eine turbulente Reise in die Welt des Films, doch was im Kino auf der Leinwand zu sehen ist, geschieht bei uns live auf der Theaterbühne: Action, Spannung, große Gefühle! Zu sehen ist eine aufregende Ge-schichte rund um eine ganz besondere Filmpremiere.Doch was wäre der beste Blockbuster ohne die passende Untermalung? Wirklich span-nend wird ein Kinofilm doch erst durch die richtige Musik. Mancher bekommt schon Gänsehaut, wenn nur die ersten Takte einer berühmten Filmmusik erklingen. Für den Soundtrack zur diesjährigen Eigenproduktion haben wir mit der Städtischen Musikschu-le Ludwigshafen den idealen Kooperationspartner. Ausgewählte Melodien aus Klassi-kern und aktuellen Kinohits werden bei der Aufführung live vom Orchester dargeboten. Und wenn es schließlich heißt „Film ab!“, dann folgt so manche Überraschung.Der von Anne Tysiak und Angela Bauer geleitete Kurs probt wöchentlich im Theater im Pfalzbau. Das Ergebnis zeigen die jungen Darsteller und Musiker im April vor Publikum.

Kinderclub 1 FILM AB! MUSIK AN!Leitung Angela Bauer, Anne Tysiak

SA, 14.04.18, 18:00 Uhr MO, 23.04.18, 09:00 Uhr MO, 23.04.18, 11:00 Uhr

HINTERBÜHNE

Eintritt 7 € / 5 €, Familienpaket 15 €

Pfalzbau-FüchseALI BABALeitung Gülhan Akin Genç Tiyatrom – Interkulturelles Theaterprojekt ab 6 Jahren

Eine Stückentwicklung

PROBEBÜHNE 2, Eingang Hinterbühne

SA, 09.06.18, 16:00 Uhr SO, 10.06.18, 11:00 Uhr

Eintritt 7 € / 5 €, Familienpaket 15 €

Der Kurs läuft seit Januar 2018 wöchentlich bis Juni 2018

Dienstags von 16:00-17:30 Uhr

Wo Probebühne 2 Kosten 20 Euro

Die Pfalzbau-Füchse werden gefördert von

Ich packe meinen Koffer und nehme mit: Mein Zuhause! Aber was ist das genau – Hei-mat? Kann ich sie nur fühlen oder auch schmecken und riechen, ist sie laut oder leise? Wenn ich später an einem anderen Ort lebe, habe ich dann zwei Heimatorte? Wie fühlt es sich an im Dazwischen zwischen Heimat und Fremde?Wir haben uns Geschichten ausgedacht von Kindern, die zwei Orte in ihrem Herzen ha-ben: Einen vertrauten Ort, an den man viele schöne Erinnerungen hat. Und einen neuen, unbekannten Ort, an den man voller Hoffnung, aber manchmal auch mit Angst denkt. Manche verlassen ihr Zuhause gerne, andere haben keine andere Wahl. Mit ihrer Reise begeben sich die Kinder auf ein Abenteuer oder auf die Flucht, auf die Suche nach ei-nem Freund oder nach dem Glück. In unserer Stückentwicklung werden diese Ge-schichten auf abenteuerliche und zauberhafte Weise verbunden.

Kinderclub 2HEIMAT ZUM MITNEHMENLeitung Anne Tysiak

SA, 26.05.18, 18:00 Uhr SO, 27.05.18, 16:00 Uhr

PROBEBÜHNE 2, Eingang Hinterbühne

Eintritt 7 € / 5 €, Familienpaket 15 €

Die Mahala International, zu der Mädchen und Jungen aus Syrien, Afghanistan, Kurdis-tan sowie gebürtige Ludwigshafener gehören, entwickelt in dieser Spielzeit ein Theater-stück auf der Grundlage des antiken Dramas Die Perser. Bei einem Schulausflug verlässt ein Junge seine Gruppe und gerät in eine Traumwelt. In seiner Fantasie lebt der Perser-könig Xerxes auf einer verlassenen Insel und wartet auf seine Wiederkehr… Das Stück erzählt von der Herausforderung, sich als Jugendlicher in eine Gruppe zu integrieren – nicht nur für Geflüchtete kann das eine komplizierte Aufgabe sein.Bei der Werkstatt-Aufführung im Juni lädt die Mahala International zur Präsentation ein-zelner Szenen ein, Luise Rist gibt gemeinsam mit den Jugendlichen Einblicke in die The-ater-Arbeit in dieser speziellen Konstellation. Vorgestellt wird, wie die Erfahrungen und Perspektiven der Neuankömmlinge in das Stück mit einbezogen werden. Das fertige Stück wird im Rahmen der OFFENEN WELT im Oktober dieses Jahres Premiere haben.

Mahala InternationalJAZEERA – DIE INSELWerkstatt-Aufführung

Leitung Luise Rist

SO, 03.06.18, 19:00 UHR

PROBEBÜHNE 2, Eingang Hinterbühne

JUNGER PFALZBAU – KURSE UND AUFFÜHRUNGEN

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Page 25: MAGAZIN 03 - theater-im-pfalzbau.de · ponist, Dirigent, Chansonnier und Kontra-bassist HK Gruber, eine der bekanntesten und populärsten, aber auch rätselhaftesten Persönlichkeiten

THEATER IM PFALZBAUBerliner Straße 30, 67059 Ludwigshafenwww.theater-im-pfalzbau.de [email protected]

THEATERKASSE /RESERVIERUNGENTelefon (0621) 504 25 58Fax (0621) 504 25 26Mail [email protected]

Telefonisch ist die Kasse erst 30 Minuten nach Öffnung erreichbar.

ÖFFNUNGSZEITEN Montags bis freitags von 10:00 – 13:00 Uhr und von 16:30 – 18:30 Uhr, samstags von 11:30 – 13:00 Uhr.Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

ONLINE-VERKAUF www.theater-im-pfalzbau.de unter „Tickets kaufen“

COUPONS Ab sofort können Sie Ihre Coupons zur Er-mäßigung um 50 % auch online einlösen. Bitte dann die Coupons am Tag der Auffüh-rung mitbringen!

HINTERBÜHNEBei Veranstaltungen auf der Hinterbühne (Eingang Berliner Straße 30 b) erfolgt der Einlass eine halbe Stunde vor Vorstellungs-beginn.

IMPRESSUMHerausgeberTheater im Pfalzbau LudwigshafenIntendantTilman GerschRedaktionCarolin Grein, Dr. Roswita Schwarz, Barbara WendlandKonzept und GestaltungDouble StandardsDruckPrintmedia-SolutionsFotosTilman Gersch Joachim Werkmeister Rückblick Festspiele 2017 Alen Ljubic Elim Chan Lau Kwok Kei Wort und Wein Ludwigshafener Ruderverein von 1878 Asip & Jenny Heinz Bayer The Addams Family Andreas Etter The Rake’s Pro-gress Miriam Grimm Das kunstseidene Mädchen Stefan Klüter Dom Quixote Willian Aguiar Nicht schlafen Chris van der Burght Jan Caeyers Marco Borggreve Blue Moon Moritz Schell Istanbul Joseph Ruben Le Dieu du Carnage Tobias Schmiedeberg Schloss Prozess Ver-wandlung Alen Ljubic Nederlands Dans Theater 2 Joris-Jan Bos Yuropa QDance-Center Lagos Geschwister Pfister Fokke Hoekman In 80 Tagen um die Welt Sebas-tian Hoppe Drei Schwestern Sandra Then Giuseppina Tragni Birgit Schröder- Stepp Theaterclubs Theater im Pfalzbau

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